32. * 1 be* n n nN N. 7 7 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die G-gespaltene Mil- meterzeile 15 Pfg.— Ereisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 104 Mittwoch, den 2. Juli 1958 10.58. Jahrgang Unter falscher Flagge Von Gustav Roeder Wer den Wahlkampf in Nordrhein- West- alen aufmerksam verfolgt hat, der gewann zuweilen den Eindruck, hier würde sich das Schicksal des deutschen Volkes entscheiden. Denn die großen Parteiredner sprachen in erster Linie über außenpolitische Probleme: über die Atombewaffnung, die NATO, die Sicherheit, den Ost-West-Konflikt. Als ob dies alles am kommenden Sonntag entschieden würde. g 5 5 80 8 Wir wollen einmal davon absehen, daß Selbst bei den großen Parteikundgebungen die oben angedeuteten Themenkreise nur sehr plakathaft umrissen werden und stets auf die Schlußpointe„Wählt meine Partei“ zuge- schnitten sind. Das ist in einem Wahlkampf immer so. Wir wollen auch davon absehen, dal der Wahlkampf an Rhein und Ruhr zu einer Wahlschlacht mit unerfreulichen Neben- erscheinungen ausgeartet ist, und daß er im Bundestag ein sehr spektakuläres Nachspiel Hatte. Wir wollen vielmehr die Frage stel- len, ob hier nicht falsche Maßstäbe angelegt Werden und ob die Bundesrepublik nicht auf iiem Wege ist, ihre föderalistische Ordnung zulfzugeben. In Nordrhein- Westfalen geht es bei dem Aerzeitigen Wahlkampf einzig und allein um die Besetzung der 200 Landtagssitze. Und die- ser Landtag hat lediglich landespolitische Aufgaben; in die Außenpolitik des Bundes kann er nicht dreinreden. Mit Atombewaff- nung, NATO, Sicherheit und Ost-West-Kon- Hlikt braucht er sich nicht zu befassen. Aber wie steht es mit der Einflußnahme der vom Landtag gewählten Regierung im Bun- desrat? Der Bundeskanzler hat die außen- politische Wichtigkeit der landespolitischen Entscheidung an Rhein und Ruhr immer wie- der mit dem Hinweis auf den Bundesrat be- gründet. Aber man sollte die Behauptung, das Wohl und Weh der Bundesrepublik hänge von den fünf Stimmen ab, die Nordrhein- Westfalen im Bundesrat abgibt, als das be- zeichnen, was sie ist. nämlich als wahltakti- sches Manöver. Dem Bund skanzler ist selbst- Verständlich viel daran gelegen, dag auch in den Länderregierungen seine Parteifreunde Sitzen. Dies erleichtert ihm seine Aufgabe. Aber er kann seine Politik selbst dann noch fortsetzen, wenn im Bundesrat eine gegen ihn gerichtete Mehrheit säge. Denn nach dem Grundgesetz geht die Staatsgewalt vom Volke aus, und das Volk der Bundesrepublik wird vom Bundestag und nicht vom Bundesrat repräsentiert. Die Bun- desgesetze werden vom Bundestag beschlos- Sen, und selbst wenn der Bundesrat ein Ge- Setz ablehnt, hat der Bundestag immer noch die Möglichkeit, den Einspruch des Bundes- rates zurückzuweisen. Abgesehen von dieser Rechtslage haben die Männer, die im Bundes- rat sitzen, bisher immer so viel staatspoliti- sche Verantwortung gezeigt, daß sie die Grundkonzeption der Regierungspolitik nicht gestört haben. Das könnte anders werden, so- bald sich bei den bevorstehenden Landtags- wahlen ein Erdrutsch zugunsten der SPD er- geben würde, Aber abgesehen davon, daß dies unwahrscheinlich ist, neigen wir zu der Auf- kassung, daß eine starke Regierung und ein Bundestag mit einer soliden Mehrheit jeder- zeit ihren Willen in allen entscheidenden Punkten durchsetzen können. Die erste Aufgabe der Landesparlamente und der von ihnen eingesetzten Landesregie- rungen ist es, Landespolitik zu treiben. Erst in zweiter Linie kommt die kontrollierende Einflußnahme auf die Bundesgesetzgebung auf dem Weg über den Bundesrat, Der Wahl- kampf in Nordrhein- Westfalen trägt aber die umgekehrten Vorzeichen, woran alle Parteien Sleichermaßen Schuld tragen. Nicht zu Un- recht hat der baden- württembergische Mi- Nisterpräsident Dr. Gebhard Müller dieser Tage bedauert, daß die Landtagswahlen im- mer stärker„für bundespolitische Zwecke mißbraucht und als Testwahl angesehen wer- den“. Bei anderer Gelegenheit— beim nord- Württembergischen Landesparteitag der CDU — hat Dr. Gebhard Müller das Zusammen- Tallen von Bundes- und Landtagswahlen, wie dies auch in jüngster Zeit immer wieder vor- geschlagen wurde, abgelehnt. Der Minister- Präsident hat offensichtlich die Gefahren er- kannt, die den Ländern drohen. Die Entwick⸗ zung in den nunmehr fast neun Jahren seit dem Bestehen der Bundesrepublik hat die Länder immer stärker zurücktreten lassen; ja man kann sogar von einem Rückzug des Föderalismus sprechen Die fähigsten Köpfe der Parteien streben längst weg von der Landespolitik und versuchen, im Bundestag Srößeren Einfluß auszuüben, Sie stehen lie- ber im dritten Glied des Bundestages als im ersten Glied eines Landtages. Da ist sehr bedauerlich, aber wer die Sitzungen der Landtage verfolgt, diese oft langweiligen Aus- einandersetzungen um zweitrangige Pro- bleme, der kann den Drang der fähigen Po- litiker nach Bonn sehr wehl verstehen. Das schlimmste, was dem Föderalismus Passieren könnte, wäre eine Nivellierung der Regierungen in Bund und Ländern, also die Bildung Sleichartiger EKoalitioren in ganzen 8 a 5. 8 . 0 chen oder Haushaltss Etzel sieht aber noch keine Gefahren— Eine „ſinanzielle Lawine“ kommt auf den Bund zu Bonn(dpa). Die dritte Lesung des Bundes- haushalts brachte am Dienstag die Regie- rungsparteien und die Opposition in haushalts- rechtlichen und politischen Fragen erneut in zum Teil heftige Gegensätze. Die General- debatte um die haushaltspolitischen Grund- sätze kreiste in erster Linie um den Verteidi- gungsbeitrag. Trotz sommerlicher Hitze wurde die bis zu den Nachmittagsstunden sachliche Atmosphäre stürmisch, als der SPD- Sprecher Erler den Bundeskanzler und die CDU/ CSU scharf attackierte. Für die CDU/CSU-Fraktion fragte Dr. Vogel im Hinblick auf die Verminderung des Steuer- auf kommens als Folge der neuen Steuerreform und auf die gewaltigen Aufgaben der Zukunft: „Wird das durchzuhalten sein?“ Er räumte ein, daß das bisherige Steuersystem die Kon- zentration in der Großgwirtschaft begünstigt und damit zu kritischen Erscheinungen ge- führt Habe. Die Reform der Umsatzsteuer sei dringend erforderlich. Sie müsse eine echte Wettbewerbsneutralität wieder herstellen, doch seien keine Steuernachlässe zu erwarten. Angesichts der Haushaltsreste in Höhe von 8,3 Milliarden DM forderte Vogel, das Par- lament solle in Zukunft nicht mehr Ausgaben Planen, als tatsächlich zu verwirklichen sind. Als gleichfalls problematisch bezeichnete Vogel die 15 Milliarden DM„Bindungsermächtigun- gen“ des Verteidigungshaushalts. Man müsse sie in den kommenden Jahren entweder strei- darüber neu beschließen, ohne dag die Landesverteidigung darunter leiden dürfe. Vogel verwies auf die„flnanzielle La- Wine“, die in den kommenden Haushaltsjah- ren auf den Bund zukomme: Strukturverän- derung der Landwirtschaft, Schulbaupro- gramm, Förderung von Wissenschaft und For- schung, Neubau von Krankenhäusern, Was- ser wirtschaft, Atomenergie, ein zehnjähriges Stragenbauprogramm, Mehrausgaben infolge der Rentenreform, Bundesbahn, Entschädi- gung für Heimatvertriebene und Wiedergut- machungsleistungen. Ritzel(SPD):„Nicht gerecht und nicht wahr“ Die tiefe Unzufriedenheit seiner Partei mit der Haushalts- und Finanzpolitik der Bun- desregierung bekundete der SPD-Abgeordnete Ritzel. Dieser Haushalt, so sagte er, balanciere nicht am Rande des Deflzits“, sondern sei Wirklich ein Haushalt des Fehlbetrages. Die SPD empfinde ihn als nicht gerecht, nicht wahr und nicht klar. Zahlreiche Ansätze seien Ungenügend, wie die für die Kriegsopferver- sorgung, den Schutz der Bevölkerung vor Atomwaffen, die Schulraumnot, den Bedarf an Krankenhäusern und den Wohnungsbau. Der SPD-Sprecher wies auf die grundsätz- lich unterschiedliche Einstellung von Regie- rungskoalition und SPD zu den großen Fra- gen der deutschen und internationalen Po- litik hin, die auch zu einer unterschiedlichen Auffassung über den Haushalt führen müß- ten: die Koalition wolle die militärische Si- cherheit. so wie sie sie verstehe, an erster Stelle, die Opposition dagegen wünsche eine Politik ohne die Gefahr, dag Deutschland zu einem atomaren Schlachtfeld wird. Nur diese Politik bringe soziale Sicherheit. Wenn die Bundesregierung den Sozialetat als den größ- ten Haushaltsposten bezeichnet, so liege das nur an einer Ausweitung des Begriffs„So- Zzialausgaben“. In Wirklichkeit werde er von den Ansätzen des Verteidigungsministers Übertroffen.„Die Rüstung und nicht die Löhne sind die Gefahr“. Der Redner unterstrich zum Abschluß die Sorge seiner Fraktion um einen„echten Aus- gleich des Haushalts“. Das gelte besonders für die Zukunft, in der Rückschläge und Kon- junkturschwankungen nicht unmöglich seien. Die SpD werde dem Haushalt,„so, wie er heute aussieht“, nicht zustimmen. FDP: Das Kostüm ist zu weit geschneidert Als Sprecher der FDP-Fraktion sagte der Abgeordnete Lenz(Trossingen), die FDP sei über den Haushalt enttäuscht und werde das auch in der Schlußabstimmung zum Ausdruck bringen. Der Etat, das„schicksalhafte Buch der Nation“, sei in zahlreichen Fällen unsolide und kein Haushalt der Stabilität. Nach den Erfahrungen des ersten Quartals 1958 seien die Steuerschätzungen nicht mehr real zu nennen und das„Kostüm des Haushalts“ sei offensichtlich zu weit geschneidert. Mit der Ausweitung des außerordentlichen Haushalts auf rund 1,8 Milliarden habe die Bundes- regierung die Grundlagen anständiger Finanz- Politik verletzt. Auch Lenz wandte sich gegen die Ausgabenreste und empfahl, die 3,5 Mil- liarden aus dem Verteidigungshaushalt von 1955/56 zu streichen. Es sei sonst zu befürch- ten, daß der zu hohe Ansatz im Verteidi- Sungshaushalt im nächsten Jahr neue Forde- im Libanon sind wieder heflige Kämpfe Düsenjäger, Panzer und Artillerie eingesetzt — Enttäuschung über Hammarskzöld-Bericht Beirut(dpa). Mit Düsenzägern, Panzer- wagen und Artilleriegeschützen gingen die li- banesischen Regierungstruppen am Dienstag gegen Einheiten der Aufständischen vor, die sich südlich der Hauptstadt Beirut und im Norden des Landes festgesetzt haben. Das Schwergewicht der Kämpfe lag wieder im Gebiet der Hafenstadt Tripoli und im Raum von Schemlan und Ainab— zwei Gebirgs- orten etwa 15 km südlich von Beirut. Nach libanesischen Berichten gelang es den Regierungstruppen, die Rebelleneinheiten un- ter dem Rommando des Drusenführers Dschumblat, die sich am Vortage bis in be- drohliche Nähe des Beiruter Flughafens vor- gearbeitet hatten, wieder mehrere Kilometer zurückzudrängen. Der Geschützdonner des mehrstündigen Gefechtes, bei dem auch Auf seiten der Aufständischen Granatwerfer ein- gesetzt wurden, war noch im Stadtgebiet von Beirut zu hören. Der übanesische Staatspräsident Schamun, empfing am Dienstag die Botschafter der Vereinigten Staaten. Großbritanniens und Frankreichs zu getrennten Unterredungen über die anhaltende Krise. Für den heutigen Mittwoch hat das libanesische Außenministe- rium die Chefs aller in Beirut vertretenen diplomatischen Missionen zu einer Bespre- Bundesgebiet. Auch diesem in Bonn bereits geäubßerten Gedanken hat Gebhard Müller widersprochen und erklärt, wenn Parteien, die im Bund im Verhältnis von Regierungs- Partei und Opposition zueinander stünden, sich in den Ländern zu Koalitionen zusam- menfänden, so sei das geeignet, die Gegen- Sätze abzuschwächen. Dr. Müller ist hier of- fensichtlich anderer Meinung als sein Partei- kreund Adenauer, dem an einer sicheren, möglichst von allen Gefahren freien parla- mentarischen Unterstützung im Bundestag, im Bundesrat und darüber hinaus in allen Landesregierungen viel gelegen zu Sein Scheint. Wir aber meinen, ein wenig Unruhe in der Innenpolitik sei nicht unnütz. Aber man sollte dann auch den Kampf wirklich auf die Innenpolitik beschränken und nicht bei Landtagswahlen so tun, als ob ein Lan- desparlament über die Atombewaffnung der Bundeswehr oder über die Wiedervereinigung entscheiden könnte. 