00 2 2 2 1 0 5 7 1 2 2 1 ir 5 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Auzeigenpreise: die 6-gespaltene Milk meterzeile 15 Pig.— Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25, auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 116 Mittwoch, den 23. Juli 1958 schtschow: sei der fremde Imperialismus üb mit das, Die„Revolution“ geht weiter Von Kurt Gebauer, Beirut In Beirut geht die„Revolution“ trotz der Landung der amerikanischen Truppen weiter. Der Sender Damaskus fordert die Bevölke- rung des Libanon unaufhörlich zum Wider- stand gegen die„imperialistischen Eindring- linge“ auf. Der Präsident der Vereinigten Arabischen Republik, Nasser, sagte in seiner ersten Rede nach seinem Besuch bei Chru- „Die Fahnen der Freiheit, die heute über Damaskus, Kairo und Bagdad we- hen, werden bald auch in Amman und Beirut flattern.“ Der„heilige Marsch“ des arabischen Nationalismus könne von Niemandem mehr aufgehalten werden. Der libanesische Ministerpräsident Sami S-Sulh antwortete, der„heilige Marsch“ sei von Verbrechern, Bombenanschlägen, bestiali- schen Morden, Brandschatzung der Wohnun- gen und Blut gekennzeichnet. Nicht vom We- sten, sondern von Kairo und Damaskus aus Syri- strömt und sche Grenze in den Libanon eing Wolle dieses Land auf seine Linie zwingen. Der sunnitische Ministerpräsident sagte da- Was auch fast alle Christen und manche Mohammedaner im Libanon denken. Die Nachricht von der Revolution im Irak hatte unter den Christen im Libanon Pani- schen Schrecken verbreitet. Sie fühlen sich seit der Landung der Amerikaner im Liba- non sicherer. Fragt man sie:„Kennen Sie den Krieg?“, so antworten sie:„Schlimmer kann er nicht sein als das, was jetzt in Bagdad ge- Schah. Und das wäre unser Schicksal, wenn Nassers Leute hier die Macht bekommen.“ Es gibt Christen und Mohammedaner, die sich noch immer um einen Ausgleich bemü- hen und die Kluft zwischen dem christlichen und dem islamischen Volksteil überbrücken Wollen. Die Kluft scheint tief, und alles, was in den letzten Jahrzehnten aus gemeinsamem Wirtschaftlichen Interesse ein libanèsisches Nationalgefühl zu fördern schien, droht jetzt zusammenzubrechen, Auf der einen Seite ste- hen die Mohammedaner, die sich unter der christlichen„Diktatur“ benachteiligt fühlen fanatische und emotionelle Jünger des Islams und begeisterte Anhänger Nassers— auf der anderen Seite die Christen, die„ihren“ Liba- non krei und unabhängig von einem panara- bischen Reich Nassers erhalten wollen, weil sie nicht das— wenigstens politische— Schattendasein ihrer koptischen Glaubensge- nossen in Agypten teilen wollen. Ob Bier eine Lösung überhaupt möglich ist, das ist ein Schwer wiegendes Problem, von dem der Welt- Friede abhängen kann. Für die inzwischen auf 10 000 Mann ver- stärkten amerikanischen Zandungstruppen ist die weiterschwelende Revolution zunächst noch nicht existent. Wie lange dieses Zu- nächst“ allerdings dauert, das ist die Frage, die in Beirut Befürchtungen und Hoffnungen Weckt. Praktisch hatten die Amerikaner bis- her keine Tuchfühlung mit den Rebellen, Es Wurden zwar schon Schüsse aus dem Dunkel auf die Amerikaner abgefeuert und erwidert, doch gab es weder Verletzte noch Tote, Das einzige bisher gemeldete Opfer war der Pi- lot eines amerikanischen Püsenjägers, dessen Maschine auf Grund eines technischen Feh- lers abstürzte. Ein zweites Flugzeug wies bei seiner Landung Einschüsse in den Tragflächen 1855 doch kam keiner der Insassen zu Scha- en. Das Stadtbild von B rut hat sich inzwi- schen kaum verändert. Eher sind jetzt mehr Läden geschlossen als vor der Truppenlan- n d F 5 Die Amerikaner halten den Flugplatz und den Hafen besetzt. Küstenwachen, die zu- nächst in kleinen Abständen postiert worden Waren, hat man wieder zurückgezogen, Zwi- schen den beiden Brückenköpfen fahren Pan- zer und riesige Amphibienpanzer hin und her und reißen die mürbe Asphaltdecke der Stra- Ben auf. Am ersten Tag gab es noch ab und zu Beifall und Tücherschwenken, jetzt gibt es nur noch verstohlene Blicke der Genug- tuung oder des Hasses, die den Fahrzeugen folgen. Man will seine Gefühle dem anderen, dem Nachbarn, nicht offen zeigen, denn man Wein nicht, wie die Sache weiter geht und Wer morgen Beirut beherrschen wird. Diese eigenartige Situation wird durch das merkwürdige Verhältnis der amerikanischen und der libanesischen Armee zueinander noch sonderbarer. Auch wenn man nicht wüßte, daß es„protokollarische Migverständnisse gegeben hat und daß am Tag nach der Lan- Aung libanesische Panzer gegen den Flugplatz vorrückten, würde man das spüren, Zuweilen kreuzen ein Jeep mit einer libanesischen Pa- trouille ung ein amerikanischer Armeewagen die Straße, ohns daß die Insassen voneinan- der Notiz nehmen. Die libanesische„Kriegs- marine“, einige Kanonen und Küsten wach- boote, die dafür sorgten, daß der Wafkennach⸗ schub für die Opposition nicht auch über das Meer kommt, ist aus Beirut verschwunden. Neben den großen Brocken der 6. Flotte Würde sie sich auch gar zu bescheiden aus- nehmen.. 5 McMill. Eisenhower verteidigt Eingreifen im Libanon Stellte London Washington vor vollendete Tatsachen? London(dpa). Premierminister MacRil- lan hat sich in einer am Dienstag veröffent- lichten Note an Chruschtschow bereiterkläxt, die Krise im Nahen Osten auf einer Gipfel Konferenz im Rahmen der Vereinten Natio- nen zu erörtern. Er schlägt dem Sov Minister präsidenten Chrusch Derufung einer Son heitsrates der Vereint gemeinsam über die Krise Zzu beraten. MacMillans l 1„Sie(Chrusc 1 Kriegs bekannt Die Haltung der Dienstag nachmittag in radezu dramatisch aufeinanderfolgenden amtlichen Mitteilungen aus Washington und London bekannt: Noch Arn frühen Nachmittag sagte der Sprecher des Weiſen Hauses in Washington, die drei West- mächte seien sich über die Antwort an Mos dau noch nicht endgültig einig. Rnapp eine Stunde später teilte der britische Außenmi- Nister Lloyd in London im Unterhaus mit, Premierminister MacMiillan sei bereit, an einer Sondersitzung des Sicherheitsrats teil- zunehmen. Wieder eine Stunde später er- klärte der Sprecher des Weiden Hauses in Washington, die USA würden an einer Ron- ferenz der Regierungschefs im Rahmen der LIId toilneahrman Westmächte Wurde am in stimmt Gipfelkonferenz den jeder M durch ei d am D terhaus über soll auf einer rats, an der LIoY die Reg nach Möglichkeit Auf den Fal] entwürfe sich vol legungen gehe man von del Aus, die Sowz Lage 2u bring in der sie r Stimme in der Minderheit bleibe Die telbare Aufgabe einer solchen Sitzung wäre eine Re- gelung der Probleme des ibanons und Jor- daniens, aber sich auch leicht Re- gelungen im größeren Rahmen abzeichnen. Von unterrichteter Seite in London wird es nicht für ausgeschlossen gehalten, daß Lloyd mit seiner überraschenden Erklärung Washington vor vollendete Tatsachen stellen wollte. Sonst achte gerade die britische Re- gierung besonders darauf, daß eine von ihr entwickelte diplomatische Initiative erst dann bekannt wird, wenn die Empfangsländer aus- reichend Zeit zur Prüfung der Vorschläge hatten. Die zweite Erklärung des Weißen Hauses am Dienstag nachmittag war nur zwei Sätze lang, Eisenhowers Pressechef sagte dabei Wörtlich:„Ein Treffen in der Art, wie der Dritische Außenminister loyd es vorge schlagen hat, liegt sicherlich innerhalb der Möglichkeiten der UN- Charta. Falls ein sol- ches Treffen allgemein gewünscht wird, Würden auch die USA diesem legitimen Ver- fahren folgen.“ Adenauer selzt diplomatische Gespräche fort Broich-Oppert vorläufig wieder zu den UN Irak notifiziert neue Regierung in Bonn Bonn(dpa). Bundeskanzler Adenauer setzte auch am Dienstag seine Gespräche mit ausländischen Diplomaten im Palais Schaum- burg fort. Er empfing den türkischen Bot- schafter Settar Iksel auf dessen Ersuchen zu einem Gespräch. In Bonner diplomatischen Kreisen wird ver- mutet, daß sowohl die Lage im Nahen Osten als auch die deutsch- türkischen Beziehungen zur Sprache kamen. Settar Iksel soll außer- dem den Wunsch seiner Regierung vorge- bracht haben, im Rahmen der OEEC eine Wirtschaftshilfe zu erhalten. Die türkische Regierung will deswegen auch an die anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Wirtschafts- Organisation herantreten. Ob von deutscher Seite eine Zusage gemacht würde, ist nicht bekannt. Der neue Personalchef im Auswärtigen Amt, Botschafter Dr. Brolch-Oppert, wird bis auf Weiteres wieder seinen Posten als deutscher Beobachter bei den Vereinten Nationen an- treten. Broich-Oppert flog am Dienstagabend nach New Vork ab. Er soll solange im UN- Hauptquartier bleiben, bis sein Nachfolger Dr. Dankwort seine Geschäfte in Brasilien ab- gewickelt hat. Die weitere Beobachterrolle Broich-Opperts liegt nach Bonner Ansicht auch deshalb nahe, Weil er durch seine zweijährige Tätigkeit in New Vork auf das engste mit den Persönlich- keiten bei den UN vertraut ist. Der Bundes- Kanzler ist umso mehr an einer konkreten deutschen Beobachterrolle interessiert, da nach seiner Auffassung der Nahost-Konflikt Wieder in den Bereich der Vereinten Nationen zurückgeführt werden muß. In dieser Woche werden alle in der Bun- desrepublik in Urlaub weilenden deutschen Botschafter auf ihre Posten zurückkehren. Es sind die Botschafter v. Herwarth(London), Dr. Becker(Kairo) und Dr. Melchers(Neu Delhi), Die Rückkehr der Botschafter