pre- King e in acht, hut⸗ (ISW) Alter heim Um une Sv spekt ruhe, 3 Nr. 102 Neckar-Bote (2. Blatt) Samstag, 28. Juni 1958 * Wirtschaft Lebensversicherung und Rentenreform „Befreiungs versicherungen“ führten zum Rekord im Jahr 1957 Bei 3,8 Millionen neu abgeschlossenen Lebens- versicherungsverträgen mit einer Versicherungs- summe von 9,5 Milliarden DM haben die in der Bundesrepublik und in Westberlin arbeitenden 87 Lebensversicherungsgesellschaften im Jahre 1957 den nach Auffassung der Fachkreise„für absehbare Zeit“ höchsten Zugang zu verzeichnen gehabt. Dieser Rekord ist neben einer allge- meinen Steigerung um etwa 10 Prozent gegen- über 1956 in erster Linie darauf zurückzuführen, daß die 1957 in Kraft getretene Rentenreform der Lebensversicherung ein einmaliges großes Sondergeschäft an sogenannten„Befreiungsver- sicherungen“ eingek racht hat. Es handelt sich da- bei um jene Lebensversicherungsverträge, die nach dem Rentenreformgesetz innerhalb einer bestimmten Frist von den Angestellten abge- schlossen werden konnten, welche über ein Mo- natseinkommen zwischen 750 und 1250 DM ver- fügten. Sie vermochten sich durch Abschluß einer Lebensversicherung die Befreiung von der Sozial- Versicherungspflicht zu sichern, wovon in etwa 63 000 Fällen Gebrauch gemacht wurde. Die durehschnittliche Versicherungssumme einer sol- chen„Befreiungs versicherung“ betrug etwa 25 000 DM. Dieses Sondergeschäft. das auf 1957 be- schränkt blieb, brachte der Lebens versicherung in 1957 einen Zugang von 1,6 Milliarden DM Ver- sicherungssumme ein, womit das Sondergeschäft kräftig zu dem Abschlußrekord von 1957 beitrug. Man soll mit der Prognose, daß das Jahr 1957 „für absehbare Zeit“ einen Rekordzugang bei der Lebensversicherung gebracht habe, allerdings Vorsichtig sein. Schon liegen die Abschlußziffern für die ersten Monate des Jahres 1958 vor, die einen Zuwachs von 1,5 Millionen Verträgen mit 1 Versicherungssumme von rund 3 Milliar- den DM erbracht haben. Verläuft das Jahr 1958 Weiterhin so günstig, so könnte der Rekordzu- Wachs des Jahres 1957 im laufenden Jahr durch- Aus erreicht werden, auch obne daß ein solches Sondergeschäft wie 1957 eintritt. Dafür bestehen insofern durchaus reale Aussichten, als von der gegenwärtig im Bundestag im Endstadium ver- handelten Steuerreform wahrscheinlich wieder- um ein besonders wirksamer steuerlicher Anreiz zum Abschluß ven Lebensversicherungen als Kapitalansammlungsvertragen ausgehen wird. Insgesamt bestanden Ende 1957 in der Bundes- republik 37,4 Millionen Versicherungsvertäge mit einer Gesamtvertragssumme von 44,4 Milliarden DM in der Lebensversicherung allein. Die Beitragseinnahmen der Lebensversicherung sind im vergangenen Jahr um 17 Prozent auf über 2 Milliarden DM gestiegen, während die Jahresleistungen einschließlich der Vorauszah- jungen und der Rückkaufbeträge nur um 14 Pro- zent höher waren als 1956. Seit der Währungs- reform haben die Lebensversicherer beinahe 3 Milliarden DM an Leistungen ausbezahlt. Wie stark die finanzielle Kraft unserer Lebensver- sicherung in den zehn Jahren seit 1948 bereits Wieder geworden ist, zeigt die Tatsache, daß die 1957 bei Todes- und Exlebensfällen von ihr ge- leisteten Sümmen in Höhe von 523 Millionen DM Allein aus den normalen Erträgnissen der Ver- mögensanlagen der Lebensversicherungsgesell- schaften gedeckt werden konnten. Die gesamten Vermögensanlagen betrugen zum 31. Dez. 1957 und 9 Milliarden DM. Aus diesem hohen Betrag läßt sich zugleich in etwa der Beitrag ermessen, den die westdeutsche Lebensversicherung als Kapitalsammelstelle zur ing des Kapitalmarkts aufgebracht hat. Diese ihre Rolle am Kapitalmarkt wird die Le- bensversicherung offenbar noch weiterhin ver- Stärken, wennglei sie damit indirekt zu einer Weiteren Senk. 18 ägnisse aus der Vermögen 1 ragen wird. Insofern imlich, als durch die hohen Zugänge zum Ka- talmarkt der Zinssatz nun laufend zurückgeht. Dr. R agenschau erfolgreich Stuttgarter Gebraue Bei der 20. Stuttgarter Gebrauchtwagenschau, die nach viertägiger Dauer abgeschlossen wurde, sind rund 55 Prozent der angebotenen Fahrzeuge Verkauft worden. Von 625 Gebrauchtwagen fan- den nach den Meldungen bis Montagabend 343 emen Käufer. Die Mehrzahl der verkauften Fahrzeuge waren wied Wagen der Mittel- klasse, die bei festen Preisen schnell Abnehmer fanden. Bei ckten Pre sen wurde aber auch eine ganze Anzahl schwe- rer Wagen verkauft. Das Geschäft in Lastkraft- Wagen war nicht allzu lebhaft. Uber 17 000 In- teressenten besuchten die Schau. verhältnismäßi Rückläufige Bestellungen durch den energischen Einsatz wi rtschaf cher Mittel werde sich der von der USA n ausgehend Druck auf rtschaft der uf fangen n, erklärt das issenschaftliche in den ersten hinter 5 Vorjahres- 1 bei der rie seien ein nicht zu andes Warn- Die Wirtschaft der Bundesrepublik habe eine ausges chen konjunkturelle Gefah- zone zu durchlaufen: Zu ihrer Uberwindu sollte u. a. B keit verstär! die Bautäti und die Verbrauchsnac aktiven Lol durchaus würde glei anregend wi Gute Gemüseernte in Aussicht Bei den grünen Pflückerbsen ist nach den er- sten vom Statistischen Bundesamt veröffentlich- ten Ergebnissen, die sich auf nahezu drei Vierte! der Anbauflächen beziehen, bei weiterhin nor- malen Wachstumsbedingungen mit einer guten Durchschnittsernte zu rechnen. Ein Rekordertrag Wie im Vorjahr ist im Bundesgebiet jedoch nicht zu erwarten. Bei frühen Möhren liegen die Er- tragsschätzungen etwa auf der Höhe des Vor- jahres, während sie bei dicken Bohnen etwas niedriger sind. Ein besonders guter Ertrag wird für Winterzwiebeln erwartet. Fernseh-Boom durch FußBball Welt meisterschaft löste Rekordabsatz aus In welchem Ausmaß ein sportliches Weltereig- nis wie die den Fugball-Weltmeisterchaft in Schwe- nicht nur das Tagesinteresse einer unvor- stellbaren Masse von Menschen erweckt, sondern auch im wirtschaftlichen Bereich Sonderkonjunk- turen hervorzurufen vermag, des Statistischen Bundesamts zeigt die Statistik in Wiesbaden für den Monat Mai. In diesen Monatsstatistiken wer- den u. à. regelmäßig Erhebungen in zwanzig Großghandelszweigen über deren monatliche Um- satzentwicklung angestellt und mit den entspre- chenden Vorjahresziffern in Vergleich gesetzt. Danach hat der Großhandel mit Rundfunk-, Fernseh- und Phonoartikeln im Mai 1958 einen Umsatzzuwachs von nicht weniger als 62 Prozent gegenüber dem gleichen Monat 1957 zu erzielen vermocht. Dieser Zuwachs wird von der Fachwelt weit überwiegend der kaum Nachfrage nach Fernsehgeräten die über durch die im Juni einsetz gungen der Fußballspiele um die Welt- zu befriedigenden Zz Ugeschrieben, zenden Fernseh- meisterschaft ausgelöst worden ist. Man wird ichen ande- wird annehmen dürfen, daß dies in zahlr ren Ländern der Welt nicht als in der Bundesrepublik. Die es Fernseh äteindustrie, die sehr stark orientiert f ichen en gezogen haben. Ver Gaststättengewerbe zu nießern der Fuß denn die mit gen einen unge weisen gehabt. Aber auch andere Groß im N 1958 trotz einer à der Konjunktur einen une zugang festzustel 7 Einflüsse immer hier in der Linie auf modische dürfte. Die kraft macht st, dürfte also auch Welter roßhandel eine Wohl Was Anstei Seir anders v wird auch de schaftlichen Nutz- erschaft gehe vartet hohen Umsatz- elte bei- Umsatz- in erster den sein Massen- Richtung bemerk- So erz bar, daß ein immer größerer Teil der Verbrau- cher zusätzlich m nachdem eine gewi se Grund geschuhwerk überall vorhanden is Einflüsse beschränken sich sche neswegs auf die Damenwelt. ist beispielsweise im vergangenen Fr ausgesprochene Modewelle in der A festzustellen gewesen, Automobilisten am ihren Fahrten nach den südlichen von Ledersandalen besonders gerne von Steuer bei Ländern getragen werden. ben dem Satzsteigeru den disches Schuhwerk anschafft, stung an Ta- Solch modi- übrigens kei- Bei den Männern jahr eine nschaf fung die UST Elektrogroßghandel(11 Prozent Um- z) und dem Großhandel mit Haus- halts- und Küchengeräten, Ofen und Herden(plus 10 Prozent) hat erfreulicherweise auch der Le- bensmittelgroßhandel mit 10 gerung eine duote aufzuweisen gehabt. dem„Engelschen Gesetz“ brauch an L Prozent Umsatz- überdurchschnittliche Zuwachs- Dies zeigt, daß trotz als bensmitteln durchaus noch steige- auch der Ver- rungsfähig ist. Dabei wird es sich wohl in erster Linie um eine Steigerung des Verzehrs von Frühgemüse, Obst und Südfrüchten handeln. Rückläufig im Umsatz war der Holzgroghandel, bei dem dies allerdings in erster Linie auf das späte Einsetzen der Bausaison im vergangenen Frühjahr zurückzuführen sein dürfte. Vielleicht spielt aber doch auch das weitere Vordringen der„Surrogate“, nämlich der Werk- und Kunst- stoffe, hier eine strukturell