Juni ddeutsg 1 gal ö innen ad Inte denrunt Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr.) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden irei reit 1 HI Nr. 83 Dienstag, den 27. Mai 1958 10.58. Jahrgang Jürnben (28. Me Können Jürnben r als dg n SpVgg dturnit der VI n 14. in der vo derpok; e Offen ke Kon fürchte onalell eutsche tsam Duisb erjüngg Begin idestrah Piel kan Laisera zialleh rn Sint ziedelteg der de Länder Oktobe 9 * FN 84 ogramm Die nod dieses 1 erhaz gen di er end DAS WICHTISSTE VOM SPORT 17 WM- Spieler wurden nominiert DFB- Bundestrainer Herberger hat fol- gende 17 Nationalspieler als deutsche Teil- nehmer an der Fußball- Weltmeisterschaft in Schweden benannt: Herkenrath, Kwiat- kowski, Erhardt, Juskowiak, Stollenwerk, Schnellinger, Eckel, Wewers, Szymaniak, Rahn, Fritz Walter, Alfred Schmidt, Uwe Seeler, Kelbassa, Schäfer, Sturm, Klodt. Die deutsche Handball-Nationalmann- schaft blieb in Duisburg mit 21:12 Toren über Rumänien siegreich. Robert Will schoß allein neun Tore für Deutschland. Toto-Reihe: 1, 0, 1, 1, 1, 1, 2, 2, 2, 1, 0, 1. Lotto-Reihe: 3, 6, 8, 29, 37, 38(35). Sowjets wollen Rumänien räumen Budapest(dpa). Der Politische Beratende Ausschuß der Warschauer Pakt-Organisation hat den baldigen Abzug der sowietischen Truppen aus Rumänien gebilligt. Dies teilte ue sowjetische Nachrichtenagentur TASS am Montag in einer Meldung mit, die in Buda- pest veröffentlicht wurde. Nach der TASS- Meldung wurde außerdem beschlossen, eine weitere Division aus Ungarn abzuziehen. Hohe Wahlbeteiligung in Italien RO m(dpa). Bei den italienischen Parla- mentswahlen haben rund 93,7 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Zehntausende von Italienern, die im Ausland arbeiten, waren eigens zu der Wahl in ihre Heimat gereist. Den einzigen größeren Zwi- schenfall gab es in Livorno, wo es zu einer BHandfesten Prügelei zwischen Kommunisten nzert 1e bend e vo und Neofaschisten kam. Die Polizei nahm vier der Rauflustigen fest. Fünf alte Leute— in Verschiedenen Teilen des Landes— zeigten sich der Aufregung der Wahl nicht gewachsen. Sie starben im Wahllokal an Herzschlag. In einem Wahllokal von Vieste(Süditalien) er- blickte dagegen eine neue Bürgerin des Lan- des das Licht der Welt. Das Mädchen— 50 beschloß die Mutter nach glücklich überstan- dener Geburt— soll auf den Namen Italia getauft werden. Dulles i Sperrgebiete aufheben Washington(dpa /korr). Die Vereinigten Staaten haben der Sowjetunion den Vorschlag unterbreitet, auf der Basis der Gegenseitig- keit die für bestimmte Gebiete bestehenden Reisebeschränkungen aufzuheben. Außenmini- ster Dulles bot in einer im sowjetischen Außenministerium überreichten Note an, sofort einige oder alle der 25 gesperrten Städte in den USA und eine Anzahl von Autostraßen, die zur Zeit für sowjetische Staatsbürger ver- boten sind, freizugeben, falls die Sowjetunion für ihr Staatsgebiet das gleiche tun sollte. Zu den amerikanischen Städten, die für sowieti- sche Staatsbürger verboten sind, gehören zum Beispiel Detroit, San Francisco und Pitts- burgh. In der Sowjetunion sind unter anderen Sewastopol, Wladiwostok und Magnitogorsk ür amerikanische Besucher gesperrt. UN- Beobachter tödlich verwundet Peli Aviv(dpa). Der kanadische UN-Be- obachter Oberst Flint ist an den Hängen des Skopusberges im jordanisch kontrollierten Teil von Jerusalem tödlich verwundet worden. Nach einem Bericht der israelischen Armee hatten jordanische Soldaten auf eine israeli- sche Polizeistreife in der israelischen Exklave auf dem Skopusberg das Feuer eröffnet. Vier israelische Polizisten erlitten Verwundungen. Oberst Flint, der den Vorsitz in der gemisch- ten Stillstandskommission führt, versuchte, eine Einstellung des Feuers herbeizuführen. Dabei wurde er ebenfalls verwundet. Nach sechsstündiger Schießerei wurde das Feuer eingestellt. Als Sanitätssoldaten Oberst Flint bergen wollten, war er schon verblutet. Au- Berdem sind zwei israelische Soldaten ihren Verwundungen erlegen. Tunesiens Grenzgebiet bombardiert Tunis(dpa). Französische Militärflugzeuge haben nach einer Mitteilung der tunesischen Regierung am Sonntag mehrere Stunden hin- durch das Gebiet von Remada in Südtunesien mit Bomben angegriffen. In einem Gebiet mit einem Durchmesser von etwa 40 Kilometern seien die Gebäude der örtlichen tunesischen Behörden mit Bomben beworfen und zahl- reiche Zivilisten getötet und verwundet wor- den. Die Zahl der Opfer wurde noch nicht bekanntgegeben. Nach französischen Mittei- lungen wurden bei den bisherigen Kämpfen fünf Franzosen getötet und 14 verwundet. Be- reits seit Samstag standen bei Remada, das in der Nähe der tunesisch- algerischen Grenze liegt, französische und tunesische Truppen in einem ständigen Feuerwechsel. Nach der Ver- schärfung der Lage durch das Eingreifen fran- Zzösischer Flugzeuge hat die tunesische Regie- rung den Ausnahmezustand verhängt. Auch Korsikd rebelliert gegen die Pariser Regierung Pflimlin: Attentat gegen staatliche Ordnung — De Gaulle fuhr nach Paris Paris(dpa/korr). Frankreich stand an den Dängstfeiertagen völlig unter dem Eindruck der Vertrauenskrise zwischen Regierung, Armee und Bevölkerung. Die dramatischen Auseinandersetzungen in Algerien, auf der Insel Korsika und im französischen Mutter- land werden nach Ansicht politischer Beob- achter möglicherweise über das Schicksal der Vierten Republik entscheiden. Die Spannun- gen zwischen den nach einer Machtübernahme durch General de Gaulle verlangenden„Wohl- fahrtsausschüssen“ in Algerien und der Pari- ser Regierung erhielten eine alarmierende Verschärfung, als am Pfingstsamstag auf der Mittelmeerinsel Korsika ebenfalls„Wohl- fahrtsausschüsse“ gebildet wurden und weite Kreise der korsischen Bevölkerung der Re- gierung in Paris den Gehorsam aufkündigten. In einer kurzfristig einberufenen Sonder- sitzung der Nationalversammlung bezeichnete Ministerpräsident Pflimlin am Pfingstmontag die Vorgänge auf Korsika als ein„Attentat gegen die staatliche Ordnung“, für das es keine Entschuldigung gebe. Pflimlin betonte, daß zwischen den Ereignissen in Algerien und der Rebellion auf Korsika ein großer Unter- schied bestehe. Trotz aller Exzesse sei die Haltung weiter Kreise der nichtmohammeda- nischen Bevölkerung Algeriens aus dem Wun- sche verständlich, ihre Zugehörigkeit zu Frankreich zu unterstreichen. Auf Korsika gehe es jedoch um einen Aufstand gegen die Staatsgewalt, gegen den die Regierung mit aller Härte vorgehen werde. Die linksorien- tierten Parteien widersprachen Pflimlin heftig und vertraten die Ansicht, daß bei dem kor- sischen Aufstand„Algier Regie führt“. Große Unruhe lösten in Paris Gerüchte aus, daß sich der Oberbefehlshaber der französi- schen Mittelmeerflotte, Admiral Auboyneau, mit den in Algerien revoltierenden Offizieren solidarisch erklärt habe. Der zur Mittelmeer- flotte gehörende Flugzeugträger„Lafayette“ ist am Pfingstsonntag in Begleitung von drei Zerstörern überraschend von Malta ausge- Wird der Bruch zwischen Moskuu und Belgradfgeheilt? Uberraschendes Chruschtschow Telegramm an Tito— Jugoslawien reagiert vorsichtig Belgrad(dpa /korr). Völlig überraschend hat sich Pfingsten die Möglichkeit einer Ent- spannung in den Beziehungen zwischen Jugo- slawien und dem Ostblock angedeutet. Der sowzetische Ministerpräsident und Partei- sekretär Chruschtschow gratulierte dem jugo- slawischen Staatspräsidenten Tito zum 66. Geburtstag und sprach in einem Telegramm die Hoffnung aus, daß die Meinungsverschie- denheiten zwischen den kommunistischen Parteien Jugoslawiens und des Ostblockes überwunden werden. Das Telegramm ist von den jugoslawischen Kommunisten mit Genug- tuung aufgenommen worden, doch hütet man sich angesichts der jüngsten Exfahrungen, vor- eilige Erwartungen daran zu knüpfen. „Die Uberwindung dieser Gegensätze(zwi- schen der jugoslawischen KP und den„Bru- derparteien“ in der Sowjetunion und ihren Satellitenstaaten) würde zur Annäherung un- serer Staaten ebenso beitragen wie zur weite- ren Stärkung der Einheit der sozialistischen Kräfte, die ein mächtiger Garant für den Frieden in der ganzen Welt sind“, heißt es in dem Telegramm Chruschtschows. Das Tele- gramm traf zu einem Zeitpunkt in Belgrad ein, in dem Jugoslawien angesichts der jüngsten Enitwicklung ernste Rückwirkungen der am Wochenende in Moskau beendeten Konferen- zen der Ostblockstaaten befürchtete. Seit dem Laibacher Parteikongreß der jugo- slawischen Kommunisten Ende April war der politische Kurs Jugoslawiens von den Ost- Blockstaaten heftig angegriffen worden. Die jugoslawischen Kommunisten wurden als„Re- Visionisten“ bezeichnet, die dem„amerikani- schen Imperialismus“ hörig seien, zahlreich kommunistische Presseorgane entfesselten eine in Belgrad als Kesseltreiben empfundene Kampagne, das sowietische Staatsoberhaupt: Woroschilow verschob seinen Staatsbesuch in Jugoslawien und Tito sah sich veranlaßt, sei- nen geplanten Besuch in Warschau zu ver- tagen. Lediglich Warschau, Bukarest und Budapest hielten sich in der Kampagne merk- lich zurück. Diese Entwicklung gedieh bis zu der Warnung, die Wirtschaftshilfe an Jugo- slawien einzustellen und die zwischenstaat- lichen Beziehungen abzubrechen. Politische Beobachter vertreten den Stand- punkt, daß die jugoslawische Staats- und Parteiführung mit dem Telegramm zweifellos einen Pluspunkt für sich buchen kann, mit dem sie in dieser Form und in diesem Augen- blick nicht mehr rechnen konnte. Die von Chruschtschow als wünschenswert bezeichnete Uberprüfung der Meinungsverschiedenheiten deutet, mit aller Vorsicht in Belgrad auf- genommen, genau das an, Was die jugosla- JIaufen und traf am Montag in dem ostalge- rischen Hafen Bone ein. Vermutungen, daß die Fahrt der„Lafayette“ auf Veranlassung des zentralen„Wohlfahrts- ausschusses“ in Algier erfolgt sei, trat das Pariser Verteidigungsministerium mit der Feststellung entgegen, daß alle französischen Kriegsschiffeinheiten, die an den alliierten Mittelmeermanövern teilgenommen hatten, bei ihren Standortveränderungen den Befeh- len des Ministeriums nachgekommen seien. Die Möglichkeit einer offiziellen Konsulta- tion General de Gaulles— möglicherweise in Form einer Konferenz„am runden Tisch“ mit Staatspräsident Coty, Minister präsident Pflim- lin und den Vorsitzenden der verschiedenen Parteien— war am Montagabend in greif- bare Nähe gerückt. Der General hat am spä- ten Montagnachmittag seinen Wohnsitz in Co- Iombey-les-deux-Eglises verlassen, um im Auto nach Paris zu fahren. Seine plötzliche Reise nach der französischen Hauptstadt wird von politischen Beobachtern mit dem Vor- schlag des rechtsunabhängigen ehemaligen