gen ine Se, lach in die hen das ner An- tte A ler- icht 2 * N 8 — Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. 15* utsche Heimatzeitung m- Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die G-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Preisliste Nr! Abbestellungen können nur bis 25. au! den Monatsersten angenommen werden Nr. 91 Montag, den 9. Juni 1958 10.758. Jahrgang DAS WICRHTISSTE VOM SPORT Deutschland schlug Argentinien Die deutsche Fußball- Nationalelf errang in ihrem ersten Gruppenspiel bei den Weltmeisterschaften in Schweden einen unerwartet klaren und verdienten 3:1-Sieg über Argentinien. Nach der ersten Halbzeit stand das Treffen 2:1. Nachdem Argenti- nien schon unmittelbar nach Spielbeginn mit 1:0 in Führung gegangen war, schossen Rahn und Uwe Seeler in der ersten Halb- zeit zwei Tore für Deutschland. In der zweiten Hälfte stellte Rahn mit einem wei- teren Tor das Endergebnis her. Die Argen- tinier spielten zeitweilig sehr hart, so daß drei deutsche Spieler angeschlagen wur- den.— Im zweiten Spiel derselben Gruppe blieb Nordirland mit 1:0 über die Tsche- choslowakei siegreich. Eine deutsche Leichtathletikmannschaft besiegte die Türkei in Istanbul in einem Länderkampf mit 124:61 Punkten. Die deutsche Davis-Cup-Mannschaft ver- lor auch ihre beiden letzten Einzelspiele gegen England und unterlag dadurch mit 0:5. 1 Die österreichische Nationalstaffel der Amateurboxer schlug Deutschland B mit 11:9 Punkten. In der zweiten Zwischenrunde zur deut- schen Handballmeisterschaft unterlag Ti- telverteidiger FA Göppingen gegen VfL Wolfsburg mit 13:9 und schied aus dem Wettbewerb aus. Auch Leutershausen und Schutterwald verloren ihre Spiele gegen Solingen 98 bzw. Hamborn 07. 1 Toto- Reihe: 1, 2, 1, 0, 1, 0, 2, 0, 1, 1, 1, 1. Lotto-Reihe: 8 9, 32, 34, 46, 48,( 1 3, 3 IG Bergbau drängt auf Sozialisierung Generalversammlung in München— Streit- gespräch zwischen Ollenhauer und Blank München(dpa). Der DGB Vorsitzende Willi Richter sicherte den Bergarbeitern am Sonntag bei der Eröffnung der sechsten Ge- neral versammlung dec Industriegewerkschaft Bergbau in München die Unterstützung des DSGB.- Vorstandes bei ihrem Kampf um die Weitere Verkürzung der Arbeitszeit zu. Der DGB-Vorstand habe volles Verständnis für das Vorgehen der IG Bergbau, die zum nächstmöglichen Termin alle Arbeitszeitver- age mit dem Ziel neuer Verbesserungen E kaindigen Will. Die Absicht der Gewerkschaft, auf diesem Kongreß einen ersten konkreten Plan für die Von ihr seit langem geforderte Sozialisierung des deutschen Kohlenbergbaus vorzulegen, Wurde von Richter begrüßt. Richter behaup- tete, es könne noch kein Zweifel b daß die Sozialisierung des Kohlenberg von einer großen Mehrheit des Volkes 8188 heißen werde. Die CDU habe in ihrem Aale ner Programm und die SPD auf ihrem Kürz- lichen Parteitag in Stuttgart diese Forderung unterstützt. Mit einem Appell an Bundesregierung, Bundestag und an die Länderparlamente, sie sollten die berechtigten Forderungen der Bergarbeiter anerkennen und schneller ver- Wirklichen, eröffnete der 1. Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Heinrich Gu- termuth, die 6. Generalversammlung seiner Gewerkschaft. Guthermuth legte ein Be- kenntnis zum demokratischen Staat ab. Auf der anderen Seite verlange die Gewerkschaft aber, daß sich die Träger des Staates dieser baue Haltung der Gewerkschaft besser bewußt Würden. Der SPD-Vorsitzende Ollenhauer machte die„verfehlte Wirtschaftspolitik“ der Bundes- regierung maßgeblich für die„Krisenhaften Erscheinungen im Bergbau“ verantwortlich. Das Anwachsen der Haldenbestände im Ruhr- gebiet zeige, daß die Probleme des Bergbaus mit den Grundsätzen der sozialen Marktwirt- schaft nicht zu lösen seien. Als dauerhafte Lösung gebe es nur die Uperführung des Bergbaus in Gemeineigentum. Unter großem Beifall wies der SPD-Vorsitzende die Forde- rungen nach politischer Enthaltsamkeit der Gewerkschaften zurück und rief den Dele- gierten zu:„Eine politisch indifferente und farblose Gewerkschaft gibt sich selbst auf.“ Die Vorwürfe des SPD- Vorsitzenden gegen die Bundesregierung wurden von Bundesar- beitsminister Blank zurückgewiesen. Nicht nur in der Bundesrepublik, sondern auch in an- deren Staaten der Montanunion und in Län- dern mit verstaatlichtem Bergbau wachsen die Kohlenhalden an, erklärte Blank. Die zuneh- menden Haldenbestände seien also nicht auf die Politik des einen oder anderen Landes zurückzuführen. Blank sagte, die Freiheit der Gewerkschaften würde nicht beeinträchtigt, die Gewerkschaften würden aber nur solange frei und unabhängig bleiben, als sie den Grundsatz bejahen, daß Mehrheitsbeschlüsse auch Minderheiten binden. Aufständische kündigen Großungriff an Erklärung der„Algerisch sfkront“ — In vier Wochen Wahlen in Algerien Kairo(dpa/ Reuter). Die Truppen der„Al- gerischen Befreiungsfront“(FLN) wollen in den nächsten Tagen zum Grohangriff gegen die in Algerien stationierten französischen Einheiten antreten. Ein Sprecher der Befrei- ungsfront sprach von einem„Schlag mit gro- Ber Heftigkeit“, der als Antwort auf die pro- grammatischen Reden des französisch Mini- ster präsidenten de Gaulle gedacht sei. Seit Donnerstag vergangener Woche beraten Füh- rer der algerischen Untergrundbewegung in Kairo über die letzten Entwicklungen des Algerienkonfliktes. Uber den Vorschlag, eine „freie algerische Regierung“ zu bilden, ist bisher noch nicht entschieden worden. Der Sprecher der FLN teilte mit, daß vor endgül- tigen Beschlüssen die Regierung Marokkos und Tunesiens konsultiert werden würden. Die Erklärung der FLN wurde in einem Augenblick bel Karmtseseben, in dem sich— als Folge des de-Gaulle-Besuchs— eine deut- liche Fntspannung in Algerien abgezeichnet hat. Die Regierung de Gaulle hat in Par beschlossen, in rund vier Wochen in Algerien Gemeindewahlen stattfinden zu lassen. Fran- zosen und e sollen an den Wahlen gleichberechtigt teilnehmen. Außerdem hat das Kabinett den Volksentscheid zu der neuen Verfassungsreform auf den 5. Oktober festge- Setzt. An diesem Volksentscheid werden die Einwohner des französischen Mutterlandes und Algeriens ebenfalls gleichberechtigt teil- nehmen. Das Kabinett bestätigte außerdem die Er- nennung von General Salan zum ‚ General- delegierten“ der e in Algerien. Ihm Wird ein hoher ziviler Ver Waltunsspeamter zur Seite stehen. Außerdem soll da ministerium direkt dem Ministerpräsidium angeschlossen werden. Die noch ausstehenden Nachwahlen zur Französischen Nationalver- sammlung— darunter auch eine Nachwahl in Paris— fallen aus. Nach Ansicht des Kabi- netts ist es un zweckmäßig, diese Nachwahlen vor dem Volksentscheid zu veranstalten. Am nächsten Samstag will de Gaulle in einer Botschaft an das französische Volk einen Be- richt über seine Algerienreise und die künfti- gen Regierungspläne geben. 2,5 Prozent werden Scharfe Kritik Adenauers an der SPD— Gegen politisches Eingreifen der Kirche Essen(dpa). Bundeskanzler Adenauer kündigte am Wochenende auf einer Kund- gebung zum Abschluß der Bundestagung des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/ CSU vor etwa 8000 Menschen in Essen an, daß nur etwa 2,5 Prozent der deutschen Soldaten an taktischen Atomwaffen ausgebildet werden, Wenn es zu einer atomaren Aufrüstung kom- men sollte. Adenauer bezeichnete dies als einen Beweis dafür, daß die mit Atomwaffen ausgerüsteten Truppenteile keine andere Auf- gabe haben würden, als die übrigen Verbände 0 bei der Abwehr von Angriffen zu unter- stützen. Den Sozialdemokraten warf Adenauer vor, daß sie„mit allen Mitteln psychischen Ter- rors“ versuchen, eine blinde Angst in der Be- völkerung zu erzeugen. Bei den bevorstehen- den fünf Landtagswahlen, so sagte der Kanz- ler weiter, gehe es der SPD nicht um Länder- belange, sondern um die Erorberung der Mehrheit im Bundesrat, wo sie jedoch keine positive, sondern nur eine zerstörerische Po- litik leiste. Bundestagspräsident Gerstenmaier verwar! den Gedanken einer selbständigen deutschen Armee in einem neutralen Raum zwischen den Weltmächten als irreal. Es gebe nur die Mög- lichkeit eines deutschen NATO- Beitrages mit Allen Konsequenzen oder die Möglichkeit des entschiedenen Pazifismus. Im letzten Fal müßten die Befürworter allerdings bereit sein, sich auf hundert Jahre dem Kreml zu unter- Werfen. Der Bundestagspräsident wandte sich auch gegen die Auffassung, daß eine Atom- rüstung gottlos sein müsse. Entscheidend seien Motive und Ziele. Zum Stuttgarter Wirtschaftsprogramm der SPD sagte Bundeswirtschaftsminister Erhard, Gemeineigentum lasse sich nur durch Be- steuerung erreichen, und das bedeute eine Ent- eignung des einzelnen. Im übrigen könne wirtschaftliche Macht, gegen die er auch miß- trauisch sei, nicht nur in privater Hand, son- dern auch in der Hand des Kollektivs gefähr- lich sein. Auf der Bundestagung des Evangelischen Arbeitskreises hatten sich die 400 Teilnehmer in einer Entschließung dagegen ausgespro- chen, daß sich die evangelische Kirche in poli- tische Entscheidungen drängen lasse. Das sei nicht ihr Amt. Die Delegierten bezeichneten die allgemeine kontrollierte Abrüstung der konventionellen und nuklearen Waffen als das In einem Ber icht an sein Kabinett vertrat der Ministerpräsident die Ansicht, daß es der Haltung der französischen Armee zu verdan- ken sei, wenn nach der Proklamation der Volksbewegt ung“ am 13. Mai keine Verschär- fung der Lage eingetreten sei. Nach seinen Eindrücken, die er während seines Algerien- besuches gewonnen habe, habe die Armee dramatische Auswirkungen verhindern kön- nen. Er sprach außerdem die Erwartung aus, daß die mohammedanischen Algerier sich jetzt darüber klar seien, daß die A e Be- völkerung des Landes Wirklich eine Rechts- gleichheit anstrebe. Gewerkschaftsfreiheiten nicht bedroht Vertretern der sozialistischen Gewerkschaf- ten gab de Gaulle am Wochenende die Zu- sicherung, daß die gewerkschaftlichen Freihei- ten unter seiner Regierung nicht bedroht seien. Er hatte die führenden Mitglieder des sozialistischen Gewerkschafts sbundes Force Ouvrieère zu sich gebeten, um ihnen seine Auf- fassung von der künftigen Rolle der Gewerk schaften zu erläutern. Der General forderte die Gewerkschaftsdelegierten auf, ihn jedes- mal zu„alarmieren“, wenn ein gewerkschaft⸗ liches Probl lem akut werde. 