darf nach Auffassung diplomatischer Kreise nicht dramatisiert werden. Der Bundeskanzler er- Achtet es aber kür zweckmäßig, wenn die deutschen Missionschefs in der gegenwärtig Angespannten Lage wieder den unmittelbaren Kontakt in ihren Ländern aufnehmen. Auch Botschafter Kroll(Moskau) wird in Kürze wieder in die sowWietische Hauptstadt zurück kehren, da sein vierzehntägiger Urlaub am Wochenende beendet ist. Der Irak hat am Dienstag im Auswärtigen Amt in Bonn das Bestehen seiner neuen Re- gierung offiziell mitgeteilt. Der irakische Bot- schafter in der Bundesrepublik, Ali Faider Sulaiman, suchte das Auswärtige Amt alf Und notiflzierte gegenüber Ministerieldirektor ttmann die Existenz rung. Wie im Anschluß an das Gespräch bekanat wurde, hat Sulaiman noch nicht um die An- erkennung seiner Regierung durch die Bun- desregierung gebeten. In Bonn wird darauf hingewiesen, daß hierfür zunächst gewisse ju- ristische Voraussetzungen in Bagdad erfüllt sein müssen, zum Beispiel die Bereitschaft der neuen irakischen Regierung, den völker- rechtlichen Verpflichtungen des Iraks nachzu- kommen, Neben diesen formalen Vorausset- zungen dürfte über die Frage der Anerken- nung der neuen Bagdader Regierung zwischen der Bundesregierung und ihren Partnern zu- Vor Fühlung aufgenommen werden, Ein Al- leingang Bonns in diesem Punkt gilt in poli- tisch unterrichteten Kreisen als unwahr- scheinlich. Die Sowꝛzetzonenregierung hatte kurz nach Bekanntwerden des Umsturzes in Bagdad die neue Regierung mit einer einseitigen Erklä⸗ rung anerkannt. seiner neuen Regie- 4 Auch IIN- Generalsekretär Hammarskjsld hat sich zur Teilnahme an einer Nahost-Ron- ferenz der Regierungschefs der USA, Groß- britanniens, Frankreichs, der Sowjetunion und Indiens bereit erklärt. In einem Brief an den sowjetischen UN- Delegierten Sobolew betonte der Generalsekretär, die Entschei- dung über das Zustandekommen di ferenz liege bei den Staaten, die von zur Teilnahme aufgefordert worden Wenn sie zu der Ansicht gelangen s0llten, das ein solches Treffen wünschenswert ist, werde er gern— wie von Chruschtschow an- geregt- teilnehmen. General de Gaulle hat in seiner am Diens- tag abend überreichten Antwortnote an den Sowjetischen Ministerpräsidenten N. Chru⸗ Schtschow im Prinzip einer Gipfelkonferenz Über die Nahostkrise zugestimmt. Er 2 doch gleichzeitig angedeutet, daß die GN Vielleicht nicht der geeignete Rahmen für eine solche Konferenz sei. Wenn sich die gegen- Wärtigen UN- Debatten über den Nahen Osten Als ergebnislos erwiesen, sei es wünschens⸗ Wert, daß die Regierungen einen für die Be- ratungen der Regierungschefs möglichst gün⸗ stigen Ort und Zeitpunkt auswählten. Es Sei notwendig, daß die Regierungschefs unter Bedingungen zusammentreten, die für einen Erfolg ihrer Begegnung so günstig wie mog Iich sind. 8 Auch im Ständigen NATO-Rat in Paris Wurde am Dienstag nachmittag erneut drei Stunden lang über die Nahost-Rrise und die Westliche Antwort auf Chruschtschows Vor- schlag beraten NATO- Generalsekretär Spaak Sagte anschließend, die UN sei am besten zur Lösung der Nahost-Krise geeignet. 2 verweisen auf Schwierigkeiten In zuständigen sowjetischen Kreisen der britischen Hauptstadt hat die Erklärung Außenminister Selwyn Lloyds über eine Gip⸗ felkonferenz im Rahmen der Vereinten Na- tionen geteilte Aufnahme gefunden. In ersten vorsichtigen Stellungnahmen wurde einerseits darauf hingewiesen, daß der So Wjetische Ministerpraäsident Chruschitschew wiederholt seine Bereitschaft zu erkennen ge- geben habe, an jeden beliebigen Ort zu rei- sen, um an einer Konferenz auf höchster Ebene teilzunehmen., Er habe vor allem wie derholt zu erkennen gegeben, daß er jede Ge- legenheit wahrnehmen werde, um in die Ver- einigten Staaten zu reisen, Andererseits ver- Weisen hohe sowjetische Diplomaten jedoch auf Schwierigkeiten, die mit dem britischen Vorschlag, eine Sondersitzung des Sicher- heitsrats der UN einzuberufen, verbunden seien. Als möglicherweise größtes Hindernis sieht man in sowjetischen Kreisen die Tat- sache an, daß Nationalchina über einen stän- digen Sitz im Sicherheitsrat verfügt. Die so- Wastischen Diplomaten weisen in diesem Zu- sammenhang darauf hin, daß es Ministerprä- sident Chruschtschoẽw„mit Rücksicht auf die Volksrepublik China“ nur schwer zumutbar Sei, mit einem Vertreter General Techiang Rai Scheks an einem Tisch zu sitzen Ceheimverhandlungen Ruubs im Kreml Bisher angeblich günstiger Verlauf— Chrusch- tschow lobt Gsterreichs Neutralität Moskau(dpa). Unter ungewöhnlicher Ge- heimhaltung begannen am Dienstagnachmit⸗ tag im Moskauer Kreml die sowietisch- öster- reichischen Verhandlungen über die Verrin- gerung der österreichischen Reparationslei- stungen und die Rückführung einzelner öster- reichischer Staatsbürger aus der Sowqetunion. Zu den von Ministerpräsident Chrusch- tschow und Bundeskanzler Raab geleiteten Regierungsdelegationen gehören auf sowie tischer Seite der erste stellvertretende Mini⸗ Ssterpräsident Mikojan, das Mitglied des Par- teipräsidiums Rosygin sowie die stellvertre- tenden Außenminister Rusnezow und Sorin. Auf österreichischer Seite sind Vizekanzler Pittermann, Außenminister Figl, Staatssekre- tär Kreisky und andere leitende Beamte des Außenministeriums dabei.. 5 Die Verhandlungen werden heute fortge- setzt. Einzelheiten sind bisher nicht bekannt- gegeben worden, doch nahmen die Bespré- chungen informierten Kreisen zufolge am Dienstag einen günstigen Verlauf. 1 Bundeskanzler Raab ist mit seinen engsten Mitarbeitern im sowjetischen Regierungs- Zästehaus abgestiegen. Sowjetische Sicher- Beitspolizei schirmt das Gebäude hermetisch Ab. Die ôsterreichischen Unterhändler sind ohne sowjetische Zwischenschaltung telefo- nisch nicht zu erreichen. Ministerpräsident Chruschtschow machte am Dienstag den„imperialistischen“ Landern den 8 Vorwußf, daß sie die souveränen Rechte an- derer Staaten mißachten Dies gelte zum Bel Spiel für die Verletzung des österreichischen Luftraumes durch amerikanische Transport- flugzeuge. Chruschtschow sprach bei einem Essen im Kreml zu Ehren der österreichischen Regie- Tungsdelegation. Der sowjetische Ministerprä⸗ sident versicherte, dag die Sowietunjon auen Künftig gewillt sei, ihre Bezlehungen mit Osterreich auf der Grundlage der Freund schaft, Sleichberechtigung, Nichteinmischung, Achtung der Souveränität und der nationalen Unabhängigkeit Osterreichs zu gestalten, Un- ter den jetzigen Verhältnissen Sei die Lage des neutralen Osterreichs bei weitem gefestig- ter als die der kleinen NATO- Mitgliedstaaten Nach sowietischer Auffassung könne das eu- trale Osterreich zu einer großen Kraft bei den Bemühungen um die Erhaltung des Frie- dens werden.„%%%%CC Bundeskanzler Raab stellte in seiner Ex- widerung fest, daß man in Osterreich den ent- scheidenden Beitrag der Sowietunjoen für den Abschluß des österreichisch g 0 US-Flottenbesuch in Hamburg 6000 Offiziere und Mannschaften gingen an Land— Ständige Alarmbereitschaft Hamburg(lsw). Vom Balkon des Ham- burger Rathauses weht seit Samstag das Ster- nenbanner. Die Hansestadt steht ganz im Zeichen eines amerikanischen Flottenbesuchs. Während in Nahost das politische Barometer auf Sturm steht, lief am Samstagmorgen bei herrlichem Sonnenschein ein großes ameri- kauisches Flottengeschwader mit rund 6000 Offizieren und Mannschaften an Bord zu einem fünftägigen Freundschaftsbesuch im Hamburger Hafen ein. Das Geschwader besteht aus 17 200 und 21 500 Tonnen großen schweren Kreuzern„Northampton“ und„Newport Newys“ sowie elf zwischen 2750 und 3500 Ton- nen großen Zerstörern und einem Kühlschiff von 6700 Tonnen. Die„Northampton“ ist das Flaggschiff des Befehlshabers der amerikani- schen zweiten Flotte, Vizeadmiral Austin. Das Geschwader, dessen Hamburger Freund- schaftsbesuch, wie Vizeadmiral Austin auf einer Pressekonferenz erklärte, bereits im Mai 1957 geplant worden war, ankerte zuletzt in Kopenhagen. Nächstes Ziel der amerika- nischen Schiffe sind die Heimatgewässer in Norfolk in Virginia in den Vereinigten Staa- ten. Trotz der für die Atlantikflotte angeord- neten Alarmbereitschaft sind für den Besuch in Hamburg keine besonderen Beschränkun- Sen eingetreten. Vizeadmiral Austin betonte, daß seine Einheiten zu den Verbänden ge- hören, die sowieso ständig unter Alarmbereit schaft stehen. „NMilitärseelsorgevertrag in der DDR nicht gültig“ Vertreter der Kirche in der Sowzetzone gaben Pankow angeblich Zusicherungen Berlin(dpa). Nach einer von der Sowzet- zone Regierung am Dienstag herausgegebe- nen Erklärung haben Vertreter der Evange- lischen Kirche in der Sowjetzone in drei Ver- handlungen mit der Sowietzonen-Regierung versichert, daß die Kirchen in der Zone an dem zwischen der Evangelischen Kirche EKD) und der Bundesrepublik abgeschlosse- nen Militärseelsorgevertrag nicht gebunden seien. Dieser Vertrag habe für die Kirche in 915 Zone und ihre Geistlichen keine Gültig⸗ eit. Nach der Veröffentlichung, die von der So- Wjetzonen-Agentur ADN verbreitet wurde, hätten die Vertreter der Evangelischen Kir- che in der Zone erklärt, so berichtet ADN, „daß die Kirche mit den ihr gegebenen Mit- teln dem Frieden zwischen den Völkern dient und daher auch grundsätzlich mit den Frie- densbestrebungen der DDR und ihrer Regie- rung übereinstimmt“! Ihrem Glauben ent- sprechend, so hätten sie hinzugefügt,„erfüllen