Stark Luft lianer Fü Sich eicher 1 El- hatte, n der rich- von ofes- ingen Lürze Eliza- hohe Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milk- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Samstag, den 14. Juni 1958 10.58. Jahrgang Querschnuſtt der Woche Von Gustav Roeder Bundesaußenminister von Brentano hat am Montag versichert, er glaube nicht, daß Frank- reich die europaischen Integrationspläne ver- 26gere. Aber der Mann, mit dem er kurz vor- her gesprochen hatte, der neue französische Außenminister Couve de Murville, glaubt dies offenbar. Wenigstens fand er bei einem Inter- view mit dem französischen Rundfunk, das kurz nach der Erklärung Brentanos veröf- fentlicht wurde, weit weniger optimistische Worte als sein deutscher Kollege. Couve de Murville sprach von der schwierigen wirt- schaftlichen Lage seines Landes und von den zerrütteten Finanzverhältnissen, die unter Umständen die europäischen Pläne durch- kreuzen könnten.. Wir haben Ursache, dem französischen Außenminister mehr Glauben zu schenken als dem deutschen. Denn die Wirtschafts- und Finanzlage Frankreichs ist miserabel. Auch die amerikanischen Geldspritzen können diese Kreislaufstörungen nicht beheben. So hofft denn Frankreich auf die europäische Solidarität. Und es wird mit ihr rechnen dür- fen, denn das Europa der Sechs steht und fällt mit Frankreich, Das weiß de Gaulle so gut wie seine europäischen Partner. Deswegen bekennt er sich auch zu den Integrations- planen, deswegen versichert er auch nach- drücklich, er werde die Verträge einhalten. Nicht etwa aus Liebe zu Europa, sondern aus Liebe zu Frankreich. Es ist sehr wahrscheinlich, daß bei den Ge- sprächen Couve de Murvilles mit den Mit- gliedern der Bundesregierung auch über eine deutsche Hilfe für den Nachbarn gesprochen worden ist. Ein Bonner Regierungssprecher hat zwar eine detaillierte— wahrscheinlich zu detaillierte— Angabe des SPD-Presse- dienstes dementiert, doch waren in der fran- 268ischen und schweizerischen Presse ähnliche Angaben zu finden. Vielleicht handelt es sich hierbei vorläufig noch um Wunschgedanken Frankreichs, aber es kann sehr leicht sein, daß Bonn um seiner selbst willen— aus Liebe zur Bundesrepublik— dem Nachbarn in Paris unter die Arme greifen mug. Das wird allerdings nicht so leicht gehen, Wie sich das etliche westliche Staatsmänner Vorstellen, die in der Bundesrepublik neuer- dings den gutmütigen reichen Onkel sehen. Zu dieser Meinung hat nicht zuletzt die groß- zügige Verpflichtung zur Zahlung der briti- schen Stationierungskosten beigetragen. Eng- 1 hat nun kaum daß dieser Handel zu seihen Gunsten abgeschlossen worden ist, auch schon einen weiteren Plan bereit, der auf eine amerikanische Anregung zurückgeht: Bonn soll einer neuen Weltbankorganisation Kredite geben, damit den sogenannten unter- entwickelten Ländern noch mehr als bisher unter die Arme gegriffen werden kann. Diesem Plan gegenüber sollte sich die Bun- desrepublik kühl verhalten. Denn erstens hat sie kein Geld übrig— man denke allein an die restlichen Auslandsschulden und an den innerdeutschen Bedarf—, und zweitens läuft sie Gefahr, auf diese Weise ihre derzeit starke Position im Nahen und Mittleren Osten aufs Spiel zu setzen. Wie leicht könnte sie durch eine verfehlte Kreditpolitik in eine Ausein- andersetzung wie die libanesische hineinge- zogen werden Die Kreditgeber für die Nahoststaaten— in erster Linie die USA— wissen nämlich nicht, in welche dunklen Kanäle ihre Gelder geflossen sind. Die Waffen werden herüber- und hinübergeschmuggelt, und so kommt es, daß die libanesischen Rebellen mit amerika- nischen„Bazookas“ gegen die zum großen Teil ebenfalls mit amerikanischen Waffen ausgerüsteten Regierungstruppen kämpfen. Die vom Weltsicherheitsrat in einem begrü- Benswerten Beschluß eingesetzte UN-Beob- achtergruppe für den Libanon soll jetzt ver- suchen, dem Waffenschmuggel auf die Spur zu kommen, zu dessen Unterbindung fehlen ihr jedoch alle Vollmachten. Die Agypter ha- ben aber sofort den Syrern einen Wink ge- geben. sich nicht verdächtig zu machen. In der vergangenen Woche ist auch das Feuer auf einem weiteren nahöstlichen Brand- herd wieder hell aufgelodert: Auf Zypern riefen die Türken„Teilung oder Tod!“ und stürmten die Geschäftshäuser griechischer Einwohner. Ihr Ruf nach einer Teilung kann Aber nichts als ein Ruf bleiben, realisieren läßt sich die Teilung der Insel kaum. Denn die 20 Prozent Türken, die auf Zypern leben, bilden keineswegs eine geschlossene Kolonie. Auhßerdem würde eine Teilung keinen Frie- den, sondern nur neue Unruhen stiften, und der Brand könnte kaum je gelöscht werden. England, das sich früher oder später— je früher desto besser— doch noch zu einer Lösung dieses Probems durchringen muß, trägt mit seinem guten Zureden sowohl ge- genüber den Türken als auch gegenüber den Griechen ein gut Teil Schuld an der jetzigen verfahrenen Situation. Und Moskau kann sich die Hände reiben, denn für die Sowiets kann es doch nichts Schöneres geben als einen handfesten Krach zwischen NATO-Partnern. Volksberagungsgeselz nach stürmischer Bebate abgelehnt Sozialdemokraten verließen aus Protest den Bundestag— Schröder: Die Vorgeschichte ist kommunistisch Bonn(dpa). Der Bundestag hat am Freitag nach fast sechsstündiger, stürmisch verlaufe- ner Debatte eine Volksbefragung über die atomare Aufrüstung der Bundeswehr mit 215 gegen 123 Stimmen bei zwei Enthaltungen ab- gelehnt. Damit ist der von der SPD einge- brachte Gesetzentwurf nach der Zweiten Le- sung endgültig erledigt. Für die Vorlage, die bereits am 25. April von der Mehrheit des Parlaments in der Ersten Lesung abgelehnt worden war, sprachen sich nur die sozialde- mokratischen Abgeordneten aus. CDU/CSU, FD und DP lehnten den Gesetzentwurf ab. Der Bundestag beschloß gleichzeitig mit Mehr- heit, sich den von der Bundesregierung ein- geleiteten Verfassungsklagen gegen die Län- der Hamburg, Bremen und Hessen wegen der dort geplanten Volksbef agungsaktionen an- zuschließen. Das Parlament wird dabei ebenso wie die Bundesregierung die These vertreten, daß derartige Aktionen verfassungswidrig seien. Bei den mündlichen Verhandlungen am 8. und 9. Juli in Karlsruhe wird Bundes- tagspräsident Gerstenmaier den Bundestag vertreten. In der Debatte war es zu außerordentlich scharfen Auseinandersetzungen zwischen der SPD und der CDU/CSU gekommen. Sie er- reichten ihren ersten Höhepunkt, als die so- zial demokratischen Abgeordneten während einer Rede von Bundesinnenminister Schrö- der den Plenarsaal verließen. Anlaß dazu war eine Weigerung des Ministers, während seiner Rede eine Zwischenfrage des SPD-Abgeord- neten Erler zuzulassen, Auch im weiteren Verlauf der Debatte kam es zu tumultartigen Szenen Der SPD-Abgeordnete Metzger erklärte bei der Begründung des Antrags, politische und nicht parteitaktische Gründe hätten die SPD zu ihrem Initiativgesetzentwurf bewogen. Ausschlaggebender Gesichtspunkt sei für die SPD die Sorge um das Volk. Die atomare sondern eine Zur Ver- Es Sei g sei nicht notwendig, sgefährliche Angelegenheit. brauche man nicht. sie les getan werde, zunächst noch stärker auf- zurüsten. Metzger warf der CDU vor, daß ihre Politik die Russen für alle Zeiten an der Zonengrenze festhalten wolle. Er verwahrte sich gegen den Vorwurf des Bundesinnenmi- nisters, die SPD wolle die Verfassung durch die Hintertür demontieren. Dieser Vorwurf sei eine Ungeheuerlichkeit. Dr. Schöder habe bewiesen, daß er die Verfassung nach Be- darf auslegen könne, Die Außerung des Bun- desinnenministers, die SPD wolle in Raten vor der Sowjetunion kapitulieren, bezeichnete Metzger als„üble Methode“, den politischen Gegner zu diffamieren. Schröder ließ Zwischenfrage nicht zu Bundesinnenminister Schröder appellierte in seiner Rede, die unter den Sozialdemokraten mehrfach große Unruhe auslöste, an die Trä- ger der Volksbefragungsaktion,„soweit sie auf dem Boden des Grundgesetzes stehen“, die Volksbefragungskampagne einzustellen. Ein wirkliches Urteil über die Gefährlichkeit der Volksbefragungsaktion lasse sich nur ge- winnen, sagte der Minister, wenn man den Hintergrund kenne, auf dem sie sich abspiele. Die Vorgeschichte dieser Aktion sei kommu- nistisch. Zur Erreichung ihres strategischen Ziels benutze die KPD Filfs organisationen, die bestimmte Aufgaben auf einzelnen Inter- essengebieten erfüllen sollen. An diesem Punkt der Rede sprang der SPD-Abgeordnete Erler auf, um eine Zwischenfrage zu stellen. Als sie ihm von Dr. Schröder verweigert wurde, veranlaßte Erler mit einer erregten Handbewegung den Auszug der SPD-Frak- tion aus dem Plenarsaal. Zusammenfassend erklärte Dr. Schröder, die kommunistischen Parolen