Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Auzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 108 Mittwoch, den 9. Juli 1958 10.58. Jahrgang a Noch Kein Ende der Libanonkrise Von Kurt Gebaur Seit acht Wochen gibt es in der vergnü- gungssüchtigen Hauptstadt des Libanon keine Kinovorstellungen, kein Nachtleben. Das Ano male ist in Beirut nun schon zum„normalen“ Zustand geworden. Man richtet sich ein, und es hat den Anschein, als könne diese Revolu- tion noch lange dauern.. Bis zur Wahl des neuen Präsidenten am 24. Juli oder bis zum Ende der Mandatszeit Schamuns am 23. Sep- tember? Vor dem Beiruter Hafen liegen acht, zehn oder zwölf Schifle auf Reede, Sie warten ge- duldig, bis sie in dem langsam arbeitenden Hafen löschen können. Aber es wird gelöscht und das Wirtschaftliche Leben geht— wenn auch sehr gehemmt Weiter. Ein von der Regierung gewährtes Zollmoratorium hat viele Importeure veranlaßt, die Waren in die Stadt fahren zu lassen. Das Hauptgeschäft, der Transit nach Syrien, dem Irak, nach Jorda- nien, stockt. Die Grenzen sind vom Libanon aus nicht gesperrt, aber riskant. Im übrigen schei Ser Unterbrechung mehr Zzu leiç den als d panon. In Syrien herrscht großer Benzin- mangel. Man kauft in Beirut keine Autos und Kühl- Schränke und keine anderen Dinge, die man nicht unbedingt braucht. Nur für das Notwen- digste, vor allem für Nahrungsmittel, die nach einigen Schwierigkeiten im Anfang der Krise jetzt wieder reichlich, in frischem Zustand und zu normalen Preisen zu haben sind, wird Geld ausgegeben. Im Anfang wurde Geld von den Banken abgezogen, insbesondere von Aus- ländern. Es gab aber keinen Bankkrach und keinen Run auf die Banken. Die Banken be- haupten übereinstimmend, daß die Zahlungs- moral gut sei. Natürlich müßten Wechsel pro- longiert werden, aber zunächst sei noch keine Katastrophe zu erwarten. Der Kurs des liba- nesischen Pfundes ist kaum abgebröckelt. Die Golddeckung ist von rund 90 Prozent Auf unter 80 Prozent gesunken, aber die Währung ist noch nicht ins Rutschen gekommen. „Wie geht es weiter?“, das ist die große Frage, die man sich in Wirtschaftskreisen Stellt, die man an jedem Familientisch hört und auf die weder Regierung noch Opposition eine Antwort wissen. Innenpolitisch ist man noch immer am Aus- gangspunkt. Ministerpräsident Sulh hat ver- sprochen, daß die Regierung das Mandat des Präsidenten nicht verlängern wolle. Die Kam- mer wurde für den 24. Juli zur Wahl eines neuen Präsidenten einberufen. Aber der Prä- sident selbst hat das„erlösende“ Wort noch nicht gesprochen, daß er auf eine Wiederwahl Verzichtet. Was geschieht, wenn die Anhänger Schamuns, die die Mehrheit im Parlamenf haben, zu dieser Sitzung nicht erscheinen und das Haus beschlußunfähig ist. Wird dann das Mandat verlängert? Das ist die Frage, die sich die Opposition stellt. Auch ihr gemäßigter Flügel hat kein Vertrauen zu Schamun. Im übrigen ist die innerpolitische Entwick- lung im Libanon schon längst vom inter- nationalen Spiel um die Zukunft dieses klei- nen Landes überschattet. Die libanesische Krise gewinnt immer mehr den Aspekt eines Kampfes um Syrien. Das englische Erdél spru- delt aus dem Boden des Irak, das amerikani- sche in Saudi-Arabien. Es mündet an der liba- nesischen Küste in die Tanker. Aber die Stahlrohre, durch die es fließt, laufen über syrisches Gebiet. Mit Sorge hat England die Vereinigung Syriens mit Agypten beobachtet, mit wachsamem Argwohn verfolgt es jetzt die Entwicklung im Libanon. Bagdad teilt die Besorgnisse, denn ein Abschwenken Beiruts in das Kielwasser von Damaskus und Kairo würde die Haschemitenféderation Irak-Jorda- nien in die gleiche unangenehme Isolierung drängen, in der sich Syrien befindet, wenn der Libanon an den Westen gebunden bleibt. Das Ol ist das Ziel aller an diesem Konflikt mittelbar oder direkt Beteiligten: der Westen ist insbesondere nach der Nationalisierung des Suezkanals an der Sicherheit der Pipelines und ihrer Mündungen am Mittelmeer interes- Siert. Kairo will die Herrschaft des arabischen Nationalismus auf die Olländer ausdehnen, um damit endlich die Mittel für die Bekämp- fung der furchtbaren Armut der Millionen Agyptischer Fellachen zu haben. Rußland hat ein Interesse daran, die westlichen Positio- nen im Nahen Osten zu schwächen und die Olzufuhr nach dem Westen zu unterbinden. Dieses Problem, an dem ganz Europa ein lebenswichtiges Interesse hat, kann nach An- sicht politischer Beobachter genau so wenig ie auch die libanesische Krise selbst durch UN- Polizeitruppen oder gar durch eine Inter- vention der englischen Fallschirmjäger und der sechsten US-Flotte gelöst werden, sondern nur durch einen vernünftigen Ausgleich, Der Optimismus, den Hammarskjéld nach seinem EKairo-Besuch zeigte, läßt manche hoffen, daß man auf gutem Wege zu diesem Ausgleick. sei. Das offizielle Beirut allerdings teilt den Ox timi mus Hammarskiölds nicht. Chrustschow/ Der sowjetische Regierungschef in Ostberlin — Er wirkte müde und abgespannt Berlin(dpa). Der sowzetische Parteichef und Ministerpräsident Chruschtschow ist am Dienstag an der Spitze einer sowzetischen Delegation zu einem mehrtägigen Besuch aus Anlaß des bevorstehenden fünften SED-Par- teitages in Ostberlin eingetroffen. Zu seiner Begrüßung hatten die SED- Funktionäre am Ostbahnhof eine Kulisse von Betriebs- und Parteidelegationen aufgeboten, die rote und schwarz-rot-goldene Fähnchen schwenkten und den sowzetischen Gast mit Ovationen und Sprechchören empfingen. Der SED- Sekretär Ulbricht, der zusammen mit dem Sowjetzonen-Ministerpräsidenten Grotewohl zum Empfang der sowjetischen Delegation gekommen war, feierte in einer kurzen Kundgebung Chruschtschow als „Freund des deutschen Volkes“. Er sagte, der am Donnerstag beginnende SED-Parteitag Werde wirtschaftliche und politische Maßnah- men beschließen, die„zum Sieg des Sozialis- mus“ führen und„dem ganzen deutschen Volk den Weg weisen“ soll Chruschtschow, der etwas abgespannt wirkte und dem Beifall der Kundgebungsteilnehmer tonte, daß die Teilnahme der Sowi tion am fünften SED-Parteitag der Volksbefragung wird Verhandlung vor dem Bundesverfassungs- gericht begann in ruhiger Atmosphäre Karlsruhe(dpa). In ruhiger Atmosphäre verhandelte der Zweite Senat des Bundes- verfassungsgerichts in Karlsruhe am Diens- tag über die Normenkontrollklage der Bun- desregierung gegen die Gesetze der Freien Hansestädte Hamburg und Bremen für eine Volksbefragung über die atomare Ausrüstung der Bundeswehr. Die Bundesregierung hat beantragt, diese Gesetze für verfassungs- widrig und damit für nichtig zu erklären. In der Verhandlung ging es in der Haupt- sache um staats- und verfassungsrechtliche Fragen der Repräsentanz in der Demokratie und der politischen Willensbildung des Vol- kes. Ein Parteipolitischer Akzent war wäh- rend der Verhandlung vor Gericht nicht zu Verzeichnen. Der Termin der Urteilsverkün- dung ist noch nicht bekannt. Für die Antragsteller erklärte Staatssekre- tär Ritter von Lex in einem einstündigen Plädoyer, die beiden Landesgesetze verletz- ten zwei fundamentale Strukturprinzipien der Verfassung: die Kompetenzverteilung zwi- schen Bund und Ländern und die darin zum Ausdruck kommende föderative Staatsord- nung der Bundesrepublik und ferner den Grundsatz der repräsentativen Demokratie. Volksbefragungen, die nur ein„Ja“ oder „Nein“ als Entscheidung zuliegen, seien Wil- lenskundgebungen des Staatsvolkes, also Ple- biszite. Derartige Plebiszite seien aber nach dem Grundgesetz— bis auf zwei ausdrück- lich genannte Ausnahmen— verboten. Die durch die Volksbefragungsgesetze bewirkte Verletzung des Grundsatzes der repräsenta- tiven Demokratie sei eine ebenso schwere Verletzung des Grundgefüges der Verfassung. Für Hamburg und Bremen führte der frü- here Bundesverfassungsrichter Professor Zwei- gert aus, da das Grundgesetz Volksbefragun- gen nicht ausdrücklich der Zuständigkeit des Bundes zuweise, unterlägen sie automatisch nach Artikel 30 und 70 des Grundgesetzes der Zuständigkeit der Länder. Eine ungeschrie- bene Bundeskompetenz kraft Sachzusammen- hangs liege nicht vor, da die Volksbefragung keine unerläßliche Voraussetzung für gesetz- geberische Maßnahmen auf dem Gebiet der Atombewaffnung sei. Die in den Gesetzen vor- gesehene Volksbefragung gehöre nach Inhalt und Wirkung in den Bereich der erlaubten politischen Einflußnahme. Als Beistand der beiden Hansestädte be- tonte Carlo Schmid, daß Meinungsbefragun- gen keinen Eingriff in die Entscheidungsfrei- heit des Bundes darstellten. Sie hielten sich auch innerhalb der Grenzen der freien demo- Kratischen Grundordnung. Rechtsanwalt Dr. Arndt erklärte als Vertreter Bremens, in einer Demokratie könne eine Parlamentsmehrheit nie die Repräsentanz sein, da sie nur einen Teil, nicht aber das Ganze vertrete. Die reprä- sentative Demokratie verlange schlechthin die öffentliche Meinungsfreiheit. Das Bremer Ge- setz gebe dem Bürger Gelegenheit, seine Mei- nung zu äußern. Arndt betonte, daß das Volksbefragungsgesetz: Fragen der Verteidi- gung und der auswärtigen Beziehungen weder Tegle noch entscheide. Die Beistände der Bundesregierung, die Pro- fessoren Klein, Scheuner und Schüle, vertra- ten die Ansicht, daß die Verfassungen von Hamburg und Bremen einer Volksbefragung entgegenstünden, daß die Volksabstimmungen wegen der vertraglichen Beziehungen der Bundesrepublik zu ihren Verbündeten Fragen der Außenpolitik berührten und daß das Will Ulbrichts Ansehen t der„brüderlichen Beziehungen zwischen un- chen Parteien“ seren marxistisch- leni dienen solle. Nach der um eine halbe Stunde verspäte- ten Ankunft auf dem Ostbahnhof hatte Chru- schtschow zusammen mit Ulbricht unter den Klängen eines Präsentiermarsches die Front einer Ehrenkompanie der Sowietzonen-Volks- armee abgeschritten. Mit ernstem Gesicht plickte er dann der