bedeutsame Rolle. Man sieht: die so nüchternen Zahlen der Groß- handelsstatistik können bedeutend an Leben ge- winnen, wenn man den wirtschaftlichen Ent- wicklungstendenzen nachspürt, die sich hinter Zen Zahlen verbergen. Dr. R. Rückgang des Kohleverbrauchs Wie sehr der Kohlenverbrauch in der Bundes- republik in den ersten Monaten 1958 erstmals seit Jahren zurückgegangen ist, zeigt der jetzt vorliegende neuesfe Vierteljahresbericht des rheinisch- westfälischen Instituts für Wirtschafts- forschung. Das Institut spricht dabei von einem „nachhaltigen“ Rückgang, der für alle festen Brennstoffe, umgerechnet auf Steinkohleeinhei- ten, im ersten Quartal 1958 gegenüber der Ver- gleichszeit des Vorjahres 8,8 Prozent betragen habe. Als Haupterklärungsgründe für diesen Trend werden das Vordringen des Heizöls, die Verlangsamung des wirtschaftlichen Aufschwungs und der Rückgang des spezifischen Kohlever- brauchs angeführt. Sechsprozentiger Pfandbrief findet Interesse Der unmittelbare Erstabsatz der 48 Boden- und Kommunalkreditinstitute an tarifbesteuerten Wertpapieren ist von April auf Mai 1958 von 409,0 Millionen auf 161,2 Millionen DM zurück- gegangen. Hiervon entflelen 80,1(April 1958: 104,7) Millionen DM auf Pfandbriefe und 81,1 (304,3) Millionen DM auf Kommunalobligationen. Kreditinstitute und öffentliche Stellen übernah- men 92(94) Prozent der abgesetzten Pfandbriefe und Kommunalobligationen. Auf 7prozentige Wertpapiere entfielen 58(84) Prozent, auf 6,5pro- zentige Papiere 11(0) Prozent und auf 6prozen- tige Papiere 28(14). Nach Ansicht des Gemein- schaftsdienstes der Boden- und Kommunalkredit- institute zeigt der rückläufige Absatz, daß die Zinssenkung am Kapitalmarkt weiter fortschrei- tet und als Folge hiervon eine wachsende Zu- rückhaltung der Darlehensnehmer zu beobachten ist. Nachdem das 7prozentige Wertpapier die Pari-Grenze erreicht oder überschritten habe, scheine nunmehr der 6prozentige Pfandbrief wachsendes Interesse zu finden. Gute Aussichten für Stein- und Beerenobst Gegenüber der schlechten Ernte des Vorjah- res ist bei den Stein- und Beerenobstarten, für die auf Grund ihres Entwicklungsstandes schon Angaben gemacht werden können, durchweg mit größeren Erntemengen zu rechnen. So liegen die Erntevorschätzungen von Anfang Juni nach Mit- teilung des Statistischen Bundesamtes bei Pflau- men und Zwetschgen sowie bei Johannis- und Stachelbeeren um etwa die Hälfte über den Fr Wartungen von Anfang Juni 1957. Auch bei Sauerkirschen wird eine etwa gleichhohe Steige- rung der Erträge gegenüber dem Vorjahr ex- Wartet. UKW SU DFUNK FERNSEHEN Sonntag, den 29. Juni 1958 1953— Endspiel 17.15 Sportübertragung 19.30 Wochenspiegel 8 20.00 Leichtes Artistengepäck 8 21.35 Festspiele zwischen Luv und Lee 30. Juni 1958 20.00 Die Tagesschau 20.20 Mont Blane(15). Ein Dokumentarfilm 20.40 Elfie-Pertramer-Revue: Die Mustergattin 22.00 Bericht aus Brüssel Dienstag, den 1. Juli 1958 20.15 Musikaleum. Ein Gespräch über Richard Wagner und d. „Siegfried-Idyll“ 20.55 Blätter im Winde, Ein Fern- sehfilm mit Hans Joachim Kulenkampftf Mittwoch, den 2. Juli 1958 21.00 Weltkongreß der Magier 1958. Eine Filmaufzeichnung vom internationalen Treffen in Hilversum 21.30 Die Kaffeekantate von Johann Sebastian Bach den 3. Juli 1958 19.00 Die Abendschau 20.00 Tagesschau 20.15 Gloria Davy singt 20.30 Leocadia. Komödie von Jean Anouilh Regie: Rainer Wolffhardt Freitag, den 4. Juli 1958 20.00 Tagesschau 20.15 Wetterkarte 20.25„Mandu und Khajurahol. Steinerne Zeugen indischer Geschichte 21.00 Haarlem Globetrotters 49.00 Die Abendschau 20.00 Tagesschau a 20.15 Samstagabend-Show. 100 Mi- nuten Fernsehrevue anschließend DEUTSCHES Sonntag, den 29. Juni 1958 7.10 Broher Klang 15.00 Die Musik kommt 5 1 10.05 Konzert zum Sonntagmorgen 18.30 35. Deutsches Bachfest r 12.00 Internationaler Frühschoppen 19,30 Sbeben eingetroffen ec 12.35 Lustige Musikanten 20.15 Heidelberger Palette! dern Gastgeber: W. Höter, 13.10 Musik für alle 22.20 Für Renner und Liebhaber 14.00 e 1 Zwei 45 Notturn 5 14.05 Allerlei von zwei bis drei 23.45 Notturno 14.45 Fügball-Weltmeisterschaft Montag, den 30. Juni 1958 Montag, den 17.00 Schulfunk zentren V 1 stunde: Wir basteln 1730 Kleines Konzert 21.45 Rhythmus der Zeit e eee ee 18.05 Aus Stadt und Land 22.20 Aus dem Kulturgeschehen 17.15 Jugendstunde: 18.45 Musik zum Feierabend 22.30 Leichte Musik 5 Unsere Modelleisenbann 20.15 Solistenkonzert 23.30 Streiflichter aus Amerika 17.45 Jugendmagazin 20.45 Buropkische Forschungs- 23.45 Notturno 19.00 Die Abendschau Dienstag, den 1. Juli 1938 17.00 Schulfunk: Botanik 21.30 Anachronismen am laufenden 17.00 Buttjes neues Abenteuer mit 17.30 Klänge der Heimat Tonband Grunkel, der Teichkröte 18.05 Aus Stadt und Land 22.00 Rhythmisches Intermezzo 17.30 Ein Mann allein durch Afrika 18.45 Leichte Musik zum 22.30 Leichte Musik am späten mit Motorrad und Kamera Felerabend 5 Abend 19.00 Die Abendschau 20.15 Das Film-Magazin 23.45 Notturno 20.00 Die Tagesschau Mittwoch, den 2. Juli 1958 17.00 Schulfunk: Die Fugger 21.30 Altsein als Aufgabe 16.00 Internationales Reitturnier 17.30 Kleines Konzert 22.05 Das Lied Aachen 18,05 Aus Stadt und Land 22.20 Film unter der Lupe 19.25 Hübsche Puppen 18.45 Leichte Musik zum 22,30 Erwin Lehn und sein 20.00 Tagesschau Feierabend Südfunk-Tanzorchester 20.15 Wetterkarte 20.30 Zauber der Musik 23.40 Notturno 20.20 Holly wood-Melodie N Donnerstag, den 3. Juli 1958 Donnerstag, 17.00 Schulfunk: Die Kanal- 20.15 Divertimento musicale 17.00 Zirkus Hetschenpetsch. Pup- Kreuzung bei Minden 20.45 Gespenst gesucht penspiel v. Gisela Lohmann 17.30 Volks- und Kunstmusik in 21.45 Das Südfunk- Unterhaltungs- und Martha Stocker Agypten orchester 17.25 Früher nannte man's noch 18.45 Leichte Musik zum 22,30 Leichte Musik nicht so Feierabend. 23.45 Notturno 17.50 Ferienbummel durch Rom Freitag, den 4. Juli 1958 17.00 Schulfunk: Prokofleff.—„Der vierte Mann“ 17.00 Zehn Minuten mit Adalbert Klassische Symphonie 20.30 Wie es euch gefällt! Dickhut 5 17.30 Orchestermusik 21.45 Christliche Perspektiven 17.10 Einderstunde: Aus eins und 18.45 Leichte Musik zum 22.30 Das Südfunk- Unterhaltungs- zwei mach allerlei Feierabend orchester 17.25 Für die Frau 20.15 Aus Studio 13: 23.45 Notturno 19.00 Die Abendschau Samstag, den 5. Juli 1958 Samstag, den 5. Juli 1958 18.00 Heidelbag spielt auf 20.15 35. Bachfest— Schloßkonzert 15.0 Schwimmländerkampf: 16.13 Schneier: 21.15 Musiker und Poeten Deutschland gegen Groß- 17.00 Die urgorter Volksmusik servieren Erfrischungen britannien 5 18.05 Aus Stem ont: Land 22.00 Gäste aus Berlin. 17.00 Blende auf! VIII. Internatio- 28.20 Der Sparta glende: auf! 22.40 Gedankenvolle Jahreszeiten nale Berliner Fmfestspiele 43.35 Flingengdes vachanende 0,10 Mitternachts cocktail 18.09. Kath, Vesper gottesdienst Des Wort zum Sonntag 10.15 Orchesterkonzert 13.00 Musik nach Tisch 15.00 Jazz- Intermezzo 15.30 Schwabing 16.00 10.00 14.45 13.10 15.00 Gr. KEinderfunk Konzert Orchesterkonzert Mittagskonzert Opernkonzert Was jeder gern Jazz-Festival II Was euch gefällt Montag, den 30. Juni 1958 Südwestfunkorchester Unterhaltungsorch. Musik nach Tisch Musik zur Unterhaltung Mittwoch, den Kleines Morgenkonzert Opern von Rossini Musikalisches Intermezzo Musik nach Tisch Die Filmschau des SWF Donnerstag, den 3. Juli 1958 Eleines Morgenkonzert Musikalisches Intermezzo Musik nach Tisch Kl. Unterhaltungsorchester Freitag, den 4. Juli 1958 Kleines Morgenkonzert Musikalisches Intermezzo Musik am Vormittag Samstag, den Musikalisches Intermezzo Husaren und Zibebenstrudel Keiner kommt zu kurz Südwestfunkorchester Ständchen am Abend UKW SUDWESTFUNK Sonntag, den 29. Juni 1958 8.30 Freundliche Melodien 17.45 Südwestfunkorchester 20.10 Rhythmus der Freude 22.25 Klaviermusik 22.40 Kunstchronik 23.00 Maurice Ravel 0.10 Heiter klingt d. Sonntag aus 8.05 Kleines Morgenkonzert 16.45 Musik zum Tanztee 10.15 Musikalisches Intermezzo 18.30 Schulfunk 11.00 Konzert 20.10 Divertimento 13.10 Musik nach Tisch 20.30 Schulfunk 15.00 Romantische Opern 21.00 Südwestfunkorchester 16.10 Solistenkonzert 23.15 Tanzmusik aus Hamburg Dienstag, den 1. Juli 1958 9.05 Kleines Morgenkonzert 16.10 Orgelmusik 8.30 Flott serviert 17.00 Orchesterkonzert 20.10 Wir erfüllen Hörerwünsche 21.30 Samstag, Tag der Schwarz- arbeit? 22.30„Die Hochzeit des Figaro“ 2. Juli 1958 15.45 Un vergessene Heimat 16.10 Orchesterkonzert 17.15 Musik— Musique— Music 20.10 Eine lustige Blasmusik 21.30 Orch. Hermann Hagestedt 22.30„Die Hochzeit des Figaro“? 