5 5 chung eingeladen, in der ern„Bericht uper die Lage und die fortgesetzte ausländische Unterstützung der Rebellen“ bekanntgegeben werden soll. Das libanesische Kabinett hat am Diens- tag den Bericht des UN- Generalsekretärs Hammarskjöld über seine Beurteilung des libanesischen Konflikts mit großer Enttäu- schung zur Kenntnis genommen. Es wurde dabei darauf hingewiesen, daß die Infiltra- tion aus Syrien anhalte. Die libanesische Regierung will die Westmächte und die übri- gen Mitglieder des Sicherheitsrats der Ver- einten Nationen bitten, ihre Forderung nach Entsendung von Polizeitruppen der Verein- ten Nationen nach dem Libanon zu unter- Stützen. tuation ist schwierig geworden rungen auf Zahlung von Stationierungsko- sten auslöst. Der FDP-Abgeordnete Jan Eilers forderte eine grundsätzliche Neuverteilung der Steuern zwischen Bund und Gemeinden. Dr. Schild wies für die DP den Vorwurf der SPD zurück, daß der Haushalt nicht klar und nicht wahr sei. Dieser Haushalt habe gewisse bewegliche Momente mit Rücksicht auf die beweglichen Momente in der Politik. Schild forderte die Bundesregierung auf, durch Ver- Waältungsabkommen bestimmte Zuständigkei- ten von Bund und Ländern genau àabzugren- zen. Mit Nachdruck wandte er sich gegen die steuerfreien Sondergehälter der Beamten und Angestellten bei den europäischen Verwal- tungsbehörden. Bundesfinanzminister Etzel wies den Vor- Wurf zurück, der Etat sei formell und mate- Tiell nicht ausgeglichen. Die Haushaltsreste und die Bindungsermächtigungen seien jedoch ein ernstes Problem. Die erheblichen Schwie- rigkeiten bei den Gemeindefinanzen müßten durch einen Ausgleich zwischen den Gemein- den mit viel Geld und denen mit wenig Geld beseitigt werden. Etzel räumte ein, daß die Haushaltssituation zwar schwierig sei, er sehe aber für 1958 keine Gefahren. Ein eventuelles Deflzit bleibe immer übersehbar. Heftige Ausein andersetzung SPD- Adenauer Die bis dahin ruhige Atmosphäre im Bun- destag begann trotz der sommerlichen Hitze stürmisch zu werden, als der SPD-Abgeordne- te Erler den Bundeskanzler und die CDU/CSU heftig angriff. Er forderte, daß das Parlament Einblick in die Verwendung der umstrittenen Mittel des Bundeskanzlers erhalte. Es führe zum Obrigkeitsstaat, wenn jede Kritik an der Regierung oder dem Bundeskanzler als Schä- digung der Staatsautorität und der deutschen Interessen hingestellt werde. Mit beißender Schärfe kritisierte Erler den„Byzanthinismus“, den die Gefolgsleute des Kanzlers betrieben. Dr. Adenauer sei der einzige, der sich dies verbitten könne. Nachdem der Fraktions vorsitzende der CDU/CSU, Dr. Heinrich Krone, einige Vor- Würfe Erlers zurückgewiesen hatte, erklärte Dr. Adenauer, daß niemals mit seinem Wissen oder Willen Geld des Bundeskanzleretats für Parteizwecke ausgegeben worden sei. Zu neuen heftigen Auseinandersetzungen kam es, als Erler behauptete, der Bundeskanz- ler habe das Bundesverfassungsgericht vor dem Urteil über die Unzulässigkeit, Partei- spenden von der Steuer abzusetzen, unter Druck setzen wollen. Der Kanzler entgeg- nete darauf, er habe in seinem Schreiben an das Bundesverfassungsgericht lediglich er- Klärt, daß er ihm neue Tatsachen mitteilen Wollte, ohne deren Kenntnis es kein unan- greifbares Urteil finden könne. 25 2—— De Gaulle ist erneut in Algerien Paris(dpa). Der französische Ministerprä- sident de Gaulle ist am Dienstagmittag zu seinem zweiten Algerienbesuch auf dem Mili- tärflugplatz Telergma in der Nähe von Con- stantine eingetroffen. Er wird von Staats- minister Guy Mollet begleitet, Auf dem Flug- Platz wurde de Gaulle von seinem General- delegierten Salan begrüßt. Später flog der französische Regierungschef zu einem unbe- kannten Ziel weiter. Moskau: USA sollen mit Punkow/ verhundeln Dulles will sich nicht erpressen lassen— Hin und Her um amerikanische Flieger Washington(dpa). Die Sowzetunion hat sich am Dienstag erneut nicht für zuständig erklärt, die Bemühungen der Vereinigten. Staaten um die Freilassung von neun ameri- kanischen Fliegern aus der sowietischen Be- satzungszone Deutschlands zu unterstützen. Der sowjetische Botschaftsrat in Washing⸗ ton, Striganow, erklärte dem Staatssekretär im Außenministerium, Murphy, die USA müßten sich unmittelbar an die sowietzonale Regierung wenden, wenn sie eine Freilas- sung der Besatzungsmitglieder des ameri- kanischen Hubschraubers erreichen wollten, der kürzlich über der Sowjetzone zur Lan- dung gezwungen wurde. Murphy hatte die Sowjetunion ersucht, sich in die amerikani- schen Bemühungen zur Freilassung der Flie- ger einzuschalten, die sich seit dem 7. Juni im Gewahrsam der Sowjetzone befinden. a Der amerikanische Außenminister Dulles versicherte am Dienstag auf seiner wöchentli- chen Pressekonferenz, daß sich seine Regie- rung nicht erpressen lassen werde, um von den Sowietzonenbehörden die Freilassung der neun Flieger zu erreichen. Falls sich die USA solchen Erpressungsver- suchen beugen würden, könnten auch andere Staaten dazu ermutigt werden, ebenfalls ame- rikanische Staatsbürger als Geiseln zu be- nutzen. Die Sowietzonenrepublik sei darum bemüht, die Freilassung der neun Amerika- ner von Bedingungen abhänsis zu machen 2 5. 55 8 5 1 5. und von den USA einen politischen Akt zu erzwingen, der praktisch auf die Anerken- nung der Sowjietzonenregierung als eines sou- Veränen Staates hinauslaufen würde. Der Außenminister äußerte zuversichtlich, daß man die festgehaltenen Amerikaner freibe- kommen werde, sobald die andere Seite sich darüber klar werde, daß keine politischen Ge- winne mehr zu erzielen und die Festhaltung der amerikanischen Soldaten von Nachteil sei. Allerdings sei bisher kein Erfolg in Aussicht. Im ähnlichen Sinne äußerte sich Dulles über die Entführung von 42 Amerikanern in Kuba. Den kubanischen Rebellen gehe es of- kensichtlich darum, eine amerikanische Ein- mischung in die inneren Angelegenheiten ihres Landes zu erreichen. Die amerikani- sche Regierung sei aber keinesfalls zu einer Intervention bereit. Die Festnahme der neun amerikanischen Flieger, die am letzten Wochenende in der Sowietunjon zur Landung gezwungen wur- den, sei ein anderer Fall. Es sei allerdings Srotesk anzunehmen, daß ein unbewaffnetes Flugzeug mit Propellerantrieb absichtlich den sowjetischen Luftraum verletze. Er könne aus eigener Erfahrung sagen, daß die Orientie- rung für die Piloten auf der Route nach Te- heran besonders schwierig sei, wenn der Funkempfang gestört werde. Es stünden starke sowjetische Sender in diesem Bereich, während mit den westlichen Stationen nur eine schwache Funkverbindung vorhanden sei. Eiserne Kreuze über der Akropolis Uberlandflüge strapazieren die Privatkasse Großer Aktionsradius unserer Düsenjäger Fürstenfeldbruck(dpa). Den Düsen jäger-Piloten der deutschen Luftwaffe ist der Himmel über der Bundesrepublik zu klein. Kaum richtig auf Flughöhe.„stoßen“ sie sich schon an Zonen- und nationalen Grenzen. Da- her tauchen jetzt häufiger Flugzeuge mit dem Eisernen Kreuz auf Rumpf und Tragflächen über befreundeten europäischen Staaten auf. Von Schottland bis Lissabon und Sevilla, von Kopenhagen bis Malta oder zum Bospo- rus spannt sich der Aktionsradius solcher Uberlandflüge, die den Abschluß der fliege- rischen Ausbildung auf den zweisitzigen Dü- senflugzeugen des amerikanischen Typs„T 33“ bilden. Auf Einladung des Kommandos der Schulen der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck konnte zum erstenmal ein Pressevertreter an einem Uberlandflug deutscher Flugschüler nach Athen teilnehmen. Als die Unteroffiziere Erich Reichart und Peter Fischer auf dem Flugplatz Eleusis bei Athen aus ihren Maschinen stiegen, lag ein Arlebnis hinter innen, wie es wohl nur einem Düsenjägerpiloten beschieden ist. Zum ersten- dal haben diese beiden 20 Jahre alten Flug- hüler den italienischen„Stiefel“ nicht nur auf der Karte unter sich gesehen. Nach zwei- stündigem Flug von Fürstenfeldbruck in 13 Kilometer Höhe über die Alpen und Nord- ud Mittelitalien leuchtete ihnen beim Uber- queren der Apenninen-Halbinsel von Rom nach Brintlisi das tiefe Blau der Adria ent- gegen, während hinter ihrem Rücken langsam das Mittelmeer„versank“. Eine Stunde nach dem Start von Brindisi, wo zum Auftanken zwischengelandet wurde, drehten die Maschi- nen bereits ihre Runden über Einheiten der 6. amerikanischen Flotte im Hafen von Piràus Und über der griechischen Hauptstadt, aus deren Häusermeer die Akropolis aàufragt. Nun sind die Uberlandflüge allerdings kei- neswegs dazu angesetzt, die jungen Flugschü- ler vor ihrer Versetzung zu den Waffenschu- den und Einheiten noch rasch mit den Se- hens würdigkeiten fremder Länder vertraut zu machen. Das ist lediglich eine Begleit- erscheinung, die für die Anspannung während des Fluges entschädigen mag. Denn in der Luft muß„harte Arbeit“ verrichtet werden, das steht außer Zweifel. Ein Uberlandflug verlangt exakte Vorberei- tung und äußerste Konzentration. Abgesehen davon, daß in der„Cockpit“(Führerkanzel) der„1 33“ an die hundert Meßinstrumente, ampen, Uhren, Rnöpfe, Hebel und Tasten überwacht oder betätigt werden müssen, so 801L auch beim Flug in Formation der Ab- stand zum Vorder- oder Neben-, Mann“ ein- Sehalten werden. Eine nicht minder große Aufmerksamkeit ist im Funksprechverkehr mit den Boden-Kontrollstationen erforderlich, welche die Flugzeuge„am Gängelband“ füh- ren und sie von Station zu Station„weiter- reichen“. In der Militärfliegerei der westlichen Welt ist Englisch die Einheitssprache. Daher wird Auch schon der gesamte theoretische Unter- richt auf der Fliegerschule in Englisch erteilt, das viele Schüler erst im Grundlehrgang neben der militärischen Ausbildung erlernt Haben. Beim Uberlandflug können sie ihre Kenntnisse auf„internationaler Ebene“ prü- len, denn das„griechische“ Englisch klingt in den im Pilotenhelm eingebauten Kopfhörern Wieder völlig anders als das kurz zuvor aus dem Munde eines Italieners aufgenommene Englisch. Der Name„Fürsty“, wie die Amerikaner den Fliegerhorst Fürstenfeldbruck vor den Toren Münchens tauften, hat überall einen guten Klang. Wo immer eine von den 68 in Fürstenfeldbruck stationierten„T 33“ landet, sind ihre Piloten gern gesehene Gäste. Das liegt bestimmt nicht daran, daß in fast allen Westlichen Ländern Luftwaffenofflziere sit- zen, die in der vor kurzem aufgelösten NATO- Fliegerschule Fürstenfeldbruck unter ameri- Kanischer Anleitung„auf Düse“ eingeflogen wurden und nun ihr dort gelerntes„Grüß Gott“ bei Besuchen deutscher Kollegen an- ringen wollen. Ein in„Fürsty“ ausgebildeter Düsenjäger- Pilot gilt als„topfit“. Denn über diesem ober- ayerischen Ort lacht nicht fast das ganze Jahr über die Sonne wie in Texas oder Flo- Frida, Wo die meisten amerikanischen Flieger geschult werden. In Fürstenfeldbruck wird Auch dann noch geflogen, wenn die Wolken 66 Meter tief über dem Platz hängen und die Sicht nur noch 700 Meter beträgt. Die knappe Finanzlage, die für den Aufbau Aer deutschen Bundeswehr charakteristisch 8b, spüren auch die Piloten bei ihren Uber- landflügen, Bis zu einer endgültigen Rege- lung empfangen sie vorerst nur einen gewis- sen Prozentsatz des Tages- und Ubernach- tungsgeldes, das einem Beamten in vergleich- aer Dienststellung bei Auslandsreisen zu- steht. Das bedeutet, in„klingende Münze“ umgesetzt, daß ein Oberfeldwebel für Grie- chenland, das neben Großbritannien in die 3 Vergütungsklasse eingestuft ist, für 4 Stunden 17 DM erhält. Mit dieser Summe 1 0 er bestenfalls gerade die Ubernachtung in einem zweit- oder drittklassigen Hotel be- zahlen. Die deutschen Flieger müssen sich bei Aus- Jandsaufenthalt selbst verköstigen und ein ae! suchen, wo sie ihre Kombination mit dem Zivilanzug vertauschen, Uniformen wer- den nicht mitgenommen. Die Folge dieser „Selbstversorgung“ ist, daß jeder Auslands- Hug für die Piloten ein Zuschußzgeschaäft 18t, das sie mit einem Griff in die Privatkasse ausgleichen müssen. Es ist daher schon vor- Sekommen, daß ein angehender Düsenjäger- Pilot auf einen Uberlandflug verzichten mußte, Weil er gerade„knapp bei Kasse“ War.