42 1 dens eser Frie- steht Aken: and jun- Joch die- deut- O Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milh; meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. J) rn in ö Erscheint: montags, mittwochs, freitags 8 125 5 5 0 e üd deutsche Heimatzeitung 9! N abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 72 f 5 Abbestellungen können nur bis 25. auf 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. für Mannbheim-Seckenheim und Umgebung den Monatsersten angenommen werden dens 5 and tbr Nr. 82 Samstag, den 24. Mai 1958 10.758. Jahrgang isters von Jach- inzen 9 9 3 den 0 8 Vor der großen Weltentſcheidung des Geiſtes nden Mut- 1 Die Ueberbewertung der technischen Erfolge— Die pfingstlichen Tage mahnen die Menschheit und 1 Nach den Wochen des jugendlichen Erwa- Leider vermissen wir heute diese Erkennt- Forschung als ein lautes Politikum zu sein, mit Bahnen lenkt, handelt verantwortungslos. Die 81185 chens der Natur prangen nach langer Winter- nis in Sehr Welen Fällen. Jeder neue Erfolg dem die verantwortlichen Staatsmänner ihre Geschichte lehrt an vielen Beispielen, daß die etwa, zꝗeit Wald und Flur im köstlichen Schmuck des Wissenschaftlicher Forschung müßte in uns die Macht und Stärke zu dokumentieren suchen. Politik der schranken- und gewissenlosen Ge- Sitz frischen Grüns und im Zauber der vielen bun- Ehrfurcht vor einer göttlichen Ordnung im all- Man möchte mit dem technischen Können und walt immer im verderbenbringenden Chaos fahre ten Blüten. Wir erleben das großartige Wun- umfassenden Kosmos immer wieder neu er- Ungeist der Zeit den Himmel stürmen. Aber endet. Albert Schweitzer und viele der verant- rung der des Frühlings, das ungestüme Sprossen Wecken. Gar zu oft werden Stimmen laut, die Neid, Mißgunst, Haß und Machtgelüste verur- Wortungsbewußten Atom wissenschaftler haben rden und Spriegen an Baum und Strauch. Wo noch von der Gegensätzlichkeit zwischen Religion sachen Zwietracht und Uneinigkeit. Keiner in eindringlichen Mahnungen gewarnt vor der eise! vor wenigen Monaten scheinbar nur leblos der und wissenschafflicher Erkenntnis sprechen. versteht die Sprache des anderen mehr. Viele Gefahr für die Zukunft bei einer falschen An- t ist. praune Boden und die kahlen Aste kaum An- Und doch gibt es auch in jüngster Zeit Bei- schon ahnen die große Gefahr, die die Herab- wendung wissenschaftlicher Erfolge. All diese 1 zeichen der schlummernden Kraft frühlings- spiele genug, die bezeugen von der Einheit der würdigung großer Erfindungen und Entdek- Mahnrufe sind bis heute unbeachtet verklun- 8 haften Erwachens zeigten, da vollzog sich ein Religion mit der Wissenschaft. Einer unserer kungen zu völkervernichtenden Waffen und gen. Es fehlt an dem pfingstlichen Geist des 5 herrlicher Wandel und wir Menschen bewun- Srößten Gelehrten, der im Jahre 1945 verstor- politischen Macht- und Druckmitteln mit sich Verstehens, Vertrauens und Entgegenkom- dern erfurchtsvoll das große geheimnisvolle bene Begründer der Quantentheorie in der bringt. Wer die Urkräfte der Natur in falsche mens. i fun- Geschehen. Jetzt zum Pfingstfest hat dieses ge- Physik, Max Planck, dessen Name so viele mo- 11 staltende Werben und Drängen zu neuem Le- derne wissenschaftliche Forschungsinstitute ben den sonnenüberfluteten Höhepunkt er- ragen, sagte einmal:„Zwischen Religion und ö j f f 888 1 5 Viele von uns verlassen die Aale e Natur wissenschaft finden wir nirgends einen Die Menschheit steht an einem Scheideweg 18088 Enge ihrer Wohnungen und wandern fronhge- Widerspruch, wohl aber gerade in den ent- 5 5 5 5 Han muten und glüclichen Herzens hinaus auf die scheidenden Punkten volle Ubereinstimmung. Aber nicht nur Atomwaffen und Künstliche Verhandlungen stark erschüttert. Jeder der out- Berge, durch einsame Täler, entlang der Flüsse Feligion und Naturwissenschaft schließen sich Erdsatelliten als militärische Stützpunkte, son- Staatsmänner pocht auf seine Macht und be- g und Bäche und genieſen die farbenreiche, hei- rden einer —— 7 . 25 tere Pracht der friedvollen pfingstlichen Land- schaft. Könnte es einen schöneren Zeitpunkt für die Feier des Pfingstfestes geben als gerade in die- ser festlichen Frühlingszeit? Sollte man nicht auch angesichts der im bunten Kleid prangen- den Natur sich besinnen auf den tieferen Sinn und die eigentliche Bedeutung dieser Tage? Pfingsten ist der Geburtstag der christlichen Kirchen und unserer abendländischen Kultur! Die ersten wenigen Christen wurden einst zur Zeit des jüdischen Pentocoste-Festes erfüllt von dem Heiligen Geist. Die Worte, die aus ih- rem Munde kamen, verstanden alle Menschen aus den verschiedensten Ländern, als wären sie in ihrer Muttersprache gesprochen. Viele, die zu dieser Zeit in Jerusalem weilten und das einzigartige Pfingstwunder miterlebten, wurden zu überzeugten Christusanhängern. Die erste christliche Gemeinde entstand, wel- cher der Missionsauftrag erteilt wurde, ihren neuen Glauben in alle Welt hinauszutragen und zu künden von der Heilsbotschaft. So ent- Datand die kleine Keimzelle, aus der heraus sich in wenigen Jahrhunderten das christliche Abendland entwickelte, jener bedeutendste Kulturkreis, der fast zwei Jahrtausende der Menschheit ihr entscheidendes Gepräge gab. Die großen Erfolge in Kultur, Kunst, Wissen- schaft und Forschung sind bis in unsere Ge- genwart hinein nicht denkbar ohne die tra- gende Kraft der christlichen Lebensauffas- sung. Der Glaube wirkt unaufhörlich Als das Christentum sich zunächst in den Mittelmeerländern zu entfalten begann, war der Klassizismus der Antike bereits erschöpft. Das große Römerreich hatte als politische Macht seinen Höhepunkt überschritten. In den folgenden fast 2000 Jahren des Bestehens der christlichen Religion kann man bedeutende Epochen auf allen Geistesgebieten verzeichnen, Wir erinnern nur an die Romanik, die Gotik, die Renaissance, das Barock, den Klassizismus, die Klosterschulen und Universitäten. Die Im- pulse kamen aus dem Glaubensleben, das sei- nerseits wieder befruchtend beeinflußt wurde von diesen großen Kulturepochen. Es sind in der Vergangenheit und Gegen- Wart immer wieder welche aufgestanden und haben die wirkende Kraft des christlichen Glaubens abgestritten,. Aber noch mehr haben bezeugt, daß sie ihre großen Erfolge als Wis- senschaftler oder Forscher dem Impuls christ- licher Lebensauffassung verdanken. Einer un- ter vielen soll hier erwähnt werden. Der groge Schwabe, Mathematiker und Astronom Johan- nes Kepler, der in die Geschichte als der Schöpfer der neueren Himmelskunde einge- gangen ist, hat sich eindeutig bekannt zum Pfingstlichen Geist in seinen Worten:„Du, der Du durch das Licht der Natur in uns entzündet hast die Sehnsucht nach dem Licht Deiner Gnade, um uns emporzuheben zu dem Licht Deiner Herrlichkeit, Dank Dir, Schöpfer und Herr, daß Du Freude mir gewährest an Deinen Werken! Siehe, ich habe das Werk meines Le- bens vollbracht mit dem Geistesvermögen, das Du mir geschenkt hast. Ich habe der Mensch- heit die Glorie Deiner Werke verkündet, so Weit, als wein Verstand deren unmenschliche Majestät zu begreifen fänig war.