Niere ede KNA RN „„ e i n Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pig. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung Bo Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Mil- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden 1 Nr. 81 Freitag, den 23. Mai 1958 10.758. Jahrgang Der Weg der SFDP/p/o) f „ Ollenhauer wieder an der Spitze der 5pD Der Parteitag der Sozialdemokratischen Partei verlief keineswegs so reibungslos, wie man es von früheren SPD-Parteitagen ge- Wohnt war. Er stand allzusehr unter dem Eindruck der Wahlniederlage vom vergange- nen September. Die Delegierten dachten im- mer daran, aber sie sprachen kaum darüber. Es hätte auch wenig Sinn gehabt, noch ein- mal diese Niederlage zu analysieren. Denn dazu hätte auch eine Analyse des CDU-Erfol- ges gehört. Und dieser Erfolg gründet sich doch— neben äußeren Umständen wie der günstigen Konjunkturlage und der prekären außenpolitischen Situation— auf zwei Män- ner, die sich in den vergangenen acht Jahren das Vertrauen breiter Wählerschichten er- obern konnten: Auf Konrad Adenauer und Ludwig Erhard. Es ist kein Zweifel, daß die führenden Män- ner der SPD nicht diese Zugkraft auf die Wähler hatten wie Adenauer und Erhard. Deshalb versuchte auch ein Teil der Delegier- ten des Stuttgarter Parteitags, andere Per- Sönlichkeiten an die Spitze zu setzen. In die- sem Zusammenhang wurde viel der Name Carlo Schmid genannt, aber der„Falstaff der SPD“, wie er einmal vom„Spiegel“ scherz haft bezeichnet wurde, hält seine Stunde of- fenbar noch nicht für gekommen. Er trat vor die Delegierten und beschwor sie, den Vor- r 5 d eln. chlag, ihn an die Spitze der Partei zu stel- len, zurückzuziehen,„weil es das Wobl un- serer Partei erfordert, daß Erich Ollenhauer zu ihrem Vorsitzenden gewählt wird“. Carlo Schmid wußte, daß er keine Mehr- heit erhalten hätte, und daß, hätte er sich tatsächlich zur Wahl gestellt, weiter nichts erreicht worden wäre als eine Zersplitterung der Stimmen, als ein Prestigeverlust für Ol- lenhauer. Trotzdem konnte er mit seiner Er- klärung nicht verhindern, daß das Vertrauens- votum für Ollenhauer mit 319 von 379 Stim- men magerer ausfiel als beim letzten Partei- tag in München, wo der SPD-Vorsitzende noch 368 von 379 Stimmen auf sich vereinigen konnte. Mit der Wahl Waldemar von Enoeringens und Herbert Wehners zu stellvertretenden Parteivorsitzenden wurde die Parteispitze beweglicher gemacht. Knoeringen gilt als Vertreter des rechten, Wehner als Vertreter des linken Flügels. Vor allem die Wahl des Als radikal verschrienen Herbert Wehner dürfte für die Zukunft der Partei nicht ohne Einfluß sein. Das Referat des neuen Ollen- hauer- Stellvertreters war eines der bemer- kenswertesten, enthielt es doch die Andeu- ang, daß die SPD im Interesse der Wieder- vereimgung nicht zögern würde, auch mit Pankow Fühlung aufzunehmen, wenn auch nicht in der von Moskau geforderten Form. Das ist eine vorsichtige Abwendung von den auch von der Sozialdemokratie bisher als un- Abänderlich hingestellten Grundsätzen, nie mit den illegitimen Machthabern in der So- Wjetzone an einen Tisch zu sitzen. Mit dieser Erklärung, die auch in einer Resolution ihren Niederschlag gefunden hat, wurde ein neuer Reibungspunkt mit der Bundesregierung und der CDU geschaffen. 0 Noch wichtiger als die Thesen zur Außen- politik und zur Wieder vereinigung, die ja wie bei allen Parteien Theorien bleiben müssen, War die Frage, ob die SPD, die ja nach Ol- lenhauers Worten eine Volkspartei werden Soll, an den marxistischen Thesen festhält Oder ob sie einiges über Bord wirft. Die So- zlaldemokraten haben es vorgezogen, ihren geistigen Urvater an Bord zu behalten. Sie wollen seine Lehre von den Schlacken, die sie in den letzten hundert Jahren angesetzt Hat, befreien, bekennen sich aber im Grund- satz immer noch zu seinen Ideen. Das liefert den Gegnern Schlagworte, und der Sozialdemokratie verbleiben, weil die ideologische Grundhaltung mit dem Bekennt- nis zum„entschlackten“ Marxismus noch dif- ferenzierter geworden ist, nur weitschweifige und für den Durchschnittswähler schwer er- faßzbare Gegenerklärungen. Schon die Reaktion auf das in Stuttgart an- genommene neue Wirtschaftsprogramm be- Weist die Schwierigkeit der Materie. Der SPD- Wirtschaftsexperte Dr. Deist sprach von der Uberführung gewisser Großbetriebe in Ge- meineigentum, und sofort echote es von der CDU-Pressestesle: Die SPD will die Verstaat- lichung. Das aber lehnt die SPD, wie in Stutt- gart ausdrücklich erklärt wurde, ab. Tatsache ist jedoch, daß der Begriff„Gemeineigentum“ von den Sozialdemokraten noch nicht klar umrissen wurde. Uns schwebt die Konstruk- tion eines repräsentativen Organs anstelle der Hauptversammlung vor“, theoretisierte Dr. Deist. Gruppen und Organisationen der Un- ternehmer und der Arbeitnehmer sollen für dieses Organ ein Vorschlagsrecht haben. Aber wenn selbst für den geistigen Urhe- ber des Gemeineigentumsgedankens die Reali- sierung seiner Projekte nur„vorschwebt“, darf man sich nicht wundern, wenn der ein- fache Mann, die Wählermasse, nichts Rech- tes damit anzufangen weiß. Klarheit tut not, Wenn die SpD wirklich eine Volkspartei wer- e Aber 45 Delegierte stimmten gegen ihn— Knoeringen und Wehner wurden Stellvertreter Stuttgart(dpa). Erich Ollenhauer, Wal- demar von Knoeringen und Herbert Wehner stehen für die nächsten zwei Jahre an der Spitze der SPD. Der SPD-Parteitag in Stutt- gart bestimmte am Donnerstagnachmittag in einem mit Spannung erwarteten Wahlgang zum vierten Male Erich Ollenhauer zum ersten Vorsitzenden. Seine gleichberechtigten Stellvertreter wurden der bayerische Landes- Vorsitzende Waldemar von Knoeringen und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Her- bert Wehner. Bisher hatte Ollenhauer nur einen Stellvertreter, den am Montag verstor- benen Wilhelm Mellies. Erich Ollenhauer konnte 319 von 380 abge- gebenen Stimmen auf sich vereinigen, 14 Stim- men wurden für Carlo Schmid abgegeben, ob- Wohl dieser nicht aufgestellt war, zwei für den ebenfalls nicht aufgestellten Herbert Wehner, und 45 Delegierte stimmten mit Nein. Auf dem Münchner Parteitag vor zwei Jahren hatte Ollenhauer noch 368 von 379 Stimmen auf sich vereinigen können. Bei der Wahl der Stell- vertreter gaben von 383 Delegierten 346 ihre Stimme für Waldemar von Knoeringen und 298 für Herbert Wehner ab. Der in Stuttgart ebenfalls wiedergewählte Schatzmeister Al- red Nau bekam 271 Stimmen bei 111 Nein- Stimmen. In München konnte er vor zwei Jahren 359 Stimmen auf sich vereinigen. Die Wahl von Ollenhauer, Knoeringen und Wehner wurde von den Delegierten mit star- kem Beifall aufgenommen. Alle drei dankten Für das in der Wahl zum Ausdruck gekommene Vertrauen. Ollenhauer sagte:„Ich sehe in dem Wahlergebnis, vor allem auch nach den Aus- einandersetzungen, die wir natürlicherweise gehabt haben, einen so starken Beweis des Vertrauens, daß ich dem Parteitag von Her- zen danke“. Er versprach, den Versuch zu un- ternehmen, das auf dem Parteitag Beschlos- sene in die Tat umzusetzen und damit die Anziehungskraft der Sp in den nächsten Jahren bis zum Siege zu steigern. Waldemar von Knoeringen gab bei seinen Dankesworten das Versprechen ab, seine ganze Kraft für die Partei einzusetzen. Herbert Wehner, der von seinen Anhängern mit jubelnden Zurufen be- dacht wurde, erklärte in seiner Dankadresse, er werde seine Kräfte nicht schonen, um die „zusammenarbeitsfähige Mannschaft“ an der Spitze zu haben, auf die sich die Partei ver- lassen könne. Die Wahlen standen im Zeichen der Aus- ein andersetzung, die in der SpD nach der Wahlniederlage vom September 1957 ent- brannte, und war außerdem von dem erfolg- reichen Vorstoß beeinflußt, den die„Reformer“ am Vortage beim Rampf um die Form der neuen Führungsspitze unternahmen. Von Be- ginn des Parteitages an wurde in Kreisen der Delegierten über diese neue Führung und ihre Persönlichkeiten heftig diskutiert. In diesen Erörterungen spielte immer wie- der der Name Carlo Schmid eine Rolle. Man Sprach von ihm als einem dritten Stellvertre- ter, der ein Gegengewicht gegen Herbert Weh mer darstellen sollte. Die Erörterungen gingen so weit, daß eine Gruppe der Delegierten Carlo Schmid sogar als Kandidaten gegen Ollenhauer für den Platz des ersten Vorsit- zenden aufstellen wollte. Carlo Schmid brach allen diesen Uberlegungen die Spitze ab, als er den Delegierten zurief:„Das Wohl der Par- tel verlangt es, Erich Ollenhauer zum ersten Vorsitzenden wiederzuwählen“. In diese gärende Auseinandersetzung ge- hörte hinein, daß Erich Ollenhauer am Mitt- woch Murren und Widerstand der