“ r. Wohlgemuth auf freiem Fuß 30 990 DM Kaution— Haftbefehl bleibt bestehen Karlsruhe(dpa). Der Berliner Arzt Dr. Wolkgang Wohlgemuth ist am Dienstag nach Hinterlegung einer Kaution von 30 000 DM auf kreien Fuß gesetzt worden! Der Dritte Strafsenat des Bundesgerichtshofes hatte diese Sicherheitsleistung zur Voraussetzung für die Half entlassung des Angeschuldigten gemacht. Dr. Wohlgemuth muß allerdings seinen Wohn- itz in der Bundesrepublik mit Ausnahme von derlin nehmen und sich zeclen 1 N vor der Wahl Persönlich übernehmen. Genfer Konferenz hinter verschlossenen Türen Nur technisch-wissenschaftliche Beratungen— Politiker sollen dann die Folgerungen ziehen Genf(dpa). Die Beratungen der führenden Atomwissenschaftler aus Ost und West über die technischen Möglichkeiten zur Entdeckung etwaiger geheimgehaltener Atomwaffenver- suche werden hinter verschlossenen Türen ge- führt. Lediglich die Eröffnungsansprachen, mit denen die Konferenz der Wissenschaftler aus acht Staaten am Dienstag in dem ehemaligen Völkerbundspalast in Genf eingeleitet wurde, waren für die Presse zugänglich. Die Beratun- 3. am Mittwoch nachmittag fortge- setz Federführend für die Konferenz sind die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten. Die Delegationen dieser beiden Staaten werden jedoch durch Vertreter der Tschechoslowakei, Polens und Rumäniens auf östlicher Seite und durch Wissenschaftler aus Großbritannien, Frankreich und Kanada auf westlicher Seite erweitert. Aus den Reden des sowjetischen Delega- tionsführers Fedorow und des amerikanischen Delegationsführer Fisk ging hervor, daß die Sowietunion sich im letzten Augenblick der amerikanischen Forderung gebeugt hatte, daß sich die Konferenz lediglich mit dem techni- schen Problem einer Uberwachung der Ein- Stellung von Atomversuchsexplosionen befas- sen solle. Beide Delegierte betonten, die Ein- stellung der Versuchsexplosionen mit atoma- ren Waffen sei ein politisches Thema, das nicht mehr in den Aufgabenbereich der Kon- ferenz hineingehöre, sondern nach Abschluß der Konferenz gesondert behandelt werden müsse. Es sei jedoch zu hoffen, daß das Ergeb- nis dieser wissenschaftlichen Konferenz dazu beitragen werde, die baldige Einstellung der Atombombenversuche zu ermöglichen. Bei den Beratungen sitzen sich neun öst- liche und sieben westliche Delegierte am Ver- handlungstisch gegenüber. Durch die zusätz- lichen Berater umfassen beide Delegationen jedoch über 30 Vertreter. Wie lange die Kon- ferenz dauern wird, ist noch nicht abzusehen. Unterrichtete Beobachter in Genf sind jedoch der Ansicht, daß sie sich nicht über eine lange Zeit erstrecken werde, wenn der bei den Er- öftnungsansprachen betonte Wille gewahrt wird, die Beratungen lediglich auf das wissen- schaftlich- technische Problem zu beschränken und es den Regierungen und Politikern zu überlassen, aus den Ergebnissen die politi- schen Folgerungen zu ziehen. Die Anregung zu den Beratungen techni- scher Experten ging vom amerikanischen Prä- sidenten Eisenhower aus. Im Verlauf der Vor- pbereitungszeit hatte die Sowjetunion wieder- Holt einschneidende Vorbehalte gemacht, die es bis einen Tag vor Konferenzbeginn als un- gewiß erscheinen ließen, ob die Sowjetunion an den Beratungen teilnehmen werde. Die Wissenschaftler, die den beiden Delegationen angehören, wurden aufgrund ihrer wissen- 55 Qualifikationen und nicht 5 — Slg keltell zu bestimmten Lal SWA! Jach dem Wunsch des amerika- nischen Präsidenten, dem sich auch Minister- präsident Chruschtschow im Verlauf des vor- bereitenden Notenwechsels angeschlossen hatte, sollen die Wissenschaftler möglichst um- geher nd den Regierungen über die Ergebnisse ihrer Beratungen berichten. Die Konferenz mit dem langen Namen Die Sachverständigen aus Ost und West haben sich am Dienstag nach einer ersten etwas mehr als zwei Stunden währenden Sit- zung getrennt, ohne Mitteilungen über die erfolgte Beratung der Tagesordnung und der Prozedurfragen zu machen. Es wurde ledi; bekannt, daß die Konferenz offizi langen Namen führt:„Sachverstà 8 nkonfe- renz zum Studium der Möglichkeit, Verletzun- gen eines eventuellen Abkommens über die Einstellung von Atombombenversuchen fest- zustellen“. Mit Europus Hauptstadt ist es wieder nichts Brüsseler Ministertreffen ohne Entscheidung — Frankreich und Italien zögern Brüssel(dpa). Die Ministerbesprechun- gen in Brüssel über den künftigen Sitz der europäischen Institutionen endeten am Diens- tagabend ohne einen Beschluß über die „Europahauptstadt“. In einem Kommuniqué wurde lediglich mitgeteilt, daß keine Ent- scheidung über die Wahl des Sitzes getroffen Wurde, daß jedoch diese Frage auf der Ta- gesordnung verbleibt und auf einem neuen Ministertreffen erneut geprüft werden soll. Ein Termin für neue Besprechungen wurde nicht vereinbart. Bei den ersten Erörterungen hatten vor al- lem die Präsidenten der drei Gemeinschaften Hallstein EWG), Armand(Euratom) und Fi- net(Montanunion) auf eine schnelle Ent- scheidung über den Sitz der künftigen Haupt- stadt gedrungen, weil die Arbeit ihrer Exe- kutivorgane durch weitere Verzögerungen am Stärksten betroffen wird. Während Frank- reich und Italien für einen Aufschub eintra- ten und Luxemburg eine unklare Haltung einnahm, setzten sich lediglich die Bundes- republik, Belgien und die Niederlande für die Festlegung eines gemeinsamen Sitzes— nämlich Brüssel— ein. Eine Stadt kann aber nur durch einstimmigen Beschluß gewählt werden. 8 Von den Außenministern der sechs Staaten der Europäischen Wirtschafts gemeinschaft waren nur der französische, der luxembur- gische, der belgische und der niederländische erschienen. Bundesaußenminister von Bren- tano, der turnusgemäß den Vorsitz führen Sollte, hatte wegen der Bonner Haushalts- debatte kurzfristig abgesagt. Bundeswirt-⸗ schaftsminister Erhard verließ Brüssel vor Beginn der Besprechungen am Dienstagmor- gen, so daß der Vorsitz automatisch an den einzigen verbliebenen deutschen Minister, Bundesatomminister Balke, flel. In einem Schreiben des Präsidenten des „Aktionskomitees für die Vereinigten Staaten von Europa“, Jean Monnet, wurde die For- derung erhoben, die europäischen Institutio- nen unverzüglich am gleichen Ort und zwar in einem„europäischen Distrikt“ zusammen- zufassen. In dem Schreiben, das während der Brüsseler Beratungen an die Journalisten Verteilt wurde, verweist Monnet auf die im November vergangenen Jahres angenom- mene Entschließung des Komitees, dem maß- gebliche europäische Politiker, darunter Bun- deskanzler Adenauer und der SPD- Vorsit- zende Ollenhauer, angehören. Nach den Besprechungen über die„Europa- hauptstadt“ wurden noch am Dienstagabend die vorgesehenen Verhandlungen über die Freihandelszone und andere europäische Pro- bleme aufgenommen. Diese Erörterungen Werden heute fortgesetzt. ten Tag bei der Polizei melden. Der Haft- befehl bleibt aufrecht erhalten, da gegen Dr. Wohlgemuth nach wie vor der dringende Ver- dacht landesverräterischer Beziehungen be- Steht. 8 Dr. Wohlgemuth war am 20. Juli 1954 zu- sammen mit dem ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Dr. Otto John, nach Ostberlin gefahren und hat sich seitdem an verschiedenen Orten der sowieti- schen Besatzungszone aufgehalten. Er war am 2. Februar dieses Jahres in Westberlin ver- haftet worden, als er dort Bekannte besuchen Wollte. Zuletzt war Dr. Wohlgemuth in Mann- heim in Untersuchungshaft. Arnolds Tod hinterläßt eine empfindliche Lücke DU in schwieriger Lage— Adenauer über- nimmt Hauptlast des Wahlkampfes Düsseldorf(dpa). Der plötzliche Tod Karl Arnolds hat die CDU in eine schwierige Lage gebracht. Den ganzen Montag über fan- den zahlreiche Konferenzen der Christlichen Demokraten statt, auf denen die Folgen der Fortsetzung des Wahlkampfes in Nordrhein- Westfalen erörtert wurden. Da der Verstor- bene in weiten Kreisen der Bevölkerung an Rhein und Ruhr besonderes Vertrauen besaß, hatte die CDU seinen Namen und seine Per- Sönlichkeit stark herausgestellt. Es stand außer Zweifel, daß er im Falle eines Wahl- sieges der CDU wieder Ministerpräsident des größten Landes der Bundesrepublik geworden Wäre. Eine Entscheidung über den Nachfolger Ar- nolds ist bis jetzt noch nicht gefallen, Das Landespräsidium der ODU von Nordrhein- Westfalen hat in einer außerordentlichen Kon- ferenz mit dem Bundeskanzler beschlossen, für Arnold vier Politiker der CDU mit der Führung des Wahlkampfes in Nordrhein- Westfalen zu beauftragen: Wilhelm Jonen, Dr. Franz Meyers, Dr. Straeter und Dr. Duf-⸗ hues. Durch ihre Beauftragur Ng, so Würde er- klärt, ist die Nachfolgefrage nicht berührt. Hamit dürfte die Union vor dem Ausgang der Landtagswahlen am 6. Juli keinen neuen An- Wärter auf das Amt des Ministerpräsidenten mehr wählen. Es verlautete, die neue CDU- Landtagsfraktion werde gegebenenfalls später Aus ihrer Mitte heraus einen Ministerpräsi- denten bestimmen. Die Hauptlast des Wahl- kampfes, die bisher auf Arnold gelegen hatte, Will der Bundeskanzler in der letzten Woche SPD und FDP boten Wahlkampfeinstellung an Ein Vorschlag der nordrhein- westfälischen Koalitionsparteien SPD, FDP und Zentrum, Alle Wahlkampfmaßnahmen angesichts des Todes von Karl Arnold einzustellen, wurde von der CDU abgelehnt. Es wurde erklärt, die Wähler der CDU,„deren Blick ganz von der Persönlichkeit des Verstorbenen in Anspruch genommen War, stellen jetzt, nach seinem Tode, Fragen, auf die wir begreiflicherweise antworten müssen“. Ehrende Nachrufe und Beileidsschreiben Der Tod Arnolds hat bei allen politischen Gruppen in der Bundesrepublik tiefes Be- dauern hervorgerufen. Vor der Bundestags- fraktion der CDU/CSU bezeichnete Adenauer den Verstorbenen als einen Mann von abso- juter Uperzeugungstreue und Lauterkeit. Dr. Heinrich Krone, der Fraktionsvorsitzende der CDU, sagte, in den Jahren des Unrechts und der Unfreiheit habe Karl Arnold in den Rei- hen derer gestanden, die sich zu Recht und Freiheit bekannten und die in schweren Stun- den das Opfer ihrer selbst nicht scheuten. Der DGB-Burdesvorstand gedachte der Verdienste Arnolds um die Einheitsgewerkschaft und be- zeichnete den Toten als„treuen Kollegen und AUfrechten Freund“. Der SPD-Vorsitzende Ollenhauer versicherte in einem Beileids- Schreiben an die Witwe Arnolds, sein Tod hin- terlasse eine große Lücke im politischen Le- ben der Bundesrepublik. Der FDP-Bundes- Vorsitzende Reinhold Maier drückte seine An- teilnahme in einem Beileidstelegramm an den Bundesvorstand der CDU/CSU aus. Simpiendörier zurückgetreten Stuttgart dsw). Der Kultusminister von Baden- Württemberg, Dr. h. c. Wilhelm Simp⸗ fendörfer(CDU), hat Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller am Dienstag seinen Rücktritt erklärt. In seinem Schreiben an den Regie- rungschef weist Dr. Simpfendörfer darauf hin, daß die ihm vom Arzt empfchlene Einschrän- Kung seiner Tätigkeit ais Kultusminister, wie sie sein Gesundheitszustand erfordere, in der Praxis auf die Dauer nicht möglich sei. Er habe sich daher zum Rücktritt entschlossen. Wie das Staatsministerium in Stuttgart weiter mitteilt, hat der Ministerpräsident Dr. Simp⸗ fendörfer gebeten, sein Amt bis zum Amts- Antritt seines Nachfolgers, der noch nicht er- nannt ist, weiterzuführen. Der Kultusminister hatte nach längerer schwerer Krankheit seine wieder eee Arnold Wird am Donnerstag in Düsseldorf beigesetzt. 0 ihrem Opfer ablieg, erhob sich Morena trotz Dienstgeschäfte nach Ostern dieses N Neues uus aller Welt 5 Furchtbare Anschuldigung gegensommer Häftlinge als Eiszapfen— Zeuge sah Lampen schirme aus Menschenhaut Bayreuth(dpa). Im Prozeß gegen den „Totschläger von Buchenwald“ bekräftigte am Dienstag der ehemalige politische Häftling und heutige Kriminalmeister in Vechta bei Oldenburg, Heinrich Weingärtner, daß der da- malige Arrestverwalter im Konzentrations- lager Buchenwald, Martin Sommer, sowohl Injektionsspritzen als auch Gift in seinem Bunker besaß. Sommer hatte bisher diese Be- schuldigung hartnäckig von sich gewiesen. Weingärtner, der als Häftlingspfleger im Revier Dienst tat, sagte aus, er habe vom Sanitätsgehilfen und SS-Scharführer Wilhelm erfahren, daß Sommer, als Lagerkommandant Koch abgelöst wurde, einen Karton mit In- jektionsspritzen und eine groge Korbflasche Phenol ins Revier brachte. Wilhelm habe ge- sagt:„Sommer hat kalte Füße bekommen“. Aus Angst vor einer Untersuchung durch den neuen Rommandänten habe er die Spritzen und das Gift aus dem Bunker entfernt. Eine Behandlung durch die SS-Arzte sei oft gleichbedeutend mit einem Todesurteil ge- wesen, fuhr der Zeuge fort. Im Revier habe es eine Stube 13 mit 24 Betten gegeben, Wo die dort Eingewiesenen„abgespritzt“ worden seien. Weingärtner bestätigte auch, daß eine ganze Arbeitskolonne aus dem Bunker tot herausgebracht worden sei. Sie sei dort ein- geliefert worden, nur weil sie Zeuge war, wie der SS-Führer Abraham einen Häftling brachte. Der Zeuge Fritz Willms aus Stuttgart 1 Als Läufer im Lager, wie er aussagte, acht- bis neunmal im Auftrag von Dr. Howen Spritzen in den Arrestbau bringen müssen. Die Spritzen seien aufgezogen und gefüllt ge- wesen. Als er einmal damit zu lange Zeit ge- braucht habe, sei er von Sommer angeschrien worden:„Du Mistvieh, Du schleichst wie eine Glsardine, das nächste Mal kommst Du dran!“ Dieser Zeuge berichtete auch, daß er einmal im Lager einen Lampenschirm aus Menschen- haut zur„Kommandeuse“ Ilse Koch tragen mußte. Schwer belastet wurde Sommer auch durch den Zeugen Alfred Knieper, der Oberregie- rungsrat in Mainz ist. Enieper Sagte, er habe bei einem Lager-Abendappell im Jahre 1939. gesehen, wie Sommer einen unterernährten Häftling mit mehr als 60 schweren Schlägen so schwer verletzte, daß er tot am Bock lie- gen blieb. Einen anderen Häftling habe Som- mer nach Vollzug der Prügelstrafe mit ver- schränkten Armen am Fenster aufgehängt Und bei eisigen Außentemperaturen mit kal- tem Wasser begossen. Der Häftling sei danp buchstäblich zu einem Eiszapfen erstarrt und erfroren.