be dress räfler ender einen m in ohlen 8, Dei Glas- fand, lizen, ersen en in kang- Wur- einer nom und Falle ahlen de N hat ver- (ISW) gän- Ben- 1 die dert, er- (AUSwY⁰ des Se. Jah- aann (sw) eee 2 3ad 7 nscht. As. Bl. Nr. Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 31. Mai 1958 Bekleidungsindustrie insbesondere in der kriegszeit genommen deutlicher als die Tatsache, daß ihr Jahrespro- duktionswert unter der Sechs-Milliarden-Grenze zurückgeblie- Prozent gegenüber dem vergleichbaren Zeitra des Vorjahres zugenommen hat, wird mit eir Jahresumsatz Milliarden Grenze gerechnet. auf chie Dieser die schon vor Jahrzehnten genannt wurde— ist in erster nung dung zurückzuführen. nicht nur die in großen Serien produzierten delle licher werden höht Wiriſchaftliches Der Aufstieg der„Konfektion“ Jahresumsatz stieg über 6 Milliarden DBI Den starken Aufstieg, den die westdeutsche Nach- hat. kennzeichnet nichts 1957 nur um 10 Millionen DM ben ist. Da der Gesamtumsatz dieser Industrie- gruppe im ersten Quartal 1958 um weitere 4.7 um 1958 beachtlich über der Sechs- Diese Branche rückt damit ihrem Umsatz nach einen der vordersten Plätze in der Hierar- der westdeutschen Industriegruppen auf. rasante Aufstieg der„Konfektion“— wie Bekleidungsindustrie im Berliner Jargon Linie auf die technische Vervollkomm- des Froduskionsprozesses der Fertigklei- Die Mechanisierung hat Mo- der Bekleidungsfabriken immer ansehn- und dem modischen Wandel anpaßbarer lassen, sondern auch die Qualität er- und die Preise trotz steigender Kosten an Rohstoffen, Löhnen und sonstigen General- unkosten festgehalten, ja, in manchen Berei n sogar erheblich gesenkt. Diese Massenproduk- tion wurde möglich gemacht durch eine Mengen- konjunktur, die vor allem auf den Kaufkraft- anstieg der breiten Arbeiterschichten nach dem Kriege zurückzuführen ist. Wie der Vorsitzende des Bundesverbandes der Bekleidungsindustrie anläßlich der Erläuterung des Jahresberichts für 1957 mitteilte, wird im laufenden Jahr weiterhin mit steigenden Um- Sätzen und einem stabilen Preisgefüge für Kon- fektionserzeugnisse gerechnet. Trotz so freund- licher Aussichten könne man allerdings die der- zeitige Lage in dieser Industrie nur„als ein gu- tes Geschäft bei schlechter Stimmung“ bezeich- nen, womit einmal mehr auch für diese Branche die Wahrheit des bekannten Sprichworts be- Wiesen wäre, daß nichts schwerer zu ertragen ist als eine Reihe von guten Jahren, wie sie die Konfektion zweifellos hinter und wahrscheinlich auch vor sich hat! Obwohl der Export der westdeutschen Beklei- dungsindustrie im vergangenen Jahr nur 3 Pro- zent der Gesamtproduktion betrug, wird neuer- dings bei ihrer britischen Konkurrenz mächtig gegen die von deutscher Seite drohende Wett⸗ bewerbsgefahr innerhalb einer etwaigen Frei- handelszone mobil gemacht. Wie üblich Spiel dabei die zuständige britische Arbeitergewerk⸗ schaft die Rolle des„Hannemann, geh' du vor- ran!“ Am Beispiel des Preises von etwa 58 DM. zu dem ein stark expandierendes rheinisches Be- kleidungswerk den Standardtyp eines Herren- anzuges gegenwärtig verkaufe, rechnet die bri- tische Gewerkschaft ihren Mitgliedern vor, dieses deutsche Angebot um ein unter dem britischen Versleichspreis liege. dag gutes Drittel Na- ferenz auf den Arbeitslohn türlich wird diese Preisdi geblich wesentlich niedrigeren schoben, den die rheinische Firma ihren geblich überwiegend aus der Sowjetzone gewanderten Arbeitern bezahle. Daß auch in der Bundesrepublik feste Lohntarife für alle Be- schäftigten ohne Rücksicht auf deren Herkunft bestehen, scheint der britischen Gewerkschaft allerdings entgangen zu sein. Dr. R. An- 82. An- zu- Abgabesätze für Geldmarktpapiere ermäßigt Die Deutsche Bundesbank hat die Abgabe sätze für unverzinsliche Schatzanweisungen des Bundes, der Bundesbahn und der Bundespost mit eineinhalb- und zweijähriger Laufzeit um je ein Achtel Prozent auf drei Dreiviertel bzw. vier Prozent ermäßigt. Die Abgabesätze für Schatzwechsel des Bundes und der Bundesbahn sowie für Vorratsstellenwechsel und unverzins- liche Schatzanweisungen des Bundes, der Bun- desbahn und der Bundespost mit einhalb- und einjähriger Laufzeit blieben unverändert. Beziehungen zu Rumänien werden verstärkt Der Warenaustausch zwischen der Bundes- republik und Rumänien soll um 25 Prozent ge- genüber dem Vorjahr verstärkt werden. Dies sieht das Protokoll über den Warenaustausch zwischen den beiden Ländern vor, das von einem Vertreter des Bundeswirtschaftsministe- riums in Bukarest unterzeichnet wurde. Wie die rumänische Nachrichtenagentur Agerpress be- richtete, wird Rumänien Erzeugnisse der Ma- schinenbauindustrie, Chemikalien, Holzerzeug- nisse, Olprodukte, Nahrungsmittel, Obst und Gemüse sowie handwerkliche und kunstgewerb- liche Waren in die Bundesrepublik liefern. Im Austausch soll die Bundesrepublik Walzmaterial, Stahl, Rohstoffe, Textilien, Chemikalien, medi- zinische und pharmazeutische Artikel sowie Ma- schinen und Industrie-Ausrüstungen exportieren. Gute Kirschenernte in Aussicht Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes wird der Fruchtansatz der Kirschen günstig be- urteilt und verspricht eine gute Ernte, wenn die Witterungsbedingungen sich nicht verschlech- tern. Mit einer Menge von rund 136 000 Tonnen Süßkirschen und rund 72 000 Tonnen Sauerkir- schen liegen die Ernteerwartungen im ganzen um 32 Prozent über der Schätzung des Vorjah- res und noch um 6 Prozent über dem Durch- schnitt der entsprechenden Schätzungen der letz- ten vier Jahre. Die Preise beruhigen sich Der Konsument spürt aber noch nichts davon — Vollbeschäftigung annähernd erreicht Die auf der industriellen Erzeugerstufe ver- schiedentlich festgestellten Preisrückgänge haben sich bisher noch nicht ganz beim Konsumenten bemerkbar gemacht, stellt das Bundes wirtschafts- ministerium in seinem Lagebericht für April fest. Damit habe sich noch kein Gegengewicht gegen die leicht steigenden Preise für Ernäh- rungsgüter und Dienstleistungen bemerkbar ge- macht. Die wirtschaftliche Entwicklung der Bundes- republik blieb auch im April durch ein ermäßig- tes Wachstum gekennzeichnet. Die Hochkoniunk- tur konnte sich infolge der anhaltenden Kalten Witterung nur zögernd durchsetzen. Die gegen Ende April einsetzende Belebung in der wirt- schaftlichen Entwicklung habe zu einem raschen Abbau der Arbeitslosigkeit geführt. Eine an- nähernde Vollbeschäftigung sei wieder erreicht worden. Im April sei, so wird in dem Lagebericht fest- gestellt, die abgeschwächte Ausfandsnachfrage weiterhin vorhanden gewesen. Außerdem sei ein Rückgang der Bestellungen in einigen Zweigen der Industrie, so im Bergbau, in der Eisen- und Stahlindustrie und bei Konsumgütern, zu ver- zeichnen gewesen. Dieser Rückgang bei den Be- stellungen wird auf einen zunehmenden Lager- abbau bei der verarbeitenden Industrie und beim Händel zurückgeführt. Als nach wie vor lebhaft bezeichnet das Bundeswirtschaftsmini- sterium die Investitionstätigkeit, wobei insbeson- dere die Investitionsvorhaben der öffentlichen Hand an Bedeutung gewinnen. Der Index der arbeitstäglichen industriellen Produktion im Bundesgebiet(Basis 1936 gleich 100) hat sich im April 1958 um 6,5 Prozent auf 234 Punkte erhöht und erreichte damit einen Stand, der bisher nur von den Saisonspitzen im Herbst der Jahre 1956 und 1957 übertroffen wor- den ist. Am stärksten machte sich das Produk- tionswachstum von März auf April bei der Nah- rungs- und Genußmittelindustrie mit 10,1 Pro- zent, bei der Investitionsgüterindustrie mit 6,0 Prozent und bei der Grundstoffindustrie mit 6,3 Prozent bemerkbar. Gegenüber April 1957 er- zielte nur die Investitionsgüterindustrie mit fünf Prozent eine verhältnismäßig hohe Wachstums- rate, während sich in den übrigen Bereichen nur geringfügige Veränderungen ergaben. Der Index für die Erzeugerpreise industrieller Produkte(Basis 1950 gleich 100) ist von März auf April von 126 auf 125 Punkte gesunken, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Im April sowie im Durchschnitt des Jahres 1957 hatte er 124 Punkte betragen. Der Index der Erzeuger- preise land wirtschaftlicher Produkte(Basis Wirt- schaftsjahr 1950/51 gleich 100) stieg von 134 Punk- ten im März auf 137 Punkte Gorläufige Zahl) im April. Im April 1957 hatte er 128 und im Durchschnitt des Wirtschaftsjahres 1956/57 127 Punkte betragen. Salat- und e vor der Tür Durch den zus tziichen Einbruch des Frühsom- merwetters sel mlt einer starken Massierung der Frühgemüseernten, vor allem bei Kopfsalat, zu rechnen, berichtet der Bundesausschuß für Obst und Gemüse in Bonn. Teilweise sei eine vier- vehntägige Vorverlegung der Ernte eingetreten, so daß weite Flächen, die für eine Aberntung nacheinander bestimmt gewesen seien, jetzt zu- sammen geschnitten werden müßten. Wärme und Feuchtigkeit werden nach Ansicht des Aus- schusses ein sehr starkes Mengenangebot bei rückläufigen Preisen bringen. So sei die No- tierung für Salatköpfe von 200 bis 250 Gramm im Heidelberger Gemüseanbaugebiet bereits am 18. und 19. Mai für den Erzeuger auf zehn Pf. je Kopf gesunken. Das gleiche gilt auch für Spinat. Auch bei Maiwirsing ist nach den Fest- stellungen des Ausschusses mit einem großen Gemüseanfall zu rechnen. 