Ministerpräsidenten Pinay in Verbindung ge- bracht, daß Staatspräsident Coty den General sowie die Chefs der verschiedenen„nationa- len“ Parteien— also mit Ausnahme der Kom- munisten und Poujadisten— an einem Kon- terenztisch versammeln sollte, um gemeinsam die gegenwärtige Krisenlage Frankreichs zu diskutieren. Am Montagnachmittag hatte be- reits ein Mitglied des persönlichen Kabinetts Pflimlins de Gaulle— offenbar in offlzieller Mission— einen Besuch abgestattet. Als Protestmaßnahme gegen eine mögliche Einschaltung de Gaulles in den Konflikt hat der kommunistische Gewerkschaftsbund CTG Frankreichs Arbeiter für heute zu einem Warnstreik aufgerufen. Fallschirmjäger unterstützten Gaullisten Uber die Vorgänge auf der als Departement verwaltungsmäßig zum französischen Mutter- land gehörenden Mittelmeerinsel Korsika lie- gen bis jetzt nur lückenhafte Berichte vor, da Sämtliche Nachrichten- und Verkehrsverbin- dungen zwischen der Insel und dem Festland Wischen Kommunisten stets vertreten haben. Sie wünschen die sozialistische Einheit, wollen aber nur in Freiheit, Gleichberechtigung und Onabhängigkeit darüber diskutieren. Neue chinesische Angriffe gegen Belgrad Die chinesische kommunistische Partei, von der Anfang Mai die verschärfte Polemik ge- gen die jugoslawischen Kommunisten ausge- gangen war, richtete am Wochenende neue Angriffe gegen die jugoslawische Parteifüh- rung. In der Resolution eines Pekinger Partei- kongresses wird das neue jugoslawische Par- teiprogramm als„durch und durch antimarxi- stisch, antileninistisch“ und als Ausdruck des „modernen Revisionismus“ bezeichnet. Erneut Wird erklärt, der Beschluß des Kominforms von 1948 gegen Jugoslawien, der zur Aus- stogzung Jugoslawiens aus der Organisation der kommunistischen Parteien führte, sei „Srumdsätzlich richtig“ gewesen, obgleich Feh- ler in den angewandten Methoden vorgekom- men seien. Der chinesische Beschluß wurde vor dem Telegramm Chruschtschows an Tito Veröffentlicht. unterbrochen sind. Ausgangspunkt der Re- bellion war Ajaccio, Geburtsort Napoleon Bonapartes und Hauptstadt der Insel. Nach einer erregten Massenversammlung, an der rund 10 000 Menschen— fast ein Drittel der Gesamtbevölkerumg Ajaccions— teilgenom- men hatten, wurde die Gründung eines Wohl fahrtsausschusses“ nach algerischem Vorbild proklamiert. Die Mitglieder dieses Ausschus- ses— aàn ihrer Spitze Pascal Arrighi, Bür- germeister von Ajaccio und rechtsradikaler Abgeordneter der Pariser Nationalversamm- lung— besetzten anschließend die Präfektur. Wenige Stunden später übernahmen auch in anderen Orten Korsikas Anhänger de Gaul- les die örtliche Verwaltung. Sie wurden bei ihren Aktionen von den auf Korsika statio- nierten Fallschirmjägereinheiten der franzö- sischen Armee unterstützt. Pascal Arrighi, der von Algerien nach Korsika geflogen War, teilte mit, daß der Aufstand der Korsen schon seit Tagen in Algerien vorbereitet worden sei. Als Gegenschlag gegen die Aktion Arrighis legte die französische Regierung der Natio- nal versammlung einen Gesetzentwurf vor, nach dem allen Abgeordneten, die sich für eine Loslösung französischer Gebiete aus der Autorität des Staates einsetzen, in Zukunft das Mandat aberkannt werden soll. Nach einer erregten Debatte nahm die National- versammlung diesen Entwurf mit 395 gegen 150 Stimmen an. Außerdem hob die National- sammlung die parlamentarische Immuni- tät des korsischen Abgeordneten Arrighi mit 428 gegen 119 Stimmen auf. Auf Grund des kurz vorher gebilligten Gesetzentwurfs steht es dem Parlament frei, schon vor Eröffnung eines Gerichtsverfahrens gegen Arrighi dessen gesamten parlamentarischen Vorrechte mit sofortiger Wirkung aufzuheben. ee Die sterbliche Hülle von Wilhelm Mellies, dem sStellvertretenden SPD-Vorsitzenden, wurde in seinem Geburtsort Pivitsheide(Kreis Detmold) beigesetzt. Bischof Dibelius erhielt von den Sowjet- zonenbehörden auch in diesem Jahr keinen Passierschein zum Besuch zur Teilnahme am traditionellen kurmärkischen Kirchentag. Chruschtschow bot Finnland wirtschaftliche Unterstützung zur Entwicklung seiner Indu- strie an. Gamal Abdel Nasser, der Präsident der Vereinigten Arabischen Republik, will in Kürze zu Besprechungen mit Staatspräsident Tito nach Jugoslawien reisen. Kardinal Stepinac, der Primas der katholi- schen Kirche Jugoslawiens, ist an Lungen- entzündung und Venenentzündung erkrankt; sein Zustand ist besorgniserregend. Die 3. amerikanische Kernwaffenexplosion in der gegenwärtigen Versuchsreihe wurde am Sonntag im Pazifik ausgelöst; Einzelheiten wurden nicht bekannt. „Explorer I“, der erste amerikanische Erd- satellit, sendet keine Funksignale mehr; wahr- scheinlich sind die Batterien des Satelliten, der am 31. Januar in den Weltraum geschos- sen wurde, erschöpft. Britische Flugzeuge haben das chinesische Festland überflogen; nachdem die Regierung in Peking protestiert hatte, entschuldigte sich die britische Regierung für den Zwischenfall. Ein Auftakt zu Ost-West- Gesprächen! Experten sollen in drei Wochen in Genf über Einstellung der Atomversuche beraten Washington(dpa/ Reuter). Die USA ha- ben der Sowzetunion vorgeschlagen, daß Sach- verständigenbesprechungen über die Kon- trolle einer Einstellung der Atomwaffenver- suche in spätestens drei Wochen in Genf be- ginnen. Der Vorschlag ist in einem Schreiben enthalten, das Präsident Eisenhower an Mi- nisterpräsident Chruschtschow richtete. An den Besprechungen sollen die drei Westmächte und die Sowzetunion teilnehmen, doch wird die Möglichkeit der Beteiligung anderer Staa- ten offengelassen. Mit seinem Schreiben beantwortete Eisen- hower einen Brief vom 10. Mai, in dem Chru- schtschow dem Vorschlag Eisenhowers zuge- Stimmt hatte, daß amerikanische und sowie- tische Sachverständige über die Möglichkeit der Kontrolle eines Atomversuchsstopps be- raten. Eisenhower erklärt in seinem Schreiben, beide Seiten sollten ihre Vertreter auf Grund ihrer Wis senschaftlichen Kenntnisse auswählen,„um sicherzustellen, daß wir wissenschaftliche und nicht politische Ergebnisse bekommen“. Die Experfen sollen innerhalb von 30 Tagen einen ersten Bericht und binnen 60 Tagen oder so schnell wie möglich danach einen Endbericht vorlegen. Für eine Beteiligung Frankreichs an den Besprechungen spricht nach den Worten Eisenhowers die Tatsache, daß Frankreich, bereits„weitgehend ausgereifte Pläne für Atomwaffen versuche“ habe. Ein Sprecher des Weißen Hauses äußerte, möglicherweise könn- ten auch Sachverständige aus Japan oder Ka- nada hinzugezogen werden. Auf die Frage, ob außer der Sowjetunion auch andere Ost- blockländer zur Teilnahme aufgefordert wer- den sollten, sagte ein Sprecher des State De- 9„Das müssen sie selbst entschei- en.“ g In amtlichen Kreisen Washingtons wird die Ansicht vertreten, daß die Gespräche auch für die Aussichten auf eine Gipfelkonferenz von Wichtigkeit sind, da auf einer solchen Konfe- renz ein Abkommen über die Einstellung der Atomwaffen versuche e werden könnte. Eine Einigung über ein Kontroll- System würde außerdem Verhandlungen über Abrüstung und Uberwechungssysteme in grö- Berem Rahmen ermüg chen, da es das erste internationale Insp zussystem wäre, das die Sowietunion 2 Amt. Ein wirksames Kontrollsystem gilt in Washington als Haupt- Voraussetzung für Fortschritte auf dem Ge- biet der Abrüstung und der internationalen Sicherheit. Vor überspitzten Erwartungen wird mit dem Hinweis gewarnt, daß die be- vorstehenden Besprechungen„streng tech- nisch“ seien und mit Beschlüssen nicht ge- rechnet werden könne. Das Ergebnis könne keine der beteiligten Regierungen festlegen. — Brentano kritisiert neuen SPD-Kurs Harte innenpolitische Spannungen angekün- digt—„Demokraten in der SPD überspielt“ Waldmichelbach(dpa). Bundesaußen- Minister von Brentano befürchtet als außen- Politische Auswirkung des von der SPD auf dem Stuttgarter Parteitag festgelegten politi- schen Kurses ein Schwinden der Bereitschaft der Sowjetunion zu ernsthaften Deutschland- verhandlungen und der Ronzessionsbereit- Schaft in der deutschen Frage. In einem Pfingstgespräch mit südhessischen und nord- badischen Journalisten in seinem Landhaus an Waldmichelbach im Odenwald meinte der Minister, die Gleichstellung der demokratisch legitimierten Bundesregierung mit dem So- Wietzonenregime in der sozial demokratischen Gegnerschaft sei das bedauerlichste Ergebnis des Stuttgarter Parteitages.„Ich kann mir nicht denken, daß dies die Zustimmung der Demokraten in der SPD findet.“ Diese seien in Stuttgart überspielt worden. Auf die neue Orientierung der SPD werde die Bundesregie- rung mit Entschiedenheit reagieren. Die grundsätzliche Ubereinstimmung zur deut- schen Außenpolitik sei nun dahin, da in Stutt- gart nur noch von der„angeblichen Gefahr“ aus dem Osten gesprochen worden sei.„Es Werden harte neue innenpolitische Spannun- gen kommen.“ Nach mehreren Versammlungen in seinem Wahlkreis Bergstraße meinte Brentano, die Menschen spürten bereits, daß sie mit der Volksbefragungsaktion„Kampf dem Atom- tod“ durch falsche Fragestellung mißbraucht Würden. Die Diskussion habe sich schon we⸗ sentlich versachlicht. Die Menschen begriffen, daß an diejenigen appelliert werden müßte, die sich brüsten, sie hätten genug Atomwaf ken zur Zerstörung der ganzen Welt. Bren- tano erklärte, wenn das Bundesverfassungs- gericht entgegen seinen Erwartungen die Volksbefragung für gesetzlich halten sollte, dann würde die Bundesregierung selbstver- Skändlich das Volk fragen. Für seine bevorstehende Reise nach Wa- Shington und Ottawa mit Bundespräsident Heuss kündigte Brentano Gespräche mit Au- Benminister Dulles an. Er begrüßte die An- Tegung des österreichischen Bundeskanzlers Raab, eine ständige Viermächtekommission mit den Vorbereitungen für die deutsche Wieder- Vereinigung zu beauftragen. Freilich dürfe Sine solche Einrichtung nicht zu einem von der Zeit überholten zweiten alliierten Kontrollrat Werden. Weiter sagte Brentano, er habe den Eindruck, dag Jugoslawien seine Entschei- dung, statt mit Bonn mit Pankow Beziehungen zu unterhalten, bereits bereue. Für die Bun- desregierung bestehe aber kein Anlaß, ihre Haltung zu revidieren. Ostblock will seine Wirtschaftskraft verstärken Langfristige Pläne ausgearbeitet- Neuer Vorschlag für Nichtangriffspakt? Moskau(dpa). Die Staaten des kommu- Aistischen Blocks haben eine verstärkte wirt- schaftliche Zusammenarbeit auf der Grund- lage von langfristigen Plänen zur Entwick- lung ihrer Volkswirtschaften beschlossen. Ins- Hesdoridere soll durch verstärkte Automatisie- rung die Produktion von Konsumgütern ohne Verminderung des Vorrangs der Schwerindu- Strie gesteigert werden. Die Grundstoffindu- sStrien und die Energiewirtschaft sollen auf jede Weise gefördert und neue Arbeitsmetho- den sollen eingeführt werden. In einer Erklärung der acht Mitglieder des sogenannten„Rates für gegenseitige Wirt- schaftshilfe“ des Ostblocks, deren Tagung am Wochenende in Moskau beendet wurde, wird Auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Indu- strialisierung in denjeniger Mitgliedsstaaten zu heben, deren Industrien schwächer entwik- elt sind. Es wird bervorgehoben, daß die Zusammenarbeit und Spezialisierung auf dem Gebiet des Maschinenbaus verstärkt werden miißte. Bei der Ausarbeitung der langfristi- Sen Wirtschaftspläne sollen die gegenseitigen Interessen der sozialistischen Länder berück- sichtigt werden. 