holt samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. 4 Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milk meterzeile 15 Pfg.—(Preisliste Nr. 1 Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Mittwoch, den 6. August 1958 10.58. Jahrgang . sostet Geld Der Frieden die in den letzten Tag b V auf ein neues grung des kal- den Rommunismus ge- einigt. Es eld, Investitionshilfe, Mit- hilfe am ktlichen Aufbau unterent- Wickelter Es ist, richtig betrachtet, ein sehr einfaches Rezept. Der RKommunis- mus wird sich üb da am besten entfalten, WO Wirtschaft Not und soziales Elend her schen. Er gedeiht nicht mehr, sobald eine 5 Wohlhabenheit besteht. Diel des Nahen Ostens b daß die Verei ublik, Italien und andere Län- sen sind, ihre Nzufassen und für Arabischen Westdeutschle tiven Ländei and ein gr An erste 51 Ste 0 durch gesicherte dern jährlich zwei 3e Anlagen und Lie Sen in den sogenannten unterentwickelten Ländern in Anspruch genommen. Dabei ist zatlich enkte Bürgschaft und Ga- rantie ein iger Teil„Was die deutsche Wirtschaft selbst eigener Kraft übernimmt. Ihre jährlichen Anlagen im Ausland betragen etwa das Zehnfache. Auch durch ihre Exportüberschüsse im Rah- men der europäischen Zahlungsunion, durch Zahlungen im Rahmen der Segenseitigen Ver- teidigungshilfe, durch ihre beträchtliche Ein- lage bei der Weltbank und schließlich durch die seltenen, von Staats Wegen gegebenen Kredite leistet sie eine Hilfe, die zwar mit dem amerikanischen Auslandshilfeprogramm micht konkurrieren, sich im europäischen Rah- men aber durchaus sehen lassen kann. Die Türkei hat Vorauszahlungen auf Munitions- lieferungen erhalten, die erst nach Jahres- frist anlaufen werden. Die Vereinigte Arabi- sche Republik kann auf einen Betrag von Nur mehreren hundert Millionen DM 2zUrückgrei- en, um deutsche industrielle Lieferungen zu bezahlen, Gegenüber der indischen Finanz- re hat sich die Bundesregierung verständ- nisvoll und langmütig gezeigt. Sie ist ein 82 Auldiger Gläubiger auch gegenüber anderen Ländern der sogenannten Non Committed World, der neutralen zwischen den beiden Sroßen Blöcken, um die der kalte Krieg der Rubel, Dollar, Mark und Pfunde geht. Das alles wird nicht ausreichen, Die alten Industrieländer des Westens haben während der jüngsten Nahostspannung zur Kenntnis nehmen müssen, daß Befriedung und Abwehr des Kommunismus in weiten Teilen der Welt und auf lange Sicht nur durch hohe Opfer an Geld und Wirtschaftskraft zu erzielen sind. Der Frieden, seit mehr als zehn Jahren trü- Serisch, ist teuer, und es kann in diesem Sinne nur tröstlich wirken, daß die„Kontri- butionen“ zur Erhaltung des Friedens, vor die sich die zivilisierte Welt gestellt sieht, immer noch billiger sind als ein Krieg. Billiger. hu- manner und sinnvoller. Für die Bundesrepublik allerdings erhebt sich nicht nur die Frage nach dem Ob, son- dern auch nach dem Wie, Soll die zwischen Dulles und Adenauer beschlossene großzügige Entwicklung des Nahen Ostens aus einem gro- Ben Topf bezahlt werden, oder ist es nicht vielmehr besser, der Bundesrepublik und ihrer keineswegs ängstlichen Wirtschaft auch Bier freie Hand zu lassen, um nach eigenem Ermessen zweiseitige Entwicklungsprogramme mit den unterentwickelten Ländern zu ver- einbaren? In den Ländern der arabischen Welt genießen die Deutschen ein so hohes Ansehen, daß sie sich die Hände freihalten Sollten, um nicht mit den Resten eines anti- duierten Kolonialismus verwechselt zu wer- den. Man wird diese Fragen in Bonn sehr Srlindlich prüfen müssen, ehe sich die Vor- teile der einen oder anderen Methode her- Ausgestellt haben. An dem Grundsatz einer verstärkten deutschen Mitarbeit im Rahmen des westlichen Nahostprogramms ist jedoch nicht zu zweifeln. 7 ã D Abbe Der dritte sowietische Erdsatellit wird nach Berechnungen russischer Wissenschaftler ca. 500 Tage und seine Trägerrakete rund Sechs Monate die Erde umkreisen; der erste Sputnik befand sich 94 Tage, der zweite 163 Page in der Luft. Der irakische Ministerpräsident Kassem deutete an, daß seine Regierung mit den an- deren Bagdadpaktstaaten Fühlung nehmen wird; vorher werde sein Land keine Entschei- dung über ein weiteres Verbleiben im Bagdad- Pakt fällen. 1 Chruschtschow will keine Nahost-Gipfelkonferenz mehr Der sow tschow die d gierungs sicherheitsrat ausgesproche eine Sondersitzung UN- Vo dert, auf der über den 2 chen Truppen aus dem der britischen Soldaten Stag te gegen ame- n und beraten Verden soll. Zur g1 rlangt Ohruschtschow erneut, e Gipfel- Konferenz einberufen v über eine Verbess zwischen den Gro den soll. Die Antwort Chruschtschows, sten schon seit Tagen mit Spe Worden war, wurde den Botschafter! drei Westmächte am Die bend in Mos kau überreicht. Sie enthält sowjetischen Geg tanniens und der USA, am 12. vorschläge zu der Anregung Großbbri- gust eine abzu- halten. Chruschtschow faßte die Antwort Ab, nachdem er Ende letzter Wo in Peking Vier Tage lang mit dem chin men Staats- Oberhaupt Mao Tse Tung über die gegen- Gegenvorschla 8 daß der Siche len die USA und Großbritannien als men für die G Konferenz vo la- gen haben, in j ärtigen Form „eine Art Auss 1auptsächlich Aus Mitgli Bagdad Zusam- n Ver- der S Südos latz der Siche 8 ch gelähmt und unfähig, unab S von dem Willen der sten Staaten irgendeine Entsc fen, die wirk zur Sicher dens beitragen könne. Lage im Nahen Oster daß die We chen Truppen im Libanon und der pen in Jordanien als eine di- Sei rekte gr on betrachte. Die Behauptun- gen, der Libanon durch eine„indirekte Ag bedroht worden seien durch ; sten zwei Berichte der UN-Beobachter- Sruppe widerlegt worden. Unter diesen Um- ständen sei es der SowWietregierung unver- ständlich, mit welchem Recht die Vereinig- ten Staaten Rolle eines Richters über- nommen und behauptet B 01 1 im Li- die Die USA haben jelzt 15 000 Soldaten im Libanon Noch kein Termin für Truppenabzug— Es-Sulh bot Rücktritt an— Murphy bei Nasser Beirut(dpa). Ein amerikanischer Mili⸗ tärsprecher gab in Beirut bekannt, daß die gegenwärtige allgemeine Landungsaktion der US-Streitkräfte im Libanon mit der Ankunft von weiteren 1000 Soldaten am Dienstag ab- geschlossen worden sei. Die Gesamtstärke der amerikanischen Truppen im Libanon betrage jetzt 15 000 Mann. Ein Sprecher der amerikanischen Botschaft in Beirut sagte ergänzend, daß die Erklärung des neugewählten Präsidenten Schehab vom Montagabend„keine Auswirkung“ auf die militärischen Pläne der USA habe. Die US- Truppen würden den Libanon verlassen, wenn sie von der rechtmäßigen Regierung dazu aufgefordert werden. Die Rede Schehabs, in der der künftige Präsident den Abzug der ausländischen Truppen als das erste nationale Ziel der libanesischen Bevölkerung bezeich- nete, werde aber„sorgfältig geprüft“. Der Sonderbotschafter Präsident Eisen- howers für den Nahen Osten, Robert Murphy, ist am Dienstagabend zu Besprechungen mit Staatspräsident Nasser in Kairo eingetroffen. Unmittelbar vor seinem Abflug nach Kairo sagte Murphy auf einer Pressekonferenz in Beirut, es sei im gegenwärtigen Zeitpunkt unmöglich, einen Termin für den Abzug der US-Truppen aus dem Libanon zu nennen. Der Zeitpunkt dafür werde dann gekommen sein, wenn die libanesische Regierung die Verhältnisse für stabil betrachtet. Er habe den Eindruck gewonnen, daß General Schehab im Augenblick mehr an der Herstellung sta- biler Verhältnisse interessiert sei als an dem Abzug der Truppen. Inzwischen hat die libanesische Regierung unter Ministerpräsident Sami Es-Sulh am Dienstagabend ihren Rücktritt angeboten. Staatspräsident Schamun hat das Kabinett jedoch gebeten, seine Geschäfte zunächst wei- terzuführen. Diplomatische Kreise in Kairo glauben, daß von den Unterredungen Murphys mit Nasser viel für eine künftige Annäherung beider Länder abhängt. Man hofft, daß Murphy den Eindruck gewonnen hat, daß der arabische Nationalismus unter der Führung Nassers ein nicht mehr zu beseitigender Faktor sei und daß eine Umorientierung der westlichen Po- litik zweckmäßig wäre, wenn dieses Gebiet für den Westen nicht verloren gehen soll. Murphy, der nach Mitteilung aus der ame- rikanischen Botschaft auf Einladung der Re- Sierung der Vereinigten Arabischen Republik nach Kairo kam, erhielt von der Presse einen kühlen Empfang. Die Zeitung„Al Missaa“ schrieb:„Was immer Murphy sagen wird, wir glauben ihm nicht, solange amerikanische Truppen im Libanon stehen“.