5 Sowaetgeschenke für Algerien- Flüchtlinge Ein sowjetisches Frachtschiff ist am Sams- tag mit Geschenken für notleidende algeri- sche Flüchtlinge aus dem Schwarzmeerhafen Odessa nach Tunesien ausgelaufen. Nach einer ASS Meldung sind 50 000 Kilogramm Zuk- ker, etwa 50 000 Dosen Büchsenmilch und 20 000 Kilogramm Seife im Gesamtwert von einer Million Rubel an Bord. Die Sendung Wurde von den sowjetischen Gesellschaften des Roten Kreuzes und des Roten Halbmon- des zusammengestellt. Bereits im Februar war eine Sendung mit Nahrungsmitteln und Me- dikamenten algerischen Flüchtlingen über- geben worden. Die algerischen Aufständischen verloren nach französischer Darstellung im Monat Mai 3393 Tote und 672 Gefangene. Im April waren sogar 3803 Aufständische gefallen. Im Gebiet von Batna im östlichen Algerien kam es 2⁊u einem neuen schweren Gelecht, bei dem die französ rie. getötet atomar N oberste Ziel. In einem Referat vor dem Ar- beitskreis hatte der Kieler Bischof Halfmann erklärt, es sei Sache der Staatspolitik, die Wege zum Frieden zu finden., Derjenige riskiere die Sünde, der Atomwaffen fortwirft und damit dem Erpresser freien Lauf läßt, der sie behält. Adenauer vor der Jungen Union Vor etwa 10 000 Mitgliedern der Jungen Union sagte Bundeskanzler Adenauer in Düs- Seldorf, es gebe nur einen einzigen Weg für einen wirklichen Frieden in der Welt, das sei die kontrollierte Abrüstung der atomaren und der konventionellen Waffen.„Ich versichere Ihnen, daß die Bundesregierung und die Mehr- heit des Bundestages alles tut, was in ihrer Kraft liegt, um zu einer erfolg reichen Abrü- stungskonferenz zu kommen.“ Adenauer rief die junge Generation auf, zum Angriff auf die Sozialdemokratie über- zugehen. Unter Beifall rief er aus:„Eine Par- tei, die in Lebensfragen der deutschen Nation das Parteiinteresse über das Interesse des Volkes stellt, muß geschlagen werden, wWwo Wir sie schlagen können.“ Die SPD gefährde alles, Was in den letzten Jahren geschaffen worden Sei.„Sie will einen Weg, an dessen Ende 2 Wängsläufig die russische Herrschaft über Europa oder aber ein großer Krieg steht.“ ge und Artille- Walter Freitag gestorben Düsseldorf(dpa). Walter Freitag, der von 1952 bis 1956 Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes war, ist am Samstag in seinem Heim in Herdegge an der Ruhr un- erwartet den Folgen eines Schlaganfalles er- legen. Freitag war schon seit längerer Zeit Krank. Sein Gesundheitszustand war bereits durch seinen KZ- Aufenthalt und die spätere Arbeitslosigkeit während der nationalsoziali- stischen Zeit stark angegriffen worden. Der DGB- Bundesvorstand würdigte in einer ersten Stellungnahme die großen Verdienste Walter Freitags um die gewerkschaftliche Bewegung in der Bundesrepublik und darüber hinaus. Sein ganzes Leben sei den menschlichen und gewerkschaftlichen Aufgaben verbunden ge- Wesen. Er habe große Opfer für seine Auffas- sung und für seine Tätigkeit gebracht, im KZ gesessen und schwer gelitten. Die deutschen und die internationalen Gewerkschaften wür- den die großen Verdienste dieses Mannes stets anerkennen. * Tomas portugiesischer Präsident Lissabon(dpa). Die portugiesischen Prä- sidentschaftswahlen sind am Sonntag nach einer amtlichen Bekanntgabe von dem Regie- rungskandidaten, Marineminister Americo Tomas,„mit einem großen Prozentsatz an Stimmen“ gewonnen worden. Das offizielle Endergebnis wird voraussichtlich erst Mitte der Woche vorliegen. Admiral Tomas, der nun für sieben Jahre das Amt des Staatsober- hauptes von Portugal übernimmt, tritt die Nachfolge von General Craveiro Lopes an. Die Opposition hatte für die Wahl zwei Kandida- ten aufgestellt, deren prominentester der 52. jährige General Delgado war. Die Wahl wurde Als eine Art Volksentscheid über die Stellung des seit 30 Jahren regierenden Ministerprä- sidenten Salazar angesehen, nachdem Delgado angekündigt hatte, er werde im Falle seines Wahlsieges Salazar sofort entlassen. Studenten-Appell gegen Atomrüstung Frankfurt(dpa). Die Vertreter der an den Universitäten und Hochschulen der Bun- desrepublik gebildeten studentischen Aktion ausschüsse gegen eine Atomrüstung haben in Frankfurt beschlossen, in einer gemeinsamen Erklärung an die gesamte Studentenschaft und die Professoren in der Bundesrepublik mit einem Appell gegen eine atomare Aufrüstung heranzutreten. Für Anfang November ist ein studentischer Kongreß gegen die Atomrüstung an einem noch zu bestimmenden Ort geplant. Die örtlichen Bundestagsabgeordneten der DU sollen in den Universitätsstädten auf- gefordert werden, in öffentlichen Diskussionen ihre Befürwortung der atomaren Aufrüstung Zzu begründen. USA wiesen Sowietdiplomaten aus Washington(dpakorr.) Der sowj Jetische Diplomat Nikolai Kurotschkin ist aus der USA ausgewiesen worden. Er war bisher 218 dritter Botschaftsrat an der Sowjetbotschaf! in Washington tätig. Das amerikanische Au- Ben ministerium teilte der Sowetbotschaft Mit, daß Kurotschkin Persona non grata den SA sei, da er versucht habe, amerikanische Geheimdokumente zu kaufen. Er habe dafür mehrere 100 Dollar ausgegeben. Unter einer ahnlichen Beschuldigung war im Januar be- reits der sowjetische Major Krylow— eben- falls ein Angehöriger der Botschaft— des Landes verwiesen worden, Die Untersuchung gegen ihn sei bereits im Gange gewesen, als die Sowietregierung am 14. Mai den amerika nischen Diplomaten Baker mit der Begrün- dung aus der Sowjetunion auswies, sein Ver- halten beim Besuch von Geschichtsvoxlesun- gen der Moskauer Universität sei„unange- bracht“ gewesen. In Moskau drängt in Asien und Afrika vor Größere Aktivität des Westens gefordert Europa- Union tagt in Königswinter BO nn(dpa). Ubereinstimmend bezeichne ten die Bundestagsabgeordneten Kiesinger (CDU) und Mommer(SPD) Asien und Afrika als die eigentliche Offensivfront Sowietrug- lands. In Referaten über das Thema„Euro- päische Sicherheit durch Entspannung“ im Rahmen einer Tagung der Europa-Union in Königswinter waren sich die beiden Politiker auch darin einig, daß der Westen es auf die- sem Gebiet bisher an Phantasie und Energie hat fehlen lassen. Nach Ansicht Kiesingers kann der Westen das Problem nur lösen, wenn er eine gemein- same Weltpolitik entwickelt. Die NATO-Poli- tik sei in den vergangenen Jahren zwar rich- tig gewesen, genüge heute aber nicht mehr. Die Entscheidung werde bei den Entwick- lungsländern Asiens und Afrikas liegen, de- ren Märkte Moskau in seinen Bereich einglie- dern wolle. Kiesinger setzte sich dafür ein, Alle Plane fur eine Entspannung sorgfaltig zu prüfen und nicht vorschnell ja oder nein zu sagen. Er kritisierte in diesem Zusammen- Hang jedoch die Vorschläge des amerikani- schen Politikers Kennan, dessen Analyse der politischen Situation er als teilweise utopisch bezeichnete. Für die SPD betonte der Abgeordnete Mom- mer, seine Partei lehne die Parole„Lieber rot als tot“ ab. Zur Lösung der Sicherheitsfrage Setzteèe er sich für den Plan des polnischen Außenministers Rapacki zur Schaffung einer atomwaffenfreien Zone ein, der nach Ansicht Mommers von der Bundesregierung abgelehnt Wurde, weil die Bundesrepublik nach diesem Plan keine Atommacht sein könne, Die ame- rikanischen Truppen in Europa müßten eine Garantie dafür sein, daß eine Aggression den großen Krieg bedeute. Wenn man aber unter dem Motto„Iwan go home“ den Rückzug der sowjetischen Truppen wolle, müsse man sehen, wie man mit der Stationierung von USA-Truppen zurechtkomme. Bei Chemnitz zum Landen gezwungen UsS- Hubschrauber verirrte sich— Protest des Sowjetzonen-Außenministeriums Frankfurt(dpa). Ein Hubschrauber der 3. amerikanischen Panzerdivision hat sich am Samstag bei Hof(Bayern) über die Zonen- grenze verirrt. An Bord befanden sich acht Offlziere und ein Feldwebel. Wie die Divi- sion am Sonntag in Frankfurt bekanntgab, ist eine gründliche Suche diesseits der Grenze inzwischen ergebnislos verlaufen. Der Hub- Schrauber hatte sich auf einem Routineflug nach dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr befun- den. Dabei hat der Pilot nach Aussagen von Augenzeugen offensichtlich Navigations- schwierigkeiten gehabt, bevor er in der Nähe von Hof die Zonengrenze überflogen haben dürfte. Nach einer Mitteilung des Presseamtes beim Sowietzonen-Ministerpräsidenten ist am Sams- tagnachmittag ein Hubschrauber der amerika- nischen Armee im südlichen Teil des Bezirks Chemnitz(Karl-Marx-Stadt) zum Landen ge- zwungen worden. Das Militärflugzeug sei „Von den Organen der DDR sichergestellt“ Worden. Nach Angaben des Zonenpresseamts befanden sich neun Insassen an Bord, darun- ter Major Zeller, der Chef des Stabes der Artillerie der im Bundesgebiet stationierten 3. Panzerdivision der US-Armee. Das Sowjet- zonen- Außenministerium habe in einer Note an das Außenministerium der USA gegen diese„Verletzung des Lufthoheitsgebietes der DDR“ protestiert. 