Ehrenkompanie nach, die mit aufgepflanztem Bajonett im halben Stech- schritt an ihm vorbeizog. In einem offenen sowjetischen SlIS-Wagen ließ sich der sowjetische Parteichef nach der Kundgebung durch die von Volkspolizisten gesicherten Straßen fahren. Die Kundgebung hatte er bereits vorzeitig verlassen wollen, als die Menge gerade die Internationale an- stimmte. Ulbricht mußte ihn am Arm zurück- holen. Den ersten Besuch nach seiner Ankunft in Ostberlin stattete Chruschtschow in den Mit- tagsstunden dem Sowjetzonen- Präsidenten Pieck ab. Wie aus einer Meldung der Sowjet- zonen-Agentur ADN hervorgeht, nahm von den Moskauer Delegierten für den SED-Par- teitag r Chruschtschow nur Kuusinen an herzlichen, freundschaftlichen Un- terhaltung mit dem Präsidenten“ teil. Außer- dem waren der sowjetische Botschafter Per- Wwuchin, Ulbricht und Grotewohl bei der Be- juristisch durchleuchtet Grundgesetz eindeutig für eine repräsentative Demokratie entschieden habe. Uberraschend wurde die Verhandlung dann auf heute vertagt, nachdem es zuerst gehei- Ben hatte, der Senat wolle nur einen Tag über die Normenkontrollklage verhandeln, Heute nachmittag wird sich der Senat dann mit der Organklage der Bundesregierung gegen Hes- Sen befassen. „ Neue französische Linksbewegung PAT IiSs(dpa/ korr). Unter dem Namen „Union der demokratischen Kräfte“ wurde in Paris von mehreren führenden französischen Iinksgerichteten Politikern eine neue politi- sche Bewegung gegründet. I Initiative ging von dem ehemaligen sozialistischen Minister und jetzigen Präsidenten der„Liga für Men- schenrechte“, Danſel Mayer, aus. Dem vorläu- ligen Vorstand gehören unter anderem die Sozialisten Depreux und Verdier sowie der frühere radikalsozialistische Ministerpräsident Mendeèes-France an. Die„Union der demokra- tischen Kräfte“ soll das Sammelbecken der antikommunistischen und antigaullistischen politischen Kräfte werden. Wie von zustän- diger Seite bekannt wurde, handelt es sich nicht um eine neue politische Partei. Gründer der neuen Union bleiben weiterhin Mitglieder ihrer jeweiligen politischen Partei. Die ken gegnung in Piecks Amtssitz Schloß Nieder- Schönhausen zugegen. Am Dienstag abend sprach Chruschtschow in Halle an der Saale auf einer Kundgebung. 5 In politischen Kreisen Ostberlins wird die Tatsache, daß zum erstenmal der höchste So- Wjetführer einen SED-Parteitag besucht, als Sanktionierung aller von Ulbricht getroffenen Maßnahmen in der Sowietzone angesehen. Dreierbesprechungen auf Brioni Averoff betont Herzlichkeit der Beziehungen — Tito mit Nasser auf Kreuzfahrt Belgrad(dpa). Während der jugosla- wische Staatschef Marschall Tito mit dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Re- publik Nasser und seinen übrigen ägypti- schen Gästen eine Kreuzfahrt in den jugosla- wischen Gewässern der Adria unternahm, nen am Dienstagnachmittag die Dreier- schungen zwischen dem jugoslawischen KAußenmini Popovie, dem Außenminister der Vere Arabischen Republik Fauzi und dem a hen Außenminister Averoff, der kurz vorher auf Brioni eingetroffen war. Die drei Außenmini len ju men Nach- ichtenagentur Tanjug,„Fragen erörtern, die für die drei Staaten von gemeinsamem Inter- e sind“. Aus diplomatischen Kreisen Bel- grads verlautete dazu, daß der Balkanpakt, dem Jugoslawien, Griechenland und die Tür- kei angehören, der jedoch nicht zuletzt durch die griechisch- türkischen Spannungen wegen Zypern nur noch zwischen Jugoslawien und Griechenland wirksam ist, zu den Bespre- chungsthemen gehören wird. Außerdem wird erwartet, daß sich die Außenminister Jugo- slawiens und Griechenlands auch mit den Be- ziehungen zu Bulgarien und mit dem von der Sowjetunion inspirierten Plan einer Balkan- Konferenz befassen werden. Allgemeine The- men dürften die Zypern- und die Algerien- Frage sowie die gesamte Entwicklung im öst- lichen Mittelmeerraum sein. Der griechische Außenminister Averoff un- terstrich bei seiner Ankunft in Jugoslawien, daß die Beziehungen zwischen den beiden Ländern, die historische Grundlagen haben, heute besser denn je seien. Obwohl Grie- chenland fest auf der Seite des Westens stehe, verhindere dies keineswegs herzliche Bezie- hungen zu Ländern, die nicht blockgebunden sind. Schweiz verzichtet nicht auf Kernwaffen Biel(dpa). Der Schweizer Bundespräsident Holenstein unterstrich in einer Rede beim Eidgenössischen Schützenfest in Biel den Wil- len seines Landes, die Armee so schlagkräftig wie möglich auszurüsten und„nicht auf die Verwendung atomarer Waffen zu verzichten“, wenn sich dies für die Landesverteidigung als notwendig erweist. Die Regierung vertraue darauf, daß das Schweizer Volk bereit sei, die nötigen Opfer für die Freiheit und Unabhän- gigkeit des Landes zu bringen. 8 Strauß bei Ministerprüsident de Gaulle Eförterung militärischer Probleme— Französische Düsenzäger- Vorführungen Paris(dpa/ korr). Bundesverteidigungs- minister Franz Josef Strauß hatte am Diens- tagabend in Paris eine halbstündige Be- sprechung mit dem französischen Minister- präsidenten Charles de Gaulle, an der auch der französische Armeeminister Guillaumat teilnahm. Damit hat zum ersten Male ein Mit- glied der Bundesregierung persönlichen Kon- takt mit dem neuen französischen Regierungs- chef aufgenommen. Strauß erklärte nach der Unterredung, daß er gegenüber de Gaulle erneut den Willen der deutschen Bundesregierung bekundet habe, mit allen Kräften für einen europäischen Zu- sammenschluß und für eine Festigung der deutsch- französischen Freundschaft zu arbei- ten. Uber ein Treffen zwischen de Gaulle und Bundeskanzler Adenauer ist, Wie Strauß aus- drücklich betonte, bei dieser Gelegenheit nicht gesprochen worden. Der Bundesverteidigungsminister teilte mit, daß er mit de Gaulle über Probleme der Zu- sammenarbeit im Atlantikpakt gesprochen hat. Diese Gespräche hätten der rein militärisch- technischen Seite gegolten, da er zu politischen Besprechungen nicht autorisiert gewesen Sei. Da àber de Gaulle bereits mit Premierminister Mac Millan und Außenminister Dulles zusam- mengetroffen sei, habe in Bonn der starke Wunsch bestanden, den seit langem geplanten Besuch von Strauß in Paris zu einer ersten offiziellen Fühlungnahme mit dem Minister- präsidenten Frankreichs zu nutzen. Wie in Paris verlautete, wird de Gaulle in Kürze auch mit dem neuen italienischen Ministerpräsiden- ten Fanfani zusammentreffen, Strauß war am Dienstagnachmittag Auf dem Flugplatz Villaroche zu einem zweitägigen Besuch in der französischen Hauptstadt ein- getroffen. Hauptzweck dieses Besuches sind Besprechungen mit Armeeminister Guillau- mat, mit dem Strauß auch schon am ersten Besuüchstag eingehende Gespräche geführt hat. Ihr Thema war die Auswahl geeigneter Flug- zeugtypen für die deutsche Luftwaffe. Unmittelbar nach der Ankunft auf dem Flugplatz Villaroche war Strauß der Prototyp des neuen französischen Düsenjagers„Mirage III“ vorgeführt worden. Das Flugzeug, das al Schlachtflieger, als Abfangjäger und als Sturz- oder Jagdbomber verwendet werden kann, drehte mehrere Rollen, um dann im Steilfſug seine Steiggeschwindigkeit zu beweisen. Der Konstrukteur der Maschine, Marcel Dassault, erläuterte Strauß eingehend die Eigenschaften seiner Maschine, die bedeutend billiger ist als der amerikanische Jäger„Starfighter“. a Strauß zeigte sich von dem französischen Düsenjäger sehr beeindruckt. Er betonte je- doch, daß endgültige Entscheidungen über die Brauchbarkeit dieses Typs für die Bundes- wehr erst getroffen werden könnten, wenn— etwa im Oktober— das Gutachten deutscher Fachleute und Testflieger vorliegt. In Kürze soll eine Gruppe deutscher Experten zur Er- probung der Maschinen nach Frankreich kom- men. 2 Am Dienstagabend veranstaltete der Bun- desverteidigungsminister einen Bierabend für die im NATO- Quartier tätigen deutschen Offi- ziere. Für heute ist eine Besprechung zwischen Strauß und dem NATO- Oberbefehlshaber General Norstad vorgesehen, bei der die Ver- teidigungsplanung für die nächsten drei Jahre erörtert werden soll. Strauß will heute abend nach Bonn zurück fliegen a 1 5 5 2 In Genf wird es immer technischer Sowjets legten Entschließung vor— Es geht um die Registrierbarkeit von Kernexplosionen Genf(dpa).„Nicht die Meinungsverschie- denheiten interessieren uns, sondern die Punkte, in denen wir übereinstimmen“, ver- sicherte der sowjetische Delegationschef Fe- dorow am Montag beim Verlassen des Kon- ferenzsaales im Palast der Nationen in Genf Auf die Frage eines Journalisten, ob die Kon- ferenz der Atomspezialisten sich weiterhin reibungslos entwickele oder ob bereits Mei- Nungsverschiedenheiten aufgetaucht seien. Der Stoßseufzer einer Stenotypistin an eine sie ab- lösende Kollegin„Es wird immer technischer und immer komplizierter“ zeigt, daß die west- östliche Sachverständigen-Konferenz über die Kontrollmöglichkeiten von Atombombenex Plosionen sich im Augenblick zu einem wahren „internationalen Professoren-Seminar“ ent- Wickelt hat. Nach Abschluß der Montagsitzung, die unter dem Vorsitz des britischen Wissenschaftlers Sir William Penney stand und mit fast drei Stunden Dauer die bisher längste war, wurde eim offizielles Kommuniqué veröffentlicht, das ſtrotz seiner Kürze zu seiner Formulierung Über eine Stunde angestrengter Beratungen mach Abschluß der Konferenz bedurfte:„Die Sachverständigen setzten ihre technischen Er- örterungen über die akustischen Entdeckungs- methoden fort und hörten Ausführungen von D. Nortrup(USA), K. Balaschow(UdSSR) und M. E. Sadowski(Udss f). Die sowjetische De- legation übermittelte der Konferenz einen Entschliegungsentwurf über die Geeignetheit von Registriermethoden, vermittels Luftdruck- Wellen Kernexplosionen festzustellen. Die Westliche Delegation schlug eine Zusammen- stellung der wichtigsten Faktoren vor, die bei einer Entscheidung über die Geeignetheit Akustischer Feststellungsmethoden in Betracht gezogen werden sollen.