würden nicht da- durch ungefährlich, daß sie auch von legalen Gegnern der Bundesregierung verwendet Neue Sowjel-Initiutive für Gipfelkonferenz Chruschtschow) schrieb an Eisenhower und MacMillan— Botschafter bei Gromyko Moskau(dpa). Die Sowjetunion hat am Freitag eine neue Initiative zur Vorbereitung einer Konferenz der Regierungschefs unter- nommen. Im Moskau empfing Außenminister Gromyko in getrennten Besprechungen die Botschafter der USA, Frankreichs und GoB britanniens sowie die diplomatischen Vertre- ter der Ostblockestaaten und Jugoslawiens, In- diens und Schwedens. Nach einer Meldung der sowijetamtlichen Nachrichtenagentur TASS Wurden bei der Aussprache Fragen ange- schnitten, die die Gipfelkonferenz betreffen. Fast zur gleichen Stunde wurden in Wa- shington und London neue Noten Chru- schtschows an Präsident Eisenhower und Pre- mier minister Mac Millan überreicht. Nach An- gaben eines Sprechers des US-Außenmini- steriums beschäftigt sich die 38 Seiten starke Note Chruschtschows ausschließlich mit der Gipfelkonferenz. Sie ist also nicht, wie vielfach erwartet wurde, eine Antwort auf den Vor- schlag der Westmächte, eine Ost-West-RKon- ferenz der Atomkontrollsachverständigen am 1. Juli in Genf zusammentreten zu lassen. Eine Veröffentlichung der Note ist nach An- gaben des Washingtoner Sprechers vorerst nicht beabsichtigt. Ministerpräsident Chruschtschow erklärte bei einem Empfang in der britischen Botschaft in Moskau auf die Frage eines Pressevertre- ters, ob eine Gipfelkonferenz noch in diesem Jahr stattfinden werde, dies hänge ausschlieg- lich von den Vereinigten Staaten ab. Gewisse Elemente in den USA, so zum Beispiel der amerikanische Außenminister Dulles, arbeite- ten gegen eine Gipfelkonferenz. Seinen Vor- schlag an die USA über Kreditgewährung und einen Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen auf dem Gebiet der chemischen Industrie bezeich- nete der sowjetische Ministerpräsident als gut. Die Sowjetunion bitte jedoch nicht um Almosen. Falls die amerikanische Antwort negativ ausfalle, wären auch die britische, die französische und die deutsche Chemieindustrie in der Lage, den sowietischen Ansprüchen zu genügen. Falls die USA die sowjetischen Vor- schläge nicht positiv beantworteten, würde die Sowjetunion„nicht dünner werden“. Bulganin krank— Malenkow am Leben Der sowjetische Ministerpräsident nahm auch zu den im Ausland verbreiteten Gerüch- ten über das angebliche Verschwinden sowie tischer Politiker Stellung. Die Tatsache, daß der führende Parteitheoretiker und Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, Suslow, seit mehreren Wochen nicht mehr gesehen Wurde, erklärte Chruschtschow damit, dag Suslow, der als Verfechter der sogenannten Generallinie gilt, 1 erneut einen Urlaub antreten werde. die von Stalin geprägt wurde, seinen Urlaub am Schwarzen Meer verbringt. Chruschtschowy kündigte an, daß Suslow in wenigen Tagen wieder in Moskau sein werde, dann jedoch Der Sowjetische Ministerpräsident teilte ferner mit, daß sein Vorgänger Marschall Bulganin, der seit Anfang Mai bei öffentlichen Veran- staltungen nicht mehr gesehen wurde, eine schwere Operation glücklich überstanden habe und noch im Krankenhaus liege. Auch der un- mittelbare Nachfolger Stalins, Malenkow, des- sen angeblicher Tod in der letzten Zeit mehr- fach gemeldet worden war, sei noch am Le- ben und bekleide die ihm übertragene Stel- lung als Kraftwerksdirektor. Adenauer will sich für Städtetag fordert Erhöhung der Pflegesätze— Krankenhaustag in Köln Köln(dpa). Bundeskanzler Adenauer be- tonte am Freitag zur Eröffnung des ersten deutschen Krankenhaustages in Köln, daß das deutsche Krankenhauswesen möglichst bald auf eine gesündere Grundlage als bisher ge- stellt werden müsse. Nach dem Grundgesetz sei die Lösung dieses Problems jedoch in er- ster Linie den Ländern und Gemeinden zu- geteilt. Der Bund sei nur am Rande daran be- teiligt. Trotzdem werde er sich bei der kom- menden Sozialreform persönlich für eine Bes- serung im Krankenhauswesen einsetzen. Es müsse der richtige Mittelweg gefunden wer- den zwischen der Gewährung staatlicher Mit- tel und einer möglichst geringen staatlichen Aufsicht über das Krankenhauswesen und die Sozialversicherung. Der Bundeskanzler erklärte vor über 4000 Ehrengästen der„Arbeitsgemeinschaft deut- sches Krankenhaus“, die Sozialversicherung und die Krankenkassen verfehlten ihren Zweck, wenn sie nicht in der Lage seien, die nötigen Gelder für die Krankenpflege aufzu- bringen. Die Gesundung des deutschen Kran- kenhauswesens sei aber auch noch eine ethi- sche Frage. Der Zug zum Materialismus die- ser Zeit fördere nicht gerade die Berufe des Krankenhauspersonals, von denen eine be- sondere ethische Leistung und materieller Verzicht gefordert werde. 5 Vorher hatte der nordrhein- westfälische Arbeits- und Sozialminister, Hemsath, darauf hingewiesen, daß nach seiner Meinung die Wiederherstellung der Wirtschaftlichkeit der deutschen Krankenhäuser über die Zustän- digkeit und Finanzkraft der Länder gehe, Der Bund müsse deshalb in der kommenden So- zialreform bei der Lösung dieses Problems ö helfen. b Werden. Wer bewußt oder unbewußt, guten oder bösen Glaubens, wissentlich oder ohne seinen Willen in diese Rampagne verstrickt Werde,„spielt das Spiel unserer gemeinsamen Gegner“. Während sich die Bänke der SPD-Fraktion allmählich wieder füllten, verwies Dr. Barzel von der CDU/CSU auf die kürzlich geäußer- ten Besorgnisse führender Schweizer Sozial- demokraten über die von der SpD in Gang gebrachte Aktion. Er bezog sich in seiner An- Sprache auch auf das Weißbuch der britischen Labour Party, in dem gefordert werde, dag Großbritannien seine eigenen atomaren Ab- sSchreckungsmittel nicht r abrüsten dürfe, bis alle anderen Staaten das gleiche getan hätten. In diesem Zusammenhang zitierte Dr. Barzel die Worte„Schwäche ist Kriegsanzie- hung“ des verstorbenen SPD- Vorsitzenden Kurt Schumacher. Die CDU lehne den Ent- Wurf aus rechtlichen Gründen ab. Die Haltung von FDP und DP Der FDP- Abgeordnete Dürr erklärte, seine Partei lehne den Entwurf nicht nur aus ver- kassungsrechtlichen, sondern auch aus verfas- sungspolitischen Gründen ab.„Es wäre falsch, aus unserer Verneinung der Volksbefragungs- aktion zu vermuten, daß wir in der Gegner- schaft gegen die atomare Bewaffnung der Bundeswehr schwankend geworden wären.“ Der Sprecher der Deutschen Partei, August Martin Euler, behauptete, die SpD müßte, Wenn sie in der Regierungs verantwortung wäre, ebenso handeln wie die Bundesregie- rung. Auf die Angriffe der CDU/CSU entgegnete der SPD-Abgeordnete Mommer, es sei das oberste Ziel der CDU, eine Atomgroßmacht aus der Bundesrepublik zu machen, und nicht die Wiedervereinigung zu verwirklichen. Die SPD habe nie gesagt, daß man der roten Mi- litärmacht nichts entgegensetzen solle. Der Feind konzentriere aber seine Kräfte in Asien und Afrika. Zur CDU gewandt, sagte Mom mer:„Sie jagen ihm die Hasen in die Küche.“ Tumulte um Schröder— Pfuirufe der CDU Als Bundesinnenminister Schröder die von dem Abgeordneten Mommer gegen Bundes- Kanzler Adenauer gerichteten Angriffe mit Schärfe zurückwies, kam es wieder zu tumult- artigen Szenen, bei denen Vizepräsident Preusker die Ruhe im Saal nur mühsam wie- derherstellen konnte. Pfuirufe der CDU be- gleiteten den Vorwurf des Ministers, Mommer habe dem Bundeskanzler„in gesamtdeutschem Sinne Unzuverlässigkeit“ unterstellt. SPD will ihren Kampf weiterführen Zu diesem Appell des Ministers meinte der SPD-Abgeordnete Arndt später in der De- batte, es sei richtig, daß ohne ein Minimum an nationaler Gemeinsamkeit nicht auszu- kommen sei. Aber die Reden Schröders und r hätten nur Vverdäch- SPD enthalten, Schritt- zu sein. tigungen 8 macher de DiSmus Krankenhäuser einsetzen Der Präsident des Deutschen Städtetages, Bürgermeister Schwering(Köln), bezeichnete die Bemühungen um eine Kürzung der„Ver- weilsdauer“ in den Krankenhäusern, die Schaffung von Einrichtungen für Chronisch Kranke und die Intensivierung der Hauskran- kenpflege als die wesentlichsten Probleme des deutschen Krankenhauswesens. Nach einer Untersuchung des deutschen Städtetages müg- ten die von der Sozialversicherung aufzubrin- genden Pflegesätze in der Bundesrepublik im Durchschnitt um rund vier Mark höher liegen, Wenn die„echten Selbstkosten“ der Kranken- häuser gedeckt werden sollen. Bei den kom- munalen Krankenhäusern müßte dieser Zu- schuß für den Fall, daß die von den Gemein- den geleisteten Betriebszuschüsse fortfallen sollen, um weitere drei Mark je Tag und Kranken auf rund sieben Mark erhöht wer- den. Künftig sollten nach Ansicht des Städte- tages die Pflegesätze zwischen den Kranken- häusern und den Sozialversicherungsträgern frei vereinbart werden. Die neuen Pflege- sätze müßten die Selbstkosten der Kranken- häuser vollständig decken. 