Delegierten in Kauf nehmen mußte, als er sich mit gro- Ber Nachdruck für die bisherige Institution der besoldeten Vorstandsmitglieder einsetzte. Hier zeigte sich am deutlichsten der Angriff der„Reformer“ gegen den„Apparat“. Reformer-Erfolg bei den Vorstandswahlen Bei der Wahl der neuen, Mitglieder des Par- teivorstands hat die Reformergruppe noch einen Erfolg für sich buchen können. Die bei den bisherigen besoldeten Vorstandsmitglie- Pinay hatte Geheimbesprechung mit de Gaulle Neuer französisch-tunesischer Konflikt— Auch Granatwerfer eingesetzt Paris(dpa). Zum ersten Male seit seiner Erklärung, er sei zur Regierungsübernahme in Frankreich bereit, empfing de Gaulle am Donnerstag einen Vertreter des von ihm ab- gelehnten„Regimes der Parteien“. Der füh- rende rechtsunabhängige Politiker und ehe- malige Ministerpräsident Pinay führte eine Zweistündige Geheimbesprechung mit dem General. Dabei hat er nach Ansicht unterrich- teter Kreise in Paris de Gaulle ersucht, zur Beilegung des Konfliktes zwischen Paris und Algier eine Art„Schiedsrichterrolle“ zu über- nehmen. Die Begegnung der beiden Politiker in de Gaulles Wohnung in Colombey- les- deux- Eglises fand mit Wissen der Regierung Pflim- Iin, jedoch ohne ihren Auftrag statt. Pinay hatte am Mittwochabend Staatspräsident Coty und Ministerpräsident Pflimlin über seine Absicht unterrichtet. Nach seinem Gespräch verließ Pinay das Landhaus de Gaulles mit sehr ernster Miene und ging stumm an den ihn bestürmenden Journalisten vorbei zu sei- nem Wagen. Bei einer Massen versammlung in der west- algerischen Stadt Oran versicherte der frühere Generalgouverneur von Algerien, Jacques Soustelle, daß für die Siedler und Soldaten in Algerien nur eine Regierung unter der Lei- tung von de Gaulle in Frage käme. Vor 150 000 Menschen erklärte der frühere enge Mitarbei- ter de Gaulles:„Es wird keine Verhandlun- gen mit den Feinden des Friedens und der Einheit in Algerien geben, keine ausländische Einmischung und keine guten Dienste.“ Es müsse endlich ein Ende mit der Politik des Verzichtes gemacht werden. Auch der fran- 2z6sische Oberbefehlshaber in Algerien, Ge- neral Salan, erneuerte seine Erklärung:„Wir sind bis zum letzten entschlossen, Algerien gegen jedermann französisch zu erhalten.“ Die Spannungen zwischen Paris und Alge- rien wurden am Donnerstag überschattet von einer neuen schweren Krise in den Beziehun- gen zwischen Frankreich und Tunesien. Bei der Stadt Gafsa in Mitteltunesien kam es den ganzen Tag über zu Zusammenstößen von Truppeneinheiten der beiden Länder, bei de- nen gegen abend nach tunesischer Darstellung auch Granatwerfer eingesetzt wurden. In einem am Donnerstagabend in Tunis ver- öfkentlichten Kommuniqué hieß es, die Lage verschlechtere sich zusehends. Französische Truppen hätten im Gebiet von Remada in Südtunesien Straßenkreuzungen und wichtige Höhen besetzt. Die Zwischenfälle in Gafsa begannen am Donnerstagvormittag, als tune- sische Truppen vergeblich versuchten, vier französische Düsenkampfflugzeuge am Start zu hindern, wobei es zu einer Schießerei kam. Burgiba nahm die Zwischenfälle zum An- laß, in einer Rundfunkansprache erneut einen schnellen Abzug der französischen Truppen aus Tunesien zu fordern. Er äußerte die Be- fürchtung, daß sich diese Truppen der von Algier ausgehenden Bewegung anschließen könnten. Dies zwinge Tunesien zu Vorsichts- maßnahmen, wie die Mobilisierung der Na- tionalgarde. Die französischen Botschafter in Tunis und Rabat sind angesichts der wach- senden Spannung an den Grenzen Algeriens zu dringenden Besprechungen nach Paris ge- rufen worden. Franzosen brachten italienischen Frachter auf Ein nach Tunis bestimmter italienischer Frachter ist am Donnerstag von französischen Kriegsschiffen vor der tunesischen Küste auf- gebracht worden. Französische Militärdienst- stellen in Algier teilten mit, an Bord des Schiffes— dessen Name nicht bekanntgegeben wurde— hätten sich neun Tonnen Waffen Amerikanischer Herkunft befunden. Letzter Anlaufhafen des Frachters, der jetzt durch- sucht werde, sei ein jugoslawischer Hafen ge- Wesen, Der französische Sprecher stellte sich auf den Standpunkt, die Waffen seien für die algerischen Aufständischen bestimmt gewesen. der Hertha Gotthelf und Fritz Heine werden dem neuen Vorstand nicht mehr angehören. Dagegen haben die Delegierten die beiden an- deren bisherigen besoldeten Mitglieder, Willi Eichler und Max Kukil, wieder in den Vor- stand entsandt. Eichler erhielt 299 Stimmen (beim Münchner Parteitag 346), Max Kukil 242 (321). Für Fritz Heine wurden nur 190(304) Stimmen abgegeben. Heine hätte, um gewählt zu Werden, 192 Stimmen haben müssen. Die meisten Stimmen bei der Vorstandswahl konnte Dr. Adolf Arndt auf sich vereinen, für den 370 Delegierte stimmten. Dem neuen Par- teivorstand wird auch der Bundestagsabgeord- nete und Synodale der evangelischen Kirche, Dr. Gustav Heinemann, angehören, der 290 Stimmen erhielt. Der Berliner Regierende Bürgermeister Willy Brandt, der bereits zwei- mal vergeblich für die Vorstandswahl kandi- dierte, sitzt ebenfalls in dem neugewählten Führungsgremium der SPD. Der hessische Ministerpräsident Zinn wurde mit 365, der Vizepräsident des Bundestages, Carlo Schmid, mit 346 Stimmen in den neuen Vorstand ent- sandt. Der Landesvorsitzende der SPD in der Pfalz, Franz Bögler, und der shemalige SPD- Vorsitzende in Berlin, Franz Neumann, wer- den dem neuen Vorstand nicht mehr angehö- ren. Ganz Westsumatra in der Hand Djakartas Djakarta(dpa). Pajakumbuh, die letzte Stadt in Westsumatra, die sich noch in der Hand der indonesischen Aufständischen be- fand, ist am Donnerstag von den indonesi- schen Regierungstruppen erobert worden. Dies teilte das örtliche inde sische Militärkom- mando mit. Damit befinden sich alle wichti- gen Gebiete Westsumatras in der Hand der indonesischen Regierung. Die indonesische Marine gab gleichzeitig bekannt, daß sich unter den zwei geretteten Insassen eines Flugzeuges der Rebellen, das im Gebiet der Südmolukken abgeschossen wurde, ein Aus- länder befand. Die Nationalität des Auslän- ders wurde nicht mitgeteilt. Bundeswirtschaftsminister Erhard traf aus Göteborg kommend zu Besprechungen in Oslo ein. In Faris wurden neue deutsch- französische Saar- Vereinbarungen unterzeichnet; wie aus dem Kommuniqué hervorgeht, soll die Ver- sorgung der Saar mit Gütern aus der Frane- Zone so weit wie nur möglich gesteigert wer- den. Dr. Theodor Sonnemann, der Staatssekretär im Bundesernährungsministerium, ist nach seinem Austritt aus der DP jetzt in die CDU aufgenommen worden.. Im Bundesatomministerium ist eine Reak- tor-Sicherheits kommission gebildet worden, der 15 Sachverständige angehören. Die Bank von England hat den Diskont- Satz von sechs auf fünfeinhalb Prozent er- mäßhigt. Die britische Regierung hat der Europäi- schen Atomenergiegemeinschaft den Abschluß eines Vertrages über technische Zusammen- arbeit vorgeschlagen. Finnlands Staatspräsident Kekkonen begann seinen Staatsbesuch in der Sowjetunion. Bonn erhebt Verfussungsfkluge gegen Hessen Pflicht zur Bundestreue verletzt— SPD wirft CDU totalitäre Methoden vor BO nn(dpa). Die Bundesregierung hat beim Bundesverfassungsgericht Klage gegen das Land Hessen eingereicht. Wie das Bundes- innen ministerium mitteilte, wird mit der Klage die Feststellung beantragt,„daß das Land Hessen die Pflicht zur Bundestreue ver- letzte, weil die Landesregierung es unterläßt, die Beschlüsse aufzuheben, die in einigen hessischen Städten zur Veranstaltung von Volksbefragungen über Atomwaffen gefaßt worden sind“. 5 Die Klage stützt sich darauf, daß die Be- schlüsse der hessischen Städte sowohl die Bundeszuständigkeit auf den Gebieten der Verteidigung und der Auswärtigen Angele- genbeiten als auch das dem Grundgesetz eigene Strukturprinzip der repräsentativen Demokratie verletzen. Die Aktionen der hes- sischen Städte seien keine„Volksbefragungen zur Meinungser forschung“, sondern Plebiszite über Angelegenheiten in der Zuständigkeit des Bundes, die mit dem Verwaltungsapparat der Städte verwirklicht würden. Die Städte seien nicht, wie der hessische Ministerprä- sident behauptet habe, unter dem Gesichts- punkt der sogenannten Allzuständigkeit der Gemeinden oder des Grundrechts der Mei- nmungsfreiheit berechtigt, solche Aktionen vorzunehmen. Am vergangenen Freitag hatte die Bundesregierung in der gleichen Frage gegen Hamburg Klage beim Bundesverfas- sungsgericht erhoben. Die SPD-Fraktion des hessischen Landtags erklärte zu den Volksbefragungen über die Atombewaffnung in den Gemeinden Nieder- hausen, Odersbach und Blessenbach(Ober- jahnkreis), das Ergebnis sei durch offene Un- terschriftsleistung völlig legitim und demo- Kratisch zustande gekommen. Die Behauptung der CDU, man habe hier kommunistische Praktiken angewandt, versuche von der Tat- sache abzulenken, daß die Politik der Bundes- regierung in der Frage der atomaren Auf- rüstung von der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt werde. Wenn die Landtagsfraktion der CDU die Landesregie- rung auffordere, Volksbefragungen über die lebenswichtige Frage der atomaren Aufrü- stung zu verhindern, so entspreche das genau den Methoden der totalitären Staaten. Die Regierung habe das Recht der Bürger zur freien Meinungsäußerung zu schützen. Wenn die CDU das Gegenteil verlange, dann stelle Sie sich dadurch in Gegensatz zur Verfassung. 