5 Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 27. 5. Auftrieb: Großvieh 581, Kälber 305, Schweine 2480, Schafe 2. Preise: Ochsen A 11216, B 105 bis 108, Bullen A 110115, B 102—110, Kühe A 90 bis 106, B 82—92, C 72—82, Färsen A 110-116, B 100 bis 106, Kälber Skl. 190—195, A 170-185, B 158168, 145155, D 130—140, Schweine A 106-110, B1 108 bis 119, B2 106-119, C 105120, D 105—120, E 104116, G1 90-100. Mar ktverlauf: Großvieh rege, geräumt, Kälber mittel, später abflauend, geräumt, Schweine mittel, später abflauend, kleiner Uber- stand, Schafe ohne Tendenz. Schlepper und Anbaugeräte Schlepper und Geräte müssen aufeinander abgestimmt sein, um wirklich wirtschaftlich ZU arbeiten. Man betrachte hierzu das Han o- ma g Combitrac-Typenprogramm. Außer nach der Leistung, werden zwei Typenreihen R und C unterschieden. R bezeichnet den Zugschlep- per, an den vorn und hinten Geräte angebaut werden können. C ist Kennzeichen der Trag- 5 schlepper; sie sind 1278 Zugschlepper und Ge- räteträger zugleich. Der vergrößerte Rad- stand ermöglicht die Anbringung von Ge- räten nicht nur vorn und hinten, sondern auch in der Mitte. Hier liegen die Geräte besonders gut im Blickfeld des Schlep- perfahrers. Die Ein- mannbedienung von Schlepper und Gerat Wird so für alle Be- stell- und Pflege- arbeiten zur Wirk- lichkeit. Die Abbildung zeigt den leichtesten Hano- mag- Schlepper der C- Reihe mit 12 PS. Die- ser Zugschlepper und Geräteträger eignet sich für die Vollmotorisierung von Kleinen Be- trieben, oder als Zusatzschlepper für mittlere Betriebe. Dieser Schlepper besi en leben- digen Zweitakt- Dieselmotor Drucköl- umlaufschmierung. Die neue Hydraulik-Trio- schaltung vereinigt Kraftheber, Frontlader und Antischlupfschaltung in einem Gehäuse. 6 Vorwärts- und 2 Vückwärtsgänge sind leicht zu schalten. Bei allen Hanomag- Schleppern sorgt eine Zweikreis- Wasserkühlung für schnelles Erreichen einer dann gleichbleiben- den Betriebstemperatur, die ein langes Leben des Motors garantiert.. Form, Farbe und Ausstattung i den heutigen Erwartungen. 0 UKW SGD FUNK Sonntag, den 1. Juni 1958 10.05 Konzert am Sonntagmorgen 11.00 Am Sonntag um elf! 12.35 Lustige Musikanten 13.10 Musik für alle 14.05 Allerlei von zwei bis drei 15.35„Die beste Zeit im Jahr ist Montag, den 2. Juni 1938 17.00 Schulfunk— Erdkunde: Das Wassergericht von Valencia 17.30 Kleines Konzert 19.00 Leichte Musik 2. Feierabend 20.15 Solistenkonzert 20.45 Radio-Essay: Die Uhren. Hör- Dienstag, den 3. Juni 1958 17.00 Schulfunk: Situation der Wissenschaften 17.30 Klänge der Heimat 18.45 Leichte Musik zum Feier- abend 5 20.15 Das Film-Magazin Mittwoch, den 4. Juni 1958 mein“ 17.00 Schulfunk— Geschichte: Eine 21.30 Die Raumfahrt um die Er- schließung fremder Welten. Vortrag von Prof. Dr. Sänger, Stuttgart Kreuzfahrergeschichte 17.30 Kleines Konzert 18.45 Leichte Musik zum Feier- abend 20.30 Zauber der Musik Donnerstag, den 5. 10.05 Wolfgang Amadeus Mozart 12.00 Münchener Musikanten 13.10 Melodien von Johann Strauß 14.15 Orchester Kurt Rehfeld 15.30 Kinderchöre singen 16.00 So singt und tanzt Spanien Freitag, den 6. Juni 1958 17.00 Schulfunk— Im Wald: Der Akkord“. Wald als Kinderstube 17.30 Unterhaltungsmusik 18.45 Leichte Musik zum Feier- abend 22.00 Das Lied 20.15 Aus Studio 13:„Mord im 23.45 Notturno— Hans Brändle 19.00 Die Abendschau Expeditionsfilm Samstag, den 7. Jani 1958 Samstag, den 7. Juni 1958 285 15.00 Heidelberg spielt auf(Besthevei) 18.0 vußbail-Weltmeisterschaft 20.00 Tagesschau N 16.15 Solistenkonzert 22.00 Gäste is Stockhon 1 25 1255 20.15 Gondola— Gondola 8 17.00 Die Stuttgarter Volksmasiie I. eite Musk sus der 26.30„Ihr 108. Feburtstag“. Ein Venedig— Gesichter einer Spielt Han ptatat Schwedells J„istspiei von J. Sarment Stadt 13.83 Flingenses Wochenende n ο e an Zamnstanabe nk Irc ven 16.05 Enrico Caruso 16.45 Richard Wagner 5 18.30 Unvergängliche Musik 5 19.30 Soeben eingetroffen N— 20.15 Was darf sein? 5 Spiel v. Wolfg. 21.30 Treffpunkt Jazz 23.30 Konrad Heiden: aus Amerika 23.45 Notturno- Klaviermusik vor Mitternacht 20.45 Jazz- Cocktail. mit Dieter Zimmerle 21.30 Ich bia der Doktor Eisen- barth. Ein kleines Welttheater anz von heute 22.00 Rhythmisches Zwischenspiel 22.20 Film unter der Lupe Juni 1958 16.45 Aus Konzert und Oper 18.00 Ina Seidel liest 18.45 Abendmelodie 5 20.45 Die Schule der Frauen. Eine Komödie von Molieère 22,00 Richard Strauß ein Kriminalstück von Cyril Campion 20.50 Wie es euch gefällt! 22.00 Chormusik 22.30 Südfunk- Unterhaltungsorch. 22 40 Sechzig Jahre spat-sx. Foy zT h- 1 Otto 2 . OkEUrTscHESs 1 Sonntag, den 1. Juni 1958 4 12.00 Der Internationale 5 Frühschoppen — 14.30 Kinderstunde: — Corky und der Zirkus 15.15 Orpheus und Eurydike von Christoph W. Gluck Hildesheimer 17.00 Wie war das doch? 18.45 Loga. Führerschein für unseren Organismus 19.00 Die Abendschau 20.20 Filmsonderbericht: 1000-Km- Rennen auf d. Nürburgring Streiflichter Eine Sendung 17.00 Kinderstunde: Der Affe, der gern König sein wollte 17.10 Jugendstunde: Tip-Top-Tap- Tanzklub 17.40 Von der Kosmetik unseres Haares 17.00 Kinderstunde: Puppe Adel- heid hat Geburtstag 17.20 Jugendstunde: Unter uns ge- Tragt— unter uns beant- Wortet 17.45 Reise-Erlebnisse in der Tür- Eugen 17.10 Jugendstunde: Klein— aber oho. Ein Tag aus dem Leben eines Jockei-Lehrlings 17.25 Für die Frau: Kinder spielen anders 19.00 Die Abendschau 17.00 Der Riese Tunichtgut. Ein Marionettenspiel 17.20 Stelldichein über den Wol- ken. Besuch bei Düsenpiloten 17.40 Kuriose Hausgenossen 0 Vesper gottesdienst 00 Die Abendschau Fake Montag, den 2. Juni 1958 Dienstag, den 3. Juni 1958 Mittwoch, den 4. Juni 1958 Donnerstag, den 5. Juni 1958 Freitag, den 6. Juni 1958 endes krüe * (1. Akt) 18.15 Bericht aus Brüssel 20.00„... und unter uns die Wolken“.. Über dem Atlantik 1928-1958 20.50 Grüße aus 80 1 17.00 20.35 Berichte aus der Farb. Welt 21.05 Im Banne des Eolo 21.30 Aus der EKinderstunde der Mäuse. Ein kleines Kapitel Verhaltensforschung 22.10 Bericht aus Brüssel 19.00 Die Abendschau 20.00 Die Tagesschau 20.15 Ein Platz für Tiere mit Dr. Bernhard Grzimek 20.50„Der verschwundene Grat“ Fernsehspiel von E. Ruby kei. Johanna Nestmann erzählt 20.20 Vor dem Angriff.. Ein Blick in die Zukunft der Fußgball- Meisterschaft 1958 21. 00 Melodie der Welt 20.15 Fronleichnam in Wackers- berg. Ein Filmbericht von H. Lutz und O. Guggen- bichler 20.35„Olivia“ Komödie von Terence Rattigan 20.20 Das Fiilm-Festival. Beobach- tungen am Rande der Fest- spiele in Cannes 20.50 Heiteres Intermezzo 21.10 Tiergarten Südamerika. Ein hurtstag 21.00 Gelernt ist geleent. Eine Non-Stop-Artistenparade Sonntag, den 1. Juni 1958 9 5 10.15 Orchesterkonzert 13.00 Musik nach Tisch 15.00 Jazz- Intermezzo 15.30 Sport und Musik „Sechs Schritte trennten sie“ Erzählung von. 10.15 Musikalisches Intermezzo 11.00 Orchesterkonzert 13.10 Musik nach Tisch 15.00 Berühmte Opernmelodien 16.10 Solistenkonzert 16.45 Musik zum Tanztee Dienstag, den 10.00 Johann Strauß 11.15 Unterhaltungsorchester 13.10 Musik nach Tisch 15.00 Musik zur Unterhaltung 16.10 Geistliche Musik 16.30 Studium generale Mittwoch, den 4. Juni 1958 10.15 Szenen aus der Oper„Die Favoritin“ von Donizetti 11.30 Musikalisches Intermezzo 13.10 Musik nach Tisch 15.00 Die Filmschau des SWF. 16.10 Musik aus Spanien Donnerstag, den 5. Juni 1958 8.30 Operetten von Franz Lehar 11.30 Robert Schumann 13.00 Musik nach Tisch 15.00 Banchetto musicale 15.50 Die Vision vom fortleiden- den Christus 10.45 Musikalisches Intermezzo 11.15 Musik am Vormittag 13.10 Mittagskonzert 14.45 Max Picard. zum 70. Ge- 15.00 Aus Französischen Opern Samstag, den 7. Juni 1958 10.15 Musikalisches Intermezzo 11.00 Unterhaltungsorchester 13.10 Zeitfunk der Steckenpferde 13.40 Keiner kommt zu kurz. Ein muslkalisches Magazin 16.10 Pas Südwestfunkorchester UW SUDW ESTE 17.45 Südwestfunkorchester 2 (Britten, Hindemith) 4 20.10 Rhythmus der Freude 22.25 Klaviermusik 23.00 Nachtkonzert H. Piontek 0.10 Heiter klingt d. Sonntag aus Montag, den 2. Juni 1958 18.30 Schulfunk— 20.10 Divertimento 20.30 Schulfunk 21.00 Pschechische Kammermusik 22.45 Drei-Städte-Kabarett 23.15 Serenade in Blau 3. Juni 1958 18.30 Klaviermusik(Chopin) 17.00 Wagner in Paris 20.10 Wir erfüllen Hörerwünsche 21.30 Die Reportage Unser Nach- bar Luxemburg 22.30 Nachtkonzert 1 e 5 ee 17.15 Musik— Musique— Music Leicht beschwingt aus aller Welt 20.10 Eine lustige Blasmusik 21.30 Das gab's nur einmal 22.30 Orchesterkonzert Ne 17.00„Marcelino, Brot und Wein“ 18.00 Das Südwestfunkorchester 20.30 Innozenz und Franziskus Drama von Reinhold Schneider 22.15 Von Melodie zu Melodie 2 Freitag, den 6. Juni 1958 16.10 Was jeder gern hört 17.45 Für den Jazzfreund 18.30 Schulfunk 9 20.10 Musik zur Unterhaltung 8 20.30„Piazza San Gaetano“ 23.00 Concerto grosso in uns. Zelt 17.30 Ständchen am Abend 18.30 Klavierkonzert Haydn) 20.10 Divertimento 20.30 Die deutsche Ballade 21.00 Kammermusik 22.30 Nachtkonzert Sonntag, den 1. Juni 1958 10.00 LZvangelischer Gottesdienst 11.80 Mittagskonzert 18.00 Chorgesang 2.20 Die Schiene erobert das Zebirg“- Wie Robert Ger- wWig die Schwarzwaldbahn baute Hörfolge) 24. 