1 be a2 ein- die 3 r ee ern im stblockstaaten Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milh- meterzeile 15 Pfg.—(Preisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Samstag, den 12. Juli 1958 10.58. Jahrgang Querschnitt de Woche Von Gustav Roeder In geschlossenen Blocks rückten in Halle an der Saale die Betriebsgruppen zu der gro- gen Kundgebung mit Nikita Chruschtschow. dem zur 7eit mächtigsten Mann des Sowiet- blocks, an. Zweihunderttausend Menschen versammelten sich, um pflichtschuldisst dem Gast aus der Sowjetunion zuzujubeln. Die SFD Funkt s gaben während der Rede Chruschtschows immer wieder das Zeichen zum Af 18. Und gehorsam fiel die Masse in den Be ein Besonders laut aoplaudierten die 2 rttausend bei dem Ausruf Chruschtschov„Der Sozialismus wird in ganz Deutschland siegen.“ Der sowjetische KP. Chef sah sich dann veranlaßt, diesen ag- gressiv klingenden Satz sofort durch eine Er- gänzung abzumildern N h durch die Worte„aber nicht durch Krieg“ Wir dürfen Chruschtschow glauben, da dies seine hrliche Uberzeugung ist. Für die Anhk mus., an de- Hine 8 änger des Marxismus-Leni nen— bewußt oder unbewußt— auch einiges von den Lehren Stalins hängenblieb, ist der Glaube an den friedlichen Endsieg der kom- munistischen Idee geradezu ein Dogma. Ob- Wohl aber das Ziel auf friedlichem Wege er- reicht werden soll. ist der Weg, der den Män- Kreml und ihren Vasallen in den Vorschwebt, blutig. Die füngste Vergangenheit hat es wiederum be- wiesen. Ein sozialistisches Deutschland, so wie es Chruschtschow will, das bedeutet den Verlust der Freiheit für die 50 Millionen Deutschen in der Bundesrepublik. Das bedeutet die Uber führung privaten Besitzes, von Fabriken. Ackern, Weinbergen, ja selbst— wie es jetzt in Rotchina vorexerziert wird— von Privat- häusern in Gemeineigentum. Das bedeutet. daß Menschen je nach der im Augenblick an oberster Stelle herrschenden Meinung beför- dert, als Volksschädlinge verdammt, hin- gerichtet, wieder ausgegraben, rehabilitiert und in Ehren beigesetzt werden, um schließ- lich zum zweiten Male der Verdammung an- heimzufallen, was dann, da der eigentliche „Ubeltäter“ schon tot ist, die Witwe zu spü⸗ ren bekommt(siehe den Fall des Lazlo Rajk und seiner Witwe) Das sozialistische Deutsch- land, das Chruschtschow meint. bedeutet, daß die kommunistische) Partei mächtiger ist als der Staat, daß andere Parteien, sofern sie überhaupt noch vorhanden sind. Ergeben- heitsadressen an diese große Macht senden müssen, um überhaupt noch ein kümmer- liches Dasein im Schatten fristen zu können. Ein sozialistisches Deutschland bedeutet die Bekämpfung der Religionen, die Ersetzung von Taufe und Konfirmation durch Namens- gebung und Jugendweihe Wir wissen, daß die überwiegende Mehr- heit des deutschen Volkes diese Art von„So- zialismus“ verabscheut. Auch die Mehrheit der Bevölkerung in der Sowjetzone würde, dürfte sie frei ihre Meinung äußern, das augenblicklich dort herrschende System ver- Urteilen, Das weiß selbst Ulbricht ganz genau. Er log, als er in seinem Fröffnungsreferat vor dem SED- Parteitag behauptete, die Verhält- nisse in Ostberlin seien stabil. Das SFED-Zen- tralorgan„Neues Deutschland“ hat uns erst am Samstag noch etwas anderes erzählt, näm- lich, daß in der Ostberliner SED eine gewal- tige Säuberungswelle etliche Funktionäre von ihren Plätzen gefegt hat. Westberlin, die Insel der Freiheit, ist für Ulbricht der Pfahl im Fleische seiner Repu- lik Er fegte die Vorschläge des Westberli- ner Bürgermeisters Brandt,. die Verkehrs- und Nachrichten verbindungen zwischen Ost- und Westberlin wiederherzustellen, mit der emerkung vom Fisch. wichtiger sei die Ein- stellung der Störtstigkeit Westberlins gegen die DDR Ulbricht sieht durch diese zweifellos vorhandene Störtätigkeit seinen Staat ins Wanken geraten. Das ist ein Eingeständnis der Schwäche. Ein starker Staat läßt sich durch Plugschriften und Propagandasendun- gen, kurz: durch Hetze nicht erschüttern. Die Bundesrepublik ſedenfalls beweist dies. Propagandaschriften aus der Sowjetzone sind hier beim größten Teil der Bevölkerung der Lächerlichkeit preisgegeben, Und supereifrige Staatsanwälte, die FDꝗi- Funktionäre im Ge- bichtssgal verhaften lassen, weil die Tätigkeit kür kommunistische Untergrundorganisafio- nen in der Bundesrepublik unter Strafe steht, mögen zwar dem Buchstaben des Gesetzes zu seinem Recht verhelfen, aber sie erreichen mit solchen Aktionen eher das Gegenteil dessen, was sie wollen. Die kommunistische Wühlarbeit— sie darf trotzdem nicht unter- schätzt werden— dringt dem westdeutschen Bundesbürger nicht unter die Haut. Wenigstens vorläufig nicht, das heißt: Nicht, solange es uns gut geht Es ist erfreulich, daß dies sogar fie Generale in der Bundesrepu- blik erkannt haben In der vergangenen Wo- che trat General Heusinger in Bonn vor ba- den- württembergischen Pressevertretern nachdrücklich dafür ein, daß die Rüstungslast, die von der Bevölkerung der Bundesrepublik getragen werden muß, keines alls den er- reichten Wohlstand in Frage stellen darf. Bonner Unbehagen über Pariser Atompläne Adenauer hat Bedenken—„Deutsch-Tfranzo- sisches Gleichgewicht nicht ohne Bedeutung“ Bonn(dpa). Nach den in Bonn vorliegen- den Informationen steht augenscheinlich die Frage des französischen Wunsches nach einem Eintritt in den„Atomelub der Großmächte“ im Zusammenhang mit der deutschen Zu- rückhaltung gegenüber dem Treffen Aden- auer de Gaulle. Bonn befürchtet, durch eine Aussprache könnte der Bundeskanzler auf ein bestimmtes Programm festgelegt werden. Jef von Eckardt erklärte da- Seite fühle sich in der Frage m Beitritts zu den Aton prochen. Darüber S, Washing 8 im Gange. im Gege e Schra den Be Produktion. sei hier in nationalen E frei, wenn rung und Parlament die finanziellen zur Verfügung stell Der Bundespressee Wischen dessen Wor- ten eine ablehnende Haltung zu den Pariser Atommachtwünschen herauszuhören War, meinte, Adenauer und de Gaulle würden selbstverständlich bei einer Aussprache über die allgemeine politische Lage das Problem der vierten Atommacht erörtern. Auch die Frage des Gleichgewichts sei für die deutsch- Tranz e Zusammenarbeit nicht ohne Be- deutung. Aber das werde nicht dazu führen, das deutsch- französische Verhältnis zu stören. Eckardt behauptete, der Kontakt zwischen Bonn und Paris sei noch nie so eng geweser Wie jetzt, und die deutsche Botschaft in Pa- ris stehe in ständiger Verbin g mit dem französischen Außenministerium. Nach Auffassung diplomatischer Beobachter ist die Bonner Zurückhaltung gegenüber den französischen Atommacht-Wünschen auf die Abneigung zurückzuführen, den Kreis der atomaren Mächte noch zu erweitern. Der Bun- deskanzler hatte mehrfach in Reden vor einer solchen Ausweitung gewarnt. Deutsche Sach- Verständige erwarten auch eine Erschwerung etwaiger Abrüstungsverhandlungen und eine Versteifung der sowjetischen Haltur Von einer finanziellen deutschen Unterstützung französischer Atomproduktionspläne ist in Bonn nichts bekannt. In Bonn wird nicht damit gerechnet, daß die französischen Forderungen auf Weiter- zahlung von Stationierungskosten in nächster Zeit akut werden könnten. Ein Regierungs- Sprecher antwortete vor der Pr aUf eine Frage nach der Berechtigung französi- der schen Forderungen, die sich nach vorliegen- den Informationen auf etwa 180 Millionen DM belaufen, zunächst müßten die Erörterun- gen im Ständigen NATO-Rat abgewartet wer- den. Auf eine entsprechende Frage gab der Sprecher auch zu, daß das Stationierungs- kostenproblem im Falle Frankreichs und Großbritanniens unterschiedlichen Charakter habe. Dies gehe schon aus der Tatsache her- Vor, daß die französischen Stationierungs- truppen in der Bundesrepublik zahlenmäßig geringer seien als die britischen. Angaben über die Stärke der französischen Truppen auf deutschem Boden lehnte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums ab. SPD kritisiert Stationierungskosten Der SPD- Pressedienst erklärte, seit Beste- hen der NATO seien rund 10 Milliarden DM für Stationjerungskosten an NATO-Partner aufgewendet worden. Es gebe kein anderes NATO-Land. das für den Aufenthalt verbün- Bonner Deulschlund-Inifiutive praklisch gescheitert Chruschtschow flog nach Moskau zurück— Sowjets verzichten auf Stationierungskosten Berlin(dpa). Der sowzetische Fartei- und Regierungschef Chruschtschow hat am Frei- tagmittag überraschend den SED-Parteitag in Ostberlin„wegen dringender Arbeiten und Aufgaben in Moskau“ verlassen. Bald nach seiner Rede verabschiedete er sich von den SED. Delegierten mit einem„Auf Wieder- sehen“ in deutscher Sprache. Auf einem nicht näher bezeichneten Flug- platz in der Nähe Berlins bestieg er dann ein Düsenverkehrsflugzeug vom Typ„TU 104“, das ihn in die sowjetische Hauptstadt zurück- prachte. SED- Sekretär Ulbricht, Sowietzonen- Regierungschef Grotewohl und dessen Stell- Vertreter verabschiedeten nach einer Meldung der Sowietzonen- Agentur ADN den sowjeti- schen Gast. Auch die anderen Mitglieder der Sowjetischen Parteidelegation, die in Ostberlin pleiben, und der sowjetische Verteidigungs- minister Marschall Malinowski waren auf dem Flugplatz erschienen. Der Leiter der Vormittags- Verhandlungen des SD- Parteitags, der Chef der Sowiet- zonen-Plankommission, Bruno Leuschner, teilte den Delegierten„mit Bedauern“ die Abreise Chruschtschowys mit. Er dankte dem sowjieti- schen Parteichef für den„erfolgreichen Ab- schluß“ der Wirtschaftsverhandlungen der Sowjetzone in