2 16. en r ö C sogenannten Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche a Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die G- gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. 1 Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 109 Freitag, den 11. Juli 1938 10.758. Jahrgang Kapital für Südamerika? Von H. G. Der deutsche Bun gen Gerstenmaier, durch Lateir nicht zu be von Studnitz Asident Dr. Eu- Tage eine Reise erika angetreten hat, braucht chten, dort Gegenstand feind- licher Kun b 8 Werden, wie vor nicht lang der amerikanische Vizepra- sident Nixon. Lateinamerika ist im allgemei- nen deu freu At. Man mag dar- über stre se freundliche Gesinnung der Latein-Am das Erbe ihrer spani- schen Ah einer fast hun- dertjährig it von Deutschen g der latein amerikanischen die Frucht der großen Ent- Deuts 8 Eir S Elin 8 21 1 2 me- rika trennt diese Ges schlagt we Sie sol ins Gewicht len, investiti rden. latein amerikanischen Staaten denken dabei meist an die„ABC-St f Chile) ebenso wie die 1 Ihre eine Teilen nicht unterentwickelt, sondern unerschlossen. Gerade darum stellt es ein besonders anlage- Würdiges Objekt für deutsches Kapital dar. Diese Anmerkung erscheint im Hinblick auf „Entwicklungsländern“. Wirtschaftliche Problematik ist freilich andere, Lateinamerika ist in weiten den Druck von Bedeutung, der neuerdings auf die Bundesrepublik in der Richtung aus- geübt wird, von ihrem angeblichen Uberflug an Entwicklungsländer abzugeben. Entspre- chende Vorstöße sind nicht nur vom briti- schen Premierminister Mac Millan, sondern auch von amerikanischer Seite unternommen Worden. Der von dort finanzierten Weltbank hat die Bundesrepublik soeben eine weitere Tranche von 75 Millionen Dollar zur Verfü- gung gestellt. Auch die Franzosen wünschen bekanntlich eine stärkere Beteiligung deut- schen Kapitals, wobei sie in erster Linie an Projekte in ihrem Kolonlalreich denken. Wenn deutscherseits diese Ansinnen positiv beantwortet werden, so sollte man in der Auswahl der Länder, in die deutsches Kapital geht, doch sehr sorgsam sein. Es Sibt genug unterentwickelte Gebiete, die vom Stand- punkt einer wirtschaftlich vertretbaren In- 6 4 estitionshilfe Fässer ohne Boden sind, weil sie von Menschen bewohnt werden, die nichts Weniger schätzen als eine ordentliche Arbeit, und die sich in der Hand von Regierungen befinden, die den Ausweg aus wirtschaft- lichen oder politischen Verlegenheiten seit je- her durch Nationalisierung von mit auslän- dischem Kapital aufgebauten Anlagen gesucht und gefunden haben. In Lateinamerika beschränken sich Fälle dieser Art auf Mexiko, das das amerikanische Ol!kapital enteignete, und auf Argentinien, das unter der Ara Peron eine Nationglisie- rungspolitik getrieben hat, die das Land an den Rand des wirtschaftlichen Ruins brachte. Der neue Präsident Frondizi Versucht mit bemerkenswertem Mut, dieser Entwicklung Zzu steuern, die im Laufe der Jahre Elektrizi- tätswerke und andere kommunale Werke, Eisen- und Straßenbahnen, Schlachthöfe, Banken und Schiffahrtsgesellschaften ihren ursprünglichen ausländischen Eigentümern entrissen hatte. Er versucht auch den Aus- Wüchsen einer Arbeiterschutzgesetzgebung Herr zu werden, die dazu führte, daß Teile des einst so schaffensfrohen argentinischen Volkes das Arbeiten gründlich verlernt ha- ben. Man darf nur Wünschen, daß ihm sein Vorhaben gelingt, in das die Rückgabe einer Reihe nach dem Sturz von Peron beschlag- nahmter deutscher Vermögen, wie der Mer- cedes Argentina, einbegriffen ist. Sollte Fron dizi Erfolg haben, so würde Argentinien als Anlageland für deutsches Kapital zweifellos Wieder hochinteressant werden. Gleiches gilt für Brasilien, dessen wirt- schaftliche Krisen, wie die gegenwärtigen in flationären Tendenzen, in erster Linie als Wachstumskrisen zu werten Sind. Ebenso bie- ten die Staaten der Südtamerikanischen West- üste, wie Chile, Bolivien, Peru und Ecuador, kür langfristige Investitionsplanung mancher- lei Anreiz. Uber ganz Lateinamerika ver- dtreut, ist, oft schon in Vierter und fünfter Generation, das Deutschtum fest eingewur⸗ zelt. Seine Gegenwart allein kann Anlage su- mendem deutschen Kapital wertvolle Hufen dieten und verhindern, daß in Westdeutsch- land sauer verdiente Groschen in Objekte dertan werden, die Investitionen nicht lohnen. Von 11,5 Prozent aus der letzten Landtags- wahl zu halten vermocht, wäre das Rennen sogar fast remis ausgegangen. Der große Verlierer ist also die Freie Pemo- Kratische Partei. Das kommt nicht von unge- kähr. Es ist kein Geheimnis, daß diese Partei. seit sje mit dem Ausscheiden von Theodor Heuss den parteipolitischen Führer verloren hat, von einer Krise ir, die andere stürzte. Ulbricht lehnt Vier-Mächte-Arbeilsgruppe ab SED will nur Konföderationsvorschlag gelten lassen— Bundesrepublik soll bis 1961 überflügelt werden Berlin(dpa). Als erster der Kommunisten führer des Ostblocks lehnte der erste SED- Sekretär Ulbricht am Donnerstag auf dem fünften Parteitag der SED in Berlin die For- derung des Bundestages ab, eine Vier-Mächte- Arbeitsgruppe zur Behandlung der Deutsch- Iandfrage einzusetzen. Diese Forderung sei ein lächerlicher Versuch, sagte Ulbricht, das Kräf- teverhältnis in Europa zugunsten der USA zu verändern. Die NATO versuche,„unter der Maske eines Vier- Mächte Ausschusses im Stimmenverhältnis drei zu eins die NATO- Basis bis zur Oder vorzuschieben“, Die Unter- Stützung dieses Vorschlages durch den öster- reichischen Bundeskanzler Raab sei merk⸗ Würdig“., Es gäbe nur den Weg der Konföde- ration beider deutscher Staaten. Die Zeit reife heran, in der sich die Vertreter beider Re- gierungen gleichberechtigt am runden Tisch treffen würden. Auch in einem Programm Parteiführung wird zur W. rver Stellung genommen, Darin heißt Es, Gi geschlagene RKRonföd sei nicht mit Vor- bedingungen verbun de jedoch die Einstellung des Kalten S Dotwen machen, Sie sei ein Kom er SED- migung atwurkf d der nicht 21¹ kisele: Ich kum als Kairo wird um Auslieferung ersucht Brief- wechsel widerlegt bayrische Justizbehörden München(dpa). Die bayrischen Justiz- behörden werden über das Bundeszustizmini- sterium und das Auswärtige Amt die Aus- lieferung des nach Agypten geflüchteten ehe- maligen SsS-Arztes Dr. Hanns Eisele beantra- gen. Auf einer Pressekonferenz in München konnte Justizminister Dr. Ankermüller am Donnerstag über eine Aussicht auf Erfolg die- ses Ersuchens jedoch nichts sagen, weil zwi- schen der Bundesrepublik und der Vereinigten Arabischen Republik kein offizieller Vertrag über Rechtshilfe in Strafsachen besteht. Inzwischen hält sich Fisele in einem Kai- Toer Hotel auf. Dort erklärte er dem Kairoer dpa-Eorrespondenten, er Sei nicht aus Deutschland geflohen, sondern von arabischen Freunden eingeladen Worden und unternehme gegenwärtig eine Orientreise. Er Sei Als Tou- rist mit einem gültigen Paß und einem gül- tigen Visum in Agypten eingereist. Er werde friiher oder später nach Deutschland zurück- kehren und habe keinen Grund, sich im Orient Versteckt zu halten. Seit Anfang 1952 hat Eisele nach seinen Angaben unter seinem richtigen Namen, offiziell angemeldet und bei den Behörden bekannt in München gelebt. Er Wundere sich, sagte Eisele, weshalb erst sechs Jahre nach seiner Entlassung aus dem FEriegs- Verbrechergefängnis Landsberg„gewissen Leuten so schwere Beschuldigungen, wie sie in Bayreuth ausgesprochen Wurden, in Er- innerung kommen“. Auf der Münchner Pressekonferenz meinte Dr. Ankermüller:„Wenn die Münchner Poli- zei die Dinge als so wichtig erkannt und Sofort den Justizminister und den Innenmini- ster verständigt hätte, wäre Dr. Eisele recht- Zeitig verhaftet worden. Der Minister be dauerte, daß die Amerikaner weder eine Ver- Urteilung noch eine Entlassung bekanntgeben. So hätten auch die bayrischen Behörden von der Haftentlassung Eiseles 1952 nichts erfah- Ten. Nach Meinung Ankermüllers ist Eisele im Buchenwaldprozeg 1947 und wahrscheinlich auch im Dachauer RZ Prozeß zum Tode ver- Urteilt worden. Das bestätigte Eisele prak- tisch dem dpa- Korrespondenten in Kairo, als er sagte, er sei zweimal von den Amerikanern zum Tode verurteilt worden. Presse mußte Minister informieren Durch die Schweigsamkeit der Amerikaner habe die Staatsanwaltschaft bis zur Veröffent- lichung der Zeugenaussagen im Bayreuther Sommer- Prozeß kein Material besessen, sagte Anker müller. Von dem Briefwechsel eines Nürnberger Rechtsanwalts mit der Münchner Staatsanwaltschaft 1955 über die Verbrechen Eiseles will der Minister merkwürdiger weise erst durch die Presse erfahren haben. Da inzwischen