0 Hausmusik(Beethoven) W. 00 Ein vergenügster Nachmittag mit bekannten Orchestern Montag, den 2. Juni 1958 3. Mit Musik geht sies besser 10.15 Schultunk— Geschichte: Taiser Wilhelm I. 10.45„Das Opfer des P. Valentino“. Erzählung v. Bruce Marshall 11.15 Pantscho Wladigeroff. „Traumspiel“, Orchestersuite 12.00 Mittagspause mit Musik 14.30 Das Janssen- Septett 15.00 Schulfunk: Textilindustrie Dienstag, den 3. Juni 1958 3.20 Konzert am Morgen 9.05 Mit Musik geht alles besser 30.13 Schulfunk: Textilindustrie am Niederrhein 20.44 Denes Konzert 7 A. itzagapause mit Musik ee Fernen- Musik; Smetana „Die Mollis“ 26.0 C0 8 2 ee 3. 22.20 * und beliebten Solisten 17.00 Die Schuie der Frauen. Ko- mödie von Molieère 18.15 Jean Philippe Rameau 19.00 Schöne Stimmen 20,00 Johann Sebastian Bach: Kan- tate Nr. 211(Kaffee- Kantate) 22.30 Rhythmus für dich 23.00 Harald Banter mit Ensemble 23.15 Moderne Unterhaltungsmusik am Niederrhein 16.00 Nachmittagskonzert 17.00 Musik zum Fünfuhrtee 17.40 Der Graureſter— Ein zu Un- recht Verfolgter 18.05 Musik macht gute Laune 20.00 Lerne reisen, 22.20 Musik unserer Zeit 22.45 Mandragola“. Macchiavelli 17.40 Dr. Ludwig Dürr. Zum 30. Geburtstag des Chefkonstruk- teurs der Zeppelinwerke 18.05 Musik macht gute Laune. Lleblingsmelod. z. Feierabend 20.00 Dolf van der Linden dirigiert 21.25 Kleines Opernkonzert usik des Barock 43.00 Neue e AI SsmusiK. Mühlacker(Kurzwelle) SüDb DEUTSCHER RUNDFUNK Mühlacker(Mittelwelle) Heidelberg- Dossenheim 522,00 m= 575 KHz 301,00 m= 998 KHz 49,75 m= 6030 KHz lerin“ Sendebeginn: So 5.57. W 4.56 Nachrichten; 12.30. 19.30. 22 00. 0.00, W 5.30. 6.00. 7.00. 8.00. 9.00. 14.15. 18.00 Sport: So 16.30. 18.30. 22.10. Do 22.10. Sa 14.00. 22.15 Klingendes Tagebuch: W 11.30 Zeitfunk: W 12.45. 19.00 Landfunk: So 8.05. W 12.05 Frauenfunk: W 3.05. Mi 14.20 EKinderfunk: So 14.30. Mo. Mi. Fr 15.30 Jugendfunk: Sa 15.40 Sendung für Kranke: Mi. 0 ohne zu klagen Komödie von Fr 10.45 Kirchliche Sendungen: So 7.00. 8.30. 9.00. W 6.05. 7.05. Di 16.45 Donnerstag, den 5. Juni 1958 8.30 Geistliche Musik 9.00 Erinnerung an einen Feiertag 9.30 Schubert:„Die schöne Mül- 10.20 Katholische Morgenfeier 11.00 Festtagsklänge 13.15 Droben stehet die Kapelle“. Hörf. v. O. Lautenschlager 14.00 Altfranz, Spielstücke 15.00 Nachmittagskonzert — e 17.00 Enthünter Tag. Reinhold Schneider zum Gedenken 17.45 Johannes Brahms 18.45 Verantwortung für sein Zeit- alter. Max Picard zum 70. Ge- burtstag 19.10 Erika Köth singt 19.45 Evang. Arbeitnehmertag 20.00 Schwetzinger Festspiele 1958 Musiei di Roma Heimat: So 13.20. W 5.50. Mo-Fr 2 17.30 Freitag, den 6. Juni 1958 . 55 Do. Fr 15.45. 9 05 Mit Musik geht alles besser eines Amselliedes 3 4 10.15 Schulfunk: Unterstufe 18.05 Musik. die unsere Hörer 3 Kulturelle Sendungen: Mo. Do. 10,45 Kleines Konzert wünschten 14.20. Mo. Mi. Er 16.45 12.00 Mittagspause mit Musik 20.00 Mus zur Unterhaltung Buchbesprechungen: PI. Fr 14.20. 15.00 Schulfunk— Geschichte: 20.45 Freſhelt der Persönlichkeit 0 22.45 Suchmeldungen: Mi. Sa 9.55 Sendeschluß: S0 1.10. Mo., Fr 0.15, Di. Mi. D0 4.15. Sa 0.55 Mittwoch, den 4. Juni 1958 9.05 Mit Musik geht alles besser 10.15 Schulfunk— Musik: Smskans „Die Moldau“ 10.45 Orchestermusik 12.00 Mittagspause mit Musik 14.35 Melodien von Helmut Ritter 15.00 Schulfunk: Unterstufe 16.00 Schweizer Komponisten 1 17.00„Ich hört ein Sichlein rau- 23.00 Orchesterkonzert S 5 Inzerhaltungsmuslie 5 18.05 Musik macht gute Laune. Lieblingsmelod. 2. Feierabend 20.00 Anton Dvorak; Serenade für Streichorchester 5 20.30„Die Finsternis“. Ein Hörspiel von Julius Tinzmann 21.10 Ludwig van Beethoven 5 22.20 Musikalisches Zwischenspiel senschaften Eine Kreuzfahrergeschichte 16.00 Nachmittagskonzert 17.15 Kleines Konzert. spanische Musik 17.40 Der musikalische Aufbau Samstag, den 9.05 Mit Musik geht alles besser 10.15 Schulfunk: Situation der Wis- 10.45 Opernmelodien 12.00 Mittagspause mit Musik 14.20 Musikalisches Intermezzo 15.00 roher Klang u. Volksgesang 15.40 Beruf unter der Lupe 16.00 Heiße Sachen. Tanzmusik und. 5 Einbruch in die Intimsphäre 21.15 III. Schwetzinger Serenade 2% o fuskalisches Zwischenspiel 22.30 Pglo-ESsev: Rilkes„Lettres Milanaises“ 7. Juni 1958 25 17.00 Sang und Klang 8 17.40 Konzertante Blasmusik 18.30 Geistliche Abendmusik 21.15 Gedächtnis im Kreuzverhö ILiterarisch-musikal. Rät⸗. sendung 22 55 Tre morgen ist Sonntag Alt- Selisame Nach in lrreſohe Eine Erzählung von Gustav Renker Der Schnellzug verlangsamte seine Fahrt. Im Scheine einer dürftigen, im Sturm schwanken- den Lampe las Doktor Melzer einen Stations- namen.„Irrelohe“. Forderndes, Unruhiges ging von dem Wort aus. Etwas rief— etwas! Der Zug hielt. Der Arzt nahm seine Instrumenten- tasche und stieg aus. Der Regen peitschte ihm entgegen, das Licht des kleinen Stationsgebäu- des war hier, bei den vordersten Wagen, nur mehr wie ein flatternder gelber Schleier zu schen. Der Beamte, der den Schnellzug aus verkehrstechnischen Gründen angehalten hatte, konnte den Mann, der ausgestiegen war, nicht sehen. Wer sollte auch den Schnellzug in Irrelohe verlassen, wo sonst nur die lang- samsten Bummelzüge hielten? Langsam setzte sich die Reihe beleuchteter Fenster wieder in Bewegung, der Zug ver- schwand im Dunkel der Regennacht. Es War, Als versinke ein behagliches, warmes Heim in einem tobenden Ozean. „Irrelohe!“ dachte Doktor Melzer.„Warum bin ich hier ausgestiegen? Was mache ich in Irrelohe? Er kam von einem, in der nächsten großen Stadt lebenden Patienten, der, seit Jahren an ihn gewöhnt, Doktor Melzer hatte rufen lassen. In dreiviertel Stunden wäre man daheim ge- * 1 mmer Wieder Immer wieder sprießt der Halm, Kommen Gras und Knospe wieder, Und ein junger Vogelpsalm Trduft wie Frühlingsregen nieder. Immer wieder grünt das Jahr Aus dem dürren Stab der Dinge. VUnerschöpflich, wunderbar, Daß das Leben sich vollbringe, Wandelt Asche sich und Staub Des Gewesen und Vergangen In der Winde leichtem Raub In ein glücklickes Verlangen, Immer wieder da zu sein Mit des Morgens Dämmerungen. Lerche heut im Fruklichtsckein: Immer schon hat ste gesungen. Walter Frunhe wesen; nun stand man auf dem groben Schot- ter des winzigen Bahnhofs von Irrelohe. „Was ist das überhaupt? Ein Dorf— nur ein paar Häuser? Warum habe ich hier aussteigen müssen?“ Müssen! Das war es, nun wußte es Doktor Melzer. Er hatte den Zug verlassen müssen. Der seltsame Name hatte ihn gerufen, unsicht- bare Arme hatten ihn aus seinem behaglichen Abteil herausgezogen, in Nacht, Regen und Sturm eines fremden Platzes, von dem er nie vorher gehört hatte. Der Stationsbeamte war wieder in seine Kanzlei gegangen. Ein kaum sichtbarer helle- rer Streifen zog von den Gleisen aufwärts, eine Frisch bekieste schmale Straße. Melzer ging sie hin, den Mantelkragen hochgeschlagen, den Hut tief in die Stirne gedrückt und die Tasche unter den Arm geklemmt. Irgendwo mußte etwas sein, das Irrelohe War. Vielleicht das Licht, das blaß und zögernd vor ihm aufstieg? Es teilte sich, verdoppelte sich, wurde aus einem gestaltlos verschwommenen Fleck zu wel Rechtecken. Fenster in einem massigen breiten Gebäude, Neben ihnen eine Türe, Dok- tor Melzer trat ein. Er stand in einer Stube und war froh, sie als eine Gaststube zu erkennen. Ein großer Schwarzer Hund erhob sich schweigend aus einer Ecke, gewöhnt, daß Leute kamen und gingen. Er beroch den Arzt und rollte sich dann Wieder vor dem riesigen Kachelofen zusam- men. Auf einem Schanktisch standen Gläser neben den Bierhahnen. In einer Ecke saß ein alter Mann mit weißem Apostelbart, hatte die Brille auf die Stirne geschoben und las die Zeitung. Nun rückte er die Brille wieder vor die Augen und gab freundlich den Abendgruß, dem er die unver- meidliche Bemerkung beifügte, daß draußen ein schreckliches Wetter sei. Melzer, von der schlichten Behaglichkeit der ländlichen Gast- Die verlängerte „Tut mir leid. liebe Frau, die Frist ist ver- säumt!“ „Aber bittschön, Herr Rechnungsrat, ich kann ja nichts dafür, die Tochter war krank und im Geschäft haben wir Pech gehabt. Eine kleine Verlängerung, bittschön!“ „Die Frist ist um. Wo kämen wir da hin! Aus. Der Nächste bitte!“ Der Rechnungsrat sprach's und setzte ener- Sisch seine schwarzumrandete Hornbrille auf. Noch nie in seiner langen Laufbahn hat er jemand. der an seinem Schalter vorsprach, die schwere Sünde einer Fristversäumnis ver- geben. Noch nie hat er eine Fristverlängerung zugestanden. Wie er selber die verkörperte Ak- kuratesse und Pünktlichkeit war, so verlangte er dieses auch von seinen Mitmenschen. Und weil er dies sein ganzes Leben ohne Zu- geständnisse gehalten, stieg er auch die Stufen seiner Laufbahn mit der gleichen Pünktlich keit und ohne Fristversaumnis bis zum Rech- nungsrat empor. f Da holte plötzlich eine schwere Krankheit den Rechnungsrat von seinem Amtssessel her- nter. Nur widerwillig beugte sich der pflicht- nge Mann ihrem Gebot, Aber das Schicksal wbt da keinen Unterschied. dein Zustand verschlechterte sich von Tag a s geln Leben hing nur noch an einem wirtschaft durchflutet, bestätigte das und setzte die Frage hinzu, wann der nächste Zug in die Stadt gehe. In drei Stunden, gab der Wirt zur Antwort, und wenn der Herr zunächst essen wolle— man habe gestern geschlachtet, und da sei nun allerhand da. Melzer lächelte unmerklich in sich hinein. Er liebte ländliche Kost über alles. Aber es Wäre doch grotesk. ja maßlos lächerlich ge- Wesen, wenn er dem dunklen Ruf gefolgt und in Irrelohe ausgestiegen wäre, nuf um hier Würste und Wellfleisch zu essen. Immerhin be- stellte er solches und war dabei froh, daß der Alte nicht nach geschwätziger Wirtenweise fragte, was der Herr in Irrelohe zu tun gehabt habe. Der Arzt nahm ein Buch aus der Tasche, und der Wirt, nachdem er in die Küche Wei- sung gegeben hatte, vertiefte sich neuerdings in die Zeitung. Ein Windstoß riß die Seite, die Melzer so- eben las, herum, eine Wolke rieselnder Nässe fauchte ins Zimmer. In der offenen Tür stand ein Mann ohne Hut und Mantel. Wasser rann über das verklebte braune Haar. „Niederegger! Dein— dein— Telefon.