N N 70 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die G-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 101 Freitag, den 27. Juni 1958 10.58. Jahrgang Das Dossier Gomulka Von Dr. Karl Megerle Es ist begreiflich, daß die Bestü die Budapester Hinrichtungen und die Exkom- munizierung Titos hinter dem Eisernen Vor- hang in Polen am stärksten ist. Denn für die antirevisionistische Richtung, die zur Zeit in Moskau wieder Mode ist, ist das Dossier Go- mulka dick genug, um ihm, wenn es nötig ist, den Prozeß zu machen. Da ist seine Todsünde, seinerzeit für Tito eingetreten zu sein, als diesen 1948 die Ko- minform ausstieg. Er hat sein Verhalten schon damals zuerst mit politischer Entmachtung, dann im K er büßen müssen. Wenn Chru- schtschow jetzt Jugoslawiens Ausstoßung von 1948 als berechtigt erklärt, werden logischer- weise die, die sich 1948 dagegen stellten, aufs neue verdächtig. Gomulka hat nach 1956 die Beziehungen zu Jugoslawien besonders ge- pflegt und in Belgrad Rückhalt gesucht. Von dorther kam auch die Idee der Arbeiterräte und der Reprivatisierung der Landwirtschaft. Wenn nun alles, was Jugoslawien tat, Re- visionismus, Verrat am Leninismus und an der sozialistischen Solidarität ist, dann fälk auch auf das Polen nach dem Oktober 1956 ein langer Schatten des Verdachts des Re- Visionismus und der Unzuverlässigkeit. Die Polen haben noch während des Parteitages in „Haibach Versucht, sich von der allgemeinen Affamierung Jugoslawiens zu distanzieren Zwar wagten sie nicht mehr, eine Delegation zu senden, aber ihr Botschafter blieb in jener denkwürdigen Sitzung als einziger Beobach- ter im Saal, als die Vertreter aller anderen roten Staaten demonstrativ auszogen. Die Kritik am jugoslawischen Parteiprogramm flel in Warschau am mildesten aus. Ebenso gravierend war die öffene Teil- nahme des polnischen Volkes am ungarischen Aufstand. Man hat sich dann distanzieren müssen, und Gomulka war, um die Götter im Kreml zu besänftigen, gezwungen, das Ein- greifen der Russen später als richtig anzu- erkennen. Aber was in den Monaten des Auf- standes gesagt, geschrieben und getan wurde, kann trotzdem leicht zu einer Anklageschrift gegen revisionistische und gegenrevolutionäre Tendenzen zusammengefaßt werden. Polen hat nach Jugoslawien am offensten Und energischsten das Recht auf den eigenen Weg zum Sozialismus, d. h. einen national- kommunistischen Weg gefordert und durch- gehalten. Es hat sich im Oktober gegen den herbeieilenden, drohenden Chruschtschow ge- halten, das Recht erzwungen, seine Wirt- schlaft, vor allem den Kohlenexport, mehr aach dem Westen auszurichten. Es hat die so- Wjetischen Generale abgeschoben und die fast völlige Reprivatisierung der Landwirtschaft geduldet. Das war in der Tat Revisionismus. Es hat der polnischen Kirche Rechte einge- räumt, die der Atheistenbewegung in der So- Wjetunion und den Nachbarländern ebenfalls als Abweichung ei einen muß. Es hat ein gewisses Maß von Meinungs- und Geistesfrei- heit erlaubt, so daß Polen zumindest das freieste Land im Ostblock ist. Polen hat als einziger kommunistischer Staat dem Wähler die Möglichkeit einer gewissen Alternative gegeben. Er kann neue Namen auf den Wahl- zettel setzen und vorgedruckte ausstreichen, ja sogar die Wahlen boykottieren. Man hat im Handwerk und Handel weiterhin wieder eine, wenn auch bescheidene, Privatinitiative zugelassen. Endlich aber hat Polen von Amerika Kre- dite und Wirtschaftsbeihilfe angenommen. Wendet man das Urteil, das über das gleiche Verhalten Jugoslawiens gefällt wurde, auf Polen an, dann gelten auch für Polen fol- dende Sätze Chruschtschow gegen Tito:„Wie kann ein wirklich sozialistisches Land Finanz- hilfe, vorteilhafte Kredite oder sogar Ge- schenke von den imperialistischen Herren, die danach streben, die kommunistischen Staaten von der Erde zu vertilgen, annehmen? Da es unmöglich ist, daß es zwei Arten von Sozialis- mus gibt, einen, der von der Reaktion fürch- kerlich gehaßt wird, und einen, der für die Imperialisten annehmbar ist, ergibt sich dar- aus, daß Jugoslawien bewußt oder der Sache nach für die Interessen der Imperialisten arbeitet.“ Wie für jeden Kommunisten kann auch für Gomulka die Stunde der Liquidation schlagen, Er ist gefährdet. Das Land ist voller Gerüchte. Die Bundesrepublik und England sind sich über die Notwendigkeit einer Freihandels- zone einig; dies erklärten der britische Euro- paminister Maudling und Bundeswirtschafts- minister Erhard zum Abschluß ihrer zwei- tägigen Beratungen in Bonn vor der Presse. Der FDP- Vorsitzende Reinhold Maier hatte in Bonn ein längeres Gespräch mit dem SDP Vorsitzenden Erich Ollenhauer. 8 Frau Dr. Marie-Elisabeth Lüders, die Al- terspräsidentin des Bundestages, wurde aus Anlaß ihres 80. Geburtstages Ehrenbürgerin von Berlin. zung über Tumulte um den„Replilienfonds“ des Kanzlers SPD spricht von„Mißbrauch“ öffentlicher Gelder— Kritik am Bundespresseamt Bonn(dpa). Am zweiten Tag der großen Haushaltsdebatte kam es zu Tumulten und erregten Auseinandersetzungen. Anlaß dazu War der Einzelplan des Bundeskanzleramtes, den das Plenum gegen die Stimmen der SPD und der Freien Demokraten in zweiter Lesung annahm. Im Mittelpunkt der lautstarken Wortduelle standen die Mittel„zur Förderung des Informationswesens“, die von der Oppo- sition als„Reptilienfonds“ bezeichnet werden. Mit wechselnden Mehrheiten billigte der Bun- destag ferner die Einzelhaushalte der Mini- sterien für Finanzen, Wirtschaft und Ernäh- rung. Uber die Etats des Arbeitsministeriums und des Postministerjiums wird erst heute abgestimmt. Sprecher der SPD äußerten bei der Be- ratung des Einzelplans des Bundeskanzler- amts den Verdacht, daß die auf 12,2 Millionen DM angesetzten Mittel des„Reptilienfonds“, die nicht der Kontrolle des Parlaments unter- liegen, zur Propaganda für die Regierungs- Parteien verwendet werden.„Es besteht die Sorge, daß diese Mittel für den innenpoliti- schen Machtkampf mißbraucht werden“, sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Erler. Nachdrücklich forderte die Opposition, diesen Haushaltstitel entweder zu streichen oder ihn der Kontrolle des Parlaments zu un- ter werfen. a Als bei diesen Auseinandersetzungen schon Wieder einmal der„Fall Schroth-Scharley“ zur Sprache kam, gab es mehrfach stürmische Tumulte um Bundeskanzler Adenauer, dem die SPD unwahre Behauptungen vor warf. Den SPD- Funktionären Schroth und Scharley war 1953 vom Bundeskanzler vorgeworfen wor- den, Wahlgelder aus der Sowäetzone ange- nommen zu haben. Diese Behauptung basierte auf falschen Angaben des Berliner Nachrich- tenhändlers Stephan, der im letzten Winter Wegen Betruges zu einer hohen Zuchthaus- strafe verurteilt wurde. Die Erklärung des Bundeskanzlers, dag Stephan kein Geld vom Bundeskanzleramt bekommen habe, wurde von dem SPD-Abge- ordneten Arndt als unwahr bezeichnet. Aus der Tatsache, daß ein im Stephan- Prozeß als Zeuge auftretender Bundesbediensteter keine Aussagegenehmigung über die Frage nach der Herkunft des Geldes erhalten hatte, schloß der SPD-Politiker, daß es Mittel des Kanzler- amtes gewesen sein müssen. Spp bezichtigt Adenauer der Lüge Adenauer wies den in diesem Zusammen- hang erhobenen Vorwurf einer Sabotage der Rechtspflege zurück und betonte, daß die Aussagegenehmigung den Wünschen des Ge- richtes entsprochen habe. Er te Weiter, daß Stephan dem inzwischen verstorbenen Staatssekretär Lenz unaufgefordert Material über eine Reihe von Männern aus der Bundes- republik gegeben habe, die angeblich mit der Sowjetzone in Verbindung Als Adenauer in Zwischenrufen der Stellt wurde, er habe die Verbindung herge- Stellt, rief der Kanzler erregt zurück:„Das ist nicht wahr!“ Bei dem daraufhin eintreten- den allgemeinen Tumult konnte sich der am- tierende P dent kaum Gehör verschaffen. Von den Bänken der Opposition waren Zwi- schenrufe wie„er lügt“ zu hören. Wegen des Zwischenrufes„Pfui— Lügner“ erhielt der SPD-Abgeordnete Wienand später einen Ord- nungsruf. In einer mit Ironie gewürzten Rede kriti- sierte der SPD-Abgeordnete Kühn anfangs das Presse- und Informationsamt. Er beanstan- dete, daß der Etat des Presseamtes seit 1949 von knapp einer Million auf über 26 Millio- nen DM. gestiegen sei. Mit dem„Reptilien- fonds“ würden Steuergelder für die Propa- ganda der Regierungsparteien in einer Weise verwendet, als ob der Bundesadler bereits der „Parteivogel der CDU“ sei. Bundespressechef von Eckardt erwiderte, die beanstandeten Gel- der unterlägen der Kontrolle durch den Bun- desrechnungshof, und er habe bisher noch nie eine ins Gewicht fallende Differenz mit die- sem Amt über die Verwendung der Mittel ge- Habt. Der SPD-Antrag, diesen Titel und die Gelder für das„Bulletin“ zu streichen, wurde bei der Abstimmung mit Mehrheit abgelehnt. Gegen die Stimmen der SpD und der Freien Demokraten billigte der Bundestag dann mit Mehrheit den Haushalt des Bundeskanzlers und der Bundeskanzlei in zweiter Lesung. Hilfsmaßnahmen für die Landwirtschaft Bei der Beratung über den Etat des Ernäh- rungsministeriums wurden folgende Be- schlüsse gefaßt: Die Zuschüsse für die Aus- wertung besonderer Untersuchungen und Er- CDU-Propagunduwagen wurde angegriffen Ein Fahrer durch Messerstiche verletzt— Tumulte nach Anti-Atom- Kundgebung in Dortmund Dortmund(dpa). Kurz nach einer Kund- gebung gegen die atomare Ausrüstung der Bundeswehr kam es am Donnerstag auf dem Dortmunder Marktplatz zu Tumulten. 12 000 Einwohner waren einem Aufruf des„Arbeits- ausschusses gegen den Atomtod“ zu der Pro- testkundgebung gefolgt. Knapp eine halbe Stunde nach der ruhig verlaufenen Demonstration standen rund 100 Teilnehmer noch in Gruppen auf dem Markt- platz zusammen, als mehrere Lautsprecher- wagen der CDU mit Bonner Kennzeichen aus Seitenstraßen auf den Marktplatz fuhren. Die Fahrer und ihre Begleiter warfen, während aus den Lautsprechern Schlagermusik ertönte, Tausende von Flugzetteln auf den Platz. 