Moskau. Leuschner versicherte Chruschtschow, die SED werde mit der so- Wjetischen K„Schulter an Schulter zum So- zialismus und Kommunismus gehen“, Die so- Wjetische Wirtschaftshilfe werde bei genügend eigenen Anstrengungen für die Sowjetzone ausreichen, um die Bundesrepublik in weni- gen Jahren zu überholen. ö In seiner Rede vor dem SED-Parteitag stellte Chruschtschow die Deutschlandfrage und das Verhältnis der Sowjetunion zur„DDR“ und zu Jugoslawien in den Mittelpunkt seiner Aus- führungen. Er lehnte— oft vom Beifall der Delegierten unterbrochen— die vom Bundes- tag vorgeschlagene Bildung eines Vierer-Gre- miums zur Behandlung der deutschen Frage Aab, womit die vom Bundestag beschlossene PDeutschland- Initiative praktisch gescheitert ist. Auch gegen die Erörterung der Wieder- Vereinigung auf einer Gipfelkonferenz wandte sich Chruschtschow. Er versicherte der So- Wietzone die uneingeschränkte Unterstützung der sowjetischen Regierung und kündigte an, daß die Sowjetunion vom 1. Januar 1959 an keine Stationierungskosten für ihre Truppen mehr fordern werde. Gegen die jugoslawischen Kommunisten Tichtete Chruschtschow wiederum scharfe An- griffe, ließ aber zum Schluß auch versöhnliche Töne und die Hoffnung durchklingen, daß es trotz der bestehenden Meinungsverschie- denheiten eine Gemeinsamkeit des Kampfes für die Sache des Sozialismus geben wird. Die Bildung eines Vierer-Gremiums ist nach Ansicht von Chruschtschow ein neuer Versuch, im deutschen Volk die Illusion zu erwecken, das Problem der Wiedervereinigung könne durch die vier Mächte gelöst werden. Die Wiedervereinigung sei eine innere Ange- legenheit des deutschen Volkes und könne nur über Verhandlungen zwischen den beiden deutschen Staaten erreicht werden. Die For- derung nach Behandlung der Deutschland- frage auf einer Gipfelkonferenz sei gleich- bedeutend mit der Verhinderung einer der- artigen Konferenz. Chruschtschow versicherte:„Alle Pläne, die DDR zu untergraben, sind zum Scheitern ver- Urteilt.“ Für die Sowjetunion gebe es keinen Preis, den man ihr„zur Eingliederung ganz Deutschlands in den aggressiven Nordatlantik Pakt“ zahlen könnte. Diese Einbeziehung Deutschlands in die NATO und die„Beseiti- gung der volksdemokratischen DDR“ sei ein Wunsch der Westmächte. Der Bundesregie- rung warf Chruschtschow evor, sie habe„Stein für Stein die Mauer zwischen den beiden Tei- len Deutschlands“ errichtet und betreibe eine heftige Propaganda gegen die Sowjetunion. Die zweistündige Ansprache, in der er oft das Thema wechselte, Beschloß Chruschtschow mit der Verlesung einer Grußbotschaft der so- Wjetischen KP an den SED- Parteitag. Don- nernder Applaus, Hurra-Rufe und gemein- samer Gesang beendeten die Ausführungen des sowjetischem Parteisekretärs. deter Truppen auf seinem Boden„so blechen“ isse Wie die Bundesrepublik. Das SPP-Or- San zweifelt nicht daran, daß auch Frank- reich seine Forderung nach Stationierungs- kosten durchsetzen wird.„Daß 2 hlungen Von Stationierungskosten eine rung der Bundesrepublik sind, scheint die Bundesregierung, die sich doch so gern und oft auf ihre Souveränität beruft, nicht anzu- fechten“, meint die SPD. Diskriminie- Spionin ging in die Falle Bundeshaussekretärin beim Fotokopieren von Geheimakten gefaßt Bonn(dpa). Das Bonner Bundeshaus ist aus der Stille seiner Sommerpause durch die Verhaftung einer Sekretärin der Schreib- kanzlei und ihres Mittelsmanns wegen Spio- nageverdachts aufgeschreckt worden. In der Bundeshauptstadt rätselt man herum, für wen oder in wessen Auftrag die schon Altere Sekretärin— sie ist Witwe und Mutter von vier Kindern— ihr gefährliches Spiel getrieben hat. Die Bonner Sicherungsgruppe die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft schweigen beharrlich und verweisen auf den Generalbundesanwalt in Karlsruhe. Die Bun- desanwaltschaft teilte am Freitag aber ledig- lich mit, man sei dabei, in mü mer Klein- arbeit verschiedene Querverbindungen zu er- mitteln. Um diese Arbeit nicht zu stören, könne auch nicht gesagt werden, wo sich die beiden Verhafteten gegenwärtig befinden. In Bonn ist bisher nur bekannt geworden, daß die Sekretärin und der Mittelsmann be- reits vor zehn Tagen auf Veranlassung des Oberbundesanwalts verhaftet worden sind. Die Sekretärin, die einer Kanzlei an a der die Bundestagsabgeordneten Schr anfordern können, soll vertrauliche Akten des Verteidigungsministeriums zu Hause foto- Kopiert oder abgeschrieben haben, Ein Bun- destagsabgeordneter, dem aufgefallen War, daß ein Aktenstück, das er in seinem Schreib- tisch aufbewahrt hatte, für einige Tage fehlte, kam der Sekretärin auf die Spur. Er ließ eine fingierte Geheimsache in seinem Zimmer zu- rück. Die Sekretärin ging in die Falle und konnte in ihrer Wohnung zusammen mit dem Mittelsmann bei der„Arbeit“ festgenommen Werden. Salan ausgezeichnet— Massu befördert Paris(dpa). Der französische Ministerrat hat am Freitag beschlossen, General Salan, dem französischen Generaldelegierten in Al- gerien, die französische Militärmedaille 2u Verleihen. Der Vorsitzende des Algerischen Wohlfahrts ausschusses, Brigadegeneral Massu, wird zum Divisionsgeneral befördert. Blank soll CDU-Sozialausschüsse leiten BOonn(dpa). Bundesarbeitsminister Blank Wird voraussichtlich in Kürze Vorsitzender der Sozialausschüsse der christlich-demokrati- schen Arbeitnehmerschaft werden, verlautete aus Bonner CDU-Kreisen. Blank würde da- mit Nachfolger des kürzlich verstorbenen frü- heren Ministerpräsidenten Karl Arnold, der Wie Blank aus den christlichen Gewerkschaf- ten hervorgegangen ist. Die Sozialausschüsse und die CDU wollen sich um eine Beseitigung gewisser Spannungen mit dem DGB bemühen. Chruschtschows Worte nicht überschätzen Bonn will in Beutschlandfrage fest bleiben— SPD: Moskau glaubt Zeit zu haben Bonn(dpa), Trotz der negativen Auße- rungen des sowietischen Ministerpräsidenten Chruschtschow hält die Bundesregierung an dem Vorschlag des Bundestags fest, eine Ar- beitsgruppe der vier Großmächte zur Lösung der deutschen Frage zu bilden. Bundeskanzler Adenauer äußerte vor dem CDU- Parteivorstand am Freitag in Bonn, man dürfe die ablehnenden Außerungen des sowie- tischen KP- Parteichefs auf dem SED-Parteitaę nicht überschätzen, Bundespressechef von Eckardt erklärte vor der Presse, daß Auße- rungen auf einem Parteitag„anders aussehen als im diplomatischen Verkehr“. Die Bundes- regierung will sich nach wie vor bemühen, die Sowietunion zu einer anderen Haltung zu bewegen. Auf der anderen Seite ist man sich in Bonn der Schwierigkeiten bei der Entfaltung einer Deutschland- Initiative bewußt. In der Be- richterstattung ließ der deutsche Botschafter in Moskau, Dr. Kroll, deutlich durchblicken, daß gegenwärtig die sowjetische Haltung zul Wiedervereinigungs-Frage stagniere und in den festgefügten Bahnen des„Gesprächs Bonn- Pankow“ vorgezeichnet sei. Der SPD-Vorsitzende Ollenauer vertrat vor dem Parteivorstand in Bonn die Ansicht, daß Moskau schon aus eigenem Interesse verhandeln wolle, doch glaube es wohl, mehr Zeit zu haben als die anderen. In diese un- erfreuliche Lage passe auf der anderen Seite die Haltung des anerikanischen Außenmini- sters Dulles zur Wieder vereinigung. Sie werde von Dr. Adenauer geteilt und bedeute, daß es Unter diesen Umständen keine Wiederver- einigung mehr geben könnte. Aus dem Bonner Auswärtigen Amt war zu erfahren, daß die Konsultation zwischen Bonn und den drei westlichen Partnern über die Deutschland- Initiative weitergeht. Botschaf- ter Blankenhorn hat den deutschen Vorschlag im Ständigen NATO-Rat unterbreitet, Neben den Pariser Verhandlungen laufen die Vor- bereitungen zwischen Referenten. Das Er- gebnis soll in einem engeren Arbeitsstab des Bundesaußenministers zusammengestellt wer- den. Bis zur Ubermittlung einer Note an die vier Mächte wird es noch einige Zeit dauern. — Staatsanwalt im Fall Eisele dienstenthoben Verfehlungen des KZ-Arztes waren ihm be- kannt— Größter Justizskandal nach dem Krieg München(dpa). Eine sensationelle Wen- dung hat am Freitag der Fall des nach Agyp- ten geflohenen ehemaligen KZ-Arztes Dr. Hanns Eisele genommen. Der bayerische Ju- Stizminister Dr. Ankermüller hat dem Ersten Staatsanwalt Max von Decker aus München jede Dienstausübung verboten. Gegen von Decker wurde ein Dienststrafverfahren und ein staatsanwaltschaftliches Ermittlungsver- fahren wegen des Verdachts eines Verbre- chens der Begünstigung im Amt eingeleitet. Der bayerische Justizminister gab auf einer Pressekonferenz zu verstehen, die Schuld dar- an, daß der im Bayreuther KZ- Prozeß von Zeugen schwer belastete Eisele jahrelang nicht zur Rechenschaft gezogen wurde und ins Ausland fliehen konnte, gehe auf das Ver- Sagen des Staatsanwaltes von Decker zurück. Die Uperprüfung von Pressemeldungen, wo- nach ein Nürnberger Rechtsanwalt schon 1955 die Staatsanwaltschaft in München auf Un- taten Dr. Eiseles hinwies, habe ergeben, daß bereits 1954 gegen den ehemaligen KZ-Arzt ein Meineidsverfahren anhängig war. Dabei sei Staatsanwalt von Decker, der die- Ses Verfahren allein bearbeitete, bekannt ge- worden, daß Eisele in verschiedenen KZ-La- gern und auch in Buchenwald als SS- und Lagerarzt tätig war und ohne Befehl und aus reinem Sadismus zahlreiche Häftlinge„ab- gespritzt“ habe.„Staatsanwalt Dr. Decker hat es Unterlassen, diese Mitteilung zum Gegen- stand eines besonderen Verfahrens zu ma- chen oder die zuständige politische Abteilung oder den Behördenvorstand zu unterrichten. Das war ein äußerst schwerer Verstoß gegen die ihm als Staatsanwalt obliegende Ver- pflichtung, jede ihm im Laufe eines Verfah- rens bekanntwerdende andere Straftat eben- Falls der strafrechtlichen Verfolgung zuzufüh- ren.