„Ich hatte den Eindruck, ein Mord an einem Gegner des Naziregimes wurde da- mals als Vaterländische Tat gewertet!“ sagte der Zeuge, nach dessen Auffassung in den Jahren 1937 bis 1945 in Buchenw ald minde- stens 41 000 Menschen ihr Eeben lassen mug ten. Der Kriminalsekretär Heinrich Nett aus Dortmund und der Kriminalrat Dr. Bernhard Wehner aus Düsseldorf bestätigten danach. daß Sommer in einem früheren Geständnis zugegeben habe, zahlreiche Morde allein und ohne Auftrag ausgeführt zu haben. Dr. Weh ner sagte, es habe nicht nur das Geständnis, sondern auch andere Beweise dafür gegeben, 115 Sommer tatsächlich die Morde verübt atte. Schweres Straßenbahnunglück in Berlin Berlin(dpa). Ein schweres Straßenbahn- Unglück, bei dem ein Todesopfer und sieben Verletzte zu beklagen sind, ereignete sich am Dienstagmorgen während des Hauptberufs- Verkehrs in dem Westberliner Bezirk Tempel Hof. Aus noch ungeklärter Ursache rollte ein Straßenbahnwagen, obwohl die Ampel in sei- ner Fahrtrichtung rotes Sperrlicht zeigte, über eine Straßenkreuzung. Dabei rammte er einen anderen St ragenbahnzug, Während gleichzei- tig ein Motorroller gegen ihn prallte. Bei dem Anprall wurden mehrere Fahrgäste. die an den Ausgängen standen, auf die Fahrbahn geschleudert. Tödliche Verletzungen erlitt die 48 jährige Gerda Sorgatz. Von den sieben Verletzten konnten fünf nach ärztlicher Be- Nandlung wieder entlassen werden. Die bei- den anderen sind im Krankenhaus. Alaska wird 49. Bundesstaat der USA Washington(dpa). Der amerikanische Senat stimmte mit 64 gegen 20 Stimmen für die Aufnahme Alaskas als 49. Bundesstaat der Vereinigten Staaten. Nach der Zustimmung des Senats steht nur noch die Bestätigung durch Präsident Eisenhower aus. Mit der Auf- nahme Alaskas würden die USA mit ihrer nördlichen Staatsgrenze nur 90 Kilometer von der Sowjetunion entfernt sein. Die USA er- warben Alaska im Jahre 1876 für 7,2 Millio- nen Dollar(rund 30 Millionen DM heutiger Kurs) von dem damaligen Rußland. Alaska, das der größte Bundesstaat der USA sein würde, vergrößert das Territorium der V einigten Staaten um ein Fünftel. ö Löwin überfiel ihren Dompteur 5 Nürnberg(dpa). Schreckensminuten er- lebten die Zuschauer einer Vorstellung des Zirkus Sarrasani in Nürnberg, als die brün- stige Berber-Löwin„Dzuba“ ihren Dompteur Morena zu Beginn des Dressuraktes überflel und zu Boden riß. Morena führte im Zirkus Sarrasani die berühmten Berber-Löwen des Meisterdompteurs Togare vor. Die Eöwin „Dzuba“ schlug ihr Raubtiergebiß in den rech- ten Oberschenkel Morenas, der die Fassung behielt und das Raubtier mit verhaltener Stimme anrief. Als die Löwin daraufhin von einer schweren Verletzung schnell. Im selben Moment spritzten die Feuerwehrleute mit sämtlichen Rohren dazwischen und trieben das Wildgewordene Raubtier samt den ande- ren Berberlöwen in den Laufgang aus der Arena. Sanitäter brachten Morena mit einer schweren Oberschenkelverletzung seine Löwen wieder vorführen, denn man darf den Raubkatzen keine Schwäche zeigen, Wenn sd Weiterhin Sehorchen sollen. 5 ins Kran- kenhaus. Morena will so bald wie möglich Uber Veranc uns in entgeg. vollen, schen schwer täuben lichen auch il entgeg ten, bl röschen fallen gen de Bei Hunds nannte nur ar pflückt ten ha VverwWa Opfers fried Im ders s Biener liebe Hecke wenn Blume nige Kleid: Tage . Der Monat begriff Sonner Feldbl. den d Aas L Sewit Schne! gleich Sonne ist So Gärte rot ur Bahn. Schm. blüht. Licht! In Glut, gebre durch trägt Jahr. laubs vor& eigen mera Aus G Oder Some Aer über Ger einig Sen 1 Wels Julig Im Adu Sam Stirah 185 lung In n Wärn Mon: Stan- land liche: gleicl lösen Sicht jene im trete dem Techn kröschen in einen hundertjährigen Schlaf fallen War, und viele Lieder und Verse besin- Rosen am Hag Uperall am Wegrand, von Lauben und Veranden, Zäunen und Häusermauern lachen uns in diesen Sommertagen die Heckenroseg entgegen. Vom Weiß über Zartrosa bis zum vollen, tiefen Rot erstrahlen ihre Blüten zwi- schen dem satten Grün der Blätter in ver- schwenderischer Fülle. Lieblich und bescheiden sind die Röschen am Hag, die schlichten Ver- wandten unserer stolzen Gartenrose, sie haben nicht die eindrucksvolle Schönheit und den be- taubenden Duft ihrer vielbewunderten könig- lichen Schwestern, aber wie diesen bringt man auch ihnen seit alter Zeit besondere Zuneigung entgegen. Das Märchen erzählt von der dich- ten, blütenübersäten Hecke, hinter der Dorn- 1— SE gen das„Röslein auf der Heiden“. Bei den Germanen war die Hecken- oder Hundsrose der Göttin Frigga geweiht, man nannte sie auch„Friggadorn“, und sie durfte nur am Ehrentag der Göttin, am Freitag, ge- pflückt werden. Schon vor vielen Jahrhunder- ten hat man die Hecken gern zu Umzäunungen verwandt, heilige Haine, Begräbnisplätze und Opferstätten wurden von Heckenrosen um- friedet. Im dichten Gewirr der Zweige baut beson- ders gern der kleine Zaunkönig sein Nest; Bienen und andere Insekten naschen mit Vor- liebe von dem reichlichen Blütenstaub, den die Heckenröschen ihnen bieten. Im Herbst aber, wenn die Gartenrose verblüht und rings der Blumenflor vergangen ist, zeigt sich der dor- nige Strauch noch einmal im leuchtenden Kleid: dann erglühen im Grau der nebligen Tage die Hagebutten. 2 A 1 Nun ist Juli Der Sommer geht durch die Tage dieses Monats, der für die meisten Menschen In- begriff sonniger Ferientage ist. Die Welt liegt sonnenüberstrahlt im Glanz, unter einem feldblumenblauen Himmel brechen die Stun- den der Reife an, in mittäglicher Glut schläft das Land, und in warmen Nächten sitzt man beieinander und genießt des Jahres leuch- tende Zeit. Das ist der Juli, so wie wir ihn uns wün- schen. Ob er unser Hoffen enttäuscht? Auch ET hat die Wetterpropheten schon überrascht sich entgegen allen Voraussagen garstig enommen und es viele Tage regnen lassen. Aber das kommt selten vor, Dauerregen ste- nen im allgemeinen nicht im Programm die- Ses Sommermonats, allenfalls kurze, heftige Sewitter, die überraschend kommen, ebenso Schnell aber vergehen. Dann ist der Himmel gleich wieder blau gefegt und freundlich, die Sonne trinkt die letzten Tropfen und wieder ist Sommer, strahlend und beglückend. In den Gärten stehen die Blumen dieser hohen Zeit, rot und goldgelb leuchtet es überall, und jeder Bahndamm trägt in diesem Monat bunten Schmuck. Die rote und weiße Schafgarbe plüht, das Seifenkraut, rote Weidenröschen, Lichtnelken und Storchschnabel. In den Steinstraßen der Städte brütet die Glut, die Badeanstalten sind überfüllt, braun gebrannt und lachend sehen die Menschen durch den Alltag, der selbst ein Leuchten trägt und geruhsamer dahinfliegt als sonst im Jahr. Denn schon sind Ferien, und die Ur- laubsvertretungen lassen manches ungetan. Man hat Verständnis füreinander, verzichtet auf neue Pläne und wartet ab, bis alle Mit- Arbeiter wieder erholt und arbeitsfreudig zu- Tückgekehrt sind. In den Gärten lebt man das Wochenende Mit Obstkuchen und dampfender Kaffeekanne vor der Laube, wer kein Stückchen Grün sein eigen nennt, und wessen Ferienzeit noch nicht herangekommen ist, der flieht am Samstag aus der Stadt, zieht mit Moped, Fahrrad, Auto oder vielleicht auch zu Fuß hinaus, um dem Sommer zu begegnen. „Hoffentlich wird's Samstag schön!“ das ist der Wunsch, der alle Städter die ganze Woche über beschäftigt. Und in diesem Monat geht der Landmann mit ihnen ausnahmsweise einig, denn auch der Bauer wünscht sich die- Sen Monat recht heiß:„Im Juli muß braten, Was im Herbst soll geraten, denn nur in der Juliglut wird die Ernte gut!“ Kleine Juli-Wetterkunde Im Juli nähert sich die Sonne wieder dem Acuator und die Länge der Tage nimmt lang- sam ab. Da aber die Wirkung der Sonnen- strahlen noch stärker ist als der Wärmever- lust, den der Erdboden durch die Ausstrah- lung erleidet, nimmt die Wärme noch au. In normalen Jahren ist der Juli stets der wärmste Monat. In der zweiten Hälfte des Monats pflegt die Temperatur ihren höchsten Stand zu erreichen, im südwestlichen Deutsch- land etwa 10 Tage früher als im nordöôst- lichen. Aber es treten auch Kälterückfälle ein, wie die Ferienreisenden zu ihrem Leidwesen fest- Stellen müssen. Diese sind gewöhnlich mit Ge- Wittern oder regnerischem Wetter verbunden. Im Durchschnitt rechnet man in Süddeutsch- jand mit einer Temperatur von über 19 Grad Gelsius, In Westdeutschland erreicht die Quecksilbersäule durchschnittlich 18,1 und in Nordwestdeutschland 17,5 Grad Celsius. Die ersehnte warme Witterung hat aber zu- gleich einen Nachteil: Hohe Temperaturen lösen Dünste aus, durch die eine Trübung der Sicht eintritt, so daß Ausblicke nicht mehr jene Klarheit haben, wie Wir sie so besonders im Mai oder September finden. Nur ver ein- tretendem Regenwetter oder unmittelbar nach dem Regen können wir mit guter Fernsicht rechnen. g Nur noch fünf fehlen an 10 000 Etwas überrascht nahmen wir vor wenigen Tagen die Statistik der Bevölkerungsbewegung des Statistischen Amtes zur Hand, denn wir trauten unseren Augen nicht ganz, daß die Bevölkerungsziffer, die in den letzten Monaten des vergangenen Jahres und in den ersten bei- den Monaten des neuen Jahres leicht abgesun- en war, in den Monaten März bis Anfang Juni wieder auf 9 995 heraufgeklettert ist. Da- bei sind einmal erfreuliche viele Geburten in den letzten drei Monaten zu verzeichnen ge- wesen und auch die Abwanderung und Zuwan- derung hat bei den Zuzügen einen leichten positiven Ausschlag bekommen. Auf jeden Fall fehlen nur noch fünf Köpfe und Seckenheim hat wieder die 10 000 Einwohnergrenze erreicht. Interessant ist auch die Verteilung dieser Be- völkerungsziffer. Denn von den 9 995 Bewoh- mern sind 5 180 wWeiblicb und 4805 männlich, sodaß die Frauen mit 325 Köpfen Ueberschuſb gegenüber den Männer dominieren. Im Ortsetter Seckenheims selbst wohnen mit 8 354 Personen 3 993 Männer und 4361 Frauen. In der Sied- lung Suebenheim sind 1065 Personen ansässig, hiervon 326 Männer und 539 Frauen, während auf der Station, die im amtlichen Sprachge⸗ brauch die Bezeichnung Siedlung Kloppenheim trügt, 576 Menschen ohnen, von denen 286 Männer und 290 Frauen sind. Der stärkste Un- terschied in der Zusammensetzung von Män- nern und Frauen drückt sich demnach in Sek- kenheim selbst aus, während in den beiden Siedlungsgebieten der Unterschied kaum spür- bar ist. 5 Nun also lassen wir uns von der Zusammen- stellung im Juni und Juli überrraschen, ob Seckenheim wieder die 10 000 Bewohnergrenze übersteigt. Stolz wären wir schon, dann sagen zu können, dafs wir diese fünfstellige Zahl überschritten haben Der Verband des Lebensmittel-Einzelhandels Mannheim hat in einer Vorstands- und Beirats- sitzung beschlossen, dafs aus sozialen und wirt- schaftlichen Gründen an allen Samstagen die Lebensmittel-Einzelhandels-Geschäfte ab 14 Uhr geschlossen sind.— Geschäfte, die noch keine Aushänge- Schilder besitzen, können solche in der Geschäftsst. des Neckar-Boten kostenlos er- halten. Der Sternenhimmel im Juli Der Mond zeigt uns zweimal sein volles Gesicht— Am 5. Juli steht die Erde im sonnenfernsten Punkt ihrer Bahn Nachdem sich schon vor einiger Zeit die Wintersternbilder vom nächtlichen Himmel verabschiedet haben, neigen sich nun auch die typischen Vertreter des Frühlingshim- mels ihrem Untergang zu. Tief im Westen finden wir den Löwen, dessen Hauptstern Regulus den Horizont schon beinahe erreicht hat. Im Südwesten folgt die Jungfrau, über der noch recht hoch Bootes mit dem rötlichen Arktur steht. Den Südraum des Himmels nimmt außer dem dicht über dem Horizont stehenden Skorpion das weitgespannte Bild des Schlangenträgers ein: über ihnen sind Herkules und Krone zu sehen. Im Südosten klettert eben der Schütze über den Horizont, über ihm leuchtet der Adler mit seinem strahlenden Hauptstern Atair, und fast im Zenit finden wir die Leier mit Wega. Etwas Weiter östlich steht halbhoch das markante Sommerbild des Schwans. Tief im Norden ist der Hauptstern des Fuhrmanns, die helle Kapella, zu sehen, während im Nordosten schon die ersten Sterne des Pegasus herauf- kommen. 85 Wie in den Vormonaten, so ist auch im Juli der Planet Merkur nicht zu beobachten. Die Venus dagegen ist nach wie vor etwa anderthalb Stunden lang zu sehen. Mars nimmt an Helligkeit weiter zu und verlagert seine Aufgangszeit im Laufe des Monats bis auf 23 Uhr. Der Planetenkönig Jupiter ver- schwindet jetzt völlig aus der zweiten Nacht- hälfte und geht vom zweiten Monatsdrittel an bereits vor 23 Uhr unter. Etwas später als er, zum Monatsende kurz nach 1 Uhr, ver- schwindet auch der Planetenriese Saturn vom Nachthimmel, der zur Zeit tief im Süden im Raum zwischen Skorpion und Schütze zu fin- den ist. Wegen seiner frühen Untergangszeit ist der Uranus im Juli un beobachtbar. Nur bei günstiger Witterung und mit entsprechend scharfen Instrumenten läßt sich Neptun auf- finden, der zum Monatsende gegen 23 Uhr untergeht. 