na zen euz— elen tiges bst her- apft. lich Ihre 85 0 hälein stoff ung. 99 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Bo Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung ö Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Mil- meterzeile 15 Pfg. Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 85 Freitag, den 30. Mai 1958 10.58. Jahrgang Ein seltsamer Staatsstreich Von Winfried Martini, z. Zt. Paris Mit Recht weisen die Beobachter in Paris auf die Ruhe hin, welche die französische Be- völkerung angesichts der schwersten Staats- Krise zur Schau trägt, die das Land seit 1940 befallen hat. Es ist in der Tat höchst eim drucksvoll, durch Frankreich zu fahren und überall dieser verblüffenden Gelassenheit zu begegnen, die nicht nur dem Ausnahme- zustand, sondern auch der Möglichkeit, die ihn verhindern soll, entgegengebracht wird. Die Ubernahme der Macht auf Korsika durch ein Bataillon Fallschirmjäger vollzog sich ohne einen Tropfen Blut, aber einen Tag spa- ter, am Pfingstsonntag, floß das Blut auf den gepflegten Landstraßen Frankreichs, namlich das Blut von 40 verunglückten Ausflüglern, die, wie Hunderttausende anderer Franzosen, die Gnade eines überaus heiteren Wetters verlockt hatte, sich unbeschwerten Sinnes in das freudige Getümmel der Festtage zu be- geben. Blutig, so scheint es, ist in Frankreich nur noch der Verkehr, doch nicht unbedingt der Staatsstreich, die Umwälzung der Macht- Verhältnisse. Fürwahr, die groge französische Revolution ist schon lange her: damals schrieb man das Jahr 1798. Der Plan nutzt sich eben ab. Auch in Frankreich. Ob die Ruhe der Bevölkerung„Besonnen- Beit“ ist. wie man in diesen Tagen so häufig lesen kann? Die Frage ist, ob dieser Ausdruck auf diese Situation auch nur einigermaßen zutrifft, ob er irgendeinen, wenn auch noch so bescheidenen Sinn hat. Richtiger wäre es, von„Apathie“ zu sprechen— richtiger, doch deswegen vielleicht noch nicht richtig. Das Volk scheint ein Regime, in dem, wie die „Neue Zürcher Zeitung“ sich ausdrückt, die Regierung nicht„als das führende Exekutiv- organ des Staates betrachtet wird, sondern als der Spielball, den sich eine Menge Parteien Und Politiker zuschieben“ das Volk also scheint an ein solches Regime keine allzu leb- haften Gefühle mehr zu verschwenden, So hat es sich auch in diesen Tagen, da das Regime zu einem Kampf auf Leben und Tod angetre- ten oder vielmehr in ihn hineingetragen wor- den ist, in die Rolle eines doch recht gefaßten Zuschauers begeben, der das, was sich auf der Bühne abspielt, zwar beobachtet, aber sich nicht damit identiflziert. Daß das Volk auf die Barrikaden eilen Werde, ist daher einigermaßen un wahrschein- ich. Wenn am Dienstag die Gewerkschaften einen vierundzwanzigstündigen Warnstreik der Verkehrsbetriebe proklamierten, wenn man aber zu eben der gleichen Zeit beispiels- Weise in Paris mit der„streikenden“ Metro oder mit den„streikenden“ Autobussen kreuz und quer durch die Stadt fahren konnte, so Tragt es sich nun auch, ob der politische Ge- neralstreik noch eine sonderliche drohende Waffe bietet. Hat die Führung der Gewerk- schaften den Gehorsam ihrer Mitglieder über- schätzt? Muß solcher Mißerfolg nicht diejeni- gen, die er warnen sollte, nun erst recht er- muntern? Und die Polizei, die jetzt, während des Ausnahmezustandes und da die Armee Ausfällt, zu einer großen Rolle berufen wäre? Hatte sie nicht vor nicht allzu langer Zeit in Paris ihrerseits rebelliert, war aus ihrer Mitte nicht der unliebenswürdige und etwas re- Spektlose Ruf, man solle die Parlamentarier in die Seine werfen, laut geworden? Worauf also kann sich das Regime eigent- lich noch verlassen? Das Volk hatte gewig nichts gegen den sympathischen, tapferen und verlassenen Ministerpräsidenten Pflimlin: aber es trug einfach kein Bild von ihm in sich, es kannte ihn kaum, er beschäftigte nicht die Phantasie der Massen. Der Parlamentarismus in der Form, die er schon seit den zwanziger Jahren in Frankreich nun einmal hat, das Parlament als ganzes, mit seinem Abstim- Mmungsspiel, mit seinen Selbstbelustigungen, mit seinem Vergnügen am Regierungssturz— dieses Parlament ist vollständig isoliert. Wenn die Abgeordnetenkammer in sich hineinhorcht, dann hört sie nur sich selbst, nicht die Stimme derer, die sie vertreten soll. Das Parlament Sei, als es Mitte Mai das Gewicht der Nach- richt aus Algier zu begreifen begann, auf eine imposante Weise einmütig und entschlossen gewesen, berichteten staunend die Pariser Korrespondenten ihren Zeitungen in aller Welt. Doch es war nur die Einmütigkeit, die Auf dem Bewußtsein beruht, isoliert zu sein, die Einmütigkeit der Angst. Es war die Einmütigkeit der Schrecksekunde. Und selbst sie- ist seit Pfingstmontag dahin, Als die Kommunisten, die doch noch einige Tage zuvor als Retter einer bürgerlich-libe- ralen Demokratie posiert hatten, Pflimlin ihren Beifall versagten, ihn mit ihrem Schwei- gen übergossen, obwohl sie ihm am Dienstag noch einmal ihre Stimmen gaben. Das ganze Volk, so hatte Pflimlin verzweifelt ausgerufen, habe jetzt die Pflicht. auf die Wälle zu stei- gen. Nun, das Volk mag diese Pflicht haben, Aber offenbar weiß es das nicht. Es nahm Fflimlins Sturz gelassen hin. Quer durch die Parlamentsfraktionen der nicht- kommunistischen Parteien geht der Riß der Unsicherheit, die aus dem Bewußtsein der Isolierung imd aus der Ahnung des eigenen, De Gaulle zur Regierungsbildung ermächtigt Dramatische Stunden in Paris— Frankreich hart am Rande des Bürgerkrieges— Coty drohte mit Rücktritt Paris(dpa/E. B.) Hart am Rande des Bür- gerkriegs vorbei bahnte sich Charles de Gaulle am Donnerstag den Weg zur Bildung der 26. französischen Nachkriegsregierung. Mit einem dramatischen Appell an die Nationalversamm- lung hatte Staatspräsident René Coty die Parlamentarier am Nachmittag vor die Wahl gestellt, entweder eine Regierung de Gaulle Zu akzeptieren oder auch die bisher unumstrit- tene Autorität des Staatsoberhauptes im Stru- del einer Krise des Regimes untergehen zu sehen. Unter der Wucht der Argumente des Staatspräsidenten schmolz der Widerstand der Fraktionen, die hinter den Bemühungen de Gaulles um die Regierungs verantwortung dik- tatorische Ambitionen vermuteten, langsam in sich zusammen. Der bisherige Ministerpräsident Pflimlin Sprach sich zur Vermeidung des Bürgerkrieges am Nachmittag eindeutig für eine Regierung de Gaulle aus, obwohl Mitglieder seiner Par- tei noch am MI ttwoch zusammen mit Kommu- nisten, Sozialisten und Radikalsozialisten in einem Massenaufmarsch gegen eine Macht⸗ ergreifung des Generals demonstriert hatten. Die Schlü Uung bei dem Tauziehen um die Kandidatur de Gaulles, das von Mitt⸗ woch abend bis Don g nachmittag fast ununterbrochen fortgegangen war, hatten die Sozialisten. Noch am Donnerstagvormittag schienen sie energisch n, General de Gaulle den 8 2u versperren, nachdem sich der sozialistische Pr der National- versammlung, Le Troquer, der in der Nacht mit de Gaulle verhandelt hatte, scharf das von dem General vorg— gewöhnliche“ Verfahren zur Investitur durch die Nationalversammlung ausgesprochen Hatte. Nach der Rücktritts. des Staats- Senne; Präsidenten rangen sich die Sozialisten aber zu einer kompromißfreudigeren Haltung durch und erklärten sich bereit, mit dem General ins Gespräch zu kommen. Fast zur gleichen Stunde betrat de Gaulle zum ersten Mal seit über 12 Jahren den Elv- see-Palast, um mit über die Mögli chkei zu sprechen. Weni erneut auf, erhielt einen vor igen Auftrag zu Sondierungen über die Reg gierungsbildung und nahm die Aufgabe an, die er w chend im Rahmen der bisherigen parlamentari Gepflogenheiten meistern mug. Er setzte 48951 Präsidenten Coty die Grundzüge seines Re- das vorläu- 81 er Coty glerungsprogramms auseinander. kig geheim gel alten werden soll. dent Coty wird— n von den bisherigen parlamen- J zuchen heute p lich mit Führern der polit 805 Parteien über die Absichten und das Programm des Gene- und das ist Gen rals sprechen. Wenn diese Verhandlungen DO verlaufen, ist der Weg für eine In- * tur de Gaulles durch die Nationalver- sammlung frei und die. Gefahr des Bürger- Krieges vorläufig gebannt. Ein Volksfront-Regime als Alternative Ii ängstlicher Besorgnis hatte Paris wäh- rend des ganzen Donnerstags die politische En wicklung Verfolgt. die zwischen einer Re- ierung de Gaulle und einem Volksfront- Regine zu schwanken schien. Sowohl die Ein- zung einer Regierung de Gaulle gegen den Widlerstand der Sozialisten, Kommunisten und Badlikalsozialisten als auch der Rücktritt des Sdeitspräsidenten mit Ubertragung seiner machten an den sozialistischen Parla- wmemntspräsidenten Le Troquer und anschlie- Lender Bildung einer Linksregierung hätten Srößter Wahrscheinlichkeit den offenen 1 ersten Falle Wäre das Experiment de Saiille vermutlich durch einen Generalstreik verhindert worden. Die Verwirklichung der Zweiten Möglichkeit hätte den völligen Bruch des algerischen Militär- Regimes mit dem Mutterland und möglicherweise auch direkte Aktionen militärischer Kreise gegen die Pa- Tiser Zentralgewalt bedeutet. Paris befürchtete Fallschirmäger-Landung Während de Gaulle beim Staatspräsidenten Wär, herrschte in der französischen Hauptstadt Die„jubelnde Begeisterung“ blieb uus Der erste„markenfreie“ Tag in Ostberlin— Rentner machen besorgte Gesichter Berlin.