“ Von Decker war seit 1931 Parteigenosse Die Uperprüfung der Personalakten des Staatsanwalts haben ergeben, daß von Decker Seit 1931 Mitglied der NSDAP war. Nach dem Spruchkammerbescheid und den vorliegenden Personalakten sei er nie„aktiv tätig“ gewe- sen und habe auch kein Parteiamt inne- Sehabt. Die politische Vergangenheit des 592 jährigen Staatsanwalts sei vor seiner Wieder- einstellung nach dem Kriege gründlich durch- leuchtet worden. Für von Decker hatten meh- rere Leumundszeugnisse, darunter von poli- tisch Verfolgten, vorgelegen, Der Staatsanwalt selbst habe bei seiner ersten Vernehmung geltend gemacht, daß er die Vorgänge im Fall Eisele nicht bewußt und absichtlich habe liegen lassen. Ankermüller sagte, ein Verschulden ande- rer Personen habe sich nicht feststellen las- sen. Der Behördenleiter einer so großen Staatsanwaltschaft sei nicht in der Lage, den täglichen Einlauf oder die Akten aller bei seiner Behörde anhängigen Verfahren selbst durchzusehen. Die Richter, die im Meineids- verfahren gegen Eisele von dem Schreiben des Nürnberger Rechtsanwalts Kenntnis er- Bielten, hätten sich darauf verlassen dürfen, das die Staatsanwaltschaft als zuständige Strafverfolgungsbehörde das Erforderliche veranlassen würde. „Verbrechen vielleicht nicht mehr verfolgbar“ Auf Fragen von Journalisten gab Justiz- minister Dr. Ankermüller zu verstehen, dag Auch er den Fall Eisele als das bedauerlichste Versagen und den größten Skandal in der deutschen Justiz nach dem Kriege ansehe. „Es trifft uns die volle Verantwortung dafür, daß eine Unzahl scheußlicher Verbrechen, die Eisele zur Last liegen, vielleicht nicht mehr untersucht, festgestellt oder der Sühne zu- Seführt Werden kann. Der Fall von Decker ist as Versagen eines einzelnen Staatsanwalts. 5 ist für uns geradezu tragisch, daß er ge- eignet ist, die sonst hervorragenden Leistun- gen der bayerischen Staatsanwaltschaften auf diesem Gebiet Verfolgung der NS-Ver- brechen) zu kompromittieren und in Mißkre- dit zu bringen.“ 5 Dr. Ankermüller teilte mit, daß über das Bundeskriminalamt bereits die vorläufige Verhaftung Eiseles in Agypten beantragt Wurde. Es bestünden Hoffnungen, daß Kairo den Arzt freigibt. Die Staatsanwaltschaft Werde auch prüfen, ob der ehemalige SS-Arzt seine Heimkehrerentschädigung und Finanz- mittel zum Aufbau einer Existenz zu Unrecht bekommen hat. Ferner seien auch Schritte in die Wege geleitet, die amerikanischen Ge- richtsakten über Eisele zu erhalten. Hier seien allerdings Schwierigkeiten wie schon früher aufgetreten. Eine Uberprüfung der Frage, ob unter Umständen ehemalige Gesta- po-Beamte im Münchener Polizeipräsidium die Flucht Eiseles— wenn auch unbewußt— begünstigt haben, falle in die Zuständigkeit der Inneren Verwaltung. Der Innenminister Werde sicher die notwendigen Schritte ein- leiten. Dr. Eisele will politisches Asyl erhalten Der nach Agypten geflüchtete ehemalige RZ-Arzt Dr. Hanns Eisele hat inzwischen Verbindung zu dem seit zwei Jahren in Agypten ansässigen und zum Islam über- getretenen nationalsozialistischen Schriftstel- ler Johannes von Leers aufgenommen. Dies Verlautete aus gut unterrichteten Kreisen der deutschen Kolonie in Kairo. Eisele soll be- Absichtigen, in Agypten unter Mithilfe von Leers politisches Asyl zu erhalten. Eiseles Spur verlor sich in Kairo Wie am späten Freitagabend bekannt wur- de, ist Eisele gestern in Kairo spurlos ver- schwunden. Es steht jedoch mit Sicherheit fest, daß er Agypten bisher nicht wieder ver- lassen hat. Im Laufe des Freitags wurde durch den Koch eines nahegelegenen deut- schen Restaurants das Gepäck Eiseles, der im Hotel„Ambassador“ abgestiegen war, ge- packt und mit unbekanntem Ziel abtranspor- tiert, Der Koch bezahlte auch die Hotelrech- nung. Die Türkei will den Libanon stützen Bagdadpaktstaaten beraten ihre Linie— Heftige Vorwürfe gegen England Beirut(dpa). Die Türkei ist bereit, den Libanon in der gegenwärtigen Krise zu stüt⸗ zen. Diese Zusicherung ist nach Mitt Sllung der Übanesischen.„L'Orient“ in einer Adenduer: Wahlsieg sicherte Stabilität Ollenhauer: Nun noch entschlossener für Ab- rüstung— FDP-Kurs unabhängiger als bisher Bonn(dpa). Die führenden Gremien der CDU, der SpD und der FDP beschäftigten sicli am Freitag in Bonn und Frankfurt mit der Landtagswahl in Nordrhein- Westfalen und den Folgerungen aus dem Wahlausgang. Bundeskanzler Adenauer erklärte vor dem CDU- Parteivorstand und dem Bundespartei- ausschuß in Bonn, der Wahlsieg der CDU in Nordrhein-Westfalen habe die Position der freien Welt gestärkt. Er sei ein Kennzeichen für die Stabilität der politischen Verhältnisse in der Bundesrepublik. Die innenpolitischen Gegner der CDU, fuhr Adenauer fort, hätten vor der Landtagswahl immer wieder betont, daß diese Wahl die wahre Stimme des Volkes zum Ausdruck bringen werde. Der Wahlfeld- zug sei gegen einen großen Propagandaauf- Wand der Opposition geführt worden. Adenauer trat auch zum erstenmal für eine Zusammenlegung der Landtagswahlen ein. Die Politik dürfe nicht unter den ständigen Druck des Wählens gestellt werden. Der Bundes- Kanzler sprach sich ferner für eine Zusam- menarbeit mit dem Deutschen Gewerkschafts- bund auf dem Boden der parteipolitischen Neutralität aus. Der SPD-Vorsitzende Ollenhauer bekräf- tigte auf einer gemeinsamen Sitzung von Parteivorstand, Parteirat und Kontrollkon mission der SpD in Bonn die Bere aft seiner Partei, noch stärker und entschlossener Als bisher für die Abrüstung und Ents nung einzutreten. So 0 „Kap on vor der R und dem Auseinanderfallen“. Schweizer Armee „Zum Schutz der Neutralität sind die Wirksamsten Waffen erforderlich“ Bern(dpa). Die Schweizer Regierung gab am Freitag bekannt, daß die Schweizer Armee mit Atomwaffen ausgerüstet werden soll. In der Ankündigung wird ferner mitgeteilt, daß die Regierung das Verteidigungsministerium mit der Prüfung beauftragt hat, welche Arten von Atomwaffen benötigt werden und welcher Geldbetrag vom Schweizer Parlament zur Fi- nanzierung des neuen Rüstungsprogramms be- antragt werden soll. In ihrer Erklärung weist die Schweizer Re- gierung darauf hin, daß die Kernwaffen stän- dig verbessert würden und sich in einer ver- hältnismäßig kurzen Zeit in Gewicht und Be- Weglichkeit nur noch wenig von den heutigen herkömmlichen Waffen unterscheiden würden. Die Schweizer Regierung stellt fest: Es ist klar, daß eine mit derartigen Waffen ausge- rüstete Armee bedeutend besser in der Lage Der Düsseldorfer Wahlausgang habe die Atomrüstungspolitik der Adenauer-Regierung nicht bestätigt, wie es die CDU behaupte. Die Aktion gegen die Atomrüstung werde mit allen Mitteln weitergeführt. In seinem Be- richt zur innenpolitischen Situation sprach Ollenhauer seine Sorge vor einer Zunahme des „autoritären Kurses der in der CDU bestim- menden und herrschenden Kreise“ aus, die sehr weitreichende innerpolitische Ziele hät- ten. Gegen diesen Kurs werde die SPD offen- Siv werden. Frankreich wolle unter de Gaulle unter allen Umständen zur vierten Atommacht wer- den. Die Bundesrepublik werde dann ohne jeden Zweifel folgen, Sie werde damit in ein Atomwettrüsten hineingepreßt, was jede effektive Kontrolle der Atomwaffen und auch den Weg zur Abrüstung unmöglich machen Würde. Auf den Generalnenner Freiheit und Un- abhängigkeit von CDU und SPD in Bund und Ländern legte der FDP- Bundesvorstand unter dem Parteivorsitzenden Dr. Reinhold Maier in Frankfurt die künftige Parteipolitik der Freien Demokraten nach der Wahlniederlage in Nordrhein- Westfalen fest. Ihre Entschei- dungen über die Zusammenarbeit mit anderen Parteien werde die FDP auch künftig davon abhängig machen, ob ein Höchstmaß von eige- nen politischen Vorstellungen in den jewei- ligen Regierungsprogrammen durchsetzbar er- scheint, heißt es in einer Mitteilung über das Ergebnis der Beratungen. Die Außenpolitik müsse der Lage der Bundesrepublik in Mit- teleuropa Rechnung tragen, den entspannen den Ausgleich nach allen Seiten suchen und damit der Erhaltung des Friedens dienen. erhält Atomwaffen ist, das Land zu verteidigen, als ohne sie. Wenn die Schweizer Regierung auf derartige Waffen verzichten sollte, würde sie verhältnis- mäßig schwach sein, und im Hinblick auf die zentrale Lage der Schweiz in Europa würde das Land leicht zum Schlachtfeld ausländi- scher Mächte werden. Ferner heißt es in der Erklärung:„In Uber- einstimmung mit der Jahrhunderte alten Tra- dition ist die Schweizer Regierung der Auffas- sung, daß die Armee zur Verteidigung der Unabhängigkeit und zum Schutz der Neu- tralität die wirkungsvollsten Waffen erhalten muß. Diese Waffen schließen Kernwaffen ein.