0 Wie Augenzeugen berichteten, erregte dieser Vorgang schnell den Unwillen der Umstehen- den, die sofort versuchten, die Wagen anzu- halten und umzuwerfen. Außerdem flogen Steine durch die Luft. Alle Autos wurden be- schädigt. Pie meisten haben durch die Stein- Würfe Karosserieschäden erlitten. Einem Auto wurde der Lautsprecher vom Dach gestoßen. Nach Angaben der CDU ist einer der Fahrer durch einen Messerstich am Oberarm verletzt worden. Der Wagen hatte an einer Straßen- Kreuzung halten müssen. Fünf Männer stürm- ten mit Messern in der Hand auf das Fahrzeug zu und versuchten, die Reifen zu zerschneiden. Der Fahrer stieg aus, um sie daran zu hin- dern. Dabei wurde ihm durch einen Messerstich eine 15 Zentimeter lange Wunde zugefügt. Stunden vor Beginn der Protestversamm- lung hatte die CDU rings um den Marktplatz Wahlplakate kleben lassen, die kurz darauf von Arbeitern des städtischen Ordnungsamts Wieder entfernt wurden. Während der Kund- gebung kreiste ein FHugzeug mit dem Spruch and„Wählt den Frieden— CDU“ unabläs- sig über dem Platz. 5 Während der Kundgebung hatte 45 Minuten lang der Straßenbahnverkehr geruht. Viele Arbeiter verließen unter Verzicht auf einen Teil ihres Lohnes die Arbeitsplätze und mar- schierten mit Transparenten zum Marktplatz, nachdem der DGB zuvor seine Mitglieder auf- gefordert hatte, an der Kundgebung„in Mas- Sen“ teilzunehmen. Auf der Versammlung sprachen die SPP-Bundestagsabgeordneten Helene Wessel und Waldemar von Knoerin- gen, der Kölner Professor Dr. Bauermeister und der Dortmunder Oberkirchenrat Cloppen- burg. Die Redner forderten die Achtung der Atom- und Wasserstoffbomben aus mensch- lichen Uberlegungen und betonten, daß sie Keine parteipolitischen Motive für ihre Hal- tung gegen die atomare Bewaffnung hätten. Protestkundgebung auch in Braunschweig Auch in Braunschweig protestierten am Donnerstag mehrere tausend Menschen gegen die atomare Aufrüstung. Die Demonstranten trugen schwarze Fahnen und Transparente mit Aufschriften wie„Unter Atomwaffen göbtz es keine Freiheit“. Der SPD-Bundestagsabge- ordnete Professor Bechert bezeichnete den Atomkrieg als eine völlige Vernichtung der Menschheit. Unter stürmischem Beifall der Demonstranten sagte er:„Lieber zehn Jahre verhandeln, als einen Tag Atomkrieg.“ hebungen auf dem Gebiet der Land- und Er- nährungswirtschaft wurden von 275 000 auf 2 809 500 DM aufgestockt; die Maßnahmen zur Förderung der Weinwirtschaft wurden mit Vier statt einer Million DM dotiert; die Zu- schüsse zur Förderung der Verwertung von Magermilch-Pulver und Nährkasein wurden um 1,5 auf 4 Millionen DM erhöht; für Ta- baktrockenschuppen wurde eine Million DM bewilligt; die Zuschüsse zur Zinsverbilligung für Darlehen zur Förderung vordringlicher Agrar- und ernährungs wirtschaftlicher Maß- nahmen wurden um 200 C00 DM verbessert. Sämtliche Anträge der SPD, die ein Mehr- aufkommen von 150 Millionen DM erfordert hätten und unter anderem eine Umdisposition der Mittel des„Grünen Plans“ auf die Struk- turveränderung der Landwirtschaft bezweck⸗ ten, wurden abgelehnt. Das gleiche Schicksal erlitt ein FDP-Antrag, der 15 Millionen DM für arbeitsparende Einrichtungen in land- Wirtschaftlichen Betrieben vorsah. Streit um die Sozialpolitik Während der Debatte über den Etat des Arbeitsministeriums griff der SPD-Abgeord- nete Rohde die Sozialpolitik der Regierung scharf an, was von Minister Blank mit der Feststellung quittiert wurde, die Abände- rungsanträge der SPD seien„ein kümmer- licher Versuch“, noch einmal darzutun, daß die SPD in ihrem sozialen Wollen die Regie- rungskoalition übertrifft. Zum Etat des Woh- nungsbauministeriums brachten CDU/CSU, DP und SPD Anträge ein, zusätzliche Mittel kür die Räumung von Wohnlagern und Wohn- baracken bereitzustellen. Außerdem forderte die SPD für andere Sektoren des Wohnungs- baus rund 641 Millionen DM mehr. Exil-General sollte entführt werden Auftrag des Prager Geheimdienstes Vier Jahre Zuchthaus für Grant Karlsruhe(dpa), Der Dritte Strafsenat des Bundesgerichtshofes hat den 37 Jahre alten„Operationsgehilfen“ George Grant- Zarko wegen verräterischer Beziehungen in Tateinheit mit versuchter Ausspähung mili- tärischer Geheimnisse, versuchter Verschlep- pung und Urkundenfälschung zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Die bürgerlichen Ehren- rechte wurden ihm für vier Jahre aberkannt und Polizeiaufsicht für zulässig erklärt. Ein- einhalb Jahre Untersuchungshaft werden an- gerechnet. Der 34jährige Mechaniker Josef Lahovic erhielt zwei Jahre Gefängnis unter Anrechnung von eineinhalb Jahren Unter- suchungshaft. Bei den Angeklagten werden 25 000 und 3000 DM. eingezogen. Das Urteil ist rechtskräftig. Grant wurde für schuldig befunden, im Auftrage des tschechoslowakischen Nachrich- tendienstes die Ausspähung amerikanischer Abwehrstellen im Raum Nürnberg versucht zu haben. Durch Angaben über die Verhält- nisse im Valka-Lager hätten er und Lahovic auch die Sicherheit der Bundesrepublik ge- Tährdet. Einen weiteren Versuch des Verrats Von Staatsgeheimnissen sah der Senat in der geplanten Entführung des tschechischen Exil- Generals Moravec, der für den amerikani- schen Geheimdienst arbeitete. Beide Ange- klagten hätten auf Weisung ihrer Auftrag- geber versucht, auch einen tschechischen Flüchtling und eine Redakteurin des Senders „Freies Europa“ zu entführen. Diskontsatz uuf drei Prozent gesenkt Anpassung an Zinsentwicklung im Ausland Lockerung der Kreditpolitik Frankfurt(WD). Die Deutsche Bun- desbank hat ihren Diskontsatz mit sofortiger Wirkung von bisher 3% auf drei Prozent er- mäßigt. Gleichzeitig wil der Lombardsatz der Bundesbank von 4½ auf vier Prozent und der Zinssatz der Deutschen Bundesbank für Kassenkredite von 3% auf drei Prozent reduziert. Dies ist die fünfte Diskontsenkung seit Mitte 1956, als die Bankrate zur Dämpfung der damaligen konjunkturellen Upersteige- rung auf 5% Prozent heraufgesetzt worden War. Die Bankrate ist damit wieder auf ihr bisher tiefstes Niveau abgebaut worden, das sie von etwa Anfang 1954 bis 4. August 1955 innehatte. Ein gleich tiefes Niveau hatte nur noch der Diskont der Reichsbank in der Zeit der grogen Zinsbaisse um die Jahrhundert- wende aufzuweisen. Wie bereits bei der Revision des Diskontsat- zes anfang dieses Jahres hat offensichtlich bei der neuesten Maßnahme des Zentralbank- rates die Rücksichtnahme auf die Zinsent- wicklung im Ausland eine beträchtliche Rolle gespielt, die im Zusammenhang mit dem im Vergleich zu anderen Industrieländern relativ hohen Zinsniveau der Bundesrepublik mit zu dem anhaltend starken Devisenzugang in letz- ter Zeit beigetragen hat. Demgegenüber mö- gen die bisherigen Bedenken hinsichtlich der immer noch nicht gänzlich abgeklungenen Preissteigerungstendenzen und Lobhnforderun- gen, die in den letzten Monaten für das ge- Wisse Zögern der Bundesbank vor einer wei teren Diskontsenkung ausschlaggebend waren, bei den neuesten Entschlüssen weniger schwer gewogen haben. Alles in allem scheint sich die Erwartung der Bundesbank bestätigt zu haben, daß die seit einiger Zeit im Gang be- findliche Konjunkturspannung allmählich auch den Preisauftriebstendenzen den Wind aus Gen Segeln nimmt, und daß sich hieran durch eine vorsichtige Lockerung der Kreditpolitik Kgum etwas ändern wird. Auch Abgabesätze wurden gesenkt Gleichzeitig mit der Diskontsenkung hat die Bundesbank die Abgabesätze für Geldmarkt- Papiere um durchweg ein halbes Prozent ge- senkt. Die neuen Sätze für Schatzwechsel des Bundes und der Bundesbahn mit einer Lauf- zeit zwischen 60 bis 90 Tagen und zwischen 30 bis 59 Tagen stellen sich vom 27. Juni an auf 2% und 2% Prozent. Die neuen Abgabe- Sätze für unverzinsliche Schatzanweisungen des Bundes der Bundespost und der Bundes- Hahn belaufen sich je nach einhalb-, ein, eineinhalb und zweijähriger Laufzeit auf 3, 3/8, 3½ und 3% Prozent, Vorratsstellen wech- sel werden von heute an je nach Laufzeit mit 2/8 und 2 Prozent abgege u. Ein Symptom des Niederganges der internationalen Beziehungen stellen nac dem Urteil der Londoner„Times“ die Moskauei Ausschreitungen gegen die deutsche und di: dänische Botschaft dar:„In London, Paris un: den meisten anderen Hauptstädten sind der Pro- testmarsch, die Protesttransparente und 881 der gelegentlich geworfene Protestziegelstein ein vertrauter Zug des politischen Lebens. Abel nicht in Moskau, wo diese Art von Beneh bisher als unkultiviert angesehen worden Jetzt haben sich die Regeln geändert. Der nisierte sichtbare Ausdruck dessen, was de: des Volkes sein soll, ist im kommunis: Rußland etwas Neues. Die Massenversamm in Fabriken, die Telegramme, die zu erh Wachsamkeit auffordern oder ,‚den Tod für ö tollen Hunde verlangen— solche Proteste sine regelmäßig in den Zeitungen bei jeder größ- inneren und außenpolitischen Krise gem. worden. Aber sie waren nicht ein öffent Schauspiel. Auf Grund welcher Anweisunger auch immer die Menge in die Moskauer Straßer gebracht wurde— auf jeden Fall ist ihre An. wesenheit ein Symptom des Niederganges dei internationalen Beziehungen.“ Als persönlichen Triumph für Heuss wertet die„New Vork Herald Tribune“ den USA Besuch des Bundespräsidenten:„Bundespräsiden Heuss ist mit der Erkenntnis nach Hause gereist daß sein Besuch in den Vereinigten Staaten so. wohl ein persönlicher Triumph als auch eir diplomatischer Erfolg war. Bundespräsident Heus: trägt zusammen mit anderen deutschen Intel. lektuellen die Auszeichnung, daß seine Büche von den Nazis verbrannt wurden. Im Gegensat: zu einigen anderen Intellektuellen konnte ei erleben, wie Deutschland aus dieser Asche nei geboren wurde. Wenn die Deutsche Bundes. republik heutzutage ein führendes Mitglied de! westlichen Familie der Nationen und ein Boll. Werk gegen den sowjetischen Expansionismut ist, so verdankt es dies dem weisen Rat une der klugen Führung solcher Männer wie Heuss.