— Der erste„markenfreie“ Tag in Ostberlin nach der Aufhebung der Lebens- mittelrationierung verlief ohne die„jubelnde Begeisterung“, die die Ostpresse als angeb- liche Reaktion der Bevölkerung der Sowijet- zone auf die neuen Preismaßhnahmen der DDR- Regierung prophezeit hatte. Die Ostberliner, die am Mittwoch noch vor den Geschäften Schlange standen, um die letzten Lebensmit- telrationen auf Karten zu billigen Preisen einzukaufen, betrachteten am Donnerstag mit Skepsis und gedämpftem Interesse die neuen einheitlichen Preise in den Auslagen. Bis in die Nacht hinein hatten die Angestell- ten der HO-Lebensmittelläden die Waren mit neuen Preisschildern versehen. Ein Pfund Butter kostet jetzt 4,90 Mark, ein Pfund Leber- Wurst 3,35 Mark und ein Liter Vollmilch 80 Pfennig. Aber in den HO- Geschäften, deren Schaufenster mit Sprüchen wie„Die Mehr- heit der Bevölkerung kann mehr kaufen“ und „So, wie wir heute arbeiten, werden wir mor- gen leben“ beklebt waren, gab es keine er- höhte Kauffreudigkeit. Dabei hatten, nach Angaben der Sowijet⸗ zonen-Agentur ADN, viele Arbeiter und Angestellte noch am Mitt- Wochabend die neuen Lohnzuschüsse erhalten. Doch der Geschäftsbetrieb lief ab wWie bisher. Vor den Schaufenstern standen mehr Men- schen als in den Geschäften. Lediglich die Bockwurststände hatten größeren Zuspruch: eine Bockwurst, von den Ostberlinern sar- kastisch„die Gans des Werktätigen“ genannt, kostet jetzt 80 Pfennig statt bisher 1,24 Mark. Die Einwohner des Berliner Sowjetsektors und der Sowietzone, die am Vormittag auf- merksam die Zeitungsberichte mit den neuen Preisen und den Angaben über die gestaffelten Lohnerhöhungen für Arbeiter und Angestellte mit niedrigem Einkommen studierten, fragen sich, ob ihr Geld bei den neuen Preisen tat- sächlich ausreicht. Die besorgtesten Gesichter zeigten die Rent- ner, die eine Grundrente von 105 Mark monat- lich erhalten, Die Sowietzonen- Regierung hat jahrzehntelangen Versagens kommt. Denn das Militär rebelliert beileibe nicht gegen den Führungsanspruch der zivilen politischen Ge- walt, sondern gerade gegen das Fehlen einer politischen Führung.„Hannibal steht vor den Toren“, lautete der Schreckensruf im alten Rom, der die Abwehrkräfte mobilisierte. Pflimlin stieg einen ähnlichen Ruf aus: aber außer ihm und einigen anderen fuhr er nie- manden in die Glieder. Denn welcher Fran- zose glaubt schon, de Gaulle sei ein Hannibal. ihnen nur einen Zuschuß von neun Mark be- Willigt. Auf ihre Lebensmittel-Grundkarten konnten die Rentner bisher kaufen: 1350 Gramm Fleisch und Fleischwaren, 900 Gramm Fett und 1200 Gramm Zucker, wofür sie in einem Monat 8,01 Mark auszugeben hatten. Nach den neuen Preisen müssen sie für die gleichen Lebensmittelmengen 16,18 Mark be- zahlen. Die Differenz beträgt 8,17 Mark, der Rentenzuschlag aber beläuft sich auf neun Mark, so daß die Mehrkosten voll ausgeglichen sind. Dabei war natürlich nicht davon die Rede, daß die Lebensmittelmengen der Grund- karte an sich nur Für eine Woche zur nor- malen Verpflegung ausreichten. Der Rentner ist also kast nicht besser gestellt als zuvor. Die gleiche Feststellung machen aber auch andere Sowjetzonen- Einwohner. Sie sagen: „Nun schön, einige HO-Preise wurden gesenkt, die bisher bewirtschafteten Lebensmittel sind aber im Preis gestiegen, und wir haben für das neue Preisniveau einen flnanziellen Zu- Schuß erhalten. Was hat sich also geändert? Wir sehen keine wesentliche Verbesserung Unserer Lage, Lediglich die Lebensmi ttelkar- ten sind verschwunden. Das sleht aber nur nach außen hin besser aus.“ elne Atmosphare unpeschreipucnher pontiscnen Hochspannung, die noch durch Gerüchte ver- schärft wurde, daß eine Landung algerischer Fallschirmjäger in Frankreich bevorstehe. Die amtierende französische Regierung hat alle kleinen Flugplätze im Gebiet von Paris schließen und unter scharfe Bewachung stel- len lassen. Coth hatte zuvor in seiner Botschaft an das Parlament erklärt, er habe sich in der Stunde der Gefahr an de Gaulle als den berühmte sten Franzosen gewandt, der in der dunkel- sten Stunde der französischen Geschichte Frankreichs Führer gewesen sei. Unter den gegenwärtigen Umständen könne er, Coty, nicht wie in früheren Regierungskrisen im- mer neue Kandidaten für das Amt des Mi- nister präsidenten vorschlagen. Das Land stehe an der Schwelle eines Büre ee der Frankreich zerstören würde. Der Staats Präsident richtete an das Parlament die Frage, ob er unter solchen Umständen darauf ver- zichten sollte, an den Mann zu appellieren, dessen unvergleichliche moralische Autorität die Rettung des Landes und der Republik sicherstellen würde. Wenn es um die heilige Eintracht gehe, gelte es Opfer zu bringen, notfalls unabhängig von Neigungen und Uber- zeugungen Großes Aufsehen hat es in Paris erregt, daß die Académie Francaise zum ersten Mal in ihrer über 300 jährigen Geschichte in einem Aufruf in das politische Tagesgeschehen ein- gegriffen hat. Der Aufruf war an den Staats- Präsidenten gerichtet und enthielt den Appell an dliie öffentlichen Gewalten, alles in ihren Kräften Stehende zu tun, um ä die Gefahren eines Bürgerk zu ersparen. Die Academie habe es für ihre Pflicht 5 ten, gegenüber den Lebensinteressen der biege Na- tion nicht gleichgültig zu bleiben und unter- stütze rückhaltlos die Bemühungen des Prä- sidenten Coty. De Gaulle wich einer klaren Antwort aus Die sozialistische Parlamentsfraktion bil- ligte den Inhalt eines Schreibens, das der frühere französische Staatspräsident Auriol an General de Gaulle gerichtet hatte. Auriol forderte de Gaulle in seinem Brief auf, mit den Offizieren in Algerien zu brechen und sie auf den Weg zur Pflicht zurückzuführen. Auriol vertrat ferner die Ansicht, daß de Gaulle das Vertrauen der ganzen Nation er- halten werde, wenn er sich von denen trenne, die eine auf wieglerische Bewegung ins Le- ben gerufen hätten. De Gaulle hat es in sei- ner Antwort an Auriol vermieden, auf dessen Forderung einzugehen, sich von den Genera- len in Algerien zu trennen, Er versicherte in seinem Brief lediglich, daß er eine Regierung nur auf legalem Wege anstrebe und warnte vor einem Fehlschlag seiner Mission, der das Chaos bringen könne. Die Kommunistische Partei Frankreichs be- zeichnete die Aufforderung des Staatspräsi- denten, einer Regierung de Gaulle die In- vestitur zu erteilen, in einem Kommuniqué als ein Ultimatum, mit dem Coty bezwecke, dem Parlament de Gaulle als Oberhaupt der Regierung aufzuzwingen. Das kommunistische Kommuniqué fordert alle Werktätigen auf, sich in Alarmbereitschaft zu halten. In Algerien bekräftigten unterdessen der Oberbefehlshaber Salan und der frühere Ge- neralgouverneur Soustelle ihre Entschlossen- heit, an ihrer Forderung nach Bildung einer Regierung des öffentlichen Wohls in Paris unter de Gaulle unter 55*Vös 1 zuhalten. N 18 162000 unerledigte Rentenunlräge Umstellung nach den Rentenreformgesetzen beendet— BfA legt Rechenschaft ab Bonn(dpa). Der Bestand an unerledigten Rentenanträgen bei der Bundesversicherungs- anstalt für Angestellte beträgt gegenwärtig 162 000. Dies teilte der Vorsitzer des Vorstan- des der BfA, der DAG-Vorsitzende Fritz Ret- tig, Vor Pressevertretern in Bonn mit. Einen genauen Zeitpunkt, wann dieser Antrags- rückstand aufgearbeitet sein werde, könne die BfA nicht nennen. Sie sei jedoch laufend um Verbesserungen und Vereinfachungen des Bearbeitungsverfahrens bemüht. Die normale Bearbeitung eines Rentenantrages habe drei bis vier Monate gedauert und habe sich jetzt auf durchschnittlich sechs Monate verlängert. Die Bearbeitungszeiten seien aber je nach den Voraussetzungen des einzelnen Antrages sehr unterschiedlich, wobei es Anträge gebe, die man in wenigen Wochen oder Monaten erledigen könne, aber auch solche, die sich durch Schwierigkeiten bei der Unterlagen- beschaffung sogar über ein Jahr hinziehen. Im April 1958 seien von der BfA 22 000 Neuzugänge an Rentenanträgen verzeichnet worden, während in der gleichen Zeit 32 000 Anträge erledigt wurden. Wie Vertreter der Geschäftsführung der BfA mitteilten, seien gegenwärtig alle laufenden Renten nach den Rentenreformgesetzen umgestellt. Insgesamt nabe die Anstalt 1,6 Millionen laufender Ren- ten umgestellt. Auf neue Rentenanträge zahle die BfA in jedem Falle, in dem die Voraus- setzungen klar liegen, Vorschüsse, deren Höhe sich nach der Zahl der Versicherungs- jahre richte. Fünf Listen bei den Sozialwahlen Für die zwischen dem 6. und 8. Juni statt- findenden Sozialwahlen liegen für die Ver- treterversammlung bei der BfA fünf Arbeit⸗ nehmer-Listen OGB, DAG, DHV, Verband weiblicher Angestellter und der Verband der öffentlichen Angestellten) vor. Eine echte Wahl findet auger bei der BfA nur noch bei den Krankenkassen statt, während bei den übrigen Zweigen, wie 2. B. den Landesver- sicherungs anstalten und in der Unfallversi- cherung, die Wahlgänge entfallen können, Weil man sich dort auf Einheitslisten ge- einigt hat. Auch bei den Sozialwahlen ist Briefwahl möglich, die jedoch besonders be- antragt werden muß. Die den Wahlberechtig⸗ ten bereits zugestellten Wahlausweise berech- tigen nur zur Urnenwahl. Sie dürfen mit Rücksicht auf das Wahlgeheimnis nicht mit br in den Umschlag gesteckt werden. r An meinung deo Auland „De Gaulle ist das geringste bel“ meint die Pariser Abendzeitung„Le Monde“. Das Blatt schreibt:„Die vierte Republik war nicht fähig, vernünftig zu leben, und wird auch nicht mit Würde sterben können. Die Rechte im Parlament hat immer wieder die Regie- rungen torpediert, das Regime weiter diskre- ditiert, und begünstigt jetzt mit aller ihr zur Verfügung stehenden Macht auch noch einen militärischen Staatsstreich. Die Parteien der Mitte erinnern sich an die Vorgänge vom 10. Juzi 1940 und möchten die Flagge der republi- kanischen Legalität bis zum Absurden hoch- halten. Auf der Linken endlich gibt es eine Handvoll von Männern, die die geheiligten Freiheiten der Nation nur im Zusammengehen mit den Kommunisten verteidigen können, von denen aber jedermann nur zu genau weiß, was in ihren Händen daraus werden würde. Unser Volk reagiert überhaupt nicht mehr auf die von irgendeiner Seite ausgegebenen Parolen, es hat Angst vor allen Abenteuern und läßt sich in das Schicksal hineintreiben, indem es vorläufig so lebt, als wenn überhaupt nichts passleren würde, Ganz abgesehen davon, welche Vorbehalte man schon jetzt und noch mehr für die Zukunft machen könnte, scheint doch In Augenblick General de Gaulle das geringste bel und die am wenigsten schlechte Chance darzustellen. Die vierte Republik geht viel Weniger an den Schicksalsschlägen zugrunde, die sie zu erleiden hat, als vielmehr an ihrer Unfähigkeit zum Leben.