aber die Fotokopien des Bumefwechsels vorliegen, den der Nürnberger Rechtsanwalt im Oktober 1955 mit der Münch- ner Staatsanwaltschaft geführt hat, scheint die Erklärung der bayrischen Justizbehörden, die Münchner Staatsanwaltschaft habe erst durch die Zeugenaussagen im Sommer- Pro- ze von den Verbrechen Eiseles erfahren, doch recht unglaubwürdig. Der Nürnberger Rechtsanwalt hatte in seinem Schreiben an den Staatsanwalt einen Brief zitiert, den er Selbst wenige Wochen zuvor von dem dama- ligen Münchner Senator Josef Ackermann erhalten hatte. Darin hieß es:„Ich fand im Einwohnerverzeichnis einen praktischen Arzt Hbrachte die Flieger in ein nahegelegenes Dorf, die Preisgabe der Grundlagen des staatlichen und gesellschaftlichen Systems weder in der DDR noch in der Bundesrepublik gebunden Sei. In einer fast sechsstündigen Rede vor dem des so wWjetischen Ministerpräsidenten und Partei- chefs Chruschtschow und führender Kommu- nisten aus den Ostblockländern sein beson- deres Gewicht erhält, hatte Ulbricht vorher große Hilfsmaßnahmen der Sowjetunion zum Ausbau der Grundstoffindustrie der Zone an- gekündigt. Bis 1961 solle der Pro-RKopf-Ver- brauch im Bundesgebiet an Nahrungsmitteln und wichtigen Industriegütern erreicht und Der Wert der Industrie- U Parteitag, der durch die Anwesenheit übertroffen werden. produktion um mehr als sechs Milliarden Ostmark steigen, wobei der d Jen Indu- strie besondere Bedeutung zukommt. So Soll die Kunststoffproduktion auf Prozent des gen Standes gebracht werden. Sozialisierung wird vorangetrieben 8 8 richt fuhr fort, die erhöhten Planziele Könnten nur erreicht werden, wenn die So- Zialisierung vorangetrieben wird. Dieser Ge- in dem Pro- Srammentwurf, der dem SED- Parteitag zur Wurde. Das neue Pro- Sozialisie- rungsmagnahmen zur endgültigen Beseitigung sichtspunkt findet sich auch Abstimmung vorgelegt gramm enthält einschneidende Jourist nach Agyplen Dr. lasse augenblick tisch mit de Wald ist, den ich in Bud Bisele habe aus purem „Abgespritzt“, Der Nürnberger Rechtsanwalt hatte in sei- ner Eingabe an die Staatsanwaltschaft hinzu- eit im Lager Bu- chenwald ist Dr. Eisele zwar verurteilt wor- den, das Urteil des Militärgerichts betraf aber ur Ausländerfälle, weil Okupationsgerichte für Taten gegen Deutsche keine Zuständigkeit hatten. Falls Sie die Unterlagen benötigen, Anlage ich mich davon zu verständigen und mir insbesondere mit- Zuteilen, welche Unterlagen Ihre Ermittlungen gefügt:„Wegen der Tätig auf welche in der beigenommenen Bezug genommen ist, bitte Unterstützen können.“ „Damals war ich nochi niclit Justizminister“ Von Journalisten während der Pressekon- ferenz auf diese Tatsache des Brief wechsels hingewiesen, reagierte Ankermüller mit den Worten:„Damals war ich noch nicht Justiz- minister.“ Auf diese Panne Hin erhielt Dr. Ankermüller, dem im Kreuzfeuer der Presse- Vertreter rasch Schweigperlen auf der Stirn „Schüt⸗ Zenhilfe“, der meinte, es lasse sich im Moment noch nicht sagen, ob die Polizei etwas ver- säumt habe. Es sei ausschließlich Angelegen- Münchner Polizeipräsidenten Se- Wesen, Maßnahmen gegen Dr. Eisele zu tref- standen, von Innenminister Bezold heit des Ten. Sowielische Bauern wollten US-Flieger hängen Keine Mighandlungen durch Militärstellen Die Zurückgekehrten berichten Wiesbaden(dpa). Szenen, die an die Kämpfe mit Partisanen im zweiten Weltkrieg erinnern, ereigneten sich am 27. Juni in Ar- menien(Sowjetunion), als fünf von neun amerikanischen Fliegern aus ihrer von So- Wietjägern in Brand geschossenen Transport- maschine mit dem Fallschirm Abspringen mußten. Die fünf Flieger, deren vier Kame- raden das brennende Transportflugzeug ge- Trade noch auf einem halbfertigen sowjetischen Militärflughafen notlanden konnten, berichte- ten über ihre Erlebnisse am Donnerstag auf einer Pressekonferenz im Wiesbadener Haupt- quartier der amerikanischen Luftwaffe. Der 44jährige Oberst Brannon sagte:„Meine Hände wurden mir auf dem Rücken zusam- mengebunden. Ich wurde mit Fäusten ins Ge- sicht geschlagen und später in den Leib ge treten. als man mich auf einen Lastwagen Packte, der mich ins nächste Dorf fahren Sollte.“ Etwa 30 bis 40 Männer, die der Offi- zier für Bauern hielt, hätten sich zusammen- gerottet, als die fünf Fallschirme in der Nähe eines Dorfes niedergingen, Ich sah auch, wie den anderen die Hände auf dem Rücken ge- fesselt wurden“, fügte der Oberst hinzu. Noch übler erging es dem Major Shupe. Ihn Wollte die fanatisierte Menge Aufhängen. Ein Strick wurde an einer Telegrafenstange ktestgemacht, Nach seinen Aussagen schwebte die Schlinge schon über ihm, als es ihm ge- lang, seine Peiniger in eine Diskussion zu zie- hen. Dann kam sowjetische Militärpolizei. Sie Hanns Hisele in München-Pasing und ich überprüfen, ob er iden- n früheren SS-Arzt aus Buchen- ald kennenlernte und noch in unangenehmer Erinnerung habe.“ Sadismus und ohne jeglichen Befehl von oben zahlreiche Häftlinge r vatindustrie, des Privaten Handwerks, der Einzelbauern und des Privaten Einzel- handels tels. N Die Umgestaltung dieser Unternehmen in „sozialistische Prouktionsstätten“ werde frei- Willig sein, heißt es im Entwurf. Gleichzeitig Wird aber betont, daß den Mittelschichten kein Anderer als der sozialistische Weg offenstehe. Die Kreditpolitik und die Verteilung der Pro- duktionsmittel sollten„besser als bisher im Interesse der Umgestaltung der Privatindu- strie“ eingesetzt werden, Es wird darauf ge- drungen, daß sich die Handwerker 2zu Genos- senschaften und die Einzelbauern zu land- Wirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften Zzusammenschließzen. Die privaten Einzelhänd- ler sollen Kommissionsverträge mit dem staat- lichen Großhandel abschließen. Für die mitt- leren und größeren Einzelhandelsbetriebe, Gaststätten und Hotels stehe bereits die staat- liche Beteiligung zur Debatte. Säuberung gab den Auftakt Eingehend beschäftigt sich der Programm- entwurf mit den parteiinternen Auseinander- Setzungen. Das gleiche tat Ulbricht. Im Zu- sammenhang mit der aus den Parteigremien Ausgebooteten Gruppe Schirdewan, Wollweber, Ziller und Oelsner wurde àuch der Name des jetzigen stellvertretenden Vorsitzenden der Plan kommission der Regierung, Fritz Selb mann., genannt. Selbmann, der auf dem Par- teitag anwesend ist, wird beschuldigt, über die Lersetzungsarbeit dieser Gruppe unter- richtet gewesen zu sein. Ulbricht deutete An., daß zur Vorbereitung des künkten Parteitages in der SED eine Sau berungsaktion stattgefunden habe. Man habe zeme Anzahl Bremsklötze beseitigt“, Schwere Vorwürfe erhob der Parteisekretär gegen die Ommunistische Partei Jugoslawiens. Sie habe ein revisionistisches Gegenprogramm ausgearbeitet und dabei eine„Prinzipiell fal- sche, antimarxistische Position in der Ein- Schätzung der internationalen Lage und der Rolle der Sowjetunion“ bezogen. 0 Gleichlautend mit dem Programmentwurf nahm Ulbricht zur Einschränkung des Reise- Verkehrs in die Bundesrepublik Stellung. Sie könne erst aufgehoben Werden, wenn die „Splionage organisationen“ in der Bundesrepu- blik und Westberlin verboten Seien. Pieck Wahrscheinlich halb gelähmt Der sowjetische Ministerpräsident und Par- teichef Chruschtschow hatte 2 Beginn der Sitzung die Werner-Seelenbinder-Halle durch einen Seiteneingang betreten, Er und der sowjetische Verteidigungsminister hörten die Ulbricht-Rede über eine Simultan-Uberset- Zungsanlage im Kopfhörer. Mit besonderem Beifall der fast 3000 Delegierten und 2000 Gäste wurde der ungarische KP.Chef Radar begrüßt. Staatspräsident Pieck wohnte der Sitzung nur eine Knappe halbe Stunde bei. Fast unbewegt saß er auf seinem Stuhl und beteiligte sich auch nicht an den Ovationen. Es wird vermutet, daß Pieck halb gelähmt ist, Als er, von Ulbricht und Grote wohl unter dem Arm gefaßt, zum Präsidium geführt wurde, konnte er sich nur mit Kurzen, ecltig wirken den Schritten Vorwärtsbewegen. dessen Namen sie nicht herausbekommen konnten. Am nächsten Morgen wurden sie in eine Stadt gebracht und anschließend nach Baku geflogen. 5 Die amerikanischen Flieger berichteten, dag sie während ihrer Vernehmungen durch S0 Wietische Militärstellen nicht mißhandelt wur den. Ihnen wurde auch ärztliche Hilfe zuteil. Auch die vier Flieger, die an Bord der bren- nenden Transportmaschine geblieben und mit ihr notgelandet Wären, erklärten, die Sowiet⸗ Soldaten, die sie in Haft nahmen, hätten sie nicht mighandelt. Allerdings wurden sie wie ihre Kameraden über ihre militärischen Auf Säben vernommen. 