rscheint: montags, mittwochs, freitags ags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebu ing Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 93 Freitag, den 13. Juni 1958 10.58. Jahrgang Freihandelszone mit Vorbehalt Von Staatssekretär Dr. Sonnemann In den knapp zehn Jahren seit der Wäh- rungsumstellung ist es unserer Landwirt- schaft gelungen, ihre Erzeugung auf etwa 120 Prozent des Vorkriegsstandes anzuheben. Diese Leistung ist dem Aufstieg unserer ge- werblichen Wirtschaft durchaus ebenbürtig. Schließlich sind die Starthilfen, die unserer Industrie unter anderem vom Kapitalmarkt und durch die investitions fördernde Steuer- politik zuteil wurden, wesentlich umfang- reicher und wirksamer gewesen als die öf- fentlichen Hilfeleistungen an die Landwirt- Schaft. Vor allem sind sie zeitiger erfolgt. Diese Steigerung der Erzeugung ist zu be- g wig, doch gerade durch sie We Schwierige Probleme aufgeworfen, sei Wir zur Euro 2 gehören dabei kam es ihnen einen möglichst hohen gung zu erreichen. Die ndelsbilanz und die De- ndern Grad der Rücksicht at nen und ⁊us anderen, au 8 dann zum Zuge kommen, same Bilanz noch Versor ücken auf- Weist, die aus eigener, gemeinsamer Kraft nicht geschlossen werden können, Schwierig- keiten ergeben sich nun daraus, daß die Agrarproduktion der sechs Länder heute schon in mancher Hinsicht über den eigenen Bedarf hinausgeht. Sehr viel wird von der Ausweitung des Konsums abhängen, doch in dieser Hinsicht läßt sich nichts voraussagen. Erleichterungen darf man sich jedoch dann versprechen, wenn alsbald nach dem Inkraft- treten des Vertrages der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft auch die Freihandelszone Wirklichkeit wird. Wenn die Freihandelszone in ihrer ersten Stufe aus den Ländern der Wirtschaftsge- meinschaft, den skandinavischen Ländern und Großbritannien bestehen würde, dann wäre ein weiteres Zuschußgebiet eben. Der Zu- schußgbedarf Großbritanniens ist nämlich trotz der kräftigen Subventionshilfe, die der briti- schen Landwirtschaft zuteil wird, und die be- reits zu einem sprunghaften Anwachsen der dortigen Agrarerzeugung geführt hat, so hoch, daß der britische Markt einen wesentlichen Peil der Uberschüsse der EWG-Länder auf- nehmen kann. In der Einbeziehung des briti- schen Agrarmarktes liegt das eigentliche Pro- blem der angestrebten Freihandelszone. Eine Freihandelszone ist für die westdeut- sche Landwirtschaft jedoch dann indiskutabel, wenn die Warenströme an Agrarerzeugnissen, die bisher— vor allem von den skandinavi- schen Ländern und den Niederlanden als den traditionellen Lieferanten des großen eng- lischen Verbrauchermarktes— nach England gegangen sind, nicht auch künftig von diesem Aufgenommen werden. Trotz der besonders engen Verflechtungen Englands mit den Com- monwenglth- Ländern kommen 2. B. beinahe 40 Prozent der britischen Buttereinfuhren aus den erwähnten europäischen Uberschußlän- Gern. Bei Eiern ist es mehr als die Hälfte, bei Schweinespeck sind es rund 70 Prozent— mit einem überragenden Anteil Dänemarks. Daß England sich bisher nicht dazu verstehen konnte, seine Landwirtschaft in die Freihan- delszone einzubeziehen, dürfte vor allem dar- auf zurückzuführen sein, daß Großbritannien vor die Frage gestellt wird, ob es gleichzei- tig auch die bisher den Commonwealth-Län- dern gewährten Einfuührbegünstigungen oder die Subventionen an die eigene Landwirt- schaft fortsetzen will ünd kann. Jedenfalls wäre es besonders für die Land- Wirtschaft der Bundesrepublik unerträglich, wenn die bisher üblichen Lieferströme nach England aus unseren Nachbarländern Im Nor- den und Nordwesten künftig auf den Markt der EWG-Länder oder gar direkt auf den gro- Zen deutschen Markt gelenkt würden. Das Könnte eine Folge des Gefälles sein, das mit dem vorgesehenen Zollabbau innerhalb der EWG entstehen dürfte. EA muß eine Lösung gefunden werden, daß England weiterhin Ab- nehmer seiner traditionsmäßgigen Lieferanten Pleiben kann. 2 mein- wenn die 2 2 EE Auf Zypern kam es zu neuen Ausschreitun- gen; die Türken plünderten griechische La- den und setzten einige in Brand. Eine grie- chisch-orthodoxe Kirche wurde durch Feuer Vollständig vernichtet, Ein Grieche kam ums Leben. Die fünfte Atomwaffenerplosion der gegen- Wärtigen amerikanischen Versuchsreihe im Pazifk ist beim Eniwetok-Atoll ausgelöst worden; Einzelheiten sind nicht bekannt. Weg für die Steuerreform ist frei Finanzausschuß beendete zweite Beratung— Rück wirkendes Inkrafttreten gesichert? Bonn(dpa). Der Finanza b huß des Bun- destages hat am Donne eine zweite Be- ratung des neuen steuergesetz Abgeschlossen. Somit steht der weiteren par- lamentarischen Behandlung der E Steuerreform am Dont Woche im Bundestag nichts mehr entgegen. Auch scheint nach der Auffassung politischer Kreise endgültig gesichert zu sein, daß alle die Steuerzahler, für die das neue Einkom- mensteuergesetz eine steuerliche Besserstel- lung bringt, rückwirkend vom Jahresbeginn an zuviel gezahlte Lohn- oder Einkommen- steuer vom Staat zurückbekommen. Neben dem am Mittwoch vom Finanzaus- schuß gebilligten neuen nkommensteuer- tarif und den Kinderf agen beschloß 1e Son- n Wie Steuerpflich- den doppelten rhalten. Die Ein- 1 in die Son- Bisher 1000 DM tige über 50 Sonderaus, beziehung der derausgaben soll er: Nach einem anderen Beschluß sollen Perso- nen über 55 Jahre ir itzlichen Genuß eines Steuerfrei 1 n: Ledige über 55 Jahre sollen einen Zusätzlichen Frei- betrag von 900 DM e Iten, alleinstehende n mit Kindern sollen 900 DN DN Personen unter 55 Jahre ebenfalls 2 Lohn- tzlich n Kön beanspruchen. Die ge vom Finanzau ngen erden n zundesfinanz- ministeriums) Millionen D den Bundes! durch erhöht die Anderung auf rund 650 sich der Gesamtausfall des Hinkommensteue Millionen, Im Ausschuß dieser zuss liche Ausfall für den Bund in dieser Höhe jedoch angezweifelt, und eine Steuereinnahme- minderung von 150 Millionen DM für wahr- 12 tssteuer beschloß der zausschuß einen gestaffelten Tarif, der ausgeschütteten Gewinn der kten mit 11 Prozent und den itteten Gewinn mit 47 Prozent E e KHagung Ausgeselzt Karlsruhe(Zs. Der Zweite Senat des verfassur gerichts hat am Donnerstag 4 2 2 8 8 — 5 Atomwaffen durch eine Einstweilige Anord- nung„bis zur Entscheidung über die Verein- barkeit dieses Gesetzes mit dem Grundgesetz“ vorläufig ausgesetzt. Die Entscheidung beruht auf denselben Erwägungen, die sich aus der Begründung des Urteils des Bundesverfas- sungsgerichtes vom 27. Mai ergeben. Damals war die Ausführung des im wesentlichen gleichen Hamburgischen Gesetzes zur Volks- befre ö Atomwaffen bis zur Entschei- dung ptsache ausgesetzt worden. in der Bundes unternehmen sollen privulisiert werden Spp gegen Verschleudern“ des Staats- vermögens— Debatte im Bundestag Bonn(dpa). Soll der Bund selbst Unter- nehmer sein? Um diese Frage ging es am Donnerstag im Bundestag, als die Abgeordne- ten über die künftige endung des Bun- desvermögens und speziell über die Privati- sierung der Hamburger Howaldtswerke de- batti n. Eine Große Anfrage der SPD und ein sozialdemokratischer Antrag, den Verkauf der Howaldtswerke zu stoppen, waren der Anlaß. In einer mehr als ein der SPD- Anfrage krit kratische Wirtschaftsexperte Deist die unzu- reichende Verwaltung des Bundesvermögens durch die Regierung und ihre unklare Hal- tung hinsichtlich der künftigen Verwendung, die offenbar auf ein„Versilbern des Bundes- vermögens“ hinauslaufe. Er forderte die Er- haltung bundeseigener Betriebe als Regulativ gegenüber der marktbeberrschenden Stellung einiger Großunternehmen. Die Verhandlun- gen um den Verkauf der Howaldtswerke nannte er ein unwürdiges Spiel“, bei dem die Gefahr bestehe, wertvolles Bundesver- mögen zu verschleudern“. Er bezifferte den Verkehrswert des Unternehmens, das für 34 Millionen DM verkauft werden soll, auf 50 bis 60 Millionen. Bei der in Aussicht genom- menen Käufergruppe werde auf dem Umweg über die„Dortmund-Hörder-Hüttenunion“ deutscher Bundesbesitz in holländischen Staatsbesitz kommen. Bundesschatzminister Lindrath wies die Vorwürke der SPD mit aller Schärfe zurück und sagte, daß bei der Privatisierung von Bundesvermögen die Verschleuderung von Werten vermieden werden soll und wird. Der Minister verneinte die Möglichkeit, deßg die Bundesregierung auf dem Wege über bundes- eigene Betriebe auf das Preisniveau ein wir- cen könne, weil dieses von den Weltmarkt- preisen abhänge Lindrath bezeichnete es als Ziel der Regierungsparteien, die wirtschaft- lichen Unternehmen des Bundes bei breiter Streuung des Eigentums Schritt für Schritt in private Hände überzuführen. Der CDU-Abgeordnete Burgbacher sagte, innerhalb der CDU/ CSU-Fraktion bestünden Bedenken gegen die vorgesehene Form des Verkaufs der Howaldtswerke. Die FYDP-Ab- geordneten Atzenroth und Rademacher setz- ten sich für die Privatisierung der bundes- eigenen Betriebe ein und forderten die An- Wendung markt wirtschaftlicher Grundsätze auch auf diesem Gebiet. Die SPD- Anfragen wurden schließlich an die zuständigen Aus- schüsse überwiesen. Das Besatzungsrecht fällt Der Bundestag hob anschließend durch ein in Zweiter und Dritter Lesung verabschiede tes Gesetz zahlreiche Gesetze und Vorschrif- ten des Besatzungsrechts auf. Darunter ist auch das Gesetz Nr. 5 des Obersten Befehls- Habers der alliierten Streitkräffe, durch das 