“ keuchte er. Der Wirt stand auf und zeigte zur Wand neben dem Schanktisch.„Was ist denn, Mühl- bauer?“ „Unser Mareili— einen spitzen Knochen verschluckt— sie erstickt.“ Die kehlig rauhe Stimme wurde bittend weich. „Einen Arzt aus der Stadt— telefoniere du — ich weiß mit dem Zeug nicht Bescheid— schnell, schnell—.“ Der Alte tappte zum Apparat. „TIrrelohe!“ dachte Melzer.„Darum— darum also!“ Zu dem Mann aber:„Kommen Sie! Ich bin Arzt. Ist es weit? Rasch, es ist keine Zeit 2zu Verlieren.“ Er hörte noch—„keine drei Minuten!“— ann rannten sie. Melzer ohne Hut und Man- tel wie der Bauer, nur die Instrumententasche im Arm. Der Regen warf sich ihnen entgegen wie eine unsichtbare Wand. Die Schritte klopf- ten dumpf auf durchweichter Erde. Bis ein Licht aufwuchs, breit aus einer offenen Tür strömte. Nach einer Stunde verließ der Arzt das Bauernhaus. In geblümten KHKissen lag das Find, ein blasses Engelchen mit blonden Lok- ken, und schlief. Sturm und Regen hatten aufgehört, der Mond schob sich hinter jagenden Wolken her- vor und überflutete weite Felder, verstreute Häuser da und dort. Das war Irrelohe, das er Vorher nie gekannt und das sich ihm für eine Stunde zum Sinn seines Lebens verdichtet hatte. Das Fràulein vom Kiosk Die berühmte Windmühle in Worpswede —— Eine Geschichte aus unseren Tagen von Helmuth Runge Mit dem vorspringenden flachen Dach und dem grünen Anstrich ähnelte der kleine Kiosk einem Starenkasten. Das Flugloch war freilich nicht rund, sondern ein eckiger Ausschnitt über die ganze Breite, in dem hie und da ein blon- der Kopf erschien. Man konnte bei flüchti- gem Hinsehen— den Kopf für das Titelblatt einer der zwanzig Illustrierten halten, die ne- ben dem Flugloch hingen, denn das Gesicht War charmant und lächelte wie die Papier- damen jeden Beschauer an. Das Lächeln hatte es den männlichen Käu- fern angetan. Besonders die jungen Burschen, die morgens und nachmittags auf dem Arbeits- Weg u vorüberkamen, erhielten mit den Zigaret- ten ein hübsches Lächeln als Zugabe, das oft bis zum Abend vorhielt und den grauesten Tag erhellte. Doch das Fräulein war nicht par- teiisch— es verteilte sein Lächeln an Junge und Alte, an Kinder und Greise, und jeder fühlte sich persönlich bevorzugt. Ein nüchter- ner Mensch allerdings mochte sich sagen, daß selbst das Augenlächeln nur Geschäftstaktik War, gar nicht zu reden vom Mund, der frei- giebig eine fehlerlose Zahnreihe zeigte. Sams- tag mittag war Hochbetrieb, denn jeder be- sorgte sich einen Rauchvorrat, Schokolade, Bonbons, Illustrierte für Sonntag, und selbst 7 i St 7 Von Willi Lorenz dünnen Faden. Der Arzt, der ihn zuerst be- handelte, hatte ihn schon aufgegeben. Nur noch der zweite, den man zu Rate zog., probierte das letzte Mittel aus. Da wandte sich der Rechnungsrat in seiner Bedrängnis an Gott selbst. Eine Fristverlän- gerung, eine einzige nur! So bat er inständig. Denn er habe noch nicht alles in seinem Leben So geordnet, wie er es nach der Bilanz auf dem Krankenlager für notwendig hielt. Und der himmlische oberste Rechnungsrat gewährte ihm die Bitte. Er bekam die heiß er- flehte Frist. Nach schweren Wochen konnte er in sein Amt zurückkehren. Aber er war nicht mehr der alte, der im Dienst kein menschliches Mit- gefühl und kein Erbarmen kannte. „Schauen's liebe Frau, die Frist ist zwar ver- säumt; aber wir wollen sehen, was sich machen läßt. Kommen's in acht Tagen wieder vorbei! Bis dahin kann ich für Sie vielleicht eine Frist- Verlängerung erwirken!“ 5 So hörte man jetzt den Rechnungsrat noch oft durch das Schalterfenster sagen. Die paar Wochen Lehrzeit bei seinem himmlischen Mei- ster haben ihm also doch recht gutgetan. Und so ist es immer, auch wenn wir kurz- sichtigen Menschen den Sinn eines schweren Schicksals nicht gleich begreifen können. an einem Tage wie heute, da es Bindfaden regnete, war die Hütte umlagert. Das Fräulein Sab, nahm und lächelte— dreißigmal, hun- dertmal— bis endlich der Strom aus den Fa- briken verebbte und nur noch ein junger Mann mit auf geschlagenem Kragen zurückblieb. „Also morgen um drei, Erika?“ sagte er. „Abgemacht— am Autobus fünf, wie im- mer.“ „Nicht am Autobus“, erwiderte er.„Ich hole dich im Wagen ab. In meinem Wagen, versteht sich. Jetzt bin ich soweit. Du weißt, ich habe morgen Geburtstag.“ „Ich habe es nicht vergessen, Kurt. Aber ich wußte nicht, daß du schon so viel zusammen- hast.“ Er tippte lächelnd an seinen Hut und ging. Nun hatte sie zwei Stunden Ruhe. Denn samstags kam um diese Zeit höchstens ein Nachzügler oder ein Beamter vom Bahnhof herüber, um schnell Zigaretten zu kaufen. Sie Setzte sich in die Ecke, goß Suppe aus der Ther- mosflasche in einen Becher, biß in das Brot. Auch das Lächeln hatte für zwei Stunden Pause, sie dachte an Kurt. Er verdiente gut, doch gab er sogleich aus, Was er verdiente. Wenn sie bald heiraten woll- ten, war ein Auto weniger wichtig als Möbel. Sie hatte einiges gespart und manches sich an- geschafft: Wäsche, Geschirr. Nun sollten sie an die Einrichtung denken. Seit einiger Zeit spielte sie Lotto und hatte gestern zwölf Mark gewonnen. Eine Teekanne fehlte noch, aber sie Wollte Kurt ein Feuerzeug davon kaufen. Denn er hatte morgen Geburtstag. Hinter den zitternden Asphaltlichtern, den roten, grünen und gelben Schaufenstertropfen, erschien ein Punkt und kam langsam näher. Eine kleine graue Gestalt mit einer Schub- karre— armes Wesen, dachte das Fräulein im trockenen Kiosk, bei diesem Wetter noch un- terwegs! Es lächelte diesmal nicht, in seinen Augen lag Mitleid. Als die Gestalt nahe war, erkannte Erika im tanzenden Neonlicht eine alte gekrümmte Frau. Sie hatte ein Fransen- tuch um die Schultern, das tropfte, und ein Tuch um den Kopf. Mit kleinen Schritten schob sie die Karre zum Bahnhof. Eine Viertelstunde kam nichts auf der Straße. Ein Zug rollte ein. Lautsprecher hall- ten. Endlich erschienen die ersten Passanten vom Bahnhof:„Zigaretten“...„Schnell eine Rolle Drops“...„Haben Sie die Neueste?“ „Geben Sie mir“... vier, fünf, sechs Leute. Erika konnte sich setzen. Nach einer Weile er- schien ein Faltengesicht über dem Pisch, in ein tropfendes Tuch gehüllt: Die Alte. Hinter ihr auf der Straße warteten ein Mann und drei Finder, Der Mann hielt die Karre. Ein Koffer, ein Sack, Pappkartons waren daraufgebunden. „Bitte?“ fragte Erika und lächelte. Die alte Frau legte ein Fünfzigpfennigstück hin.„Drei Zigaretten— aber gute“, sagte sie.„Für mei- nen Sohn. Und ein Riegel Schokolade.“ Sie sprach das Wort Schokolade langsam, gedehnt, als handle es sich um etwas sehr Kostbares. „Ihre Enkelkinder?“ fragte das Fräulein und nahm drei Zigaretten aus einer Packung.„Ja“, die Stimme zitterte.„Sie kommen aus Stettin. Die Kinder habe ich noch re gesehen.“ Ah S0, Erika blickte über die Alte hinweg in die tan- ber die Kunst sieh die Ppuntaste des Künstlers am klarsten ausspricht. Die schönsten Runstwerhe sind, in welchen 7 758 Hölderlin * Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns ker immer wie- der gepredigt wird. Goethe zenden roten Asphaltlichter. Als sie die Frau wieder ansah, schienen ihre Augen zu leuch- ten.„Nehmen Sie diese Schachtel“, sagte sie und griff nach einer Fünfziger-Packung.„Und hier sind drei Tafeln Schokolade. Nein, ich will das Geld nicht. Bitte behalten Sie es!“ Sie drückte der Frau die Münze in die Hand und legte Zigaretten und Schokolade dazu. Betroffen sah die Alte sie an. Dann drehte sie sich mit einem leisen Dankeswort um und ging zu dem Sohn. rika schaute dem Häuflein nach, wie es durch den Regenschleier davonzog. Plötzlich griff sie unter den Tisch, nahm eine Schachtel Konfekt und lief innen nach.„Sie haben etwas Vergessen, Mutterchen!“ rief sie und streckte der Alten die Schachtel hin.„Für Sie!“ Und ehe die Frau begriff, war das Fräulein in dem Sta- renkasten verschwunden. „»Ich wollte dir eigentlich etwas anderes schenken“, sagte sie zu Kurt, als sie im Wagen saßen.„Aber das Geld langte nicht.“ Und sie reichte ihm drei Zigaretten. Er blickte sie Spöt- tisch an.„Wie kostbar!“ witzelte er.„Ja, sie sind kostbar. Eine alte Frau schenkt sie dir. Sie wollte sie gestern für ihren Sohn, den e viele Jahre nicht sah, kaufen. Ich gar W. etwas anderes und behielt sie für dich.“ „Und was hat das zu bedeuten?“ „Daß drei Zigaretten kostbar sein köngen nichts weiter. Wenn Liebe, Mutterllebe, Ve letzten Pfennige opfert.“ Er lenkte den Wagen an den Straßgen res! und bremste. Er neiste sich fragend zu 18. „Verstehst du mich nun?“ sagte sie leise. „Ich verstehe dich nicht. Noch nicht. Aber 12 ahne, daß ich mit dir nicht so umgehen wie mit anderen Mädchen früher. LE Zeit, Erika!