5 Die Besatzung schilderte noch einmal, dag sie durch ein Gewitter in navigatorische Schwierigkeiten gekommen War. Durch die Sewitterentladungen flelen die Radar- und Radionavigation aus. Um dem Gewitter aus- zu weichen, entschied sich der Pilot der Ma- schine, die sich auf einem Flug von Wiesbaden nach Karatschi befand, für einen etwas nörd licheren Kurs. 5 Als die zwei Düsenjäger auftauchten unt Seine Maschine beschossen, führ der Pilot das 5 Fahrgestell aus, um Klarzumachen, daß er landen wolle, Aus der sofort in Flammen auf- gehenden Maschine gelang es nur fünf Be- Satzungsmitgliedern, mit dem Fallschirm ah- Zuspringen. Die anderen den nichts ander Für eine Atomdebatte ist es spät argumentiert die Zürcher„Tat“ in einer Stel- lungnahme zur Diskussion um die atomare Aus- rüstung der Bundeswehr:„Als Grund gegen eine deutsche Atombewaffnung wird immer wieder angeführt: Deutschland dürfe nicht Atomkriegsschauplatz werden. Für diesen Ein- wand ist es zu spät. Die amerikanischen Trup- pen in der Bundesrepublik besitzen längst Atomwaffen, die englischen sind dabei, sie zu bekommen und die französischen werden sie wohl auch eines Tages haben. Westdeutsche Atomraketen, deren Munition überdies noch im amerikanischen Schrank liegt. fügen der Summe des atomaren Schreckens, der von der Bundesrepublik ausgeht und deren atomaren Gefahr in der die Bundesrepublik sich befin- det, prozentual sehr wenig hinzu. Man kann deutsche Atomwaffen ablehnen, weil sie die Wiedervereinigung erschweren, und man kann sie begrüßen, weil sie zur Festigung des atlan- tischen Bündnisses beitragen, aber man kann nicht behaupten und darf nicht glauben. daß mit ihnen die Gefahr eines Atomkrieges auf deutschem Boden erst aufgetaucht sei und daß sie mit ihnen verschwinden würde. Die West- deutschen Kämpfer gegen den Atomtod hätten ire Stimme erheben müssen, als die erste amerikanische Atomkanone nach Deutschland kam. Daß sie damals schwiegen, raubt heute mrer Kampagne die Durchschlagskraft. Die Bundesregierung kennt diese Schwäche der westdeutschen-Atomopposition und deckt sie erbarmungslos auf“ Wir ernten, was wir gesät haben meint der liberale„Manchester Guardian“ zur Lage im Nahen Osten:„Es würde für den We- sten als ein peinliches neues München erschei- nen, wenn er beschuldigt werden könnte, an- gesichts eines rücksichtsloseren Gegners seine Verpflichtungen im Libanon nicht erfüllt zu haben und seinen Verrat mit sophistischen Re- densarten zu verschleiern. Einige Araber wür- den in ihrem Glauben bestärkt, daß der We- sten im Nahen Osten nicht mehr zählt. Andere — und zwar die, die sich auf den Schutz des Westens verlassen— würden erkennen, daß es Zeit ist, den Schutzpatron zu wechseln. Wir Hoffen, daß es nicht dazu kommen wird. wenn sich jetzt die 6. US-Flotte stillschwei⸗ gend davonschleicht und die Freunde Schamuns flef aufatmen, weil sie nicht zu intervenieren brauchen, hat Schamun vielleicht das Gefühl, im Stich gelassen worden zu sein. Eine Inter- vention Wäre katastrophal gewesen. Aber der Westen hat keine Hoffnung. aus der ganzen traurigen Affäre mit Gewinn hervorzugehen. Wir können böchstens noch hoffen, daß die Libanesen uns und sich selbst aus dieser Ge- schichte ohne Entwürdigung hervorgehen las- sen, Und wir haben uns nur selbst die Schuld zuzuschreiben. Der Libanon sammelt wie ein Brennglas alle Torheiten der westlichen Politik im Nahen Osten während der letzten zehn Jahre. Wir ernten. was wir dor: gesät haben.“ Originale statt Photokopien fordert der liberale„News Chronicle“ im Hin- blick auf die anonymen Atombombenbriefe. „Es können echte Briefe sein. die von einer geistesgestörten Person geschrieben wurden. Sie können Teil eines sorgfältigen propagan- distischen Spiels sein, das von der sowjetischen Botschaft ausgeht. Sie mögen nicht mehr Als der dumme Scherz eines oder mehrerer Men- schen sein, die über eine gefährliche Art von Humor verfügen. In welche Kategorie diese Briefe letzten Endes fallen mögen, es gibt zwel Fragen, die jetzt der Antwort bedürfen. Erstens: Warum gestattet es die sowjetische Botschaft nicht, dag Scotland Vard die Origi- nale schen kann? Zweitens: Welche Anstren- gungen unternimmt die sowjetische Botschaft. um die Absender von ührem angekündigten Vorhaben abzubringen? Die Briefe sind Eigentum der sowjetischen Botschaft. Aber die Drohung, sei sie nun ernst oder nicht. richtet sich gegen Leben und Besitz. Selbst wenn die Chance 10 000 zu 1 ist, daß diese wahnsinnige Ankündigung verwirklicht wird, selbst wenn dies alles irgendein neumodischer sowietischer Spaß ist, sollte Botschafter Malik auch das kleinste Beweisstückchen der Polsei über- geben. Er sollte dazu aufgeforder werden— noch heute.“ 250 Bomber mit Atomwaffen ständig in der Luft Paris(dpa). Der Sekretär des außenpoliti- schen Ausschusses der französischen National- versammlung, Charles Bernu, hat erklärt, das strategische Luftkommando der USA habe ge- genwärtig in der ganzen Welt ständig 250 bis 300 mit Atomwaffen ausgerüstete Flugzeuge in der Luft. Bis Ende dieses Jahres werde sich die Zahl dieser Bomber auf 600 bis 700 er- höhen. Seebohm für Geschwindigkeitsbegrenzung auf der„Todesstrecke“ Frankfurt- Mannheim (dpa). Bundesver- Aschaffenburg kehrsminister Seebohm befürwortete am Mittwoch eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Personenautos auf 100 Em und ein Uber- holverbot für Lastkraftwagen auf der durch ihre Unfälle berüchtigten„Todesstrecke“ der Autobahn Frankfurt- Mannheim. Der Mini- ster machte diesen Vorschlag bei der Ein wei- hung des neuen Autobahn-Teilabschnittes Stockstadt Hösbach der Autobahn Frank- furt Würzburg. Seebohm betonte, die hessi- sche Polizei sei für alle Maßnahmen auf dem gefährlichen Autobahnabschnitt zuständig. Anschließend fuhr Seebohm nach Frank- furt, wo er zum Abschluß seiner Autobahn- besichtigung in Hessen erklärte, dag eine Flurbereinigung des Straßennetzes notwendig sei. Der Bund müßte für etwa 50 000 bis 60 000 km zuständig sein. Die Gemeinden seien für den Straßenbau finanziell zu schwach. Der Minister betonte, daß man den Autobahnbau und den Straßenbau in der Bundesrepublik nicht isoliert, sondern im Zu- sammenhang mit dem Europa- Straßennetz sehen müßte. Die hessische Straßenbaudirektion gab an- läBlich der Besichtigung durch Seebohm be- kannt, daß die Autobahnstrecke Frankfurt Forschhausen, ein wichtiges Teilstück der flurbereinigung des Straßennetzes Strecke Frankfurt— Würzburg— Nürnberg, spätestens am 1. Oktober 1959 die hessisch- bayerische Landesgrenze erreichen werde. Verkehrsunfälle um 7,5 Prozent gestiegen Die Zahl aller Verkehrsunfälle im Bundes- gebiet(ohne Saarland und Berlin) hat sich im Mai 1958 um 7,5 Prozent im Vergleich zum Mai vergangenen Jahres erhöht. Nach Fest- stellungen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden wurden im Mai dieses Jahres 27 584 Straßenverkehrsunfälle mit Personen- schaden(meist auch in Verbindung mit Sach- schaden) polizeilich gemeldet. Bei diesen Un- källen sind 1081 Personen getötet worden oder an den Folgen des Unfalles später gestorben. Verletzt wurden 35 154 Personen. Außerdem Wurden 11574 Unfälle mit größeren und 23 235 Unfälle mit geringerem Sachschaden polizeilich erfaßt. Zurückgegangen ist im Ver- gleich zum Mai 1957 die Zahl der Unfälle mit Personenschaden um 1,1, die der Getöteten um 11,7 und die der Verletzten um 0,3 Pro- zent. Zugenommen haben dagegen die Un- Fälle, die lediglich Sachschaden zur Folge hat- ten, und zwar diejenigen mit schwererem Sachschaden um 15,4 und die Bagatellunfälle um 15,5 Prozent. Der Bestand an EKraftfahr- zeugen vergrößerte sich um etwa 10 Prozent seit Mai 1957. Junge Tschechen flohen im Flugzeug Bei der Landung überschlug sich die Maschine Straubing(dpa). Ein zweisitziges tsche- chisches Flugzeug landete am Donnerstag- nachmittag mit zwei 18 jährigen tschechischen Flüchtlingen an Bord in einem Weizenfeld bei Alberg im Landkreis Straubing(Niederbayern). Das Flugzeug hatte schon vorher über dem gut besuchten Straubinger Stadtbad zur Lan- dung angesetzt, dann aber eine Kurve ge- zogen und war mit abgestelltem Motor in das Weizenfeld eingeschwebt. Bei der Landung überschlug sich die Maschine. Eine Frau und zwei junge Burschen, die zufällig aus der Nähe die Landung beobachtet hatten, eilten sofort zu Hilfe und befreiten die beiden Pi- loten, von denen einer einen Schädelbruch er- litt, aus dem Flugzeug. Die Tschechen erkun- digten sich sofort, ob sie in Deutschland seien, und fielen sich dann vor Freude um den Hals, als ihre Frage bejaht wurde., Sie er- klärten, nicht mehr in ihre Heimat zurück- kehren zu wollen. Ins Krankenhaus liegen sie sich erst bringen, nachdem