1945 die Nationalsozialistische Deutsche Ar- beiterpartei verboten und Versuche zu ihrer erneuten Gründung mit unbestimmten Stra- fen bis zur Todesstrafe bedroht wurden. Die Aufhebung dieses Gesetzes ändert die Rechts- grundlage jedoch nicht. HEeine Debatte über Neugliederung Badens auf Veranlas geordneter e eine staatliche deutschland nad ist vom B ohne Begrür den Rechtsausschu für Inneres zur W sen worden. u 29 des Grund- Ag bei der Ersten und Aussprache an an den Ausschuß Beratung überwie- Erhard nuch Moskau eingeluden BOonn(dppa). Bundeswirtschaftsminister Erhard ist von der Sowzetregierung offiziell zu einem Besuch nach Moskau eingeladen worden. Das erklärte der sowietische Bot- schafter Smirnow auf Anfrage einem dpa- Vertreter. In politischen Kreisen wird ange- nommen, daß Erhard die Einladung annehmen Wird. Jedoch steht der Termin seiner Fahrt in die Sowietunion noch nicht fest. Man rech- net damit, daß sie im Spätsommer oder Herbst dieses Jahres stattfinden könnte. Jeder von beiden glaubt sich im Recht . und deshalb finden sie nicht zueinander — Kontroverse Schröder— Erler BOnn(dpa). In einem Artikel üder die Voraussetzungen zur Wiedervereinigung rich- tete Bundesinnenminister Schröder am Don- nerstag scharfe Angriffe gegen die Sozial- demokratische Wiedervereinigungspolitik. Im „Bulletin“ der Bundesregierung charakteri- siert Schröder die Entschließung des SPD- Parteitages in Stuttgart zur Wiedervereini- gung als von parteipolitischen Zielsetzungen und der Erwartung parteipolitischer Vorteile bestimmt.„Dieser parteipolitische Anschlag auf die Wiedervereinigung muß mit aller Entschiedenheit abgewehrt werden, Die Wie dervereinigung ist kein Schleichweg zum So- zialismus.“ Die SPD- Entschließung trage unverkennbar die Handschrift des neuen stellvertretenden SPD- Vorsitzenden Wehner. Die These Weh⸗ ners, nur die gesellschaftliche Umgestaltung schließe die Wiederholung der Schrecken der Vergangenheit aus, verrät nach Ansicht Schröders,„wie sehr Wehner übereinstimmt mit der kommunistischen Interpretation der Voraussetzungen für ein friedliches Deutsch- land-“, Völlig stimme das Vokabular auch dort überein, Wo Wehner die SED davor Waärnt, daß ihre Politik„den reaktionären Scharfmachern im Westen Wasser auf die Mühlen treibt“. Schröder fragt, wer die„re- Aktionären Scharfmacher“ diesseits der Zonen grenze seien. Da Wehner eine Kennzeichnung für überflüssig halte, so sei er sicher, in Pan- kow richtig verstanden zu werden,„Mit ande- ren Worten: Wehner und die sowietzonalen Machthaber haben dieselben Leute im Auge Also sind auch wir darüber orientiert, wen Herr Wehner meint.“ In einer scharfen Erwiderung setzte sich der Stellvertrétende SPD-Fraktionsvorsitzende Fritz Erler mit den Ausführungen Schröders auseinander. Den Abdruck„Bulletin“ be- zeichnete Erler als ein Beispiel dafür, wie mit Steuermitteln parteipolitische Propaganda be- trieben werde. Zur Erreichung des wichtigsten gemeinsamen nationalpolitischen Zieles sei ein hohes Maß an Ubereinstimmung und ge- meinsamer Aktivität erwünscht. Diese Uber- einstimmung könne aber nicht dadurch Se- unden v Position Zu- mute, sic D 11 hüben wie d wenn jede Seite die Wiederver ng verbindet, von denen „daß sie von der anderen Seite nicht Akzeptiert werden“, sagte Erler auf einer Pressekonferenz in Bonn., Die SPD stehe als Partei, die in ganz Deutschland wirken wolle, Hicht nur in Opposition zu Adenauer, sondern in einer noch gefährlicheren Opposition auch zu Ulbricht.„Wir wissen, daß eine Welt zwi- schen Adenauer und Ulbricht steht“, sagte Erler,„aber wir sind als gesamtdeutsche Op- position die Opposition zu beiden“. Schröder könne nicht verlangen, daß die SPD als Ziele ihrer Wiedervereinigungspoli- tik etwa erklärt, Gesamtdeutschland solle möglichst ein Spiegelbild jener politischen Machtverteilung sein, wie sie in der Bun- desrepublik zu Gunsten der CDU/CSU be- steht.„Wer einer Partei das Recht bestreitet“, sagte Erler,„Adenauer und Ulbricht zu über- Winden, erhebt den totalitären Anspruch, daß sich die Opposition die Ziele der Regierungs- partei zu eigen machen müsse.“ eini- De Gaulle rief Soustelle nuch Paris Larmszenen um General Chassin—„Wer kein Kommunist ist, muß Gaullist sein“ Paris(dpa). Der Sozlalrepublikanische frühere Generalgouverneur für Algerien, Jac- ques Soustelle, traf am Donnerstagabend zu Besprechungen mit Ministerpräsident de Gaulle in Paris ein. Er kam auf ausdrücklichen Wunsch de Gaulles aus Algerien, wo er sich seit dem Aufstand des 13. Mai aufhielt. Die plötzliche Paris-Reise Soustelles, der seit Wochen der engste Berater der algeri- schen Wohlfahrtsausschüsse ist, hat politische Beobachter zu vielfältigen Spekulationen verleitet. Nach wie vor wird die Meinung geäußert, daß de Gaulle seinem langjährigen Vertrauten einen wichtigen Posten anbieten WII. Andere vermuten, daß der Ministerprä- sident lediglich mit Soustelle die Klinftige Stellung der Wohlfahrtsausschüsse in Alge rien und im französischen Mütterland erörtern Wolle. Zu Lärmszenen und Handgreiflichkeiten kam es am Donnerstag in Paris bei einer Pressekonferenz des Luftwafkengenerals Chassin, der sich in einem überfüllten Sas! in einer temperamentvollen Rede für die Bil- dung von Wohlfahrtsausschüssen in allen Tei- jen Frankreichs aussprach, Mitten während der scharfen Kritik Chassins am bisherigen „Regime“ erhob sich plötzlich ein Andersden- Kender und schleuderte einen Stuhl zum Red- nertisch. Er wurde niedergeschlagen. mit Fü gen getreten und mit mehreren Gesinnungs- genossen gewaltsam aus dem Saal befördert. General Chassin, der bis Anfang dieses Jah- res zur militärischen Prominenz des mittel- europäischen NATO- Hauptquartiers in Fon- tainebleau gehörte und bei Beginn des alge- rischen Aufstandes spurlos verschwunden War, setzte nach diesem Zwischenfall ungerührt seinen mit vielen Kraftausdrücken gespickten Vortrag fort. f Chassin setzte sich dafür ein, in Frankreich eine„Volksbewegung“ zu entfesseln, deren Ziel ein unabhängiges und neues Frankreich sein müsse, das weder ein Sklave der Bol- schewisten noch„des Dollars“ sein dürfe. Der General unterstrich, daß man weder einen Staatsstreich noch einen Aufstand anstrebe, sondern lediglich Ministerpräsident de Gaulle bei der Erneuerung des Landes helfen wolle. Chassin bekannte sich zum schärfsten Anti- kommunismus und meinte:„Wer heutzutage kein Kommunist ist, muß zwangsläufig ein Gaullist sein— dazwischen gibt es nichts.“ Dulles hat den Schwarzen Peter der Bundesrepublik wieder schreiben die„Basler Nachrichten“ zu der im- mer lauter werdenden Kritik an Bundes- azußgenminister von Brentano:„Den Kern der Unzufriedenheit mit von Brentano bilden der mangelnde Kontakt mit seiner Fraktion und mit der Presse sowie sein wenig wirksames Auftreten im Parlament und in der Gffent- lichkeit. Selbst diplomatische Erfolge des Außenministers werden damit kaum sichtbar. So konnte die jüngste Nachricht aus Washing- ton, wonach Dulles gewisse Unterschiede in der Behandlung der Wiedervereinigungsfrage durch Bonn und Washington erläuterte, selbst vom Pressereferenten des Auswärtigen Amtes nicht in ihrer positiven Bedeutung klar her- Ausgestelli werden, Damit nahm Dulles der Bundesrepublik endgültig den Schwarzen Pe- ter ab, den ihr gewisse amerikanische Kreise beharrlich zuschieben wollten. Die Politik die- ser Kreise nämlich lief darauf hinaus, West- deutschland sollte als Hauptinteressent stän- dig nach Wiedervereinigung schreien, damit die USA diese Forderung gegenüber Rußland Als ein Druckmittel benützen könnten, das man je nach der Behandlungslage fallen lassen und auch wieder aufnehmen könnte. Das hätte aber die innenpolitische Lage in Westdeutschland untragbar belastet. Von diesem üblen Spiel hat sich nun Dulles distanziert— und das al- lein schon stempelt unseres Erachtens die Amerikareise zu einem ganz wichtigen Erfolg.“ abgenommen, Wird die Abschreckung wirken? fragt sich der liberale„Manchester Guardian“ und schreibt:„Wenn die strategische Abschrek- kung nicht wirkt. können uns die Armeen Ge- neral Norstads nicht beschützen. Bonn und Brüssel werden durch diese Armeen keine größere Sicherheit erhalten, ja, vielleicht wer- den sie in größerer Gefahr sein. Dazu kommt der diplomatische Aspekt. Wenn Atomwaffen in Deutschland stationiert werden, wie es ge- schieht. dann verschwindet die Hoffnung auf ein Auseinanderrücken der Machtblöcke in Europa. Man braucht nicht so weit zu gehen wie Bevan, der sagt, daß die Ausrüstung der Bundeswehr ein Akt der krimmellen Provo- kation ist. Abel man kann mit anderen Kri- tikern übereinstimmen, die sagen daß die Rus- sen, da sie einer mit Atomwaffen ausgerü- steten Sowjetzone nicht trauen werden, selbst in Deutschland bleiben müssen. Das ist der Preis, den wir auf diplomatischer Ebene dafür zahlen daß wir die abschreckende Macht ein klein wenig vergrößern.“ Scharfe Kritik an Englands Zypernpolitik übt das„Journal de Genève“:„Leider läßt die immer verworrener werdende Lage befürch- ten, daß es bal zu einem Kompromiß keine Voraussetzungen mehr geben wird., Die Lage hat eine gewisse Ahnlichkeit mit der Palä- stinas m Augenblick der Teilung,. Ob England geht oder bleipt, es hat es mit allen verdor- ben. Und wenn es schließlich gehen wird, dann läßt es eine unlösbare Situation zurück, die ium den dauernden Haß aller einbringen Wird. Und das alles, weil es sich von der überholten Vorstellung einer lebenswichtigen Basis für sein Empire nicht freimachen Konnte, einer Vorstellung, deren Unsinnigkeit die Suez- Expedition eigentlich bewiesen haben sollte.