“ Bedenklich für die NATO sei eine Regierungsübernahme durch de Gaulle, schreibt die„Washington Post“:„Der Ausgang der Krise in Frankreich wird wahrscheinlich der sein, daß Deutschland ein stärkeres mili- tärisches Gewicht erhält. Aber Deutschland zum Eckpfeiler der Militärpolitik der NATO zu machen, hieße, eine ganze Reihe neuer Probleme aufwerfen. Einmal würde dies eine Entspannung oder ein Absetzen ODisengage- ment) mit den Russen in Mitteleuropa sehr viel schwerer machen. Dann würde es das Problem der deutschen Wiedervereinigung auf ernste Weise komplizieren. Das militärische Problem in Deutschland wird sich wahrschein- lich zuerst in einem erneuten Anfordern von Atomwaffen stellen. Selbst taktische Atom- waffen in der Hand der Deutschen würden Psychologische Auswirkung besonders auf die Russen haben— weit über die Wirkung hin- aus, die von amerikanischen oder NATO- Raketenstützpunkten ausgeht.“ Dulles hat die Krise begünstigt behauptet die Mailänder unabhängige Zeitung „Corriere della Sera“: In der letzten Zeit hatte Foster Dulles die Idee einer Internatio- Halisjerung der algerischen Frage propagiert und hat in der Tat den nachhaltigen Druck auf die unglückliche Regierung Gaillard aus- geübt. Wie es ihm schon andere Male in seiner Karriere geschehen ist, haben seine Anstren- gungen ein dem gewollten entgegengesetztes Resultat gehabt, das heißt, sie haben ein Wie- dererwachen des französischen Nationalismus in Frankreich und in der Kolonie hervorge- rufen, und auf dieser Welle des Nationalismus Wird de Gaulle jetzt emporgetragen.“ ber die Vertriebenentreffen in der Bundesrepublik schreibt die Londoner „Times“:„Mit offlziellen Feiern beginnend, mit Pressekonferenzen und Musik, neigen diese Treffen dazu, sich zu lauten Wiedersehensfeiern beim Bier zu entwickeln. Und wenn die Stim- mung auf dem Höhepunkt ist, dann kann ein ausländischer Beobachter vielleicht den Eindruck haben, daß alle? wenn jemand plötzlich Ge- wehre verteilen würde, über der Grenze wä⸗ ren, noch ehe man vereinte Nationen“! sagen könnte. Die Gefühle sind stark und hinter ihnen steht die feste Iberzeugung, Unrecht erlitten zu haben. Es wäre jedoch falsch, das Schreckgespenst einer militanten Irredenta bei diesen Vertriebenentreffen zu deutlich an die Wand zu malen. Diese Menschen fassen immer mehr Fuß in Westdeutschland. Und während die gefühlsmäßige Anziehungskraft der ver- lorenen Heimat noch stark ist, ist es aber zwei- felhaft, ob sich allzu viele ein zweites Mal entwurzeln würden.“ Heftiges Feuergefecht in Beirut Beirut(dpa). In der libanesischen Haupt- Stadt Beirut ist es in der Nacht zum Don- nerstag zu einem heftigen Feuergefecht zwi- schen bewaffneten Gruppen der Opposition and Anhängern der Regierung gekommen. ber etwaige Verluste liegen noch keine Mel- dungen vor. Das Gefecht war eines der schwersten in Beirut seit Ausbruch der Lä- banon- Krise. Im Strafarrest darf geraucht werden Straf fälligen Soldaten droht hartes Lager und schmale Kost Bonn(dpa). Mit hartem Lager und Schmä- lerung der Kost für höchstens eine Woche können schuldhafte Verstöße gegen die Ord- mung oder Sicherheit bei der Bundeswehr ge- Ahndet werden. Diese Bestimmung ist in einer Rechtsverordnung über den Vollzug des Straf- Arrestes bei der Bundeswehr enthalten, die die Bundesregierung jetzt dem Bundesrat zuge- stellt hat. Die neuen Vorschriften unterscheiden sich zum Teil wesentlich von den Bestimmungen, die früher für„Vater Philipp“ galten. So dür- fen sich Bestrafte Rauchwaren und andere Genußmittel in mäßigem Umfang vom eigenen Geld beschaffen. Der Genuß alkoholischer Ge- tränke ist allerdings verboten. In der Regel Sollen die Bestraften militärischen Dienst lei- sten oder so beschäftigt werden, daß die Aus- bildung gefördert wird. Der Strafarrest soll in dem Bestraften die Einsicht vertiefen, daß er für begangenes Unrecht einzustehen hat, und seine Bereitschaft fördern, die soldati- schen Pflichten zu erfüllen und ein gesetz- mäßiges und geordnetes Leben zu führen. Strafarrest bis zu einem Monat wird in Ka- sernenarresträumen, Strafarrest von mehr als einem Monat in Strafanstalten der Bundes- wehr verbüßt; Einzelhaft soll es nur aus zwingenden Gründen geben. Gefährdet ein Bestrafter die Ordnung oder Sicherheit, kön- nen besondere Sicherungsmaßnahmen getrof- fen werden. Hartes Lager und Kostschmäle- rung dürfen erst angeordnet werden, wenn ein Arzt zugestimmt hat. Auch vor Antritt des Arrestes muß ein Arzt die Arrestfähigkeit bescheinigt haben. Jede Strafe mit Freiheits- entzug bedarf grundsätzlich der Zustimmung eines Richters. Arrestanten, die sich gut füh- ren, können„verständige Wünsche erfüllt und Vollzugserleichterungen“ bewilligt werden. Zu diesen Erleichterungen gehören das Ver- lassen der Unterkunft und Urlaub bis zu drei Tagen. ö Bonn greift London unter die Arme Einigung über Stationierungskosten— Briten ziehen 10 000 Mann ab Bonn(dpa). Die Verhandlungen im Stän- digen NATO-Rat über den Stationierungs- kostenbeitrag der Bundesrepublik an Groß- britannien sind jetzt abgeschlossen. Wie das Bonner Auswärtige Amt am Donnerstag mit- teilte, hat sich die Bundesregierung angesichts der angespannten Zahlungsbilanz- Situation Großbritanniens bereit erklärt, im Rahmen der sich aus Artikel 3 des NATO- Vertrages ergebenden gemeinsamen Verteidigungsan- strengungen der atlantischen Bündnisgemein- schaft nochmals einen Beitrag zur Lösung der von unabhängigen Sachverständigen aner- kannten britischen Schwierigkeiten zu leisten. Hierdurch sei eine Regelung für einen mehr- jährigen Zeitraum sichergestellt, die eine Schwächung des kontinentalen Verteidigungs- systems der Allianz verhindern soll. Die Ver- einbarung sieht als Maßnahmen der gegen- seitigen Hilfe im Sinne des Artikels 3 des NATO-Vertrages folgende Leistungen der Bundesrepublik vor: 1. Uberweisung einer jährlichen Devisen- hilfe in den Jahren 1958 bis 1960 an Groß- britannien im Betrag von 12 Millionen Pfund (135 Millionen DMͤ). 2. Errichtung eines zinsfreien Regierungs- kontos in Großbritannien in Höhe von 50 Mil- lionen Pfund(585 Millionen DW), aus dem die aus Rüstungsaufträgen entstehenden Ver- Pflichtungen der Bundesrepublik gedeckt wer- den sollen. 3. Vorzeitige Tilgung der auf Grund des Londoner Schuldenabkommens erst in den Jahren 1962 bis 1964 zur Rückzahlung fällig werdenden Raten aus der Nachkriegs- Wirt- schaftshilfe Großbritanniens von jährlich 7,5 Millionen Pfund(88 Millionen DM). Die britische Botschaft teilte mit, daß auf Grund der getroffenen Regelung gewisse Ver- zichterklärungen anderer Partner des Lon- doner Schuldenabkommens von 1953 notwen- dig seien, und daß die Bundesregierung die erforderlichen Schritte zur Erlangung dieser Verzichterklärung unternehme. Ferner seien Verhandlungen im Gange über eine Herab- setzung des Zinssatzes für den Rest des Be- trages, der 1957 zur Begleichung der Raten der Nachkriegsschulden, die in den Jahren 1957 bis 1966 rückzahlbar sind, bei der Bank von England deponiert wurde. Die jährliche Zahlung von 12 Millionen Pfund und die Hin- terlegung von 50 Millionen Pfund für Rü- stungsaufträge erfolgten in neuen Devisen- geldern. Die vorzeitige Rückzahlung von Schulden in Höhe von 22,5 Millionen Pfund an das Schatzamt dagegen erfolge aus dem bei der Bank von England bereits hinterlegten Betrag. Die britische Regierung habe sich ihrerseits bereit erklärt, nicht nur 1958/59, sondern auch 1959/60 und 1960/1 eine starke britische Streit- macht auf dem Kontinent zu belassen, er- klärt die Botschaft. Die britische Regierung hape der NATO gegenüber ihre Absicht aus- gesprochen, die Stärke der britischen Armee in Deutschland während des Kalenderjahres 1958 auf 55 000 Mann zu belassen und danach bis zum Ende des Dienstjahres 1960/61 eine Mindeststärke von 45 000 Mann aufrechtzuer- Halten. Die gegenwärtige Stärke der zweiten taktischen britischen Luftflotte soll bis zum Ende des Jahres 1960/61 nicht gemindert wer- den. Uber die finanzielle Regelung, wie sie jetzt vorgeschlagen wird, muß der Bundestag beschließen, ehe eine Zahlung an Großbri- tannien erfolgen kann. London zufrieden— SPD: Diskriminierung Die Einzelheiten des Kompromisses, der an die Stelle des bisherigen deutschen Stationie- rungskostenbeitrages tritt, werden in London als zufriedenstellend angesehen. In Bonn hin- gegen erklärte ein Sprecher der SPD-Bundes- tagsfraktion, in den neuen Vereinbarungen sei eine neue schwerwiegende Belastung der deut- schen Bevölkerung und des Bundeshaushaltes zu erblicken. Die Bundesrepublik habe seit der Gründung der NATO einschlieglich des Haushaltsjahres 