2 III Habt ihr ein bißchen Platz für uns? Viele Ostflüchtlinge warten in Lagern— Not fragt nicht nach Kompetenz Zum Staatsfeiertag am 17. Juni ist ein Aufruf zur Friedlandhilfe veröffentlicht worden. Hun- derttausende von Flüchtlingen und Vertriebe nen hüben das Lager Friedland passiert, und Zur Zeit treffen dort die verschleppten Deut- schen ein, die die Russen freigegeben haben. Sollen diese Menschen weiter in die Lager ge- stopft werden, in diesem Deutschland, das für sie der langersehnte Inbegriff aller Hoffnung War? Brigitte Gersten maier, die Frau des Bundestagspräsidenten, gibt in folgendem einen Bericht über Friedland heute. An fünf Tagen in der Woche treffen Trans- porte mit Aussiedlern ein. Es sind Deutsche Aus Schlesien und Oberschlesien, aus Pom- mern, West- und Ostpreußen, also aus Gebie- ten, die jenseits der sowietisch besetzten Zone seit 13 Jahren unter polnischer Verwaltung stehen. Am 17. Mai befanden sich unter ihnen erstmals Deutsche aus Litauen und Memel land. Sie hatten seit dem Ende des Krieges innerhalb der russischen Staatsgrenzen gelebt und meist auf der Kolchose gearbeitet. Ich hatte Gelegenheit, in Friedland mit ihnen zu Sprechen. Zehn Jahre lang gehofft Eine junge Frau war drei Tage zuvor aus Moskau abgefahren. Es war ihre sechste Reise von der Memel nach Moskau gewesen,„denn Wenn man nicht selbst sieht, gehen die Pa- piere verloren“. Jede Fahrt kostet 300 Rubel, das ist das Monatsgehalt eines gelernten Fa- Prikarbeiters. Auf der Kolchose verdient man dort aber nur einen Rubel täglich und 200 g Brot. Auch die Kolchosarbeiter waren mehr- fach in Moskau gewesen, um ihre Ausreise- genehmigung nachzusuchen. Eine Familie hatte sich zehn Jahre darum bemüht. Bisher War es unmöglich, herauszukommen. Jetzt, seit der Unterzeichnung des deutsch- sowjetischen Handelsabkommens, haben die russischen Be- Hörden offenbar neue Weisungen erhalten. In Wilna stehen lange Schlangen von Antrags- stellern vor den Schaltern der Miliz. In den letzten Jahren haben auch die Rus- sen den Druck auf die deutschen Minderhei- ten in ihrem Machtbereich gelockert. So gibt es in Litauen eine Verordnung, daß wieder deutscher Gottesdienst abgehalten werden darf, wenn sich in der Gemeinde mindestens 20 Menschen finden, die den Wunsch danach Außgern.„Wir hatten in unserem Ort eine evangelische Kirche, die als Speicher diente“, erzählte ein alter Mann.„Nu, wie ich das von dem deutschen Gottesdienst hörte, setzte ich mich aufs Rad und fuhr herum für die Unter- schriften. Mit 83 Namen kam ich zur Miliz, Aber die sagte: Name ist nich genug, kann jeder sagen, Adresse muß auch sein!“ Am nächsten Sonntag fuhr ich wieder und sam- melte die Adressen mit Namen nochmal ein. Eine Antwort habe ich nicht bekommen, aber Sie fingen an, die Kirche zu renovieren. Die ist ein paar hundert Jahre alt, und sie haben ein Gesetz, wonach schöne, alte Gebäude nicht verfallen dürfen. Vielleicht findet dort in nächster Zeit wieder Gottesdienst statt.“ Tausend an jedem Tag Was erwartet diesen Mann mit seiner Fa- milie bei uns? Das Lager. Ich fragte ihn, ob er gehört hätte, daß hier die Wohnungen immer noch recht knapp wären.„Ja“, sagte er,„Leute haben uns das geschrieben, aber Wir denken, wenn wir überhaupt nach Deutschland kommen dürfen, werden sie auch noch ein bißchen Platz haben für uns, sonst 1 Wir ja gar nicht hereingelassen wer- en.“ 5 Wie sieht es damit aus? Unser Wirtschafts- wunder beruht auch auf der Arbeit der Hei- matvertriebenen und Flüchtlinge, die mit zehn Millionen Menschen fast ein Fünftel der Be- völkerung Westdeutschlands ausmachen. Der Strom der Flüchtlinge ist zwar abgeebbt, aber er wird nicht versiegen, so lange in der sowie- tisch besetzten Zone die Unfreiheit regiert. Man muß damit rechnen, daß weiterhin jeden Tag rund 1000 Deutsche von jenseits des Eiser- nen Vorhanges in die Bundesrepublik ein- Wandern. Sie finden hier Arbeit genug, aber kaum Unterkunft, außer in den meist schon überfüllten Flüchtlingslagern, die eben nur Provisorien sein können. Seit 1956 etwa hat die Stauung in den Durchgangslagern eingesetzt. Früher mußten die Menschen damit rechnen, vielleicht eine Woche lang mit drei, vier fremden Familien in einem Zimmer zu schlafen; heute dauert es Monate, ja manchmal Jahre. Und wenn sie aus dem Durchgangslager“ herauskommen, um einer Gemeinde zugewiesen zu werden, die keine Wohnung für sie hat, dann geht es eben wieder ins Lager. Diesmal in einen Gast- hofsaal, wo jede Familie zwar ihre eigene Toe hat, aber doch mit 70, 80 Menschen in einem gemeinsamen Raum lebt. Man hört, wer hustet und was gesprochen wird. Man riecht, was die anderen kochen, Und hinter Allem steht die Geräuschkulisse der den gan- zen Tag über tönenden Radios. So geht es nicht nur der Handvoll Asozialer, sondern auch fleißigen, längst in Arbeit stehenden Männern und Frauen, und nicht zuletzt den kinderreichen Familien. Wollen wir uns beschämen lassen? Die Bundesregierung hat in steigendem Maße große Summen zur Unterbringung der Flüchtlinge ausgegeben. Hinzu kommen bei Aussiedlern und bei anerkannten politischen Flüchtlingen noch Aufbaudarlehen aus dem Lastenausgleich. Die Länder haben sich ver- Pflichtet, eigene Mittel hinzuzufügen, da auch sie die Steuern aus der Produktionskraft der Zugewanderten einnehmen. Dennoch sind seit Stwa zwei Jahren immer Kleinere Teile der dafür geplanten Bauvorhaben ausgeführt worden, obwohl die Mittel dafür bereitstan“ den. Es gibt Meinungsverschiedenheiten zwi- schen dem Bund und einzelnen Ländern über den Einsatz dieser Mittel, Meinungsverschie- denheiten, die zur Bremse werden. Aber dür- ken politische Differenzen auf Kosten derer ausgetragen werden, die heute vor allem die Not der geteilten Nation tragen? a im Herbst Wehrübungen für Freiwillige Einige tausend Interessenten meldeten sich— Vier Wochen Ubungsdauer Bonn(dpa). Auf Anordnung von Bundes- verteidigungsminister Strauß werden vom Herbst dieses Jahres an die ersten Wehr- übungen innerhalb der Bundeswehr stattfin- den. Wie das Verteidigungsministerium mit- teilt, sei Strauß hierzu auf grund der Mel- dungen von mehreren tausend Interessenten veranlaßt worden, die als Offiziere und Unter- Offlziere in der früheren deutschen Wehrmacht gedient haben. Die Anordnung des Verteidigungsministers stützt sich auf das Wehrpflichtgesetz und das Gesetz über die Dauer des Grundwehrdien- stes und die Gesamtdauer der Wehrübungen. Sie beträgt bei Mannschaften und Unteroffl- zieren höchstens 9 und bei Offlzieren höch- stens 18 Monate. Nach der Mitteilung des Ministeriums sollen vorerst jedoch nur solche ehemalige Offiziere und Unteroffiziere von Heer, Marine und Luftwaffe einberufen werden, die freiwillig üben wollen und den Geburtsjahrgängen 1914 und jünger angehören. Diese Maßnahme be- gründet das Ministerium mit der Tatsache, daß während der Aufbauzeit der Bundeswehr Unterbringungsraum und Ausbildungsmög- lichkeiten nur in begrenztem Umfang zur Verfügung stehen und andererseits die Aus- bildung der bestehenden Truppenteile durch die Ableistung erster Wehrübungen nicht ge- stört werden soll. In Ausnahmefällen sollen auch gediente Mannschaftsdienstgrade und Altere ehemalige Offiziere und Unteroffiziere für Eine vorzeitige freiwillige Ableistung von Wehrübungen berücksichtigt werden. Das Heer wird 2800 Offlziere und 4600 Um- terofflziere, die Luftwaffe je 500 Offiziere und Unteroffiziere und die Marine 300 Offiziere für die erste Wehrübung einberufen. Die erste Wehrübung soll im September/ Oktober be- ginnen. Sie wird vier Wochen dauern. Es ist geplant, daß in jedem weiteren Quartal eine Wehrübung stattfindet. Die im Herbst begin- nende erste Ubung ist lediglich als Kontakt- aufnahme gedacht. Erst in den darauffolgen- den Ubungen soll mit der Waffenausbildung begonnen werden. Nach den jetzigen Planun- gen wird damit gerechnet, daß die Teilnehmer einer Wehrübung nach Ablauf von zwei Jah- ren mit der nächsten Ubung rechnen können. Während der Wehrübungen erhalten die Wehrpflichtigen Wehrsold, je nach Dienstgrad Zwischen zwei und acht Mark pro Tag, sowie unentgeltliche Verpflegung, Unterkunft, Dienstbekleidung und Feilfürsorge. Die An- gehörigen der Wehrpflichtigen erhalten wäh- rend der Dauer der Wehrübung Unterhalts- leistungen nach dem Unterhaltssicherungs- gesetz. Das bedeutet, daß z. B. die Ehefrau eines Wehrpflichtigen, der zwölf Monate vor Einberufung zu einer Wehrübung ein Durch- Schnitts- Nettoeinkommen von 1180 DM hatte, einen Unterhalt