“ Sie strich ihm über die 24 lee J A n * 8 r 7 1 5 1 4 9 0 Eine Frau kann ruhig allein ins Ausland reisen Aber jenseits der Grenzen gelten oft andere Sitten und Bräuche Die Zahl der alleinreisenden Frauen, auch ins Ausland, nimmt ständig zu! So stand es unlängst in einer Statistik über die Reisen Deutscher über die Grenzen der Heimat hinaus zu lesen. Soli die Frau überhaupt allein reisen? Ueber diese Frage braucht man heute keine großen Ueberlegungen mehr anzustellen. Sie raucht keine Gleichberechtigungsfanatikerin zu sein, die Frau, die ihre Koffer packt und, „ Helle Kontrollieren Sie, wenigstens einmal am Tag vor dem Spiegel Ihren Gesichtsausdruck. Gries- Srämige Falten graben sich leider schnell ein und werden zum bleibenden Ausdruck. Ein neiteres Lächeln steht Ihnen viel besser! auf sich allein gestellt, näheren oder ferneren Zielen entgegenfährt, in den Abteilen der Eisenbahn, in den Kabinen der Flugzeuge oder Schiffe, in den immer bequemer werdenden Sitzen der Reiseomnibusse, mit dem leichten Roller oder im eleganten eigenen Auto. Sie, die heute in weit stärkerem Maße als früher berufstätig oder im Haushalt einge- spannt ist, bedarf der Erholung und des Auf ladens des Kräftereservoirs genauso wie jede Vertreter des„stärkeren“ Geschlechts, das je Ohnehin fast zum musealen Begriff geworden ist. Zu Ende sind längst die Tage, da alleinrei- sende Frauen einer Gattung angehört haben, die den Anschluß an das andere Geschlecht verpaßt hatte. Verstummt sind die stillen Re- den über jene Damen, die schwerbewaffnet mit Nagelschuhen und knorrigen Stöcken, auffal- lend auch ohne Absicht, durch die Täler streif- ten oder über die Promenaden polterten. Reine Seide Die Seidenfaser ist die zarteste und empfind- üchste unter allen Naturfasern. Das heißt nicht mur, daß man sie vor heißer Lauge und zu scharfen Waschmitteln bewahren muß, das heißt auch, daß man die leicht verletzbare Struktur der Faser vor den direkten Angriffen des Reibens, Scheuerns und Bürstens schützen muß. Wenn sich in der wärmeren Jahreszeit immer wieder die Reklamationen an reinseide- nen Kleidungsstücken— hauptsächlich sind es eco oo οο Dieses schicke Strandhemd aus Frottiergewebe verhüllt nicht nur auf höchst attraktive Weise, Sondern es schützt auch vor einer kräftigen Brise von See. Modische Pointe des reizenden Modells ist die Kapuze, angeschnitten dem großzügigen Dekolleté-Einsatz. Umschlag- manschetten nehmen das Streifenthema auf. Foto: map/ Arthur Blusen aus Schappe- Seide— häufen, dann zeigt sich, daß die Hausfrau die Vorschriften Für den Umgang mit reiner Seide einfach nicht ernst genug genommen haben—, auch wenn das die meisten nicht zugeben und Wir allzu gern einer mangelhaften Einfärbung des Stof- kes die Schuld in die Schuhe schieben wollen. Der unbestechlichste Richter: das Vielfach verschärfende Auge des Mikroskops, kann sie leicht überführen. Legt man eine solche ver- färbte Stelle— meistens handelt es sich um Kragen, Manschetten- oder Knopfleisten- partien— unter die vergrößernde Linse, so ex- kennt man an der beschädigten Stelle regel- rechte Aufrauhungen des Seidenfadens, Wäh- rend das Gewebe im übrigen glatt und gleich- mäßig ist. 5 Diese Aufrauhung an einzelnen Partien des Kleidungsstückes, die dem blohen Auge stumpf, grau oder verfärbt erscheinen, beweisen ein- deutig, daß hier gerieben worden ist, und zwar mit jener Gründlichkeit, die Hausfrauen an- wenden, wenn sie an schmutzigen Kanten un- bedingt„reinen Tisch“ machen wollen, Hier ist also nicht die Ausrüstung des Stoffes man- gelhaft, sondern Gewalt angewendet worden, und das tut niemals gut. Die Folgen sind ziem- lich verheerend und nicht zu reparieren; denn eine einmal aufgerauhte Seidenfaser ist nicht wieder glatt zu bekommen. Es geniigt also nicht, daß man das vor- schriftsmäbige Feinwaschmittel verwendet und darauf achtet, daß die Lauge nur hand- warm ist. Man muß vor allem jegliches Reiben Alleinreisende Urlauberinnen gehören in un- seren Tagen zur allgemeinen Gemeinschaft der Menschen, die Ferien machen und Erho- lung suchen, in Berg und Tal, am See und an der See und auch sonst überall. Ihnen zu begegnen, in Travemünde und am Schliersee, in Köln und München, am Garda- see und in den Dolomiten, an der Adria und Niviera, in Spanien und Jugoslawien, auf der Großglocknerstraße oder auf dem Stilfser Joch, das ist— erfreulicherweise— eine Alltäglich- keit geworden. ines freilich lasse man nicht außer acht: Jenseits der deutschen Grenzen haben Sitte und Anstand vielfach ihre eigene, uralte Form, ist ein sittliches Maß gültig, das man nicht übersehen sollte. Wer sich diesen in Generatio- nen gewachsenen Regeln fügt, wird, gerade als Alleinreisende Frau, alle Achtung genießen und jede Beachtung in Anspruch nehmen dürfen, die man jenen versagt, die ihre eigenen, un- beschränkten Wege gehen zu können glauben und damit jene— vorsichtig gesagt— Zurück- haltung finden, die leicht in Verachtung um- schlägt und dann ungerechterweise auf jene übertragen wird, die sich in den gewohnten Bahnen des fremden Landes und Volkes be- Wegen. Stroppi darf nicht gekößt Werden Was man beim Umgang der Kinder mit Tieren beachten sollte „So, und jetzt sag' auch noch Struppi gute Nacht!“ Der kleine Peter beugt sich zu dem Foxterrier herab, der es sich schon auf seinem Lager bequem gemacht hat und drückt seine Wange gegen die feuchte Schnauze. Struppi nchfert sich für diese Liebkosung auch prompt: ehe sich Peter versieht, streicht ihm die warme und weiche Zunge kreuz und quer über das Gesicht. Das gleiche aber geschieht nicht nur an dem einen Abend, sondern noch an vielen anderen, denn Struppi ist der er- klärte Liebling der ganzen Familie. So hübsch diese Freundschaft zwischen Kind und Tier auch aussehen mag: s birgt doch eine 5 5 Menschen ken- nen. es andere nehmen. einmal Vielleicht wird eben derselbe Peter zwanzig einen gefährlichen Ausgang oder dreißig Jahre später, wenn er Struppi schon fast vergessen hat, sich seiner doch wie- der erinnern. Dann aber wird ihm der Arzt ge- sagt haben, daß er an Leberechinokokkus lei- det und leider kaum eine Hoffnung auf Hei- lung besteht. Der Leberechinokokkus aber iSt nichts anderes als eine Zerstörung der Leber durch den sogenannten Hunde- und Blasen- wurm. Dies ist nur eine von den vielen Gefahren, die aus einem allzu intimen Umgang mit Tie- ren erwachsen können. Da Hunde das meist richtig Maschen oder gar Wringen vermeiden. Bei der Seide bedeuten diese sonst allgemein üblichen Wasch- regeln bereits grobe Verstöße, für die sich das Gewebe bitter rächt. Förderlich dagegen ist es, wenn man beim Spülen dem Wasser einen Schuß Essig beigibt, dadurch erhält man sich die Farbe kräftiger. Zum Trocknen darf man die Seide keinesfalls in die Sonne bringen oder in die Nähe des Ofens, auch das nimmt sie übel. Die beste Behandlung für den feuchten Seidenstoff ist das Einrollen in ein Frottier- tuch und anschließendes Aufhängen an einem luftigen und möglichst schattigen Ort. Bei der Begegnung mit dem Bügeleisen sind hohe Tem- peraturen zu vermeiden. Dabei behandelt man den Stoff am besten auf seiner linken Seite. Bei dunklen, einfarbig und buntbedruckten Seidenstoffen sollte man sich besser an die chemische Reinigung halten. gehaltene und auch meist verwöhnte Haus- tier sind, seien noch andere Gefahren genannt: es besteht die Möglichkeit, einer Infektion mit Typhusbazillen. Spulwürmer können übertragen werden. Ebenso hat man erst in jüngster Zeit einwandfrei festgestellt, daß manche Menschen auch für Hundestaupe emp- fänglich sind. Wieder eine andere Krankheit, die durch Hunde übertragen wird, führt beim Menschen zu einer besonders schweren Art von Gelbsucht. Das allein sollte Warnung ge- nug sein. Struppi darf nicht geküßt werden! Das sollte man Kindern immer wieder ein- schärfen. Man sollte sie auch dazu anhalten, sich nach dem Spiel mit dem Tier unbedingt die Hände zu waschen, ehe gegessen wird. Dieser elegante Sommermantel aus mattem Seidenrips mit effektvoller Kordelstickerei paßt gut zu Nachmittags- und kurzen Abend- kleidern. Der leichte Mantel spielt ja in der Sommergarderobe überhaupt eine große Rolle. Man braucht ihn in einfacherer Ausführung zum Schutz bei plötzlichem Witterungsum- schwung und fühlt sich wohl darin, wenn er in der überfüllten Trambahn etwas Abstand zum Nachbarn gewährt. Modell: Lindenstaedt& Brettschneider Heinz Oestergadrd und der Pettidress Notizen von der 1. Deutschen Miederwoche Die Mode ist um eine Errungenschaft rei- cher geworden: der Pettidress ist da! Aus Zzar- ten Spitzen, schmiegsamen, elastischen Gum- mipartien und duftigen Perlon-Geweben, be- stickt und appliziert, verkörpert dieses reiz- volle„Unterkleid“, das Mieder und Petticoat zu einem Ganzen verbindet, die ideale Form des„ersten Kleides“, das dem eigentlichen Kleid erst die gewünschte modische Wirkung Verleiht. Heinz Oestergaard, der prominente Berliner Modeschöpfer, präsentierte diese neueste Mie- der-Kreation auf einer Modenschau vor rund 50 Modejournalisten aus allen Teilen der Bun- desrepublik, die der Einladung des größten europäischen Miederwerkes in Heubach zur, Eröffnung der 1. Deutschen Miederwoche