5 An der viertägigen Wirtschaftskonferenz nahmen Vertreter der folgenden Mitglieder des„Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe“ teil: Sowjetunion, Albanien, Bulgarien, Un- Sarn, Sowietzonenrepublik, Polen, Rumänien und Tschechoslowakei. Die chinesische Volks- republik, Nordvietnam, Nordkorea und die mongolische Volksrepublik entsandten Beob- achter. In dem Abschlugkommuniquéè wird hervorgehoben, daß die kommunistischen asia- tischen Länder, die dem Rat nicht angehören, an der wirtschaftlichen Zusammenarbeit der Sozialistischen Länder aktiv mitarbeiten wollen. Nach Ansicht westlicher Beobachter in Mes- kau liegt den neuen Wirtschaftsvereinbarun- Sen des Ostblocks die erklärte Absicht der Sowjetunion zu Grunde, die USA in der indu- Striellen Produktionskraft einzuholen und zu überrunden. Sie weisen darauf hin, daß die sowjetische Produktion in vielen Industrie- zweigen bereits jetzt nur der der USA nach- Steht. Jedoch sind die Produktionskosten in der Sowjetunion höher als in den Vereinigten Staaten. Im Anschluß an die Wirtschaftskonferenz des Ostblocks fand in Moskau eine Tagung des politischen beratenden Ausschusses der acht Mitgliedstaaten des Warschauer Paktes statt. Die Besprechungen waren geheim. Ein Kommuniqué über die Konferenz wird heute Veröffentlicht. Nach Informationen kommuni⸗ stischer Kreise haben die Staaten des War- schauer Paktes in einer im Kreml unterzeich- neten gemeinsamen Erklärung in konkreter Form ihre früher unterbreiteten Vorschläge Wiederholt, einen Nichtangriffspakt zwischen den Ländern der NATO und des Warschauer Paktes abzuschließen. Unbekannte Insel entdeckt NSW G Ork(dpa Reuter). Eine sowjetische Expedition hat zwischen Australien und der Antarktis eine bisher unbekannte Insel ent- deckt. Sie soll 47 Quadratkilometer groß sein und 720 Kilometer vom nächsten Festland entkernt liegen. An der Stelle, an der die so- Wietischen Wissenschaftler die Insel entdeckt haben wollen, ist bisher auf den Seekarten geben. ine Meerestiefe von etwa 3000 Metern an- Vertriebene belonen Selbstbestimmung 200 000 Sudetendeutsche in Stuttgart— Euro- päischer Karlspreis für Lev Prchala Stuttgart sw). Rund 209 000 Sudeten deutsche trafen sich über Pfingsten in Stutt- gart zum Sudetendeutschen Tag 1958. 40 Son- derzüge, zahlreiche Omnibusse und mehr als 5000 Personenwagen brachten die Teilnehmer an der landsmannschaftlichen Veranstaltung aus allen Teilen des Bundesgebiets in die ba- den- württembergische Landeshauptstadt, die damit zum drittenmal Schauplatz dieser ge- waltigen Demonstration für das Recht auf die Heimat und das Selbstbestimmungsrecht der Völker wurde. In einer Kundgebung im Höhenpark Killes- derg sagte der Präsident der Sudetendeut- schen Bundes versammlung, Bundesverkehrs- minister Seebohm, kein noch so lautes Reden um die Wiedervereinigung, kein noch so be- rechtigtes Ringen um weltweite und kontrol- Herte Abrüstung habe eine innere Wahrhaf- tigkeit, wenn es nicht auf den Grundrechten der Menschen und Völker beruhe. Der Plan des Bolschewismus, durch die Austreibung der Deutschen die Weltrevolution voranzu- treiben, sei an der vorbildlichen Haltung det deutschen Heimatvertriebenen gescheitert. Seebohm übte zugleich scharfe Kritik an 1e. nen Deutschen, die aus Sattheit, Unverstand oder Böswilligkeit bereit seien, auf das Recht auf die Heimat zu verzichten. Der Sprecher der sudetendeutschen Lands mannschaft, Dr. Rudolf Lodgman von Auen. forderte den Einbau des Selbstbestimmungs- rechts in das Völkerrecht und betonte, die Su- detendeutschen hätten den Willen, in ihre Heimat zurückzukehren, nicht aufgegeben. Diese Entschlossenheit müsse die Bundesre- Sierung bei internationalen Verhandlungen zum Ausdruck bringen. In der festlich geschmückten Liederhalle Waren bei der Eröffnung der Regierende Fürst von Liechtenstein, Franz Josef II, der Vor- sitzende des tschechischen Nationalausschus- ses in London, Armeegeneral Prchala, Bun- desschatzminister Lindrath als Vertreter der Bundesregierung, Landtagsvizepräsident Geh- ring, mehrere Bundestagsabgeordnete, Justiz- minister Haußmann, Vertriebenenminister Fiedler und der bayrische Arbeitsminister Stein zugegen. Bundesminister Lindrath be- dauerte, daß die Eingliederung der Vertrie- benen in den Wirtschaftsprozeß noch nicht Vollständig gelöst sei. Erstmals wurde der von der sudetendeut- schen Landsmannschaft gestiftete Europa- ische Kaulspreis“ verliehen. Der tschechische Die libanesische Bombenexplosion in Beirut— Verzichtet Schamun auf seine Wiederwahl Beirut(dpa). Die libanesische Armee hat ihre bisher in den Auseinandersetzungen ge- Wahrte Reserve aufgegeben. Zum erstenmal seit Ausbruch der Unruhen vor 14 Tagen Würde ein Bericht des Verteidigungsministeri- ums über Säuberungsaktionen herausgegeben, in dem von Kämpfen der Armee gegen be- Waffnete Banden und umstürzlerische Ele- mente die Rede ist. Nach dem Bericht des Verteidigungsministe- riums ist es den Truppen gelungen, die Auf- ständischen aus den Orten Halba Nordliba- non) und Baalbek(Nordostlibanon) zu ver- treiben und die Orte fest unter Kontrolle zu bringen. In Reschaia in Nordostlibanon dauern die Kämpfe zwischen Truppen und Aufstän- dischen noch an. Nach nichtamtlichen Meldun- gen ist es auch im Gebiet von Sidon im Süd- libanon zu Kämpfen gekommen. Ein Aufruf an bewaffnete Anhänger der Opposition, ihre Waffon niederzulegen und den Streik zu be- enden, wird erwartet. Die Explosion einer Zeitbombe in einer Bei- ruter Straßenbahn hatte am Montagmittag verheerende Folgen. Nach ersten Berichten wurden fünf Fahrgäste getötet und zwanzig verletzt. Die Explosionswelle zertrümmerte viele Schaufensterscheiben der Straße im Stadtzentrum der libanesischen Hauptstadt, Exilpolitiker Lev Prchala nahm aus den Han- den des Sprechers der Landsmannschaft die Verleihungsurkunde und die Medaille mit dem Bildnis Kaiser Karls IV., des Gründers der deutschen Universität in Prag, entgegen. Mit der Verleihung des Preises an Prehala Wurde ein Mann geehrt, der sich von Anfang an gegen die Austreibung der sudetendeut- schen Volksgruppe wandte und für das Selbst- bestimmungsrecht der Völker eintrat. Der sudetendeutsche Kulturpreis 1958 wurde dem greisen Dichter Erwin Guido Kolben- heyer verliehen, Förderpreise erhielten Pro- tessor Waldemar Fritsch, Ansbach, der Autor Erhard Josef Knoblauch. Hannover, der Gra- fler Helmut Lang, Nieukerk, der Schriftstel- ler Herbert Schmidt-Kaspar, München, und Professor Wilhelm Srb-SchlogBbauer. Für gute Nachbarschaft mit Polen In Kassel beteiligten sich 60 000 Pommern am Deutschlandtreffen ihrer Landsmannschaft. Auf einer Kundgebung im Kasseler Auesta- dion befürwortete Bundesminister Lemmer vor 30 000 Vertriebenen ein echtes Nachbar- schaftsverhältnis zu Polen. Das sei nur er- reichbar, wenn es beiderseits auf Gerechtig- keit und Vernunft aufgebaut wird. Sollte darüber eine feierliche Erklärung abgeschlos- sen werden, dann würde das nie die Anerken- nung der Oder-Neiße-Linie durch die Bun- desregierung bedeuten. Es sei auch notwendig, nob Lemmer hervor, durch vernünftige Maß- nahmen die Atmosphäre zwischen beiden Tei- len Deutschlands zu verbessern. Man könne es jedoch dem Bundeskanzler nicht zumuten, mit Ulbricht ein Gespräch über die deutsche Zukunft zu führen. Die„Pommersche Abgeordnetenversamm- Tung“ forderte in einer Entschließung von der Bundesregierung, daß dieses Organ als„Par- lament der Pommern“ ein Mitspracherecht in Allen Dingen haben müsse, bei denen es um Pommern und seine Wiedervereinigung mit Gesamtdeutschland geht. Dr. Curt Hoffmann (Lübeck) werde für die nächsten zwei Jahre zum Präsidenten der Versammlung gewählt. Aussichtsreiche Verhandlungen mit Rumänien Am Pfingstsonntag nahm Minister Ober- länder dann am Heimattreffen von rund 5000 Siebenbürger-Sachsen in Dinkelsbühl teil. Auf seiner Kundgebung bezeichnete er die Ver- handlungen als aussichtsreich, die vor zwei Wochen in Bukarest über die Zusammenfüh- rung von rumäniendeutschen Familien begon- nen haben. Es sei bald mit dem Eintreffen der ersten Siebenbürger in der Bundesrepu- blik zu réchnen. Armee greift ein Wo das Attentat geschah. Zwei andere Ver- suche zu Sprengstoffanschlägen in Beiruter Straßenbahnen waren in den letzten Tagen rechtzeitig entdeckt worden. In einem Fall brannte bereits die Lunte. Inzwischen werden Freikorps gebildet, die bei der Wiederherstellung der Ordnung im Libanon mitwirken sollen. Nach einer Erklä- rung des Führers der militanten christlichen Jugendorganisation„Katajeb“, Gemavyel, scheint die Aufstellung dieses Korps schon Weit gediehen zu sein. Gemayel erklärte nach einer Unterredung mit General Schehab, er habe dem Oberkommandierenden der Armee Alle materiellen und moralischen Mittel seiner Organisation zur Verfügung gestellt. Damit scheint sich der Standpunkt Staats- Präsident Schamuns durchgesetzt zu haben, daß man nicht unter dem Druck eines bewaff⸗ ageten Aufstandes über die Lösung der poli- tischen Krise verhandeln könne und daß erst die Ruhe wieder hergestellt werden müsse. Andererseits soll die Regierung nach einem Bericht der Beiruter Zeitung„LOrient“ be- reit sein, auf die für eine Wiederwahl Scha- muns erforderliche Verfassungsänderung zu verzichten. Der Opposition soll eine 488tündige Frist zur Beendigung des Streiks gegeben Werden. Lehnt die Opposition dies ab, soll der Ausnahmezustand proklamiert und mit äußer- ster Härte gegen alle Unruhestifter vorgegan- Sen werden. Katholiken gegen Atombewaffnung Oberhausen(dpa). 251 katholische Män- ner und Frauen aus dem ganzen Bundesgebiet haben sich in einer Erklärung gegen dle Be- waäffnung der Bundeswehr mit Atomwaffen Ausgesprochen. In der Erklärung der Katho- liken, von denen die meisten nach eigenen Angaben früher aktiv in der katholischen Jugendbewegung tätig Waren, heißt es:„Auf- grund der jüngsten Vergangenheit Deutsch- lands und der heutigen inneren und äußeren Lage der Bundesrepublik halten sie(die Un- terzeichner) eine Atomrüstung der Bundes- republik für ein moralisches Verhängnis und schen darin nicht nur für unser geteiltes Volk, sondern auch für unsere westlichen Ver bündeten eine Vergrößerung der politischen Gefahren.