von 550 DM erhalten würde, in besonderen Fällen können neben den all- gemeinen Deistungen Sonderleistungen, 80 z. B. Zuschüsse für Krankenkassen und Le- pensversicherungsbeiträge oder Zahlung an Bausparkassen gewährt werden. Heffige Zusummenslöße in Nicosid Fünf Tote— Britische Fallschirmjäger sollen Blutbad verhindern Nicosja(dpa). Nach einer Nacht heftiger Zusammenstöße und Gewalttätigkeiten in Ni- cosia patrouillierten am Freitag starke bri- tische Truppeneinheiten in der Stadt, wäh- rend Aufklärungsflugzeuge das Gebiet über- logen. Mehrere Angehörige der britischen Truppen wurden von zyprischen Frauen tür- kischer Abstammung, die die Freilassung ih- rer verhafteten Söhne forderten, gesteinigt und verletzt. In der Nähe Nicosias wurden fünf Personen bei einem Zusammenstoß zwi- schen griechischen und türkischen Zyprern getötet. Britische Pioniere errichteten Barri- kaden aus Eisenrohren und Stacheldraht ent- lang der Grenzlinie, die den griechischen von dem türkischen Stadtteil in Nicosia trennt. In Nicosia und der Hafenstadt Famagusta wird die Ausgangssperre bis auf weiteres aufrecht- erhalten. Die britische Regierung ist entschlossen, al- les zu tun, um weitere Zusammenstöße zwi- schen Griechen und Türken und damit— bei einer etwaigen Zuspitzung der Lage— ein Blutbad auf Zypern zu verhindern. Eine 500 Mann starke Fallschirmjägereinheit wird am Wochenende nach Zypern geflogen. Die Ein- heit war auch bei dem Suez- Unternehmen eingesetzt. In London wurde bestätigt, daß nach der Türkei auch Griechenland gegen die Aus- schreitungen auf Zypern protestiert hat. Die griechische Regierung macht Großbritannien für die blutigen Zusammenstöße zwischen Türken und Griechen verantwortlich. Der griechische Chefdelegierte bei den Vereinten Nationen hat den Präsidenten des Weltsicher- heitsrates am Freitag in einem Schreiben dar- auf aufmerksam gemacht, daß die Ausschrei- tungen auf Zypern und die sich daraus er- gebenden internationalen Folgen den Frieden und die Sicherheit im östlichen Mittelmeer- raum gefährden. Frankreich legt Staatsanleihe auf De Gaulle: Durch Anstrengung zum Wohl- stand— Der Weg ist hart, aber schön Paris(dpa). Ministerpräsident de Gaulle gab am Freitagabend in einer Rundfunk- ansprache bekannt, daß die Regierung eine neue Staatsanleihe auf Goldbasis auflegen werde. Sie sei die erste Etappe auf dem Wege 2Ur französischen Wiedergesundung. Das wich- tigste innenpolitische Problem sei der Aus- gleich der Finanzen und der Wirtschaft. Der General rief alle Franzosen auf, der neuen Staatsanleihe einen„triumphalen Erfolg“ zu bereiten. De Gaulle fügte hinzu, bei dem Aus- gleich seiner Finanzen und seiner Wirtschaft Werde Frankreich sehr harte Anstrengungen auf sich zu nehmen haben. Ohne diese An- strengungen werde es einer Katastrophe ent- gegengehen, mit ihrer Hilfe aber werde sich dem Lande der Weg zum Wohlstand öffnen. Als Vorbedingung für jeden Wiederaufstieg Frankreichs nannte General de Gaulle die Staatsreform. Er erklärte:„Jeder Franzose Weiß, dag uns jeder Weg in der Zukunft ver- sperrt ist, wenn Frankreich nicht, über einen Staatsapparat verfügt, der zur Führung fähig ist. Das ist die Vorbedingung für alles. Wir haben es soeben am Rande des Abgrunds festgestellt. Ich habe zusammen mit meiner Regierung die Aufgabe, unserem Volke neue Institutionen vorzuschlagen, damit es in der Republik Staatsgewalten gibt, die stark. sta- bil und wirksam genug sind, um die Verant- wortung für Frankreichs Schicksal überneh- men zu können“ De Gaulle schloß mit den Worten:„Fran- z6sinnen und Franzosen! Ihr werdet zu Be- ginn des Herbstes mit euren Stimmen über diese lebenswichtige Reform und damit auch über das Schicksal Frankreichs entscheiden. Der Weg ist hart, aber schön. Das Ziel ist schwierig aber grog. Auf denn, das Start- signal ist gegeben“. ———————— USA-Staat Michigan begeht Tag der deutschen Einheit Chicago(dpa). Der Gouverneur des USA-Staates Michigan, Mennes Williams, hat den 17. Juni dieses Jahres zum Tag der deut- schen Einheit auch in seinem Staat prokla- miert. Alle Deutschamerikaner und Amerika ner wurden von ihm aufgerufen,„sich erneut der Sache der Freiheit für die versklavten Völker zu widmen und den Märtyrern der Liebe zur individuellen Freiheit Achtung zu erweisen“. Der Gouverneur erinnert in seiner Proklamation an den 17. Juni 1953, an dem „der erste Aufstand gegen den kommunisti⸗ schen Terror in Ostberlin und in der Sowiet- zone erfolgte“. Eine Urkunde der Proklama- tion hat der Gouverneur Bundespräsident Heuss nach San Francisco übersandt. Der Bundespräsident hält sich gegenwärtig in Kalifornien auf. g 500 Bundeswehrsoidaten nach Lourdes Paris(dpa). Etwa 500 Soldaten der deut- schen Bundeswehr werden heute an einem internationalen militärischen Pilger zug teil- nehmen der in dem französischen Wallfahrts⸗ ort Lourdes stattfindet. Insgesamt werden 40 000 Soldaten aus allen NATO-Ländern so- wie dus Spanien erwartet. Bundesverteidi- gungsminister Strauß, der ursprünglich eben- falls nach Lourdes fahren wollte, hat seine Teilnahme wegen Arbeitsüberlastung abge- Sagt. Die Krise im Libanon dauert an Beirut(dpa). Das Eintreffen der ersten UN- Beobachter im Libanon hat am Freitag bei der Bevölkerung und in Regierungskrei- sen von Beirut eine fühlbare Erleichterung ausgelöst, Eine Lösung der innenpolitischen Krise ließ sich jedoch trotz des Eingreifens der UN noch nicht absehen, Die jüngsten Entwicklungen scheinen vielmehr auf eine Hrhöhung der Spannung in dem seit fünf Wochen von Streiks und Unruhen beim- gesuchten Lande hinzudeuten. Während die libanesische Presse einen Erlaß über die Auf- stellung von„Hilfskräften“ veröffentlichte. f N Bundespräsident Heuss hat König Feisal vom Irak zu einem Staatsbesuch in die Bun- desrepublik eingeladen. ö Bundesaußenminister von Brentano wird am 23. Juni in Den Haag die deutsch- nieder- ländischen Ausgleichsverhandlungen fortset- zen. DP-Bundestagsabgeordneter Dr. Elbrächter ist aus seiner Partei und Fraktion ausgetreten; damit hat die Deutsche Partei nur noch 15 Ab- geordnete im Bundestag; nach der Geschäfts- ordnung muß eine Fraktion mindestens 15 Ab- geordnete haben. 8 Die Deutsche Bundesbank wird der Welt- pank einen neuen Kredit von 115 Millionen Dollar geben; dies ist das Ergebnis der Be- sprechungen, die Weltbankpräsident Black in Bonn führte. Der Generalrat der Sozialistischen Inter- nationale veranstaltet gegenwärtig in Brüssel ein dreitägiges Treffen; von deutscher Seite nehmen Ollenhauer, Wehner und Carlo Schmid teil. Auf der Brüsseler Weltausstellung Wurde am Freitag der zehnmillionste Besucher be- grüßt. Das Belgrader Außenministerium bestätigte, daß am 31. Mal eine Gruppe von zehn soge- nannten Fonformisten illegal nach Albanien geflüchtet ist und daß im Zusammenhang damit eine Anzahl von Jugoslawen zur Auf- Klärung dieser Fiucht festgenommen wurde. Neues dus aller Welt 1 Auswanderer erschlug seine Frau Sydney(dpa). Der 33 Jahre alte deutsche Australienauswanderer Helmut Gumbrecht ö wurde wegen Totschlags von einem Gericht in Sydney zu viereinhalb Jahren Gefängnis ver- 2 urteilt. Er hatte seine 23 Jahre alte Ehefrau, Mel die ihm untreu geworden war, im Affekt mit deu einem Schraubenschlüssel geschlagen und töd- Aus lich verletzt. Der Richter hielt dem Angeklag- Zig ten seine einwandfreie Vergangenheit, dar- Käu unter auch seine im Kriege errungenen Aus- Spe zeichnungen, zugute und gab die Hauptschuld are An der Tat einem ungarischen Einwanderer, Meg der die Frau des Angeklagten verführt habe. Dul Nach Verbühßung seiner Gefängnisstrafe kann 1000 Gumbrecht aus Australien ausgewiesen wer- Sen den, Der Richter will sich jedoch dafür ver- Sen wenden, daß er mit seinen beiden Kindern im 1955 Lande bleiben kann. Rlic gete „Wikinger“ in schwerem Sturm 8 85 NewWw Vork(dpa). Sieben Norweger, die es ihren frühen Vorfahren gleichtun wollen und sich in einem Nachbau eines 19 Tonnen Krei großen Wikingerschiffes von Bergen nach New Lork aufgemacht haben, sind in mörde- 5 rischen Sturm geraten. Nach einem Funk- W spruch, der in New Vork aufgefangen wurde, ä kegte am Donnerstag ein„ungeheurer Sturm“ mitte über die See.„Die Steuerbord- Positions- heim laterne wurde über Bord gespült. Außerdem 1958 haben wir etwas Frischfleisch verloren.“ Doch das versicherten die modernen Wikinger, daß sie Turn nicht in Gefahr seien. Das Schiff hat bis jetzt werd 1780 Seemeilen zurückgelegt und steht gegen- ausg. Wärtig südöstlich von Grönland. 5 han mitt. die Anste Führt Use Kon! . W 5 5 82 währ 5 5 181 .