2 eee eee De Gaulle lebt von seinem Mythos Schreibt die Zürcher„Weltwoche“ zur Lage in Frankreich:„Zweifellos verfügt der General als Held der Resistance noch immer über einen Sroßen Ruf und eine starke, emotionell be- tonte Anhängerschaft. Das fällt besonders ins Gewicht in einem Augenblick, da der Ruf nach einem starken Mann“ als Retter der Republik Alles andere zu übertönen scheint, Aber würde er die Republik retten? Und will de Gaulle Wirklich de Gaulle— oder nur die Gaullisten, den Gaullismus ans Ruder bringen? Das fra- gen sich nüchtern die Menschen, die auf der anderen Seite des Risses stehen, den er durch seine Erklärungen geschaffen hat. Viele Fran- zosen sehen in dem General einen gescheiter- ten Politiker und in seinem Ruf als starker Mann und künftiger Retter einen Mythos, den er sich künstlich geschaffen hat, nachdem er als Parteiführer in eine Sackgasse geraten War. Und es ist auch nicht zu übersehen, daß sich in seiner besten Stunde bei den Wahlen nur ein knappes Viertel der Bevölkerung zu m bekannt hat. Wenn man sich fragt, warum er jetzt vorgeprellt ist, nachdem Pflimlin den Gegenschlag gegen die Rebellion schon führt hatte und die meuternden Generale sich deutlich zum Rückzug anschickten, so deshalb. Weil er von dem schlecht vorbereiteten Coup genau so überrascht gewesen zu sein scheint Wie die Armee in Frankreich und vor der Alternative stand. Stellung zu nehmen oder den Mythos, von dem er seit zehn Jahren lebt, bei seinen Anhängern gänzlich einzubüßen. Er Würde entweder wie ein General Boulanger als lächerlicher Zögerer in die Geschichte ein- gehen oder er mußte sich zumindest den An- schein geben, wie ein Franco mit der afrika- nischen Revolte das Mutterland erobern zu Wollen, So wurde er aus seiner eigenen Zwangslage heraus zu dem Mann, der Frank- reich in eine neue., noch gefährlichere Krise Zwang.“ „Der Libanon bleibt bedroht“ Unter dieser Uberschrift schreibt das„Journal de Geneve“:„Das Neue an der Lage im Liba- Non ist, daß nicht mehr die Regierung sondern die Armee das Heft in der Hand hat. Der Um- stand. daß sie dem Regime treu ist, ändert nichts an der Tatsache, daß die Unabhängig- keit des Libanon im Augenblick von General Schehab abhängt. Die Armee hat die Unab- hängigkeit gerettet, aber sie ist nicht in der Lage, den vorher bestehenden Zustand wieder herzustellen, denn, wenn sie auf den gleichen Platz zurücktreten würde, den sie früher hatte, Würde alles wieder von vorne beginnen., Die Unabhängigkeit ist im Libanon an den Bela gerungszustand gebunden, Bei dem statischen Verhalten der Regierung und dem dynamischen Vorwärtsdrängen der Anhänger der Vereinig- ten Arabischen Republik steht die Partie nicht gleich. Der Fels kann lange den Wellen wider- stehen Das, was diese von ihm abnagen, kann er aber niemals wiedergewinnen.“ ge 8 Die Reformer in der SPD erhoben sich meint die Basler„Nationalzeitung“ zum Par- teitag der westdeutschen Sozialdemokraten in Stuttgart und schreibt:„Die Unzufriedenheit oh dem jahrelangen Stagnieren der Opposi- tionspolitik hat sich deutlich entladen, als die Wahlen in die Führungsgremien zur Diskus- sion standen. Die Reformer erhoben sich ge- gen die Routinier- Funktionäre, die einfach bre Pfründe! wieder einzunehmen hoffen. Den Sack schlugen sie und— Ollenhauer meinten ste Wohl. Das heißt, in dieser Aktion machte sich das Mißbehagen darüber, daß die Appa- ratschiks“ bisher keine wirklich brauchbare Alternative zur Politik der CDU Adenauers zu entwickeln vermochten. Luft. Die SPD rückt langsam nach links meint die Mailänder unabhängige Zeitung „Corriere della sera“ in einem Artikel zum Parteikongreß in Stuttgart:„Das wirtschaft- liche Programm und andere Tendenzen, die bei dem Kongreß zum Vorschein gekommen sind. zeigen, daß die sozialistische Partei sich lang- sam nach links verschiebt. Vielleicht würde die Windrichtung sich ändern, wenn eine wirtschaft- liche Krise entstände. Aber bisher gehen die Dinge in der Bundesrepublik weiterhin gut und verlaufen zur allgemeinen Zufriedenheit.“ Der Senat der Philippinen hat eine Reso- Iution angenommen, in der ein Verbot der Lagerung von Fernraketen und des Baues von Abschußbasen auf dem gesamten Gebiet der Philippinen gefordert wird. Diskussion um das Grundsatzprogramm der SPD— Kritik an„Parteichinesisch“ Stuttgart(dpa). Der 8. SPD-Parteitag in Stuttgart übte am Donnerstag zurückhal- tende Kritik an dem vom Vorstandsmitglied Willi Eichler erläuterten Entwurf eines Grundsatzprogramms der Partei. Der Entwurf soll noch in der Partei diskutiert und erst auf dem nächsten Parteitag verabschiedet Wer- den. Die verschiedenen Ansichten der Dele- gierten kamen am geschlossensten in der Auf- kassung von Carlo Schmid zum Ausdruck, daß die Sozialdemokratie nicht vom geistigen Erbe ihrer Vorfahren leben und für ihre Nachfah- ren tätig sein müsse, daß aber auch heute noch der Klassenkampf eine Realität sei, die nicht weggemogelt werden könne. Der Entwurf zum Grundsatzprogramm geht vom Bekenntnis zur parlamentarischen De- mokratie aus und erklärt, daß christliche Ethik, Humanismus und klassische Philoso- Phie geistige und sittliche Wurzeln des sozia- listischen Gedankenguts in Europa sind. Auch Eichler betonte in seiner Erläuterung des HFrogrammentwurfs, daß die SpD den Wahl- Spruch„keine Experimente“ für ihr Grund- Satzprogramm im Interesse ihres Zieles nicht kennen dürfe, obwohl die marxistischen Grundforderungen auch heute noch keines- Wegs überholt seien. Die wirtschaftliche Macht der Großg wirtschaft sei der zentrale Angriffs- Punkt des freiheitlichen Sozialismus, der die Uberführung von Wirtschaftsunternehmen in Gemeineigentum nur dort anwenden wolle, Wo die größtmögliche Freiheit durch andere, mildere Kontrollmittel nicht Sesichert wer- den könne. Zum Verhältnis des Sozialismus 2Ur Kirche beißt es in dem Programmentwurf: Der Ver- such, das soziale Leben nach den Grundsät⸗ zen des demokratischen Sozialismus, nämlich der Menschenwürde, der Freiheit und der Ge- rechtigkeit, zu Sestalten, widerspreche nicht der christlichen Ethik. In der ausgedehnten Debatte um das Grundsatzprogramm richtete sich die Kritik Vor allem auf nicht genau genug formulierte Einzelbestimmungen und Begriffe des Pro- Srammentwurfs. Der Münchner Delegierte Reventlow vertrat die Meinung, die schwierige Sprache des Entwurfs bedürfe dringend einer Befreiung von Rudimenten an„Parteichine- sisch“. Das gedankliche Gebäude des Grund- satzprogramms habe auch zu sehr„Herz und menschliche Impulse übersehen“, Der Offen- bacher Delegierte verlangte, daß die Diskus- sion um das Grundsatzprogramm bis in den letzten Ortsverein hineingetragen wird, damit es dadurch vielleicht klarer und Populärer Werde. Noch nicht der Weisheit letzter Schluß Carlo Schmid betonte, die Einheit der deut- schen Nation könne nicht durch Eingemein- dung der anderen Hälfte Deutschlands ge- schaffen werden, Es müsse der Versuch ver- hindert werden, die Integration des deutschen Volkes von den Grundlagen her unmöglich zu machen. Die Formulierungen des Pro- grammentwurfs seien noch nicht der Weis heit letzter Schluß. Die Einheit von Theorie und Praxis müsse stets erneut hergestellt werden, Schmid appellierte an die Partei, die „stacheligen und dornigen Dinge“ anzufassen und auch mit manchen liebgewordenen Vo- Kabeln Schluß zu machen, Fritz Erler regte an, die Verabschiedung des in Stuttgart in Erster Lesung behandelten Grundsatzent- Wurfs nicht mit der Verabschiedung eines Wahlprogramms zusammenzulegen. Der Parteitag beschloß, den Entwurf des Grundsatzprogramms spätestens 1960 zu ver- abschieden. Parteivorstand und Parteirat Wurden beauftragt, Anfang 1959 zu entschei- den, ob 1959 ein außerordentlicher Parteitag zur Verabschiedung des Grundsatzprogramms einberufen werden soll. Entschließung zur Kulturpolitik In einer vom Parteitag mit großer Mehr- heit angenommenen Entschließung zur Kul- turpolitik bekennt sich die SPD zur undog- Nga l lebe at. RO MAN VON HANS ERNST Sopyright by A. Bechthold, Fassberg, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden. (22, Fortsetzung) „Wieviel?