5 Vor wenigen Tagen wurde bereits in der Nähe von Rostock ein NATO-Flugzeug mit einem belgischen Piloten von der Luftwaffe der Sowjetzonen-Volksarmee zum Landen gezwungen. Der Pilot wird noch immer trotz belgischer Proteste von den Sowietzonen-Be- Hörden festgehalten. Sowietzonenheer 91 000 Mann stark Umgliederung nach modernen Gesichtspunkten Bonn(dpa). Das Heer der„nationalen Volksarmee“ der Sowjetzone ist nach moder Bonn verlautete, verfügt das Heer jetzt über 91 000 Otfiziere, Unteroffiziere und Mann- schaften. Es gliedert sich in vier vollmotori- sierte Schützendivisionen und drei Panzer- divisionen mit 17 Grenadier-, 6 Panzer-, 5 Ar- tillerie- und 4 Nachbuschregimentern., In der Bundesrepublik stehen zur Zeit etwa 140 000 Soldaten aller drei Waffengattungen— also Heer, Marine und Luftwaffe zusammen— un- ter den Walfen. Die Bataillonsstärke der Schützendivisionen des Sowietzonenheeres ist nach der Umgliede- rung um je 120 Mann auf 370 Soldaten ver- ringert worden. Dafür hat jedes Grenadier- Tegiment eine gepanzerte Eingreifreserve mit drei Kompanien erhalten. Die Panzerdivisio- nen, deren Stäbe in Eggesin(Mecklenburg), Dresden und Potsdam liegen, sind mit Stalin- Panzern ausgerüstet, die mit einer neuen 8, d em-Ranone bestückt sind. Der sowjetische Panzer T 34 soll künftig nur noch als Berg- Panzer eingesetzt werden. Die Artillerieregi- menter sind mit sowjetischen Geschützen vom Kaliber 7,6 und 12,2 em ausgerüstet. Nächtliche Straßenschlacht auf Zypern Türken stürmten in das griechische Viertel— „Teilung oder Tod!“ Nieosia(dpa/ Reuter). Eine Bombenexplo- sion vor dem türkischen Informationsbüro in Nicosia entfesselte am Samstag eine nächt- liche Straßenschlacht zwischen Türken und Griechen, wie man sie in dieser Heftigkeit auf Zypern noch nicht erlebt hatte. Zwei Angehö- rige des griechischen Bevölkerungsteils wur- den getötet, elf zum Teil schwer verletzt. Meh- rere griechische Gebäude wurden niederge- brannt. Die Bombenexplosion vor dem türkischen Informationsbüro hatte am Samstagabend mehr als tausend türkische Zyprer alarmiert, die mit dem Ruf„Teilung oder Tod!“ in das griechische Wohnviertel zogen. Sie hatten sich mit Messern, Stöcken und Steinen ausgerüstet. Die Glocken der griechisch- orthodoxen Kir- chen läuteten sofort Sturm. Einige hundert Griechen eilten auf die Straßen und versuch- ten, den Angriff der aufgebrachten Türken zurlick zuschlagen. Ehe britische Truppen eingreifen konnten, Standen ein Holzplatz und das Gebäude des Sriechischen Fußballklubs sowie mehrere La- den in Flammen. Einige Autos wurden mit Benzin übergossen und angesteckt oder mit Steinen zertrümmert. Drei Frauen von briti- schen Soldaten erlitten schwere Schnittwun- den, als die Fenster eines Autobusses, der sie nach Hause bringen sollte, mit Ziegelsteinen zertrümmert wurden. Der britische Gouverneur von Zypern, Sir Hugh Foot, lieg sofort eine Ausgangssperre verhängen, Inzwischen sind die Brände unter Kontrolle gebracht worden. Der Schauplatz der Zusammenstöße bot ein Bild wie nach einem Bombenangriff. 15 800 Pocken-Opfer in Pakistan Genf(dpa). Die Pockenepidemie in Paki- stan(hauptsächlich Ost-Pakistan) hat im Ver- laufe dieses Jahres nach Feststellungen der Weltgesundheitsorganisation zu 15 800 Todes- fällen geführt. Die Weltgesundheitsorganisa- tion hat in dieser Woche erneut zwei Millio- nen Einheiten Impfstoff auf Ersuchen der Pakistanischen Regierung abgeschickt. Durch Massenschutzimpfungen soll eine Epidemie des Ausmaßes, wie sie sich im Jahre 1944 in Ben- galen ereignete, vermieden werden. Damals starben in Bengalen 140 000 Menschen an Pocken. Couve de Murville heute in Bonn Bonn(dpa). Der Bundeskanzler sieht mit grobem Interesse dem Besuch des neuen fran- zösischen Außenministers Couve de Murville entgegen, der heute gleichzeitig seinen Ab- schiedsbesuch als scheidender Botschafter und seinen ersten Besuch als Außhßenminister der Regierung de Gaulle in Bonn macht. In Regie- rungskreisen rechnet man mit einer festen Versicherung der französischen Regierung, an den bestehenden Verträgen und Bündnissen festzuhalten. Ebenso wird als sicher angenom- men, daß Frankreich das Wirksamwerden der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft zum Herbst Wünscht. 5 5 Führungskrise in der Deutschen Purtei Merkatz wurde als erster stellvertretender Vorsitzender durch Schneider ersetzt Berlin(dpa). Die Deutsche Partei betonte Auf ihrem achten Bundesparteitag in Berlin ihren Willen, eine selbständige politische Par- tei zu sein und trotz der wieder dokumen- tierten grundsätzlichen Ubereinstimmung mit der Politik der Bundesregierung eine eigene Initiative zu entwickeln. Die von vielen Sprechern der Landesver- bände vorgetragene Kritik an der Arbeit des Bundesdirektoriums der Partei richtete sich nicht gegen den bisherigen Parteivorsitzen- den, den niedersächsischen Ministerpräsiden- ten Hellwege, der von den 280 Delegierten bei den Wahlen 221 Stimmen erhielt. Unter den 273 gültigen Stimmen waren 40 Enthal- tungen und 12 Neinstimmen. Die Unzufrieden- heit der Parteimitglieder mit der bisherigen Arbeit der Parteiführung zeigte sich, als der erste stellvertretende Vorsitzende gewählt wurde. Bisher bekleidete Bundesratsminister Dr. von Merkatz dieses Amt. Der Fraktions- Vorsitzende der DP im Bundestag, der Abge- ordnete Herbert Schneider aus Bremerhaven, der von einem jungen Delegierten aus Tem- pelhof vorgeschlagen wurde, kandidierte ge- gen Merkatz und erhielt mit 143 Stimmen 17 Stimmen mehr als dieser. Schneider hatte mit den Worten„Der Dicke muß da wieder hin“ zuvor auf die Kandidatur für das Amt des ersten Parteivorsitzenden verzichtet, für das er von den entschiedensten Verfechtern einer„Verjüngungskur“ in der Dp vorge- schlagen worden war. Dr. von Merkatz wird künftig das Amt des zweiten Stellvertreters bekleiden. In seinem Rechenschaftsbericht hatte Bun- desvorsitzender Hellwege zuvor Einigkeit unter den staatstragenden Parteien in den Heuss Ehrenbürger Inoffizieller Teil der Amerikareise begann— Zrentano sprach mit MacMillan Philadelphia(dpa/korr.) Mit einem Besuch der Stadt Philadelphia begann am Wochenende der inoffizielle Teil der USA- Reise von Bundespräsident Heuss. Bei seiner Ankunft in Philadalphia, wo rund 50 000 deutschstämmis Einwohner leben, wurde dem Bundesp denten ein zlicher Emp- fang bereitet, Am Denkmal Washingtons legte Heuss einen Kranz nieder und besichtigte dann die Freiheitsglocke, die 1776 die Bürger Philadelphias zur Verkündigung der Unab- hängigkeit rief. Der Bürgermeister von Phila- delphia überreichte ihm eine eigens aus die- sem Anlaß geprägte Gedenkmünze mit dem Bild des Deutsch-Amerikaners Carl Schurz, der vor 100 Jahren das deutsche Bevölke- rungselement politisch vertreten hat. Bei einem anschliebenden Mittagessen wurde Bundespräsident Heuss mit der Ehrenbürger- schaft der Stadt ausgezeichnet. Am Nachmit- tag flog er weiter nach Hanover, um dort vom Artmouth College eine Ehrendoktor- würde entgegenzunehmen. Bei seiner Abreise aus Washington war Professor Heuss am Samstag von Auhen- minister Dulles am Flugplatz verabschiedet worden. Dulles sagte, der offizielle Besuch des Bundespräsidenten sei viel zu kurz gewesen. Er Oulles) spreche für Präsident Eisenhower, wenn er betone, daß Heuss auf alle einen sehr tiefen Eindruck gemacht habe.„Wir ver- stehen jetzt, warum Sie zweimal gewählt wurden.“ Heuss erwiderte, seinen Dank für die herzliche Gastfreundschaft sage er auch im Namen aller Deutschen, da er glaube, daß die ihm entgegengebrachte Freundschaft dem aAUBenpolitischen Fragen gefordert. Mit ent- sprechend freundlicher Note distanzierte er sich von der SPD, weil die DP den Klassen- kampfgedanken für eine falsche und gefähr- liche Ideologie halte. Mit dieser Auffassung stand Hellwege ge- gen den Bundestagsabgeordneten Euler, der mit den außenpolitischen Auffassungen der SPD scharf ins Gericht ging. Euler war es auch, der die deutlichsten Einwände gegen Hellwege vorbrachte, als er davon sprach, daß Hellwege in der Frage der atomaren Bewaff- nung von der Haltung der Fraktion abgewi- chen sei. Euler seinerseits sah sich der Kritik zahlreicher Delegierter gegenüber, als er sich für zentrale Lösungen in der Finanzverwal- tung und im kulturellen Bereich aussprach. Hellwege hatte sich demgegenüber für die Bewahrung des föderalistischen Gedanken- gutes eingesetzt. Dp will in Arbeiterkreise eindringen Das in den Referaten der Parteivorsitzen- den und in der Aussprache angeklungene Be- mühen der DP, in breitere Volksschichten ein- zudringen, schlug sich in einem Auftrag an das Direktorium nieder, das Gedankengut der DP dem deutschen Arbeiter näher zu brin- gen. Die Fraktion soll ferner erwirken, daß die letzten Kriegsgefangenen und Verurteil- ten entlassen werden. Schließlich soll die Frak- tion die Feststellung der unter das La- stenausgleichsgesetz fallenden Vermögensver- luste vorantreiben und die schnellere Aus- zahlung der Leistungen erwirken. In einer Entschließung bekannte sich der DP-Parteitag zum Heimatrecht und zur Selbstbestimmung in Freiheit und Gerechtigkeit. Im übrigen be- kannte sich der Parteitag zum westlichen Bündnissystem und applaudierte, als Mini- ster von Merkatz den Rapackiplan ablehnte. von Philudelphid ganzen deutscnen volk gegolten nabe. Als Heuss die Treppe zum Flugzeug hinaufstieg, spielte die Kapelle„Auf Wiedersehn“. Zu einem Familientreffen zwischen dem aus Deutschland stammenden Raketenforscher Wernher von Braun, seiner Frau Maria, sei- nem in Detroit in einem Automobilwerk arbeitenden Bruder Magnus und seinem Bru- der Sigismund, dem Frotokollchef der Bun- desregierung, wurde der Abschiedsempfang von Bundespräsident Heuss in Washington. Die Präsidenten Eisenhower und