die Christen ihre staatsbürgerlichen Pflichten Auf der Grundlage der Gesetzlichkeit. Sie re- spektieren die Entwicklung zum Sozialismu und tragen zum friedlichen Aufbau des Volks. lebens bei“. Ohne nähere Erläuterung heißt es in des Ostberliner Verlautbarung, die Besprechun; der von den Vertretern der Evangelischer Hirche vorgebrachten Beschwerden habe 21 dem Ergebnis geführt,„daß der gegen der Staat erhobene Vorwurf des Verfassungs bruchs nicht aufrechterhalten wird“. Die So- Wfetzonenregierung habe versichert, jede Bürger genieße volle Glaubens- und Gewis- sSensfreiheit, die ungestörte Religionsausübunę Stehe unter dem Schutz der Republik. Sie habe eine Uberprüfung der kirchlichen Beschwer den über eine Anordnung des Sowjetzonen- Ministers für Volksbildung zum Erziehungs- und Bildungsprozeg der allgemeinbildender Schulen zugesagt. An den Verhandlungen nahmen außer Gro- tewohl teil: der Sowjfetzonen-Innenministei Karl Maron, der Staatssekretär und Leiter des Büros des Präsidiums des Ministerrates, An- ton Plenikowski, und von seiten der Evan- Selischen Kirche die Bischöfe D. Moritz Mit- zenheim(Eisenach) und D. Dr. Krummacher (Greifswald), Generalsuperintendent Fuehr Propst Hoffmann und Maschinenschlossei Serhard Burkhardt. Zur Vorbereitung der Be- ratungen hätten außerdem beim Staatssekre- tar kür Kirchenfragen mehrere Besprechungen Stattgefunden, an denen andere Vertreter der Zone und der Kirche teilnahmen. den beiden Explosion im Kraftwerk— 23 Tote Belgrad(dpa). Durch eine Explosion in einem Wasserkraftwerk in der Ortschaft Ru- kose in Südwestserbien wurden am Samstag zwel Arbeiter getötet und zwölf verletzt. Die Opfer gehörten zu einer Arbeitsgruppe, die in einem zu dem Kraftwerk gehörenden Tunnel arbeitete, in dem Sprengstoff gelagert war. Durch die Gewalt der Explosion wurde der Tunnel zerstört; die Arbeiter wurden unter den Trümmern begraben, Es entwickelten sich giftige Gase, die die Rettungsarbeiten er- schwerten. Erst am Sonntag morgen gelang es, die Opfer und einige Uberlebende zu ber- gen. Endet die Genfer Konferenz positiv? Amerikaner sprechen von Fortschritten— Auch die Sowjets sind optimistisc. Genf(dpa). Die Genfer Atombesprechun- gen nähern sich nach über dreiwöchiger Dauer Iangsam dem Abschluß. Die Sachverständigen von Ost und West beschäftigten sich am Diens- tag erneut damit, eine Bilanz ihrer Bespre- chungen über die Verwendbarkeit der drei noch offengebliebenen Methoden(Seismische Wellen, Sammeln der durch nukleare Explo- sionen erzeugten radioaktiven Substanzen und elektromagnetische Wellen) zur Kontrolle von Atomversuchen ziehen. Uber die Verwendbar- keit der akustischen Methode hat man sich bereits geeinigt. 5 Obwohl alle Beteiligten über den Verhand- jungsverlauf und das bisherige Ergebnis kei- nerlei Ausführungen machen, die über die mageren amtlichen Verlautbarungen hinaus- gehen, wird jedoch von Mitgliedern der ameri- Kanischen Delegation zugegeben, daß„befrie- digende Fortschritte“ gemacht worden seien, Während es auf sowjetischer Seite heißt, man könne mit großer Wahrscheinlichkeit erwar- ten, daß die Konferenz zu einem„positiven Ergebnis“ führt. 3 Die nächste Sitzung der Wissenschaftler fin- det heute nachmittag statt. 3 ——ͤů— b:e 3 10 Vollbeschäfligung in der Bundesrepublik Nur noch zwei Prozent Arbeitslose— 19,2 Millionen Beschäftigte Nürnberg(dpa). In der Bundesrepublik herrscht gegenwärtig Vollbeschäftigung. Zu diesem Schluß kam die Bundesanstalt für Ar- tsvermittlung und Arxbeitslosenversiche- rung in einem am Dienstag veröffentlichten At auf Grund der„äußert niedrigen Ar- osenquote“, Die Arbeitslosigkeit betrug Ende Juni im Bundesgebiet(ohne Saarland) 2,0 Prozent. Zur Zeit des bisher günstigsten Standes im September vorigen Jahres war die Arbeitslosenquote mit 1,9 Prozent nur wenig niedriger. Die Vollbeschäftigung-ist nach den international üblichen Maßstäben erreicht, wenn die Arbeitslosenquote nicht mehr als vier Prozent beträgt. Die Bundesanstalt macht aber darauf auf- merksam, daß von dem Zustand der Vollbe- Sch gung nicht auf den Grad der Ausnut- zung der Produktionskapzität der industri gewerblichen Wirtschaft geschlossen werden darf, Der Begriff„Vollbeschäftigung“ betrifft nur den Arbeitsmarkt. demzufolge beispiels Weise auch Kurzarbeiter— Ende Juni 1958 Der Bundespräsident — igung der (dpa 1 10 5 L 4 schen Bundespräsidenten ein ssen. Heuss War mit einem Wagen des be nen Hofs zu der königlichen Tafelrunde abgeholt worden. An dem Essen im großen weißen Saal des Schlosses nahmen außer den Begleitern des Bundespräsidenten der neue belgische Mini- sterpräsident Eyskens, Außenminister Vigny, drei weitere Minister und auch der Kürzlich abgelöste Ministerpräsident van Acker, ferner die Präsidenten von Kammer und Senat. Huysmans und Struve, teil. Eine für die neue Regierung entscheidende Kammerdebatte war wegen des Essens auf Mittwoch verschoben worden. Heuss hatte am Dienstagvormittag seinen Weltausstellungsbesuch mit einer etwa ein- einhalbstündigen Besichtigung der Pavillons Waren es 60 300— Beschäftigte sind. Vor al- lem müsse bei langfristigen Betrachtungen der Arbeitsmarktentwicklung die Verkürzung der Nor malarbeitszeit berücksichtigt werden. So werde es verständlich, wenn heute die Wirtschaftsforschungsinstitute erklärten, die Vollbeschäftigung werde erhalten bleiben, je- doch der Ausnutzungsgrad der Produktions- kapazität sinken. Die Bundesanstalt gab ferner bekannt, daß mit 19,2 Millionen beschäftigten Arbeitneh- mern in der Bunde ublik Ende Juni ein neuer Höchststand erreicht worden ist. Diese bisherigen höchsten vorigen Jahres um rund 234 000. Einige Sparten der Wirtschaft hätten, so er rt die Bundesanstalt,„Ab- schwächungstendenzen“ zu verzeichnen, das werde aber durch„Wachstumserscheinungen“ in anderen, arbeitsintensiven Sparten ausge- glichen. Von den Beschäftigten sind 12,7 Mil- lionen Männer und 6,5 Millionen Frauen. Das 35 an Beschäftigten im Vergleich zum September setzt sich aus 134 000 Männern und 100 000 Frauen zusammen. bei König Baudouin der Bundesrepublik begonnen. Nach der Hälfte des Rundgangs schloß sich der Bruder König Baudouins, Prinz Albert, dem Bundes- Präsidenten an. Vor Journalisten sagte der Bundespräsi- dent, die Zeit seines Rundgangs sei für ein eingehendes Urteil zu kurz. Er antwortete aber mit einem eindeutigen„Ja“ auf die Frage, ob sich die Hoffaungen erfüllt hätten, die er in seinem Vorwort zum deutschen Aus- stellungskatalog an de deutsche Schau ge- knüpft habe. Der Bundespräsident war durch die den Staatsoberhäuptern vorbehaltene„Porte Ro- yale“ gegenüber dem Königsschloß Laeken auf das Ausstellungsgelände gefahren, wo er von dem Ausstellungschef Baron Moens de Fernig begrüßt wurde. Nach dem Essen bei König Baudouin be- suchte Heuss dessen Vater, Exkönig Leopold. Anschließend nahm er an einer vom belgi- schen Weltausstellungs-Generalkommissar ge- gebenen Garten h teil, und am Abend fand ng im Restaurant des deutschen Pavillons statt Libunesische Präsidenlenwahlen ee US-Soldat von Kameraden erschossen— Bagdadpaktkonferenz findet statt Beirut(dpa). Der Präsident der libanesi- schen Abgeordnetenkammer Osseiran teilte am Dienstagabend in Beirut mit, daß die Fräsidentenwahlen, die am Donnerstag statt- finden sollten, auf unbestimmte Zeit verscho- ben worden seien. Er gab keine Gründe für den Beschluß an und lehnte auch jede ergän- zende Mitteilung ab. Aus dem nahöstlichen Krisengebiet wurden keine dramatischen Entwicklungen bekannt. In Beirut setzte der Sonderbeauftragte Eisen- howers, Staatssekretär Muzphy, seine Ver- mittlungsverhandlungen mit der Regierung und die Opposition fort. Am Dienstag wurde ein amerikanscher Marineinfanterist bei Bei- rut von einem Kameraden erschossen, weil er nicht auf den Anruf einer Streife antwortete. Libanesische Aufständische haben bei ihren Beschießungen in den letzten Tagen 16 ame- rikanische Flugzeuge im Gebiet von Beirut schwer beschädigt und einige zum Landen ge- Zwungen. Dies teilte ein amerikanischer Luft- Wäffensprecher am Dienstag m Durch eine Verordnung des jordanischen Königs Hussein wurden am Dienstag die Strafbestimmungen für Hochverrat ver- schärft. Die Todesstrafe wurde für Versuche, dle jordaniscne Regierung zu stürzen oder die Monarchie zu beseitigen, eingeführt. Bisher Waren für diese Tatbestände lediglich Ge: fängnisstrafen bis zu 15 Jahren vorgesehen. Außenminister Lloyd erk e am Dienstag im britischen Unterhaus, 8 die für den 28. Juli in London anbe Bagdadpakt- konferenz, wie ursprüngli, esehen, statt- finden soll. Neben Außenminister Dulles wer- den unter anderem die Regierungschefs des Iran, der Türkei und Pakistans an der Sit- zung teilnehmen. Großbritannien wird wahr- scheinlich durch minister MacMillan Vertreten werden. „Mehrere Ausländer in Bagdad ermordet“ 36 Amerikanerinnen mit 54 Kindern trafen mit einem Charter-Flugzeug aus Bagdad kommend in Rom ein. Es sind vorwiegend Ehefrauen von Angehörigen der amerikani- schen Botschaft, der amerikanischen Militär- mission in Bagdad und amerikanischer GI1- Sesellschaften. Eine Amerikanerin berichtete, daß am Tage des Staatsstreiches in Bagdad von den Rebellen mehrere Ausländer in ihren Hotels erschossen worden seien, darunter drei Amerikaner und zwei Deutsche Die Namen der Opfer habe man nic ren können. Auch seien die Mots chiegungen nicht bekannt. 