“ fragt Magdalena erschrocken. Noch nie im Leben hat sie fünfzehn Mark aus- gegeben. „Nur fünfzehn Mark. Sie dürfen nicht ver- Sessen, das Rohr ist echt Hirschhorn und das Holz echt Bruyeère.“ Da Magdalena aber vom Großvater gelernt hat, daß man nie sofort das zahlen Soll, Was verlangt wird, verlegt sie sich aufs Handeln. „Zwölf Mark geb ich her, aber keinen Pfen- nig mehr. „Nein, nein, nein, da zahle ich drauf“, jam- mert der Ladenbesitzer.„Ist Ihnen denn der Herr Bräutigam keine fünfzehn Mark wert?“ Da lächelt Magdalena kindhaft froh. „Der Toni ist mir noch viel mehr wert. Der ist überhaupt mit Geld nicht aufzuwiegen. Sa- gen wir dreizehn, aber um keine Mark mehr.“ 4„in Gottes Namen, dann um dreizehn. Ich bin es schon gewohnt, mit Verlust zu arbeiten.“ Er wickelt das Ganze in ein himmelblaues Sei- denpapier und umschnürt es mit einer Slitzern- den Schnur... Später betrachtet Magdalena lange Zeit in einem anderen Schaufenster einen Lodenman- tel aus silbergrauem Loden mit Hirschhorn knöpfen. Es ist plötzlich wie ein Rausch über sie gekommen; und es ist so ein wunderbares Gefühl, Geld ausgeben zu können.„Wenn ich mit dem Toni zu Weihnachten ausgehe“, denkt sie,„dann muß ich mich schön machen, damit er sich nicht schämen braucht mit mir.“ Da der Mantel schon so eindeutig ausge- zeichnet ist, getraut sie sich diesmal nicht zu handeln. Nur die letzten künfundneunzig Pfennig zwackt sie noch ab und freut sich Liesig darüber, fast mehr noch wie über den „Der Marxismus ist nicht überholt“ matischen Ausein andersetzung mit den geisti- gen und welt anschaulichen Kräften der Ge- Senwart im Sinne der Traditionen des demo- Kratischen Sozialismus. Sie bejaht Gespräche mit Kirchen, Weltanschauungsgemeinschaften und ideologischen Gruppen mit dem Ziel, den eigenen geistigen Standort zu bestimmen und Gemeinsamkeiten zu erkennen. Der„einsei- tigen militärischen Machtpolitik der Bundes- regierung“ will die SPD die Alternative der Mobilisierung aller sittlichen, geistigen und ökonomischen Kräfte des Volkes gegenüber- Stellen. Der Gießener Bundestagsabgeordnete Mer- ten vermißte in dem Entschließungsentwurf des Parteivorstands zur Kulturpolitik ein kla- res Bekenntnis für die Gemeinschaftsschule und gegen die Zersplitterungen auf dem Ge- biet des Schulwesens. Der Abschnitt„Sozia- lismus und Kirche“ des Entwurfs enthalte geschichtliche Irrtümer. — Libanon beschwert sich beim Sicherheitsrat Kairo soll Einmischung unterlassen Verteidigungsminister trat zurück Beirut(dpa). Die libanesische Regierung hat am Donnerstag beschlossen, beim Sicher- heitsrat der Vereinten Nationen Beschwerde wegen der massiven Einmischung der Ver- einigten Arabischen Republik in die innen- Dolitischen Belange des Libanons“ einzulegen. Der libanesische UN- Delegierte Dr. Azkoul suchte Generalsekretär Hammarskjöld auf, um ihn über die Beschwerde seiner Regierung 2 informieren. Die Lage im Libanon hat sich am Donmners- tag wieder versteift. Der libanesische Ver- teidigungsminister Raschid Beydun ist von seinem Posten zurückgetreten. Er begründete seinen Rücktritt mit der gegenwärtigen Lage im Libanon und erklärte, er sei für den Rücktritt des gesamten libanesischen Kabi- netts und die Betrauung General Schehabs mit der Bildung einer neuen Regierung eingetre- ten. Ministerpräsident Sulh appellierte zur gleichen Zeit an die Bevölkerung, den Streik abzubrechen, und an die Anhänger der Op- Position, die Waffen niederzulegen. Am Don- nerstagvormittag ereigneten sich in Beirut Wieder zwei Sprengstoffanschläge in Ge- schäftsvierteln, die trotz des Streiks geöffnet hatten. in die Suppe gehört Fleisch. das weiß ich als Hausfrau und das weiß natürlich auch MAGGI Darum ist Fleischextrakt also das Wertvollste vom Rind- fleisch- die Grundlage für jedes Päckchen MAGGI„Klare“. Jeden Tag anders konnen die Mad GI Klare Flesſchiuphbe geruieren. Nie, dagt Ihnen unter„goldenes Rezeptheft“, Sie erhalten es kontenloſ vom MAGGIL-Fridolin, Frankfurt a. Al., Ponfach 3526. in den Pacbung Fortschritte bei Interzonengesprächen Nach Pfingsten wird weiter verhandelt Schiffsverkehr normalisiert sich Berlin(dpa). m etwa zweistündigen Ver- handlungen zwischen den technischen Sach- 1 Verständigen des Bundesverkehrsministeriums Ge und des Sowqetzonen-Verkehrsministeriums müse über die am 5. Mai in der Sowjetzone ein- preis geführten Wasserstraßengebühren wurde in gart, Ostberlin Ubereinstimmung in einer Reihe für 2 Von Punkten erzielt. Einzelheiten wurden 12 und doch nicht bekanntgegeben. Kopf Wie von dem Bevollmächtigten des Bundes- mein Verkehrsministeriums mitgeteilt wurde, konnte rube jedoch gerade die Frage der sofortigen Auf- Tutt!l hebung der Wasserstraßen-Benutzungsgebüh- Aus!s ren noch nicht abschließend erörtert werden. lich Hierüber werde in den ersten Tagen nach Radi. Pfingsten weiterverhandelt werden. Inzwischen ür 2 Werden die technischen Sachverständigen des Putt! Sowietzonen-Verkehrsministeriums ihrem Mi 28 bi nisterium auf Grund der Erklärungen des Mi- nächs nisterialdirigenten von Dorrer erneut„die Mark Forderung der Westseite auf Sofortige Auf- durck hebung der Gebühren nochmals Vortragen“. Manr Von Dorrer hatte darauf hingewiesen, daß ten 8. für eine Erhebung von Schiffahrtsgebühren angel schon deshalb kein Raum sel, weil die Bundes- Word. regierung ihre Bereitwilligkeit zur Uber- geste nahme berechtigter Schadensforderungen im Mann Zusammenhang mit dem Bau der Elbstaustufe stanz Geesthacht bei Hamburg nach wie vor auf ist ur rechterhalte. Ware Der Schiffsverkehr auf der Oberelbe in Rich- Angel tung Berlin und Hamburg beginnt sich in- disch zwischen zu normalisieren, Wie die Zollver- gart Waltung am Zonengrenzkontrollpunkt Schnak Freib kenburg mitteilte, haben bisher 62 Schiffe in O beiden Richtungen die Zonengrenze passiert. gehen Neun Schiffe liegen noch vor Schnackenburg kaum lest. Fast alle Kähne, die Brennstoffe an Bord man haften, sind von Westberliner Stellen abge- zahle rufen und aufgefordert worden, die Gebühren kosen zu bezahlen. Die Lastkähne und Selbstfahrer Pott aus der Bundesrepublik, die seit der Einfüh- gester rung der Wasserstraßengebühren die Zonen 68 Pf Srenze passierten, haben Gebühren in Höhe Aber von rund 75 000 PM bezahlt., 3 K a 600 Millionen für Autobahnreparaturen 5 15 Darmstadt(dpa). Bundesverkehrsmini- toffell ster Dr. Seebohm stellte am Donnerstag in den Darmstadt fest, daß gegenwärtig an den Bun- genüge desautobahnen Reparaturarbeiten für über Auhger 600 Millionen DM erforderlich seien. Vor drei in Ite Jahren sei dafür nur ein Bedarf von 250 Mil- Kar to lionen DM festgestellt worden. 5 viel v ue „Ster 8 Karls, — italier 5 Pfg. b FIE gen a des W und R württ gende neute. gebot Für S bis 3.0 steige eine g Kalbf blick F is liger um D! Rotba den n gebot Stuttg 5. DM 2. 25 5 waer a 8e : ungen ARE FEI ScHSUppERREk — 5 haben CTT n 2 Sind 1 a Mann! 8 a mit dem weißen Rindskopf 7 25 —— 1 Schönen Mantel, ii dem sie sich nun durch je- des Schaufenster betrachtet. „Hundert Mark habe ich jetzt ausgegeben“, Sagt sie vor sich hin.„Du lieber Gott, wenn das der Großvater noch erlebt hätte“ Endlich kommt sie an den Bahnhof. Sie er- Fährt, daß in einer halben Stunde ein Zug in Richtung ihres Dorfes geht. Der kleine Warte- raum ist ungeheizt. Aber schließlich ist eine halbe Stunde keine Ewigkeit,. Als sie einmal durch das verstaubte Fenster hinausschaut, sieht sie das Züglein mit zwei großen, hellen Drachenaugen aus der Dämmerung herauskriechen. Nach einer Stunde Fahrt muß sie wieder aussteigen und von da aus noch eine halbe Stunde zum heimatlichen Dorf gehen. Es ist Nacht jetzt, der Schnee liegt ziemlich hoch hier heraußen und ist gefroren. Mit raschen Schrit- ten geht Magdalena dahin. Plötzlich kommt es ihr zum Bewußtsein, daß sie außer der dünnen Kaffeebrühe am Morgen nichts mehr zu sich genommen hat, weil sie die bevorstehende Ent- lassung so überwältigte, daß sie für die Mit- tagssuppe keinen Appetit mehr aufbringen konnte. Als der erste Lichtschein des Dorfes sichtbar Wird, spürt Magdalena so etwas wie Beklem- mung in sich. Was werden die Leute sagen? Wird man mit den Fingern auf sie deuten, weil sie aus dem Gefängnis kommt? Groß ist zwar ihre Verbundenheit mit den Menschen im Dorf nie gewesen, aber Magdalena ist nun empfind- licher geworden. 