ihnen eine tsche- chisch sprechende Frau versichert hatte, daß innen nichts geschehen werde. Die Maschine War bei Königgrätz, etwa 90 Kilometer östlich von Prag gestartet. Adenauer trifft de Gaulle erst im Herbst Beiderseitige Terminschwierigkeiten Neutraler Besprechungsort vorgesehen Bonn(dpa). Das in Bonn und Paris mit großem Interesse erwartete Treffen von Bun- deskanzler Adenauer mit dem französischen Ministerpräsidenten de Gaulle wird voraus- sichtlich wegen Terminschwierigkeiten und Arbeitsüberlastung der beiden Regierungs- chefs erst im Herbst stattfinden. Dies verlau- tete von gut unterrichteter Seite in Bonn am Donnerstagabend. Der Bundeskanzler wird, ehe er im August nach Italien in Urlaub geht, zum 20. Juli noch für drei Tage Berlin besuchen. De Gaulle hingegen mußte bereits eine Einladung Prä- sident Eisenhowers wegen Arbeitsüberlastung für die nächste Zeit absagen. Auf diplomatischem Wege stehen die deut- sche und die französische Regierung in stän- digem Kontakt, um die Möglichkeiten für einen Termin und einen Ort des Treffens zu erörtern. In Bonn wird davon gesprochen, daß Adenauer und de Gaulle wahrscheinlich an einem„neutralen Besprechungsort“ zusam- mentreffen werden. Man betont, daß ein all- gemeiner Meinungsaustausch über die inter- nationale Lage— die europäische Politik und die Verteidigungspolitik irmerhalb der NATO — kür die beiden Regierungschefs sehr wert- voll sein würde. Aktuelle Themen, die nur Frankreich und die Bundesrepublik angehen, gebe es aber nicht. Bestimmte französische Stationierungskostenwünsche seien ein Thema, das zunächst den Fachleuten vorbehalten Sei. Hundert Prozesse wieder aufgenommen Washington(dpa). Amtlichen Stellen in Washington liegen Informationen vor, nach denen die Zahl der wiederaufgerollten Pro- zesse gegen Teilnehmer am ungarischen Volksaufstand im Jahre 1956 in den letzten Wochen erheblich gestiegen ist. Allein im Juni wurden innerhalb von zehn Tagen 100 Beschuldigte zum zweiten Male vor Gericht gestellt. Zweck der Wiederaufnahme der Pro- 268Se ist es nach den Informationen des ame- rikanischen Außenministeriums, die bisher er- gangenen Urteile zu verschärfen, Ein unga- rischer Regierungssprecher bestritt Berichte, daß Julia Rajk, die Witwe des ehemaligen ungarischen Außenministers, nach einem Ge- heimprozeß hingerichtet worden Sei. Schoettle ins SPD- Präsidium gewählt Bonn(dpa). Der Vorstand der SPD wählte am Donnerstag den Bundestagsabgeordneten und SPD-Bezirksvorsitzenden von Baden- Württemberg, Erwin Schoettle, einstimmig zum neunten Mitglied des Parteipräsidiums, das damit vollzählig besetzt ist. Der Vorstand beschäftigte sich außerdem mit der Vorberei- tung der für Freitag und Samstag angesetzten gemeinsamen Tagung mit dem Parteirat und der Kontrollkommission. Bei dieser Sitzung Wird sich der Parteirat gemäß den Beschlüs- sen des Stuttgarter Parteitages konstituieren. Wrong noch de Mel ges Die„Lex Soraya“, mit der die Bundesregie- rung einen verstärkten Ehrenschutz für aus- ländische Staatsoberhäupter herbeiführen will, wurde vom Rechtsausschuß des Bundesrats als erster parlamentarischer Instanz abgelehnt. Zwei polnische Studentengruppen werden noch in diesem Sommer Berlin, Bonn, Mün- chen und Stuttgart besuchen; drei deutsche Studentengruppen fahren nach Polen. Das Wiesbadener Stadtparlament peauf- tragte ungeachtet der Verhandlung vor dem Bundesverfassungsgericht den Magistrat der hessischen Landeshauptstadt mit der Vorbe- reitung einer Volksbefragung über die Atom- bewaffnung der Bundeswehr. Der niederländische Verteidigungsminister Cornelis traf auf dem Flughafen Neubiberg bei München mit Bundesverteidigungsminister Strauß zusammen. Sowetzonen- Außenminister Bolz ist zu Ber sprechungen mit seinem rumänischen Kollegen Bunaciu in Bukarest eingetroffen. Der österreichische Bundeskanzler Raab Hat dem tschechoslowakischen Ministerpräsiden- ten Siroky mitgeteilt, er könne in unmittel- barer Zukunft nicht mit ihm zusammentref- 1 Neues aus aller Well 18 jähriger tötete Rentnerin Die Adresse holte er sich bei der Polizei— Beute bestand aus 350 DM und Schmuck Frankfurt(Gpa). Eine Woche nach dem Verschwinden der 71 jährigen Rentnerin Chri- stina Schön aus Frankfurt-Niederrad konn- ten Kriminalbeamte den Mörder der alten Frau fassen. Die Polizei gab bekannt, daß der 18 jährige kaufmännische Angestellte Wolf- gang Sittig aus Frankfurt festgenommen en Vernehmung gestan- Juli aus einer Frankfurter wurde und in der ers den hat, Chris in Niederrad aa Schön am 2. in den in der Tag in einer Wohnung hien gegen 12 Uhr Bruchfeldstraßge. Dort ers Sittig und erzählte ihr, daß die Wohnungs- inhaperin im Frankfurter St dtwald einen Verkehrsunfall erlitten habe. Frau Schön solle gleich mit ihm kommen und einen Mantel der Verunglückten mitbri Die ahnungslose Frau folgte dem jung ann in den Stadt- Wald, wo dieser etwa 200 Meter hinter der der Frankfurter Flughafenstraße niederschlug und erwürgte. Dann nahm er die Schl zur Wohnung der Arbeitgeberin Frau Sc 8 an sich und brach dort ein. Ihm flelen DM Bargeld und mehrere Schmuckstücke in die Hände. Ein 35 jähriger Arbeiter entdeckte am vergangenen Montag die Leiche der Greisin im Wald. Die Adrèsse der Wohnung, in der die Rent- nerin arbeitete, hatte sich Sittig auf einem Polizeirevier geben lassen. Die Wohnung ge- hörte einer früheren Arbeitskollegin von im. Sittig hatte seine Lehre Ende April in einem grogen Frankfurter Werk beendet, das ihm die Kündigung nahegelegt hatte, Weil er sich nach Mitteilung der Polizei Unregelmäßigkei- ten zu Schulden kommen ließ. Seitdem War er Arbeitslos. Seiner Mutter täuschte er vor, im Juni eine neue Stelle gefunden zu haben. Als sich das Monatsende näherte, wußte er nicht, wie er sich Geld peschaffen sollte, um Seiner Mutter das angebliche Gehalt vorwei- sen zu können. Der Versuch, in die Wohnung einer anderen ehemaligen Arbeitskollegin einzubrechen, schlug fehl. Danach erinnerte er sich an die zweite Kollegin, die gleichfalls eine eigene Wohnung besaß. Der Einfall mit dem Verkehrsunfall sei ihm blitzschnell gekommen, als die Rentnerin die Wohnungstür öffnete. Als Sittig in der fernschonung von der Rentnerin die Woh- nungsschlüssel verlangte, habe sie den Schwindel bemerkt und nach Aussagen Sittigs gerufen:„Sie sind ein gemeiner Verbrecher.“ Das sind nach Mitteilung der Polizei ihre letz- ten Worte gewesen. Nach der Tat ging Sittig ein Glas Bier trinken. Anschließend fuhr er auf einem Fahrrad nach Hause und zeigte seiner Mutter 243 DM von dem geraubten Geld als Gehalt VOF. 350 Die falsche Darmschlinge angenäht Chirurg zu 7500 DM Geldstrafe verurteilt München(dpa). Die Erste Große Straf- kammer beim Landgericht München I verur- teilte am Donnerstag den Chefarzt des Kreis- Krankenhauses München-Perlach, Dr. Erich Heinicke, wegen fahrlässiger Tötung anstelle einer Gefängnisstrafe von 75 Tagen zu 7500 DM Geldstrafe. Dr. Heinicke hatte an dem 49 jährigen Elektromonteur Heinrich Hoff- mann eine Magenresektion vorgenommen und dabei eine falsche Darmschlinge an die neue Magenöffnung angenäht. Der Patient konnte danach keine Nahrung mehr verdauen und magerte zum Skelett ab. Eine im Kranken- haus Oberföhring ausgeführte zweite Opera- tion ließ den Kunstfehler Dr. Heinickes offen- bar werden. Hoffmann war aber schon so ent- Kkräftet, daß er vier Wochen nach diesem zwei- ten Eingriff starb. Das Gericht sah die von Dr. Heinicke vorgenommene Operation als Ur- sache für den Tod des Patienten an. Es folgte damit dem Sachverständigengutachten von Universitätsprofessor Dr. Emil Karl Frey. Der Angeklagte mußte sich vom Gerichtsvorsit- zenden sagen lassen, daß der Arztberuf das höchste Maß von Verentwortung und Sorgfalt erfordert, weil sich ein Patient auf dem Tisch nicht gegen Kunstfehler wehren könne. — — — — — Chneller, Allein 7 200 Teller und 1 3600 Tassen müssen Sie jedes Jahr im 4-Personen- Haushalt spülen. ——.— 2 2— 2 2. .———— 2———— ————. ——————— SZ=S ZS 28 2 22 SZS 28 28————— SZ AA EE= A R 8 Nach der Mahlzeit: Pril löst Fett und Speisereste im Nu, weil es das Wasser „entspannt“ und dünnflüssiger macht. „ril-entspanntes Wasser“— 80 mild für Inre Hände: pril mil besser, Millionen Hausfrauen nehmen täglich Pril. Denn Pril reinigt von selbst schnell und gründlich. und ist dabei ganz mild. 45 leichter spü Rubbeln? Uberflüssig! Pril löst Schmutz Sobald Pril ins Wasser kommt, schiebt sich das„entspannte“ Wasser unter den Schmutz und hebt ihn ab. ſen Sie Sauber und glanzklar!