85 Premie Sowjei-Velo gegen japanischen Kompromißplun UN- Generalsekretär Dag Hammarskjöld kündigte unmittelbar nach der Abstimmung in einer Erklärung an, daß er ungeachtet der Ablehnung des japanischen Vorschlages im Rahmen der ihm gegebenen Möglichkeiten seine Bemühungen fortsetzen werde, um einen Ausweg aus der gefährlichen Situation im Nahen Osten zu finden. Er wies darauf hin, dals; sämtliche Mitglieder des Sicherheitsrates damit einverstanden seien, daß die UN-Be- obachterdelegation im Libanon ihre Arbeit fortsetze. Dies bedeute, dag die Beobachter- Gruppe weiter ausgebaut werden müsse, da- mit sie ihre Aufgabe in Einklang mit der Si- cherheitsrats-Resolution vom 11. Juni erfül- len Könnte. Anschließend vertagte sich der Sicherheitsrat trotz sowjetischen Einspruchs auf unbestimmte Zeit. Für den japanischen Kompromißplan, der unter anderem Sondervollmachten für den UN- Generalsekretär und eine Verstärkung der UN- Beobachter-Gruppe vorsieht, hatten zehn der elf Mitglieder des Sicherheitsrats ge- stimmt. Nur die Sowjetunion stimmte dage- gen. Die sowjetischen Anderungsvorschläge zu dem japanischen Plan sind ebenfalls abge- lehnt worden. Nur die Sowjetunion stimmte dafür. Schweden und Japan enthielten sich der Stimme. Die Abänderungsanträge enthiel- ten die Forderung nach einem sofortigen Ab- zug der amerikanischen Truppen aus dem Li- banon. Außerdem verlangten die Sowjets, daß die USA wegen ihrer Intervention im Liba- non getadelt werden. Der sowietische Chef- delegiertè Sobolew wiederholte außerdem den Vorschlag nach einer Sondersitzung der UN- Vollversammlung. Er verlangte, daß die Be- ratungen über den Nahost-Konflikt ohne wei- tere Vertagung am Mittwoch fortgesetzt wer- den. Den Vereinigten Staaten und Großbri- tannien warf er vor, daß sie durch ihre Hal- tung dem Sicherheitsrat die Möglichkeit zum Handeln genommen hätten. Die Ablehnung der sowjetischen Abänderungsvorschläge sei ebenso ein Veto wie das Veto gegen den ja- panischen Kompromißplan. i Der britische Chefdeleglerte Sir Pierson Dixon hatte die ablehnende Haltung der West- mächte gegen die sowjetischen Abänderungs- Anträge damit begründet, daß sie praktisch dieselben Forderungen enthielten wie frühere sowjetische Entschließungsentwürfe, die in der vergangenen Woche im Sicherheitsrat keine Zustimmung fanden. Bundeskanzler Adenauer hat Dr. Meyers zu seiner Wahl zum Ministerpräsidenten Nord- rhein Westfalens telegrafisch seine Glück- Wünsche ausgesprochen. Die Bundesluftwaffe hat in Lechfeld bei Landsberg ihr drittes Jagdbombergeschwader, dem über 50 Maschinen vom Typ F 84 f „Thunderstreak“ angehören, in Dienst gestellt. Der saarländische Ministerpräsident Reinert Hält sich auf Einladung der englischen Regie- rung zu einem sechstägigen Besuch in Groß- pritannien auf. Uber 475 000 Kraftfahrzeuge wurden im er- sten Halbjahr 1958 im Bundesgebiet(ohne Saar) neu zugelassen. Zwischen Nürnberg und Bayreuth wurde ein Luft-Pendel- Verkehr eröffnet. Auf einem schienengleichen Bahnübergang bei Holzminden wurde ein Personenwagen aus Hameln von einem Schienenbus erfaßt und etwa 80 Meter weit mitgeschleift; der Fahrer starb kurz nach dem Unfall. Ein englischer Düsenjäger stürzte bei Holt- hausen(Kreis Meschede) brennend ab; der Pilot verbrannte, da sein Fallschirm bereits Feuer gefangen hatte und sich nicht mehr öff- nete. Der Pankower Handelsminister Rau erör- tert gegenwärtig in Ostberlin mit dem islän- dischen Wirtschaftsminister Josepsson Fragen der gegenseitigen Handelsbeziehungen. General de Gaulle hat den italienischen Mi- nisterpräsidenten und Außenminister Fanfani zu einem Gedankenaustausch über die inter- nationale Lage nach Paris eingeladen. Durch Streiks gingen der britischen Volks- Wirtschaft im vergangenen Jahr rund 8,4 Mil- lionen Arbeitstage verloren. Neues aus aller Welt 100 Km marschiert— VW gewonnen Vechta(dpa). Glückstrahlend nahm der 25 Jahre alte Raumgestalter Benno Diekhues jetzt in Damme im Kreis Vechta(Bez. Olden- burg) in Anwesenheit von über tausend Men- schen einen mit Blumen geschmückten Volks- wagen im Empfang. Er hatte ihn bei einer Wette mit einem Gastwirt gewonnen. Die bei- den hatten sich vor zwei Wochen darum ge- stritten, ob Diekhues in dreizehn Stunden hundert Kilometer gehen könnte. Dieser Tage startete er in Sonderberg bei Sögel im Ems- land und„marschierte“ über Löningen, Qua- kenbrück, Holldorf und Förden nach Damme, Wo er nach zwölf Stunden und achtzehn Minu- ten eintraf. Unterwegs wurde er von einem Masseur betreut, der einige kurze Pausen an- ordnete, in denen Dielchues insgesamt 22 rohe Eier mit Zitronensaft und Traubenzucker aß. Als er in Damme ankam, begrüßte ihn die Dorfbevölkerung begeistert. Die Polizei hatte von der Strecke aus ständig den Standort des „Gehers“ nach Damme mitgeteilt. Sommer legt Revision ein Bayreuth(dpa). Martin Sommer, der als„Henker von Buchenwald“ am 3. Juli vom Schwurgericht Bayreuth wegen Mordes in 25 Fällen zu lebenslänglichem Zuchthaus ver- urteilt wurde, hat Revision eingelegt. Sommer, der das Rechtsmittel selbst einlegte, will sich in der Begründung darauf stützen, daß er nur befehlsmäßig gehandelt habe. Der Verteidiger Sommers im Bayreuther Schwurgerichtspro- ze ß, Rechtsanwalt Dr. Hans Greif, hat bei der Strafkammer des Landgerichts Bayreuth dar- um gebeten, ihn„aus gesundheitlichen Grün- den“ von der Pflichtverteidigung zu ent! Erneutes Blutvergießen auf Zypern Nicosja(dpa). Zur Wiederherstellung des Friedens zwischen den Bevölkerungstei- len griechischer und türkis Wurden auf der Insel Zyp Sicherheitsvorkehrungen getroffen. So 1— den nächtliche Ausgangssperren in allen Städ- ten verhängt. Bewegungen außerhalb der dörflichen Gebiete und jeglicher Straßenver- kehr während der Nachtstunden verboten. Die Verh. rend der Tagesstunden ist in bes miten Fäl- len vorgesehen. Diese Ausnahmebestimmun- gen sollen zunächst für die Dauer eines Mo- nats gelten. Die neuen Sicherheitsmaßfah- men sind die Folge des schwersten Blutver- giegens innerhalb einer Woche, seit vor drei Jahren auf der Insel Ausnahmebestimmun- gen eingeführt wurden. Bis zum Wochenende waren auf Zypern 27 Menschen getötet und 23 verwundet worden, Damit wurden im Mo- nat Juli bisher 59 Menschen getötet. Todesurteil für belgischen Diplomaten Beirut(dpa). Der belgische Generalkon- sul in Damaskus, de San, ist von einem liba- nesischen Militärgericht wegen Waffenschmug- gels zu Gunsten der libanesischen Aufstäm- dischen zum Tode verurteilt worden. De San War im Mai an der libanesisch- syrischen Grenze verhaftet worden. In seinem Auto waren größere Mengen Waffen gefunden wor- den. Eine Revision des Urteils ist möglich. Großbritannien und die USA haben bei der Sowjetregierung gegen die Zwischenfälle vor den Gebäuden ihrer Botschaften in Moskau protestiert; inzwischen ist es vor dem briti- schen Botschaftsgebäude in Peking zu De- monstrationen und Ausschreitungen gekom- men. l Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensnot Ein interessantes Urteil des Verwaltungs- gerichtes Freiburg Ein Kriegsdienstverweigerer müsse mehr nach seiner Gesamtpersönlichkeit und seiner Glaubwürdigkeit beurteilt werden als danach, ob er in der Lage sei, die Motive seiner Ge- Wwissensentscheidung genauestens darzustellen und sie einer bestimmten Grundhaltung zu- zuordnen. Mit dieser Begründung gab das Verwaltungsgericht Freiburg der Klage eines 21 Jahre alten Kriegsdienstverweigerers aus Markdorf in Südbaden statt, der in einem Prozeß gegen die Bundesrepublik die Ableh- nung seines Antrages auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer und damit auf Be- freiung vom Wehrdienst durch das Kreis- Wehrersatzamt Freiburg und durch das Be- Zzirkswehramt Stuttgart angefochten hatte. Der Kriegsdienstverweigerer hatte seinen Antrag damit begründet, daß er es auf Grund Seiner Erziehung im Elternhaus nicht fertig bringe, zu töten und darum auch die Ausbil- dung zum Kriegsdienst ablehne. Prüfungsaus- schuß und Prüfungskammer für Kriegsdienst- Verweigerer lehnten den Antrag ab, weil nach ihrer Ansicht in dem Beweisverfahren weder religiös fundierte noch wesentliche sittlich ethische Gründe erkannt werden konnten, die auf eine echte Gewissensentscheidung hindeu- teten. Es könne nicht genügen, einfach eine Gewissensentscheidung zu behaupten. Das Verwaltungsgericht kam dagegen zu der Uberzeugung, daß der Kläger aus einer echten Gewissensentscheidung den Wehrdienst mit der Waffe verweigert. Das Gericht machte für die Glaubwürdigkeit und Aufrichtigkeit des Klägers geltend, daß dieser bei seinem Auf- treten vor Gericht einen guten Eindruck hin- terlassen habe. Das Gericht habe es als er- Wiesen angesehen, daß der Zwang zum Wehr- dienst mit der Waffe für den jungen Militär- dienstpflichtigen eine unüberwindliche Gewis⸗ sensnot mit sich bringen würde. Darauf komme es allein an. Es käme einer Uberfor- derung des offensichtlich ernst veranlagten, geistig aber wenig beweglichen Klägers gleich, meinte das Gericht, wenn er die Motive seiner Entscheidung so darstellen sollte, daf; sie einer bestimmten Grundhaltung zugeordnet werden könnten, Das Gericht habe dem Kläger geglaubt, daß er es in einem Frieg„einfach“ nicht fertig bringe, gegen 5 Menschen zu schießen oder Menschen zu (Aktenzeichen VS III 314/57 5 ängung