17.15 Vorwiegend heiter 20.30 Serabs sind nicht zu Hause 21.00 Arturo Toscanini dirigiert Beethoven 22.30 Wal-Berg dirigiert 23.00 Melodie und Rhythmus J 17.45 Für den Jazzfreund 18.30 Schulfunk: Tier- u. Märchen- lieder 20.30„Der Außenseiter“ 22.30 Ludwig van Beethoven 23.00 Kammermusik d. Gegenwart 5. Juli 1958 18.00 Jugendfunx 20.30 Legende von den Potemkin- schen Dörfern 21.00 Kammermusik 22.30 Intermezzo und Ballett 0.10 Wir bitten zum Tanz hört Sonntag, den 29. Juni 1958 7.15 Frober Klang 9.00 35. Deutsches Bachfest Festgottesdienst 10.15 Lebendige Wissenschaft 11.00 Am Sonntag um elf! 90 Min. Unterhaltungsmusik 23.00 Chorgesang 13.20 Aus unserer Heimat 14.00 Hausmusik 14.55 Endspiel um die Fußball- Montag, den 30. Juni 1958 6.13 Musik macht gute Laune 8.20 Konzert am Morgen 9.05 Mit Musik geht alles besser 10.15 Schulfunk. Geschichte: Vom Krieg zum Frieden 10.45 Die Krankenvisite „Alles begann mit Europa“ 14.30 Das Janssen-Sen 15.00 Schulfunk: In de, Rhein- niederung Dienstag, den 1. Juli 1958 7.10 Musik macht gute Laune 3.20 Konzert am Morgen 9.05 Mit Musik geht alles besser 10.15 Schulfunk: In der Rhein- niederung 10.45 Kleines Konzert 15.00 Schulfunk: 2 Passaglerdienst Ms„Berlin“ 15.30 Kinderfunk 5 zan Nachmittagskonzert Weltmeisterschaft 1938 17.00 Gespenst gesucht 18.00 Südf.-Unterhaltungsorchester 19.00 Schöne Stimmen mit Peter Anders 20.00 35. Deutsches Bachfest 21.35 Beethovens Klavierwerk 22.30 Rhythmus für dich 23.15 Bei uns zu Gast 0.10 Heiter klingt der Sonntag aus 15.30 Kinderfunk 16.00 Nachmittagskonzert 16.45 Montbéliard 17.00 Musik zum Fünfuhrtee 18.05 Musik macht gute Laune 20.00 Lerne reisen ohne zu klagen Eine Sendereihe für Urlauber 22.20 Strawinskys Einfluß auf die Choreographie 23.40 Musik zum Tagesausklang 17.00 Konzertstunde 18.05 Musik macht gute Laune 20.00 Berühmte Walzer: R. Strauß, Brahms, Gounod, Chopin, Sibelſus, Liszt, J. Straus 20.45 Patient Krankenhaus 22.20 Musik des Barock: Johann Sebastian Bach 23.00 Drei Musicals 9.15 Unterhaltungsmusik Mühlacker(Kurzwelle) SUDb DEUTSCHER RUNDFUNK Mühlacker(Mittelwelle) Heidelberg- Dossenheim 522,00 m= 575 KHZ 301,00 m 998 KHz 49,75 m. 6030 KHz Sendebeginn: S0 5.57. W 4.56 Nachrichten: 12.30, 19.30, 22.00. 0.00, W 5.30, 6.00. 7.00. 3.00. 9.00. 14.15, 18.00 Sport: So 16.30, 18.30, 22.10, D0 22.10, Sa 14.00, 22.15 Klingendes Tagebuch: WII. 30 Zeitfunk: W 12.45. 19.00 Landfunk: So 8.05, W 12.05 Frauenfunk: W 3.05, Mi 14.20 Kinderfunk: So 14.30. Mo, Mi. Fr 15.30 Jugendfunk: Sa 15.40 Sendung für Kranke: Mi, Fr 10. Kirchliche Sendungen: So 7.00, 8.30. 9.00. W 6.05. 7.05. Di 16.45 Heimat: So 13.20. W 5.50, 17.30 Wirtschaft: Mo, Di. Do, Di 22.10, Sa 14.45 Kulturelle Sendungen: 14.20. Mo, Mi, Fr 16.45 Buchbesprechungen: Di. Fr 14.20, D0 22.45 2 Suchmeldungen: Mi, Sa 9.55 Sendeschluß: S0 1.10, Mo, Fr 0.15, Di. Mi. Do 4.15, Sa 0.55 Mo-Fr Fr 15.43, Mo, Po. Mittwoch, d 6.13 Musik macht gute Laune 8.20 Konzert am Morgen 9.05 Mit Musik geht alles besser 10.15 Schulfunk: Passaglerdienst MS„Berlin“ 10.45 Orchestermusik 5 14.35 Melodien von Franz Mück 15.00 Schulfunk 16.00 Konzertstunde 16.45 Eine Handvoll Erde en 2. Juli 1958 17.00 Lieder des Oswald von Wolkenstein 18.05 Musik macht gute Laune 20.00 Peter Tschaikowsky: Serenade für Streichorchester 20.30 Die Dame in der schwarzen Robe, Hörspiel nach einem Roman von E. Erierson 23.00 Orchesterkonzert: R. Strauß 9.15 Unterhaltungsmusik Donnerstag, den 3. Juli 1958 7.10 Musik macht gute 8. 20 Konzert am Morgen 9.05 Mit Musik geht alles besser 10.15 Schulfunk 11.15 Antonio Vivaldi 14.30 Neue Klaviermusik 15.00 Schulfunk: Die Abenteuer einer Ledermappe 15.30 Kinderfunk 16.00 Erwin Lehn und sein Laune Südfunk-Tanzorchester 17.00 CRormusik 18.05 Musik macht gute Laune 20.00 Weaner G'schichten(Strauß, Zlehrer, Gruber) 21.00 Sinfoniekonzert 22.20 Das Lied Ludwig van Beethoven 23.00 Deutsches Jazz-Festival 1938 0.15 Unterhaltungsmusik 5 Freitag, den 4. Juli 1958 7.10 Musik macht gute 8.20 Konzert am Morgen Mit Musik geht alles besser 9.05 10.15 Schulfunk Laune 17.40 St. Ulrich 18.05 H̃rerwünsche 18.45 Die aktuelle Viertelstunde 20.00 Musik z. guten Unterhaltung 10.45 Kleines Konzert 20.45 Die ohilosophische 15.00 Schulfunk: Die Fusger Hintertreppe 15.30 Kinderfunk 21.15 Schwetzinger Serenade 5 16.00 Nachmittagskonzert 22.30 Baudelaire in der Hauptstadt 16.45 Filmprisma. des 19 Jahrhunderts 17.15 Klaviermusik 23.30 Oliver Messiaen Samstag, den 5. Juli 1958 6.13 Musik macht gute Laune 17.00 Sang und Klang 8.20 9.05 10.15 10.45 14.20 Opernmelodien Orchester 15.00 13.40 Konzert am Morgen Mit Musik geht alles besser Schulfunk: Botanik Robert Farnon und sein Froher Klang u. Volksgesang Die Karrieremacher 16.00 Heiße Sachen 17.40 Konzertante Blasmusik 18.30 Motette der Stuttgarter 5 Hymnus-OCborknaben 5 19.00 Zum Wochenausklang 20.00 Dies für den und das für jenen 5 24.15 Gedächtnis im Kreuzverhör 22.40 Ind morgen ist Sonntag 0,10 Das Nachtkonzert 8 Was unterscheidet Teenager von Backfischen? Nähen und Hausarbeit spielen heute nur eine geringe Rolle, doch kein grundsätzlicher Wandel „Ja, ja, die Jugend von heute“ Diesen Spruch hören die Mädchen und Jungen von heute ebenso, wie ihn ihre Eltern gehört haben, als sie vor Jahren„Die Jugend von heute“ Waren. Hat sich denn nun wirklich etwas geändert? Ist die Jugend anders? In gewisser Weise schon. Der heranwachsende Mensch wird in seinem Verhalten in stärkerem Maße von der Umwelt und der sich geradezu überschlagen- den technischen Entwicklung beeinflußt als der Erwachsene. Ueberdies ist— trotz allen Fortschrittes— der Kampf um das„zufrie- dene Leben“ härter geworden, ganz einfach, weil die Ansprüche gewachsen sind. Das führt dazu, daß das junge Mädchen von heute nicht mehr so sehr eine Art Lebens- versicherung in der Ehe sieht, sondern mehr eine Arbeitsgemeinschaft mit dem geliebten Mann. Gemeinsam will man etwas schaffen aufbauen. Von Jugend auf ist das Mädchen heute selbständiger, selbstbewußter. Es sitzt nicht mehr im Kämmerlein und wartet auf den Märchenprinzen, es nimmt sein Lebensschick- Sa! selbst in die Hand. Auch die Freizeitgestaltung der Mädchen— und entsprechend der Jungen auch— hat sich gewandelt. Früher stickte und nähte der Back- fisch an der Aussteuer herum oder las. Heute spielen die Hausarbeiten und das Nähen eine ganz geringe Rolle. Mädchen, die man nach ihrer Freizeitbeschäftigung fragt, antworten Alles, nur nicht, daß sie zu Hause sitzen und Monogramme in Kopfkissenbezüge sticken. Auch das Lesen wird nur von etwa 10 Pro- zent als Hauptfreizeitbeschäftigung ange- geben Beisammensein mit Freunden steht im allgemeinen an der Spitze, dann folgen Sport, Musikanbören, Kinogehen und Tanz. Nur ein relativ geringer Prozentsatz ist Ein- zelgänger. Der Hang zum Spazierengehen nimmt erst mit dem Alter zu, etwa zur Tanz- Stundenzeit, und ist zeitlich gleichzusetzen mit der ersten Begegnung mit dem anderen Ge- schlecht. Das Lesen läßt bei den Mädchen nach, die Jungen lesen mehr. Während die Mädchen ihre Vorliebe für historische Romane und mo- derne Belletristik beibehalten, treten bei den Jungen anstelle der Abenteuer- und neuer- dings utopischen Romane Sachbücher und Fachzeitschriften, aus denen sie etwas lernen können. Zwei Drittel aller Jungen über 17 bilden sich in ihrer Freizeit in irgendeiner Form weiter. Die Musik als Hausmusik ist un- bedeutend geworden, jedenfalls in den Groß- städten. Weniger als die Hälfte aller Jugend- lichen vermögen heute noch ein Instrument zu spielen. Etwa alle 14 Tage besucht der junge Mensch von heute das Kino. Unter den „Clubs“, wie die Jugendvereinigungen heute heißen, rangieren bei den Jungen die Sport- vereine, bei den Mädels die Filmklubs an er- Ster Stelle. Durch den modernen Lebensstandard ist auch der Jugendliche schon bestrebt, sich „Amüsement“ zu verschaffen. Nur ein Viertel Sehr tragbar ist dieses elegante Kleid neuen Stils. Das Vorderteil ist jumperartig drapiert, der Rock verjüngt sich zum Saum hin. Man ist in diesem raffiniert schlichten, in der Taille leicht gerafften Kleid am Nachmittag ebenso richtig angezogen wie am Abend, Foto: MK-Kürten; Modell: Schwichtenberg Wie viele Männer gibt es in Deutschland? Trotz Krieg ist das Verhältnis von Männern und Frauen etwa gleich. Es gibt nur 1 Million mehr Frauen als Männer. Das ist im Hinblick darauf, daß wir die Einwohnerzahl von 52 Mil- lionen überschritten haben, ein unbedeutender Ueberschuß. Dennoch wird immer wieder da- von gesprochen, daß die Heiratschancen für Frauen schlechter seien als die für Männer. Die Lösung dieses Rätsels ist verhältnismäßig einfach. Während in der Gesamtgegenüberstel- lung die Zahl der Frauen und Männer etwa gleich ist, ergibt sich bei einer Gegenüberstel- lung einzelner Jahrgangsgruppen ein ganz an- deres Bild. Dadurch, daß die Männer im Durchschnitt nicht so alt werden