„Entspanntes“ Wasser zieht sofort ab alles Geschirr trocknet von selbst glanzklar. Kie- N An S All di mit schen undd die F Kos Friscł Nu: den 1 Gärte dern Die Sal 8 Alück den n Sc Wald Hitze erst 0 paßt geht Fürei Ferie für d tretu ende Sind gesch Ferie Jede. Erho jeder zum All a verse Wolle lang. 8e t 2 er 2. er n 1 in n t m 2 55 Reife Früchte im Körbchen I An Sträuchern und Bãumen reifen jetæt uber- r. all die Früchte. Zu tausenden kommen Körbe ch mit Erdbeeren, wie auf unserem Bild, Kir- 21 schen und Beeren aller Art in die Geschäfte er und Haduskaltungen. Aber genau so werden im die Früchte von den Plantage leich in die Ronservenfabriken geliefert und dort ernte- er frisch verarbeitet, um uns n im Winter mit Im Vitaminen zu versorgen 21 a —.— Nu hohe Zeit, sonnengol- 1 den re Tage aneinander; in den 5 Gärten und auf den Fel- Us Korn. rotz der Müh- und an Ferien, n mit Wolke N en und te flutet die 8 Hitze, stunden, und 8 5 3 r. erst de bringt e Das Leben 2 heißen Zeit ier Ell ter für die Daheimgebliebenen, trotz Urlaubsver- alt tretung und Sekundenzeiger, Zum Wochen- ende aber, wenn die Fabriktore chlossen sind und man die Riegel vor die Ladentüren geschoben hat, gönnt man sich die kleinen Ferien, die nie so schön sind wie in dieser Zeit. t Jeder Wald und jedes Wiesenstück lockt zum Af Erholungsaufenthalt für die freien Stunden, Ur- jeder Dorfbach und jeder kleine See wird 218 zum Strandbad, jeder Hügel zum Gipfel. Uber- ich all aber findet man den Sommer, der sich in elle verschwenderischer Fülle verschenkt, als 500 wolle er damit Abbitte tun, daß er uns S0 lem lange auf seine goldenen Tage warten Hes. 10 Sportabzeichen rechtlich geschützt eue e Der Bundespräsident hat durch einen im tee Bundesgesetzblatt veröffentlichten Erlaß das und Deutsche Sportabzeichen in drei Klassen auf en- Grund des Ordensgesetzes als Ehrenzeichen ra- anerkannt und damit dem rechtlichen Schutz en- unterstellt. Im gleichen Erlaß hat er die Stif- ent- tung und Verleihung der folgenden Ehren- vei⸗ zeichen genehmigt: Ehrenzeichen des Deut- von schen Roten Kreuzes in zwei Klassen, deut- Ur- sches Feuerwehr- Ehrenzeichen in zwei Stu- Igte fen, Medaille für Rettung aus Seenot am Von Bande(der Deutschen Gesellschaft zur Ret-⸗ Der tung Schiffbrüchiger) in drei Stufen, und Si Schließlich das Ehrenzeichen der Bundesver- 8 Kkehrswacht in zwei Klassen Sensationsquote auf Amateur H. Dellheim Gute Plätze für Seckenheimer Pferde in Kürzell Den Seckenheimer Rennsport Triumph Nr. 1 feierte am Wochenende kein Pferd, sondern ein Reiter. Der Amateur Harry Dellheim, der seit einigen Wochen gemeinsam mit dem Mann- heimer Journalisten H. Schneekloth einen Renn- stall in Seckenheim etabliert hat, gewann am Sonntag auf dem krassen Außenseiter„Prinz- gemahl' in Frankfurt für Stall Trein das über 3400 m führende Eichen-dagdrennen, eine mit 2800 DM dotierte Steeplechase. Zweiter des Siebenerfeldes wurde der unverwüstliche alte „Marius“ vor„Ila“, Für„Prinzgemahl zahlte der Toto 155:10 Sieg, während es auf den Ein- lauf„Prinzgemahl—,, Marius“ mit 2140.10 die Sensationsquote des Tages gab. Harry Dellheim, der zur Zeit in außerordent- lich guter Form reitet, und der bereits in Weiſzenburg/ Elsaſz eine bessere Steeplechase ge- wann, kürzlich in einem großen Hürdenrennen zu München nur um Hals geschlagen Zweiter wurde, führte auf„Prinzgemahl“ einen außer- ordentlich besonnenen, die Kräfte des Pferdes lange schonenden Ritt aus und warf den sehr behinderten Wallach, der ein Kanülenpferd ist, erst auf den letzten 700 Metern mit Macht in die Entscheidung. Beinahe wäre der Sieg noch am letzten Sprung in Frage gestanden, denn Dellheims Pferd fiel der stürzende„Erntedank“ genau vor die Füße. Mit viel Geschick saß der Seckenheimer Amateur den dadurch bedingten Rumpler seines Wallachs aus. Mit Elan ritt er, ohne Peitsche und nur mit den Händen trei- bende Hilfen gebend, dem Zielpfosten entgegen, der in diesem Fall Siegespfosten War. Ebenfalls erfreuliche Resultate erzielten Sek- kenheimer Pferde am Wochenende auf der B- Bahn zu Kürzell bei Lahr(Baden). Im 2800 m- Hürdenrennen gewann Stalls Becker's„Domina“ Auf dem zweiten Platz gab es„totes Rennen wischen der Seckenheimer Stute„Madeira“ aus dem Stall Lochbühler und dem Frankfurter Pferd„Anführer“. In diesem Rennen stürzte „Augsburg. Im 1600 m-B-Flachrennen gewann mit„Phönix“ ein weiterer Vollblüter des Stal- les Becker(Kandel) Pfalz). Gute Zweite wurde hier, die Seckenheimer Stute„Girl!“ unter Jockey G. Richter, wobei sie diesmal vor „Tally Ho“ den Zielrichter passierte, der be- kKannlich kürzlich in Walldorf„Girl““ klar auf den zweiten Platz verwiesen hatte. Weniger glücklich war die Expedition, die zwei weitere Seckenheimer Ställe am WoSochen- ende nach Frankfurt unternahmen.„Arrak“ aus dem Rennstall Blau-Weiß-Rot wurde nach schlechtem Start, unglücklichem Rennverlauf und auch sehr mäßigem Ritt des Jockeys Dün- chede nur Sechster in einem 1800 m-FHlach- rennen. Im einleitenden B-Rennen konnte„ Fia- metta nur Letzte werden, nachdem sie bis in den Schlußbogen gut gegangen war. Diesen Platz besetzte auch ihre Stallgefährtin„Griselda“ (Stall Scheuermann) im Stcherausgleich det Tages über 2500 m. Diese gute 4 jährige Stute scheint im Augenblick vollkommen außer Pritt geraten zue s ein. Archibald. Ein Lustspiel von Moliere„Der Geizige“. bringt am Sonntag Abend um 20 Uhr im Ver- einshaus die Evangelische Jugend zum A- schſluſs des Jugendsonitags zur Aufführung. Das Stück, das in humorvoll-satirischer Weise besonders die menschlichen Schwächen geißelt, wurde vom bereits mehrmals mit guten Auf- führungen hervorgetretenen Daienensemble sehr sorgfältig einstudiert und verspricht zwei frohe und unterhaltende Stunden im Kreis der Jugend. Jahreshauptversammlung der Fußb.-Vgg. 1898 Wie bereits im Inseratenteil angekündigt, findet morgen Samstag Abend 21 Uhr im Bad. Hof die ordentliche Hauptversammlung der Fußßballvereinigung 1898 statt. Die Tagesordnung liegt im Versammlungslokal auf bzw. an der An- Schlagtafel des Vereins am Stern einzusehen. Im Stern können auch schriftliche Anträge zur Tagesordnung abgegeben werden. Kaplan Metzger verließ Seekenheim Nach dreieinhalbjähriger Tätigkeit bei der Katholischen Pfarrgemeinde verließ gestern Kaplan Metzger Seckenheim, um eine neue Stelle in Strittmatt(Amt Waldshut) anzutreten. In den anerkennenden Worten für seine segens- reiche Tätigkeit in Seckenheim wurde beson- ders sein lebendiges Beispiel im Glauben und in der Frömmigkeit hervorgehoben, die ihm den Dank der Pfarrgemeinde sichern, die ihm Got- tes Segen für sein neues Tätigkeitsfeld wünscht. Für Kaplan Metzger hat Neupriester Gerhard Scholz seine Tätigkeit in Seckenheim aufge- nommen, dem ein herzlicher Willkommensgruſs in der Hoffnung auf ein gutes Einleben ent- boten wurde. Die schnste Kleingartendaueranlage Mannheims besitzt nach dem neutralen und damit objektiven HKleingartenausschusses der Stadt Ludwigshafen der Kleingartenverein Sommerdamm Seckenheim. Die Ludwigshafener Stadträte und Sachver- ständige besichtigten auf Einladung der Stadt- verwaltung Mannheim bei einem Gegenbesuch, der Mannheimer Ausschuſs war im vergangenen Jahr in Ludwigshafen zu Gast, die Daueranlagen in Sandhofen, Neckarau, Feudenheim und kamen bei einer abscblieſsenden Besprechung in Sek- benheim zu dem eingangs schon erwähnten Urteil, auf das die Seckenheimer Kleingärtner vom Sommerdamm mit Recht stolz sein dürfen. 45-Stunden-Woche im Einzelhandel Am 4. August wird auch im südwestdeut- schen Einzelhandel die 45-Stunden-Woche ein- geführt. Nach einer jetzt in Stuttgart zwischen den Sozialpartnern abgeschlossenen Tarifver- einbarung werden ferner mit Wirkung vom 1. Juli die Gehälter im Einzelhandel um durchschnittlich vier Prozent erhöht. Die bis- herige Abschlagsquote von drei Prozent, die für die Angestellten des Lebensmitteleinzel- handels angewandt werden konnte, ist in den neuen Vereinbarungen weggefallen. Das Ab- kommen hat eine Laufzeit von 15 Monaten. Inter Punkt? Schnel eine JasSE EA RESS die füt gut Unser Wetterbericht Ubersicht: Die Hochdruckzone über Mittel- europa schwächt sich weiter ab, doch greifen Störungen vorerst nur wenig auf Süddeutsch- land über. Erst im weiteren Verlauf können uns Ausläufer der neuen Störungen vor der Biscaya erreichen. Wie kaufen wir am vorteilhaftesten ein? Der Einkaufsberater für die Hausfrau Gemüse: Die reichlichen Zufuhren von Ge- müse halten an. Besonders günstig ist zur Zeiſ das Angebot an italienischen und bulgarischen Tomaten; 1 Pfund war in Stuttgart und Mann- heim in manchen Geschäften schon für 32 Pf zu haben, für feste Ware mußte man um 40 Pf anlegen. Dagegen geben die Preise für holländische Tomaten nur sehr la m nach A-Ware gab es in Stuttgart und Mannheim nicht unter 85—90 Pf, in Karlsruhe nicht unter 10 95, in Freiburg und Konstanz nicht unter 1.15 DM. Schlangengurken wurden in Stuttgart und Mannheim je nach Größe für 50, in Frei- burg für 60, in Konstanz für 90 Pf angeboten; in Karlsruhe und Konstanz wurden auch klei- nere Gurken nach Gewicht verkauft, das Pfund für 35 Pf. Kopfsalat ist im Preis gleich geblie- ben. Erbsen kosteten in Stuttgart, Tuttlingen und Freiburg 55—60, in Mantrheim 35, in Karlsruhe 45, in Konstanz dagegen noch 70 Pf. Fadenfreie italienische Bohnen werden im allgemeinen um 55 Pf angeboten. Karotten im Bund kosteten in Stuttgart, Konstanz und Freiburg 25, in Mannheim und Karlsruhe 15— 20 Pf. Für 1 Pfund Wirsing mußte man um 25 Pf anlegen. Bei Blumenkohl überwiegt das Angebot an großer Ware; für einen großer Kopf mußte man im allgemeinen 80 Pf ezahlen. Obst: Die Erdbeerernte geht zu Ende. Bei Kirschen werden jetzt vorwiegend späte Sor- ten angeboten, für 1 Pfund mußte man min- destens 85 Pf bezahlen. Die Preise werden kaum mehr zurückgehen. 