8 Da sind bereits die ersten Häuser. Hinter den geschlossenen Fensterläden dringt spär- licher Lichtschein hervor. Einmal hört man ein Kind weinen und beim Angermayer jault der Hund an der Kette, weil sein Herr vergessen hat, ihn einzulassen, Das alles sind vertraute Geräusche und Magdalena wird überwältigt von ſhrem Heimkommen. 5 Auch im Bäckerladen brennt noch Licht. Ge- rade will die Bäckerin den Laden schließen. Magdalena will prüfen, ob man gewillt ist, sie Wieder aufzunehmen in den Kreis der Dorf- gemeinschaft, oder ob man den Stab über sie bereits gebrochen hat, wðweil sie im Gefängnis gewesen ist. Entschlossen springt sie die drei Steinstufen hinauf und öffnet die Ladentüre. „Guten Abend, Weberin, Einen Wecken Brot hätt' ich gerne.“ Die Bäckerin erkennt sie zuerst gar nicht Sleich, der silbergraue Lodenmantel gibt dem Mädchen ein fremdes Aussehen, zumal die Bäckerin sie immer noch zerlumpt und zer- rissen in Erinnerung hat. Sie nimmt einen Brotwecken aus der Stellage und legt ihn auf den Ladentisch. „Sechzig Pfennig“, sagt sie. Magdalena zieht ihre Geldbörse und stellt zugleich die Frage:„Kennst mich nimmer, Weberin?“ Die Frau betrachtet sie eingehend und meint dann:„Wenn ich nicht gewiß wüßte, daß die Rauscher Magdalena im Zuchthaus ist, dann Würde ich sagen, du bist es.“ Magdalena fühlt, wie ihr das Blut in die Stirne steigt. „Zuchthaus War es nicht, nur Gefängnis«, Sagt sie. „Also bist' es doch, die Magdalena! Aber es Bat doch immer geheißen, erst nach Neujahr kämst du heim.“ „Man hat mich früher entlassen“, antwortete Magdalena etwas niedergeschlagen. Die Weberin wickelt jetzt das Brot ein. Sie weiß nicht recht, ob sie Geld dafür nehmen soll, aber da legt Magdalena schon das Geld auf den Tisch und sagt kurz angebunden: „Mach', gib raus. Ich muß heim.“ ö Die Bäckersfrau gibt etwas Kleingeld heraus und sagt dann: „Es War eine grenzenlose Dummheit, daß du vor Gericht alles auf dich genommen Hast.“ „Weil man denn das hier ganz genau?“ „Hat ja schwarz auf weiß in der Zeitung ge- standen. Hoffentlich entschädigen dich dieje- nigen jetzt, für die du es auf dich genommen hast.“ „Ich habe— für niemanden etwas auf mich genommen.“ 5 „Na ja, das kann sein. Aber niemand glaubt dir das. Es ist schon viel darüber geredet Wor- den. Und ich kann dir sagen, so Unrechtes hast du eigentlich gar nicht getan. Ich meine, es ist von uns kleinen Menschen aus nichts Ehren- rühriges. Immer ist geschwärzt und ge- schmuggelt worden in unserer Gegend. Die Grenze liegt zu nahe. Nein, es ist nur dumm gewesen, was du getan hast, aber nicht ehren- rührig.“ a In Magdalenas Augen leuchtet es kurz Auf, gerade als ob sie auf so ein Stichwort gewartet hätte. Sie hat im Gefängnis gesessen, und man sagte ihr, daß man das immer, ein ganzes Le- ben lang, hören müsse. Magdalena will es nun gleich darauf ankom- men lassen, indem sie der Bäckersfrau die Hand hinstreckt. Sie wird sofort entgegenge- nommen.„Auf Wiedersehn“, sagt die Meiste- rin.„Und beehre mich nur wieder.“ Der Wind ist plötzlich nicht mehr so kalt. Die Sterne leuchten still wie Kerzenlichter in einem freundlichen Raum. Etwas Drückendes ist von Magdalena abgefallen.. Es ist also nicht so, daß sie die Augen vor den Menschen niederschlagen müßte. Sie hat eine Hand hingereicht, und die Hand ist an- Senommen worden. Es ist nicht ganz sicher, ob man früher ihre Hand genommen hätte. Ihr Leben hat sich doch ganz entschieden geändert, seit sie die Lumpen und Fetzen fortgeworfen hat! Sie steigt durch den Wald hinauf. Hoch liegt der Schnee umter den stillen Bäumen. Sie muß die Spur erst treten. TIhre Halbschuhe sind dazu nicht recht geschaffen. Aber wenn sie heim kommt, wird sie gleich ein tüchtiges Feuer an- machen, die Lampe wird freundlich brennen über dem Pisch, und sie wird wieder ganz da- heim sein. 5 Endlich steht sie vor der Hütte. Sie Sperrt auf. Im Dunkeln muß sie sich zurechttasten, bis sie über dem Herd eine Streichholzschach- tel findet. Dann brennt das Licht, und jetzt erst Sieht sie, daß bei der Türe ein Brief liegt. Je- mand muß ihn während ihrer Abwesenheit durch den Türspalt geschoben haben.. Fortsetzung folgt) ren ini in un- ber lrei 111 Wie kaufen wir am vorteilhaftesten ein? Der Einkaufsberater für die Hausfrau Gemüse: Das Angebot an frischem Ge- müse hat weiter zugenommen. Besonders preisgünstig ist im Augenblick Spinat. In Stutt- gart, Mannheim und Karlsruhe wurde 1 Pfund für 20 Pfg. angeboten, in Freiburg, Tuttlingen und Konstanz für 25 Pfg. Für inländischen Kopfsalat mußte man in Stuttgart im allge- meinen nicht mehr als 30, in Mannheim, Karls ruhe und Freiburg nicht mehr als 20 und in Tuttlingen und Konstanz um 25 Pfg. anlegen. Ausländischer Kopfsalat kostete durchschnitt- lich pro Stück bis zu 5 Pfg. mehr. Ein Bund Radieschen wurde in Stuttgart und Freiburg für 25, in Mannheim und Karlsruhe für 15, in Tuttlingen und Konstanz dagegen nicht unter 28 bis 30 Pfg. angeboten. Kohlrabi werden in nächster Zeit in größeren Mengen auf den Markt kommen; heute kostete 1 Kohlrabi fast durchweg 40 Pfg. Gurken wurden in Stuttgart Mannheim und Freiburg in manchen Geschäf- ten schon für 88 und in Karlsruhe für 90 Pfg. angeboten. Auch Spargel ist preiswerter ge- Worden. Für inländische AI-Ware mußte man gestern in Stuttgart und Freiburg um 2.20, in Mannheim und Karlsruhe um 1.90, in Kon- stanz mindestens DM 2.30 bezahlen. A II- War ist um 20 bis 30 Pfg. pro Pfund pilli B- Ware wurde für DM 1.45 bis 1.50 das Pfund Angeboten. Ausländischer Spargel, der inlän- discher A-Ware entspricht, kostete in Stutt- zart in verschiedenen Geschäften DM 1.50, in Freiburg und Konstanz DM 1.40 bis 1.45. Obst: Die Anlie zen an Apfelsinen gehen weiter zurück, unter 80 Pfg. isf 1 Pfund kaum mehr zu haben. Auch Bananen muß 10 60 man im a mindestens 80 Pfg. be- zahlen. Aus Sp ommen die ersten Apri- kosen, die aber lig am besten für Kom- Pott geeignet sind. 1 Pfund Aprikosen War gestern in manchen 8 68 Pfg. zu haben, im Aber um 1 DM bezahlen. Kartoffeln: Bei alten Kartoffeln muß mit sehr festen Preisen gerechnet werden, weil im Herbst vergangenen Jahres weniger Kar- toffeln als in den Vorjahren Kkellert wur- den und jetzt der erhöhten Nachfrage kein genügendes Angebot gegenübersteht und außerdem die Verzögerung der Kartoffelernte in Italien eine Entlastung verhindert. Neue Kartoffeln kosten gegenwärtig fast doppelt so Viel wie vor einem Jahr zur gleichen Zeit. Für schäften schon für inen muß man inge ue runde italienische Kartoffeln mußte man n 8 4 * 00 cin en Stern in Stuttgart und Mannheim um 40, in Karlsruhe und Konstanz um 45; für neue lang italjenische Kartoffeln fast durchweg 55 bis 60 Pfg. bezahlen. Fleisch: Aufgrund der letzten Notierun- gen an den Schlachtviehmärkten unseres Lan- des wird sich an den Preisen für Schweine- und Rindfleisch nichts ändern, dagegen hat im Württembergischen Landesteil die ständig stei- gende Nachfrage bei Kalbfleisch zu einer er- neuten Verteuerung geführt, obwohl das An- gebot an Kälbern nicht zurückgegangen ist. ir Schlegel und Rücken wird man DM 3.50 bis 3.60 bezahlen müssen. Um weiteren Preis- steigerungen entgegenzuwirken, empfehlt sich ine gewisse Zurückhaltung beim Einkauf von Kalbfleisch. Importfleisch kommt im Augen- blick nur in geringen Mengen auf den Markt. Fisch und Geflügel: Seefisch ist bil- liger geworden. 1 Pfund Seelachsfllet kostet um DM 1.—, Kabeljaufilet um 1.15 bis 1.20 und Rotbarschfilet DM 1.30.— Bei Geflügel ist in den nächsten Tagen mit einem gröberen An- gebot an dänischen Gänsen zu rechnen. In Stuttgart zahlte man gestern für 1 Pfund DM 2.75. ier: Ausländische Eier der Klasse B wa- a gestern in Stuttgart, Karlsruhe und Tutt- ungen für 20 Pfg., in Mannheim und Freiburg für 19 und in Konstanz nicht unter 21 Pfg. zu haben. Inländische Eier der gleichen Klasse 8 in Stuttgart und Tuttlingen für 20, in Mannheim, Freiburg und Konstanz kaum un- ter 22 Pfg zu haben. 1 5——— 100 000 DM in der Klassenlotterie n Klassenlotterie fiel der Hauptge- 100 00 0 DM auf die Los-Nr. 43 563 a Gewinn zu 30 000 DM auf die Los- 218 043(ohne Gewähr). Wer sich rühmt Es gibt Menschen, die immer gern im Mit- telpunkt der Aufmerksamkeit stehen und be- achtet sein möchten. Sie halten sich für außerordentlich wie + Taten wisse kann, e Wahl, als immer ten. Daß sie dadurch irken, was merken sie um ihre Vorzüge und bleibt ihnen keine ane Wieder davon zu bericł gerade das Gegenteil von dem bev sie eigentlich erreichen möchten, nicht.