„Al Achbar“ kommentierte:„Wenn Murphy nach dem Rückzug der fremden Truppen aus dem Li- banon und Jordanien käme, würde er bereit- willige Ohren finden“. Jemen: Zwölf Scheichs aus Aden erbaten Asyl Zwölf Scheichs aus dem Hinterland des britischen Protektorats Aden sind nach Mit- teilung der jemenitischen Botschaft in Kairo vom Dienstag in den Jemen geflohen und haben wegen„ständiger Bedrohung durch britische Gewalttaten“ politisches Asyl er- beten. Der Geschäftsführer des Jemens in Kairo, Schami, bat den Generalsekretär der Araber-Liga, Hassuna, das„südarabische Problem“ vor die UN zu bringen. —— Israeli verbietet Upberniegen seines Gebietes Die israelische Regierung hat Großbritan- nien und die USA aufgefordert, die Trup- Penitransport- und Versorgungsflüge nach Jor- danien über israelisches Gebiet sofort einzu- stellen. Wie aus informierten Kreisen verlau- tet, habe Ben Gurion ursprünglich die Ver- sorgungsflüge über israelisches Gebiet zuge- lassen, weil er geglaubt habe, daß die West⸗ mächte sich zu einer neuen Politik entschlos- sen hätten, mit dem Ziel, Nasser in die Schranken zu weisen und daß Israel in das Volle Vertrauen gezogen und seine Interessen gewahrt werden würden. Jetzt, betonten diese Kreise, mißgtraue Ben Gurion der britischen Nahost-Politik, sei aber noch immer bereit, mit den Westmächten zusammenzugehen, je- doch nicht gewillt, eine israelische Unterstüt- zung als eine Selbstverständlichkeit betrach- ten zu lassen. Als Folge einer verstärkten israelischen Aufrüstung wegen der jüngsten Entwicklung im Nahen Osten kündigte das israelische Finanz ministerium mit sofortiger Wirkung Steuer- und Zollerhöhungen an. Wie aus gut unterrichteten Kreisen in IS- rael Verlautet, verlaufen die Verhandlungen über amerikanische Waffenlieferungen an Israel schleppend. Die USA seien bereit, wie bisher leichte Waffen zu liefern, aber gegen die von Israel verlangten Lieferungen schwe- rer Waffen bestünden weiterhin Bedenken. Gleichzeitig bemühe sich Israel von den USA eine Garantie für seine Unabhängigkeit und für seine heutigen Grenzen zu erhalten, In Jerusalem glaubt man, dag die USA mehr als früher geneigt seien, eine derartige Ver- Pflichtung einzugehen, jedoch vermisse man bisher die erwünschte unumgängliche Präzi- sierung. banon eine indirekte Aggression bestehe. Mit liesen Behauptungen werde das Ziel verfolgt, Aufmerksamkeit von der tatsächlichen britisch- amerikanischen Aggression im Nahen zulenken. Die Ausbreitung und Ver- tiefung des Konfliktes im Nahen Ost Sei ber nicht ausgeschlossen, und die 8 irakischen Republik und anderer scher Staaten sei in keiner Weise gewähr- leistet. Chruschtschow teilte m Vollversammlung die sowjetische UN-Dele- müsse die Frage Ausländischen Truppen aus Libanon und aus Jordanien sei 4 Aipfelkonferenz über en, die Chrusch der 8 eignet Vege zur Beendigung des kalten Kr zu finden und den Ausbruch eines he dem Zu der * meine che F Tieges unmöglich zu machen, wenn um bemüht wären. Die rufung dieser Konferenz 11 aller Staaten, der großen wie der kleinen. Abschließend gab Ch nung Ausdruck, daß di schtschow der Hoff- e Vereinigten Staaten den Vorschlag für eine Sondersitzu g der IN-Vollversammlung„als einen Schritt zur Verminderung der Spannung und zur Vor- bereitung der baldigen Einberufung einer Gipfelkonferenz“ unterstützen würden. Bundeskanzler Adenauer konferierte ge- stern eine halbe Stunde lang mit dem Priti- schen Boſschafter in der Bundesrepublik, Sir Christopher Steel, über die politische Lage. Das Auswärtige Amt in Bonn Prüft gegen- Wärtig einen Bericht über die Grenzverletzung Z Weiler bewaffneter tschechischer Patrouillen vom Freitag voriger Woche und wird danach entscheiden, welche diplomatischen Schritte unternommen werden sollen. ö Rund 8 Milliarden DM hat die Bundesrepu- blik bisher für die Wiedergutmachung auf- gebracht; die noch zu leistenden Zahlungen sollen diesen Betrag nicht unerheblich über- schreiten. Der Antrag des ehemaligen Feldmarschalls Schörner auf, Wiederaufnahme seines Straf- Verfahrens wurde vom Münchner Landgericht als zulässig erklärt. Die Zahl der Todesopfer bei Verkehrsunfäl- len ist nach Feststellungen des Statistischen Bundesamts in den ersten sechs Monaten die- ses Jahres gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 1201(20,2 Prozent), die Zahl der Verletzten um 19 433(12,6 Prozent) zurück- gegangen; dagegen ist die Zahl der Unfälle mit Sachschäden um 19,5 Prozent gestiegen. Die Regierungen Englands und der USA ha- ö ben am Montag mit dem Austausch der Rati- Hkationsurkunden das zwischen beiden Län- dern geschlossene Abkommen über die Zu- sammenarbeit bei der Verwendung der Atom- energie zu Verteidigungszwecken in Kraft ge- setzt. 1 Ijeistler Stund der Arbeits losigkeil Nur geringer Rückgang in Baden-Württem- berg— Bauwirtschaft läuft auf Hochtouren Nürnberg(dpa). Die Zahl der Arbeits- losen ging im Bundesgebiet(ohne Saarland und Westberlin) im Juli um 45 200 auf rund 356 000 zurück. Damit wurde der bisher tiefste Arbeitslosenstand seit der Währungsreform erreicht. Er liegt, wie die Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversiche- rung am Dienstag in Nürnberg mitteilte, um 34 000 unter dem Stand von Ende Juli ver- Sangenen Jahres und unterschreitet auch den bisher tiefsten Stand vom August vergange- nen Jahres um rund 9000. Die Zahl der ar- beitslosen Männer verringerte sich im Juli um 21 900 auf 182 000, die der Frauen um 23 300 auf 174 000. Von 100 Arbeitnehmern Waren Ende Juli nur noch 1,8 arbeitslos. Bei den Männern war die Arbeitslosenquote mit 1,4 Prozent niedriger als bei den Frauen(2,6). Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist in erster Linie eine Folge der auf Hochtouren laufenden Bauwirtschaft, betonte Präsident Sabel. Die Bauwirtschaft bemühe sich offen- bar, den durch den diesjährigen verspäteten Saisonbeginn eingetretenen Rückstand aufzu- holen. Sabel glaubt auch, daß die erleichterte Kapitalbeschaffung die Entwicklung auf dem Baumarkt noch gefördert hat. Kennzeichnend für die Situation sei die Tatsache, daß Ende Juli im gesamten Bundes- Sebiet nur 21 500 Bauarbeiter arbeitslos wa- ren. Das seien 6800 weniger als Ende Juni und 17 100 weniger als vor einem Jahr. Sabel wies ferner daraufhin, daß diese arbeitslosen Bau- arbeiter keine Facharbeiter seien. An Bau- facharbeitern bestehe Mangel. Erheblich war im Juli auch der Kräftebe- darf der bauabhängigen Wirtschaftszweige, vor allem der Baustoffindustrie. Aber auch die Landwirtschaft, das Nahrungs- und Ge- nußmittelgewerbe, die Elektroindustrie und das Fremdenverkehrsgewerbe hätten zahl- reiche Kräfte eingestellt. Kräfteanforderun- gen für den Sommerschlußgverkauf hätten be- sonders zur Verminderung der Frauenarbeits- losigkeit beigetragen. Die Zahl der Kurzarbeiter ging im Juli von 60 300 auf 53 300 zurück. Davon entfallen auf die Textilindustrie 20 000 und auf das Beklei- dungsgewerbe 17 000 Kurzarbeiter. Im Vor- monat hatte es im Bekleidungsgewerbe noch 8500 Kurzarbeiter mehr gegeben. Die Zahl der offenen Stellen erhöhte sich im Juli um 10 000 auf 256 900. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juli in allen Bundesländern zurückgegangen, am Stärksten in Niedersachsen um 10 053 auf 64 012. Bayern verzeichnet einen Rückgang um 8817 auf 91 493, Nordrhein- Westfalen um 8056 auf 83 723, Hessen um 5110 auf 31 249, Schleswig- Holstein um 4707 auf 27 146, Rhein- land-Pfalz um 3356 auf 17 380, Hamburg um 2348 auf 12 331, Baden- Württemberg um 2096 Auf 20 200 und Bremen um 646 auf 3605. In Westberlin verringerte sich die Arbeitslosen- zahl um 13 742 auf 66 081. a Soll die Spannung noch erhöht werden? Diese Frage stellen fast alle westlichen Zei- tungen im Zusammenhang mit dem Chru- Schtschow- Besuch in Peking. So schreibt die „New Lork Times“:„Die phantastischen und unbegründeten Beschuldigungen. die in dem Kommuniqué gegen den Westen im allgemei- nen und die Vereinigten Staaten und Großbri- tannjen im besonderen erhoben werden, be- Weisen die Bemühungen Moskaus und Pekings. die internationale Spannung eher zu erhöhen Als zu vermindern. Als Chruschtschow und Mao am Wochenende konferierten, hatten sie zwei- ktellos Kenntnis von den jüngsten Geschehnis- sen. Sle wußten, daß die Vereinigten Staaten den Irak anerkannt hatten und daß Jorda- nien seine Union mit dem Irak offiziell be- endet hatte. Jeder vernünftige Beobachter des Nahen Ostens muß diese Maßnahmen als Schritte zu einer Verminderung der Spannun- gen in diesem Gebiet anerkennen. Trotzdem ehauptet das Pekinger Kommuniqué, daß die Vereinigten Staaten und Großbritannien eine bewaffnete Bedrohung! gegen den Irak insze- nieren und wiederholt die abgedroschenen Vorwürke, daß die Westmächte die Menschheit an den Rand eines Krieges bringen!. Der We- sten hat in der vergangenen Woche in seinen Bemühungen, die internationale Spannung zu vermindern und eine Gipfelkonferenz zu er- möglichen, Zugeständnisse gemacht. Das Kom- muniquèé Maos und Chruschtschow ist eine direkte Antwort auf diese Bemühungen— eine Antwort, die die Behauptungen dieser beiden Männer widerlegt, daß sie die Sache des Frie- dens unterstützen.