„„ natũ ers SCHON 5 5— die Höhe e 3 g ort Weinhändler Brogsitter ist vorbestraft taff Fremdgewächse wurden Eigenerzeugnise Seck Kontrolleur sollte bestochen werden turn Wiesbaden(dpa). Der wegen Verstoßes en und Vergehens gegen das Weingesetz und we- 184 gen Betruges angeklagte Rüdesheimer Wein- 75 gutsbesitzer und Weinhändler Dr. Brogsitter e ist einschlägig vorbestraft. Das ergab sich jetzt im Prozeß vor einer Wiesbadener Straf- Froh. kammer, als der Staatsanwalt einen Straf- Brac befehl aus dem Jahre 1943 vorlas, nach dem 8 Brogsitter 500 DM Geldstrafe wegen irrefüh- enbu render Lagebezeichnungen und anderer fal- inte scher Angaben auf Weinflaschen-Etiketten er- die F Balten hatte. Der Staatsanwalt erklärte, da- Kenda mit sei die Behauptung Dr. Brogsitters als erste Widerlegt anzusehen, er habe das Weingesetz und gar nicht oder nur dem Sinne nach gekannt. Das Mit den von ihm sichergestellten Unter- fetzt lagen belegte Weinkontrolleur Veltes als neuer Zeuge dem Gericht den Werdegang“ der durch Brogsitterschen„Originalabfüllungen“ und Schön „Spätlesen vom Erzeuger“, Häufig waren die Wurde Fremdgewächse schon bei ihrer Ankunft in Rück Rüdesheim in die„Eigenerzeugnis-Abteilung“ getre⸗ des Weingutes Brogsitter„gelenkt“ worden. vor Da gab es nach den Aussagen des Kontrol- va . 285 4 8 5 5 leurs zwei große Mengen verschiedener Mo- Herrli selweine, die zusammengeschüttet und später 8 reiche unter verschiedenen Fantasiebezeichnungen Au b als Originalabfüllungen das Weingut in Rü- er desheim verließen. Veltes sagte:„Ich hatte 8 einen Sicherstellungsbeschluß des Gerichts in 185 der Hand. Ich kam aber zu spät, denn große Seine Teile der angeblich unwichtigen Unterlagen durkte waren bereits, vernichtet“. Dennoch habe der Rest der überaus wichtigen Unterlagen aus- gereicht, um die Ermittlungen zu Ende zu 1 führen. des Veltes berichtete dem Gericht auch von Uel einem Bestechungsversuch der Familie Brog- des n Sitter, die ihn durch ein anschließendes Straf- Ses, verfahren von den weiteren Ermittlungen opfer. aussch tete. Das Verfahren gegen Veltes en- deseb- dete aber mit einem Freispruch. Krieg Weinkontrolleur Reichwein führte die Er- 5 5 mittlungen zu Ende und lieferte dem Staats-. anwalt gemeinsam mit Veltes die Unterlagen Die 5 für die Anklage, Auch das Gericht konnte sich Sine anhand einiger von Dr. Brogsitter selbst ab- Erhalt gezeichneter Unterlagen davon überzeugen, Ende daß der Angeklagte wußte, daß die verschie- 5 a denen Flaschen„gönstig“ etikettiert wurden, Aar obwohl ihr Inhalf immer aus ein und dem- 195 8 selben großen Faß stammte. 55 30 un Fünf Tote bei Flugzeugabstürzen 100 70 London(dpa), Ein britischer Düsenjager. vom Typ„Canberra“ und eine Upungs- 15 50 maschine der amerikanischen Puftwaffe stie- 30 53 gen am Freitag in der Nahe von Alconbury, Di 555 Westlich von Cambridge, in der Luft zusam- 1 28 men und stürzten ab. Die beiden Besatzungen 1—. — vier Mann— fanden dabei den Tod. Die.— Trümmer der beiden Flugzeuge wurden Über Fahren ein weites Gebiet verstreut und blockierten Bunde auch die Haupteisenbahnstrecke zwischen kur ei London und Edinburgh. Zehn Minuten nach alle diesem Unglück ereignete sich auf dem Flug- vechtz Platz Alconbury ein zweites. Ein amerikani- I. Jam scher Flugzeugtechniker ohne fliegerische schluft Ausbildung stieg in einen leichten Bomper daß d vom Typ„Tornado B 45“ und startete. Die gust Maschine stürzte kurz nach dem Start ab. Vorsts Der Soldat wurde dabei getötet. Uber die Vergan Beweggründe für seine Tat ist nichts be- ausges kannt. Ein amerikanischer Sprecher erklärte, zwischen den beiden Flugzeugabstürzen be- Stehe kein Zusammenhang. Alle tauben Hauste 8 revier 8 8— zu mel 8 84 de Ft Vorführungen auch das Vereinsturmen 1 1 Die Goldmedaille zum Tag der Einheit Zum Tag der deutschen Einheit am kom- menden Dienstag wird an den Schaltern der deutschen Kreditinstitute eine Goldmedaille Aus Münzgold in der Größe des alten Zwan- zigmarkgoldstückes zum Preis von 45 DM ver- Käuflich sein., Ein Teil des Erlöses wird als Spende an die Friedlandhilfe abgeführt. In drei anderen Größen werden außerdem Gold- medaillen in beschränkter Anzahl aus reinem Dukatengold zum Preis von 250, 500 oder 1000 DM angeboten. Sämtliche Medaillen zei- gen auf der Vorderseite einen fesselsprengen- gen Arbeiter und tragen die Inschrift„17. Juni 1953, Tag der deutschen Einheit“. Auf der Rlickseite befindet sich eine Darstellung des geteilten Deutschlands mit der Inschrift: „Einigkeit und Recht und Freiheit für ganz Deutschland.“ Kreisturnfest in Schriesheim als Generalprobe für München Mit einer starken Seckenheimer Beteiligung aus allen drei Turnvereinen beginnt heute Nach- mittag auf dem neuen Sportgelände in Schries- heim nach zweijähriger Pause, das Kreisturnfest 1958, das für alle Aktiven eine Generalprobe für das in wenigen Wochen beginnende Deutsche Turnfest in München darstellt. Am Nachmittag werden die Alterskämpfe mit rd. 90 Beteiligten ausgetragen, bei dem sich die Seckenheimer gute Chancen ausrechnen können. Am Sonntag Vor- mittag werden dann die Mehrkämpfe der Jugend, die mit 350 Wettkämpfern das Gros der Ver- anstaltung stellt und nit 320 Aktiven durchge- kührt. Die Seckenheimer Teilnehmer haben nach unserer Auffassung nur in den leichtathletischen Konkurrengen Chancen auf die Spitzenplätze, Während sie im Augenblick bei den turnerischen Disziplinen mit Plazierungen bei der starken Konkurrenz vorlieb nehmen müssen. Es wäre natürlich eine schöne Ueberraschung, wenn sich besonders der Seckenheimer Turnernachwuchs oder einige der festbewährten Routiniers unter die ersten Drei vorkämpfen könnte. Festlicher Höhepunkt wird natürlich wieder der Nachmit- tag bilden, wo neben zahlreichen turnerischen und die taffelwettkämpfe noch ausgetragen werden. Die Seckenheimer Vereine haben sich für das Kreis- turnfest nach den vorliegenden Meldungen sehr intensiv vorbereitet, sodaß man auf ein allge- mein gutes Abschneiden im Zeichen einer ge- sunden Breitenarbeit in der Turnerhochburg er- hoffen darf. Frohe brachte ein wohlgelungener Ausflugstag des Frau- embundes, der über hundert Teilnehmerinnen ver- eirte. Gleich drei schöne Landstriche berührte de Fahrt mit dem Odenwald, Spessart und Fran- Stunden für evangelische Frauen Kenland. Nach einer raschen Fahrt wurde die erste Station auf Schloß) Schönbusch eingelegt und dann Aschaffenburg ein Besuch abgestattet. Das Wasserschloß) in Mespelbrunn, das erst jetzt wieder durch die Filmdarstellung einen neuen Ruf erhielt, rief das helle Entzücken, durch die landschaftlich reizvolle Lage und die Schönen Sammlungen, hervor. Von hier aus wurde dann nach einem guten Mittagessen die Rückfahrt durch den nördlichen Odenwald an- getreten und Bad König zunächst passiert, be- vor man in Reichelsheim noch einmal eine ge- nütliche Kaffeepause einlegte, um dann den herrlichen Sommertag wieder mit einer genuß⸗ reichen Heimfahrt durch das Birkenauer Tal zu beenden. Die zahlreichen schönen Eindrücke dieser Fahrt werden sicherlich noch lange im Gedächtnis der Frauen bleiben, die einmal ab- seits von ihrem täglichen Einerlei in froher Gemeinschaft diesen herrlichen Tag erleben durften. Die erste sozialpolitische Entschließung des neuen deutschen Kriegsopferausschusseg Ueber die erste sozialpolitische Entschließung des neugebildeten deutschen Kriegsopferausschus- ses, der vom Vdk, Reichsbund und Kriegs- opferorganisation des Saarlandes, auf der Bun- desebene gebildet wurde um den Forderungen der Kriegsopfer mehr Nachdruck zu verleihen, bes richtete bei der VdK-Versammlung am Dienstag Abend im Reichsadler Vorsitzender Kurt Bauer Die erste Entschliefsung beschäftigte sich mit einer Rentenerhöhung, die sofortige Wirksamkeit erhalten soll und in drei gleichen Raten auf Ende Juni, Ende September und Dezember zur Auszahlung kommen soll. Die Erhöhungen sollen für die Zeit vom I. April 1958 bis zum 31. Dez. 1958 gewährt werden und für Beschädigte mit 30 und 40% 30 DM, für 50 und 60% 45 DM. Für 70% 60 DM, 80% 25 DM, 900% 90 DM und 100% Beschädigte 120 DM betragen. Für Wit⸗ wen und Witwer vurden 60 DM, Halbwaisen 15 DM, Vollwaisen 30 DM, für einen Elternteil 30 DM und für ein Elternpaar 45 DM gefordert. Diese Zulagen sollen nach Auffassung des Aus- schusses wie Grundrenten behandelt werden und keine Anrechnung auf die sonstigen Leistungen Fahren. Gleichzeitig forderte der Ausschuſs die Bundesregierung auf, sofort mit den Vorarbeiten für ein neues Versorgungsgesetz zu beginnen, das alle bisherigen Henderungen umfaßt und 80 rechtzeitig abgeschlossen werden soll, daß es ab 1. Januar 1959 in Kraft treten kann. Zum Ab- schluſb der Versammlung wurde noch festgelegt, dafs der diesjährige Vereinsausflug Anfang Au- gust wieder durchgeführt werden soll und die Vorstandschaft eine Fahrt ins Blaue wie in den vergangenen Jahren zu einem schönen Erlebnis ausgestalten soll. Taubenbestand melden Alle Taubenhalter— insbesondere die Brief- taubenhalter Verden hiermit aufgefordert ren Taubenbestand getrennt nach Brief- und Haustauben bei dem jeweils zuständigen Polizei- Tevier 5 21. 