Nr. 94 Neckar-Bote (2. Blatt) Samstag, 14. Juni 1958 Wirtschaft Private Krankenversicherung hält sich Beitragsaufkommen an der Milliardengrenze Trotz der ständigen Einengung ihres Arbeits- feldes durch die mittelbare und unmittelbare Ausweitung der Sozialversicherung verzeichnete die Private Krankenversicherung ERV) auch für das Jahr 1957 ein zufriedenstellendes Gesamt- ergebnis. Das Beitragsaufkommen Aller Gesell- schaften erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 12,3 Prozent auf 910 Millionen DM und wird aller Wahrscheinlichkeit nach im kaufenden Jahr die Milliardengrenze überschreiten. Schon jetzt hat es sich gegenüber 1949 mehr als verdoppelt. Dabei muß besonders berücksichtigt werden, dag die Versicherungsverträge mit privaten Krankenversicherungen freiwillig und in eigener Verantwortlichkeit der Versicherungsnehmer ab- geschlossen werden. Die bemerkenswerte Höhe des jährlichen Beitragsaufkommens der PR ist ein augenfälliger Beweis für den hohen Grad persönlicher Selbstverantwortung, wie sie auher- Ralb der gesetzlich bestimmten Sozialordnung in unserem Volke vorhanden ist. Die Versicherungsleistungen sind den Beiträ- gen gefolgt. Sie haben sich von 1956 auf 1957 um 10,3 Prozent erhöht. In 14 Millionen einzelnen Erstattungsfällen, sowie durch die Beitragsrück⸗ gewährung wurden 654 Millionen DM unmittel- par an die Versicherten zurückvergütet. Unter Einschluß der notwendigen versicherungstechni- schen Rückstellungen wurden rund 80 Prozent des Beitragsaufkommens in Versicherungslei- stungen umgewandelt, nur 12,15 Prozent waren reine Verwaltungskosten, In der inneren Schich- tung des Versicherungsbestandes sind allerdings bedenkliche Symptome erkennbar geworden, Die Hauptsparte der PKV, die Krankheitskostenver- sicherung mit 6,6 Millionen Versicherungen ver- lor 20 000 Versicherungen, vor allem durch die erneute Erhöhung der Versicherungspflicht- grenze auf 660 DM zum 1. Oktober 1957. Eine Dedeutende Belebung dagegen erfuhr die selb- ständige Teilkostenversicherung durch soge- nannte Zusatzverträge, welche 440 000 neue Ab- schlüsse gewann und nunmehr einen Bestand von 3,5 Millionen Versicherungen aufweist. Die Pagegeldversicherung hat mit einem Zugang von 24 C00 den Bestand von 1 Million Versicherungen erreicht. Insgesamt werden damit in der Pri- vaten Krankenversicherung 11,1 Millionen Po- cen geführt. Durch die sozialpolitische Förderung der ge- zetzlichen Sozialversicherung fehlt es der PKV an jüngerem Nachwuchs. Deshalb sollten bei zu- sünftigen gesetzlichen Regelungen die Belange der PKV als eines beachtlichen Faktors der so- zialen Sicherung besser gewahrt werden. Eine weitere Frage Von weittragender Bedeutung ist ue, wie künftig die Versicherungspflichtgrenze in einem vernünftigen Rahmen gehalten und der Kreis der freiwillig Versicherten neu abge- Zrenzt werden kann. Gegen eine Begrenzung der freiwilligen Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung sprach bisher die Möglich- keit, daß ausscheidende Mitglieder Vorerkran- sungen haben konnten, für deren weitere Be- Die PKV hat sich nun jedoch bereit erklärt, als hren Beitrag zur Reform der Krankenversiche- rung vorzusehen, daß alle Nichtversicherungs- pflichtigen bis zum 65. Lebensjahr von ihr zu normalen Tarifsätzen aufgenommen werden, und zwar ohne vorherige Risikoprüfung und un- der Ausdehnung des Versicherungsschutzes auch auf Vorerkrankungen. Durch dieses Angebot schiene es möglich zu sein, die gesetzliche Kran- kenversicherung künftig auf den für sie typi- schen Personenkreis zu beschränken. Dr. R. Haushalte verbrauchten weniger Kohle Ursachen der hohen Haldenbestände Die Kohle-Experten der Hohen Behörde und der Mitgliedstaaten der Montanunion in der OEEC ziehen aus den statistischen Unterlagen über den Kchleverbrauch im ersten Quartal 1958 den Schluß, daß für die außergewöhnliche Zunahme der Haldenbildung in den ersten Mo- naten dieses Jahres vor allem die ungenügenden Abrufe der Hausbrandverbraucher verantwort- lich zu machen sind. Die Bestellungen der Haus- halte seien weit hinter dem saisonüblichen Aus- maß geblieben, während sich der Verbrauch in den übrigen Sektoren normal, allerdings mit leicht nach unten gerichteter Tendenz entwickelt habe. Die Sachverständigen rechnen damit, daß die Steinkohlenhalden bei den Zechen der Mon- tanunion im dritten Quartal 1958 nur noch um insgesamt 2 Mill. Tonnen zunehmen werden, während sie im ersten Quartal monatlich fast um die gleiche Menge gestiegen waren. Die Koksvorräte bei den Kokereien dürften im drit- ten Quartal 5 1 750 000 t zuneh- men, da die en hat und mit einer um vier Kapazitätsaus- g der Stahlindu ontanunion ge- in fuhren der Montan- itten Quartal erneut ver- amt 7,6 J. Tonnen ver- anschlagt gegenüber was mehr als 8 Mill. Ton- nen im zweiten Quartal. Polen will Austausch mit Ost und West Der polnische Handelsminister Witold Tramp- czyns betonte in Posen, daß sein Land nach wie vor bemüht sei, die Handelsbeziehungen so- schen als auch den wohl mit den westlichen Ländern erweitern und zu festi- kommunisti 2 gen, Die Ausstellung der Bundesrepublik und Westberlins auf der Posener Messe habe ibn sehr beeindruckt g ist an einer Erweite- rung des Hand jederzeit interes- slert. Wir wüns dies auch in der Deutschen Bund Wäre.“ Der Mini- ster unterstrich, 3 Polen bis zu einer gewis- sen Grenze Kredite in Anspruch nehmen, in erster Linie aber den Weg beschreiten wolle, port kreditierte Lieferun- gen abzudecken. I nister verhelte nicht, daß der polnische Außenhandel gegenwärtig Schwie- rigkeiten habe, deren Uberwindung von einer Besserung der Situation auf dem Weltmarkt und von den Ergebnissen der Exportförderung oder E; durch den eigenen Wenn der Bauer ins Heu fährt Die richtige Schnittzeit der Wiesen ist dann, wenn die am stärksten im Bestand vertretenen Pflanzen blühen. Bei Wiesen mit starkem Kleeanteil— also bei einer Wiese, bei der die Kali- Phosphat- Düngung im Vordergrund steht— liegt dieser Zeitpunkt meist etwas Später als bei einer Graswiese, so daß sich ne- ben höheren Massenerträgen ein günstiger Ei- Weißgehalt ergibt. Wo es dem Grünland allge- mein an Phosphorsäure, Kall und Kali sowie bestimmten Spurenelementen wie Mangan, Magnesium, Kupfer, Bor und Kobolt mangelt, treten beim Vieh Mangelkrankheiten wie Ra- chitis, Knochenweiche, Lecksucht und Un- fruchtbarkeit auf. Deshalb düngt der kluge Landwirt sein Grünland regelmäßig mit 4—6 dz/ha Thomasphosphat und 2—3 dz ha Kali- düngesalz oder mit 9 dz ha Thomaskali 10420. Um ein gehaltvolles Wiesenheu zu ernten, ist aber auch eine schnelle Trocknung der Mahd nötig. Die bisher gebräuchlichen Graszettler waren zum Anstreuen der Mähschwaden be- stimmt und nahmen das Futter über eine Trom- mel auf, um es nach rückwärts verteilt wieder herauszuwerfen. Die im Bild gezeigte neue Maschine„Gras- zettler Benjamin“ der Gebrüder Streif- Leu- terschach/ Allgäu stellt dagegen einen Rüttel- streuer dar. Eine hin- und herschwingende Zinkenreihe bewirkt hier eine weitgehende Halmlage- Veränderung und dadurch ein über- aus lockeres Anstreuen des Futters. Die Vorteile dieser luftigen Arbeitsweise durch rasches Durchtrocknen des Mähgutes werden sehr geschätzt. Der leichtzügige, von jedem Kleinschlepper gezogene neue Rüttel-Zettler ist außerdem ein vollwertiger Anstreuer für Maschinenschwa- den. Erstaunlich ist auch das Aufstreuen klei- ner Schober, auch zur Grummet-Mahd. Ferner übernimmt die neuartige Maschine noch die Arbeit des Heuwenders, besonders vorteilhaft Opel stellte neuen„Kapitän“ vor Einen rassigen, seriösen Wagen stellte die Opel A mit ihrem neuen„Kapitän“ vor, der bereits in Serie gegangen ist und in Bälde auf den Stra- gen der Bundesrepublik zu sehen sein wird. Der Hdeue„Kapitän“ ist sechs Zentimeter niedriger und drei Zentimeter länger geworden, während die Ge- räumigkeit noch zugenommen hat. Sein schnittiges Aussehen wird noch verstärkt durch die hochge- zogenen Kotflügel, die mit den Oberkanten der Türen abschließen,. Besonders sympathisch ist, dag der Wagen sein„eẽòropäisches Gesicht“ behalten hat. Sitze und Wagenboden liegen um acht Zen- timeter tiefer als bei seinem Vorgänger, ebenso die Motorhaube. Der neue„Kapitän“ ist somit 4,70 Meter lang, 1,70 Meter breit und 1,50 Meter hoch. Die Vorderscheibe mit einem Sichtwinkel von 103 Grad reicht bis knapp unter die Dachkante, die Sitzbank wurde um fünf Zentimeter breiter. Der Sechszylinder-RKurzhubmotor mit zweieinhalb Eiter Hubraum leistet jetzt 80 PS gegenüber 75 beim alten Modell. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 140 Km bei einem Verbrauch von 11,5 Liter auf 100 Km. Der Kraftstofftank wurde auf 55 Liter ver- Srößert, wodurch ein Radius von rund 300 km er- reicht wird. Weniger Getreide vorräte als im Vorjahr Die Brotgetreidevorräte in der Landwirtschaft der Bundesrepublik beliefen sich Ende April 1958 auf rund 900 000 t gegen 1 010 000 t Ende April 1957, teilt das Bundesernährungsministe- rium mit. Davon waren rund 480 000(555 000) Roggen einschließlich Wintermenggetreide und rund 420 000(455 0000 t Weizen. Die Vorrats- Abnahme war im April bei Brotgetreide um et- Wa 30 000 t größer als im April 1957. Der Mehr- Verbrauch erklärt sich weitgehend durch die verspätete Aussgat von Sommerweizen. Bei Futter- und Industriegetreide wurden Ende April 1958 noch Vorräte aus eigener Ernte von 1040 000(1 160 000) t ermittelt. Die Vorratsab- nahme lag hier ebenfalls höher als im gleichen Vorjahresmonat. Die Kartoffelvorräte in der Landwirtschaft be- liefen sich Ende April auf 3,30 Millionen t ge- gen 5,35 Millionen t im April 1957. Doch war im Gegensatz zu 1957 wegen der verspäteten Aus- sdat in diesem Jahr a den für Ende April er- mittelten Vorräten noch ein erheblicher Teil des Pflanzgutbedarfs zu decken. Die Restmenge an eingesauerten Kartoffeln lag 4 11 1958 mit 1 660 000 t um rung 100 000 er als im glei- chen Zeitraum des Vorjahres. 75 de n zum Aufstreuen von eingeresneten Futters flächen. Diese vielseitigkeit macht den, Streif Graszettler so wirtschaftlich. Den Sanzes Sommer über ist er der beste„Heuer“. Vor al- jem wird beim„Benjamin“ das Futter nich Weggeschleudert. Er arbeitet futterschonend und windunempfindlich in der Fahrspur. Auch für Luzerneflächen ete. kann er gut ver- wendet werden. naandlung sie dann selbst aufkommen mußten. von Einsparungen in der Einfuhr abhänge. 1——.— 33 Uk SUD FUN Sonntag, den 15. Juni 1958 1 1 en 16.05 Wolfgang Schneiderhan Zonntag, den 2 3 4* 18.00 600 Jahre München e 12.00 Internationaler Fronscheppen Fyunscheppen 3 18.30 IInvergängliche Musik mit 6 Journalisten ds s Län- Faler Frühschoppen 19.30 Soeben eingetroffen dern 1 alle 20,15 Stidf. kommt nach Mosbach 13.45 Fußball-Welt meisterschaft Lon zwei bis drei 22.20 Für Kenner und Liebhaber Schweden— Wales 1 16.00„Romeo und Julia in Berlin“ Montag, den 16. Juni 1938 5 5 aschaftskunde 20.45 1848. Alexis de Tocqueville Montag, den 21.45 Rhythmus der Zeit. Moderne 17.00 Kinderstunde: Die sieben 8 vor dem Orchester und Ensembles Raben“(Märchenspie) *.. 22.20 Die Akademie der Künste in 17.20 Jugend- Forum 19.45 Leichte Musik 2. Feierabend 1 Westberlin 17.45 Das sollten Sie wissen, Eine 20.15 Solistenkonzert(Chopin) 22,30 Leichte Musik a. spät. Abend Kleine Rechtskunde für jeder- 8 5 mann Dienstag, den 17. Juni 1958 11.00„Tag der Deutschen Einheit“ 16.00 Die Dresdner Staatskapelle 12.45 Chor- und Orchesterkonzert 17.00 Opernmelodien 11.00 Zum Tag der deutschen 43.10 Süddeutsche Komponisten 18.00 Lebenslauf auf rotem Papier Einheit 16.00 Berlin— Reichsstadt zur 18.45 Abendmelodie 20.00 Eilmbericht von der Fußball- Wiederverwendung 20.45„Penthesilea“ 5 Weitmeisterschaft 8 18.30 lange der Heimat 23.30 rusik zum Tagesausklang 20.10 Die Zone in zahlen. Eine Un- 2 tersuchung der sozialen und Mittwoch, den 18. Juni 1958 3 17.00 Schulfunk— Geschichte: 95 Bertra 1 4 1 1 5 Die Hanse 217.50 18 8 8 5 17.00 Vierbeiner reisen viermotorig 17.30 Kleines Könzert 22.380 Erwin Lehn und Südfunk- 1750 8 5 1 15 Pas de deux 13.43 Leichte Musik z. Feierabend Tanzorchester 19.00 150 1 5 18 20.30 Zauber der Musiik 28 40 Notturno Klaviermusik vor 20.30 Mitteldeutsches Tagebuch 212 5 531 1 01 52 5 8 85 21.30„Die europäische Leistung Mitternacht Leitung: Günter Lincke Donnerstag, den 19. Juni 1958 17.00 Schulfunk: Erdkunde 21.00 Serenade in Swing 8 17.30 musik aus Osterreich 22,20 Drahtzieher der Rultur. 5 e 28.45 Leichte Musik z. Feierabend Drei Kurzporträts 5 Krankheitserreger 20,15 Divertimento muscle 22.0 Eeichte Musil a, spät. Abend 17.0 Jugendstunde: Ein Mann al- 20.45 128 1 1 5 1 3.45 1 j 2 0 29.45 Das Mädchen un Kamin“. 23.45 Notturno. Klaviermusik vor lein quer duren Afrika Hörszene von Christien Bock Mitternacht 17.50 Selbst ist die Frau Freitag, den 20. Juni 1958 17.00 Schulfunk: Vogelstimmen 20.50 Wie es such gefällt! 17.10 Kleiner Modekurs f. Teenager 17.30 Unterhaltungsmusik 22,00 Die Stuttgarter Hymnus- 17.35 Für die Frau: 2007 Jahre Chi- 28.45 Leichte Musik z. Feierabend Chorknaben 5 nesische Handmalerei. Wir 20.15 Aus Studio 13:„Der Mann mit 22.30 Südfunk-Unterhaltungsorch. stellen vor: Frau Dr. Chow- der Maske“ Ein Kriminal- 23.45 Notturno— Klaviermusik Chung-Cheng stücke von Gary Scott vor Mitternacht 19.00 Die Abendschau Samstag, den 21. Juni 1958 15.00 Heidelberg spielt auf Rachmanioff, Schubert, 16.30 Historische Ruderregatta der 16.15 Solistenkonzert Brahms) vier ehem. See- Republiken 17.00 Stuttgarter Volksmusik 22.00 Gäste aus München 17.30 Samstagnachmittag zu Hause 18.45 Klingendes Wochenende 22.40 Die Zerstörung Berlins von Ein buntes Allerlei 20.15 Konzert am Samstagabend Richard Tüngel 5 19.00 Die Abendschau (Rn Siafonſfcorche Busoni. a1 Miternachtscatkta in 20.25 Frankfurter Palette 20.50 Viel Verg Dienstag, den 17. Juni 1958 Mittwoch, den 18. Juni 1958 Donnerstag, den 19. Juni 1958 21.05„Der Richter von Zalamea“ Freitag, den 20. Juni 1958 Samstag, den 21. Juni 1958 von % Wochenzs; 45 1 13.00 Musik nach meisterschaft 1 t 17.30 K. F. Bord: 17 Juni 1958 19.% Die Abendschau 20.30„Stahlnetz“- Die blaue J Eine Sendung in Zu- sammenarbeit mit der Krimi- nalpolizei 21.40 Lichtspielereien Wirtschaftlichen Verhältnisse in Mitteldeutschland 20.40„Grenzen“ von Paul Hengge 22.00 Die Märchenschaukel des Mare Chagall Ein Malerporträt von Petzet 11.00 Staatsakt im 12.15 Opernchöre 21.00„Womit haben wir das ver- dient“. Ausschnitte aus dem neuen Programm der Kleinen Düsseldorfer Literaten-, Ma- ler- und Schauspielerbühne „Das Kom(mpödchen“ 18.45 Fugball-Weltmeisterschaft 1956 Viertelfinale von Calderon de la Barca 22.20 Kleine Leute— große Reise Ziehung der Fernseh-Lotterie 20.30 40 DM Kopfgeld. Zehn Jahre Währungsreform 21.15„Die Drehbühne“. Heiteres in Szene und Versen von Kurt Paque 21.45 Filmstadt Berlin Tanz, Artistik, Quiz und Ope- rette. Ubertragung aus der Rhein-Main-Halle in Wies baden.— Zehn Gewinner der Fernseh-Lotterie werden vor- gestellt. 8 12.2 Sinfonieorcha,e 17.5 Dle Werte unsares Lebens ch 15.00 Jazz- Intermezzo 12.45 SWF- Orchester 8.05 Xleines Morgenkonzert 10.15 Mustkal. Intermezzo 11.00 Orchester-Konzert 13.10 Musik nach Tisch 15.00 Franz. Opernmelodien 16.10 Solistenkonzert 9.00 Unterhaltungs- Orchester 10.05 Kammermusik 18.10 Musik nach Tisch 15.00 Hohner Akkordeon- Orch. 8.05 Kleines Morgenkonzert 10.15 Deutsche Spielopern 11.30 Musikal. Intermezzo 13.10 Musik nach Tisch 15.45 Unvergessene Heimat 16.10 Orchesterkonzert Donnerstag, den 8.05 Kleines Morgenkonzert 10.15 Musikal. Intermezzo 11.00 Orchester-KEonzert 13.10 Musik nach Tisch 15.00 Orchester-Konzert 16.10 Unterhaltungs- Orchester 8.05 Kleines Morgenkonzert 11.15 Musik am Vormittag 13.10 Mittagskonzert 15.00 Italfenische Opern(Mozart) 16.10 Was jeder gerne hört 17.45 Für den Jazztreund 10.15 Musikal. Intermezzo 11.00 Unterhaltungs-Orchester 13.40 Keiner kommt zurück. Ein musikalisches Magazin 16.10 Rimsky-Korssakow- 17.30 Ständchen am Abend —. 2 UKW SöDWEST FUNK Sonntag, den 15. Juni 1938 20.10 Im Rhythmus der Freude 22.25 Weber: Stücke für Klavier 22.40 Poesle des Nordens Dänische Dichtung von heute Schlimme Zeiten 23.00 BBG- Symphony Orchestra 9.10 Heiter Klingt d. Sonntag aus Montag, den 16. Juni 1958 26.45 Musik zum Tanztee 18.30 Schulfunk 20.10 Divertimento 21.00„Leider nicht von mir“ 22.45 Satirische Verse 23.15 Wenn zwei dasselbe tun Dienstag, den 17. Juni 1958 15.30 Wolfgang Amadeus Mozart 17.00 Südwestfunk- Orchester 20.00„Fidelio“, Oper von Ludwig van Beethoven 22.15 Klaviermusik 23.00 Barockmusik Mittwoch, den 18. Juni 1958 17.15 Musik Musique Musie Leicht beschwingt a, a. Wen 20.10 Eine lustige Blasmusik 21.30 Teenager-Party 22.30 Moderne Komponisten diri- gieren eigene Werke 19. Juni 1958 17.15 Vorwiegend heiter 3 20.10 Spanische Musik(16. Jahrh) 20.30 Ein Abend mit Herrn Teste 21.00 Das SWF- Orchester 22.30 Rendezvous in Paris 23.00 Melodie und Rhythmus Freitag, den 20. Juni 1958 18.30 Schulfunk 20.10 Musik zur Unterhaltung 20.45 Hörspiel:„Olga siebzehn“ von Richard Hey 22.30 Klaviermusik 23.00 Arnold Schönberg 7 Bundeshaus Samstag, den 21. Juni 1958 18.30 Klaviermusik 20.10 Divertimento 20.30 Die deutsche Ballade in der Gegenwart 21.00 Johann Sebastian Bach 3 22.30 Wiener Philharmoniker 5 Sonntag, den 15. Juni 1958 11.00 Am Sonntag um elf! 90 Min. Unterhaltungsmusik Bneipzeitungen einer alten Tübinger Verbindung. Hör- folge von Karl Fuß 14.00 Hausmusik 15,00 Ein vergnügter Nachmittag mit bekannten Orchestern und beliebten Solisten 17.00 Zwischen Erde und Himmel. Hörspiel von Hans Rothe 13.20„Gaudeamus igitur“. Aus den 17.45 Beethoven: Klavierkonzert. Leonoren-Ouvertüre Nr. 2 19.00 Fußball-Weltmeisterschaft: Nordirland— Deutschland 21.00 Nicolai Gedda singt 21.30 Beethovens Klavierwerk 22.45 Harald Banter mit Ensemble 23.00 Zur Unterhaltung Montag, den 16. Juni 1958 9.05 Mit Musik geht alles besser 10.15 Schulfunk: Der 17. Juni 1953 12.00 Mittagspause mit Musik 14.30 Das Jaussen-Septett 15.00 Schulfunk: Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges 16.00 Nachmittagskonzert 17.00 Musik zum Fünf-Uhr-Tee 17.40 Ostberlin— zwischen Pots- 9.00 Stimmen der Meister 10.00 Studienpraxis in der Zone 10.30 Der Dresdner Kreuzchor 5 11.00 Aus Bonn: Feier des Tages der Deutschen Einheit“ l 12.45 Volkslieder 13.30 Drei Straßen führen nach Berlin KGörbildd) 14.00 Edvard Grieg 18.00 Nachmittasskonzekt 0.15. Unterh 18.05 Musik macht gute Laune (Lieblingsmel. z. Feierabend) 18.45 In Deutschland und doch nicht daheim 20.00 Musik für jedermann 21.00 Feierstunde des Kuratoriums Unteilbares Deutschland 22.20 Musies viva 23.00 Im Teufelskreis der Ideologie damer Platz und Stalin-Allee 23.30 Musik zum Tagesausklang Dienstag, den 17. Juni 1958 17.00 Die Mark Brandenburg— des Heiligen Römischen Reiches Streusandbüchse GMörfolge) 18.00 Rundf.