“ Frankreich will in den Atomklub und gleichzeitig eine deutsche Mitgliedschaft ver- hindern, schreibt der linksunabhängige Parise „Combat“:„Wenn Frankreich seine Plutonium: bombe hat, wird es einen Abrüstungsplan vor- schlagen, der mit der Einstellung der Atomwaf. kenversuche kombiniert sein wird. Er wird ein- Neuauflage des Jules-Moch-Plans sein und zun Teil den Wünschen des US- Außenministers Dulle entgegenkommen. Was die USA beunruhigt. is nicht so sehr die Tatsache, daß sich General de Gaulle darauf versteift, die Offnung der Tü zum Atomklub zu erzwingen, als daß er so weni;! geneigt ist, den Zutritt Westdeutschlands zu die. sem Klub zu erleichtern. obwohl von Strauß un-. ter dem Deckmantel bestimmter Pools so viel Avancen gemacht wurden.“ Kritik am Karlsruher Urteil über die Verfassungswidrigkeit des Steuerabzug von Geldspenden für Parteien übt die„Neu. Zürcher Zeitung“:„Das Urteil trifft vor allem aber nicht ausschließlich, die CDU. die ihre Aus- gaben. besonders in Wahlzeiten, zum überwie genden Teil aus Zuwendungen der Industrie be- streitet. Doch dürfte auch die Spb die Folger spüren bekommen, die zwar in höheren Maße, aber keineswegs exklusiv. von Mitglie, derbeiträgen lebt. Das Karlsruher Urteil ha allerdings eine Lücke offen gelassen, durch di- der Finanzsegen, leient kaschiert und getarnt nun wohl doch noch den von der Wirtschaft be instigten Parteien zufließen wird Es gestatte mlich nach wie vor den Abzug von Spendet zur Förderung„staatspolitischer Zwecke“ den Steuern und erklärt ihn für durchaus mi dem Gedanken des Grundg tres vereinbar Die Folge dürfte sein, daß die Gelder nicht meh den Parteien direkt zugeleitet werden, sondert hren bereits bestehenden oder neu zu schaffen n FHilfs organisationen mit unverfängliche staats bürgerlicher“ Tarnkappe Ob die Miß. stände damit behoben und die ungleichen Chan. cen ausgeglichen werden können durch die Be stimmung, daß die Gelder weder unmittelba: noch mittelbar den Parteien zugute kommen dür. ken., ist fraglich; höchstens erhalten die Geld. geber durch die von ihnen gespeisten Tresor. der, staatsbürgerlichen Gesellschaften“ mehr Ein ug und verschaffen dem Grundsatz Qui pai „ommande!(Wer zahlt. befiehlt) noch stärke. Joltung.“ Frankreichs Vetodrohung löst Schock aus Straßburg(dpa-Korr.) Das von der Französischen Regierung angekündigte Veto gegen die Wahl der künftigen Europa-Haupt- Stadt hat im europäischen Parlament in Straßburg tiefstes Bedauern und sine Art Schockwirkung ausgelöst. Gleichzeitig mehr- ten sich die Stimmen jener Abgeordneter, die ein selbständiges Vorgehen der drei europäi- schen Gemeinschaften als einzig möglichen Ausweg empfinden. Unter dem Eindruck der Französischen Verzögerungstaktik zog sich die Forderung nach einer Koordinierung der Tä- tigkeit der drei Gemeinschaften EWG, Eura- tom und Montanunion) wie ein roter Faden durch die Debatten am Donnerstag. Diese Koordinierung ist nach Auffassung der Ab- geordneten des europäischen Parlaments umso dringlicher, weil sie als Ausgangsbasis für die Zukünftigen Verhandlungen über die Frei- Handelszone empfunden wird. 1 / 0ßc0fßcfbpbbfpbbpbßbcbTbGbpbbßbbbbßbcbce Zugunglück in Südafriku— 23 Tote Johannesburg(dpa/ Reuter). Ein schwe- res Zugunglück hat sich am Donnerstagabend in der Nähe von Johannesburg in Südafrika ereignet. Nach den ersten Berichten vom Schauplatz des Unglücks wurden 23 Men- schen getötet. Alle Rettungsmannschaften in dler Umgebung wurden mobilisiert. US- Satellitenstart mißglückt Kap Canaveral(dpa). Ein neuer Ver- such der Vereinigten Staaten zu einem Satel- litenstart ist am Donnerstagmorgen mißglückt. Auf dem Raketenversuchsgelände bei Kap Canaveral in Florida schoß die US-Marine eine etwa 22 Meter lange Vanguard-Rakete mit einem Erdsatelliten ab, der rund zenn Kilogramm wog und einen Durchmesser von 50 Zentimetern hatte. 18 Minuten nach dem Start— als die Rakete eine Höhe von 56 Km erreicht hatte— mußte die Marine jedoch mitteilen, daß der Zünder der zweiten Rake- tenstufe nicht gezündet hatte. Der Satellit war mit Instrumenten zur Messung der Son- nenstvahlen ausgerüstet. USA: Genfer Konferenz wie vorgesehen Amerikanische Antwort an Moskau— Dulles will Sowzets„letzte Chance geben“ Washington(dpa). Die Staaten haben die Sowietunien: tag davon unterrichtet, daß die 8 digenbesprechungen in Genf nach amerika scher Auffassung wie vorgesehen am 1. Juli aufgenommen werden sung des amerikanischen F hower hat der USA- Botschafter in Thompson, dem sowzetischen Außenm Gromyko am Donners die Antwo Vereinigten Staaten auf das sowjetische Aide memoire vom Mittwoch überreicht. In der amerikanischen Note teilte Botsche ter Thompson der sowjetischen Regierung mit: „Im Hinblick auf das Aide memoire, das Sie mir gestern über die Sachverständigen-Be- sprechungen in Genf aushändigten, bin ich ermächtigt, Sie davon zu informieren, daß die Vereinigten Staaten der Auffassung sind, daß die Ziele der Sachverständigen-Konferenz die gleichen geblieben sind, wie sie in dem Schrift- Wechsel zwischen der sowjetischen und der amerikanischen Regierung umrissen sind, und Wie sie durch die sowjetische Zustimmung Vom 24. Juni bekräftigt wurden. Soweit die USA betroffen sind, wird die Konferenz wie vereinbart beginnen. Die Sachverständigen der SA sind bereits auf dem Wege.“ Der Sprecher des amerikanischen Außen- ministeriums, 8 Nvert N isidenten Eisen- Lincoln White, erläuterte die Note vor der Presse mit dem Hinweis, die Note bedeute, daß die Vereinigten Staaten gegenüber der Sowjetunion klargestellt hat- ten,„daß dies eine technische und nicht eine politische Konferenz ist“. Es sei notwendig, daß vor dem Abschluß politischer Vereinba- rungen festgestellt werde, wie es um die Möglichkeiten einer Entdeckung von Kern- Waffenversuchen bestellt sei. Die USA hätten erneut klargestellt,„daß diese Zusammen- kunft stattfinden wird, ohne die Stellung einer Seite im vornhinein festzulegen“. Außenminister Dulles erklärte auf einer Pressekonferenz, er sei„zutiefst enttäuscht“ über das sowjetische Aide memoire, das mehr oder weniger mit einem Boykott der geplan- ten Besprechungen drohe. Trotz dieser Ent- täuschung fasse er jedoch das Aide memoire nicht als eine völlige Umkehr der bisherigen sowjetischen Haltung auf.„Wir wollen ihnen (den Sowjets) eine endgültig letzte Chance geben.“ Adenauer: unerfreuliche Entwicklung Als eine„sehr unerfreuliche“ Entwicklung bezeichnete Bundeskanzler Adenauer am Don- nerstag in Bonn die neuen Vorbehalte der So- Wiets für ihre Teilnahme an den Genfer Ex- pertenbesprechungen über die Kontrolle eines Atomwaffen verbots. Adenauer sagte, er könne sich die sowjetische Haltung der letzten Wo- chen nur so erklären, daß ihre Motive in der sowjetischen Innenpolitik zu suchen sind. Der Deutschland-Union-Dienst der CDU/ CSU schreibt, es müsse zunächst offenbleiben, ob die sowietische Absage mehr dem Bestre- ben gilt, in der freien Welt Verwirrung zu stiften, oder die kommunistische Abneigung gegen jede Kontrolle im Zusammenhang mit der Abrüstungsfrage überhaupt federführend ist. Der SPD- Pressedienst stellt fest, die statt- gefundenen Demonstrationen seien geradezu Gift für die ganze Welt in einem Augenblick. da die Expertenkonferenz zur Kontrolle der Atomwaffen versuche in Genf zu scheitern drohe. Sehr Glückwunsch zur Hinrichtung Nagys Indien verurteilt die Exekution— Budapest setzte Bischof Ordass ab Varna(dpa). Der Sekretär der Kommuni- stischen Partei Bulgariens, Dimitri Ganeff, der auch dem Politbüro angehört, er te in einer Rede anläßlich des Besuches der ungari- schen Partei- und Regierungsdelegation in dem bulgarischen Schwarzmeer-Badeort Varna, die bulgarischen Kommunisten beglückwünsch- ten die ungarische Bevölkerung, daß Imre Nagy und seine Gruppe eine derartige„ver- diente Strafe“ erhalten hätten. In Neu Delhi erklärte der Generalsekretär der regierenden indischen Kongreßpartei, Shriman Narayan, die Hinrichtung von Imre Nagy habe„das Gewissen von Millionen Men- schen in der ganzen Welt erschüttert“, Man habe den Eindruck, daß die alten Methoden der Gewalt, des Hasses und des Terrors Wie- derbelebt werden, um ein Gefühl der Furcht zu erzeugen. In Budapest wurde amtlich bekanntgegeben, daß das frühere Oberhaupt der Lutherischen Kirche in Ungarn, Bischof Lajos Ordass, jetzt Auch seinen letzten Posten als Bischof des irchenbezirks Südungarn verloren hat. Or- dass wurde wegen seiner unnachgiebigen Hal- tung gegenüber den kommunistischen Behör- den bekannt, die während seiner Amtszeit Vergeblich versuchten, die Lutherische Kirche für ihre„Friedenspropaganda“ einzuspannen. Seine Absetzung erfolgte nach einer langen Auseinandersetzung mit dem Leiter des staat- lichen Kirchenamtes, Janos Horvath, der be- reits im Januar ankündigte, dem Bischof werde schon in Kürze nichts anderes übrig bleiben, als seinen Posten aufzugeben. Mit Bi- schof Ordass verschwindet einer der letzten führenden Geistlichen aus der Lutherischen Kirche, die die Unabhängigkeit der Kirche gegenüber dem Staat zu erhalten suchten. Heute ist bereits wieder fast die gesamte kommunistische Spitzengarnitur der Lutheri- schen Kirche, die während des Volksaufstan- des untergetaucht war. wieder im Amt. Beleidigende„Wege zum Ruhm“ Französischer Stadtkommandant verbietet Aufführung eines amerikanischen Films Berlin(dpa). Der amerikanische Film „Wege zum Ruhm“, der die Erschießung fran- 268ischer Soldaten wegen angeblicher Feigheit vor dem Feinde im ersten Weltkrieg zeigt, ist in Berlin zu einem Politikum geworden. Die Bürgermeister der zum französischen Sektor gehörenden Bezirke Wedding und Reinicken- dorf wurden vom französischen Stadtkom- mandanten, General Geze, aufgefordert, dafür 2Zzu sorgen, daß der Film im französischen Sektor nicht gezeigt werde. Andernfalls sei er entschlossen, den Befehl 501 der alliierten Kommandanten anzuwenden und den Film zu beschlagnahmen(der Befehl stellt Ver- Achtlichmachung der alliierten Besatzungs- mächte unter Strafe). Das Verbot General Gezes führte zu einer Großen PDringlichkeitsanfrage der SpD-Frak- tion im Berliner Abgeordnetenhaus. Die Frak- tion gab zu bedenken, daß Verbote dieser Art mit Blick auf den Sowietsektor schlecht Wirkten und derartige Funktionen in einer Demokratie der Selbstkontrolle übertragen seien. Sie verlangte Auskunft über die Rechts- grundlage des Verbots und wollte wissen, ob der Senat seinen Einfluß geltend gemacht habe, daß es unterbleibe, Es sei beunruhi- gend, daß durch das Verbot ein Teil Westber- lins juristisch von den anderen abgetrennt Werde. Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt antwortete, es sei nur ein vorsorgliches Ver- bot dees französischen Stadtkommandanten. Der Senat habe Volksbildungssenator Tibur- tius beauftragt,„die Angelegenheit soweit wie Sich zu entdramatisieren“., Die getroffene mit dem Aufführungstheater, den Vermeidung unnötiger Spannungen der Filmfestspiele abzusetzen, könne gt werden. Er müsse jedoch drin- ber streichen, daß bei derartigen Ver- ne Rechtsgrundlage herangezogen ite, die einen Rückschritt in das darstelle, indem für einen Sektor Zerte Regelung gelte. Neues aus aller Welt Der Sommer-Prozeß zieht Kreise Vorwürfe gegen ehemalige KZ- Arzte werden überprüft— Dr. Plaza vernehmungsunfähig München(dpa). Die bayerischen Justiz- behörden werden den im Bayreuther Som- mer- Prozeß erhobenen Vorwürfen gegen die peiden ehemaligen KZ-Arzte Dr. Hans Eisele und Dr. Heinrich Plaza nachgehen. Die Ju- stizpressestelle teilte am Donnerstag mit, daß der Staatsanwaltschaft die gegen Dr. Eisele vorgebrachten Beschuldigungen bisher unbe- kannt waren. Im Prozeß gegen Martin Som- mer hatte ein Zeuge erklärt, Dr. Eisele, der heute in München-Pasing als Kassenarzt tä- tig sei, habe in einer Woche so viele Men- schen umgebracht, wie der„Totschläger von Buchenwald“ in seinem ganzen Leben nicht. Der Generalstaatsanwalt hat ein Ermittlungs- verfahren gegen den Arzt veranlaßt. Der Vorsitzende des ärztlichen Berufsgerichts beim Oberlandesgericht München hat der Staats- anwaltschaft bereits vor Tagen mitgeteilt, daß ihm Belastungsmaterial vorliege. Er werde es der Staatsanwaltschaft zur Verfügung stellen. Gegen Dr. Plaza läuft bereits seit 1951 bei der Traunsteiner Staatsanwaltschaft ein Er- mittlungsverfahren. Es mußtè aber vorläufig eingestellt werden, weil Dr. Plaza nach amts- Arztlichen Gutachten vernehmungs- und ver- handlungsunfähig ist. Der Arzt sei fast blind, könne nicht mehr gehen und kaum noch sprechen. Angaben vor dem Bayreuther Schwurgericht, nach denen Dr. Plaza seine Praxis weiter ausübe, will die Generalstaats- anwaltschaft überprüfen lassen. Außerdem soll gegebenenfalls ein neues Gutachten über die Haft- und Verhandlungsfähigkeit des Arztes eingeholt werden. Dr. Plaza war von einem Zeugen in Bayreuth des„tausendfachen Mordes“ bezichtigt worden. Ein anderer ehemaliger SS-Arzt im Kon- zentrationslager Buchenwald, Dr. Hoven, des- sen Namen im Bayreuther Prozeß immer Wieder fällt, ist nach den Feststellungen der Justiz im Strafverfahren gegen die ehemalige RKommandeuse des KZ-Lagers, Ilse Koch, im Nürnberger Arzteprozeß nach dem Kriege zum Tode verurteilt und hingerichtet wor- den. Ein verwerflicher Lausbubenstreich Reifen schwedischer Autos zerschnitten Aachen(dpa). Unbekannte haben, wie erst am Donnerstag bekannt wurde, den schwedischen Teilnehmern am Aachener Reit- turnier in der Nacht zum Mittwoch einen üblen Streich gespielt: Sie rissen die schwe- dische Flagge herunter, die vor dem Kurhotel Quellenhof, dem traditionellen Quartier der gesamten in- und ausländischen Reiterpromi- nenz, gehißt war, und zerschnitten den Schwe- den die Autoreifen. Der bedauerliche Vor- fall wird mit den Vorgängen beim Semi- Finale der Fußballwelt meisterschaft zwischen Schweden und Deutschland in Verbindung gebracht. Der Präsident des Aachen-Laurens- berger Rennvereins, Albert Servais, hat be- reits wegen dieser„durch nichts zu entschul- digenden Handlung“ bei der schwedischen Eduipe sein tiefstes Bedauern ausgesprochen, Die Schweden erklärten, daß dieser Vorfalf an den freundschaftlichen Beziehungen zum Veranstalter nichts ändern würde. Die Schwe- den-Reiter, die zu den ältesten ausländischen Gästen des Aachener Turniers zählen, haben nach dem letzten Kriege als erste wieder den Weg kin die alte Kaiserstadt gefunden. Die Polizei überprüft alle Verdächtigen Mehrere Jugendliche in Untersuchungshaft— Noch immer Dunkel um„Amokfahrt“ Bonn(dpa). Sechs Sonderarbeitsgruppen der Bonner Kriminalpolizei verhören seit Mittwoch alle Jugendlichen in der Bundes- hauptstadt, die wegen Autodiebstahls und „Halbstarkendelikten“ vorbestraft sind. Die Polizei hofft, dag diese Aktion zur Aufklä- rung der„Amokfahrt“ beiträgt, bei der in der Nacht zum Dienstag im Landkreis Bonn aus einem gestohlenen Kraftwagen heraus in ver- schiedenen Orten zwei Männer durch Schüsse mit einer Kleinkaliberbüchse getötet wurden. Die Polizei nimmt Fingerabdrücke, durchsucht Wohnungen und hat bereits einige Jugend- liche, die für die fragliche Nacht kein ein- Wandfreies Alibi nachweisen konnten, in Un- tersuchungshaft genommen., Der Regierungs- Präsident in Köln hat für die Aufklärung des Verbrechens 5000 DM Belohnung ausgesetzt. Obwohl die Polizei noch völlig im Dunkeln tappt, glauben Sachverständige, daß die Täter Jugendliche im Alter von 16 bis 23 Jahren sind. Die, Beamten nehmen an, daß die Täter in dem Teil Bonns zu Hause sind, in dem der gestohlene Wagen nach der Fahrt abgestellt Wurde. Es sei unwahrscheinlich, daß die Ju- gendlichen mit geschultertem Kleinkaliber- gewehr eine große Strecke zu Fuß zurückge- legt hätten. Sachverständige für Jugendkrimi- nalität betonten, es sei beinahe ausgeschlos- sen, dag Jugendliche einen Mann absichtlich töten und dann in den nächsten Ort fahren, um dort weiter zu schießen. Man glaube viel- mehr, dag die Lust am Ausprobieren des Gewehrs das Grundmotiv gewesen sei. Der Leiter der Bonner Kriminalpolizei, Dr. Maly, nahm am Donnerstag auch zu kriti- schen Außerungen der Bevölkerung Stellung, in denen gefragt wurde, warum die Fahn- dung nicht sofort einsetzte, als die Täter noch Wild in der Gegend umberschossen. Maly sagte, die Poilzei habe Verständnis für die Erregung, doch gingen die Kritiker von einer falschen Voraussetzung aus. Man dürfe einen Landkreis nicht mit einer Großstadt verglei- chen. Die Polizeiposten lägen hier weit aus- einander und seien in einem solchen Fall auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Ehe die Großfahndung dann anlaufen konnte, sind die Amokfahrer nach Ansicht der Polizei längst wieder in ihren Wohnungen gewesen. Eine eher eingesetzte Fahndung hätte nach Angaben der Polizei wahrscheinlich auch we⸗ nig Erfolg gehabt, weil der Polizei bis dahin keine Beschreibung des Wagens und der Täter Vorlagen. 28 Attentat oder Gasexplosion? Haus russischer Emigranten wurde zerstört — Niemand verletzt SPTendlingen(dpa). Eine heftige Ex- Plosion verursachte in der Nacht zum Don- nerstag an einem von russischen Emigranten bewohnten Zweifamilienhaus in Sprendlingen (Kreis Offenbach) schwere Beschädigungen. Kriminalpolizei und Spezialisten des hessi- schen Landeskriminalpolizeiamtes waren sich am Donnerstagabend noch nicht darüber klar, ob es sich um einen Bombenanschlag oder eine Leuchtgasexplosion handelt. Unklar war auch noch, wie viele Bewohner zur Zeit des Unglücks in dem Reihenhaus schliefen, in dessen Garten ein großer Gittermast mit Antennen zum Senden und Empfangen steht. Die starke Explosion hat die Rückseite des zweistöckigen Hauses vom Keller bis zum Dach aufgerissen. Die S Wand ist einge- drückt, und die Vorderseite zeigt mehrere Risse. Hauptmieter ist das 1956 zugezogene russische Emigranten-Ehepaar Pawlow mit 2 Wei Kindern. Auf dem Grundstück, auf dem f mehrere Schuppen stehen, lebten aber noche g andere russische Emigranten. Durch die Ex- 910 Plosion wurde niemand verletzt. Die Bewoh- ner ddes Hauses sind bei dem exilrussischen Possev-Verlag in Frankfurt beschäftigt. Die untere Wohnung war zur Zeit des Unglücks noch leer, weil der neue Mieter erst am Don- nerstag einziehen sollte. Die Kriminalbeam- ten erklärten, in der Unglücksnacht habe nur ein Exilrusse im oberen Stockwerk geschla- ken. Ein Vertreter des Possev-Verlages be- hauptete dagegen, daß fünf Erwachsene und ein Kind in der Nacht zum Donnerstag in dem Hause übernachtet hätten. ö Spuren eines Sprengkörpers konnten bei den bisherigen Ermittlungen noch nicht ge- funden werden. Mysteriöser weise traten auch im Nachbarkeller des beschädigten Hauses Explosionsschäden auf, Sachverständige des Landeskriminalpolizeiamtes Wiesbaden bau- ten die Hauptgasleitung zum Unglückshaus ab und nahmen sie zur Untersuchung mit, weil sie nach der Explosion Gasgeruch wahr- nahmen. B 3 Einfamilienhaus flog in die Luft Augsburg(dpa). Eine gewaltige Explo- sion riß am Donnerstag gegen drei Uhr früh die Bewohner der Augsburger Gartenstadt Spickel aus dem Schlaf. Aus noch ungeklärter Ursache war ein einstockiges Familienhaus in die Luft geflogen, In dem Haus befand sich nur eine 35jährige Frau, die nach stunden langer Arbeit tot aus den Trümmern geborgen wurde, Die anderen Bewohner des Hauses Hatten die Nacht auswärts zugebracht. Nach den bisherigen Ermittlungen wird vermutet, daß ausströmendes Gas die Explosion verur- sachte. Ein Selbstmord der 35jährigen, die unter Depressionen gelitten haben soll, wird jedoch nicht für ausgeschlossen gehalten. Möbelkauf leicht gemacht im Möbelhaus ARTUR HAüuck Zähringer Straße Schütze Dein Herz!