“ „Wolken über dem Sechser-Europa“ überschreibt die Fariser Abendzeitung„Le Monde“ folgende Ausführungen:„Frankreich droht ein gemeinschaftliches Vorhaben zu ge- fährden, zu dem es sich zwar nicht mit Be- geisterung, aber doch mit fester Entschlossen Heit bekannt hatte Pflimlin, Mollet und Pinay können als Regierungsmitglieder in den Augen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft zwei- fellos eine Art von bürgerlicher Kaution! dar- stellen. Aber im Kabinett des Generals de Gaulle befinden sich auch Männer wie Debré, dessen Spezialität während vieler Jahre der heftigste Widerstand gegen die Europa-Ver- träge gewesen ist, Es hat heutzutage wenig Sinn, sich die Frage zu stellen, ob Frankreich am 1. Januar 1989 in der Lage sein wird, seine Verpflichtungen zu erfüllen. Niemand kann dies wissen“ Aufhebung der Kohlepreisbindung? Bonn(dpa). Um den Wettbewerb im Kohleeinzelhandel zu fördern, sollen die Län- der. in deren Zuständigkeit die Festsetzung dieser Handelsspannen fällt, die hierfür gel- tenden Vorschriften aufheben. Dieser Vor- schlag der Bundesregierung wurde am Don- nerstag von Staatssekretär Westrick vom Bun- deswirtschaftsministerium mit den Wirt- schaftsministern der Länder in Bonn erörtert. Man erwartet von einer Freigabe der Han- delsspannen eine Verschärfung des Wettbe- Werbs innerhalb des Kohlehandels und da- durch einen größeren Kohleabsatz beim Ver- braucher. Westrick bezifferte die derzeitigen Haldenbestände an der Ruhr mit 6.7 Millio- nen Tonnen. Ferner wurde in der Sitzung die Einführung eines„Kleinverbrauchstarifs“ und Eines„Grundpreistarifs“ für Gas erörtert. Da- durch soll der Verbrauch allgemein attraktiver gestaltet werden. DDD Weltbankpräsident Eugene Black Hatte in Bonn mit Bundeswirtschaftsminister Erhard und Staatssekretär van Scherpenberg eine Unterredung über die Möglichkeiten einer Weiteren aktiven Hilfe der Bundesrepublik Tür Entwicklungsländer. Deutsch- bulgarische Wirtschaftsverhandlun- gen, bei denen es um die Aufstellung neuer Warenlisten geht, sind in Bonn angelaufen. Die Bundesregierung hat bei der isländi- schen Regierung gegen die geplante Erweite- rung der Fischereigrenzen auf zwölf Seemei- nen protestiert und gleichzeitig eine inter- mationale Konferenz der an dieser Frage in- teressierten Länder vorgeschlagen. 130 Schüler der Einbecker Goetheschule Wollen am 17. Juni nicht an den Feiern des Kuratoriums„Unteilbares Deutschland“ teil- nehmen, sondern in einem landwirtschaft- lichen Betrieb arbeiten und den Lohn einem Westberliner Flüchtlingslager zur Verfügung Stellen. Der britische Premier Machlillan führt ge- genwärtig in Ottawa Besprechungen mit dem Kanadischen Ministerpräsidenten Piefenbaker; heute abend wird er den Rückflug nach Lon- don antreten. l Ein Großfeuer zerstörte etwa zwei Drittel des Eingeborenen-Viertels von Casablanca, Wodurch mehr als 10 000 Menschen obdachlos Wurden. 5 28 Die ersten UN-Beobuchter im libunon Bisher schwerstes Artillerieduell— Aufstän- dische erhalten immer mehr Zulauf Beirut(dpa). Der Chef der ägyptisch-isr Schließen. UN- Generalsekretär Hammarskjöld hat an Donnerstag in New Vork gefordert, daß die „Propagandakriege“ eingestellt werden. Diese Forderung entspricht dem Verlangen des Li- he Republik bemon, daß die Vereinigte Arabis ihre Propaganda- Offensive aufgeben sollte. Hammarskjöld erklärte, daß ganz generell Alle Propagandakriege unterlassen werden Sollten. Die Aufgabe der UN-Beobachterdelegation im Libanon umriß Hammarskjöld mit den Worten, daß sie ausschließlich auf libanesi- schem Gebiet tätig sein soll. Auf eine Frage, ob Beobachter ermächtigt seien, Infiltranten Beschluß des Welt- Sicherheitsrates, eine UN-Beobachterdelegation nach dem Libanon zu entsenden, ist am Don- nerstag sofort in die Praxis umgesetzt wor- den. Eine erste Gruppe von UN-Kontrolleuren traf am Donnerstag im Libanon ein. Leiter dieser Gruppe, die aus zwei schwedischen und zwei italienischen Offizieren besteht, ist der neuseeländische Oberstleutnant Brown, der delischen Waffenstill- Stands kommission. Heute werden sich dieser Gruppe noch ein Amerikaner, ein Inder und der norwegische Generalmajor Hansteen an- aufzuhalten, erwiderte Hammarskjöld, man habe es mit einer Beobachtergruppe zu tun und nicht mit einer UN-Polizeitruppe. Unterdessen nehmen die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Aufständischen immer mehr den Charakter eines Bürgerkrieges an. In Tripoli kam es zum bisher schwersten Artillerieduell seit Ausbruch der Unruhen vor etwa vier Wochen. Die Regierungstrup- Pen beschossen die alte Zitadelle von Tripoli. Die Aufständischen erwidert as Feuer von der Zitadelle aus mit Granatwerfern und „Bazockas“. Auch im Süden und Norden des Landes kam es zu heftigen Kämpfen, wobei die Regierung Artillerie, Panzer und Düsen- flugzeuge einsetzte. Nach bisher noch unbe- stätigten Meldungen sollen bei den jüngsten Auseinandersetzungen bisher 200 Menschen getötet worden sein. Der libanesische Ministerpräsident Es-Sulh erklärte am Donnerstag, daß sich die Zahl der Aufständischen von Woche zu Woche ver- stärkt habe und gegenwärtig auf eine Gesamt- Stärke von etwa 7000 Mann angewachsen sei. „un den letzten Wochen sind in großen Men- gen Waffen und Personal in Land hinein- geschleust worden“, sagte er. Die Rebellen verfügten heute über Bazookas, Flugabwehr- Seschütze und schwere Waffen. Er hoffe, daß die Anwesenheit der UN- Beobachter zu einer Beruhigung der Lage beitragen werde. Drastische Maßnahmen auf Zypern Sogar Hochzeitsfeiern wurden verboten— Neue blutige Zwischenfälle Nicosia(dpa). Nach sechstägigen blutigen Unruhen hat der britische Gouverneur von Zypern, Sir Hugh Foot, am Donnerstag eine Reihe drastischer Maßnahmen ergriffen, um die Ordnung auf der Mittelmeerinsel wieder- herzustellen. Alle öffentlichen Versammlun- gen wurden verboten und sämtliche Kinos geschlossen. Das Versammlungsverbot gilt auch für religiöse Feiern wie Hochzeits- und Beerdigungsprozessionen. In der Zeit von Sontienuntergang bis Sonnenaufgang müssen alle Verkehrsmittel stillgelegt werden. Außer- dem ist jeder Bewohner der Insel verpflichtet, Künftig einen Personalausweis bei sich zu führen. Für Nicosia und Famagusta wurde ein nächtliches Ausgehverbot angeordnet. Trotz der neuen Vorschriften kam es auch am Donnerstag auf Zypern zu blutigen Zwi- schenfällen. In der Nähe von Nicosia wurden Zwei Griechen getötet. Die Zahl der Verletz- ten bei diesem und anderen Zusammenstößen wurde am Donnerstagabend mit 20 angege- ben. In der Hafenstadt Famagusta gingen türkische FHilfspolizisten mit Schlagstöcken gegen griechische Zyprer vor. In Athen protestierte Erzbischof Makarios erneut gegen Ausschreitungen, deren Opfer die griechische Bevölkerung von Zypern sei. Er beschuldigte die britischen Behörden, daß sie das Vorgehen der türkischen Bevölkerung gegen die Griechen duldeten und nicht bereit Seien, diesen„Vandalismus“ zu verhindern. Die Verantwortung für die Zwischenfälle trü- gen die britischen Behörden in gleichem Maße wie die türkische Bevölkerung der Insel. Antigriechische Kundgebung in Ankara Vor dem Grabmal Kemal Atatürks in An- Kara versammelte sich am Donnerstag eine große Menschenmenge, die in Sprechchören die Teilung Zyperns forderte. Zahlreiche De- monstranten führten Transparente mit anti- britischen und antigriechischen Parolen mit. Der Führer der Bewegung für ein„türkisches Zypern“, Pr. Fadhil Kutchuk, beschuldigte unter lautem Beifall die britischen Behörden auf Zypern, daß sie mit der griechischen Un- tergrundbewegung Eoka Hand in Hand ar- beiteten. Der Schutz der Türken könne nur Von türkischen und nicht von britischen Sol- daten gewährleistet werden. Kischi wieder Regierungschef Japans TOKIO(dpa). Der bisherige japanische Mi- nisterpräsident Kischi ist am Donnerstag vom Parlament erneut zum Regierungschef ge- Wählt worden und hat daraufhin eine neue Regierung zusammengestellt. Als einziger Minister des bisherigen Kabinetts ist Außen- minister Fujiyama in die neue Regierung übernommen worden. Als Nachfolger von Ichimada wurde Kischis Bruder Eisaku Sato neuer Finanzminister. Am Donnerstag nach- MUrtag Wurde die neue japantfsche Regierung von Kaiser Hirohito zur Vereidigung empfan-⸗ Sen. Kischi, dep seit Februar 1957 Regierungs- chef ist, wurde mit den Stimmen seiner Libe- Tral-demokratischef Parteifreunde zum Mini- Sterpräsidenten gewählt, nachdem er am Dienstag im Zusammenhang mit den Parla- mentswahlen vom 22. Mai Verfassungsgemäag Zzurückgetreten War, Bei den Wahlen hatten die Liberaldemokraten 298, die OpPpositionel- len Sozialisten 167 und die Kommunisten und die Unabhängigen je einen Abgeordneten ins Parlament gebracht. Demonstrationen für Wieder vereinigung Aufruf des Kuratoriums„Unteilbares Deutsch- land“ zum 17. Juni— Botschaft des IBFG Bonn(dpa). Führende Mitglieder des Po- litischen Ausschusses des Kuratoriums„Un- teilbares Deutschland“ haben sich an die Be- völkerung der Bundesrepublik und West-Ber- lins mit einem Aufruf zum 17. Juni gewandt, in dem es heißt:„Der 17. Juni ist für die 82 samte deutsche Bevölkerung nicht nur ein Tag der Erinnerung an den Freiheitskampf der Bevölkerung in Berlin und. in Mittel- deutschland. Ef muß in diesem Jahre zu einer machtvollen Bekundung des Willens zur Wiedervereinigung und des Protestes gegen die anhaltende Teilung Deutschlands werden. Nach wie vor bleibt aber dem deutschen Volk das Recht auf Selbstbestimmung und damit auf Einheit und Freiheit verwehrt. Aus die- sem Grunde stellt der Tag der deutschen Ein- heit eine Verpflichtung für die Bevölkerung im freien Teile Deutschlands dar, sich durch öffentliche Demonstrationen und Veranstal- tungen, aber auch durch angemessenes Ver- halten und persönliche Leistung ihrer Brüder und Schwestern in der Zone und in Berlin Würdig zu erweisen. Es ist eine Ehrenpflicht eines jeden Deutschen, es ist eine Verpflich- tung der gesamten deutschen Jugend, sich an den Veranstaltungen des Tages der deutschen Einheit zu beteiligen, um auf diese Weise der Weltöf fentlichkeit zu bekunden, dag Wieder- Vereinigung, Selbstbestimmung und Freiheit eine unabdingbare Sache des ganzen deut- schen Volkes sind.