“ nicht aus, wie manche heutzutage glauben oder fürchten, sondern sie ergänzen und be- dingen einander.“ Ein Babel der Gegenwart? Die Erfolge der wissenschaftlichen For- schung sind heute zu Machtfaktoren der Po- litik herabgewürdigt. Ein neuer Turmbau zu Babel hat begonnen. Die Menschen versuchen in ihrer Uberheblichkeit ein neues Reich, ein neues Weltbild, mit Hilfe der Technik aufzu- bauen. Die Technik ist das goldene Kalb, das man abgöttisch anbetet. Die Fortschritte in der Atomforschung und die Erfolge in der Ent- wicklung künstlicher Erdsatelliten scheinen weniger Gegenstand stiller wissenschaftlicher dern auch die politische Intoleranz und die Rnebelung der persönlichen Freiheit sind eine bedeutsame Gefahr. In allen Weltteilen beste- hen Unruheherde oder herrscht der offene Aufruhr. Menschen, die nach Freiheit und friedlicher Entwicklung streben, werden durch die Macht der Bajonette und der Panzer nie- dergehalten und geknechtet. Ein eiserner Vor- hang trennt das deutsche Volk in zwei Teile. Millionen von Menschen sind fern ihrer ange- stammten Heimat in aller Welt zertreut. Die Menschheit steht an einem Scheideweg, wie zu keinem anderen Zeitpunkt der Geschichte. Immer wieder erleben wir große Konferen- zen der politischen Machthaber. Leider aber ist das Vertrauen der Menschheit zu diesen Die Orgel— das Symbol des jubilierenden Pfingstfestes Vielstimmig in harmonischen Akkorden ertönt zum Pfingstfest uberall in den Gotteshdusern das lerdſftige Forte aus den mũchtigen Pfeifen. In diesem Musikinstrument erblicht man das Symbol dieses Festes: Die Vielzahl ihrer Stimmen gleicht dem Zusammenklingen alle menschlichen Sprachen im Lobpreis Gottes. Unsere abgebildete Gabler-Orgel im Munster zu Weingarten besitzt eines der schönsten Orgelprospelkte Europas und ist instrumental das beste Meisterstuch barocker Orgelbaukunst fürchtet mißtrauisch seinen Partner, Voraus- setzungen, die für jede Konferenz einen Er- folg in Frage stellen. Man ist zu weit entfernt von dem pfingstlichen Geist der Vernunft und der Notwendigkeit, den Willen aufzubringen, den Partner zu überzeugen, daß alle gemein- sam das Beste anstreben wollen; die Erhal- tung des Friedens und die Wohlfahrt der Menschheit. Wie gut könnte das pfingstliche Geschehen in Jerusalem Vorbild sein. Jener Geist des Verstehens, des Vertrauens und des guten Wil- jens sollte herabgeschworen werden auf un- sere gequälte Menschheit, die selbst überzeugt ist, daß dieser Scheideweg, an dem wir ste- hen, eine baldige Entscheidung von uns for- dert. Es waren damals in Jerusalem auch nur wenige, die sich mutig bekannten zu dem pfingstlichen Geist und zu ihrem fast unmög- lich erscheinenden Missionsauftrag. Wer er- füllt ist von der Uberzeugung, daß auch das politische Leben einen Missionsauftrag be- deutet, der wird auch ernstlich danach gehen, selbst Ungewöhnliches und fast unmöglich Er- scheinendes anzustreben. Als die ersten Christen hinauszogen, um ihr Werk der Missionierung zu vollbringen, ver- zichteten sie auf die Gewalt. Sie besaßen nur eines: das Selbstvertrauen und die Uberzeu- gung, daß auch andere Menschen sich sehnen nach einer neuen Weltordnung. Auch unsere Zeit wünscht eine neue und bessere Ordnung. Irgendwo aber müssen die Ansatzpunkte ge- funden werden. Sie sind gegeben in den ethi- schen Fundamenten des christlichen Abend- landes, die in den fast zwei Jahrtausenden im- mer wieder zu Ausgangspunkten für die Be- Wältigung großer schicksalhafter Entscheidun- gen wurden. Auch ein Babel der Gegenwart wird das Schicksal vom Babel des Mittelalters erleiden. Möge man die neue Zeit stolz das Atomzeit- alter nennen und möge es auch gelingen, in den Weltraum mit Raketen und künstlichen Satelliten vorzustoßen, die Technik allein kann uns kein Ersatz sein für den hohen ethischen Gehalt unserer abendländischen Rultur. Der Mensch als Mittelpunkt alles Geschehens ist nicht allein eine der Funktionsgrößen eines mechanisierten, mathematisch berechenbaren Weltbildes, sondern der Träger und Verfech- ter eines Moralgesetzes, das begründet ist in der alten und gesunden Tradition unserer Kul- tur. Wir stehen vor der großen Entscheidung, die bestimmt wird durch unsere geistige Haltung. Wird diese versagen, dann werden die freien Völker nicht mehr den Mut und die Entschlos- senheit aufbringen, ihr heiliges Erbe aus fast 2000 Jahren gegen den Ansturm vom Osten zu verteidigen. Sollten wir das Höchste in der Technisierung suchen? Sollten wir uns gänz- lich aufgeben und nur Funktion in einem gro- Ben Weltbild spielen? Oder soll uns weiter das ewige Gebot einer göttlichen Sendung hinaus- heben über die Erfolge des Augenblicks und die Fortschritte der Technik? Die höchsten Gipfel der Erde sind bezwun- Sen; die ersten Vorstöße in das Weltall ge- Jungen, Forschung und Erfindung bringen uns immer neue Uberraschungen. Doch alles wird uns die Weltentscheidung des Geistes nicht bringen, denn sie vollzieht sich durch eine Wandlung in uns und im Leben aller Völ- d. Aenchnuns: Aeggor Stein Marine verletzte Sowjetgewässer nicht BO nn(dpa). Schiffe der deutschen Bundes- marine haben niemals sowjetische Hoheitsge- Wässer verletzt. Ein Sprecher des Bundes- Verteidigungsministeriums nahm am Freitag in Bonn mit dieser Erklärung zu dem Londo- ner Prozeß gegen zwei Oxforder Studenten Stellung, die in einem Artikel über die Tätig- keit der britischen Abwehr darauf Hingewie⸗ sen hatten, daß britische Schnellboote, die in sowjetische Hoheitsgewässer eingedrungen seien, jetzt unter deutscher Flagge führen. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums stellte dazu fest, daß die britische Marine der Bundesmarine am 1. April 1956 drei Schnellboote übergeben habe. Diese Schnell- boote, die auf deutschen Werften gebaut wor- den seien, gehörten seit diesem Datum dem ersten Schnellbootgeschwader in Kiel an, das der NATO unterstellt ist. Dieses Geschwader Sei eine normale Einheit ohne irgendwelche Sonderaufgaben. Seitdem die Schiffe zur deutschen Marine gehörten, hätten sie zu kei- ner Zeit sowjetische Hoheitsgewässer verletzt. Besuch Titos in Warschau vertagt Unter den gegenwärtigen Umständen nicht ratsam— Kein Belgrader Beobachter in Moskau Belgrad(dpa). Der Besuch des jugosla- Wischen Staatschefs Tito in Warschau ist ver- tagt worden. Dieser offiziellen Bekanntgabe Setzte der Sprecher des Belgrader Außen- ministeriums am Freitag vor der Presse hin- Zu, die jugoslawische Regierung habe War- schau mitgeteilt, daß es nach jugoslawischer Ansicht„unter den gegenwärtigen Umstän- den“ besser sei, den Besuch für eine gewisse Zeit zu verschieben, Die polnische Regierung habe dieser Ansicht zugestii Der Besuch Titos w April in Warschau und Belgrad gleichzeitig angekün- digt worden. Er sollte eine Erwiderung auf den Jugoslawien-Besuch des polnischen Mi- Nisterpräsidenten Cyrankiewiez und des Par- teisekretärs Gomulka vom September ver- gangenen Jahres sein. Näheres über die Gründe der Absage teilte der jugoslawische Regierungssprecher nicht mit. Doch dürfte kaum ein Zweifel daran bestehen, daß die neuerlichen ideologischen und politischen Spannungen zwischen Jugoslawien und