-Sinfonieorchester 8 20.00 Gäste aus Mitteldeutschland beim süddeutschen Rundfunk 20.45 Das große Aufbegehren 21.45 Stuttgarter Kammerorchester 22.15 Konzert am späten Abend tungs, 113.05 Musik macht ute Laune. 18 Unterhaltungsmusik SüDDEUTSCHER RUVWDFUNK Mühlacker(Mittelwelle) Heidelberg- Dossenheim Mühlacker(Kurzwelle) Sendebeginn: So 5.57. W 4.56 W 5.30. 6.00. 7.00. 8.00. 9.00. 14.15. 18.00 Sport: So 16.30, 18.30. 22.10. D0 22.10. Sa 14.00. 22.15 Klingendes Tagebuch: W II. 30 Zeittunk: W 12.45. 19.00 Landfunk: So.05. W 12.05 Frauenfunk: W 8.05. Mi 14.20 Jugendfunk: Sa 15.40 Nachrichten: 12.30, 19.30. 22.00, 0.00, Kinderfunk: So 14.30, Mo. MI. Fr 15.30 5 Sendung für Kranke: Mi. Fr 10.45 Donnerstag, den 18. Juni 1958 9.05 Mit Musik geht alles besser 17.40 Greifswald. Eine alte Untver- 10.15 Schulf.: Gemeinschaftskunde versitätsstadt i. Vorpommern, 5 575 KHz 11.00 Orchestermusik gestern und heute 80100 1* 10 8 12.00 Werkkonzert 18,05 Musik macht gute Laune. 5 4 14.30 Klaviermusik Lieblingsmelod. 2. Feſerabend 49,75 m= 6030 KHz 15.00 Schulfunk— Deutsch: Goethe 20.00 Impressionen der Großstadt „Der Zauberlehrling“ 21.00 Wem gehört Deutschland: 16.00 Erwin Lehn und Südfunk- Hörbild um die Währungs- Kirchliche Sendungen: So 7.00. 8.30. 9.00. W 6.05. 7.05. D1 16.45 3 So 13.20. W 5.50. Mo-Fr Wirtschaft: Mo, Di. Do. Fr 15.45. DI 22.10. Sa 14.45 Kulturelle Sendungen: Mo. 14.20. Mo. Mi. Fr 16.45 8 5 Buchbesprechungen: Dl. Fr 14.20. DO 22.45 Suchmeldungen: MI. Sa 9.55 Sendeschluß: S0 1.10. Mo, Fr 90.15, Di. Mi. Do 4.15. Sa 0.55 10.15 Schulfunk Do. 12.00 Mittagspause Menschen 9.05 Mit Musik geht alles besser 10.15 Schulfunk: Der 17. Juni 1953 10.5 Orchestermusik drüben“ 16.00 Konzertstunde 20.00 Romantische Klänge 14.20„Das ist doch noch gut für 14.35 Melodien von Hans Mielenz 22.10 Wiedervereinigung an erster 15.00 Schulf.: Gemeinschaftskunde Elle Mittwoch, den 18. Juni 1938 Lieblingsmelod. 2. Feierabend 20.30„Menschen im Regal“. Hörsp. von Seorg Bedau 21.40 Musik für zwel Klaviere 12.00 Mittagspause Stene 23.00 Schubert: Sinfonie Nr. 7 zum 17.00 Volksweisen aus aller Welt S-Dur. 15.40 Wunsch und Tanzorchester 17.00 Der Rundfunkchor 9.05 Mit Musik geht alles besser „Der Zauberlehrling“ 10.45 Kleines Konzert 15.00 Schulfunk: Die Hanse 16.00 Nachmittagskonzert 17.00 Von fremden Ländern und 17.40 Eisenach und die Wartburg. 23.30 David: Sinfonie Nr. 7 9.05 Mit Musik geht alles besser 10.15 Schulfunk: Situation der Wissenschaften 10.45 Opernmelodien 14.20 Musikalisches Intermezzo 15.00 Froher Klang u. Volksgesang im Wochenend. 46.00 Heige Sachen N reform 5 23,00 Jazz im Funk Freitag, den 20. Juni 1938 Deutsche Wahrzeichen Deutsch: Goethe 18.05 Musik, die unsere Hörer wünschen i. 20.00 Musik zur guten Unterhalt. 20.45 Gelenkte Kultur 21.45 Joseph Haydn. 22.20 Musikalisches Zwischenspiel 22.30 Bei den Christen hinter dem Eisernen Vorhang mit Musik e 5 Samstag, den 21. Juni 1938 2 17.00 Sang und Elang 17.40 Konzertante Blasmusik 20.00 A bisserl Weanerisch 21.00 Außenhandel als Mittel der . Politik(Hörfolge) 85 22.40 Und N ist Sonntag Tanmusik zum Wochenende 0.10 Strawinsky: Puleinella-Suf Beethoven: Klavierkonkert 8„„ mit Musik Wirklichkei Verkürzte Perspekſive Mit nervös zitternder Hand drückt Herr E. Seine Zigarette in den Aschenbecher. Es ist be- reits die achte, die er hier in meinem Zimmer raucht. Seit mehr als drei Stunden sitzt er bei mir. Gleich, als er die Nachricht bekommen hatte, daß sein Vater in der DDR verstorben War, kam er herüber. Wir haben uns um die Reisegenehmigung bemüht, wir haben telefo- niert und depeschiert, Aemter und Behörden bestürmt, Beziehungen eingeschaltet. Alles er- gebnislos. Es ist also nicht möglich, daß Herr E. dabei sein kann, wenn sie seinen Vater be- graben. Da bricht's aus ihm heraus:„Wenn es nicht So tieftraurig wäre— lachen könnte man dar- über. Wirklich, schön weit haben wir es doch gebracht. Da schießen sie ihre Sputniks in den Weltenraum. Neue Himmelskörper, neue Sterne am Himmel machen sie und rühmen sich darüber. Jetzt denken sie schon darüber nach, wie sie zum Mond fahren wollen. Aber daß ein Sohn seinen Vater beerdigen kann— es wä- ren ja nur zwei D-Zugstunden— das bringen sie nicht fertig. Ein schöner Fortschritt. Da sausen die Düsenflugzeuge über unseren Köp- fen hin und verunzieren uns den ganzen Him- mel mit ihren Kondenzstreifen— in zehn Mi nuten könnte ich drüben sein bei meinem Va- ter, wenn ich in so einem Ding säge. Aber nein, solche Wunderwerke der Technik sind ja für bessere Zwecke da, für Bomben usw. Es ist doch nichts los mit dem ganzen vielgerühmten Fortschritt!“ Die ganze Bitterkeit muß heraus. Ich lasse ihn ruhig sich ausschimpfen. Im Uebrigen hat er ja so sehr recht. Wir sollten uns sächlich auf den Fortschritt unserer Zeit nicht so viel einbilden, uns von der Tech- Nik und Zivilisation nicht die Augen blenden lassen. Wir sollten lieber das rechte Augen- maß behalten. Ich kenne einen Mann, nennen wir ihn Mül- ler. Herr Müller ist ein geschickter, allseits be- liebter Mann. Er hat eine besondere Begabung 1 50 K rganisieren von Festen und Feiern. Er kann„Betrieb“ machen. Im Vereinsleben spielt Herr Müller eine große Rolle. Ist ein Fest zu rangieren, ein Vereinsausflug in Szene zu setzen— das macht Herr Müller und es klappt. Zufällig weiß ich, was seine Frau darüber denkt. Die ist todunglücklich. Er hat ja keine Zeit für die Familie und ist jeden Abend fort. Und es gäbe doch auch so manches im Hause, Was er seiner Frau abnehmen könnte. Im ge- heimen wünscht sie sich so einen richtigen Fa- milienausflug mit ihrem Mann und den Kin- dern zu machen. Dafür hat aber Herr Müller keine Zeit. Er muß ja die Ausflüge im großen, organisieren. Da kann er dann auch fröhlich sein, andere Menschen aufheitern, zum Froh Sinn mitreißen. Zu Haus ist er immer nur ab- ge Sicht. So ungefähr kommt mir die heutige Ent- Wicklung vor. Man läßt das Nächste ungelöst und nimmt lieber das Uebernächste in Angriff. Die Zeitungen schreiben schon von den Pro- blemen der Raumschiffahrt. Es wird vielleicht nicht mehr allzulange dauern, daß der Mensch sich von dieser Erde abheben wird zur Fahrt zu einem anderen Himmelskörper. Wir nähern uns dem Beginn des planetarischen Zeitalters. Wie aber sieht die Erde aus, die er zurücklas- sen will? Auf einer Weltkirchenkonferenz ist mal erwähnt worden, daß von den 2,8 Milliar- den Menschen, die gegenwärtig auf der Erde leben, rund die Hälfte jeden Abend hungrig sich zum Schlafe lege, unterernährt sei. Das ist bisher nicht widerlegt worden. Darüber geht man großzügig hinweg. Davon steht auch im Allgemeinen nichts in den Zeitungen. 