“ Tägliche flette gefährde! 51 beuge vor nimm eU p¹HGA-herzkissen gs neue Herzpflegemittel in pföktischer gonbonform kchälhlich in Apotheken und Drogerſen Auch mir Ginseng! reich Fina! Wohl Runc ginal Fern 16.55 nr Wo Die einer 20. J. en dv rungs Gehö Emm tern zirk die 8 Grog! (Krei Ube Insel zieht I Warn es ve en 1 — 3 ut —. 1 l V Colcale Nundocliau Siebenschläfer Wohl an keinem anderen Lostag im ganzen Jahr verfolgen die Menschen so aufmerksam und besorgt das Wetter wie am 27. Juni, dem Siebenschläfertag. Das gilt keineswegs nur für die Landbevölkerung, nein, auch die Städ- ter betrachten aufmerksam den Himmel und sind froh, wenn sich dort kein Regen wölkchen zeigt, zumal dann, wenn sie sich die kommen- den Wochen für en Urlaub ausgewählt haben. Und jeder freut sich, wenn am Tag der Sieben Schläfer Sonnenschein herrscht, denn nach einer alten Regel soll Reger An diesem 27. Juni sieben weitere Regenwochen nach sich ziehen. Und nur zu oft schon hat sich diese Vorhersage bestätigt. Wenn es auch dann anschließend nicht einen siebenwöchigen Dauerregen gab, so blieb das Wetter im all- Semeinen doch bis in den August hinein recht unfreundlich. Sieben Jünglinge waren es, denen dieser Tag seinen Namen verdankt. Die Legende berichtet von ihnen, daß sie Sich ei ust wäh- rend der Christenverfolgung des Kaisers De- eius um das Jahr 251 vor ihren Häschern in eine Höhle flüchteten und sich dort zur Ruhe legten, während man indessen hinter ihnen den Eingang vermauerte. Zweihundert Jahre Später, so heißt es, haben Bauern beim Weg- räumen der Steine die Schläfer Seweckt und mit Staunen ihre Geschichte vernommen. Rasch verbreitete sich die Kunde von ihrer Rettung im ganzen Land. Dem Bischof Martin und sogar dem Kaiser bezeugten die Sieben das Wunder, ehe sie sich wiederum zum Schlafe, diesmal für immer, niederlegten. Fußballweltmeisterschaft im Fernsehen Von den Fußballweltmeister am Samstag aus Göteborg das dritten Platz zwischen Deutschland und Frank- reich und am Sonntag aus Stockholm das Finale zwischen Brasilien und Schweden so- Wohl vom Fernsehen als auch von sämtlichen Rundfunkstationen der Bundesrepublik ori- ginal übertragen. Am Samstag beginnt das Fernsehen um 16.45 Uhr, der Rundfunk um 16.55 Uhr und am Sonntag Fernsehen um 14.45 Uhr und Rundfunk um 14.55 Uhr. en werden Spiel um den 1 Wo herrscht die Maul- und Klauenseuche? Die Maul- und Klauenseuche herrschte nach einer Mitteilung des Ianen ministeriums am 20. Juni in 25 Gehöften von sieben Gemein- en der Regierungsbezirke Südbaden und üdwürttemberg- Hohenzollern. Im Regie- rungsbezirk Südbaden waren zu dieser Zeit Gehöfte in den Gemeinden Wagenstadt(Kreis Emmendingen) sowie Ichenheim und Schut- tern(Kreis Lahr) verseucht. Im Regierungsbe- zirk Südwürttemberg- Hohenzollern herrschte die Seuche in den Gemeinden Eisenharz, Großholzleute, Neutrauchburg und Rohrdorf (Kreis Wangen/ Allgäu). Unser Wetterbericht Upersicht: Eine zu dem über den britischen Inseln liegenden Tief gehörende Randstörung zieht von Westfrankreich auf Süddeutschland zu. In der von ihr herangeführten feucht- warmen, zum Teil subtropischen Luft kommt es Verbreitet zu anhaltenden Regenfällen und nachfolgendem Druckanstieg. Ein Zustrom Kkühlerer Meeresluft wird sich daher erst zum Wochenwechsel Geltung verschaffen können. Vorhersage: Meist bedeckt, vielfach trübe und regnerisch, Tageshöchsttemperaturen in den Niederungen um 18 Grad, zeitweise etwas Aufgelockert. Am Samstag noch überwiegend bewölkt mit gewittrigen Schauern, mäßig EHhirung bei Ehe- und Alterjubilaen und von Eltern anläßlich der Geburt des 7 Kindes Für die Ehrung bei Ehe- und Altersjubiläen und von Eltern anläßlich der Geburt ihres 7. Kindes gilt folgendes: J. Der Ministerpräsident ehrt: a) Ehepaare, die das Fest der goldenen(50 jährigen) diamantenen(60 jährigen) eisernen(65 jährigen) oder kupfernen(“0 jährigen) Hochzeit begehen, durch ein Glückwunschschreiben und ein künstlerisches Gedenkblatt. b) Altersjubilare anläßlich der Vollendung des 90. und 100. Lebensjahres durch ein Glückwunschschreiben. 2. Der Ministerpräsident gewährt bedürftigen Ju- bilaren zusätzlich eine Ehrengabe der Landes- regierung. 3. Die Ehrung von Eltern anläßlich der Geburt ihres 7. Kindes bleibt dem Herrn Bundesprä- sidenten vorbehalten. Allgemeine Grundsätze 1. Voraussetzung für die Jubilare a) im Lande Baden- Württemberg ihren dau- ernden Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufent- halt haben, b) Deutsche im Sinne des Artikels 116 GG und c) einer solchen Ehrung würdig sind. 2. Ein Rechtsanspruch auf die Ehrung und auf die Ehrengabe besteht nicht. 3. Der Dringlichkeit wegen werden die Ehrungen durch die Bürgermeisterämter und das Staats- ministerium grundsätzlich ohne Einschaltung der Swischeninskanzen bearbeitet. 5 4. Die Ehrengaben werden bei nachgewiesener Bedürftigkeit in folgender Höhe gewährt: daß die Ehrung ist, Abs. 1 Bei goldenen Hochzeiten je 50 DM bei diamantenen Hochzeiten je 100 Do bei eisernen u. Kkupf. Hochzeiten je 200 DM bei Vollendung d. 90. Lebensjahres je 50 DM bei Vollendung d. 100. Lebensjahres je 100 DM 5. Die Ehrungen können nicht rückwirkend er- Folgen. Die Anträge auf Ehrungen bei Ehe- und Alters- jubilen sind bei der Stadtverwaltung Mann- heim, Rathaus E 5, Zimmer 202, in den Vor- orten bei den Gemeindesekretariaten unter Vor- lage des Familienbuches 50 rechtzeitig zu stel- len, daſd die Anträge spütestens 3 Wochen vor dem Jubiläumstag dem Staatsministerium vor- liegen. Die Anträge auf Ehrungen von Eltern anläſß- lich der Geburt ihres 7. Kindes durch den Herrn Bundespräsidenten sind ausschli eßlich bei der 8 5 2 Stadtverwaltung Mannheim, Rathaus E 5, Zim- mer 202, unter Vorlage des Familienbuches zu stellen. Die Bevölkerung wird gebeten, von bevorste- henden Jubiläen im Bekannten- und Verwand- tenkreis von sich aus rechtzeitig die Stadtver- waltung Mannheim in Kenntnis zu setzen. Wenn wir den Krieg verloren hätten... Un- glaublich sind die Pläne, die sich Hitler für die Zeit nach dem Endsieg zur Neuordnung Euro- pas ausgedacht hatte. Deutschland als germani- sches Weltreich, sollte bis zum Ural reichen, seine Hauptstadt Berlin in„Germania umbe⸗ nannt werden, Moskau in einem Stausee ver- schwinden. Madagaskar War zur Unterbringung aller Neger und Juden vorgesehen, während inan die Sücltiroler auf der Krim ansiedeln wollte.— Das sind nur einige wenige Kostproben der phantastischen Pläne, die gottlob nur Hirnge⸗ spinste blieben. Die„Münchner Illustrierte“ berichtet im neuen Heft ausführlich über all die Wahnwitzigen Projekte, die im Nürnberger Prozeſs ans Licht kamen. Beachtliche Gewinne für die Gewinnsparer der Spar- und Kreditbank Seckenheim Bei der 2. Auslosung des Gewinnsparvereins im Jahre 1958 am 18. Juni fiel auf die Gewinn- sparer, die der Spar- und Kreditbank Secken- heim angeschlossen sind, wieder eine beachtliche Anzahl Gewinne. Insgesamt wurden 400 Ge⸗ Minne mit zus. DM 4 610.— ausgeschüttet. Die Hauptgewinne fielen auf die Nummern: DM 500.— auf Nr.: 28 148; DM 250.— auf Nr.: 5 378, 28 121 DYI 100.— auf Nr.; 5 345, 5 573, 3 590, DM 100.— auf Nr.: 27 791, 111942. Gegen Vorlage der Gewinnsparkarte werden die Gewinne ausbezahlt, bzw. auf ein vorhandenes oder neuanzulegendes Sparkonto Zutgeschrieben. Abgespannt 7 Sofmell eine Ja8 88 rss die tut gut 1 Wie kaufen wir am vorteilhaftesten ein? Der Einkaufsberater für die Hausfrau Gemüse: Die reichlichen Zufuhren auf dem Gemüsemarkt halten erfreulicher weise an. Dies gilt vor allem für Salat, Blumenkohl, Weißkraut, Wirsing und Rettiche. Kopfsalat Wurde in Stuttgart für 17 Pfg. angeboten, in Mannheim und Konstanz für 10 BSH NN Karlsruhe, Freiburg und Tuttlingen für 15 Pig. Für Blumenkohl mußte man um 60 Pfg. anlegen. Ein Pfund Weißkraut kostete im 21 Semeinen um 20 Pfg., für Wirsing muß man 510 Pfg. mehr anlegen. Das Angebot an Kohlrabi geht zurück. Für eine Knolle zahlte man in Stuttgart um 20, in Mannheim und Tuttlingen um 15—138, in Karlsruhe, Freiburg und Konstanz um 12 Pfg. 1 Pfund Srüne Erb- sen War in Stuttgart in manchen Geschäften für 75, in Mannheim schon für 45, in Karls ruhe, Tuttlingen, Freiburg und Konstanz für 6570 Pfg. zu haben. Italienische gelbe Rüben werden kaum unter 6570 Pfg. angeboten, inländische Ware wird erst im Laufe der nächsten Woche in größerem Umfang auf den Markt kommen. Gurken waren je nach Größe Hinweis in Stuttgart und Freiburg ab 55, in Tuttlingen auf fällige Zahlungen im Monat Juni 1958 ab 72, in Mannheim, Karlsruhe und Konstanz am: N91 8 mige 85 15 5 2u 11 1 1080 5 92 55„. Holländische Tomaten muß man um DM 1. ))) 88 10.6. Webschulgeld für 1938/59 Pet unc Mannheim verschiedentlich für 75 16.6. Hundesteuer 1956— 1. Drittel— Hücztclas Plund angeboten im allgemeinen 16. 6. Schulgeld der Hochschule für Musik und 5 r Jedoch 25 0 e N Theater— Sommersemester 1958, 3. Rate Obs b: Die Erdbeerente hat ihren N 20. 6. Getränkesteuer für Mai Mai 1958 Punkt überschritten, das Angebot an B-Ware 5 Über wiegt. Für ein Pfund mußte man um außerdem: 85 Pfg. bezahlen. Italienische Kirschen, soweit Vergnügungssteuer, Gebühren, alle Steuer- sie noch auf dem Markt sind, kosteten um zahlungen aus Erst- oder Nachveran- 90 Pfg., inländische Kirschen Waren in Stutt- lagungen, soweit die Zahlungsfrist nach gart und Mannheim in manchen Geschäften den zugestellten Bescheiden abgelaufen ist; für 75, in Karlsruhe, Freiburg und Konstanz Stundungsraten je nach Qualität schon für 65 Pfg. zu haben. 