den Ostblockstaaten die Ursache sind. Zu den gegenwärtigen Moskauer Ostblock Konferenzen hob der Sprecher hervor, Jugo- slawien sei dabei durch keinen Beobachter Vertreten. Auch sei Jugoslawien nicht zur Entsendung eines Vertreters bei den Mos Kauer Besprechungen über die wirtschaftliche Zusammenarbeit dieser Ostblockstaaten ein- Seladen worden., Der Sprecher bestätigte, daß eine in Moskau schon vorbereitet gewesene Ausstellung der jugoslawischen Leichtindu- strie auf sowietisches Betreiben hin verscho- ben worden ist und bestätigte ferner die Zu- Tückziehung einer Reihe sportlicher Begeg- mungen des Ostblocks mit Jugoslawien mit dem Bemerken, diese Absagen auf sportli- chem Gebiet seien besonders schwer ver- ständlich. Wohlfahrtsausschuß fordert Regierung de Gaulle „Aktionskomitee zur Verteidigung der Repu⸗ blik“ gegründet— Pflimlin will Reform der Verfassung Algier(dpa). Die militärischen und zivilen Führer Algeriens haben am Freitag mit Nach- druck die Bildung einer Regierung des öffent- lichen Wohls unter General de Gaulle gefor- dert. Sowohl der neugebildete gesamtalgeri- sche Wohlfahrtsausschuß als auch der militä- rische Oberbefehlshaber in Algerien, General Salan, erklärten, nur eine Regierung de Gaulle könne eine tiefgehende Reform der staatlichen Einrichtungen durchsetzen. General Salan hatte bisher lediglich die Hoffnung auf die Bildung einer Regierung de Gaulle ausgesprochen. Ein Sprecher seines Hauptquartiers erklärte, der General habe jetzt„einen festen Standpunkt eingenommen“. Der Ruf nach de Gaulle wurde unmittelbar nach der offlziellen Gründung des gesamt- algerischen Wohlfahrtsausschusses erhoben. Dieser zentrale Ausschuß, zu dessen Präsiden- ten der französische Fallschirmjägergeneral Massu und der ehemalige Staatssekretär im Algerien ministerium, Sid Cara, ernannt wur- den, ist die Dachorganisation der in allen al- gerischen Städten entstandenen Wohlfahrts- Ausschüsse, die die Verbindung zwischen dem Militärischen Oberkommando und der fran- zZzösischen und mohammedanischen Zivilbe- Völkerung aufrechterhalten sollen. Kurz nach seiner konstituierenden Sitzung richtete der Ausschuß einen Appell an alle Franzosen, in dem es heißt:„Mit dem heutigen Tage haben zehn Millionen Franzosen, die in Algerien und in der Sahara leben, die völlige Union er- reicht. Sie sind fest entschlossen, eine Regie- rung des öffentlichen Wohls unter General de Gaulle zu errichten, um eine tiefgehende Reform der Einrichtungen der Republik zu fördern und zu verteidigen.“ Angesichts dieser Bestrebungen zugunsten ener Regierungsübernahme durch General de Gaulle bildeten am Freitag in Paris meh- rere Parteien der linken Mitte ein„Aktions- komitee zur Verteidigung der Republik“, mm Sehören Vertreter der Sozialisten, der Volks- republikaner, der Radikalsozialisten und der Widerstandsunion, die Afrikanische Samm- Jungsbewegung sowie eine weitere Gruppe Afrikanischer Abgeordneter an. Das Aktions- Komitee appellierte an alle„Republikaner und Demokraten“, sich jeder Diktatur und allen Angriffen auf die Legalität der Republik zu widersetzen. 8 Der französische Ministerpräsident Pflimlin Wandte sich am Freitagabend in einer Rund- funkansprache an das französische Volk, um ihm die Pläne für die Revision der französi- schen Verfassung darzulegen.„Unsere Insti- tütionen funktionieren schlecht“, erklärte der Ollenhauer ruft seine Partei zur Offensive auf Neue Linie für die neue Mannschaft der SPD —„Alenauers Haltung gereicht ihm zur Schande“ Stuttgart(dpa). Nach fünftägigen Bera- tungen endete der SpD-Parteitag am Freitag mit der Festlegung neuer Richtlinien für die politische und organisatorische Arbeit der Partei und ihre neue Führung. Er forderte die Geschlossenheit der Partei in den kommenden Auseinandersetzungen mit dem politischen Gegner. Gleichzeitig benutzte Ollenhauer den Ausklang der Stuttgarter Beratungen, um ge- meinsam mit dem nordrhein- westfälischen Ministerpräsidenten Steinhoff der CDU/CSU und ihrem Vorsitzenden einen scharfen Kampf in den fünf Landtagswahlkämpfen dieses Jah- res anzusagen und die Partei zur Offensive aufzurufen. In der Drohung Ollenhauers „Wenn Adenauer es will, werden wir uns nicht nur mit dem Bundeskanzler, sondern auch mit dem Separatisten Adenauer Auseinanderset- zen!“ erreichte der innenpolitische Kampf gleichzeitig einen vorläufigen Höhepunkt. Der SPD-Vorsitzende sagte, die Sozialdemo- Kraten würden in der rauhen Luft der Land- tagswahlkämpfe bald ein konzentriertes From melfeuer ihrer politischen Gegner erleben. Den Auftakt dazu habe man bereits in den Reden Adenauers erleben können, der über len Verlauf des Parteitages erschüttert Sei. „Ich hoffe, daß die Beschlüsse des Parteitages nicht nur Herrn Adenauer, sondern die Posi- tion der ganzen CD erschüttern Werden“, Sagte Ollenhauer unter dem Beifall der Dele- Slerten. Die Sozialdemokraten hätten die in Stuttgart beschlossene Politik der SpD und Mre Konsequenzen nicht nur dem Gegner ge- genüber zu verteidigen, sondern auch offensiv in das Volk hineinzutragen. Ich fürchte, die Ausein andersetzung nicht“, sagte Ollenhauer, denn ich glaube, dag unsere Beschlüsse mit den Notwendigkeiten unseres Volkes überein- stimmen“. CDU: Die SpD auf dem Rückkehr in die überlebte Welt des Klassen- kampfes— Bedenken gegen Wehners Politik Bonn(dpa). Der geschäftsführende Bun- des vorstand der CDU rief am Freitag dazu auf, mit allem Nachdruck der auf dem Stutt- garter SPD-Parteitag zum Ausdruck gekom- menen„unverantwortlichen Oppositionspoli- kik“ entgegenzutreten. Wie es in der Stel- lungnahme beißt. hat der Parteitag die bis- herige Sorge der CDU bestätigt, dag die SPD auf ihrem Wege zur Radikalisierung nicht mehr aufzuhalten ist.„Die Sp scheint fest entschlossen, ihre Oppositionspolitik um jeden Preis jetzt auch auf außerparlamentarischem und verfassungswidrigem Wege fortzusetzen.“ Trotz einer vagen und unverbindlichen Be- jahung der Verteidigung habe die SPD in Stuttgart jenen Kräften den maßgebenden Einfluß auf ihre politische Linie gegeben, die sich zum Verzicht auf eine wirkliche Vertei- digung der Bundesrepublik entschlossen ha- ben. Die SPD habe der Verteidigungspolitik der Bundesregierung in Stuttgart keine rea- Iistische Alternative entgegengestellt. Außerordentlich bedenklich von der Sache her, von der Person des Redners her und durch den demonstrativen Beifall, den diese Stelle seiner Rede fand, seien die Ausfüh- ungen des stellvertretenden Vorsitzenden Wehner über die Beziehungen zwischen den .. ß e Regierungschef. Frankreich könne es sich nicht leisten, drei von zwölf Monaten ohne Regie- Tung zu sein. Es sei nicht angängig, daß eine Gruppe der Nation ihren Willen aufzwingen Wolle. Die Gesetze der Republik müßten re- spektiert werden, Pflimlin Wies darauf hin, daß die Regierung mehr Autorität und grö- Bere Machtbefugnisse erhalten müsse. Wenn Frankreich heute so wellig Kredit im Ausland habe, liege es daran, daß man den Worten der jeweiligen französischen Regierung nicht mehr viel Glauben schenke, Daher müsse die Dauer der Regierung gewährleistet werden. Der französische Ministerrat hatte