“ 5 Der Internationale Bund Freier Gewerk- schaften BFG) hat in eier Botschaft zum fünften Jahrestag der Erhebung in der So- Wietzone am 17. Juni 1953 die Arbeiter Mit- tel- und Osteuropas zur Wahrung ihrer Soli- darität als der„wirksamsten Waffe gegen die Unterdrückung“ aufgerufen. Weder den s0- Wietischen Panzern in Ostdeutschland und Ungarn, noch den bewaffneten Einheiten in Posen und an anderen Stellen sei es gelungen, den Freiheitswillen der Arbeiter dieser Ge- biete zu brechen.„Er ist stärker denn je“, heißt es in der IBFG-Botschaft. Gerstenmaier besucht Südamerika Bonn(dpa). Bundestagspräsident Gersten- maier, wird in der zweiten Juli-Hälfte meh- rere südamerikanische Staaten offfziell besu- chen. Wie von unterrichteter Seite in Bonn Verlautet, wird Gerstenmaier Gast der Re- Sierungen von Brasilien, Chile, Argentinien und Peru sein. Damit besucht der Bundes- tagspräsident eine Reihe südamerikanischer Staaten, die seinerzeit den Bundeskanzler zu einem offiziellen Staatsbesuch eingeladen hat- ten. In Bonner diplomatischen Kreisen wird Angenommen, daß die Besuche Gerstenmaiers eine Geste gegenüber diesen Staaten sein sol- len, da Adenauer seinerzeit seine Reisepläne Wegen Arbeitsüberlastung absagen mußte. Für Beziehungen zu Polen B. o nn(dpa). Der Auswärtige Ausschuß des Bundestages erörterte im Beisein des Bun- desaußgenministers die Aufnahme wirtschaft- Iicher, konsularischer und diplomatischer Be- ziehungen der Bundesrepublik zu Polen. Auf Grund von Anträgen der SPD und FDP be- stand im Ausschuß die Tendenz, daß die Bun- desregierung in die Prüfung der Aufnahme normaler Beziehungen zu Polen eintritt. Nach bisher vorliegenden Informationen denkt man in parlamentarischen Kreisen an eine stufen weise Aufnahme der Beziehungen zu War- schau, etwa in der Weise, daß beide Länder zunächst Handelsmissionen einrichten, wie dies im Fall Finnland und Israel bereits Se- schehen ist. ö Hochwasser macht Tausende obdachlos Indianapolis(dpa). Nach schweren Regenfällen traten im Norden des amerika nischen Bundesstaates Indiana mehrere Flüsse über ihre Ufer und überschwemmten weite Landstriche. Nach bisher vorliegenden Be- richten kamen dreizehn Menschen in den Flu- ten um. Die Zahl der Obdachlosen wird auf 5000 geschätzt. In der Stadt Peru und meh- reren anderen Orten wurde der Notstand ver- kündet und die Zwangsevakuierung von Be- Wobnern gefährdeter Häuser angeordnet. Die Bewohner abgelegener Gehöfte mußten zum Teil mit Hubschraubern in Sicherheit gebracht. Werden. Der entstandene Sachschaden wird bisher bereits auf mehrere Millionen Dollar geschätzt. Auf einem Gebiet von mehreren tausend Hektar wurde die Ernte völlig ver- nichtet. Täglich sterben zwei Bergleute München(dpa). Jeden Tag kommen im Durchschnitt in den Bergwerken der Bundes- republik zwei Menschen ums Leben. Etwa hundert Bergleute erleiden täglich so schwere Verletzungen bei ihrer Arbeit, daß sie länger als vier Wochen ausfallen. Dies teilte das Vorstandsmitglied der Industriegewerkschaft Bergbau, Wallbruch, vor der Generalver- sammlung in München mit. Außer diesen Ar- beitsunfallen starben im Durchschnitt der letzten Jahre etwa zweitausend Bergleute an der Staublunge(Silikose). Wallbruch nahm diesen„Blutzoll“ zum Anlaß, neue Verbesse- rungen der Grubensicherheit zu fordern. Die Delegierten beauftragten den Hauptvorstand, beim Bundestag einen Gesetzentwurf zur Mo- dernisierung des allgemeinen Berggesetzes eimzureichen. 5 gen saßen, von der Anklage der Unterlassenen Neues aus aller Welt Zwei Soldaten bei Unfall getötet Ka Uf beuren unfall in der Nähe Würden am Donnerstag zwei Bundeswehr getötet und fünf schwer letzt. Der Fahrer eines Lastkraftwagens von Kaufbeuren Gayern) Ver- 8 der (Gpa). Bei einem Verkehrs- Soldaten der Bundeswehr hatte wegen Gegenverkehrs Sein Fahrzeug, auf dem sich die Soldaten befan- den, scharf an die rechte Straßenseite heran- Tahren müssen. Dabei übersah er einen Allee- baum, der mit seiner oberen Hälfte in die Fahrbahn hineinragte und die rechte Seite des Lastwagens aufrig. Der Fahrer wurde auf den Unfall erst durch die Hilfe- und Schmerzensschreie seiner verletzten Kamera- den aufmerksam. Die Soldaten befanden sich auf der Fahrt zu einem Schießplatz. Ein Arzt, der mit seinem Kraftwagen die Unfallstelle Dassierte, konnte Erste Hilfe leisten. „Wilhelm Tell“ schoß 21 London(dpa). Ein Tell in England glaubte. Se Schweizer Vorbild mit Leicht zu können, schoß aber zu vor Gericht. Der 28jährige Mowat wurde von e (Nordengland) wegen fahrlas letzung zu r Wilhelm ischen siger Körperver- ö neun Monaten Gefängnis verur- teilt. Anstelle eines Apfels hatte der Ange- KElagte seiner den Kopf danach geschossen. Er traf die Stirn. Seine Frau sagte vor Gericht, sie hätten das Wil- helm-Tell-Experiment riskiert, um sich„S2 Frau einen kleinen Karton àuf genseitig ihre Liebe und Freue zueinander zu beweisen“. Blutrache im Gerichtssaal Belgrad(dpa). Im Gerichtssaal von Tito grad in Montenegro hat ein junger Bauern- sohn das„Gesetz der Blutrach vollstreckt und den auf der Anklagebank sitzenden Mör- der seines Onkels durch sechs Pistolenschüsse getötet. Wegen eines Streites um eine Schaf- weide war es zwischen zwei Nachbarfamilien zu einem Kugelwechsel mit tödlichem Aus- Sang gekommen. Da die in Erster Instanz ge- gen den Todesschützen verhängte Haftstrafe von neun Jahren der gegnerischen Familie Ungenügend erschien, wurde dem 18jährigen Neffen des Erschossenen auf Familienbe- schluß der Auftrag erteilt, die Angelegenheit nach alter Landessitte durch Eigenjustiz noch vor Beginn der Berufungsverhantllung zu er- ljedigen. 240 Opfer der Hitze in Indien Neu Delhi(dpa). Einer Hitzewelle sind in Indien in den vergangenen drei Wochen etwa 240 Menschen zum Opfer gefallen, Im Norden des Landes ist die Ernte bedroht. Der seit einer Woche überfällige Monsun mit sei- nen lebenswichtigen Regenfällen hat Indien noch nicht erreicht. Uberlaßt die Politik den Männern! Luzern(dpa). Der Kampf um die politi- sche Gleichberechtigung der Frauen in der Schweiz ist jetzt um eine bemerkenswerte Nuance bereichert worden. In Luzern ist überraschend ein überparteiliches und inter- Konfessionelles Frauenkomitee ins Leben ge- treten, das sich gegen die Einführung des „Uneingeschränkten Frauenstimmrechts“ wen- det. Dem Komitee gehören vorwiegend Päd agoginnen und Arztinnen an. Erst vor weni- gen Wochen hatte sich das Schweizer Parla- ment nach ausgiebiger Debatte zu einer Volksabstimmung über das Frauenwahlrecht entschlossen.. Student verlor angeblich die Nerven Unterlassene Hilfeleistung nach Verkehrsunfall — Freispruch„wegen erwiesener Unschuld“? Frankfurt(lic). Zum Thema„Hilfelei- stung nach Verkehrsunfällen“ ist jetzt vom Frankfurter Jugendschöffengericht ein bemer- Kkenswertes Urteil gefällt worden. Ein 21jähriger Student war am Vorabend des Rosenmontags mit dem Auto seines Schwa- gers zu einer Karnevalsveranstaltung in einem Frankfurter Vorort gefahren. Der junge Mann hatte keinen Führerschein, und der Schwager wußte nicht, daß der Student das Auto ge- nommen hatte. Im Wagen sagen noch drei andere junge Leute. Auf der schnurgeraden Straße fuhr der junge Mann nicht übermäßig schnell, etwa mit 60 Stundenkilometern. Aber auf der Fahrbahn torkelte ein 26jähriger Mann herum, der offensichtlich schwer be trunken war. Er wurde vom Kühler des Wa- Sens erfaßt, 25 Meter durch die Luft geschleu- dert und blieb mit schweren Verletzungen lie- Sen. Am Abend starb er im Krankenhaus. Der Fahrer hatte den Unfall bemerkt, er hatte sogar gesehen, daß ein Straßenpassant den Unfall beobachtet hatte. Aber er fuhr Weiter und kümmerte sich nicht um den Ver- letzten. Auch die drei Personen, die mit ihm im Wagen saßen, veranlaßten ihn nicht zum Halten. Erst später stellte er sich der Polizei. Er sagte aus, durch den Unfall habe er völlig die Nerven verloren und sei kopflos geworden. Das Gericht sah den Angeklagten als Ju- gendlichen an und verurteilte ihn Wegen Fah- rens ohne Führerschein, fahrlässiger Tötung und Unfallflucht zu einem Jahr Jugendstrafe, die auf 3 Jahre Bewährung ausgesetzt wird. Der Student muß unter Aufsicht eines Be- währungshelfers 150 Stunden Arbeit für ge- meinnützige Zwecke leisten. „Aus erwiesener Unschuld“ wurden der Stu- dent