5 Im letzten Drittel des Juli wird man ver- einzelt Sternschnuppen der Juli-Aquariden und der Pisces-Austriniden beobachten kön- nen, deren Radianten im Wassermenn bzw. im südlichen Fisch liegen, und die vornehmlich auf der südlichen Erdhalbkugel gut zu sehen Sind. Ende des Monats kann man bereits nach den ersten Perseiden Ausschau halten, deren Häufigkeits- Maximum zwischen dem 10. und 15. August liegt. Im Juli zeigt uns der Mond zweimal sein volles Gesicht, und zwar am 1. 7., Wo die Länge der Vollmondnacht 9 Stunden und 9 Minuten beträgt, und am 30. 7., Wo sie 10 Stunden und 13 Minuten ausmacht. Am 5. Juli steht um 21 Uhr unsere Erde im sonnenfernsten Punkt ihrer Bahn. Sie hat sich seit dem 3. Januar, als sie dem leuchten- den Gestirn am nächsten stand, um 5 Millio- nen Kilometer von ihr entfernt, und der Ab- stand beträgt nunmehr 152 500 000 Em. Seit die Sommersonnenwende überschritten ist, verringert sich die Mittagshöhe der Sonne und auch die Tageslänge geht etwas, jedoch noch nicht entscheidend, zurück. Am 20. Juli Wechselt die Senne vom Sternbild der Zwil⸗ linge in das des Krebses über, das seit drei Jahtzehnten in der Prexis bewährte Sil phoscslin. Siese von Hunderttausenden kurmößig gebrauchte und demit an- mit ihter erprobien pflenzlichen Wirkstoft- und schwöcher werden. langen Sie kostenlos 3 0 . Präparate Carl B e Möbelkauf leicht gemacht im Möbelhaus ARTUR HAUCK Wirkt schleim- Zähringer Straße 5 Zahl der Ausländer nahm zu Am 31. März Waren in Baden- Württemberg 73 443 Ausländer polizeilich gemeldet. Gegen- über Jahresende 1957 ergibt sich nach Fest- stellung des Statistischen Landesamtes ein Zugang von 558 Personen, der insbesondere auf den Zustrom von italienischen Saison- arbeitern zurückzuführen ist. Die Entwicklung im gleichen Zeitraum der Beiden Vorjahre War ähnlich. Rund 29 200 Ausländer leben in Nordwürk- temberg, das damit unter den vier Landestei- len die meisten Ausländer aufweist. Es folgen Nord- und Südbaden mit rund 18 200 bzw. 16 600 und schließlich Südwürttemberg- Hohen- zollern mit etwa 9400 Ausländern. Die weiter- gehende regionale Aufgliederung nach Krei- Sen zeigt, daß sich eine verhältnismäßig hohe Zahl von registrierten Ausländern in den Wirtschaftsgroßräumen Stuttgart(rund 19 100 Ausländer in den Stadt- bzw. Landkreisen Stuttgart, Böblingen, EBlingen, Leonberg, Lud- wigsburg und Waiblingen) und Heidelberg Mannheim(rund 11 600 Ausländer in den Stadt- bzw. Landkreisen Heidelberg 1d Mannheim) aufhalten. Große Gruppen unter den Nationalitäten pilden die Polen mit rund 11 900, die Oster- reicher mit 10 400, die Italiener mit 9700, die Schweizer mit 6100 und die Franzosen mit 5200 Personen. Seither noch kein„Hitzetag“ Juni zu kühl und niederschlagsreich Mit insgesamt nur fünf heißen„Sommer- tagen“ hat es der diesjährige Juni in Südwest- deutschland gerade nur auf die Hälfte der normalen Anzahl gebracht. Als„Sommertage“ bezeichnen die Meteorologen die Tage, an denen die Quecksilbersäule über 25 Grad liegt, aber 30 Grad noch nicht erreicht hat. Soge- nannte„Hitzetage“ mit einem Tageshöchst- wert von mindestens 30 Grad hat es in diesem Jahr in Südwestdeutschland überhaupt noch nicht gegeben. Im Normalfall darf man im ersten Halbjahr wenigstens einen oder zwei „heiße Tage“ erwarten. Das Wetteramt Frei- burg registrierte mit 28,8 Grad am 17. Juni in Freiburg den bisherigen Tageshöchstwert. Merklich zu kühl sind insbesondere die zweite Juniwoche und das letzte Monatsdrittel aus- gefallen. Mit 16,6 Grad lag die mittlere Mo- natstemperatur des Juni in Freiburg fast um einen Grad unter der Norm. Außerdem hat uns der Juni zu reichlich mit Regen bedacht. Die an 17 Niederschlagstagen gemessene Menge erreichte 135 Prozent des Solls. Keine Benachteiligung für die 131er f Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat die ini Paragraph 6 des Besoldungs-Ande- rungs- und Ergänzungsgesetzes vom Septem- ber 1951 enthaltene Bestimmung, daß Ruhege- haltsempfänger aus dem 138ler-Gesetz im Un- terschied zu allen sonstigen Beamten und Ver- sorgungsempfängern des Bundes von der Er- höhung der Bezüge in der Zeit vom I. Okto- per 1951 bis 1. April 1952 ausgeschlossen sind, als verfassungswidrig bezeichnet. Das BVG hat auf Grund der Verfassungsbeschwerden von zwei Ruhegehaltsempfängern aus dem 131er-Gesetz entschieden, daß der Bundesge- setzgeber mit dieser Bestimmung gegen Arti- kel 33, Absatz 5, des Grundgesetzes verstoßen hat, wonach das Recht des öffentlichen Dien- Stes unter Berücksichtigung der hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums zu regeln St. ö Frist für neue KfZ- Kennzeichen abgelaufen Ab sofort müssen alle Kraftfahrzeuge in der Bundesrepublik die neuen Nummernschil- der führen, die mit schwarzer Schrift auf wei⸗ gem Grund in einer Buchstaben- und Zahlen- Kombination den Zulassungsbezirk des Kraft- fahrzeuges angehen. Wer künftig noch mit einem alten Kennzeichen angetroffen wird, muß mit einer Geldstrafe bis zu 150 DPM oder Haft rechnen. Kultur DDR erschwert wissenschaftliche Einheit Keine Teilnahme am Jenaer Uniersitätsfest Die Westdeutsche Rektorenkonferenz hat auf ihrer 39. Plenarsitzung in Freiburg bedauert, daß die Hochschulverwaltung der Sowjetzone die Einheit der deutschen Wissenschaft immer mehr erschwere. So werde durch die mittel- deutsche Hochschulverwaltung die Annahme von Berufungen nach Westdeutschland syste- matisch verhindert. Den Studenten sei die Einreise in die Bundesrepublik untersagt. Die Verfassungen der mitteldeutschen Hochschu- jen seien noch stärker als bisher politisiert worden. Unter dem immer unerträglicher werdenden Druck der Verhältnisse habe eine große Zahl von Professoren, Dozenten und Assistenten die Sowjetzonenrepublik verlas- Sen. Fakultäten der„DDR hätten einem Teil dieser Kollegen die akademischen Grade ab- erkannt und Senate hätten derartige rein politisch begründete Strafmaßnahmen gene- rell gefordert. Aus Anlaß der bevorstehenden 400-Jahr- Feier der Universität Jena werde in der Je- nder Universitätszeitung betont, die Einheit der deutschen Wissenschaft sei nur eine„IIlu- sion“, womit die auf Spaltung gerichtete Ten- denz der angeführten Maßnahmen deutlich werde. In einer Entschließung erklärte die Westdeutsche Rektoren konferenz, daß sie ihrerseits nach wie vor an der Einheit der deutschen Wissenschaft festhalte und alles ihr Mögliche für ihre Erhaltung tun werde. Diese Bemühungen könnten jedoch nur erfolg- reich sein, wenn die normalen Verhältnisse akademischen Austauschs wieder hergestellt werden. Unter den gegenwärtigen Umständen rechne die Westdeutsche Rektorenkonferenz nicht damit, daß sich ihre Mitgliedsbochschu- len zur Teimahme am Jenaer Universitäts- Jubiläum entschließen können. Wieder Alpirsbacher Kreuzgangkonzerte Bei den Kreuzgangkonzerten im ehemali- gen Kloster Alpirsbach im Kreis Freuden Stadt vom 3. Juli bis 30. August werden das Stuttgarter Kul Wald. Beendigung der Weltmeisterschaft in Zusammen- Filmpreis 1958 für„Nachts wenn der Teufel kam“ Schröder kritisiert Spielfillmniveau— Festakt auf der„Berlinade“ Den Deutschen Filmpreis 1958 als„bester deutscher Spielfilm 1958 mit internationalem Rang“ erhielt der von Robert Siodmak ins- zenlierte Schwarz- Weiß-Film„Nachts wenn der Teufel kam“ der Divina-Film GmbH. Der Preis besteht aus einer„Goldenen Schale“ als Wanderpreis und aus einer Prämie von 200 009 DM. Diese Entscheidung wurde auf einem Festakt am Sonntag aus Anlaß der VIII. In- ternationalen Filmfestspiele Berlin im West- berliner Konzertsaal der Hochschule für Mu- sik von Bundesirmenminister Schröder be- kanntgegeben. Der Bundesminister sagte in seiner Fest- rede, das Gesamtniveau der an dem Prämien- wettbewerb teilnehmenden Kultur- und Do- kumentarfilme sei merklich besser gewor- den, ihre Zahl sei jedoch noch längst nicht groß genug, um diesem Teil des deutschen Filmschaffens wieder seinen alten Rang zu geben. Die Kurzfilme seien nach seiner An- sicht besser als die langen Kultur- und Doku- mentarfilme. Scharfe Kritik übte der Minister an dem deutschen Spielfilm. Noch in keinem Jahr habe man alle zur Auszeichnung von drei überdurchschnittlichen abendfüllenden Spiel- filmen vorgesehenen Preise und Geldprämien vergeben können. 1958 habe der Preisrichter Ausschuß nicht einmal wie in den Vorjahren zwei Filme sondern nur einen einzigen aus- zeichnen können. Wer der Jury ein zu schar- fes Urteil nachsage, möge sich einmal verge- gen wärtigen,„welche fllm künstlerischen Lei- stungen zum Beispiel in den USA mit dem Oscar ausgezeichnet werden“. Das Ideal, ein künstlerisch und geschäftlich gleich erfolgrei- cher Film, sei nicht unerreichbar, wie der „Hauptmann von Köpenick“ bewiesen habe. An künstlerischen Einzelleistungen fehle es allerdings nicht, wenn sich auch ein Mangel an Nachwuchs bemerkbar mache. So konnte der Preis für die beste Nachwuchsschauspie- lerin nicht vergeben werden. Außer dem Hauptpreis erhielt der Film „Nachts wenn der Teufel kam“ zehn Preise, unter anderem für den„besten Spielfilm mit besonderem staatspolitishem Gehalt“, für Werner Jörg Lüddecke als besten Drehbuch- autor, für Robert Siodmak als besten Regis- seur, Hannes Messemer als besten Hauptdar- steller, Mario Adorf als besten Nachwuchs- schauspieler, Werner Peters für die beste männliche Nebenrolle, Annemarie Düringer ür die beste weibliche Nebenrolle.— Liese- lotte Pulver wurde„beste Hauptdarstellerin“ für ihre Rolle„Das Wirtshaus im Spessart“. Das„Filmband in Gold“ für den„besten Kulturfllim in Farbe mit internationalem Rang“ erhielt„C 12 H 22 null elf— auf den Spuren des Lebens“ von Dr. Fritz Heyden- reich. Das„Filmband in Silber“ erhielt Im Angesicht der Ewigkeit“ der Feuilleton-Fihmn Dr. Werner Lütje. Beste Kulturfilme in Schwarz-Weiß sind„Kepler und sein Werk“ (Rudolf Stölting) und„Der letzte Dreck“ Deutsche Wochenschau GmbH). Bester Dokumentarfilm in Schwarz- Weiß ist„Hongkong, eine Insel im Roten Meer“ (Internationale Fernseh-Agentur GmbH), be- ster Dokumentarfilm in Farbe„Kandinsky“ (H. G. Zeiss- Film). Bester Kurzfilm in Farbe ist„Achtung Synkope“(Film-Aufbau Gmb). Bester Kurzfilm in Schwarz-Weiß„Marionet- ten“ Dieter-H.-Lemmeh). Mit besonderer An- erkennung wurde einer Leistung gedacht, für die ein eigener Preis weder vorgesehen noch möglich sei. Sie gilt Bele Bachem für ihre „vorzügliche Gestaltung des Filmvorspanns“ zu„Das Wirtshaus im Spessart“. J 39. Rektorenkonferenz in Freiburg a Unter dem Vorsitz ihres gegenwärtigen Prä- sidenten, des Freiburger Prorektors Professor Dr. Tellenbach, hat in Freiburg die 39, West- deutsche Rektorenkonferenz begonnen, an der sämtliche Rektoren oder Prorektoren der westdeutschen Hochschulen einschließlich West- perlins teilnehmen. In den Beratungen will die Konferenz vor allem zu der Entwicklung des Hochschulwesens in der Sowjetzone seit der 3. Hochschulkonferenz der SED im Januar dieses qahres Stellung nehmen. Unser Wetterbericht bersicht: Mit Ausbildung einer flachen Piefdruckrinne, die sich vom Biscayatief über Süddeutschland und weiter nach Osten er- streckt, werden wieder feuchtere Luftmassen nerangeführt, wobei Störungsausläufer auch unseren Raum erreichen können. Vorhersage: Uber wiegend wolkig, strich- weise Regen oder Gewitter. Mittagstempera- turen 20 bis 25 Grad. Donnerstag mäßig warm, gicht störungsfrei. pr Der Fall Juskowiak In dem entfesselten Inferno von Göteborg kämpfte sich die schwedische Fuſdballmann- schaft über eine reduzierte deutsche Elf ins Finale um die Fufsballmeisterschaft 1958. E kam in diesem Spiel zu einem unliebsamen Zwischenfall, als Juskowiak, zermürbt durch die Regelwidrigkeiten und Fouls des schwedi- schen Spielers Hamrin, die Nerven verlor und nun Hamrin mit gleicher Münze heimzahlte. Der deutsche Stopper wurde daraufhin von dem ungarischen Schiedsrichter Zsolt vom Platz gestellt. Die Entscheidung des„Pfeifen- mamnes war außerordentlich hart und von der internationalen Sportpresse lebhaft dis- kutiert. Auch in vielen anderen Spielen, in denen die deutsche National-Elf um den Auf- stieg ins Finale zu kümpfen hatte, waren die Entscheidungen, die manche Schiedsrichter zu Ungunsten unserer Mannschaft fällten, lebhaft umstritten. So auch in dem Spiel Frankreich gegen Deutschland, das von dem Argentinier Broui gepfiffen wurde.