„Angeber“ nennt sie der Volksmund, und ihren Reden hört man nur aus Höflich- keit, aber ohne innere Anteilnahme zu. „Wer sich selbst rühmt“ dem traut man nicht“ sagt der chinesische Philosoph Laotse. Und das ist wahr: immer beschleicht den Zu- hörer ein unbehagliches Gefühl, wenn er den Selbstbeweihräucherungen eines anderen lauscht. Meist hält man ihn nicht für so naiv, daß er sich dadurch nur ins rechte Licht set- zen und Anerkennung gewinnen möchte. Man glaubt, hinter seinen Worten eine Absicht suchen zu müssen, und denkt zumindest an lie alte Weisheit„wer angibt, hat's nötig“. Sicherlich handelt es sich dabei um einen Menschen, der von krankhaften Minderwer-⸗ tigkeitskomplexen geplagt ist, um jemanden, der so sicher er sich auch nach außen gibt, derlich von Zweifeln an seinem eigenen Wert gequält wird. Meist ist hinter dieser Geltungssucht Miß erfolg auf beruflichem Gebiet, mangelndes Verständnis in der Familie oder auch ein Er- jehungsfehler zu suchen. Den Grund hierfür finden, wäre Sache eines Psychologen. Man ann diesen Menschen jedoch niemals helfen, indem man sie und ihre Art lächerlich zu chen versucht. Mit Takt und Verständnis sich vielleicht der wunde Punkt finden, gewiß bewirkt Anerkennung im rechten 6 und im rechten Augenblick mehr als Adel 1 Spielausfall im Toto Nach einer Mitteilung der Staatlichen Toto- gesellschaft fällt das Spiel 8 im 22. Toto-Wett⸗ bewerb(31. 5.— 1. 6. 58) Darmstadt 98 gegen 1. FC Nürnberg aus. Es wird mit der Voraus- Sage„O0“ bewertet. Die Wetter werden gebe- tem, das Spiel mit„0“ zu tippen. Unser Wetterbericht 1 af Ubersicht: Uber Mitteleuropa 1 Hochdruckzelle gebildet, die aber bereits wie- der in Auflösung begriffen ist. Damit ist einem Tief über Oberitalien die Möglichkeit gegeben, mit seinem Wolkenfeld auf Süd- deutschland überzugreifen, wobei es strich- Weise zur Auslösung gewittriger Regenfälle kommt. Vorhersage: Heute und morgen unterschied- Iich, meist stärker bewölkt, vor allem im Sü- den des Landes. Neigung zu teilweise gewitt⸗ rigen Niederschlägen, Tageshöchsttemperatu- ren um 20 Grad. sich eine 1 0 Wir gratulieren Seinen 76. Geburtstag feiert heute Herr Georg Schmitt, Oberkircher Straße 22. Unsere besten Wünsche. 122 Teufelswerk mit Götternamen, Düsenjäger, V 1 und Atombomben waren nur der Anfang einer unaufhaltsamen Entwieklung, deren Ende nicht abzusehen ist. Die Gefahr Nr. 1 sind jedoch nicht die Flugzeuge mit Atom- und Wasser- stoffbomben.„Es gibt schrecklichere Waffen“, erklärte kürzlich ein hoher NATO- Offizier,„die Raketen. Von der ersten kleinen Jagdflie- gerrakete„Nike“ bis zum unbemannten Atoni⸗ bomber„Matador“ war es ein kurzer Weg. Alle diese Waffen sind inzwischen überholt. Die Amerikaner bauen augenblicklich eine Rakete, der sie den harmlosen Namen„Plato“ gegeben haben. Mit Radarauge und HElektronengehirn ist diese Teufelsmaschine in der Lage, ohne wesent- liche menschliche Mitwirkung unvorstellbar grauenhafte Vernichtung über die Erde zu tra- gen. Fackend und mit eindrucksvollen Original- Fotos berichtet die BUNTE Nr. 21 in einer mehr- seitigen Farbreportage über diese Waffenschmiede des Todes. SCuniatitnorfuirenkro Heidelberg hofdirektoren aus mark, Eng 1 und der Schv Ichten den neuen Hei- delberger Sch Sie hatten am zweiten Internation der Schlachthof- direktoren teilgei der in Metz statt- fand. Die Dele n,; der auch 20 Ingenieure und Architekten angehören, wurde vom Prä- sidenten des französischen Sch toren- Verbandes M. Davenas, geleitet. Sühne für zwei Menschenleben TAuberbischofsheim(Is ww). Das Schöffengericht Tauberbischofsheim hat nach ger Verhandlung eine Kraftfahrerin fahrlässiger Tötung und fahrlässiger in je zwei Fällen zu einer Von acht Monaten und Füh- cheinentzug auf drei- Jahre verurteilt. Die Angeklagte hatte zwischen Tauberbischofs- heim und Großrinderfeld als Fahrerin eines rsSonenwagens einen Unfall verursacht, bei dem eine Mitfahrerin sofort tot war und die zweite nach elf Tagen an den Unfallfolgen Starb. Sie selbst und zwei Insassen eines and ve n Personenkraftwagens wurden schwer mmer. Wenn Es eilt 5 Jer tut gut Generalstaatsanwälte in Karlsruhe Karlsruhe(sw). Zu einer mehrtägigen internen Tagung sind die Generalstaatsean- Wälte der Bundesrepublik in Karlsruhe zu- sammengetreten, Unter dem Vorsitz von Ge- neralbundesanwalt Dr. Max Güde befassen sie sich mit aktuellen Rechtsfragen, insbeson- dere aus dem Bereich der politischen Straf- Sachen, des Verkehrsrechts und des Strafvoll- 2¹ Ferner werden Probleme behandelt, die mit der Rechtsstellung der Staatsanwälte in Zusammenhang stehen. Elefant im Karlsruher Zoo eingegangen Karlsruhe sw). Einen harten Verlust hat der Karlsruher Zoo zu verzeichnen: Ein sechsjähriger afrikanischer Elefant ging ein, der Ende 1955 vom Tierpark Hagenbeck in Hamburg erworben worden war. Wie die Sek- tion der Tierleiche durch den Frankfurter Zooarzt Dr. Kloeppel ergab, ist die Todesur- Sache auf die Einwirkung irgendeines Gift- Stoffes zurückzuführen. Der Elefant hatte seit acht Tagen jede Nahrungsaufnahme verwei⸗ gert. Von den b n anderen im Karlsruher Zoo befindlichen indischen Elefanten nimmt das größere Tier seit Tagen gleichfalls keine Nahrung zu sich. Man hofft jedoch, das wert- Volle Tier retten zu können. Lastzug raste gegen einen Baum Z im meru ob Rottweil dsw). 2,5 Kilo- meter vor Zimmern ob Rottweil ist ein 26 Jahre alter Lastzugführer aus dem Kreis Ba- Iingen tödlich verunglückt. Der Lastzug war bei hoher Geschwindigkeit gegen einen Baum gerast, hatte ihn entwurzelt, einen zweiten gestreift und war dann eine zehn Meter tiefe Böschung hinuntergestürzt. Der 26jährige Würde aus dem Fahrerhaus geschleudert und kam unter den Motorwagen zu liegen, Er war Auf der Stelle tot. Neuer SPD-Landtagsabgeordneter Stuttgart(sw). Für den vor kurzem verstorbenen SPD-Abgeordneten Emil Müller aus Niederbühl im Kreis Rastatt soll Bernhard Schroth aus Gaggenau in den baden-württem⸗ bergischen Landtag einziehen, Schroth, der am 30. Januar 1908 in Durlach geboren wurde, ist Ersatzbewerber für Emil Müller, der bei der letzten Landtagswahl sein Mandat über die Zweitauszählung im Regierungsbezirk Süd- baden erhalten hatte. Schroth hat sich bis jetzt noch nicht geaußert, ob er den verwaisten Platz im Landesparlament einnehmen will. Judenmord war lange vorausgeplant Geheimbefehl schon vor dem Rußlandkrieg Zeugenaussagen im Einsatzkommando- Prozeß Ulm(sw). Im Einsatzkxommando- Prozeß vor dem Schwurgericht Ulm haben am Don- nerstag die ersten der über 200 Zeugen ausge- Sagt. Besonderes Interesse fand der frühere Leiter eines Sonderkommandos innerhalb der Einsatzgruppe A, Dr. Sandberger, der nach dem Krieg wegen seiner Zugehörigkeit zu dieser Einsatzgruppe von einem amerikani- schen Militärgericht zum Tode verurteilt und später zu lebenslänglichem Zuchthaus begna- digt, erst dieser Tage nach einem neuen Gna- denakt aus Landsberg entlassen worden ist. Der Zeuge bestätigte unter anderem, daß die Künftigen Führer der Einsatzkommandos schon im Mai und Juni 1941, also noch vor Beginn des Rußlandfeldzuges, durch„geheime Reichs Sache“ die Weisung erhalten hätten, nach dem Einmarsch alle kommunistischen Funktionäre und alle Juden, auch Frauen und Kinder, zu erschießen. Sandberger sagte, er persönlich Habe diesen Befehl schon damals für vollkom- men unsinnig gehalten und deshalb auch ver- zucht, die spätere Durchführung in seinem Einsatzgebiet in Estland hinauszuzögern. Das sei ihm auch einige Monate hindurch gelungen. Schwierigkeiten seien ihm daraus später nicht erwachsen, Sein Vorgesetzter, Dr. Stahlecker, habe Mitte September 1941 lediglich befohlen, die Juden zu internieren. Der Befehl, sie zu erschießen, sei erst im Dezember erfolgt. Vor Sandberger berichteten zwei Kriminal- beamte über den Gang der Voruntersuchun- gen. Dabei kam u. a. zur Sprache, daß der Hauptangeklagte Böhme im Laufe der Ermitt- lungen zwei Selbstmordversuche unternom- men hatte. Gleich nach seiner Verhaftung Wollte er sich aus dem Fenster Stürzen, und einige Monate später sprang er in der Unter- suchungshaft vom Tisch mit dem Kopf voraus auf den Fußboden, so daß er erhebliche Kopf- Verletzungen erlitt. Ubelstände im Altrhein LGFTTach(USW). In einer Eingabe an die zuständigen Schweizer Behörden haben der Basler Fischereiverband und der Nordwest- schweizer Gewässerschutzverband Kritik an der unzureichenden Wasserführung im alten Rheinbett unterhalb des Kraftwerkes Kembs geübt. Durch den Bau des elsässischen Rhein- seitenkanals wurde dieser Stromabschnitt nahezu trocken gelegt. Rheintal-Autobahn soll 1961 fertig sein Teilabschnitte schon nächstes Jahr für den Verkehr frei? Weil Gsw). Spätestens 1961 soll die Auto- bahn durch das Oberrheintal zwischen Baden- Zaden und der Schweizer Grenze bei Basel fertig sein. Nach Angaben aus dem