Heuss, Mrs. Eisenhower, die Außenminister Dulles und Brentano sowie die Familie von Braun fanden sich an einem Tisch in der deutschen Botschaft Zusammen. Bundesaußenminister von Brentano hatte am Samstagabend in Washington eine rund 40 Minuten dauernde Unterredung mit dem britischen Premierminister MacMillan. Ge- sprächsthema bei der Begegnung, die in der britischen Botschaft stattfand, war die Ent- Wicklung seit dem letzten Besuch Brentanos in London, darunter vor allem der Regie- rungswechsel in Frankreich, Ein Teilnehmer des Gesprächs erklärte im Anschluß daran, die beiden Staatsmänner hätten„keine Pro- bleme zu lösen“ gehabt. Brentano, der sich aus Anlaß des Staats- besuchs von Bundespräsident Theodor Heuss vier Tage lang in der amerikanischen Haupt- stadt aufgehalten hat, wird heute in Bonn zurücker wartet. Der britische Premiermini- ster war erst am Samstag zu einem ein- Wöchigen Amerikabesuch in Washington ein- getroffen. Er wird in den nächsten Tagen unter anderem mit Prasident Eisenhower zu- sammentreffen und die Ehrendoktorwürde von zwei Universitäten entgegennehmen. Sowjetmacht wurde nicht schwächer Washington(dpa). Die sowjetischen Streitkräfte sind nach Auffassung der US- Armee jederzeit in der Lage, einen Landkrieg größeren Ausmaßes zu entfesseln, ohne dabei die Unterstützung von Massenvernichtungs- Waffen in Anspruch nehmen zu müssen. Trotz aller Ankündigungen Moskaus müsse bezwei- felt werden, daß die Sowjetunion ihre Streit- kräfte innerhalb der letzten drei Jahre tat- sächlich um über zwei Millionen Soldaten ver- ringert habe. Im Gegenteil sprächen viele An- zeichen dafür, daß die Sowjetunion auch künf- tig eine hohe Truppenstärke beibehalte und ihre Kampfkraft durch neue und verbesserte Waffen erhöhe. Ebenso sei die Sowjetunion in der Lage, einen totalen Kernwaffenkrieg aus- zulösen. Die Schweiz braucht Atomwaffen Luzern(dpa). Für eine wirkungsvolle Landesverteidigung brauche die Schweiz Ra- keten und Atomwaffen, erklärte der Schwei- zer Generalstabschef Annasohn in Luzern vor der Generalversammlung der Schweizer Of- flziers gesellschaft. Nach Ansicht Annasohns werden sich künftig Konflikte, selbst wenn sie als„altmodische Kriege“ beginnen, frü- her oder später zu nuklearen Auseinanderset- zungen entwickeln. Die Schweiz müsse in der Lage sein, Luftbombardierungen und einem möglichen Fernwaffenbeschuß materiell und moralisch standhalten zu können. Der Gene- ralstabschef forderte den verstärkten Bau von Luftschutzräumen für die Zivilbevölkerung. Pankow knallt die Türe zu Berlin(dpa). Das SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“ erklärte, die Sowijet- zonenbehörden seien nicht bereit, mit west- deutschen Vertretern der evangelische Kirche über das Verhältnis Kirche und Staat zu spre- chen, es sei denn„über die bedrohliche Ent- Wieklung der Kirche in Westdeutschland“. Vertreter der Sowietzonenregierung würden nur mit kirchlichen Amtsträgern,„die Bürger der DDR sind“, über die Normalisierung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche spre- chen. Das„Neue Deutschland“ behauptet, die Kirche sei schon lange durch die„NATO- Folitik“ gespalten. Auf der einen Seite stün- den„die fortschrittlichen Theologen und die große Zahl der Gläubigen, auf der anderen Seite, die Adenauer-hörige Gruppe der Kir- chenleitung“. Die Westfalen soll nach den Worten des Düssel- dorfer FDP- Vorsitzenden Weyer fortgesetzt Werden, falls diesen Parteien bei den am 6. Juli stattfindenden Landtagswahlen ein ent- sprechender Erfolg beschieden ist. 41 Stellen im Etat des Bundesschatzministe- SPD- FDP- Koalition in Nordrhein- riums wurden vom FHaushaltsausschuß des Bundestages gestrichen. Die Grenzkontrollen am Zonengrenzüber- gang Juchhöh wurden von der Sowjetzonen- Volkspolizei schlagartig verschärft. Die dieszährige Posener Messe ist am Sonn- tag eröffnet worden; die Bundesrepublik hat unter den ausländischen Staaten die größte Ausstellungsfläche belegt. Griechenland wurden von den USA takti- sche Raketen vom Typ„Honest John“, die auch mit Atomsprengköpfen ausgerüstet wer- den können, angeboten. 5 Die Erweiterung der Fischereigrenze von drei auf zwölf Seemeilen haben nach Island nun auch die zu Dänemark gehörenden Fä- 1Ger-Inseln beschlossen; die Erweiterung soll ebenfalls am 1. September wirksam werden. Der amerikanische Senat hat die Ausland- hilfe um 229 Millionen auf 3,712 Milliarden Dollar(rund 15,5 Milliarden DMW) herunter gedrückt; der Entwurf geht nun an den Ver- mittlungsausschuß. Die„Independence“, ein 60 000 Tons ver- drängender amerikanischer Flugzeugträger, der 100 Düsenbomber und-jäger an Bord nehmen kann, lief in New Lork vom Stapel. Auf Kuba, wo eine Großoffensive der Re- gierungstruppen gegen die Rebellen Fidel Ca- stros im Gange ist, wurde für 45 Tage der Ausnahmezustand verhängt. Die japanischen Inseln werden gegenwärtig von der größten Trockenperiode seit 52 Jah- ren heimgesucht; die Reisernte ist in großer Ger Neues aus aller Welt Tankerbrand vor Hollands Küste Wahrscheinlich drei Todesopfer Den Haag(dpa/ Korr). Mit der Flagge auf Halbstock ist am Sonntag der halbausge- brannte norwegische Tanker„Artemis“ (10 945 Tonnen) von Hoek van Holland in den Rotterdamer Petroleumhafen eingeschleppt worden. Der Chefsteward des Schiffes, Jo- hannsen, ist am Samstagabend seinen schwe- ren Brandwunden erlegen. Ein Matrose und ein Decksjunge werden noch vermißt. Man befürchtet, daß sie in den Flammen ums Le- ben gekommen sind. Die Hafenfeuerwehr von Rotterdam hatte erst nach siebenstündigen Löscharbeiten den Kampf gegen das bren- nende Gasöl gewonnen. Der Brand auf dem Norweger war am Samstagnachmittag nach einem Zusammen- stoß mit dem norwegischen Frachter„Lukse- fjell“ auf dem neuen Wasserweg in der Höhe von Hoek van Holland entstanden. Wahr- scheinlich durch Funkenflug bei dem Aufein- anderprall beider Schiffe entzündete sich die Gasölladung. Die meisten Besatzungsmitglie- der wurden von anderen Schiffen übernom- men. Einige norwegische Seeleute brachten sich durch einen Sprung über Bord in Sicher- heit. Der neue Wasserweg, die Verbindung zwischen Rotterdam und der See, War bis Samstagabend für den Schiffsverkehr ge- Sperrt. .———.— Bundeswehr-Flugzeug abgestürzt Rendsburg(dpa). Einen tragischen Ab- schluß fand der„Tag der offenen Tür“ der Rendsburger Fla-Truppenschule am Sonntag: Eine der vier Do-2T7-Maschinen vom Flugplatz Holtenau, die Ziel- und Ubungsflüge zeigten, kollidierte in d Luft mit einem zweiten Flugzeug und in der Nähe des Nord- Ostsee-Kanals e abgestürzte Maschine bohrte sich dicht am Rand eines bewohnten Viertels neben einem Feldweg tief in den Boden und begann zu brennen. Die brennen den Trümmer mußten zunächst mit Sand ab- gedeckt werden. Nach bisher vorliegenden Meldungen wurden die beiden Insassen, An- gehörige der Bundeswehr, unter dem Flug- zeug begraben, Die zweite Maschine wurde nur leicht beschädigt und konnte noch not- landen. Erstes SOS-Kinderdorf eingeweiht Die hg en(dpa). Auf einer Anhöhe bei Die- Ben, mit Blick auf Bayerischen Alpen, dorf in der Bundesrepublik 5 jer eine neue Heimat finden. Drei Häuser sind bereits fer- ig, drei andere sollen im August bezugsreif Insgesamt soll das Kinderdorf 16 Wohn- häuser erhalten. Rechtsträger und Geldgeber des Kiniderdorkes ist ein Verein, dem in der Bundesrepublik 40 000 Mitglieder ange- hören. Der Vereinsvorsitzende und Präsident des Oberbayerischen Bezirkstages, Dr. Peter Hecker, kündigte bei der Einweihung an, dag der Bau eines zweiten Kinderdorfes im Saar- gebiet geplant ist. Sämtliche Gebäude der kleinen Ansiedlung wurden durch private Spenden finanziert. Ein neuer Fall Zind Gefängnis für antisemitische Außerungen Hannover(dpa), Der Volksschullehrer Edgar Fernau aus Himmelreich(Kreis Neu stadt am Rübenberge) wurde vom Landge- richt Hannover wegen öffentlicher Billigung Von Verbrechen und Verunglimpfung des An- denkens Verstorbener zu vier Monaten Ge- fänsnis Verurteilt. Er bekam drei Jahre Be- Währungsfrist. Der 54 Jahre alte Fernau 8011 im Februar dieses Jahres nach Aussagen von Zeugen bei einem Streitgespräch mit dem Friseur Paul Knospe in Mandelsloh gesagt haben, es sei schade, daß nicht alle Juden Vergast wurden. Nach Feststellungen des Ge- richtes hat er bei dieser Gelegenheit auch be- stritten, daß Juden als Menschen zu betrach- ten seien. Die Strafkammer sah es nach den Zeugenaussagen als erwiesen an, daß der Leh- rer behauptet hat;:„Die in den Konzentra- tionslagern haben sich dick und fett gefres- Sen.“ In einer Erklärung, die er dem Gericht, dem Staatsanwalt und den drei Nebenklägern hatte überreichen lassen, versicherte der An- Seklagte, er verurteile die Vorgänge in den KZ-Lagern und die Verbrechen an den Juden auf das schärfste. Auch in seinem Schluß Wort vor Gericht bestritt Fernau die ihm zur Last gelegten Außerungen. Die Strafkammer glaubte dem Belastungszeugen jedoch in vol lem Umfang. Sie berücksichtigte beim Straf- maß, daß sich Fernau bis zu diesem Vorfall einwandfrei geführt hatte. Der Staatsanwalt hatte sechs Monate Gefängnis ohne Bewäh⸗ rung verlangt. Fernaus Verteidiger Plädierte auf Freispruch. 