“ Soustelle wurde Informationsminister Paris(dpa). Der französische Minister- Präsident de Gaulle hat am Montagabend sein Kabinett durch die Ernennung von drei neuen Ministern vervollständigt: zum Informations- minister wurde der Sozialrepublikaner Jac- ques Soustelle ernannt, der durch seine Flucht nach Algerien während der Regierungskrise außerordentlich starker Kritik der Linken aus- Fesetet War. Neuer Minister für Volksgesund- Beit wurde Bernard Chenot, zum delegierten Minister im Ministerpräsidium wurde André Boulloche ernannt. André Malraux, der als Sonderminister bei de Gaulle bisher auch das Amt des Informationsministers wahrgenom- men hatte, ist durch die Anordnung des Re- Sierungschefs von diesem Teil seines Auf- gabenbereichs entbunden worden. Zum Ar- beitsbereich von Malraux werden weiterhin die Jugendprobleme, die wissenschaftliche Forschung und kulturelle Fragen gehören, die er im Zusammenwirken mit den jeweils zu- ständigen Ministern bearbeitet. ö Heinkel-Mitarbeiter dementiert Bennett Stuttgart sw). Generaldirektor Klein von der Ernst Heinkel A. G. in Stuttgart- Zuffenhausen hat Außerungen des britischen Vizeluftmarschalls Bennett über ein ang liches Gespräch mit dem deutschen Flugzeug- Konstrukteur Professor Heinkel nachdrücklich dementiert. Bennett, einer der Führer 5 britischen Bombenkriegs in Deutschland im zweiten Weltkrieg, schreibt über dieses Ge- Spräci in seinen jetzt veröffentlichten Erinne- rungen, Professor Heinkel habe, nachden einige Flaschen Wein getrunken Waren, er- klärt, die Deutschen hätten bewußt viele ihrei führenden Wissenschaftler in die Hände der Russen fallen lassen, damit sie drüben eine einflußreiche Position zur Vorbereitung eines späteren Bündnisses mit der Sowjetunion als Vorstufe einer neuen Unabhängigkeit und Größe Deutschlands gewinnen könnten. Diese Behauptung Bennetts, so erklärte General- direktor Klein, sei völlig aus der Luft ge- griffen. Eisenhower und Dulles in Kanada Otta w A(dpa/ korr). Der amerikanische Präsident Eisenhower und sein Außenminister Dulles trafen am Dienstagvormittag mit dem Nugzeug des Präsidenten zu einem dreitägi- gen Besuch Kanadas in der Hauptstadt Ottavoe Ein. Eisenhower besucht zum erstenmal seit fünf Jahren das nördliche Nachbarland der SA. Bei der Ankunft auf dem Flugplatz Wurden die amerikanischen Gäste von Ge- neralgouverneur Massey und Ministerpräsident Diefenbaker begrüßt. Man erhofft sich in Ka- nada und in den USA von dem Besuch eine Klärung der Meinungsverschiedenheiten bei- der Länder. Unter anderem sind die Einfuhr- beschränkungen der USA für kanadische Roh- stoffe, die Weizengeschenke der USA und der auf Kanada ausgeübte Druck bezüglich des Chinahandels umstritten. Jäger schossen UsS-Flugzeug in Brand Fünf Mann sprangen mit dem Fallschirm ab — Zurückgekehrte Flieger berichten Wiesbaden(dpa). Sowjetische MIG Jäger haben am 27. Juni über Armenien(So- Wietunion) die unbewaffnete amerikanische Transportmaschine in Brand geschossen, die sich auf dem Flug von Wiesbaden nach Paki- Stan wegen schlechten Wetters verirrt hatte. Dieg gaben am Dienstag die neun Besatzungs- mitglieder nach ihrer Rückkehr aus der So- Wistunjon in Wiesbaden zu Protokoll. Wie vom Hauptquartier der amerikanischen Luft- Waffe in Wiesbaden mitgeteilt wurde, haben die sowjetischen Flieger das amerikanische Transportflugzeug zweimal beschossen. Fünf Mitglieder der Besatzung mußten aus dem brennenden Flugzeug abspringen. Die rest- lichen vier führten die Notlandung aus, wäh- rend der die sowjetischen Jäger ihren zweiten Angriff mit Bordwaffen auf das brennende Flugzeug flogen. Kurz nach der Notlandung explodierte die amerikanische Maschine, je- doch konnte sich der Rest der Besatzung vor- her in Sicherheit bringen. Nach amerikanischer Darstellung war das Transportflugzeug C 118 am 27. Juni nach Karatschi unterwegs. Es sollte Medikamente nach Pakistan bringen. Das Zusammentreffen Von starken Gewitterstürmen und nicht ge- meldeten Höhenwiaden verursachten das un- Freiwillige Uberfliegen der sowjietischen Grenze im Blindflug. 5 Maier appelliert un Lehren aus der Wahl in Nordrhein- Westfalen — CDU und SPD tagen BO Rn n(dpa). In einem Aufruf hat der FDP- Bundesvorsitzende Dr. Reinhold Maier am Dienstag an die Landesverbände appelliert, sich auf eine einheitliche und auf weite Sicht abgestellte Politik der FDP zu konzentrieren. In dem vom FDP- Pressedienst veröffentlich ten Appell heißt es, die Bundespartei sei durch das Wahlergebnis von Nordrhein-West- falen in der Uberzeugung gestärkt, daß sie mit der Hilfe intakter Landesverbände nach Wie vor über eine feste Grundlage für ein Weiterbestehen mit der gesicherten Aussicht auf eine erfolgreiche Aufwärtsentwicklung verfüge. Dabei brauche sie keineswegs auf den nicht zu verhindernden Wegfall gewisser, auf die Gegenwart beschränkter Uberlegen- heitsmomente in gegnerischen Lagern zu war- ten. Die Upberwindung der gegenwärtigen Situa- tion erfordere eine wohlüberlegte, systema- tische, auf weite Sicht abgestellte, jeweils sachlich fundierte und vor allem einheitliche Politik der Freien Demokratischen Partei, schreibt Dr. Maier. Dabei gelte es, sich des Aufgreifens sensationeller und in ihrer Werbe- kraft rasch nachlassender Themen zu enthal- ten. In den Vordergrund sei die sorgfältige politische und parlamentarische Arbeit an den Fragen der brennenden Tagesnot der Bevöl- kerung, besonders der am Wirtschaftswunder nur beschränkt teilnehmenden Volksschichten zu stellen. Die FDP werde ihr Ansehen er- höhen, wenn sie sich in der Außenpolitik nicht bestechenden neuen Ideen hingibt, sondern die Position Deutschlands durch solide Vorschläge zu ubnterbauen hilft.„Vor allem liegt es der FDP ob, als unablässige Mahnerin ohne FDP-Lundesverbünde Rücksicht auf einen parteipolitischen Vorteil die deutschen Parteien und die Bundesres rung zu einer gemeinschaftlichen deutschen Außenpolitik zusammenzuführen.“ e Bundesvorstand der CDU tritt am Frei- tag in Bon zu einer Sitzung zusammen. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem ein Bericht über die politische Lage und über die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen sowie die Vorbereitungen für den 8. Bun- desparteitag, der vom 18. bis 20. September in Kiel stattfinden soll. Am Freitagnachmit- tag beginnt in Bonn eine Tagung des Bun- desausschusses des CDU, in deren Mittel- punkt Berichte über die politische Situation im Allgemeinen und in den Bundesländern stehen Werden. Auch die leitenden Gremien der SPD wer- den sich am Wochenende drei Tage lang in Bonn mit der politischen Lage nach der nordrhein- westfälischen Landtagswahl und den daraus zu ziehenden Folgerungen be- schäftigen. Am Donnerstagnachmittag wird der SPD-Parteivorstand zusammentreten. Einer der Tagungspunkte ist die Wahl des neunten Mitglieds des Parteipräsidiums. Es wird damit gerechnet, daß die Wahl auf den Vorsitzenden der SpD in Baden-Württem- berg, den Abgeordneten Erwin Schoettle, fällt. Am Freitag treten der Parteivorstand, der neugeschaffene Parteirat und die Kontroll- kommission zu ihrer ersten gemeinsamen Sit- zung nach dem Stuttgarter Parteitag zusam- men, auf der der Parteivorsitzende Ollenhauer einen Lagebericht erstatten soll. Uber die. Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen wer- den voraussichtlich der amtierende Minister- Präsident Steinhoff und der Düsseldorfer Frak- tions vorsitzende Groß berichten. Sechs Tole bei Bombenanschlag in Beirul Warenhaus geriet in Brand— Türkei schleß mre Grenze mit Syrien Beirut(dpa). In der libanesischen Haupt · stadt Beirut wurde am Dienstag der bisher größte Bombenanschlag verübt, der das wich⸗ tigste Warenhaus der Innenstadt in Brand setzte und nach bisherigen Meldungen sechs Menschenleben und über 30 Verletzte forderte Eine Bombe mit Zeitzünder war unter dert. Fahrgestell eines Lastwagens angebracht wor den und explodierte mitten in der Geschäfts. zeit, als der Wagen vor dem Warenhaus ent laden wurde, Der Sachschaden wird auf acht Millionen DM geschätzt. Zwei libanesische Minister, die zwischen der Regierung und der UN- Beobachterkom- mission Verbindung halten, übten am Diens- lag scharfe Kritik an UN- Generalsekretär Hammarskjöld und an der Beobachterkom- mission. Sie warfen ihnen vor, die Ein- mischung der Arabischen Republik in die in- neren Angelegenheiten des Libanons vernied- licht zu haben. Nach einer Mitteilung des Außenmihiste- riums in Beirut erwägt der Lübanon, seinen Geschäftsträger in Kairo abzuberufen, Außer- dem trägt man sich in Beirut mit dem Ge- danken, die Abberufung des Botschafters der Arabischen Republik irt. Libanon zu fordern. Das syrische Innenministerium erklärte am Dienstag, daß die Türkei ihre Grenze mit Syrien geschlossen habe und allen Syrern die Einreise in die Türkei verweigere. Zwei britische Soldaten erschossen Nicosia(dpa Reuter), Zwei britische Sol- daten sind am Dienstag in der zyprischen Hafenstadt Famagusta hinterrücks auf offener Straße erschossen worden. Von den britischen Behörden wurde sofort eine Ausgangssperre verhängt. Die Erschießung der beiden Soldaten war offensichtlich ein Vergeltungsakt für den Tod von zwei griechischen Zyprern, die am Sams- tag bei einem Zusammenstoß zwischen grie- chischen Zyprern und britischen Truppen in einer Ortschaft in der Nähe von Famagusta ums Leben gekommen waren. Der Führer der zyprischen Aufständischenorganisation Eoka. Dighenis, hatte am Sonntag anläßlich der Beerdigung der beiden Zyprer erklärt:„Ich Werde euch rächen.