“ Eine militärische Warnung sieht die Zürcher„Tat“ in dem Pekinger Kom- muniquè,„da ungewöhnlicher weise die beiden Verteidigungsminister der Sowjetunion und Chinas, die Marschälle Malinowski und Peng Ten Hual, als prominente Teilnehmer der Ver- Handlungen herausgestellt wurden. Was ihre Teilnahme besagen will, wird auch in dem Rommunique nochmals betont, Wo ausdrück- lich formuliert wird, die chinesische und die sowjetische Regierung hätten sich geeinigt über die Maßnahmen. die im Kampf gegen die Ag- gression und zur Aufrechterhaltung des Frie- dens ergriffen werden müssen“. Natürlich schweigt das Kommuniqué über den Charakter dieser ominösen Maßnahmen',. Aber eben die Beteiligung der beiden Kriegsminister sagt Alles: Sie dient als Warnungstafel gegenüber den Westmächten und soll offenbar zum Aus- druck bringen, daß die Maßnahmen“ militä- rischer und nicht bloß politischer Natur sein würden, wenn sich die alarmierend in dem Kommuniqué ins Auge gefaßten Komplotte! gegen den Irak und die Vereinigte Arabische Republik bewahrheiten sollten.“ Eine diplomatische Aktion großen Stils sieht die konservative französische Zeitung„Le Figaro“ in dem Treffen Chruschtschows mit Mao Tse Tung und fährt fort,„man Will auf das gegnerische Lager und die neutralen Län- der Emdruck machen, indem man der Krise einen dramatischen Charakter verleiht, den Sie bereits schnell verloren hat. Mar a vor Allem auch der Sowjetunion ermög dem Treffen der Regierungschefs n ihrem eigenen Namen und in den liten zu sprechen, sondern auch Als Spreche des assoziierten und befreundeten chinesischen kommunistischen Lagers,“ Wil Mit einer neuen Fropaganda- Offensive rechnet„Paris-qournal“ und erklärt:„Diese Offensive hat das Ziel, voll und ganz den Westlichen Einfluß in den Ländern des Nahen Ostens auszulöschen. Sie wird bei der Gipfel- konferenz wenn sie stattfinden sollte konkrete Formen finden und Chruschtschow Gelegenheit bieten, erneut die Frage der Auf- nahme des kommunistischen Chinas in die UN aufzuwerfen.“ Blässe Chruschtschow in die Glut? fragt das rechtsliberale italienische Blatt„II Tempo“:„Die Schlußerklärung über die ge- heime Begegnung zwischen Mao Tse Tung und Chruschtschow h enthält bedrohliche Akzente Es handelt sich offensichtlich um eine Wieder- belebung der Krise im Nahen Osten, und zwar gerade in dem Augenblick, in dem sich eine Friedliche Lösung abzuzeichnen schien!“ 1 Nigeria will unabhängig werden Lagos(dpa). Das nigerische Parlament hat am Dienstag einstimmig einen Antrag ange- nommen, nach dem die Unabhängigkeit von Großbritannien bis zum 2. April 1960 erreicht werden soll. Ministerpräsident Alhawi Balewa tellte den Abgeordneten mit, daß er mit dem Pritischen Generalgouverneur Sir James Ro- Pertson bereits über Mittel und Wege berate, mit denen die noch offenen Fragen rechtzeitig gelöst werden könnten. Er forderte alle Mit- lieder des Parlamentes auf, die Frage der Unabhängigkeit als eine nationale Angelegen- heit zu betrachten, aus der kein politisches Kapital geschlagen werden Sollte. Auf Zypern herrscht wieder Ruhe Auch Türken erklärten Waffenstillstand Türkischer Zyprer zum Tode verurteilt Nicosla(dpa). Auch die türkische Unter- grundbewegung auf Zypern hat am Dienstag einen Waffenstillstand proklamiert. Erst am Montag hatte die griechische Untergrundbewe- gung EORA eine Waffenruhe in ihren Opera- angeordnet. Auf Flugblättern der türkischen Organisation TMT, die am Dienstag verteilt Wurden, heißt es, alle bewaffneten Aktionen auf Zypern würden bis auf weiteres ein- gestellt. Es sollten keine Vergeltungsmaßnah- men getroffen werden, und die notwendigen Instruktionen seien an„alle Führer bewaff- neter Gruppen“ ergangen. Der Waffenstillstand folgte nach schweren Unruhen auf Zypern, die sich sowohl zwischen den britischen Truppen und der Bevölkerung Als auch zwischen dem griechischen und dem türkischen Bevölkerungsteil der Insel Abspiel- ten. Erst am Montag waren wieder zahlreiche Menschen getötet worden. 5 Die griechische Untergrundbewegung EORA hatte sich in ihrer Waffenstillstandsproklama- tion das Recht vorbehalten, vom 10. August an den Kampf wieder aufzunehmen, falls die Engländer und die Türken mre„Provokatio- nen“ fortsetzten. Der 24jährige türkische Zyprer Jemal Hus- sein wurde am Dienstag in Nicosia von einem Sondergericht zum Tode verurteilt, weil er nach der Anklage am 8. Juni auf einen grie- chischen Zyprer geschossen hatte. Husseins Anwälte haben Berufung gegen das Urteil an- gekündigt. Hussein war Hllfspolizist. Nach den Gebrauch einer Schuſ waffe die Todesstrafe. tionen gegen die Engländer und die Türken Ausnahmebestimmungen auf Zypern steht auf Pankow fürchtet Niethosen und Bärte „Der Westen will unsere Jugend zersetzen“— „Eine Christin kann nie einen Genossen lieben“ Berlin(dpa). In Existentialisten-Bärten, Blue-Jeans und bunten Texashemden hat die Presse der Sowjetzone einen alten Feind neu entdeckt. Nachdem die Kampagne gegen diese Westlichen„Aufweichungserscheinungen“ eine Zeitlang abgeklungen war, hat, Ulbrichts Ver- Kkündung der zehn Gebote sozialistischer Mo- ral und Ethik auf dem fünften SEPD-Partei- tag abermals eine Propagandawelle gegen solche„Sinnbilder Westlicher Unkultur“ aus- gelöst. Diesmal sind es nicht nur die Barts, Niethosen- und Texashemdenträger, die die moralische Entrüstung der SED erregen, Son- Sslgen dern auch die in der Sowjetzone 8 en- Hersteller von auffallend westlich wirk den Kleidungsstücken. „Die Nieten stecken nicht nur an, sondern auch in den Hosen“, erklärt die„Leipziger Volkszeitung“(SED) und verlangt:„Unser Straßenbild soll von einer gesunden Jugend Peherrscht werden, die dabei ist, Großes heim Sozialistischen Aufbau zu leisten— und nicht von irgendwelchen Gestalten, die glauben, die Laufbahn eines Schiebers, Gangsters oder einer Nutte in Westberlin sei das für sie Ge- eignete“. Pie SED-Presse schildert die weiblichen Teenager so: Weibliche Geschöpfe dieser Art unterscheiden sich von den männlichen Wesen nur durch ihre Haare, die„in regel- mäßigen Abständen von Ratten abgefressen werden, so daß man letzten Endes nicht mehr weiß, wo die Nagetiere mehr Schaden an- richteten: auf oder im Kopf“. Zum Entsetzen der„Leipziger Volkszeitung“ sind es Textilfirmen der Zone. die„ihre er- zieherischen Aufgaben bei der Modegestal- tung“ vergessen und„die von den Feinden bewußt suggerierte Mode“ herstellen— noch dazu im Auftrag des Staatlichen Großhan- delskontors für Kulturwaren. Es gehe nicht länger, schreibt das SED-Blatt, daß sich Her- Steller und staatliche Einkäufer bemühen,„die Jugend zu zersetzen“. Arbeiterkontrolleure, FI J-Posten und Lehrer sollen die Präger von Niethosen vor die Entscheidung stellen, „Arbeitsloser oder Ausgebeuteter in Texas— oder Bürger in der DDR“ zu sein. Nach Ansicht der SED-Presse will der We- sten„mit der genieteten Wildweströhre die amerikanische Lebensweise in die DDR ein- schmuggeln“. Das gelte es zu verhindern. Zu den moralischen Besorgnissen der SED- Presse gehören auch Studenten-Bärte. So vertritt die Dresdener„Sächsische Zeitung“ die Auffassung, daß ein solcher Bart ein un- passendes Zeichen der Individualität sei und auch Verachtung gegenüber den Arbeitern ausdrücke. „Religion ist keine Privatsache“ Eine besondere Kostprobe sozialistischer Moral gab die Geraer„Volks wacht“. Aus der Sicht der„sozialistischen Ethik“ ist eine Ehe, in der„der Mann Sozialist und die Frau noch in der Kirche ist, auf die Dauer nicht trag- bar“,„Wie will die Frau eines Genossen, die noch in der Kirche ist, ihren Mann wirklich begreifen und lieben?