B tafel Län- mit fen n in Winn Ohne Nr. 92 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 11. Juni 1958 Impfschäden sind ziemlich selten Gutachten des Bundesgesundheitsamtes— Schäden in keinem Vergleich zum Erfolg Für die Beibehaltung der 1874 in Deutsch- land eingeführten Impfpflicht gegen Pocken hat sich das Bundesgesundheitsamt in einem Gutachten ausgesprochen, nachdem von ver- schiedenen Seiten Zweifel an der Zweckmäa- Bigkeit dieser Schutzimpfung geäußert wor- den waren. In dem Gutachten heißt es, dag die aktive Immunisierung durch Schutzpok- kenimpfstoff noch immer die einzige Möglich- keit darstelle, die Bevölkerung von Pocken- Ausbrüchen zu schützen. In diesem Zusam- menhang wurde darauf hingewiesen, daß die Pocken noch immer eine in der Welt ver- breitete Seuche seien. Die Gefahr, daß durch Impfung Erkrankungen eintreten, insbeson- dere die Impf- Encephalitis(Gehirnentzün- dung) wird vom Bundesinnenministerium als gering bezeichnet. In Baden- Württemberg erkrankten in den Jahren 1950 bis 1957 von 750 291 Erstimpflin- gen 68 an Gehirnentzündung, von denen 13 starben und 21 einen Dauerschaden behielten. 53 Weitere dieser Erstimpflinge erlitten Haut- erkrankungen und 32 sonstige Erkrankungen infolge der Impfung. In Schleswig-Holstein erkrankten in den Jahren 1950 bis 1956 von den 243 000 Erst- impflingen 20 an Gehirnentzündung. Sechs davon starben, vier erlitten einen Dauerscha- den. In Niedersachsen erkrankten in den Jahren 1950 bis 1956 von den 634 000 Erstimpflingen 58 an der Gehirnentzündung. 18 davon star- ben, 5 erlitten einen Dauerschaden. Bei 10 weiteren Erstimpflingen traten Hauterkran- kungen und bei 44 sonstige Erkrankungen in- folge der Impfung auf. In Deutschland ist die Impf-Pflicht unter dem Eindruck der großen Pockenepidemie in den Jahren 1872 und 1873 eingeführt worden, die 175 000 Todesopfer forderte. Durch die konsequente Anwendung des Schutziinpfungs- gesetzes von 1874 gelang es, einen so voll- ständigen Schutzwall gegen diese Krankheit zu errichten, daß die jüngere deutsche Arzte- generation das Krankheitsbild nur noch aus Lehrbüchern kennt. Nachdem jedoch in Deutschland und in den Nachbarländern in den letzten Jahrzehnten im Anschluß an die Impfungen eine Reihe von Komplikationen und Todesfälle eingetreten sind, wurden im- mer wieder Zweifel an der Berechtigung der Pockenschutzimpfung laut. Zuständige amtliche Stellen kommen jedoch nach eingehender Untersuchung zu dem Er- gebnis, daß die äußerst geringe Zahl von schädlichen Folgen der Impfung in keinem Vergleich zu dem Gewinn steht, die Pocken- seuche auch weiter einzudämmen, Gerade bei der modernen Verkehrstechnik gewinnt die Gefahr einer Einschleppung aus Seuchenge- bieten in pockenfreien Zonen eine immer grö- Bere Bedeutung. Aufgrund dieser Tatsache wird sich auch die Welt-Gesundheitsorgani- Sation auf ihrer im Juni stattfindenden Ta- gung in Minneapolis(USA) mit einem Plan Zur Ausrottung der Pocken in der ganzen Welt befassen. Der entsprechende Antrag wurde von der Sowjetunion gestellt. In seiner Be- gründung heißt es, daß in vielen Teilen der Welt endemische Herde existieren, die eine ständige Gefahr für die übrige Weltbevölke- rung bilden. Als Voraussetzung für das Ge- lingen der Ausrottung dieser furchtbaren Krankheit wird dabei ausdrücklich gefordert, daß in den Ländern, in denen eine Pflicht- impfung besteht, diese bis zur Erreichung dieses Zieles fortgesetzt wird. Belgien-Fahrer müssen versichert sein In Belgien darf ein Kraftfahrzeug nur dann Auf öffentlichen Straßen fahren und parken, Wenn die zivile Haftpflicht gedeckt ist, teilte das Bundesverkehrsministerium mit. Daher sollten Kraftfahrer während ihres Aufent- altes in Belgien ständig eine noch nicht ab- gelaufene Versicherungsbestätigung mit sich führen, um sich Unannehmlichkeiten zu er- Sparen. heiten pro Sekunde betragen. Wo die Geigerzähler schweigen Vor dem Weltraum liegt eine Strahlenmauer — Zu stark selbst für Meßinstrumente Versperrt ein Gürtel tödlicher Strahlen hoch über der Erdoberfläche dem Menschen den Weg in den Weltraum? Liegt da, wo die Gei- gerzähler der amerikanischen Erdsatelliten Während jedes Umlaufes plötzlich für einige Zeit aussetzen, ein unüberwindliches Hinder- nis für die Verwirklichung aller Raumfahrt- pläne? Diese Fragen tauchten auf, nachdem jetzt Dr. James van Allen, Strahlenfachmann an der Universität von Iowa, herausgefunden hat, warum die Funksignale der im Explorer J und III eingebauten Strahlenmeßgeräte bei jeder Erdumkreisung für ungefähr fünfzehn