zuvor einen Entwurf zur Verfassungsreform gebil- ligt, durch die die Regierung eine größere Stabilität erhalten soll. Nach dem Muster des deutschen Grundgesetzes soll in Frank- reich das konstruktive Mißtrauensvotum ein- geführt werden. Es soll sicherstellen, daß in Zukunft eine Regierung nur dann von einer Parlamentarischen Mehrheit gestürzt werden kann, wenn diese zur Bildung einer neuen Regierung fähig ist und bereits einen neuen Ministerpräsidenten stellen kann. Der Ent- Wurf soll nächste Woche der Nationalver- sammlung vorgelegt werden. Pflimlin wurde vom Ministerrat ermächtigt, bei der Abstim- mung über den fertiggestellten ersten Ent- Wurf die Vertrauensfrage zu stellen. Kämpfe in Tunesien wurden eingestellt Nach Mitteilung französischer und tunesi- scher Stellen wurde der Feuerwechsel zwi- schen den Pruppeneinheiten beider Staaten im Gebiet vor Gafsa in der Nacht zum Frei- tag eingestellt. Opfer sind nicht zu beklagen. Ein tunesischer Regierungssprecher teilte mit, daß der tunesische Botschafter in Washington, Mongi Slim, angewiesen wurde, UN- General- sekretär Hammarskjöld über die„gefährliche Entwicklung der Lage in Südtunesien“ zu in formieren. 2 Der Luftverkehr zwischen Frankreich und Nordafrika, der seit den Ereignissen in Alge- rien unterbrochen war, wurde wieder aufge- nommen. Auch der Visumzwang für alle ins Ausland reisenden Franzosen wurde aufge- hoben. Inzwischen ist auch der Schiffsverkehr mit Algerien wieder voll angelaufen. Mit einem Transport sind bereits militärische Verstärkungen nach Algerien gebracht wor- Gen. Der nordrhein- westfälische Ministerpräsi- dent Steinhoff attackierte in scharfem Fon den Bündeskanzler und sagte, die Auhßerungen Adenauers zeigten nicht die Haltung eines Verantwortlichen Staatsmannes, sondern ge veichten ihm zur Unehre und zur Schande. Das Lamento Adenauers“ über den Ausgang des SPD-Parteitages sei verständlich, denn der Bundeskanzler vermöge über„die Perspektive von Rhöndorf“ nicht hinauszudenken. Seine Argumentation, daß Politik ohne die CDU nicht möglich Wäre, sei durch positive Bei- spiele hinreichend widerlegt worden. Wenn jedoch die Gefahr des Kommunismus je ak- tuell sein sollte, dann niemals auf Grund der Solitik der SPD, sondern höchstens durch die demagogischen Unterstellungen Adenauers und seiner Trabanten“, In einem Schlugwort sagte Dr. Alex Möller, 1er zusammen mit dem Hamburger Bürger- meister Max Brauer den Parteitag leitete, das Nahziel der SPD laute: Beseitigung des Aden- Auersystems, Frieden, Freiheit und Wieder- vereſnigung.„Es lebe die Sozial demokratische Partei, es lebe die Sozialistische Internatio- nale“, rief Dr. Möller den Delegierten zu. Die Reformer setzten sich durch Die vom SpPD-Vorsitzenden vor dem Partei- tag gestellte Prognose, daß sich Stuttgart als ein„Parteitag der Klärung und Sammlung“ erweisen werde, hat sich— wenn auch in einem unterschiedlichen Sinne— weitgehend erfüllt. Nach scharfer, teilweise mit Aggressi- vität und Leidenschaft Vorgetragener Kritik, die sich insbesondere gegen die stimmberech- tigten besoldeten Vorstandsmitglieder richtete und auch den Parteivorsitzenden nicht schonte, zeigten sich bei den Wahlen des neuen Vor- standes die Konsequenzen. Es wurde eine neue Führungsspitze der Partei berufen. Auch in der Zusammensetzung des neuen Gesamtvorstandes spiegelt sich das Vordringen der Gt Als Reformer-Gruppe bezeichneten Weg zur Radikalisierung „beiden Teilen Deutschlands“ zu beurteilen. „Hier verläßt er und die Sp einen bisler Lon allen Parteien anerkannten Standpunkt.“ Die Endstufe dieser SPD- Politik wäre Zwangs- läufig die Anerkennung des SED-Regimes mit Allen Gefahren für die freiheitliche Lebens- form. Der Parteitag hat, wie es in der CDU- Stel- lungnahme ferner heißt, un mißverständlich bewiesen, daß die SpD nach wie vor in der Denkweise der marxistisch-materialistischen Lehren verhaftet sei. Die Delegierten hätten die inzwischen vollzogene Rückkehr der SPD in die überlebte Welt des Klassenkampfes Klar bestätigt. Wenn auf Wirtschaftspoliti- schem Gebiet mit einem weitgehenden Ge- brauch des Wortes„Gemein wirtschaft“ für „Sozialisierung“ durch den SpD- Wirtschafts- experten Deist der Eindruck erweckt werden Sollte, als ob wenigstens hier keine radika- len Entschlüsse zu erwarten seien, so ließen manche Umstände eine solche Formulierung Als durch Wahlrücksickten bedingt erscheinen. Der Verlauf der Diskussion auf dem Partei- tag habe deutlich gezeigt, daß die SPD nicht Sewillt ist,„eine ihrer ältesten entscheidend sten Forderungen, die Uberführung in Ge- neinwirtschaft oder auf Sozialisierung auf- zugeben“. FDP: Wehners Wahl klärte die Lage Das Heraufrücken Wehners in die oberste Führungsspitze der SPD klärt nach Meinung des FDP-Pressedienstes die innenpolitische Lage. Wenn bisher das zugkräftigste Argu- ment gegen die Sozialdemokraten lautete, dag sie nicht wüßten, was sie wollten, so ändere sich das jetzt in dem Maße, in dem es Weh ner gelingt, Einfluß auf die Führung seiner Partei zu nehmen. Zum Wirtschaftsprogramm der SPD fragt der FDP- Pressedienst, wWwo die Grenze zwischen dem privat verfügbaren Klein- und Mitteleigentum und dem Groß- eigentum, das unter staatliche Kontrolle fal- jen soll, verlaufe. Der Linkskurs der SPD be- deute Experimente mit Privateigentum und Beige Sozialisierung. jungen Mannschaft in der SPP. Dieser Gruppe, die in ihrer Zielsetzung Weitgehend einig ist. Sehören führende Sozialdemokraten an, deren Namen die große Spannweite der SPD ver- Warburg: USA- Außenpolitik bankrott NATO wäre durch deutsche Neutralisierung nicht bedroht— Europa ist so und so nicht zu verteidigen Washington(dpa). Der amerikanische Finanzminister James Warburg bezeichnete vor dem Außenpolitischen Ausschuß des Se- mats die amerikanische Außenpolitik als „enkrott“ und forderte eine drastische Uber- Prüfung. Warburg nahm besonders zur Deutschlandpolitik Stellung und behauptete, daß zwischen 1950 und 1952 vor der Unter- zeichnung des Abkommens zur deutschen Wiederbewaffnung gute Aussichten bestanden hätten, von den Sowjets die Zustimmung zu gesamtdeutschen freien Wahlen als Preis für eine Neutralisierung Deutschlands zu erhal- ten. Der damalige Außenminister Acheson sei entschlossen gewesen, die Europäische Vertei- digungsgemeinschaft unter allen Umständen durchzudrücken und er sowie Adenauer hät- ten es abgelehnt, irgendwelche Alternativen zu Überprüfen. Dulles habe die Acheson- Adenauer-Politik übernommen. Es sei paradox, sagte Warburg, daß die Amerikanische Nachkriegspolitik in Europa zwar auf eine Anderung der bestehenden Ver- hältnisse in Deutschland und Osteuropa aus- gerichtet war, daß sie aber immer dann um- gestoßen wurde, wenn sich die Sowiets für eine Anderung des Status quo interessiert zeigten.„Anscheinend ziehen es die amerika nischen Außenpolitiker vor, die Dinge so zu belassen wie sie sind, da sie fürchten, daß eine Anderung des Status quo zugleich eine Wendung zum Schlechten sein könnte.