ge- folgt waren. Auf dem Laufsteg wurde zugleich auch die Couture-Kollektion„das erste und das zweite Kleid“, die Oestergaard zusammen mit Hein- rich Hoelscher, dem Chefmodelleur des Wer- kes, für Kairo geschaffen hatte, gezeigt. Ihr Auslandserfolg— sie stand mit 17 anderen Ländern aus Ost und West im Wettbewerb und hatte, wie berichtet wurde, mehr publicity wie Alle anderen zusammen bewies, daß Deutsch- land wieder modische Weltgeltung erlangt hat. Sowohl auf dem Miedersektor als auch auf dem Gebiet der Kleidermode. Das deutsche Debut dieser Kollektion aber War nicht minder erfolgreich, konnte sie doch Ein„dunkler Punkt“ beim Hausputz Die Reinigung der Ofen ist halb so schlimm Ein besonderes Kapitel des Frühjahrs-Haus- putzes ist die Reinigung und Instandsetzung der Zimmeröfen, des Herdes oder der Zentral- heizung. Mit Ausnahme des Küchenherdes be- ginnt für diese guten Freunde der kalten Jah- Teszeit mit dem Frühjahrs-Hausputz der Som- merurlaub. Sie machen sich dann buchstäblich „Aus dem Staube“. Es geht bei der gründlichen Reinigung der Oefen und Herde keineswegs nur um die Sau- berkeit. Der unvermeidliche Rußansatz isoliert bekanntlich und behindert den Wärmedurch- gang, was einen erhöhten Bedarf an Heizmate- Tial zur Folge hat. Darum ist eine gründliche Reinigung der Feuerstätten im Frühjahr auch gleichzeitig eine vernünftige Sparmaßnahme. Viele Hausfrauen in einer ganzen Reihe von Großstädten müssen übrigens heute diese Ar- beit nicht mehr selbst iun. Der Kohlenhandel und das Ofensetzgewerbe haben einen weit- reichenden Kundendienst für staubfreie Reini- gung eingerichtet, der gegen eine geringe Ge- Pühr alle häuslichen Feuerstellen im Hand- Das ist der Fachmann mit dem Staubsauger, der die häuslichen Feuerstätten schnell und staubfrei reinigt. umdrehen reinigt. Da kommt dann eines Tages auf Bestellung ein Fachmann mit einem Ge rät, das wie ein Staubsauger aussieht und eine verblüffende Wirkung hat. Mit Hilfe verschie- den geformter Mundstücke oder Bürsten auf; einer Metallrohrschlange gelangt dieser Mann in alle Ecken, Winkel und Züge des Ofens, des Herdes oder der Zentralheizung— und kein Stäubchen kann dabei entwischen und sich irgendwo häuslich niederlassen. Das Auge des erfahrenen Fachmannes ent- deckt bei der staubfreien Reinigung zugleich auch jeden Schaden, der dann rasch behoben Werden kann, Auch das ist zur rationellen Aus- nutzung des Heizmaterials von großer Wich- tigkeit. Rat und Auskunft sowohl über die staubfreie Reinigung als auch überhaupt in Allen Heizungsfragen geben übrigens gern und kostenlos die Ruhrkohlen- Beratungsstellen, die der Kohlenbergbau in 14 Großstädten einge- richtet hat. Leider steht nicht überall diese gute Hilfe beim Hausputz zur Verfügung, aber Töpfer und Ofensetzer gibt es in jedem Ort. Es emp- flehlt sich, mindestens die Kachelöfen vom Fachmann reinigen zu lassen, Dem eisernen Ofen und dem Küchenherd aber wird die Hausfrau meist selbst tatkräftig zu Leibe rük- ken. Wie man dabei aber auch verfährt, eins ist Wichtig: Bewußt langsam muß jede Hantie- rung bei dieser staubigen Arbeit sein. Immer nur langsam fegen, spachteln und kratzen! Dann ist das Ganze nur halb so schlimm. auch die skeptischen Journalisten-Gemüter— Wie der Beifall zeigte— von der Aktualität des Miedergedankens überzeugen. Wie Oester- gaards Modelle— wunderschöne Baumwoll- Nouveautés mit glitzernden Lurexfäden ge- webt, fielen besonders auf— demonstrierten, verlangt auch die neue Mode, die die Körper- form nur ahnen läßt, eine Ergänzung durch Mieder, die die Figur den herrschenden Mode- gesetzen entsprechend, modellieren. Dièse Mo- dellation allerdings geschieht ganz zwanglos die Mieder sind„modern“ geworden, Sie haben aber auch gar nichts mehr mit dem„Marter- instrument“ von einst gemeinsam, sondern sind 2 8 F—FEFTFTFTT—T—TT——— 5 5 — Modelle: Triumph 80 leicht und bequem geworden, daß man ihre orthopädische Funktion glatt vergessen könnte, wenn nicht biegsame Spiralen, elastische Schrägstreifen, Steppartien usw. diskret an ihre praktischen Zwecke erinnerten. Eine wei tere Neuheit, die vorgeführt wurde, ist ein Corselett aus hauchdünnem Gummitüll mit Spitze kombiniert, das wie ein Badeanzug ge- schnitten ist. In einer der Vorführung folgenden Diskus- sion gab Heinz Oestergaard bekannt, daß er auch in Zukunft mit der Miedermode Hand in Hand arbeiten wird, um das Ziel zu erreichen, das Modeschöpfer und Miedergestalter ja ge- meinsam erstreben— die Vollendung der Fi- gur. Die Devise der I. Deutschen Miederwoche — eine Aktion, die in Zukunft einmal im Jahr Allen Frauen Gelegenheit geben soll, sich über den neusten Stand der Dinge auf dem Mieder- sektor zu informieren— bringt das Bestreben dieser Zusammenarbeit zum Ausdruck:„das erste und das zweite Kleid“ führen zu dem Erfolg, den sich jede Frau wünscht— zum Sieg der Schönheit. Erika aaa gaga Vom einheimischen Sport Handball TB Jahn TSG 62 Weinheim Nach seinem guten Spiel in Neckarau darf man gespannt sein, wie sich der TB Jahn am kommenden Sonntag gegen die 186 62 Wein- heim auf eigenem Platz hält. Die Weinheimer, die mit zu der derzeitigen Spitzengruppe in der Tabelle der Bezirksklasse zühlen, dürfen keineswegs als leichter Gegner eingeschätzt wer- den, denn sie verstehen zu kämpfen und ver- fügen über eine konsequent deckende Hinter- mammschaft, die schon mancher Stürmerreihe schwer zu schaffen machte. Hoffen wir, daß es den Turnerbündlern gelingt, an die gute Lei- stung des vergangenen Spiels anzuschlieſsen, denn dann dürfte auch die 786 Weinheim kaum eine Chance haben, in Seckenheim zu beiden Punkten zu kommen. * TV Sulz— TV 93s Seckenheim Den spielfreien Sonntag benutzt der Turn- verein zu einem Abstecher in den südbadischen Schwarzwald. Beim Turnverein Sulz, dem der- zeitigen Tabellenführer der südbad. Verbands- Klasse, wird es zu einem interessanten Kräfte⸗ Vergleich zwischen dem Gastgeber und dem Vertreter der nordbad. Verbandsklasse kommen. Der TV Sulz hat schon von jeher eine kräftige Klinge gsechlagen, stand aber immer im Schat⸗ ten von TV. Schutterwald und Tus Hofweier. Nachdem die beiden letztgenannten Vereine nun- mehr der süddeutschen Handball- Oberliga ange- hören, hat es der sonntägliche Gegner geschafft, sich in Südbaden an die Spitze zu setzen. Wenngleich auch die südbad. Vereine nicht so hoch, als die nordbadischen einzuschätzen sind, wird der TV 98 doch gut daran tun, das Spiel nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Es geht also bei dem morgigen Spiel mehr oder weniger um einen Prestigekampf, sodaſbd wir hoffen dürfen, daß der TV 98 mit einem acht- baren Ergebnis aus dem Schwarzwald zurück- kehrt. Auch die zweite Mannschaft wird diese schöne Fahrt mitmachen und das Vorspiel be- streiten. Zu einem Lokalkampf kommt es bereits heute Abend auf dem Platz bei der Hühnerfarm, o die Ib- Mannschaft des Turnverein auf die erste Mannschaft des Sportverein 0? zum fälligen Verbandsspiel antritt. Der Ausgang dieses Spieles dürfte als offen bezeichnet werden. 0—— Neu-Isenburg schlug Karlsruher SC 3:0 Durch einen verdienten 3:0(2:0)-Sieg warf die Spogg Neu-Isenburg am Mittwoch den süd- deutschen Fußballmeister Karlsruher Sc aus dem Pokalwettbewerb, während der Südzweite, 1. FC Nürnberg, bei Hanau 93 durch einen 3:0 1:0)-Sieg eine Runde weiter kam. Die Nürn- berger müssen jetzt am kommenden Sonntag in Neu-Isenburg antreten. In der Zwischenrunde treffen ebenfalls am Sonntag der VfB Stuttgart und die TSG Ulm sowie Schweinfurt 05 und Bayern Hof aufeinander. Am 5. Juni spielt damm der Pokalverteidiger Bayern München ge- gen den FSV Frankfurt. Um den Länderpokal der Amateure Das wichtigste Fußballereignis am Wochen- ende ist das Endspiel um den DFB-Länderpokal der Amateure in Hannover zwischen dem Pokal- Verteidiger Niedersachsen und dem Niederrhein. Im westdeutschen Pokalwettbewerb kämpft der deutsche Meister Schalke 04 auf eigenem Platz Zegen Westfalia Herne um den Eintritt in die Vorschluß runde, für die sich bereits der Pokal Verteidiger Fortuna Düsseldorf und der West- deutsche Vizemeister 1. Fe Köln qualiflziert ha- ben. Der vierte Teilnehmer am Semifinale wird im Spiel Sc Dahlhausen gegen VfB Bottrop er- mittelt. Im Qualiflkationsspiel zur Amateurmei- Sterschaft stehen sich in Berlin der Berliner Meister Rapid Wedding und der Südmeister VfB Friedberg gegenüber. Sport und Spiel Cieslarczik fährt mit nach Schweden Der Spielausschuf des Deutschen Fußballbun- des bestimmte in Frankfurt, daß der Sodinger Außenstürmer Hans Cieslarczik als 18. Spieler mit dem deutschen Aufgebot am 31. Mai von Hamburg aus nach Schweden reist. Cieslarczik hält sich zur Zeit noch zur Ausheilung einer Knochenhautentzündung in der Klinik Rade- vormwald bei Professor Schulze auf, Außerdem wurden vom DFB- Spielausschuß noch Rudi Hoff- mann(VfB Stuttgart), Wolfgang Peters Gorus- sia Dortmund), Hermann Nuber(Kickers Offen- bach) und Torwart Günther Sawitzki(VfB Stutt- gart) für die Fußball-Weltmeisterschaft gemeldet. Sie fahren jedoch vorerst nicht mit nach Schwe- den, sondern sollen sich auf Abruf in Deutsch- land bereithalten. Damit hat der DFB von dem Recht Gebrauch gemacht, 22 Spieler für die Weltmeisterschaft zu melden. —— 9——— Spitzenreiter können