Minuten schweigen. Zunächst war die Ver- mutung aufgetaucht, daß an diesen Punkten — die Satelliten sind dann jeweils am weite- sten von der Erde entfernt— überhaupt keine Strahlung existiert. Diese Möglichkeit erschien jedoch zu unwahrscheinlich, denn die Geiger- zähler registrieren eine immer stärkere Kos- mische Strahlung, je weiter sie sich von der Erde entfernen. Bis dann Dr. van Allen die Lösung des Rätsels fand: Die Geräte fielen aus, weil sie die Stärke der Strahlung nicht mehr„schlucken“ konnten. Der Sender des Explorer I sendet nach jeweils 128 Zähleinheiten des Geigerzählers ein Funksignal zur Erde. Beim Explorer III Wer- den die Meßwerte auf einem Tonban gespei- chert, das dann die Ergebnisse eines jeden Umlaufs an eine bestimmte Bodenstation„auf Befehl“ sendet. Danach sah das Bild so aus: In der größeren Erdnähe ihrer Umlaufbahnen gaben die Geigerzähler dreißig Zähleinheiten pro Sekunde an. In einer Entfernung von 1100 Kilometern waren es bereits 140, und in noch Sröherer Entfernung schwiegen sie jedesmal für rund 15 Minuten. Erst als sich ihre Bah- nen wieder der Erde näherten, begannen die ZaAstrumente erneut zu arbeiten. Dr. van Allen war überzeugt, daß sich zwi- schen der Erde und dem Weltraum kein sStrahlungsfreier Gürtel befinden konnte. Er Setzte deshalb in seinem Laboratorium einen Geigerzähler immer stärkerer Strahlung aus. Seine Vermutung wurde bestätigt und er- laubte gleichzeitig Rückschlüsse auf die Stärke der Strahlung in jener Entfernung, in der die Satelliten-Geigerzähler regelmäßig schwiegen: Die Meßwerte müssen dort etwa 55 000 Ein- Dieser Ge- schwindigkeit waren die Instrumente nicht mehr gewachsen. Gefährlich nur für Satelliten Nach Meinung van Allens entsteht diese Strahlenzone durch Wasserstoffatome, die von der Sonne in den Weltraum geschleudert und vom Magnetfeld der Erde hoch über der Erd- oberfläche festgehalten werden. Nach der Schätzung Dr. van Allens erstreckt sich der Mantel bis zu rund 12 000 Kilometern von der Erde. Die Stärke der Strahlung schwankt Wahrscheinlich und wird von Zeit zu Zeit Wieder verstärkt, wenn die Sonne neue Vas- serstoffatome in den Raum schleudert. Für bemannte Fahrten in den Weltraum ist dieser Strahlenmantel ohne Bedeutung. In einem Raumfahrzeug dürfte die Strahlun hier etwa 0,06 Röntgen pro Stunde erreichen — das ist ein Fünftel der Dosis, die nach do- heutigen Erkenntnissen der Mensch innerhalb einer Woche ohne Gelahr aufnehmen kann. Ein Raumschiff würde jedoch die gefährliche Zone bereits innerhal, von zwanzig Minuten durchquert haben. Lediglich in einem be- mannten Satelliten, der längere Zeit um die Erde kreist, rürde die kosmische Strahlung bere- nach verhältnismäßig kurzer Zeit zur tödechen Gefahr— sofern die Kreisbahn innerhalb dieser Zone liegt. Wie wichtig die genauere Erforschung des Strahlenmantels ist, zeigt die Tatsache, daß amerikanische Wissenschaftler jetzt einen Satelliten ausrüsten, dessen einzige Aufgabe es ist, neue und exaktere Meßwerte über diese Zone zu liefern.(lid) Wirtſchaftliches Der Preisauftrieb scheint beendet Monatsbericht der Bundesbank— Werden die Habenzinsen gesenkt? Der Preisauftrieb scheint jetzt auch bei den industriellen Enderzeugnissen weitgehend be- endet zu sein, stellt die Deutsche Bundesbank in ihrem Monatsbericht für Mai fest. Die Chance, daß es bei der Fortdauer der sinkenden Preis- tendenz auf den vorgelagerten Produktionsstu- ken auch in diesem Bereich zu Preissenkungen kommen wird, sind nach Ansicht der Bank gün- stig. Dies gehe auch aus dem Konjun! kturtest des IFO-Instituts vor, nach dem in jüngster Zeit der weitaus ber wien ende Teil der Unternehmer für die nächsten Monate mit gleichbleibenden und eine größere Anzahl von Unternehmen als bis- her mit sinkenden Verkaufspreisen rechnet. Preisermäßigungen beschränken sich nach den Beobachtungen der Bank jetzt nicht mehr auf die weltmarktabhängigen Produkte wie zum Beispiel Erzeugnisse der Mineralölverarbeitung und der NE- Metallindustrie. Vereinzelt seien auch schon Preise von Endprodukten wie zum Beispiel in der Papierverarbeitung herabgesetzt Worden. Die Preissteigerungen hätten zwar bei den Endfabrikaten allgemein noch überwogen, seien jedoch von weit geringerem Ausmaß ge- wesen als in den ersten Monaten dieses Jahres. Zu einzelnen Preissteigerungen sei es auch noch bei Agrarprodukten gekommen, was jedoch weitgehend saisonbedingt gewesen sei. Die Liquidität der Banken hat sich nach Mit- teilung der Bundesbank im Mai weiter erhöht, wenn auch in wesentlich schwächerem