„ Die BUNTE Illustrierte gab unmittelbar nach arbeit mit der SPORT. Illustrierten ein 64 Sei ten starkes Sonderheft heraus, in dem der Fus ballfreund packende und erregende Foto. Bidet, Somderheft, 7 Preise v 1 Südweſld. Aundſchan Heidelberger Villeneinbrecher festgenommen Heidelberg(sw). Silber, Geschirr und wertvollen Schmuck im Werte von insgesamt 14 000 DM hat ein 67 jähriger Mann gestohlen, Ger seit Monaten als Heidelberger„Villenein- brecher“ von sich reden machte. Er wurde jetzt von der Heidelberger Kriminalpolizei festgenommen. Der bereits einschlägig vorbe- Strafte Mann orientierte sich bei nächtlichen Spaziergängen über„lohnende Objekte“ und unternahm dann, wenn die Bewohner verreist Oder ausgegangen waren, seine geschickt ge- tarnten Einbrüche. Ein großer Teil der Beute konnte noch sichergestellt werden. Heidelberg erhält neue Großmarkthalle Heidelberg(sw). Heidelberg wird eine neue Großmarkthalle erhalten. Die Ein, hung ist für den 15. Oktober vorge 1 mit wurde der erste Schritt zum geplanten Ausbau des Großmarkts Heidelberg zu einer Zentralen Absatzorganisation für Obst und Gemüse im nordbadischen Raum getem. D Umsatz der Großmarktgesellschaft ist v 1954 bis 1957 von vier Millionen auf acht M lionen DM gestiegen. Spargel, Erdbeeren maten und Stein- und Kernobst s Haupterzeugnisse. Unfall verursachte hohen Sachschaden Karlsruhe(sw). Auf der Autobahn Karlsruhe Bruchsal kam ein mit Stü 6 beladener Lastzug aus Stade(Niedersachsen) von der Fahrbahn ab und stürzte eine etwa sieben Meter tiefe Böschung hinab. Dabei rig der Lastzug einen Rollerfahrer, der sein Fahrzeug wegen eines Defekts auf der rec ten Seite der Fahrbahn schob, mit sich. B dem Sturz erlitten der Fahrer des Lastwagens und der Rollerfahrer jedoch nur leichte Ver- letzungen. Der Sachschaden an beiden Fahr- Zeugen sowie an der Ladung wird auf 35 000 DM geschätzt. Oftering: Eisenbahn nicht veraltet Konkurrenz der privaten Omnibuslinien Baden-Baden dsw). Bundesbah dent Prof. Dr. Gftering sagte in Baden- die Ei trotz Auto ubnd Flug- nicht veraltet. Mö eiten der Ratior rung, der Autom und rung, die no ten die ihnen noch verkür er vor der Jahreshauptversammlung des Verbandes deutscher Bahnhofsbuchhändler sprach, vertrat die Ansicht, die Eisenbahn sei bei Reisen bis 500 km Entfernung in den Tarifen, in der Schnelligkeit und im Komfort dem Flugzeug sogar überlegen, bei Reisen bis 900 km eben- bürtig und selbst noch bei Fahrten über 900 Km Entfernung wettbewerbsfähig. Oftering zweifelte auch die wirkliche Konkurrenz des Privatwagens zur Bahn an, nachdem die Rei- senden erwiesenermaßen mehr und mehr dazu übergingen, sich die Ruhe und Bequemlichkeit der Bahn zunutze zu machen. Hingegen werde die Konkurrenz des privaten Omnibus-Linien- und Pendelverkehrs mehr und mehr spürbar. Einbrecher am Tatort 0 Königshofen, Kr. ISW). Ein 36 Jahre alter Mann aus dem Kreis Heilbronn, der e vor kurzem nach Ver- bühung einer langen Zuchthausstrafe aus der Haft entlassen worden war, konnte bei einem Einbruch in Königshofen von der Polizei noch am Tatort festgenommen werden. Der Einbre- cher hatte eine Fensterscheibe in einer Kö- nigshofener Kleiderfabrik eingedrückt. Dies hörte der im Hause wohnende Werkmeister und alarmierte sofort die Polizei. Lkw wendete verkehrswidrig— Vier Verletzte Stuttgart(sw). Ein Düsseldorfer Per- Sonenwagen ist auf der Autobahn Stuttgart Vim oberhalb der Anschlußstelle Stuttgart-Süd mit einem Lastkraftwagen aus dem Kreis Stockach zusammengestoßen, der verkehrs- Widrig auf der Autobahn wendete. Von den Insassen des Düsseldorfer Wagens wurden einer schwer, zwei andere mittelschwer ver- Jetzt. Einer der Insassen des Lastwagens er- litt leichte Verletzungen. Schwarzwald mit neuer„Auto“- Rennbahn Kapfenhardt/ Calw(Isw). Mit einem Autorennen für Modell-Rennwagen wird in der Gemeinde Kapfenbhardt am 6. Juli eine Kleinst-Rennbahn in Betrieb genommen, die ihresgleichen im Bundesgebiet nur noch in Dortmund hat. Der Modell-Rennwagensport Hat sich nach dem Kriege, aus den USA kom- mend, auch in Deutschland verbreitet. Mit den kleinen Fahrzeugen werden bei Motoren Zwischen 2,5 und 10 cem Geschwindigkeiten bis zu 230 Kmyh erzielt. Die Rennbahn in Kap kenhardt ist eine kreisrunde Betonscheibe mit einem Durchmesser von 20 Metern. Der Kurs um die Bahn beträgt 65 Meter und entspricht damit internationalen Bestimmungen. Ein weißes Kamel für Gtigheim Otigheim, Er Rastatt dsw). Ganz Gtig- heim atmet auf: die Suche nach dem Kamel, das flir die am nächsten Sonmtag beginnenden Aufführungen des Schauspiels„Josef von Agypten“ in den Otigheimer Volksschauspielen benötigt wird, ist„in letzter Minute“ von Er- folg gewesen. Eine Tierhandlung in Hannover hat den Volksschauspielern ein weißes Kamel zur Verfügung gestellt, das von der Schau- spielgemeinde für 3700 DM käuflich erworben Wurde. Das Kamel wird in den nächsten Ta- gen die Reise von Hannover nach Gtigheim antreten und soll so rechtzeitig eintreffen, daß es bereits bei der Generalprobe, die am kom- menden Samstag in Form einer Schülervor- Stellung stattfindet, mitwirken kann. Bei der Aufführung des Schauspiels„Josef von Agyp- ten“, das eigens für die Otigheimer Bühne ge- schrieben wurde, wirken rund 400 Laienspieler mit. Nur die Titelrolle wurde mit Gerhard Retschy vom Landestheater Tübingen mit einem Berufsschauspieler besetzt. Freiburger Münstertauben sind gerettet Freiburg dsw). Die Freiburger Mür tauben, von denen ein Teil abgeschossen v. den sollte, um die durch den Taubenmist ent- stehenden Steinschäden am Münster auf ein erträgliches Maß herabzusetzen, dürfen sich auch weiterhin ihres Lebens freuen. Der Mün- sterbauverein hat auf Grund der bis! erigen Erfahrungen festgestellt, daß bei der derzei- tigen Zahl der Münstertauben die Schäden in erträglichem Rahmen bleiben. Er ist der An- sicht, daß es nicht gerechtfertigt wäre, Tauben zu dezimieren oder gar zu vernichten, e Von altersher gleichsam Als traditioneller Bestandteil des Münsters anzusehen seien. Die Leitung des Münster- bauvereins 4 der Tab lehne den Abschuß grundsätzlich ab, obwohl er ihnen gewis Opfer bringen müsse. Er könne aber eine kulturelle Pflicht nicht dadurch erfüllen, dag er selbst gegen ein anderes grundlegendes Kulturgebot, nämlich gegen die Tierliebe und den Tierschutz, verstoße. Dieser Auff hat sich jetzt auch das Münsterbauamt Frei- burg angeschlossen, das vor einiger Zeit beim Amt für öffentliche Ordnung beantragt hatte, überzählige Münstertauben von Fall zu Fall Abschießen zu dürfen. Der„Freiburger Tau- benkrieg“, der zeitweilig die Gemüter der Bevölkerung in Freiburg heftig erregt hatte, dürfte mit dieser Erklärung des Münsterbau- vereins friedlich und ohne die befürchteten „Schießereien“ beendet sein, Große Sorge um die höhere Schule Nicht die Schüler, sondern die Lehrer sind überlastet— Zu viele reden in schulische Dinge hinein Freiburg(sw). Den dauernden Klagen wegen der angeblichen Uberbürdung der Schüler in den höheren Schulen trat der erste Vorsitzende des Badischen Philologenvereins, Professor Friedrich Löwenhaupt, auf der Landes versammlung des Vereins in Freiburg mit Nachdruck entgegen. Es werde immer da- von gesprochen, betonte Löwenhaupt, daß man auf den höheren Schulen mehr Verständ- nis aufbringen sollte für die minderbegab- ten Schüler. Leider höre man nie ein Wort, de etwas mehr für die begabten m werden sollte. Die Gymnasial- sse ihrem Wesen nach alle n überfordern, die ihrem gei 3 ein bildung m jenig Grundgesetz nicht gewachsen seien. Schüler fühlten R überbürdet, weil sie zu Vielen außerschulischen Beschäftigungen nach- gingen, Eine zunehmende Zahl höherer Schü- ler gehe nicht nur in den Ferien, sondern auch in ihrer gewöhnlichen Schulfreizeit als Ausläufer, Zeitungsverkäufer und, durch an- dere Arbeiten auf Gelderwerb aus. Vielfach Sei di Gelderwerb schon so im Bewußt- daß sie Schul- 8 lästige Unter- sein der Schüler verankert, besuch und Schulaufgaben al brechung ihrer viel interessanteren privaten Beschäftigungen ansähen. Professor Löwenhaupt gab seiner großen Sorge um die Zukunft der höheren Schule Ausdruck. Zwar scheine die höhere Schule ihren gewohnten Gang zu gehen, aber der Eingeweihte wisse, daß die Lehrer infolge des 60 12 Immer Lehrermangels überlastet seien. der machten die Kolleger lichen Verantwortung he n kaum mög- ch. Bei zunehmenden Schülerzahlen sinke Lehrernachwuchs. Der Lehrerberuf werde gemieden, weil er nicht mehr attraktiv ge- nug sei. Er sei auch nicht mehr frei und un- abhängig genug, weil heute zu viele in die schulischen Dinge hineinredeten. Geben sie uns endlich einige Jahre Ruhe und bewah- ren sie uns vor überstürzten Schulreformen“, rief Professor Löwenhaupt den anwesenden Vertretern des Staates und des Landtages zu. Dann werde sich die höhere Schule wieder erholen und auch der Lehrerberuf wieder at- traktiver gemacht werden können. tretungen im Krankheitsfall sei 11 1 Vereins-Kalender Es geht nichts über Frauengold, Sungerbund 1663. zum Besuch dieser Veranstaltung ein. Morgen Donnerstag, 20.00 Uhr Probe. Turnverein 1898. Unsere Jugendturner Gunter Würthwein und Christel Klumb nehmen morgen Donnerstag, 1930 Uhr in der Halle des TV. 1846 in Mannheim am Städtekampf Mannheim- Ludwigshafen teil. Wir laden unsere Mitglieder dos echte Frauenfonfkumz dem jede Frau Vertrauen zollt Wer's ousprobiert hat, weiß warum! Sie blöhen quf und fohlen sich durch Brilsche ferner Rahmenschenkel, wegen Geschäftsaufgabe abzugeben. von 4 to- Lkw besonders massiv, für landwirtschaftl. Betrieb geeignet; Holztüren usw. Besichtigung morgen Donnerstag von 14-19 Uhr. Wellenreuther, Hauptstr. 105, Tel. 663 60 verföngf. Ab 16 Uhr frische Hausmacher. Besonders zu empfehlen unsere Dosenwurst zu Dr 1.60(250 gr. Inhalt) und DM 2.30(400 gr. Inhalt) Seit mehr als fünfzig dahren „Nechar-Bote“- die führende Heimatzeitung K. Voigtländer, Hauptstr. 105 Asbrieren bringt Gewinn! Heute Schlachtfest Abschluß des Bernhardusjahres Pilgerfahrt nach Moncalieri Freiburg(IswW). Das von dem verstorbe- nen Freiburger Erzbischof Dr. Eugen Seiterich ausgerufene Bernhardusjahr zur Verehrung des seligen Markgraf Bernhard von Baden, dessen Todestag sich am 15. Juli zum 500. Male jährt, wird mit einer Pilgerfahrt aus der Erz- diözese Freiburg nach Moncalieri bei Turin, dem Sterbeort Bernhards, beendet werden. Auf dieser Pilgerfahrt, die der neue Freibur- ger Erzbischof Dr. Hermann Schäufele leitet, wird der Schrein mit den Reliquien des seligen Markgrafen von Baden, des Schutzpatrons des Erzbistums Freiburg wieder nach Moncalieri zurückgebracht. Mit Heimatpreisen ausgezeichnet Waldkireh(sw). Anläßlich des„Tages der Heimat“ in Südbaden ist der vor drei Jahren in Waldkirch gestiftete Heimatpreis von Regierungspräsident Dichtel den Preis- trägern übergeben worden. Den ersten Preis erhielt die Hauptlehrerin Margarethe Hug aus Waldkirch für eine heitere Heimatgeschichte. Der Jugendpreis wurde zwischen einem Schü- ler und einer Schülerin geteilt. In Unterprech- tal im Kreis Emmendingen wurde auch der Elztäler Heimatpreis verteilt. Trachtengrup- pen, Musikkapellen, Heimatchöre und Jugend- organisationen aus dem Elztal beteiligten sich Vor zahlreichen Einheimischen und auswärti⸗ gen Gästen an einem Brauchtumswettbewerb, bei dem die Katholische Landjugend aus Lach den ersten und die Trachtengruppe Katzen- moos den zweiten Preis erhielt. Bei den Dar- bietungen waren echte Schwarzwälder Trach- ten zu sehen, wie sie besonders im Tal der Elz und ihren Seitentälern noch heimisch sind. Brand im Säckinger Bahnhof Säckingen(sw). Durch einen Bruch der elektrischen Fahrleitung kam auf dem Säckin- Ser Bahnhof ein herabhängendes Kabelstück mit einem Güterwagen in Berührung und Setzte ihn in Brand. Die Flammen griffen auch auf Cas vorstehende Dach der Güterhalle Und einen zweiten Güterwagen über. Um ein Weiteres Ausbreiten des Feuers zu verhüten, Wurde für die Säckinger Feuerwehr Groß- alarm gegeben. Den Feuerwehrleuten gelang es schliehlich, die Flammen, die in der Holz- konstruktion der Güterhalle reiche Nahrung fanden, einzukreisen und das Feuer zu 16“ schen. Die in der Halle lagernden Stückgüter Waren noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden. Erbe gegen Fünftagewoche in der Schule FD tritt für neuntes Pflichtschuljahr ein— Bezirksparteitag in Ulm Um(Isw). Auf dem Bezirksparteitag der FDP/DVP Nordwürttembergs in Ulm referierte am Wochenende der Landtagsabgeordnete Prof. Dr. Walter Erbe, Tübingen, über die Hal- tung der Freien Demokraten zu Fragen der Schulpolitik. Er sprach