8 Die Höſſe pannt, launisch, macht ein mürrisches Ge- Wenn der Mensch diese Erde verlassen wird, wird er sie verlassen wie auf der Flucht, un- aufgeräumt, so wie eine unordentliche Fa- milie in eine andere Wohnung zieht und Schmutz und Dreck einfach hinter sich liegen läßt. Es ist ja möglich, daß manch einer von denen, die jetzt leben, es noch erleben wird. Es wird ihm dann aber der gewaltige Schritt nach vorwärts gar nichts nützen, wenn er ein Durcheinander oder eine alte Schuld hinter sich läßt, wenn er einem anderen Menschen Unrecht getan hat, seine Ehe nicht ordentlich führen konnte und seinen Kindern nicht der rechte Vater oder die rechte Mutter sein konnte. Bei schöpferischen Menschen, Forschern, Er- kindern, Künstlern spricht man von der„ver- kürzten Perspektive“. Man meint damit die Begabung, ein großes, fernes Ziel ins Auge zu fassen und alles, was dazwischen liegt, einfach zu übersehen, Das ist im gewissen Sinne auch notwendig. Sähe er alles das, was an Schwie- rigkeiten, Klötzen und Hemmnissen dazwi- schen liegt, was ihn noch von seinem Ziel trennt, ihm würde der Mut schwinden, der Schneid genommen sein. Fr hätte zu viel Hemmungen, ob er auch das Ziel erreichen kann. Viele große Erfindungen und Entdek- kungen wären nicht gemacht worden, hätten an ihrem Anfang nicht die Menschen mit der „Verkürzten Perspektive“ gestanden. Das ist die eine Seite. Es gibt aber auch eine„verkürzte Perspektive“, die durchaus nicht schöpferisch ist. Die ist schon mehr ein Sehfehler. Wenn einer das Nächste, Notwen- dige nicht sehen will, wenn einer den Nächsten nicht kennen will, dann ist das nicht genial, sondern rücksichtslos. Wenn einer sich durch die Flucht nach vorne in das Entfernte, das Allgemeine und Ungewisse aus dem Staube machen will vor all den Problemen, mit denen er nicht fertig geworden ist, dann ist das feige: Wenn er seinem Nächsten seine Hilfe und Liebe versagt und sich dafür lieber um das Ueber-Uebernächste kümmern will, dann ist das verlogen und schuftig. Ein Christenmensch hat in seinem Glauben einen weiten Horizont, sein Glaube umfaßt Gegenwärtiges und Zukünftiges, alle Mächte und Gewalten, das All bis zu den fernsten Sternen. Doch wird er daran gehindert, eine Verkürzte Perspektive zu haben, den Nächsten Zu übersehen. Jesus Christus bindet seine Jün- ger fest an den Nächsten. Seine Worte sind eine Schule für das rechte Augenmaß. Johannes Baudis Wenn Der neue Lenz war eingezogen: ein junger, kraftstrotzender Held, der mit zwingender Faust dem grimmen, alten Mummelgreis an die Schwarte rückte. Heiß, wie sprang der Föhn auf!— Blies und blies aus vollen Backen, bis Quellen rieselten und Bächlein rannen. Und in den Beständen erst, wie er da wütete!— Die Alte, morsche Buche schlug krachend nieder, überkugelte sich ein paarmal und blieb hängen am Eingang der Gasse, die gestern nacht die Lawine gerissen hatte, als sie mit dumpfem Rollen in tollen Sprüngen ins Tal fegte. Als ob das seinen Mut erst recht angefacht hätte, stei- gerte der wilde Gesell sein Stürmen, umpfiff die starren Eisriesen, daß sie erzittern bis ins innerste Mark, löste ihre ehernen Fesseln und von Gent Von Cosmos Flam Ein Teppichwirker aus Brabant, ein sehr Zeschickter Künstler seines Faches, erlebte in Seiner Vaterstadt M. derart viel Undank und Widerwärtigkeiten, daß er am Ende ganz schwarzgallig wurde und ein Menschenver- achter. 8 Da winkte ihm nach vielen Enttäuschungen das Glück, da der Rat der grogen Stadt Gent, der von seiner Kunst vernommen hatte, ihm den Auftrag gab, in eine Haupłkirche der Stadt einen Teppich zu liefern, auf dem das Jüngste Gericht dargestellt sein sollte, und womit man die große lèeere Wand in einem Seitenschiffe zu verdecken gedachte. Das war die rechte Gelegenheit, all seinen Groll und Zorn in die bunten Fäden zu knüp- fon, und in den fünf Jahren, die das Werk bis zu seiner Fertigstellung benötigte, bildete er all seine Widersacher als Teufel, Quälgeister und abscheuliche Fratzen ab, daß er darüber bemah wieder der alte wurde, und das Lachen lernte, wenn es freilich auch meist ein Hohn- Ischen war. Wer Bürgermeister der Vaterstadt, ein dik- d, fauler Kerl, der mit Grobheit das ersetzen wollte, was ihm an Klugheit gebrach, fand sich er als ein lächerlicher Teufel wieder, der auf- ustert wie ein Truthahn in einem feurigan saß und von allen Seiten schön knusprig 8 wurde. Die Ratsherren und Honors zm bildeten auf dem Teppich einen hölli- hen Reigen, und jedem war derart ein Sym- den beigegeben, daß man sofort erkennen kohfrimte, Wer gemeint war. Die bösen Klatte wWelber, ob jung. ob alt, waren zu greuli ane Satsnsvetteln geworden, die Gassenjungen 2 Schlitzohrigen Faunen mit Elefantenrüssalei. kurzum, jeder hatte seinen künftigen Ort. halten und konnte sich ausmalen te er ur. einst aussehen würde. Als das Werk fertig war und* n gehängt wurde, wo man gerade die. Höllenpartien besonders gut sehen konnte, Sing es wie ein Lauffeuer durch ganz Flandern und Brabant, die Bürger der Stadt M. seien schon in der Hölle und hingen in der Kirche zu Gent. Die Leute kamen in hellen Scharen, besahen sich den Spuk, und des Lachens war kein Ende. Die Stadt M. wurde zum Gespött der Leute, und wenn jemand den Bürgermeister traf, sprach er etwa: Ei, Gevatter, ihr lebt noch? War mir's doch, ich hätte euch schon in der Hölle zu Gent gesehen! war protestierten die betroffenen Bürger bei dem hohen Rate der Stadt Gent gegen solche Verunglimpfung, aber das Uebel wurde dadurch fast noch ärger. Ueberdies waren die Stadtväter nicht gesonnen, eine solche Be- rühmtheit wie diesen Teppich herzugeben oder verkehrt aufzuhängen. Der Teppichwirker aber wurde ein berühmter Mann, und seine Aufträge häuften sich. Bis eines Tages ein reisender Abt aus Italien den Teppich sah, mit dem Meister ins Gespräch kam und also sprach: Ein wunderbares Werk, Meister, meine Ver- ehrung, nur eines scheint mir zu fehlen, wenn Ich es sagen darf. Wo das wäre, fragte der Teppichwirker. Wo seid denn Ihr auf dem Bilde? erwiderte der Abt. Ist es nicht Künstlersitte hierzulande, daß auch der Meister im Bilde ist? Ich vermisse Euch, und das bedaure jch. Wart Ihr schon mit Hen Teufeln in M. zusammen, müßt Ihr auch wat den Teufeln in der Hölle zusammensein. Wie käme ich dorthin? sprach der Meister urbittert. Doch, lächelte der Abt, alle Künstler kom- men in den Himmel, denn ihre Werke sind Werke der Liebe. Aber dieser Teppich ist ein werk des Hasses, und die solches tun, fahren Acher zur Hölle. 0 Rast auf dem Gipfel der Dreitorspitze bei Garmisch ——— 2 Foto: Bavaria der Auerhahn balzt. f Jagderzählung von Claus Fein ließ Felsbrocken über die Wand springen, wie ein mutwilliger Hütbup tut an der Halde. Und die Bergamsel rief wieder und die Meise pfiff, und Anemonen sproßten, und der Frühlings- enzian streckte neugierig sein Köpfchen aus der aufgetauten Kruste. Sproßmond! Der Urhahn rüstet zur Hochzeitl!! Seit acht Tagen sah mich das Frühdämmer- licht draußen beim Pirschgang, die Schlag- Tänder entlang und auf den Blöhfien, Sehnsucht im Herzen nach dem Liebeslied. Und am lich- ten Nachmittag schon steckte ich im Holz, nahe den alten Balzbäumen und warte auf den Ein- Tall. Endlich reitet er an, der Kapitale, im Dam mern, und schwingt sich ein in einer krüppeli- gen Fichte. Er macht einen langen Kragen und lauscht mit glattem Gefieder in den sterbenden Abend. Lange!— Dann erst schmecken ihm die jungen Rnospen nach dem strengen Win- ter, der ihn auf karge Ration gesetzt hatte Da streicht er ab, überstellt sich, reitet wieder ab und geht wieder zu Baum. Und jetzt gar: Laute! Ich spanne meine Sinne. Er worgt. Und das ist ein gutes Omen: Mit Hexen- und Teufels- Spuk müßt's zugehn, wenn der im Morgenrot nicht balzt, oder ich müßt ihn noch vertre- ten beim Abziehn! Nein, es geht gut!— Die volle Nacht deckt meinen Rückzug. Jetzt wird's Zeit! Ein bisserl frisches Wasser ins Gesicht und ein kleiner Imbiß. Dann geht es hinaus in den frühen Tag mit rüstigem Schritt dem Balz- Platz zu. Vor mir ein Geräusch, wie von raufenden Hähnen.— Brrr— prasselt es schon über mich weg. „Teufel auch———!“ Nicht einmal laut fluchen darf man. Ich steige weiter. Noch etwa dreihundert Meter sind es bis zu meinem Balzplatz. Ich schleiche. Jetzt höre ich das Knappen— deut- licher vernehme ich den Hauptschlag und das Springen. Das Schleifen ist nur zu ahnen. Noch ein paar Schritte: ich vernehme das ganze Ge- Setzl. Ich springe. Links und rechts das Gocken der Hennen. Ich bleibe wie verwurzelt. Wo steht denn der Hahn?— Ganz dicht heran mug ich sein!— Da verschweigt er. Ich sehe ihn nicht, aber ich weiß, daß er ver- hofft, daß er jetzt einen langen Kragen macht. Er schwingt sich um in den Wipfel einen schwankenden Fichte. Mit gravitätischem Schritt tritt der Pascha Auf den Ast, die Schwingen gesenkt und den Stoß stolz gebreitet zum Fächer. Wie leise sein Lied klingt! Ich ziehe den Drilling an; doch als ich drük- ken will, schüttelt mich das Hahnenfleber, und vor mir flattert der Lauf wie ein Lämmer⸗ schwanz. Drüben röten die ersten Strahlen den Him- mel, und die Bergamsel flötet. Was sind das für Laute jetzt?— Er dreht Zwei-, dreimal den Kragen nach unten, und ehe ich anfahre, streicht er hinab. Ein lebhaf- tes Gocken empfängt den kapitalen Hahn. Das ist zum erstenmal, daß ich den großen Hahn am Boden balzen sehe! So liebestoll habe ich den großen Hahn noch nie gesehen!— Neben mir raschelt es: eine Henne war mir fast vor die Füße gels e Wärnte, und in inr Abstreichen kracht Schuß auf den Urhaha, der eben abreiten. Ein letzter Sprung über die Seite— und liegt d stolze Recke auf dem blaßroten Schnee: 8 5 e Kinüber und breche zwei Brüche: Gen eine: schweißt für meinen Hut, in des- sen Litze ich auch die beiden Schaufelfedern schiebe. Am Stock trage ich meine frohe Bürde nut dem grünen Bruch im Schnabel zu Tal. auf dem die helle Morgensonne lie 5— Wie bist du so schön im Sonnen- 81199!