1957 bisher 5,85 Milliarden DM aan sogenannten Stationierungskosten auf- gebracht. Wenn man jetzt auch die neuen Lei- stungen an Großbritannien anders frisiere, So bleibe letzten Endes doch der Tatbestand bestehen, daß durch diese neuen Zahlungen sich die Gesamtsumme auf rund 6,5 Milliarden DM erhöht. Rechne man auch noch die so- genannten Dienstleistungen und sonstigen Ausgaben hinzu, so hätten die Stationierungs- mächte allein in den letzten dreieinhalb Jah- ren aus Steuergeldern der Bundesrepublik rund 10 Milliarden DM erhalten. Eine solche Summe sei im Vergleich zu anderen NATO- Staaten als eine Diskriminierung zu bezeich- nen. Auch in Großbritannien und Frankreich seien Truppen anderer NATO- Staaten statio- niert, ohne daß Frankreich oder Großbritan- nien daran denken, sich finanziell an deren Unterhalt zu beteiligen. Die SPD werde die Vereinbarung noch sorgfältig prüfen, jedoch werde man aus Gründen der gleichen Behand- lung offenbar nicht in der Lage sein, ihr zu- zustimmen. Ehrensulut für Heuss in Kunudd Der Bundespräsident auf Besichtigungsfahrt — Offlzieller Teil beginnt am Sonntag Quebec(dpa/korr). Bundespräsident Heuss traf mit einer Lufthansamaschine Typ Super Constellation in Quebec ein. Als er die Lande- rampe herabstieg, wurde ein Ehrensalut von 21 Schüssen abgegeben, Dann begrüßte ihn der Stellvertreter der Königin in der Provinz Quebec, Generalleutnant Gagnon. Auch der Bürgermeister von Quebec, Wilfrid Hamel, der Sprecher des Bundessenats, Mark Drouin, sowie die kleine deutsche Kolonie von Quebec Waren zu seiner Begrüßung anwesend. Gou- verneur Gagnon geleitete Professor Heuss zur Ehrengarde. Nach dem Abspielen des Deutsch- landliedes schritt der Bundespräsident die Ehrengarde ab. Dann fuhr Heuss zum Hotel „Chateau Frontenac“, wo er während seines Besuches in Quebec wohnen wird. Damit begann der inoffizielle Besuch des deutschen Bundespräsidenten in Kanada, der ihn nach Montreal, Toronto, zu den Niagara- fällen und zum St.-Lorenz-Seeweg führen Wird. Der offizielle Kanadabesuch beginnt am Sonntag und dauert bis Mittwoch. In der Provinzhauptstadt Quebec, der älte- sten Stadt Kanadas und„europäischsten Stadt Nordamerikas“ bietet sich dem kulturell und Historisch interessierten Bundespräsidenten eine Mischung vom alten Europa und vom modernen Nordamerika. Der Flugplatz An- cienne Lorette ist nach dem benachbarten Indianerdorf benannt. Diese Indianer ver- sorgen heute noch die Stadt Quebec mit Mok Kkasins, Kanus und Skiern und stellen die Führer für Jagd- und Fischausflüge. Die Fahrt durch die Außenstadt führte den Zundespräsidenten am Schlachtfeld„Plains Of Abraham“ vorbei, Wo 1759 englische Trup- pen die Franzosen schlugen und damit für immer das Schicksal des französischen Kolo- nialreiches in Nordamerika besiegelten. Von seinem Hotel aus kann der Bundespräsident weit über den St.-Lorenz-Strom blicken, auf dem Zehntausende deutscher Einwanderer nach Kanada kamen. Bremen will Befragung verschieben Bonn(dpa). Der Bremer Senat erwägt die Vorlage eines Anderungsantrages zur Ver- schiebung des Termins über die Volksbefra- gung in Bremen. Ausschlaggebend dafür ist die Einstweilige Anordnung, die das Bundes- vVerfassungsgericht gegen die bereits für den 8. Juni in Hamburg geplante Volksbefragung über die atomare Ausrüstung der Bundeswehr erlassen hat. Die Volksbefragung in Bremen Soll am 22. Juni stattfinden. Wie verlautet, Wird sich der Bremer Senat vorher vergewis- Sern, ob ein Antrag auf Verschiebung des Ter- mins Aussicht hat, von der Bürgerschaft (Landtag) angenommen zu werden. Andern- falls müßte es auch Bremen auf eine Einst- weilige Anordnung aus Karlsruhe ankommen lassen. Die SPD hat in der Bremer Bürger- schaft die absolute Mehrheit. Bundeskanzler Adenauer ließ sich vom Oberbefehlshaber der NATO- Landstreitkräfte Europa-Mitte, General Speidel, über die Lage in Frankreich und ihre Auswirkungen auf die NATO berichten. Bundeswirtschaftsminister Erhard fliegt am Samstag nach den USA, um in Milwaukee eine Ehrendaktorwürde entgegenzunehmen. Der spanische Handelsminister Calvo wird vom 9. bis 14. Juni in Bonn Wirtschaftsver- handlungen führen. Aus der Deutschen Partei ausgetreten ist der schleswig-holsteinische Bundestagsabgeordnete Eisenmann; er begründete seinen Schritt mit der seiner Meinung nach immer größger wer- denden Abhängigkeit der DP von der CDU und erklärte, er wolle sich der FDP-Fraktion anschließen. Das zweite Küsten-Minensuchboot aus einer Bauserie von 18 Einheiten wurde von der Werft Burmester in Bremen-Burg an die Bundesmarine abgeliefert; das 370 Tonnen große Schiff erhielt den Namen„Göttingen“. Zu einem IAtägigen Aufenthalt in der So- wjetunion reist heute eine fünfköpfige west- deutsche Studentendelegation von Ostberlin Ab. Mehrere zehntausend deutsche Jugendliche leisten nach Berichten deutscher Aussiedler in der polnischen Armee Militärdienst. Neues dus aller Welt Schachmaschine mit Elektronengehirn Schausteller setzte einen kleinen Mann in den „Roboter“ San José(dpa). Die wunderbaren Föhig- keiten des menschlichen Gehirns mit seiner gefühlsmäßigen Erkenntnis, schwierigste ma- thematische Probleme zu lösen, wie sie unter anderem das Schachspiel bietet, können jetzt durch eine neue Erfindung Konkurrenz be- kommen. In San José in Kalifornien steht eine Schachmaschine mit Elektronengehirn zum Start bereit. Sie reagiert nicht nur so- fort auf einen menschlichen Schachzug, son- dern arbeitet auch mit einer Vorausberech- nung von zehn Zügen. In der Geschichte des königlichen Spiels auf den 64 Feldern ist dieser„Schachroboter“ nicht der erste Versuch, die Züge des Men- schen zu ersetzen. Bereits im 18. Jahrhundert, als das Schachspiel hauptsächlich an den Für- stenhöfen gepflegt wurde, zog ein Mann von Land zu Land, der einen„Roboter“ als Part- ner des Spielers feilbot. In Rußfland allerdings ereilte ihn ein nicht erwartetes Schicksal. Ein allzu neugieriger Bediensteter am Zarenhof sah sich den Apparat einmal näher an. Er kam hinter die Schliche und entdeckte, dag in dem Apparat in der Größe einer Korn- mode ein zwerghaft kleiner Mann versteckt War. Dieser reagierte auf die Züge seines Partners mit Hilfe eines Mechanismus mit entsprechenden Gegenzügen. Der Schausteller hatte in dem kleinen Menschen einen für damalige Zeiten aller- dings ausgezeichneten Spieler entdeckt, jahre- lang mit ihm große Geschäfte gemacht und. überall Bewunderung für die„Maschine“ ge- erntet. Als der Schwindel herauskam, fanden der Schausteller und der falsche„Roboter“ nade vor den irdischen Richtern. Jetzt elektrisch durchs Rheintal Mainz(dpa). Mit einer festlichen Son- derfahrt wurde am Donnerstag der elek- trische Zugbetrieb auf der 210 Kilometer lan- gen linksrheinischen Strecke Ludwigshafen Remagen aufgenommen. Reguläre Züge fah- ren mit Beginn des neuen Fahrplans vom kommenden Sonntag an auf der nach knapp dreijähriger Arbeit umgestellten Strecke bis Koblenz mit elektrischer Kraft. In diesem Jahr will die Bundesbahn insgesamt 623 Kilo- meter Bahnlinie auf elektrischen Betrieb um- stellen. Bei einem Festakt auf dem Mainzer Hauptbahnhof stellten Bundesverkebrsmini- ster Seebohm und der erste Präsident der Deutschen Bundesbahn, Professor Oftering. die baldige Elektrifizierung der in der Nord- Süd-Verbindung nun noch bestehenden letz- ten Lücke zwischen Remagen und Düsseldorf in Aussicht. Mit der Inbetriebnahme des Ab- schnitts Ludwigshafen Remagen bestell eine durchgehende elektrische Stress Schweizer Grenze bei Basel reichischen Grenze bei Sahburg Studentenulk— Panik in Konzerthaus Melbourne(dpa). In einer Konzerthalle der australischen Stadt Melbourne flohen die Besucher in panischem Schrecken, als plötzlich dichte Qualmwolken in den Saal drangen. Mit. Gasmasken und Sauerstoffgeräten suchten herbeigerufene Feuerwehrleute zwanzig Mi- nuten lang nach der Quelle des Rauches. bis sie auf einer Toilette eine Rauchbombe ent- deckten, die dort vermutlich von- übermütigen Studenten gelegt worden war. 23 Feuerwehr- leute erlitten Rauchvergiftungen. Einige von innen mußten ins Krankenhaus. Raketenschub für Düsenjäger Los Angeles(dpa). Die amerikanischen Luftstreitkräfte gaben bekannt, daß sie einen Düsenjäger vom Typ F 100-D„Supersabre“ mit Hilfe eines Raketenschubs gestartet ha- ben, ohne eine Startbahn zu benötigen, Eine 60 Tonnen schwere Schubrakete wurde dazu benutzt, den Düsenmotor des Jägers zu ver- stärken, und das Flugzeug erreichte in weni- ger als vier Sekunden eine Geschwindigkeit von rund 450 Stundenkilometern. Der Flie- gergeneral Weyland vom Luftstützpunkt Ed- Wards, auf dem der Versuch erfolgte, er- Klärte, Jagdbomber könnten jetzt von ge- Heimen und abgelegenen Plätzen obne Roll- feld gestartet werden. Wegen siebenfachen Mordes zum Tode verurteilt Manuel widerrief sein Geständnis— Urteil baut sich auf Indizien auf London(dpa). Der 32 Jahre alte schotti- sche Waldarbeiter Peter Manuel wurde am Donnerstag in einem in vieler Hinsicht ein- Zigartigen Prozeß in Glasgow wegen sieben- fachen Mordes zum Tode verurteilt. Er soll am 19. Juni durch den Strang hingerichtet Werden. Manuel nahm das Todesurteil nach dem 16 Tage dauernden Prozeß mit finsterem Gesicht, aber gefaßt hin. Die Geschworenen fanden Mamuel einstim- mig schuldig, sieben Menschen ermordet zu haben. Wegen Mangels an Beweisen sprachen sie ihn von der Schuld an einem achten Mord frei. In der atemlosen Stille des Gerichtssaa- les sagte der Sprecher der Geschworenen mit fester Stimme das„schuldig“ für den Mord an der 17jährigen