1 Pfund grüne Sta- chelbeeren gab es in Stuttgart, Freiburg und Puttlingen verschiedentlich für 75, in Karls- ruhe, Mannheim und Konstanz für 60 Pf. Rote Johannisbeeren wurden in Stuttgart, Mannheim und Konstanz in manchen Geschäf- ten für 70, in Karlsruhe und Freiburg für 75, in Tuttlingen für 85 Pf angeboten. Nach An- sicht zuständiger Stellen dürften schwarze und rote Johannisbeeren in diesem Jahr reich- lich und auch verhältnismäßig preisgünstig angeboten werden, weil die Süßmostereien noch Vorräte an Fruchtsäften aus dem Vor- jahr haben und daher in diesem Jahr keine so großen Mengen an Beeren aufkaufen dürften. Pfirsiche àus Italien und Griechenland werden je nach Größe schon von 68 Pf an angeboten. Bananen kosteten in Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe um 68, in Freiburg, Tuttlingen und Konstanz um 75 Pf. Kartoffeln: Die Anlieferungen von Früh- kartoffeln sind reichlich und die Preise nied- riger als zur gleichen Zeit des Vorjahres. 1 Pfund Frühkartoffeln kostete in Stuttgart, Tuttlingen und Freiburg 14, in Manmheim und Karlsruhe 11—12 und in Konstanz 15 Pf. Schirach bekennt sich schuldig Blaſß und ernst erscheint Baldur von Schirach im Nürnberger Zeugenstand. Als Reichsjugend⸗ führer hatte er Millionen junger Menschen in die nationalsozialistische„Weltanschauung“ ein- geführt und sie zu fanatischen Gefolgsleuten Tlitlers erzogen. Erst 1943 sollte Schirach, der inzwischen Reichsstatthalter in Wien geworden war, nach einer heftigen Szene mit Hitler, zu Sommerschlußverkauf ab 28. Juli der furchtbaren Erkenntnis kommen, daß er Der diesjährige Sommerschlußverkauf fin- die deutsche Jugend auf einen falschen Weg und det vom 28. Juli bis 9. August statt. Zum Ver- damit ins Verderben geführt hatte.— Mit dem kauf sind zugelassen: Textilien, Bekleidungs- Schuldbekenntnis des chemaligen Keichsjugend⸗ gegenstände, Schuhwaren sowie aus der führers befaſst sich diesmal der Dokumentar- Gruppe Lederwaren Damenhandtaschen, Da- bericht„Wieder aufgerollt: Der Nürnberger menhandschuhe, Lederblumen und Damen- Prozeſßd“ im neuen Heft der„Münchner IIlu- gürtel. strierten“. * Was Frauengold zuwege bringt, Was es an lebensglock be- schert, ist als Erlebnis unbe- dingt die Probe quf's ENempel Wert! Sie blöhen quf und föh- fertigt Verlobungs- und Verne, Glüc wunsch Harten an: Neckharbete- Druckerei len sich durch verjüngt. Seit mehr als fünfzig dahren „Neclcar-Bote“- die führende Heimatgeitung refer des Ce r O U D 2 e Copyright by Dukaspress, Hamburg, durch Verlag v. Graberg& Sörg, Wiesbaden. (3. Fortsetzung) jetzt, wo ich meine Stellung verloren habe.“ „Deine Stellung verloren?“ wiederholte die ganze Familie im Chor. Worauf Anne eine amüsante Schilderung der zum Himmel schreienden Ungerechtigkeit des Herrn Jerome gab, die zur Folge gehabt hatte, daß sie an einem Freitagvormittag um elf Uhr auf der Straße stand. „Du hast wirklich dem alten Ekel die Arbeit vor die Füße geworfen und ihn sitzenlassen? Großartig!“ sagte Hilary begeistert. Er war der Eigenwilligste und Schwierigste von Allen. „Nein“, bekannte Anne widerstrebend,„ganz 80 War es nicht. Er hat mir gekündigt. Aber wenn er mir nicht zu vorgekommen wäre, 5 ihre etwas undeutlich gemurmelten Worte Singen glücklicherweise in dem üblichen Hemming- ich natürlich selber gekündigt.“ Doch schen Lärm unter. „Ehe du dir den Kopf zerbrichst, wie du das Geld ausgibst, solltest du dir lieber eine neue Stelle suchen“, sagte ihr Onkel.„Wenigstens entspräche das dem gesunden Menschenver- 8 stand.“ Menschenverstand. einem Luxushotel.“ a N „Doch“, erklärte Reginald.„Es brennt ihr nämlich sonst ein Loch in die Tasche. Mir Scheint, es riecht schon nach versengter Wolle!“ „Irrtuml« widersprach Anne lachend.„Ich denke nicht daran, das Geld zum Fenster hin- auszu werfen. Etwas davon werde ich auf die Seite legen, mindestens die Hälfte. Besonders Anne mußte ihm innerlich recht geben, aber leider war sie nicht in Stimmung für gesunden „Nein“, erklärte sie mit einer Festigkeit, die verriet, daß sie durchaus nach ihrem eigenen Eopf zu handeln gedachte.„Nein, Onkel. Zu- erst leiste ich mir einmal richtige Ferien in „Geldverdienen ist wichtiger als Ferien“, meinte der Onkel ernst. „Da hast du recht. Aber wenn ich eine neue Stellung antrete, werde ich diesen Sommer noch keine Ferien bekommen“, erklärte Anne vernünftig.„Deshalb möchte ich jetzt gleich einen Monat Ferien machen, und zwar ganz tolle Ferien. Wahrscheinlich werde ich nie wie- der in meinem Leben einen vollen Monat Ur- laub haben. Ich will dafür hundert, Pfund aus- geben, ein paar neue Kleider inbegriffen“, fügte sie hastig hinzu, weil ihr die Summe plötzlich gar zu hoch erschien.„Nach einer neuen Stellung werde ich mich umsehen, wenn ich zurückkomme. Ich bin dann keineswegs schlechter dran als unter normalen Umstän- den. Sogar besser, denn mir bleiben dann noch immer hundertfünfzig Pfund.“ „Plus vier Pfund, elf Schilling, drei Pence“, warf Reginald ein.„Irgendwie erscheint das Ganze dadurch wirklicher.“ „Ihr müßt mir schon erlauben, euch anläg- lich der Erbschaft ein paar Geschenke zu ma- chen“, sagte Anne und gab ihrer über eine Stopfarbeit gebeugten Tante einen Kuß. Darauf begannen ihre sämtlichen Cousins und Cousinen gleichzeitig Ferienorte in Vor- schlag zu bringen, aber alle wurden von Mo- Nika überschrien, die Anne eine Reise um die Welt nahelegte, weil sie doch auf diese Weise am meisten zu sehen bekäme. „Ich gehe ins Seenland“, erklärte Anne, ehe jemand einen noch phantastischeren Vorschlag als Monika machen konnte. „Oh!“ Alle schienen enttäuscht. „Ins Seenland?“ Angela mimte die pein- liche Ueberraschung, die sich in ihrer letzten Rolle als so wirkungsvoll erwiesen hatte.„Wie undramatisch! Ich meine, man feiert doch nicht im Seenland einen so unverhofften Glücks- fall. Paris oder Nizza oder Monte Carlo Wären Viel geeigneter.“ „Warum ausgerechnet ins Seenland?“ be- gehrte Hilary zu wissen. „Weil ich schon immer ins Seenland wollte und es mir bisher nie leisten konnte“, er- Widerte Anne.„Schon in der Schule, als wir die romantischen Dichter durchnahmen, hatte ich das Verlangen, es kennenzulernen. Aber mir fehlte immer das Geld dazu. Das Höchste, das ich mir vorstellen konnte, war eine Fußwande- rung. Jetzt kann ich alles in Ruhe genießen und mich als Krösus fühlen. In Paris oder Monte Carlo in diesem Stil zu leben, würde meine Mittel übersteigen. Aber im Seenland kann ich mir für die hundert Pfund einbilden, ein reiches, verwöhntes junges Mädchen zu Senn „Das ist logisch“, gab Reginald zu, ihrem Plan dadurch wenigstens indirekt beistim- mend. „Aber einsame Spaziergänge und Natur- schwärmerei ist doch kein Feiern“, wandte Angela ein, die sich nur wohl fühlte, wenn viel Betrieb War. „Jeder feiert eben auf seine Weise“, entgeg- nete Reginald achselzuckend. „Wahrscheinlich werde ich dort auch ein paar nette Leute kennenlernen“, meinte Anne, „Aber ich bin gern in freier Natur, Angela.