sich dabei nachdrück- lich für eine Akademisierung der Lehrerbil- dung und für Aufwertung des Volksschulleh- rerberufs im öffentlichen Leben aus. Die FDP Werde bei der dritten Lesung des Lehrer- bildungsgesetzes im Landtag einen Ergän- zungsantrag einbringen, den künftigen Päd- agogischen Hochschulen auch eine Forschungs- aufgabe auf dem Gebiet der Schulpädagogik zu übertragen. Erbes Eintreten für ein neuntes Pflichtschul- jahr wurde in der anschließenden Debatte von Delegierten ländlicher Bezirke angefochten. Der Abgeordnete verlangte für das neunte Schuljahr zusätzlichen Lehrstoff, sowie ma- nuelle Unterweisung in Schul-Lehrwerkstät⸗ ten im Dienste der Berufsfindung. Man habe sich in geistiger Hinsicht der sich durch die technische Revolution wandelnden Welt an- zupassen, sagte er. Auf dem Lande sollten nach Auffassung Erbes Zentralschulen für das 8. und 9. Schuljahr geschaffen werden, da dort nicht an jeder Schule Lehrwerkstätten eingerichtet werden können. Die Einführung der Fünftagewoche in der Schule lehnte der Redner ab. Man könne eine Ausbildung, an die immer größere Ansprüche gestellt werden, nicht automatisieren und ver- kürzen. In einer Fünftagewoche könne das Lehrpensum nur in der Ganztagesschule ge- schafft werden, für deren Einrichtung aber Geld und Lehrkräfte fehlten. Es fehlt an Ingenieurschulen Konstanz(Isw). Der Dozentenverband Südwestdeutscher Bau- und Ingenieurschulen erkannte auf seiner Jahrestagung in Kon- stanz die Bemühungen des baden-württem- bergischen Landtags und der Landesregierug um die Förderung des Ingenieurnachwuchses an. Der fühlbare Ingenieurmangel mache es erforderlich, daß die vorhandenen Schulen ausgebaut und neue Ingenieurschulen errich- tet werden. Gleichzeitig betonte der Verbands- Vorsitzende, Professor Speidel, Stuttgart, daß die Bau- und Ingenieurschulen in ihrer Ei- genständigkeit als Lehr- und Zweckfor- schungsstätten gestärkt werden müßten. Ein Problem sei der Dozentennachwuchs gewor- den. Die dringend benötigten Spitzenkräfte für den Lehrberuf zögen es vielfach vor, un- gleich besser bezahlte Stellungen in der In- dustrie zu übernehmen. Der Verband hoffe, daß die neuen Stellenpläne zur Landesbesol- dungsordnung diese Lage zufriedenstellend einstufen. 5 Aktion„Besser und schöner wohnen“ Zwei Millionen DM vom Bund bereitgestellt Stuttgart(sw), Das Land Baden-Würt⸗ temberg hat vom Bundeswohnungsbaumini- sterium zwei Millionen DM für die Aktion „Besser und schöner wohnen“ erhalten, Aus diesen Geldern können Personen, die ein Eigenheim errichten oder eine Eigentums- wohnung kaufen wollen und dafür ihre bis- herige Wohnung dem Wohnungsmarkt zur Verfügung stellen,„Umsetzungsdarlehen“ er- halten, die bei Familienheimen 4000 PM, bei Eigentumswohnungen 2500 DM betragen. Das Innenministerium hat die zur Verfügung ge- stellten Bundesmittel bereits den Regierungs- Präsidien zugeteilt. Von den zwei Millionen DM erhält Nord württemberg 880 000 DRM, Nordbaden 520 000 DM, Südbaden 340 O00 PM und Süd württemberg- Hohenzollern 260 000 DM. Hus dem Südwesten Sembacher Geschwader geht nach Frankreich Sembach(rs). Die Verlegung der fliegen. den Einheiten und des Hauptquartiers des bisher auf dem Sembacher Flugplatz statio- nierten 66. Aufklärungsgeschwaders auf den Fliegerhorst Laon nordwestlich von Paris soll bis zum 15. Juli abgeschlossen sein. Wie von der Geschwaderleitung erklärt wurde, ist der Flugplatz von diesem Zeitpunkt an Garnison einer neugeschaffenen Nachschub und Er- gänzungsgruppe für mehrere Flugplätze in Rheinland-Pfalz. Außerdem werden hier das Hauptquartier und die Bedienungseinheiten einer Fernlenkwaffengruppe stationiert sein. Die Rollbahn selbst wird künftig die Funktion eines Operationsflughafens erfüllen. Das be- deutet, daß ständig neue und verschiedene fliegende Einheiten vorübergehend in Sembach stationiert sein werden. Neben der Waschmaschine tot aufgefunden Kaiserslautern Urs). Durch einen elektrischen Schlag wurde in Kindsbach (Landkreis Kaiserslautern) die 24jähri Wurde von ihren Angehörigen neben einer elektrischen Waschmaschine leblos au ö den. Wie die Gendarmerie mitteilte, hatte die Maschine vermutlich einen Defekt. Vom Sperrt Badens Leichtathleten in Karlsruhe Bei den Ges thletikmeister- schaften im adion wurden, Ob Tagen niederge- g echt weich ge- worden War, recht gute Zeiten erzielt. Die neuen i Männer 200 m: Burg(KRS) 21,8.— 10 000 m: Hauser(87 Heidelberg) 03,6 Min.— 200 m Hürden: Wild (46 Heidelberg) 25,0.— 1000 m: 788 Heidelberg Ritzhaupt, Treublein 7:39, 4.— Dreisprung: Mangold(46 Heidelberg) 13,95 m.— Diskuswerfen: Bührle(Osec Heidelberg) 48,16 m.— Hammerwer⸗ fen: Volk(RS) 51,36 m. 300 m: Streit(St. Georgen) 1:54,9 Min.— 4100 m: KSœ Nörzer, Burg, Fütterer, Meyer 41,9 Sek. Hochsprung: Woiton(sc Freiburg) 1,75 m.. ü Stabhochsprung: Mayer(Use Heidelberg) 3,80 m. 5000 m: Remmert(sc Freiburg) 15:04, Min. 40 m: Us Freiburg 321,5 5— 400 m Hür- den: Joho(Use Freiburg) 34,9 Se— 3000 m Hin- dernis: Bewersdorf(Waldkirch) 10:05,4 Min. Speerwerfen: Heiselbetz(FSG Mannheim) 62,26 m. — Kugelstoßen: Huber(Use Freiburgs) 15,07 m.„ — 100 m: Fütterer(KS) 10,5 Sek.— 110 m Hürden: Hess(Tschft Kehh 5 Sek.— 400 m: Dörrie(Use ö Freiburg) 50,1 Sek.— 1500 m: Keller(Sc Hei sprung: Reichenbach(USC El- Freiburg) 6,70 m. Frauen 4% m: Usc He (Post Mannheim) 2 cher(Eutingen) 37,27 m. 1 Schwetzingen) 5,23 m.— 30 1 (Osec Heidelberg) 12,2 Sek. Schwetzingen) 12,3 Se — 400 m: Ni delberg Min. — 50,9.— 800 m: Nitsch — Diskus: Gauß-Kär- it erner(TV en: 1. Groß Werner(64 er(ES) 26,9. unheim) 60,0.— Kugelsto- Ben: Gauß-Kärcher en) 11,78 m.— Hoch- 8(VfR m.— Speer- (MTG 60 m. Bauvin erkämpfte das Gelbe Trikot Auf der fünften Etappe der Tour de France, die von Versailles über 232 nach Caen führte, wechselte das Gelbe 1 t erneut i nen Besitzer. Neuer Spitzenreiter in der G 2111 Wertung wurde Gilbert Bauvin von der französi schen Nationalmannschaft. Diese fünfte Etappe sah zum ersten Male die großen Asse der Tour Aktiv. Hinter dem Etappensieger Tino Sabba- dini Frankreich), der im Spurt in 5:29:44 Stun- den gewann, kamen der dreifache„Tour“-Sieger, Louison Bobet(Frankreich) und der Italiener Gastone Nencini mit der gleichen Zeit ins Etap- benziel in Caen ein. N Wasserball- Oberliga in der Rückrunde Nach dem Ausfall der für das Wochenende in Nürnberg angesetzten neun Paarungen startet die 1. Division der süddeutschen Wasserball- Oberliga am Mittwochabend mit dem Spiel KSN 99 Karlsruhe— SV Ludwigsburg im Türmberg- bad Durlach die Rückrunde, Der mit 10:0 Punk- ten an der Spitze liegende württembergische Meister sollte sich auch in Karlsruhe beide Zäh- ler holen, zumal er im Vorspiel bereits einen 15:0-Sieg gefeiert hatte. KS0C- Handballer übernahmen die Führung in der mittelbadischen Handballverbandsliga übernahm nach seinem 1519-Ssleg in Beiertheim wieder der KS die Tabellenführung vor den spiel- freien Rintbeimern, die allerdings noch ohne Punktverlust sind. Knielingen blieb trotz der 7:8. Niederlage in Durlach Dritter Lörrach an der Spitze 0 Mit einem klaren 14:4-Erfolg beim ES Orten burg Üübernahm der TSV Lörrach die Pabellenfüh- rung in der sSüdbadischen Handballverbandsliga. Der Tabellenführer TV Sulz mußte seine zweite Niederlage bei 1844 Freiburg einstecken. 1844 Frei- burg ist nun punktgleich hinter Sulz auf Platz zWel aufgerückt, verlustpunktgleich mit dem der- zeitigen Tabellenführer RW Lörrach. Der Tabellen- letzte TSV Zähringen blieb weiterhin ohne Sieg. Die elf von Schuttern gewann mit 13:9 und ver- besserte sich damit auf den 6. Platz, während der TV Gottmadingen nach der 5: 7- Niederlage in Seel- bach auf den 7. Rang zurückfiel. Die endgültigen Totoquoten Zwölferwette: 1. Rang: 21 294 Gewinner mit je 16,40 DM, 2. Rang: 125 582 Gewinner mit je 2,8 DM, 3. Rang entfällt, da auoten unter einer DM. Zehnerwette: 1. Rang: 6876 Gewinner mit je 11,60 DM, 2. Rang: 39 271 Gewinner mit je 2 DM, 3. Rang entfällt. Achterwette: 1. Rang: 3583 Gewinner mit je 4,0 DM, 2. Rang entfällt. Die endgültigen Lottoquoten Gewinnklasse 1(sechs Treffer): 2 Gewinner mit je 500 00% DM; Gewinnklasse 2(fünf Treffer und Zusatzzahh: 28 Gewinner mit je 46 182,70 DM, Ge- wWinnklasse 2(fünf Treffer ohne Zusatzzahh: 732 Gewinner mit je 2910 DM, Gewinnklasse 3(vier Treffer) 46 929 Gewinner mit je 4/10 DM, Gewinn- Tlasse vier(drei Treffer): 795 355 Gewinner mit je. 2,75 DM(ohne Gewähr). Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein des WB-Totos und WB-Lottos bei, den vir der besonderen Beachtung unserer Leser empfehlen- eich gen- des atio- den Endlich fällte das Schicksal sein Urteil: Freispruch Ein Deutscher hielt sich 24 Jahre für einen Mörder, doch es war nur ein Irrtum 2 Wenn der heute 63jährige Karl Friedrich M. auf die letzten 24 Jahre seines Lebens zurück- blickt, dann gesteht er resignierend:„Es war Alles umsonst! Wie wäre mein ganzes Leben Wohl verlaufen, wenn an einem Abend im Ja- nuar 1933 meine Nerven mir nicht diesen Streich gespielt hätten. Vierundzwanzig Jahre unter dem Druck zu leben, man sei ein gesuch- ter Mörder, haben mich Dinge tun lassen, von denen ich heute nicht mehr weiß, wie ich das Alles habe durchstehen und überleben kön- nen!“ Das ist die Geschichte eines Mannes, der sich in diesen Tagen der Polizei mit den Worten stellte:„Bitte, verhaften Sie mich, denn ich bin ein gesuchter Mörder!“: Sein Leben änderte sich schlagartig wenige Tage vor dem 31. Januar 1933. Auf dem Nach- hauseweg geriet er in eine rot-braune Stra- Benschlacht, bei der er, um sich seiner Haut zu erwehren, einen Mann mit einer Zaunlatte niederschlug. Blutüberströmt brach dieser zu- sammen. Am nächsten Tag las er, daß der Mann seinen Verletzungen erlegen und die Polizei bereits auf der Spur des Mörders sei. Die Beschreibung des Täters traf genau auf ihn zu. Noch in der gleichen Stunde packte der „Mörder“ einen kleinen Koffer und tauchte unter falschem Namen in der Fremdenlegion unter. 2 »Eines Tages aber“, so berichtet er, Ramen Französische Militärpolizisten und verhafteten aus meiner Gruppe einen deutschen Legionär, der von der Berliner Polizei als Mörder ge- sucht wurde. Man lieferte ihn aus. Also hier War ich auch nicht mehr sicher, stellte ich be- 5 stürzt fest.“ Mit Hilfe von Arabern gelang es ihm, in Casablanca einen holländischen Dampfer zu bekommen, der ihn mit nach Australien nahm. Bis Ende 1937 hielt er es dort aus, dann wurde ihm der Boden unter den Füßen zu heiß und er verschwand nach Südamerika. Den Aus- bruch des Krieges in Europa erlebte er als Lei- ter eines Bautrupps in den Anden, wo er im Auftrage der peruanischen Regierung ein Stauwerk baute. Als er dann versuchte, 1946 mit den Angehö- rigen des Ermordeten Verbindung aufzuneh- 5 men, um ihnen eine große Geldsumme zu Überweisen, glaubte er sich entdeckt und floh überstürzt nach Brasilien. einem Entschluß An Geld mangelte es ihm nicht. Da er in der Bergwildnis keine Gelegenheit hatte, Geld auszugeben, er außerdem hohe Prämien be- kam, konnte er sich jetzt mit seinem Vermö- Sen an den Geschäften eines Grundstücks- maklers beteiligen. Er hatte Glück, und inner- halb von wenigen Jahren war er mehrfacher Millionäàr. Aber immer saß ihm die Angst vor einer Entdeckung im Nacken. Nirgends fühlte er sich sicher, instinktiv lehnte er jede persönliche Bindung zu einem anderen Menschen ab. Die seit vielen Jahren aufgespeicherte Angst kam zum Ausbruch, als er sich in die Witwe eines deutschen Farmers verliebte. Wenige Tage vor der Hochzeit brachten ihn Freunde mit einem schweren Nervenschock in ein Sanatorium. In langen, qualvollen Nächten rang er sich zu durch: Ich fahre nach ** 7 Der 63jährige Karl Friedrich M. Foto: standard press Sechsmal knallte es beim Duel. Aber für Oxforder Studentenehre genügten Sektkorken Wenn sich bei uns in Deutschland Studenten duellieren, fliegt meistens Blut. In Oxford floß ein anderer Saft. Dabei ging es auch hier um die Ehre. Die Oxforder Studenten Chris Waddie, 23, und Denis Cross, 20, hatten beim Bier geses- sen, als Denis ein rauhes Wort entschlüpfte. Chris fühlte sich beleidigt. Er forderte Genug- tuung. Denis hatte die Waffenwahl und ent- schied: sechs Flaschen Champagner. Mit weißem Hemd, schwarzer Hose und Zy- linder erscheinen die beiden mit ihren Sekun- danten im Morgengrauen auf dem Kampfplatz. Physiker Thomas Ulrich war der Unpartei- ische. Er verlas noch einmal die Regeln. Die Wichtigste: Der Verlierer zahlt den Champa- gner. Chris und Denis stellten sich Rücken an Rücken auf. Kommando, beide marschieren fünf Schritte nach vorn, machen kehrt und Peng!