Maße als im April, in dem erstmals wieder seit einem halben Jahr neue starke Verflüssigungstenden- zen aufgetreten waren. Der Devisenzustrom in die Bundesrepublik habe sich im Mai weiter verstärkt. Nach den Beobachtungen der Bundesbank hat die Senkung des Zinsniveaus nicht nur auf dem Rentenmarkt, wo sie trotz der erhöhten Emis- Sionstätigkeit weiter in Erscheinung trat, son- dern auch in den übrigen Bereichen des Kapi- talmarkts in letzter Zeit Fortschritte gemacht. So seien am Hypothekenmarkt größere erst- stellige Baudarlehen zu Zinssätzen von über sie- ben Prozent kaum mehr unterzubringen, da die Sparkassen und andere Kapitalsammelstellen im Begriff seien, ihre Konditionen vom 712 Prozentiger auf den siebenprozentigen Nomi- zustellen. Auch aus dem Bereich der Schuldscheindarlehen werde von nachgebenden Konditionen berichtet Daneben halten nach Bank auch im Bereich dits die Zinssenkungstendenzen an. den Beobachtungen der des kurzfristigen Kre- Die Banken hätten in letzter Zeit unter dem Druck der steigenden Liquidität bei nachlassender Kredit- nachfrage immer här» Konditionen einge- räumt, die zum Teil b tlich unter den amt- lichen Höch at liegen würden, Dagegen seien die Habenzinsen bisher unverändert auf den Höchs zen geblieben, so daß die Zins- spanne der Banken erneut geschrumpft sein dürfte. Angesichts dieser i icklung scheint es jetzt an der nach Ansicht der Bund Zeit zu sein, die der Ban Rundschaft für Ein- lagen zu vers aten sen dem beträchtlich ermäßigter es n. 1958 wird mehr gerauch Immer mehr braunes U aut Wird von den Rauchern im Bunde viel in blauen Dunst verwandelt. 1 EKleinv der in den ersten vier Monaten 1 versteue Tabak- erzeugnisse velkef sich. 5 t che Bun- desamt in Wiesbaden mit„auf 2050 Millio- 11 damit um 156 Millionen DM oder 8 Prozent höher als im gleichen Vorjahres- zeitraum. Allein im April erreichte der Klein- verkaufswert der Tabakerzeugung einen Betrag von 520 Millionen DM. Hierbei wurden im Bun- desgebiet— ohne Saarland, jedoch einschließ- lich Westberlin— 4917 Millionen Zigaretten ver- steuert. Der Absatz von Zigarren stieg gegen März um 6 Prozent auf 379 Millionen Stück. An Feinschnitt wurden 772 Tonnen— 5 Prozent mehr nen DM. Er 1 und an Pfeifentabak 192 Tonnen— 7 Prozent mehr— abgesetzt. Wirtschelt in Kürze Das Bundesernährungsministerium hat die ur- sprünglich bis zum 10, Juni festgesetzte Einfuhr- krist für Frühkartoffeln aus dem Ausland bis zum 14. Juni verlängert. Bis dahin werden noch 30 000 Tonnen Frühkartoffeln aus Italien auf den deutschen Markt kommen. Lebenshaltungskosten leicht erhöht Ortliche Verkehrsmittel wurden teurer Der Preisindex für die Lebenshaltung hat sich nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes vom April auf Mai um 0,1 Prozent erhöht. Der abgerundete Gesamtindex der seit Januar des Jahres auf der Basis 1950(gleich 100) 119 lautete, Hat sich damit auf 120 Sshoben. Auf Basis 1938 (Sleich 100) blieb der Index mit 186(Stand seit e 1953) unverändert. Während die Indices für Ernährung, Bekleidung sowie Bildung und U nterhaltung keine Anderungen zeigten, erhöh⸗ ten sich die Indexzahlen der Bedarfsg gruppen 7 ehr um 1,5 Prozent, Hausrat um 0,6 Prozent, Getränke und Tabakwaren um 0,5 Prozent, sowWie Reinigung und Körperpflege um 0,4 Prozent. Zu- rückgsgangen sind der Index der Gruppe Hei- zung und Beleuchtung um 0,2 Prozent. In der Bedarfsgruppe Ernährung hielten sich Preiserhöhungen für Obst, Südfrüchte, Kartof- Gem Trockenfrüchte und Konsum- lade mit Preissenkungen für fast alle tie- rischen Produkte die Waage, so insbesondere für Butter, Schweinefleisch, Speck und Schmalz, Frischfisch, Preisheraufsetzungen für Bier eine Ermäßigung der keln, Eier und Käse. wurden durch Affeepreise nicht ganz ausgeglichen. Im übrigen stiegen weiter leicht die Preise für die meisten Hausratsgegenstände, stärker für lampen, für einige Waschmitke el, ferner die 13 5 5 ar rtliche Verkehrsmittel und die Pa- 75 ruppe Bekleidung nahm die Zahl der Preis- 3e zu, zum Teil eine Folge der Woll nkungen am Weltmarkt. Der Index der Ihandelspreise blieb mit 112(1950 gleich 100) 193(1938 gleich 100) vom April zum Mai 1958 unverändert. Erstmals Rückgang des Margarineverbrauchs Das Jahr 1957 hat erstmals einen echten Rück gang des Margarineverbrauchs gebracht, der sichtlich zugunsten des Butterverbrauchs erfolgt sein dürfte. Der Butterverbrauch ist um 16 500 Tonnen gestiegen und hat damit noch um rund 1700 Tonnen mehr zugenommen, als der Margarineverbauch zurückgegangen ist. Der Imsatz an