“ Angela erwiderte, sie fühle sich noch immer am Piccadilly am wohlsten und im übrigen müsse sie jetzt ins Theater., Wodurch das Ge- spräch sein Ende fand. Den Abend über blieb Anne noch bei ihren Verwandten, und als sie in gehobener Stim- mung nach Hause ging, stellte sie Überrascht fest, daß sie den unerfreulichen Auftritt vom Vormittag kast vergessen hatte. Dennoch träumte sie, Herr Jerome stünde Plötzlich in ihrer Wohnung und verbot ihr in die Ferien zu gehen, bis sie das ihr unter- laufene Versahen wiedergutgemacht hätte. Den Rest der Nacht, so schien es ihr wenigstens, verbrachte sie damit, den heimtückischen Feh- ler auszumerzen, zu packen und Herrn Palmer klarzumachen, daß sie keineswegs rund um die Welt, sondern nur ins Seenland fahren wolle. Die nächste Woche verbrachte Anne damit, Reiseführer und Prospekte zu studieren und mit einem von Hilary ihr warm empfohlenen jungen Mann eines Reisebüros lange Ge- spräche zu führen. Schließlich entschloß sie sich für ein bezau- bernd romantisches. altes Schloß, das vor we- nigen Jahren in ein Hotel umgewandelt wor- den war. „Es ist keines der üblichen Hotels“, erklärte ihr der junge Mann,„nicht einmal ein ge- Wöhnliches Luxushotel“, setzte er mit raffi- nierter Unterscheidungskunst hinzu.„Es ist etwas ganz Einmaliges. Ton, Atmosphäre, Ele- ganz— Sie verstehen? Und natürlich jeder moderne Komfort. Nicht billig, aber eine Klasse für sich.“ Eine Klasse für sich, das tönte genau nach dem, was sich Anne für diese Ferien aller Fe- rien vorgestellt hatte. Sie gab dem jungen Mann Anweisung, für sie ein Balkonzimmer im„Turmhotel“ und einen Fensterplatz erster Klasse im Schnellzug nach Windermere reser- vieren zu lassen. Und um die Illusion, nicht mehr nur die simple Anne Hemming zu sein, vollzumachen, ergänzte sie ihre Garderobe durch zwei extravagante Toiletten, die sie sich normalerweise nie hätte kaufen können. Anne war nicht sehr groß, aber schlank und hatte eine gute Haltung; bei aller Bescheiden- heit wußte sie, daß sie auch die elegantesten Kleider zu tragen verstand. Selbst Aschen- brödel konnte in ihrem berbeigezauberten Ballkleid nicht glücklicher gewesen sein als Anne in ihrem neuen graublauen Tweed kostüm oder dem cremefarbenen, goldbestick- ten Abendkleid. Das Kostüm harmonierte mit dem Graublau ihrer Augen, und das ereme- goldene Abendkleid ließ ihren zarten, makel- losen Teint noch durchsichtiger erscheinen. Alle diese Vorbereitungen beanspruchten so viel Zeit und Nachdenken, daß die Ferien selbst zunächst nur eine mehr nebelhafte Vor- stellung blieben. Erst am Abend vor ihrer Ab- reise begann sie darüber nachzudenken, daß selbst ein solcher Kostenaufwand noch keine idealen Ferien garantierte Hübsche Kleider, eine Reise erster Klasse und ein Luxushotel Waren natürlich etwas durchaus Wünschens- wertes, aber selbst unter diesen günstigen Voraussetzungen hing das eigentliche Gelingen ihrer Ferien von anderen, unberechenbaren Faktoren ab. (Fortsetzung folgt) Südweſtd. Nundſchau 36 000 DM bei Bankeinbruch erbeutet Rutesheim, Kr.(sw). Ein dreister Bankeinbruch, bei dem den bisher noch unbekannten Tätern vermutlich rund 36 000 DM ö in die Hände fielen, ist nachts in der Spar- und Darlehenskasse Rutesheim verübt Worden. Die Täter stahlen zunächist einen in Leonberg 0 einer entlegenen Straße abgestellten Personen- mit Wagen, fuhren diesem zum der zenschaft und li Schweißapparat mitgeh en. Dann in das Bankinstitut ein, wo sie bei Aller Ruhe den Ka ger r in hweißten, das dar 0— vermutlich 36 000 DM— zusammenrafften und dann mit dem gestohlenen Wagen das Weite suchten. Die Belegschaft der Spar- une Darlehenskasse hatte ihren gemacht. Ob die Täter hier Waren und ob sie wußten, daß sich in dieser Nacht größere Geldbetrs in der Kasse be- kanden, steht nicht i noch fest. Die FE mit den ersten beschäftigt. Un- Der ausgeraubte Geldschrank der Spar- und Darlehenskasse Rutesheim Aufruf Dr. Maiers gebilligt Stuttgart Gsw). Der Landesvorstand der FDP/DVP B aden- Württemberg hat bei einer Erörterung des vom FDP- Bundesvors tzenden Dr. Reinhold Maier nach den Wahlen in Nor d rhein-Westfalen an alle Landesverbände der Paptei gerichteten Aufruf die darin Aufge 18e Einie einmütig gebilligt. Kernpunkt 885 Aufrufs war die Forderung nach einer wohl- überlegten, auf weite Sicht abgestellten, s Sach- nich fundierten und einheitlichen olktik der Frelen Demokraten. In einer 0 3 des Landesvorstandes heißt S8 ateiarbeit Solle im Sinne des Aufrufes und in der Zeugung, daß die Gegenwart für eine ausge- Wogene, von liberalem Geist ragene Politik neue Möglichkeiten eröffnet, in den kommen den Monaten aktiviert werden., In der Aus- Sprache, an der sich auch die FDP- Bundeste 488 Abgeordneten beteiligten, kam, wie es in der iiteilung heißt, der Wille zur tatkräftigen Zusammenarbeit mit allen Landesverbänden zum Ausdruck. Für verstärkte atomare Aufklärung Stuttgart(sw). Der Ständige Ausschuß des baden-württembergischen Landtags hat einen Antrag an das Plenum beschlossen, in dem die Landesregierung beauftragt wird, die Aufklärung der Bevölkerung des Landes über atomare Gefahren und Schutzmaßnahmen zu intensivieren und dem Ständigen Ausschuß darüber regelmäßig zu berichten. Dem Aus- Schuß lag ein GBH. Antrag vor, in dem die Vorlage eines Plans über die Burchfüh⸗ Tung einer umfassenden Aufklärung der Be- Völkerung gefordert worden War. 5 Die„Reisewelle“ hat begonnen Arger an der Grenze— Hochbetrieb auf den Camping- Plätzen Stuttgart. Der sommerliche Reisever- kehr über die Grenzübergänge im Süden der 1 2 85 schon im ersten Julidrittel 158 3, 18 durch das Rheintal führt und bei Basel endet, rollen täglich die Kolon- nen moto ter Urlauber zur Schweizer Grenze und von 9 7785 weiter nach dem Süd Vor allem nach Italien. Auch die Straßen du ch den südlichen Schwarzwald und zum Boden- see sind zu stark frequentierten„Urlauber routen“ geworden, auf denen sonnenhung Erholun suchende ihren Feri 1 ent- en. Man sieht vollgepackte Kraft- aus allen Teilen des Bund bietes, 8 3 land, Belgien, England und den skan- en Staaten. grenznahen Campingplätze haben Hoch- e sind sie bis zu 20 Prozent icht als im Vorjahr. Auch an den. ngen besteht vielerorts der Ein- daß der Reis ist als in der dr euck, Ste Arker Der Sampingwe Agen, dem Süden . gälfte 1957. fahrbare Ferienhaus unumer mehr Freunde zu besonders für die deut- 8 englischen und skandinavischen Süd- landfahrer. Der Höhepunkt der Reisewelle Wird jedoch erst in zwei bis drei Wochen erwartet, nach dem Beginn der Schulferien in den verschiedenen Ländern. Auch in diesem Reisesomm Grenzübergängen immer ter, wenn die Urlauber lichen Papiere vorlegen Umfang der Grenzform Jahren durch den Fortfall und Paßpflicht stark eing „Ohne alles“ kommt man ren über die Grenze. gar nur eine Ang Schlagbaum. Als man im groben Reise und seit 1. Juni einen gült der unter K 5 auswei einget zum 1 Fast täglich 2 N 955 Weil r gibt es an den Vieder lange Gesich- nicht die erforder- önnen. Zwar ist der täten in den letzten on Triptyks, Visen immt worden, aber doch nicht un Führ öfnen ssen entwed en BI undesp inn Familie ben oder gen sein. Di e in 88 deu nicht in der Lage, für fehlende Dokumente aus Sollten bei Reisen in oder durch die Schweiz auf jeden Fall die grüne Versickerunsskarke mitführen. Im anderen Falle mü Schweizer Zoll einen zeitlich be 158 Vera Sicherungsschein lösen, DM kostet. Staatsgalerie ersteht wieder Großzügiger Ausbau der Kunststätte— Sondersäle für Schiller und Baumeister Stuttgart(ZS H). Im Besitz der Stuttgar- ter Staatsgalerie befinden sich zahlreiche be- deutende Gemälde aller Stilepochen und man- der 3 cher Künstler aus alter und jüngster Zeit. Doch 1 8 Waren diese Werke durch die 5 störung des Ausstellun Sgebã kars 8 5 der Glfe Jahren nicht zugi Konnte durch die Mittel durch den Landtag die Staatsgalerie auf- und Bereitstellung der ausgebaut werden. Noch sind die Bauarbeiten im vollen Gange. Neue, helle, klar gegliederte Räume werden für die reichen Bildsammlun- gen geschaffen. Zis zum Herbst werden eine Reihe von Sälen im Erdgeschoß und im ersten Stock fertiggestellt sein und am 1. Oktober wird die Staatsgalerie ihre Tore wieder öffnen. Neben der ständigen Schau wird die Staats- galerie mit einer reichhaltigen Ausstellung von Bildern aller Zeitepochen erstmals nach dem Kriege an die Offentlichkeit treten. Aus der Fülle von Kunstwerken, die sich in pri- Vaten Händen im Land Baden- Württemberg befinden, sollen die bedeutsamsten künstleri- schen Schöpfungen als Repräsentativschau zu- Samimengetragen werden. Bei der ständig Schau ist hervorzuheben, daß hier wieder der bekannte Herrenberger Altar, die altschwä⸗ bischen Meister, die Künstler des 18. und 19. Jahrhunderts sowie die odernen Zu Sind. Besonderes Interesse werden der lersaal mit dem Danneckerporträt und Willi-Baumeister-Saal finden. der Bernhardusjahr feierlich beendet 2 000 Gläubige verabschiedeten die Reliquien des Schutzpatrons der Erzdiözese BA den- Baden(ISW). Die Feierlichkeiten der Erzdi Freiburg zum Bernhardusjahr SSE in 3 dem& des 5 von Baden, zu Ende zufele hielt in der 1e