Isabelle Cooke, der Familie Smart mit ihrem zehn Jahre alten Sohn und den Mord an Mrs. Marion Watt, ihrer zu Be- such anwesenden Schwester und ihrer I16jäh- rigen Tochter. In der Voruntersuchung hatte Manuel acht Morde zugegeben. Wenige Tage nach Beginn des Prozesses aber überraschte er das Gericht damit, daß er dieses Geständnis widerrief und sich als„unschuldig in allen Punkten der An- klage“ erklärte. Er beschuldigte dagegen die Polizeibeamten, die bei ihm Haussuchung ge- halten und in seiner Begleitung alle Tatorte aufgesucht hatten, ihn unter Druck gesetzt zu haben. Er habe das Geständnis nur nach der Drohung abgefaßt, daß die Polizei seine ganze Familie„ans Kreuz schlagen“ werde, wenn er die bis dahin ungeklärten und zum Teil schon ein Jahr zurückliegenden Morde nicht einge- stehe. Manuels Vater saß zu dieser Zeit we- gen Verdachts eines Einbruchs in Unter- suchungshaft. Im zweiten Teil des Prozesses überraschte Manuel damit, daß er seine eigene Verteidi- gung führte. Der 32 Jahre alte Waldarbeiter, der in Manhattan in den Vereinigten Staaten geboren ist, führte seinen Fall mit außer- ordentlicher Geschicklichkeit. Die Polizeibe- amten, die ihn vernommen hatten, mußten es sich gefallen lassen, sich von Manuel in ein scharfes Kreuzverhör nehmen zu lassen. Der Angeklagte zitierte während der Verhandlung als sein eigener Verteidiger auch seinen Vater und seine Mutter als Zeugen, um sich von ihnen Angaben über ein Alibi machen zu las- sen, das er dem Gericht zur Entlastung von der Anklage am Mord der Familie Smart vor- gelegt hatte. Man konnte zeitweilig den Ein- druck haben, als ob der gut aussehende und sorgfältig gekleidete Manuel nicht der Ange- klagte, sondern ein Verteidiger war, der mit wohl gewählten Worten und dem Vertrauen auf die Unschuld seines Klienten seine Sache führt. Er hatte sich für die Fragen des Kreuz- Verhörs und für seine eigenen Zeugenaussagen kaum Notizen gemacht. Er sprach zum Teil stundenlang ohne Unterbrechung. Der Rich- ter forderte ihn wiederholt auf, nicht zu schnell zu sprechen. Die Stenographen hatten Mühe, ihm zu folgen. Nachdem Manuel sein Geständnis wider- rufen hatte, mußte das Urteil völlig auf In- dizien und die Tatsache aufgebaut werden, daß der Angeklagte die Tatorte genau kannte und die Polizei, ohne zu zögern, an die Stelle geführt hatte, an der Isabelle Cooke ver- scharrt War. Besonders verwirrend in dem Prozeß war auch, daß die Anklage auf kein Klares Motiv hinweisen konnte. Fast alle Op- fer waren— zum Teil aus nächster Nähe und im Schlaf— erschossen worden. Die Kleider der ermordeten drei Mädchen waren zum Teil zerrissen. Die Mädchen selbst aber wa- ren vom Täter unberührt gelassen worden. Da in allen Fällen Kleinere Mengen an Bar- geld und einige Wertsachen gestohlen worden sind, war Anklage auf Raubmord erhoben Worden. 8 Der Verteidigungsausschuß der WEU er- örterte in London in Abwesenheit der fran- zösischen Mitglieder die Lage in Frankreich. Die tunesische Regierung hat ihre UN- Delegation angewiesen, sich wegen der tune- sischen Beschwerden gegen Frankreich für eine sofortige Sitzung des Sicherheitsrates einzusetzen. 5 2 ES Si Zustanc oder ga dab er belinde, die Tin gebraue Sinne, an sein wenig s fall 80 und nic hat ode alles be auch u. sitzen. aus der vorher überha nichts. 80 d aber w Sitzen, ob sich barmt. Die! derte e Kaisers „Du bi. der tin Wie k Der Gen nimmt wahl v Wetter Kopfsa nächste rechnet einen! heim B stanz 1 gegen reichlie gart u Freibu rabi is. man i Mannh Fonste en V 46 Auel 25—30 jetzt d inländ! man ir 1580 D. dagege Klasse billige. mußte 15, in Freibu Grüne chen boten; 11,10 ein ge. Preise Sind. gart u um 80 ruhe u stens um 2 N 60 zur ru post e Rückse Stellt z burger trägt o und b! 5 2 — kolcale Nuandacliais In der Tinte Es gibt mancherlei Bezeichnungen für den zustand eines Menschen, der in Verlegenheit bder gar ins Unglück gekommen ist. Wir sagen, daß er sich in der Patsche oder in der Klemme bellnde, oder meinen auch, er sei gehörig„in die Tinte“ geraten. Wenn wir diesen Ausdruck gebrauchen, so tun Wir das meist in dem Sinne, als trage der andere selbst mit Schuld an seiner mißlichen Lage. Und wenn wir ein wenig schadenfroh sind und ihm seinen Rein- fall önnen, weil er vielleicht eigenmächtig und nicht nach unseren Ratschlägen gehandelt hat oder überhaupt ein Mensch ist, der immer alles besser weiß, dann lassen wir ihn wohl uch mal eine Weile ruhig in dieser Tinte sitzen. Soll er doch selbst sehen, wie er wieder aus dem Schlamassel herauskommt! Er hat ja vorher unsere Einwände so stolz abgetan, und überhaupt tut ihm ein solcher Dämpfer gar- nichts. So denken wir mit leiser Schadenfreude, aber wenn wir selbst einmal„in der Tinte“ sitzen, dann schauen wir flehentlich um uns, ob sich nicht jemand über unseren Zustand er- bparmt. Es ist eben alles im Leben relativ. Die Redensart ist schon ein paar Jahrhun- derte alt. Wir finden bereits bei Geiler von Kaisersberg im„Narrenschiff“(1520) den Satz Du bist voller sünd... du steckst mitten in der tineten.“ Wie kaufen wir am vorteilhaftesten ein? Der Einkaufsberater für die Hausfrau Gemüse: Das Angebot an Gemüse nimmt erfreulicherweise ständig zu, die Aus- wahl wird reichhaltiger. Das warme, feuchte Wetter hat vor allem das Wachstum von Kopfsalat sehr begünstigt, so daß in den nächsten Tagen mit einer Salatschwemme ge- rechnet wird. So mußte man in Stuttgart für einen Kopfsalat kaum mehr als 17, in Mann- heim kaum mehr als 10, in Karlsruhe, Kon- stanz und Freiburg um 15, in Tuttlingen da- gegen 20 Pf bezahlen. Spinat wird ebenfalls reichlich angeliefert, 1 Pfund kostete in Stutt- gart und Mannheim um 25, in Karlsruhe, Freiburg und Konstanz um 20 Pf. Auch Kohl- rabi ist billiger geworden, für 1 Knolle zahlte man in Stuttgart und Freiburg um 29, in Mannheim um 25, in Karlsruhe um 20, in 1 und Tuttlingen um 35 Pf. Radies- n wurden in Stuttgart und Karlsruhe pro d für 20, in Mannheim für 15, in Tutt- aussen für 18, in Freiburg und Konstanz für 25—30 Pf angeboten. Bei Spargel überwiegt jetzt das Angebot an inländischer Ware. Für inländischen Spargel der Klasse AI zahlte man in Stuttgart und Karlsruhe um 1,70 bis 1,80 DM, in Mannheim um 1,60, in Freiburg dagegen noch um 2,— DM. Spargel der Klasse A II war im allgemeinen 10—15 Pf billiger je Pfund. Für 1 Pfund Rhabarber mußte man in Stuttgart und Tuttlingen um 15, in Karlsruhe und Mannheim um 20, in Freiburg und Konstanz um 30 Pf anlegen. Grüne italienische Erbsen wurden in man- chen Geschäften schon für 65—70 Pf ange- boten; dagegen sind Karotten kaum unter 11,10 DM zu haben, weil der Nachfrage nur ein geringes Angebot gegenübersteht und die Preise in den Herkunftsländern sehr hoch sind. Gurken sind sehr fest im Preis, in Stutt- gart und Tuttlingen zahlte man für 1 Stück um 80, in Mannheim, Freiburg und Karls- ruhe um 90 Pf, in Konstanz dagegen minde- stens 1,15 DM. Holländische Tomaten kosten um 2 DM das Pfund. Neue Sondermarke der Bundespost 9 dur zehnten Wiederkehr des Pages der „ hrungsreform am 20. Juni gibt die Bundes- post eine Gedenkmarke heraus, auf der die Rückseite eines Fünf-Mark-Stückes darge- Stellt ist. Die Gedenkmarke ist von dem Ham- durger Graphiker Georg Kühlborn entworfen, trägt die Inschrift„Zehn Jahre Deutsche Mark“ und bleibt bis zum Jahresende 1959 gültig. Wohltätigkeitsbazar der evang. Kirchengemeinde Nach den getroffenen Vorbereitungen besteht kaum noch ein Zweifel darüber, daß der Wohl- tätigkeitsbazar der evang. Kirchengemeinde, der morgen Samstag Abend, 20 Uhr im Saale und in den Kellerräumen der Brauerei Pfisterer sei- nen Anfang nimmt, einer reibungslosen und un- terhaltsamen Verlauf nehmen wird. Die Kapelle Dietz bestreitet den musikalischen Teil des Abends und der Männergesangverein Sängerbund wird mit stimmungsvollen Chören erfreuen. Am Sonntagnachmittag ab 14 Uhr wird die Haus- kapelle des Gemeinnützigen Vereins Sueben heim für musikalische Unterhaltung bemüht sein und in den Abend- und Nachtstunden wer- den neben den Kirchenchören beider Konfessi- onen noch der Männergesangverein 1861 und der Gesangverein Liedertafel mit gesanglichen, und darüber hinaus die Musikkapelle Dietz mit mu- sikalischen Darbietungen aufwarten. Daß auch für die Befriedigung der leiblichen Bedürfnisse aller Besucher Sorge getroffen ist, bedarf keiner besonderen Erwähnung. Eine reichhaltige Tom- bola bietet die Chance für wertvolle Gewinne und ein Schießstand lockt die Freunde der Schießkunst zu reizvollen Preisen. Unter der Berücksichtigung, daß der Erlös der Veran- staltung ausschließlich Wohlfahrtszwecken der Kirchengemeinde zugeführt wird, wünschen wir ihr besten Erfolg. Beilagenhinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt eine Schrift des Verlages Bibel- und Schriftenmission Werner Heukelbach, Wiedenest Bezirk Köln bei. Jetzt eile L888 IAA RESS dies tut güt Steuertermine für Juni 10. Juni: Lohnsteuer und Kirchenlohnsteuer. Anmeldung und Abführung der im Mai einbehaltenen Lohnsteuer und ev., ak. und rk. Kirchenlohnsteuer ur Monatszahler); Umsatzsteuer- Voranmeldung für Monat Mai abgeben und Vorauszahlung entrichten (mur Monatszahler); Einkommensteuer und Kirchensteuer, Körperschaftssteuer sowie Notopfer Berlin für Körperschaften, Ent- richtung der vierteljährlichen Rate gemäß des den Veranlagten zugegangenen Beschei- des; Getränke- und Vergnügungssteuer, Steuererklärungen für Mai einreichen und Steuer entrichten; Juni: Beförderungssteuer im Personen- und Gepäckverkehr mit Personenkraftwa- gen, Nachweisung für Mai einreichen und Steuer entrichten(Monatszahler); 6. Juni: Grundsteuer, Vorauszahlung leisten Tür Juni. Juni: Beförderungssteuer im Güterverkehr mit Lastkraftwagen, Nachweisung für Mai einreichen und Steuer entrichten(Monats- zahler). 