“ War- burg warf die Frage auf, Warum die ameri- Körpern. Unter den neu hinzugewählten Vor- Von standsmitgliedern befinden sich der Regie- morg rende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt. Schre und der wirtschaftspolitische Sprecher der Glock SPD, Dr. Heinrich Deist, ebenso wie die be- vom kannten Protestanten D. Dr. Heinemann und ihm Ludwig Metzger und der SpD-Fraktionschef„Pfin, in Baden- Württemberg, Alex Möller. Der neu- die gewählte Parteivorstand wird in den nächsten dern Wochen in Bonn zu einer Konstituſerenden streut Sitzung zusammentreten, in der er aus seinen Nicht Reihen das geschäftsführende Präsidium wäh- in de len wird. Auf 8 Zu dem Ausscheiden von Fritz Heine und Dre Hertha Gotthelf aus dem Vorstand betonte Worte Ollenhauer, er sei mit beiden lange Jahre im Morg. Parteivorstand und auch schon vorher nicht rüsten nur in der Sache, sondern auch freundschaft Worte lich verbunden gewesen. Er dankte ihnen be- Wise sonders herzlich für das, was sie für die deut- Pfing. sche Sozialdemokratie vollbracht haben. Dies Berrli Sei jedoch kein Abschiedswort. Auch in der und s Zukunft werde die Partei auf ihre Mitarbeit genhe nicht verzichten können. Es müsse mit ihnen zugel, gemeinsam überlegt werden, in welcher Weise das ihre Mitarbeit der Partei erhalten werden oder könne. jenes Die giegu An ei Adenauer attackiert Wehner 655 0 Jülfoeh(dpa). Bundeskanzler Adenauer 1 nanmte in einer Rede in Jülich am Donnerstag Pfing. abend den Stuttgarter Parteitag der Sp ein 1 „erschütterndes Schauspiel“, Er habe gezeigt, 15 daß diese Partei, die im Weimarer Staat eine S Verantwortungsvolle Rolle gespielt habe, und 7 deren Gewicht im deutschen Staatsleben auch 1 heute vor allem wegen ihrer engen Verbin- 5 dung zu den Gewerkschaften groß sei, immer 2 mehr in den Linksradikalismus abrutsche. 12 Das zeige vor allem die Vorstandswahl. ES Nic sel kennzeichnend, daß Wehner stellvertre- ten 8 tender Parteivorsitzender geworden sei. Da- Friedl mit sei der Kurs der Partei für die nächsten Pfinigs Jahre absolut festgelegt.„Es erfordert unsere er füll höchste Aufmerksamkeit und unsere ganze Millio Energie, damit diese Herrschaften nicht an Dann die Regierung kommen.“„Herr Ollenhauer„Gewa und Herr von Knoeringen in allen Ehren, aber* Amd sie beide miteinander haben nicht die Elli- den N bogen, die Herr Wehner hat. Er ist der ra- dikalste Sozialist in Anführungszeichen, den ich mir überhaupt vorstellen kann“, Sagte Adenauer. 8 5 Die Aas P rückh Pfings Aussa Stutte Bundeskanzler Adenauer und der SpD- könnt Vorsitzende Ollenhauer haben zum Pom Wette merntag in Kassel telegrafisch ihre Grüße mistis übermittelt. 5 Der Bundesvorstand des DGB hat Bundes- 9118 ernährungsminister Lübke in einem Schrei- gart ben vor der geplanten Erhöhung des Ver- Hochs braucherpreises für Milch gewarnt. Aber Der Hamburger Senat hat dem Bundesver- mein fassungsgericht und dem Bundeskabinett eine Gegenerklärung zur Klage der Bundesregie- Zu Tung gegen die Volksbefragung übersandt. Die Der Finanzminister Nigerias, Okotie-Eboh, Zusät⸗ Wird in der kommenden Woche in Bonn über Stärkt eine mögliche Ausweitung des Handels kon- Du kö ferieren. 5 irek England erklärte sich bereit, die Kandida- N tur ktallene bei der Neubesetzung vakanfer triebs Stellen im Sicherheitsrat zu Unterstützen; die 129855 drei nichtständigen Mitglieder des Sicherheits- a rates, die im Herbst turnusgemäß ausschlei- 178 20 den, sind Schweden. Kolumbien und der Trak. 5 Das erste atomgetriebene Handelsschiff der 0 Welt wurde in den USA auf Kiel gelegt; in Der der Sowjetunion steht als erstes Schiff dieser(Sonn Art der 16 000 Tonnen große Eisbrecher Tage „Lenin“ vor der Vollendung. des D auf P um d Wiede kanische Regierung bei ihrem Mißtrauen ge- er genüber sowjetischen Anregungen nicht eigene lichke Gegenvorschläge unterbreite, über die wirke liedes lich verhandelt werden könne. Nach seiner 5 Auffassung könnte ein allmählicher Abzug ausländischer Truppen am ehesten die Bedin- Du gungen für eine deutsche Wiedervereinigung Reise! schaffen. DR Warburg bestritt, daß eine Neutralisierung Uchke Deutschlands die NATO zerstören würde. sonen Westeuropa könne weder mit noch ohne deut- Worde sche Hilfe verteidigt werden. Die einzige DDR- Möglichkeit zur Verteidigung sei, einen An- Folen griff von vornherein zu verhindern.„Wenn mit E die Sowjets jemals die Absicht hatten. West- und suropa anzugreifen— Was ich bezweifle Einre 80 sinid sie nicht von den armseligen Land- Diese und taktischen PLuftstreitkräften der NATO 88e 10 abgehalten worden, sondern von der Gewig⸗ den F geit, daß ein Angriff auf Westeuropa einen nuklearen Krieg mit den UsA auslösen wiirde.“ Das 8 5 Völker 5 die G. 75 Ständt ENSkinoen- Cualität Woche 5 5 g 450 001 . dd Weiß mun Statte 5 Nicht Was man hat! er 5 Mehr Mannheim 0 5. 8 2 e irektionsbezirken der Bundesbahn je nach — er 12 5— 1 Folcale Nund acliau rr Pfingstliche Mahnung Vor drei Jahrzehnten, an einem Pfingst- morgen, saß der Dichter Paul Ernst an seinem Schreibtisch und schrieb unter dem Klang der Glocken des Kirchleins von St. Georgen, die vom Längsee her durch das offene Fenster zu ihm herüberklangen, die folgenden Sätze: „Pfingsten ist das Fest des Frühlings; aber die Welt lebt heute nicht im Frühling, son- dern sie lebt im Winter. Die Völker sind ver- streut, und eines versteht nicht das andere. Nichts können wir tun, als an Gott glauben, in dessen Weltplan es so eingerichtet ist, daß auf den Winter wieder der Frühling folgt.“ Dreißig Jahre sind vergangen, seit diese Worte niedergeschrieben wurden. Und nun ist morgen wieder Pfingsten und die Menschen rüsten sich zum Feiertag. Aber die bitteren Worte des Dichters stehen auch heute noch zwischen uns und dem großen Wunder der Pfingsten. Wir sprechen immer davon, wie herrlich weit wir es doch gebracht haben, und schauen voller Nachsicht auf die Vergan- genheit. Haben wir aber wirklich etwas da- zugelernt? Können wir auch nur ein Wort, das Paul Ernst damals schrieb, auslöschen, oder müssen wir nicht vielmehr dieses oder jenes noch unterstreichen? Die Verheißung des Pfingstfestes, die Aus- Sießgung des Heiligen Geistes kann sich nicht an einer Welt erfüllen, die sich so weit von Gott entfernt hat, die über dem Wissen wollen verlernt hat, zu glauben. Ein anderer Dichter, Hermann Burte, schrieb als Bekenntnis zum Pfingstfest seine Reime: „Wenn ihr glaubet wie die Kinder Und die Weisen mit dem Stern, Spüret ihr als Uberwinder Diesen Geist aus Gott, dem Herrn. Und die Welt, entzweigerissen 0 Durch den Wahn in Fluch und Pein, Bete, bebend im Gewissen: Heiliger Geist, kehr bei uns ein.“ Nicht in den Außerlichkeiten, den gepfleg- ten Straßen, den festlichen Kleidern, dem friedlichen Spaziergang, liegt die Feier der Pfingsten. In uns selbst muß sich das Wunder erfüllen, in jedem von uns, in Millionen und Millionen Menschen überall auf der Welt. Dann werden die Feuer des Hasses und der Gewalt, der Sorge und der Not Verlöschen, nd die Flamme des christlichen Glaubens den Menschen Glück und Frieden leuchten. Wetter für Pfingstausflüge? Die Wetterämter sind mit Prognosen über das Pfingstwetter in der Bundesrepublik zu- Tückhaltend.