einer Ausgangssperre wäh- — 2 H. Meh ertal M besse schei Eins. von Auto Worc recke Hin, schne unte: geke Wure und ren. Wure dert, Gere satz Heid. führu Nord. berei Bades Such grüße Polize Mögl Luft Im worde Vögel noch e für ab im Me Ppiepse teln d Sind ik Feldsp Henne licher Dach Nest. schert Hochv Kräch:⸗ Viele lig flu; mern umher ren un sen un Ben ur Lange Schon der We ch es 1 der Auch der ab, der KR. nühnck herum schmer nat sei werder in der das Ro Die micht r Auch Nord 1 2u On und G einem Zgastge! Sachlic Die gs und st mit K. Gedrär freien Und m Pazen ungest. wandte So u nicht, zu bez den O! mer au möchte Schließ hof ur Wirklic nach S eine re und da n Wee e 2 12 1 1 i 1 1 a 1 11 d cd mn i er. Hubschrauber im Dienste der Polizei Mehrere Verkehrssünder auf der Autobahn ertappt— Erster Versuchseinsatz in Baden- Württemberg Mannheim(Isw). Möglichkeiten einer besseren Verkehrsüberwachung und eines ra- scheren Unfalleinsatzes der Polizei durch den Einsatz von Hubschraubern sind am Samstag von der nordbadischen Landespolizei auf der Autobahn Mannheim— Heidelberg erprobt worden. Landespolizeidirektor Dr. Heinz Ge- recke wies vor der Presse besonders darauf hin, daß die Polizei mit Hubschraubern schnell zu Unfallstellen gelangen könnte, ohne unterwegs hoffnungslos in Autoschlangen ein- gekeilt zu werden. Ferner könnten Verletzte Sofort abtransportiert und wesentlich rascher Als bisher in ärztliche Behandlung gebracht Werden. Auch sei es möglich, kurzfristig er- forderliche Umleitungen frühzeitiger zu zei- gen und Autoschlangen schneller aufzulösen. Dr. Gerecke vertrat ferner die Ansicht, daß ein Hubschraubereinsatz dazu beitragen würde, die Verkehrsdisziplin„gewaltig zu Verbessern“. Bei den Flügen am Samstag wurden z. B. verschiedene Fahrzeuge ertappt und gefilmt, die über den Grünstreifen füh- ren. Die am Autobahnrand parkenden Wagen Wurden über einen Lautsprecher aufgefor- dert, schnellstens weiterzufahren. Direktor Gerecke bezeichnete einen Hubschrauberein- Satz vor allem für den Raum Mannheim Heidelberg als wünschenswert, weil dort ge- 4000 Fahrzeuge in der Stunde ust werder ühgten. den Probe von, einer Kob- ma zur Ve ng ges te Hub- er kostet 200 000 DM. Nach den Aus- führungen des Landespolizeidirektors sind in Nordrhein- Westfalen und in Niedersachsen bereits Polizeihubsch in Betrieb. In Baden- Württemberg zt der erste Ver- Such unternommen worden. Es wäre zu be- Sagte Direktor cke, wenn die in jedem Regierungsbezirk eine solche schnellen Eingreifens aus der Luft erhalten könnte. ran Wait gen wärt durchg Vogelkinder Immer stiller ist es draußen im Walde ge- worden, allmählich verstummt der Gesang der Vögel fast ganz, nur hin und wieder hört man noch einen Sprosser oder eine Nachtigall. Da- kür aber herrscht sonst bei allen Vogelfamilien im Monat Juli zwitscherndes Leben: Uberall Piepsen und zirpen die Vogelkinder und bet- teln die Alten um Nahrung. Die Edelfinken sind ihrem kunstvollen Nest entschlüpft, junge Feldsperrlinge flattern unbeholfen umher, Henne und Hahn führen ein Völkchen nied- licher Rebhühner spazieren und auf dem Dach hocken weithin sichtbar die Störche im Nest. Am Sims des Bauernhauses aber zwit- schert die Schwalbenbrut herum, und tief im Hochwald hört der Jäger auf das heisere Krächzen der jungen Reiher Viele Vogelarten, deren Junge bereits völ- lig flügge sind, streichen wie Hänflinge, Am- mern und Wildenten entweder familienweise umher, oder versammeln sich zu großen Scha- ren und fallen in die Getreidefelder, in Wie- sen und Gebüsche ein: Sperrlinge, Stare, Krä- hen und dergleichen. Langsam beginnt auch bei einigen Vögeln Schon die teilweise oder vollständige Mauser, der Wechsel des Gefleders. Und— so schmerz- ch es unser sommerfrohes Herz berührt—, 1 der zweiten Hälfte des Julimonats ziehen auch bereits manche Sommerbrutvögel wie- der ab, die Turmschwalbe ist dabei, der Pirol, der Kuckuck, der Wachtelkönig, das Sumpf- hühnchen und, um den Jakobitag am 25. Juli herum auch die weißen Störche Is ist schmerzliche Wahrheit: Auch das Jahr 1958 hat seine erste Hälfte überschritten, die Tage werden kürzer, jeder Tag bringt uns weiter in der Zeit.. Bald gehen die Schnitter in Gas Korn! 5 Jetzt fahren sie ab! Die sommerlichen Tage und Ferien bringen nicht nur in den Kurorten die Saison, sondern auch die Zeit der Verwandtenbesuche. Von Nord nach Süd, von Ost nach West rollt man zu Onkels und Tanten, Gebrüdern, Schwestern und Großeltern. Dann geschieht es, daß an einem Tag beim Frühstück der Vater des Sastgebenden Hauses auf die Uhr schaut und sachlich feststellt:„Jetzt sind sie abgefahren.“ Die ganze übrige Familie nickt zustimmend und stellt sich diese Abfahrt vor, den Weg mit Koffern und Taschen zum Bahnhof, das Gedränge an der Sperre, die Suche nach einem reien Platz in den jetzt überfüllten Abteilen. Und man ist froh, dag man selbst diese Stra- Pazen nicht auf sich nehmen muß und sich ungestört auf das Wiedersehen mit den Ver- wandten freuen kann. So ungestört ist das natürlich auch wieder nicht, vor allem für die Hausfrau, die Betten zu beziehen hat, einen Begrüßgungskuchen in den Ofen schieben muß und die Speisekam- mer auf den Zuwachs an der Tafel einstellen möchte. So ein Tag ist rasch herum, und schließlich steht die ganze Familie am Bahn- hol und wartet auf den Zug. Der bringt Wirklich den Besuch, der eigentlich garnicht nach Strapazen aussieht, sondern fast immer eine recht angenehme Reise hinter sich hat, und das freut einen ja dann auch. Gute Getreideernte zu erwarten Nach der ersten Ernteschätzung des Statisti- schen Landesamtes ist in diesem Jahre mit einer guten Getreideernte in Baden-Württem- berg zu rechnen. Falls keine widrigen Um- Dies sind 4,6 Prozent mehr als 1957. Der Durchschnitt der Jahre 1952 bis 1957 wird vor- oder 15 Prozent überschritten. Auch bei Früh- kartoffeln wird eine bessere Ernte als im Warte 2 10 10 KaBa 195 stände eintreten, kann heuer eine Ernte von 16 Millionen Doppelzentnern erwartet werden. aussichtlich um zwei Millionen Doppelzentner Vorfahr und im langjährigen Durchschnitt er- Kaga 1958— ist nicht die neue Bezeichnung eines Plantagentranks, sondern die in weinseliger Laune geborene Abkürzung für den Katholischen Bazar 1958. Und dieser Kaga 1958 hatte es in sich. Denn er brach nach unseren vorsichtigen Schätzungen die Besucherrekorde der in ver- gamgenen Jahren gewiß nicht schwach besuchten Vorgänger und entfachte zudem Stimmungswo- gen, die auch in dieser Hinsicht als Rekord an- gesprochen werden dürfen. Strahlend über das gamze Gesicht sah Stadtpfarrer Völker die Mas- sen auf dem Kirchplatz und im Schwesternhaus, denn schließlich wird der Reinerlös in die Kas- sen der drei Kindersärten fließen, die sicherlich die nicht unbeträchtliche Aufbesserung ihrer Finanzen gut vertragen werden. Wenn wir schon beim Besucb sind— Secken- heim war wieder ohne jeglichen Unterschied vertreten. Zufrieden, lachend, fern der Alltags- sorgen saßen sie einträchtig nebeneinander, die sonst gesellschaftliche, politische oder andere Auffassungen im täglichen Einerlei trennen. Da- Wischen als Ehrengäste zahlreiche Geistliche aus der näheren Umgebung, Bürgermeister Graf und zahlreiche Stadträte und besonders herzlich begrüßt der neue Kaplan, der sich recht wohl bei seiner lustig feiernden neuen Gemeinde zu Fühlen schien. Es gibt keinen Zweifel— der Bazar hat an Popularität noch zugenommen und dürfte als sogenannter Dauertermin volksfestlicher Art zum größten Fest des Jahres geworden sein. Die Ur- sache— einmal wird wirklich für Jeden etwas geboten und dann bot der Bazar noch immer die Gewähr für eine ausgezeichnete Unterhaltung ohne Trunkexzesse und Zwielichtigkeiten von der Bühne herunter. Da sage noch einer Zwei- deutigkeiten gehörten einfach zu einem feucht- Tröhlichen Volksfest. Wenn von dem Gebotenen die Rede ist, dann muß man natürlich in allererster Linie das große Unterhaltungsprogramm nennen, bei dem nach bewährtem Muster wieder alles auf die Welt der Bretter trat, was in Mannheim Rang und Namen in diesem Genre hat. Am Sonntag schoß) Kurt Wilhelm wieder den Vogel mit seinen waschechten Plaudereien ab, Ludwig Schilling und Ellen Rummel begeisterten eben- falls die Massen. Dazu gesellten sich die zwei Gittaros, und schließlich zeigten sich die zwei Lokalmatadoren Wolfgang Sichler und Hermann Thomaier prächtig in Fahrt mit erfolgver- sprechenden Zukunftsaussichten. Auch die Kirchenchöre von Suebenheim und St. Aegidius unter Rektor a. D. Schüßler und Chorleiter Heinrich Josef Pfeiffer trugen zum Gelingen wesentlich bei und„Die schöne blaue Donau“ mit musikalischer Begleitung wurde zum Paradestück des guftakts nach der Begrüßungs⸗ ansprache von Stadtpfarrer Völker. Nicht zu vergessen der kleine Hansl Schweinfurth, der sich die Herzen des Publikums eroberte. 