Margarine, Plattenfett sowie Speise- 61 in der Bundesrepublik und Westberlin auf Reinfettbasis belief sich 1957 auf 707 073 Tonnen gegen 722 543 Tonnen im Jahre 1956. Dabei belief sich der Umsatz an Margarine auf 647 991(662 678) Tonnen, an Kunstspeisefett sowie Platten- bzw. geschmeidigem Pflanzenfett auf 53 017(55 277) Tonnen, der Speiseölumsatz auf 94 783(98 282) Tonnen, während der Ol- und Fettabsatz an Be- triebe der Ernährungsindustrie 40 881(38 7640 Tonnen erreichte. Guter Fruchtansatz bei Apfeln und Birnen Auch die Kernobsternte im Bundesgebiet ver- spricht nach dem augenblicklichen Wachstums- stand ein gutes Ergebnis. Prüfer des Statistischen Bundesamts stellten bei Apfeln und Birnen sinen Fruchtansatz fest, der„besser als gut“ ist und seit 1950 nicht mehr erreicht wurde. Beim Steinobst erhielten Pflaumen und Zwetschgen die Note„besser als mittel“, während sich für Pfir- siche nur ein„mittlerer Stand“ ergab, der bet Aprikosen noch um einige Punkte unterschritten wurde. Die Ernteaussichten für Erdbeeren sind in diesem Jahre besser als je zuvor. Nach den ersten Schätzungen liegen die Erträge um etwa 13 Prozent über dem besten Frgebnis seit 1950. „Puth standfest“ Die Seilwerke Heinr. Puth Kom.-Ges., Blan- censtein, haben in langjährigen Versuchen für las von ihr hergestellte Bindegarn einen neuen Jittermantel entwickelt, der bei den höchsten Zeanspruchungen seine feste Form behält, Es wird hierbei von besonderem Interesse zein, daß dieser Gittermantel eine Einzelprü- kung nach der„Prüfungsordnung für Land- maschinen der BLG“ erfolgreich durchlaufen gat. Von der Deutschen Landwirtschaftsgesell- schaft wurde den Seilwerken Heinr. Puth hier- kür die entsprechende Urkunde und das DLG prüfungsabzeichen verliehen. Es wird besonders darauf hingewiesen, daß der Papiermantel nach Ablauf des Knäuels aus dem Behälter herausgenommen und nutzlos zur Seite geworfen werden muß, während der rote Gittermantel„Puth standfest“ weiterbin- det, bis er restlos aufgebraucht ist. Hierdurch wird eine wesentliche Ersparnis für den Ver- braucher erreicht. — * . — „OMAN VON HANS E ENS Copyright by A. Bechthold, Fassberg, durch Verlag v. Graberg 85 Görg, Wiesbaden. (33. Fortsetzung) Magdalena setzt das Fleisch zu und geht in den Pflanzgarten hinaus, um etwas Grünzeug zu holen. Da raschelt es plötzlich in den Hasel- nußstauden hinter dem Staketenzaun, und An- ton Bruckner steht vor ihr. Nicht das leiseste Erschrecken zeigt sich in ihrem Gesicht. Es ist gerade so, als hätte sie ihn erwartet und als sei sie dankbar für die Gelegenheit, nun recht kalt an ihm vorbeizu- sehen nach einem Hühnerhabicht, der über dem Dachfirst des Hofes kreist. „Ich muß mit dir reden, Magdalena“, stößt er hervor. „Das glaube ich kaum, wenigstens sehe ich keine Veranlassung dazu“, antwortet sie voll Hohn.„Was bliebe auch schon noch auszure- den, nach allem, was geschehen ist!“ „Du bist grausam geworden, Magdalena. Willst du mich nicht wenigstens einmal an- hören?“ „Lust verspüre ich allerdings keine dazu, aber es interessiert mich doch ein wenig, was du mir wieder vorlügen willst.“ Er bückt sich nach einem Grashalm, legt ihn um den Finger und wickelt ihn langsam wieder ab. Eine grenzenlose Verlegenheit hat ihn überfallen, und er bereut es schon bitter, sich draußen auf den Wiesen weggestohlen zu ha- ben, um endlich einmal mit ihr allein sprechen zu können. Plötzlich wirft er den Kopf zurück: „Warum bist du eigentlich nach der Wies ge- kommen?“ „Vielleicht, um mir nochmal genau einzuprä- gen, wie ein Mensch aussieht, der einen andern kaltblütig ins Unglück bringt. 5 Er zieht die Schultern ein und wird rot 125 Gesicht. Dann versucht er, indem er ein wenig 77. es nicht allein an ihm gelegen habe, daß er gleichsam unter dem Zwang seines Vaters ge- Handelt habe. Wie weit so ein Abhängigkeits- verhältnis oft gehe, das habe sie selber mit ihrem Großvater erlebt. Im übrigen tue sie ihm Unrecht, weil er überhaupt nicht der Mann sei, der ein Mädchen so ohne weiteres sitzen lasse. Er hätte ihr das sicherlich noch alles gesagt, aber dann sei ja die Sache mit dem Gericht dazugekommen und—— Da lacht sie ihm kalt ins Gesicht:„Meine Ge- fängnisstrafe ist dir zur rechten Zeit gekom- men!— Laß dir aber sagen: So eier wie du kann mich gar nicht in Untreue sitzen lassen. Was einzig und allein wahr ist, ist das, daß ich dich einmal für mein Leben lieb gehabt habe. Ich habe geglaubt an dich! Dann aber habe ich gemeint, ich müßte mich in den Boden ver- kriechen vor Schande und Scham, als ich er- fahren hab müssen, wie du an mir gehandelt Hast.