“ Die Unterzeichner, an deren Spitze Hans Arens(Kamp-Lintfort) und Bernd Möl⸗ lenbeck(Oberhausen- Sterkrade) stehen, wen- den sich gegen die Erklärung, die sieben füh- rende katholische Moraltheologen der Bundes- republik Anfang Mai zur Frage der atomaren Rüstung veröffentlicht hatten und in der tat- Sächlich nur eine bestimmte Parteipolitik un- terstützt werde. Uberschwemmungen im Nahen Osten Istanbul(dpa/ Reuter). Bei Uberschwem⸗ mungen in der nördlichen Türkei in der Nähe von Ankara fanden mindestens 31 Menschen den Tod. Die Fluten zerstörten etwa 350 Häu- Ser. Da die Nachrichtenverbindungen zu den Ortschaften im Uberschwemmungsgebiet un- terbrochen sind, wird befürchtet, daß die Zahl der Todesopfer noch steigen wird. Auch im Tran kam es zu großen Uberschwemmungen. Im Gebiet südlich von Teheran sind 18 Men- schen ums Leben gekommen und etwa 3000 obdachlos geworden. Die Uberschwemmun- gen wurden durch heftige Hagelstürme ver- Ursacht. 8 1 5 1 5 Gefängnisstrafen im KP-Prozeß Nürnberg(dpa). Das Nürnberger Land- gericht verurteilte im Kommunistenprozeß sieben der 23 Angeklagten zu Gefängnisstra- ken zwischen zwei Monaten und einem Jahr. Die anderen 16 Angeklagten wurden freige- sprochen. Den Verurteilten wurde Geheim- bündelei, Bildung einer Ersatzorganisation für die verbotene P und Verbreitung illegaler Schriften zur Last gelegt. Der Hauptange- klagte, der 47Tjährige Hamburger Heinrich Thees, der viele Jahre lang hauptamtlicher— Funktionär war, erhielt ein Jahr Gefängnis. In der Urteilsbegründung betonte Land- gerichtsdirektor von Strenge, das Politisieren sei auch unter Angehörigen der ehemaligen KPD erlaubt. Daran ändere das Verbot der Kommunistischen Partei durch das Bundes- Verfassungsgericht nichts. Nur das Organisie- ren sei verboten. . * Post nimmt an DGB-Marken Anstoß Hanau(dpa). Das Hanauer Postamt lehnt die Beförderung von Postsendungen des DB- Kreisausschusses Hanau ab, die mit einer Verschlußmarke mit der Aufschrift„Atomwaf⸗ ken? Nein!“ versehen sind. Wie der Vorsit- zende des DPGB- Kreisausschusses, Ernst, Außer- dem bekanntgab, verweigert die Post auch die Zustellung an den DGB-Kreisausschuß ge- richteter Briefe mit Verschlußmarke. Die Post begründet hre Maßnahmen mit einem Vor Jahrzehnten herausgegebenen und im Vorjahr erneuerten Erlaß, danach könnten Verschluß marken auf Briefpost nicht zugelassen wer- den, wenn ihr Text geeignet ist, Andersden- Kkende in ihren Gefühlen zu verletzen. Der Gewerkschaftsbund habe darauf hingewiesen, daß seine Sendungen nur an Mitglieder und Gleichgesinnte gerichtet seien. Neues aus aller Welt Innsbrucker Exl-Theater abgebrannt Föhnsturmes brach am Pfingstsonntagabend in dem ehemaligen Theatergebäude der Inns- brucker Exl-Bühne, in dem wegen Feuer- Sefährlichkeit schon seit über 30 Jahren keine Vorstellungen mehr stattgefunden hatten, ein Brand aus, der den Fachwerkbau völlig ein- äscherte. Der gewaltige Feuerschein und der starke Funkenflug alarmierte die gesamte Innsbrucker Bevölkerung, und Tausende von Menschen verfolgten die Löscharbeiten. Die Polizei vermutet, daß der Brand in einem der Kellerräume ausgebrochen ist, die oft Ob- dachlosen als Unterkunft dienten. Der 46 jäh rige obdachlose Laborant Josef Steiner aus Leoben, der aus dem brennenden Gebäude flüchtete, wurde unter dem Verdacht festge- nommen, unvorsichtig mit einer Zigarette hantiert zu haben. In dem Theatergebaude befanden sich Kulissen und ein Teil des Fun- dus der ehemaligen Exl-Bühne und des Tiro ler Landestheaters, die restlos vernichtet wur- den. Mit dem Brand des Exl- Theaters wurde die Stätte einstiger großer Erfolge der be- rühmten Exl-Bühne. die im vergangenen Jahr nach dem Tod Ilse Exls aufgelöst Wurde, ver- nichtet. Erneut Straßenbahnunglück in Hamburg Hamburg(dpa). In Hamburg ereignete sich in den frühen Morgenstunden des Pfingst- montag ein Straßenbahnunglück, bei dem 19 Menschen verletzt wurden. Ein Triebwagen War in der Nähe des Hamburger Hauptbahn- hofs auf einen haltenden Stragenbahnwagen aufgefahren. Der Fahrer des Triebwagens, ein Schaffner und eine Frau mußten verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden. Es besteht jedoch keine Lebensgefahr. 16 andere Fahrgäste erlitten leichte Verletzungen, so daß Sie nur ambulant behandelt werden mußten. An beiden Wagen entstand mittlerer Sach- schaden, Die Ursache des Unglücks ist noch nicht bekannt. Mit dem neuen Unfall hatte sich in der Hansestadt das zehnte Straßen- pahnunglück in diesem Jahr ereignet. Bei den Vorangegangenen neun waren 88 Menschen Verletzt und vier getötet worden. Haarscharf an der Katastrophe vorbei Frankfurt(dpa). Feueralarm gab es im Tanklagerviertel des Frankfurter Osthafens, Wo ein Tankschiff mit 600 Tonnen Flugben- zin an Bord in Brand geraten war. Eine Vier- telstunde nach dem Alarm nahm die Frank- furter Feuerwehr mit Schaumlöschgeräten den Kampf gegen die Flammen auf. In zwei stündiger Arbeit, unter höchster Explosions- Sefahr, wurde das Benzin in den Laderäu- men mit einer dicken Schaumschicht überzo- gen und das Feuer schließlich gelöscht. Ein Mißerfolg der Löscharbeiten hätte unabseh- bare Folgen haben können. Das brennende Schiff lag mitten zwischen den Tanks meh- rerer Olgesellschaften, und es bestand groge Gefahr, daß das Feuer auf die dort lagern- den Benzin- und Glvorräte übergriff. Die Brandursache ist noch ungeklärt. Die Entführte war schuldig Aber der Entführer muß ins Zuchthaus Wien(dpa). In Wien wurde dieser Tage ein 24 Jahre alter Gärtnergehilfe wegen Ent- führung verurteilt, obwohl ihm das Gericht beschemigte, daß er eigentlich der Entführte War. Die treibende Kraft der„Entführung“ War nämlich seine 17 Jahre alte Freundin, die den etwas unbeholfenen Gärtner dazu über- redet hatte, mit ihr für einige Tage nach Zell am See zu fahren., Der junge Mann ahnte zunächst weder, daß er das Mädchen juristisen gesehen„dem Machtbereich der Eltern“ ent- 20g, noch daß die 4000 Schillinge(rund 660 DMM), mit denen die Reise flnanziert wurde, Krankenkassengelder waren, die das Mäd- chen— eine Verkäuferin— veruntreut hatte. Vor Gericht nützte ihm das alles nicht, denn der Staatsanwalt hielt die Entführungsklage aufrecht, weil der Gärtnergehilfe mit der Aus reißerin ein paar Tage gemeinsam verbracht und dadurch„den rechtswidrigen Zustand durch aktives Handeln“ aufrechterhalten habe. Der Schöffensenat verurteilte ihn daher zu sechs Wochen Zuchthaus, allerdings bedingt, und stellte außerdem fest, daß der Verurteilte zu der Tat von der Entführten selbst verlei- tet worden war. Zwei Bergsteiger abgestürzt Ruhpolding(dpa). Am Pfingstsamstag sind in den Chiemgaubergen zwei Bergsteiger tödlich verunglückt. Vom Rauschberggipfel Stürzte der 49 jährige Chefkoch des Rausch berghauses, Alois Kutska, ab. Er war sofort tot. Die Leiche konnte erst am Sonntagfrüh geborgen werden. Ebenfalls am Samstag ist der 20jährige Maurer Otto Unterhauser aus Trostberg bei einem Alleingang über den Westgrat der Hörndlwand 100 Meter tief ab- gestürzt. Er erlag seinen Verletzungen noch an der Absturzstelle. Unterhauser soll das erste Mal eine Bergtour unternommen haben. Fünf Tage lang im Güterwagen versteckt Rüsselsheim(dpa). Entkräftet und seit drei Tagen ohne einen Tropfen Wasser, klet- terte der 48 Jahre alte Schreiner Nicola Bog danovie aus Jugoslawien im Bischofsheimer Güterbahnhof aus einem plombierten Güter- Wagen. Fünf Tage vorher hatte er sich in Belgrad unter Rohrmatten versteckt und in den Wagen einschließen lassen. Einige Tafeln Schokolade und eine kleine Wasserkaraffe, die er wegen der Hitze aber bereits nach zwei Tagen ausgetrunken hatte, waren die einzige Wegzehrung. Der Bestimmungsort des Wa Seis war Stockstadt bei Hanau. Uberglücklich verlangte er, nachdem er sein Versteck ver- lassen hatte, zuerst nach Wasser. Die Bahn- beamten steckten dem Mann ihre Butterbrote zu. Der blinde Passagier berichtete dann, daß vor neun Monaten seine volksdeutsche Frau und seine drei Kinder aus Jugoslawien aus- Seewiesen worden waren. Als er erfuhr, daß seine Frau inzwischen in ein Flüchtlingslager bei Nürnberg gekommen war, entschloß er 40 Innsbruck(dpa). Während eines heftigen Sie Ausla SOWle en 8 5 der b. Selter verloc samm die un ernte mus trager das 2 saftig. Natur schma hat fü nicht rung: herr berüh. der de nördli lies. daß d Bedra zarten mit e Srö Ber gen V angek EKirsck die gl. baum gehrte kaufen Die Ferien sich 1. Wünsc Faltbo reiche aber n man s dabei Steller unters ung“ Nun bot a Somm anger kostsp Augen in alle nen, g gar ni finden man n bild Soll, o und o Man blätter glaubt Sein. 1 Ausdri ter St nach c steht! Schl Besitz. rund t mit d. Kann, „ t. 251 ganz ander! ven-. beit 5 Treili 1 „n e een r e Calcale Nundocliaui Die ersten Kirschen Sie sind da, die ersten Kirschen! In den Auslagen der Lebensmittel- und Obstgeschäfte sowie an den Ständen der Marktfrauen lie- gen sie greifbar nahe vor uns, glatt und rund, blutrot oder mit hellrosa Bäckchen. Lei- der besitzen sie für uns noch einen gewissen Seltenheitswert. Und wem das Wasser ob des verlockenden Anblicks so sehr im Munde zu- sammenläuft, daß er die kurze Zeitspanne, die uns noch von der eigentlichen Kirschen- ernte trennt, nicht mehr erwarten kann, der muß eben diesem Seltenheitswert Rechnung tragen. Selbstverständlich freuen wir uns auf das große Kirschenpflücken, ist doch diese saftige Frucht das erste Obst, das uns die Natur in jedem Jahr beschert.— Der Ge- schmack der Kirschen, ob süß oder sauer, hat für uns etwas eigenartig Prickelndes. Wohl nicht umsonst war es— wie die Uberliefe- rung zu berichten weiß— der römische Feld- herr und Statthalter Lucullus, dieser wohl berühmteste Feinschmecker des Altertums, der den Kirschbaum aus seiner Urheimat, dem nördlichen Kleinasien, nach Europa bringen ließ.