“ Die Schweizer Regierung fügt in ihrer Er- klärung hinzu, daß ihr Beschluß keineswegs die Bemühungen der Regierung zur Vermin- derung der Rüstungen beeinflusse. Die Schweiz sei nach wie vor entschlossen, nur zur Selbst- verteidigung zu den Waffen zu greifen. Sonderbotschart enthalten, die der turkische Staatspräsident Bayar dem libanesischen Staatspräsidenten Schamun in Beirut über- reichen ließ. Die Botschaft soll außerdem die Tagesordnung der bevorstehenden Konferenz der mohammedanischen Bagdadpaktstaaten in Istanbul enthalten. In Beiruter diplomatischen Kreisen ver- lautete am Freitag, daß die Bagdadpaktstaaten in Istanbul ihre Linie gegenüber Großbritan- nien, das ebenfalls Mitglied des Bagdadpaktes ist, festlegen wollen. Das Beispiel Libanon hat nach Ansicht der nahöstlichen Bagdadpakt- staaten die„Zweideutigkeit“ der anglo-ameri- Kkanischen Nahostpolitik gezeigt, auch wenn die Westmächte die Politik Schamuns nicht guthießgen, so hätten sie doch ihre Verpflich- tungen gegenüber dem Läbanon einlösen müs- sen. Als solche Verpflichtungen werden die Nah- ost-Dreimächteerklärung von 1950, die Eisen- hower-Doktrin und vor allem auch die Tat- sache genannt, daß der Libanon während der Suezkrise die diplomatischen Beziehungen zu London nicht abgebrochen hat. Der„englische Schuldschein“ dafür sei jedoch nicht eingelöst Worden. Im Vordergrund der Konferenz stehe die Frage, welchen Wert westliche Verspre- chungen überhaupt noch hätten und um wel- chen Preis die Ruhe im Libanon wieder her- gestellt werden könne. Dürftiger Erfolg Eisenhowers in Kanada Wenig konkrete Ergebnisse— Besprechungen mit Diefenbaker beendet Ottawa(dpa). Die Verteidigung des nord- amerikanischen Kontinents, der kanadische Handel mit den Ostblockstaaten und eine Amerikanisch- kanadische Expertenkonferenz über ein arktisches Inspektionssystem bilde- ten die Hauptthemen der Verhandlungen zwi- schen dem amerikanischen Präsidenten Eisen- hower und dem amerikanischen Ministerprä- sidenten Diefenbaker. Eine gemeinsame Erklärung kündigte die Bildung eines amerikanisch- kanadischen Ka- binettsausschusses für die Verteidigung an, dem die Außenminister, die Verteidigungs- und die Finanzminister der beiden Länder angehören werden. Durch dieses Komitee er- hält Kanada die Möglichkeit, mit der ameri- kanischen Regierung über alle in Kanada er- forderlichen neuen Verteidigungsmaßnahmen der USA eingehend zu verhandeln. Außerdem Soll das Komitee dafür garantieren, daß die Entscheidung in allen Fragen der Verteidigung Nordamerikas in den Händen ziviler Autori- täten bleibt. Die Wirksamkeit dieses Aus- schusses wird von politischen Beobachtern in Ottawa jedoch bezweifelt, wie denn über- haupt trotz der gefaßten Entschlüsse wenig konkrete Ergebnisse festzustellen sind. Das Einzige positive Ergebnis der Besprechungen ist nach Ansicht der genannten Kreise, daß der persönliche Kontakt zwischen Eisenhower und Diefenbaker die künftigen Beziehungen zwischen den beiden Ländern erleichtern Wird. Die kanadische Bundespolizei fahndete er- kolglos nach zwei Männern, die verdächtigt wurden, ein Attentat auf Präsident Eisen- hower geplant zu haben, während er im„Ot- tawa Hunt Club“ Golf spielte. Während Eisenhower Golf spielte, führten die beiden Auhßenminister Smith und Dulles noch eine Besprechung, vornehmlich über Handelsfra- gen, Die amerikanischen Besucher Eurden i zwischen in die 9 1 888 Klima in Genf wird immer besser Erstes gesellschaftliches Treffen der Experten Genf(dpa). Die in Genf tagenden Atom- experten aus Ost und West kamen am Frei- tag zum ersten Mal auf gesellschaftlicher Ebene zusammen. Der westliche Delegations- chef, der amerikanische Professor Fisk, gab in dem Luxushotel„Des Bergues“ einen Cock tailempfang. Das gesellschaftliche Zusammen- sein zeigte nach Ansicht politischer Beobach- ter das gute sachliche und persönliche Ver- hältnis, das zwischen den Sachverständigen bei den Besprechungen über die Kontrollmög- lichkeiten von Atomexplosionen in den ersten Zwei Verhandlungswochen geherrscht und sich ständig gefestigt hat. Nach der Freitagsitzung— der neunten Zusammenkunft beider Delegationsgruppen im Rahmen dieser Konferenz— wurde eine Kurze Mitteilung veröffentlicht, die besagt, daß auch in dieser Sitzung das Problem be- sprochen wurde, Kernexplosionen durch die Analyse der von ihnen erzeugten radioakti- ven Produkte festzustellen. Spitze der Maus-Rakete gesichtet Kap Canaveral(dpa). Die Spitze der amerikanischen Fernrakete, die mit einer lebenden Maus am Donnerstag von Kap Ca- naveral in Florida fast 10 000 Kilometer weit bis in den Südatlantik geschossen wurde, hat ihr Zielgebiet zwar erreicht, konnte jedoch noch nicht geborgen werden. Damit ist sie die erste USA-Rakete, die eine solche Entfernung zurückgelegt hat. Die amerikanische Luft- Waffe teilte mit, zwei Flugzeuge und zwei Schiffe hätten die Raketenspitze im Gebiet der Insel Ascension gesichtet und ihre unge- fähre Position ermitteln können. Hollands Verteidigungsminister Staf besich- tigte am Freitag zusammen mit Bundesver- teidigungsminister Strauß die erste Gebirgs- division in Mittenwald. Das Bundeswirtschaftsministerium prüft traf am Freitag in Bonn mit General Heusin- ger und Vizeadmiral Ruge zu einem Gespräch zusammen. 50 Millionen DM sind erneut mit Zustim- mung des Bundesfinanzministers vom Bund an die Länder verteilt worden, damit Alt- bauten instandgesetzt werden können. Das Bundeswirtschaftsministerium prüfi gegenwärtig die Voraussetzungen, unter denen die Preise für Gas und Wasser freigegeben werden können. Das Großkreuz des Sonnenordens wurde Bundestagspräsident Gerstenmaier anläßlich seines Besuchs in Peru von Staatspräsident Prado verliehen. Die Zahl der politischen Gefangenen in den Strafanstalten der Sowjetzone wird vom In- formationsdienst West auf rund 7000 ge- schätzt. Der ehemalige französische Ministerpräsident Mendes-France wird auf Einladung der Pe- Kkinger Regierung am 21. Juli für drei Wo- chen in die Volksrepublik China reisen. Lord Bertrand Russell, der 83jährige briti- sche Philosoph, ist aus dem kommunistisch geleiteten„Weltfriedensrat“ a ausgetreten. 4 Neues dus aller Welt Soldat für 42 Minuten London(dpa). Tony Addis aus Warstock, 8 bei Birmingham kann sich rühmen, der Mann mit der kürzesten Militärdienstzeit in Eng- land zu sein. Es vergingen genau 42 Minuten Si zwischen seinem Einzug in die Kaserne und 0 dem Augenblick, da er seine Entlassungs- befl papiere in der Hand hielt. Er hatte mit Unter- Gar stützung seines Parlamentsabgeordneten einen 195 Antrag auf Befreiung vom Militärdienst ges 11 8 stellt, aber wegen einiger rechtlicher Schwie- ihne rigkeiten sah das Kriegsministerium nur 9 5 einen Ausweg: Tony mußte dienen, aber wie 9 5 lange, darauf kam es in diesem Fall nicht an. ten, Also marschierte er dieser Tage um 9.00 Uhr 5 durch das Kasernentor, wurde Kanonier Nr. stau 23 488 079 und unterzeichnete auf der Schreib- 5 Stube gleichzeitig seine Aufnahme- und Ent- on lIassungspapiere. Während die Papiere den A8 Dienstweg gingen, führte der Spieß den Ka- 921 nonier einmal über das Kasernengelände, wo n die weniger glücklichen bei 28 Grad im Schat- 1 ten exerzierten. Um 9.42 Uhr war Tony wie⸗ 25 der Zivilist.. fer Mar Siebenfacher Mörder kingerichtet 5 5 London(dpa). Der siebenfache Mörder 5 Peter Manuel wurde am Freitagmorgen in Ante Glasgow gehängt. Der 32jährige Arbeiter, der 2 nach dem Urteil des Gerichts zum Teil nur und aus Freude am Schießen und Töten gemordet lich. hatte, war am 29. Mai nach einem dramati- Abe: schen Prozeß zum Tode verurteilt worden. Sich Er hatte seine Spuren nach den Mordtaten ger! jeweils sorgfältig verwischt und sich im Freun Au deskreis gebrüstet, daß die Polizei ihn nie Onn Würde überführen können. Ein Geständnis gan vor der Polizei zog er später zurück. So sicher Ear War er seiner selbst, daß er seine Rechts- Und anwälte entließ, selbst seine Verteidigung ken übernahm und durch fachmännische Kreuz- verhöre und Plädoyers Erstaunen erregte. Dennoch fanden die Geschworenen die Indi- 8 zien ausreichend zu einer Verurteilung. Ma- Se nuel hatte versichert, daß er ganz bestimmt 801 dem Henker ein Schnippchen schlagen werde. 8 Es ist ihm nicht gelungen. In den Tagen vor 131 der Hinrichtung wurde er Tag und Nacht von W. zwei Gefängniswärtern bewacht, die ihn kei- De nen Moment aus den Augen liegen. An 2 Die Landebahn war hochexplosiv Sch New VO rk(dad), Der Pilot eines leichten Privatflugzeugs, Henry Merritt, mußte in des. 92 Nähe von Detroit notlanden, Er entdeckte au 18 der Luft einen, wie er glaubte, Zementstrei- 1155 ken auf einer Insel im Detroit River, landete A dort ohne Schwierigkeiten und war nicht we pet nig erstaunt, von erregten Soldaten aus sei- 1 ner Maschine gerissen und fortgeschleppt zu 810 Werden. Was er für einen Landestreifen ge- 50 halten hatte, war die Schutzdecke eines La- 8 gers von Nike-Flugabwehrraketen, riesigen 818 Explosivkörpern, die er mit seinem Flugzeug G2 und mit der ganzen Insel, sich selbst und vie- 901 len anderen, um ein Haar in die Luft ge- Sta sprengt hätte. 