6. 1956 in der Zeit vom 16. 6. bis zu melden. Die Erfassung hat ihre Rechtsgrundlage in § 4 des Brieftaubengesetzes vom 1. Okt. 1936. Die Unterlassung der Meldung hat gemäß 8 9 obigen Gesetzes strafrechtliche Folgen. 15. Junf: wientiger Termin für Tabakpflanzer Die zollamtliche Auflage, die mit Tabak be- pflanzten Grundstücke bis spätestens 15. Juni auf dem Bürgermeisteramt angemeldet zu haben und bis zum gleichen Zeitpunkt die einzelnen Tabak- grundstücke in der Feldgemarkung mit Flur- tafeln gekennzeichnet zu haben, brachte der Vorsitzende des Tabakbauvereins Seckenheim, Edmund Bühler, den Tabakpflanzern auf einer Versammlung nachdrücklich in Erinnerung. Dem Vernehmen nach wird das Zollamt besonderes Augenmerk auf eine einwandfreie Beschriftung der sichtbar aufgestellten Flurtafeln nach vor- geschriebenem Muster legen, um hieraus an Ort und Stelle jederzeit den Namen des Tabakpflan- zers und die Größe seines Grundstücks feststel- len zu können. Mehr begeistert zeigte sich die Versammlung über die weitere Mitteilung von Edmund Bühler, daß sich ebenfalls bis zum 15. Juni Interessenten an einer Studienreise in das südwestliche Frankreich ab Karlsruhe nach Mou- lins- Bergerac Monthucon- Karlsruhe melden- können. Die Fahrt erfolgt auf Einladung des franz. Tabakbauverbandes an die Tabakbauver- bände Pfalz, Nord- und Südbaden für die Zeit vom 30. 6.5. 7. 58 und wird den Fahrtteil- nehmern wertvolle Eindrücke in die landwirt- scha tli hen und landschaftlichen Verhältnisse Süd- frankreichs vermitteln. Und noch ein weiterer und letzter Termin: der traditionelle Ausflug der Seckenheimer Tabakpflanzer mit Frauen steigt am Samstag, den 5. 7. in den Hunsrück, das Moseltal und den Westrich. Stadtrat Rudolf Bühler kam als Ortsvorsitzender des Bauernver- bandes abschlieſsend noch auf örtliche Probleme zu sprechen, die sich auf die Eindämmung der Sonn- und Feiertagsarbeit auf dem Feld, die Durchführung der obligatorischen Kartoffelkä- ferbekämpfung, der laufenden Unterhaltung der Feldwege und den Stand der Maul- und Klauen- seuche bezogen. Die Geheimnisse des Alls Eindrucksvoller Vortrag beim Evangelischen Mä nnerverein Als rein meterologischer Vortrag am vergangenen Sonntag im Löwen von Dr. Landeck, dem Mitglied der agrarmeterologischen Station auf dem Grenzhof gedacht, wurde dieses Referat in seiner Ausweitung zu einer grund- sätzlichen Deutung der Geheimnisse des Welt alls, soweit sie aus wissenschaftlicher Sicht er- faſsbar sind. Dr. Landeck und die evangelischen Männer wurden von dem Vorsitzenden des Män- nervereins Otto Löffler in herzlicher Weise be- grüßt. Dr. Landeck wandte sich in seiner Ein- führung zunächst gegen das geflügelte Wort, daſz es heute keine Wunder mehr gibt. Schon die Le- benssubstanzen in einer Handvoll Erde würden das Gegenteil beweisen und wenn man überlege daf) der Mensch ständig fünf Zentner Luftge- wicht auf sich ruhen hat, dann werden Ge- heimnisse offenbar, die mit menschlichen Mas- stäben einfach nicht zu bewerten sind. Ueber die normale Wetterbestimmung, die in 68 000 m Höhe erfolgt, gab Dr. Landeck einige prak- tische Beispiele und handelte dabei die Wesent- lichkeit für die Landwirtschaft ab. Die Ernäh- rung der Menschheit, die sich in den letzten 50 Jahren von 800 Millionen auf 2,5 Milliarden gesteigert hat müsse die letzten Reserven mobi- lisſeren und wenn eine weitere Steigerung auf 5 Milliarden in den nächsten 50 Jahren zu er- Warten ist, dann müßte man schon jetzt Vor- bereitungen treffen. Einige sehr interessante Ein- zelheiten brachte der Redner über die Möglich- keiten einer Landung auf dem Mond, die im jetzigen Stadium noch Gefahren für die Erde berge und zeigte die Leuchtkraft der Sonne mit einem treffenden Beispiel an. Im Innern der Sonne herrsche eine Hitze von 1,3 Millionen Grad und zur Erzeugung dieser Hitze nach menschlichen Maßstäben seien in einer Sekunde 4000 Güterzüge von Kohle notwendig. Eine weitere Einzelheit war der Entstehung des Mon- des gewidmet, der heute fast mit Sicherheit als ein früherer Teil der Erde bezeichnet wer⸗ den kann, der sich in der Glutzeit noch losge⸗ löst hat, da man die negativen Eindrücke der Mondlandschaft fast genau in Neuseeland ent- deckt hat. Ueber die Einflüsse der Atombomben⸗ versuche auf das Wetter befragt, meinte der Redner; daß die jetzigen Versuche nur lokale (Aemderungen im Gefolge haben. Das größte Wunderwerk aber sei noch immer die Präzision imm planetarischen Raum, wo sich Millionen von Sonnen und Sternen auf die Sekunde genau bewegen und gerade für den genau beobachten den Wissenschaftler den Ewigkeitswert unseres Kosmos zeigen. Deshalb seien auch die meisten Wissenschaftler mit nur wenigen Ausnahmen gläubig, wie sie ständig eine Wunderwelt vor Augen haben, die nur ein Allmächtiger so ge- nau zu lenken vermag. Herzlicher Beifall dankte dem ausgezeichneten Vortrag, der vermutlich im Winter noch einmal wWäederholt werden soll um einer größeren Hö- rergemeinde diese bedeutenden Eindrücke zu ver- mitteln. Nacht- bzw. Sonntagsdienst der Apotheken Heute ab 14 Uhr bis Montag, 16. 6., 18.30 Uhr, Brücken-Apotheke. Telefon 8 69 94. Unser Wetterbericht Upersicht: Süddeutschland bleibt im Bereich des Hochdruckgebietes, das sich von der Bis- kaya nordorstwärts erstreckt. Die kühlen Lufb- massen, die zur Zeit über Mitteleuropa lagern, erwärmen sich langsam. Vorhersage: Heiter bis wolkig, nieder- schlagsfrei, Höchsttemperaturen um 20 Grad. Sonntag störungsfrei, etwas wärmer. So Weich w-War) „„ Und was bietet das neue Persil? Neben echter iberterhaltender Fflege- ein leichites Arbeiten. Es gibt nur noch Vasch- Stunden— der lange Faschtag ist vorbei: Einweichen muß nicht sein Wasser enthärten? Nein Und nur kalt spülen! auch das ist neu an Persil Persil macht's leicht · Persil macht's gut Meißer, weicher Schaum löst den Schmutz qpielend sanſt und schonend. Persil enthüllt echt. legende Substanzen: Ire Hrottẽtucher? Memals hart Hire Betliuũsche ibeich und fur den Körper an- genehm. Ja, die ganze Ndsche bleibt iwie neu: saug fülrig, zurt im Griſſ und frisch duſtend! * groge Wäsche kleine Wasche undd alle Fein wasche pflegt das neue, weiße Pers „Ist Ihre auch so tüchtig?“ NMunn meine Frau wüschit, merk ich nicht 5 denn immer ist es gemuilich bei uns. le vweiß nur: sie nimmt Persil. ö ö 1 ö ö ö ö ö ö 1 1 Volles Persil Väsche nie! Ja das liegt nur an Persil Das neue Persil wäscht einfach präch- tig.. Es pflegt die Wäsche wirklich weich- schont wie gewohnt und bietet noch viel, viel mehr.. Ses 8 „Mutti hat Zeit für uns.“ Ja= denn dus neue Persil macht er leicht. Sie waschien jetat aſter mal alli: schendurch: Feiniudsche, bunte Huschies Kinderkleidung in handivarmer Persil Lauge f So rein— so frisch— 80 ꝛ00lkentveieſt rares * Höchstes Lob für Sies: Ihre Wäsche- eine weiße weiche Pracht! Meldeschluſß zum Blumenschmuckwettbewerb 1958 Die schönsten Blumenfenster, Balkone und Vor- gärten werden auch in diesem Jahr ermittelt. Mehrere Fachkommissionen, Gärtnereibesitzer u. Gartenmeister, werden die Bepflanzungen auf Pflegezustand und Farbwirkung begutachten. Vor allem wird dabei die Wirkung des Blumensz schmuckes auf Straßen- und Stadtbild ins Ge- wicht fallen. Bisher haben sich schon sehr viele Interessen- ten für den diesjährigen Blumenschmuckwetg- bewerb gemeldet. Letzter Anmeldetermin ist der 1. Juli. Bis dahin nehmen der Vorstand des Gartenbauverbandes, Herr Kocher(Gärtnerei am Friedhof) und das Städt. Gartenbauamt(K 3, 14) Anmeldungen entgegen. Hundesteuer 1958 Die Hundesteuerbescheide für 1958 wurden dieser Tage zugestellt. Um Beachtung der Fäl- ligkeitstermine wird gebeten. Hundebesitzer, die noch keinen Bescheid erhalten haben, wollen sich bitte persönlich, schriftlich oder fernmündlich an uns oder an das Städtische Steueramt wen- den. Wir machen darauf aufmerksam, daß die Hundehalter zur Anmeldung gesetzlich verpflich- tet sind. Stadthauptkasse, Pflanzenschutzwarndienst Die ersten Apfelwickler sind bereits beobach- tet worden. Apfelwickler sind graubraune Klein- schmetterlinge, die ihre Eier an junge Kernobst- früchte legen. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven bohren sich in die Früchte ein— sie sind die gefürchteten Obstmaden. Es ist ſetzt an der Zeit Spritzungen gegen die Obstmaden durchzuführen. Verwendet werden bekannte und anerkannte Bekämpfungsmittel. Be- sonders wichtig ist die Wiederholung der Sprit- zung nach 10 Tagen. Filmschau HELVETIA„Nachtschwester Ingeborg dieser Film schildert das Schicksal einer jungen Krankenschwester, die sich mit allen Mitteln gegen eine aufkeimende Liebe zu einem jungen Arzt wehrt. Als sie aber einmal die Liebe über die Pflicht siegen läßt entwickelt sich ein tra- gisches Verhängnis in dem sie unrettbar verloren Scheint. Erst zum Schluß des dramaturgisch geschickt gestalteten Streifens, der auch dar- stellerisch keine Wünsche offen läßt, löst sich die tragische Verwirrung zu einem versöhn- lichen Happy end. Im zweiten Programm mit„Teufelskommando““ ein Kriegsfilm der schon zu stark bekannten Prägung der übertapferen Männer. * PALAST„Trommelfeuer auf dem Balkan“ der Titel dieses Films täuscht etwas, denn hier wird ganz realistisch die schicksalhafte Verket- tung der Menschen zwischen den Fronten eines unerbittlichen Krieges geschildert. Erst durch die Menschlichkeit wird den grausamen Partisanen- methoden für einen Augenblick Einhalt geboten und so etwas wie Friedensliebe sichtbar. Ein überaus eindrucksvoller Film. * INSEL„Der Edelweiß könig!— ein Farb- Film nach dem Roman von Ludwig Ganghofer, der seine mehrfache Verfilmung schon erfuhr. Man kann nicht unbedingt sagen, daß dieser Strei- fen seine Vorgänge von der darstellerischen Seite her übertrifft, aber das Hluidum der Ganghofer- schen Welt und die herrlichen Gebirgsaufnahmen sorgen für eine gute Unterhaltung. kum ein Kleid zugeschnitten und Den größten Bucherfolg aller Zeiten errang in diesen Monaten in Amerika der Roman der jun- gen Lehrersfrau Grace Metalious:„Die ehrbaren Sünder.“ Das Buch, das sie- nach ihren eigenen Worten- aus den Erlebnissen ihrer kleinen Welt schrieb, hat so viel Gefühl und Charme, daß die Amerikaner es begeistert zum Bestseller erklärten. Zum erstenmal veröffentlicht die„NEUE Illu- strierte“ die Cebersetzung dieses Romans. Im Textteil bringt die„NEUE“!„Der große Treck“ die Schicksalsstunden zu Ende des Krieges mit starker Dramatik. Die Selbstbiographie von Henny Porten unter dem Titel„Der Film meines Lebens.— Der Bildteil informiert, wie stets, mit aktuellen Bildberichten über die politischen Ereignisse, zumal in Frankreich. 5 Südweſtd. Rund ſchau 5 Dr. Neinhaus kandidiert in Heidelberg Heidelberg dsw). Der Heidelberger Oberbürgermeister Dr. Carl Neinhaus hat vor dem Gemeinderat mitgeteilt, daß er beim zweiten Wahlgang für die Heidelberger Ober- bürgermeisterwahl am 22. Juni kandidieren Wolle. Dr. Neinhaus bewirbt sich als gemein- samer Kandidat der CDU, der FDP und des GB/BHE. Chefsekretärin mit Vergangenheit 14 Monate Gefängnis für„Barbara von Stetten“ Karlsruhe sw). Zu 14 Monaten Ge- kängnis hat das Karlsruher Schöffengericht die frühere Chefsekretärin des nordbadischen Regierungspräsidenten, die 36 Jahre alte ledige Erna Birndörfer aus Landshut, verur- teilt. Die Verurteilung erfolgte wegen fortge- setzten Betrugs, Urkundenfälschung, Falsch- peurkundung und Urkunden unterdrückung. Erna Birndorfer, in Karlsruhe nur bekannt Als„Barbara von Stetten“, hat bereits ein be- Wegtes Leben hinter sich. Die mehrfach vor- bestrafte Angeklagte wurde 1950 in der So- Wjetzone wegen Spionage zu 25 Jahren Zucht- haus verurteilt. Nach ihrer vorzeitigen Ent- lassung überschritt sie am 31. Dezember 1955 bei Friedland die Zonengrenze. In der Bun- desrepublik gab sie sich als die Spätheimkeh- rerin Barbara von Stetten aus, die von 1945 bis 1955 als Luftwaffennachrichtenhelferin in russischer Gefangenschaft gewesen sei. Dar- aufhin erhielt sie in Offenburg einen Spät- heimkehrerausweis und zunächst 600 DM so- Wie auf einen Antrag hin noch eine Kriegs- gefangenenentschädigung von 5760 DM. Fer- ner wurden ihr 1800 DPM KB-Rente nachge- zahlt. Alle Anträge unterschrieb sie, wie auch in den folgenden Monaten, mit dem von ihr angenommenen Namen„Barbara von Stebten“. Durch eine Arztin wurde sie dann an das nordbadische Regierungspräsidium empfohlen, wo sie schließlich die Stelle einer Sekretärin des Regierungspräsidenten er- hielt. In der Verhandlung ergab sich, daß die falsche Barbara von Stetten auf Grund eines Schwerbeschädigtenausweises, den sie sich ebenfalls ausstellen ließ, bis zum Dezember vergangenen Jahres monatlich 122 DPM RB Rente kassierte. Ferner kam sie als„Spät heimkehrerin“ in den Besitz von 250 DM Wohnungsaufbaudarlehen und 1500 DM Ein- richtungszuschuß. Als im November vergan- genen Jahres ein Brief beim Regierungsprä- sidenten von Nordbaden eintraf, der über ihre Vergangenheit Aufschluß gab, ließ sie das Schreiben kurzerhand verschwinden. Ihr Schwindel kam jedoch kurze Zeit später ans Licht und führte am 17. Dezember 1957 zu ihrer Verhaftung. Ein Kleid in 35 Minuten genäht Freiburg Gdsw). In der Rekordzeit von 35 Minuten und 20 Sekunden hat eine Frei- purger Hausfrau vor sachverständigem Publi- genäht. Die Nähvorführung wurde unter der Schirm- Herrschaft eines Freiburger Modehauses im Rahmen einer Modeschau veranstaltet. Den Schnitt zu dem Kleid lieferte ein Berliner Schnittmuster-Verlag, der der Ansicht ist, daß jede Frau nach diesen Schnitten in der Lage sein müsse, in einer Stunde ein tragbares Kleid zu nähen Forderungen des gastronomischen Gewerbes Bonndorf(Isw). Die Vertreter des Ho- tel- und Gaststättengewerbes forderten auf der Hauptversammlung der„Verkehrsgemein- schaft Hochschwarzwald“, der 53 Kurorte einschließlich der Stadt Freiburg angehören, dem gastronomischen Gewerbe ähnliche Hil- fen zuteil werden zu lassen wie der Industrie. Ohne eine wirtschaftlich gesunde Gastronomie, so wurde betont, müsse der Fremdenverkehr zum Erliegen kommen. Die Gastronomen Wandten sich erneut in scharfer Form gegen die als Sozialwerk betriebenen Fußballer und Feuerwehrheime sowie neuerdings gegen das im Hochschwarzwald im Aufbau befind- liche Familien-Feriendorf bei Grafenhausen. Schulkreise sollen neu eingeteilt werden Freiburg Gdswy). Das Oberschulamt Frei- burg unternimmt zur Zeit alle Vorarbeiten, um die aus dem Jahre 1935 stammende, zum Teil überholte Einteilung der Schulkreise in Südbaden neu zu ordnen und sie den heutigen Verkehrsbedürfnissen anzupassen. Bei dieser Neueinteilung sollen im Einvernehmen mfit dem Regierungspräsidium die interessierten Kreise, Städte und Gemeinden gehört werden. Fels stürzte auf die Höllentalstrecke Hinterzarten(sw). Im Höllental bei Freiburg, unweit des weltbekannten Hirsch- sprungs, stürzte ein zwei Tonnen schwerer Felsbrocken auf die Geleise der Höllentalbahn und auf die Bundesstraße 31. Ein Kraftfahrer bemerkte die Felsbrocken auf der Straße, be- nachrichtigte den Bahnhof Hirschsprung und ermöglichte es auf diese Weise, daß der Spät- zug noch rechtzeitig angehalten werden konnte. Die Bundesbahn sorgte sofort für die Räumung der Strecke. Hubschrauber half Störche zählen La hr Gsw). Nach langjähriger Pause hat in diesem Jahr wieder ein Storchenpaar den Lahrer Storchenturm, den letzten Rest einer mittelalterlichen Tiefburg, bezogen. Lange warteten die Lahrer gespannt, ob sich Nach- wuchs einstellen werde, bis dann eines Tages zwei tote Jungstörche neben dem Turm ge- kunden wurden. Um zu ermitteln, ob in dem Nest auch noch lebender Storchennachwuchs ist, bat schließlich eine Lahrer Tageszeitung die französischen Luftstreitkräfte in Lahr, doch einmal mit einem Hubschrauber über den Turm zu fliegen und das sonst nicht ein- zusehende Nest zu fotografleren. Die Fran- zosen kamen dem Wunsch sofort nach und machten eine Luftaufnahme, auf der deutlich ein kleiner Storch neben den beiden Alten zu erkennen ist. Zahlreiche Ehrungen für Dr. Wäldin Lahr sw). Regierungspräsident a. D. Dr. Paul Wäldin stand aus Anlaß seines 70. Ge- burtstages im Mittelpunkt zahlreicher Ehrun- gen. Am Vorabend hatte bereits Justizmini- ster Haußmann die Glückwünsche der Lan- desregierung und als Landesvorsitzender der FDP auch die des Parteivorstandes und der Landtagsfraktion überbracht. Am Geburtstag Selbst wurde Dr. Wäldin, der viele Jahre Vor- Sitzender des Lahrer Turnerbundes und Gau- Vertreter des Breisgauer Turnerbundes war, durch die Uberreichung des selten verliehenen Ehrenbriefes des Deutschen Turnerbundes ge- ehrt. Was verdient ein Industrie-Angestellter? Statistische Erhebungen erbrachten einen Durchschnitt von 554 DM Stuttgart(28H). Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst der in der baden- württembergischen Industrie(einschließlich Baugewerbe) tätigen Angestellten betrug im November des vorigen Jahres 554 DM. Im Handel, Geld- und Versicherungswesen lag in der gleichen Zeit der Bruttoverdienst eines Angestellten bei durchschnittlich 422 DM. Bei einer Aufgliederung nach Wirtschaftsberei- chen ergeben sich jedoch nach einem Bericht des Statistischen Landesamtes zum Teil er- hebliche Abweichungen vom Gesamtdurch- schnitt. Diese Abstufung der Angestelltenver- dienste ist nicht nur auf Unterschiede in den Tarifsätzen zurückzuführen, sondern sie sind vor allem auch durch die unterschiedliche Zu- sammensetzung der Angestelltenschaft nach Geschlecht. Alter und Beschäftigungsart be- dingt. Nach den Feststellungen des Statistischen Landesamts blieben die Durchschnittsver- dienste der Frauen in allen Wirtschaftsberei- chen erheblich unter denen der Männer. Auch zeigt sich, daß die technischen Angestellten sowohl in der Industrie als auch im Handel, Geld- und Versicherungswesen im Durch- schnitt höhere Monatsverdienste als die kauf- männischen Angestellten erzielten. Im No- vember 1957 verdienten beispielsweise die männlichen technischen Angestellten in der Industrie durchschnittlich fast 100 DM mehr Als ihre kaufmännischen Kollegen. Bei den Weiblichen Angestellten machte die Differenz rund 60 DM aus. Warnungen in den Wind geschlagen Bahnschranke trotz Protest entfernt— Er- klärungen zum Eberbacher Autounglück Eberbach, Kreis Heidelberg(sw). Das schwere Autounglück, das an einem unbe- Schrankten Bahnübergang bei Eberbach fünf Menschenleben forderte, hat den Bürgermei- ster von Eberbach, Dr. Schmeißer, zu einer Erklärung veranlaßt, in der er schwere Vor- Würfe gegen die Bundesbahn erhebt. Er wirft der Bundesbahn vor, zahlreiche Warnungen vor einer Entfernung der Bahnschranken an diesem Ubergang in den Wind geschlagen zu naben. Als die Absicht, den Ubergang mit einer Blinkanlage zu verschen, im Januar 1953 bekannt geworden sei, hätten Stadtver- Waltung, Polizei, Landratsamt und Regie- rungspräsidium in einer Vielzahl von Schrei- ben und Besprechungen nachdrücklich darauf hingewiesen, daß eine Entfernung der Schran- ken an dieser besonders unübersichtlichen und gefährlichen Stelle Unfälle zur Folge haben müsse. Alle diese Warnungen seien von der Bundesbahn„zynisch“ abgefertigt worden, ebenso ein Schreiben, das die Stadt im Februar 1954 auf Beschluß des Gemeinde- rats an das Bundesverkehrsministerium und die Hauptverwaltung der Bundesbahn rich- tete. Die Hauptverwaltung habe damals mit- geteilt, daß die Befürchtungen unbegründet seien. Wenn sich das furchtbare Unglück erst jetzt ereignet habe, folgert der Bürgermeister, So nur deshalb, weil der Schrankenwärter, der auch nach der Entfernung der Schranken wei- terhin Dienst tat, erst vor wenigen Monaten abgezogen wurde. Verleger Max Klaiber gestorben Welzheim(ZS). Im 78. Lebensjahr verschied in Welzheim der bekannte Verleger und Bankier Max Klaiber nach längerem Krankenlager. Fast ein halbes Jahrhundert führte er das von ihm gegründete Bankhaus in Stuttgart, das trotz Krisenzeiten von ihm in den letzten Jahrzehnten ausgebaut werden konnte. Als Verleger und Herausgeber des „Boten vom Welzheimer Wald“ war er an der Entwicklung des Zeitungswesens in Würt- temberg beteiligt. Verleger Klaiber war Mit- begründer und lange Jahre erster Vorstand der„Zentralredaktion Süddeutscher Heimat- zeitungen“. Als Mitbegründer und späterer Ehrenvorsitzender des Welzheimer- Wald- Ver- eins und des Ebnisee-Vereins sowie als Her- ausgeber der geschichtlich wertvollen„Blätter des Welzheimer-Wald- Vereins“ hat er in tat- Kräftiger Weise für seine Welzheimer Heima Worben. Unter Anteilnahme weiter Bevölke- rungskreise wurde Verleger und Bankier Klai- ber in Welzheim bestattet. In Nachrufen sei- ner beiden Betriebe in Welzheim und Stutt- gart, des Bürgermeisters und des Landrates sowie des Vertreters der Süddeutscher Heimat zeitungen“ kam zum Ausdruck, welche hohe Wertschätzung der Verstorbene in der Gffentlichkeit genoß. „Zentralredaktion Postschaffner unterschlug 4500 DM Offenburg sw). Das Offenburger Schöf- kfengericht hat gegen einen 28 Jahre alten ehe- maligen Postschaffner aus Appenweier eine Gefängnisstrafe von 18 Monaten wegen schwe- rer Amtsunterschlagung, Betrugs und Brief- unterdrückung verhängt. Um sich größere Ausgaben, vor allem beachtliche Wirtshaus- zechen, leisten zu können, hatte der Post- schaffner in einem halben Jahr 4500 DM un- terschlagen. Er steckte Einzahlungen, die sich im Einzelfall bis auf 1300 DM beliefen, in die eigene Tasche und beseitigte die Zahlkarten. Außerdem unterschlug er 505 DM, die er bei — Nachnahmesendungen kassiert hatte. Da der Postschaffner befürchtete, daß zwei Schreibesg 55 einer Bausparkasse Mahnungen an jene Leute enthalten würden, deren Geld er unterschla- gen hatte, vernichtete er die Briefe. Schließ- Iich wollte er 3000 DM Kassenmittel dazu ver- wenden, die Geschädigten zufriedenzustellen. Einige Tage später bekam der Schaffner je- doch Bedenken und trug das Geld in das Kas- senbuch ein. Das Gericht vertrat jedoch den Standpunkt, daß damit eine Vermögensge- Fährdung der Bundespost eingetreten sei und daher ein Betrug vorliege. Der voll gestän- dige Mann nahm die Strafe sofort an. 6 Vereins--Kalender 60 Männergesangverein 1861. Freundschaftssingen nach Ladenburg. Liedertafel 1907. Heute Abend 20 Uhr Probe Kaiserhof. Vollzähliges Erscheinen unbedingt erforderlich. 15. Juni Ausflug. Abfahrt 8 Uhr ab Vereinshaus. Sängerbund 1865. Morgen Sonntag, Sportverein 1907. Kreisturnfest ab Rathaus nach Schriesheim fahren. (Fußballabteilung). Heute Samstag 16 Uhr Schüler gegen VIL. Neckarau in Seckenheim.— Morgen Sonntag 10 Uhr Jugend gegen SC. Pfingstberg in Pfingstberg. Abfahrt 9.30 Uhr ab Vereinshaus. Turnerbund Jahn. Abfahrt zum Kreisturnfest in Schriesheim morgen Sonntag 6.15 Uhr mit Fahrrad ab Kaiserhof und 6 Unser Standquartier ist das Gasthaus„Zur Rose“, wo auch das Mittagessen Die Wettkämpfe beginnen Der Verein beteiligt sich 6.40 Uhr mit Omnibus ab Rathaus. eingenommen werden kann. um 7 Uhr. Festzug 13.30 Uhr. geschlossen dabei. Turnverein 1898. Die Wettkämpfe aller Altersturner be- ginnen heute Abend 17 Uhr, aller übrigen Teilfehmer morgen 7 Uhr. Wettkampfkarten werden in Schriesheim ausgegeben. Heute Samstag 20 Uhr Probe. Morgen Sonntag Abfahrt 12.30 Uhr ab Rathaus zum Wettkämpfer und Kampfrichter beim in Schriesheim fahren mit dem Omnibus der OEG ab Rathaus um 6.40 Uhr. Standquartier unseres Vereins ist der Deutsche Hof“, wo sich alle Festzugs- teilnehmer treffen. Sonstige Teilnehmer können stündlich U Mhm.⸗Seckenheim Offenburger Straße 82 mMre Vermählung geben bekannt: Werner Klumb Gipser meisſer im Lokal 0 Gisela Klumb Herren- geb. Heller 14. Juni 1958 Jeyll. 2 Zimmer und Küche zu mieten gesucht. Adressen an den Verlag ds. Bl. Täglich frische Erdbeeren zu verkanfen. Theurer. Kapellenstraße 22 Ilvesheim b. Mannheim Beim Schloß garten 10 Guterhaltener Kindersportwagen (Peddigrohr) zu verkaufen. Zu erfr. in d. Geschäftsst. ds. Bl. Seckenbeim Optiker Löffler fe denden tr anesdepen Sonntag, den 15. Juni 8.15 Uhr 9.30 Uhr 9.30 Uhr 11.00 Uhr Montag, den 16. Juni Dienstag, den 17. Juni Gluclcuninsch.· Hurten Verlobungs- und Vermdhlunęs- Harten fertigt an: Neckar bot᷑e- Druckerei 20.00 Uhr Jungenkreis(Heim) 8 Kein Mädchenkreis 7 Mittwoch, den 18. Juni Donnerstag, den 19. Juni Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Erlöser-Kirche Das Opfer bleibt in unserer Gemeinde Gottesdienst, Suebenheim Kindergottesdienst, Suebenheim Hauptgottesdienst, Erlöserkirche Kindergottesdienst, Erlöserkirche 19.30 Uhr Singkreis(Kinderschule) 20.00 Uhr Jungmännerkreis(Heim) 20.00 Uhr Wochengottesdienst 20.00 Uhr Madchenkreis III 20.00 Uhr Jungenkreis(Heim) 5 20.00 Uhr Kirehenchorprobe dummsstempel liefert Neckarbote- Dructterei. Lieferant aller Krankenkassen Sonnenschutzbrillen in allen Preislagen/ Fachm. Anpassung Kleines Haus Großes Haus Fleines Haus Kleines Haus 8 Kleines Haus (Kin derschule) 5 Einheit großes Haus Nationaltheater Mannheim Samstag, 14. Juni Sonntag, 15. Juni Sonntag, 15. Juni Sonntag, 15. Juni Montag, 16. Juni Dienstag, 17. Juni Tag der deutschen Beg des 2. Aktes Beg. des 3. Aktes Spielplan Die Schule der Frauen. Miete C, Halbrg. I, 10. Vorsteliun Th. G. Gr. C und freier Verka Die Hochzeit des Figaro Komische Oper von W. A. Außer Miete! 20.0 22.00 19.30 22.45 Mozart 13.00 15.30 Die Jungfrau von Orleans Für die Mannheimer Jugendpübne Gr. B Nr. 1—535 20.00 22.30 Die Sündflut. Miete C, ne. 10. Vorstellung. Th. G. Gr.: un frejer Verkauf 19.30 22.45„Der gute Mensch von Sezuan“ ö von Bertolt Brecht, Musik von Pati Dessau, Miete H. Halbgr. II. 10. Vor- stellung Th.-Gem. Gr, H u. fr. Verk. 17.30 22.45„Parsifal“ 5 Bühnenweihfestspiel v. Rich. Wagner. Miete J. 10. Vorstellung. Th.-Gem etwa 20.00 Gr. J und freier Verkauf etw-a 21.30 N unter den Wanderern und Heimatfreunden ge