12. Unser Wetterbericht Upbersicht: Die über Mitteleuropa gelegene Hochdruckzelle, die uns die Wetterbesserung gebracht hat, weicht langsam nach Nordosten zurück, so daß sich im weiteren Verlauf von Südwest und Westen her schwache Störungs- Ausläufer unserem Raum nähern können. Dabei werden anfangs noch mehr oder weni- ger warme Luftmassen aus südlichen Rich- tungen zugeführt. Vorhersage: Im Laufe des Tages wolkiger, später vereinzelt gewittrig. Höchsttemperatu- ren um oder über 20 Grad. Am Samstag leicht veränderlich und wahrscheinlich nicht ganz miederschlagsfrei. Temperaturen etwas zurück- gehend. l Stärkeren Fraueneinfluß gefordert Mannheim(Isw). Auf der Mannheimer Tagung des Internationalen Verbandes berufs- (tätiger Frauen ist eine stärkere Einflußnahme der Frauen auf die nationalen Parlamente und auf die Gesetzgebung gefordert worden. Eine Sprecherin des Verbandes unterstrich vor den 250 Delegierten, die aus 20 Nationen zu der Mannheimer Tagung gekommen sind, die besondere Notwendigkeit, schon in den vorbereitenden Gesetzgebungsarbeiten und Regierungsentscheidungen die begründeten Anliegen der Frau vor allem auf dem Gebiet der beruflichen und der politischen Betätigung 2zU berücksichtigen. Flucht vor dena Gläubigern Mannheim(Isw)). Um sich dem Zugriff seiner Gläubiger zu entziehen, versuchte ein 22jähriger Hilfsarbeiter, der zuletzt in Mann- heim wohnte, in die Sowjetzone zu flüchten. El wurde von Zollbeamten im Raum von Grüsselbach im hessischen Kreis Hünfeld auf- gegriffen und der Landespolizei übergeben. „Ich weiß vor lauter Schulden nicht mehr ein noch aus“, sagte er dem Amtsrichter in Hün- Feld, der Haftbefehl wegen Betrugs gegen ihn erließ. Der Hilfsarbeiter wurde in das Amts- gerichtsgefängnis Fulda gebracht. Reise- Wetterbericht über den Funk Nach dem Beispiel anderer Wetterämter gibt seit neuestem auch das Wetteramt Freiburg Reisewetterberichte aus, durch die sich Ur- laubsreisende über das jeweilige Wetter im Gebiet ihrer Ferien- und Reisepläne orientie- ren können. Der Reisewetterbericht des Wet- teramtes Freiburg wird über den Rundfunk jeden Werktag nachmittags im Anschluß an den Nachrichtendienst um 16 Uhr verbreitet. Im Bereich der Oberpostdirektion Karls- ruhe besteht seit einigen Tagen über die Ruf- nummer 1160 gegen einfache Ortsgespräch- gebühren die Möglichkeit, den Reise- Wetter- bericht der Wetter warten Karlsruhe und Mannheim abzuhören. Auch im Bereich der Oberpostdirektion Freiburg soll der Reise- Wetterbericht über den Fernsprecher verbrei- tet werden, sobald die technischen Vorausset- Zungen hierfür vorliegen. in 25 000 DM-Gewinn in der Klassenlotterie In der ersten Prämienziehung der 23. Süd- deutschen Klassenlotterie fiel ein Gewinn zu 25 000 DM auf die Losnummer 202 803.(Ohne Gewähr.) Man muß es tausendmal sagen Rase nicht und fahre nicht zu langsam— Mahnung der Bundesverkehrswacht Unter dem Stichwort„Man muß es tausend mal sagen“ mahnt die Bundesverkehrswacht die Kraftfahrer, nie die vorgeschriebenen Ge- schwindigkeitsbeschränkungen zu überschrei- ten. Sie dürfen sogar nur dann ausgenutzt Werden, wenn Verkehrslage und Straßen- verhältnisse es gestatten. Die Verkehrswacht erinnert daran, daß aber auch Langsamfahrer den Verkehr gefährden und behindern. Des- halb die Mahnung:„Passe deine Geschwin- digkeit dem Verkehrsfluß an.“ Was dem Fahrschüler schon eingehämmert Wird und was er nur zu leicht vergißt, ist die lebenswichtige Erfahrung:„Deine Geschwin- digkeit ist ausschlaggebend für die Länge deines Bremsweges.“ Dabei ist der Straßen- zustand zu berücksichtigen. Nässe, Gl oder Ackererde machen auch die beste Straße ge- fährlich. Weiter heißt es in den offiziellen Leitsätzen, die von einem Arbeitskreis beim Bundesver- Kkehrsministerium erarbeitet worden sind: „Fahre nur so schnell, daß du innerhalb deines Blickfeldes anhalten kannst. Vorausfahrende Fahrzeuge, unübersehbare Kurven, Kuppen, Bewachsungen oder Bebauungen könmen ge- kährliche Uberraschungen verdecken. Bei Dun- kelheit, Regen und auch bei Blendung mußt du die Geschwindigkeit deiner verringerten Sehweite anpassen und notfalls sogar anhal- ten. Fahr nicht zu forsch auf Fußgängerüber- Wege zu. Richte dich auch rechtzeitig auf den Wechsel des Ampellichts ein, denn dadurch Verhinderst du Auffahrunfälle. Nimm beson- dere Rücksicht auf alte Leute und Kinder; spielende Kinder sind unberechenbar.“ Der Kuckuek kommt zu Faruk. Italienische Ge- richte ließen das Mobilar von Ex-König Faruk pfänden, weil er sich weigert, alte Rechnungen aus seiner Regierungszeit bei italienischen Kauf- leuten zu begleichen. Die NEUE Illustrierte be- suchte den Ex-Monarchen, der heute zurückge- zogen und bescheiden die II. Etage eines mo- dernen Miethauses in Rom bewohnt. In diesem neuen Heft der NEUEN Illustrierten setzt Chefreporter Wolfgang Weber seinen Be- richt über das Hiroshima von heute fort.— Im Textteil beginnt ein neuer Roman. Es ist der Bestseller Amerikas. Eine Frau, Mutter von 3 Kindern, schrieb ihn. Die NEUE Illustrierte veröffentlicht den Roman als erste Zeitung in deutscher Sprache, exklusiv und unter dem Titel„Die ehrbaren Sünder“ in die Suppe gehört Fleisch. das weiß ich als Hausfrau und das weiſs natürlich auch MAGGI. Darum ist Fleischextrakt also das Wertvollste vom Rind- fleisch · die Grundlage für jedes Päckchen MAGGIõ„Klare“. Jeden Tas anders Finnen Sie MAGGI Klare Fleischiuppe Servieren. Vie, zast Ihnen unter, goldexes Rezeptheſs. Sie erhalten es boſtenlos uom MAGGI. Fridolin, Franbſurt a. M., Postfach 3520. cala, elle able 40K ROMAN VON HANS E RN S T Copyright by A. Bechthold, Fassberg, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden. (26. Fortsetzung) „Laß sie nur gehen, die zwei alten Drachen“, sagt sie,„ist sowieso nicht mehr viel ausgerich- tet mit ihnen. Es war überhaupt dumm von mir, daß ich sie eingestellt habe. Aber du bleibst mir und das ist die Hauptsache. Ich wWIII einmal nachsehen, ob ich nicht etwas finde für dich in meiner Schmuckschatulle.“ Sie findet wirklich etwas, einen Ring mit blauem Stein, der wohl schon alt und wertvoll sein mag. „Steck ihn nur gleich an und sag den andern, dag du ihn von mir hast“, ereifert sie sich. „Die werden es noch bitter bereuen, daß sie weggehen von der Wies.“ Tags darauf aber hat sie alles schon wieder vergessen und grübelt darüber nach, warum die Monika eigentlich bleiben will. Sie kann sich nicht erinnern, zu Monika freundlicher ge- gar der Bauer ihr schöne Worte gegeben, daß Sie dableiben soll? Am Mittag findet sie der Toni in der Küche sitzen, das Essen ist nicht fertig, das Feuer im Herd fast erloschen. Seit er weiß, wie es um sie steht, bemüht er sich um einen gefälligen, vuhigen Ton. „Was ist denn, Agnes? Bist nicht gut bei- sammen?“ „Ich muß bloß über soviel nachdenken“. Sagt sie unversöhnlich. „Denk' nicht soviel, es wird schon alles gut werden. Schau, die Angerin war schon über vierzig, als sie ihr Erstes gekriegt hat.“ „Ha, deswegen denk ich mir gar nichts. Ich bin erst achtunddreißig. Du brauchst dir durch- aus nicht einzubilden, daß du eine zweite Kkrie sst“ 8 wesen zu sein als zu den andern. Vielleicht hat „Dummes Zeug“, sagt er und hängt seine Joppe über die Herdstange zum Trocknen. Dann schürt er das Feuer nach und rückt den großen Topf mit dem KEnödelwasser über die Offene Flamme. Ohne sich zu regen, beobachtet sie ihn und stellt dann plötzlich die Frage: „Warum bleibt denn eigentlich die Monika da?“ Langsam richtet er sich auf, sein Gesicht ist gerötet vom Feuer, es kann aber auch auf- steigender Zorn sein. „Sei doch froh, daß sie dableibt. Ist es nicht genug, wenn die andern beiden gehen.“ „Ich werde schon Ersatz für sie finden. Aber daß die Monika bleibt, das gibt mir zu denken. Manchmal kommt es mir so vor, als mache sie dir verliebte Augen.“ „Du siehst immer mehr als ich.“ „Besser früb genug alles gesehen, als war- ten, bis es zu spät ist. Wegen mir wird sie nicht dableiben, schon eher wegen dir. Wer wels, wWas sich da hinter meinem Rücken ab- Spielt.“ Er Will es eigentlich nicht sagen, es fährt ihm nur im Zorn so heraus:„Herrgott, bist du dumm!“ Wie von einem Schlag getroffen fährt sie in die Höhe. Ihre Augen funkeln böse. „So, dumm bin ich? Das mußt ausgerechnet du mir sagen. Was warst du denn schon? Ein besserer Knecht. Ich aber hab dich genommen und hab dich zu dem gemacht, was du heute bist: der reiche Wieserbauer.“ Sein Zorn ist schon wieder verraucht, auch wenn sie ihm wieder vorgehalten hat, Wwas sie aus ihm machte.— Das hat sie schon so oft getan, daß es ihn nicht mehr rührt. Sich be- Zwingend, setzt er sich zu ihr auf die Bank und legt seine Hand auf ihre Schulter. „Du hast recht, Agnes, du hast mich zu einem reichen Bauern gemacht, und du hättest es in deiner Hand, mich auch zu einem frohen Mann zu machen. Aber dauernd grübelst du und süichst und witterst hinter allem etwas, was gar nicht da ist. Wenn du so weitermachst, Agnes, sind wir bald allein am Hof, weil nie- mand mehr bleiben kann. Die Zeiten, wo einem die Dienstboten ins Haus gerannt sind, die sind endgültig vorbei. Heut' muß man sich die Leute warm halten, wenn man sie hat. Das müßtest du als gute Bäuerin, die du sonst bist, schon Wissen. Es wäre viel besser, du würdest mehr an unser kommendes Kind denken, als daß du dir mit Nichtigkeiten die Tage verbitterst. Manchmal kommt es mir gerade vor, als freu- test du dich gar nicht auf das Kleine.