Verfolger abschütteln In der nordbadischen Handballverbandsliga Ha- ben sich am Sonntag die beiden Tabellenersten, TSG Ketsch und TSW Birkenau, mit den direkten Verfolgern Edingen und Nußloch auseinanderzu- setzen. Da Ketsch gegen Edingen und Birkenau gegen Nußloch Platzvorteil haben, bietet sich die- sen Vereinen die Möglichkeit, den Punktvorsprung auszudehnen. Wenig Hoffnung auf den Gewinn der ersten Punkte kann man dem schlußlicht Handschuhsheim beim TSV Rot einräumen. Mit Hockenheim und Großsachsenheim stehen sich die beiden Aufsteiger gegenüber. Dabei sollten die Hockenheimer die sich auf Grund des Platzvor- teils bietende Chance zum zweiten Saisonsieg Wahrnehmen. Nur ein Spiel in Südbadens Handball Nach der Spielpause über Pfingsten findet in der südbadischen Handhball- Verbandsliga am Sonntag nur ein Spiel statt. Dabei sollte man dem TV Gott- madingen im Auswärtsspiel beim Neuling TV Ringsheim einen Teilerfolg zutrauen können. Ein neuer Rintheimer Sieg? Mit vier Spielen werden die Punktekämpfe in der mittelbadischen Handballverbandsliga am Wo- chenende fortgesetzt, Die noch verlustpunktfreien Rintheimer sollten dabei die Beiertheimer Klippe schadlos umschiffen. Auswärtssiege liegen auch bei den Begegnungen Eggenstein gegen Enielingen und Niederbühl gegen Durlach näher als Hunktgewinne der gastgebenden Mannschaften. Die Brötzinger Germanen könnten dagegen ihr Aktivkonto duren einen vollen Erfolg über SR Steinbach um zwei Zähler bereichern. Start zur deutschen Handbalimeisterschaft Mit acht Vorrundenspielen beginnt am Sonn- tag die deutsche Feldhandball meisterschaft, Ti- telverteidiger ist FA Göppingen, das im ersten Spiel in Berlin- Schöneberg gegen den Polizei SV Berlin anzutreten haf. In der Vorrunde kommt es zu folgenden Begegnungen, deren Sie- ger sich für die Zwischenrunde am 8. Juni qua- liflzieren: Sd Leutershausen— Flensburger TB in Mannheim, Bayer Leverkusen— Post Mün- chen in Leverkusen-Manfort, VI. Wolfsburg— RSY Mülheim in Wolfsburg. Kickers Offenbach — THW Kiel in Offenbach, Polizei Berlin— FA Göppingen in Berlin- Schöneberg, TSV Schutter⸗ Wald Sc Dietzenbach in Offenburg, Solingen 98 — BSV 92 Berlin in Solingen, Polizei Hamburg — Hamborn 07 in Hamburg. Obwohl in keinem Fall auf den Vereinsplätzen gespielt wird, wiegt doch der Vorteil der heimischen Umgebung für die erstgenannten Vereine schwer. S0 dürfte es nur wenigen Reise mannschaften gelingen, die erste Runde zu überstehen. Süddeutsche Frauen-Handballmeisterschaft Bei den Süddeutschen Meisterschaften im Frauenhandball am 31. Mai/1. Juni in Mannheim Stellt der Nordh-Badische Handballverband zwei Vertreter, da Südbaden auf eine Teilnahme ver- zichtete. Neben dem Badischen Meister TSV 1846 Mannheim nimmt noch die Elf der Spygg Sand- hofen den Kampf mit Post-SG München(Bayern) und dem Württembergischen Meister Stuttgar- ter Kickers auf. Die Vorrunde wird am 31. Mai in Mannheim auf dem Platz des TSV 13846 ausgetragen, das Finale folgt am 1. Juni als Vorspiel zur Begegnung Sd Leutershausen— TB Flensburg(Vorrunde zur Deutschen Meister- schaft der Männer). Badens Fußball-Amateure gegen Vorarlberg Südbadens Fußball-Amateurauswahl trägt am Sonntag in Innsbruck ein Freundschaftsspiel gegen die Amateure von Vorarlberg aus. Es ist die dritte Begegnung zwischen den beiden Mannschaften. Im ersten Spiel in Innsbruck siegte Vorarlberg mit 2:1 Toren, im Vergangenen Jahr siegte Südbaden in Schopfheim mit dem Sleichen Ergebnis. Dieser dritte Vergleich ist offen. Stefan Redl vor einem großen Risiko Im Mittelpunkt des Stuttgarter Berufsbox- kampftages am Samstag auf dem Eillesberg steht die deutsche Profipremiere des vor zwer Jahren aus dem württembergischen Neckarsulm in die Vereinigten Staaten ausgewanderten Stefan Redl. Im auf zehn Runden angesetzten Weltergewichts⸗ hauptkampf trifft der„blonde Bomber“, wWwie Redl nach einer Blitz-Ko- Serie in den USA anerken- nend bezeichnet wird, auf den schlaggewaltigen Gert Müller Müsseldorf). In seinen bisherigen 20 Kämpfen als Berufsboxer unterlag Redl nur einmal. Trotzdem gilt Redl gegen Müller keines- Wegs als sicherer Favorit. Der Kampf gegen den Düsseldorfer bedeutet für den auf einen Welt- meisters tskampf zusteuernden Redl ein sehr großes ko. Höpner greift nach dem Europa-Titel Am Freitag d boxt in der Hamburger Ernst-Mere Willy Höpner mit dem Titel- Verteidiger Calzavara(Italien) um die Europa- meisterschaft im Halbschwrer gewicht. Im glei- chen Programm vert us Kalbfell(Ga- gen) seine deutsche Mei. t im Schwerge⸗ wicht gegen den Hambur bert Westphal. 3112 Al Viermal gegen sowetische Fechter Sowjetische Fechter und Fechterinnen bestrei- ten vom 29. Mai bis zum 1. Juni ihre ersten Länderkämpfe außerhalb der Sowjetunion in Vier Städten der Bundesrepublik. Am Donners- tag stehen sich in Heidenheim die Degenfechter Deutschlands und der Sowjetunion gegenüber, am Freitag folgt in Soest ein Vergleichskampf der Florettfechterinnen, am Samstag ist Mari/ Hüls Austragungsort des Länderkampfes der Herren auf Florett, und am Sonntag bildet in Mörs der Säbelkampf den Abschluß der deutsch- Sowjetischen Länderkämpfe. Dazwischen betei- ligen sich die sowjetischen Degenfechter am Wochenende noch am traditionellen Turnier um den„Jäger von Soest“. 51 Wagen auf dem Nürburgring Im vierten Lauf um die Sportwagenweltmei⸗ sterschaft gehen am Sonntag auf dem Nürburg- Ting beim 1000Km-Rennen 51 Fahrzeuge an den Start. Eine Favoritenstellung über die 44-Run- den-Distanz nimmt die italienische Ferrari-Werk⸗ mannschaft ein, die in der Rennsportwagen- Klasse bis 3000 cam vier Wagen vom Typ „Testa Rossa“ mit den Engländern Peter Col- Iins und Mike Hawthorn an der Spitze gemeldet hat. Aston-Martin vertraut auf den Vorjahres- sieger Tony Brooks mit Stuart Lewis-Evans als Co-Pilot, die dem ersten englischen Werkwagen Irit Stirling Moss und Jack Brabham dank ihrer vorzüglichen Ringkenntnis kaum nachstehen werden, Dritter im Bunde und Anwärter auf einen der vorderen Plätze ist die schottische Ecurie Eeosse, die drei Jaguar-Wagen nomi- niert hat. In diesem„Konzert der Großen“ wol- len die in der Rennsportwagen-Klasse bis zu 1500 cem startenden Porsche und Borgward dank ihres guten Abschneidens bei den letzten Prü- fungen mitmachen. Katapultschuh ist nicht zulässig Der Real Madrid wieder Steger im Europapokat Durch einen glücklichen Treffer des Links- außen Gento in der 19. Minute der Verlänge- Tung gewann die Fußballelf von Real Madrid im Brüsseler Heyselstadion gegen A0 Mailand zum dritten Male den Europapokal für Land meister mit 3:2 Toren. Nach Ablauf der regula. ren Spielzeit stand das Treffen 272(0:0) nach Toren von Schiaffino und Grillo für Mailand, di Stefano und Rial für Madric 10. 88. Mutterstadts Gewichtheber im Endkampf Der deutsche Mannschaftsmeister im Gewicht heben, TSG Mutterstadt, hat sich Auch in diesem Jahr wieder bis zur Endrunde dure ämpft. deren ersten Kampf die Pfälzer am Sonntag vor eigenem Publikum gegen Sandow Nürnberg be- streiten. Die beiden. trugen schon im gangenen Je apf Die Vor tzunge eiche T ver- teidigung der en sich in der Zwischenzeit allerdings verschl htert, denn ihr Gegner hat an Kampfkraft gewonnen. D* Sagen eines einzigen Hebers kann die die Meisterschaft Kosten. Weltmeisterschaftslauf auf der Solitude findet statt Das Rennen um den Großen Preis von Deutsch- land für Motorräder auf der Solitude-Rennstrecke bei Stuttgart, das gleichzeitig als Weltmeister schaftslauf gewertet wird, kann wie vorgesehen am 20. Juli stattfinden, Das Rennen war inn Frage Sestellt, weil das Land Baden- Württemberg es abgelehnt hatte, die zu der Garantiesumme von 25 000 Mark als Euskallbürgschaft zu übernehmen. Der Sportlei. ter des ABAC-Gaues Württemberg, Erwin IIIg, haben sich daraufhin an die sportlith aktiven Orts- 120 000 Mark noch fehlenden und der Gauschatzmeister mit einem Aufruf klubs des Gaues gewandt, die sich am bereiterklärt haben, für die fehlenden Zzu garantieren. Mittwoch 8 P gnis der burger Reitt 1 U Pferden tionen hat das 9. CHI-Reit- und F Juni t mentester -Günther sbaden mit großen Spru der schärfsten Rivalen für neister dürfte ler Braunschweiger Pri- er Peter Stackfleth auf seinem nach kur- Anlaufzeit schon überaus erfolgreichen Sprir Pferd„Frechdachs“ sein. Zu diesen beiden R reitern gesellen sich die Mitglieder der irische und chilenischen EFquipen, weiter der auf deut- schen Turnierplätzen sehr bekannte Franzose Francois-Poncet, die Amazone Henry Wörner, der Erbprinz zu Waldeck, Graf v. d. Schulenburg und zahlreiche andere. Das bis zur Entscheidung angesetzte SB-Nachtspringen am Samstagabend und das SA-Springen am Sonn- tag simd die Höhepunkte der Veranstaltung. Eine erstklassige Besetzung weisen die Dres surprüfungen auf. Großartige Dressurreiter wie J. Willi Schultheiß, der schwedische Olympia- sieger St. Cyr, Lieselotte Linsenhoff, Rosemarie Springer, Anneliese Küppers u. a, auf prachtvol- len Pferden garantieren ein Sportlich-ästheti- sches Erlebnis. * sogenannte„Ratapultschuh“ mit einer Die Jagd nach der Stimme. Das gemeinste Ver- dicken, elastischen Sohle für Hochspringer ist brechen der letzten Jahre ist aufgeklärt, der von der Regelkommission des Internationalen Richi 8. 