5 8 5 5 Im Laufe der kommenden Woche wird mit Mietzinsen zu den vertraglichen i größeren Anlieferungen an Heidelbeeren und keitsterminen. n Flimbeeren gerechnet, Aus Freiburg und Kon- Stadthauptkasse stanz werden die ersten grünen Stachelbeeren 8 gemeldet, das Pfund für 70 bzw. 60 Pfennig. 5 Außerordentlich preiswert sind im Augenblick Das Teichkonzert Bananen, die in Stuttgart, Mannheim und Wer an einem Gewässer wohnt. dem ist Freiburg verschiedentlich schon für 60 Pfg. je diese Melodie vertraut, ja er hört vielleicht den seltsam eintönigen Gesang garnicht mehr, Weil er sich schon so sehr daran gewöhnt hat. Die Spaziergänger aber, die einen Abend- bummel durch die sumpfigen Wiesen machen, lauschen und bleiben stehen. Schwermütig monoton klingt da das nächtliche Teichkonzert Auf, zu dem sich ein vielstimmiger Chor von Fröschen und Unken vereint. Die fleißigsten Qusker darunter sind zweifellos die grünen Wasserfrösche mit den kräftigen Sprungbei- nen, von denen man, wenn es hell genug ist, sicher einige auf den Seerosenblättern sitzen und sich aufblähen sieht. Die tiefen wohlklin- Senden Bässe im Chor aber gehören den Schlammfarbenen Unken, deren geisterhafter Glockenruf aus den Tiefen der Seen und Tümpel emporzusteigen scheint. Wenn man ihre Stimmen vernimmt, dann kommt einem die Erinnerung an jene alten Sagen, die von den versunkenen Glocken auf dem Grunde der Gewässer berichten, deren Klang in den lauen Nächten bis an die Oberfläche dringen Soll. So fügt sich das Teichkonzert wie das Zir- Den der Grillen und der langgezogene Schrei eines dahinhuschenden Käuzchens in die viel- stimmige Melodie der Sommernacht. Nicht lange aber nachdem die munteren Sänger im nassen Element verstummt sind, erwachen schon wieder die Frühaufsteher unter unseren geflederten Freunden und lassen ihr Lied der Aufgehenden Sonne zum Gruß erschallen. ö 1 Pfund angeboten werden. Kartoffeln: Seit Beginn der Woche hat das Angebot an einheimischen Frühkartoffeln Stark zugenommen; so konnte man in Stutt- gart und Tuttlingen in manchen Geschäften ein Pfund für 19 Pfg., in Mannheim und Karlsruhe für 14—17, in Freiburg für 25 und in Konstanz für 30 Pfg. bekommen. Fleisch: Auf Grund der letzten Notie- rungen an den Schlachtviehmärkten unseres Landes wird sich an den Preisen für Rind- und Schweinefleisch gegenüber der Vorwoche michts ändern, dagegen dürfte Kalbfleisch bis zu 20 Pfg. je Pfund billiger werden, Was z. T. auf den größeren Auftrieb an Kälbern zurück- zuführen ist, zum andern wirkt sich auch die Zurückhaltung der Verbraucher beim Kauf von Kalbfleisch aus. Im badischen Landesteil wird sich an den Fleischpreisen gegenüber der Vorwoche nichts ändern. Fisch: Seelachsfilet kostete in Stutt- gart, Mannheim und Freiburg um DM 1.10, in Karlsruhe und Konstanz um 90 Pfg., in Tutt⸗ lingen um DM 1.30. Kabeljaufllet wurde im allgemeinen für DM 1. 201.25 angeboten. Eier: Für ein ausländisches Ei der Klasse B mußte man in Stuttgart 20, in Mannheim, Karlsruhe und Freiburg 18, in Tuttlingen 19 und in Konstanz 21 Pfg. bezahlen. Inländische Eier der gleichen Klasse sind Unter 21 Pfg. kaum zu haben. ö 55355— 1 Oopyright by A. Bechthold, Fassberg, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden. (42. Fortsetzung) Da der Hocheder kein Aufsehen will, hat er die Trauung in einer abseits gelegenen Wall- Fahrtskirche ansetzen lassen. Er ist mit seinem Wagen dort bereits eingetroffen, als die Kut- sche ankommt. Als er Magdalena sieht, leuchtet Es in seinen grauen Augen auf. Un willkürlich Tormt sein Mund die Worte:„Mein Gott, sie ist schön. In einer Stunde ist, alles vorüber, Standes- amt und Kirche. Magdalena setzt sich nun ne- den ihn ins Auto. In jagender Fahrt geht es in Richtung Birkach. Von weitem sieht Magda- jena schon das Schild über der Türe des Wohn- hauses zu Hoched, das sie willkommen heißt. Vestlich gekleidet steht das ganze Gesinde auf dem Vorplatz versammelt. Der Großknecht tritt vor und schreit mit voller Lungenkraft einen Willkommgruß heraus, daß selbst der Hocheder lächeln muß. Wo man ihr aber so freundlich entgegen- kommt, da darf auch Magdalena ihre letzte Scheu und Aengstlichkeit verlieren. Als ihr Fräulein Marie den Schlüsselbund überreichen WiIII, zum Zeichen, daß die junge Frau nun Ge- Dieterin sei über alle Stuben und Truhen des Hauses, da tut Magdalena wohl die schönste este der Verständigung, indem sie Fräulein Marie die Schlüssel wieder zurückgibt. Sie schaut zu ihrem Mann auf und sagt leise: „Ich brauche nur einen Schlüssel Martin, und das ist der zu deinem Herzen.“ Ganz fest drückt er ihren Arm und führt sie ins Haus, die breite Treppe hinauf in das groge Zimmer. Dort geschieht es, daß Magdalena ein schmales, weißes Kuvert herauszieht und es im überreicht.„Was ist das?“ fragt er. „Sieh nur nach. Martin. Du mußt nicht mei- nen, daß ich mit ganz leeren Händen zu dir komme.“ Er zählt die Scheine und sieht sie verwun- dert an: „Dreitausend Mark sind es, Magdalena.“ „Ja, Martin. Zweitausend hat mir der Groß- vater vererbt, zweihundert hat mir einmal je- mand geschickt, der mir mit guten Worten den Weg in ein anderes Leben gewiesen hat— es War die heutige Freifrau von Kronstein— und das fibrige, habe ich mir als Magd verdient.“ Der Winter ist streng in Hoched. Der Schnee liegt meterhoch. Als aber der erste Föhnwind kommt und den Schnee wegfrißt, kann man unter den Apfelbäumen schon einzelne Rro- kusse sehen. Um diese Zeit erfährt der Hoch- eder von seiner Magdalena, daß sie guter Hoff- nung ist. 8 Noch keine Stunde, seit sie mit ihm verhei- ratet ist, hat Magdalena ihren Mann verlegen gesehen. Bei diesem Geständnis aber wird er rot wWwie ein Enabe. Es ist so, als ob in seinen eisengrauen Augen ein feuchter Schimmer stehe. „Ja?“ fragt er leise.„Und denkst du, daß es ein Sohn wird?“ Lächelnd nickt sie in seine Augen hinein. „Es wird ein Sohn sein— dein kleiner Sohn, Martin. Ich bete wenigstens darum.“ Immer drängender kommt der Frühling steigt er über die Berge herunter und weckt mit seinem Werben Blumen und Blüten. Mag- dalena aber geht mit dem Frühling in ihre hohe Zeit hinein, Das Glück der Mutterfreude leuchtet auf ihrem Gesicht. Eines Tages schickt es sich, daß Magdalena, die ihren Mann zur Jagd begleitet hat und nun allein den schmalen Feldweg zurückgeht, den Anton Bruckner daherkommen sieht Bei ihrem Anblick schrickt er zusammen, Seine Haare sind schon grau, um seinen Mund ist eine strenge Härte. Seine Augen tasten über ihre Gestalt hin und gleiten dann in den Boden hinein, als finde er nicht den Mut, ihrem Blick standzuhalten. a So geht er vorüber, zieht die Schultern ein und nimmt die Richtung zum Dorf hin, ins Wirtshaus wohl, denn es Hat sich längst über b S WE GRIN. L II das Dorf hin ausgesprochen, daß der Bauer zu trinken begonnen hat, indessen die Wieserin unerbittlich dem Tode entgegengeht. Im Juli dieses Jahres ist der Hocheder in seiner Eigenschaft als Kreisbeauftragter bau- erlicher Genossenschaften gezwungen, in der Landeshauptstadt vor einem größeren Gre- mium einen Vortrag zu halten. Nur ungern hat er sich dazu entschlossen. Reden halten ist nicht seine Sache. Aber wenn er redet, dann geschieht es mit messerscharfer Logik. Hochaufgerichtet steht er vorne am Podium. Ee spricht frei, nun schon fast eine Stunde. Plötzlich tritt ein Mann von der Seite her an ihn heran und flüstert ihm etwas zu.— Martin Hocheder wendet sich gegen die Versammlung und bittet sie, ihn einen Augenblick zu ent- schuldigen; er werde dringend am Telefon ver- langt. Alle sehen ihm nach, da er hochaufge- richtet den Saal verläßt. Drei Minuten später ist er wieder da. Er sieht aus, als sei er in die- Ser kurzen Zeit noch größer geworden. Er fährt sich durch das Haar, sagt noch einige allgemeine Sätze und schließt seine Rede mit den Worten:„Was wir auch tun für unser Land, wir Bauern, das tun wir nicht für uns. Wir arbeiten im Sinne jener, die vor uns wa- ren und uns zu ihren Erben einsetzten, und Wir arbeiten gleichermaßen und noch mehr für jene, die nach uns kommen. All unser Bemühen gilt unseren Kindern, unseren Söhnen, die un- seren Namen tragen und das Werk an der Erde der Heimat im gleichen guten Geiste weiter- führen sollen.