“ Wie weggeweht ist jetzt wieder ihre schlechte Laune. Sie drückt ihren Kopf an seinen Hals. „Freust du dich denn?“ „Ja, Agnes, ich freue mich darauf, weil ich mir denke, daß ein Kind alles überbrücken kann, was uns jetzt vielleicht noch trennt.“ „Ja, Anton. Aber wenn es ein— ich weiß doch, wie gern du dir einen Buben wünschst — wenn es aber dann ein Mädchen wird?“ „Agnes, das ist doch gleich! Mach' dir doch darüber keine Gedanken. Die Hauptsache ist, daß alles gut vorübergeht.“ Sie schweigt eine Weile mit nachdenklicher Stirne und sagt dann, mit ihren Gedanken einen weiten Sprung machend: „Eine Wut wird er haben, der Hocheder droben, wenn wir einen Buben haben, wo er es nicht einmal zu einer Frau bringt! Und grad mit Fleiß fahr ich dann mit dem Kinder- Wäagerl bei ihm droben vorbei, daß er sich grün und blau ärgern muß.“ „Ja, das tust, Agnes“, stimmt er ihr zu.„Und jetzt schaun wir halt, daß das Mittagessen fertig wird.“ „Ja! Alles hätt' ich heute bald vergessen.“ Mit flinker Hand schafft sie am Herd und ist für ein paar Tage wieder gutmütig und ver- Söhnlich. 5 Der Toni aber hat recht gehabt, sie findet s schnell nicht Ersatz für die beiden Mägde, die den Dienst aufgesagt haben So wird für den Stall eben ein Schweizerehepaar eingestellt. Toni ist diese Regelung lieber, zumal er bei der Wahl dieser beiden Leute eine glückliche Hand bewiesen hat. Da begibt es sich, es mag etwa vierzehn Tage nack Lichtmeß sein, daß Toni mit einem Ge- spann zu einem weitabgelegenen Feldstadel 5 7 fahren muß, um Heu zu holen. Die Knechte sind im Wald oben. So bleibt ihm nichts übrig, als die Monika mitzunehmen, damit sie ihm helfe. Die Monika ist an sich ein unscheinbares Ding. Dem Toni wäre es im Traum nie ein- gefallen, ihr etwa nachzusehen. Es ist bitter kalt an diesem Tag. Der Schnee znirscht unter den Schlittenkufen und der Atem der Pferde steigt wie Nebel in die Luft. Schweigend legen sie beide im Feldstadel das Heu auf. Es sind kaum zehn Worte, die sie zusammen sprechen. Bei der Heimfahrt aber geschieht es unglücklicher weise, daß die hohe Fuhre an einer abschüssigen Stelle um- kippt und nochmals aufgeladen werden mug. Dadurch entsteht ein großer Zeitverlust. Da- heim sitzt die Bäuerin mit pochendem Herzen am Fenster und starrt über den verschneiten Hang hinaus, von dem die beiden kommen müssen. Immer unruhiger wird sie. Immer wieder schaut sie auf die Uhr.„Jetzt sind sie schon drei Stunden aus. In einer Stunde hätten sie zurück sein müssen“, denkt sie. Schon ist sie in einen Mantel geschlüpft und windet sich soeben einen Wollschal um den Kopf, um nach den beiden zu sehen, als das Gefährt am Hang- rücken erscheint. Der Toni reitet auf dem Sattelgaul, die Monika aber sitzt droben auf der Fuhre, eingehüllt in einen dicken Woll schal. Von einer grenzenlosen Unrast befallen, entledigt Agnes sich ihres Mantels und ihres Schals, wirft abermals einen Blick auf die Uhr und stellt fest, daß die beiden fast drei Stunden fortgewesen sind. Sie hört das Ge- spann über die Tennbrücke donnern und sieht dann, wie der Toni und die Monika je ein Pferd herunter führen und in den Stall bringen. Da öffnet sie schon leise die Stalltüre und horcht. 10 9 5 laden jetzt das Heu gleich ab“, sagt Tomi. 5 Gortsetzung folgt) a Regierung besichtigte Schweizer Reaktor Abschluß des Freundschaftsbesuches im Grenzkanton Aargau Stuttgart(sw). Mit der Besichtigung des ersten Schweizer Atomreaktors in Würen- Ungen ging der Zweitägige Freundschaftsbe- such der Landesregierung von Baden- Würt⸗ temberg im Schweizer Grenzkanton Aargau zu Ende. Ministerpräsident Dr. Gebhard Mül- ler und seine Regierungskollegen aus Stutt- Sart liegen sich auf dem ausgedehnten Ver- suchsgelände die Betriebsweise des Swim ming-Pool-Reaktors sowie die im Rohbau Fertigen Anlagen des geplanten Schwerwasse Reaktors zeigen. Die Besichtigung der Schwei- Zer Reaktor-Anlagen war für die Gäste aus Baden- Württemberg vor allem deshalb auf- schlugreich, weil in Würenlingen ähnliche technische, physikalische und organisatorische Probleme auftauchen wie bei dem Reaktor betrieb im Hardtwald bei Karlsruhe. Die Würenlinger Reaktor-AGd, an der bis- her vorwiegend Schweizer Industriefirmen beteiligt waren, steht vor wichtigen struktu- rellen Anderungen. Infolge des grogen Kapi- talbedarfs, den sie für den künftigen Ver- Suchsbetrieb benötigt,(man spricht von ca. 50 Millionen Franken, die von privater Seite Allein nicht zu haben sind), wird wahrschein- lich der Eidgenössische Bund als Geldgeber auftreten, der damit auch entscheidende Be- fugnisse am Reaktorbetrieb erhält. Außerdem Sollen Fach wissenschaftler verschiedener Schweizer Hochschulen in den Stiftungsrat der Reaktor-AG eintreten. Bei der Besichtigung des Reaktor-Geländes kamen auch die Besorgnisse der deutschen Grenzstadt Waldshut zur Sprache, der nur 11 Km vom Rhein entfernte Würenlinger Ver- suchsreaktor könnte zu einer Strahlenver- seuchung des Aare und damit des Rhein- Wassers beitragen. Sprecher der Reaktor-AG betonten erneut, für Besorgnisse dieser Art bestehe kein Grund. Die Radioaktivität im Bereiche des Reaktors werde streng über- Wacht. Bei dem von der Aargauer Kantonsregie- Tung in Zurzach zum Abschied gegebenen Essen bedankte sich Ministerpräsident Dr. Müller herzlich für die freundliche Aufnahme der baden-württembergischen Regierungsdele- gation im Kanton Aargau. Die Begegnung Zwischen den Regierungsbehörden von Baden- Württemberg und des Aargaues habe die freundschaftlichen Beziehungen gefestigt. Am Nachmittag fuhren die deutschen Gäste von Schaffhausen aus nach Stuttgart zurück. Bürgermeister kritisieren die Regierung Wolfach dswy). In einer Versammlung der Bürgermeister des Kreises Wolfach Wurde gegen das Finanzgebazen der Landesregie- rung bei der Bezuschussung von Geräte- Anschaffungen für die Gemeindefeuerwehren Stellung genommen. Die Bürgermeister PO testieren gegen die Einmischung der Landes- regierung in diese ausgesprochen kommunale Angelegenheit und außerdem gegen die immer Kleiner werdenden Zuschüsse. Die Bürger- meister vertraten die Ansicht, daß es vernünf- tiger gewesen wäre, die Feuerwehrschule in Freiburg beizubehalten und die sechs Mil- lionen Mark für die neue Landesfeuerwehr- schule in Bruchsal, für die ursprünglich nur 1,5 Millionen Mark vorgesehen Waren, den Feuerwehren für die Anschaffung von Ge- räten zugute kommen zu lassen. Süd weſtd. Rund ſchan 5* Für klare Sicht beim Autobahnbau Freiburg(sw). Für eine baldige Fest- legung der Autobahnstraße im Bereich der Freiburger Bucht hat sich der Landkreis Frei- burg ausgesprochen. Beim Autobahnprojekt durch das Oberrheintal liegen von allen Teil- stücken die Vorarbeiten für die endgültige Straßenführung auf dem Abschnitt der Frei- burger Bucht noch am we testen zurück. Auf Grund einer Entschließung les Kreistages hat sich nun das Landratsamt Freiburg mit der Bitte an das Autobahnamt von Baden- Würt⸗ temberg gewandt, eine vor einiger Zeit in Aussicht gestellte Besprechung mit den ört- Uchen Stellen und dem Landkreis 2 abzuhalten. Der Landkreis Freiburg wünscht, daß bei der endgültigen Fe legung der Auto- bahnstraße in der Freiburger Bucht die land- Wirtschaftlichen Interessen so weit wie mog- lich berücksichtigt werden schestens 100 Jahre Pforzheimer Feuerwehr Pforzheim sw). 3000 Feuerwehrmänner aus ganz Baden werden am kommenden Wo- chenende zu den Jubiläumsfeierlichkeiten zum 100jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Pforzheim erwartet. Neben einer Tagung der Kreisbrandmeister und der Brand- direktoren der Feuerwehren des Regierungs- bezirks Nordbaden sind eine große Angriffs- übung, ein Festakt mit anschließendem Fak- kelzug und ein historischer Festzug vorge- sehen. Erste Modeliflugschule im Bundesgebiet Bruchsal Gdsw). Die erste Modellflug- und Modellbauschule im Bundesgebiet wird noch in diesem Jahr auf dem idealen Gelände des Flugsportvereins Bruchsal errichtet werden, erklärte der Beauftragte des baden-württem⸗ bergischen Luftsportverbandes, Kellner, nach in Bruchsal veranstalteten Landes-Modell- Hug- Meisterschaften. Hauptsächlich sollen hier Modlellflug- und Modellbaulehrer ausgebildet Werden, um dieses„goldene Hobby“ der Ju- Send noch stärker ausweiten zu können. Die Finanzierung des Projekts sei gesichert. Es Würden etwa 200 000 DM Rosten entstehen. Zimmervermieterin war wachsam Karlsruhe dsw). Durch die Aufmerk- samkeit einer Zimmervermieterin wurde die- ser Tage in Clausthal-Zellerfeld ein Mann aus Karlsruhe festgenommen, der seit August Vorigen Jahres wegen verschiedener Betrüge- reien steckbrieflich gesucht wird. Der junge Mann, der sich in den Pfingsttagen als Kur- gast eingemietet hatte, war der Vermieterin aufgefallen, weil er nur einen Koffer mit schmutziger Wäsche bei sich hatte. Als er zum Mittagessen in eine Gaststätte ging, benach- richtigte sie die Polizei und bat, die Persona- lien zu überprüfen. Dabei stellte sich heraus, daß sich der„Kurgast“ von März bis Juli 1957 in Karlsruhe hohe Geldbeträge, u. a. 12 000 DM von seiner damaligen Braut, erschwindelt hatte. Auf das Konto des Betrügers sollen noch mehr Straftaten kommen, Die Ermitt- lungen dauern noch an. Erstmals über 7000 Studenten in Heidelberg Heidelberg dsw). Zum ersten Male ha- ben sich in diesem Sommersemester mehr als 7000 Studenten bei der Universität Heidel- berg eingeschrieben. Von den insgesamt 7180 Studierenden sind 729 Ausländer. Der Anteil der Studentinnen beträgt etwa ein Drittel. 