— aldanaaahaag aaa MANN FIE INM HA, ANDENPIANNKE N Aidan gal Sch der P noch genhe Orient des 20 retnsg ein H zweck und i von x E61 Perso wirts der E Harel Verh' einer 36 le gegar da si- Kuwie ost- Wie mehl nicht more W. Eins, such mus' ding ding Arnd Ausg. span Tatk sich Karls, Stanz Für 1 Sart Freib anleg. Mark um 4 Sing boten Größe Karls And E zu he koste werd. lienis OobWO Schrit Serve Spar: ken der J n 9 Wie lebt die Orientalin heute? Noch gibt es 3000 Harems- Sehr langsam nur gelingt es den Frauen, sich Geltung zu verschaffen Schlagartig warf die Scheidung des Schahs der Perser von Soraya ein Licht auf die heute noch üblichen traditionsgebundenen Gepflo- genheiten und religiösen Vorstellungen der orientalischen Völker. Noch heute, in der Mitte des 20. Jahrhunderts, leben Frauen hinter Ha- remsgittern, werden nicht höher geachtet als ein Haustier, haben keinen anderen Lebens- zweck, als dem Gatten Kinder zu schenken und ihm Geliebte zu sein. Oft sogar nur eine von mehreren. König Ibn Saud Aziz, eine repräsentative Persönlichkeit in der Weltpolitik und Welt- wirtschaft, unterhält in der Nähe von Riad, der Hauptstadt Saudi-Arabiens, einen großen Harem. Aus Ibn Sauds diversen Ehen und Verhältnissen(so würden wir die Bindung mit einer„Nebenfrau“ bezeichnen müssen) sind 36 legitime und 40 illegitime Söhne hervor- gegangen, die Zahl der Töchter ist unbekannt, da sie nicht gezählt werden. Der Scheich von Kuweit besitzt 60 Frauen, darunter zahlreiche Aclleulel, Haben Sie genügend Schlaf? Es gibt kein billigeres und wirkungsvolleres kosmetisches Mittel als ausreichenden Schlaf. Wieviel Stunden Schlaf der Mensch braucht, das lehrt das eigene Wohlbefinden— und ein Blick in den Spiegel, eine feste Norm gibt es dafür nicht. Im allgemeinen benötigen Frauen mehr Schlaf als Männer. Lassen Sie sich darum nicht beirren, wenn„er“ auch am Sonntag- morgen ein Frühaufsteher ist. Wer regelmäßig nicht ohne Tabletten zum Einschlafen kommt, sollte einen Arzt auf- suchen, denn irgendein Punkt seines Organis- mus' ist dann nicht in Ordnung. Häufig aller- dings ist unsere innere Unruhe seelisch be- dingt. Versuchen Sie, am Abend alle Sorgen und Kümmernisse völlig„abzuschalten“. Gut ausgeschlafen ist nicht nur unsere Haut ge- spannt und geglättet, sondern auch unsere Patkraft erneuert, und viele Probleme lassen sich leichter lösen. Europäerinnen, der heutige König von Ma- rokko und frühere Sultan Mohammed nahm 22 Frauen mit in die Verbannung, als ihn die Franzosen vor einigen Jahren nach Madagas- kar schickten. Alle berufen sie sich auf den Koran, auf das Wort Allahs aus dem Munde des Propheten Mohammed, der den Gläubigen angeblich ge- stattet hat, vier Frauen zu nehmen, wenn sie Sie alle gleich behandeln. Daß der Sinn dieses Wortes Mohammeds ursprünglich der War, einem er drückenden Frauenüberschuß zu steuern, ist längst vergessen. Allerdings ist der Harem von heute nicht mehr das öde, triste Gefängnis vergangener Zeiten. Vor Allem nicht in den reichen Oelländern. Der Radio- apparat und das Fernsehen sind heute 80 Selbstverständlich wie das elektrische Licht. Das erste Land, welches mit der Tradition gebrochen hat, war die Türkei. Vor mehr als 30 Jahren setzte Atatürk seine Reformen durch. 1924 wurde das Schleierverbot erlassen, zwei Jahre später wurde ein Familien- und Eherecht nach Schweizer Vorbild Gesetz. Die Harems wurden aufgelöst, und heute findet man in den türkischen Städten kaum noch ver- schleierte Frauen. Allerdings ist es auch heute noch verpönt, wenn Frauen allein auf die Straßen gehen und der Besuch eines Lokales ist für eine alleinstehende Frau ganz und gar unmöglich. In den anderen Ländern des Orients ist die Entwicklung noch zurück. Aber es„tut“ sich Was. In Aegypten war es Doria Schaffik, der die Frauen des Landes die neue Gesetzgebung zu verdanken haben, die ihre Freiheit garan- tiert und die Eheverhältnisse in rechtlicher Hinsicht geordnet hat. Doria Schaffik hat an der Sorbonne in Paris studiert und den Titel eines Doktors der Rechte erworben. Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder und redigiert mehrere Frauenzeitschriften. Nebenbei hat sie einen Modesalon eingerichtet, um die Frauen Aegyptens nach modernen Gesichtspunkten zu kleiden bzw. Anregungen zu geben. Die Tochter des Königs von Marokko, der durch seine zahlreichen Frauengeschichten noch vor wenigen Jahren von sich reden machte, ist eine fanatische Verfechterin der Rechte der marokkanischen Frau. Die junge, erst 1930 geborene Frau forderte schon mit 17 Jahren ihre Landsmänninnen auf, den Schleier herunterzureißen und sich frei zu machen. Lalla Aicha, so heißt die Tochter, Söhnte sic erst mit dem Vater aus, nachdem er für Marokko ein Ehe- und Familiengesetz nach französischem Vorbild geschaffen hatte. Schließlich ist da noch eine junge Orientalin, die in diesem Zusammenhang genannt werden muß: Dina, die Exkönigin von Jordanien. Be- vor sie die Ehe mit König Hussein einging, mußte dieser unterschreiben, daß er neben ihr keine andere Frau haben oder heiraten würde, solange die Ehe mit ihr andauerte. Die Zivilisation dringt vor. Aber es geht un- endlich langsam und gegen harten Widerstand. Nach dem ersten Weltkrieg gab es noch 60 000 Harems im Orient, heute nur noch 3000. Doch man soll sich nicht täuschen: Es ist nicht ein Gesinnungswandel, der sich da so schnell voll- zieht, sondern eine Entwicklung, die durch die schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse wei- ter Landstriche bedingt ist. 8 Eintopf Würzig zubereitei Es hat eine Zeit gegeben, wo wir das Wort Eintopf nicht gerne hörten. Das soll aber kein Grund sein, diese nahrhaften und wohl- schmeckenden Gerichte aus unserer Küche zu verbannen. Sie sind meist nicht teuer, bequem zu bereiten und angenehm sättigend. Pikanter Eintopf 250 g Hackfleisch, 50 g Margarine, 500 g Zwie- beln, 500 g Tomaten, 500 g Kartoffeln, 1%½ Tassen Wasser, Salz, Pfeffer, Paprika, gemahlener Ing- Wer, gehackte Petersilie. Hackfleisch in zerlassenem Fett anbraten, Zwie- belscheiben goldgelb rösten, Tomaten und rohe Kartoffelscheiben hinzufügen, im Wasser garen, abschmecken und mit gehackter Petersilie be- streut zu Tisch geben. Kartoffeleintopf ohne Fleisch 100 g Speckwürfel, 250 g Zwiebeln, 1 kg Kar- eckwürfel zerlassen, Zwiebelscheiben an- sten, Kartoffeln grob reiben, mit Tomaten und deerblättern garen, abschmecken, dazu Salat. Falsche Bouillonbaisse(Marseiller Fischsuppe) ischfllet, 1½ 1 Weißwein, mit je 3 1 1 Zitronen- e, 1 Stück Apfe ät ter, 5 Pfeffer- und 5 P v, Sa- fran, 1 Sträußchen Pete je, 4 zerschnittene To- maten und Porreestangen, Toast. Fisch begießgen; geschmackgeben Mullbeutelchen dazulegen, Fisch 1 28 Dwürzbeutel entfernen und Suppe über J 1 Salzwy tkörner, Ingv oast Modische Reisebegleiter Ist der Ferienkoffer sckon gepacłt, oder ist die Reisegarderobe nock nicht complett? Falls nock etwas fehlt: In allen Schaufenstern zeigt 3etæt die Sommermode ihre Reisevorschläge: In dieser Saison spielen in Ihrem Urlaubs- programm die hübscken, neuen Zellwollstoffe in Leinenckarakter eine modische Hauptrolle. — 4 N 1*** 1— 2 8 0 W EN ** 1 W 0 W 8 5 1. N * N I * 8 N N S 4 9— Sie sind besonders praktisch, weil sie kaum enittern und die unvermeidlichen Sitzfalten sich rasch von selbst wieder aushängen. Sie werden Innen auf allen modischen Ge- bieten begegnen, bei den Sonnen- und Strand- anaugen, den sommerlichen Tageskleidern und Kostumen souie bei den neuen Mänteln und Complets fur kühle Tage. Es gibt sie in allen Modefarben, einfarbig und gemustert, grob- und feingewebt, matt und mit elegantem Sei- denschimmer, so daß es nicht schwer sein wird, zn diesem vielseitigen Angebot das Passende zu Rnden., Ein Modetip für alle, die sich ihr Ferienhleid selbst schneidern wollen: Kleider mit ergänzenden Jäckchen sind ideale Reise- begleiter. Wie wäre es mit Jäckchenkleid aus Zellwoll-Hahnentritt in zarten Pastellfurben? Lassen Sie sich von der Zeichnung inspirterenl Eri Wie kaufen wir am vorteilhaftesten ein? Der Einkaufsberater für die Hausfrau Gemüse: Gegenüber der Vorwoche sind Blumenkohl, Kohlrabi, Wirsing, gelbe Rüben, Gurken, verschiedentlich auch Tomaten, billi- er geworden. Für einen mittelgroßen Bumen- ohl brauchte man im allgemeinen nicht mehr is 50 Pfg. anzulegen, Kohlrabi waren ver- Schiedentlich in Stuttgart für 19, in Mannheim, Karlsruhe und Freiburg für 10—15, in Kon- stanz dagegen nicht unter 23 Pfg. zu haben. Für 1 Pfund gelbe Rüben mußte man in Stutt- gart um 70, in Mannheim, Karlsruhe und Freiburg um 65 Pfg., in Konstanz noch um DM anlegen. Auch Karotten kommen jetzt auf den Markt, für 1 Bund zahlte man in Mannheim um 40, in Konstanz um 50 Pfg. 1 Pfund Wir- Sing wurde im allgemeinen um 20 Pfg. ange- boten. Holländische Gurken waren je nach Größe in Stuttgart schon ab 45, in Mannheim, Karlsruhe und Tuttlingen ab 55, in Freiburg und Konstanz dagegen nicht unter 80—85 Pfg. zu haben. Schnittfeste holländische Tomaten kosteten um DM 1.50. In den nächsten Tagen Werden auch größere Anlieferungen von ita- lienischen Tomaten erwartet. Spargel wird, obwohl die Ernte ihren Höhepunkt über- schritten hat, reichlich angeboten. Da die Kon- Servenindustrie laufend beachtliche Mengen Spargel aufkauft, ist jedoch mit einem Absin- ken der Preise nicht zu rechnen. Für Spargel der Klasse Al mußte man in Stuttgart und Tuttlingen um DM 1.90, in Mannheim und Karlsruhe um 1.75, in Freiburg um DM 2.