und die drei Leute, die mit ihm im Wa- 7 1 Hilfeleistung an dem sterbenden Opfer freige- sprochen. In der Begründung hieß es, daß ein Unbeteiligter Zeuge zugegen gewesen sei, der sich des Verletzten angenommen und Poliz herbeigerufen habe. außerdem habe der me- dizinische Sachverständige erklärt, daß j Hilfe für das Opfer bei dessen schweren Ver- letzungen und dem hohen Blutalkoholgeh (über zwei Promille) vergebens gewesen sei. Das Urteil entspricht einer Entscheidung des Bundesgerichtshofes, wonach Kraftfahrer, die einen Verkehrsunfall verursacht haben, nicht Wegen unterlassener Hilfeleistung belangt werden können, wenn sich an der Unfallstelle Zeugen befinden, von denen anzunehmen ist, daß sie selber dem Verletzten Hilfe leisten oder in der Lage sind, Hilfe herbeizuholen. Sestellt und mit einer Luftpistole uns e dieser Baum „Be Wir 8. nicht, Schei. verha Blüte Der Leber eibus Stattu auch Marr Saft ein v die il Trille Fast bestin einen ener 2 1 Aer v musse dem! miger dämm Sterne Vorwyi Horiz schon und s lung. Wel Könnt uhr st das d das Je kolge ein. S die H Später läst Rotke sich d Zaunl Stimm Grittei aanch onne Aber, Chori richtis der St die S Vogel Aug Die Landjugend sucht nach einem neuen Zeitbild der olcale Ntꝛudcliaui ——ů——— mo dernen Zeit stehen im Vordergrund Südweſtd. Aundſchau Gemeinschaftsarbeit und Erkenntnisse s- Beim Holders 15 155 Der erste Kreistag der Landjugend des Stadt- bilden dürfte. Die Unterschiede zwischen dem Bewaffneter Raubüberfall )„Beim Holderstrauch...! und Landkreises Mannheim am Sonntag in Sek- Bauern und Industriearbeiter seien manchmal Täter eine Stunde später gefaßt der Wenn das Jahr mit Riesenschritten seinem kenheim stellte in jeder Beziehung eine Be- krass, aber man müsse sich vor Augen halten, H oh ns n Ber ane Aut 18 Höhepunkt entgegeneilt und die Kirschen auf stätigung für die führende Rolle der Secken- daß der Bauer auch heute noch unabhängig über 15 Gen lie der Tandwirtschaftiles 8 den Bäumen sich mit zartrotem Hauch über- heimer Landjugend im Kreisgebiet dar und Arbeitsablauf und Zeiteinteilung bestimme. Das Ein und erkannte enossensehaft in Ee 1 ziehen, dann ist auch die Zeit der Holunder- brachte einige wesentliche Erkenntnisse, die für Fordern nach einer wirtschaftlichen Sicherheit Saen in e n ane en 3 blüte gekommen. Schwer hängen die weißen die Heranbildung einer jungen bäuerlichen Ge- müsse man bei den jungen Bauern richtig ver- anrneter Raubüberfall verübt. Die Täter, 8 Dolden im satten, dunklen Grün. Ihr würzig- neration sicher in der weiteren Arbeit ihren stehen und für eine ausreichende Altersversor- ein 24 jähriger und ein 293ñähriger Nan 8 5 die süßer Duft nimmt uns gefangen und zwingt Niederschlag finden dürften. Daß diese Tagung gung und eine rechtzeitige Hofübergabe sorgen. Mannheim, konnten schon eine Stunde später 1 uns ein wenig zum Verweilen. Und dann fällt gleichzeitig eine nachdrückliche Bestätigung für A n müsse man 3 55 gerade die Umwelt- N 5 1721 ite j 8 5 4.. 5. 8.. von der Landespolizei gestellt und verhaftet 08 uns auch immer Wieder irgend etwas über die bisherige Landjugendarbeit und besonders einflüsse wie Kino, Fernschen, Mode, Auto usy. Ferden. 10 diesen von Märchen und Sagen umwobenen für das winterliche Landjugendseminar wurde, an den richtigen Platz im Leben stellen und Die beiden jungen Leute waren bereits am a Baum ein. stellte der Aktivität und Initiative der Kreis- sich das Denken im Beruf und in der Freizeit Bag zuvor in der Geschäftsstelle gewesen, an 8 traue i erstr⸗ 1. 1 icht 8 ass edge dortschrit 2 2 5 2 ich Beim Holderstrauch, 3 Holderstrauch, llandjugend unter der Führung von Helmut nicht abnehmen lassen. Jeder Fortschritt sollte 866510 um Erdbeeren zu kaufen Als sie am t r saßen Hand in Hand Wer kennt es Pühler Seckenheim ein besonders günstiges gründlich geprüft werden und nur die echten 5 115 icht, dies hwermütige Volkslied f 8 N Seh f. 8 nächsten Tage wieder kamen, zogen sie plötz 2 8 Feßrile des Glaubens und ker Liebe, ie de lick Pistolen zus der Tasche und forderten 5 und Meiden, gar mancher summt es D b e 3 4 r i Schaffung von echten Freunden und Vorbildern, gen 77 Jahre alten Kassierer auf, den Schlüs- verhalten vor sich hin, Wenn er die duftenden er erste Kreislandjugendtag wurde mit einem ohne billigen Starkult, zu einem umfassenden Le- 1 geb Wal d die Täter sich N lei 8 samen Gottesdiens den beiden Kirche 2 8 sel herauszugeben. Währen 1e Täter Blüten sachte durch die Finger gleiten läßt. gemeinsamen Gottesdienst in den beiden Kirchen D 3 erstr 1 n 5 eröff 1 5 enleiterbesprechung 5 9 8 8 5 55 noch vergeblich mit dem Sicherheitsschloß ab- 1 Der Holderstrauch galt in alten Zeiten als eröffnet und mit einer Gruppenleiterbesprechung Stadtpfarrer Völker vertrat die Wünsche in en- ht der Rassierer unn Ii 5 Lebens- und auch als Totenbaum. Bereits Ta- im Löwen fortgesetzt, vo er vor allen Dingen r Anilehnig 11. 455 mühten, rie 5 5 0 en 8 5 5 5 K 8 1 98255 5 825 3 ger Anlehnung an die bestehenden Probleme, da wurde A111 schwer mißhandelt. Der Lärm eitus erwähnt, daß sein Holz häufig zu Be- ein Erfahrungsaustausch betrieben und die Wei⸗ Se e e 155110 8 1 5 2 Uber un Stattungen verwendet wurde. Früher Bt 5 5 6 9 Je und ateliche Richtlinie recht bald eine. mstellung der Arbeitsmethode machte jedoch Hausbewohner auf den er- 2 g 25 5 als Frier mußte terarbeit in den Srungsät ichen mientumen und eine Fernünßtige Geländeaufteilung gelinge fall aufmerk Die Störung veranlaßte die te n d n de e e 5 5 e 5 8 255 110 5 eine tige ländeaufteilung gelinge, all aufmerksam. Die Störung 2 Au as Kreuz, das dem Leichenzug voran- festgelegt wurde. Tragende Säule dieses Tages„ eee 5 8 1 f 1 J ing 1 ek getragen wurde, aus Holunderholz sein. Wir a N. 15 88 110 um eine gesunde Betriebsform zu schaffen. Die beiden Banditen, unverrichteter Dinge mit .—— As 8 2 5 Aber War Otz des schönen Sommerwetters und N 122 5 5. 3 3 2** m. 5 2 8 5. 7 8: Landwirtschaft könne nicht alle Annehmlich- einem vor dem Haus abgestellten Motorrad zu 5 erinnern uns gerne an unsere Kindheit, wo der anlaufenden Weltmeisterschaftsspiele am eiten der Fabrik besitzen. aber die jung Land flüchten. 8 nen eine Stunde später konnten 72 ir das Mark aus den abgeschnittenen Asten Nachmittag die ze Versamml die nebe ee, ß ß 1 ück WIT 8 Nachmittag die große Versammlung, die neben. 2 1 8 f 5 die Rau! f Waldstück festgenommen 1 5 Strieb 1 Sie 0 0 75 5 a 8 5 wirte sollten in nüchterner Sicht bedenken, daſs ie Räuber in einem Waldstũ Ste e nantderteben und sie aum au Knallbüchsen er Landjugend auch zahlreiche Eltern und die Freiheit und die eigene Bestimmung binge werden. Uf 8510 a 4 18 Freunde der Landjugend in den Badischen Hof eien, die man nicht billig aufgeben solle. Mit Older mark konnte man so nette elne En bracht dess festlich geschmückt Bühne 8: 12 8 5 8 2 2 e 25. 7FCCCCCCCò einem Spiel„Die Glocke“, das deutlich in le- 181. ne FCC Landjugendreferent Helmut Bühler, Dr. Schölch 1 8 5 18 e Wiebtiekeft d 8 Metzgermeister erhielt 4600 DM Geldstrafe I Lebenskraft und Heilwirkung stecken in vom Regierungspräsidium Nordbaden, Kreisvor-. F 55* U 115 ie Uberlingen Gsw). Ein 62 Jahre alter, 8 bei 8 rs ö 8 n 0 e 5 korns und der bäuerlichen Gemeinschaft auf- 85 25 allen Teilen des Holderstrauchs, die auch die Iitzender Schmidt und Geschäftsführer Augen- 5 5 5 e inzwischen in den Ruhestand getretener Metz e zahlreiche 2 8 5 8 zeigte und von Gudrun Künzler einstudiert war ö moderne Medizin für zahlreiche Leiden er 175 50 8 15 Landwirt Lackert v 5 5 Ser t Uperli zu. 78 8 2 thaler vom Bauernverband, Landwirt Lackert vom 3 5 5 3 meister aus erlingen ist von dem ört- folgreich anzuwenden weiß. Die Mutter bäckt 1857: 3 8 5 wurde die von dem Chor der Landjugend, eben- j e 5 f 5 880 8 8 e 5 Kreiskuratorium, Stadtrat Bühler, Vertreter der 115 33 75 8 175 8 5 lichen Amtsgericht im ersten und bisher ein- die Holderküchlein, denn es ist eine gar edel Ease ak len 10 1 ne 1 5 falls unter Gudrun Künzlers Leitung, umrahmte zig anhängigen Nitrit-Prozeß des Gerichts mundende Speise. Noch lieber aber sind uns urg An ier 585 Völker N Konnte Feierstunde abgeschlossen, der schließlich noch bezirks 55 zweier e das die reifen Beeren, die sich zu einer leckeren i am Abend frohe Unterhaltung und Tanz folgte, Nitritgesetz zu 1600 DM Geld 8 5 41 0 I 5 5 Helmut Bühler unterstrich in seinen Eingangs- 5 155 8 55 e„ 8 2 Zu 16 M Geldstrafe verurteilt UHarmelade oder zu köstlichem dickflüssigem. 8. die einen Tag rundeten, der sicherlich zur Aus- worden. Die Geldstrafe k N 88 1 1 7 1. worten die Zielsetzung der Landjugend durch ei-. 5 e. 8 Die Geldstrafe kann im Uneinbring- . Salt be n lassen.— So ist der Holunder 0 arbeit i blicher 1 erufliener Hin gangsbasis für eine weitere erfolgreiche Auf- lichkeitsfalle in 60 Tage Gefängnis umgewan- E henk der Natur, von un- 15 120 1 110 1 99215 28 8 5 15 Wor- Wärtsentwicklung der Landjugend wurde, die ihre delt werden. Der Angeklagte hatte vor 2 Wei 85 ö unbekannten Dich- 885 55 5 Die 5 A151 8 11 wesentlichsten Impulse für das Kreisgebiet aus Jahren, als ihm 5 Pökelsalz ge- be ihm für di 6 8 5 5 8 S lem rührigen Seckenheim beziehen darf. f 5717 15 1 N— 5 1. 52 215 Sch 1185 scho vor allen Dingen Aufgabe der Landwirtschafts- 1 1 liefert Wurde, über einen Stuttgarter Vertre- 2 4 25 kleinen Vögelein, schulen, betonte anschließend Oberlandwirt- ter 1 250 Natriummitrit bezogen und 16111— II, 7 2 1 5 5. 