Bundes- verkehrsministerium in Bonn sind in diesem Jahr für den Bau 26 Millionen DM vorgesehen. Es wird angenommen, daß der Bundestag die- sen Betrag in den nächsten Wochen bewilligt. Die Gesamtkosten der etwa 180 Kilometer langen Strecke betragen rund 480 Millionen DM. Dabei kann nach Ansicht der Fachleute im Rheintal im Vergleich zu Gebirgsgegenden noch verhältnismäßig billig gebaut werden. Mit Vorrang wird augenblicklich der Bau an den Strecken im Norden zwischen Baden- aden und Offenburg und im Süden zwischen Neuenburg und Weil vorangetrieben. Es ist Vorgesehen, diese Abschnitte im nächsten Jahr für den Verkehr freizugeben. Im Bundesver- kehrsministerium weist man darauf hin, daß neben der eigentlichen Autobahn auch die not- Wendigen Zu- und Abfahrten erhebliche Geld- mittel verschlingen, zumal da die Zufahrts- Straßen zur Bundesstraße 3 fast alle mit Brük- ken zur Uberquerung der Bahnlinie versehen werden müssen. Exhortschwierigkeiten der Sägeindustrie Freiburg(Isw). Der Vorstand des Ver- bandes Badischer Sägewerke hat im Anschluß an eine Sitzung in Freiburg vor der Presse über die Absatzschwierigkeiten für Schnitt- holz geklagt, die der südbadischen Sägeindu- Strie hauptsächlich durch die erhöhten Fracht- Kosten entstanden sind. Zwei Drittel bis drei Viertel der Schnittholzproduktion in Südba- den müßten außerhalb des Landes abgesetzt rden. Vor allem seien die waldnahen Säge- ke betroffen, die Abseits der großen Transportwege liegen. — — — 5 — 1 5 hin 5 (a f Uu Ts Allein 7200 Teller und 3600 Tassen müssen Sie jedes Jahr im 4 Personen- Haushalt spülen. Millionen Hausfrauen nehmen täglich Pril. Denn Pril reinigt schnell und gründlich. E 8 T * ——— — 23 2 — 1———— p SSS e r ——— 2 2.—— ————— 2 U SSS„ r 2— r r e e 2 Nach der Mahlzeit: Pril löst Fett und Speisereste im Nu, weil es das Wasser „entspannt“ und dünnflüssiger macht. Rubbeln? Uberflüssig! Pril löst Schmutz von selbst und ist dabei ganz mild. chneller, besser, leichter spülen Sie mit Pril! Sobald Pril ins Wasser kommt, schiebt sich das„entspannte“ Wasser unter den Schmutz und hebt ihn ab. Sauber und glanzklar!. Wasser zieht sofort ab alles Geschirr trocknet von selbst glanzklar. e pri. entspanntes Wasser-— 30 mild für iure Hände: Fril- mid Neues dus aller Welt Menschenfreund war ein Meisterdieb Kaufmann Mattew spendete immer— Nachts Zing er an fremde Safes— Fußspuren verrie- ten ihn London(lid). Die braven Bürger von Ba- Sildon in der Grafschaft Essex sind außeror- dent ch verschnupft, wenn die Rede auf das 59„Wohltätigkeit“ kommt. Kein Wunder: Die mildtätigen Organisationen wissen nicht mehr, wer in Zukunft ihre Kassen füllen wird. Bisher machte das Mister Mattew, sei- nes Zeichens Lebensmittelhändler und Mäzen, der hier für das Weisenhaus fünfhundert Pfund, dort für das Krankenhaus hundert Pfund gegeben hat. Bisher gab es keine Sub- Skriptionsliste, die nicht von Mister Mattew angeführt wurde. Aber: Seit einigen Wochen ist Reginald John Thomas Mattew außer Zir- kulation und wartet im Zuchthaus darauf, daß sechs Jahre vorbeigehen. Das ist die nor- male Strafe für besonders gefährliche Ein- brecher Nicht nur in der Grafschaft Essex, sondern auf der ganzen Insel beschäftigt die seltsame Geschichte des Kaufmanns Reginald Mattews jetzt Psychiater und Psychopathologen, Kri- minologen und Juristen und die aufge- schreckte Offentlichkeit. Wer ist dieser Mann, der in einer Person gleichzeitig Einbrecher und Wohltäter ist? Eine gespaltete Persön- lichkeit? Für Persönlichkeitsspaltung haben die Briten mehr Verständnis als die Europäer des Kontinents. Letztlich war es ja der Schotte Robert Louis Stevenson, der vor 70 Jahren den Roman„Dr. Jekyll und Mister Hyde“ schrieb, die erste und bis heute un- übertroffene literarische Darstellung einer ge- Spaltenen Persönlichkeit. Auf der Insel sind — mehr als im sonstigen Europa— tatsäch- liche Fälle gespaltener Persönlichkeiten be- kannt geworden, kranker Menschen, die ohne es selbst zu wissen unter dem Einfluß bisher Weitgehend unbekannter Kräfte ein Doppel- leben führen. Hypnose, Hysterie, schwere see- lische Erschütterungen— dies alles führt da- zu, daß ein Mensch„aòßer sich“ gerät und dabei Dinge tut, die er später weder begrei- Ten, noch gar erklären kann. Darüber reden jetzt die braven Bürger von Basildon, die es immer noch nicht fassen kön- nen, daß Mister Mattew,„ihr“ Mister Mattew, ein Einbrecher sein soll. Wie oft hatten sie in ihren Lokalzeitungen gelesen:„Mister Mattew eröffnet Spendenaktion mit ansehnlichem Bei- trag!“ Nie, war es jetzt für Waisen oder In- validen, für die Verschönerung der Stadt oder für den Tierschutz, hatte sich der Kaufmann Iumpen lassen. Eigentlich war man ja etwas verwundert gewesen, denn das Lebensmit- telgeschäft, das Mattew zusammen mit seiner Tochter Patricia und einem Angestellten be- trieb, war sicher eine Goldgrube, aber daß es Soviel abwerfen sollte.. Und dann hatte der ehrenwerte Kaufmann auch noch das Geschäft verkauft, weil es sich ohnehin nicht mehr rentierte— aber der Strom der Spenden war Weiterhin geflossen. Vorsichtig hatte sich der eine oder andere Bekannte erkundigt, was Mister Mattew jetzt arbeite.„Nun, ich gehe meiner früheren Beschäftigung nach., War die knappe Antwort, die vor weiteren Fragen Abschreckte. Zudem ist Neugier keine briti- sche Nationaleigenschaft. Das aber hatte sich tatsächlich zugetragen: Während Mister Mattew den braven Bürger mimte, war er immer wieder auf Raubzüge ausgegangen. Dabei hatte er sich nicht mit kleinen Einbrüchen begnügt, sondern große, johnende Dinge„gedreht“. Sein Hauptziel Waren Pelze und Juwelen. In 35 nachgewiese- nen Einbrüchen erbeutete er Gegenstände im Wert von mindestens 200 000 DM. Seine Toch- ter aber, die hübsche Patricia, war dabei eine wertvolle Assistentin gewesen. Kein Wunder: Ihr Vater hatte ihr seit frühester Jugend für diesen„Beruf“ eine Spezialausbildung gege- ben. War das schon Grund zum Staunen, so war es noch mehr die Art, in der Mattew gearbei- tet hatte und die Weise, durch die er schließ- lich entdeckt und verhaftet worden war. Der mildtätige Ganove hatte sich besondere Schlüssel angefertigt, denen kein Safe wider- stehen konnte. Dadurch hatte er nie ein Safe aufsprengen müssen. Vielleicht würde er heute noch seinem Metier nachgehen, hätte eine Putzfrau einmal nicht bei ihrer Arbeit geschlampt. So war bei einem erbrochenen Kassenschrank eine Fußspur im Staub, und Weil Scotland Lard auch Fußspuren in seinem Archiv sammelt, war der Rest Routine. Zu der geplanten Uberraschung kam es aller- dings nicht: Als die beiden Kriminalpolizisten hren alten Bekannten Mattew mit einigen liebevollen Worten begrüßen wollten, sprang ihnen Töchterchen Patricia an den Hals. Papa Mattew entkam und wurde erst einige Tage später gefaßt. Vergeblich versuchte Wochen später der Ver- teidiger, den Meistereinbrecher als ein Mu- Sterbeispiel der Persönlichkeitsspaltung dar- zustellen. Vergeblich wies er darauf hin, daß Mattew ein Champion der Mildtätigkeit ge- wesen sei und daß er deshalb kein Verbre- cher sein könne. Der Richter sah nur den Tatbestand und die Gefahr, daß bei einem Freispruch Großbritanniens Armensünder- bänke plötzlich voll von gespaltenen Gano- Ven persönlichkeiten sein würde. So kam Töchterchen Patricia in eine Heilanstalt und Papa Mattew für sechs Jahre ins Zuchthaus. Nike-Raketen explodiert— Sieben Tote Middletown(dpa). Auf dem amerika- nischen Raketenstützpunkt von Middletown rund 40 Kilometer von New Tork entfernt sind am Donnerstag sieben Raketengeschosse vom Typ Nike-Ajax explodiert. Sieben Men- schen kamen dabei ums Leben. Andere wur- den verletzt und drei Personen werden nech vermißt. Nach der Explosion erhob sich über der Unglücksstätte eine dichte Rauchwolke. In einem weiten Umkreis gingen Fensterscheiben zu Bruch. Fünf Splitter, von denen einer die Größe eines Wagenrades hatte, fielen auf ein nahegelegenes Bauerngehöft. Nach Augen- zeugenberichten gab es zwei Explosionen, von denen die zweite der ersten im Abstand von vier Minuten gefolgt sei. Der Stützpunkt von Middletown gehört zu einem System von zehn Abschußbasen, die das Gebiet von New Fork schützen sollen. Die Rakete vom Typ Nike-Ajax hat eine Reichweite von rund 40 Kilometern und wird von der Erde aus Zur Bekämpfung von Luftzielen verwendet. Nach einem Fluchtversuch gestorben Landshut(dpa). Nach einem Zebhn-Me- ter-Sturz vom Blitzableiter des Landgerichts- gefängnisses Landshut ist der Bauhilfsarbei- ter Johann Steger aus Pfeffenhausen im Kreis Rottenburg bei einem Fluchtversuch ge- storben. Steger war bei einem Spaziergang mit anderen Gefangenen im Gefängnishof am Blitzableiter emporgeklettert und hatte sich in die Tiefe fallen lassen, als er verfolgt wurde. Aus der christlichen Wel Thomas-Evangelium wird übersetzt 144 bisher unbekannte Christus-Worte Das Thomas-Evangelium, das 1946 in einem alten Kloster in Oberägypten entdeckt wurde, wird bald übersetzt und veröffentlicht wer- den, erklärte Dr. Pahor Labib, der Direktor des Koptischen Museums in Kairo. Zunächst sei die Ubersetzung ins Englische fertig- gestellt, doch würden bald auch Ubersetzun- Sen in die deutsche und französische Sprache folgen. 