8 1 20 8 7 112 Leichtathletik-Verbandes für Wettkämpfe ver- bemapper von Stuttgart ge At. 2 Ae une 5 boten worden. Es ist keinem Sportler erlaubt, Stunden dauerte die umfangreiche Suchaktion Sprungschuhe zu benutzen, die Gummi, Federn oder besonders hohe Rillen in einer dicken Sohle aufweisen. Die Kampfrichter haben darauf zu achten, daß die Sprungschuhe normal sind und die Sohle nicht höher als 1% Inch.(1,27 em) ist. Die Anzahl der Dorne in den Sohlen darf höch- stens sechs betragen. Wer ohne Schuhe springen Will. kann dies nach Ansicht der Regelexperten tun. Rekordleistungen, die in letzter Zeit mit dem jetzt verbotenen Sprungschuh aufgestellt wurden, sollen annulliert werden. Damit bleibt der amerikanische Olympiasieger Charles Dumas mit 2,15 m offlzieler Weltrekordinhaber. Der Sowietrusse Stepanow hatte die bisherige Re- kordhöhe von 2,16 m im Vorjahr in Leningrad mit einem Katapultschuh aufgestellt und kann nicht mit einer Anerkennung rechnen. Das gleiche Schicksal dürfte die Chinesin Feng Lung treffen, die 1957 mit èeinem Sprungschuh 1,77 m erpeicht hatte. 5 N — nach dem unbekannten Täter, der keine sichtha- ren Spuren hinterlassen hatte, aber dessen Stim- me man von seinen unheimlichen Telefonan- rufen her kannte. Erst als alle polizeilichen Mafsnahmen ergebnislos verlaufen waren, ent- schloß sich die Polizei, der Anregung der Presse zu folgen und das Tonband mit den Gesprächen zyischen dem Erpresser und dem Vater des er- mordeten Jungen über den Rundfunk laufen 2 lassen. Unmittelbar nach der ersten Sendung reißen die Anrufe bei der Mordkommission micht mehr ab. Die Fahndung nach dem Verbrecher läuft wieder auf Hochtouren In einem Exklusivbericht ihres neuen Heftes schildert die Münchner Illustrierte die dramatischen Ereig- nisse von der Entführung des Kindes bis zur Ergreifung des Mörders. Cale, lebe at. OMAN VON HANS E RNS T Sopyright by A. Bechthold, Fassberg, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden. (27. Fortsetzung) . »Ja, nur an meinem Arm will ich noch Schnell nachsehn, ich glaub, ich hab mich ein Pißl verletzt, wie ich vom Fuder gefallen bin.“ Der Bauer tritt hinzu und sieht selber nach, nimmt dabei die Hand der Magd und befühlt dabei die kleine Schürfstelle oberhalb des Ge- lenkes. „Gebrochen, glaube ich, ist nichts. Nur eine kleine Abschürfung. Das ist nochmal gut ge- Zangen.“ „Ja, es ist weiter nichts“, sagt die Monika und dann gehen sie in die Tenne hinauf zum Heuabladen. Vom oberen Stockwerk des Hauses kann man durch eine Eisentüre in die Tenne ge- langen. Wie ein Schatten drückt sich die Agnes neben einem Grummetstock entlang, steigt über eine Leiter hoch und beobachtet die bei- den mißtrauisch von oben herab. Es gibt eigentlich nichts zu sehen, schwei⸗ gend werfen sie das Heu vom Schlitten und Arbeiten in zügigem Tempo, weil es in der Tenne schon dämmerig werden will. Auf einmal gibt es neben ihnen einen dump- fen Schlag auf den harten Tennboden und ein jammervolles Stöhnen. Die Agnes hat sich zu weit über den Rand des Grummetstockes hin- ausgebeugt, hat das Uebergewicht bekommen undd ist hinuntergestürzt. Es ist kein schwerer Sturz gewesen. Die Bäuerin kommt wieder auf die Füße, aber sie knackt in den Knien. Der Toni, der grau vor Schreck im Gesicht hinzuspringt, kann sie gerade noch vor einem zweiten Fall bewahren. Es rinnt ein wenig Blut über ihr Gesicht, es ist dünnes Blut und nicht viel röter als das Ge- sicht des Mannes, dem Zornesröte über die mußte ihm sicher geflucht haben ob seines Stirne jagt, weil er die Ursache dieses Sturzes erkannt hat Sie hat ihn und die Magd be- lauern wollen, das steht für ihn fest. Es ist nicht Mitleid, mit dem er sie auf die Arme nimmt und über den Hof ins Haus trägt. Dann spannt er ein und jagt den Gaul hinunter ins Dorf zum Arzt. Es ist kein Glied gebrochen und es sind keine inneren Verletzungen festzustellen. Aber der Arzt befiehlt, daß man heißes Wasser aufsetzt. Eine Stunde darauf erfährt der Bauer in der Wies, daß die Agnes umsonst auf einen Erben gehofft hat. Der Toni vernimmt diese Botschaft so, als stände er vor dem Gericht und es sei ihm so- eben sein eigenes Todesurteil verlesen worden. Seine ganzen Hoffnungen, seine ganzen Er- Wartungen sind mit einem Schlag zerstört wor- den. Es fällt ihm unendlich schwer, jetzt an das Lager der Frau zu treten und ein gutes Wort für sie zu finden. Fast eine Stunde lang besinnt er sich, bis er dann doch die Kammertüre öffnet. Halb aufrecht sitzt sie in den Kissen, mit verzerrten Lippen, die mageren Hände mit sinnloser Ge- bärde vor sich hingèstreckt.. „Das Kind“, flüstert sie.„Toni... das Kind.“ Er nickt nur, dumpf und stumm. Ihr ewiges Mißtrauen hat ihm seinen Sohn genommen. Tiefe Falten sind um seinen Mund gegraben und sein Herz ist schwer wie Stein. „Vom Sturz ist es“, sagt sie. Sie sagt es So, daß er meinen soll, sie könne nichts dafür. Aber er weiß es besser. Sie ist vorher nie auf einen Grummetstock gestiegen. Es war auch heute dazu keinerlei Anlaß gegeben außer ihrem blinden Mißtrauen. Stumm nickt er ihr zu und geht mit gebeug- ten Schultern hinaus. Noch nie ist er, seitdem er hier Bauer ist, ins Dorf zum Bier gegangen. Heute tut er es. Er trinkt mehr, als er ver- tragen kann. Aber der Alkohol regt sein Blut nicht auf, sondern macht es nur müde, so daß er auf dem mitternächtlichen Heimweg noch eine viel tiefere Verzweiflung erlebt als vorhin. „Es ist die Strafe“, denkt er, Magdalena A— Treubruches. Dieser Fluch wird nun immer und ewig auf ihm lasten. Der Fluch ist stärker gewesen als der Segen, der ihm vorübergehend Widerfuhr. Nicht an Agnes denkt er auf diesem Heimweg, sondern nur um Magdalena kreisen seine Gedanken. a Bloß einmal im Leben nochmal so glücklich sein dürfen wie in den kargen Liebesstunden mit Magdalena! Grell auflachend bleibt er stehen und schlägt sich mit der Faust vor die Stirne. Er hat sich ja selber den Weg zum Glück verbaut. Mit lähmendem Entsetzen wird ihm bewußt, daß er nie mehr im Leben ein freier und glücklicher Mensch sein wird. Es graut ihm plötzlich, den Hof zu betreten. Er spürt nicht die Kälte des Windes, der von Osten herweht, stapft durch den Schnee und gelangt endlich an den Hof. Matt fällt ein Schimmer aus der Kammer auf den Schnee hinaus, Lange bleibt er in diesem Lichtkreis stehen, fühlt weder Mitleid noch Erbarmen mit der Frau, die hinter den Vorhängen Wa- chend liegen mag. Magdalenas Leben hat sich mit einem Schlag verändert. Schon nach zwei Wochen erkennt die Frau Inspektor, daß sie bei Magdalena nicht viel Mühe mit dem Anlernen hat. Jeder Handgriff sitzt bei ihr, sie übersieht keinen Staubflecken und keine Arbeit ist ihr zuviel, Alles packt sie mit einer stürmischen, jugend- Uchen Kraft an, an jede Arbeit geht sie mit Freude heran. Sie ist auch nicht mehr einsam. Sie darf am Abend mit im Wohnzimmer sitzen, darf Radio hören und sich ein Buch aus dem Bücher- Schrank nehmen. Manchmal kommt Besuch. Dann muß Magdalena Kaffee auftragen oder Wein und belegte Brote. Sie richtet alles appe- titlich her und die Frau Inspektor gelzt nicht mit ihrem Lob, obwohl sie sonst sehr zurück- haltend damit ist. Wenn Magdalena über den Hof geht zum Hühnerstall, um die Eier abzunehmen, starren ihr die jungen Eleven nach. Aber es ist So Schwer, an sie heranzukommen, sie antwortet auf nichts, am wenigsten auf eine Schmeiche- 12e, die aus einem so halbfertigen Männer- mund kommt. Sie hat sich angewöhnt, mit schmalen Augen an den Männern hinauf und Wieder herunterzusehen. Um Josefi herum schlägt das Wetter G Drei Tage dauert der Föhnwind, der von de. Bergen niederweht und warme Wellen vor sich hertreibt, Mensch und Tier müde macht und den Schnee von den Feldern und Wiesen wegnimmt. An den Bergen zeigen sich am zweiten Tag schon riesige, dunkle Flecke. Nur auf den höchsten Gipfeln kann sich der Schnee noch halten. Im diese Zeit sagt der Inspektor einma Während des Mittagessens: „Ach, eins hätte ich bald Vergessen, Mecht- hild. Für morgen abend hat sich der Hocheder angesagt. Vor einer Stunde hat er angerufen.“ Die Frau lächelt erfreut. „Dann wissen wir wenigstens bestimmt, dag der Frühling kommen will. Martin pflegt seine Besuche immer zu machen, wenn ein Wechsel der Jahreszeiten bevorsteht. Auf alle Fälle heißt das, daß wir mindestens sechs Flaschen Plattenseer kaltstellen müssen.“ „Ja, er kann schon was vertragen, der gute Martin, schmunzelt Inspektor Wörner.„Aber ich freue mich auf den Besuch. Er War lange nicht mehr hier.“ So stellt Magdalena am andern Tag gegen drei Uhr nachmittags sechs Flaschen Platten Seer in den Eisschrank und richtet in der Küche für den Abend Kalbschnitzel und Kar- tokfelsalat zurecht. Um sechs Uhr fährt der Hocheder in den Gutshof und überrascht die beiden Wörners dadurch, dag er diesmal nicht mit seinen beiden Goldfüchsen und dem leich- ten Sportwagen kommt, sondern mit einern nagelneuen Kraftwagen. 1 Vom Küchenfenster aus beobachtet Magda lena die Begrüßung zwischen den Inspektors- leuten und diesem Hocheder, aus der zu ent- nehmen ist, daß sie besonders gut befreundet sein müssen. Frau Mechthild schlägt entzückz beide Hände zusammen. Der Hocheder erklärt mit knappen, sparsamen Handbewegungen di- Einzelheiten seines neuen Wagens. Fortsetzung folgt) — 25 000 DN Maritach % *