“ Nur jedes zweite Kind geht zur Schule 60 Prozent sind unzureichend ernährt Genf(dpa/ korr). Eines der wichtigsten Anliegen des Wirtschafts- und Sozialrats der UN, der gegenwärtig in Genf tagt, ist es, dazu beizutragen, den sich ständig vergrößernden Entwicklungsabstand zwischen Nordamerika und Europa einschließlich der Sowjetunion Auf der einen und der übrigen Welt auf der andern Seite zu verringern und die Mensch- heit gegen Krankheit und Hunger zu schützen. Die Verteilung der Nahrungsmittel und der Verbrauchsgüter in der Welt ist nach den letz- ten UN-Statistiken folgende: Nur ein Viertel der Menschheit ist ausreichend ernährt, 60 Prozent leiden ständig unter unzureichender Ernährung. Ein Drittel der Menschheit Nord- Amerika, Europa, Sowjetunion) verfügt über drei Viertel der gesamten Lebensmittelerzeu- gung der Welt. Asien, wWo fast die Hälfte der Menschheit lebt, hat nur 17 Prozent der Le- bensmittel der Welt zu seiner Verfügung. Das durchschnittliche Lebensalter beträgt zur Zeit 67 Jahre in den USA, 65 Jahre in Westeuropa, aber nur 27 Jahre in Indien. Abessinien hat je einen Arzt für je 210 000 Einwohner, Europa dagegen im Durchschnitt einen Arzt für je 1500 Einwohner. Die Hälfte der Kinder in der Welt, die zur Zeit zwischen 5 und 14 Jahre Alt sind, erhält keinen Schulunterricht. 2 Bundeskanzler Adenauer suchte Bundes- Präsident Heuss auf, um sich von ihm über den Amerikabesuch unterrichten zu lassen. Bundespostminister Stücklen reist heute zu einem sechstägigen Besuch nach Grohbritan- nien. Der DGB- Bundesvorstand lehnte den Vor- schlag der sowjetischen Gewerkschaften, ge- meinsame Aktionen gegen einen Atomkrieg zu unternehmen, mit der Begründung ab, ge- meinsame Aktionen seien nur mit freien Gewerkschaften möglich. Die Privatisierung des Volkswagenwerkes kommt ins Rollen; am Freitag wird Bundes- schatz minister Lindrath in Hannover mit dem niedersächsischen Finanzminister Wegmann über den ganzen Fragenkomplex verhandeln. Luftmarschall Rudenko, der Stabschef der sowjetischen Luftwaffe, traf zu einem zehn- tägigen Besuch der Vereinigten Arabischen Republik in Kairo ein. 43 amerikanische Kriegsschiffe der Reserve- flotte sollen nach einem Beschluß des S. Kongresses an befreundete Länder ausgelie- hen werden; 19 Schiffe wird die NATO er- halten. i 5 Die Arbeitslosenzahl in den USA ist im ver- gangenen Monat um 553 000 auf 5,4 Millionen gestiegen und hat damit einen neuen Höchst- stand seit Kriegsende erreicht. Die Einwohnerzahl Kanadas beträgt jetzt 17 Millionen gegenüber 12 Millionen bei Kriegs- erde. f i Neues aus aller Welt Sagan und Guben fast überschwemmt Elbbrücke bei Dessau gesperrt— Bisher sieben Tote in Niederschlesien Berlin(dpa). An den Flüssen des Oder- Neiße-Gebietes standen Einsatzkommandos und die Bevölkerung auch am Dienstag im erbitterten Kampf gegen das ständig stei- gende Hochwasser. Nach einem Bericht der Sowjietzonen-Agentur ADN kostete die Ka- tastrophe in Niederschlesien bisher sieben Menschen das Leben. In der Nacht zum Dienstag überschwemmten die Wassermassen Teile der Städte Sagan und Guben. Das Was- ser steht dort nach dem ADN- Bericht teil- Weise einen Meter hoch in den Straßen. Die Einwohner bedrohter Wohnviertel seien eva- kuiert worden. Eine schwierige Situation Berrsche am Bober, dessen Wasser zeitweilig in jeder Stunde um 80 Zentimeter anstieg. Im Gebiet von Sprottau seien über 3000 Hek- tar Wiesen und 7000 Hektar Getreidefelder überschwemmt. Aus dem Katastrophengebiet des Bezirkes Dresden meldet ADN, daß sich seit den er- sten Anzeichen für das Hochwasser bis zum Dienstag 80 000 Helfer im Einsatz befanden. Die Einreisesperre für dieses Gebiet bestehe nach wie vor. In der Nacht zum Dienstag seien das Stahl- und Walzwerk Gröditz und das dortige Umspannwerk von den Fluten der weit über die Ufer getretenen Röder Stark gefährdet gewesen. Die Bevölkerung, Angehörige der Volksarmee und der Polizei hätten mit Hilfe von vielen tausend Sand- Säcken einen Dammbruch verhindert und da- mit die unmittelbare Gefahr für die Werke abgewendet. Durch die Uberschwemmungen ist der In- terzonenverkehr über die Autobahn zwischen Berlin und Töpen-Juchhöh an der bayerischen Zonengrenze stark beeinträchtigt. Wie am Dienstag vom Kontrollpunkt Dreilinden be- kannt wurde, ist die Elbebrücke bei Dessau gesperrt worden. Gegenwärtig wird nach Auskunft von Interzonen-Reisenden ver- sucht, eine Behelfsbrücke über die Elbe zu bauen, um den Verkehr aufrecht zu erhalten. Die Kraftfahrzeuge, die die Autobahn in bei- den Richtungen benutzen, müssen wegen der Teilsperre der Autobahn und der Elbebrücke einen Umweg von etwa 130 km machen, der über Leipzig führt. Vielehe in Tunesien verboten 5 Tunis(dpa). Die nach islamischem Recht im Nahen Osten zulässige Vielehe ist in Tu- nesien verboten worden. Staatspräsident Bourguibs unterzeichnete ein Gesetz, nach dem jeder männliche Einwohner des Landes nur noch eine Frau statt bis zu vier Wie bis- her haben darf. Wer eine neue Ehe eingeht, bevor die alte aufgelöst ist, erhält ein Jahr Jetängnis oder eine Geldstrafe von 240 000 Francs(rund 2400 DW) oder sogar beide Stra- fen zusammen. 5 haben. Der Ausbruch mißlang jedoch, weil Verbleib Dr. Eiseles noch unbekannt Wahrscheinlich Helfershelfer bei der Flucht In Deutschland untergetaucht? München(dpa). Uber den Verbleib des unter Einschaltung der Internationalen Poli- zei gesuchten ehemaligen SS-Arztes Dr. Hanns Eisele aus München liegen noch keine Hin- Weise vor. Bei den zuständigen Stellen wird Vermutet, daß Eisele, der im Bayreuther Pro- zegB gegen den RZ- Aufseher Martin Sommer schwer belastet wurde, mit Unterstützung früherer SS- Angehöriger ins Ausland gelangt ist. Südamerika, Agypten und Spanien ste- hen dabei im Vordergrund der Uberlegungen. Für die Annahme, daß Eisele bei seiner Flucht Helfershelfer hatte, spricht nach An- sicht der genannten Kreise der Satz in dem anonymen Brief an seine Frau, in dem es heißt:„Er(Eisele) tat diesen Schritt erst nach langem und fast pausenlosem Drängen seiner Freunde und bekannter Persönlichkeiten“, Trotzdem wird die Möglichkeit nicht ausge- schlossen, daß sich Eisele noch in Deutsch- land verborgen hält. Der Name Dr. Eisele war bereits in dem 1947 von Eugen Kogon herausgegebenen Buch „Der SS-Staat'“ risierte dama „% dessen Ta- jede von S887 begangene it“ überschatten. Auch in der Vor- ung gegen den KZ-Aufseher Som- der Name Eisele im Zusammenhang mit Swidrigen Tötungen und Mighand- lungen von Häftlingen in Buchenwald gefal- len. Die Justizbehörden machen hierzu gel- tend, daß Eisele damals in Landsberg eine lebenslängliche Haftstrafe verbüßte, in die das Todesurteil eines amerikanischen Militär- Serichts umgewandelt worden war. Eisele wurde 1952 vorzeitig aus Landsberg entlassen. Bauer von abstürzendem Flugzeug getötet Frau und Tochter konnten sich noch retten— Pilot sprang mit dem Fallschirm ab It burg(dpa), Ein abstürzender ameri- mischer Düsenjäger hat am Dienstag in der Nähe Von Gondorf in dem Eifelkreis Bitburg einen 64jährigen Landwirt aus Gondorf 822 tötet. Der Pilot konnte noch im letzten Mos ment aus der Maschine Abspringen und blieb unverletzt. Die Düsenmaschine vom Typ F 86 D Wðẽar kurz nach dem Start vom ameri- kanischen Flugplatz Bitburg etwa 200 Meter von Gondorf entfernt auf ein Ackergelände gestürzt. Der auf seinem Feld arbeitende Landwirt wurde dabei von einer ihn treffen- N Seine Frau, den Tragfläche tödlich verletzt. erlitt Brandverletzungen. Die ebenfalls mit Feldarbeiten beschäftigte Tochter der beiden kam mit dem Schrecken davon. Wie die Gendarmerie mitteilte, hatte die mit Erntearbeiten beschäftigte Bauernfamilie das heranrasende Flugzeug gesehen. Nur Frau und Tochter des Bauern konnten noch so weit zur Seite springen, daß sie nicht mehr von den Teilen des berstenden Flug- Zeugs Setroffen wurden, Die Frau erhielt le- diglich durch das nach dem Absturz ausbre- chende Feuer leichte Brand verletzungen. Bei dem nach dem Absturz entstandenen Brand im Getreide ist ein Schaden von etwa 3000 DM angerichtet worden. Wie von der Flug- Platzleitung mitgeteilt wurde, hatte die Ma- schine kurz nach dem Start einen Schaden am Triebwerk, der den Absturz auslöste. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Un- Slücks flog Brigadegeneral Davis aus dem Stabe des Oberkommandos der amerikani- schen Luftstreitkräfte in Europa von Wies baden nach Bitburg und fuhr von dort zur Unfallstelle bei Gondorf. Anschliegend sprach er den Angehörigen des getöteten Landwirts sein Beileid aus. Sinn Ben dern mit lente roter die prül Das Landratsamt Bitburg teilte mit, daß 0 4.2 zum erstenmal in der Umgebung des Bitbur- ger Flugplatzes durch den Absturz eines Flug- Zzeuges ein Deutscher getötet worden sei. Fußballer soll Abgeordneter werden Rio de Janeiro(dpa). Die brasilianischen Fußballspieler wurden als neue Weltmeister in ihrer Heimat mit Ehrungen und Geldge- schenken überhäuft. Ein Spieler der siegrei- chen Elf wurde inzwischen sogar für die Ok- toberwahlen als Abgeordneter aufgestellt. Alle Spieler und ihre Begleiter erhalten vom Staat eigene Häuser im Werte von je 30 000 DM. Da auch Privatleute Häuser stifteten, ist ein Spieler Brasiliens schon vierfacher Hausbesitzer. Alle Mitglieder der brasiliani- schen Expedition werden Aktionäre des staat- lichen Erdölmonopols der„Petrobras“ und er- halten auch entsprechende Grundstücke von der Gesellschaft. Daneben wurden noch Autos, Fernsehapparate, goldene Uhren und viele andere Geschenke überreicht. ö Verschütteter Kumpel tot geborgen Dortmund(dpa). Nach fast vier Tagen Pausenloser Arbeit gelang es am Dienstag den Rettungstrupps, den letzten der fünf Berg- leute zu erreichen, die am vergangenen Frei- tag bei einem Strebbruch auf der Zeche, West- hausen“ in Dortmund- Bodelschwingh in 60 m Piefe verschüttet worden waren. Wie die Dort- munder Bergbau-Ad mitteilte, konnte der 28 Jahre alte Hauer Hubert Kersting aus Port- mund aber nur noch tot geborgen werden. Damit hat das Dortmunder Grubenunglücdds, bei dem auf der achten Sohle das Streb„He- jene“ in einer Länge von etwa 25 Meter Zu- sammengebrochen war, drei Tote und zwei Verletzte gefordert. Zwei Todesurteile in Magdeburg Magdeburg(dpa). Der Zweite Strafsenat des Sowietzonen- Bezirksgerichts Magdeburg Hat dem Antrag des Staatsanwalts entspre- chend die Angeklagten Dieter Nielebock und Günther Kollmeier zum Tode und den Ange- klagten Werner Pötsch zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Die drei hatten am 22. März versucht, aus dem Untersuchungsgefäng- nis in Burg auszubrechen. Dabei sollen sie einen Wachtmeister in ihre Zelle gelockt, ge- würgt, mit einem Schemelbein niedergeschla- gen und dann mit einem Handtuch erdrosselt Pötsch plötzlich nicht mehr mitmachen wollte. Nach Angaben des SED- Blattes„Volksstimme“ (Magdeburg) sind die drei Verurteilten mehr- fach vorbestrafte Gewaltverbrecher. 