“ „Ja, das glaube ich“, antwortet er zerknirscht und schaut zu Boden. „So? Das glaubst du? Nein, dein Glaube sieht ganz anders aus. Dein Glaube heißt Geld und Besitz. Am Anfang war es so— du sollst auch das wissen—, daß ich gemeint habe, ich könne dir nur mehr mit einer Axt begegnen. Aber dann habe ich mich aufgerichtet. Ich bin sehend geworden. Ich weiß, daß das, was du der Umwelt als dein Glück zeigen willst, nur Gaukelspiel ist, denn du bist nicht glücklich. Das weiß ich ganz genau. Der Wind hat sich gedreht. Es ist heute so, daß ich in meinem Alleinsein viel glücklicher bin als du in deiner Ehe.“ Der Toni kann sich zu keiner richtigen Ab- wehr mehr aufraffen. Jedes ihrer Worte trifft ihn wie ein Schlag. Dennoch hebt er den Kopf und starrt sie mit glasigen Augen an. „Ja, du hast recht, ich bin nicht glücklich. Mir fehlt ein Kind. Ein Kind könnte manches über- brücken. Aber die Agnes kann keine Kinder bekommen, sagen die Aerzte.“ „Ich könnte Kinder bekommen. Ein ganzes Dutzend, genauso, wie ich es immer Seträumt 5 habe, daß es sein soll, wenn ich mit dir ein eines Gütl pachte. Daß daraus hichts gewor den ist, daran bist nur du schuld. Nun laß dir auch das Glück eines Kinderlachens von deiner Frau schenken.“ Sie bückt sich, schneidet Schnittlauch und Petersilis ab und geht an ihm vorbei zum Gar- tentürchen hinaus. Mit schmalen Augen starrt er hinter ihr her. Wie Siolz sie den Nacken trägt, und wie iht Blondhaar in der Sonne flimmert! Jetzt heht sie den Kopf, sieht zu ihm her und sagt mit schneidsuder Stimme: „Ich habe auch fünfzehnnhundert Mark für dich zahlen müssen. Das wirst du ja erfahren Haben.“ Sie läßt das kalte Wasser zus dem Brunnenstrahl über das Grünzeug laufen und wartet, was er dazu nun sagen wird. Aber er sagt gar nichts, steht wie angemauert mrier noch am Gartenzaun, beide Hände um die Sta- keten gepreßt. f „Im übrigen möchte ich dir anraten, wieder hinauszugehen auf die Wiese“, ruft ihm Mag- dalena zu.„Wenn die Bäuerin plötzlich heim käme, würde ich nicht mehr lügen für dich— ich würde ihr ganz ehrlich sagen, weshalb du von der Arbeit fortgerannt und heimgekom- men bist.“ In hilflosem Zorn schreit er sie an:„Du bist ein Teufel!“ „Teufel ist gut. Das mu ich mir merken, Wieser.“ Sie schwenkt das Grünzeug nochmals im Wasser des Troges und geht ins Haus. Als sie nach einer Weile zum Küchenfenster hin- Auisschaut, sieht sie ihn langsamen Schrittes Und mit eingezogenen Schultern den 8 Hin- aufgehen. . Von diesem Tag ab richtet er kaum mehr des Wort an sie. Magdalena tut es fast leid, daß sie ihn nicht weiter demütigen kann. Bald findet sie aber heraus, daß er ständig in der Angst lebt, sie könnte einmal alles der Agnes erzäh- len. Innerlich ist er schon so zermürbt, daß ihn die Anwesenheit Magdalenas gar nicht mehr erregen kann. Auch hat er sich mittlerweile daran gewöhnt, daß Magdalena jeden Sonntag, Wenn er ihr den Wochenlohn hinzählt, ihm voll Hohn zur Antwort N 5 schön, Bauer in der Wies.“ Einmal Hat er es versucht, ihr einen Zehn- markschein mehr hinzuschieben. Aber sie hat es sofort gemerkt und gefragt:„Was soll das?“ Da hat er beschämt den Schein wieder zu- rückgezogen und es seitdem nie mehr versucht. Wirkliche Sorge macht ihm nur das gute Ein- vernehmen, das zwischen Agnes und Magda- lena besteht und wider Erwarten bestehen bleibt. Gerade wegen Magdalena hat er auf heftige Eifersuchtsszenen gewartet, da sie aber nun ausbleiben, lebt er stets in der Unsicher heit, ob Magdalena der Agnes gegenüber nicht doch schon einiges hat durchblicken lassen. Doch das hat sie nicht getan. Aber die Agnes Wird ihr von einem Tag zum andern geneigter. Ganz instinktiv fühlt die Frau einfach, daß ihr von dieser Seite keine Gefahr droht. Eines Abends sitzen Agnes und Magdalena auf der Hausbank. Der Toni hat es nicht ge- wußt, sonst wäre er sicher nicht unter der Haustür erschienen und hätte es nicht gewagt, ebenfalls auf der Bank Platz zu nehmen. Die Agnes hat ihre Magd gerade gefragt, woher sie eigentlich stamme. Magdalena sieht, daß der Bauer am Außer- sten Ende der Bank sitzt, sich gerade seine Pfeife anzündet und wohl nicht die Absicht Bat, gleich wieder zu gehen. Darum braucht sie mit Mrer Antwort ein wenig länger, weil sie nicht für die Frau, sondern allein nur für den Mann gegeben werden soll. Auf der andern Seite des Gebirgs“„Alt- wortet sie.„In einer Blockhütte im Frauen- wald bin ich aufgewachsen bei meinem Groß-. vater.