„Wetterfachleute“ meinten, für Pfingsten sei„noch alles drin“. Nach den Vor- Aussagen der Wetterämter von Frankfurt und Stuttgart sieht es so aus, als ob es sich lohnen könnte, einen Pfingstausflug zu wagen. Beide Wetterämter gaben mehr oder weniger opti- mistisch die Prognose, daß vor allen Dingen in Hessen, abgesehen von örtlichen Gewitterstö- rungen, mit meist freundlichem und warmem Wetter zu rechnen sei. Das Wetteramt Stutt- gart rechnet für Pfingsten zwar mit keinen hochsommerlichen Temperaturen, befürchtet Aber auch keine größeren Regenfälle. Allge- mein dürfte es etwas kühl sein. Zusätzlich Fernzüge im Pfingstverkehr Die Bundesbahn fährt im Pfingstverkehr Zusätzlich über 300 Fernzüge, um den ver- [stärkten Andrang der Reisenden bewältigen au können. Hinzu kommen in den einzelnen Bedarf noch zahlreiche Einsatzzüge für kür- zere Strecken. Nach Mitteilung der Oberbe- triebsleitung West der Bundesbahn sind al- lein auf den Strecken Rhein-Ruhr— Süd- deutschland und Köln-Ruhrgebiet Hamburg 178 zusätzliche Zugverbindungen vorgesehen. Offenes Liedsingen der Gesangvereine Der„Tag des Liedes“ findet am 1. Juni (Sonntag nach Pfingsten) statt. An diesem Tage werden in Stadt und Land die Chöre des Deutschen Sänger-Bundes(15 000 Vereine) auf Plätzen und in Parks Volkslieder singen, um damit ihren Beitrag zu leisten für die Wiederbelebung und Erhaltung des heute im- mer mehr aus dem Bewußtsein der Offent- lichkeit verschwindenden deutschen Volks- liedes. DDR gibt Durchreise-Visa für PRW Durch eine Rückfrage eines Westberliner Reisebüros bei den maßgebenden Stellen der DDR in Ostberlin ist Klarheit über die Mög- lichkeiten für den Durchreiseverkehr mit Per- Sonhenwagen durch die Sowjetzone geschaffen worden. Danach gewähren die zuständigen DDR-Behörden die Durchreise-Erlaubnis nach Polen und der Tschechoslowakei für Reisende mit Personenwagen aus der Bundesrepublik und Westberlin in den Fällen, in denen die Einreisegenehmigung der Zielländer vorliegt. Diese Klarstellung ist von besonderem Inter- esse im Zusammenhang mit der bevorstehen- den Posener Messe. Mütter-Genesungswerk dankt Das Mütter-Genesungswerk dankt der Be- völkerung des Bundesgebietes und Berlins für die Gebefreudigkeit und das freundliche Ver- ständnis bei der Sammlung in der ersten Mai- woche. Mit 8,5 Millionen Heckenrosen und 450 000 Hauslisten Waren die Sammler ausge- Stattet. Das Ergebnis der Sammlung ist noch nicht bekannt. Unser Wetterbericht bersicht: Ein über den britischen Inseln mehr oder weniger festliegendes Tiefdruck gebiet führt zunächst noch mäßig warme, spä- ter kühlere Luftmassen heran, wobei jedoch Lingelagerte Störzonen uns vorerst nur in ab- geschwächtem Maße beeinflussen, Vorhersage: Teils Wolkig, teils aufgeheitert, nur vereinzelt etwas Regen. Höchsttemperatu- ren um 20 Grad. An den Feiertagen mehr oder weniger veränderlich, zum Teil freundlich. Uperwiegend etwas zu kühl. Nur vereinzelt Regen, zum Teil gewittriger Art. BAZAR der evang. Kirchengemeinde Wie aus dem heutigen lich, wird die evangelische Kirchengemeinde in diesem Jahre ihren Wohltätigkeitsbazar am 31. Mai und 1. Juni im Saal und in den Kellerräu- men der Brauerei Pfisterer veranstalten. Die Bazarleitung hat alle Maßnahmen getroffen, daſß ein schöner und anregender Verlauf bei musika- Anzeigenteil ersicht- lischen, gesanglichen und sonstigen Darbietungen Tombola und Schießstand bieten Gelegenheit zu wertvollen Gewinnen und Prei- gesichert ist. sen. Wie weiter bekanntgegeben, werden auch im Laufe der nächsten Woche noch Stiftungen in Geld oder Sachgegenständen im Pfarrhaus dankend entgegengenommen Hinblick auf den wohltätigen Zweck des Bazars lich empfohlen. und im herz- Rentenauszahlungen Auf dem Postamt Mannheim-Seckenheim wer- dem die Renten wie folgt gezahlt: am 28. Mai die Versorgungs- und Angestellten Renten; am 30. Mai die Invalidenrenten von 11000; am 31. Mai die Invalidenrenten von 1001 bis Schluß und die Unfallrenten. Nacht- bzw. Sonntagsdienst der Apotheken Heute ab 14 Uhr bis Montag, 26. Mai, 8 Uhr, Alte Apotheke. Telefon 8 62 32 Montag, ab 8 Uhr bis Samstag, 31. Mai, 14 Uhr, Brücken-Apotheke. Telefon 8 69 94. „Die Guten müssen zur Akfion gezwungen werden“ Der „Die Guten müssen zur Aktion gezwungen werden, damit die Bösen nicht die Ueberhand gewinnen, dieses seherische Wort stellte einer der bedeutendsten Männer der sozialen Bewe- gung innerhalb der katholischen Kirche Deutsch- lands, Professor Franz Hitze an den Anfang seines letzten sozialkritischen Werkes„Kapital und Arbeit“, das ein Jahr vor seinem Tode erschien. Albert Korn, der 73jährige Nestor der kath. Werkvolkarbeit im Kreis Mannheim hat es sich zur Aufgabe gemacht, die groſse Arbeit des Katholizismus auf dem Gebiet der Sozialbewe⸗ gung in den letzten hundert Jahren für die Nachwelt in aller Deutlichkeit herauszustellen und konnte nun in einem Vortrag vor dem Werkvolk Seckenheim nach der Person von Ritter von Buß, die Biographie eines weiteren bedeutenden Vertreters mit Professor Franz Hitze nachzeichnen, der um die Jahrhundert- wende als einer der besten Sozialkenner be- zeichnet wurde. Bereits als junger Student auf der Universität Würzburg widmete sich Franz Hitze, der als Sohn von Großbauern in Olpe/ Westfalen ge- boren wurde, dem sozialen Gebiet und hielt ein vielbeachtetes Referat„Die soziale Frage in Deutschland““ als dessen Fazit er folgende Forderungen schon 1875 aufstellte: Einführung des Zehnstundentages, Verbot der Frauen- und Kinderarbeit, Errichtung von Arbeitskammern und Schaffung von Invaliden- und Kranken- kassen. Wie wichtig diese Forderungen waren zeigte sich deutlich bei der folgenden Industriea- Sozialkatholizismus aus einer historischen Sicht lisierung, wo Franz Hitze dann 1683 im preuſs Landtag und ab 1884 im Reichstag die sozialen Thesen für die Arbeiter nachdrücklich vertrat nachdem er 1880 ein bedeutendes Werk„Der Kern der sozialen Frage“ deutlich herausgestellt hatte, daſd das Maschinenzeitalter nur mit einer sittlich- religiösen Regenerierung ein kontinuier- liches Einmünden des Arbeiters in die beste- hende Gesellschaftsordnung ermöglicht. Hiermit stand er im Gegensatz zu anderen Vertretern des Zentrums, die eine Sozialisierung des Libe- ralismus erwarteten. So stieſb er, nachdem er 1880 auch Generalsekretär des Arbeitgeber ver- bandes geworden war, bald mit Bismarck zusam- men und der Kaiser lud ihn in den Staatsrat ein zur Klärung der sozialen Lage der Arbeiter. Er zeichnete mitverantwortlich für das 1892 er- schienene Arbeiterschutzgesetz und die Enzyklika rerum novarum von Papst Leo XIII. trägt zahl- reiche Züge von Prof. Franz Hitze, der schlieſ5- lich ab 1892 bis ein Jahr vor seinem Tod einen Lehrstuhl an der Universität M.-Gladbach inne hatte, Wo der größte Teil der später ver- amt wortlichen Sozialpolitiker u. a. Dr. Prim- born und der langjährige Arbeitsminister Dr. Brauns das notwendige Rüstzeug von einem Mann erhielten, dessen ganzes Leben der Sozial- arbeit für den arbeitenden Menschen galt. Mit herzlichen Worten dankte Vorsitzender Walter Schlenkrich dem Redner für einen hi- storischen Abriß, der zum Verständnis für die Zusammenhänge im Rahmen des Gesamtzyklus „100 Jahre deutscher Sozialkatholizismugt? besonders beigetragen habe. 5 Das neue rl So Weich war Wäsche nie! Ja- das liegt nur an Persil! prächtig. Persil macht's leicht der lange Waschtag ist vorbei: Wer Persil verlangt- gilt gleich als gute Hausfrau. 