2 2 Ve Se, Im Tunnel aus den Schienen gesprungen 9 Limburg(dpa). Mit dem Schrecken und 085 einiger Verspätung kamen die Reisenden eines Ab Personenzuges davon, dessen letzter Wagen Be am Eingang des Krambergs- Tunnels bei Bal- gre duinstein an der Eisenbahnstrecke Koblenz An. Limburg aus den Schienen sprang. Der Wa- Ve gen legte sich seitlich gegen die Tunnelwand Kr: und blieb stehen. Von den 30 Reisenden, die 2 in dem Wagen gesessen hatten, wurde nie- Str mand verletzt. Ein FHilfszug aus Limburg 2¹ konnte den Schaden in knapp hundert MI Na. nuten beheben. Die Strecke wurde dann wie ge. der für den Verkehr freigegeben. Wie die He Bundesbahn mitteilte, hatte eine gebrochene dei Schiene den Unfall ausgelöst. He 7W7CCCCCCCCCCCCCTCcCCCCcCCcCC0T0Cc0TcGTGTCTTTTVTGTCTCTGTGTCTTTVTTTVTCT(TCTVTCT(TVTVTTVTVTT——— N An. Na Entscheidung im„Duftprozeß“ gefallen 125 Karlsruhe(dpa). In dem seit mehreren lur Jahren zwischen der Kölner Parfümeriefabrik Au. „4711“ und dem Siegener Fuhrunternehmer nic Karl Kölsch schwebenden„Duftprozeg“ hat Sch der Bundesgerichtshof jetzt in letzter Instanz trie entschieden. Danach muß Kölsch seine Tele- at fonnummer 4711 an das Siegener Fernsprech- che amt zurückgeben. Die Kölner Firma hatte das gegen den Fuhrunternehmer geklagt, weil er im auf der Seitenwand eines Transportwagens, die mit dem auch Jauche befördert wurde, die che gut sichtbare Aufschrift„Ruf 4711“ hatte da anbringen lassen. Auf Grund eines Urteils Kei des Landgerichts Köln hatte Kölsch bereits tel im Sommer 1956 die beanstandete Beschrif- Dei tung auf seinem Jauchewagen beseitigt und Nat sich verpflichtet, diese Nummer nicht mehr ter zu Werbezwecken zu gebrauchen. Die Kölner Hei Firma verlangte aber darüber hinaus die Has Rückgabe der Telefonnummer an das Fern- rei Sprechamt Siegen. Da sowohl das Landgericht In Als auch das Oberlandesgericht Köln diesen vii Anspruch Abgewiesen hatten, war die Kölner Kal Firma in die Revision gegangen, so daß sich ber nun auch der Bundesgerichtshof mit dem Fall Tor „4711 contra 4711“ zu beschäftigen hatte. ein 2 Schmuggel mit Teppichen aufgedeckt BO Passau(dpa). Ein umfangreicher Schmug- 5 gel mit Teppichen über den Grenzbahnhof lie Passau nach Osterreich wurde jetzt aufge- 5 deckt. Während der letzten Monate sollen in 5 Acht Eisenbahnwaggons rund 50 Tonnen Tep- 15 piche aus Belgien und 30 Tonnen Tertilien Fe über Passau unverzollt nach Gsterreich ein- 1155 geführt worden sein. Der Wert des Schmug- 3 gelguts wird auf rund 30 Millionen Schilling, 25 das sind etwa 5 Millionen DM, geschätzt. 8 Schlüsselfigur des Schmuggels, dessen Hinter-. männer in Wien saßen, war nach Angaben a der österreichischen Zollbehörden der inzwi- 1 schen verhaftete 37jährige Zollbeamte Fran: 8 Aigenberger aus Wels. Er soll für hohe Be- Nit stechungsgelder gefälschte Zollpapiere ausge- 5 stellt haben. Die Wiener Geschäftsleute, die 5 die Schmuggelware mit großem Gewinn ver-. trieben, waren von der Frau Aigenbergers 1 rechtzeitig von der Verhaftung ihres Mannes 8 unterrichtet worden und sollen ins Ausland 118 geflüchtet sein. Nur zwei von ihnen wurden 5 bisher gefaßt. 3 ock ann ng Wasserschlacht im Garten 131 Sie hatten ganz scheinheilig und sehr dienst- 88 beflissen gefragt, ob sie nicht beim Gießen im 1 Garten helfen dürften. Und Vater War froh nen gewesen, das sich die Kinder an dieser abend- 8 lichen Pflicht beteiligen wollten, und hatte es 18 nen erlaubt. Als er dann allerdings einige nur Zeit später nachsehen kam, ob die Tomaten i auch genügend Feuchtigkeit bekommen hät- 2 ten, und die Beerensträucher nicht Vergessen 55 worden wären, da mußte er zu seinem Er- Nr staunen bemerken, dasz von einer Bewässe- 00 rung der Pflanzen noch gar keine Rede sein 71 konnte. Gewiß, der Schlauch war richtig an- den geschlossen, und auch vom Wasser in der gro- . Ben Tonne fehlte schon allerhand. Aber zu 0 welchem Zweck War das Köstliche Naß ver- a wandt Worden? Keineswegs bislang im Sinne 118 des Gartenbesitzers. Denn auf dem großen Rasenplatz standen die beiden tüchtigen„Hel- fer“ und lieferten sich eine Wasserschlacht. Man hatte sich wohl nicht einigen können, wer mit Schlauch und wer mit, der Kanne ö gießen sollte, und so trug man diesen Streit der denn unter lautem Quietschen und Juchzen 8 unter Zuhilfenahme des nassen Elementes aus. der Eigentlich hatte Vater schimpfen wollen N und die Pflichtvergessenen an den tatsäch- et lichen Zweck ihres Hierseins mahnen. Dann ati Aber flel ihm noch rechtzeitig ein, daß auch er len. sich früher nur wegen der Spritzerei immer ten gern ums Gießen gekümmert hatte, und daß 5 auch zu seiner Jugendzeit kein Sommerabend —— ohne Wasserschlacht im Garten vorüberge- mis gangen war. Und so nahm er denn die große her Kanne, die noch in der Waschküche stand, ats und machte sich einstweilen daran, seine Gur- 18 ken zu gießen 2— 2 01 Schrebergarten mit Komfort Ma- Schrebergärtnern— das ist ein hobby, ein umt schönes und weit verbreitetes Ar. Und es de. hat Tradition: denn Schrebergärten gibt es vor mindestens schon seit— von Wenn nicht noch länger! dei Damals, als die ersten Städter sich einen Schrebergarten anlegten, da nannten sie das Allerdings noch nicht„hobby“ sondern be- f scheidener„Liebhaberei“. Man wollte ab und 1 55 8 zu aus den Vier Wänden der Wohnung her- det Alls und lieg dafür die ganze häusliche Plüsch- au bequemlichkeit im Stich. Muttern machte nach 81 dem obligaten Sonntags- Essen die Kuchen- 18 75 und Stullenpakete für den Nachmittag und 1 Abend fertig. Die mußte Vatern dann schlep- 8 pen, zusammen mit unzähligen Kaffeeflaschen, 8 schön in Frischgewaschene Wollsocken ge- 488 stopft, damit der Bohnenkaffee bis dahin 85 auch lauwarm blieb. So zog die Familie im 5 Gänsemarsch durch sonntäglich-stille Stra- 8 Ben zur Schrebergarten-Kolonie. Vatern schloß Sus Garten und Häuschen auf, öffnete die Läden 2 vor den Fenstern, Muttern machte es den Um- S2 ständen nach so recht gemütlich. Die Stühle Waren zwar nicht so bequem wie die zu Hau- se, der Kaffee war, wie schon gesagt, höch- den stens lauwarm und die Petroleumlampe gab 25 ein zu dürftiges Licht, als daß man abends die und„Gartenlaube“ hätte lesen können. mes Aber— man war glücklich und das in einer 8en Bescheidenheit, die uns heute beinahe unbe- Zal- greiflich, vielleicht auch ein wenig rührend 2 anmutet. Wa- Vergessen wir allerdings nicht: Die Manager- and Krankheit war damals noch nicht erfunden. die Man lebte im ganzen gesehen längst nicht so nie- strapaziös und hätte die Beschaulichkeit auch urg Zu Hause finden können. Wenn man trotzdem Mi nach draußen strebte, so war das mehr eine Wie gewisse Romantik. die Heute aber erscheint es uns als echtes Erfor- jene dernis, der in unser Stadtleben eingezogenen Hetze des Alltags für Stunden zu entkommen 8 und draußen gewissermaßen im eigenen Stück Natur die notwendige Entspannung zu finden. len Die Familie zieht auch nicht erst am Sonntag- nachmittag hinaus, Sie braucht mehr Erho- Len lungszeit und— sie will auch da draußen TK auf die Annehmlichkeiten der Stadtwohnung ner nicht unbedingt verzichten, So herrscht also hat schon seit dem frühen Morgen fröhlicher Be- anz trieb im Schrebergarten und dem inzwischen 1 räumlich gesehen, anspruchsvolleren Häus- ch- chen darin, Vater wühlt im Garten und nennt itte das strahlend Ausgleich. Muttern macht sich er im Haushalt zu schaffen, denn so darf man DS, die heutige Einrichtung eines solchen Häus- die chens schon nennen. Vorbei sind die Zeiten, itte da das Mittagessen mangels anderer Möglich- ells keiten nur aus Kartoffelsalat mit kaltem Ko- eits telett bestehen konnte. In der Ecke, am Gas- ri herd, mit der in Abständen von mehreren Mo- d naten auszu wechselnden Gasflasche, hat Mut- Shr tern alle Möglichkeiten, die ihr der Stadtgas- ner nerd zu Hause bietet. An der gleichen Gas- die flasche hängt auch noch ein Warmwasserbe- n- reiter, den sie nur aufzudrehen braucht, um icht in Sekundenschnelle heiges Wasser der ge- Sen Wünschten Temperatur zapfen zu können. So Der kann die Hausfrau also auch in ihrem Schre- zich bergarten-Haushalt mit dem Energie- Kom- Fall fort der Stadt rechnen. Es gibt deshalb auch N ein Festtags-Mittagessen, so vielgestaltig wie 2u Hause, am Nachmittag duftend- frischen Bohnenkaffee und abends den gewünschten aromatischen Tee. Hinterher sitzt die Fami- lie plaudernd im Garten oder zieht sich, wenn es zu kühl wird, in die strahlende Helle des Gartenhauschens zurück. Die moderne Leuchte an der Decke wird selbstverständlich auch aus der Gasflasche gespeist. 5 Wenn die Familie schließlich am späten Abend heimwärts fährt, fühlt sich jeder so recht ent- spannt und erholt. Das neue„Sechs-Tage-Ren- nen“ kann beginnen. 0 f Unser Wetterbericht Ubersicht: Die Luftdruckverteilung ist über Mitteleuropa außerordentlich flach, woran sich Zunächst wenig ändert. Es bleibt deshalb der Sommerliche Charakter der Witterung erhal- ten, doch kommt es allmählich zur Ausbil- dung kleinerer, z. T. gewittriger Störungen. Vorhersage: Teils heiter, teils wolkig, höch- stens später auch etwas gewittrig, warm, Höchsttemperaturen über 25 Grad. Am Sonn- 1 nicht mehr ganz 4 teilweise schwül und gewittrig. 