“ Die letzten Sätze waren eigentlich in seiner Rede nicht vorgesehen. Aber die da eben drin- gend am Telefon nach ihm verlangte, das war seine Schwester gewesen, die ihm mitteilte, daß auf Hoched ein gesunder Bub zur Welt gekommen sei. Da muß t e er ganz einfach das Wort von den Söhnen sagen, voll der Dankbar- keit und des berechtigten Stolzes. Eine Stunde später fährt er bereits auf der breiten Asphaltstraße in schärfstem Tempo heimwärts. Als er nach Birkach einlenkt, läutet Serade auf dem Turm der Kirche das Toten glöcklein, Einen Augenblick hält er an und er- Fährt, daß vor einer Stunde die Bäuerin in der Mies, die Agnes Bruckner, gestorben sel. Schicksal oder Bestimmung? Das eine Leben erlischt, ein anderes leuchtet kaum zweitau- send Meter davon entfernt neu auf. Mit großen Schritten nimmt er die Stlege, verschnauft erst vor der Tür ein Wenig und tritt dann leise ein. Dies ist ein Augenblick, so groß und herr- Iich, wie er ihn sich oft in seinen stillen Träu- men gewünscht hat. Ganz behutsam tritt er näher und sinkt vor dem Bett in die Rnie. Zärtlich gleitet Magdalenas Hand über seinen Scheitel hin und bleibt in seinem Nacken ruhen. Der Bauer von der Wies sitzt gerade im Wirtshaus, als er von dem neuen Glück auf dem Hochederhof hört. Es ist zwar noch heller Tag, da das geschieht, und ein rechter Bauer hockt um eine solche Zeit nicht beim Bier. Aber mit dem Wieser geht es langsam, aber sicher bergab, das weiß jedermann, zumal er nicht nur gerne trinkt, sondern auch Karten spielt, in schlechte Ge- sellschaft kommt und viel Geld verliert. Manchmal packt es ihn plötzlich wieder. Dann fängt er wie ein Wilder zu arbeiten an, ist vom frühen Morgen bis in die späte Nacht draußen auf den Feldern und will sich nicht einmal zum Schlaf niederlegen. Genauso 82 schwind ist dann sein Eifer wieder vorbei. Es ist schon vorgekommen, daß er am Sonntag nach dem Gottesdienst ohne weitere Zwischen- stationen ins Wirtshaus gegangen und dort sit- zengeblieben ist bis zum Montagmittag. Ge- rade gehen konnt' er dann nimmer, und es ist kein schöner Anblick gewesen, zu sehen, wie sie ihn vom Stuhl weggetragen, in den Wagen gehoben und weggefahren haben. Seit dem Tod seiner Frau hat er eine ent- ernte Verwandte als Hauserin auf den Hof Senommen, eine ältere, nicht gerade hähliche, aber auch nicht schöne Frau, die recht und schlecht ihre Arbeit tut, freilich nicht dafür Sorgt, daß es zu Hause gemütlich ist. Was Sollte ihn also schon daheim halten? Fortsetzung folgt) ne for 3. te dann erntest Du nur Jobewore! der älteste„ KOM SHBle tte Torten aufgus in 8 5 5 5 8 r t, gelb. grün und JCCTTC. Südweſtd. Rundſchau J Zwei Jungen mit großem Schuldkonto Karlsruhe sw). Wegen über 30 Dieb- Stählen, Brandstiftung, Pransportgefährdung und Sachbeschädigung hat das Jugendschöf- engericht Karlsruhe zwei 15 hrige Lehrlinge aus Karlsruhe zu Jugendstrafen von unbe- stimmter Dauer zwischen eineinhalb und drei- einhalb Jahren verurteilt. Die Angeklagten Hatten im Alber von 14 Jahren ein Motorboot Arn Rhein in Gang zu setzen versucht, dann aus Verärgerung in Brand gesetzt und es bis Stromkilometer 375 abtreiben lassen, nach- dem sie schon vorher Schallplatten und ein Feulerlöschgerät aus dem Boot gestohlen hat- ten. Aus einer Bauhütte am Rheinhafen lie- Ben sie Sprengstoff und Sprengkapseln mit- gehen, die sie später ins Wasser Warfen. Auf mrem Schuldkonto standen ferner Einbrüche in ein Lebensmittelgeschäft und einen Eiosk SO Wie der Diebstahl von über 30 Mopeds und Motorrollern. 41 Mittelschulklassen in Karlsruhe Karlsruhe(Isvy). Einen vollen Erfolg prachite die Einführung der Mittelschulklassen in den Karlsruher Volksschulen. Nach den bisherigen Hrfahrungen des Stadtschulamtes — die Mittelklassen wurden zu Ostern ein- geführt— kann angenommen werden, dag sich diese Schulgattung in den kommenden Jahren noch weiter ausdehnen wird. Gegen- Wärtig gibt es im gesamten Stadtgebiet bereits 41 Mittelschulklassen. Dänen besuchen ihre alte Garnisonstadt EKEArISTuhe(sw). Ihrer alten Garnison- stadt Karlsruhe werden am 2. und 3. Juli dänische Bürger aus Oesterlindet einen Besuch Abstatten. Es handelt sich dabei um Dänen, die im ersten Weltkrieg als damals deutsche Staatsbürger beim 1. Badischen Leibgrena- dierregiment 109 eingezogen waren. Die däni- schen Gäste werden u. a, an einem Empfang der Stadt Karlsruhe sowie an einem Kame- radschaftsabend der ehemaligen 109er teil- nehmen. Verhängnisvolle Bierreise— ein Todesopfer Diedelsheim, Kreis Karlsruhe GsW). Einen tödlichen Ausgang nahm eine nächt⸗ liche Bierreise für einen 30 Jahre alten Auto- fahrer aus Bretten. Angetrunken raste er in den frühen Morgenstunden mit seinem Wa- gen, in dem noch ein Zechgenosse Sag, auf der Umgehungsstraße der Bundesstraße 35 bei Diedelsheim gegen die Fahrbahnbegrenzung und rig dabei mehrere schwere Begrenzungs- steine um. Der Aufprall erfolgte mit solcher Wucht, daß der Wagen fast völlig zertrümmert und der Wagenlenker auf der Stelle getötet wurde. Der Beifahrer kam ohne nennenswerte Verletzungen davon. Zwangsweise in die Schweiz abgeschoben Freiburg Gsw). Das Amt für öffentliche Ordnung in Freiburg hat die zwangsweise Abschiebung eines in Zürich geborenen 37 Jahre alten schweizerischen Gelegenheits- Arbeiters angeordnet, der in diesen Tagen nach Verbüßung einer längeren Strafe aus dem Freiburger Gefängnis entlassen wurde. Der Schweizer war im Mai 1955 von der Gro- zen Strafkammer des Landgerichts Freiburg wegen mehrfachen Diebstahls und sechs Be- trugstaten im Rückfall zu drei Jahren Ge- fängnis verurteilt worden. Auch in seiner Hei- mat War er mehrfach bestraft worden, dar- Unter zu einer Zuchthausstrafe von 20 Mona- ten. Der Ausländer hielt sich seit sechs Jahren ohne Ausweispapiere und ohne Aufenthalts- genehmigung im Bundesgebiet auf und gab Sich unter falschem Namen als deutscher Staatsangehöriger aus. Goldenes Priesterjubiläum des Domkapitulars Freiburg(Isw). Rund 20 Priester der Erzdiözese Freiburg können am 1. Juli ihr goldenes Priesterjubiläum begehen. Zu ihnen gehört als höchster geistlicher Würdenträger der 73 Jahre alte Freiburger Domkapitular Prälat Dr. Thomas Aschenbrenner, der seit nahezu drei Jahrzehnten im erzbischöflichen Ordinariat das Baureferat leitet. Domkapitu- lar Aschenbrenner, der im Jahre 1925 an der Universität Freiburg zum Dr. theol. promo- Vierte und 1937 den Titel eines päpstlichen Hausprälaten erhielt, ist vor allem auch durch seine führende Tätigkeit im kirchlichen Sied- jungswerk„Neue Heimat“ in der Erzdiözese Freiburg bekannt geworden. Fortschrittlicher Obstbau im Schwarzwald BOnn d Of, Kr. Hochschwarzwald dsw). Der Obstbau hat nach dem Kriege im Hoch- schwarzwald stark aufgeholt. Zu den 40 000 Bäumen vor 1945 sind rund 20 000 Baume hinzugekommen, insbesondere in den Gebie- ten der Westbaar mit günstigen klimatischen Verhältnissen und besten Böden. Dieses Jahr Wird eine Mittel- bis Vollernte erwartet. Eine groge Ernte erhofft man bei den Hirschen, nachdem im ve ngenen Jahr damit begon- nen worden war, im Gebiet St. Märgen- Schollach die Wildkirschen wieder heimisch zu machen. Rekordernte an Kernobst zu erwarten Radolfzell(ddsw). Die Obstbauern am Bodensee bereiten sich auf eine Rekordernte peim Kernobst vor. Der staatliche Obstbau- Amtmann Erich Arndt aus Radolfzell meinte, die rund drei Millionen Kernobstbäume auf der deutschen Bodenseeseite ließen im Herbst Sowohl nach der Menge als auch der Qualität nach eine Rekordernte erwarten, wie sie seit dem guten Obstjahr 1939 nicht mehr e icht worden sei. Demgegenüber wird am Boden- see beim Steinobst eine nur mittel ge Ernte erwartet. Die Kirschenernte wird acht bis zehn Tagen auf ihrem Höhepunkt an- langen. Festlicher Auftakt den Konstanzer Musiktage KOn stanz(sw). Ein Konzert des von Paul Hindemith dirigierten Sinfonieorchesters des Süddeutschen Rundfunks im überfüllten ischen Konziliumsgebäude bildete den len Auftakt der 9. internationalen Mu- tage in Konstanz. Vor einem internationa- len Publikum spielte das Orchester eine Suite aus der 1938 von Hindemith komponierten Ballettmusik„Nobililissima Visione“ sowie die siebente Sinfonie von Anton Bruckner. Vor allem der Dirigent wurde mit lang- anhaltendem Beifall gefeiert. Die Konstanzer internationalen Musiktage sind seit 1950 ein fester Bestandteil des kulturellen Geschehens in der Sommersaison der Bodenseestadt. Kritische Töne im„Fluor-Krieg“ RHeinfelden(sw). Die Erklärung, in der sich der Betriebsrat der Aluminiumwerke in Badisch- Rheinfelden zu den Vorwürfen Schweizer Grenzlandbauern wegen der Fluor- schäden äußerte, hat in verschiedenen Schwei- zer Zeitungen ein kritisches Echo gefunden. In der Erklärung war unter anderem ausge- führt worden, daß die von den Bauern ge- forderte Stillegung der Aluminjumöfen am deutschen Rheinufer viele hundert Betriebs- angehörige des Werkes brotlos machen Würde. 17baden- württembergische Bundessieger Bundeswettbewerb der Handwerkszugend abgeschlossen Stuttgart(Isw). Beim diesjährigen Bun: des wettbewerb der Handwerksjugend sind 17 junge Handwerker aus Baden- Württemberg ausgezeichnet worden, Insgesamt erhielten bei der Preisverteilung in Trier 102 Preisträger aus dem gesamten Bundesgebiet eine von Bundespräsident Theodor Heuss unterzeich- nete Ehrenurkunde und eine handwerklich gefertigte Ehrengabe. Die von den jungen Preisträgern gefertigten Arbeiten wurden in einer Ausstellung gezeigt, die beim Publikum reges Interesse fand. Die 17 Bundespreisträger aus Baden- Würt⸗ temberg sind: Aus dem Handwerkskammer- bezirk Stuttgart: Elektroinstallateur Martin Klenk, Trailhof, Kreis Backnang, Flaschrer Rudi Schicht, Eglingen und Stukkateur Gün- ter Herre, Stuttgart-Plieningen. Aus dem Handwerkskammerbezirk Heilbronn: Etui- macher Andreas Soldner, Heilbronn, Aus dem Handwerkskammerbezirk Reutlingen: Chirur- giemechaniker Werner Storz, Tuttlingen, Fo- tograf Klaus Reichert, Tübingen, Glas- und Porzellanmalerin Marianne Bergan, Pfullin- gen, Graveurin Hildegard Tschan, Schram- berg, und Schirm- und Stockmacher Horst Krauß, Reutlingen- Betzingen. Rus dem Hand- Werkskammerbezirk Freiburg: Augenoptiker Wolfram Hanoldt, Lörrach, Glaser Manfred Held, Freiburg, Herrenschneiderin Rita Wak- ker, Freiburg, Silberschmied Wolfram Spint- zik, Freiburg, Steinbildhauer Emmerich Esterle, Freiburg und Steinmetz Waldemar Eckert, Pfaffenweiler. Aus dem Handwerks- kammerbezirk Karlsruhe: Schmucklackiererin Ruthild Kölmel, Pforzheim, Aus dem Hand- Werkskammerbezirk Konstanz: Kupferschmied Karlheinz Groß, Radolfzell. Aus der christlichen Welt Spielfilmaufnahmen im Vatikan Sondererlaubnis des Papstes für den Film „Der veruntreute Himmel“ 25 000 Pilger, Gläubige und Touristen aller Welt erlebten während einer Massen- audienz im Petersdom ein einmaliges Schau- spiel: Während des feferlichen Einzugs von Papst Pius XII. leuchteten plötzlich 200 Schein- Werfer grell auf, die das Innere der Peters- kirche und den Verlauf der fo aden Audienz mit dem abschließenden Segen des Papstes in