— Wir können jetzt schon beobachten, daß die Kirschen auf den Bäumen, trotz der Bedrängnis, die die gefräßigen Maikäfer ihren zarten Blättchen bereiten, sich immer mehr mit einem zarten Rot überziehen, wie sie größher, voller und saftiger werden. In weni- gen Wochen ist dann die Zeit der Ernte her- angekommen. Froh werden wir auf unsere Kirschbäume klettern oder, falls wir nicht die glücklichen Besitzer eines solchen Götter- baumes sind, hoffen wir, die so sehr be- gehrte Frucht zu einem erschwinglichen Preis kaufen zu können. Fotografitis Die Aussicht auf sonnige Tage und lockende Ferien wochen verleitet alle Menschen dazu, sich ihre heimlichen Wünsche zu erfüllen, Münsche, die von eigenem Kleinauto über ein Faltboot bis zum Motorroller oder Fahrrad reichen. Je nach Lust und Laune, noch mehr aber nach dem jeweiligen Geldbeutel, versucht man sich seine Träume zu erfüllen und wird dabei nur allzu bereitwillig durch die Her- Stellerfirmen all der vielen schönen Dinge unterstützt, die jederzeit„mühelose Teilzah- fung“ gestatten. Nun, es muß nicht gerade ein Auto sein, es cot auch Menschen, die den Frühling und den Sommer mit einem eigenen Fotoapparat ein- Fangen wollen. Die Anschaffung ist nicht so kostspielig und die Hoffnung, die schönsten Augenblicke des Daseins festhalten und später in aller Ruhe noch einmal betrachten zu kön- nen, gibt den letzten Anstoß zum Kauf. Es ist gar nicht so einfach, den richtigen Apparat zu finden, mit der Wahl beginnt die Qual, denn man muß sich nun entscheiden, ob man Klein- pild- oder Spiegelreflexkameras bevorzugen Soll, ob ein Belichtungsmesser notwendig ist und ob man auf das Blitzlicht verzichten kann. Man hat schon seit Wochen in Katalogen ge- blättert, vor den Schaufenstern gestanden und glaubte doch nun einigermaßen informiert zu sein. Man ist es keineswegs, denn die Fach- Ausdrücke, die der Fotohändler mit gerunzel- ter Stirn äàußert, während er eine Kamera nach der anderen aus dem Regal nimmt, ver- steht man nicht. Schließlich aber ist man doch glücklicher Besitzer eines Apparates geworden, der zwar rund 50 Mark teurer ist, als man geplant hat, mit dem man aber nun auch alles knipsen kann, was einem vor die Linse kommt. Und 7 tut man auch, denn jetzt hat man die Ografitis und erlebt die Welt von einem ganz anderen Standpunkt aus. Dieser ver- anderte Standpunkt aber, dieses Nach-Moti- ven-Suchen und schließlich wirklich die Schön- beit nden, das ist der Reiz, den man sich Treilich erst durch hundert verwackelte und scharfe Aufnahmen erkaufen muß. Dafür ist dann die Freude am ersten gelungenen Bild ur: s größherr 5 Südweſtd. Nundſchan Starker Ausflugsverkehr an Pfingsten Hochsaison im Schwarzwald— Auslandsreisen Waren stark gefragt Stuttgart dsw). Die Pfingstfeiertage standen in Baden- Württemberg bei etwas Störungsanfälligem, aber meist heiterem und sommerlich warmen Wetter ganz im Zeicher eines gewaltigen Ausflugsverkehrs und meh- rerer Groß veranstaltungen. Die größte Men- schenansammlung erlebte die Landeshaupt- stadt Stuttgart. Rund 200 000 Menschen waren hier zum Sudetendeutschen Tag zusammen- gekommen. Trotzdem lagen in den Zeiten der Kundgebungen und Heimatzusammenkünfte der Sudetendeutschen die Straßen der Innen- stadt wie ausgestorben da, weil die meisten Stuttgarter— wie auch die Einwohner aller übrigen großen, mittleren und kleinen Städte des Landes— die Feiertage zu Ausflügen oder zu großen Spaziergängen benützten. An den Bahnhöfen herrschte ein reges Treiben und auf den Landstraßen in die Ausflugsgebiete stauten sich Schlangen von Fahrzeugen. Den Hauptandrang hatte der Schwarzwald zu bewältigen. Allein auf der Seestraße in Titisee wurden innerhalb von sechs Stunden am Pfingstsonntag etwa 15 000 Fahrzeuge ge- zählt, die in Richtung Feldberg Schweizer Grenze oder zum Bodensee fuhren Die Frems denverkehrsbetriebe kamen trotzdem nicht ganz auf ihre Kosten, da die Zahl der Uber- nachtungs- und Dauergäste verhältnismäßig gering blieb. Zu diesem Ausfall trug nicht zuletzt die gespannte aLge in Frankreich bei. Viele Franzosen hatten wegen Devisenschwie⸗ digkeiten auf die geplante Schwarz waldreise verzichtet. Auf dem 1500 Meter hohen Feld- Herg tummelten sich sogar noch einige unent- Wegte Skiläufer, während an den Seen des Hochschwarzwaldes der Wassersport regierte. Zum Baden war das Wasser noch zu kalt. Um S0 gröber war in den größeren Städten der Andrang zu den meist erst zu Pfingsten ge- Ifkneten Freibädern. Auch an den Grenzübergängen zwischen der Bundesrepublik und der Schweiz herrschte Hochbetrieb. Am Pfingstsamstag rollten auf der Bundesstraße 3 durch das Rheintal end- lose Kraftfahrzeugkolonnen nach Süden zur Schweizer Grenze. Am späten Nachmittag Wurde der starke Verkehr nördlich von Weil zeitweise durch einen Kraftwagen blockiert, der auf der Fahrbahn in Brand geraten War. Vor allem am Grenzübergang Weil Otter⸗ bach hatten die Zollbeamten alle Hände voll zu tun, um den motorisierten Grenzverkehr in Richtung Schweiz abzufertigen. Der Pfingst- Senntag stand vorwiegend im Zeichen des kleinen Grenzverkehrs, während am zweiten Feiertag bereits in den Mittagsstunden der Rückstrom der Festtagsurlauber einsetzte. Vor allem im Fernverkehr wurden in den Pfingst- felertagen mehrere„Kaffeesünder“ geschnappt, die angesichts des starken Grenzverkehrs glaubten, kleinere Kaffeemengen unverzollt aus der Schweiz nach Hause bringen zu kön- nen. Am Kehler Grenzübergang nach Frankreich entsprach der Verkehr nicht den vorjährigen Ausmaßen. Immerhin reisten über Pfingsten einige tausend Fahrzeuge ins Ausland. Aus Frankreich war dagegen ein überaus starker Verkehr zu verzeichnen. Am Samstagabend Unser Wetterbericht Upbersicht: Die über Mitteleuropa gelegene Wurbnluft wird langsam durch etwas kühlere Luftmassen von Westen her verdrängt. Dabei len sich teils schwache eingelagerte Stör- zonen aus, zum Teil aber auch leichter Zwi- Schezhocheinfluß. Eine nachhaltige Wetter- vorwellechterung ist damit nicht verbunden, Joch erreichen die Temperaturen nicht mehr die Böhe der letzten Tage. Vorllersage: Heute und morgen leicht ver- Arzeserlich, dabei überwiegend wolkig mit Zwi- Schemnaufheiterungen. Nur vereinzelt etwas Negem. Höchsttemperaturen kaum über 20 read. und den ganzen Sonntag über stand eine mehrere hundert Meter lange Kraftfahrzeug- schlange in zwei Reihen vor der französischen Seite der Rheinbrücke, obwohl die Grenzfor- malitäten im allgemeinen schnell abgewickelt Wurden. Neben französischen und saarländi- schen Kraftfahrzeugen waren darunter auch viele deutsche, die über die Pfalz nach Frank- reich eingereist waren und nach einem Tages- ausflug wieder über Kehl zurückkehrten. Naci Angaben der Landespolizei entwickelte sich der Straßenverkehr sehr diszipliniert. Größere Unfälle sind bisher nicht bekannt geworden. Alle Lehrstellen sind besetzt Nur im Handwerk größere Schwierigkeiten Wieder schärfere Auslese Stuttgart(ZS). Nach einem Bericht des Landesarbeitsamts Baden-Württemberg haben nunmehr fast alle Entlaßschüler des Jahrgangs 1958 ihre Berufsausbildung aufge- nommen. Die Lehrstellen in Industrie und Handel konnten fast alle besetzt werden. Im Handwerk bestehen allerdings größere Schwierigkeiten. Rund 70 Prozent der männ- lichen Lehrstellenanwärter in einem Arbeits- amtsbezirk meldeten sich für eine Ausbildung in industriellen Berufen, hauptsächlich Me- tallindustrie, 10 Prozent in kaufmännischen, 7 Prozent in Bauberufen und 13 Prozent in sonstigen Berufen. Der Zug zu den industriel- jen und kaufmännischen Berufen hat dem- nach weiter zugenommen. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß das Lehrstellenangebot auch in den bisherigen Notstandsgebisten so günstig ist, daß die Ju- gendlichen im allgemeinen nach ihrer Nei- Sung und Eignung im eigenen Bezirk ver- mittelt werden konnten. Der zwischenbezirk- liche Lehrstellenausgleich ist erheblich zu- rückgegangen. So berichtet 2. B. das Arbeits- amt Pforzheim, das bisher jährlich 300 bis 400 Jugendliche aus den Wirtschaftlich un- Sünstigen Bezirken aufnahm, von einer nur noch geringen Inanspruchnahme der Vermitt- lungstätigkeit. Andererseits spielt die Aus- lese bei den Firmen wieder eine gröhgere Rolle. So konnten nicht versetzte Schüler vor allem der höheren Schulen nicht immer rechtzeitig eine Lehrstelle erhalten, zumal sich die Anwärter oft erst Ende März oder An- fang April um einen Ausbildungsplatz be- mühten. Bis zu diesen Terminen Waren alle Stellen vergeben, eine Entwicklung, die auf die Normalisierung der Ausbildungsverhält- nisse verweist, aber auch auf das Problem einer abgebrochenen Schulausbildung. Die Berufsaufklärung der Berufsberatung der Arbeitsämter für die Entlaßschüler des Jahres 1959 hat bereits eingesetzt. Sie ist not- wendiger denn je, um vor allem bei den weib- lichen Jugendlichen eine Uperfüllung in dem einen oder anderen Beruf zu vermeiden, Die Arbeitsämter versuchen, in Wanderausstel- lungen und Filmvorführungen den Schülern bereits auf den Schulen den richtigen Weg zu Weisen. Das neue Funkstudio des SDR Stuttgart(ZS). Das neue Funkstudio des Süddeutschen Rundfunks im Park der Villa Berg geht nun der Vollendung entgegen. Das gesamte Bauwerk wird voraussichtlich im Spätsommer eingeweiht werden können. Man erkennt deutlich das Bemühen der Architek- ten, Professor Gutbrod, Hellmuth Weber und Frau Professor Witzemann, nicht nur das langgestreckte Gebäude harmonisch in die Parklandschaft einzufügen, sonden auch velchtige akustische Probleme zu lösen. Der mittlere Teil des Gebäudes, der das eigent- liche Studio enthält, ist völlig abgeschirmt; eine schallschluckende Trennwand hält alle Geräusche der Außenwelt fern. Der große Sendesaal bildet mit seinen Nebenräumen einen Komplex für sich. Der Neubau des Funkstudios ist übrigens nur der erste Bau- Abschnitt von dem, was im Park der Villa noch entsteht. Es wird nämlich auch noch ein Fernsehstudio gebaut. Nach den Plänen, die gegenwärtig noch ausgearbeitet werden, wird der Park durch den Neubau des Fernsehstu- dios nicht mehr wesentlich beeinträchtigt. Wer schrieb die anonymen Briefe? Nachspiel zum Mannheimer Bankräuberprozeß — Anonyme Ratschläge PfOrZZheim(lid). Ein außerordentlich de- likates Nachspiel gab es zum Prozeß gegen die Mannheimer Bankräuber Kurt Schuler und Brian M. Cowell vor dem Einzelrichter des Pforzheimer Amtsgerichts. Auf der An- klagebank saß der Verteidiger von Kurt Schu- ler, der Mannheimer Rechtsanwalt Dr. Helmut Schmidt. Der Heidelberger Rechtsanwalt Dr. Schwander hatte nach dem Bankräuberprozeg einen Strafantrag wegen Beleidigung gegen den Mannheimer Anwalt gestellt. In der Aus- einandersetzung vor dem Einzelrichter flelen Zwischen den streitenden Anwälten, die ihrer- seits wiederum von Anwälten vertreten wa⸗ ren, eine Reihe massiver Beleidigungen, die im wesentlichen die Verletzung der Standes- ehre zum Inhalt hatten. Staatsanwalt und Richter bescheinigten dem angeklagten An- Walt volle Lauterkeit in der Handlungsweise, die ihn auf die Anklagebank gebracht hatte. Der von dem Staatsanwalt beantragte Frei- spruch wurde schließlich auch vom Richter Ausgesprochen. Ungeklärt blieb die Herkunft zweier ano nymer Briefe, die die Eltern Schulers erhalten hatten. In ihnen wurde dem Ehepaar Schuler erklärt, wenn es den bekannten Heidelberger Strafverteidiger für seinen Sohn nehme, werde Gott ihnen helfen, wenn sie dagegen den Pflichtverteidiger Dr. Schmidt nähmen, bekä- men sie ihren Sohn nicht frei. Die Tante des zu lebenslangem Zuchthaus verurteilten Bank- räubers habe— wie sie als Zeugin vor Ge- richt erklärte— diese Briefe als einen Fin- gerzeig Gottes angesehen, und die Eltern hat- ten auch tatsächlich den Heidelberger Rechts- anwalt engagiert. Der legte jedoch nach kur- zer Zeit und nachdem er ein anständiges Ho- norar kassiert hatte, die Verteidigung Schu- lers nieder, ohne seinen Mandanten und des- sen Eltern davon zu verständigen. Dr. Schmidt, Mannheim, verteidigte dann doch den Bank- räuber Schuler und brachte es auch fertig, eine Revision des Urteils beim Bundesgerichts- hof zu erreichen. Seine Anzeige beim Anwaltsverein in Mann- heim gegen den Heidelberger Rechtsanwalt und seine angeblich vor Schulers Tante ge- äußerte Vermutung, der Initiator der anony- men Briefe sei der Heidelberger Kollege, be- wogen diesen, gegen seinen Mannheimer Kol- legen Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft Zzu Stellen. An Einzelheiten im Zusammenhang mit der Brief-Affäre wolten sich die Eheleute Schuler Während ihrer Zeugenvernehmung vor dem Gericht in Pforzheim nicht mehr erinnern können. Zweijährige Budget-Periode beantragt Stuttgart(sw). 