wie die Frauen, entsteht das krasseste Mißgverhältnis in einem Alter von über 60 Jahren, hier gibt es mehr als dop- pelt soviel Frauen als Männer. Ausgegliche- ner sind die Verhältnisse in der Altersgruppe zwischen 20 und 30 Jahren, wo auf hundert Männer etwa 115 bis 125 Frauen kommen. Al- lerdings verschieben sich auch hier wieder die Heiratschancen, weil mal. ja im allgemeinen damit rechnen muß, daß ein Mann erst mit 25 Jahren imstande ist, eine Familie zu ernäh- ren. Mit anderen Worten: 10 Jahrgänge an Frauen stehen gegenüber 5 Jahrgängen an Männern. Die sogenannten mittleren Jahrgänge der Männer zwischen 30 und 45 Jahren sind durch den Krieg stark dezimiert und die Aussicht einer Frau zwischen 20 und 30 Jahren, einen Mann aus der Altersklasse zwischen 30 und 45 Jahren zu bekommen, beträgt nur 40 Prozent. Dabei spielt eine große Rolle, daß Ehen zwi- schen Männern, die den Krieg bewußt miter- lebt haben, und Frauen, die 1945 noch Kinder bzw. junge Mädchen waren, sehr selten sind. Ein ausgesprochener, psychologisch verständ- licher Einschnitt ist durch das verschieden- artige Erleben gegeben Man hat sich„nichts zu sagen“, man„versteht“ einander nicht. Je größer der Abstand zu dem vergangenen Krieg wird, desto stärker macht sich jedoch die Normalisierung gesunder Jahrgangsver- hältnisse und normaler Heiratschancen wie- der bemerkbar. Immerhin sind die Jahrgänge, die nicht mehr am Krieg teilgenommen haben, Keine Gewallkuren in der Sonne Das Wunschbild sportlicher Bräune verlockt leicht zu Gewaltkuren. Doch Ungeduld lohnt nichtl Sie trägt nur eine ausgedörrte, leder- artige Haut, strohtrockenes Haar und strapa- zierte Nerven ein. Halten Sie sich deshalb lieber an folgende Spielregel: Im Schatten gut einölen und sich in der Sonne bewegen! Möch- ten Sle sich aber einmal ganz dem„dolce far niente“ hingeben, so vergessen Sie nicht, Kopf und Augen abzuschirmen. Und vor allem: schützen Sie das Genick mit einem Tüchlein und damit sich selbst vor einem Sonnenstich. Luftbäder in leichtem Schatten sind freilich vorzuziehen. Eine gesunde, anhaltende Bräune und eine Haut, die mit der Feuchtigkeit nicht mre jugendliche Frische verloren hat, sind der schöne Lohn. Heute in einem Alter von 30 Jahren, damit also im besten Heiratsalter, und die nächsten Jahre werden auch deshalb noch einen stärke- ren Ausgleich bringen, weil sich die erhöhte Geburtenzahl der Jahre nach 1933 bemerkbar machen wird. lehnt Tanz- und andere Vergnügungen ab. Alle anderen neigen zu dem sogenannten„Le- bensgenuß“. Dabei spielt eine große Rolle, daß die körperliche Reife schneller eintritt und gelegentliche Auswüchse, wie das soge- nannte„Halbstarkenproblem“ zeigen, daß die geistige Reife nicht mithält, daß die Zeit der Pubertät, die Zeit der Unüberlegtheiten und es Nichtwissens„wohin“ heute länger dau- ert als früher. Das weitverzweigte Bedürfnis der 13- und 14jährigen, sich als„Dame“ auf- zumachen, dürfte zum Teil auf den Einflug der Filme zurückzuführen sein. Der stramme Pulli, die halblange Hose oder Shorts, die Dauerwelle, Nagellack, Lippenstift und Klap- Perabsätze gehören heute schon gewisser maßen zum„Rüstzeug“ der halbflüggen Schulmädchen. Mangelnde Beaufsichtigung und Erziehung im Elternhaus tun ein übriges. (30 Prozent aller Mütter, die schulpflichtige Kinder haben, arbeiten in einem Beruf! Zum nicht geringen Teil, um Anschaffungen wie Fernsehen, Autos ete. zu ermöglichen.) Aber alles in allem: die Mädchen von heute Haben sich im Wesen nicht grundsätzlich ge- andert. Trotz aller beruflichen Ambitionen und Träumereien von glanzvollen Karrieren Wollen sie fast ausnahmslos Ehefrau und Mut- ter werden. — 2 8 „Caravelle“ heißt die neue Kurzhaarfrisur für heiße Tage, die in Paris„kreiert“ wurde. Weich und anschmiegsam folgt die neue Linie der natürlichen Anmut des Kopfes. Foto: service Richtige Hadrpflege lohnt sich! Schuppen können vermieden werden Die Haarpflege ist nun einmal das Stiefkind der Kosmetik. Zumindest in unserer Zeit. In früheren Jahrhunderten hat man die Haare geölt, gesalbt, in duftenden Wässern gebadet und stundenlang gebürstet. Heute geben wir, je nach Geldbörse, ein großes oder kleines Vermögen für die Garderobe aus, kaufen teure Cremen für die Hautpflege, aber den natür- lichen Schmuck jeder Frau, das Haar, pflegen Wir viel zu wenig. Mit Dauerwellen ist es nicht getan. Das Haar wird nur dann schön, glänzend und gesund sein, wenn der Haarboden gepflegt wird, denn aus der mittleren Schicht der Haut Werden ja dem Haar alle Aufbaustoffe zuge- führt. Wird dem Haarboden zu viel Fett ent- zogen(das kann durch scharfe Waschmittel erfolgen), werden die Talgdrüsen zu verstärk- ter Fettabsonderung angeregt. Die Folge ist das fette, strähnige Haar, das nur schwer wie- der gebessert werden kann. Die normale Rei- nigung des Haarbodens sollte ungefähr alle drei Wochen mit enthärtetem Wasser und mil- den Waschmitteln erfolgen. Blondinen können dem Spülwasser Zitronensaft, Brünette etwas Essig zusetzen. Bei Haarausfall und bei stär- kerer Schuppenbildung ist das Spülen mit einem Absud von Brennesseln zu empfehlen. För heiße Jage: ſauarme Gerichte Schweinefilet mit Ravigot-Tunke Schweinefilets in fingerdicke Stücke schneiden, würzen, mit Mehl bestäuben und braten oder grillen. 1 Pfd. gekochten Brechspargel abtropfen lassen und über die angerichteten Schweinefilets geben, Dicke Mayonnaise mit gehackten Kräu- tern, Kapern, etwas feingehackter Zwiebel und einem Schuß Weißwein verrühren und über das Zanze gießen. Kartoffelsalat gesondert dazu auf- tragen. Kalbssclinitzel in Papierhülle 4 Kalbsschnitzel, je ½ Pfund, mit Mehl be- streuen, das Mehl anklopfen, in Butter halb an- braten und würzen. ½ Pfd. Edelpilze fein hacken, mit 8 Eglöffeln gekochtem Reis und etwas To- matenmark in Butter angehen lassen. 4 Scheiben Pergamentpapier in dreifacher Größe der Schnitzel schneiden, mit Butter bestreichen, die Schnitzel daraufsetzen, mit der Pilz-Reis-Masse bestreichen, in das Papier einpacken und auf einem Blech im Ofen 15 Minuten backen. Mit Spinat- salat zu neuen kleinen Pellkartoffeln reichen. Rindsleber, lauwarm 1 Pfd. Rindsleberscheiben leicht würzen. Aus je zu gleichen Teilen Bier, Wasser, Oel und etwas Salz sowie 2 zu Schnee geschlagene Eiweiß einen Backteig herstellen. Die Leberscheiben durch den Teig ziehen und in heißem Fett schwimmend bak- ken. Auf neuen Schneekartoffeln, mit Zitronen- saft garniert, auftragen und Sahne als Tunßks dazu reichen. Röstbrot, überbacken 8 geröstete Weißbrotscheiben mit Butter be- streichen, 8 Scheiben gekochten Schinken darauf- legen, dann 2 Eßlöffel gehackte Ananas und mit in Scheiben geschnittenem hartem Ei bedecken. Darüber geriebenen Parmesankäse streuen und im Ofen 5 Minuten glasieren. Mit 5 2u Tisch geben. 5 Schuppen können sich aus zweierlei Jrin- den bilden. Bei trockenem Haarboden fällt die Haut in zahllosen schneeweißen Schüppchen Ab. Bei fettem Haarboden dagegen sind die Schuppen groß, bedecken an einzelnen Stellen dicht und netzartig den Haarboden und sind die erste Ursache zum Haarausfall. Bei über- reizter trockener oder fetter Kopfhaut mit Schuppenbildung wirkt eine Oelmassage über- raschend schnell und gut. Dazu wird das Oel (nach Möglichkeit ein Hautfunktionssl mit Cholesterin) in einer kleinen Schale im Was- serbad erwärmt. Dann scheitelt man das Haa: Die Hausfrau lernt nie aus Zwiebelgeruch, der oft unangenehm ist, ent- fernt man, indem man das Messer, mit dem die Zwiebeln geschnitten wurden, durch eine Herd- flamme zieht. Hält man die Hände einen Augen- blick über die offene Flamme, so verschwindet der Zwiebelgeruch gleichfalls. Umgefallene Blumenvasen bringen nicht nur oft Scherben und immer Aerger, das Wasser hin- terläßt meist auch auf den Möbeln häßliche Flecken. Damit die Vasen nicht so leicht umfallen können, empfiehlt es sich, mit einer Schicht Sand den Boden der Vase zu beschweren. Sehr dünne Stoffe verziehen sich beim Nähen mit der Maschine leicht. Um das zu vermeiden, lege man ein Stück weißes Papier unter und nzhe es mit durch. Das durch die Nadelstiche per- forierte Papier läßt sich binterher leicht ab- reißen. Eingemachten Gurken haftet oft Essiggeschmack an. Deshalb ist es vatsam, die Gurken vor dem Einmachen einige Zeit in eine Lösung von doppelkohlensaurem Natron zu legen. Sint scharfer in geringen Abständen. Die Fingerspitzen mas- sieren Scheitel um Scheitel mit dem wermen Oel ein. Fettes Haar soll bald nach der Oel- massage gewaschen werden, trockenes Haar erst einige Stunden später. Zur Anregung der Durchblutung kann mag die Kopfhaut mit Höhensonne behandeln. Das einfachste und erfolgreichste Mittel ist aber immer die Kopfmassage mit der Bürste. Durch starkes Bürsten gewinnt das Haar Glanz und Geschmeidigkeit. Wenn es die Frisur erlaubt — und man sollte eine Frisur wählen, die es erlaubt— müßte die Haarbürste täglich Ver- Wendung finden. Cite am Bages 17 im Ilrandlad Lickt, Luft, Sonne und Wasser sind herrlich! Mer freute sick nicht darauf, die Badetasche oder, was noch scköner ist: den Ferienkoffer zu pachten. Wieviel Vorfreude liegt schon in der Auswahl, im Einkauf der Strandgarderobe. Das Minimum an Ausstattung: ein Badeanaug, ein Bademantel und ein Luftanzug, kann ins Unendliche ausgedehnt werden und es gibt keine modischen Grenzen für solcherlei reiz- volle Verfcleidungen. Denn, seien wir ehrlich — ein wenig charmante Maskerade sind sie schon, die witzigen, schicken Kleidungsstücke, mit denen wir uns fur das Strandleben aus- staffieren. Selbstverständlich stellt die Nordseeküste andere Anforderungen als das Mittelmeer.