8 dun 27,5 36 00 Prũu und Sten reid Wag Bist Du durch das Kornfeld schon gegangen .. Wenn die vollen hren überhangen, durch die schmale Gasse dann inmitten schlanker Flüsterhalme hingeschritten, Zwang Dich nicht das heimelige Rauschen, steh'n zu bleiben und darin zu lauschen? Diese Gedichtzeilen gehen einem durch den Sinn, wenn man in diesen Sommertagen drau- Ben vor der Stadt an den reifenden Kornfel- dern vorübergeht. Unablässig spielt der Wind mit den schlanken Halmen, wiegt sie zu Wel- lentälern und Wellenbergen, so daß man den roten Mohn dazwischen aufleuchten sieht und die blauen Kornblumen, in denen sich die Farbe des Himmels spiegelt. Kleine Mücken tanzen darüberhin im Sonnenschein, die Gril- len zirpen ihr eintöniges Lied, und trillernd steigen die Lerchen auf zum sommerlichen Firmament. Es wird einem ganz feierlich zumute, wenn man an den hohen Ahrenfeldern entlang- schreitet, wo unter heißen Strahlen der Juli- sonne die Körner der Reife entgegengehen, auf daß nach der Ernte Mehl aus ihnen wer- den kann und unser täglich Brot. Hier drau- Ben inmitten der wogenden Halme fühlen wir uns der Erde nah, die wir in den Städten unter dem grauen Asphalt nicht mehr spüren, tun wir einen Blick in das geheimnisvolle Walten der Natur, nach deren Gesetz ein win ziges Samenkorn wächst, reift und Frucht trägt. Wir erkennen, wie nichtig daneben die Werke von Menschenhand sind, und während unser Blick über die vollen Ahren streift, bit- ten wir den Schöpfer um eine gute Ernte. Empfehlungen der Bundesbahn Mit Rücksicht auf den zu erwartenden star- ken Reiseverkehr während der Ferienzeit hat die Bundesbahn wieder Zugverstärkungen und zusätzliche Entlastungszüge vorgesehen. Um Uberbesetzungen der Züge vorzubeugen, empflehlt die Bundesbahn allen Urlaubsrei- senden dringend, möglichst nicht unmittelbar bei Ferienbeginn die Reise anzutreten und den Reisetermin auch nicht auf den ersten Samstag nach Ferienbeginn zu legen. Für bestimmte Zeitabschnitte verfügte die Bundesbahn Einschränkungen bei Gesell- -S schaktsfahrten und Sonderzügen. So werden N 1 —. 112. dei Gruppenreisen keine Plätze mehr reser- wiert, fahren keine Gesellschafts-Sonderzüge zwischen dem 28. Juli und dem 3. August, und für die gleiche Zeit wird auch keine Fahrpeisermäßigung für Gruppenfahrten in Fernschnell- und Schnellzügen gewährt. Ein Teil der Schnellzüge ist während des ganzen Sommers ständig oder an einzelnen Tagen ür Gesellschaftsfahrten gesperrt. Diese Züge sind in den RKRursbüchern besonders bekannt- gegeben. Für Kindersonderzüge und Kinder- transporte gelten ähnliche Einschränkungen. Die Bundesbahn empfiehlt ferner allen Rei- senden, rechtzeitig Platzkarten zu bestellen. Es können Plätze bis zu zwei Monaten vor dem Reisetag bestellt werden, auch wenn eine Karte noch nicht gelöst ist. Viele Fahrzeuge nicht vorschriftsmäßig Uber die Hälfte aller Kraftfahrzeuge befin- det sich nicht in ordnungsgemäßgem Zustand Das ergibt sich aus einer Jahresübersicht über die Arbeit der technischen Prüfstellen im Bundesgebiet, die das Kraftfahrzeugbundes- amt in Flensburg erstmalig veröffentlichte. Danach wiesen 1957 von 1,7 Millionen über- prüften Kraftfahrzeugen und Anhängern 54,2 Prozent Mängel auf. Leichte Beanstan- dungen zeigten 24,6 Prozent, schwere Mängel 27,5 Prozent. Etwas über 2 Prozent(rund 36 000 Fahrzeuge) waren nach Angaben der Prüfstellen„verkehrsunsicher“. Krafträder und Personenkraftwagen zeigten am häufig- sten Fehler an den Bremsen, während unzu- reichende Beleuchtungsanlagen bei Lastkraft- Wagen und Zugmaschinen überwogen. Wie Hund und Katze Wenn zwei Menschen, die aufeinander an- Seewiesen sind, sich fortwährend zanken und, kein gutes Haar aneinander lassen, wenn sie sich beim geringsten Anlaß böse Worte an den Kopf werfen und jeder sich über alles ärgert, Was der andere sagt und tut, dann zieht man 2 ihrer Bezeichnung gern einen Vergleich aus dem Tierreich heran und sagt:„Sie be- nehmen sich wie Hund und Katze!“ Dieser Redensart liegt die Beobachtung zu- grunde, daß sich tatsächlich Hund und Katze ihrer ganz verschiedenen Lebensart wegen nicht gut vertragen und— auch wenn keine Offene Feindschaft herrscht— sich meist dort, Wo sie unbedingt miteinander in Hausgemein- schaft mit den Menschen leben müssen, aus dem Wege gehen. Natürlich gibt es auch hier oft rührende Ausnahmen, jeder kennt Fotos von gutmütigen großen Hunden, auf deren Kopf und Rücken die kleinen Kätzchen mun- ter umherklettern dürfen, oder die einträchtig neben der Mieze ihren Mittagsschlaf halten. Aber die Regel ist doch das Gegenteil, und das ist auch ganz natürlich. Wir Menschen aber, die wir doch im Grunde Alle die gleichen Lebensinteressen haben, soll- ten uns dieses naturgegebene Verhältnis un- serer Haustiere nicht zum Vorbild nehmen. Denn wer sich gegenseitig anfaucht und bis- sige Reden gegeneinander führt, der verliert in den Augen der anderen gewiß jegliche Sympathie. Uber 7 Millionen Altersrenten Am 1. Mai 1958 verzeichnete die Renten- versicherung der Arbeiter rund 4,93 Millionen Renten und die Renten versicherung der An- Sestellten rund 1,65 Millionen Renten. Für diese Renten wurden im Mai 1958 von der Arbeiterrentenversicherung rund 655,5 Mil- lionen DM und von der Angestelltenversiche- rung rund 339,1 Millionen DM bezahlt; das sind zusammen 994,6 Millionen DM. In der knappschaftlichen Bentenversicherung betrug der Rentenbestand im April 1958 638 015 Ren- ten, für die 103,7 Millionen DM aufgewandt wurden. Auszug aus dem Standesregister Juni 1958 Geborene: 5.6. Günter Scholl und Ingeborg geb. Hotz, Mannheim-Seckenheim, Offenburgerstraße 2, e. T. Marion Margaretha.— 13. 6. Reinhold Urlaub und Marianne geb. Bauder, Mannheim-Secken- heim, Am Römerbrunnen 13, e. T. Ilona Gisela. — 24. 6. Manfred Anton Kaufmann und Anna geb. Maier, Mannheim-Seckenheim, Am Römer- brunnen 6, e. T. Ellen Jutta. * Eheschließungen: 4. 6. Kfm. Angestellter Günter Wolf, Mann- heim-Seckenheim, Meßkircherstr. 35 und kfm. Angestellte Irma Regina Hofmann, Mannheim- Schönau, Lilienthalstr. 232.— 14. 6. Gipser- meister Werner Hermann Klumb, Mannheim- Seckenbeim, Offenburgerstr. 52 und kfm. An- gestellte Gisela Susanna Heller, Ilvesheim. Beim Schloßgarten 10.— 14. 6. SP 3 Donice Edward Harris, Thomasville in Georgia USK und Fri- seuse Martha Inge Bolling, Mannheim-Secken- heim-Suebenheim, Dünenweg 13.— 26. 6. PFC Arthur Kessler, Los Angeles 36 Californien US und Studentin Marsha Jerris Cowitt, Los Angeles 64 Californien USA.— 27. 6. Fabrik- arbeiter Rudi Dittel, Mannheim-Seckenheim, Am Dünenrand 30 und Ursula Tausendpfund, Mannheim-Seckenheim, Am Römerbrunnen 10. — 27. 6. Metzger Horst Wilhelm Barth, Mann- heim, Bürgermeister Fuchsstr. 86 und Verkäu⸗ ferin Hildegard Schnabel, Mannheim-Secken- heim, Dünenweg 16. 0 Verstorbene: 21. 6. Barbara Drescher, geb. Seitz, wohnhaft in Mannheim-Seckenheim, Kloppenheimerstr. 107, Ehefrau des Friedrich Ernst Drescher.— 23. 6. Peter Möll, wohnhaft in Mannheim- Sek- kenheim, Villingerstr. 12.— 26. 6. Otto Hel- mut Goltzsche, wohnhaft in Mannbeim-Secken- heim, Meßkircherstr. 60. Tragischer Unglücksfall mit Todesfolge Wahrscheinlich wegen digkeit stieß am Montag Abend gegen 18.30 Uhr auf der Höhe der Gaststätte Dünenrand im Suebenheim ein Personenwagen mit einem Motorrad zusammen. Der mit hoher Geschwin- digkeit fahrende PKW. wurde von der Fahr- bahn geschleudert und erfaßte auf dem Fahr- radweg den Metzgermeister Ludwig Neuthin- ger, der schwere Verletzungen erlitt, denen er aim Krankenhaus in Mannheim erlag. Der rücksichtslose Fahrer, dem Vernehmen nach ein Reise vertreter aus Hannover, wurde in- haftiert. Auch der Motorradfahrer mußte ver- letzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. überhöhter Geschwin- die Rompilgerfahrt 1958. Sonntag Abend im vollbesetzten St. Agnes ein Lichtbilderabend. Stadtpfarrer Völker durfte neben den Rompilgern als Eh- rengast Dr. Hißler aus Freiburg begrüßen, der mit Stadtpfarrer Völker als Reisebegleiter fun- giert hatte und Rom besonders gut durch ein jahrelanges Studium kannte. Zunächst kam ein von Willy Wipperfürth gedrehter Farbfilm zur Aufführung, der noch einmal die ganze Pilgerfahrt anschaulich ins Gedächtnis zurück- rief. Anschließend kommentierte dann Stadt- pfarrer Völker eine Reihe ausgezeichneter Farb- dias, die mit die eindrucksvollsten Szenen die- ser Pilgerfahrt wiedergaben. An dieser dritten Seckenheimer Pilgerfahrt in die Ewige Stadt, die nach der Katholischen Jugend und dem Kirchenchor, in diesem Jahr vom Katholischen Mütterverein in der Haupt- Erinnerungen an brachte am sache getragen Hurde, hatten 92 Frauen und Männer aus Seckenheim mit einigen Gästen teilgenommen. Morgen verreisen wir Wenn alles mit rechten Dingen zuginge, müßte man den Satz„Morgen verreisen Wir“ ebenso glückserfüllt aussprechen Wie die Kin- der am Tage vor dem Heiligen Abend das Liedchen singen:„Morgen, Kinder wird's Was geben.