5 1— 7 1 Hustenanfall forderte sieben Verletzte Kirchberg(dpa). Auf der Heimfahrt von einem Betriebsausflug erlitt der Fahrer eines Ommnibusses einen schweren Husten anfall, durch den er die Gewalt über den Wa- Sen verlor. Im 50-EKilometer-Tempo fuhr der Omnibus zwischen Kirchberg und Kappel im Hunsrück von der rechten auf die linke Stra- Benseite, knickte einen etwa 40 Zentimeter dicken Straßenbaum und blieb dann im Stra- Bengraben liegen. Sieben Insassen des Omni busses wurden schwer, mehrere andere leicht verletzt. Die Schwerverletzten erlitten außer Arm- und Beinbrüchen auch innere Schäden, doch schwebt keiner in Lebensgefahr. Nach den Ermittlungen der Polizei scheiden tech- nische Mängel am Fahrzeug oder Alkoholein- Huß beim Fahrer als Unfallsursache aus. Drei Bergsteiger tödlich abgestürzt Rom(dpa/ korr) Drei italienische Berg- Steiger stürzten von einer Wand der Punta del 4 Auel jetzt zum N einma Aber schicht na, un Da tages schäfte die Se und g Ameri ihnen leicht dir Schack Ja, Schacł „Ist n Ekaner ae Licht, lieben junge und d Greisi. Sie die al ihr üb stamm nix, v danke versch Zuri in de Freud. felt he Mensc Mense eine„ noch s ihr fr. . Et w aus d man G Nam n Ard KFEnosp Stiel 2 wurm mit d delt. ihre B mehr in die Schwe Heuwe deckt der S: 8 200 0 In schen 200 00 . Gewi! Mer 8 Luglia in den Meeralpen in die Tiefe. Ihre Zerschmetterten Körper, die noch durch das Seil verbunden waren, wurden am Wochen- ende nach ausgedehnter Suche von Rettungs- marmschaften gefund. f 85 LLolaale Nuundocliau —— cc c b———————ů—ů—ů—ů——— Märchen, aber wahr uf e- Auerst habe ich ja gezögert, die Geschichte is“ jetzt noch hier zu erzählen, Sie hat sich schon en zum Muttertag ereignet, und dann auch nicht pt einmal bei uns, sondern in Aschaffenburg. 605 Aber es ist eine so un wahrscheinliche Ge- 0 schichte, ein richtiges Märchen des Alltags nd na, und die tun uns ja immer gut. an Da stand also am Vorabend des Mutter- 5 tages eine 75 Jahre alte Frau in einer Ge- on schäftsstraße mitten in der Stadt und besah en; die Schaufensterauslagen. Als sie so stand n und Suckte, kamen zwei junge uniformierte Amerikaner aus einem Bäckerladen. Einer von uin ihnen trat auf die Frau zu, berührte sie n leicht am Arm und fragte:„Mutti, ich darf 8 dir das geben.“ Er streckte ihr eine he Schachtel entgegen. r.„Ja, sicher“, lächelte die Uberraschte.„Leere 17 Schachteln kann man immer gebrauchen.“ „„Ist nicht leer“, sagte der schlaksige Ameri- je. kaner da und öffnete den Deckel ein wenig. n. In der Schachtel lachte ein Tortenherz ins en Licht, darauf war mit Creme gespritzt:„Der r. lieben Mutter“. Er könne, so erklärte der ng junge Mann, seiner Mutter keine Torte geben, 518 und da habe er sie eben ihr geschenkt, der e Greisin auf der Straße. Sie können sich vorstellen, wie fassungslos die Alte Frau da War. Richtige Tränen liefen —— ihr über die Wangen. Und als sie ihren Dank stammelte, strahlte der Amerikaner:„Max 92 nix, Wenn du Freude, ich auch Freude, nix 85 danken. Schüktelte ihr kräftig die Hand und 725 verschwand. 125 5 Zurück blieb eine Alte Frau mit einer Torte 1 in der Hand und einer Uberwältigenden 811 Freude im Herzen. Wenn sie je daran gezwei- 8 felt hat, nun wird sie wieder an die Güte des 118 Menschen glauben, an das gute Herz in jedem 815 Menschen. Ein„großer Junge“ hat ihr durch 8 eine namenlose gute Tat gezeigt, daß es das 5 noch gibt.— Ich Slaube, Wir dürfen uns mit 55 ihr freuen, auch jetzt noch. 5 Wenn der junge Wein blüht 98. Etwa in der Mitte des Monats Juni weht de aus den Weinbergen ein süßer Duft. Wenn t= man durch die Weinberge geht und aufmerk- 5 lam nach der Quelle des Wohlgeruchs forscht, rd man das bekrönte Traubenkügelein, das 0 Enospenhütchen entdecken, das Kelch und Stiel zusamenspinnt. Hier frißt sich der Heu- Wurm groß, ein schmarotzendes Insekt, das mit der Weinrebe wächst und sich verwan- delt. Aus der Erde entstieg die Motte, die re Eier in die Gescheine versteckte. Nun- mehr Seilen sich die wein farbenen Würmer in die Erde hinab. Sobald die Traube zu schwellen beginnt, flattert schon wieder der Heuwurm als Motte aus der Erde und über- deckt die Trauben mit Eiern, aus denen dann der Sauerwurm hervorkriecht, der sich in das h H 11 bis er wieder her- 5 t und in die Erde „ Un Frühjahr als Heu- ürmmotte aufzuflattern, immer dlung unterworfen. Wenn der junge Wein a In den Kellern wird unruhig; er rumort in den 1. Es heißt: Die Weingeister werden ig und das„Nlopferle“ geht um. Die Zecher kümmern sich sehr wenig um sie halten sich frohen die sagenhafte Erscheinung; 60 Jahrfeier- bedeutender Markstein bei der FfuBbellvereinigung Würdige Feierstunde mit zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen im Badischen Hof Traditionsreiche Vergangenheit— lebendige Gegenwart und hoffnungsfrohe Zukunft— diese drei Begriffe verbanden, sich bei einer ebenso schlichten vie würdigen Feierstunde anläßlich des 60 jährigen Bestehens der Fufdballvereinigung 1898 zu einer glücklichen Einheit. Denn neben den noch lebenden Gründern an einem festlich geschmückten Tisch, saßen die Aktiven der le- benden Generation, und eine erfreuliche Anzahl Jugendlicher richtete den Blick in die Zukunft des zweitältesten Fußballvereins im Kreis Mann- heim, der mit Fug und Recht als Fußballpionier in unserem Raum bezeichnet werden darf. Fest- lich geschmückt mit Fahnen und Blumen war auch die Bühne, als Rudolf Schmid am Klavier mit dem Choral„Die Himmel rühmen“ die feierliche Einleitung zu einer Feierstunde brachte, die sich in einer wohltuend harmonischen At- mosphäre von der lautstarken„Festzeltfröh- lichkeit“ anderer Jubelfeierlichkeiten abhob. Mit beseelter Stimme brachte Bariton Gustav Hauck „Die Uhr! von Loewe zu Gehör, bevor Vor- sitzender Paul Seitz als Ehrengäste Stadtrat Rudolf Bühler, den 2. Vorsitzenden des bad. Fußballverbandes Otto Siegrist, den Kreisvor- sitzenden Rudolf Hartung, die Vertreter des Turnverein 1898, Turnerbund Jahn, Sportver- ein 1907 und nicht zuletzt in besonders herz- licher Weise die noch lebenden Gründer begrü- Pen durfte.„Die Erkenntnis der Wesentlichkeit der Leibesübungen“ standen am Anfang der Geschichte der Fufsballvereinigung 1898, diesen Worten leitete Paul Seitz seinen Rück- blick ein, der sich in wohltuender Weise nur mit den prägnanten Marksteinen der Vexeins- entwieklung befaßte. In leidenschaftsloser Weise zeigte er die Höhen und Tiefen der Vereinsent- wicklung in den vergangenen 60 Jahren auf, be- tonte den Idealismus der Gründer, die alle Ar- beiten mit Freude auf sich nahmen, stellte Karl Pfisterer als ersten Schöpfer eines eigenen Spiel- keldes heraus, um sich dann kritisch mit der Entwieklung bis zum ersten Weltkrieg aus- einanderzusetzen. Der 1. Weltkrieg und das Jahr 1923 stellte er als besondere Krisenzeiten her- aus, unterstrich den Anstieg in den 30er Jahren und nach 1933,„o die Mannschaft nach der Auflösung des Arbeitersports in der Bezirksklasse eine gute Rolle spielte und in Pokalspielen den VfR Mannheim und den FK Pirmasens bezwang und nur am bad. Meister Waldhof scheiterte. Er beleuchtete auch die jüngste Vergangenheit nach dem 2. Weltkrieg, o Kriegsverluste und die Wiedergründung des Sportvereins 1907 Lük⸗- ken rissen, die bis heute noch nicht ganz ge- schlossen werden konnten. Trotzdem gebe der Verein die Hoffnung nicht auf, daß aus seiner reichen Tradition wieder die Kraft zu einęem neuen Aufstieg und bessere Zukunft kommen kann. Der Chor der Liedertafel, für den Georg Rudolph mit herzlichen Worten die Glück wünsche überbrachte, sorgte mit Schäfers Sonn- tagslied“ für die Ueberleitung zu den Ehrun- gen, die der 2. Vorsitzende des Bad. Fußball- verbandes Otto Siegrist mit eindrucksvollen Wor- ten über die Bedeutung des Idealismus im Sport in unserer Zeit gegen den breitwerdenden Ma- nagergeist begann. Es sei erfreulich, dab auch heute noch das Heer der Idealisten größer sei, als die Zahl der rein funktionell wirkenden Manager und stellte besonders die noch lebenden Gründer als ein lebendiges Beispiel hin. Er über- reichte dann die neugeschaffene Spielerehren- nadel für 20 Ihre aktive Spielzeit an Albert ee eee S 2 ie Feingeister, die aus de 15 2 ur. 9 100 i e Greulich und Rudolf Seitz und die Verbands- e e kümmern sich nicht um den Wengerter, ehrennadel in Bronze an Walter Müller, Eugen 18 der schwere Arbeit verrichten muß und nie Gramlich und Karl Steinlein. Er übergab wei⸗ 4— Weiz, ob sich diese Arbeit auch lohnt. ter einen Satz Trikots und im Namen des Fuß- 2 17 5— ballkreises Mannheim einen künstlerisch gestal- — e teten Jubiläumswimpel wie die Ehrenurkunde 1¹ 200 00 DM in der Klassenlotterie gezogen des Badischen Fufsballverbandes an den Vor- 8 77 Schluß wort au be- m schen Klassenlotterie flel der Hauptgewinn zu tonen, daſs sich die Geehrten der Sroßben Tra- 5 200 000 DAH auf die Losnummer 119 396. Ein tion des Vereins immer würdig erweisen sollten. 85 Jewinn zu 100 000 DM kam auf die Losnum- Die Ehrung für die Jubilare selbst nahm dann 8 mer 50 827(ohne Gewähr). Paul Seitz vor und überbrachte in einer beson- n. aher, e n 4 n ROMAN VON HAN NE RNS T. 8 Copyright by A. Bechthold, Fassberg, 8 5 durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden. 8(32. Fortsetzung) 1„Das ist richtig“, antwortet die Wieserin und + fügt im Türziehen noch hinzu:„Aber Selbst- 8 Job hat einen üblen Geruch.“ — Magdalena kleidet sich um. Sie tut alles wie II unter einem Zwang. Vom Fenster aus sieht t Sie einen schönen Ausschnitt Bauernland, mit — Hügeln, Keckern und blühenden Wiesen. Ein 8 warmer Wind weht über die jungen Saaten und eine Lerche schwingt sich trillernd am 0 Fenster vorbei in den Himmel hinauf. Plötzlich zuckt sie zusammen. Ueber den 2 Hügelrücken her kommt ein Bulldog und am 8 Steuer sitzt— sie hätte ihn unter Tausenden 55 Sofort herausgekannt— der Toni. Hinterher — kommen drei oder vier Knechte, keine Magd, 5 genauso, wie es ihr die Monika geschildert Bat. 85 Der Bulldog fährt jetzt in den Hof und hält 4 zwischen Stadel und Stall. Der Bauer springt 5 ab und geht raschen Schrittes ins Haus. Nur 1 Hlüchtig hat Magdalena sein Gesicht gesehen; 12 Aber es ist ihr vorgekommen, als ob zwei At scharfe Linien um seine Mundwinkel ein- 2 Zegraben wären. f In dieser Minute prüft sich Magdalena noch 11 einmal, horcht tief in ihr Inneres hinein, ob 12 ihr Herz um einen Schlag mehr mache als 12 vorher. Aber es schlägt ganz gleichmäßig und ruhig.