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Der 41 Jahre alte Stutt- garter Kindsentführer, Mörder und Erpresser Emil Tillmann aus Viersen im Rheinland hat sich im Stuttgarter Polizeigewahrsam trotz verschärfter Uberwachung erhängt. Tillmann Hat gestanden, den sieben Jahre alten Joachim Goehner aus Stuttgart am 15. April entführt und erwürgt zu haben. Tillmann ist am frühen Morgen des Tages Freiwillig aus dem Leben geschieden, an dem die polizeilichen Akten über den Mordfall Goehner der Staatsanwaltschaft zur Anklage- erhebung übergeben werden sollten. Der Po- lizei war es in den letzten Tagen endgültig Klar geworden, dag Tillmann allein den sie- benjährigen Joachim am 15. April entführt und am gleichen Tage ermordet hatte. Sie kam zu dem Schluß, daß sich der Gerichts- mediziner, der auf Grund der Sektion der Leiche einen späteren Todestag angab, geirrt habe. Tillmann wurde am Freitagfrüh um 3.55 Uhr in seiner Zelle im Stuttgarter Polizeige- fängnis in der Dorotheenstraße tot aufgefun- den. Er hatte sich am Fenstergestänge der Zelle mit einem Streifen erhängt. den er aus Feiner Schlafdecke Herausgellssell hatte., S0 fort wurden Wiederbelebungsversuche ange- Stellt, die aber ohne Erfolg blieben. Der Po- Iizeiarzt mußte den Tod Tillmanns feststellen. Selbstmord trotz ständiger Kontrolle Tillmann ist der Selbstmord geglückt, ob- wohl er ständig in seiner Zelle kontrolliert worden war. Wie von der Kriminalpolizei der Presse mitgeteilt wurde, hat Tillmann wäh- rend seiner Haftzeit Selbstmordabsichten durchblicken lassen. Es sei ihm jedoch kei- neswegs leicht gemacht worden, sich selbst zu richten. Er habe in der Haft weder Ho- senträger noch Schnürsenkel besessen. In sei- ner Zelle seien alle Gegenstände fest mon- tiert. Jede halbe Stunde und zeitweise auch Alle zehn Minuten habe man die Zelle des Häftlings aufgeschlossen, Licht angemacht und nachgesehen, ob alles in Ordnung sei. Nach Angaben der Polizei war Tillmann 20 Minu- ten, bevor er tot aufgefunden wurde, aus der Zelle heraus zur Toilette geführt worden, In diesen 20 Minuten hat Tillmann einen etwa 2,20 Meter langen und zehn Zentimeter brei- ten Streifen aus seiner Schlafdecke am Fen- stergestänge angebracht, den Knoten noch mit einem Streifen seines Arbeitshemdes befe- stigt und sich damit erhängt. Der Selbstmör- der ließ zwei mit Bleistift geschriebene Zet- tel zuriick „Ich habe jetzt alles gesagt. Eines der Schreiben hatte keine Anrede. Es lautete:„Ich habe jetzt alles gesagt und hoffe, Sie werden damit zurecht kommen. Da ich jetzt kein Ende sehe, bis das Experiment an- gewandt wird, wird es so für mich am besten zein.“ Mit dem„Experiment“ meinte PTill- mann nach den Worten von Kriminalhaupt- kommissar Frey die von dem Mörder ge- Wünschte Anwendung eines Wahrheitsserums, die aber nach deutschem Recht nicht zulässig ist. Tillmann hat bis zuletzt angeboten, man solle sein Geständnis durch ein Wahrheits- serum überprüfen. Das zweite Schreiben des Selbstmörders war an KFriminalhaupfkom- missar Frey gerichtet und begann mit den Worten:„Daß ich zu Ihnen und Ihren Beam- ten Vertrauen habe, wissen Sie.“ Es folgten dann Wünsche persönlicher Art, die jedoch der Presse nicht mitgeteilt wurden. Die Leiche Tillmanns wird noch seziert, da- mit einwandfrei bewiesen ist, daß der Tod durch Erhängen eingetreten ist. Der Fall des Kindsentführers, Mörders und Erpressers Emil Tillmann ist, wie Polizei und Staatsan- Waltschaft erklären, durch den Tod des Ver- brechers abgeschlossen. Als Mörder der 20 jährigen Weberin Anni Meels aus Viersen (Rheinland) scheidet Tillmann fast mit Sicher- heit aus. Man hatte ihn auch mit dem Tod dieses Mädchens, das am 16. Juni 1955 in einem Gerstenfeld erdrosselt aufgefunden Worden war, in Verbindung gebracht. Die Po- Iizei er klärte dazu, daß der ebenfalls aus Vier- sen stammende Emil Tillmann zu jener Zeit nur wenige Tage auf freiem Fuß gewesen War. Zwischen einer Gefängnisstrafe und der erneuten Festnahme sei nur ein Zeitraum von wenigen Tagen gewesen und man wisse fast genau, wo Tillmann sich in dieser Zeit in Süddeutschland aufgehalten hat. Die Stuttgarter Freundin Tillmanns, eine 48 jährige verheiratete Frau, befindet sich noch in Haft. Sie wird nach Mitteilung von Staats- anwalt Färber erst dann wieder freigelassen, Wenn nachgewiesen ist, daß sie das Verbre- chen nicht begünstigt hat. Die Frau hatte bei rer Vernehmung die ihr bekannte Absicht Tillmanns verschwiegen, in kurzer Zeit 10 000 bis 20 000 DM. zu beschaffen. Der Kindsent- führer und Mörder hatte bei der polizeilichen Vernehmung gestanden, daß er durch eine Erpressung zu Geld kommen wollte, um seine Freundin heiraten zu können. Fischer-Schweder schwer belastet Der Angeklagte von Zeugen schwer belastet Um dsv)). Im Einsatzkommandoprozeß vor dem Ulmer Schwurgericht ist Fischer-Schwe der schwer belastet worden. Nach den vom Gericht verlesenen Aussagen des inzwischen verstorbenen Regierungspräsidenten Rudolf Diehls, der bis 1934 der erste Chef der Ge- heimen Staatspolizei war soll Fischer- Schwe- der„einer der schlimmsten SA- Schläger nach der Machtübernahme“ gewesen sein. Ganz all- gemein hatte Diehls bei seinen früheren Ver- nehmungen noch gesagt, beim Aufbau der Gestapo seien die alten Berufsbeamten mehr und mehr von den neu eingestellten„Rabau- kentypen“ aus den Reihen der SA und 88 in den Hintergrund gedrängt worden. Sie seien deshalb auch bestrebt gewesen, wieder aus der Gestapo herauszukommen, und dazu habe sich auch fast immer ein Weg gefunden. Im Jahre 1941 seien in der Gestapo eigent- lich nur noch die„wilden Männer“ übrigge- blieben. Nach der Verlesung dieser Aussagen rief der Angeklagte Fischer-Schweder erregt in den Saal, Diehls sei der„phantastischste Lügner“, den es je gegeben habe. Die Ver- teidigung suchte die Glaubwürdigkeit des Zeugen mit der Behauptung zu erschüttern, Diehls habe selbst während seiner Amtszeit auf Befehl Görings drei prominente Kom- munisten erschießen lassen. Von ehemaligen hohen Polizeiofflzieren, wurde der Angeklagte Fischer-Schweder aber- mals belastet. So erklärte ein ehemaliger Po- lizeigeneral und Amtschef im„Hauptamt Ord- nungspolizei“, Fischer-Schweder hätte die An- Weisung der Staatspolizei Tilsit, ein Exekutiv- kommando zu stellen, nach den damaligen Be- fehls verhältnissen unter allen Umständen ab- lehnen müssen. Fischer-Schweder wäre auf jeden Fall verpflichtet gewesen, zuerst die Genehmigung des Regierungspräsidenten als seines unmittelbaren Vorgesetzten einzuho- len. Der frühere„Befehlshaber der Ordnungs- Polizei“ in Königsberg, ebenfalls im Range eines Polizeigenerals, sagte, Fischer-Schweder hätte darüber hinaus auch noch ihn um Er- laubnis fragen müssen, ehe er die kasernierte Schutzpolizei für solche Zwecke eingesetzt habe. Eine derartige Genehmigung, so er- klärte der Zeuge mit großer Bestimmtheit, Wäre aber niemals erteilt