“ Leider geht es aber vor einer Som- merreise durchaus nicht mit rechten Dingen zu und jeder Mensch erlebt in den Stunden Vor seiner Abfahrt ins Urlaubsglück bekannt- lich noch erhebliche Aufregungen und auch Uberraschungen. Es scheint sich alles gegen den Ferienreisenden verschworen zu haben, der doch die letzten Wochen nur dazu benutzt hat, alles gründlich vorzubereiten, damit es „in diesem Jahre nicht wieder so eine Hetzerei gibt wie beim vorigen Mal“. Nun, es gibt diese Hetzerei, es Wiederholt sich Alles, lediglich Inn anderer Reihenfolge von der Mitteilung der Schneiderin angefangen, daß sie mit deim Kleid doch nicht fertig geworden sei, bis zum nichteinschnappen wollenden Kofferschloß. Was dazwischen liegt sind tausend kleine Uner- kreulichkeiten, deren letzte am Reisetag Selbst der fast versäumte Zug ist, bei dessen Zeit- angabe sich das Fräulein vom Reisebüro um drei Minuten irrte. Aber zum Glück erreicht man den Zug fast immer noch und sinkt auf- atmend im Abteil auf die Bank. Mit der Waggontür fällt das Tor des Alltags 2u und wenn der Zug anfährt, schauen durch das Fenster lächelnd die Ferien herein Nach einer Schlägerei gestorben Mannheim(Iswy). Die Mannheimer Poli- zel stellt gegenwärtig Ermittlungen darüber an, welche Schuld ein dieser Tage verhafteter Mann am Tode eines 20jährigen Arbeiters bei einer Schlägerei hat. Der junge Mann war am 29. Juni an den Folgen dieser Schlägerei, an der auch der inzwischen Verhaftete beteiligt War, gestorben. Man hatte den 20jährigen tot in seinem Bett aufgefunden. Die Sektion ergab, daß er eine Fraktur des Schädelbeins erlitten hatte. 5 5 Maul- und Klauenseuche in 24 Gehöften In Baden- Württemberg war am 30, Juni lediglich der Kreis Wangen von der Mall- und Klauenseuche betroffen. Nach einer Mit- teilung des Innenministeriums herrschte die diesem Zeitpunkt in 24 Gehöften 5 888 n Eglofs, Eisenharz, Grognolz- aboten, Neutrauchberg und Rohr- leute, Kerl dorf. 5 Der Sommer geht durch den Wald Wie ein lebendiges Zeugnis ewiger Ruhe steht der Wald im Lärm unserer Gegenwart, in aller Unsicherheit und Furcht, in Hast und Hetze. Seine Wipfel raunen wie seit Jahr- tausenden im Sommerwind, durch sein Laub spielen die Sonnenstrahlen, in seinen Zweigen singen die Waldvögel ihr fröhliches Lied. Wie einst.. unverändert durch die Zeit lebt der deutsche Wald sein ursprüngliches Leben, sa- genumsponnen und märchenverklärt, ein Stückchen romantischer Einsamkeit, zu dem uns unsere Sehnsucht führt, wenn die Welt uns wehtat und das Leben uns Leid brachte. Dann ist ein Gang in den Wald wie ein Gang in einen Dom. Und nirgends ist Gott seinen Geschöpfen näher als unter den Kro- nen alter Bäume, in deren Rinden die Jahr- zehnte ihre Risse gruben. Eine geheimnisvolle Kraft strömt uns aus dem Wald zu, das Herz geht uns auf, und unsere Gedanken lassen den Rummer und werden frei und gut Das deutsche Gemüt findet sich selbst in der romantischen Landschaft der Wälder wieder, es begegnet sich selbst an versteckten, munte- ren Quellen, auf unberührten Waldwiesen und im düsteren Tann. Unsagbar reich ist das deutsche Volk an Märchen, die im Walde spielen. Nicht nur die Uns Alle durch das ganze Leben begleitenden Geschichten, die von den Gebrüdern Grimm aufgeschrieben wurden, sind damit gemeint. Es gibt noch Hunderte solcher Märchen vom Wald und seinen Wesen, und immer wieder sind es die romantischen Züge, die wir fin- den: Einsame Höhlen oder von Dornenhecken umrahmte Schlösser, klare Quellen und sil- berne Brunnen, unheimliche, verfallene Hüt- ten und Waldwiesen, über die am Tag das Klingen der blauen Glockenblumen geht. und auf denen bei Nacht alle Sterne tanzen Gute Getreideernte in Aussicht Nach Ermittlungen des Statistischen Lan- desamtes verspricht die Getreideernte in die- sem Jahr, wenn keine widrigen Umstände ein- treten, einen noch größeren Ertrag als im Vor- jahr. Das feuchte und mäßig warme Maiwetter War nach den außergewöhnlich kalten Mona- ten März und April der Entwicklung der Feld- früchte allgemein förderlich. Nach dem Urteil der ehrenamtlichen Berichterstatter haben sich die Winter früchte sehr gut erholt. Die Aussaat der Sommerfrüchte verzögerte sich infolge der verspäteten Vegetation, doch sind auch hier die Aussichten inzwischen gut bis zufrieden- stellend. Die Frühkartoffelernte wird etwas Später einsetzen als im Vorjahr, jedoch nicht S0 spät, wie anfänglich befürchtet. Wenn es Zelingt, die Kartoffelkäfer- und Phytophthora- Gefahr zu bannen, können nach dem Wachs- umsstand bei Früh- und Spätkartoffeln über- durchschnittliche Hektarerträge erwartet wer- den. Auch Rüben, insbesondere Zuckerrüben, entwickelten sich kräftig und Feldfutterpflan- zen, Wiesen und Weiden erholten sich bei dem feuchten Maiwetter gut. Der Rittersporn blüht In den Gärten blüht jetzt der Rittersporn. Sein blauer Blütenflor verzaubert selbst die unscheinbarsten Winkel und läßt eine Roman- tig lebendig werden, die an längst verklungene, Ssemütvolle Zeiten erinnert, Wo ganze Büsche tiefblauer Rittersporne ihre Blütentürme in den Sommerhimmel recken, da wird die weite Natur um dich zu dem großen Wunder einer —„Blauen Stunde Edelrittersporne Sind es, die wir heute in unserem Gärten Pflan- Zen. Ihre wilden Vorfahren waren einst in Südeuropa und sogar in Sibirien beheimatet. Jahrhunderte ist es her, daß man sie nach Deutschlang Prachte. Man nahm sie gern auf, denn solches Blau gab es nicht oft unter den Sommerblumen, bestimmt nicht in solcher Fiille. Und so wurde der Rittersporn zu einer kostbaren Bereicherung der deutschen Gärten. Seine letzte Erfüllung aber fand der Ritter Sporn in den Händen der Blumenzüchter, die aus ihm wahre Blütenfanale zauberten, in Enzian- Tönungen, in Türkis, in Himmel- und Vergigmeinnichtblau und selbst in dunklem Violett. Einer Blüte gab man den Namen „Arnold Böcklin“, weil ihr Blau der Farbe des südlichen Himmels gleicht, den Böcklin sah und malte. In jedem Jahr ist der Gartenfreund neu beglückt, wenn sein Rittersporn erblüht. Und er schaut voll Andacht zu, wenn sich morgens die ersten Blütensterne öffnen und wie dann die sommerliche Wärme bis zum Abend fast die halbe Blüte zur Entfaltung bringt. Und die blaue Pracht der Ritterspornblüten vermählt sich dann mit dem Blau des hohen, sommer- lichen Himmels Dreißig, vierzig hohe Blütenstiele krönen schließlich den Bau der Pflanze mit seinen feinen Blättern. Und wenn es Abend wird und die Sommernacht schon über die Welt geht, dann leuchten diese Blüten aus ihren Kelchen und verzaubern die Welt und die Menschen, die Blumen liebhaben, in einer un wirklichen.. blauen Stunde! Die Lotto-Quoten Gew.-Kl. 1(6 Gewinnzahlen) 1 Gewinn 500 000 DM Gew.-Kl. 2(5 Gewinnzahlen und Zusatzzah) 2 Gewinne je 500 00 DN Gew.-Kl. 2(5 Gewinnzahlen ohne Zusatzzah) 344 Gewinne je 3825,20 GeweKl. 3(4 Gewinnzahlen) 26 152 Gewinne je 86,70 DM Gew.-Kl. 4(3 Gewinnzahlen) 557 832 Gewinne je 4,05 DM. Endgültige Toto-Quoten Zwölferwette: 1. Rang 63 Gewinner mit je 2957,35 DM, 2. Rang 1920 Gewinner mit je 97 DM, 3. Rang 20 645 Gewinner mit je 9 DM. Zehnerwette: 1. Rang 201 Gewinner mit je 242,85 DM, 2. Rang 3800 Gewinner mit je 12,80 DM, 3. Rang 29 004 Gewinner mit je 1,65 DM. 5 Achterwette: 1. Rang 56 Gewinner mit je 170,80 DM, 2. Rang 1056 Gewinner mit je 9,05 DM. Dnser Wetterbericht 5 Ubersicht: Unser Wetter wird von einem ausgedehnten Hochdruckgebiet bestimmt, das sich von den Azoren über Westeuropa südost- Wärts bis zum Balkan erstreckt. Vrhersage: Heiter bis wolkig, örtlich ge- ringer Frühnebel. Niederschlagsfrei, Mittags- temperaturen bis 25 Grad, Donnerstag wenig Anderung. 2 Assistenzärzte sind keine Roboter Ein Grundsatzprozeß eines Arbeitsgerichtes— Uberstunden müssen bezahlt werden Die Offenbacher Assistenzärzte werden sie- gen! Das Arbeitsgericht Offenbach hat in einem hochinteressanten Prozeß die Entschei- dung gefällt: Die Stadtverwaltung Offenbach ist verurteilt worden, dem Assistenzarzt Dr. Willi Berkes für Uberstunden, die er 1955 und 1956 im Offenbacher Stadtkrankenhaus ge- leistet hat, 3365 DM zu bezahlen. Das ist das erste Urteil in einer Serie von Klagen, die zwei Oberärzte und neun Assistenzärzte der Chirurgischen Abteilung des Offenbacher Stadtkrankenhauses gegen ihren Arbeitgeber, die Stadtverwaltung, angestrengt haben. Die Arzte hatten die Prozesse wegen arbeitsmäßi- ger Uberforderung und unzumutbarer Arbeits- bedingungen in der Chirurgischen Abteilung angestrengt. Diese elf Arzte haben Tag und Nacht 280 bettlägerige, zum Teil schwer kranke Patien- ten operiert und versorgt. Nicht zu reden von den vielen ambulant behandelten Patienten, die tagtäglich in die Poliklinik kommen. Die Arzte sind Angestellte der Stadt mit der Ver- pflichtung, keine ärztlichen Dienste außerhalb des Krankenhauses zu leisten. Sie haben keine Alterssicherung. In der Verhandlung wurde festgestellt, dag jeder der Arzte durchschnitt- lick 72 bis 100 Arbeitsstunden in der Woche geleistet hat. Das wirft im Zeitalter der sonst üblichen 45 und sogar 40-Stundenwoche ein bezeichnendes Schlaglicht auf die Arbeitsbe- dingungen der Krankenhausärzte. Anscheinend hatte der Offenbacher Ma- gistrat schon 1955 Bedenken, ob in der Chirur- gischen Klinik alles in Ordnung sei. Die Arzte wurden aufgefordert, Vorschläge zu unterbrei- ten, wie der Klinikbetrieb besser gestaltet werden könne. Sie schlugen damals in einer Denkschrift der Stadtverwaltung vor, zwei neue Planstellen für Assistenten zu schaffen. Unter anderem wurde auch vorgeschlagen, die Uberstunden durch entsprechende Dienst- befreiungen abzugelten. Der Magistrat hüllte sich drei Jahre in Schweigen und beantwortete die Denkschrift seiner Arzte überhaupt nicht, Nach einem Jahr hatte er zwar eine neue Planstelle ge- nehmigt, da sie aber nicht ausgeschrieben Wurde, blieb alles beim alten. Bei solchem Gebaren blieb den Arzten schließlich nichts anderes übrig, als gegen den Magistrat zu klagen. Dr. Berkes hatte in sei- ner Klage Uberstundenforderungen in Höhe von 10 270 DM geltend gemacht. Das Gericht erkannte ihm 3365 DM zu. In der Urteilsbe- gründung erklärte der Vorsitzende, Arbeits- gerichtsrat Weidner, ein angestellter Arzt könne nur für die Stunden, die 60 Arbeits- stunden in der Woche überschreiten, Uberstun- denforderungen geltend machen. Bei den testen, ausgesprochenen Nachtdiensten wird die Arbeitszeit, die 72 Wochenstunden über- schreitet, laut Tarif als Uberstunden an- erkannt. Für die Arbeitsstunden, die als Mehr- arbeit gewertet werden, hat man Pauschalen festgelegt: bis zum 31. März 1956 waren es 3,50 DM, jetzt sind es 4.