5 Das Thomas- Evangelium, das aus 20 Papy- rusrollen aus dem vierten nachchristlichen Jahrhundert besteht, wurde zusammen mit Bänden anderer frühchristlicher Schriften ge- funden. Labib teilte dazu mit, daß das Tho- mas-Evangelium Bestandteil von 13 Sammel- Werken der christlichen Sekte der Gnostiker gewesen ist, die jedoch von der Kirche als Häretiker abgelehnt wurde. Labib fügte hinzu, das Thomas-Evangelium enthalte unter anderem 144 bisher unbekannte Außerungen von Jesus Christus. Zum Stus dium und zur Ubersetzung dieser Manuskripte der Gnostiker sei ein internationales Komitee gebildet worden. Dazu gehören unter anderem Professor Quispel von der niederländischen Universität Utrecht, Professor Puech vom Col lege de France, Paris, und der stellvertretende Direktor des Koptischen Museums, Messih. Diese Wissenschaftler hätten es übernommen, die Ubersetzungen aus dem Koptischen vorzu- nehmen. Wie Labib weiter mitteilte, beginnt das gno- stische Thomas-Evangelium mit den Worten: „Dieses sind die geheimen Worte, die der le- bendige Jesus gesprochen und die der Zwil- ling Didymos) Judas Thomas niedergeschrie- ben hat“. Die niederländische Verlegerfirma Brill hat die Veröffentlichung des Werkes übernommen. Bahnhofsmission half 2 Millionen Menschen Uber zwei Millionen Menschen sind im ver- Sangenen Jahr von Helfern der Evangelischen Bahnhofsmission im Bundesgebiet und in Westberlin betreut worden. Dies teilte die Ge- schäftsführerin, Frau von Alvensleben, auf der Jahresversammlung des Reichsverbandes der Evangelischen Bahnhofsmissionen in Kö- nigswinter mit. Etwa 400 000 Menschen über- nachteten im leichen Zeitraum in Heimen oder Unterkünften der Mission. Hinter diesen Zahlen, so wurde auf der Tagung betont, ver- berge sich aufopfernde Arbeit meist ehren- Amtlicher Kräfte. Die Betreuten— hauptsäch- Iich Aussiedler, Spätheimkehrer, Sowjietzonen- flüchtlinge und Berliner Ferienkinder— wur- den verpflegt, erhielten ärztliche Hilfe und wurden in vieler Hinsicht beraten. Papst Pius berief Konsistorium ein Papst Pius XII. hat für den 9. Juni ein ge- heimes und ein öffentliches und für den 16. Juni ein halböffentliches Konsistorium einberufen. An zuständiger vatikanischer Stelle wird betont, daß die Konsistorien nicht einberufen wurden, um neue Kardinäle zu kreieren, sondern um ein Votum der Kirchen- kürsten über zwei Heiligsprechungen einzu- holen. Es handelt sich um den formellen Ab- schluß der Heiligsprechungsprozesse für die seligen Carlo da Sezze(italienischer Franzis Kanermönch) und die Spanierin Giacchina de Vedruna de Mas. Pax Christi: Denkt an die„Fremden“ Die internationale katholische Friedens- bewegung„Pax Christi“ begeht in diesem Jahr in allen beteiligten Ländern ihren Frie- denssonntag am 18. Mai. Der Sonntag steht wie im vorigen Jahr unter dem Leitgedanken: „Der Fremde— dein Bruder“, In Deutschland sorgt die„Pax Christi“ besonders für die jun- gen Afrikaner und Asiaten, die an den Hoch- schulen der Bundesrepublik studieren. In die- sem Jahr hat die„Pax Christi“, deren deut- scher Zweig jetzt zehn Jahre besteht, dazu aufgerufen, an jedem Freitag oder am Herz- Jesu-Freitag auf die Mittag- mahlzeit zu verzichten aller Welt zu schenken. „Pax Christi“-Bewegung auf die Postscheck- nummer 948 Karlsruhe mit dem Kennwort „Hungernde Völker“ entgegen. Neuer Herrenmeister des Johanniterordens In der Komturkirche in Nieder-Weisel(Land- kreis Friedberg) fand die feierliche Investitur des im Februar neugewählten Herrenmeisters des Johanniterordens, Prinz Wilhelm Karl von Preußen, statt. Der Prinz tritt damit die Nach- folge seines verstorbenen Vaters, des Prinzen Oskar von Preußen, an, der 31 Jahre lang den Orden geleitet h Dem feierlichen Zeremo- miell, das mit einem Gottesdienst verbunden War, wohnten Prinzessin na-Marie, die Mut- ter des neuen Herrenmeisters, Fürst zu berg- Wernigerode, Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg, die Grafen zur Eulenburg und von der Schulenburg sowie die F breiherren von Thadden-Trieglaff und von Salis bei. Der pro- testantische Teil des aus der Zeit der Kreuz- züge stammenden Spitalordens hat heute etwa 2200 Mitglieder. Der Jahrhunderte alte Sitz Schloß Sonnenburg bei Küstrin ging im Jahre 1945 Verloren. Deshalb fand die Einführung des neuen Herrenmeisters in der dem Orden gehörenden Komturkirche in Nieder-Weisel statt; die schon 1245 urkundlich erwähnt ist. Hebräischer Bibeltext wurde belegt Die Bedeutung der Pergamente vom Toten Meer Die 1947 am Toten Meer in Palästina gefun- denen Pergamentsrollen mit Bibeltexten stim- men im wesentlichen mit dem traditionellen hebräischen Text überein, der für die Abfas- sung des Alten Testaments zugrunde gelegt ist. H. H. Rowley, Professor für hebräische Sprache und Literatur an der Universität Man- chester, bezeichnete in einem Vortrag in Sout- oder Abend- und den Gegenwert den hungernden Brüdern und Schwestern in Spenden nimmt die Stol- Na chens zeit frisch ten der und vor brau zeich hafte herr! dern Gesc Stalt. ben reich hampton den Fund des sonders wichtig für die kritische Untersuchu von einigen Textstellen im alten Testameme- da die Pergamentrollen vom Toten Meer viele Jahrhunderte älter als die hebräischen Ma- nuskripte sind. Von einigen Büchern der Bi- bel seien allerdings nur Fragmente unter den Sefundenen Pergamentrollen übrig geblieben. Aber auch aus den wenigen vorhandenen Ver- sen könnten wich eiche darüber ge- zogen werden, wie eng der Text mit der tradi- tionellen hebräischen Wiedergabe überein- Stimmt. In seinem Vortrag erwähnte Prof. Rowley besonders, daß die gefundenen Pergamentrol- len unser Wissen über das Leben der jüdi- schen Stämme in der Zeit zwischen den Testa menten und kurz vor Beginn der christlichen Zeit bereichert hätten. Nach den bisherigen e wurden die Manuskripte im Jahre 68 v. Ohr. in einer Höhle am Toten Meer ver 9 t. engold helfend eingreifen. verjöngt dedes Frauenschicksal wird entscheidend von der organischen Ge- sundheit beeinflußt. Wo immer Frauen sol- che Sthwierigkeſten ertragen, kann Frau- in jedem le- bensalter Wirkt es spezifisch. Es ist allein für die frau bestimmt und unöhbertroffen in seiner Art. Vertrauen auth Sie auf Frau- engold, 8e können viel damit gewinnen. Sie blöhen gut und fühlen sich dorch 3 0 ar Schöne Stunden- Geh ins Kino ieee ekt Unser Pfingst-Spielplan: 11 Heute b. Pfingstsonntag 20 Uhr, So. 15.30, Ein echter Hans Albers Film in Farben Das Herz von St. Pauli(8) U 18.30, 20.30 Uhr 1 In Spät heute u. morgen: DAK OTA i Ol und Blut fließen im wilden Westen. I Pfingstsonntag L. d. Jugend: Das Märchen 3; Fr dlle Fesllage: „Spitzenklasse“ Hausmacher-Frischeiernudeln Alex. Schmich— Hersteller feinster Teigwaren Pfingstmontag bis Mittwoch: Der Heisferdieb(Arsene Lupin) N O. E. Hasse und Lieselotte Pulver Rübenzahl U 4 f Ein Farbfilm mit d. Prädikat„Wertvoll“ Ab heute bis Sonntag 16, 19 und 21 Uhr f Einst kommt die Stunde dz Menschen zwischen Abenteuer, Technik 0 (Cinemascope) mit William Holden. 1 Pfingstmontag 20 Uhr. und Liebe. 22 13 4 40 Vereins- Kaſen der Männergesangverein 1861. Achtung! Die Sänger treffen 0 am Samstag, 24. Mai, 14.30 Uhr im Badischen Hof. Geilügelzüchter verein 1904. Heute Freitag, den 23. Mai 1958 20 Uhr findet in unserem Vereinsheim eine Mitglieder- versammlung statt. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung werden alle Mitglieder um ihr Erscheinen gebeten. Seit mehr als fünfzig dahren „Nedcar-Bote“- die führende Heimatzeitung 4 Verlobungs- und Dermeiblungoſcarſen Gludtwunscbſtarten fertigt an NECKAR- BOTE- DRUCKEREI . MAN bocH G SpoUHWacus Seckenheim: Germania- Drogerie W. Höllstin NMöbelkauf leicht gemacht im Möbelhaus ARTUR HAUCK Zähringer Straße 081E SPANISCHE EIEKRNWUDEL-SsUPPE kin kintopfgericht aus dem sonnigen düden-eine Neuentdeckung für lhre Küche- mit dem Kurzen Birkel faden. Nach dem ftezept, das auf jeder Packung Suppeneinlagen steht. Kochfertig geschnitten e kein Uberhängen am löffel ö bequeme Portionseinteilung an Tilke/ as Manuskriptes als be- mit dem haben kigehalt