17 1 8. 651 5 en mit munterem schaftsrat Hanser, um die Landjugend nicht iso- Nimm 11 2551 0 N ramm mit einem Zentner Salz 2 1 2 9„ 1 9 7 2 8 — Prillern und 2 72 5755 5 liert in ihrer dörflichen Welt aufwachsen zu f gemischt. Er gab zu, gewußt zu haben, daß 92 5 lassen, sondern ihr ein umfassendes Wissen zu f auch das Mischen im rechten Verhältnis, Wie 8 Die Vogeluhr vermitteln. Die Landjugend müsse aber erkennen, A811 8 el hatte, mit eigenen Han- ä 2. 2 5 daſb der technische Fortschritt dazu diene, für Verboten sei. Ein wWweiteres Kilogramm Ni- e- Past alle Menschen, die morgens zu einer die junge Generation mehr Freizeit zu schaffen, trit vermittelte er an einen Metzger in Inns- bruck, der ihn in Uberlingen bei einem Kur- bestimmten Zeit aufstehen müssen, haben 8 N 5 um den kulturellen Belangen mehr Platz einzu- einen klingelnden Wächter neben dem Bett räumen. Friedrich Schmidt als Kreisvorsitzender aufenthalt Wegen seiner schön aussehenden 0 ehen. In diesen Tagen aber geschieht es im- ger wieder, daß man erwacht und meint, man miisse verschlafen haben, denn draußen vor dem Fenster erhebt sich bereits ein vielstim- miger Vogelgesang. Und doch ist es noch kaum dämmrig, wie wir uns schnell überzeugen, die Sterne verblassen eben erst, und Hoch kein Vorwitziger Sonnenstrahl blinzelt über den Horizont. Die kleinen Piepmätze aber singen schon munter dem grauenden Tag entgegen, und sie haben dabei ihre genaue Zeiteintei- lung. Wer sich in ihren Stimmen gut aùskennt, könnte seinen Chronometer nach dieser Vogel- uhr stellen, mit der Einschränkung allerdings, daß der Chor um so früher einsetzt, je weiter das Jahr voranschreitet. Eine gewisse Reihen- kolge aber halten die kleinen Sänger immer ein. Schon gegen 2 Uhr ist in diesen Junitagen die Heidelerche am Waldrand zu hören, wenig Später tritt der Buchfink auf den Plan, dann läßt sich der Gartenrotschwanz vernehmen, Rotkehlchen, Drossel und Kohlmeise gesellen sich dazu, und Amsel und Star, Ammer und Zaunkönig fallen in den Chor ein. Am viel- Stimmigsten ist das Konzert zwischen der dritten und der vierten Morgenstunde, und nanche Sänger verstummen bereits, wenn die onne über den Horizont emporsteigt. Einige ber, die Langschläfer unter den gefederten Choristen, Warten mit ihrem Gesang, bis es richtig hell geworden ist. Zu ihnen gehören der Stieglitz und der Hänfling und häufig auch die Spatzen.— Ein kleines Wunder ist die Vogeluhr! Augen auf im Straßenverkehr des Bauernverbandes sprach der Landjugend ein hohes Lob für das ausgezeichnete Niveau der bisherigen Veranstaltungen aus. Er setzte sich nach dieser Anerkennung mit dem oft gehörten Pessimismus auseinander und forderte die Land- wirte auf etwas mehr Optimismus zu zeigen um allen zu erwartenden ökonomischen Aenderungen in Europa gerecht zu werden. Seckenheim be- zeichnete er dabei als ein Beispiel der Wahrung des Bauerntums am Rande der Großstadt trot⸗ der zahllosen Einflüsse der Industrie. Eine be- sondere Anerkennung der Landesregierung über- mittelte für die Landjugendarbeit Dr. Schölch vom Regierungspräsidium Nordbaden. Der Staat ver- folgte mit Aufmerksamkeit diese Tätigkeit und stelle in Schulen zahlreiche Voraussetzungen für eine Fortbildung der jungen Landwirte zur Ver- fügung, die noch mehr ausgenutzt werden könn- ten. Dr. Schölch plädierte vor allen Dingen für einen besseren Kontakt zwischen Eltern und Ju- gend, um zahlreiche Exzesse aus der Welt zu schaffen. Das Hauptreferat des Tages hielt dann der Geschäftsführer der Landjugend Baden-Würt⸗ temberg, Dipl. Landwirt Kube, Stuttgart, der sich mit einer umfassenden Darstellung der Le- benser wartung und Hoffnung der jungen Land- wirte unter dem Thema„Was erwartet der junge Bauer vom Leben“ auseinandergetzte. Kube stellte zunächst fest, daß heute der Bauernstand durch die Umweltbetrachtung nicht mehr isoliert sei, sondern als ein Berufsstand von vielen be- trachtet werde. Deshalb müßten die Bauern von heute mit ihrer Umwelt und den anderen Be- rufsgattungen Beziehungen suchen und einen ech- ten Unternehmergeist entwiekeln. Sie müßten sich aber darüber klar sein, daß der Bauernstand eine gewisse Berufung verlange und keine Last Missionsboot bei Mannheim gesunken Mannheim dsw). Durch einen Schiffs- unfall ist auf dem Rhein bei Mannheim das Missionsboot„Johann Hinrich Wichern“ ge- kentert und gesunken. Der Mannheimer Schif- fermissionar Jung wollte ein am Ludwigs hafener Ufer liegendes Rheinschiff besuchen, als er sich mit seinem Schiff plötzlich in einem Drahtseil verfing, das lose unter Was- ser hing. Das Boot, das der Missionar selbst steuerte, legte sich sofort quer und kippte um. Jung, der bis zu den Hüften im Wasser stand, rettete sich schwimmend an das 50 Meter entfernt liegende Ludwigshafener Ufer, das dort Werksgelände der Badischen Anilin- und Sodafabrik ist. Mannheim. Das staatliche Gesundheits- amt Mannheim warnt auch in diesem Jahr Wiederum vor dem Baden im Rhein und Nek- kar. Die Bevölkerung wird darauf hingewie- sen, daß„das Baden im Rhein an den bis- her nicht ausdrücklich verbotenen Stellen nicht völlig unbedenklich ist“.(Sw) 5086 Wetterbericht Upersicht: Süddeutschland liegt in der Rand- zone des Hochs, das sich von den Azoren über die Nordsee bis ins Nordmeer erstreckt, im Bereich kühler Luftmassen. Dabei sind an- fangs noch Störungsreste vorhanden. Allmäh- lich zeigt sich jedoch mehr der Einflug des Hochdruckgebiets. Vorhersage: Wolkig mit Aufheiterungen, im allgemeinen niederschlagsfrei. Mittagstempe- raturen kaum über 20 Grad. Samstag freund- licher, Temperaturen nur wenig verändert. und schmackhaften Wurstsorten um einen kollegialen Rat gebeten hatte. 8 Junge Frau seit Tagen vermißt Stühlingen, Kreis Waldshut dsw). Seit einigen Tagen ist eine 27 Jahre alte Frau aus Fützen spurlos verschwunden. Eine ausge- dehnte Suchaktion durch Polizei, Grenzbe- amte und Einwohner verlief erfolglos. Er- mittlungen ergaben, daß sich die Frau am Tage ihres Verschwindens nach Stühlingen begab und dort eine Bekannte besuchte. Bei emem Stühlinger Arzt, den sie angeblich kon- sultieren wollte, ist sie jedoch nicht aufge- taucht. Die Frau litt seit längerer Zeit an einer Krankheit. Kreuz und quer durch Baden Weil am Rhein. Der 24jährige Jugendlei- ter der„Naturfreunde“ Ortsgruppe Weil am Rhein ist in den Schweizer Alpen tödlich ver- unglückt. Bisher war es noch nicht möglich, seine Leiche zu bergen.(isw) Freiburg. Eine Studiengruppe des inter- nationalen Krankenhausverbandes, der über 200 Verwaltungsfachleute, Klinikdirektor ren, Arzte, Techniker und Architekten aus 22 Na- tionen angehören, besichtigte auf einer Infor- mationsfahrt durch die Bundesrepublik die Freiburger Universitäts kliniken.(sw) Freiburg. Ministerpräsident Dr. Müller hat dem früheren Regierungspräsidenten von Südbaden, Dr. Paul Wäldin, der dieser Tage seinen 70. Geburtstag feierte, ein Glückwunsch- schreiben übersandt und die Verdienste des Jubilars gewürdigt.(Iswy) eee. ROMAN VON HANS ERNST Copyright by A. Bechthold, Fassberg, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden. (34. Fortsetzung) „Das kann ich nicht verstehen“, meint die Agnes.„Du bist doch ein sauberes Ding! Hast du denn noch nie einen Freund gehabt?“ „O doch“, antwortet Magdalena wie auf ein Stichwort.„Einmal war ich einem gut, von dem ich geglaubt habe, daß er ein rechter Mann sei. Daß er bloß die Feigheit eines Landstreichers gehabt hat, ist mir erst später aufgegangen. Ich war kaum zwei Monate fort, da hat er schon eine andere geheiratet, ohne es mich wissen z⁊u lassen.“ „Schau, schau“, sagt die Agnes und schaut ren Mann an.„So sind die Männer.“ „Nein, so sind Lausbuben. Männer können nicht so handeln“, erwidert Magdalena und lächelt zufrieden, da sie sieht, wie der Toni die Hände zu Fäusten ballt und die Lippen zu- sammenbeißt. Dann hebt er plötzlich den Kopf und lauscht. „Was ist denn da im Stall wieder los?“ sagt er und sieht auf. „Ist höchstens wieder eine Kuh losgewor- den“, meint die Agnes. Man hört tatsächlich dumpfes Murren und eine Kette klirren. Der Toni ist froh, einen Grund zu haben, die Haus- bank verlassen zu können. Weiter glüht die Sommersonne über den Bergen, legt sich strahlenschwer auf die Nak- ken der Menschen, die das erste Heu ernten und sich nach einem kühlen Windhauch seh- nen. Zuweilen steigen hinter dem Gebirge dro- hende Gewitterwolken auf, die sich erst in den späten Abendstunden entladen. Dann rauscht für Stunden ein erquickender Regen über die abgemähten Wiesen la. Um Mitternacht ste- 6 hen schon wieder die Sterne in einem blankge- FScheuerten Himmel und flimmern im leisen Wind. der hinter dem Regen herzieht. Am frü- hen Morgen aber, wenn die letzten dieser Him- melsaugen im Verblassen sind, rattern schon wieder die Mähmaschinen auf den Wiesen, die von Hoched und die von der Wies. Um diese Zeit kränkelt die Agnes wieder einmal. Magdalena muß allein das große Haus- Wesen führen. Eine andere wäre wohl kaum 2zUurechtgekommen. Sie aber schreckt vor kei- ner Schwierigkeit zurück und so wird auch Weiterhin punkt zwölf Uhr am Mittag die kleine Dachglocke geläutet, und wenn Bauer und Gesind die Stube betreten, steht die damp- fende Suppe bereits auf dem isch. Es besteht seit langem kein Zweifel mehr darüber, daß Magdalena besser kocht als die Bäuerin. Das merkt nicht nur der Bauer, das merken auch die Knechte, die mit ihrem Lob nicht zurück- Halten, während es ihm verboten ist, auch nur die kleinste Anerkennung zu zeigen. Eines Abends verläßt Magdalena den Hof, um in das Dorf zur Näherin zu gehen. Auf dem Heimweg dunkelt es bereits. Als sie durch den kleinen Wald, der auf halbem Weg liegt, kommt, muß sie den Blick zu den Wipfeln aufheben, die noch einen schmalen, grauen Schimmer auf den Weg herunterwer- fen. Fern hört sie eine Wiesenschnarre rufen. Einmal klagt im Geäst hinter ihr ein Vogel. Plötzlich vertritt ihr eine Mannsgestalt den Weg. Obwohl Magdalena Furcht nicht kennt, hebt sie doch instinktiv abwehrend die Hand. Im nächsten Augenblick weiß sie schon, wWer vor ihr steht, wird ganz ruhig und sucht nach einem passenden Wort, das ihn treffen könnte. Gerade aber als sie glaubt, es gefunden zu ha- ben—„Weglagerer“ könnte sich nach ihrer Meinung nicht schlecht anhören, da sagt er schon:„Erschrick nicht, Magdalena. Ich muß mit dir reden. So wie bisher kann das nicht weitergehen.