8 Stimmungs- und Besucherrekorde gebrochen Zwei festlich-frohe Tage, über die sich die Kinder besonders freuten. Daß sich Maurer-Ziegler und die drei Teddys die Herzen des Publikums dann am Montag Abend im Sturm erobern würden stand ganz aufder Zweifel. Während die drei Teddys mit ihrer„Oper“ zum ersten Mal in die Geffent- „ lichkeit gingen und begeistert gefeiert wurden, konnten sich Maurer-Ziegler nach ihrem Sitz- Boogie und den neuen glanzvollen Versen ihrer Bänkelsängerei nach vier() Zugaben nur mit dem Versprechen von der Bühne lösen, auch im nächsten Jahr wieder zu erscheinen. Auch Kurt Wilhelm prillierte besonders mit seiner Fahrt nach Afrika, Ludw¾ig Schilling und Ellen Rum- mel steuerten ihre Gags in Fülle bei,, die Zwei Gitarros und gleich alle drei Seckenheimer Ge- samgvereine, Liedertafel“ Männergesangverein und Sängerbund steuerten den gesanglichen Teil zum Abend bei. Ueber die beiden Tage aber War Rudi Triebskorn mit seinen Mannen unentwegt am Wirken und sorgte für die nötige Stimmungs- musik. Und dann natürlich Alfred Blümmel, der als Promoter hinter der Bühne und als Ansager auf der Bühne wirkte— er darf gewiſs sein— „solang sich die Bazarwelt dreht, vergiſßt niemand den Blümmel Fred.“ Neben diesem durchweg akustischen Vergnü- Sen aber war die lukullische Seite des Bazars ebenso reichbaltig ausgestattet. Im Schwestern haus brodelten unter den fleißigen Händen der Damen ununterbrochen die Kaffeemaschinen, surrten die Eismaschinen und waren die Torten- schaufeln ständig in Bewegung. Mehrmals aber rollten auch die hochbeladenen Bierwagen an und die Milchmixgetränke dürften sich einige neue Freunde durch die reizende Darbietung ge- sichert haben. Und den leckeren Bratwürsten war schon bald am Montag der Garaus gemacht worden. Die Tombola hatte wohl ihren besonderen Gag in dem„besten Losverkäufer““ Stadtpfarrer Völ- ker, der in ständigem Wechsel zwischen Nach- Füllen und massenweisem Verkauf begriffen war. Schade, dafs ein Nummerator an dem Ver- kaufsgefäb fehlte. Nun, die reichhaltigen be- schickten Regale leerten sich sehr rasch. An dem Schießstand gab es das bereits bekannte Duell der jungen und alten Schützen um die präch- tigen Preise. Und in der Bar schließlich nahm besonders die Jugend an beiden Abenden dann Abschied von dem fröhlichen Geschehen. Fazit: „Kloor wars widder beim Kaga 1958 dank aller genannten Einrichtungen und dem Pro- gramm. Nicht zuletzt aber durch die frei- Willigen Helfer und die ganze Bevölkerung, die so regen Anteil nahm. Der Beweis— alles Gute hat immer seine Anziehungskraft. Der Bazar— eine fast magnetische. Der Beweis wurde wieder geliefert. Freuen wir uns alle noch an der Erinnerung über die beiden schönen Tage— freuen Wir uns noch mehr für die Kinder, denen Frohsinn und gute Laune eine beträchtliche Hilfe bringt *. Mitgliederversammlung des Geklügelzüchtervereins 1904 Am vergangenen Freitag hielt der Geflügel- züchterverein 1904 in seinem Vereinsheim eine Mitgliederversammlung ab. Vorsitzer Emil Pflie- gensdörfer konnte der Versammlung wieder 2 neue Mitglieder vorstellen, welche sich im Ver- ein züchterisch betätigen wollen. Um der Oef- fentlichkeit mehr von der Arbeit des Vereins zeigen zu können, hat sich der Verein entschlos- sen, Mitte August einen Züchtertag durchzufüh- ren. Am Samstag, 16. Aug. ist gemütliches Beisam- mensein der Züchter und Gönner des Vereins, am Sonntag, den 17. August Besichtigung der Zuchtanlage, verbunden mit einer Jungtierbe- sprechung. Weiter gab der Vorsitzer noch be- kammnt, da am 26/27. Juli der Kleintierzucht- verein Ilxesheim sein 50 jähriges Jubiläum be- geht und bat die Mitglieder, durch guten Be- such der Festveranstaltung ihre Verbundenheit mit dem Nachbarverein zum Ausdruck zu brin- gen. Ebenso bat er um zahlreichen Besuch der Jungztierbesprechung am kommenden Sonntag. Schriftführer Weber berichtete von der Kreis- versammlung der Geflügelzuchtvereine. Ab- schließend hielt Zuchtwart Karl Obermeier noch einen Vortrag über Jungtier-Fütterung und Pflege. Beim Kreiszüchtertag der Geflügelzüchter in Neckarau am vergangenen Sonntag wurden wie- der 2 verdiente Seckenheimer Züchter geehrt. Karl Obermeier und Emil Koger erhielten das silberne Landesverbands-Ehrenzeichen in Aner- kennung ihrer Arbeit für die Rassegeflügelzucht. Ein großer Zauberer. Im Ferienparadies an der Franz. Riviera steht ein Haus, das einen der umstrittensten Männer unserer Zeit beherbergt: Pablo Picasso. Ist der 76jährige wirklich der große Künstler, für den ihn seine Bewunderer halten, oder ein Scharlatan? Der Photograph David Douglas Duncan wurde Picassos Gast und Freund und machte in mehr als drei Monaten zehntausend Aufnahmen, von denen keine ein- zige gestellt ist. Aus dieser Auswahl entstand der achtseitige amüsante Bildbericht, den die „Münchner Illustrierte“ im neuen Heft ver- öffentlicht. Er zeigt Pablo Picasso als das, was er Wirklich ist: ein großer Zauberer, dessen Einmaligkeit nicht nur in seiner Kunst liegt, sondern auch ebenso in seiner nicht alltäglichen Lebensart. Sondermarke zum Katholikentag Die Landespostdirektion Berlin gibt am 13. August aus Anlaß des in Berlin stattfin- denden 178. Deutschen Katholikentages zwei Sonderbriefmarken zu 10 Pfennig(grun und Schwarz) und zu 20 Pfennig(rot und schwarz) heraus. Sie sind nach dem offiziellen Wel be- plakat des Katholikentages gestaltet und zei- gen eine Christusdarstellung, umgeben von einer symbolischen Abbildung des Kosmos. Die Sonderpostwertzeichen können im Bun- desgebiet nur von der Versandstelle für Sammlermarken beim Postamt I in Frankfurt (Main) bezogen werden. o zwischendurch nur zu kurzem unter 20 Grad. Myxomatose im Stadtkreis Mannheim Mannheim(Isw). An einem im Stadt- kreis Mannheim verendet aufgefundenen Wildkaninchen hat der Amtstierarzt die be- rüchtigte Kaninchenseuche Myxomatose fest- gestellt. Seit September 1954, als die Wild- kaninchen zu tausenden starben, ist dies der erste wieder in Mannheim festgestellte Fall der Krankheit. Auf den Menschen ist die Myxomatose nicht übertragbar. Stark gefähr- det sind Wild- und Hauskaninchen. Die Krankheit verbreitet sich durch Zwischenträ- ger sehr schnell und führt fast regelmäßig zum Tode. Bei der Weiter verbreitung spielen vor allem Insekten, insbesondere Schnaken, aber auch Haustiere und Vögel eine Rolle. Auch das Futter an Weg- und Waldrändern ist eine Ansteckungsquelle. Das Mannheimer Polizeipräsidium hat die Bevölkerung aufge- fordert, verendet aufgefundene Wildkanin- chen den Polizeidienststellen zu melden. Auch die Besitzer von Hauskaninchen sollen auf Erkrankungen ihrer Tiere achten. Kontrolle mit Funkmeßgeräten Mannheim(sw). Auf der Autobahn Frankfurt- Mannheim will die Polizei die Ein- haltung der Geschwindi itsbegrenzung in Kürze nicht nur durch Streifenwagen, sondern uch durch ein Funkmegverfahren ständig überwachen, Wie die Polizei-Verkehrsbereit- schaft Darmstadt mitteilte, soli die Geschwin- digkeit der Fahrzeuge auf einer voraussicht- lich einen Kilometer langen Mehstrecke, die täglich an einer anderen Stelle sein wird, Kontrolliert werden, Mit Hilfe einer kombi- nierten technischen Hinrichtung werden Ge- schwindigkeit, Type, Farbe und Kennzeichen zu Schnell fahrender Fahrzeuge registriert. Zusätzlich sollen die Fahrzeuge auch photo- Sraphiert werden, damit einwandfreies Be- Weismaterial für die strafrechtliche Verfol- Sung der Verkehrssünder vorliegt. 1E Wieder Autobahnunfall bei Gräfenhausen Mannheim(sw). Auf der Autobahn Mannheim Frankfurt geriet bei Gräfenhau⸗ sen ein Offenburger Bersonenkraftwagen aus noch nicht geklärter Ursache über den Mit- telstreifen und prallte auf der Gegenfahr-⸗ bahn mit einem Lastwas us Marburg zu- sammen. i Personenw vurde zertrüm- mert. Die Insassen mußt as Stadtkran- kenhaus Darmstadt geb Werden. Der Lastwagen drehte sich un eigene Achse und stürzte eine zwei Me: defe Böschung hinunter, Der Fahrer des twagens kam mit dem Schrecken davon, E lem Unfall gab es Sachschaden in Höhe von etwa 20 n BRN Unser Wetterbericn Ubersicht: Das zur Zeit über Jordsee nahezu ortsfeste Tief bleibt non r Süd- deutschland wetterbestimmend. E m Ab- lantik nabende Störung wird sp in ihr Strömungsfeld mit einbezogen, o daß es kungs- rückga kommen wird. 1 5 8 Wechselnd, zeitwe ark be- Wölk, mit einzelnen, zum Teil 88 Wiktrigen Regenschauern. Am Donnerstag vorüber- gehend aufgeheitert. Tageshöchstte geraturen 8 Mutter ließ ihr Kind zurück Mannheim(sw). Erst fünf Tage War dag Kind einer 27 Jahre alten Hausgehilfin Alt, als sie es bei einer Bekannten Zzurücklieg und mit unbekanntem Ziel davonfuhr. Die Ge- burtspescheinigung hatte sie ebenfalls gleich zurückgelassen. Als die Mutter ihr Kind nach mehreren Tagen nicht mehr abholte, küm- merte sich die Kriminalpolizei darum die Schließlich die 27jährige in Wiesbaden fest nehmen konnte. Das Kind, das gesundheit liche Schäden davontrug, wurde in einem Heim untergebracht. Hochsaison für Meisterdiebe Nach dem Bericht von„Interpol“, der Inter- nationalen Kriminalpolizei-Organisation, hat die Reisezeit auch in diesem Jahr die Aktivi- tät der Bahnhofs- und Taschendiebe sowie der auf verlassene Villenviertel spezialisierten Einbrecher wieder spürbar verstärkt. Interpol erinnert die Urlaubsreisenden an die zahl- losen betrügerischen Chauffeure, eifrigen „Fremdenführer“ und falschen Gepäckträger, die sich auf den Bahnhöfen der Großstädte an die Touristen heranmachen und dann im Menschengewühl mit den Koffern verschwin- Gen. Besonders Flugreisende sind in letzter Zeit häufig die Opfer internationaler Banden worden. Interpol meldet aus Saigon einen alarmierenden Flugzeugdiebstahl, bei dem mehrere Kisten Gold verschwanden. In Burma Selang es den Detektiven einer französischen Luftfahrtgesellschaft, umfangreiche Juwelen diebstähle aus dem Gepäck der Passagiere aufzudecken. Ein britischer Detektiv stellte durch Zufall fest, daß sich das Schloß des Bordsafes in einer der Maschinen, die von Kairo aus nach dem Fernen Osten fliegen, ohne weiteres mit einem Taschenmesser öff- nen ließ, da es offenbar einer„Spezialbehand- lung“ unterzogen worden war. Eine Unter- suchung sämtlicher Flugzeuge der gleichen Linie ergab, daß die Meisterdiebe deren Sa- es systematisch bei Zwischenlandungen in Hrößter Eile zu„knacken“ pflegten. Auch die Chancen der Ladendiebe sind Während der Reisezeit erheblich gestiegen und die Detektive der internationalen Warenhäu⸗ ser haben alle Hände voll zu tun, um ihnen auf die Spur zu kommen. So wurde Kürzlich eine Dame in Paris gefaßt, als sie, beladen mit Schmucksachen, gerade das Warenhaus verlassen wollte. Nach den Berichten von In- terpol werden in den Ferienmonaten Tausende von Photoapparaten, Ferngläsern, Rasier- apparaten und Gebrauchsgegenständen aller Art in den großen Luxusgeschäften des Kon- tinents— in diesem Jahr vor allem natürlich in Brüssel— gestohlen. In Lissabon erwischte man jetzt ein elegantes Gaunerpärchen, das sich einen Zwergpudel dressiert hatte) um mit dessen Hilfe ein ganzes Warenlager von Lu- Xusartikeln zusammenzustehlen. 