32 CDU-Abgeordnete, an ihrer Spitze Dr. Hermann Person, haben im Landtag einen Antrag eingebracht, in dem sie die Landesregierung auffordern, einen Ge- setzentwurf für eine zweijährige Budget- Periode vorzulegen. Nach Artikel 79 der Lan- des verfassung kann der Landtag„durch be- sonderes Gesetz beschließen, dag der Haus- haltsplan für eine Zeit von zwei Jahren auf- gestellt wird“. Die Antragsteller wünschen eine so rechtzeitige Vorlage des Gesetzent- Wurfes, daß der Haushaltsplan für die Rech- nmungsjahre 1959 unnd 1960 noch vor dem 1. 1115 1959 beraten und verabschiedet werden ann. 18 23 000 km Feldwege sind auszubauen Stuttgart(Isw). In Baden- Württemberg müssen mindestens 23 000 km landwirtschaft- liche Wirtschaftswege ausgebaut und befestigt werden, damit sie den Anforderungen der immer zunehmenden Technisierung in der Landwirtschaft gewachsen sind. Landwirt- schaftsminister Leibfried, der im Südwest- kunk über diese Teilaufgabe der Verbesserung der Agrarstruktur berichtete, wies darauf hin, daß das Wegenetz in vielen landwirtschaft- lichen Gemeinden heute noch im gleichen Zu- stand ist wie vor 100 Jahren. Zudem sei ein geschlossenes Wegenetz meistens nur dann vorhanden, wenn eine Feldbereinigung statt- gefunden hat. 5 1 ale 500! 5 Zele. ROMAN VON HAN O ERN S Oopyright by A. Bechthoid, Fassberg, Aurch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden. (24. Fortsstzung). „Die reiche Störauertochter von der Wies hat er geheiratet. Der kann wirklich von Glück sa- gen.“ Der Killer drückt mit dem Daumen die Glut in seiner Pfeife nieder und sieht nicht, wie das Gesicht des Mädchens todweiß wird. „Ich denke, daß sich der Toni schon erkenntlich Zeigen wird, denn wenn du nicht so standhaft gewesen wärst, hätte er die vier Monate ab- Sitzen müssen.“ Rasch steht Magdalena auf. Ganz steil steiit sie da, unbewegt das Gesicht und die Gestalt, die Lippen strichschmal gepreßt, die Augen hart und weit geöffnet. Nur ihre Hand, die moch auf dem Tisch liegt, zittert. „Das ist doch nicht wahr!“ schreit es auf ein- mal aus ihrem versteinerten Gesicht heraus. Ihre Stimme klingt wie zersprungenes Glas. Der Killer starrt sie an. Er empfindet, daß er etwas Dummes gesagt hat. f „Wann war das?“ Der Killer schlägt einen Alten Kalender auf.„Das war am 22. Oktober.“ Magdalena schließt wie im Schmerz die Augen. Das ist also um die Zeit gewesen, als hinter einem hohen Tisch verkündet hatte, daß Sie vier Monate ins Gefängnis müsse und daß ie künfzehnhundert Mark zu zahlen habe. „Mein Gott“, stöhnt sie.„Ist denn so etwas 6 glich? Kann ein Mensch so gemein sein?“ Ihr Verstand erfaßt es zwar, aber das Herz will es nicht glauben. Es zuckt auf und hält für Sekunden den Schlag an. Aber dann schlägt es wieder, wild und pochend. Eiskalt läuft es Aurch ihren Körper, so daß jede Haarwurzel Schmerzhaft spürbar wird. 3 0 lch hätte es dir nicht sagen sollen“, meint ihr kurz zuvor der Mann im schwarzen Talar er Killer und legt verlegen seine Pfelte weg. „Ich habe auch gar nicht gewußt, daß dir der Bruckner Toni etwas bedeutet hat.“ „Ist schon gut“, antwortet sie.„Hätte ſch es von dir nicht erfahren, hätte ich es von einem anderen gehört. Wo, sagst du, ist er verhei- ratet?“ „In der Wies. Das ist von Birkach gute ein- einhalb Stunden zu gehen. Aber ich weiß nicht, ob es einen Wert hat, wenn du ihn aufsuchst. Obwohl, die fünfzehnhundert Mark müßte er dir eigentlich ersetzen.“ „Ihn aufsuchen? Ihm nachlaufen?“ Sie wirft den Kopf trotzig zurück.„Da kann er alt wer- den.“ Das Letztere schreit sie förmlich heraus, dann aber sammeln sich ihre Gedanken zu ru- higem Ueberlegen. Ihr Herz aber hüllt sich ein in Trotz. Mit einem Ruck wendet sie sich ab. „Bleib' doch noch ein wenig!, versucht der Killer sie zurückzuhalten.„Der Kaffee muß jeden Augenblick fertig sein.“ „Mir ist jetzt nicht um Kaffee zu tun, Killer. Nimm es mir nicht übel, ich möchte heim.“ Draußen schnallt sie die Ski an und gleitet langsam durch den Apfelgarten, Sie merkt kaum, daß der Killer neben ihr geht. Erst als er von ihr abzweigend noch sagt:„Also, nimm es nicht gar so schwer. Du mit deinem Gesicht kannst leicht zehn andere haben“, da bleibt sie stehen und antwortet:. 5 5 „Einmal hab ich einen gern gehabt, eben den Toni. Daß er ein Schuft ist, habe ich nicht wis- sen können. Muß halt schauen, wie ich damit fertig werde. Ein zweites Mal passiert mir so etwas nicht mehr, das weiß ich.“ Der Killer tritt wieder einen Schritt heran: „Wenn ich dir irgendwie ein wenig helfen Könnte! Ich meine, du hast es verdient.“ „Helfen?“ Nachdenklich schaut Magdalena äber die weiße Fläche hin.„Ja, Killer, vielleicht müßte ich dich um eine Gefälligkeit bitten. Mir ist die Hütte droben zum Ersten gekündigt. Im Augenblick weiß ich nicht wohin. Wenn du eine Arbeitskraft brauchen könntest?“ Der Bauer kratzt sich hinter den Ohren. Man merkt ihm an, daß ihm dieser Vorschlag nicht ganz gelegen kommt. Wesen, und Sommer war noch in der Welt. „Müßte ich halt mit meiner Frau einmal reden.“ „Es war nur eine Frage, Killer. Tu mir Bot- schaft, wenn du mich brauchen kannst.“ Weg ist sie. Mit langen Schritten spurt sie die Leiten binauf, über der immer noch die gleißende Wintersonne liegt, und taucht dann in den Wald ein.* Daheim angekommen, packt siè erst die Ver- zweiflung mit voller Wucht. Die Hände im Schoße gefaltet, die Augen gegen die Türe ge- richtet, sitzt sie da. Jähe Erkenntnis reißt an ihrem Herzen. Alles fällt ihr wieder ein, auch das, daß er nie mit ihr übers Heiraten hat sprechen wollen. Nur sie ist so dumm gewesen und hat das als eine Selbstverständlichkeit vorausgesetzt. Er aber wird darüber gelacht und nur an ein kleines Taschengeld gedacht haben, wenn sie etwas großspurig von ihren zweitausend Mark gesprochen hat. Plötzlich sinkt ihr Kopf vornüber, die Schul- tern wirft es, ein Stöhnen zerreißt die kleine Stube. * Still schleichen die nächsten Tage dahin. Schnee ist neuerdings gefallen. Wenn Magda- lena manchmal die Augen schließt, daß der kleine Schein der Herdflamme sie nicht mehr stören kann, steigt das Bild jenes Menschen vor ihr auf, der ihr Herz betörte und dem sie in bedingungslosem Glauben angehangen hat. Sie weiß nicht, daß sie selbst in dieser grenzen- losen Einsamkeit reift. So kommt der Heilige Abend heran. Zuerst wollte Magdalena nicht, aber dann zieht es sie mit Macht ins Dorf hinunter zur mitternächt- lichen Mette. Es ist die erste Weihnacht, die sie Sanz allein begeht. Sie nimmt ein paar kleine Kerzen mit, die auf dem Grab des Großvaters brennen sollen. 5 Sie hört die Glocken eine Stunde vorher durch die Nacht rufen und tritt ihre Spur durch den Wald Der Wintermond steht hoch über dem Dorf. Unentwegt muß sie auf dem ganzen Weg an Toni denken. Dort drüben ist sie mit ihm einmal auf einem umgefallenen Baum- stamm gesessen. Es ist eine warme Nacht ge- hin durch den Wald tönt, 1 5 Als sie vor dem Grabhügel des Großvaters steht, die zwei kleinen Kerzen in den Schnee steckt und anzündet, muß sie an seine Worte denken, die er ihr noch gesagt hat, bevor sich seine Augen für immer geschlossen haben.— Da ist sie also wirklich an den Unrechten ge- kommen. Wie mit einer prophetischen Hell- sichtigkeit hat Kajetan das geahnt, denn sie ist nicht verdorben, sondern nur hellsichtig ge- worden. 135 So steht sie lange vor dem kleinen Grab mit dem Holzkreuz, indessen durch die offenen Kirchtüren die Weisen von der„Stillen Nacht“ herausströmen und der Mond mit feierlichem Glanz über das nächtliche Dorf hinzieht. Die Feiertage gehen vorüber. Die Frist, zu der sie die Hütte rãumen muß, rückt immer näher. Einmal kommt der neue Waldhüter vor- bei. Er hat davon gesprochen, daß er bereit Wäre, ihr die paar Möbelstücke abzulösen. Sie hatte dazu genickt. Was soll sie auch mit die- sen Dingen? Sie kann höchstens den blauge- malten Schrank mit den brennenden Herzen an den Türen gebrauchen. Ihr Traum von einem kleinen Gütl, von Hochzeit und Kindern ist ausgeträumt. Manch Mal sitzt sie lange am Fenster und starrt in den Schnee hinaus, bis ihr die Augen schmer- zen. Dann muß sie daran denken, was sie tun Würde, träte der Toni jetzt ganz unvermittelt dort drüben zwischen den Bäumen hervor. Ob sie die Axt nãähme, um ihm den Schädel einzu- schlagen, wie sie einmal ihrer Zellengenossin versichert hat? Man würde sie zwar wieder einsperren, aber das liege sich dann leichter ertragen, Weil sie dann Weiß, warum ihr s0 geschieht. Sicherlich lebt es sich hinter den grauen Mauern leichter mit dem Gefühl ge- sättigter Rache als mit dem der Sehnsucht, Allein der Toni kommt nicht. Kein Mersch kommt. Seit der neue Waldhüter gegangen, ist keine neue Spur im Schnee mehr zu sehen. Nur von ganz fernher ist zuweilen ein menschlicher Laut zu hören, der Schlag einer Axt, der Weit 28 Krachen eines stürzenden Baut Vom einheimischen Sport Fußball 07 Seckenheim— FC Calmbach 3:2(2:0) In einem anständig und jederzeit fairen Spiel siegte 07 gegen seine Gäste aus dem Schwarz- wald mit 3:2 Toren. Das Ergebnis ist nicht ganz dem Spielverlauf gerecht, denn die ersten 30 Minuten gehörten mit wenig Ausnahmen dem Gegner. Erst in der 34. Minute gelang es Raule mit einem