“ „Und warum nicht?“ „Wenn du deinen Spott nicht ablegst und deinen Hohn, dann— ich glaube immer, es Sibt 5 dann einmal ein Unglück.“ „So glaubst du? Und deshalb mußt du mir zur Nachtzeit den Weg verstellen? Oder hast du es deiner Agnes 5 daß du mir entge- 5 3 0 Ganz nahe steht er vor ihr, schwer geht sein Atem aus und ein. Sie biegt den Kopf zurück, um davon nicht berührt zu werden. „Laß doch den Spott, Magdalena. Ich ertrage es nicht mehr.“ „Was erträgst du nicht mehr?“ „Alles ist so schwer. Die Agnes liegt krän- kelnd im Bett und du bist gesund!“ „Ich kann für meine Gesundheit nichts, Bauer.“ „Das weiß ich. Aber seit du mir kürzlich das Wieder gesagt hast— das von den Kindern—, seitdem finde ich keine Ruhe mehr. Es müßte ja kein Dutzend sein, ich wäre mit einem schon zufrieden. So weiß ich ja überhaupt nicht mehr, für Was ich lebe und arbeite.“ Der Duft frischgemähten Heus wird von einem Windhauch bis tief in den Wald herein- getragen. „Dann hab ich ja erreicht, was ich erreichen wollte! Ihr habt einmal eine Magd gehabt, die Monika. Von der weiß ich alles, auch das von dem Sturz der Agnes vom Heuboden. Und auch, wie unglücklich du an ihrer Seite bist. Das aber habe ich selber sehen wollen! Darum pin ich in die Wies gekommen, nicht deinet- wegen, wie du am Anfang vielleicht geglaubt hast. Du sollst dein ganzes Leben umsonst warten auf ein Kind. Ich will gerne beten dar- um, daß die Agnes recht lange lebt.“ „Magdalenal— Das kann doch nicht dein Ernst sein?“ „Ich bin zum Spaßen wirklich nicht aufge- legt. Und zur Wahrheit bin ich immer schon gestanden, wenn du es nicht mehr wissen soll- test.“ „Ja, das weiß ich! Es ist aber auch die Wahr- heit, daß ich froh wäre, wenn sie sterben Körmtel“ Erschrocken weicht sie einen Schritt zurück. „Du bist gemein! Zum Dank, daß sie dich in diesen schönen Hof gesetzt hat, wünschst du ihr jetzt den Tod. Tust du das wirklich?“ „Einmal solltest du mir doch noch glauben, Magdalena!“ „Ich habe einmal an dich geglaubt. Aber das, Was diu istzt tust, ist noch viel e als das, was du mir angetan hast. Was könnte dir auch schon der Tod der Agnes bedeuten?“ Da tritt er nahe vor sie hin:„Begreifst du das nicht? Der Weg wäre frei für uns beide.“ „Das hättest du früher haben können. Es müßte nicht erst über die tote Agnes gesche- Hen, Bauer.“ „Herrgott“, braust er auf.„Lasse doch dieses einfältige ‚Bauer'!— Sag' doch Toni zu mir, So wie früher!“ „Früher? Wann war das? Das ist schon 80 lange her, daß ich es nicht mehr weiß und auch nicht wissen darf. Bei allem Haß, den ich ein- mal auf die Agnes gehabt habe, muß ich mir heute eingestehen, daß sie mir bis in die Seele hinein leid tut.“ Plötzlich packt er sie jäh beim Arm und zwingt ihr Gesicht nahe an das seine:„Lenerl, du mußt! Ich habe ja keine Liebe zu ihr!— Und es kann doch nicht sein, Lenerl, daß du Alles vergessen hast.“ Er reißt sie an seine Brust, versucht sie zu küssen Nur den Bruchteil einer Sekunde ist sie er- starrt, dann stemmt sie die Fäuste gegen seine Brust. Als sie einen Augenblick Luft bekommt, klatscht ihre Faust hart mitten in sein Ge- sicht, so daß er gezwungen ist, sie loszulassen. „So meinst du es!“ sagt sie, heftig atmend. „Aber du irrst dich gewaltig. Wenn du meinst, daß ich zur Ehebrecherin tauge, so hast du dich verrechnet!“ Ehe er etwas darauf antworten kann, ist sie davongerannt. Ihre Schritte sind auf dem Moosboden nicht hörbar. Nur einen Ast hört er einmal unter ihrem flüchtenden Schritt bre- chen, dann umfängt ihn wieder die Stille des Waldes f Ein Fichtenzapfen Klatscht vor seinen Füßen ins Moos. Langsam hebt er die Hand und fährt sich über die schmerzende Stelle, die Magda- lenas Schlag hinterlassen hat. Dann läßt er sich müde zwischen den Wurzeln des 1 nieder und starrt ins Dunkle. 25 Diese Stunde hat ihm gezeigt, daß sie ihn 5 heute so ehrlich haßt, wie sie ihn einmal ge- liebt hat. Halbheiten gibt es wohl in 1 8 Leben nicht. 55 . Cortsetzung folgt) 85 8 5 Shart uud Sniel Vom einheimischen Sport Bei dem zweiten Wochentagsspiel im Rahmen der Werbe veranstaltungen schlug eine stark ver- jüngte Mannschaft des SV Ilvesheim die ersatz- geschwächte Elf der Fufsballvereinigung 1898 klar mit 4:0 Toren. Bis zur Pause lieſsen die Seckenbeimer vor allen Dingen durch das von Greulich organisierte Abwehrspiel nur einen Treffer in der 3. Minute zu, ais die Verteidif gung zu spät angriff. Aber nach der Pause kam Ivesheim, das während des ganzen Spiels eine technisch und kämpferisch überlegene Par- tie zeigte und in Mittelläufer Keller und Läufer Weber seine besten Kräfte hatte noch zu drei weiteren Treffern, während dem Seckenheimer Sturm, dem sichtlich ein Dirigent fehlte, trotz allen Eifers keinen Ehrentreffer erzielen konnte. SR Reichwein(VfL Neckarau) leitete sehr auf- merksam und sicher. Unentschieden gegen die CSR Die deutsche Fußball- Nationalmannschaft trennte sich von ihrem zweiten Achtel- finalgegner, der Tschechoslowakei, mit einem 2:2- Unentschieden, obwohl die Tsche- chen nach der ersten Halbzeit mit 2:0 in Führung lagen. Durch eine packende Lei- stung in der zweiten Halbzeit schafften die Deutschen mit Toren von Schäfer und Rahn den Ausgleich und verfehlten am Schluß nur knapp den Sieg. Da Nordirland im Zweiten Spiel der Gruppe I von Argenti- nien mit 3:1 besiegt wurde, führt Deutsch- land in der Tabelle dieser Gruppe vor Argentinien und Nordirland.(Ausf f licher Bericht im Innern des Blattes.) 1 Trotz 0:2- Rückstand noch 2:2 gegen CSR Großartige deutsche Leistung in der zweiten Halbzeit— Schäfer und Rahn schafften den Ausgleich Deutschlands Nationalelf mußte sich vor 30 000 Zuschauern in Hälsingborg gegen die T 2 Slowakei in ihrem zweiten Achtelfin 9 Fußball-Weltmeisterschaft mit einem 2:2-Unent- schieden begnügen. Wie beim 3:1 gegen Ar tinien lag Deutschland wiederum im Rückstand — diesmal sogar mit 0:2—, holte aber durch eine hervorragende Leistung der Hintermann- schaft und des Sturmes nicht nur das 5 verdiente 2:2- Unentschieden stand in dieser mitreißenden Nationalelf, da zu gleicher Zeit Argentinie Malmö gegen Nordirland mit 3:1 Toren gewann. Somit übernahm Deutschland in der Gruppe 1 die Führung. Platzwahl gewann Hans Schäfer n Novak. Beim Anpfiff völlige Windstille ohne Regen. Die deutsche Mannschaft: Herkenrath; Lemwerk, Juskowiak; mamniak; Rahn, Die tschechische Ma Faak; Pluskal, Poplu Dvorak, Molnar, Feuei Guter Start der CSR-Eif Stol- Schnellinger, Erhardt, Szy- Walter, Schon in den ersten fünf Minuten war zu er- Kennen, daß die CSR mit allen Mitteln den Kampf suchte und zeitweise sehr hart einstieg. f ition vor dem Avesheim schlug Fufßballvereinigung klar mit 40 Skrafraum zu Fall gebracht. Auch Uwe Seeler fand in Novak und Mraz zwei harte Gegner Vor. Klodt stiftete durch schnelle Flankenläufe Verwirrung in den CSR-Hinterreihen. Erhard sDielte vorerst zurückgezogener Stopper. Auf dem glatten Boden waren die Aktionen der Spie- ler unsicher, Rahn jagte einen 25-m- Schuß knapp neben den Pfosten. Pfiffe gab es für Erhardts Harten Körpereinsatz gegen Feuereisl. Eine 1:0- Führung Deutschlands lag in der Luft, als Fritz Walter in der 19. Minute einen Kopfball aufs Tor zielte. Novak köpfte das Leder aber über che Latte. Der CSR-Angriff erwies sich mehr- mals vor dem deutschen Tor als sehr Iich, zumal die beiden deutschen Vert diger noch immer mit dem glatten Rasen schwer zu schaffen hatten. 