1957 wurden allein in der Bundesrepublik etwa 50 000 Kraftfahrzeuge gestohlen. In die- Sem Jahr werden es noch erhehlich mehr sein. Die Polizei unterscheidet zwei Sorten von Autodieben, solche nämlich, die die häufig ungesichert parkenden Wagen nur„mal eben“ benutzen, später irgendwo abstellen und es der Polizei überlassen, sie den Eigentümern zurückzugeben, und die zweite gefährlichere Kategorie, wo sich an den sorgfältig voraus- Seplanten Diebstahl meist noch eine Kette Weiterer Gewalttaten wie Uberfall oder Bank raub anschließt. Trotz aller Ermahnungen werden Tag und Nacht immer wieder Wagen unbewacht und ungesichert stehen gelassen. 8 Die Kriminalpolizei der westdeutschen Groß- städte hat nunmehr eigene Beratungsstellen eingerichtet, um die Autodiebstähle schneller aufklären zu können. Die Kriminalität hinter dem Eisernen Vor- hang läßt sich bei der strengen Zensur natür- lich schwerer beobachten. Doch deuten alle Anzeichen darauf hin, daß sich auch dort in der Reisezeit Einbrüche und Betrügereien häu- fen und der Weizen für Hotelmarder, Laden- und Autodiebe blüht. Organisierte Diebstähle Werden aus dem Grenzgebiet der Tschecho- Slowakei gemeldet, wo im Sommer Uranschie- ber und Wilderer am Werk sind. So Klagt die tschechische Grubenverwaltung über den stei- genden Schwund von gefördertem Uranerz, das waggonweise nach Mitteldeutschland ver- schoben und gegen Luxusartikel aus Westberlin eingetauscht werden soll. Die tschechischen Förster beschweren sich über das Wilderer unwesen in den Bergen um Aussig, wo Funk- tionäre und Einheimische scharenweise in die Wälder ziehen, um die dort noch Sehr zahl- reichen Mufflon-Bergschafe abzuschließen und das Fleisch und die Wolle bis in die Gegend von Prag hinein ganz offen zu Verkaufen, Womit sie sich eine zusätzliche Einnahme für die Urlaubszeit verschaffen. Ferien- Pflegekinder Einer Urlaubsreise, und wenn man sie auch noch so gut vorbereitet hat, gehen immer allerlei Aufregungen voraus. An was muß man nicht alles denken! Daß die Fenster und Türen alle verschlossen sind, Gas und wo nötig auch Wasser abgestellt ist, die Zeitun- gen umdirigiert wurden, damit sie einem nicht den Briefkasten verstopfen und allen Vor- übergehenden vermelden, daß niemand da- heim ist, und vieles andere mehr. Zu allen Uberlegungen aber gehört auch noch die Sorge um den Verbleib der Haus- genossen. Einen Hund kann man zur Not noch mitnehmen. Aber wo bleiben während dessen die Mieze und Lora, der Wellensittich? Wer wird den Goldfisch füttern und der Schildkröte zu Fressen geben? Und unsere grünen Freunde, als da sind Gummibaum und Fakteen, Zimmertanne und Philodendron, Gürfen ja auch während unserer Abwesen⸗ geit nicht verdursten! So muß man sich denn schon frühzeitig um 1 treundliche Betreuer dieser„Ferien-Pflegekin- der“ umsehen. Meist ist es die Nachbarin, gleich uns blumen- und tierlieb, die für vier- zehn Tagen diese Betreuung übernimmt, und Tür die wir dann, wenn sie in Urlaub fährt, die Hühner füttern, den aubfrosch hüten und den Dackel spazierenführen. Wohl dem, der seine vierbeinigen, gefiederten und schwimmenden Hausgenossen und die blü- hende Zierde seiner Wohnung während der Urlaubszeit in guter Hut weiß; er wird sich dann doppelt gern nach seiner Rückkehr Wie- 5 dier ihrer Pflege widm 85 1 1 1 — Süͤdweſtd. Rundschau! Dr. Gerhard Storz neuer Kultusminister Ubernahme des voraussichtlich am 1. Stuttgart dsw). Der Schriftsteller und Pädagoge Dr. Gerhard Storz aus Schwäbisch Hall ist durch Ministerpräsident Dr. Gebhard tes Oktober Müller zum neuen Kultusminister von Baden- Württemberg berufen worden. Er ist der Nachfolger von Dr. Wilhelm mpfendörfer, der am 1. Juli Jahres aus gesundheit- lichen Gründen 20 trat. D pfendörf Jahres 70 der 1 5 19 in Ba 1953 Kul- tusminister. Der neue Kultusminister wird sein Am! nach der tätigung 8 Vereidigung durch den Landtag 1 5 ment, das berei Am 1. Oktober sammen Gerhard Storz* urde am 19. August 1898 in Rottenack 1 en/ Donau, als Sohn eines evangelis schen Pfarrers geboren. Er be- suchte das humanistische Gymnasium in Ehin- gen, legte dort die Reifeprüfung ab und war Von 1916 bis zum Frühjahr 1919 Soldat. Da- nach studierte er klassische und deutsche Philologie an der Universität Tübingen. Port legte er auch das Staatsexamen ab und pro- movierte über das altphilologische Theme „Die sprachliche Darstellung des Wahrheits- der. begriffes in der griechischen Literatur vor Plato“. Nach e e Dienstexamen für den höheren Lehrdienst im Jahre 1923 ließ er sich für einige Jahre beurlauben 1999 ging zur Württembergischen Volksbühne. Später war er Spielleiter beim Badischen Staatstheater in Karlsruhe, beim Nationaltheater in Mann- heim und beim Stadttheater Saarbrücken. Im Jahre 1932 ging er in den höheren Schuldienst und war von Herbst 1932 bis 1934 Studien- Assessor am Realgymnasium Biberach/ Rig. Hierauf kehrte er wieder zum Theater zu- rück und wurde Oberspielleiter am Stadtthes- ter Dortmund. Im Herbst 1935 trat Storz end- gültig in den Schuldienst am Realgymnasium Schwäbisch Halli ein, Von 1944 ab leistete er Kriegsdienst. Im November 1945 kam er Wie- der an die Oberschule in Schwäbisch Hall. Er Wurde 1947 Oberstudiendirektor und Leiter der Oberschule, des heutigen Gymnasiums bei St. Michael, sowie Studienleiter der Akademie Comburg. Im Jahre 1949 gab er die Studien- leitung auf der Comburg auf. Dr. Storz ist Mitglied der Deutschen Aka- demie für Sprache und Dichtung in Darm- Stadt seit ihrer Gründung im August 1949, seit 1952 hr Vizepräsident und Vorsitzender der Klasse Sprache und Kritik. Er gehört ferner dem PEN-Club an und wurde im Frühjahr 1956 Ehrensenator der Universität Tübingen. Seit dem Jahre 1936 War er freier Mitarbei- ter der„Frankfurter Zeitung“, in der er sprachkritische Abhandlungen und literar- Historische Porträts veröffentlichte. Ferner hat er folgende Erzählungen im Romanstil die später als Bücher erschienen: „Der Lehrer“,„Musik auf dem Lande“,„Reise nach Frankreich“,„Die Einquartierung“. Von seinen literarwissenschaftlichen Arbeiten sind zu nennen: Das Drama Schillers“„Gedan- ken über Pichtun„Jeanne d' Are und Schil- publiziert. ler“,„Goethe-Vis n“,„Sprache und 1 tung“, Ein Buch über Schillers Dichtertum steht vor dem Abschluß. Im Sommer 1936 war Storz Gastprof Am M bury- College in Vermont(U im Frühjahr 1957 hielt er einen Vortre dem itut kür Germanistik in Rom. Storz g sein Amtsvorgänger der CDU An. hört wie 2 Zwei Tote am Bahnübergang Schwäbisch Hall dsw). Zwei Men- schenleben forderte ein schwerer Unfall an einem Bahnübergang zwischen Schwäbisch Hall- Hessental und Sulzdorf, dessen Schran- ken nicht geschlossen waren. Der Schranken Wärter hatte mit Passanten gepla: und darüber vergessen, vor einem aus Richtung Sulzdorf kommenden Personenzug die Schran- ken herunterzulassen. Ein mit zwei Personen besetztes Motorrad wurde von den Puffern der Lokomotive erfaßt und 200 Meter mitge- schleift. Der Fahrer, ein junger Automechani ker aus Tüngental im Kreis Schwäbisch und dessen mi zender Onkel wurden fahren und gre 1 verstümmelt. Unmittelbar vor dem Motorrad hatte ein Auto gerade noch vor dem herannahenden Zug die überquert. Der Schrankenwärter wurde sofort festgenommen. Raffinierter Tric Nieder bü b Jahre al Als Fe anwalt, anlaßgte die Anhalt 8 Fahrtpausen den Wagen zu verl n und 3 rasch mit dem Gepäck davon. Auf die erbeute er vi chen und Ge- 05 51 be prauchsg 38 81 vor allem auch Apparate. Sein etztes Opfer Wa i Mädchen, das sich von ihm und 8 er die Geiclbörse Nieder- tte, von der dan en Pühl, wo er feste i einqua nommen werden ko Polizei kenpflegeschule in Freibur, Die Freibur um dem gr el abzuhelfen, mit Eande mitt zehn Jahre gepachteten größ- Villengebäude eine neue Krankenpflege mit Internat zur Ausbildung von freien Kran- kenschwestern und Krankenpflegern ei ichtet. Die Freiburger Kliniken hatten be- reits früher eine Krankenpflegeschule, die aber 1952 aufgegeben werden mußte, da damals Keine Möglichkeit bestand, ihr für die aus- Wärtigen Schülerinnen ein Internat beizu- geben. Junge Schweden in Freiburg Freiburg(Isw). Die Stadt Freiburg gab 