ein an diesem Ort nie gesehenes Lichtmeer hüllten. AUS Anlaß waren Schlußszenen zu dem Farbfilm„Der untreute Himmel“, den Regisseur Ernst Ma a für die Rhombus Schaf h dem Sleich- n ve in Rom en begonnen hat. Papst Pius XII. hatte enmal in der Geschichte des Vatik- daß berühmte 44e in zum e erlaubt, apostolischen Gemächer gewaltige Innenraum der F 8 dem Papst- Seine eig thron im Mitte An- Wesenhei 1 E ir eine religiöse Spielfil Farbfilm„Der Veruntr Wie das Buch die Gesc die sich den Him- mel erkaufen da keit Gottes die Barmher N. abe fehlt, antwortet. Für die Ausleuchtung der Peterskirche und der„mitwirkenden“ Kunstwerke mußten allein 8000 Meter Lichtkabel verlegt werden. Sieben aus Engländern, Franzosen, Tschechen, Italienern, Gsterreichern und Deutschen zu- sammengesetzte Kameragruppen hatten WO chen vorher zusammen mit vatikanischen Technikern den Beleuchtungsplan für die er- lichen 1,8 Millionen Watt ausgearbeitet. Hohe vatikanische Würdenträger erhoben zu- nächst Bedenken wegen des außergewöhn- lichen technischen Aufwandes. Sie wurder aber fallen gelassen, nachdem sich die vom Papst beauftragten Sachverständigen über- gt hatten, daß die Würde des Ortes in der größten Kirche der katholischen Christenheit unangetastet bleibt. Ger Freispruch wurde aufgehoben Der Rechtsstreit um das 6. und 7. Buch Moses Der in der Offentlichkeit heftig kritisierte Freispruch der Verleger des 6. und 7. Buches Moses und die Druckfreigabe des abergläu- pischen Werkes durch das Braunschweiger Landgericht in zweiter Instanz ist vom Braun- Schweiger Oberlandesgericht aufgehoben Wor- den, Wegen entscheidender sachlicher und for- meller Mängel in der Urteilsbegründung hat das Oberlandesgericht die Sache zur erneuten Verhandlung an das Landgericht zurückver- Wiesen, Staatsanwalt Schreyer, der die Revi- sion eingelegt hatte, stellte in der Verhand- lung fest, das 6. und 7. Buch Moses habe seit seinem Erscheinen eine traurige Berühmtheit erlangt, auf die bereits in der jüngsten Krimi- nalistischen Literatur eingegangen Worden sei. Die Angeklagten Ferdinand Masuch und Hein- rich Schnell hätten sich mit der Veröffent- lichung des Buches in erster Pinie an Aber- gläubische gewandt. Nicht zuletzt durch das 6. und 7. Buch Moses habe sich das Hexen- bannen zu einem lukrativen Gewerbe ent- wickelt. Die Verleger des 6. und 7. Buches Moses waren im November 1956 in erster In- stanz zu insgesamt 10 O0 DM Geldstrafe verurteilt worden. Gleichzeitig hatte das Ge- richt ein Druck- und Vertriebsverbot für das Abergläubische Werk ausgesprochen. Macht Pankow wieder Schwierigkeiten? Die Regierung der Sowjetzone hat sich bis- her noch nicht zu den Anträgen geäußert, eine Reihe von Hallen und Plätzen in Ostberlin für die Vedanstaltungen des 78. Deutschen Katholikentages vom 13. bis 17. August frei- zugeben. Dies teilte der Vorsitzende des Ber- liner Lokalkomitees des Katholikentages, Pro- fessor Emil Dovifat, vor der Presse in Essen mit. Dovifat sagte, er habe aber nach wie vor die feste Zuversicht, daß der diesjährige Ka- tholikentag wie geplant in ganz Berlin statt- finden wird. Bei dem letzten Deutschen Ka- tholikentag in Berlin, der 1952 stattfand, hatte die Sowietzonenregierung den Veranstaltern Schwierigkeiten gemacht. Zum 18. Kathollken- tag 1958, der unter dem Leitthema„Unsere Sorge der Mensch, unser Heil der Herr“ steht. werden in Berlin 120 000 bis 130 000 katholische Gläubige aus ganz Deutschland erwartet. Deutsche auf der Biennale ausgezeichnet Das internationale Institut für litur Leise Afri Ses Kunst in Rom hat erstmals mehrere F für die besten christlic den Kunstwerke stellt werden. zwei Deutsche. Frit für seine Bronze ten Bildhauerpreis. Berlin, wurde mit dem zweiten ausgezeichnet. Namen werden öffent Der KFirchenvorstand der ev Kirchengemeinde Dillenburg hat künftig im Gottesdi und im blatt die Namen der die Kirche eingetreter ten sind. Wer in die K e von ihr trenne, werde sich gewiß scheuen. sich auch vor der Offentlichkeit zu seinem Schritt zu bekennen, heißt es in der Begründung des Beschlusses. Vor allem aber milsse sich die Kirchengemeinde im Falle je- des Kirchenaustritts fragen, warum sie d bisherige Gemeindeglied nicht habe an si binden können. Gem Englische Kirche gegen Wunderdoktoren Theologen und Mediziner untersuchten Probleme der Glaubensheilung Die Kirche von England hat mit eine m kri- tischen Bericht über Wunderdoktoren, Wun- derheilungen und Spiritisten im 20. Jahrhun- Se Aus dert eine lebhafte öffentliche Kontrove gelöst. In fünfjähriger Arbeit hat ei den Erzbischöfen von Canterbury und ernannte Sonderkommission die ang Probleme untersucht. Der Bericht enthält eine scharfe Kritik an den„Heilpraktikern“ der Ohristlichen Wissenschaft, an den verschie- densten Wunderdoktoren und an den Spiri listen. Der Präsident des britischen„Verban- des der Spirituellen Heilpraktiker“, Harry Edwards, hat bereits gegen den Bericht pro- testiert und der Kommission vorgeworfen, sie habe alle Beweise für Heilungen durch Spiri- tismus unterdrückt. Der Bericht bestreitet nicht„die Möglichkeit von auhßerordentlichen und medizinisch nicht zu erklärenden Heilun- gen“, lehnt es jedoch ab, sogenannte Wunder- heilungen selbst zu untersuchen. Die Kirche von England warnt vor großen Massen- veranstaltungen mit Wunderdoktoren. Sie be- kräftigt die Aufgabe der Geistlichen, hren Peil beizutragen zu„Heilungen durch den Glauben“ und empfiehlt zu diesem Zweck die Errichtung von gemeinsamen Ausschüssen von Arzten und Geistlichen. 7 Meinungsverschiedenheiten herrschten der Kommission über die Frage, ob es Dämo- nen gebe, die Krankheiten verursachten oder Verschlimmerten. Grundsätzlich wurde jedoch daran festgehalten, daß es Fälle geben könne, in denen EXorzismus(Teufelsaustreibung) not- wendig seien, Bevor ein Arzt oder ein Geist- licher aber seine Zuflucht zu dies nehme. müsse er den Bischof konsult der selbst wiederum das gemeinsame 8 mium von Krzten und Geistlichen zu befra- gen habe, um eine Diagnose zu erhalten. ren, Zusammenarbeit von Kirche und Sport Für einen sportfreien Sonntag im Monat „Spiel und Sport sollten bei der Ausbildung zum Dienst in der Kirche mehr berücksichtigt werden“, heißt es in den sieben Thesen, die bei einer Tagung„Kirche und Sport“ in der Evangelischen Akademie Tutzing von den dtretern der Kirche ausgearbeitet wurden. Die Kirche solle die Ehrfurcht vor dem Leibe betonen und für die Erhaltung und den Schutz des von Gott geschaffenen Lebens sorgen. Da der Sport Selbstdisziplin und Mut erfordere könne er zu einer Schule der Bewährung in Lebenskampf werden. Aber nicht nur in der“ pädagogischen Nützlichkeit, auch als zweck⸗ kreies Spiel gebe der Sport einer Urfunktion des Menschseins Raum, die in unserer mecha- Nislerten Zeit zu verkümmern drohe. Die Vertreter der Sportverbände, die an der Tagung teilnahmen, sprachen sich vor allem für einen sportfreien letzten Sonntag im Monat aus. Die Vereine und Verbände sollten sich beim Leistungssport der Gefahr der Einseitigkeit bewußt werden. Deshalb müsse dem Breitensport entsprechend Raum gegeben werden, Eine Zusammenarbeit zwi- schen Kirche und Sport sei wünschenswert und zweckdienlich, damit die jungen Men- schen gemeinsam zu Persönlichkeiten in einer echten Gemeinschaft erzogen werden. VL e L e F Lee eee Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Schritt, sowie die zahlreichen Kranz- und die uns beim Heimgang unserer Blumenspenden, lieben Entschlafenen, Frau Barbara Drescher geb. Seitz entgegengebracht wurden, letzte Geleit gaben. Die trauernden Hinterbliebenen: Friedrich Drescher und Kinder Mhm.-Seckenheim, 27. Juni 1958 Kloppenhelmerstr. 107 sprechen wir unseren herz- lichsten Dank aus. Besonderen Dank Herrn Pfarrer John für seine trostreichen Worte und Schwester Kätchen für die liebevolle Pflege und all denen, die ihr das PCTV CDU- Ortsgruppe Mhm.-Seckenheim Erschüttert traf uns die Nachricht vom Heimgang unseres Gründungsmiteliedes, Herrn Albert Dambach Wir wollen ihm ein ehrendes Andenken bewahren und seine Treue und Mitarbeit danken mit dem Gelöbnis, in seinem Geiste unsere Aufgabe weiterzuführen. Mitglieder und Vorstand. NB. Die Mitglieder treffen sich auf dem Friedhof. Freitag und (Ein Abenteuerfarbfilm mit Stewart Granger) Dienstag u. Mittwoch 20 Uhr,, Der Sohn des Scheik““ Bis Montag: Wo. 20, S0. 18.30 u. 20.30 Uhr J. Fuchsberger, Elma Karlowa, E. Balser 1 Die grünen Ffeufel von Mente Sassine(e Das Hohelied von Männern u. Frauen, die mitten im Krieg eine Tat für den Frieden vollbrachten. Samstag 22.15 Uhr:„Die letzte Jagd“ n 60 Vereins- Kalender Turnerbund Jahn(Handball), Morgen Samstag sind auf folgende Spiele 17.00 Uhr 2. Mannschaft und 18.15 Uhr 1. Mannschaft gegen VIR. Mannheim. Waldsportplatz dem N mit herzstärkende, über b Wochen alte feste] zu verkaufen. f Waldshuterstr. 4 Frat den Tabakherbst gesucht. Rastatter Straße 17 Nervöses Herz? Dann sorgen Sie rechtzeitig für beruhigenden Ausgleich: dem echten KLOSIER-⸗ FRAU MELISSENGEIST. Seine natürliche Heilkraft Innen wohitunl Nutzen Sie den Klosterfrau Melis sengeist aber auch bei anderen Alltagsbeschwer- den von Kopf, Magen und Nerven. FF Bis Sonntag: Wo. 20, So. 16, 19 und 21 Uhr Clark Gable u. Vvonne de Carlo in dem Cinemascope-Farbfilm: 1 1 11. 8 5 (Weint um die Verdammten) Sonntag 13.30 Uhr Jugendvorstellung „Zug der Furchtlosen“ Ein Indianer- Farbfilm! wird auch Dienstag u. Mittwoch 20.151 Ur„Der unbekannte Soldat“ Freitag 20.15 und Samstag 22.30 Uhr Josef Cotten in dem farbigen Western „Der Tag der Vergeltung“ Samstag bis Montag: Der Farbfilm Weisser Holunder Der große Film vom Königssee! Wo. 20.15, S0. 15.30, 18.30 u. 20.30 Uhr — Hamish, der Sklauenhändler 6 „ i ine I r Fer C