— und in Konstanz um DM 2.40 bezahlen. Obst: Das Angebot an inländischen Erd- beeren nimmt laufend zu. Für A-Ware zahlte man in Stuttgart, Karlsruhe und Kon- Stanz um DM 1.—, in Mannheim, Tuttlingen und Freiburg um 90 Pfg. Italienische Erdbee- ren Waren verschiedentlich schon für 80 Pfg. je Pfund zu haben. Für 1 Pfund italienische Kirschen zahlte man in Stuttgart ungefähr 75 Pfg.; in Mannheim, Karlsruhe, Freiburg, Konstanz und Tuttlingen werden vorwiegend inländische Kirschen angeboten, für 1 Pfund zahlte man jeweils um 80 Pfg., in Freiburg um DM 1.10. Spanische Aprikosen wurden in Stuttgart und Mannheim für 90 Pfg. angeboten, in Konstanz, Freiburg und Tuft- lingen mußte man um DM 1.— bis 1.10 an- legen. Bananen sind im allgemeinen unter 85 Pfg. nicht zu haben. ö Kartoffeln: Für alte Kartoffeln zahlte mam um 13 Pfg.— Neue Kartoffeln sind Sehr fest im Preis. Runde italienische sind un- ter 30 Pfg. kaum zu haben, längliche Galatina Kosten um 50 Pfg. das Pfd. Da am 14. 6. die Einfuhr von ausländischen Kartoffeln gesperrt wird und die inländische Frühkartoffelernte nur in ganz geringem Umfang eingesetzt hat, dürfte Vorläufig kaum ein weiterer Preis- Tückgang bei neuen Kartoffeln eintreten. Fleisch: Aufgrund der letzten Notie- ungen an den Schlachtviehmärkten unseres Landes ist im württembergischen Landesteil Schweine- und Rindfleisch gegenüber der Vorwoche teurer geworden. So liegt jetzt der Preis für 1 Pfd. Schweinebraten bei DM 2.50, für Hals bei DM 2.80, für Kotelette bei DM 3.—. 1 Pfund Rinderbraten kostet DM 2.60 2.70. Der Preis für Kalbfleisch bleibt gleich. Im badischen Landesteil dürfte das erneute An- ziehen der Lebendviehpreise bei Schweinen verschiedentlich zu leichten Preiserhöhungen führen und auch bei Rindfleisch muß mit höheren Preisen für Bratenfleisch gerechnet werden. Kalbfleisch wird genau so viel hosten Wie in der Vorwockie. e 1 de kann mir nichts Besseres vorstellen! Ich staune immer wieder! Ich kann es wirklich nicht be- schreiben, dieses strahlende Weiß. Man muß es selbst er- lebt haben, wie die Lauge dunkler und dunkler wird und die Wäsche weißer, immer weißer. Strahlend- weiß 80 einfach, so sparsam, so schonend. Man braucht nicht lange einzuweichen, braucht keine Zusatze, nur Sunil. Im Nu ist die Wäsche strahlend- weiß mit herrlich frischen Duft nach Wind und Sonnenschein. Wie mild dieses Sunil ist! Man spürt es schon an der Lauge, sie ist himmelblau und mild, ganz mildl Regenwasser kann nicht weicher sein. Alles. einfach alles wasche ich damit. Sogar die zarten Babysachen und meine ganze Fein wäsche. einem N st des 8 ein Weiß Wasch strahlend weiß mit himmelblauem an en ve i 17 oo 15 l 88 Sport und Spiel Vom einheimischen Sport Fußball Wallstadt Heddesheim 321 Zum Abschluſd der Fußbballwerbespiele anläſß- lich des 60jährigen Bestehens der Fufsballver- einigung 1898 schlug gestern Abend der SV Wall- stadt Fortuna Heddesheim etwas zu hoch mit 321 Toren. In der 1. Halbzeit war das Spiel ziemlich 7 und den von Schmitt in der 30. schlug Minute erzielten Führungstreffer konnte Walter in der 41. Minute egalisieren. In der 2. Halbzeit des unter der sicheren Leitung von SR. Stein- lein stehenden schnellen Treffens kam Wallstadt durch 2 Tore von Walter und Düster zu einem klaren Sieg, während die sattelfeste Hinter- mannschaft und der ausgezeichnete Torwart Wall- stadts weitere Heddesheimer Treffer verhindern konnten. Zum 4. Mal Internationales dlvesheimer dugendturnier Heute Nachmittag beginnt auf den des SV Nlvesheim das 4. Internationale Jugend- turnier um den Wanderpokal des Kaufhauses VETTER, an dem 16 Mannschaften beteiligt sind. Mit Schweden, Schweiz, Dänemark und Holland sind vier starke Jugendmannschaften aus dem Ausland vertreten, während die Spvgg. Fürth bei einem dritten Gewinn endgültig den Wanderpokal in Besitz nehmen kann. Am Sams- tag Nachmittag von 15 18.25 und am Sonn- tag von 8.30 11.55 Uhr werden die Gruppen- spiele zum Austrag kommen, während am Nach- mittag die Zwischen- und Endrunde durchgeführt, die um 17.15 Uhr mit dem Endspiel abge- schlossen wird. Irland ist ein zäher Gegner für die N Nationalelf Nervenprobe für die Mannschaften— Deutsch- land kann sich keine Niederlage erlauben Die Gruppenspiele im Achtelfinale werden am Sonntag mit acht Treffen abgeschlossen. An Donnerstag nächster Woche folgen dann die vier Viertèlſinalspiele, während die beiden Vor- schlußrundentreffen für Dienstag. 24. Juni, an- gesetzt wurden. Göteborg sieht dann am 28. Juni den Entscheidungskampf um den dritten Platz. Krönender Abschluß ist schließlich das Endspiel am 29. Juni in Stockholm, Der Titelverteidiger Deutschland benötigt in seinem letzten Spiel in Malmö gegen Nordirland zumindest ein Unent- schieden, um mit absoluter Sicherheit im Lier- telfinale zu stehen. Im Falle einer Niederlage hätten die Deutschen dagegen nur bei einem Punktverlust der Argentinier noch eine Chance. Die deutsche Elf hat also— ebenso wie ihr Geg- ner— erneut eine schwere Nervenprobe zu be- stehen. In der Form der zweiten Halbzeit des Spiels gegen die Tschechoslowakei kann man den Herberger- Schützlingen einen vollen Erfolg Über Nordirland zutrauen. Nordirlands Mann- schaft ist jedoch ein unberechenbarer und unbe- quemer Gegner. Bei den Iren von eindeutigen Konditionsschwächen zu sprechen, erscheint über- trieben. Sie sind vielmehr höchst gefährlich, wenn sie zu ihrem Spiel finden, das den Deut- schen dann erhebliche Schwierigkeiten bereiten Könnte. Es ist aber für Nordirland eine zusätz- che Belastung, nur im Siegfall die Runde der letzten acht erreichen zu können. Trotz der guten Leistung gegen Deutschland wärd die Tschechoslowakei im Spiel in Helsing borg gegen Argentinien nur als Außenseiter an- gesehen. Im Mittelpunkt der sechs übrigen Treffen steht das Göteborger Spiel der Gruppe vier zwischen Brasilien und der Sowjetunion. Hier genügt den Südamerikanern wegen des guten Torverhält- nisses ein 0:0 bzw. ein 1:1 zum Gruppensieg, falls England nicht 6:0 gewinnt. Die Engländer körnen bei einem Sieg in Boraas über Osterreich zumindest ein Entscheidungsspiel um den Ein- tritt in das Viertelfinale erreichen. Plätzen Im der dritten Gruppe ist Schweden in Solna gegen Wales zumindest leichter Favorit. Auch Ungarn wird im Spiel gegen Mexiko in Sand- viken höher eingeschätzt. Einen turbulenten Groppenabschluß sollte es in der zweiten Staffel geben. Tabellenführer Jugoslawien qualiflzierte sich bereits bei einem Unentschieden gegen Paraquay in Eskilstuna für das Viertelfinale. Den Jugoslawen wird wenig- stens ein Punkt zugetraut. In Orebro dürften sich Frankreich und Schottland einen hartnäk- kigen Kampf um den zweiten Platz liefern. Schweden erreichte das Viertelfinale Als erste der 16 Mannschaften— Sieg über Ungarn mit 2:1 Toren Gastgeber Schweden erreichte im Stockholmer Rasunda- Stadion durch einen 2:1-(1:0)-Erfolg über Ungarn als erste der 16 Mannschaften der Fußballweltmeisterschaft 1958 das Viertelfinale. Die Schweden kamen in ihrem zweiten Spiel durch den zweiten Sieg auf 4:0 Punkte und ha- ben damit auf alle Fäſle die nächste Runde er- reicht. Der Sieg der Schweden wurde mit viel Glück erzielt. Die Blau-Gelben spielten zwar schnel- ler und technisch besser, aber vor dem Tor gab es krasse Versager. Auch auf ungarischer Seite wurde zu viel gedribbelt und zu wenig aufs Tor geschossen. Den Magyaren wurde allerdings vom Schiedsrichter ein Tor versagt, als der schwedische Schlußmann Svensson in der 45. Mi- nute den Ball hinter der Torlinie aus der Luft gefangen hatte. Auf der Gegenseite erkannte der Schiedsrichter etwas später ein Schweden- tor wegen abseits nicht an. In der ersten Falbzeit waren die Schweden feldüberlegen. Ei: Alleingang des Rechtsaußen Hamrin brachte in der 34. Minute die schwedi- sche Führung. Nach der Pause erhöhte Hamrin in der 56. Minute auf 2:0. Ungarns einziges Ge- gentor erzielte der Halbstürmer Tichy(77. Mi- nute) nach einem Fehler in der schwedischen Abwehr. Tabelle der Gruppe III 1. Schweden 321 4˙⁰ 2. Wales 55 2:2 