42 schwedischen Schülern und Schülerinnen, die sich zur Zeit auf einem vierwöchigen Aus- tausch in der Schwarzwaldhauptstadt befinden, im Ratssaal des Rathauses einen Empfang. Während ihres Aufenthaltes in Freiburg er- halten die Schüler aus Schweden Deutsch- und Geschichtsunterricht, verbunden mit Ausflügen und dem Besuch von Baudenkmälern, Kunst- und Kulturstätten. Moderner Bahnhof für Neuenburg Neuenburg, Kr. Müllheim(Iswy). In der Grenzstadt Neuenburg am Rhein ist dieser Tage mit den Bauarbeiten für ein neues Bahn- hofsgebäude begonnen worden. Es soll ein Schmucker Bau mit einem Mittelblock und zwei Seitenflügeln werden, der neben den Bahndienststellen auch Räume für die Zoll- Abfertigung und eine Gaststätte beherbergen Wird. Das alte Bahnhofsgebäude war seit Kriegsende nur noch eine Ruine. Der Bahnhof Neuenburg ist ein deutsch- französischer Ge- meinschaffsbahnhof. der nach einem aus dem Jahre 1927 stammenden Abkommen nach be- sonderen Gesichtspunkten betrieben wird. Seit es keine direkte Bahnverbindung mehr 2wi⸗ schen Freiburg und dem Elsaß über Breisach gibt, ist die Bedeutung des Grenzbahnhofes Neuenburg im Personen- und Güterverkehr Stark gestiegen. Großkundgebung mit 80 000 Turnern— Ham- burger Abordnung übergab das Bundesbanner an die Stadt München Mit einer Kundgebung auf dem Münchener Königsplatz wurde das zweite deutsche Turn- fest nach dem Krieg am Montagabend offiziell eröffnet. Der bayerische Ministerprä 5 Hanns Seidel sagte vor über 80 000 mern, das bayerische Volk freue sie aufr ichtig über die Wahl Münchens als Schauplatz des Turnfestes. Bayern sei sich bei aller Betonung seiner sta en Eigenständigkeit zu jeder Zeit seiner gesamtdeutschen Verpflichtung bewußt gewesen und habe nie vergessen, daß sich kein Bundesland dem gesamtdeutschen Schi ent- 2 en könne. Die Deutschen Turnfeste seien aufs gste mit der Geschichte der deutschen Vollendung im 19. Irnerschaft an deren die 5 Einheit verbunden, 5 rade her genden en e Ministerpräsident er Jahrhundert einen Turn- in München im Jahre 5 War die Bevölkerung von Rhe und Ruhr ab ennt wie heute d hinter Vo ag lebenden Deutschen. Im des jetzigen Turnfest„Das ganze soll es sein“ werde gedrückt, daß schen Turnvereine jene Gyenzen weder kennen noch anerkennen, die Parteibildungen und wirt- schaftliche Sond che, weltanschauliche Uberzeugungen und rassische Vorurteile leider nur zu oft und zu nachhaltig im deutschen Volk aukfrichteten Ein Wald von Fahnen und Bannern Ein prächtiges Bild bot der Aufmarsch der Purner und Turnerinnen mit einem Wald von Fahnen und Bannern. Eine Ehrenabordnung des Hamburger Turnverbandes führte dt banner, das beim Deutschen Turnfes Hamburg geweiht worden war und von B meist Engelhard Hamburg) dem Münchne Ober rsermeister Thomas Wimmer bis zum nächsten Deutschen Turnfest in die Obhut der Stadt München übergeben wurde. Oberbürgerm er Wimmer hieß die 7 mer des Turnfestes willkommen und ve das Bundesbanner als Symbol des D Turnerbundes treu zu bewahren, Der zende des Deutschen Purnerbundes, der furter 5 ter Wern O0 betonte, Zahl von 1,3 Millionen nern und Turn innen 8 der Bund Sei entscheidend. die Hers einer Pflege der Menscl 5 + Smantisen 8 schehe Dommel(München) richtete des Vereins Deutsches ichen Willkommengruß an die Ver- nelten, von denen viele aus Amerika, Af Ak Sy pPten, Perslen und vielen europäischen Ländern gekommen waren. Regen störte Deutsches Turnfest Hauptwettbewerb des Deutschen Turn- festes in München am Dienstag war der volks- tümliche Achtkampf der Turnerinnen. Die Kon- kurrenz bessa morgens um 7 Uhr auf der The- resienwi 0 Teilnehmerinnen und die den durch starke Regenguss ehindert, Neben den Turnerin- mpf betätigte sich die Jugend im Bei den leichtathletischen Ubungen so daß die Arzte 1 reichli ch Arbeit hatten. Starke e fanden die Vorfüh- rungen in- und ausländischer Gymnastikschulen in der Bapvernhalle. Neben deutschen Schulen en auch die Gruppen aus Schweden und Starken Applaus. Bantz, Dickhut und Doris Bethe dabei Zwischen Wettkämpfen und Vorführungen— 117 Sonderzüge eingetroffen Das Deutsche Turnfest 1958 in München wird wieder die großartige Demonstration eines Fa- Jer milienfestes werden, wie sie eben nur der „Deutsche Turnerbund“ zuwege bringt. Am Sonntag und Montag trafen 117 Sonderzüge aus allen Teilen der Bundesrepublik ein. Vom Groß- Vater mit dem Sohn und dem Enkel kamen sie familienweise aus den entlegensten bekannten „Turnerdörfern, Es galt für sie, nach Hamburg 1953, nun fünf Jahre später erneut zu e dals sie treu zu ihrem Turnertum stehen. I. nen ist ja kein Sport in diesem Sinne, Sondern eine Verpflichtung treu zu stehen zu einer Le- bensanschauung, die man von Jugend auf er- probt hat! Von den 14 Hauptkämpfen und 30 Nebenkämp- ten der Turner und Turnerinnen gebührt dem Olympischen Zwölfkampf, zu dem am Mittwoch und Donnerstag in der Ausstellungshalle D 650 Bewerber antreten werden, die größte Be- achtung. Hier will der 36 Jährige Olympiasieger Helmut Bantz versuchen, seinen Turnfestsieg von Hamburg 1953 gegen den deutschen Mei- port uud Spiel Feierliche Eröffnung des Deutschen Turnfesfes ster Philipp Fürst, die anderen Mitglieder der jungen Deutschland-Riege und gegen die her- vorragenden Sd 2 Jack Günthard und Max Auch im leichtatk der Hambur Benker zu schen Zehn Adalbert Dickhut erneut an. Ober der Turnlehrer Konkurrenz von Se 1 Otto Karrar, Heinz Deutsch u. 2 kann? 8 Neun- dampf der Bethe, 1 Ane Thea Kissingen . Bad Schlußtage großen Mann S Kämpfen. den etwa Turner DTVG 0 den ruppen- Turnver- erschaft) die fast 40 000 Aktiven im Alter von 15 bis 75 Jahren und die Riesenschar von ungefähr 60 9000 estbesuchern sind auch zum Sehen und umen. Wer möchte sich das 5 Ine Helle Welt“ 1 600 Tänzerinnen aus Bay- ern benen Nicht weniger interessant sind gewiß die Vorführungen 2 ndischer Tu riegen 2( Beim Leichtat tik-Dreikampf der Turnerin- nen belegte Na 506 Körner(Sindelfi Platz. 306,50 Punkten 255 1 25 000 DM Prämie In der 5. Prämienziehung der 23. Süddeut- in der Klassenlotterie schen Klassenlotterie fiel die Prämie zu 25 000 DM auf die Losnummer 74 992.(Ohne Gewähr) Die endgültigen Totoquoten 12erwette: 1. Rang 5 Gewinner je 32 519,05 DM, 2. Rang 142 Gewinner je 1145 DM, 3. Rang 1957 Ge- winner je 63,05 DM. 10erwette: 1. Rang 9 Gewinner je 4625,15 DM. 2. Rang 465 Gewinner je 89,50 DM, 3. Rang 4545 Ge- Winner je 9,15 DM. derwette: 1. Rang 21 2. Rang 289 Gewinner je Gewinner 28,75 DMM. Je 396,20 DRM, Die endgültigen Lotto-Gewinnquoten Gewinnklasse 1(6 Gewinnzahlen) 1 Gewinner mit 500 00% DM, Gewinnklasse 2(5 Zusatzzahl) 12 Gewinner je 152 629,35 DM, Gewim DM, Gewinnklasse 3(4 Gewinnzahlen) 18 491 Ge- winner je 121,43 DM, Gewinnklasse 4(3 Gewinn- zahlen) 437 720 Gewinner je 5. 10 DM(ohne Gewähr!. 07 Seekenheim— VII Neuhofen 4:3(2:1) Nachdem man nun die Sommerpause im Sek- kkenheimer Lager beendet hat, holte man sich zum Saisonauftakt wiederum einen Gegner aus der Pfalz und machte mit dieser Verpflichtung keinen schlechten Griff. Das erfreulichste war an dieser Begegnung, dad mam sich nicht mit einem lahmen Sommerfufsball begnügte sondern das von beiden Seiten mit vollem Einsatz um den Sieg gekämpft wurde. Es waren ungefähr 20 Minuten gespielt als der neu in die Mann- schaft genommene Spieler Baer nach schöner Vorlage von Herdt mit Bombenschuß das 10 erzielte, nach dem derselbe Spieler schon vor- her die Latte angeschossen hatte. Das 2:0 für die Platzherren fiel dureh kräftiges Nachsetzen des Linksaußen von Seckenheim, der von einem Verteidiger von Neuhofen im kleinen Strafraum angeschossen wurde und vom Körpe 8 aus prallte der Ball ins Netz. Fast mit dem iel der Anschlußtreffer für den Gast, der Spielverlauf gerecht wird. Der Ausgleich durch Elfmeter, der vom Halblinken der Gäste mit scharfem Schuß verwandelt wurde. Leider wurde dann ohne Schuld des Gegners der rechte Verteidiger von Seckenheim Bronner verletzt und die Platzherren mußten mit 10 Mann das Spiel zu Ende führen. Die augenblickliche Ver- de Wirrung der Seckenheimer nutzten die Gäste geschickt aus und gingen nun von sich aus mit 2:3 in Führung. Man ließ sich aber auf der Seite der Orer nicht entmutigen und stellte noch 125 2 schönen Toren von Herdt den verdienten 4:3-Sieg der Platzherren sicher. Die Leitung des Spiels hatte Herr Kohl von Neckarstadt, der seine Sache besser machte als N Ak- teure zugeben wollten. 8 Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein des WB-Totos und WB-Lottos bei, den wir der besonderen Beachtung unserer Leser empfehlen. — Nur kurzfristig in Mannheim 1 in d i Restaurant Wir bieten: 2. B.: Elaargarn- Teppiche in modernen Nustern in herrlichen Orientkopien Und dann: Sofortige Auslieferung! 3 große und bekannte „Planken- Stuben“ P 4, 13, Eingang Kino-Passage Eine Riesenauswahl von über 200 e Brücken und Bettumrandungen. 83.50 Schwere Woll, Tournay- Teppiche 12 NMonatsraten! Teppichimport Kurt Glnsmanf, Hamburg 1, Rathausstraße 4— Verkauf nur in der Ausstellung Verkaufsleiter: Herr Opitz, Wilhelmshafen nur DN nur DI 130.80 2.00883, 00 m, nur DEI 149. 2,50 K 3,50 m, nur D 225.— 1. Rate am 15. September 1958 on., 2,00 3,00 m, cd. 2,„50 43,50 m, ca. en. Nlittwoch, 23. jull, Donnerstag, 24. Jull u. Freitag, 25. Juli von 1018.30 Uhr und Samstag, 26. 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