— knallen die Sektpfropfen in rascher Folge in die Morgenstille. Keiner der sechs Korken trifft. Chris erklärt, ihm sei vollkommene Satis aktion geworden. Versöhnung. Mit Cham- Pagner. Schon nach der zweiten Flasche war die letzte noch offene Frage geregelt. Beide Duellanten tragen die Kosten. Unparteiischer und Sekundanten trinken umsonst. Deutschland und stelle mich der Polizei. Ich Will endlich für meitie Tat büßen! Er transferierte sein Vermögen nach Lon- don, um es später wohltätigen Zwecken zu vermachen, und fuhr weiter nach Hamburg. Nachdem er sein Geständnis zu Protokoll ge- geben hatte, fühlte er sich erleichtert. Als der vernehmende Polizeibeamte, den die Lebensbeichte des reuigen Mörders bewegt hatte, daran ging, in den alten Polizeiakten Nachforschungen anzustellen, um dann diesen außergewöhnlichen Fall an die Staatsanwalt- schaft zu geben, machte er eine Entdeckung, die ihm einfach unfaßlich erschien: Es gab nämlich gar keinen Ermordeten! Zwar war die näc turbulenten Tagen d 35 verzeichnet, doch nirgends stand zu lesen, dag einer der Beteiligten dabei zu Tode gekom- men War. Nach endgültiger Klärung stellte er fest: Der Hafenarbeiter Kurt Mehmel war mit einer leichten, aber sehr stark blutenden Kopf- wunde in ein Krankenhaus eingeliefert, aber bereits am nächsten Mittag entlassen worden. den 0 AUS Auch die Meldung in der Zeitung stellte sich = S rich M. angeblich Ermordete fiel 1942 in RugB- land Alles war also ein Irrtum gewesen, Ein Mensch, der 24 Jahre geglaubt hatte, ein Mör- der zu sein und nun für seine Tat büßen Wollte, konnte sich mit dieser neuen Situation zuerst nicht abfinden, Wie einschneidend hatte sich in seinem Leben plötzlich alles wieder Verändert. Befreit von n ungeheuren seeli- schen Druck fuhr er zurück, holte seine Hoch- zeit nach und will jetzt seinen Lebensabend in Deutschland verbringen. Eine Vergangenheit Sibt es für ihn nicht mehr. Kamele gibt es auf der Welt In sehr diversen Größen. Sie leben unterm Himmelszelt, Im lebenslang zu dösen. mele geben mächtig an, Wo selbstbewußt sie schreiten. So ähnlich gibt sich mancher Mann Dumm: stolz in unsern Breiten. Kamele tragen hoch den Kopf, Die auf Beachtung pochen: deeeesgeee te zeec 00 esse eee eee 3 Ihr Schädel gleicht oft leerem Topf, 2— 2 Tun sie auch hoch gestochen Seoeeeee oooeeseeseeeeees eee sees ee eee Abs dem Ablloßrohr kam eine Ente Ein Jahr lang sah sie keinen Sonnenstrahl- Wird sich dieses Tier umstellen: Die Besucher im Zoo von Lille drängen sich vor dem Entengehege. Alles Interesse gilt einer Weißen Mignon-Hnte. Sie sieht seltsam aus und benimmt sich eigentümlich. Sie hat keine Flügel. Aber sie ist nicht etwa eine neue Züch- tung, sondern das Opfer eines ungewöhnlichen Unfalls. Vor einem Jahr ist sie als eintägiges Küken in ein Siel gefallen. Jetzt ist das Tier durch Zufall wieder ans Tageslicht gekommen. Und das Tageslicht ist für sie völlig unge- Wohnt und schmerzhaft. Als das lebende gelbe Rnäuel vor einem Jahr durch die Stäbe eines Gullys stürzte, gab man es bald auf., Sicher würde es in den dunk- len, mit Unrat gefüllten Röhren der Kanalisa- tion sofort von einer Ratte gefressen. Kürzlich wurde die Kanalisation des Zoo- logischen Gartens gründlich gereinigt. Die Ar- beiter stiegen mit Lampen und Schaufeln in den Hauptabfluß hinab. Da entdeckten sie zu ihrer großen Ueberraschung eine Ente, die munter auf den trüben Fluten berum- schwamm. Vorsichtig brachten die Männer das Tier an das Tageslicht. Es war kein Zweifel möglich: Man hatte das verschwundene Mignon-Küken als einjährige Ente wieder- gefunden. Allerdings hatte das Tier mit seinen Ar“ genossen nur noch wenig Aehnlichkeit. Der Tierarzt untersuchte es. Die Ente hatte sich Vollkommen ihrer neuen Umgebung angepaßt. Sie kann nicht laufen und sieht fast gar nichts. Schnabel und Füße sind weiß und durchsich- tig statt gelb. Sie wirkt wie ein Albino— weil sie ein Le- ben ohne Licht führen mußte. Sie kann nicht liegen, denn die Flügel haben keine Federn. Gespannt beobachten die Zoologen und die Be- sucher, wie die kleine Ente sich jetzt auf ein Leben in der Sonne umstellt. Hebamme bricht Lanze für Männer Im englischen Seebad Eastbourne fand ein Gesundheitskongreß statt. Die Hebamme Eve Chetwynd bat ums Wort und stellte folgende Forderung: Allen werdenden Vätern sollte eine Entschädigung gezahlt werden. Sie begründete ihren Antrag damit, daß die Männer dann Ur- laub nehmen könnten, um den Haushalt zu führen, wenn ein Baby kommt. Ende des redakfionellen Tells Pflege der Schmalkulturen e N Der Ersatz tierischer Zugkraft durch motorische ist in der Landwirtschaft und im Gartenbau kein technisches Problem mehr. Eine wesentlich größere Sorge bereitet der Er- satz menschlicher Arbeitskraft durch die Maschine besonders in Kulturen, die auf Grund ihrer Be- sonderhel sich bisher nur bedingt maschinell be- arbeiten ließen und einen hohen Aufwand mensch- licher Arbeitskraft erforderten. Wertvolle Böden— und fast alle gärtnerischen Böden sind wertvoll— verlangen eine inten Nutzung. Es gilt, zwei Forderungen zu erfülle nämlich hohe Flächenproduktivität und hohe Ar- beitsproduktivität, diese beiden Wünsche lassen sich zusammen nur schwer erfüllen. In der Gutbrod-„ Terra“ wurde eine Hack- maschine geschaffen, die die Erfüllung beider Er- Tordernisse ermöglicht. Die Terra erlaubt das Hacken auch in Schmalkulturen, wie z. B. Salat, Möhren usw. mit Arbeitsbreiten von 10 em an, ohne den Bedienungsmann zu ermüden und obne Zuwerken oder Beschädigung der Pflanzen. Diese Möglichkeit des Schmalhackens ist außerdem für Wertvolle Spezialkulturen wie Tulpen, Baum- schulpflanzen usw. von großer Bedeutung. Nicht zu übersehen ist der weitere betriebs wirtschaft- liche Vorteil, den diese Maschine bietet: sie erlaubt das flache Hacken ab 2 em Arbeitstiefe. Nach mehrjähriger Erprobung hat die Gutbrod-Land- maschinen- Vertriebs-GmbH. mit dieser Maschine ein Gerät auf den Markt gebracht, das Hochlei- stungsansprüchen auch für den anspruchsvollsten Spezialbetrieb genügt. Die Bauweise mit ihrer völlig ausgeglichenen Gewichtsverteilung mit dem extrem niedrigen Schwerpunkt macht das Lenken dieser Maschine 80 leicht, auch bei seitlich gestelltem Holm, daß selbst nach achtstündiger Arbeit mit der Maschine in empfindlichen Spezialkulturen keine besondere Ermüdung des jugendlichen Bedienungsmannes und auch keine Beschädigungen der wertvollen Pflanzen feststellbar waren. Die Möglichkeit, Arbeitsbreiten von 10, 18, 22, 31, 38, 46 und 54 em einzusetzen, sichern neben dem Einsatz zum FHäufeln, als Rasenmäher, Kehr- maschine und e eine hohe Ren- jlität di ätes. III. tabilität dieses Gerätes.) i Kaltreiniger vereinfacht Weitgehend Landmaschinenreinigung erliche In den letzten Jahrzehnten hat der bat Betrieb bei vielen Arbeitsverrichtu stellung von vorwiegender Hand: l recht weitgehenden Technisierung vollz 8 mäher, Drill- und Hackmaschinen, Vie geräte usw. sogar selbst der Schlepper sind auch in klein- bäuerlichen Betrieben zu unentbehrlic mitteln geworden. Tausende von D! Bauer heute in seinem Maschinenpark i Bei der Instandhaltung und Pflege dieser für den bäuerlichen Betrieb wertvollen Maschinen spielt die regelmäßige Reinigung eine sehr große Rolle, da die Verschmutzung der einzelnen M i teile einen erheblichen Einfluß auf den Ver ausübt und dadurch die Lebensdauer der Maschi- nen herabsetzt. Von den wenigen Verfahren, die eine gründliche Reinigung stark verschmutzter Metallteile gewähr- leisten, hat sich in der Vergangenheit besonders das Abkochen des Reinigungsgutes in einer min- destens 70-809 C heißen Pà-S-Lauge bewährt, wo- bei also die einzelnen Maschinenteile in die Reini- gungslösung eingelegt wurden. Oft sind jedoch in vielen bäuerlichen Betrieben gründliche Reinigungsbäder, sei es bedingt durch Raummangel oder Feuergefährlichkeit, die ein Aufstellen heizbarer Behälter nicht zulassen, un- möglich. Entsprechend einer weitgehenden Forderung der Landwirtschaft, auch die Landmaschinenreinigung zu vereinfachen und auf kaltem Wege zu ermög- lichen, entwickelten die bekannten Henkelwerke, Feinabstimmung— kein Problem mehr. Die fünf neuen Telefunken- Fernsehgeräte sind jetzt mit Visiotest ausgerüstet. Ein Zug am Knopf des Kontrastreglers schaltet diese Ab- stimmanzeige ein. Der Teststreifen wandert nach unten, bis die beste Bildqualität erreicht ist. Ein Knopfdruck läßt dann den Streifen verschwinden. Foto: telefunkenbild Düsseldorf, den in der Praxis bereits bestens er- probten„Henkel's Kaltreiniger“.„Henkel's Kalt- reiniger“ ist ein hochwertiges flüssiges Konzentrat und wird vor seiner Anwendung mit Petroleum oder mit Dieselöl im Verhältnis 114 verdünnt, Wenn man stark verschmutzte Maschinenteile rei- nigen will, andernfalls genügt eine Verdünnung von 17. Durch Einlegen der verschmutzten 1— schinenteile in diese Reinigungslösung, die man ca. 20 bis 30 Minuten einwirken läßt, wird der Schmutz gelöst und läßt sich hinterher mühelos durch Abspritzen mit einem kalten Wasserstrahl entkernen. Sollten einzelne Maschinenteile durch Schmutz stark verkrustet sein, ist anzuraten, die- selben im Reinigungsbad tüchtig abzubürsten, be- vor man sie mit kaltem Wasser abspritzt. Aber auch im Sprühverfahren lassen sich ein- Lach, leicht und bequem größere Maschinenteile gder ganze Maschinen wie 2. B. der Schlepper, ohne sie auseinandernehmen zu müssen, zuverlässig mit „Henkel's Kaltreiniger“ gründlich reinigen. Mit Hilfe eines Spritzgerätes, wie es zur Schädlings- bekämpfung benutzt wird, oder mit einer Spritz- Pistole spritzt man die Lösung(Gemisch Kaltreini- Ser/ Petroleum oder Dieselöl wie oben angegeben) auf das Reinigungsgut und läßt sie ruhig 20—30 Minuten einwirken, ehe man sie mit kaltem Was- Wieder abspritzt.— Da„Henkel's Kaltreiniger“ keine explosiven oder leicht entflammbaren Stoffe enthält, ist seine Anwendung zudem völlig gefahr⸗ 108.— Auch in industriellen Betrieben, Autorepa- raturwerkstätten usw. findet„Henkel's Kaltreini- Ser“ immer mehr Anwendung. Jeder Bauer, der viel Freude und eine lange Nutzungsdauer an seinen Maschinen haben Will, sollte es nicht versäumen, von Zeit zu Zeit die- selben einer gründlichen Reinigung mit„Henkel's Kaltreiniger“ zu unterziehen. 5 7 78 123/180, 2½ Kg Sberbeiten be genbiig 2869 Betten-Möller, Abt. 235, Marktredwitz/ Buy. Die kleinen Freuden „Seit bald zehn Jahren seid ihr Aun schon verheiratet“, sagt Lilo versonnen zu ihrer Schulfreundin Karin.„Und wenn man euch sieht, ict ein p58 8b quälenden Beschwerden von mehreren neben anderen erprobten Heilstoffen den Hochwirksamen Anti- Schmerzstolf Sahoeytlamgd, daher die rasche, durchgrelfende und anhaltende Mrkung. 20 Tabletten M 4.48, Großpackung M 3.80. In allen Apotheken. Schmerzhaftes Rheuma Muskel-und Gelenkschmerzen Ischtas, Neuralgien und Kreuz- schmerzen werden seit vielen Jahren durch das hochwertige Spezlalmittel ROMIGAL selbst m hartnäckigen Fällen mit her- 2 vorragendem Erfolg bekämpft. 6 Harnsäurelösend, unschädlich. entes(= mehrwertiges] Henmtttel, greiit daher mire tungen her Wirksam an. Enthält 80 Slaubt man, ihr verlebtet ge- rade eure Flitterwochen! Wie macht ihr das blog? Habt ihr irgendein Geheimrezept?“ Karin lächelt.„Ich kann es dir ja ruhig gestehen, Lilo. Es ist vielleicht schon so etwas wie ein Geheim- rezept. Weißt du, Georg und ich haben uns vorgenommen, daß je- der in jeder Woche dem anderen eine kleine Freude machen muß. Eine Ueberraschung, ein Ge- schenk oder sonst eine Aufmerk- samkeit. Das schafft ständig eine harmonische und er wartungsvolle Atmosphäre.“„Aber überleg! doch, das sind über fünfzig dieser kleinen Freuden im Jahr! Die kriegt man nie zusammen!“ Ka- rins Lächeln vertieft sich.„Aber natürlich. Du mußt nur deine Au- gen offenhalten, Diese Woche zum Beispiel habe ich eine neue Ent- deckung gemacht: ein herrliches Bademittel, das ich Georg zum Wochenende überreichen werde. Er badet so gern und wird glück- lich über Bade-das“ sein, so heißt nämlich dieses Vitamingeel. Klei- ne Freuden sind es nur, doch sie tragen das wirkliche Glück in un- ser Leben“ Wer leidet an Hämorrhoiden? Haben Sie bis jetzt das richtige Mittel gefunden, das Sie von dem quàlenden Brennen und Jucken befreit und Ihnen die ersehnte Heilung bringt? Wenn Sie„F 99 Sulgan verwenden, werden Sie nicht nur bald Erleich- terung verspüren, sondern das in diesem Präparat ent- haltene hochaktive Vitamin F 9g fördert auch die Neu- bildung des Gewebes und läßt Schrunden wie Risse im Allgemeinen sehr bald verheilen,. Anwendung: inner- lich Zäpfchen, äußerlich Salbe. Verlangen Sie in Ihrer Apotheke ausdrücklich: Ein Badag- Präparat, Also sehr heilsam!