2:2 3. Ungarn 5 23 12 4. Mexiko 14 1:3 Kein Protest der Tschechoslowakei Der Pressedienst der Fußballweltmeisterschaf- ten 1958 gab am Donnerstagabend in Stockholm offiziell bekannt, daß die Tschechoslowakei ge- gen die Wertung des 2:2-Spiels gegen Deutsch- land beim internationalen Fußballverband(FIFA) keinen Protest eingelegt habe. Aus dem Lager der CSR war zunächst verlautet, daß wegen des ersten deutschen Tores protestiert werden sollte. Dabei rempelte der deutsche Halblinke Schäfer den CSR-Torwart mit dem Ball über die Linie. Schiedsrichter Ellis(England) erkannte auf Tor. Die tschechischen Spieler behaupteten hingegen, daß der Ball nicht mit seinem vollen Umfang die Linie überschritten hatte. Keine Trainingspause am Bennerstag Für die deutsche Fußballnationalmannschaft gab es am Donnerstag auch nach dem kräfte- zehrenden Weltmeisterschafts-Länderkampf ge- gen die CSR keine größere Ruhepause. Aller- dings wurde nur ein leichtes Konditions- und Balltraining abseclviert, das die Spieler keines- falls überforderte. Die Stimmung im deutschen Standquartier in Bjärred ist weiter ausgespro- chen gut, zumal gegen die CSR niemand ernst- lich verletzt wurde. Da auch die Verletzungen von Eckel und Schmidt im Abklingen sind, ste- hen Bundestrainer Herberger schon bald wieder alle 18 Spieler für dle nächsten Aufgaben zur Verfügung. Ehrenspielführer Fritz Walter er- hielt für seine großartige Steigerung im Spiel gegen die CSR immer wieder anerkennende Worte seiner Mitspieler und der DFB- Begleiter. Das Selbstvertrauen des Pfälzers wurde jeden- falls erheblich gefestigt. In Fachkreisen traut man Walter nun sogar drei schwere Länder- spiele innerhalb einer Woche zu, nachdem er eine nicht mehr für möglich gehaltene Kondi- tionssteigerung erreichte. Uber die Aufstellung der deutschen Mannschaft für das entscheidende Treffen am Sonntag gegen Nordirland ließ sich am Donnerstag noch nichts sagen. Große Ver- änderungen sollen aber auf keinen Fall vorge- nommen werden, zumal sich die Stammbeset- zung bislang durchaus bewährte. Entscheidungsspiele am Dienstag Eventuelle Entscheidungsspiele, die nach Ab- schluß des Achtel-Fmals der Fußballweltmei- sterschaft wegen Punktgleichheit zur Ermittlung der Teilnehme: am Viertelfinale nötig sind, werden nach einer in Stockholm getroffenen Entscheidung am 17. Juni Dienstag) ausgetra- gen. Malmö für die Gruppe I. Eskilstina für die Gruppe II. Solna/ Stockholm für die Gruppe III und Göteborg fär die Gruppe IV wurden als Austragungsorte festgelegt. Auch die Austra- gungsorte für die Spiele im Viertel-Finale wur- den bestimmt. Danach spielt Deutschland im Falle eines Gruppensieges am 19. Juni in Malmö gegen den Zweitplacierten der Gruppe II. Im Falle der Erringung des zweiten Platzes in der Gruppe 1 des Achtel-Finales hat Deutsch- land in Norrköping gegen den Sieger der Gruppe II anzutreten. Pokalvorschlußrunde mit Schlagerspielen Zwei Schlagerspiele präsentiert der Süden am j Vorschlußrunde um den enn Plätzen treffen am Verteidiger Bayern in Augsburg DFB-Pokal. 5 Samstag in Heilbronn Pol München gegen Schweinfurt 05 und VfB Stuttgart- I Nürnberg aufeinander. Von beiden Spiele las PFreffen Club gegen VfB im dion den größeren Reiz au lichen Glanzform! ten der Stuttgar daß sie bis zu Waldner, Hoffm Geiger fit habe Schweinfurt stehen si chen Konkurrenten g Jahr das süddeutsche Po mals gab es einen klaren 4: Auch die de 1 einen Münchener Handball-Finalist Vorschlußrunden der 2 amstag am Sonntag bei Männern und Frauen di 1 listen für die diesjährige deutsche Meisterschaft im Feldhandball. Es spielen: Männer: VfL Wolfs- burg— Solingen 98, Bayern Leverkusen— Ham- born 07 in Solingen; Frauen: DSV 04 Düsseldorf gegen VII 93 Hamburg. Mannheim 46— Vor- Wwärts Frankfurt. Der norddeutsche Meister VfL Wolfsburg hat nach seinem Erfolg über den Titelhalter Frisch- auf Göppingen eine große Chance, ins Endspiel vorzustoßen. Die Wolfsburger verfügen über eine ausgezeichnete Deckung und haben mit ihrem schnellen Angriff bisher alle Spiele für sich entschieden, Als Endspielgegner ist Bayer Le- verkusen zu erwarten. Allerdings kennen sich die westdeutschen Mannschaften aus ihren regio- nalen Spielen sehr genau, so daß Taktik und Tagesform entscheidend sein werden. Bei den Frauenspielen ist eine Voraussage sehr schwierig, da hier Mannschaften aufeinander- treffen, die sich nicht kennen. Unter Umständen kann die heimische Umgebung eine ausschlag- gebende Rolle spielen. Der norddeutsche Meister VII. 93 Hamburg gewann seine bisherigen Be- gegnungen recht überzeugend und dürfte schwer zu schlagen sein, Im zweiten Semifmale hat Vor- wärts Frankfurt die größeren Erfahrungen. Frischauf Göppingen in München Uber das Wochenende rollen in der süddeut- schen Handballoberliga vier Punktespiele ab. Die herausragende Partie heißt Post München gegen Frischauf Göppingen. Der Bayernmeister darf keineswegs als Außenseiter betrachtet wer- den. Die übrigen Spiele: TB Eßlingen— TSV Zuffenhausen, TSV Zirndorf— Tus Schutter- wald, Sd St. Leon— Sd Leutershausen. Großer Preis von Europa in Belgien Auf dem 14,1 km langen Ardennen-Kurs von Spa- Francorchamps, der Höchstgeschwindigkei- ten bis nahezu 300 kmyst erlaubt, wird am Sonn- tag der Große Preis von Europa als fünfter Lauf zur Automobil-Weltmeisterschaft für Formel-I- Rennwagen entschieden. Dieses Rennen, das über 24 Runden(338 km) führt, steht im Zeichen des großen Duells zwischen den italienischen Ferrari- und den britischen Vanwall-Rennwagen, die auf dieser belgischen Piste mehr als alle anderen ihre vollen PS ausspielen können. Enzo Ferrari blieb mit seinen Werkfahrern Collins, Hawthorn, Musso und von Trips in den diesjährigen Rennen bislang sieglos, geht aber mit guten Hoffnungen an den Start gegen das Vanwall-Aufgebot, das von Stirling Moss angeführt wird und weiter Brooks und Lewis-Evans umfaßt. Keine Wachablosung im Boxen Mit sechs Titelverteidigern, zwei Europames stern und drei Ex meistern ist der Kreis der „Prominenten“ bei den 36. deutschen Amateur- boxmeisterschaften vom 16. bis 21. Juni in de- Dortmunder Westfalenhalle enger als in den Vor- jahren. Die vielen Abwand namhafte: Amateure in das Lager der Berufsboxer mad sich bemerkbar, obgleich international betrach. tet der deutsche Amateurboxsport dadurch keine entscheidende Einbuße er! Von den vier Vor- jahrsmeistern, die ihre 1 nicht verteidigen fehlt keiner we ung in das Prof. lager. Bantamg burg) startet im Federgev meister F. Krammer(Rose 1 Landesmei- im Halb. Leichtgewichtler bei den b sterschaften geschlagen, der Weltergewicht, Roth(Waldhof), nahm an det Regionalausscheidung nicht teil, und Schwer. gewichtsmeister Pautz(Hannover) fällt wegen Verletzungen aus, nachdem er sich in Nieder- sachsen bereits für das deutsche Titelturnie qualifiziert hatte. In Dortmund wird es kaum zu der oft zitier ten Wachablösung kommen. Bereits in den ver- gangenen Jahren verjüngte sich die deutsch Amateur-Boxspitze derart, daß mit einen plötzlichen Durchbruch bisher unbekannter Ta. lente nicht gerechnet werden kann. Von ein, gen wenigen Ausnahmen abgesehen sollten 0 Angehörigen der allerdings sehr breiten Lei stungsspitze von der Vorschlußrunde an wiede unter sich sein. Stelldichein der Spitzenkönner Leichtathletik-Länderkampf Württemberg Baden— Pfalz/ Saar in Freudenstadt Für den Leichtathletikvergleichskampf Württem. berg Baden- Pfalz Saar am Sonntagnachmittag i Freudenstadt nehmen die gastgebenden Wärttem berger eine sichere Favoritenrolle ein. Nach des klaren Erfolgen über Osterreich und Katalonies sollte die ausgeglichen besetzte schwäbische Ver. tretung auch diesmal nichts zu befürchten haben Allerdings werden die Männer stark auf der Huf sein müssen, wenn sie in Teilabrechnung vor des Badener liegen wollen. In der gelb-rot- gelbe, Vertretung stehen eine Reihe von Spitzenkönnem die Tür eine solide Punktzahl gut sind. Auf den kurzen Strecken garantieren Europame, ster Fütterer und sein Vereinskamerad Knörze (beide Karlsruhe) einen knappen Vorsprung. Klas seläufer wie Brenner GEglosheim), Simon, Laufe (Heide Feuerbach), Thumm Gernhausen) und Klee eld(Wendlingen) sollten dafür sorgen, daß auf des Mittel- und Langdistanzen die Bilanz positiv 100 die württembergischen Farben wird. Auch in d beiden Hürdendisziplinen müßten die Gastgebe besser abschneiden, Eine verteilte Lage zeichne sich für die vier Sprungkonkurrenzen ab. In de Vier Wurfdisziplinen können die Badener aller Boden gut machen. 