„Dieser Mann ist für mich tot“, stellt sie mit Genugtuung fest, strafft sich und geht hinunter in die Küche. 5 1 — Ihr Herz schlägt auch jetzt noch ganz ruhig. 1 Sie bereitet sich nun ganz bewußt auf die 2 nächsten Minuten vor. Gleich wird sie ihm 18 gegenüberstehen. Sie rechnet jetzt nur noch 8 die Monate nach, seit er zum letztenmal bei ihr gewesen ist. Wesen Damals ist noch hoher Sommer Als sie die Küche betritt, wendet ihr der Bauer den Rücken zu. Er entzündet gerade vor dem offenen Ofentürchen einen Span und bringt seine kurze Pfeife in Brand. Da sagt die Wieserin, die Arbeit mit dem eisernen Scharrlöffel in der Pfanne unterbrechend: „Da ist eine neue Magd, Anton.“ Langsam dreht er sich herum. Ein Kalter Schreck fährt in sein braunes Gesicht. Er öffnet den Mund, als ob er etwas schreien wolle, aber er findet kein Wort. Nur bren- nende Röte überzieht jetzt sein Gesicht. Magdalena erlebt diesen Augenblick mit vollem Bewußtsein; sie kostet ihn bis zum letzten durch. Die Augen klemmt sie schmal, in zornig-stolzer Verachtung schaut sie in sei- nen Blick hinein. Dann ziehen sich ihre Mund- winkel herab zu einem spöttischen Lächeln. Durch dieses lange Schweigen wird die Agnes aufmerksam. Sie schaut von einem zum anderen, zieht die Pfanne vom Herd und wird ein wenig unsicher. In diesem Augenblick aber haben die beiden ihre Gesichter wieder in der Gewalt. 0 „Warum sagst du nichts?“ fragt die Agnes. „Brauchen wir eine Magd oder nicht?“ Nun aber macht der Mann den unverzeih- lichen Fehler, daß er sich zum Herrn auf- wirft und so tut, als habe hier alles nach sei- nem Willen zu geschehen und als hänge es nur von seiner Gnade ab, ob Magdalena hier- bleiben darf oder nicht. „Unbedingt muß es nicht sein“, sagt er. Weil ihn die Frau dafür, wie es Magdalena scheinen will, dankbar anlacht, sofern man das schiefe Mundverziehen als ein Lachen ansehen kann, geht er jetzt sogar zu ihr hin und legt seinen Arm um ihre Schulter. Magdalena soll nur den Eindruck haben, daß hier alles in schönster Ordnung ist, falls sie etwa schon vernommen haben sollte, daß hier eben nicht alles stimmt. „Wenn wir alle fest zusammengreifen, könn- ten wir wohl ohne eine Magd auskommen“, Sagt er. 5 3 Die Besucherin fühlt sofort, daß diese Komödie ihretwegen gespielt wird. Sie ist nicht mehr das unwissende Mädchen des ver- unkenen Sommers, sondern ist durch ihre mit ders herzlichen Geste den noch lebenden Grün- dern Karl Pfisterer, Gustav Merklein, Hermann und Jakob Friedel und Wilhelm Rude die Eh- renurkunden an den festlichen Ehrentisch. Für 50 Jahre Treue dufte er dann Emil Friedel, Robert Schmich und Karl Erny auszeichnen, Während für 40 Jahre Hermann Diefenbach, Albert Gehr, Oskar Heidenreich, Karl Loch- bühler, Philipp Würthwein, Emil Seitz, Adolf Treusch, Georg Transier, Emil Hirsch, Emil Wolf, Hermann Kettner, Karl Winkler und 14 weitere Mitglieder für 25jährige Treue ausge- zeichnet werden konnten. Die silberne Ehrennadel erhielten für besondere Verdienste Kassier Karl Daub und für mehr als 450 Spiele Heinz Schnei- der und Rudolf Schmich,. Den Dank der Gründer und der Geehrten stattete in herzlicher Weise mit einigen Erinnerungen an die Gründerjahre Gustav Merklein ab, der auch seine aufrichtige Freude zeigte, daß in der Vereinigung eine gute Arbeit für den Fußballsport geleistet wird. Im Namen des Turnvereins 1898 gratulierte dann müt der Ueberreichung eines Fußballs Richard Möll, der in seinen prägnanten Ausführungen betonte, daß es heute in den Sportvereinen mehr denn je notwendig sei wieder Persönlichkeiten heranzuziehen und den Gedanken der Erzie- hungsgemeinschaft in den Vordergrund zu stel- len, bei denen nicht Sieg oder Punkte entschei- dend seien, sondern Fairnis und geistige Haltung. Herzlicher Beifall belohnte die trefflichen Aus- Führungen. Mit dem Ständchen von Heikens, ein- fühlsam durch Rudolf Schmid vorgetragen und einem weiteren beseelten Baritonsolo von Gustav Hauck, wie zwei beschwingten Chorvorträgen der Liedertafel unter Vizedirigent Bauer be- schlossen dann die offizielle Vortragsfolge, der sich dann in einem harmonischen kameradschafü- lichen Geist eine frohe Panzunterhaltung un- ter den Klängen der flott aufspielenden Kapelle Schary anschloßꝭ. Das Sportliche Programm der Jubiläums verr anstaltung wurde etwas unprogrammgemäßz be- reits am Samstag Nachmittag im Jubiläumstur- mier in Neckarhausen begonnen, wo die Sek- kenheimer mit 4:1 Toren dem A-Klassenmei- ster Edingen unterlagen. In der 1. Halbzeit mix- ten die Seckenheimer tüchtig mit und erst in der 1 2. Halbzeit sorgten die fehlenden Kraftreser- ven für den klaren Edinger Sieg. Bei den Schü⸗ lerspielen am Samstag gab es im Fußball zwi⸗ schen Seckenheim und Avesheim ein 2:2 Unent⸗ schieden und im Handball zogen die Schüler des TV 96 gegen den TV Brühl mit 2:3 den Kürzeren um mit 2:1 den Lokalrivalen U Jahn zu schlagen. Mit einem spannenden und kampfbetonten Spiel wurden die Veranstaltungen des Sonn- tags eingeleitet, wo die Privatmannschaft der Oger die Junioren des TSV Neckarau mit 2:0 schlug, während die gut veranlagte Jugend der Vereinigung die Jugend des SV Ilvesheim Klar 4:0 schlug und in den Torschützen Zink und Ries die besten Kräfte im Sturm hatte. Beide Spiele von Kar! Walter ausgezeichnet geleitet. Im eigentlichen Jubiläumsspiel wurde dann der Veranstalter von der technisch vers sierten Mannschaft Grün-Weiſd Ludwigshafen klar mit 5:1 Toren ausgebootet. Allerdings merkte man den Seckenheimern die drei schweren Spiele innerhalb der letzten Woche und die Feier- stunde des Vorabends noch deutlich an, denn sie fanden nicht zu ihrer gewohnten Form. Der ehemalige Tura-Spieler Mehlein verstand es aus- gezeichnet seinen Sturm einzusetzen und selbst die Hauptbeute der Torerfolge für sich zu bu- chen. Mit z§Wei Toren Vorsprung gingen die Ludwigshafener in die Pause und erhöhten die Skala auf 4:0 bevor Pah den Ehrentreffer der Seckenheimer markieren konnte. Trotz der Nie- derlage zeigten die Seckenheimer ein gefälliges mit Spiel und die eingesetzten Jugendspieler Wesch und Zink hinterließen bei ihrem Debut einen guten Eindruck. Die Werbespiele anläßlich des Vereinsjubilaums werden morgen Abend 19 Uhr mit dem Treffen Neckarhausen— 03 Ladenburg fortgesetzt und gerade dieses Spiel verspricht wegen seines Lokalcharakters eine besonders zug- kräftige Paarung zu werden, der ein guter Pub- likumszuspruch zu gönnen wäre Beilagenhinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt über Beratungstage der Triumphberaterin im Wextilgeschäft Arnold, Offenburgerstr. 26 bei, auf den wir hinweisen. Südweſtd. Nundſchau Sadist ertränkte siebenjährigen Jungen Grausige Tat eines jugendlichen Mörders Rottweil Sw). Der 17 Jahre alte Wil- Lried Greiner aus Rottweil hat den sieben- jährigen Apothekerssohn Karl Kranz in einen mit Steinen beschwerten Sack eingeschnürt und in der Nähe von Rottweil in die Eschach geworfen. Die Leiche des ertrunkenen Kin- des wurde später von der Kriminalpolizei Seborgen. Der jugendliche Mörder hat die Tat nach anfänglichem Leugnen gestanden. Was den 17jährigen zu der grausigen Pat Veranlaßtèe, ist noch ungeklärt. Er stand in letzter Zeit in Behandlung eines Facharztes doch steht dessen Diagnose noch nicht fest. Erst nach der Mordtat wurde bekannt, daß der Jugendliche bereits vor Wochen ein jun- Ses Mädchen sadistisch mißhandelt hatte. Der Vorfall war jedoch damals von den Angehöri- gen aus falscher Scheu nicht der Polizei ge- meldet worden. Nach seinem Geständnis hatte Wilfried Greiner schon seit längerer Zeit beabsichtigt, einen Jungen umzubringen, ohne dabei zu- nächst an eine bestimmte Person zu denken. Als dann der kleine Karl Kranz zum Ein- kau ben in das Lebensmittelgeschäft seiner El- tern im Zentrum von Rottweil gekommen sei, habe er ihn als Opfer ausersehen. Er ver- abredete sich mit dem Kind, wie er der Poli- zei und dem Staatsanwalt berichtete. zu einem Spaziergang in das Eschachtal, zu dem er einen Sack und ein Tuch zum Zubinden des Sackes mitnahm. In der Nähe einer etwa zwei Meter tiefen Wasserstelle forderte er den kleinen Karl dann zum Sackhüpfen auf. Ehe das arglose Kind in den Sack schlüpfte — es zog sich vorher noch seine Lederhose aus, um sie nicht zu beschmutzen— füllte Greiner unbemerkt zehn schwere Steine hin- ein. Dann drückte er das Kind in den Sack, band ihn zu und warf ihn ins Wasser. Zwei Tote bei einem Motorradunfall Achern Gsw). Ein mit zwei Personen besetzter Motorroller ist nachts auf der Bundes- straße 3 in Achern in einer unübersichtlichen Kurve bei hoher Geschwindigkeit mit einem Lastzug zusammengestoßen. Fahrer und Bei- fahrer des Motorrollers, ein Bundeswehrsol- dat und ein 22 Jahre alter Maurer aus Ons- bach, gerieten unter den Anhänger des Last- zuges und wurden auf der Stelle getötet. Heidelberger OB-Wahl ergebnislos He 1d elberg(sWw). Die FHeidelberger Oberbürgermeisterwahl Verlief ergebnislos: keiner der Kandidaten konnte die erforder- liche Mehrheit, mehr als 50 Prozent der gül- tigen Stimmen und mindestens ein Drittel der Stimmberechtigten auf sich vereinen. Vor- läufiger„Sieger“ wurde der Kandidat der SPD, der 52jährige Landgerichtspräsident Ro- bert Weber mit 18 600 Stimmen. — PPP* Enttäuschung klug und hellhörig geworden. Es sieht genauso aus, als ob der Mann sich schutz- suchend an seine Frau dränge. Ein halb trau- riges, halb spöttisches Lächeln spielt wieder um ihren Mund. Das aber deutet die Agnes Als eine resignierte Hilflosigkeit. Sie meint daraufhin: „Ich fürchte aber, Anton, daß es mir doch zu streng wird, wenn ich im Hauswesen und zugleich auch draußen im Feld noch arbeiten soll. Du weißt ja, die Gesündeste bin ich nicht.