— In Spanien gelten andere Regeln für das Bade- kostum als am Tegernsee, darüber sollte man sich vor dem Einkauf lelur sein und versucken, sick ein bißcken üder die Gegebenheiten au in- formieren. An nordischen Meeren gibt es recht alte Tage, da sind dichte, mollige Verpackun- gen sehr angebracht. In Italien gestattet zwar die Hitze ein großzügiges Enthleiden, aber du ferhalb des direhten Budes und des Strand- Negestuhles gehört es zum guten Ton, nicht als Eva mit drei Feigenblàttern herumauspazieren. Alle Arten aparter Hüllen werden dort mehr anerkannt und bewundert als die„tollste“ Fi- gur. Auck eine gute Portion Selbstkritit sollte jedem Einkauf vorausgestellt werden, Allzu uppige Formen kann man außerhalb des Was- sers und des Sonnenbades sehr geschichet und duch elegant um kleiden. Ebenso gibt es für die Mageren tausenderlei nette„Verstechespiele“ in modischem Sinn. Nur die Idealfigur kann Steh alles leisten aber auch da sollte man be- denken, daß es nichts Langweiligeres gibt als allau freigebig gezeigte Entblõßungen! Unsere Modelle 1. Ueber einem ſenappen schwarzen Luftan- Zug trägt man das seitlich unter dem Arm ge- enüpfte Kittelenen aus weißem Leinen, mit breiter schwarzer Einfassung. Das ſeleidet alle, 555 etwas breit? Taillen, aber schöne Beine ha- en. 2. Stare Oberschenkel verstechet man am besten unter den schicken ſalangen Hosen. Sehr„angezogen“ für den Bummel am Strand ist dler gestreifte lose Kittel mit dem offenen Hemdkragen. Ein Strohhut mit breitem Rund, Wie ihn die venezianiscken Gondoliere tragen, steht gut dazu aus. 3. Ein wenig kompaßete Hüften kann mam oft seh gut mit einem Pluderkõscken vertuschen! Der Luftanzug mit breitem Miedergurtel und der modiscken hohen Brustlinie, aus gemuster- tem Ckintæ, wire für den Spaziergang über die Promenade durch einen Weiten Roche vervoll⸗ Ständiqt. tern den 4 Hel 1 Plöt⸗ Es 1 J. Haus leton „ich Sie s Hern Port! Offen Na j rüsti tot i eine Alten nern * rr„ e Chefredakteur plötzlich und unerwartet? Jleton- Redakteur. Hermann, der Thealerporſier Erzählung von Georg v. Kahler Wie immer fand Herbert Hausmann, der einer großen Zeitung, eine Menge Briefe auf seinem Schreibtisch vor. Er entdeckte darunter einen von Hermann, dem Alten Theater-Portier, und lächelte. Was mochte ihm der liebenswürdige Mann mit dem langen, weißen Bart zu schreiben haben? Herbert Hausmann entsann sich genau, wie beeindruckt er gewesen war, als er zum ersten ermanns majestätische Figur in der Idverbrämten Uniform vor dem Theater 55 tte stehen sehen. Das war 40 Jahre her, er war damals 6 Jahre alt gewesen und seine El- tern hatten ihn zu einer Märchenaufführung mitgenommen. Viele Erinnerungen wurden in Hausmann lebendig, während er den Umschlag in seiner Hand betrachtete. Er öffnete ihn langsam und Las: Lieber Herr Hausmann! Sicher wird es Sie überraschen, von dem Aten Hermann einen Brief zu bekommen. Da ich aber keinen Menschen in der Welt habe, an den ich mich wenden kann, so nehme ich mir die Freiheit. diesen Brief an Sie zu schicken. Ich bin jetzt 78 Jahre alt, und das berechtigt mich wohl, an die Zeit zu denke n, wo ich n mehr am Leben sein werde. Nun glaube ich, dieser Tag ist nicht mehr fern, und ich bin sicher, daß Sie mir einen freundlichen Nachruf in der Zeitung widmen werden. Und deshalb schreibe ich Ihnen. Lieber Herr Hausmann, Sie kennen mich si- cherlich seit langer Zeit gut. Doch ist es nur natürlich, dag ich mich noch besser kenne und noch viel länger. Deshalb habe ich meinen 8 175 selbst verfaßt, ich füge ihn dem Brief Ich hoffe, Sie v. erden mir die Bitte nicht N und den Nachruf aufheben, bis es Zeit ist, ihn zu drucken. Es ist der einzige Wunsch, den ich seit vielen Jahren hege Ich danke Ihnen für alle mir erwiesenen Freundlichkeiten und 5 mit vielen Grüßen hochachtungsvoll Hermann, Portier. Der Chefredakteur blickte eine Weile nach- denklich vor sich hin. Dann begann er das Hei- gefügte Manuskript zu lesen. Datum(später ausfüllen) Hermann, der Theater-Portier, gestorben. Es gibt wohl keinen Menschen in Stadt, der den freundlichen alten mit dem langen, weißen Bart nicht gekannt Hätte. Er hatte die Leute genau so gern wie sie ih Und weil er immer lächelte, dachten si Wäre glücklich. Dies jedoch sind die Tatsachen seines Lebens: Er Wollte ein studierter Mann werden, aber seine Eltern waren zu arm, um ihn auf die Universität zu schicken. Er wollte heiraten, aber das Mädchen, das er liebte, nahm einen anderen. Er wollte ein berühmter Schauspieler wer- Gen, aber er wurde nur ein Theater-Portier. Er wollte sich eine bessere Arbeit sue Aber er blieb ein Portier, weil er die Welt des Theaters liebte. Er starb an einem Herzanfall. Aber die Wahrheit ist, daß er schon lange, Lange tot war, umgebracht von dem kleinen Wort ,aber.“ Lächelnd schüttelte Herbert Hausmann den Kopf. Wer hätte geahnt, daß dieser alte Portier So etwas Wie ein Dichter war? Dem Redakteur kam ein Einfall. Er griff zum Haustelefon und rief Dr. Zanser an, den Feuil- „Hallo, Dr. Zanser“, sagte er, „ich schicke Ihnen gleich ein Manuskript, das Sie sicher gebrauchen können. Es stammt von Hermann... Sie wissen doch, der alte Theater- Portier. Er hat es als Nachruf geschrieben, offenbar war er ein bißchen niedergeschlagen. Na ja, er ist 78. Aber der Mann ist noch sehr rüstig. Warum sollten wir also warten, bis er tot ist? Das Manuskript kann man leicht in eine Kurzgeschichte umarbeiten. Ueber einen Alten Portier, der sein Leben lang vom großen „Heute ist Glück und vom Erfolg träumt, der nie eine Chance bekam, und deshalb immer nur ein einsamer Portier blieb Er hängte ein, Dann rief er bei Hermanns Wirtin an und lies Hermann ans Telefon ho- len. „Hallo, Hermann! Hier spricht Herber mann. Ich habe eine gute Nachricht 5 Eben habe ich Ihr Manuskript gelesen fällt mir sehr gut. Aber das ist natür Nachruf, wir werden es ein bißchen ändern und in der n sten Sonntagsausgabe als Kurzge- Usbring 5 kaum hörbare Pause aus dem Herr Hausmann. I 17 13118— Sie. Stimme ertönte nach Apparat.„Ja, vielen Das ist sehr freundlich Kurzer Dank, von Ihnen.“ „Nichts zu danken, Hermann. Und alles Gute. Ich hoffe, ich sehe Sie bald.“ Etwa 10 Minuten später läutete das Telefon. Es war Hermanns Wirtin. Mit ruhiger Stimme berichteéete sie, daß Hermann soeben gestorben Sei. Sie nätte ihn an seinem Tisch ge e einen angefangenen Brief vor sich, auf der Umschlag habe Name und Anschrift von Herrn Hausmann gestanden „Vielen Dank für Ihren Anruf“, sagte der Chefredakteur.„Ich bin sehr erschrocken, ich habe noch vor 10 Minuten mit ihm Lesprochen. Wissen Sie, woran er gestorben is „Jad. Der Arzt war sofort hier. Es war ein Herzanfall.“ „So“, sagte Hausmann,„ein Herzanfall. Und was hat mir He ann gerade geschrieben, Als er den Anfall bekam?“ „Nur ein paar Zeilen“, „Hier ist der Brief Lieber Herr Hausmann! Sie haben mich eben angerufen. Ich weiß Ihre Freundlichkeit wohl zu schätzen, obwohl mich Ihre Nachricht sehr überrascht hat. Lie- ber Herr Hausmann, ich habe seit mehr als 10 Jahren gehofft, d: aB die Zeilen, die ich Ihnen schickte, mein Nachruf sein Würden, Aber Die Wirtin schwieg. „Ja“, sagte Hausmann,„ist das alles?“ „Das ist alles“, antwortete die Frau,„das letzte Wort ist, aber'.“ Hausmanns Gesicht trug einen ungewöhn- 8 ernsten Ausdruck, als er die Nummer des Feuilleton-Redakteurs wählte. „Ich rufe wieder wegen des Manuskriptes an vom Portier Hermann. Schicken Sie es mir bitte sofort zurück... Nein, ich habe meine Absichten nie Ht geändert, das hat jemand an- deres für mich getan.. Es ist keine Geschichte mehr,. es ist ein Nachruf.