2041 Studenten haben Fächer der Philosophi- schen Fakultät belegt, danach folgen die Me- diziner mit 1345, die Juristen mit 1167 und die Natur wissenschaftler mit 986 Einschrei- dungen. 809 studieren im Dolmetscherinstitut, 585 sind Theologen und 147 Zahnmediziner. Hohe Geldstrafe für Nitrit-Mißbrauch Drei Kunden nach Wurstgenuß erkrankt— Fabrikationsräume waren verschmutzt Tauberbischofsheim(Isw). Ein Metz- ger aus Grünsfeld im Kreis Tauberbischofs- heim wurde vom Amtsgericht Tauberbischofs- heim wegen Verstoßes gegen das Nitritgesetz und gegen das Lebensmittelgesetz zu drei Wo- chen Gefängnis mit Bewährung und hohen Gelästrafen verurteilt. Tausend Mark muß er wegen Verstoßes gegen das Nitritgesetz, 300 Mark wegen Verkaufs von verdorbener Wurst und 500 Mark wegen starker Ver- schmutzung der Fabrikationsräume bezahlen. Von dem vom Staatsanwalt geforderten Berufs- verbot wurde abgesehen, doch muß der Ver- Urteilte das Urteil in einer in Tauberbischofs- heim erscheinenden Tageszeitung veröffent- lichen lassen. Der Angeklagte hatte, wie sich aus der Ver- handlung ergab, im Sommer 1955 vom Ober- meister der Metzgerinnung des Kreises Sins- heim Nitrat bezogen und es in seiner Wurst- küche verarbeitet. Nach Sachverständigenaus- sagen waren in Produkten des Angeklagten 0,17 Prozent Nitrit festgestellt worden, wäh- rend die zugelassene Pökellake nur 0,04 Pro- zent enthalten darf. Nach Zeugenaussagen Sind im November 1957 drei Kunden nach dem Genuß von Waren aus dem Geschäft des An- geklagten erkrankt, dessen Wurstküche sich zudem in einem so schlechten Zustand befand, daß das Landratsamt Tauberbischofsheim vor einiger Zeit dagegen einschreiten mußte. 36 Kilo verdorbenes Fleisch beschlagnahnit In einer anderen Metzgerei im Kreis Tau- berbischofsheim wurden nach einer Mittei- lung der Landespolizei 36 Kilogramm verdor- bene Fleisch- und Wurstwaren beschlagnahmt und einer Tierbeseitigungsanstalt Übergeben. Die Metzgerei wurde auf Anordnung des Landratsamts geschlossen. Auto gegen Reiseomnibus— drei Tote Viernheim(dpa). Drei Tote und vier Schwerverletzte gab es auf der Autobahn- abfahrt nach Kaiserslautern bei Viernheim, als ein amerikanisches Auto frontal auf einen Reiseomnibus aufprallte. i Fanische Wagen, der vermutlich aus Richtung Kaisers- lautern kam und unvorschriftsmäßig auf die Autobahn einbiegen wollte, geriet in den Ge- genverkehr, Bei dem Zusammenstoß mit dem Bus wurde der Personenwagen über den Grünstreifen auf die Gegenfahrbahn geschleu- dert. Die beiden amerikanischen Soldaten, die in dem Wagen saßen, waren auf der Stelle tot. Von den Insassen des Reiseomnibuss 8, der mit jungen Bergarbeitern von einem Er- holungsurlaub zurückkam, wurden fünf schwer Verletzt, unter ihnen der Fahrer. Einer der Verletzten starb kurz nach der Einlieferung in das Mannheimer Stadtkrankenhaus. Wasser für Lahr aus der Rheinebene Lahr(sw). Um ihre Wasserversorgung sicherzustellen, will die Stadt Lahr durch einen Tiefbrunnen Wasser aus der Rhein- ebene gewinnen. Versuchsbohrungen ergaben vor den Toren der Stadt Wasser in ausrei- chender und guter Qualität. Für den Erwerb des Geländes, die Anlage des Brunnens und die Verlegung eimer Zubringerleitung bis zum Stadtrand sind im Haushaltsplan 1958 rund 525 00 DM vorgesehen. Im Jahr 1959 soll das Gesamtprojekt, das etwa zwei Millionen PM kosten wird, durch den Einbau der Maschinen und den Bau eines großen Hochbehälters auf dem Schutterlindenberg fertiggestellt werden. Tillmanns Freundin entlassen Stuttgart(Isw). Der Haftbefehl gege die 48 Jahre alte Freundin des Stuttgart Kindesentführers, Mörders und Erpresseg Emil Tillmann, der sich am 23. Mai im Pol zeigewahrsam erhängte, ist auf Antrag de Staatsanwaltschaft Stuttgart aufgehoben wor den. Die Frau, die seit Anfang Mai in Unter suchungshaft saß, zuletzt wegen Verdacht der Begünstigung, wurde, wie die Krimima Polizei jetzt mitteilte, am 24. Mai entlassen 1 1 Gefängnis für ungetreuen Buchhalter Tübingen(sw). Zu zwei Jahren Unt drei Monaten Gefängnis wegen fortgesetzt Untreue in Tateinheit mit Unterschlagu und Urkundenfälschung verurteilte die Gro Strafkammer Tübingen einen 31 Jahre a Kaufmann aus dem Kreis Tübingen. Der An! Seklagte, der als Buchhalter in einer Fahr zeugfabrik bei Tübingen 600 DM verdiente War durch verschiedene Anschaffungen, unt anderem durch den Kauf Kraftwagen, in Schulden geraten. Innerha von vier Jahren brachte er daraufhin na kostspieliger Kuraufenthalt seiner Fat brachte die Verfehlungen schließlich ans Li Als Hauptgrund für seine Betrügereien ga der Buchhalter an, er habe mit dem Geld die Zuneigung seiner Frau zurückgewinnen Wol len, die er in der Zeit seiner finanziellen Not lage verloren habe. Minister a. D. Dr. Lais 65 Jahre alt Freiburg(Isw). Der ehemalige W schaftsminister von Südbaden, Dr. Edu Lais, ist am Donnerstag in Freiburg 65 Jaht alt geworden. Der aus Präg im Schwarzwal stammende Wirtschafts aun, der in ver schiedenen badischen Handwerkskammen tätig war, übernahm im Jahre 1948 die Le tung des Wirtschaft e riums in der sü 3 Auch als füh bundes Badenerland is worden. 2 Zweite Jugendverkehrsschule Baden- Württembergs Karlsruhe(lsw). Oberbürgermeiste Klotz hat in Karlsruhe die zweite qugendver kehrsschule Baden- Württembergs ihrer Be stimmung übergeben. Die erste Schule di 5 Art war bereits vor einiger Zeit in Stutte 0 Ver. errichtet worden. Die Karlsruher Jugend kehrsschule wurde gemeinsam durch di kehrswacht und die Stadt Karlsruhe gebau und kostete rund 40 000 DM. Sie ist in allen den Verkehrs- und Straßenverhältniss einer Großstadt angepaßt und weist nicht nuf Ferkehrsampeln auf, sondern auch Zebra fen, Radwege und einen Rundverkehr. Wildgewordene Kuh jagte die Zuschauer K Or k, Kreis Kehl dsw). Ein Moped und 2 Wel Fahrräder wurden das Opfer einer wild Sewordenen Kuh. Die Kuh scheute auf einen Acker, riß einen Landwirt um und überfuhf ihn mit dem noch angeschirrten Wagen. Den Landwirt wurde leicht verletzt. Die ul rannte dann mit dem Wagen in die Zuschauen eines Hochzeitszuges, Während sich die Zu- schauer in Sicherheit bringen konnten, Wur- den zwei Fahrräder und ein Moped zertrüm- mert. Nachdem es noch einige Hauswände und Gartenzäune beschädigt hatte, kam das erregte Tier auf dem heimischen Hof zum Stehen. HAMBURGER BURSENGERIcH ganz einfach zuzubetelten! Hamburg ist für gute Küche bekannt, darum sollten Sie guch einmal diese preiswerte Mahlzeit für hre familie- mit den ungefärhten„Birkel 7 Hühnchen“ Eierbandnodeln chen. ks kostet wirklich nicht viel ung schmeckt so gut! die nehmen nur: 1 Paket „hirkel 7 Hühnchen“ klerbandnudeſn mit dem hohen Eigehalt, 250 g gekochten Schinken, 1 E, Tomatenmack, 802, fett und Jomatensgoce. 125 9 Schinken hacken, mit Fi, felt, dem Tomatenmark, etwas dalz und! Eglöffel Wasser verrühren. Einen ſeil des bemisches unter die gekochen„Birkel 7 Höhnchen“ klerbandnucleln ziehen, den fest portionsweise auf die Schinkenscheiben ver⸗ telien und auftalſen. Oje fiolſen in heißem Fett knusprig beten, Jomatensaoce deröber gießen. naM BURGER BURSEMOERICHT mit Ditke/ EIEHBANDNUDFELN ee IETZTI„KURZE BIRKEL FabERRHRUD EL N Die gute Suppennudle] löffelfertig ung mundgerecht geschnitten gelfebte Mutter, Frau J 26. 9. 84 Zähringer Straße 3 Völlig unerwartet verschied gestern unsere Barbara Erny geb. Alt Mhm.-Seckenheim, 30. Mai 1958 In stiller Trauer: Hilde Buchwald geb. Erny Hans Buchwald und Verwandte Beerdigung morgen Samstag, 31. Mai 1958, 11 Uhr von der Friedhofkapelle Seckenheim aus. 5 1 1. 29. 5. 58 „ guvell e Bis Montag: Wo. 20, S0. 18.30, 18.30 ung 5 20.30 Uhr P. Alexander, B. Johns, R. Platte u. v.a. in Liche, Jazz u. Lehermuf(2) Ein Musikfarbfilm voller Rhythmus, Herz und Humor! Freitag u. Samstag 22.15 Uhr der Krimi- nalreißer: Den Morgen wirst Du nicht erleben(18 Freitag bis Sonntag: Wo. 20, So. 16, 19 und 21 Uhr i Horst Buchholz und Martin Held in Nasser Asphalt(12) Ein kompromigloser Film gegen skru⸗ pellose Sensationsreporter! Sonntag 13.30 Uhr für die Kinder 3x Dick und Doof(6) Freitag 20.15 und Samstag 22.30 Uhr Metaluna 4 antwortet nicht 5 Samstag bis Montag: G. W. Fischer, Nadja Tifler u. E. Müller i. d. Farbfilm: ET MAKIN(160 Nach dem Roman von John Knittel Wo. 20.15, So. 15.30, 18.30 u. 20.30 Uhr Sonntag, 13.30 Uhr 3x Dick u. B00 wenn Sie sich um ihre Gesundheit sor- gen! frauen wählen ihr Spezisl- Präpa- rat, das allein auf den weiblichen Or- genismus ausgerichtet ist. Frauengold haut suf natürliche Weise die Frauen- Gesundheit vom Zentrum her auf. Uen- ken Sie immer daran: es gibt viele Stär- Kungsmittel, aber nur ein Frauengold. Wohltätigke der evangel. Kire itsbazar hengemeinde. Wir bitten gestiftete Obstkuchen morgen Samstag zwischen 14 u. 17 Uhr im Konfirmandensaal abzugeben, Gegenstände für die Tombola werden heute u, morgen noch im Pfarrhaus entgegengenommen. Die Bazarleitung. Gutmöbliertes, — immer sofort zu vermieten. Zu erfr. in der Geschäftsst. d. Bl.] Adresse an den Verlag ds. B. sonniges Möbl. Zimme von berufstätigem, jungen Herrn sofort gesucht. 1 0 Vereins- Kalender Liedertafel 1907. Abend um 20.00 Uhr im Gasthaus„Zum Hirsch“ sta Vollzähliges Kreisbauernverband. Morgen Samstag, 20 Uhr im Gastha g„Zum Löwen“ Bauernversammlung. Es spricht Dr. Sievel über das„eheliche Güterrecht“. dringend eingeladen sich diesen Vortrag anzuhören, das Gesetz einschneidende Veränderungen in der folge bringt. Umständehalber findet die Probe heut Erscheinen erforderlich. Die Landwirte werde —