8. Ueberfall auf 22 jähriges Mädchen Täter verursacht auf der Flucht Verkehrsunfall Der Polizeibericht wies in dieser Woche be- reits auf einen gemeinen UVeberfall hin, der sich am Dienstagabend gegen 22 Uhr zwischen Mann- heim-Seckenheim und Mannheim-Rheinau ereig- nete. Zu dem genannten Zeitpunkt wurde eine 22 jährige Angestellte, als sie den Radweg der Landstraße 542, etwa 100 m vom Wasserturm- Ortsausgang Mannheim-Seckenheim in Richtung 5lannheim- Rheinau befuhr, von einem unbe- kannten Radfahrer überholt und vom Rad ge- stoßen. Der Unbekannte, der sich zreifellos an dem Mädchen vergehen wollte, kam aber durch die heftige Gegenwehr nicht zum Ziele. Er schlug jedoch auf das Mädchen derart ein, zerrte es auf einen Kartoffelacker usw., so daſs es ernstliche Verletzungen davontrug und sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Nach- dem der Täter geflüchtet war, konnte sich die Angestellte gerade noch zur Landstraſse schlep- pen, wo das Mädchen zusammengebrochen auf- gefunden wurde. Kurze Zeit nach diesem Ueberfall kam es in der Meersburger Straße, Heke Meſskircher Straße zu einem Zusammenstoß zwischen zwei Rad- ſahrern, von denen der eine, wie vorher der Täter des Ueberfalls, ohne Licht fuhr. Der Zu- letzt genannte Radfahrer, der auch zu Boden fiel, erhob sich jedoch sofort wieder und fuhr eilig davon, ohne sich um den 2. Verkehrs- teilnehmer, der sich auch verletzte, zu kümmern. Es besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, daſb es sich bei dem den Verkehrsunfall verursachen- den Radfahrer auch um den Täter des Uerber- falls handelt. Der Unbekannte ist ca. 22—25 Jahre alt, ca. 170-175 em groß, hat dunkles, zurück- gekümmtes Haar und sprach vermutlich Mann- heimer Mundart. r trug ein kariertes Hemd. In Anbetracht des äußerst gemeinen und ge- führlichen Vorgehens des Täters bittet die Kri- mininalpolizei um die Mithilfe der Bevölkerung. Wer hat Wahrnehmungen gemacht, die in Zusammenhang mit den Straftaten stehen kön- nen? Wer hat am Dienstag-Abend die beschriebene Person in der Nähe des Tatortes des Ueber- falls oder auf der Flucht gesehen? Es besteht die Möglichkeit, daß der Täter durch den Abwehrkampf bezw. den Verkehrs- unfall Verletzungen erlitt. Bei welcher Person wurden entsprechende Ver- letzungen festgestellt? Das Fahrrad des Täters dürfte beschädigt sein. Wer hat solche Beschädigungen festge- stellt? Personen, die sachdienliche Hinweise geben Können, werden gebeten, sich mit der Kriminal- polizei Mannheim— Auswertungsabteilung, L 6, 1, Zimmer 318, Tel. 58041, App. 260 od. 261, in Verbindung zu setzen. Von privater Seite wurde für Hinweise aus der Bevölkerung, die zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung bis IM. 500.— aus; gesetzt; Verteilung unter Ausschluß des Rechts- Weges. Filmschau HELVETIA.„Die Zwillinge eine heitere und unbeschwerte Farbfilmkomö- die, bei der gleich zwei Zwillingspärchen mit — und füreinander in die Heiratspläne allzu Sleschäftstüchtiger Eltern eingreifen d sich schließlich ihr eigenes happy end gestalten. Mit Joachim Fuchsberger mühen sich die beiden vom Zillertal!“ Zwillingspaare Ilsa und Jutta Günther, Alice und Ellen Kessler, wie Karin Dor und Hans Moser um den flotten Ablauf einer Handlung, die Humor, Musik und Cebermut in reichem Maß bietet. Im zweiten Programm„Die Meute lauert überall“, ein Film aus den harten Tagen des Wilden Westens mit realistischer Abenteuerer- lust gezeichnet. 5 * PALAST.„Hinein“!— der in Rekordzeit her- gestellte Film von der Fußballweltmekster- schaft in Schweden. Man mud diesem Film ge- nade wegen der Rekordzeit der Herstellung einiges nachsehen, aber noch einmal rollen die wichtigsten Spiele und die besten Szenen nun in Zeitlupe ab. Man erlebt dabei die schwedi- schen Städte, sieht die Trainings vorbereitungen der einzelnen Mannschaften, steht mitten unter den Zuschauern und hört vor allen Dingen die ganz ausgezeichneten Kommentare von Heribert Meisel. Eine letzte, wenn auch für uns nicht ganz erwartete, Reminiszenz eines großen Ge- schehens, die jeden Fußballfreund interessieren dürfte. 8 INSEL.„Junger Mann, der alles kann“, ein Film, der von köstlichen Einfällen nur 80 strotzt. Denn der junge Maler, der seine Bilder micht los wird, der junge Pianist, der ohne festen Job ist und schließlich ein junger Koch bieten ihre Künste berufstätigen Damen als Haushaltshilfe an. Dabei sorgen dann Georg Thomalla, Peer Schmidt und Erik Schumann Kür Humor und Verliebtheit und schließlich Für ein kaum erwartetes glückliches Ende der metten story. Im zweiten Programm„Gegen alle Gewalten“— ein Streifen, der das Drama eines jungen Mannes schildert, der den Reich- tum erobern wollte und daran zerbrach. * Wir gratulieren Den 380. Geburtstag feiert heute Frau Maria Grimm geb. Hauck, Freiburger Straſse 44. Der Hochbetagten wünschen wir gute Gesund- heit und einen weiteren schönen Lebensabend. Der Knoten im Taschentuch Wenn wir doch nur nicht so vergeßglich wären! Im Augenblick, da wir uns etwas Wichtiges vornehmen oder von jemandem einen Auftrag erhalten, erscheint es uns leicht, Alles zu behalten, und die Mahnung eines an- deren, auch ja nichts zu vergessen, tun wir gern mit überlegener Miene ab, Doch schon Kurze Zeit später haben andere Eindrücke die Erinnerung an unsere Vorhaben völlig ver- Wischt. Das Gedächtnis hat uns im Stich gelassen und sich sträflicherweise wie das Vielzitierte Sieb verhalten. Da haben sich nun manche Menschen kleine Hilfsmittel ausgedacht, die in einem solchen Falle ihr Erinnerungsvermögen unterstützen sollen. Ein sehr beliebtes ist der„Rnoten im Taschentuch“. Notizzettel verlegt man nur Allzuleicht, aber das Taschentuch nimmt man doch immer wieder zur Hand, und dabei be- merkt man dann die geknotete Gedächtnis- Stütze. Nur ist leider damit auch nicht immer gesagt, daß einem gleich auch der Grund ein- flele, weswegen man zuvor diesen Knoten Tabrizierte. Denn der unschuldige Taschen- tuchzipfel sagt nichts darüber aus, ob er an einen Telefonanruf erinnern sollte oder daran, daß wir den Handwerker wegen des tropfen- den Wasserhahnes bestellen wollten, ob wir das Geburtstagsgeschenk für Tante Erna be- sorgen oder daran denken müssen, endlich das Buch in der Bücherei umzutauschen. Wohl dem, der sich noch ins Gedächtnis zurückrufen kann, bei welcher Gelegenheit und unter wel- chen Umständen er den Knoten gemacht hat, denn dann fällt ihm in diesem Zusammenhang auch meist wieder sein Sinn ein. Wem das aber nicht gelingt, der wird vergeblich sein Gedächtnis durchforschen, wenn es mm nich; kreundlich selbst zu Hilfe kommt, dann kann en auch ein noch so kunstvoll geknotetes Schentuch nichts helfen .. Pilze sind gut und böse Schmarotzer begleiten unser ganzes Leben— Krankheitsträger und Krankheitstöter Wenn heutzutage von Pilzen gesprochen wird, dann ist nicht mehr nur von schmack- haften Pfifferlingen und Trüffeln die Rede. Und wenn die Pilze als Gefahrenherd bezeich- net werden, dann geht es ebenfalls nicht nur um das böse Gift etwa des Birkenreizkers oder Schwefelkopfes. Pilze sind allgegenwär- tig im Alltag als verderbniserregender oder Wwohlschmeckender Schimmel, als Krankheits- erreger oder als scharfes Schwert im Kampf gegen die Krankheit. Für den Botaniker unterscheiden sich die Pilze von allen anderen Pflanzen dadurch, daß sie kein Blattgrün bilden und darum die Koh- lensäure der Luft nicht zur Nahrung verarbei- ten können. Sie sind darauf angewiesen, die Aufbaustoffe ihres Zellgewebes aus bereits gebildeten Nährwerten zu entnehmen. Darum fristen sie im großen Haushalt der Natur das unansehliche Dasein der Schmarotzer und Fäulnisbe wohner. Bevorzugter Aufenthaltsort sind Lebewesen und Pflanzen, deren organi- sche Ordnung geschwächt oder gar zerstört ist, Aber auch vor dem Gesunden machen sie nicht Halt. Das weite Reich der Pilze ist noch nicht end- gültig erforscht, wenn auch gerade die letzten Jahrzehnte seit der Entdeckung der Antibio- tica die Ubersicht beträchtlich erweiterten. Allein der Entdecker des Streptomyeins unter- suchte viele Tausende von Schimmelpilzen, die aus dem Erdreich in allen Ecken und Enden der Welt geborgen worden waren. Die moderne Heilkunde hat alle Schlupfwinkel der Erde durchstöbert auf der Suche nach unbe- kannten Arten. Pilze gedeihen überall da, wo auch Pflanzen und Tiere leben und damit eine Voraussetzung für ihren Stoffwechsel gegeben ist. Sie alle haben miteinander gemeinsam die Vorliebe für feuchte und warme Luft. Feinde des Bauern Je besser die Lebensbedingungen sind, um so schneller vermehrt sich diese Gruppe der Pflanzenwelt. Pilze sind Kosmopoliten und springen über Ländergrenzen. Wie rapide sich ihre Eroberungszüge vollziehen, zeigt das Vordringen der Kartoffelkrankheit, Phythoph- tora, die hierzulande einmal unbekannt war, aber heute zusammen mit der eng verwand- ten Peronospora kostbare Felder verwüstet, die Ernteerträge vermindert und der Forst- und Landwirtschaft schwere Schäden zufügt. Ein Kartoffelacker, der von der Kraut- und Enollenfäule befallen ist, bietet nicht nur einen trostlosen Anblick; mit den Früchten Wandern die Pilze in Mieten und Keller, wo sle das begonnene Zerstörungswerk fortsetzen. Die Peronosporalkrankheit ist in den deut- schen Hopfenfeldern so zurückgedrängt, daß sie in den letzten dreißig qahren keine schwer- wiegenden Ernteverluste mehr verursachen Konnte. Wirksame Waffe im Kampf gegen den Pilz waren dabei Kupferspritzmittel wie Viti- gran, das sowohl vorbeugend als auch behan- delnd eingesetzt wird. Noch immer aber lei- den die Winzer unter dieser Krankheit und unter dem ähnlichen Pilz„Roter Brenner“, Während sich ein anderer Pilz, Cercospora, der Zucker- und Futterrüben annimmt. Heilmittel aus Pilzen Die Entdeckung der Antibiotica fällt in das Jahr 1929. Damals erkannte der englische No- belpreisträger Sir Alexander Fleming die wachstumshemmende Wirkung, die von be- stimmten Schimmelsorten auf Bakterienkultu- ren ausgeübt wird. Weil diese Pilze bei star- ker Vergrößerung wie Pinselchen aussahen, wurde das erste antibiotische Heilmittel auf den Namen Penieillin getauft. Mehr als ein Jahrzehnt mußte noch vergehen, ehe die Ent- deckung der Menschheit nutzbar gemacht Wurde. Heute gibt es eine ganze Reihe von Antibiotica, die im großen Rahmen von der chemischen Industrie gezüchtet werden. Heute ab 14 Uhr, bis Sa Alte Apotheke. Telefon 8 62 2 Aus der christlichen Welt Papstbotschaft zum Katholikentag In einem Schreiben an den Bischof von Ber- lin, Dr. Julius Döpfner, hat der Substitut im Päpstlichen Staatssekretariat, Msgr. Dell Ac- qua, mitgeteilt, daß Papst Pius XII. hoffe, an- jäglich des 78. Deutschen Katholikentages eine Radiobotschaft nach Berlin senden zu können. Weiter heißt es in dem Schreiben wörtlich: „Euer Exzellenz aber, wie allen, die bei der Vorbereitung des bevorstehenden Deutschen Katholikentages tätig sind, erfleht Seine Hei- ligkeit Gottes reichsten Gnadenbeistand und sendet Ihnen allen von Herzen den Apostoli- schen Segen.