“ 5 Die Agnes fragt noch dies und jenes. Es wäre. nicht Frauenart gewesen, wenn sie die Frage vergessen hätte, ob sie, die Magdalena, denn keinen Burschen habe. Sie hätten nichts dage- gen— hier zieht sie auch ihren Mann in die eigene Meinung mit ein—, wenn dieser Bursch sie einmal hier besuchen wolle. 3 Wahr, Anton?“ „Mir gleich“, prummt er hinter den Rauch- Wolken hervor, mit denen er sein Gesicht genebelt hat. Da holt die Magdalena tief Atem und 1 das 8 keinen Burschen habe. 2 e folgt) 1 5 15 Unsere Zeit besitzt nicht mehr die Originale und die freundlichen Begleiter des Alltags, die ein wenig Abwechslung brachten: kleine Wan- derzirkusse, Bärenführer und Moritatensänger. Ganz selten finden wir nech eine winzige Truppe, die zwischen den Häusern ihre Dres- suren und Kunststücke vorführt. Düsenflugzeuge und blitzende Straßen- Kreuzer gehören heute zu den vertrautesten Dingen unserer Umwelt. Aber Seltenheits- wert haben heute nicht mehr die letzten Neuerungen auf dem Gebiet der Technik, sondern vielmehr ganz andere Dinge: Nämlich Berufe oder Menschen, die vom Hauche der Romantik umwittert sind. Einer Romantik, die langsam, aber stetig auszusterben droht. Wo gibt es zum Beispiel heute noch jene un- bezahlbaren Originale, Nachkommen des be- kannten Eckenstehers Nante oder des be- rühmten Wurstmaxes? Große Revuen und Zirkusunternehmen locken heute durch ihre Neonreklame Tau- sende von Besuchern an. Wo aber sind die kleinen und kleinsten Wanderzirkusse ge- lieben, die mittels Trommelschlag und Aus- rufern um das verehrte Publikum warben? Bei diesen kleinen Artistenunternehmen war noch wirkliche Romantik zu finden. In un- Zzähligen Straßgenvorstellungen spielten sie mühsam und groschenweise ihre sauer ver- diente Gage zusammen. Und allzuoft stellte es sich dann beim abendlichen Kassensturz heraus, daß die Ausgaben größer als die Ein- nahmen waren. Ganz selten einmal, und nur wenn man sehr großes Glück hat, kann man heute noch einem solchen Kleinzirkus begeg- nen, der mit klapprigen Wägelchen von Stadt zu Stadt, von Ortschaft zu Ortschaft zieht. Wo sind sie hin, die Lumpensammler, die, auf einer Flöte spielend, kundenwerbend Stonehenge soll sein Geheimnis ſötffen An den Tempelanlagen müssen dringend Erhaltungsarbeiten ausgeführt werden Die Prähistoriker hoffen, bei den gegenwär- tigen Ausgrabungen dem Geheimnis der stein- zeitlichen Kultanlage von Stonehenge um einen Schritt näher zu kommen. Einige der gewaltigen Trilithen, die sich 1797 aus unbe- kanntem Grund gesenkt haben, müssen auf- gerichtet werden, weil sie sonst ganz umstür- Zell. Die einzelnen Blöcke sind bis zu 30 Tonnen Schwer. Es ist heute noch ein Rätsel, wie die Menschen vor mehr als 3000 Jahren sie aus Pembrokeshire nach Wiltshire geschafft ha- ben. Die Entfernung beträgt immerhin 300 Em, und als Transportmittel sind nur riesige Holz- schlitten denkbar. Daß die in Wiltshire nicht vorkommenden Steine erst nach ihrem Ein- treffen an Ort und Stelle bearbeitet wurden, beweisen viele kleine Steinsplitter. Stonehenge ist eine urzeitliche Ringwall- anlage und hatte wahrscheinlich die Bedeu- tung eines Tempels. Am imposantesten sind die großen Steintore, zwei aufrecht stehende, leicht konische Felsblöcke, über denen ein drit- ter liegt. De Trilithen von Steinzeitsiedlern in Polen als Grabdenkmäler errichtet wurden, besteht die Möglichkeit, daß man beim Ent- fernen der Blöcke im Boden von Stonehenge den prähistorischen Schlüssel zur Bedeutung der Anlage findet. Vielleicht sind unter ihnen Fürsten oder Menschenopfer beigesetzt. Frü- her hielt man die Anlage für einen Druiden- tempel aus vorrömischer Zeit, doch ist ihre Geschichte wesentlich älter und so bedeutsam wie die Steinfiguren auf der Osterinsel. 3 Erst vor der eigenen Tür „Fünf Pfund Strafe wegen falschen Par- kens!“ lautete das Urteil eines Schnellgerichts in Wallington(England) gegen einen Auto- besitzer. Es stellte sich heraus, daß der Wagen einem Schnellrichter gehörte. Er parkte hier, um eine Verhandlung zu leiten, in der er einen Autobesitzer wegen falschen Parkens verurteilte. durch die Gegend zogen? Nur noch die Zunft der Leierkastenmänner scheint noch nicht ganz ausgestorben zu sein. Hier und da tauchen diese romantischen Musikanten in den Hinter- öfen auf. Alte Schlager längst vergangener Zeiten oder schöne Volkslieder gehören zum Repertoire ihrer Walze. Wer heute noch eine der letzten alten Pferdedroschken zu Gesicht bekommt, der sollte diese seltene Gelegenheit wahrnehmen und sich dieses Gefährt gründlich anschauen. Denn auch diese vom verklärenden Hauch Vergangener Epochen umwitterten