“, fragt das Blatt. Frü- her oder später würde sie Schwankungen und Zwiespältigkeiten unterliegen und da- durch die Ehe und die Erziehung der Kinder gefährden. Die SED-Zeitung betont:„Für Uns ist Religion keine Privatsache“. Erste Reuklionen: peking setzte Moskau unter Druck In einer ersten Stellungnahme bezeichneten diplomatische Beobachter in Washington den Vorschlag Chruschtschowis, das Nahostproblem nicht auf“ einer Gipfelkonferenz im Sicher- heitsrat, sondern in einer Sondersitzung der UN-Vollversammlung zu behandeln, als eine Eehrtwendung der sowjetischen Taktik. Mar glaubt, daß Chruschtschow von Mao Tse Tung gedrängt wurde, seine frühere, Bereitschaft Zur Teilnahme an einer Konferenz der Regie- rungschefs im Rahmen des Sicherheitsrate. zurückzuziehen. Es gilt jedoch als sicher, dal weder Eisenhower noch Dulles bedauern wer: den, daß der Vorschlag für eine Gipfelkonfe: renz über die Nahostfrage fallengelassen Wur- de. Sowohl Eisenhower als auch Dulles hätter in dieser Angelegenheit eine äußerst zögernde Haltung eingenommen und ihr Einverständnis nur unter dem Druck Großbritanniens erklärt „Außenminister Dulles erklärte am Diens. tagabend in Rio de Janeiro, die USA hätten keine Einwände dagegen, daß die von Moskab aufgeworfenen Fragen in der UN- Vollver- sammlung erörtert würden. Nach Ansicht dei USA müßten die Probleme jedoch vorher im Sicherheitsrat besprochen werden. In Zuständigen Kreisen der britischen Hauptstadt wurde die Antwort Chruschtschow: mit einer gewissen Enttäuschung aufgenom- men. Man hatte gehofft, daß die Sowiets den Vorschlag MacMillans zur Einberufung eine! Konferenz der Regierungschefs im Rahmen des Sicherheitsrates annehmen würden, zuma sich Chruschtschowry zuvor grundsätzlich mi seiner Teilnahme einverstanden erklärt Hatte Auch in London hält man es für wahrschein- lich, daß Chruschtschow mif seinem jüngsten Vorschlag dem Wunsche Chinas entgegen- gekommen ist. Unterrichtete Kreise in der französischen Hauptstadt vertraten am Dienstagabend die Auffassung, daß nach der neuen Note des so- Wjetischen Ministerpräsidenten nur noch auhßerst geringe Hoffnungen auf eine Gipfel konferenz bestehen. Der Vorschlag, eine Son- dersitzung der UN-Vollversammlung einzu- berufen, wurde gleichfalls als Ergebnis der Aussprache Chruschtschows mit Mao Tse Tung angesehen, Gleichzeitig gab man seiner Befürchtung Ausdruck, daß Chruschtschow eine Debatte in der UN-Vollversammlung zu einer Propagandaschlacht benutzen könnte. In Rom würde Chruschtschow neuer Vor- schlag mit Uberraschung aufgenommen, Es wurde jedoch die Ansicht vertreten, daß er nicht ohne weiteres zurückgewiesen werden Sollte. US fordern ebenialls Sondersitzung New LFork(dpa). Als Gegenzug gegen die neuen Vorschläge Chruschtschows ver- langten die US am späten Dienstagabend eine Sondersitzung der UN- Vollversammlung über den Libanon. Die amerikanische UN- Delegation teilte in New Tork mit, daß auf dieser Sondersitzung über die Klage des Li- banons wegen einer Einmischung der Ver- einigten Arabischen Republik in seine inneren Angelegenheiten beraten werden soll. Die Sowietunion wollte eine Sondersitzung der Vollversammlung, um über den Truppenabzug aus dem Libanon und aus Jordanien zu be- raten. Fanfani konferiert morgen mit de Gaulle Außenpolitische Initiative des Ministerpräsi- denten gebilligt— Spaak in Rom PA Tris(dpa). Der italienische Regierungs- schef Fanfani wird morgen zu einer Aus- sprache mit Ministerpräsident de Gaulle nach Paris kommen. Damit wird der französisch- italienische Meinungsaustausch fortgesetzt, den Frankreichs Außenminister Couve de Murville bei seinem Besuch in Rom eingeleitet hatte, Der italienische Ministerrat billigte am Dienstag die außenpolitische Initiative des Mi- nisterpräsidenten und Außenministers Fan- fanl. Der Rat war von Fanfani selbst Zur Entgegennahme seines Berichtes über die ge- rade abgeschlossene Reise nach Washington, London und Bonn einberufen worden. Fan- fani brachte darin erneut Italiens Willen zum Ausdruck, alles in seiner Macht Stehende zu unternehmen, um die Nahostkrise innerhalb der Vereinten Nationen und auf friedlichem Wege beizulegen. Zuvor hatte Fanfani be- reits dem Staatspräsidenten ausführlich über den Reiseverlauf berichtet. Die gemäßigten und rechtsstehenden Par- teipolitiker haben inzwischen Fanfanis po- litische Reisetätigkeit positiv beurteilt! Ledig- lich die extreme Linke(Kommunisten und Linkssozialisten) zeigte sich unzufrieden, weil Ttallen angeblich jetzt noch mehr in Abhän- gigkeit von den USA und Großbritannien geraten sei und keine Möglichkeiten habe, eine eigene Politik zu entwickeln. Der italienische Staatspräsident Gronchi empfing am Dienstag den Generalsekretär der NATO, Paul Henri Spaak, zu einer Aus- sprache über die internationale politische Si- tuation, an der auch Ministerpräsident Fan- fani teilnahm. Zuvor hatte Spaak eine län- gere Unterredung mit Verteidigungsminister Segni. Eine weitere mehrstündige Aussprache zwischen dem NATO- Generalsekretär und Ministerpräsident Fanfani fand ara Dienstag- abend statt. 5 5 5 5 Chruschtschow empfing Stevenson Moskau(dpa). Der sowjetische Minister- präsident und Parteichef Chruschtschow emp- king am Dienstag in Moskau den amerikani- schen Politiker Adlai Stevenson und hatte eine längere Aussprache mit ihm. Stevenson, der sich zweimal vergeblich für die Demo- kraten um das Amt des Präsidenten der USA bemühte, bereist gegenwärtig die Sowꝛjet- union. Atomkonferenz dauert noch eine Woche Genf(dpa). Die Genfer Atombesprechun- gen zwischen Wissenschaftlern aus dem Osten und dem Westen gestalten sich zeitraubender als ursprünglich angenommen und werden sich nach Ansicht von Konferenzkreisen min- destens noch bis zur nächsten Woche aus- dehnen. Nachdem sich die Konferenzteilneh- mer über mehrere technische Verfahren zur Kontrolle eines Abkommens über einen Atom- Waffenversuchsstopp geeinigt haben, beraten sie jetzt über ein wirksames internationales Kontrollsystem, in das die verschiedenen tech- nischen Methoden eingeordnet sind. Am Dienstag fand unter Vorsitz des sowjetischen Delegationschefs Fedorow eine dreistündige Sitzung statt. SED-Organ:„Quadriga ist gut verwahrt“ „Volkseigentum muß man schützen“— West- berlin nennt den Abtransport rechtswidrig Berlin(dpa). Der heimliche Abtransport der Quadriga vom Pariser Platz in den Hof des Marstalles in Ostberlin wird am Dienstag vom SED-Zentralorgan„Neues Deutschland“ mit Sicherheitsgründen motiviert. Der Magi- strat habe aus selbstverständlicher Verant- Wortung für die Sicherheit des restaurierten Schadowschen Kunstwerkes dessen Vorläufl- gen Aufbewahrungsort in den Hof des Mar- stalls verlegt, der diese Sicherheit unter allen Umständen garantiere. Die Quadriga sei nicht Privatbesitz des Senats, sondern Eigentum ganz Berlins, und Volkseigentum müsse man schützen. Die Quadriga werde daher, bis sie auf dem Brandenburger Tor aufgestellt wer- den kann, gut verwahrt. Das von einer Westberliner Bildgießerei Wieder hergestellte kriegszerstörte Wahrzei- chen Berlins, das nach einer Vereinbarung zwischen den Ost- und Westberliner Behör- den bis zu seiner Aufstellung auf dem Bran- denburger Tor im Herbst am Pariser Platz stehen sollte, ist in der Nacht zum Sonntag in den Marstall gebracht worden. Trotz mehr- facher Bemühungen haben die zuständigen Vertreter Westberlins bisher den Grund für den überraschenden Abtransport, der nach Ansicht des Senats rechtswidrig ist, nicht er- fahren können. Es wurde lediglich angekün- digt, daß der Ostberliner Magistrat auf seiner nächsten Sitzung über die„erforderlichen Maßnahmen“ entscheiden werde. Neues uus aller Welt f 10 Die Preise hoch— die Amis kommen— Merkwürdige Verkaufspraktiken— Frau Che- fin kassierte— Lehrling Fritz stand vor dem Richter Wäl K 6In(lid). Gerichtsverhandlungen haben packte es manchmal an sich, daß sie so ganz neben- in der bei gewisse Dinge und Zustände an den Tag in Sar bringen, die man zunächst hinter dem zur gen W Anklage erhobenen Tatbestand gar nicht ver- der u mutete. Diesmal geschah das in einer ganz Auf de „normalen“ Verhandlung vor dem Kölner Sen. V Jugendgericht. Ein kaufmännischer Lehrling, Winzie nennen wir ihn Fritz, war wegen fortgesetz- Jahres ten Diebstahls angeklagt. Er habe, so hatte worde Sich sein Lehrherr beschwert, zusammen mit Am H. seinen Kollegen im Laden so viel gestohlen, men, daß mit der Zeit ein Defizit von 20 000 DM die sc entstanden sei. Dem Lehrherrn gehören ein Volke Laden und ein Filialgeschäft, die sowohl we- Wenig gen ihrer Lage als auch wegen ihres Waren- daran, Angebotes— Tabakwaren und jene nur schwer unerb zu beschreibenden Dinge, die man am besten auf d unter dem Fremdwort„Souvenirs“ zusam- eifrige menfaßt— viel von auswärtigen Gästen und reisen vor allem von Ausländern profitiert. Wieviel, Kraft) das verriet in etwa das Jugendamt, das sich Alltag sowohl des angeklagten Fritz als auch des Kornp Lehrherrn etwas näher angenommen hatte. dem Da stellte sich denn heraus, daß der Ge- pelfläc sSchäftsinhaber seine sehr eigenen Richtlinien Sie über die Bedienungsart von Ausländern, ins- des Sc besondere Amerikanern, herausgegeben hatte. Wird Sie waren einfach genug und lauteten:„Kräf- der H tig draufschlagen!