“ sagte die Wirtin. Ich denke oft an Grogvaters Apfelgluc 4 Eine zeitgemäße Geschichte von Georg Gundershoven Mein Großvater hat mich in jungen Jahren etwas Wunderbares gelehrt, unter blühenden und unter fruchttragenden Obstbäumen zu wandeln, Man muß dieses Wort wörtlich neh- men. Er schlenderte nicht etwa unter den brei- ten Kronen seiner Apfelbäume durchs Gras. Er spazierte nicht wie ein Mogul die Reihen entlang. Er wandelte unter den Bäumen, bür- gerlich fest mit einer humanen Feierlichkeit, ganz anders als im Wald, wo er als Jäger pirschte oder über die Heiden der Kuppen, deren warmen, thymiansversüßten Duft er gerne genoß und erwanderte. Er wandelte eben und es war ihm ein Fest der Fülle, ich muß es noch einmal sagen, dies zu tun, eine Philosophie der Erde. Unter Obstbäumen zu Wandeln, das ist doch schön, sagte er mit einem von Geist und Sinnenkraft belebten Ton. Einst hatte er einem Patienten, mehr um ihm auch auf diese Weise zu helfen, denn aus be- stimmter Absicht, eine Wiese abgekauft, sie aber dann sofort mit Stämmlingen vollsetzen lassen wie einer, der auch in seiner Jugend Die Säge des Weisen Mengtse Wang und Fo, zwei Vettern, waren Nach- darn des Weisen Mengtse. Unter ihnen herrschte viel Hader und Streit, denn jeder von ihnen hatte seinen eigenen Willen, und jeder von ihnen wollte den anderen zwingen, ihm zu willen zu sein, Ihr Streit fraß die Zeit. Eines Tages rief Mengtse Wang und Fo an den Gartenzaun.„Würdet ihr mir wohl einen schweren Baumstamm zersägen helfen? Einer allein kann das nicht.“ Wang und Fo waren bereit. Da lag am Hause Mengtses der mächtige Stamm, und eine große Trumsäge stand dabei. Wang nahm die Säge:„Stelle, dich da hin“, befahl er Fo. „Es ist besser“, erwiderte Fo,„wenn du hier- ner kommst, du hast dir den bequemeren Platz ausgesucht.“ „Bin ich der ältere oder du“, fragte Wang. Mengtse mischte sich ein.„Der Stamm ist überall gleich stark, und jeder von euch muß beim Sägen ziehen und drücken.“ „Gut denn“, gab Wang klein bei. Fo, der glaubte, daß Mengtse ihm recht ge- geben habe, fühlte sich und wollte nun zeigen, daß er der Ueberlegene sei. Daher begann er S0 schnell zu sägen, wie seine Kräfte es zu- liegen. Aber jedesmal, wenn er die Säge schneller zurückstieß, als Wang ziehen konnte, klemmte sie sich, so daß er beinahe vornüber auf den Stamm stürzte. Nur sehr langsam fraß sich die Säge in das Holz. Mengtse stand dabei und schaute schweigend zu. Bald merkte Fo, daß die Arbeit leichter und schneller vonstatten ging, je gleichmäßiger er die Säge stieg und zog. Darüber vergaß er, daß er Wang hatte in den Schatten stellen wollen. Als die beiden den Stamm fast zur Hälfte durch- gesägt hatten und sich zu einer kleinen Ar- beitspause niedersetzten, sagte Mengtse:„Ihr beiden seid nicht nur tüchtige Arbeiter, son- dern auch gute Lehrmeister.“ „Lehrmeister?“ meinte Fo.„Wieso?“ „Ihr habt mir gezeigt, daß es im Leben im- mer leichter und schneller geht, wenn man sich aufeinander einstellt und zusammen- arbeitet.“ Sprach's und überließ die beiden sich selbst.„Was meinte der Alte“, fragte Wang, als sie sich anschickten, weiter zuarbei- ten. „Er ist immer so hintergründig“, knurrte Fo. Sie setzten die Säge wieder an und zogen und drückten gleichmäßig im Rhythmus hin und her und her und hin, ritsch und ratsch, und jeder mit demselben Gedanken beschäf- tigt, bis der mächtige Stamm zersägt dalag. Da trat Mengtse wieder aus dem Haus.„Ich danke euch, ihr habt die Arbeit schnell er- ledigt. War es schwer?“ „Nicht einmal“, erwiderte Fo. „Ja“, erwiderte Mengtse,„wenn man zu- sammenarbeitet.“ Als die beiden wieder zu Hause waren, sagte Fo:„Hab' ich dir nicht gesagt, daß er hintergründig ist? Das waren die Hinter- gründe.“ „Ja“, entgegnete Wang,„zusammenarbei- ten.“ Paul Bourfeind Sommersonne und eine frische Brise bedachtsam an die Jahre der Reife und wohlige Bedürfnisse des Feierabends denkt. Er war nicht gierig nach einem Apfel mehr oder weni- ger, ihm kam es auf anderes an, aber er pflegte die Bäume Wie einer, dem etwas anvertraut und der für ihr Lebewesen verantwortlich ist. An- dere hatten es ihm übrigens bald nachgemacht, es Wr eine Anlage entstanden, ein Obstwald mit prächtig starken Stämmen, darauf ausge- breiteten Kronen und schönen Schatten im ho- hen Gras darunter. Es war ein nahezu gott- Väterliches Gefühl, unter dem Geist dieser An- lage zu wandeln. Ich kann es nicht genau be- schreiben, was einen dabei belebte und erfüllte. Es war etwas anderes als Besitzerstolz, das Wäre Großvater zu gering gewesen, es war ein- fach eine goethesche Freude des Lebens, ein Glück, ein Fruchtbarkeitsgedanke, eine un- Schuldige Beseligung, was der übrigens stäm- mige, männlich groß gewachsene Mann dabei genoß. Er hatte es verstanden, mich daran teil- haben zu lassen; ich war ihm niemals näher, denn unter den tragenden Bäumen. Insgeheim hatte ich manches Jahr davon ge- lebt, wieder einmal den grogväterlichen Spu- ren folgen zu dürfen und mir die Anlage aus- gemalt. Doch nun fand ich sie völlig verandert. Man hatte die knorrigen, oftmals malerisch schiefgewachsenen Apfel-, die hohen Birn- bäume radikal entfernt. Nun, die Zeit hatte natürlich auch die Bäume altern lassen. Doch, man hatte nicht Nachfolger mit Stämmen ge- wählt, sondern alle Reihen mit Buschobst voll- gepflanzt. Die Anlage sah wie ein Beerengarten aus, und ich wurde belehrt, in welch unmög- lichen Vorstellungen der Großvater gewandelt Sei. Er habe eben die Sache nicht verstanden. Er habe einem Buxus gefrönt. Ein Stamm, Wurde mir gesagt, sei unnötig. An ihm wachse Foto: dpa 3 K stens auf ihm. Er erschwere sq Ein Stamm sei eine Verschwen⸗ Zweige brauchen wir, Fruchtzweige, dung. möglichst gleich vom Boden aus, Das moderne Ideal ist der Busch mit einigen Zweigen, die an Drähte gebunden sind, gefesselte Frucht- barkeit, das ist es. Nichts mit dem freien Wan- deln unter dem Segen beladener Kronen! Welch ein Aufwand früher, denn— Gott sei's geklagt— Gott ist kein Rationalist. Er muß sich belehren lassen. Er kennt sich in sei- ner eigenen Schöpfung nicht aus. Er hat, man bedenke, len Holzapfelbaum zum Stammvater aller Apfelbäume ausersehen, ihn aber als Waldbaum mit Stamm und Krone hoch oben wachsen lassen, welch eine Vergeudung! Ge- wih, man muß ihm zugute halten, daß er an die von ihm mitgeschaffenen Geschöpfe, die Hasen zum Beispiel, denken mußte, die, im Winter zumal, die Zweige gern abäsen oder abmüm- meln oder wie dies nun heißt. Daher mußten die Aeste oberhalb ihrer Reichweite sprießen und sprossen. Aber Hasen., er hätte doch diesen Scherz überhaupt bleiben lassen können, doch, nicht wahr, es gibt Gewehre und Gifte. Ich mußte immerzu nicken. Es gab keine Einwände. Wie auf einer zweiten Ebene er- faßte ich, es war nichts mehr mit der Köst- lichkeit, genugvoll unter Obstbäumen wie in einem Hain zu wandeln, diese Büsche waren Sklaven, nicht Herren, wie es Grohvaters Bäume gewesen waren. Freilich, Gefühle und Empfindungen sind keine Aepfel und Birnen, sie sind nicht zählbar, sie sind eben unzählbar. Darin liegt es wohl. Doch ich will dem moder- nen Obstbau ja nichts tun, denn, mußte ich einsichtsvoll denken, wie alt mußte der Groß- Vater in seinem Apfelglück gewesen sein, bei- nahe so uralt wie Großvater selbst. 3 aha Menn es sich um Soli handels. NN NH E NN BA-ANMPENPLANNKE N agaahnanaaagoaaaanwgn Sport uud ee Vom einheimischen Sport Handball Großsachsen— TV 9g Seekenheim Es wird morgen früh auf dem kleinen Platz Kampf auf Biegen und Brechen geben, voraus- gesetzt, daſb die Gäste endlich die Lehren aus den vergangenen Spielen gezogen haben. Die Platzherren haben sich in der Verbandsklasse über Erwarten gut eingeführt und werden alles auf eine Karte setzen, ihren bis jetzt so guten Tabellenplatz auch weiterhin zu halten. steht, be- Mann- mehr wir, Was für den Gast auf dem Spiele darf keiner weiteren Erläuterung. Die haft muß endlich erkennen, daß sie kann, als sie bis jetzt gezeigt hat. Hoffen daſd es einmal wieder gelingt auch auswärts zwei Punkte zu holen. Mit Rücksicht auf die anderen sportlichen Großbveranstaltungen ist der Spiel- beginn bereits auf 11 Uhr festgesetzt worden. Das Vorspiel bestreiten die 2. Mannschaften. Heute Abend 19.15 Uhr tritt die Ib-Mannschaft zu ihrem Verbandsspiel bei Tus Neckarau an. TB Jahn— VfR Mannheim Am heutigen Samstag hat die Mannschaft des Turnerbunds den Exoberligisten VfR Mannheim 2¹¹ und man darf gespannt sein, wie sich die Mannheimer auf dem Waldsportplatz schla- 8 Gast gen werden. Sie werden sicherlich versuchen, ihre Niederlage vom vergangenen Sonntag wett- zumachen und deshalb mit dem nötigen Kampf- geist in dieses Spiel gehen. Für die Mannschaft des TB Jahns heißt es deshalb auf der Hut zu sein und dieses Spiel nicht zu leicht zu nehmen, denn der bessere Tabellenplatz dürfte auch in diesem Spiel allein nicht ausschlaggebend sein. Können die Turnerbündler jedoch nicht zu