“ „Ja, dann meinetwegen“, antwortet er schnell und schaut über Magdalena hinweg. „Hast du mit ihr schon etwas ausgemacht we- gen dem Lohn und so?“ „Nein, gar nichts, Anton. Du bist doch der Bauer hier.“ Das ist so eigentümlich betont, daß Magda- lena auch hier die Komödie erkennen kann. Sie wartet jetzt nur noch darauf, daß er das Stichwort darauf gebe. Er aber schaut flüchtig auf Magdalena hin und sagt: Du kannst da- bleiben. An Lohn zahle ich dir, was Üblich ist.“ „Danke“, antwortet sie hohnvoll und zieht die Hand schnell zurück, als er die seine zum Zeichen des Abschlusses geben will. Da dämmert ihm zum erstenmal, daß sie ihn nicht mehr liebt, sondern verachtet. * Zunächst weiß der Wieser überhaupt nicht, was er von der Sache halten soll. Hat die Sehnsucht sie hierher getrieben oder was Will sie bezwecken? An einen Zufall kann er nicht glauben, dazu ist sie in der Minute des Wie- dersehens zu beherrscht gewesen. Sie war nicht tödlich erschrocken wie er, sie hat sich wohl auf diesen Augenblick vorbereitet. Eines hat er sofort festgestellt: Es ist nicht mehr die unwissende, glaubensselige und vertrauende Magdalena des vergangenen Sommers. Die Zeit hat sie zu einem willensstarken Men- schen geformt, der ihm, ohne zu zucken, die Klinge hHinhält, um sie mit der seinen zu kreuzen. 5: 5 Wenn es aber nicht Liebe und Sehnsucht ist, Was sie hierher geführt hat, was dann? Nur um zu zeigen, daß sie auch verachten kann, lohnt es sich doch wirklich nicht, sich auf einem Hofe abzuschinden um geringen Magd john, wo sie es sicher anderswo besser haben Könnte! N 5 In den nächsten Tagen aber wird er eines anderen belehrt. Da merkt und begreift er, daß es eine grenzenlose Qual sein wird, neben ihr herzuleben. Zuweilen schaut er ihr aus ge- senkten Brauen heraus nach, und dann packt ihn eine Sehnsucht. Und dann gäbe es auch 80 vieles zu bereden! Er müßte ihr noch dankten, daß sie für ihn ins Gefängnis gegangen ist. Aber man kann ja nicht sprechen mit ihr. Wenn er ihr bloß die Arbeit anschafft, nimmt sie es mit ihrem spöttischen Lächeln zur Kenntnis. Richtet er sonst ein Wort an sie, ant- wortet sie ihm so Kaltschnäuzig, daß selbst die Agnes einmal in einem Anfall von Ehr lichkeit sagt:„Vor der brauche ich keine Angst haben. Die hat es sicher nicht auf dich abge- sehen.“ Die Agnes ist wirklich arglos und denkt nicht daran, daß die beiden sich im Leben ein- mal schon etwas bedeutet haben könnten. Früher hat sie es nie gewagt, aus dem Haus zu gehen. Jetzt aber spürt sie plötzlich wieder das Verlangen, selber ins Dorf zu gehen, um einzukaufen. Sie trägt Magdalena auf, in der Küche nach dem Rechten zu sehen, das Mittag- essen herzurichten und die Leinenstücke zum Bleichen auszulegen. Sie braucht dazu keine besonderen Erläuterungen zu geben, weil sie rasch gemerkt hat, daß Magdalena jede Arbeit mit peinlicher Genauigkeit verrichtet. Von einer inneren Zufriedenheit erfüllt, wie schon lange nicht mehr, geht die Agnes den Wiesen- weg hinunter ins Tal und freut sich an dem schönen Morgen, in den so friedvoll die Kir- chenglocken läuten.„ Daheim aber geht Magdalena an die Arbeit heran. Der Bauer ist mit dem Gesinde auf den Wiesen draußen und wird vor Mittag kaum heimkommen. Sie hat längst gemerkt, 1 5 ihre Nähe peinlich ue el net 2. ausweicht und einen Gleichmut zur Scha“? trägt, der gespielt ist.. e Sport und Spiel Verdienter 3:1 Sieg Deutschlands über Argentinien Erstes Gruppenspiel der Fußball- Wellm Schaft— Rahn(2) und Seeler schossen die zu erwartenden und dazu Mit einem kaum verdienten 3:1-Sieg beendete Deutschlands Na- tionalelf ihr mit Spannung erwartetes erstes Treffen der VI. Fußballweltmeisterschaft geg Argentinien in Malmö und schuf sich damit eine günstige usgangsposition für die restlichen Achtelfinalspiele der Gruppe I am Mittwoch in Hälsingborg gegen die Tschechoslowakei und am Sonntag wiederum in Malmö gegen Nordirland. Die deutsche Nationalelf verstand es ausgezeich- net, in diesem von 33 Zuschauern besuchten Spiel die südamerikanischen Ballartisten or allem in der ersten Halbzeit durch klares, nüch- ternes Spiel an der Entfaltung ihres spieleri- schen Könnens zu hindern. Sie überstand auch ohne psychologische Rückschläge den der zweiten Minute durch Corbs 5 Führungstreffer e Nac dem gleichstor durch Rahn(32. Minute) bra Seeler Deutschland vielumjubelt 2:1 in Fül Rechtsaußen Rahn stellte dann kurz vor Sc den verdienten 3:1-Endstand her. Vor Anpfiff des Spiels gab es noch einen klei- nen Kampf hinter den Kulissen. Der eng Schiedsrichter Leafe meinte, die Trikots Mannschaften seien 1 Vonemander zu un- ordnete men Losentscheid 0 5 e Argentinier hatte pracht und 5 in den Kabinen. Sie terscheiden. Er den Deutschland keine anderen ten schon vor dem besorgten sich schließlich Ersatztrike Spiel land spielte im traditionellen schwarz-weiß Dress, Argentinien jetzt an Stelle des blau- Weiß gestreiften Hemdes und der schwarzen Hosen und Strümpfe in gelben Trikots, schwar- zen Hosen und Strümpfen. Unter den 33 000 Zuschauern befanden einige tausend Deutsche, die ihrer Mannschaft eine gute Stütze bilden wollten. Sie brachten Schwarz-rot-goldene Fähnchen und Spruchband mit, auf denen die Spieler aus ihren Heimat- gauen begrüßt wurden. Fünf Minuten vor 19 Uhr ertönten die WM- Fanfaren, und beide Mann- schaften marschierten auf das Spielfeld, vorweg die Kapitäne Hans Schäfer(Köln) und Dellache. Nach dem Abspielen der argentinischen und der deutschen Nationalhymne rief Schiedsrichter Leafe die beiden Spielführer zur Mitte, Sie tauschten Wimpel aus. Die Platzwahl gewann Argentinien, das sich für das Spiel mit dem Westwind im Rücken entschied. Pünktlich um 19 Uhr gab Schiedsrichter Leafe das Spiel mit einem schneeweißen Ball frei. Mannschaftsaufstellung: Argentinien: Carrizo; Dellache, Vairo; Lombardo, Rossi, Varacka; Cor- batta, Prado, Menender, Rojas, Cruz. Deutsch- land: Herkenrath; Stollenwerk, Juskowiak; Eckel, Erhardt, Szymaniak; Rahn, Walter, See- ler, Schmidt, Schäfer. Führung Argentiniens nac h zwei Minuten Argentiniens Trainer Stabile hatte angeord- net, die Deutschen sofort schlagartig zu über- fallen. Dieser Trick gelang. Schon in der zwei- ten Minute hieß es durch den blitzschnellen Rechtsaußen Corbatta 1:0, Er brachte das Leder Aus halbrechter Position mit halbhohem Schug in der linken Hecke unhaltbar für Herkenrath, Unter, und diese Führung war für Argentinien Psychologisch sehr wichtig. Aber dann spielte die deutsche Elf auf. Sie ließ sich nicht ein- schüchtern, ging scharf an die superschnellen Südamerikaner aus allen La- gen. Es gab aber vorerst nur Eckbälle, die nichts einbrachten.. Mit echt 4 1 suchten die 5 unterband Sch jedsrichter chen“. Rahm vergab in schöne Flanke. Deutsch! Viertelstunde feldüb Abwehr hatte schwer zu RKombinationsspiel aufzuh Juskowiaks in der 16 Boden. Uwe Seeler vorragend in heran und schoß Zz Wei ament ver- jedoch „Mätz- 2 der 1 Minute eine and spielte in der ersten egen, tun, ntiniens deutsche Einen Freistoß te fing Carrizo am sich mehrfach her- und 4 um das Die Abwehr deutschen Mannschaft ver- hinderte eine Entfaltung des argentinischen Sechismannsturmes, der zwar mit dem Ball drip- belte, ab nur dis zum um der Deut- Deutsch- schen kam. Hans Schäfer trat mehrmals neben das Leder. Carrizo, ein Meister im Fangen hoher Bälle, erhielt oft Sonderbeifall. Die deutsche Elf ließ sich nach wie vor durch die Ballvirtuosen aus Südamerika nicht ein- schüchtern. Alle kämpften erbittert um jeden Ball und blieben meist Sieger in dem Duell. Sie drängten mächtig auf den Ausgleich. aber die beiden Außenstürmer Rahn und Schäfer waren noch nicht so recht in Form. Trotzdem blieb Deutschland auch in der 2⁊w 5 fast immer überlegen. Se Ssis aufbau konnte daran nichts ändern, Die 8 er kamen nur zu seltenen Vorstöhßen, die immer vor dem deutschen Strafraum oder in Herkenraths Armen endeten. Rahn und Seeler erzwangen Gegentore und Erhard klärten einen ichen griff der Gelbschwarzen in der 30. Minute durch harten Einsatz. Helmut Rahn spielte jetzt als linker Halbstürnier. Eine meisterhaft Schossene Fritz-Walter-Ecke(die 5. für Deutsch- land) konnte Carrizo Nur noch in allerhöchster Not zur Ecke Nummer 6 able N. Endlich wurden in der 32. Minute die deutsch den gefährl ge — Anstrengungen belohnt. Rahn erhielt den II Auf halblinks, zögerte keine Sekunde und jagte das Leder ins 2 Sentinische Tor. Der Ausgleich War geschafft. Die deutsche Elf war dann nicht mehr ie stürmte und s stürmte immer 20 1 lände voll zu 10 Wie am Schnür- noch ein Tor“, ertönte en. Bei den Argentiniern auf im Mittelfeld. Rossi War ig. Auch lautes Ge- E nichts. Die Argentinier konnten weil die Deutschen ihnen im- ten und den Schneid nahmen. jeler auf der Presse- e Gesichter. Sie hatten ihrer elf Kameraden und gleichg buen t Spiel 4 erhielt Uwe Seeler eine De r Hamburger war bplitz- ch ein bis zwei Schritte er Carrizo einen echten ins 80 z, der die längst 0. ellacha erhielt in earichter eine Verwar- 1 tens, Unter lautem g es in die e Halbzeitpause. Elf weiterhin offensiv ter in der Offensive Sücländer besiegt werden. nute hätte es 3:1 heißen kön- Walter einen Ball mit dem Kopf n wollte, jedoch nur einen Auf- der über den Kasten sprang. der deutschen Mannschaft war hervorragend. Labruna, einst der Welt bester Halbstürmer, klatschte