“— auf den Preis nämlich. tinte Ein Gegenstand, der zum Beispiel an einen zer 15 Inländer für 15 DM verkauft wurde, kostete, Schick wenn ihn ein Amerikaner verlangte, 22 bis mers 25 DM. Diese Handelssitten und der Umst Seiner daß alle Verkäufer freien Zutritt zur Laden- Bauer kasse hatten, in der auf diese Weise immer 8 ein unkontrollierbarer Uberschuß war, ver- 0 führte das Personal nicht gerade zur Ehrlich 5 keit. Kam hinzu, daß die Frau des Chefs für 8 sich in Anspruch nahm, jeden Morgen in Be- 8. gleitung eines Lehrlings die zahlreichen, zum en Geschäft gehörenden Warenautomaten abzu- 2 kassieren und das Geld in die eigene, recht ihrn 5 große Tasche zu stecken, wobei dann der Pestst Lehrling(und das war nicht nur der ange- Karls klagte Fritz) ebenfalls profitierte. Er erhielt Fusse von der Frau Chefin„Zuschüsse“ für Beklei- Keller dung und einen Motorroller. Diese Zustände, worde die mittlerweile auch die Handelskammer auf Verse den Plan gerufen haben, wirkten sich nun 1 N„Ticker für den angeklagten Lehrling Fritz indirekt a dens in weitem Umfang strafmildernd aus. Fritz beirn Würde zwar des fortgesetzten Diebstahls Richtt schuldig gesprochen. er kam jedoch mit einer—— Ge Verwarnung und einer Buße davon, Er hat Entfen inzwischen eine andere Lehrstelle. auf d Sicher . VI Z Brogsitter verkaufte seine Weingüter Er will in eine andere Gegend ziehen— Uber Revisionsantrag noch nichts bekannt 8 3 Rüdesheim(dpa). D. im Juni wegen 812 Verstoßes gegen das Weingesetz und das Fyirkli Wettbewerbsgesetz zu einer Gefängnis- und n Geldstrafe verurteilte Rüdesheimer Wein- 98 1 gutsbesitzer Dr. Arnulf Maria Brogsitter hat 8 seinen gesamten Besitz in Rüdesheim ver- und s kauft. Dazu gehören die Gutshöfe„Heinrichs- man i hof“ und„Hof Barbara“ und das erst vor bereit Wenigen Wochen eröffnete Hotel„Jungfern- Ttalier Stieg“. Käufer ist eine Weingroßhandlung und Auch Likörfabrik in Oberhausen- Sterkrade(Rhein- Pfixsic lanch, die die Brogsitterschen Betriebe als eres „Weingut Hartmann“ weiterführt. Sie wird Gewa die Bebauung der rund 40 Morgen Wein- 5 ir berge, die in gutem Zustand sind und sich E zum Teil in besten Rüdesheimer Lagen be- fFindlic finden, ohne Unterbrechung fortsetzen. Der Sdets, Kaufpreis für den gesamten Besitz wird in Nachb Rüdesheimer Weinhandelskreisen auf 2,4 Mil- Weink lionen DM beziffert. Es heißt, daß sich Dr. Aber! Brogsitter mit seiner Femilie in einem ande- bei ur ren Teil Deutschlands niederlassen wolle. freuer Der 56jährige Dr. Arnulf Maria Brogsitter Zarten War am 28. Juni dieses Jahres von der Zwei- mit e ten Großen Strafkammer des Landgerichts And b Wiesbaden zu achtzehn Monaten Gefängnis ermüc und 75 000 DM Geldstrafe verurteilt worden. Recht Er wurde des fortgesetzten Betruges in Tat- edelst einheit mit Vergehen gegen das Lebensmit- Arten telgesetz, das Wettbewerbsgesetz und das keit, Weingesetz für schuldig befunden. Anstelle bens eines Berufsverbotes hatte das Gericht be- Sonnt. sondere Auflagen beschlossen: Auf die Dauer Und von fünf Jahren sollte Brogsitter jeden Ex- Somm werb von Wein innerhalb einer Woche der siche“ Weinkontrolle anzeigen, von jeder Zucke- 182 rungsanzeige eine Durchschrift an die Wein- ichen kontrolle schicken und jeden beabsichtigten Weinverschnitt eine Woche vorher anmelden. Die Verteidigung hatte Revisionsantrag beim 5 Bundesgerichtshof angekündigt, doch War der K bisher nicht zu erfahren, ob diese Absicht aus 1 bereits verwirklicht wurde. Ben 85—— 8 und . We Neuer Versuch in der Eiger-Nordwand läuft Zwei Usterreicher bereits am Bügeleisen— Am 5 5 Abend verschwanden sie in einer Nebelbank r Grindelwald(dpa). Zwei österreichi- um, sche Bergsteiger sind seit Dienstagmorgen Zar, wieder in der Eiger-Nordwand, wo erst in Alle! der vergangenen Woche eine deutsch-öster- genie reichische Seilschaft durch Steinschlag zur Stolz Rückkehr gezwungen wurde. Der Salzburger das Dienberger und der Wiener Stephan— beide ren als gute Kletterer bekannt— machten in den im S Morgenstunden in der steilen Wand schnelle Es Fortschritte. Gegen 15 Uhr erreichten sie bleib schon das dritte Eisfeld. eki Ihr Tempo ließ dann jedoch nach. Gegen ren 17.30 Uhr verschwanden die beiden in einer Einfa Nebelbank, wie sie am Eiger oft auftritt. Als Sesel der Nebel die beiden Alpinisten einhüllte, ein S hatten sie gerade das sogenannte„Bügeleisen“ oder erreicht. Dieser Felsvorsprung, der wie ein Bügeleisen geformt ist, war in der vergange- nen Woche der nächtliche Biwakplatz der Wie deutsch-österreichischen Seilschaft gewesen. Beim Beobachter des Aufstiegsunternehmens ha- Suns ben die Befürchtung, daß die beiden Berg- Pen steiger ihr Tempo am Dienstag zunächst u ich sehr forciert haben. Sie rechnen damit, daß Seel Dienberger und Stephan trotz des großen An- befre fangstempos drei Tage brauchen werden, um ein die Wand zu durchsteigen... 5 a 5 8 5 5 ren N * Kornernte Während man in der Stadt die Koffer packte, um in die Ferien zu fahren, während in den Bädern an der See die Menschen sich in Sand und Sonne räkelten oder in den Ber- gen weite Wanderungen durch schattige Wäl- der unternahmen, hat auch dieser Sommer auf den Feldern draußen das Korn reifen las- sen. Was als Saat in die Scholle kam und mit Winzigen grünen Spitzen den Frühling dieses Jahres grüßte, ist gewachsen und gelb ge- worden. Nun biegen sich die schweren KAhren am Halm, die Zeit der Ernte ist herangekom- men, für den Bauern die schönste aber auch die schwerste Zeit des Jahres, in der er des Volkes Brot in die Scheuern fahren muß. Nur Wenige Städter denken in ihrer Ferienfreude daran, daß die Sonne, die ihre Rücken bräunt, unerbittlich auf die Felder herniederbrennt, auf denen Mann und Frau und Kind bei eifrigem Schaffen sind. Erst wenn die Ferien- reisenden wieder im D-Zug oder in ihrem Kraftwagen sitzen und heimwärts rollen zu Alltag und Pflicht, sehen sie, daß die ersten Kornpuppen auf den Feldern stehen, daß aus dem wogenden Khrenmeer eine karge Stop- pelfläche geworden ist. Sie sehen es und begreifen, daß sich damit des Sommers Ende behutsam ankündigt. Noch wird die Sonne heiß und hell strahlen, und der Himmel wird blau sein wie Schulkinder- tinte, aber unmerklich werden die Tage kür- zer und die Nächte länger, der Monat August schickt sich an, wie in jedem Jahr, des Som- mers Abschiedslied zu singen. Das Jahr hat seinen Höhepunkt überschritten, und der Bauer fährt die Ernte ein. Fußgängerüberwege benutzen! Wer eine verkehrsreiche Grohßstadtstraße an einer Stelle überschreitet, die nur 30 Meter von einem Fußgängerüberweg entfernt ist, ist nicht frei von eigenem Verschulden an einem ihm zustoßenden Verkehrsunfall. Mit dieser Feststellung hat der Bundesgerichtshof in Karlsruhe die Schadenersatzansprüche eines Fuggängers, der auf der Fahrbahn einer Aus- fallstraße angefahren und schwer verletzt worden war,„wegen mitwirkenden eigenen Verschuldens“ beträchtlich herabgesetzt. Es 1 dem wohlverstandenen Gebot igenen Interesses, wenn sich ein Fußgänger beim Uberqueren einer breiten, in beiden Richtungen stark befahrenen Grogstadtstraßge in Gefahr begibt, obwohl in nur 30 Meter Entfernung ein Fußgängerüberweg bestehe, auf dem er die Fahrbahn mit weit größerer Sicherheit überschreiten könne.(Aktenzeichen VI ZR 166/57) aus Persien Man ist sich heute gar nicht einmal mehr 8 einig darüber, ob die Heimat des „malum persicum“é, de persischen Apfels, klich im Lande d Auenthrones zu su- chen ist. Einige Bo iKe meinen nämlich, der Pfirsich sei Ursprünglich in China zu Hause gewesen, von dort dann nach Indien und später nach Persien gekommen, woher man ihn schließlich nach Europa brachte und bereits um die Mitte des 1. Jahrhunderts in Italien anpflanzte. Aber das ist ja letztlich auch nicht entscheidend, heute gehört der 0 - Pfirsichbaum in den wärmeren Gegenden un- 5 eres Landes längst zu den einheimischen Sewächsen. 5— eine Herkunft aus südlichen Regionen %„ann er allerdings nicht verleugnen. Emp- „ Andlich und schutzbedürftig sind die Bäume NSStets, und am besten gedeihen sie in der 4 Nachbarschaft der Reben, weil ihnen das — Weinklima besonders zuträglich ist. Wo es 8 Aber immer die Witterung erlaubt, finden wir — bei uns in den Gärten die Pfirsichbäume. Wir freuen uns im zeitigen Frühjahr, wenn ihre 7 Zarten Knospen aufbrechen und ihre Kronen — mit einem rosafarbenen Schleier überziehen 8 und begrüßen froh als Dank für unsere un- — ermüdliche Pflege die ersten Früchte. Mit 5 Recht zählen wir die saftigen Pfirsiche zu den — edelsten Obstsorten; so vielfältig wie ihre — Arten ist auch ihr Aroma und die Möglich- 8 keit, sie zuzubereiten. Denn sie schmecken 2 ebenso köstlich„aus der Hand“ wie auf der 85 Sonntagstorte, wir lieben sie als Kompott + und Marmelade, und sie verschönen uns den 5 Sommerabend, wenn sie sich als„Kullerpfir- + siche“ im spitzen Glase drehen oder das bau- 5 ige Bowlengefäß mit ihrem unvergleich- 75 ichen Aroma erfüllen. n n. Ein Steinchen im Schuh n„Au, Wartet doch mal!