“ Gottesdienst in allen Kirchen Deutschlands Zu feierlichen Gottesdiensten sollen sich die Teilnehmer des 78. Deutschen Katholikentages in Berlin und die Katholiken in allen Teilen Deutschlands in ihren Pfarrkirchen am Abend des Festes Maria Himmelfahrt am 15. August zusammenfinden. Die Katholikentagsteilneh- mer in Berlin versammeln sich zu einem Pontifikalgottesdienst um 20 Uhr im Olympia- stadion, das 100 000 Menschen aufnehmen kann. Zur gleichen Zeit beginnen in allen Pfarrkirchen Deéutschlands Gottesdienste, die dem Anliegen des 78. Deutschen Katholiken- tages gewidmet sind. Im Berliner Olympia- stadion und in allen katholischen Kirchen Deutschlands wird für die Kirche„Regina Martyrum“ gesammelt, die in der Nähe der Hinrichtungsstätte Berlin-Plötzensee erbaut Werden soll. Sowjetzone droht den Bischöfen Die„Neue Zeit“, das Organ der Ost-CDU, hat erneut zur Erklärung der Bischöfe von Nordrhein- Westfalen zur Landtagswahl Stel- lung genommen und mit„Rückwirkungen auf die kirchenpolitische Lage in der DDR“ ge- droht. Das Blatt weist darauf hin, daß die Oberhirten der Zone bisher regelmäßig an den Beratungen der Fuldaer Bischofskonferenz teilgenommen hätten. Es erhebe sich die Frage, ob der Hirtenbrief auch in ihrem Na- men erlassen wurde.„Sonst wäre abzuwarten, in welcher Form sich diese Oberhirten im Be- reich der DDR von dem Verhalten von Kardi- nal Frings abgrenzen werden.“ Die„Neue Zeit“ spricht von einer„Verschlechterung der Beziehungen zur katholischen Kirche in der DDR und behauptet, sie habe ihren Grund darin, daß„die gesamte katholische Hierarchie zur Unterstützung Adenauers eingespannt Wird“. An den Gläubigen selbst läge es,„hier Unerfreuliches zu verhindern“. „Familienplanung“ und Geburten- beschränkung Weltkonferenz der anglikanischen Kirchen vor schwierigen Problemen Rund 320 Bischöfe der anglikanischen Kir- chen in allen Erdteilen sind in London zu der alle zehn Jahre stattfindenden Lambeth- Konferenz versammelt. Ein festlicher Gottes- dienst in der Kathedrale von Canterbury lei- tete die Konferenz ein, die sich dann zu fünf- Wöchigen geheimen Beratungen über einige der umstrittensten Gegenwartsprobleme des Eirchlichen und des öffentlichen Lebens in die Räume des Lambeth-Palastes in London, des Amtssitzes des Erzbischofs von Canterbury, zurückzog. Die Bischöfe, die 40 Millionen Angehörige der anglikanischen Gemeinschaft vertreten, haben sich fünf Themen gestellt: 1. Die Bibel, ihre Botschaft und ihre Autorität, 2. Fort- schritte in der anglikanischen Gemeinschaft, 3. der Katechismus und Grundsätze seiner Revision, Priesterprobleme, 4. die Beilegung von Konflikten zwischen und in den Völkern, 5. die Familie in der modernen Gesellschaft. Unter diesen fünf Titeln verbergen sick Probleme, die mit Explosivstoff geladen sind und zum Teil in Großbritannien in letzter Zeit bereits im Mittelpunkt eines lebhaften Meinungsstreits standen. Das Vertrauen zum Bibelwort als wichtigstem und oft einzigem Leitfaden des Glaubens ist nach dem Urteil maßgeblicher Theologen in der Kirche von England in einer Krise. Der Offenbarungs- charakter der Bibel wird angezweifelt. Die größte Aufmerksamkeit hat schon vor Beginn der Konferenz das fünfte Diskussions- thema„Die Familie in der zeitgenössischen Gesellschaft“ gefunden. Der Konferenz liegt ein Bericht vor, der von führenden Theolo- gen, Medizinern und Soziologen ausgearbeitet worden ist, Die Kirche von England wird ge- drängt, vor allem in Fragen der kirchlichen Trauung, der Taufe, der Ehescheidung und der Geburtenkontrolle eine liberalere Haltung einzunehmen. Es wird vielfach erwartet, daß die Konferenz in ihrem Abschlußbericht eine grundsätzliche Rechtfertigung der Empfäng- nisverhütung vom moraltheologischen Stand- punkt geben wird. Der vorliegende Bericht über„Die Familie in der zeitgenössischen Gesellschaft“ empfiehlt dies praktisch. Vorsorge für Schutz des Weihnachtsfestes Wegen der starken Beachtung, den das im vergangenen Herbst von der Evangelischen Akademie Iserlohn veranstaltete Soester Ge- spräch über den Kitsch in der Weihnachts- Werbung in der gesamten Bundesrepublik fand, ruft die Akademie zum zweiten Male Fachleute aus Werbung und Wirtschaft für den 11. Juli zu einer Tagung nach Iserlohn zusammen, die unter dem Thema„Der Schutz des Weihnachtsfestes in der Gffentlichkeit“ Steht. Diese zweite Gesprächstagung wurde mit Absicht in den Sommer gelegt, damit ihre Ergebnisse sich bereits bei der diesjähri- gen Weibnachtswerbung praktisch auswirken können. 5 1 Großkreuz für deutschen Abt in Brasilien 5 Das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verlien der Bundespräsident dem Benediktinerabt Boni- faz Jansen in Olinda Gernambuco). Die Aus- zeichnung wurde durch die deutsche Botschaff in Brasilien überreicht.. i Nacht- biw. Sonntagsdienst der 4 be N 5 19.9 Südweſſd. Aundſchau Sensationelle Aussagen im Gestapo- Prozeß Kronzeuge der Staatsanwaltschaft schonte sich selbst nicht Um dswy). Sensationelle Aussagen im 11 mer Einsatzxommandoprozeß machte der Kronzeuge der Staatsanwaltschaft, der 51 Jah- gegeben, damit man ihm nicht nachsagen Könne. er wolle etwas verschweigen. Der Zeuge war außerdem bei den Erschießungen von Garsden(201 Opfer), Georgenburg(322 Opfer) und in Wirballen(mindestens 230 Opfer) zu- gegen. r hatte überall die Aufgabe, die Wert- sachen der Ermordeten in Verwahrung zu nehmen. In Georgenburg mußte er außer- dem auf Anordnung des Angeklagten Böhme noch weitere Juden in den Häusern zu- sammensuchen, da Böhme die ursprüngliche Zahl von etwa 170 Personen zu gering er- schienen War. Gehrke gab auch offen zu, daß Schlechter Baugrund für den Landtag Probebohrungen auf dem künftigen Baugrund Stuttgart sw). Beim Bau des neuen Landtagsgebäudes in Stuttgart wird mit er- heblichen Fundierungsschwierigkeiten gerech- net. Baudirektor Schwaderer, der Leiter der Bauabteilung der Oberflnanzdirektion, der das für den Bau in Aussicht genommene Aka- demiegelände zwischen Neckarstraße und Neuem Schloß besichtigte, hofft, dag in den nächsten Wochen Probebohrungen auf dem Platz vorgenommen werden können. Die Boh- Fakistanischer Minister in Mannheim Mannheim(sw). Der pakistanische Landwirtschaftsminister Mian Jaffar Schah besichtigte dieser Tage die Firma Heinrich Lanz AG in Mannheim. Der Minister Iieg sich die einzelnen Betriebsabteilungen zeigen und probierte anschließend einen Bulldog und einen Mähdrescher selbst aus. Mian Jaffar Schah befindet sich auf einer Europareise, die ihn nach dem Besuch von England und der Bundesrepublik noch nach der Tschecho- Slowakei und nach Ungarn führen wird. rige ehemalige Kriminalkommissar Wil er in Georgenburg und Wirballen selber mit- rungen zur Untersuchung des Untergrunds e Gehrke. Seine Ankündigung,„Ich will geschossen habe. Er sagte, um den Untergepe-— notwendig, W. II 1 der„Akademie“ Karlsruhe dsw). Im Sommersemester Fragen beantworten und weder mich selbst nen Hemmungen zu nehmen, hätten die„lei- das alte Nesenbachbett durchführt und daher 1958 studieren an der Technischen Hochschule noch andere schonenlé, machte Gehrke, der tenden Männer“ stets selber mitschießen müs- f vorher vom Gericht darauf aufmerksam ge- sen.„So wie ich Böhme kenne, hat er schon Die Pläne für den Landtagsneubau werden 674 Ausländer. Die ausländischen Studenten macht worden war, daß er sich selbst nicht zu belasten brauche, in einer fast an Selbst- mitgeschossen.“ Architekten Kurt Viertel weiter bearbeitet. einzelnen Fakultäten sind wie folgt bel 925 8* 75 2 8 8 W 2 3 5** 11 8 51 1 0 4 7 25 4 5 Vernichtung grenzenden Weise wahr Im Verlauf der weiteren Vernehmung Gehr- Ob noch vor den Parlamentsferien eine Ent- Mathematik und Physik 358, Chemie 4 1. S**. 5 73 4 5 i i 7—+. J. 2 371 378 7 J 5 17— 5 Der Zeuge, seit 1936 bei der Gestapo, war kes konnte man hören, daß das Exekutions- scheidung über den genauen Standort des Neu- Pharmazie 375, Technische Volkswirtsch. n des Rußhlandfeldzuges nach H dem Krieg war er rt. 1952 ging er als en. Erst am 16. Juni kurz vor Be Pilsit versetzt worden bis zum Jahre 1948 in Waldarbeiter nach Schv aus diesem Gesichtspunkt heraus auch selber kommando der Gestapo und des SD mit dem Angeklagten Böhme an der Spitze nach den Exekutionen von Georgenburg und Wirballen in litauischen Gasthäusern gemeinsam zu Mit- gegenwärtig von dem beauftragten Mainzer baues innerhalb des Akademiegeländes fallen Kann, bezeichnete Baudirektor Schwaderer als lich. Das seit dem Auszug der früher dort brachten Polizeidienststelle ziemlich Unit stammen aus 47 verschiedenen Ländern. Die 249, Architektur 467, Bauingenieurwesen 864, Vermessungswesen 55, Maschinenbau 1343 und Elektrotechnik 709 Studenten. Unter den Stu- dierenden befinden sich 274 Stuc Nen 1958 wurde er dort auf Verlangen der deut- tag gegessen und Schnaps getrunken hatte.. rloste Gelände, 3 n der. Keine Gnade für die schlimmsten aller Mörder, schen Behörden festgenommen und ausgelie- Die Zeche wurde jeweils mit dem Geld be- e. beliebten Aufenthalt für die Automörder! Eine nie gekannte Art,. ein fert, Zur Zeit befindet er sich in Unter- zahlt, das man den ermordeten Juden vorher zweifelhafte Personen und Pärchen wurde, neuer Typ von Mördern fährt in gestohlenen suchungshaft. abgenommen hatte. Ferner wurde auch ein Ex- Soll auf alle Fälle in den nächsten Tagen ein Automobilen über Land und erschießt in sinn- Die Sensation seiner Vernehmung war sein Holungsaufenthalt von 25 Angehörigen der etwas freundlicheres Aussehen erhalten. loser Wut harmlose Menschen. Zwei brave Fa- Eingeständnis, daß er selbst im August 19 Staatspolizeidienststelle Tilsit in dem Utau- Hinter einem Heuwagen die Straße u t miliepväter wurden im Landkreis Bonn auf mit einem Kommando der Gestapo Tilsit auf ischen Ostseebad Polangen aus derselben trü- Fr 815 k e 5 8 N diese Weise getötet. Neun unmündige Kinder Befehl des Angeklagten Gestapoleiters Böhme ben Quelle finanziert. die 1 1 30 Jahre alte Frau, stehen ohne den Ernährer da. Wohin soll das und in Gegenwart des Angeklagten Kriminal- 55 1. Strabe erauerte wer inen dleuwnen us kahrend wen cke Cesetes, die die Lerbtecher kommissars Harms eine Massenerschießung 8 Srduerte, wurde dabei einen Meter richten sollen, noch aus einer Zeit stammen, Jüdischer Frauen und Kinder vorgenommen hatte. Nach seinen Angaben hatten diese Frauen in einem Barackenlager bei Heyde- krug im Memelgebiet„in größtem Elend“ ge- lebt, Sie wurden dann gruppenweise zum Erschießgungsort geführt und zusammen mit ihren Kindern durch Genickschüsse getötet. Gehrke sagte unter Tränen, seiner Erinnerung nach habe es sich um etwa 60 Frauen und Kinder im Alter von sechs Jahren aufwärts Bild!