— DM für eine Uber- stunde. In diesem Prozeß ging es eigentlich um mehr Als um eine Tarifforderung. Die Verhältnisse in den Krankenhäusern wurden kraß beleuch- tet. Der Patient hat ein Recht darauf., von einem ausgeglichenen, ausgeruhten Arzt be- handelt zu werden und es ist ziemlich zwei- felhaft, ob ein Arzt, der 72 oder mehr Stun- den in der Woche arbeiten muß, auf die Dauer diesen Anforderungen gewachsen ist. f 5— 9* 4 Kultur 5 3 Koppel bleibt Vorsitzender der SPI Der Filmwirtschaftspolitische Beirat der SPlIO(Spitzenorganisation der deutschen Film- Wirtschaft) billigte die von Walter Koppel Auf der SPIO-Mitglieder versammlung in Berlin Abgegebene Erklärung, die sich auf die vom Bundesinnenminister Schröder bei der feier- lichen Verleihung der Bundesfilmpreise ge- haltene Rede bezog. Koppel hatte sich in sei- ner Erklärung besonders dagegen verwahrt, daß der Bundesinnenminister das deutsche Filmschaffen bei einem Festakt vor einem in- ternationalen Auditorium herabgesetzt hatte und seiner Befürchtung Ausdruck gegeben, daß diese öffentliche Kritik der deutschen Filmwirtschaft Schwierigkeiten bereiten könn- te. Der Filmwirtschaftspolitische Beirat bat Koppel, den Vorsitz des SPIO- Vorstandes bei- zubehalten, den dieser am Montag mit Rück- sicht auf seinen Gesundheitszustand und un- ter dem Eindruck der Rede Dr. Schröders nie- dergelegt hatte. Koppel entsprach den Wün- schen des Beirates und wird den SPIO-Vor- Sitz vorläufig weiterführen. ö — . Nordrhein- Westfalen vergab Kunstpreise Der nordrhein- westfälische Ministerpräsi- dent Steinhoff hat bei einem Festakt in der Düsseldorfer Kunstakademie den mit 50 000 DM ausgestatteten alljährlichen„Großen Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen“ verliehen. Den aus fünf Einzelprämien von je 10 O0 DM bestehenden Preis für 1958 erhiel- ten Prof. Karl Schmidt-Rottluff Berlin) für Malerei, Prof. Kurt Lehmann(Hannover) für Bildhauerei, Prof. Dr. ing. Rudolf Schwarz (Köln) für Baukunst, Prof. Dr. h. c. Paul Hin- demith(Vevey/ Schweiz) für Musik und Ina Seidel(Starnberg) für Literatur. Gleichzeitig wurden Förderungsprämien von je 3000 DM an zehn Nechwuchskünstler vergeben. Es sind dies Kunstmaler Johannes Geccelli(Mülheim Ruhr), Bildhauer Kurt-Wolf v. Borries(Köln), Schriftsteller Josef Reding(Castrop-Rauxel), Organist Gisbert Schneider(Velbert), Kon- zertgeiger Lucas David Detmold), Konzert- sänger Helmut Kretschmar Oetmold), Schau- spieler Hansjörg Utzerath Müsseldorf), Tan- zerin Inge Koch(Wuppertal), Bühnenbildner Frank-Ulrich Schmidt Düsseldorf) und Archi- tekt Marcel Felten(Köln). 5 Sup N 11 1 istituts für ysik, Nobelpreisträger Prof. Dr. Werner Heisenberg, hat mit seiner Famili- 1 857 tingen 1 und ist nach München über- ses, elt wohin sein Tnstitu-Fum 1. Septem-! ber Wiziell verlegt wird. 8 4 .* Süͤdweſtd. Aundſchau „Lokaltermin“ im rechten Augenblick Gefährliche Situation am Bahnübergang Eberbach-Nord Eberbach, Kreis Heidelberg(sw). Die Schranken am Bahnübergang Eberbach-Nord, an dem am 10. Juni ein Personenwagen aus Mannheim von der Lokomotive eines Per- sonenzuges erfaßt worden war, wobei alle Fünf In en des Wagens getötet wurden, müssen unbedingt wieder angebracht werden. Diese Forderung wurde bei einer Bespre- chung im Eberbacher Rathaus gestellt, an der Vertreter der Stadt, der Bundesbahn, der Straßzenbaubehörden, der Landespolizei, des ADAC und der oberen Verwaltungsbehörden teilnahmen. Maßgebliche beeinflußt wur diese F. ung durch einen Vorfall, de Zeugen die Besprechungsteilnehmer bei ein tung der Katastrophenstelle waren. Der„Lokaltermin“ fand zur gleichen Zeit Statt, in der das schwere Unglück vor einigen Wochen passierte. Während die Besprechungs- teilnehmer auf die Durchfahrt des Eilzuges Waärteten, der 10.55 Uhr in Eberbach eintref- Ten soll, kam aus Ri öde Richtung Eberbach ein gro- Ber vollbesetzter Omnibus auf den Babhnüber- Zang zugefahren. Als er bereits auf dem Upergang war, leuchteten die roten Blinklich- ter der an dem Ubergang aufgestellten An- Iage auf. Langsam überquerte der Omnibus die Gleise. Der Fahrer eines Personenwagens, der dicht hinter dem Omnibus fuhr, ver- mochte die Blinklichter nicht zu sehen, da das vorausfahrende große Fahrzeug die Licht- anlage verdeckte, so daß er bei rotem Licht über die Gleise rollte. Kaum hatte er den Upergang passiert, donnerte der Eilzug im 70-Km- Tempo vorüber. Ein zweiter Personen- Wagen konnte gerade noch durch die Polizei Angehalten werden. Sichtlich beeindruckt von dieser unvorhergesehenen Demonstration für die Wichtigkeit einer Anderung des gegenwär- tigen Zustandes diskutierten die Behörden- Vertreter bereits auf der Straße über die Nachteile der gegenwärtigen Anlage. Diese Debatte wurde dann später im Sitzungssaal des Rathauses fortgesetzt. Fernsehflm-Material beschlagnahmt Baden-Baden dsw). Italienische Cara- binieri haben in Sterzing(Südtiroh das ge- samte in Südtirol gefilmte Material einer Auf- nahmegruppe des Südwestfunks Baden-Ba- den beschlagnahmt. Den Mitgliedern der Auf- nahmegruppe wurden auch die Reisepässe für die Dauer von 24 Stunden abgenommen. Das Material war für eine vom Südwestfunk ür den 14. Juli vorgesehene Sendung des Deutschen Fernsehens im Rahmen eines Fernsehdokumentarberichtes zum Minderhei- tenproblem bestimmt. Die Beschlagnahme stützt sich auf ein Gesetz vom Jahre 1949, die Filmaufnahmen in Italien von der vor- herigen Bewilligung der zuständigen Behör- den abhängig macht. Ursprünglich sollte der Dokumentarbericht Ar 16. Mai dieses Jahres gesendet werden, doch wurde die Sendung auf Wunsch des ita- Iienischen Außenministeriums wegen der ita- Lenischen Parlamentswahlen vom 25. Mai bis zum neuen Termin am 14. Juli zurückgestellt. Die Aufnahmegruppe reiste in der zweiten Junihälfte mit Wissen des römischen Außen- ministeriums nach Südtirol, um die entspre- chenden Interviews zu filmen. Nach Abschluß der Dreharbeiten wurde die Aufnahmegruppe dann kurz vor der Rückfahrt nach Baden-Ba- den in Sterzing von Carabinieri angehalten, die das Filmmaterial beschlagnahmten. Ausländerlager sollen aufgelöst werden Noch 3500 heimatlose Ausländer in Baracken lagern untergebraclit Stuttgart(28H). Der Unterausschuß „Wohnung und Arbeit“ des Ausschusses für heimatlose Ausländer Baden- Württembergs besichtigte mit den Vertretern der örtlichen Verwaltungsdienststellen die Ausländerlager in Bad Cannstatt, in Böblingen, in Sindelfin- gen und in Malmsheim. Die Besichtigung hatte den Zweck, die Verhältnisse in den Lagern kennenzulernen und Möglichkeiten zu finden, eine Umsiedlung der Lagerinsassen in regu- laäre Wohnungen durchzuführen. Sämtliche oben aufgeführten Lager sollen in Kürze aufgelöst werden. Man ist schon lange dabei, Mittel und Wege zu finden, um die Barackenlager verschwinden zu lassen und die dort wohnenden heimat- losen Ausländer in reguläre Wohnungen ein- Zuweisen. Diese Zielsetzung ist allerdings in- sofern nicht ganz einfach, als die finanziellen und sozialen Verhältnisse dieser heimatlosen Ausländer bezüglich einer Umsiedlung zum Teil erhebliche Schwierigkeiten bereiten. Man hat aber zunächst einmal insofern eine gang- bare Ausgangsbasis geschaffen, als sich Bund und Land mit entsprechenden Bauzuschüssen einschalteten, um für diese noch in den Lagern lebenden Ausländer reguläre Wohnungen zu schaffen. Insgesamt sind bereits 250 Wohn- einheiten im Bau, für die von der UNREF (internationaler Flüchtlingsfonds) pro Wohn- einheit 5000 DM, aus dem Lastenausgleich 3000 DM und vom Land 8000 bis 10 O00 DM gegeben werden, während durch die Städte zw. Kreise der Baugrund zur Verfügung ge- Stellt wird. In Nord württemberg sind in den bestehen- den Barackenlagern noch insgesamt 3500 hei- matlose Ausländer untergebracht, die im Laufe dieses und des nächsten Jahres in neu Zzu bauende Wohnungen umgesiedelt werden sol- len. Auf Grund der Feststellungen des Aus schusses können etwa 1000 Personen Umgesiedelt werden, da eine Umsiedlur reguläre Mietshäuser als unzumutbar An- gesehen werden müsse. Diese Unzumutbaren sollen in Lagern verbleiben. Während der Besichtigung der Lager wurden insbesondere die sozialen Verhältnisse einer näheren Un- tersuchung unterzogen. Großenteils handelt es sich bei diesen, in Baracken untergebrachten Familien um Polen, Tschechen, Jugoslawen, Kroaten und— vereinzelt— auch um Letten und wenige Deutsche. In der Mehrzahl sind es Polen. Die sozialen Verhältnisse dieser Fami- lien sind mit wenigen Ausnahmen als schlecht zu bezeichnen. Vor allem findet man viele kinderreiche Familien. So ist zum Beispiel im Sindelfinger Lager eine Familie mit 8255 Kin- dern untergebracht. Auch bezüglich der Wohn- Verhältnisse gilt das gleiche. Von den Familien abgesehen, bei denen ein echter Arbeitswille anzutreffen ist, sind die Wohnungen zum Teil Ark verschmutzt, die Wohnungseinrichtun- gen überaus primitiv. Es sind insbesondere die ausgesprochen asozialen Familien, die Schwierigkeiten bereiten. In einer Reihe von Tällen muß jeweils die öffentliche Fürsorge für Miete ro Raum 8 DMW) und für den Lebensunterhalt aufkommen. Vor allem auch dort, wo der Familienvorstand oder auch die Frau— und es sind in diesen oben angeführ- n Lagern einige Fälle— im Gefängnis sit- zen. In den Diskussionen mit den Lagerinsassen Wurde von diesen meist in den Vordergrund Sestellt, daß sie nicht in der Lage seien, eine reguläre Miete in Neu auwohnungen zu zah- len. Viele wollen aus rein fnanziellen Grün- den die„billigen“ Baracken nicht verlassen, auch wenn sie mit zwei und drei Kindern nur Zw.ei Räume zur Verfügung haben. Einer der Lagerinsassen, der in einem Großbetrieb be- schäftigt ist, Frau und zwei Kinder und einen Stundenlohn von 2,10 DM hat, sagte mit dem Pathos der Verbitterung, er könne keine achtzig DM Miete in einer regulären Wohnung bezahlen. Nur aus diesem Grunde wolle er in der Baracke bleiben.