“ Und schon setzt sich * der kleine Kerl auf die Erde, zieht die Sandale at aus und schüttelt sie heftig. Im Handumdre- Ben hat er sie wieder angezogen, zugeschnallt und springt davon 8 Wenn man jung und unbekümmert ist, ver- 1 lauft die Sache immer so einfach, denn Kin- der kennen, gottlos noch keine Kompromisse, 7 Wie wir Erwachsenen! Wir dagegen laufen mit K dem drückenden Schuh voller Steinchen her- 5 um, beißen die Zähne zusammen, lächeln so- n Sar, wenn es erforderlich ist, und ertragen in Alle Leiden und Schmerzen, weil wir eitel und 255 Zenierlich sind und vielleicht von falschem ur Stolz erfüllt. Man kann doch nicht, man tut er das doch nicht, man muß doch Haltung wah- de ren 50 denkt man und läßt die Steinchen n im Schuh und geht weiter. le Es wäre wohl das Natürlichste, stehen zu 1 pleiben und sie zu entfernen, wie das ein un- bekümmertes Kind tut. Aber wir komplizie- en ren so gern und machen immer aus jeder er einfachen Sache eine große Aktion. Symbolisch s gesehen ist das Steinchen im Schuh oft nur be, ein Schatten auf der Seele, ein kleiner Arger n. oder eine dumme Verdrießlichkeit. 4 ö 2— 2 — Das Eigenheim ist sehr beliebt ler Wie groß das Verlangen nach einem Eigen- heim ist, geht aus dem Ergebnis einer Befra- 1 Sung hervor, die das Institut für Selbsthilfe in N Köln veranstaltet hat. Gefragt wurden 4000 Leute, Was sie anfangen würden, wenn sie plötz- lich durch eine Erbschaft oder einen Spiel- gewinn zu 50 00% DPM kämen. 63,6 Prozent der Defragten Arbeiter antworteten, sie wollten sich ein Eigenheim bauen. Von den Beamten àußer- ten 55,2 Prozent, von den Angestellten 49 Pro- rent denselben Wunsch. Datteln-Kanal, der für das Ruhrgebiet immer Tabakabsafz im Zeichen des Gemeinsamen Marktes Die Tabake Seckenheims Tabakpflanzer hatten sich bei ihrer letzten Versammlung mit den neuen Richt- linien über die Ernte- und Verkaufsbedingungen des Landesverbands bad. Tabakpflanzer zu be- lassen, die in ihren grundlegenden Formu- lierungen schon jetzt unter dem Zeichen des Gemeinsamen Marktes stehen. Die inländische tabakverarbeitende Industrie, die sich in den letzten Jahren zahlenmäßig verringerte und kaum mehr einen freien Wett- bewerb ermöglicht, läßt die Pflanzer heute schon von einem beschränktem Wettbewerb in kleinem Kreis sprechen. Die Industrie hat des- wegen auch hinsichtlich der Erntemaßnahmen schon Weisungen erteilt, deren einschneidendste ersten ausländischen wohl ist, daſè der bisherige Ernteanteil Mit- telgut nicht mehr interessiert. Diese Weisung bedeutet, daß die übrigen Ernteanteile Grum- pen, Sandblatt, Haupt- und Obergut in der jeweiligen I. und 2. Sorte unter ganz neuen Bedingungen zu ernten, sortieren und auszu- bieten sind. Weiter beharrt die Käuferseite auf einer Forderung mit der wirklichkeftsnahen ürntemenge bei der Verwiegung. Diese For- derung heißt konkret umgesetzt, daß die Käufer verlangen, daß mindestens 900% der zur Tabak- einschreibung angemeldeten Erntemengen zur Verwiegung gelangen müssen, anderenfalls der Tabakpflanzer schadenersatzpflichtig gemacht werden kann. Um die beiderseitigen Rechte und Pflichten im Tabakgeschäft anzugleichen, gäbe es deshalb nur eine Forderung: für alle Ernte- mengen muß unter diesen Bedingungen eine Wirklich kostendeckende Preisgestaltung erreicht werden. 5 bereits auf dem Inlandsmarkt Gemeinsamen Marktes ausge- richtet sind, erhoben die Pflanzer natürlich auch die Frage nach der Abwicklung Tabakgeschäftes aus der neuen Ernte. Die be- reits im Gang befindliche Tabakernte scheint in diesem Jahr Erwartungen der Pflan- zer zu erfüllen. Der Preis der neuen Ernte werde weitgehend von dem kestgelegten Ein- uhrzoll für ausländische Tabake abhängen. Bisher wurden bereits 500 Tonmen elsässische Tabake in die Bundesrepublik eingeführt und weitere Lieferungen aus diesen Gebieten sollen folgen. Frankreich macht zur Zeit im Tabak- export gerade hinsichtlich des Gemeinsamem Marktes sehr große Anstrengungen. In Frank- reich ist der Anbau im Augenblick noch flä- chenmäßig kontigentiert, auserlesene Sorten werden exportiert und mit einer zusätzlichen Verkaufsprämie bedacht. Die bereits schon fühlbare starke fordernisse des des die Konkurrenz auf dem internationalen Tabakmarkt wird sich bei der endgültigen Einführung des Gemein- samen Marktes noch verstärken. Der deutsche Qualitätstabakanbau konnte nur unter sehr er- schwerten Bedingungen betriebstechnischer Na- tur seinen jetzigen Leistungsstand erreichen. Des- halb muß jede Anstrengung unternommen wer- den den durch einen akuten Arbeitskräftemangel in Deutschland schon stark reduzierten Tabak- anbau zu erhalten. Diese wichtige Aufgabe fällt besomders den deutschen Vertretern bei der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft zu, wenn es gilt, endgültige Festlegungen zu treffen, die für den deutschen Tabakanbau und auch allge- mein für die deutsche Agrarwirtschaft von, Nachdem die Richtlinien klar auf die Er- gröfster Tragweite für ihr Fortbestehen sind. Wir gratulieren größere Bedeutung gewinnt, müssen zwei — 755 5 Seinen 70. Geburtstag kann heute in voller Schleusen gebaut werden. Außerdem sind geistiger und körperlicher Rüstigkeit Werkmei⸗ ster à. D. Jean Regel, Breisacher Straße 40, feiern. Der Jubilar ist heute nach über 50 jähriger Tätigkeit bei der Mannheimer Schiffs- werft noch tagtäglich in der Landwirtschaft tätig. Dem Jubilar unsere herzlichsten Glück⸗ wünsche. * Den 76, Geburtstag feiert morgen Donnerstag, Herr Hauptlehrer a. D. Friedrich Herr, Züh⸗ ringer Straße 11. Ebenfalls die besten Wünsche für die Zukunft. Neckarkanal erhält Doppelschleusen Die wichtigsten Wasserstraßen in drei 2 bis fünf Jahren fertig In der Zeit von 1961 bis 1963 sollen die Wichtigsten Wasserstraßen in der Bundes- republik ausgebaut und die Neubauten des Schwerpunktprogramms zum großen Teil kertiggestellt sein. Dies gab Bundesverkehrs- minister Dr. Seebohm vor der Presse in Bonn bekannt. Zu den Wasserstraßen-Bauten, die bis 1961 fertig sein sollen, gehören die Vertiefung des Nordostseekanals, die Kanalisierung der Mit- telweser, der Ausbau des Dortmund-Ems-Ka- nals für 1000-Tonnen-Schiffe, die Fertigstel- lung sämtlicher Doppelschleusen der Neckar- Kanalisjerung bis Stuttgart, der Ausbau des Mains bis Bamberg und die Fertigstellung der Elbstaustufe bei Geesthacht in der Nähe von Hamburg. Bis zum gleichen Termin sollen die Zufahrtsstraßen zu den wichtigsten deutschen Nord- und Ostseehäfen erheblich verbessert werden. 1963 soll dann die Moselkanalisierung beendet sein. 1963: Bau des Hochrheinkanals Auf der Programmliste werden nach 1963 noch der Bau des Hochrheinkanals zwischen Basel und Konstanz, der Ausbau des Ober- rheins und die Fertigstellung des Rhein- Main- Donau- Großschiffahrtsweges bleiben. Als letzte Teilstrecke dieser wichtigen Was- Serstraße wird voraussichtlich bis zum Jahre 1975 der Abschnitt Nürnberg-Regensburg fer- tiggestellt sein. Die Kosten für das jetzt lau- fende Schwerpunktprogramm für die Was- serstraßen werden auf 1,2 bis 1,5 Milliarden DM geschätzt. Der Bundesverkehrsminister betonte, daß der Ausbau der Wasserstraßen und der Stra- Ben in der Bundesrepublik große Bedeutung für den Gemeinsamen Markt in Europa habe. Deutschland, das erheblich später als Frank- reich mit dem Bau von Wasserstraßen begon- nen hat, verfüge jetzt über mehr Wasserstra- Ben als der westliche Nachbar. Dabei sei zu berücksichtigen, daß für den Wasserstraßen- bau erheblich weniger Mittel zur Verfügung stehen als für den Straßenbau, für den in diesem Haushaltsjahr allein über 1,5 Milliar- den DM ausgeschüttet werden. In der dritten Legislaturperiode des Bun- destages sind jährlich etwa 408 Millionen DM für die Wasserstraßen vorgesehen. Da aus den Wasserstraßen etwa 60 Millionen DM Ein- nahmen kommen, beträgt der Zuschuß jähr- lich 348 Millionen DM. Für die Schwerpunkt- programme sollen pro Jahr etwa 190 Millio- nen DM. aufgewendet werden. Zum Ausbau der Zufahrtsstraßen für die Seehäfen der Bundesrepublik und den Ha- fenverbesserungen bemerkte Dr. Seebohm, dag Rotterdam eine starke Konkurrenz für die deutschen Nordseehäfen sei. Das Anlau- fen von Rotterdam statt deutscher Hafen be- deute gegenwärtig für Reeder eine Ersparnis von etwa 60 000 DM pro Schiff. Es sei daher dringend notwendig,„in voller Fahrt die Zu- fahrtsstraßen zu unseren Häfen zu verbessern und zu sichern“. Bis 1960 solle ein Radar- system für die Einfahrten nach Bremen, Hamburg und den Nordostseekanal fertig- gestellt sein. 5 Zweiteilung Deutschlands schädlich Zu den Projekten für die Binnen wasser- straßen gab Minister Seebohm im einzelnen an: 1. Die Ausbauziele beim Dortmund-Ems- Kanal sollen im wesentlichen schon im Jahre 1959 erreicht werden. Um einen zügigen Ver- kehr zu ermöglichen, muß ein neues Schiffs- hebewerk bei Henrichenburg errichtet wer- den, das bis 1961 fertig sein soll. Im Wesel- neue Pumpwerke an der Ruhr erforderlich, um die Kanäle mit genügend Wasser zu ver- sorgen. 