Vehikel sind inzwischen fast endgültig aus unserem Straßenbild verschwunden. Schnittige Kraft- Wagen haben längst die Aufgaben der gemüt- lichen„Hafermotoren“ übernommen. Aber auch sonst ist das Pferd ein Tier mit Selten- heitswert. Selbst auf dem Lande setzt sich die Maschine immer mehr durch. Nur noch einen Ohrfeigen Waren In Südafrika gab eine eifersüchtige Frau Die 62 Jahre alte Ehefrau Agnes Rowband Wiegt 220 Pfund und ist eine sehr energische Dame. Ihr Fhemann, Thomas Rowband, ein 65 Jahre alter Kapitän, hatte sich kürzlich bereit erklärt, im Fernsehfunk über seine Er- fahrungen mit Haifischen interviewt zu Werden. Er wollte seine Frau damit überraschen. Deshalb verschwieg er ihr auch die Tatsache, daß er auf dem Fernsehschirm zu sehen sei. Er sagte nur:„Agnes, ich habe noch etwas zu erledigen, schalte aber auf jeden Fall um acht Uhr den Apparat ein“ Dann fuhr Kapitän Rowband zur Fernseh- Station von Kapstadt. Nach den üblichen Vor- besprechungen begann schließlich die Sen- dung. Der Kapitän unterhielt sich vor der Fernsehkamera sehr angeregt mit einem jun- gen Fräulein aus dem Studio. Gleich zu Be- Sinn des Interviews fragte seine Gesprächs- partnerin, ob die Haifische jeden ins Wasser gefallenen Seemann angriffen, oder ob die Tiere Unterschiede im Alter der Personen machen. 5: In diesem Augenblick tat der alte Kapitän etwas, was nicht vorgesehen war. Er strei- chelte dem Mädchen die Wange und meinte: „Wenn ich ein Hai wäre, möchte ich Sie lieber verspeisen als einen alten Priemschlucker von Seemann. Seine Gesprächspartnerin lächelte, und die Sendung ging weiter. Frau Agnes hatte diese Szene am Fernsehschirm gesehen. Wild vor Eifersucht lief sie in Schürze und Haus- schuhen auf die Straße, mietete ein Taxi und raste damit zur Fernsehstation. Sie stieß den Bärenführer, Wanderzirkus und Leierkastenmann Das Zeitalter der Atome ist arm an Originalen- Eckensteher Nante hätte keinen Platz mehr pferdebespannten Wagen der Korbhändler bekommt man dann und wann zu Gesicht. Die Romantik stirbt aus. Die zahllosen kleinen Bimmelbähnchen müssen wegen Un- rentabilität eingestellt werden, Der schneidige Kavallerist wird durch den geländegängigen Panzer ersetzt. Ja, selbst die Wahrsager und Handliniendeuter der Rummelplätze sind teil- Weise der Technik gewichen. Sein Schicksal kann man schon für eine deutsche Mark aus dem Automaten beziehen. Wer seine Augen aufmacht und ein wenig Glück hat, der kann natürlich ab und zu noch ein Zipfelchen Romantik egwischen. Vielleicht aber seufzen die Menschen des Jahres 2000 auch einmal aus tiefstem Herzen:„Die Roman- tik stirbt.“ Wenn nämlich die letzten einst so chromblitzenden Straßenkreuzer atomgetrie- benen Hubschraubern weichen müssen. 9 1 nicht vorgesehen die schönste Fernsehschau des Jahres Pförtner beiseite, rannte alle Personen um, die im Wege standen, und gelangte so in den Senderaum. Die Kameramänner waren wie erstarrt, als Frau Rowband auf ihren Mann zustürzte und ihm ein paar kräftige Ohr- feigen verabreichte. Dann faßte sie mit beiden Händen in die Haare der Reporterin und schüttelte den Kopf des armen Mädchens hin und her. ES dauerte einige Augenblicke, bis die Kameraleute aus ihrer Erstarrung erwachten. Die Sendung wurde abgeschaltet, und die An- sagerin entschuldigte sich für den Vorfall. In den Städten und Dörfern, überall wo Leute am Fernsehapparat saßen, wurde diese Eifer suchtsszene gesehen. Es ging eine Flut von Zuschriften ein. Viele Fernsehteilnehmer meinten, dies wäre endlich mal eine heitere Begebenheit gewesen; denn die Interviews seien sonst sterbenslangweilig. Jetzt mußte sich Frau Agnes wegen der Ohrfeigen vor Gericht verantworten. Sie Weinte vor Reue.„Ich bin in meiner Eifersucht so unberechenbar“, meinte sie jetzt vor Ge- richt. Was viele Menschen gefordert hatten, traf dann auch ein. Die eifersüchtige Agnes Wurde freigesprochen. Aber ganz Südafrika lacht über diese Sondervorstellung. Immer aktuell: Steuern Ein kleiner Blick auf die neuen Steuerricht- Sätze in Frankreich: Ein Dienstmädchen kostet rund elf Mark Steuern im Jahr, für einen Die- ner muß man das Doppelte berappen. Ende des tedokfionellen feils Sahara in Deutschland Bei einem steifen Westwind mußt du dein Haupt verhüllen wie ein Beduine! Der Sand, dieser staubfeine Flugsand, in den deine Füße einsinken, sticht wie mit zahllosen feinen Na- deln schmerzhaft deine bloße Haut! Die Stap- fen deines Vordermannes, der vielleicht nur einige Meter vor dir geht, sind im Handum- drehen fast völlig verweht. Und gegen die Sonne, diese