ihrem gewohnten Stürmerspiel finden und die sich bie- tenden Chancen auch ausnützen, dann dürfte ein knapper Sieg für die Einheimischen her- ausspringen. Wird Zu einem Sulz von der Spitze verdrängt? zenduell in der südbadischen Hand- ball- Verbandsliga kommt es in Freiburg, wo die Mannschaft der Freiburger Turnerschaft von 1344 auf den Tabellenführer TV Sulz trifft. Wird dabei Sulz von der Spitze verdrängt? Das ist dann zu er- Warten, wenn sich die Platzbesitzer erfolgreich be- haupten könnten. Die Lörracher hätten bei einer Sulzer Niederlage die Möglichkeit, mit einem Spiel mehr zur Spitze aufzurücken, denn in Offenburg 18t RW Lörrach leicht zu favorisieren. Gottmadin- gen sollte in Seelbach beim derzeitigen Tabellen- dritten für einen Teilerfolg stark genug sein. Ob der Tabellenletzte TSV Zähringen im achten Spiel zum ersten Sieg kommen kann? Die Auswaärts- aufgabe in Schuttern beim ehrgeizigen Neuling ist nicht leicht zu lösen. KSC kann Rintheim überholen Bis auf den verlustpunktfreien Spitzenreiter TSV Rintheim stehen sich am Wochenende alle anderen Vereine der mittelbadischen Handball- Verbandsliga im Kampf um die Punkte gegenüber. Falls der KSC dabei in Beiertheim seinen Vorspielsieg wie- derholen kann, würde die Elf die Rintheimer wie- der Üüberflügeln. Durlach wird sicher alles daran setzen, um seine magere Ausbeute der letzten Wo- chen durch einen Sieg über Knielingen zu beenden. Niederbühl sollte auf eigenem Platz gegen den Neuling Brötzingen zum Punktepaar und damit gleichzeitig zu einer Verbesserung der Tabellen- position kommen. Der zweite Aufsteiger, TG Eg genstein, wird sich auch gegen Steinbach trotz des Platzvorteils sehr schwer tun. ———— Birkenau kann Vorsprung vergrößern Bei den 5 0 Gru Handball-Ver Tabelle 7 1 1 Vorsprung vergröß Rot keine allzug! Edingen und Nuſ gegen die beiden en der Nord Badens. in Weinheim Im Vereinsbad der werden am Wochenende die bad terschaften im Schwimmen, Ku ngen ausge- tragen, an denen Isruhe(4), Mannheim und Pf 005 Leimen und We ler Staffe Wettbewe 7 Einzel- und 25 durchs die Start ist. Die m nehmern d 100mm chen. und 100 m merinnen dem Starter st Fünf Spiele in der Handballoberliga Uber das Wochenende laufen in der süddeut- à wieder fünf Punk ie Tabellenführer Frischauf Göppingen sollte bei den Platzvorteil gegen seinen Verfolger S St. Leon mit einem Sieg ausnutzen. Die Par- tie Tus Schutterwald gegen Sd Leutershausen ist offen. Bei Ansbach e 3 N fin- schen Handballober! Ab. Idhandball am den Männern und reiten der VfL Wol burg und Hamborn 07 das Männer-Finale. Beide Der Sonntag se Mannschaften stehen zum erstenmal an ng piel. Die Niedersachsen gehe Au ten in den Endkampf, ob won! muß, daß Hamborn f eigener Gemeinde Zu gleicher Zeit ste Frauen-Endspiel der Wwärts Frankfur nen erreichten tigt. erden Hamburg im rg und Vor- Hamburgerin- roten Tszilnahme an eich End das Deutsche Turner nicht nach Moskau Der Deutsche Turnerbund hat offiziell seine Beteiligung an den in der kommenden Woche in Moskau beginnenden Kunstturnweltmeister- schaften und ebenfalls die Teilnahme seines Vor- sitzenden Werner Bockelmann am 37. Kongreß des Internationalen Turnerbundes„in Anbe- tracht der politischen Lage“ abgesagt. In einer Erklärung zu der Abs an die Sektion Tur- nen der Sowjetunion begründet der Deutsche Turnerbund(DTB) seinen Schritt damit, daß weder die deutsche Mannschaft noch die Dele- glerten bisher die beantragten Visa erhalten hätten und der DTB daher annehmen müßte. daß die deutsche Teilnahme in Moskau im ge- genwärtigen Zeitpunkt unerwünscht sei. Darrigade gewann die erste Etappe Der Franzose Andre Darrigade gewann am Donnerstag die erste Etappe der 45. Frankreich Radrundfahrt von Brüssel nach Gent über 184 Km im Spurt vor dem Belgier Jos Hoevenaers. Für beide wurde die gleiche Zeit von 4:33:12 Stunden gewertet. Mit drei Sekunden Abstand endete Jo- Seph Planck dc ert(Belgien) auf dem dritten Platz. Herberger baut die deutsche EH um Am Samstag spielt Deutschland um den drit- ten Platz— Schlechtes Verhalten der schwe- dischen Zuschauer Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft, die gegen Schweden mit 1:3 unterlag, Wird für das Spiel um den dritten Platz der Weltmei Ster- schaft am Samstag gegen Frankreich if borg at Ber. Bundestrainer B kd 2u fm 55 . WM- 515 dürfte 1 den. der 9 11 einzulie Juskowiaks Ausfall war entscheidend Sepp Herberger brachte nach dieser Nieder- Iage zum Ausdruck:„Ja, auch nach einem Spiel- verlust können wir noch lachen, und ich bin gar nicht deprimiert, daß wir gegen die Schweden, die eine sehr starke Mannschaft stellten, ver- loren haben. Mit der Leistung meiner Elf bin ich vollauf zufrieden. Selbstverständlich war der Ausfall von Juskowiak ein entscheidender Fak- tor in diesem wichtigen Spiel: Fest steht, dab Juskowiak gegen die bestehenden Regeln ver- stoßen hat, und deshalb war der Platzverweis nicht unberechtigt.“ Weiter stellte Herberger fest, daß das deutsche Team mit zehn Mann eine Sroßartige kämpferische Leistung geboten hat und auch spielerisch in dieser Phase durchaus ebenbürtig war.„Das entscheidende zweite Tor lag bei uns zu diesem Zeitpunkt genau so drin Wie bei den Schweden.“ „Planmäßig aufgeputschter Fanatismus“ Einige schwedische Zeitungen hatten sich wäh- rend der Gruppenspiele ohne Grund darüber entrüstet, daß die deutschen Zuschauer sich an- geblich unsportlich benahmen. Dieselben Blätter fanden aber nichts dabei, daß die schwedischen „Einpeitscher“ in Göteborg ihre Landsleute in Ieidenschaftliche Ekstase versetzten, ais der frühere Mittelstreckenläufer Lennart Nielsson seine rauhen Kommandos in die Lautsprecher- anlage des Stadions schrie. Torsten Tegner, der„große alte Mann des schwedischen Sports“, war entsetzt über das, was er von seinen 50 000 Landsleuten sah und hörte. Er sprach sich in Göteborg gegen den plan- mäßig aufgeputschten Fanatismus“ des Publi- kums aus und meinte, es müsse etwas dagegen unternommen werden, und zwar sofort. Voller Zorn war der Präsident des Deutschen Fußballbundes, Dr. Bauwens:„Fußball scheint jetzt nur noch im Zirkus gespielt zu werden. Was sich hier in Göteborg abspielte, oktet 5 Be- schreibung.“ Franzosen sind ehrgeizige Fußballer Deutschland hat eine Chance für dritten Platz Im Kampf um den dritten Platz der Fußball- Weltmeisterschart treffen morgen in Göteborg die Unterlegenen der Vorschlußrunde, Deutsch- land und Frankreich, aufeinander. Die Franzosen wollen nach 85 neuesten In- formationen durchweg auf die Krä zurück- greifen, die in der Vorrunde 88 Gruppensieg erkämpften. zige Spieler, die mit ei a h Hause fah- ren wollen. Sie vertrauen auf ihre vorzüglichen Stürmer Kopa und Fontaine, die schußgewaltig sind und zusammen im ersten Spiel gegen Para- guay allein vier Tore schossen. Die Wer teidiger und Läufer spielten zuletzt etwas schwach, Torwart Remetter rettete mitunter Nur in höchster Not. Der 4:0-Sieg über die abg iren war kei rechter Ma der Franz n, die dann gegen Charakteristisch sind die steilen Due der französischen Stürmer aus der De- heraus. wobel die schnellen, gewandten sleute schon manchen Gegner verblüfften, af einigen Posten auf seine en. Herberger seit der Welt- sitzen mußten, inige Spieler, aft auf der Warteban Franzosen aufstellen. Der deutsche vill natürlich mit einem Sieg über die die Weltmeisterschaft gut beenden. möchte er nicht eingehen. So wird versuche beste Mischung aus 8 und neu“ annschafts- 5 1 0 98 in die zem Spiel entschei- her Erfolg mög- g kommen r Argentinier Linienrichtern A. E. Lundell!