2. Die Kanalisierung der Mittelweser soll diese Strecke für Tausendtonnenschiffe be- fahrbar machen. Die Arbeiten an der Weser und an der Fulda sollen zudem zur FElektri- Zitätsversorgung beitragen. 3. Am Rhein soll der„Flaschenhals“ am Bingerloch aufgelockert werden. 4. Für den Ausbau der Rhein-Main-Donau- strecke ist die Trasse für die Strecke Bam- berg-Nürnberg festgelegt worden. Bis 1969 Soll der Hafen Nürnberg in Betrieb genom- men werden. 5. Die Schiffbarmachung der Mosel soll laut Plan Ende 1963 fertig sein. Bis 1962 kann Wahrscheinlich die Strecke Koblenz-Dieden- hofen eröffnet werden. Es wird angestrebt, die Bauarbeiten zu beschleunigen, um den durchgehenden Schiffsverkehr bis Dieden- hofen nach Möglichkeit ein Jahr früher auf- zunehmen. 6. Zu den Kanalproblemen im Raume Ham- burg stellte der Minister fest, dag zur Zeit drei Projekte geprüft würden, a) ein Nord- südkanal, b) eine Diagonalverbindung zum Ruhrgebiet, und e) eine Verbindung von Cux- haven zur Unterweser. Eine Entscheidung sei in etwa zwei Jahren zu erwarten. Dr. Seebohm betonte, daß die Zweiteilung Deutschlands auch das Wasserstraßennetz sehr schwer betroffen habe. Sofort nach der Wiedervereinigung müsse der Ausbau der Elbe und der Verbindungsstrecken zum Osten intensiv vorangetrieben werden. Zu Vorwür- fen, daß die Wasserbauten das Landschafts- bild beeinträchtigten, erklärte Dr. Seebohm, frühere Kritiker hätten anerkannt, daß das Landschaftsbild an einigen Stellen nach dem Ausbau der Wasserstraßen schöner geworden Sei. Kanadische Kritik an deutschen Autokäufen Der frühere kanadische Gesundheitsminister Paul Martin kritisierte die umfangreichen Auto- Mmobilkäufe der kanadischen Regierung aus der Deutschen Bundesrepublik zu einer Zeit, da in der kanadischen Automobilindustrie groge Ar- beitslosigkeit herrsche. Martin forderte in einer Debatte im Unterhaus, daß alle Dienstautos der Kanadischen Regierung von kanadischen Produ- zenten gekauft werden sollten. Die endgültigen Lotto-Gewinnquoten Gewinnklasse 1(6 Gewinnzahlen) 1 Gewinner DM. 500 000.—, Gewinnklasse 2(5 Gewinnzahlen und Zu- Ssatzzahl) 8 Gewinner je DM 223 329.20, Gewinnklasse 2(5 Gewinnzahlen) 358 Gewinner je DM 6113.95, Ge- Winnklase 3(4 Gewinnzahlen) 25 380 Gewinner je DM 38.15, Gewinnklasse 4(3 Gewinnzahlen) 358 340 Gewinner je DM 4.—. Endgültige Gewinnquoten im Toto Zwölferwette: 1. Rang: 3 Gewinner je DM. 57 108.95, 2. Rang: 93 Gewinner je DM 1342.20, 3. Rang: 1159 Gewinner je DM 147,80. Zehnerwette: 1. Rang: 9 Gewinner je DM 5426.10, 2. Rang: 237 Gewinner je DM 206.05, 3. Rang: 2656 Sewinner je DM 138.35. Unser Wetterbericht U bersicht: Bei Luftdruckfall über dem Festland kann kühlere Meeresluft über die Pritischen Inseln vordringen. Eine Wetterver- schlechterung wird sich im wesentlichen auf norddeutsches Gebiet beschränken, während Süddeutschland bei weiter fallendem Luft- druck strichweise gewittrige Einflüsse zu spü- ren bekommen dürfte. Vorhersage: Zunächst noch heiter, im Laufe des Tages zunehmende Bewölkung und schwül. Später gewittrige Schauer, Tages- Höchsttemperaturen zwischen 25 und 30 Grad. Am Donnerstag wechselnd bewölkt, nicht Sanz störungsfrei und weiterhin warm. Im Straßenbau in Europa führend 4000 km neue Straßen nur Autobahnen— 3,4 Milliarden DM für Straßenverbesserung Nach den Angaben der International Road Federation machte im Jahre 1957 die Bundes- republik von allen europäischen Staaten die größten Aufwendungen für den Straßenbau. Sie liegt damit in der Statistik des Weltstra- Berbaues hinter den Vereinigten Staaten und Kanada an dritter Stelle. Diese Feststellung widerlegt eine weitver- Preitete Auffassung, nach der die Bundesre- publik im Straßenbau hinter anderen euro- päischen Ländern. Wenn z. B. festgestellt wird, dag das französische Straßennetz 633 000 Km, das Straßennetz der Bundesrepublik nach dem Stand von 1956 aber nur 128 162 km umfasse, So Wird vergessen, dag Frankreich wesentlich größer ist als die Bundesrepublik und daß darüber hinaus die französische Straßensta- tistik alle Straßen, also auch die kleinste Ge- meindestrage umfaßt, während in der Bun- desrepublik nur die Bundesstraßen und Land- straßen I. und II. Ordnung in der Statistik erscheinen. 3628 neue Brücken Bei der Beurteilung der deutschen Straßen darf ferner nicht vergessen werden, daß an Kriegszerstörungen ausgebessert werden mug te, um auch nur den gegenwärtigen Stand zu erreichen. So wurden zum Beispiel von den 3628 zerstörten Brücken im Zuge der Autobahnen, Bundesstraßen und Landstraßen I. und II. Ordnung 3 205 als Dauerbrücken und 392 als Behelfsbrücken wieder aufge- baut. Beim Vergleich mit anderen europäischen Ländern bleibt vielfach unbeachtet, daß sich der Verkehr in Deutschland vor dem Kriege im wesentlichen in der West-Ost-Richtung Ab wickelte. Nach Errichtung des Eisernen Vor- hanges hat sich der Verkehrsstrom in die Nord-Süd-Richtung verlagert. Es ist einleuch- tend, daß hierfür zunächst keine ausrei- chenden Straßen vorhanden sein konnten. Schwerpunkte des Straßenverkehrs Noch ein weiterer Umstand ist bei einem Vergleich zwischen den Straßenverkehrsver- hältnissen z. B. wieder zwischen Frankreich und der Bundesrepublik zu berücksichtigen. In Frankreich verteilt sich der Verkehr weit gehend auf die Fläche des ganzen Landes., In der Bundesrepublik haben sich jedoch 2⁊wi- schen den großen Industriegebieten im Ruhr- gebiet, bei Frankfurt, Mannheim, Stuttgart und zwischen dem Ruhrgebiet und Hamburg Starke Verkehrsströme entwickelt, an denen die Kritik der Verkehrsverhältnisse einsetzt, ohne zu berücksichtigen, daß einer solchen Belastung auch die Straßen anderer europä- ischer Länder kaum gewachsen wären. Erinnert sei ferner daran, daß die Zahl der Einwohner auf den qkm z. B. in Frankreich mit 79 Menschen in den letzten 20 Jahren an- nähernd konstant geblieben ist, in der Bun- desrepublik jedoch die Zahl der Einwohner auf den qkm von etwa 140 vor dem Kriege auf 206 nach dem Kriege angewachsen ist. Da- bei werde auf 21 qkm Gebietsfläche in Frank- reich 11,9 Kraftfahrzeuge, in der Bundesre- publik jedoch 24,5 Kraftfahrzeuge gezählt. Hinzu kommt, daß die Fahrzeugzahl in der Bundesrepublik wesentlich schneller gewach- Sen ist als in anderen europäischen Ländern. In Frankreich z. B. hat sich der Bestand an Kraftfahrzeugen in den letzten fünf Jahren verdoppelt, in der Bundesrepublik jedoch ver- dreifacht. Bei Lastwagen war die Zunahme noch stärker. Sie stieg in Frankreich zwi schen 1952 und 1956 um 34 Prozent und in der Bundesrepublik um 154 Prozent. Neubauten im ganzen Bundesgebiet Der in so kurzer Zeit eintretende Struk- turwandel des Straßenverkehrs brachte na- türlich für den Straßenbau in der Bundesre- publik schwerere Probleme als in anderen Ländern. in denen sich die Entwicklung we⸗ sentlich ruhiger vollzog. An Bundesstraßen Wurden dabei in den letzten Jahren mit einem Jahresdurchschnitt von etwa 300 km insgesamt über 3 000 km um- und ausgebaut, davon allein 460 km im Jahre 1956 und über 900 Km im Jahre 1957. Dazu kamen als Neu- bau und Streckenverlegungen 1956 fast 300 kin und 1957 160 km. Die unmittelbar vorge- sehenen Gesamtleistungen beziffern sich auf 3 700 Km und, wenn die Autobahnen mit ihren N Binzugezählt werden, auf 4 000 m. 1957 betrugen die Straßenausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden 3,5 Milliarden DM. Das sind bereits 3,5 mal soviel wie 1950 und somit ein deutlicher Beweis für die gro- Ben Fortschritte im Straßenbau der letzten Jahre, zugleich aber auch Grundlage für gün stige Ausblicke in die Zukunft. Hochhausbau mit dem„Geisterkran“ f Mannheim(sw). Bei einem Hochhaus bau in Mannheim wird gegenwärtig ein durch UKW ferngesteuerter 72 Meter hoher Kran versuchsweise eingesetzt. Die Erfahrungen bei dem Mannheimer Hochhausbau sollen auch Anhaltspunkte dafür ergeben, inwieweit noch „Kinder krankheiten“ behoben werden müs- sen, ehe die Kranfernsteueranlage serienmä- Big gebaut wird. Der Kranführer, der sich, eines mit verschiedenen Knöpfen versehenen Schaltgerätes bedient und auf dem Rücken ein ebenfalls relativ leichtes Tornister-Sende- gerät trägt, kann seine Befehle an den mit Empfängeranlage und Antenne ausgestatte- ten unbemannten Kran von jedem beliebigen Punkt des Hochhauses aus senden. Bisher mußte man im Hochhausbau Riesenkräne durch Kabelanlagen fernsteuern, wenn der Kranführer beim Bau der obersten Stock- Werke sein Arbeitsfeld nicht mehr über- schauen konnte. Böſer Huſten hartnäckiger Katarrh. Asthma. Bronchitis werden nachhaltig bekämpft durch Silphoscalin, das seit über 30 Jahren überzeugend bewährte Spezialpräparat auf pflanzlicher Basis, frei von schädigenden Stoffen. SI Iphoscalin beeinflußt wirksam Verschleimung, Hustenreiz und Entzündungen, stärkt Atmungsorgane und Nerven. 