schönen Kopfball in Führung zu bringen. Dieses Tor gab für die Oer Auftrieb und schon wenig später konnte Reifenrad auf Vorlage von Höhnle mit Bombenschuſb das 2:0 erzielen. Mit diesem Ergebnis wurden die Seiten gewechselt. Kurz nach Beginn der 2. Hälfte schoß) Höhnle aus einer harmlosen Situation heraus das 3:0. Ungefähr 10 Minuten später gelang es nochmals Raule das 4. Tor zu schie- Den. Nun endlich gelang es den sympathischen Gästen das verdiente Anschlufstor zu erzielen. Mit diesem Treffer bekamen die Calmbacher Oberwasser und verkürzten mit einem scharf geschossenen Aufsetzer auf 2:4. Als man sich schon mit dem Ergebnis abgefunden hatte war es Schnabel der einen Abpraller von Reifenrad zum 5. Tor verwandelte. Im ganzen gesehen ein verdienter Sieg der 07- Fußballer und ein Einsatz der Mannschaft. lobenswerter gesamten Nachwuchs drängte stark nach vorn Die Seniorenmeisterschaften der badischen Ama- teurboxer am Wochenende im Stadion SV Wald- BHof-Mannheim standen im Zeichen des stark nach vorn drängenden Nachwuchses. Der Leistungsstan- dard der„Alten“, von denen mit Kohr, Klahm und den deutschen Meistern Roth und Böttcher vier der stärksten Boxer des Landesverbandes fehlten, wurde nicht erreicht. Doch darf man auf die Wei- terentwicklung einiger junger Talente, die die End- runde erreichten und sich zum Teil auch hier durch- setzten, gespannt sein. Erfolgreichster Verein war wieder einmal Ad 92 Weinheim mit drei Meister- schaften. Der gastgebende SV Waldhof, der aller- dings nur in drei Klassen vertreten war, mußte sich mit einem Titel begnügen. Die Ergebnisse: Fliegen: Körper(Pforzheim) Punktsieger über Mendel(Hockenheim), Bantam: Wolfgang Malchow (Weinheim) Punktsieger über Gottfried(Hocken- heim), Feder: Bauer(VfR Mannheim) Punktsieger über Fritz Malchow(Weinheim), Leicht: Sachse (Mingolsheim) Punktsieger über Fischer(VfR), Halb- Welter: Jung(Pforzheim) Punktsieger über Mohr (Weinheim), Welter: Müller(Weinheim) Punktsie- ger über Dressner(Pforzheim), Halbmittel: Wei- mann(VfR) Punktsieger über Dressner Forchheim), Mittel: Schwab(Weinheim) Ko, sieger über Dietz (Pforzheim), Halbschwer: Knoblauch(TSV Nek- karau) Aufgabesieger über Ritter( Fforzheim), Schwer: Ritter Waldhof) Punktsieger über Ham- mes(Weinheim). Nordbadischer Fußballsieg über das Elsaß Mit 0:2 Toren besiegte eine nordbadische Fuß- pallelf in Schlettstadt eine elsässische Amateur- auswahl. Die Badener hatten eine fast nicht zu Uberwindende Hintermannschaft zur Stelle. Das technisch auf hoher Stufe stehende Spielgeschehen brachte in den ersten 45 Minuten eine leichte Feld- Überlegenheit der Badener, die bereits in der 6. Mi- nute durch einen unhaltbaren schuß von Keller in Führung gingen. Ein weiteres Tor von Kühn in der 42. Minute gab der Straßburger Schiedsrichter aus imverständlichen Gründen nicht. In der zwei- ten Hälfte startete die elsässische Mannschaft ge- Tährliche Angriffe. Als Boni in der 65. Minute allein vor dem Tor der Gäste stand, schien der Ausgleich Fällig. Durch eine wagemutige Parade klärte je- doch Torhüter Horn die Situation. In der 70. Minute schaffte dann Kühn durch eine Energieleistung nach einem Flankenball von Kunzmann den zwei- ten Treffer. Bis zum Schlußpfiff dominierte ein- deutig die badische Mannschaft. 0 Deutschlands Amateure überzeugten nicht Mit einem gerechten 1:1(0:0) endete in Breyell im niederrheinischen Landkreis Kempen ein Fuß- ballspiel zwischen einer DFB-Amateurauswahl und der britischen„Reisemannschaft“ Middlesex Wanderers. Der beste deutsche Stürmer, Mati- schak(Bottrop), erzielte nach torloser erster Halbzeit in der 54. Min. den Führungstreffer für die deutsche Mannschaft, während der bri- tische Mittelstürmer Tracey in der 81. Min, mit einem unhaltbaren Schuß den Ausgleich mar- Kkierte. In der deutschen Amateur mannschaft gab es Licht. aber auch viel Schatten. Sehr gut ge- flel vor allem die Deckung mit dem Rechtsver- teidiger Metzger, dem übersichtlich spielenden Düsseldorfer Zimmermann und dem Hochbeider Mittelläufer Kratky. Der beste deutsche Stürmer War der Bottroper Matischak. Ziemlich schwach Wär der linke deutsche Sturmflügel, so daß sich der DFB-Trainer Gawlicek in der Pause ent- schloß, den Münchener Kreß einzusetzen. Die Engländer imponierten vor allem durch ihre auhßerordentlich sattelfeste Hintermannschaft, aus der die beiden Verteidiger Harnett und Olf d' Arcy sowie Mittelläufer Turner hervorragten. Sport und Spiel Waldhof Mannheim wieder im Oberhaus Dine wichtige Vorentscheidung im Aufstiegs- rennen zum süddeutschen Oberhaus flel über Pfingsten in der 2. Liga Süd. Als einzige der drei Spitzenmannschaften bestand Waldhof Mann- heim die Auswärtsprüfung bei Hanau 93 wenig- stens mit einem 2:2-Teilerfolg, während die Ver- folger UIm 46 bei Bayern Hof mit 4:2 und der VfL Neustadt beim SV Wiesbaden mit 2:1 Nie- derlagen kassieren mußten. Dadurch konnte der Spitzenreiter aus Mannheim seine führende Po- sition weiter ausbauen. Drei Punkte Vorsprung bei zwei noch ausstehenden Punktspielen— da- heim gegen Bayern Hof und auswärts bei Ami- citia Viernheim— dürften den Wiederaufstieg der Waldhöfer nach dreijähriger Abwesenheit aus der Oberliga bereits perfekt gemacht haben. Sie benötigen nur noch einen Punkt, um auch theoretisch unantastbar im Oberhaus zu sein. Für den zweiten Aufstiegsplatz kommen nur noch Ulm 46 und der VfL Neustadt in Betracht, nach- dem der Freiburger FC mit seinem 2:2 auf eige- nem Platz gegen den VfB Helmbrechts aus den Niederlagen seiner Tabellenvorderleute keinen entscheidenden Vorteil zu schlagen wußte. Wei- ter zugespitzt hat sich die Lage am Tabellenende. Sehr bedrohlich schaut es jetzt für Schwaben Augsburg aus, das nach seiner 2:1-Niederlage beim Fc Singen die„Rote Laterne“ übernehmen mußte. Bis auf die Augsburger konnten die üb- rigen Mannschaften des gefährdeten Schlußquin- tetts doppelte Punktgewinne buchen. Neben dem FC Singen und SV Wiesbaden waren das noch Hessen Kassel mit einem 3:1 über Borussia Fulda und der TSV Straubing mit einem 3:0 über Darmstadt 98. Neun Mannschaften schweben Weiterhin in Abstiegsgefahr. Das verspricht span- nende Auseinandersetzungen für die beiden letz- ten Punktspieltage. Tabelle der 2. Fußball-Liga Süd 1. SV Waldhof 32 78:47 44:20 2. TSG Ulm 46 32 41:23 3. VfL Neustadt 32 40:24 4. Freiburger FC 31 36:26 5. Bayern Hof 3 36:28 6. Amicitia Viernheim 32 33:3 7. ASV Cham 32 32:32 8. 1. FS Pforzheim 32 31:33 9. SpVgg Neu-Isenburg 32 31:33 10. VfL Helmbrechts 32 30:34 11. TSV Straubing 32 29:35 12. SV Darmstadt 32 29:35 3. Fo Hanau 93 32 29:35 14. Borussia Fulda 32 28:36 15. SV Wiesbaden 32 28:36 16. Fœ Singen 32 26:38 17. Hessen Kassel 32 26:38 18. Schwaben Augsburg 31 25 37 Pokal: FSV Frankfurt— Kickers Offenbach 2:0 In einem Nachholspiel der DFB- Pokalrunde in Süddeutschland besiegte der FSV Frankfurt die Offenbacher Kickers mit 2:0(0:0) Toren. Die beiden Treffer flelen in den letzten zehn Mi- nuten durch Muth und Buchenau. Das Spiel verlief in der ersten Halbzeit ausgeglichen und wurde erst nach dem Wechsel lebhafter. Kickers Offenbach erneut Turniersieger Beim 19. Internationalen Pfingst- Fußballturnier des VfR Pforzheim setzte sich der konditions- starke Fußballnachwuchs der Offenbacher Kik- Kers erfolgreich durch und verteidigte damit den im Vorjahr gewonnenen DFB-Wanderpokal er- folgreich. Mit 16:6 Punkten und einem Torver- hältnis von 8:1 verwiesen die Offenbacher die technisch beste Mannschaft, Schalke 04, mit 15:7 Punkten und 8:2 Toren auf den zweiten Platz. Dritter wurde Hamborn 07 mit 14:8 und 5:1 To- ren. Um den vierten Platz waren drei Ent- scheidungsspiele notwendig, in denen sich Tennis- Borussia Berlin mit 13:9 Punkten und 8:4 Toren behaupten konnte. Die weitere Platzfolge: 5. Hannover 96 13:9 Punkte, 7:6 Tore; 6. Hambur- ger SV 13:9 Punkte, 8:3 Tore. Fußball in Zahlen Privatspiele: 1. FC Nürnberg— Hajduk Split 1:2, Phönix Ludwigshafen— Viktoria Köln 3:1, Freiburg/ Schweiz— Ss Reutlingen 373, Vikto- ria Köln 3:3, Jeunesse/ Fola Esch— VfL Trier 0:4, FC Kempten— VfR Mannheim 3:3, FC Wangen— VfR Mannheim 0:0, Schweinfurt 05 gegen Fe Michelau 3:0, Concordia Hamburg ge- gen München 1860 1:2, Wormatia Worms— Ein- tracht Frankfurt 2:2. Ergebnisse vom Fußball-Toto 17 Spieler für Schweden benannt Fünf Plätze blieben frei— Herberger wählte erfahrene und junge Kräfte Bundestrainer Herberger hat dem DFB nach Abschluß des WM-Lehrganges in München-Grün- wald folgende 17 Spieler als Aufgebot für die Welt meisterschaft vorgeschlagen: Tor: Herken- rath, Kwiatkowski; Verteidigung: Erhardt, Jus- Kowiak, Stollenwerk, Schnellinger; Läuferreihe: Eckel, Wewers, Szymaniak; Sturm: Rahn, Fritz Walter, Alfred Schmidt, Uwe Seeler, Kelbassa, Schäfer, Sturm, Klodt. Der DFB wird der FIFA aber 22 Spieler mel- den, deren Auffüllung aus dem Kreise mit Sa- Witzki, Tilkowski, Zastrau, Rudi Hoffmann, Lieb- rich, Lang, Peters, Nuber, Steffen und Cieslar- Czyk erfolgt. Bei Hoffmann und Cieslarczyk ist Sllerdings abzuwarten. inwieweit sich Verletzun- Zen, die ihnen in den letzten Tagen zu schaffen machten, beheben lassen. Auf Grund einer Ver- einbarung zwischen dem DFB und den Vereinen stehen die 17 endgültig gemeldeten Spieler so- fort für Vereinsspiele nicht mehr zur Verfügung, damit Ausfälle durch Verletzungen vermieden werden. Das spielerische Ubergewicht des westdeut- schen Fußballs an Rhein und Ruhr drückt sich in dem I7köpfigen WM- Aufgebot Herbergers mit 13 Spielern sehr deutlich aus. Nur zwei stammen aus dem Südwesten(Fritz Walter und Forst Eckel) und nur je ein Spieler aus dem Süden (Herbert Erhardt) und aus dem Norden(Uwe Seeler). Zehn Spieler hat Herberger also in Reserve zu Hause gelassen, wobei er jeweils— falls Be- darf besteht— auswählen kann. Fünf von ihnen müssen aber noch schriftlich gemeldet werden. Allerdings gab der deutsche Bundestrainer schon in München während des Lehrganges zu verste- hen, daß er„mit 17 Mann wohl auskommen werde“. Damit haben praktisch keine„Ersatz- leute“ eine Chance, nach Schweden zu reisen, Wenn nicht unvorhergesehene Dinge eintreten. Fritz Walter ist mit seinen 38 Jahren der äl- teste deutsche Spieler, Karlheinz Schnellinger mit 19 der jüngste. Alle haben schon den Na- tionaldreß getragen. Auffallend bei der Auswahl der 17 Spieler ist die Tatsache, daß Herberger alte, routinierte Kräfte und junge, schnelle Spieler mitnimmt, die nicht nur auf einem Posten, sondern auf mehre- ren antreten können. Das dürfte sich gerade bei einem WM- Turnier als sehr nützlich erweisen, zumal es dabei darauf ankommt, besonders auf taktische Schachzüge großen Wert zu legen. Ent- täuschte