“ Betrunkener wollte von der Brücke springen Kalserslautern Gdsw). Wegen Ver- kehrsgefährdung, Selbstmordabsichten und Trunkenheit hat die Polizei in Kaiserslautern Vorübergehend einen 28 jährigen Hilfsarbeiter in Gewahrsam nehmen müssen. Wie die Po- lizei mitteilte, war der stark angeheiterte Mann ohne Rücksicht auf den lebhaften Ver- kehr über die Ost-West-Achse von Kaisers- lautern getorkelt. An einer Uberführung hatte Vor dem Gehweg von einem Personenwagen angefahren und so schwer verletzt, dag sie später im Krankenhaus starb. Fünf Verletzte bei einem Autounfall Freiburg(sw). Ein schwedischer Perso- nenwagen, dessen Fahrer, vermutlich nach der Verkehrsgewohnheit in seinem Lande, auf der Landstraße nach Tiengen bei Freiburg zu Weit nach links geraten war, stieß frontal mit einem entgegen kommenden deutschen Perso- da es keine Automobile gab? Wir leben in einer Welt der gesteigerten Kriminalität, und die NEUE greift das Problem an Hand von Fotos mit aller Klarheit auf. Die Forderung, die Po- lizei mit den Mitteln zu versehen, die ein mo- dernes Gangstertum noch moderner bekämpfen, darf nicht unerhört bleiben. Diese Bilder in der Nummer 28 zu den Verbrechen der Automörder und über das Sprengstoff-Attentat von Sprend- lingen bei Frankfurt, das einem russischen Emi- gehandelt. Es war ein scheußliches er einem anderen Straßenpassanten angekün- nenauto zusammen. Fünf d 3 grantensender galt, geben die Situation in aller Fügte der Zeuge hinzu. Von dieser Erschie- digt, er Werde in wenigen Minuten die Brücke teiligten, drei At ene An e Dramatik wieder.— Außer den vorzüglichen Bung war bisher im Einsatzxommandoprozeß binabspringen. Nach seiner Ausnüchterung in wurden verletzt, vier von ihnen so schwer,. Romanen des Textteils sind es vor allem die überhaupt noch nichts bekanntgeworden, sie einer Arrestzelle der Polizei blieb von seinen daß sie in die Freiburger Klinik gebracht genberichte, die von der NEUEN IIIu- war auch in der Anklageschrift nicht aufge- Selbstmordplänen nur noch ein kräftiger Kat- werden mußten. Es entstand ein Sachschaden Strierten seit Jahren so vorbildlich gepflegt 5 führt. Gehrke sagte, er habe sie nur an- Zenjammer übrig. von 8500 DM. 5 cverden. 8 hoff . f 1 81 1— 1 1 5 bere a 3 5 5 1 eine Unserer lieben Großmutter, Frau Moderne Kinderwagen 1 9 Sli (veuwertig) 1 Kthol. Kirch: Ken Fan MARIE GRITA ee Kathol. Kirchengemeinde Seckenheim e zu Ihrem 80. Geburtstage hell ff i Kor ö 8 S Che 1 om die herzlichsten Glücwünsche. Kloppenheimerstr. 55— Wes 11 Alle: Von Arthur, Marianne u. Urenkeln 5„ senntag, 20. 15 Nentag. 27. Juli 1858 ff kreie Fünen, den 12. Juli 1958 Gehl. Schlafzimmer 0 auf dem Kirchplatz und in den Räumen des Schwesternhauses 895 F lane bade Wohltätigkeits-B 0 * 3 flammiger Gasherd IgKells- Bazar 3 2 2 7 5 871 Fußballvereinigung 1898 e. V., Mannheim Seckenheim 9 175 gut erhalten, zu verkaufen. 68 K— 5 050 Elnladung. Zähringer e Zis Gumsten unserer Kindergärten 1 80 Heute Samstag, 12. Juli 1958, abends um 21 Uhr findet im 2 bess Saale„Zum Badischen Hof“ unsere diesjährige— Musik: e TO MBO LA Kan! R kapelle RUDI TRIEBSKORN a 5 1 Jahres- Hauptversammlung optmer Letner Schießstand 5 Seckenheim Künstler: 1 0 ziegler/ Tedd Die Tagesordnung liegt im Versammlungsraum auf und ist 5 3 8 9— e Montag ab 15 Uhr: im Aushangkasten des Vereinslckals einzusehen. Ebenso Kurt Wilhelm/ F. Schilling- g können schriftl. Anträge im Vereinslokal abgegeben werden, 1 f f Unsere Mitglieder und alle aktiven Spieler werden gebeten, 5 3 Sitarros u.a. m. Kinderbelustigungen an dieser ordentlichen Versammlung teilzunehmen, Lieferant aller Krankenkassen 5 17 51* Der Sonnenschutzbrillen in allen i evölkerung ist hierzu recht herzlich eingeladen. Preislagen/ Fachm. Anpassung An die verehrl. Einwohnerschaft in Mhm.-Seckenheim Auch in diesem Jahre sind die Bäckerei- Inhaber wieder 5 5 übereingekommen sich selbst und Ihren Angestellten einen Betriebsferien kurzen Erholungsurlaub einzuräumen. e 5. 25 die 32 cherwerkstätten von Seckenheim 100 Nach einer gemeinsamen Beschlußfassung sind wöchentlich und Süsel 5. DiE CNE SsNHEHR 1 folgende Bäckereien geschlossen! f 5 7 rung 1. Woche vom 21. Juli bis 27. Juli 1988 vom 11. bis 23. August. stellt Freiwillige ein Bed Hermann Umminger— Hans Schauer 1955 bitten unsere werte Kundschaft, dies zur 1 418 8815 2. Woche vom 28. Juli bis 3, August 1958 enntnis zu nehmen. 2 8 Bernhard Muschelknautz Die S Pioniertruppe 2 2. Woche vom 28. Juli bis 31. Juli 1959(4 Tage) 8 A 81 4 Senne des Heeres. Alter 17. 29 Jahre, Ihr 5 Wilhelm Stumpf 88 5 3 3 e Kreiswehrersatzamt erteilt Auskunft 3. Woche vom 4. August bis 10. August 1958 8 5 0 Karl Spannagel Helmut Grampp 5 und nimmt Bewerbungen entgegen, 4. Woche vom 11. August bis 17. August 1958 5 Rudolf Schmich— Fritz Steiner 7 5 3 77 1 85 Woclie om 18. August pis 24. August 1958 Wir haben einige günstige Posten 8 An e für Verteidigung(FP 4/519 Hermann Sitzler 75 Bonn, Exmekeilstraße 27 6. Woche vom 25. August bis 31 August 1958 Kinder-, Damen- 5 Ich erbitte Merkblätter und Prospekte über die Pioniertruppe— andere. 5 8 5 Truppengattungen bzw. Dienstzweige in Heer— Luftwaffe— Marine“ 5 5 U. Merren-Sehuhe 5 1 Name Vorname Jahrg. 7. Woche vom 15. September bis 21. September 1958* er, Alfons Weber z Uu star k herabgesetzten Preisen Schulbildung 5 Beruf 15 solange Vorrat und Größen vorhanden sind. Straße 5 8 5) Zutreflendes unterstreichen. 55 Vereins-Kalender 19 Schuhhaus Weickum& Co. 0 5 5 Salamander-Alleinverkauf 5 Liedertafel 1907. Heute 20 Uhr Probe. Der Verein beteiligt 2 8 5 8 85 sich morgen Sonntag am Freundschaftssingen in Feuden- Telefon 86305 Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche— heim. Abfahrt per Omnibus 12.48 Uhr ab Rathaus. Erlöser- Kirche 5 Männergesangverein 1861. Morgen Sonntag Abfahrt 7.30 Uhr Sonntag, 13. Juli du . 8 ab Rathaus nach Feudenheim. a Das Opfer bleibt in unserer Gemeinde. 151 Sportverein 07(Fußball-Abteilung), Jugend morgen Sonntag N ti 1 H 1 M U— 8.15 Uhr Gottesdienst, Suebenheim 10.30 Uhr in Mannbeim auf dem Phönixplatz, Spiel um. Ona e er Ann el 9.30 Uhr Kindergottesdienst, Suebenbeim 15 die Kreismeisterschaft. ö 8 5 9.30 Uhr Hauptgottesdienst, Erlöserkirche (Handball-Abteilung). Schüler heute Samstag, 16 Uhr in Spielplan 11.00 Uhr Kindergottesdienst, Erlöserkirche ge Neckarau gegen VIL. Abfahrt 15 Uhr. Jugend morgen Sonntag, 13. du 18.00 18.30„Die Jungf orleans“ Für di 20,00 Uhr Fröhlicher Abend der Jugend im Vereins- 10 Sonntag, 10.30 Uhr in Brühl gegen TV. eines Haus rann. Jugendbübne Gr. Nr. 1855 haus. Zur Aufführung kommt das Lustspiel 81 8 7. 1 15 1 20 0 eines Ban N Fee d ane em Montag, 14. Iuli 5 X 55 auf dem Waldsportplatz. Mittwoch, 16. Juli, 20.3 1 r.& und freier Verkauf 5 ntag, 14. Juli „Kaiserhof“ letzte Besprechung und Ausgabe der Unter- Montag, 14. Ju 20.00 21.48„Elektra, Oper von Richard Strauss. 20.00 Uhr Frauenbund(Konfirmandensaal). lagen für München. Großes Haus Für die Th.-Gem. Nr. 53016360 20.00 Uhr Jungmännerkreis(Heim) 55 Turnverein 1898. Schüler und Schulerinnen treffen sich um F 5 au Vin 0 i ler 14 Uhr in der Turnhalle zur Abfahrt zum Sportfest des cent Carroll. Miete 0. Halbgruppe 1. 8 r Frauenbund, Suebenheim 5 8 VfR im Stadien Mannheim. II. Vorst., Th.-G. Gr. G u. freier Verk. 20.00 Uhr Mädchenkreis II(Kinderschule) 5 n j 8 a 45„Die lusti Witwen, te.. N 1 ee e — 8 1— n ier Verkau 1 5„ Jul Ilvesheim, Die Schüler spielt um 16 Uhr in Jlvesbeim. Dlenstag, 15. Juli 19.00 2.30„Die Jungfrau von Orleans, Miete G, 19.22 Uhr Abfahrt(Rathaus) des Mädchenkreises II Heute 20.30 Uhr auf dem Halbfeld bei der Turnhalle Kleines Haus N e Th.-Gem. zum Besuch der„Boten“ e y„„ 6 8 N Großes Haus 5 a Stellung un er Verka 5 5 5. 10 Uhr ab Turphalle. Die 2. und 1. Mannschaft spielen Mittwoch, 16. Juli 20.00 22.45„Der Besuch der alten pames Miete Donnerstag, 17. Juli 0 um 9.45 Ubr bezw. 11 Uhr in Nußloch. Abfahrt 8.45 Uhr lemnes Haus tot, Halber. I. 12. Vorstellung und 20.00 Kirehene robe 5 5 N kreler Verkauf 5 5 20.00 Uhr Mädchenkreis I(Kinderschule) und 9 45 Uhr mit PKE W ab Tumball eee. 5 *