1:0 für CSR durch Elfmeter Ein Elfmeter- Strafstoß verhalf der CSR durch Dvorak zur 1:0-Führung. Erhardt hatte in der 24. Minute sehr leichtsinnig den Ball fünf Meter vox dem deutschen Tor zurückgespielt. Her Feth lief zum Ball und prallte mit Feuer sammen. Schiedsrichter Ellis pfiff ab und zeigte Zul den Elfmeterpunkt. Er deutete durch Hand- bewegung an, Herkenrath habe den CSR-Halb- linken mit dem Unterarm hinweggedrückt. Das War großes Pech für die deutsche Mannschaft. Der Strafstoß ging aber auf das Konto Erhardts. Die CSR-Elf spielte jetzt schneller und machte dem Schlußdreieck viel zu schaffen. In der 30. Minute wurde Schnellinger unfair gelegt. Fritz Walter schoß den Freistoß hoch über das Tsche- chentor. Das deutsche Zuspiel wurde mit zu- nehmender Spieldauer ungenauer. Viele Spieler Waren nervös geworden. Jeder CSR-Mann deckte zudem haargenau. Zikan erhöhte auf 2:0 Trotz ständigem Positionswechsel im deut- schen Sturm konnte die verstärkte CSR- Deckung i Tor mit Erfolg verteidigen. Rahn übertrieb ge 42. Minute erhöhte die 0. Herkenrath hatte ab- durch Zikan auf ehrt. Der Ball kam zu Hovorka, der zu n flankte. Sein Scharfschuß war für den deutschen Torwart unhaltbe Schnellinger, und Juskowiak schützen. Die Rotweißen führung in der Tasche. Anschlußtor gab mächtigen Auftrieb Das Spielsystem der CSR mit vier Verteidi- gern und einem ve nobenen Läufer funk- ierte auch zu Be der zweiten Halbzeit gut. Der deuts Am rannte immer wie- e Abwehrmauer an. In Untätig standen neben dem Tor- hatten die Halbzeit- Schoß dann net Gegenseite nur zehn Alter-Schuß. Uwe 8 linken Pfosten, varka einen Se Zentimeter neben d deu Deutschland s Aenne an zehn ten trotzdem übe und drär mit acht auf das Ansch tor. Aus allen Lagen wurde auf das CSR- geschossen. 2.1 im dem Ball übe Anschlußtor be durch Torlinie gedrüc Deutschen mäch B. Imme wieder drängte Szymaniak den Sturm nach vorn. Scha fer und Dolejsi prallten in der 63. Minute mit den Köpfen zusammen. Endlich klappte es dann in allen deutschen Mannschaftsteilen vorzüglich. Deutschland legte ein ungeheures Spieltempo Vor. Die Tschecheslowaken mußten mit acht bis neun Mann verteidigen. So kam es zum Ausgleich Zig Meter Entfernung 1 2:2- Ausgleich. Fritz Walter lage geliefert. D der war sofort, und brachte w. eine Wende des herbei. Das 3:2 hing in der Luft Die CSR wurde immer mehr in de Hälfte eingeschnürt. Beinahe hätte Rahn? Matcaronſ. die nehmen nur: J Paket 71 Für die Suppe 5 MALCARONI NACH MAHAN DER ART ganz einfach zuzobefeiten!— kin geholtvoſſes und söttigendes Rezept der italienischen Köche mit den ungefärhten„Birkel 7 Höhnchen“ kier⸗ Birkel 7 Höhnchen“ Flex-Maccgroni, 120 g gehacktes fleisch,/ Z,le⸗ . 0 bel, Knoblauchzehe, 50 g Reibksse,/ Liter 8 8 grübe, Tomstenmark, als, pfeffer oni fett. „Birkel 7 Hühnchen“ kier-Matccaroni kochen. Das fleſsch mit feingehackter Zwiebel und Knoblauch im hieſſhen fett anbraten; Mehl, Salz und pfeſſer darüberstreuen. Sobald braun, das Jomatenmatk beifügen und die Brühe zogieſſen. Die Sauce kurz kochen lassen; die gekochten kler- Mattaronj darin erhitzen und jede Portion mit fleibkäse und Botzerſſoczen anrichten. Das ideale Rezept für ofER KURZE BIRKEL FA EN“ löftelkarug und mundgerecht geschnftten eingeschossen, als nahm, aber dem f schoß. Jetzt lief De Die CSR- Stürmer „vor allem die Ron- merklich nach. Wären am Ende dition der Verteidi Deutschlands Spiel 911 betont umd In der 85. lieg derum Klodt ter Ellis Tab 1 8e 4 0: Mweden— bd, noch aus. In Gru das erst k ETS büßten am Mittwoch 9e 1 bernahm Schweden an der Spit über ein 1:1 nicht hinaus- Gruppe IV sind Brasilien und die Sowjetunion mit je 3:1 Punkten gleichauf an der Spitze. Osterreich scheint sich in dieser Gruppe zum„Punktlieferanten“ zu entwickeln, da die Elf gegen die UdssR mit 0:2 ihre zweite Niederlage ohne Gegentor hinnehmen mußte. Brasilien und England trennten sich torlos. Argentiniens Kampfgeist entschied Dine großartige kämpferische Steigerung nach der Pause brachte Argentinien vor 15 000 Zu- schauern im Halmstader Stadion einen verdien- ten 3:1-Sieg über Nordirland ein. Ausschlag bend ware die größere Schnelligkei Südamerikaner. Die ersten 25 J im Zeichen der Iren, 1 Verwirrung ten. Ein fa- land auf gham führte bereits 0 für Nordirland. Da- l eine böse Zeit zu ing trat in der 38. Min. zen Corbatta flach ver- ach einem Handspie ningham ein, Nach die Südamerikaner g zu erzwingen, Sie Sinn deine — Ent niedentlich glatt ausg 5. Minute ner glän mehrere für A dechte Avio durch Kopf- rbatta das dritte Tor der rigen Mannschaften gegen Brasilien ihre se und forcierten das Angriffsspiel in den letzten 20 Minuten so stark, daß der Führungstreffer förmlich in der Luft lag. Mit viel, viel Glück kamen die Brasilianer im dieser kritischen Zeit über die Strecke. Vor der Pause allerdings war Brasilien dem Füh- rungstreffer viel näher als die Briten. ö Nachdem Osterreich gegen Rußland zunächst das Feld beherrscht hafte, brachte IIjin die UdssR in der 17. Minute in Führung. Die Gster- reicher behielten trotzdem der Oberhand, kamen Aber zu keinem Tor. Dasselbe Bild zeigte sich auch in der zweiten Halbzeit. Die Gsterreicher chienen nach dem von Jaschin gehaltenen Elf meter, den Zarew gegen Buzek verwirkt Hatte, etwas zu resignieren. Iwanow erhöhte in der 61. Minute auf 2:0. Schottland fand gegen Paraguay nie die rich- ge Einstellung zu dem schnellen und wirbeln Spiel der Südamerikaner, die sich in harten mpfen völlig 4.) Aguero, 1:1 4 3 Aufzuzehren schienen. Tore: (23.) Mudie, 2:1(45.) Re, 31 Fra gegen Jugosla- en schon nach vier Minuten in Führung. ilfe brachte Kkreichs Torwart nach einem der Gefahren- leichen konnte. Ge- J slawien in der ich drängte nun in der 85. Mi- en später goslawien us den Aus Fontaine 1e, d Zwei ie, der in der ersten beiden Seil- 1 1 51 Kultur 8 Otigheimer Festspiele ab 6. Juli Die Gtigheimer Festspiele eröffnen am 6. Juli mit dem biblischen Stück„Josef von Agypten“, einer Neubearbeitung von Profes- Sor Franz Kölmel, der auch Regie führt. Nach dem„Tell“ in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg war dieses Werk der zweite große Erfolg der Gtigheimer Bühne, Die Titelrolle Spielt Gerhard Retschy, Tübingen. Die Zahl! der Mitwirkenden beträgt etwa 500 Personen. Gespielt wird., jeden Sonntag in den Monaten Juli, August und September bei jeder Witte rung. Der gedeckte Zuschauerraum umfaßt 4000 Sitzplätze. 5 Bänkelsänger berichten von Soraya Nele wird es bald wieder soweit sein, daſd Moritateng sänger durch die Lande ziehen und ihre Lieder von den Königinnen und Fürstinnen in aller Welt zum besten geben. Den deutschen Zeitungen und Zeitschriften nämlich wird es in Kürze verboten sein, etwas über Soraya, Königin Hliza⸗ beth, Prinzgemahl Bernhard oder andere hohe Persönlichkeiten zu bringen. Der Schah von Persien hat sich beschwert— beschwert darüber; daſb eine deutsche Illustrierte eine Veröffentli⸗ chungsserie über seine von ihm verlassene Frau brachte. Er beauftragte seinen Schwiegervater; den Botschafter des Iran, bei der Bundesregie- rung Einspruch heben. Eine neue Gesetzes- vorlage, die Lex aa soll es allen deutschen Zeitschriften verbieten, aus dem Leben der ge- krönten Häupter zu berichten. Die„bunte Illu- strierte untersuchte in einer Betrachtung diese Frage.— Im gleichen Heft finden wir einen brillanten Farbbericht über die weltumstüxzen⸗ den Ereignisse in Algerien. Herz zeitig nach KLOSTERFRAU Heilkräfte der Natur! Werden von der Unrast unse- rer Zeit besonders strapaziert und nervöse Beschwerden tre- 3 ten gerade jetzt so häufig auf. Nehmen Sie zum beruhigenden Ausgleich recht- Gebrauchsanweisung den MELISSENGEIST— für Kopf, Herz, Magen und Nerven! In ibm und Magen echten Wirken . ͤ. 7˙˖· Mach Dir ein paar schöne Stunden- eh ins Kino 77G ͤ ²˙ A U vadtisdwesler Ingeborg do Dienstag(Feiertag) und Mittwoch 20 Uhr Sonja Ziemann in dem Farbfilm: . 2 Bis Montag: Wo. 20, So. 15.30, 18.30 und 20.30 Uhr Ein Film aus der Welt der weißen Kittel mit Ewald Balser, Claus Biederstaedt, Edith Nordberg und Franziska Kinz. Freitag u. Samstag 22.15 Uhr „Teufelskommando“ 15.30, 18.30 und 20.30 Uhr f ö „Die große Sünde“ 5 5 7 8 5 1 5. ü 1 0 Vereins-Kalender 1 Turnerbund Jahn. Heute Freitag, 20.30 Uhr im„Kaiserhof wiehtige Besprechung sämtlicher Wettkämpfer und Kampfrichter betr. Kreisturnfest in Schriesheim. Maiclchen oder unabh. Frau für Heiß mangelbetrieb gesucht. Ea Spaun Kloppenheimerstr. 89 91 Freitag bis Sonntag: E Wo. 20, So. 16, 19 und 21 Uhr Trommelfeuer auf dem Balkan 4 Die Kolonne des Dr. M.) Ein realistischer Film vom Umbruch 1944 in Mazedonien! packend u. unerbittlich. Sonntag, 13.30 Uhr Jugendvorstellung mit ö Fuzzi: Gesetzloses Land Möbl. Zimmer Zu vermieten. Adresse im Verlag ds. Blattes. Hähnchen zu verkaufen. Zähringer Straße 82 Freitag, 13. Juni 20.00 22.30 Großes Haus Kleines Haus Nationaltheater Mannheim f Spielplan Ariadne aus Naxos. Oper v. Riehl Straus Miete E grün, 9. Vorstellung und kreler Verkauf Die Sündflut. Drama v. Ernst Barlach Miete F gelb, Halbgr. I, 10. Vorstellung und freier verkauf Kiss me Kate. Miete A, 10. Vorstellg. Th. G 5 Die Schule der Frauen. Miete C, Halbrg. Th. G Die Hochzeit des Figaro Komische Oper von W. A. Mozart Die Jungfrau von Orleans Kür die Mannheimer zugenabflune Gr. B Nr. 1535 Die Sündflut. Miete C, Haltgr. U. 10. Vorstellung. Th. G. Sr. d un kreier Verkauf a Freitag, 13. Juni 20.00 22.30 Kleines Haus Samstag, 14. Juni 19.30 22.30 Großes Haus 5 Samstag, 14. Juni 20.0 22.00 Kleines Haus Sonntag, 15. Juni 19.30 22.45 Großes Haus „ Außer Miete! Sonntag, 15. Juni 13.00 18.30 Kleines Haus 5 Sonntag, 15. Juni 20.00 22.30 Dienstag(Feiertag) 15.30, 18.30 und 20.30 Uhr und Mittwoch 20.15 Uhr Ruth Leuwerik u. Charles Freitag 20.15 und Samstag 22.30 Uhr— „Die Bestie“(16) ein harter„Krimi“ Samstag bis Monfag: bristine Hörbiger u. Rudolf lenz in der Neuverfilmung in Farbe: Der Edelweißkönig WO. 20.15, So. 15.30, 18.30 u. 20.30 Uhr Sonntag, 13.30 Uhr„Fuzzi: Besstzloses Land“ Gr. A und freier Verkauf 10. Vorstellung Er. E und freier Verkauf und Vermdſblungoſcarlen Glaccwunschſtaren NECKAR-BOTEDRRUCEKEREI Derlobungs- fertigt an 1 8 —