„Wir sind nicht freiwil- lig nach Deutschland gekommen, uns hat man Während des Krieges hierher zwangsläufig gebracht, jetzt soll man auch für uns sorgen“, meinte der Mann. Andere Familienvorstände Wiederum, die sich ordentlich in der Arbeits- Prozeſ, eingegliedert haben, wollen in andere Wohnungen und haben sich auch bereiter klärt, Mieten von 70 bis 80 DM, sogar von 100 DM zu zahlen. Sie sind allerdings in der Minder- zahl. Wenn es auch sicherlich noch erhebliche Schwierigkeiten bereiten wire, um den größ- ten Teil der jetzigen Lagerinsassen in reguläre Wohnungen umzusiedeln, so wird man doch damit rechnen können, daß der größte Teil dieser Lager in den nächsten beiden Jahren Verschwunden sein wird und daß mit der Einweisung in reguläre Wohnungen auch der Soziale und moralische Aufbau innerhalb der Familien eine Förderung erfährt Letzter Wunsch: Ein Grab im Bodensee Konstanz(sw). Einer Amerikanerin ist jetzt ihr letzter Wunsch erfüllt worden: sie Wollte„am schönsten Fleck der Erde“, im Bo- dense, beigesetzt werden. Mit ihrem Mann hatte sie den See auf einer Europareise ken- nengelernt. Auf einer Dampferfahrt von Meersburg zur Insel Mainau bat nun dieser Tage der Witwer den Kapitän eines Bundes- bahnschiffes, in der Seemitte das Schiff für Wenige Augenblicke zu stoppen. Der verständ- nisvolle Kapitän kam dieser Bitte nach, Worauf der Amerikaner die Asche der Toten in den See streute und als letzten Gruß einen Blumenstrauß in das nasse Grab warf. Danach ließ er sich vom Kapi an beschei en, daß er den letzten Willen seiner Frau erfüllt habe Urabstimmung in der chemischen Industrie LGTTach(sw). Der Lohnkonflikt in der chemischen Industrie Südbadens hat sich jetzt soweit zugespitzt, daß in den nächsten Tagen mit Urabstimmungen in den einzelnen Betrie- ben begonnen werden soll. Die große Tarif- kommission der F jle gewerkschaft Chemie für Südbaden 2 bei einer weiteren ei Tbeitgeber die Lohn- ahnahmen durch- onflikt sind rund Gefangener bei Außenarbeiten geflüchtet Zinem bei Außenarbeiten 0 angenen des Wolfacher amtsgericht isses ist es gelungen, un- bemerkt in einen n der Jäbhe der Arbeits- stelle gelegenen Wald 2 konnte der Gefang flüchten. Bisher me noch nicht wieder er- griffen werden. Der Entwichene hatte eine 17 monatige Gefängnisstrafe zu verbüße Weil er im 5 0 Amtsger über Wal chter kei d sich auch we Ohnort 5 8 Als K 10 umgestrolcht hegen Saler tue ihm gew die er „Sofort in verabs „Entfüh mannsg Rastatt Wurde. Die Wort war da Konnte. Der j Hastatter S hen hatte. 2U Ehemann mit der Axt erschlagen Tü bingen Gsw). Der 66 Jahre alte Poli- zeimeister a. D. Georg Burkhardt ist von sei- ner 59 Jahre alten Frau im Hause des Ehe- Paares in Tübingen-Derendingen mit einer Axt erschlagen worden. Frau Burkhardt hatte die gemeinsame Wohnung vor einiger Zeit verlassen— die Ehe gilt seit Jahren als, zer- rüttet— und war erst vor wenigen Tagen zurückgekehrt. Der Tat gingen Streitereien um nichtige Dinge voraus. Als die Frau im Untergeschoß des Hauses ihrem Mann begeg- nete, ergriff sie eine Axt und versetzte ihm, ohne ein Wort zu sa en einen Hieb auf den Kopf ch blut- überströmt sammen. 3 die auf die am geworden Polizei und benach- um den ständ Ende zu machen. . Fuchs im Schlafzimmer Gerehs heim, Frs. Tauberbischofsheim (UIswy). In der Gemeinde Gerchsheim drang die- ser Tage am Morgen ein Fuchs in ein land- Wirtschaftliches Anu n ein und zerriß meh- rere junge Gänse. Nachdem sich Mei Rei- necke an seinen Opfern AUsgiebig s 82 tan hatte, schl ich er ixi d die Treppe jedoch kurze aufgestöbert. Speicher, wo erlegt wurde. As Ha us Und lief über S Schlafzimmer. Dort wurde er Zelt Ater von einem M 1 Der Fuchs flüchtete auf 1 den er dann von einigen Männern Großfeuer vernichtete Hanf-Röste Mingolsheim, Kr. Bruchsal(sw). In der Mingolsheimer Hanf-Röste, einem zum größten Teil aus Holz bestehenden Hallenbau, ist infolge eines Defektes in der Maschinen- anlage Feuer ausgebrochen. Die große Halle brannte innerhalb einer Viertelstunde mit sämtlichen Roh- und Fertigmaterialien bis auf die Grundmauern nieder. Die Feuerwehr stand den lodernden Flammen machtlos ge- genüber. Der Gebäude- und Sachschaden be- trägt etwa 50 000 bis 60 000 DMI. 5 f.oel lauidl Shiel Vom einheimischen Sport Handball Seckenheim— TSV Rot 10:6 Einen eindrucksvollen Sieg errang gangenen Sonntag die Elf des Das Spiel hatte vor allem in Höhepunkte, denn ehe sich die Gäste versahen, lagen schon mit 5 Toren im Hin- tertreffen. Der erfahrene Treiber im Sturm der Platzherren war es, der sich immer wieder gegen die stabile Hintermannschaft durch- setzte und durch seine Leistung an dem Sieg großen Anteil hatte. Aber auch die anderen Mitspieler setzten restlos sodaſd man für die nächsten wieder ertwas mehr Hoffnung haben Jedenfalls wäre mit einer solchen Leis stung auch am kommenden Sonntag in Nußloch mit einem achtbaren Er- gebnis zu rechnen. ITV 98(521) am ver- Turnvereins. der ersten Hälfte seine sie ein, sich 3 * Ono Erfolg zu apan) verb schaft der Bund tsch Lohmann, Schm. it, Trle mit 539,10 Punkten achten 2 deutscher Kürtur* mit 9,15 Punkten, am unkten, an den Ringen im 851 9,25 9,40 und am Die Sowijet- und lag Bodenturnen Schmidt, Punkten, am Langpfe Seitpferd Fürst mit zonen-Mannschaft er nit knapp hinter ürst mit 5 Fun! Kten. Van Geneugden Etappensieger in Dax Der Belgier Martin van Geneugden passierte auf der zwölften Etappe der Tour de France von Bordeaux nach Dax(161 km) nach 4:11,19 Stun- den als Erster das Ziel. Dies war der zweite Tageserfolg des Belgiers, der am 1. Juli schon die sechste Etappe gewonnen hatte. Alle noch im Rennen befindlichen deutschen Fahrer wurden gemeinsam auf den 14. Platz ges 3 5 In der Se samtwertung blieb der Franzose Darrig N dem Italiener Favero und dem Holländer Voor ting an der Spitze. Fußballpokalspiele am 21. September Der Spielausschuß des Deutschen Fußballbun- des legte in Frankfurt die Vorrundenspiele für den Amateurländerpokal am 21. September wie folgt fest: Nordbaden— Südbaden, Rheinland gegen Mittelrhein, Bremen— Berlin, Saarland gegen Niedersa achsen, Westfalen— Hamburg, Schleswig- Holstein— Niederrhein, Württemberg gegen Bayern und Südwest— Hessen. Der Po- Kkalverteidiger Niederrhein und dessen Endspiel- Partner müssen auswärts antreten. 1 SS Wann erste französischen Sieg endete art der Tour de France ouis B ergaud. der die 230 km dau darch den ersten Teil 48 Stunden(Zeitgutschrift 60. cklegte, Den zweiten Platz be- der Hblländer Piet Damen in 6:15:48(Zeit- kt 30 Sekunden) vor dem Belgier Vlayen „den Franzosen Bobet und Gilbert Bau- Belgier Rean Brankaert, alle mit Zeit. In der Gesamtwertung führt Raphael Geminiani. 2 — Karlsruhe führte im Rasenkraftsport Die nordbadischen Schwerathletik- Meisterschaften der Senioren und Altersklassen, die im Rahmen einer großen Freiluftveranstaltung in Schwetzingen vorgesehen waren, mußten wegen der schlechten Teil in die großen Im Gewichtheben, Ra- Ringen, Tauziehen und en wurden gute Leistungen ge- vaftsport schöpfte die Spygg Ger- er-Wartungsgemäß den Rahm ab. hebern wurden dagegen die Mei- r Verteilt. Mit der besten Pfund Wartete der zur deutschen ende Weinheimer Leichtschwer⸗ Witterungs verhältnisse zum Zirkelsale verlegt werden. sen- und Kunstkraftsport, Rundgewichtsrieg boten. Im Rase . Kar 8 uhe geW ichen Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein des WB-Totos und WB-Lottos bei, den wir der besonderen Beachtung unserer Leser empfehlen. versehen mit den hl. Mhm.-Seckenheim Nen„9. Juli 1958 Nach einem tragischen Unglücksfall verschied am 8. Juli 1958 unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Ludwig Neuthinger Metzger Sterbesakramenten, 5 von der Seckenheimer Friedhofkapelle aus. (Siehe Bestattungskalender) im Alter von 70% Jahren. In tiefer Trauer: Familie Karl Neuthinger Familie Emil Schnabel Leer- Oder möhl. Emmer Vereins- Kalender von berufstätigem Fräulein zu 3 1865. Morgen Donnerstag, 20.00 Uhr Probe. mieten gesucht. Adresse an den Verlag ds. Bl. Blauer Wellensittich Zzugeflogen. Abzuholen geg. Einrückungs- gebühr im Verlag ds. Bl. Basfard-Vogel entflogen. Abzugeben gegen Belohnung bei Frau Barbara Rempf, Fußballvereinigung 1898 e. V., Mannheim Seckenheim Elnladung. Am Samstag, 12. Juli 1958, abends um 21 Uhr findet im Saale„Zum Badischen Hof“ unsere diesjährige Jahres- Hauptversammlung Statt. Die Tagesordnung liegt im Versammlungsraum auf und ist im Aushangkasten des Vereinslckals einzusehen. können schriftl. Anträge im Vereinslokal abgegeben werden. Unsere Mitglieder und alle aktiven Spieler werden gebeten, an dieser ordentlichen Versammlung teilzunehmen. Ebenso Der Vorstand. Rastatter Straße 27, II. Stock. Inserieren Hhringt Seuinn! ein-Anzeigen können Sie telefonisch aufgeben Ruf 86216 Verlobungs- und Vermãhlungs- Harten Gliiccumuisch- Harten fertigt an: Nechaurhot᷑e- Druckerei Großer Selegenheitskauf! 500 weitür. Holz-Werkspinde p. St. 15.— Dx kommen am Donnerstag und Freitag ab 9 Uhr in der amerikanischen Wäscherei Mhm.-Friedrichsfeld Verkäufer: Heinrich Pörtner, Limburg zum Verkauf. N 5