unbarmherzig herniederbren- gende Sommersonne, schützt weder Baum noch Strauch. Stell dir das Waten in dem lockeren Sand nicht zu leicht vor. Es strengt an und du dankst deinem Gott, wenn du im Wind- schatten eines Sandberges, dessen Hänge von schütterem Strandbhafer mühsam festgehalten Werden, aufatmen und Luft schöpfen kannst. Allerdings ist diese Luft im Gegensatz zur Wüste wunderbar rein und frisch, salzge- schwängert und voller Kühle, erfüllt vom Rauschen der See! Denn dieses Stück Sahara in Deutschland liegt nicht etwa in sandschwerer Landschaft wie etwa in der Lüneburger Heide oder in der Senne bei Paderborn. Es ist die große Wander- düne im Naturschutzgebiet bei List auf dem Nordzipfel der Insel Sylt, die von drei Seiten von der Nordsee umspannt wird. Ueber die Unterkünfte in den putzsauberen Häusern mit ihren weit herabgezogenen Reet- dächern unterrichtet knapp, aber doch aus- reichend der VARTA-Führer durch Deutschland, dem wir entnehmen, daß es hier für Regentage oder für die kühle Vor- und Nachsaison sogar ein Hallenschwimmbad gibt. Man denke: Ein Hallenbad! Kann man denn an der See, wohin man doch zum Baden fährt, noch mehr verlangen? Die Non-plus-ultra- Kombination„TERZOLA III S“ mit 53 em Großbild- Fernsehgerät, Rundfunk- Spitzensuper, 10-Platten-Wechsler und eingebau- ten 2⸗tourigen Tonbandgerät Telefunken Magne- tophon KL. 65 S. Vollendete Gehäusegestaltung in bschiedenen Holzarten. 85. Foto: Telefunkenbild 2 Kleines Kolleg über die Mehrberelchskerze Vor rund drei Jahren schon hat Bosch als erste Zündkerzen- ig mutter fabrik der Welt eine besondere Konstruktion 17910 einer Kerze mit großem Anwen- dungsbereich herausgebracht. Die inzwischen angeordnete Ge- schwindigkeits- begrenzung in Stadt- und Orts- gebieten bringt kür die 2 kerze 1 Stark wechseln Betriebsbedin gungen mit sich e,,H˖iñ.b tze und läßt die Verwendung der„Mehr- bereichskerze“ — wie sie zutref- kend bezeichr wird— noch häufiger angeraten sein als zuvor. Eine Bosch-Mehrbereichskerze im Schnitt: Die Spezialkerze W 190 M 11 S, die speziell für Mo- pedmotoren entwickelt wurde. Ihre technischen Merkmale: lange Isolationswege, Mittelelektrode aus Edelmetall, Luftspalt zwischen Isolatornase und Mittelelektrode. Ihre praktischen Vorzüge: Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion, lüh- zündungen und Verschmutzung, also große Be- triebsicherheit und lange Lebensdauer. Bosch- Pressebild Kitt ad- Isolatornase Luttspalt Atmongstaum Masseslekode 25 Edeimetallelektrode Druckende und rechnende KIENZLE Lochkarten-Stanzgeräte Szmtliche KIENZLE Organisations- und Bu- chungsautomaten-Modelle sind mit einem Lochstanzaggregat lieferbar. Die Lochkarten fallen während des Buchens ohne besondere Mehrarbeit an und können in einer Großrechenanlage ausgewertet werden. Buchungsmaschine und Stanzgerät sind eine Einheit. Schon ein Löffel Wirkt Wunder! Ist es Ihnen auch schon so ergan- gen, daß Ihnen eine Bekannte ein Kompliment wegen Ihrer blüten- weißen Bluse machte? Oder ha- ben Sie schon oft etwas unzufrie- den Ihre Blusen betrachtet, weil sie nicht ganz so faltenlos und glatt nach der Wäsche aussahen? Versuchen Sie es doch von jetzt an auf die UHU-Line-Art! Das heißt, nehmen Sie die gewebe- formschöner Industrie- schen Messe genommen. Techniker fel voll wirkt Wunder. hellgrauem und weißem sind kugel- gelenkartig verbunden. erzeugnisse auf der Hannover- wurde der neue Tischventilator der AEG auf- Künstler und haben dieses Gerät gemein- freundliche, elastische und zu- jekelt gleich schmutzabweisende Wä⸗. schesteife aus der Tube: UHU-] pestechend 5 Line aus dem UHU-Werk. Sie schön. Fuß werden sehen, schon ein Teelöf- und Motor- gehäuse— aus Kunststoff— Formschönes Industrieerzeugnis In die Schau. . Foto: AEG Der Ventilator kann um ungefähr 45 Grad geschwenkt wer- den. Die Flügel sind aus weichem Gummi, so daß man sich daran nicht verletzen kann. Der Ventilator kann für Wechselspannungen von 110, 125, 150 bis 160 oder 220 Volt geliefert werden. Die Stromaufnahme beträgt 25 Watt, die geförderte Luftmenge etwa 11 ms/ min. Schmerzhaftes Rheuma Muskel- und Gelenkschmerzen Ischias, Neuralgien und Kreuz- schmerzen werden seit vielen Jahren durch das hochwertige Spezlalmittel ROMIGAL selbst in hartnäckigen Fällen mit her- vorragendem Erfolg bekämpft. Harnsäurelösend, unschädlich. RONMHIGAE ist ein polyvalentes(-= mehrwertiges) Heilmittel, greift daher Ihre quälenden Beschwerden von mehreren Richtungen her wirksam an. 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