Beifall auf offener Szene für Uwe Seeler, der immer wieder gefährliche Situationen vor dem argentinischen Tor hervor- rief. In der 22. Minute hing der Ausgleich für Ar- gentinien in der Luft, als der Kopfballspezialist Rojas nur knapp über Herkenraths Tor köpfte. Man hatte die Argentinier zu weit in den Straf- raum vordringen lassen. Sofort bewiesen sie ihre Gefährlichkeit. Herkenrath faustete eine Minute später eine Eruz-Flanke ins Aus. Eckel lag verletzt am Boden und wurde am Rücken massiert und spielte dann wieder mit. Turbu- lente Szenen gab es in der 59. Minute, als Stol- lenwerk einen Fehler beging. Es war ein Glück, daß Linksaußen Cruz dan ebenschoß. Im Gegen- zug wurde Hans Schäfer aus guter Schußposi- tion unfair gelegt, Leafe gab jedoch keinen Elf- meterball. Immer wieder zeigte sich jetzt die Gefährlichkeit der argentinischen Stürmer, wenn sie im deutschen Strafraum in Position laufen konnten fällige der 44. nung w Jubel 85 ins Tor dl Setzer schaffte, Die Kondition Das 2:2 hing in der Luft Sie feuerten dann sehr scharfe Schüsse ab. Mächtig drängten sie zum Ausgleich und über- nahmen zeitweise auch das Spielgeschehen. Das 2:2 hing mehrfach in der Luft, denn die deut- sche Mannschaft wurde in die Defensive gedrängt. Eckel als Linksaußen eingesetzt. Schä- fer halblinks und Schmidt als rechter Läufer. Die Umstellung schien sich zu bewähren, denn das deutsche Spiel lief vorn jetzt wieder etwas besser als in der ersten Viertelstunde nach dem Wechsel. Die Schwächeperiode schien vorbei, es wurde wieder angegriffen. In der 70. Minute drehte Herkenrath eine Meisterflanke von Cruz zur Ecke. Der blitzschnelle Linksaußen fand in Stollenwerk dann seinen Bewacher. Rossi trat bei einem Fritz-Walter-Schuß unfair nach und wurde verwarnt. Die Uhr zeigte nur noch eine Viertelstunde an. Argentinien war jetzt mehr am Ball, zumal Fritz Walter angeschlagen schien und auf Rechtsaußen ging. Die Deutschen ließen sich nicht aus ihrer Ruhe bringen. Ihre Kondition war klar besser als die der Gegner, die mit der kühlen Witte rung nicht zufrieden schienen. Uwe Seeler wollte in der 77. Minute auf 3:1 erhöhen, aber der lange Carrizo warf sich seinem flachen Schuß erfolg- reich entgegen. Rahn stellte den Sieg sicher Horst Eckel lenkte das Leder eine Minute später neben das leere Tor, als Carrizo am Bo- den lag. Dann setzte die entscheidende Phase ein. Fritz Walter trieb das Leder trotz Verlet- zung nach vorn, Rahn nahm den Ball an und choß flach in die linke Ecke. Fassungslos blieb Carrizo am Boden sitzen. Der Welt bester Tor- mann war dreimal bezwungen worden von den schußfreudigen deutschen Spielern, die ihre Chancen kalt ausnützten, Nur noch sieben Mi- nuten waren zu spielen. Diese zwei Tore Vor- sprung v en nun nicht mehr einzuholen. Der harte europäaische Zweckfußball feierte einen neuen Triumph über die Ballvirtuosen aus Süd- amerika. Bis zur letzten Se Deutschen um jeden Ball. 2 Argentinier blieben reihen und der vorz ließen sich nicht mehr er unde kämpften d le Bemühungen de Die Abwehr- wart Herkenrath ttern. Nordirland Nach Spiel besieg Vall-Stadion verdient m Slowakei 80 nellen und and im Halr die TI chechoslowakel (1:0). Tschech Ene Db. end War 18e Mpfkraft und Tscheche sere Kondi zeigte nur 1 r Schwedens über jel der bugbe! Schweden vor bei Warmem und sonnigem holmer Rasunda-Station die Elf n Mexiko mit 3:0(1:0) Toren. mweden, das mit vier von italienischen Klubs e Spielern an- trat, vermochte trotz dieses nach überlegen ge- kührtem Spiel errungenen klaren Erfolges nicht restlos zu überzeugen, 5 * Die übrigen Ergebnisse: 18 sensationell ist der 7:3-Sieg von über die Elf von Paraguay zu be- Jusoslad ien, von vielen Experten als muste 8 880858 Schott- 1 den 31 zarn und Wo ser aus e 1:1 trennten. In N Amn stärksten besetzten Gruppe 4 bestätigte Brasi- lien mit einem 3:0 über den Weltmeisterschafts- dritten Oste preich seine derzeit gute Form. Nächster Gegner Brasiliens ist nunmehr Eng- dessen Elf gegen die erstmalig an einer erschaft teilnehmende Sowietunion mit ein überraschend gutes Resultat er- land, Weltmei einem 2:2 zielte. Ergebnisse vom Fußball-Toto 1. Du and— Argentinien 1 2. Tschechoslowakei— Nordirland 2 3. Frankreich— Paraguay 1 4. Jugoslawien— Schottland 0 5. Schweden— Mexiko 21 6. Ungarn— Wales 0 7. Ssterreich 5 2 8. 0 9. 89 7 1 10. Offenbach— 12 lamburg 1 11. Tus Neuendorf— Vikt. Köln 1 12. Tennis Bor. Berlin— FSV Frankfurt 1 Birkenau löst Ketsch in der Führung ab Erwartungsgemäß gab es in der nordbadischen Handballverbandsliga einen Führungswechsel. Der TSV Birkenau holte sich beim Schlußlicht in Hand- schuhsheim einen knappen 8:10-Sieg und löste da- durch die spielfreie TSG Ketsch, die einen Ver- lustpunkt mehr aufzuweisen hat, in der Tabellen- führung ab. Auch Edingen schob sich nach dem 13:8-Erfolg über Rot vom vierten auf den dritten Platz vor. Sogar um zwei Plätze verbesserte sich der Neuling Großsachsen, der sich mit 9:8 gegen den bisherigen Fünften Nußloch durchsetzte. Sek- Kenheim schickte Hockenheim mit einer hohen 18:8-Niederlage auf die Heimreise. Führungskampf Sulz— Lörrach geht weiter Durch zwei klare Siege festigten die beiden ver- lustpunktgleich an der Tabellenspitze stehenden Mannschaften des TV Sulz und von RW Lörrach die Spitzenposition. Sulz gewann beim Neuling in Ringsheim mit 9:13 und RW Lörrach bezwang auf eigenem Gelände den Tapellendritten TV Seelbach klar mit 15:10. Der Neuling TV Ringsheim rückte trotz der Helmmiederlage gegen Sulz ten Platz, da das letzte Heimspiel gegen TV Gott- madingen mit 15:11 gewonnen wurde. Der zweite Neuling S Schuttern unterlag in Elgersweier mit 10:7. Mit diesem Erfolg verbesserte sich Elgers- W r vom vorletzten auf den 8. auf den vier- 2 Tabellenplatz. Das Spiel in Zähringen gegen TV Gottmadingen wurde auf den 15. Juni verlegt. So spielte die südbadische 2. Amateurliga Staffel 3: Schonach— Triberg 4:0, gegen Wolfach 4:1. Friesenheim Rintheim weiterhin ohne Punktverlust Bei den Spielen der verbandsliga setzten sich die favorisierten Mann- schaften auf der ganzen Linie durch, so daß es in der Tabelle keine Veränderungen gab. Der TSV Rintheim, der beim Vorjahreszweiten, der Tschft Durlach, zu einem sicheren 11:16-Erfolg kam, gilt nunmehr als aussichtsreichster Titelanwärter. Vor- läufig aber wird die Tabelle noch von den Handballern angeführt, die den Neuling Eggen- stein erwartungsgemäß klar mit 20:10 distanzier- ten. Allerdings haben die Karlsruher bei einem mehr ausgetragenen Spiel bereits einen verlust. Knielingen behauptete seine relativ gute Position durch einen 15: 11-Ssieg über SR Steinbach, Während Beiertheim beim Neuling Germania Bröt- Zingen mit 4:10 Toren die Punkte entführte. Sandhofen und Neureut steigen auf In den nordbadischen Aufstiegsspielen sind die Würfel zugunsten von Sandhofen und Neureut ge- fallen. Die TSG Plankstadt verpaßte die letzte Chance durch eine 1:2- Heimniederlage gegen den SV Sandhofen, der damit erstmals die Tabellen- führung übernahm. Obwohl Neureut spielfrei War, kann es durch diesen Spielausgang von Plankstadt nicht mehr eingeholt werden. Der verwies Freya Limbach mit einer Auf den letzten Platz der Aufstiegst ASV Hagsfeld 1:4-Niederlagq tabelle. * Kehl hat den Aufstieg fast geschafft den gab es im Spiel zwischen den bisher unge- schlagenen Favoriten FV Kehl und SV Whylen einen sicheren 6:0-Erfolg der Kehler, die damit dem Aufstieg greifbar nahe gerückt sind. Aus zwei noch ausstehenden Spielen benötigen sie noch zwei Punkte, um in die 1. Amateurliga zurückzukehren. Den zweiten Aufsteigerplatz machen sich nun Wyhlen und der FV St. Georgen streitig. Die Schwarzwälder gewannen in Stockach mit 1:5 und sind der Oberrhein-Elf bis auf einen Punkt nach- gerückt. 3 Tabelle der 2. Fußball-Liga Süd 1. SV Waldhof 33 81:48 2. TSG Ulm 46 33 47 3. VII. Neustadt 33 62:42 4. Freiburger FC 33 48:40 5. Bayern Hof 33 60:61 6. Amicitia Viernheim 3 59:56 7. ASV Cham 35 63:56 8. 1. Fœ Pforzheim 33 65:59 9. SV Darmstadt 33 49753 10. VIL Helmbrechts 33 50:55 11. Fœ Hanau 93 33 58265 12. Spogg Neu-Isenburg 33 51:70 13. Borussia Fulda 33 72:84 14. Schwaben Augsburg 33 33755 15. TSV Straubing 33 55:69 16. SV Wiesbaden 33 42:54 17. FC Singen 33 5471 18. Hessen Kassel 33 43:58 seines Lebens. Säckinger Straße 16 Seine trauernden Lieben: Mein lieber Mann, unser herzensguter, sorgender Vater, Herr Eduard Bühler Schreinermeister ist am 7. Juni 1958 im 74. Lebensjahre von uns gegangen. Arbeit und Pflicht, sowie Hilfsbereitschaft und Gerechtigkeit, war die Erfüllung 5 Mannheim-Seckenheim, 9. Juni 1958 Willi Schröder und Anverwandte Beerdigung morgen Dienstag, 10. Juni um 11 Uhr von der Seckenbeimer Friedhofkapelle aus. Frau Marie geb. Seitz Frau Hilde Schröder geb. Bühler zu verkaufen. Sehr guterhaltene BiberschManziege (Stück 8 Pfg. Näheres: L. Kilz, Badenerstr. 114 ——— Am Mittwoch, den 11. Juni Schlachffest Von 11-13 Uhr Wellfleisch Ab 16.00 Uhr frische Wurst R. Voigtländer, Hauptstr. 105 Die Triumph Modell- Beraterin Frau Wolff ist bei Enkelkinder Gerd und Nortrud 5 12.-Auni--bis 14. Juni 1988 uns vom zur persönlichen Beratung über Triumph- Mieder und Büstenhalter anwesend und steht Ihnen mit ihrer reichen Erfahrung bei Textil-Arnold, Offenburger Str. 29 der Wahl kostenlos zur Verfügung, Photosdchen laß 40 nur machen kloppenheimer Str. 57 um 20.00 Uhr 6„„ Kalender 5 VdK, Ortsgruppe Seckenheim. im Gasthaus„ZUM. Mitglieder versammlung. Morgen Dienstag, 10. Juni Verlobungs- und Vermũdhlunss- Harten Glückwunsch. Harten fertigt an: Neckarbete-Dræcherei mittelbadischen Handball- KSC Punkt- ** ve In der Aufstiegsrunde zur 1. Amateurliga Südba-