(Schweden) 12 Spiel von den ind Bengt ittelpunkt Athletikmeisterschaften in he— Rund 380 Athleten am Start Rund 380 Lei 2 treten Stadion athleten aus Nord- und Südbaden ner Wildpark chaften an. Vor er in Baden Nieten nen die fünf terer, Lothar Knörzer, und Hans-Peter Ma- Favorit üb 400 Meter ist eiburger Usc-Vereinskame- Alm Edmund Bur ger im Endl Klappert vo Carl Kauf: f stehen. seinen Fr Steinfeld und Holch. Badens bester Hubert Streit vom TV S Georgen Titel erfolgreich-verteidigen. rgebnisse sind in den Hürdenwettbewer⸗ varten. Uber 4100 m kann der KSC Sich und über weiter zigern, 4400 m dürfte der 80 Freibur einer vorzüglichen Leistung A 4 ten. Uber 31000 m sind die beiden Universitätslg Sport-Clu am stärksten einzuschätzen. Nur ma- Bige 4 e sind in den Sprür zu erwar- ten. In den Wurfdisziplinen ist der Leistungsstand recht Im Kugelstoßen könnte Helmut Huber (sc) seine persönliche Bestleistung(15.30) Weiter verbessern. Einen schwachen Standard haben nach wie vor Badens Frauen. In den Sprints ist Edelgard Mayer (KS) noch am stärksten einzuschätzen. Uber 400 und 800 m sind die Mannheimerinnen Rosel Nitsch und Lore Dörr vorne zu erwarten. Mit Aussichten auf einen erneuten Titelgewinn gehen die Vorzah- resmeisterinnen Inge Gauß-Kärcher Eutingen) im Diskuswerfen und Kugelstoßen, Ingeborg Seuster (etzt Mr Mannheim) im Speerwerfen, Hiltgart Sommer(Usc Heidelberg) im Hochsprung und Inge Werner(Schwetzingen) im Weitsprung an den Start. gut. 0 Gerrit Voorting gewann zweite Etappe Der Holländer Gerrit Voorting gewann am Freitag die zweite Etappe der Frankreich-Rad- rundfahrt von Gent nach Dünkirchen über 198 km in 5:11:02 Stunden im Spurt aus igen Spitzengruppe. Die nächsten Plätze belegten in der gleichen Zeit wie der Sieger Pierini Baff (Italien), Seamus Elliot(internationale Mann- einer mehrköp- schaft), Martin van Geneugden(Belgien) und Jos Hoevenaars(Belgie gelbe Trikot für die Führung im Gesamtklasse-“ ment erhielt. Hale i clk lee at. 1 5 0 VON HANS ERNST Copyright by A. Bechthold, Fassberg, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden. (43. Fortsetzung) In der Zwischenzeit sind Leute auf den Wie- serhof gekommen. Schmuser, die versuchten, ihm eine zweite Frau anzupreisen, denn das Besitztum ist stattlich und der Bruckner ja auch noch kein alter Mann. Er hat freilich für seine Jahre schon zu viele graue Haare und einen Zug um den Mund, der einem Fünfzig- Jährigen besser anstünde als ihm. Aber einmal ist ihm eine solchermaßen Angepriesene zu hHählich, oder sie hat ihm zu wenig, oder ihr Ruf ist nicht der beste, oder sie scheint nicht ganz gesund. Außerdem ist noch eine andere Sache da, die ihn schwanken läßt. Seit die Wie- Serin, die geborene Störauer, tot ist, machen ihm dauernd deren Verwandte Schwierigkei- ten. Denen paßte es schon nicht, daß der Fremde— 80 nannten sie den Toni— so mir nichts dir nichts in das große Sach' heiratete und damit ein vermögender Mann wurde. So- lang die Tochter vom alten Störauer lebte, schwiegen sie. Gleich nach deren Sterben aber nahmen sie sich gemeinsam einen Anwalt, einen aus der Stadt, und der schickt nun Brief auf Brief, kommt mit vielen Paragraphen da- her und gräbt ein früheres Testament aus. Als es ihm zu dumm wird, nimmt auch der Wieser einen Advokaten, und nun ist des Pro- zessierens überhaupt kein Ende mehr. Auch das kostet Geld.— Aber was bedeutet das dem Wieser schon! Er verkauft ein Stück von sei- nem großen Grund, wie er schon vor einem halben Jahr eins verkauft hat, an den Makler Liechtenstein von Pegernhausen. Dieser gleiche Wieser also sitzt, wie er die Geschichte von der Geburt auf dem Hocheder- hof hört, im Wirtshaus, hat schon etwas glä- serne Augen und bestellt sich gerade noch ein neues Bier.— Der Lachner vom Nachbardorf hat die Kunde mitgebracht.— Und ein ganz schwerer Bub soll es auch noch sein, berichtet der Lachner, und der Hocheder, dieser verteu- felte Mensch, habe schon überall Glück, auch mit der Frau. Denn sie halte nicht nur Haus und Hof zusammen und wisse sich Respekt zu verschaffen, sondern sie bringe dem Bauern auch einen Buben, und sicherlich werde es nicht bei diesem einen bleiben! „So eine hättest du auch haben sollen“, fährt der Gast fort, sich an den Wieser wendend. „Von der hättest du auch einen Erben bekom- men. Oder auch zwei und drei.— Was hast du heute schon von deinem Hof? Eines Tages legst du dich hin und stirbst, und Leute, die du nicht schmecken kannst, setzen sich auf deinen Stuhl!“ „Einen Dreck werden sie!“ fährt der Trun- kene auf. Er wird in der letzten Zeit gerne aus- fällig und das gleich gar, wenn er zuviel ge- trunken hat.„Einen Buben hat er, sagst du? — Ich wollt', er hätt' ihn nicht lange.. ich kann ihn nicht ausstehen, den Kerl, der immer 80 tut, als wäre er allein auf der Welt!“ ö „Das ist er nicht. Aber er ist was und er kann Was. Sie sagen, er könnte noch einmal Landrat werden. Gescheit genug dazu ist er. Und Geld hat er auch. Der kann noch allerhand dazu- keküfen, wenn zu dem einen Buben noch ein paar andere kommen.— Vielleicht von dir, Wieser; bist ja sein Nachbar; deine Felder lie- gen ihm am besten.“ „Reinen Stein wird er von mir bekommen!“ grölt der Angesprochene.„Eher bring' ich ihn um und häng mich selber auf!“ Der Lachner lächelt ganz hinterkünftig, und mit ihm lächeln die zwei, drei anderen Gäste, die um diese ungewöhnliche Zeit in der Gast- stube sitzen.„Meinst du?“ fragt endlich der Blasischuster vom Ofenwinkel heraus. Der Blasi sitzt auch lieber beim Bier als bei Pech und Ahle.„Meinst?— Und wenn er nun schon ein Trumm hat von deinem Land, was?“ „Red' nicht so blöd daher „Ich laß' mir von dir gleich sagen, ob ich blöd red' oder nicht!“ braust da der Schuster auf. „Damit du es weißt... die zehn Tagwerk von der oberen Leiten, die du dem Liechtenstein verkauft hast, sind in Wirklichkeit dem Hoch- eder zugefallen; sie sind schon eingetragen auf seinen Namen!“ „Was?“ Der Wieser ist aufgestanden, steht schwankend in der Mitte des Raumes und rollt wild mit den Augen.„Wenn das wahr ist dann geh ich hin zum Liechtenstein und zeig i a „Warum willst du ihn anzeigen?“ lacht der Schuster.„Ist er nicht ein Makler, und ist es nicht sein Geschäft, daß er was kauft und wie- der verkauft?— Hat dich jemand gezwungen, den Grund herzugeben? Gewiß nicht. Aber in Zukunft mußt' halt aufpassen, daß du nicht zum Schluß immer mehr an deinen vornehmen Nachbarn hergibst—“ „Und ob ich das tu'!“ schreit der Wieser. Er trinkt sein fast volles Glas auf einmal aus, Wirft einen Geldschein auf den Tisch und tor- kelt zur Türe hinaus. Als ihm die kühle Abend- luft über die Stirne streicht, wird ihm, in hal- ber Ernüchterung, erst ganz klar, was da ge- schehen ist— daß er, wenn auch auf Umwe- gen, ein Stück von seinem Grund ausgerechnet an den Hocheder hergegeben hat.— Was kann man dagegen tun?— Eine Anzeige erstatten? — Oder dem Rechtsanwalt schreiben? Er geht, langsam und mit sich selbst spre- chend, den Weg vom Dorf zum Wieserhof hin- auf. Die Leute, die ihm begegnen, schütteln die Köpfe. Als der Bauer bei seinem Anwesen an- kommt, brennt schon Licht hinter den Fenster- scheiben. Der Hund schlägt an. Mühsam ver- sucht der Toni Bruckner, aufrecht zu gehen; es ist nicht leicht. Im Wohnzimmer sitzt die Hauserin, entbietet ihm einen flüchtigen Gruß und geht dann in die Küche, um ihm das Essen 2zu richten. Später, von seinem Schlafzimmer aus, schaut er, nun schon wieder mehr zur Besinnung ge- kommen, bergwärts in jene Richtung, in der er den Hof des Hocheder weiß. Auch dort bren- nen Lichter.— Also ein Kind hat sie ihm ge- boren.— Einen Buben. Einen Erben.— Und er?— Er hat wohl auch einen Hof, aber keine Frau und keinen Sohn! Muß der Mensch da oben nur Glück haben und er nur Unglück? Der Bauer in der Wies läßt den Kopf auf die Hand fallen, die sich um den Fenstergriff ge- legt hat. Vielleicht, denkt er, bleibt ihnen das Kind gar nicht, vielleicht ist es morgen schon Wieder tot. So etwas kommt nicht selten vor. Ist es tot, flüstert er vor sich hin, ist es tot, und dann hat der Hocheder auch keinen Erben, und die Leute im Dorf brauchen nicht nur über ihn zu reden, den Wieser bauern 2 Fast auf den Tag ein Jahr später gebiert Magdalena ihrem Mann ein zweites Kind, eine Tochter, die nach dem Willen des Vaters in der Taufe den Namen der Mutter erhält.— Der Bub heißt, wie konnte es anders sein, Martin; aber Martl wird er gerufen. Diese Magdalena, aufgewachsen in einem einsamen Waldhaus, unter der Obhut eines ge- wissen Kajetan, über die Schulter angesehen von den Dorfleuten, später eingesperrt, wieder entlassen, als Dienstmagd bei einem Gutsin- Spektor tätig, ist nunmehr zu einer schönen Frau herangeblüht. Im Hause respektiert man sie als„dle Frau“. Mit Martins Schwester verträgt sie sich vor- trefflich, wenn auch die einstige Institutsvor- steherin mit dem Plan liebäugelt, sich in einem Heim einzukaufen und dem Landleben auf immer den Rücken zu kehren. Der Bauer wiederum behandelt sie vor frem- den Augen gut, aber fast kühl. Sind sie aber unter sich, so staunt sie immer wieder über die Stille und gute Zärtlichkeit, deren dieser große, starke und gescheite Mann fähig ist. Als der Sohn Martin des Hochederbauern fast fünf Jahre alt ist, holt man wieder die Hebamme auf den großen Hof. Gegen Abend liegt ein Schwesterchen der kleinen Magdalena im Bett und verkündet mit kräftigem Schrei seine Ankunft in dieser Welt. * Wieder gehen zwei Jahre über die Welt. Der Hocheder nähert sich schon den Fünfzigern. Seine Frau gilt als die stattlichste in weitem Umkreis. Was sie in die Hand nimmt, scheint zum Segen zu werden. Gortsetzung folgt) Se Henhhe, Klein-Anzeigen können Sie telefonisch aufgebes Ruf 86216 „der damit gleichzeitig das b Von Me Zelle 208180 Gene Serei keine Von! einm: Sewe gleru franz die 2 Algie hatte Poste Regie 2 Streit Lalste