worden. Zweckentfremdung von Hotels Freiburg dsw). In Südbaden wird be- fürchtet, daß für den freien Fremdenverkehr bald nicht mehr genügend Beherbergungsbe- triebe zur Verfügung stehen, wenn es nicht gelingt, die zunehmende Zweckentfremdung von Hotels zum Stillstand zu bringen. Unmit- telbaren Anlaß zu dieser Besorgnis gibt der Umstand, daß nach den Angaben des Vorsit- zenden der Fachgruppe Hotels und verwandter Betriebe in Baden- Württemberg, Alfred Bren- ner, Baden-Baden, nach dem Kurhaus Hunds- eck nun auch das Kurhaus Herrenwies und der Gunzenbachhof in Baden-Baden, das neu er- richtete Kurhaus Albertshöhe in Ottenhöfen und das vor drei Jahren nach völliger Mo misierung wiedereröffnete Kurhaus Schindel- peter im Bühlertal als Erholungsheime für Sozialversicherte verwendet werden. Empfang zum Sudetendeutschen Tag Stuttgart(Isw). Die Stadt Stuttgart gab für den Bundesvorstand der Sudetendeut- schen Landsmannschaft, die über Pfingsten in der Landeshauptstadt Baden-Württem- bergs ihren diesjährigen Sudetendeutschen Tag begeht, einen Begrüßungsempfang. Unter den Gästen war auch der Präsident der Su- detendeutschen Bundes versammlung, Bun- desverkehrsminister Dr. Zans Christoph See- bohm. Oberbürgermeister Dr. Arnulf Klett, begrüßte die Sudetendeutschen, die bereits 1952 und 1957 in Stuttgart einen Bundestag abhielten, als„liebe alte gute Freunde“. Auch die Stuttgarter Bevölkerung, versicherte Dr. Klett, begrüße di Sudetendeutschen„mit Wiklicher, ehrlicher Herzlichkeit“. Heuss beim Verfassungsgericht Karlsruhe(sw). Bundespräsident Theo- dor Heuss war mit Bundespräsident Dr. Ger- stenmaier und Bundesratspräsident Brandt beim Bundesverfassungsgericht zu Gast. An dem Empfang des Präsidenten des Bundes- verfassungsgerichtes, Dr. Josef Wintrich, nah- men ferner die Ministerpräsidenten von Ba- den- Württemberg und Nordrhein- Westfalen, Dr. Gebhard Müller und Fritz Steinhoff, der Hamburger Bürgermeister Max Brauer, der baden- württembergische Landtagspräsident Dr. Neinhaus sowie die Bundestagsabgeord- neten Dr. Arndt(SPD), Dr. Ewald Bucher (FDP), Matthias Hoogen(CDU) und Georg. Pelster(CDU) teil. Der Empfang war der erste einer seit län- gerer Zeit geplanten Reihe von gesellschaftli- chen Kontakten zwischen den Mitgliedern des Gerichts und den obersten Verfassungsorga- nen des Bundes und der Länder. Derartige Kontakte sollen künftig regelmäßig gepflegt werden. Im Herbst sollen die Mitglieder der Bundesregierung und Vertreter der Landes- regierung eingeladen werden. Eine Stadt liegt im Sterben. Noch immer schleicht der Atom-Tod durch die Straßen von Hiroshima. In den Hospitälern liegen Spät-Er- krankte, viele von ihnen werden kaum zu retten sein. Sie sind zwar in der Obhut von aus- gezeichneten Kerzten, und Wissenschaftler aus aller Welt bemühen sich um sie, aber noch ver- sagt menschliche Kunst. Niemand kann denen helfen, die vom Atom gezeichnet sind.„Die Bombe von Hiroshima, mit der die Amerikaner den Krieg gegen Japan beendeten, war aber nur ein Zünder für die alles vernichtende Waffe, die die Menschheit jetzt besitzt: Die Wasserstoff- bombe. schreibt Wolfgang Weber, Jhefreporter der NEUEN Illustrierten, in seinem Bildbhericht in Nr. 21.— Eine Fülle von Tatsa- chenberichten und Romanen im Unterhaltungsteil bringen wie stets Spannung und Entspannung. der 9 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Anna Ullrich geb. Jutzi im Alter von nahezu 71 Jahren zu sich in die Ewig- keit abzurufen. In stiller Trauer: Familie Hans Ullrich Mhm.-Seckenheim, 23. Mai 1958 Offenburger Straße 43 Beerdigung Dienstag, 27. Mai 1958, Friedhofkapelle Seckenheim aus. 11 Uhr von der 175 N Mir haben uns verlobt Mannheim-Seckenheim Oberkircher Straße 15 Christel„5 Willi Albrecht Pfingsten 1958 Mannheim-Seckenheim Gengenbacher Straße 9 Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Erlöser- Kirche Pfingssonntag, den 25. Mai Bezirkskollekte für die ev. Erziehungsbe- ratungsstelle in Mannheim. Gottesdienst, Suebenheim Fest der 8.15 Uhr 9.30 Uhr (Christenlehre) Kirchenchor Pfingstmontag, den 26. Mai 9.30 Uhr Hauptgottesdienst 11.00 Uhr Kindergottesdienst Dienstag, den 27. Mai 20.00 Uhr Frauenbund, Suebenheim 20.00 Uhr 20.00 Uhr Jungenkreis Mittwoch, den 28. Mai 20.00 Uhr Mädchenkreis, Jüngere Tonfilmabend 20.00 Uhr Jungenkreis(Heim) Donnerstag, den 29. Mai 20.00 Uhr Kirchenchorprobe (Heim) „Gold. Konfirmation““ Hauptgottesdienst mit heil. Abendmahl Mädchenkreis II(Kinderschule) im Schifferkinderheim Evang. Kirchengemeinde, Mhm.-Seckenheim 15.30, 18.30 und 20.30 Uhr Das Hirtenlied vom Kaisertal(12 Der romantische Farbfilm um ein be- kanntes Volkslied. Mit H. Bollmann Erich Auer, Michael Ande und den Wiener Sängerknaben. Heute 22.15 Uhr Farbfilm Pfingstsonntag 13.30 Uhr Rübezahl, Herr der Berge Pfingstmontag 18.30 u. 20.30 u. Dienstag-Mittwoch 20.15 Barbara Rütting und Paul Dahlke in 15 Liebe, wie die Frau sie wünscht(18) Ein Film der überall Diskussionen auslöst. Heute Samstag, 20.15 Uhr und Sonntag ff, Die Rebellenbraut Samstag, 31. Mai, 20 u. Sonntag, 1. Juni, Is Uhr in den Kellerräumen u. im Saale der Brauerei Pfisterer Wohltätigkeits⸗ B AZ A R Musikalische Unterhaltung: Kapelle Dietz Hauskapelle des Gem. Vereins Suebenheim und hiesige Gesangvereine und Kirghenchöre Wertvolle Preise bei Tombola und Schießstand Hierzu ist die gesamte Bevölkerung herzl. eingeladen Evang. Pfarramt 3 Kalender Sportverein 07 Fußball- Abteilung). Heute Samstag, Schüler geg. ISG. Rheinau in Seckenheim, Beginn 15 Uhr. Jugend gegen Waldhof in Waldhof. Abfahrt 15 Uhr ab Vereins- haus, Beginn 16.30 Uhr. Morgen Sonntag, 2. u. 1. Mannsch. Freundschaftsspiele gegen FC. Calmbach in Seckenheim, Beginn 13.15 bzw. 15 Uhr. Turnerbund Jahn(Handball- Abteilung). bei schlechtem Wetter. Heute Samstag, Verbandsspiele in Neckarau. Beginn 17 Uhr, 2. Mannschaft und 18 Uhr 1. Mannschaft. Treffpunkt 15.30 Uhr am Kaiser- hof. Abfahrt per Rad oder mit OEG-Omnibus über Rheinau Stadtbüro: F 1, 10 Körner— Optiker Löffler Alterg, gewissenh. Frau sucht für nachmittags Arbeit. Adresse an den Verlag ds. Bl. Es ist Ihr Vorteil, wenn Sie Brennstoffe jezt zu den günstigen Sommerpreisen bei uns kaufen. Bernquer& Co., G. m. b. H. Kohlenhandlung und FANAL-Heizöle Mannheim Telefon 45011(Stinneshaus) Bestellannahme und Zahlstelle: Seckenheim-Suebenheim Heckweg 7 Seckenheim Ruf 5848 Dipl.-Ingenieur, 32 J., i. leit. Ind. Stellung wünscht Heirat durch Frau Dorothea Romba, Fil. 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Auch Schüler entsprechender Lehranstalten erhalten Informa- tionsunterlagen und können sich frühzeitig als Bewerber vor- merken lassen. 8 An das Bundesministerium für Verteidigung(OB 2 1 BONN, Ermekeilstraße 27 3 Ich erbitte Informations- und Bewerbungsunterlagen über 8 Offizier- Laufbahn in Heer— Luftwaffe— Marine) Möbl. Zimmer Name: Vorname: an berufst. Herrn zu vermieten. Geburtsdatum: Reifeprüfung am: Adresse im Verlag ds. Blattes. Beruf/ Schule/ Klasse: 1 0) Ort: Kreis: Straße: Komb. Kinderwagen (gut erhalten) zu verkaufen. Zutreffendes unterstreichen Zu erfr. in der Geschäftsst. d. Bl. ISerieren bringt Sewinn! 85