5 1 Während bei den Männern der württember sig Erfolg keineswegs feststeht, kann bei den N der Sieger nur Württemberg heißen. Dafür 92 tieren die bereits in glänzender Form befindliche Internationalen Edeltraud Eiberle(Trossing Jane Voss(Friedrichsnafen), Ariane Döser Gen lingen) und Tlia Hans(Bissingen). Deutscher Leiclitathletik-Sieg in Athen Die deutsche Leichtathletik-Mannschaft g. wann in Athen eir en zweitägigen Pänderkem gegen Griechenland mit 11082 Punkten. N dem ersten Tag hatte die deutsche Vertret nur knapp mit 42.33 Punkten in Front geleg Entgegen der ursprünglichen Planung wurde d Reihe der Wettbewerbe noch um einen 3000 Hindernislauf erweitert. Es siegte der Grie Papavassiliou und stelfte mit 8:53,6 Min. eine neuen Landesrekerd auf. Länderkampf der Radanateure, gegen Holla Auf der Zenmentbahn in Ludwigsbhafen-Ert senheim findet am Sonntag ein offizieller 1 derkampf der Redamateure von Deutsch! und Holland statt. Wasserballoberliga mit vollem Einsatz Neun Begegnungen stehen am Wochenende a dem Spielplan der Wasserball-Oberliga Sü Sämtliche sechs Mannschaften haben im Pu wigsburger Freibad am Samstag und Sonntz jeweils drei Begegnungen zu bestreiten. 3 gastgebende SV Ludwigsburg trifft hierbei die drei bayrischen Vertreter SV München Bayern 07 Nürnberg und Titelverteidiger 1. F Nürnberg. Neuling SV Cannstatt als zweite Württembergischer Vertreter trifft auf Bayeg 07 Nürnberg, KSN Karlsruhe und München 9 Während die Karlsruher gegen die beiden Nürg berger Vertreter tüchtig aufspielen müssen, u Punkte zu sammeln. fe. abe fal ele ut. ROMAN VON HANS ERNST Copyright by A. Bechthold, Fassberg, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden. (35. Fortsetzung) Freilich hätte er es in der Hand, diesem Zu- Stand ein Ende zu machen. Er könnte ihr mor- gen schon sagen, daß sie den Hof zu verlassen habe. Er weiß aber auch, daß er es nicht wird sagen können, weil er ihre Antwort fürchtet— und weil er sich an ihr Dasein schon so ge- wöhnt hat, daß ihm der ganze Hof ohne sie leer erschiene. 5 1 Eine halbe Stunde später betritt er den Hof. Droben in der Kammer brennt noch Licht. Als er die Stiege hinaufgeht, kommt gerade Mag- dalena aus dem Zimmer der Bäuerin. Ein Schreck durchfährt ihn. Ist sie zu der Kranken gegangen und hat ihr erzählt, daß er, der Bauer, ihr im Walde drunten auflauerte? Wie Anngewurzelt bleibt er stehen und starrt dem Mädchen böse nach, das ihn wohl bemerkt hat, Aber obne sich nach ihm umzusehen in ihrer Kammer verschwindet. Er weiß nicht, daß Magdalena täglich nach der Kranken sieht, bevor sie sich schlafen legt. So kann er jetzt nichts anderes denken, als daß sie ihn eben verklagt hat. Vorsichtig öffnet er die Türe. Vom Lampen licht der Nachttischlampe beschienen, leuchtet das Gesicht seiner Frau gelblich und verknit- tert in den weißen Kissen. An ihrem Ausdruck ist nicht zu merken, ob sie etwas weiß. Wohl sind ihre Augen auf ihn gerichtet, ganz Still, ohne besonderen Ausdruck. „Nun?“ fragt er und streckt das Kinn vor. Es ist die Frage, die er jeden Morgen jetzt Stellt, wenn er in ihre Kammer tritt. Es kann heißen:„Nun, wie gehts?“ Es kann aber ge- nauso heißen:„Nun, machst du immer noch nicht Schluß?“ Es kann aber auch s heißen, wie es jetzt gemeint ist:„Nun? Hat sie dir er- zählt. daß ich sie im Walde gestellt habe?“ Die Frau aber sagt nur:„Es geht schon, An- ton. Du mußt halt Geduld haben mit mir. Viel- leicht kann ich nächste Woche wieder aufste- hen.“ Er wendet sich langsam wieder um. Magda- lena hat also doch kein Wort gesagt. Warum Will sie ihn schonen, wenn sie ihn haßt? Oder schweigt sie nur aus Mitleid mit der Kran- ken? 5 Da kommt die Stimme der Frau noch einmal an sein Ohr:„Anton, setz dich ein wenig zu mir. Ich muß dir etwas sagen.“ „Also doch“, denkt er und wappnet sich für das, was nun kommen wird. Nur die Nacht- tischlampe dreht er ein wenig zur Seite, da- mit sie sein Gesicht nicht so grell bescheint. „Es tut mir leid um dich“, sagt sie, indem sie nach seiner Hand faßt. Ihre Stimme geht wie die Stimme einer Sterbenden durch den Raum. „Du bist so gut zu mir“, flüstert sie weiter, „und du brauchst nicht glauben, daß ich nicht Weiß, wie es in dir ausschaut. Und da habe ich gedacht, ich müßte dir doch wieder einmal eine Freude machen. Ich weis, Anton, wie du manchmal hinaufschaust zum Hocheder, wenn er mit seinem neuen Wagen ins Dorf fährt. Rauf dir auch einen, Anton.“ „Nein, nein, das geht nicht“, antwortet er schnell und in tiefer Beschämung. „Doch, doch, ganz leicht geht es, Anton. Nimm das Geld von meinem Barvermögen auf der Bank. Geh gleich morgen, Anton.“ „Nein, Agnes“, antwortet er.„Wenn schon, dann warten wir, bis du wieder gesund bist. Schlaf jetzt, das viele Reden tut dir nicht gut.“ Er legt ihre Hand auf das Deckbett zurück und geht hinaus. l E Wider Erwarten steht am Ende der Woche die Wieserin auf. Allen erscheint sie wie ein Geist, wenn sie über den Hof geht. An allem Hat sie etwas herumzunörgeln. Es scheint, als habe sie die Geduld im Krankenbett zurück- gelassen und wandle nun als die leibhaftige Bosheit durch den Hof. Nur an Magdalena hat sie nichts weiter auszusetzen als das, daß sie doch etwas zu tief in den Schmalzhafen hin- eingelangt hat. 5 Das wäre eigentlich der Augenblick, da das Mädchen die Kündigung anbringen könnte. Sie will fortgehen, weil sie keinen Sinn mehr darin sieht, weiterhin die Magd auf einem Hof zu sein, der durch die Heirat mit der Ag nes Störauer sein Eigen geworden ist. Sie hat nicht weiter Lust, ihre Kraft in den Dienst seines Hofes zu stellen. Ihr Sinnen geht immer noch dahin, wo es früher schon begonnen hat: Ein eigenes Gütl haben. Herr sein über Felder und Wiesen. Jetzt, nachdem sie ihm ihre Ver- achtung zur Genüge gezeigt hat, will sie ihm auch noch beweisen, daß sie auch allein an das Ziel kommt. Da aber die Bäuerin nach dem kurzen Anfall nörglerischen Geizes wieder ruhig und zahm wird, bringt es Magdalena nicht mehr fertig, ihr zu kündigen. Darüber aber wird es wieder Sonntag. Anton Bruckner hat die Knechte entlohnt. Als Magdalena nach einer Weile herein- kommt, schiebt er auch ihr den Wochenlohn mit einer stummen Geste zu. Gewissenhaft, wie sie ist, zählt sie die Scheine genau nach. Dann hebt sie den Kopf, schaut an ihm vorbei zum Fenster hinaus und sagt:„Ich brauche jetzt meine fünfzehnhundert Mark.“ Erschrocken wendet er den Kopf, nicht weil sie das Geld so kategorisch fordert, sondern Weil er gleich vermutet, daß sie den Hof ver- lassen will. „Warum? Willst du fort?“ „Kann sein, daß ich fortgehe.“ „Aber gerade jetzt, Magdalena! Die viele Arbeit, und du weißt, die Bäuerin ist Krank- „Ich will nicht ewig Magd sein“, sagt sie. „Brauchst du ja nicht, Magdalena. Wart noch ein halbes Jahr oder ein Jahr, länger Wird es nicht mehr dauern. Die Kerzte sagen, daß es Krebs ist.“ „Und wenn sie morgen stürbe, es würde nichts ändern, denn ich habe dich so vergessen, wie man nur einen Menschen vergessen kann.“ Am Abend desselben Tages findet sie, als sie ihr Deckbett aufschlägt, einen Briefumschlag mit zweitausend Mark. Als er am andern Morgen flüchtig in die Küche kommt und nach Zündhölzern sucht, schiebt sie ihm fünfhun- dert Mark über den Tisch hin. 5 „Ich habe nicht gesagt, daß ich zweitausen“ Will, sondern nur meine fünfzehnhundert. Ic Will mir von dir nichts schenken lassen.“ „Ich will dir doch nichts schenken! Habe mir nur gedacht, daß es ein Ausgleich sein könnte für die Zeit, wo du, „Ach so meinst du?“ Sie schüttelt verständ- nislos den Kopf.„Glaubst du denn, daß diese dreieinhalb Monate mit Geld zu zahlen sind! Es war ein Opfer. Opfer kann man nicht mit Geld bezahlen. Damals habe ich geglaubt, es wäre ein Opfer um der Liebe willen. Heute weiß ich, daß ich ein Opfer meines blinden Ver- trauens war.“ Eine Stunde darauf weiß es auch schon die Bäuerin, daß Magdalena gehen will. Sie be⸗ nimmt sich wie eine Irrsinnige. Vorwürfe, Versprechungen und Beschwörungen prasseln auf Magdalena nieder wie ein Sturmwind. Da die Agnes ihren Zorn mit bestem Willen nicht bei Magdalena anbringen kann, bricht sie am Mittag wegen einer Geringfügigkeit mit ihrem Mann einen Streit vom Zaun. Aber der Toni ist nicht mehr das geduldige Opfer frü- herer Tage. Er wird störrisch, schreit sie böse an und schlägt mit der Faust auf den Tisch. Vielleicht weiß er auch, dag Magdalena in der Küche nebenan steht und alles hört. Das Mädchen hört widerwillig alles mit an. Sie hört auch, wie sich nun die Stimme der Frau überschlägt, da sie ihm ins Gesicht Schreit: 5 „Was bist du denn schon gewesen? Ein bes- serer Knecht. Ich habe dich erst zu dem ge- macht, was du bist! Und daß du es weißt, aus dem Wagen wird nichts! Im Tresor fehlen mir fünfzehnhundert Mark. Mit wem hast du denn das Geld durchgebracht, während ich krank War? Von jetzt an bleibt der Schlüssel bei mir, oder soll ich zusehen, wie du schon zu meinen Lebzeiten den Hof durchbringst? Immer ist das so: Wenn der Bettelmann aufs Roß kommt, kann man ihm nicht mehr halten. Und was hast du mitgebracht? Gar nichts. Aber jetzt herste- hen und schreien, das kannst du!“ 5 8 5 Fortsetzung folgt! Tm Setzte im D Von