Gesichter dürfte es wohl bei Werner Liebrich aus Kaiserslautern und Wolfgang Pe- ters gegeben haben, deren Nominierung vielleicht erwartet wurde. Herberger hat sie jedoch in Reserve gelassen. Kurze Sportnachrichten Der deutsche Meister Theo Püll(LG Viersen) verbesserte in Bottrop den deutschen Hoch- Sprungrekord auf 2,05 Meter. Einen neuen deutschen Rekord im Dreisprung Stellte der Kitzinger Hermann Strauß in Fürth mit 15,59 m auf. Einen neuen deutschen Rekord erreichte Inge Kilian(Braunschweig) in Mainz im Hochsprung der Frauen mit 1,69 m. In ausgezeichneter Verfassung präsentierte sich der Krefelder Hans Junkermann nach sieben Etappen des Giro d'Italia. In der Gesamtwertung belegt Junkermann mit 28:24:25 Stunden den 43. Platz. Ex weltmeister Heinz Müller(Schwen- ningen) liegt in der Gesamtwertung mit 29:19:30 Stunden an 94. Stelle. Mit der international beachtlichen Zeit von 33,1 Sekunden gewann Helmut Janz(Oberhau- Seri) bei den britischen Spielen im Londoner White-City-Stadion die 440 Vards Hürden vor dem Franzosen Lankoff. Auch Günther Brand (Wetzlar) holte einen deutschen Sieg, als er im Lauf über 120 Vards Hürden in 14,8 Sekunden Peter Hildreth(Großbritannien) um zwei Zehn- telsekunden klar hinter sich ließ. Ihre glänzende Form bestätigte Doris Müller (Wissenschaft DHFK Leipzig) bei den inter- nationalen Leichtathletikwettbewerben in Sofia. Die deutsche Rekordhalterin im Diskuswerfen verbesserte sich auf 51,99 m und übertraf damit ren eigenen Rekord, den sie erst vor 10 Ta- gen in Leipzig aufgestellt hatte. Bärbel Walther(Sc Rotation Leipzig) verbes- serte ihren eigenen deutschen Schwimmrekord über 200 m Brust in Leipzig auf 2:55,0 Minuten. Der europäische Titelkampf im Mittelgewicht zwischen Charles Humez(Frankreich) und Gu- stav Scholz(Berlin) mußte vom 7. Juni auf den 23. August verlegt werden. Der deutsche Mei- ster Scholz brach sich im Sparring mit Portu- guez die zehnte Rippe auf der Herzseite und erhielt vom Vertrauensarzt eine Trainings- sperre für zwei Monate. Zu einem knappen 3:2(3:-Sieg kam Däne mark im Fußball-Länderspiel gegen Polen. Die Deutsche Handballer schlugen Rumänien Uberlegener Sieg mit 21:12 Toren— Robert Will warf allein neun Tore Das vierte Feidhandball-Länderspiel zwi- schen Deutschland und Rumänien endete vor 10 000 Zuschauern in Duisburg mit einem deut- schen Sieg. Mit 21:12(9:5) flel der Erfolg der jungen deutschen Mannschaft klarer aus als beim letzten Treffen in Bukarest(18:15). Die deutsche Mannschaft hatte diesen klaren Torabstand vor- nehmlich der Wurfkraft und Zielsicherheit des Leverkusener Sturmführers Robert Will zu ver- danken, der mit neun Treffern Schützenkönig wurde. Dabei leistete sich Will in der 19. Minute, als die Rumänen bedrohlich auf 6:5 herangekommen Waren, einen Fehlwurf bei einem Vierzehnmeter, den der sehr gute rumänische Torwart Redl— der sieben Minuten vorher gegen den versagen den Haberpursch ausgewechselt worden war— mit ausgezeichneter Abwehrparade hielt. Uberhaupt war man mit der Gesamtleistung der deutschen Mannschaft trotz dem klaren Er- kolg nicht ganz zufrieden. In der Deckung zeig- ten sich, namentlich bei den Torhütern Hermann und Nau, bedenkliche Schwächen, und auch der Angriff brauchte lange Zeit, um endlich nach der Pause sein gewohntes Wirbelspiel zu finden. Dennoch vermißte man fast ausnahmlos die schnellen Wechsel, die bisher noch jeden Geg- ner der deutschen Nationalelf entscheidend in Verwirrung zu bringen vermochten. Entscheidend für Deutschlands Sieg war ein Zwischenspurt zwischen der 48. und der 52. Mi- mute, der das Resultat von 13:9 uneinholbar auf 17:9 verbesserte. Den Anfang zu dieser Serie machte Robert Will beim 14:9 mit seinem 50. Länderspieltor. Die Rumänen zeigten sich, wie erwartet, konditionell stark und mit einer ge- sunden Kampfkraft ausgestattet, die allerdings manchmal die Grenzen des Erlaubten streifte. Dennoch kam der Pariser Schiedsrichter Alfred Tschanz ohne Hinausstellungen aus. Er mußte allerdings insgesamt acht Strafwürfe verhängen, von denen die Rumänen vier, die Deutschen zwei(durch Schwenker) verwandeln konnten. —— 5—— Rintheim noch ohne Punktverlust Uber die Pfingstfeiertage fanden in der mittelba- dischen Handballverbandsliga zwei Spiele statt. Da- bei kam der TSV Rintheim beim Neuling in Bröt- zingen zu einem sicheren 2:8-Erfolg und ist damit Weiterhin als einziger Verein ohne Minuspunkt. Enielingen hatte mit Niederbühl wenig Mühe und erzielte einen klaren 17 7-Sieg. Durch diese Nie- derlage flelen die Niederbühler wieder hinter Eg- genstein, das gleichfalls noch ohne Sieg ist, auf den letzten Platz zurück. BSV 92 gewann Handball- Qualifikation Der Berliner Meisterschaftszweite BSV 92 qua- lifizierte sich in Wetzlar durch einen 21:19-Er folg in der Verlängerung über den TV Lützellinden kür die Teilnahme an der Vorrunde zur deute schen Handballmeisterschaft. Die Berliner tre fen am kommenden Sonntag auf Bayer Lever- Kusen. In Wetzlar stand es nach Ablauf der re- gulären Spielzeit 14:14, nachdem der Südwest- dritte Lützellinden schon einmal klar zurück- gelegen hatte. In der Verlängerung gingen zu- nächst die Hessen mit 17:15 in Front, doch nach dem Gleichstand bei 19:19 waren die Berliner mit zwei Toren von Lukas die glücklicheren. Thiedemann gewann 2-Pferde-Springen Springprüfung für Hans Günther Winkler— Internationales Reitturnier in Wiesbaden Das Zwei-Pferde-Springen(Klasse S) des 22. Internationalen Wiesbadener Reitturniers auf einem 800 m langen, mit 17 Hindernissen und 19 Sprüngen gespickten Parcours wurde von Fritz Thiedemann auf„Finale“ und„Meteor“ mit null Fehlern und 91,8 Sekunden gewonnen; 2. Hans-Günther Winkler(Warendorf) auf„Fah- nenjunker“ und„Halla“ 0/104, 4; 3. Alfons Lütke- Westhus(Warendorf) auf„Flagrant“ und„Ala“ 0/109, 2. Der Schweizer Wachtmeister Henry Chammar- tin holte sich auf„Wöhler“ den Sieg im„Grand Prix de Dressage“, der inoffiziellen Weltmeister- schaft der Dressurreiter, Chammartin lag nach, dem ersten Durchgang zunächst auf dem zweitens Platz, überholte aber im Stechen den sowie schen Olympiateilnehmer Sergej Filatow à. „Ingass“. Mit insgesamt 2206 Punkten lag der Schweizer nach Abschluß der Prüfung klar vor dem sowjetischen Reiter(2157). Ein M- Springen mit Stechen holte sich unter 12 fehlerfreien Reitern, die Sprünge bis zu 1,40 Meter zu bewältigen hatten, Hans-Günther Wink ler auf Sontenglanz mit null Fehlern und 35,9 Sekunden. Der irische Leutnant John P. Daly kam auf Glenamaddy bei ebenfalls null Fehlern mit 36,6 Sekunden auf den zweiten Platz. mit Aktiv- Kapseln von Kloster- frau! Diese Kapseln vereinen 5 Weizenkeim- und Knoblauchöl, Zusätzlich verstärkt durch lebens- Wichtige Vitalstoffe. Nutzen auch! Sie— ob alt oder jung— die- sen Kraftquell! In allen Apotheken und Drogerien a. e. nach Dr. Doerenkamp soll der Lebensfreude dienen— und die soll nicht durch Abgespanntheit und nach- lassende Tatkraft beeinträchtigt werden. Schaffen Sie sich deshalb Zusatzkräfte, um auch am Abend noch frisch zu sein: Gefahr fürs Haarl vom GEORG SCHNEIDER A SOHñN Beratungsstunden in Deshalb bei den ersten Anzeichen(Schoppen und Ausfall) zur mikros topischen Hadgrontersochung J. WU RI T. HAARBEHANDLUNGS INSTITUT Stultgart N. Eymnasiumstraße 21 A- Tel. 91202 N Mannheim ed, Mittwoch von 9-13 h. 14-J8.30 jm Damen- und Herren- salon Sg. Schneſcer& Sohn, N, 7— lelefon 21038 62 Jahre erfolgreiche Tstigkeit 1„ e. 222 0 Dänen führten durch Tore von Sörensen und Mit einem Sieg Hans Günther Winklers in der 3. Bayern Hof— Ulm 46 4.2 1 Pedersen(2) 3:0, bevor die Polen, bei denen Springprüfung der Klasse Sa Wurde das Tur- 8 Singen 04— Schwaben Augsburg 271 1 Torwart Szymkowiak eine höhere Niederlage nier, dem ingesamt über 70000 Zuschauer bei- Fee e eee ee 371 1 verhütete, durch Lentner und Cieslik zu ihren wohnten, beendet. Diese mit 10 00 Mark do- 5 1 dt 2.1 1 beiden Treffern kamen. tierte Prüfung wurde zu einem großartigen Ex- „ 8 1 2; i folg des Weltmeisters und Olympiasiegers, der 7. Düren 99— Fortuna Düsseldorf 98 2 Durch eine gute kämpferische Leistung er- die berühmte alla bei 0 Penlern und 3. Sportfreunde Siegen— Schalke 04 0-1 2 reichte die nicht in stärkster Aufstellung spie- Se Rüge n den teck Zen e 5 9. Blauweiſ 90 Berlin— Berliner S 92 2 lende Elf des Westdeutschen Fußballverbandes außerdem auf Fahnenjunker mit 4 i 10. Phönix Lübeck— Tus Neuendorf 2 in Gelsen(flollanc) einen percienten gil sies und 31,2 Sekunden den zweiten Platz belegte, 41. Holstein Kiel— Preußen Münster ausgefallen 0 über die Mannschaft des Holländischen Pro- Er 8 kalt diesen Peiden Pferden 3000 1 12. Arminia Hannover— Bremer S 8 vinzialverbandes Limburg. iti f ll. Wellensittich T Nationaltheater Mannheim Stablbl. Wellens! Her naturreine i entflogen. 33 Spielplan 5 1 5 Abzugeben gegen Belohnung. ohne fremdstoffe .! 3 e 5 5 5 VVVVVVVVyVVTVTVTTVVTTVUCCCCCCCC Mittwoch. 28. Mai 19.30 22.30„Kiss me Kate“. Miete M blau, 9. Vor- 9 5 Grohßes Haus stellung und freier Verkauf. KOInE-TABAK Mittwoch, 28. Mai 20.00 22.00„Die Schule der Frauen“. Miete Mü rot, kdingen d. N. Kleines Haus Halbgr. I, 9. Vorstell. und freier Verk. 0 5 Donnerst., 29. Mai 19.30 22.45„Carmen“, Oper von Georges Bizet. O E Au ö. Großes Haus Für die Theatergemeinde Nr. 4241-5800. Donnerst., 29. Mai 20,00 22.15„Iphigenie auf Tauris“. Für die Thea-. 8 Kleines Haus tergemeinde Nr. 15912120. leicht gemacht 11 Freitag, 30. Mai 19.30 22.30„Kiss me ne 7. 5 9 Großes Haus Th.-G. Gr. C und freier Verkauf.* * Freitag. 30. wal 20.00 22.00 pie, Senne geb drauen wulene. Fei. Möbelhaus Kleines Haus Halbgr. II, 9. Vorst, und freier Verk. , Samstag, 31. Mai 20.00 22.30„Ariadne auf el 1 ARNTU R H A 9 122 K Grohßes Haus Strauß. Miete G, 9. Vorstellung. Th.-G. ö Gr. G und freier Verkauf. Zähringer Straße Samstag., 31. Mali 19.30 22.45„Der gute Mensch von Sezuan“, von Kleines Haus Bertolt Brecht. Musik v. Paul Dessau. Miete J. Halbgr. I 9. Vorstellung, 5 Th.. Gr. J und freier Vekkauf. Sonntag, 1. Juni 20.00 22.15„Der Barbier von Bagdad“, Oper von Großes Haus Peter Cornelius. Miete H, 9. i b 5 Th.-G. Gr. H und freier Verkauf. 17 A Sonntag, 1. Juni 14.00 16.00„Nachtbeleuchtung. Vier Grotesken Photosqache 22 C nor machen Kleines Haus von Curt Goetz. Für die Mannheimer 83 Le. 1 2 Nr. 5361070 und D 8 Na erde Sonntag, 1. Juni 20.00 22.30„Die Sündflut“, Drama von Ernst Bar- Kleines Haus lach. Miete J. Halbgr. II. 9. Vorstellg., Th.-G. Gr. J und freier Verkauf. 5 Seit mehr als fünfzig dapren i f 1 können Sie telefonisch aufgeben enn me 1 als 219 i 1 ö. 5 7 5„ ö ö Ruf 88216„Necleur-Bote“- die führende Heimatgeit 8 1. 5 7. 1 8 8 5 1 f 8 1 15