der Eltern Berr In den anderen k Stadt hielter von Pontiſlk 5 Auf dem. vor U Stadt Von N or d Dichtel, sowie Ma und dessen Gemahlin. zeichnete Professor K heim, den seliger der den Chr nächste Zukur der Wahrhei und Käm 8 1 Ger n Frieden zu pürgern lario Becchis sagte, Ma af Bernhard von Baden habe mit dem je Mossenen Besuch in sei- ner Heimat die gleiche Mission erfüllt wie vor 500 Jahren, als er in umgekehrter Richtung auszog, um Europa aufzurütteln und zu mah- nen, sich in der Bedrohung aus dem Osten zu einigen. Erzbischof Dr. Schäufele Kurzen Ansprache die Feierlichkeiten zum Bernhardusjahr für die Erzdiözese Freiburg für beendet. Sein Dank galt besonders der erklärte in einer Stadt Moncalieri für die Uperle ng der Reliquien, Auch in Zukunft gelte es, sagte der hof, dem Beispiel Bernhards nachzu- kern und die Verpflichtung, die sein Leben Allen Chr n gab, in alle Ewigkeit hochzu- Halten. Neue Panoramastra Be am Schauinsland e einzigartige Pano- erdings nur als Holzab- n Würde, von Wander aber begangen werden darf, hat die Städti- sche Forstverwaltung Freiburg im Gebiet des Schauinslandes von der Holzschlägermatte in Richtung auf den Kybfelsen angelegt. Ins- Sesamt hat die Stadt Freiburg in ihren rei- chen Waldungen am Schauinsland in den letz- ten Jahren ein Netz neuer Holzabfuhrwege von insgesamt sieben Kilometern Länge ge- baut, Sie bieten zum Teil grohartige Aus- blicke auf Freiburg und die Rheinebene. Während der Wanderer auf den alten und neuen Holzabfuhrwegen im Schauinsland- geblet ungestört Spazierengehen Jark. hat die Freiburger Forstbehörde diese neuerdir kür den allgemeinen 89 8 durch feste Barrieren oder bewegliche Schranken geschlossen. 55 Fehl 8 Klimastationen in der Wutachschlucht Neustadt(sw). Das Schluchseewerk Wird in der Wutachschlucht sechs Klimasta- tionen und zwei Tiefbrunnen einrichten. Mit Hilfe der Uatersuchungsergebnisse aus diesen Anlagen sollen die Einwände entkräftet wer- den, daß durch den geplanten Stau von Gut- ach und Haslach im Rahmen der umstrittenen östlichen Beileltungs des Schluchseewerkes Wachstumsschäden an Wiesen und Wäldern entstehen. Die Möbel als Brennholz verheizt Bruchsal(sw). Auf kuriose Weise hat ein 32jähriger Mann aus Berlin, der jetzt in Bruchsal wohnt, das Heizungsproblem im ver- gangenen Winter gelöst, Während der kalten Zeit verheizte er die gesamte Einrichtung sei- nes möblierten Zimmers einschließlich der Läden. Auf seinem Sündenregister stand fer ner die Plünd erung einiger Spielautomateri. Rötenbactischlucht ohne Brücken 1 Rö tenbach, Kr. Neustadt(sw). Die be- kannte Rötenbachschlucht im Südschwarz- Wald, ein wichtiger Zubringerweg zur ein- zigartigen Wutachschlucht, mußte für die ganze Wandersaison 1958 gesperrt werden. Ein Hochwasser, das kürzlich bei einem schweren Unwetter im Gebiet von Rötenbach entstand, hat alle Brücken und Stess in der Rötenbachschlucht mitgerissen und teilweise auch den Fußweg fortgespült. Vor- aussichtlich Wird die Rötenbachschlucht erst im kommen- den Frühjahr wieder passierber sein. Ubungsbombe verursachte große Aufregung Oftersheim, KErs. Mannheim(Isw). Große Aufregung unter der B G von Oftersheim und der umliegenden Gemeinden hat eine Ubungsbombe verursacht, die drei Kilometer südostwärts von Oftersheim nie- depging. Wie die Landespolizei, die die Bombe ausgrub, Leststell te,. Vermut- um eine Ubun ein Düsen 1 Verloren hat. Das zehn Kilo schwere 40 enthielt Keine Spre Ung, sondern Atz, der beim Aufschlag auch zäden sind bei dem Abwurf nicht ents 1 Von welchem Flugzeug die Bombe Stammt. konnte bisher nicht festgestellt wer- den. Keine Mehreinnahmen trotz Heidelberg(Isw). Die im 1 erhöhten Tarife der Heidelberg bahn eine Mehreinn- eförderune 25 Tarife haben Sind. ahrend 1956 41 Milli mit der Straßenbahn fuhren, Jahre 1957 nur 39 M die He AG. an, Mehr Sen der immt un r immer Jahr Jahr 1957 blei! noch ein Inter Erdmassen erstickt 8 11 m as ens( Irs). Unter N 1 K analarbe IKreis Pirr Aus Zeselberg 8 dem block. versa Gast SFD- Chbru zum den die Chru ganz KP. gress reich 1 mit seinem Rolle gen aus V nern den durch Holzabstützungen gesicherten Gra- stb! benteil verlassen, In dem anschließenden un- Jungs zesicherten, dreieinhalb Meter tiefen Graben Wiese Wurden beide Arbeiter 8 von plötzlich Eir herabstürzenden Erdmassen verschüttet. Der Chru Waldfischbacher konnte 82005 kurzer Zeit der! gerettet werden. Er hat nur den linken Ober- i de arm gebrochen. Erst nach einer Stunde gelang Uber es, den Arbeiter zu bergen, der inzwischen er- Acke stickt War. in Re häuse Ein„großzügiger“ Wiegemeister dag Frankenthal drs). Weil er drei Jahre Obers lang 14 Schrotthändlern bei der Ablieferung dert. von Altmetall durchschnittlich 100 bis 200 Kilo Serie Mehrgewicht auf den Wiegekarten bescheinigt und 11 5 dadurch seine Firma um mindestens 20 000 lich Mark geschädigt hat, muß der 38jährige ver- heim eidigte Wiegemeister Otto Eichhorn aus Fran- be Kenthal-Flomersheim für ein Jahr und neun 8 Monate ins Gefängnis. Wegen Untreue und und. Betrug verurteilte die Zweite Große Straf- land, kammer des Landgerichts Frankenthal den die bisher nicht vorbestraften Angeklagten zu ger f dieser Freiheitsstrafe und gleichzeitig zu 300 über Mark Sella Die viermonatige Unter- beits Freibäder sollen sauber bleiben Mannheim(Isw). Einen Appell zur Rein- haltung der öffentlichen Freibäder hat der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Reschke an die Mannheimer Bürger gerichtet. Der Zu- stand des vor drei Jahren errichteten neuen Herzogenriedbades sei montagmorgens unbe- Schreiblich. Wer wie er, am Mor tagt dieses Bad schwimmen Sehe, 1 Werd e ihm recht geben Aufraumung 10 Putzfrauen einfach Außer den Unsauber! mer 8 der neue ne Ex getrübt werden. FRAU NELISSENCEIST stets griffbereit: 2 3 im Urlaub ist kostbar. Keiner sollte durch Unpäßlichkeiten Halten Sie deshalb den echten KLOSTER- Seine Naturheilkraft bewährt sich bei so mancherlei Be- schwerden von Kopf, Herz, Magen und Nerven — und auch bei den typischen Reisebeschwerdenl! %% Die Beerdigung von Herrn Ludwig Neuthinger findet heute Freitag, 14 Uhr statt. Juſfmerſtsamſteiten und danſcen wir Herzlichss. Nationaltheater Mannheim Freitag, 11. Juli 19.30 22.30„iss me Kate“. Miete K. 11. Vorstel- Großes Haus lung. Th.-Gem, Gr. K u. freier Verkauf Freitag, 11. ul 20.00 22.00„Die Schule der Frauen“, Fleines Haus Miete Fgrün, Halbgr II. 11. Vor- Stellung und freier Verkauf Samstag, 12. Juli 20.00 22.30 Erstaufführung! 5 Großes Haus etwWa„Ballettabend“: Die Gaunerstreiche der Courasche von R. Mohaupt- Der Nach- mittag eines Faun von C. Debuss c Scheherezade von 8. Rimsky-Korsa- 1 koff. Miete B. 12. Vorstellung. Th.-G a Gr, B und freier verkauf 8 Samstag., 12. Juli 20.00 22.45„Der Besuch der alten Dame“, Miete S. Kleines Haus Halbgr. T 12. Vorstellung und freier a Verkauf Sonntag, 13 Juli 14.00 16.30„Madame Butterfly“, Oper von G. Puc. Großes Haus eini Für die Mannheimer Jugend- 1 bühne Gr. G Sonntag, 13. Juli 19.45 22.45„Kiss me Kate“, Miete N. 11. Vorstel- Großes Haus lung, Th.-Gem. Gr. N u. freier Verk. Heumarkt 1 Tur die uns zur Soldenen iochzeis erwiesenen Anton Strasser u. Frau Maria Mannheim-Seckenheim, 11. Juli 1958 Gluctwunscbe— Lbersandien Mach Dir ein paar schöne Stunden E eee eee Geh ins Kino . ͤ Bis Montag: Wo. 20, So. 15.30, 18.30 und 20.30 Uhr Joachim Fuchsberger, Isa und Jutta Günther und Hans Moser in dem Farbfilm: f die Tuillinge vom Tillertal 42, Humor, Musik und Uebermut in leuch- J, tender Landschaft! 5 geb. Sauer Männergesangverein 1861. Turnerbund Jahn. Sportplatz statt. Heute Freitag, 20.00 Uhr 858 Unser Probeturnen für München findet nun morgen Samstag um 16.30 Uhr auf dem Wald- In Spät 2215 Uhr Die Meute lauert überall(Farbf.) 71 ö Dienstag u. Mittwoch 20 Uhr Rendezvous in Rom Achtung, Fußballfreunde! Ab heute Freitag bis Montag; Wo. 20, So, 16, 19 und 21 Uhr zeigen wir den Film von der„Fußball- Weltmeisterschaft 1958“ in Schweden: Hinein 0 im GROSS FORMAT der Kinoleinwand ein einmaliges Erlebnis! 35 Sonntag 13.30 Uhr in Jugendvorstellung ö b Wochen alte Ferkel und 60 kg schwere Schweine zu verkaufen. Freiburger Straße 18 Adresse im Verlag ds. Blattes. 8 Sucht Putzstelle. 1 „„= 5 Freitag 20.15 und Samstag 22.30 Uhr in Einemascop Gegen alle Gewalten(16) Samstag— Montag: Georg Thomalla un Junger Mann der alles Kann(42) Ein Film der köstlichen Einfälle! Wo. 20.15, So. nur 18.30 u. 20.30 Uhr Dienstag und Mittwoch 20.15 Uhr „Gwendalina“ liebe Din Zialis der dürf auge Urtei Er le dem nisse tralo Am 8 lich. tige von W. Ulbr blIik. ner und und n Stell die! vorh