8SIIphoscalin ist vieltausendfach im Gebrauch. es verdient auch Ihr Vertrauen, 80 Tabletten DM 2.85(Kleinpackung DN 1.60) in allen Apotheken. 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Wahrschein- lich werden zunächst 80 Italiene die in dem Unternehmen bes per 100 Schmelzöfen werden vorläufig bis — April stillgele Der dadurch verursachte Produl beträgt wertmäßig über DM. Auch die Stadt Rhein- Gemeinde Karsau, auf deren Boden die Aluminiumhütte steht, werden die Betriebseinschränkung zu spüren bekommen. Für sie entsteht durch die vorläufig bis April. 1959 feste tzte Produktionseinschränkung ein Gewerbesteuerverlust von 1d. 350 000 DM. zehn Milli felden und Bauernorganisation ist unzufrieden Freiburg(sw). Der Badische Landwirt- schaftliche Hauptverband(BLHV) hat teilt, er betrachte auf Grund eines B Ses seines Verbandsausschusses die Stitution bisher kaum wirksame Gesc Stelle der„Arbeitsgemeinschaft der Badisch- Württembergischen Bauernverbände“ vorläu- fig als aufgelöst. Der BLHV sei auf Grund langjähriger Erfahrungen zu der Uberzeugung gelangt, daß die Zusammenarbeit der desbauernverbände in Baden-Württembe ihrer Arbeitsgemeinschaft nicht durch Insti tutionen, sondern allein und zuerst auf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens und der Leistung für den Berufsstand gesichert wer- den könne. Uber seinen Willen zu vertrauens- Voller Zusammenarbeit der südwestdeutschen Landwirtschaft hinaus vertrete der BLHV nachdrücklich die Auffassung, daß er mit der Staatsverwaltung des Landes direkten Kon- takt aufnehmen müsse, wolle er seinem Auf- trag als Sprecher und Mittler der südbadi- schen Landwirtschaft nicht untreu werden. Die weitere Zusammenarbeit mit den übri- gen Bauernverbänden des Landes stellt sich der Badische Land wirtschaftliche Hauptver- band so vor, daß sich die Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der drei Verbände je nach Sachlage und Erfordernissen von Fall zu Fall treffen. Er würde es begrüßen, wenn sich auf dieser Grundlage die Beziehungen unter den drei Bauernverbänden erfolgreich Sestalten. Wie in diesem Zusammenhang zu erfahren War, soll die südbadische Bauernorganisation daran Anstoß genommen haben, daß es der Arbeitsgemeinschaft der Bauernverbände bis- ner nicht gelungen sei, eine zielstrebige und Wirksame einheitliche Agrarpolitik zu be- treiben. Folgen des Lohnfortzahlungsgesetzes PIOchin gen, Kr. Eßlingen(sw). Der den Krankenkassen durch das Gesetz über die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall entstan- dene Mehraufwand gehe weit über das im Bundesarbeitsministerium zunächst angenom- mene Maß hinaus, erklärte der Vorstands- Vorsitzende der Allgemeinen Ortskranken- kasse Eglingen, Dr. Schad, bei der Ein wei- hung einer neuen Verwaltungsstelle der AOR in Plochingen. Dr. Schad, Direktor der Nek Kkarwerke AG. in Eßlingen, sagte, daß nach den bisherigen Erfahrungen die Zunahme der Krankheitsfälle seit dem Inkrafttreten des Lohnfortzahlungsgesetzes auf zehn bis Z2W6IT Prozent geschätzt werde. Ein abschließendes Urteil über die Auswirkungen des Gesetzes Sei allerdings noch nicht möglich, doch stehe est, daß der Durchschnittskrankenstand 88 stiegen sei und höher bleiben werde als Früher. Ehemalige Kriegsgefangene in Weinsberg Weinsberg, Er. Heilbronn(Isw). Sieben ehemalige französische Soldaten, die während des letzten Krieges mehrere Jahre lang in Weinsberg in Gefangensch aren. haben mit ihren Familien der Stadt einen Freundschaftsbesuc Bei einem Empfang, den di 5 den franzé men Gästen gab rmei- ster E Hei der Besuck daß man„h drüben ehen ichlich Vorhe 5 habe. De zen 15 Wobhnern der U en bete alisten- Gaulle, in kskurv rer prallte d e Wieder auf ngen. Stunden s ner Raubüberfall (sw). Die Heilbror 29 Jahre alte F stgenommen, 0 minalpo at eine zen Mann fe ner beiter en und ene hatte die Frau am A itte kennengelernt ut zen, daß er e habe. Die F überre hin den 43jährigen Mann— eb Gaststättenbekanntschaft— samen Uberfall auf den Arbeiter chen gelang es dann auch, dem. wehrenden Mann die Brieftasche abzunehmen, doch lohnte sich der Raub nicht, de in der Brieftasche befanden sich nur Ausweispaf aber kein Geld. einen Dem F Stadtkinder in 47 Ferienheimen Stuttgart sw). Etwa 650 Stuttgar- ter Waldheimkinder bekamen vom Stutt- garter Stadtoberhaupt, Oberbürgermeister Dr. Klett, allerlei Süßigkeiten überreicht. Dr. Klett, in einem Waldheim schlicht als„Ober- onkel eines Kindergartens von 600 000“ be- zeichnet, machte zu Beginn der Ferienzeit mit Vertretern des Gemeinderats, des Innenmini steriums, des Regierungspräsidiums und ver- schiedener Wohlfahrtsorganisationen die schon zur Tradition gewordene Rundfahrt durch die Stuttgarter Waldheime. Nacheinander wurden ein Heim der Evangelischen Kirche, ein Heim des Caritasverbandes und ein Heim der Ar- beiterwohlfahrt besichtigt. Eingeladen hatte zu dieser Rundfahrt die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände ir örtliche Kindererholungsfürsorge in Stuttgart, der die- Ses Jahr innerhalb des Stadtgebiets 47 Heime für die Ferienzeit gemeldet wurden. Rund 9000 Kinder verbringen in diesen Heimen einen Urlaub von vier Wochen, wobei sie je- doch täglich abends wieder nach Hause fah- ren. Die Stadt Stuttgart fördert die Bestrebun- gen der Arbeitsgemeinschaft durch namhafte Spenden. So sind in diesem Jahr vom Ge- meinderat insgesamt 375 000 DM für diese Zwecke zur Verfügung gestellt worden. Wieder Bietigheimer Pferdemarkt Bietigheim(ZSH). Der traditionelle Bietigheimer Pferdemarkt wird auch in die- sem Jahr wieder abgehalten, und zwar am 1. September. Zu diesem Pferdemarkt gehört auch eine Ausstellung landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte. Als Auftakt findet am Samstag, 30. August, ein großer bunter Abend mit namhaften Künstlern statt. Am Sonntag- Abend, 31. August, wird ein attraktives Feuer- Werk abgebrannt und der Enzviadukt beleuch- tet. geistert sein Vom einheimischen Sport 98 Seckenheim— 907 Seekenheim 12 Vergangenen Samstag trafen sich obige Gegner zum fälligen Pokalspiel. Vor beschämend wenig Zuschauern wurden auch auf beiden Seiten die- selben Leistungen gezeigt und die kommenden Wochen werden zeigen müssen, ob man über- haupt noch für den Fußball in Seckenheim be- kann. Man kann hier nicht von Sommerfußball reden, sondern mehr von Int essenlosigkeit auf beiden Seiten. Nun zum Spiel- verlauf. Auf beiden Seiten wurde herzlich wenig gezeigt, O0? War etwas glücklicher und konnte das Spiel knapp gewinnen. In der 2. Hälfte nahm das Spiel einen etwas unfairen Verlauf. srepublik tel der Athlet Mannsch Lauer ist am s gespannt hol u nominiert— Deutschen jetzonalen V Nacht zum Mont tretung auf. Dab e der Aussc 5 Kassel in vollem Umfse den Frauen wurden die 11 1 enden Plätze nicht voll ausgenutzt. ber 400 m wurden nur zwei Läuferinnen ge- und athleti deutsche (Bundes- Köln), Armin red Ger- m: ); 200 m: ASV 1 Fe Nürnb 800 m: H— Paul Schmidt(OSV d Herrmann(Chemie mar, Karl K 255 in(Lokomotive Leipzig); 500 e Dynamo Ostberlin), 1 W r TV); 10 000 m: Gerhard He 0 t Chemnitz), Xaver Höger(TV Grönenbac Harathon: Lothar Beckert(Vor- 8 0 n), Jürgen Wedeking(Olympia en); 20 km Gehen: Siegfried Le- 87 312 18 SW), Max Weber Dynamo Hürden; Günter Brand(TV 8 400 m Hürden: Hans er(Vor 1 stberlin), Helmut Janz(VL. Gladbeck); 3000 m Hindernis: Hermann Buhl Gorwärts Ostberlin), Hans Hüneke(VfL Wolfs- Burg). Weitsprung: Manfred Molzpberger(Olympia Oberberg), Peter Scharp(Olympia Neumünster); Hochsprung: Werner Pfeil(Wismut Chemnitz), Theo Püll(LG Viersen); Stabhochsprung: Peter Laufer, Manfred Preußger(beide DHFR Leip- Zig); Dreisprung: Manfred Hinze(Empor Ro- stock), Hermann Strauß(TG Kitzingen). Kugel: Hermann Lingnau(Hannover 96), Die- ter Urbach(München 1860); Diskus: Fritz Kühl Vorwärts Ostberlin), Otto Koppenhöfer(T1 Heilbronn); Speer: Hans Schenk(Bayer Lever- kusen), Heiner Will(Rendsburger TSV); Ham- mer: Horst Niebisch Vorwärts Ostberlin), Alfons Wiegand(SV Neu-Isenburg). Zehnkampf: Walter Meier(Chemie Halle), Dieter Möhring(VfL. Wolfsburg); 44100 m: Heinz Fütterer(Karlsruher Sc), SGermar, Hary, Walter Mahlenderf(Hannover 96), Ersatz: Ed- mund Burg(Karlsruher Sc), Martin Lauer; 2400 m: Haas, Kaufmann, Johannes Kaiser VL Wolfsburg), Manfred Pörschke(OSV Hörde), Ersatz: Peter Adam(Berliner Sc). Aufgebot der Frauen 100 m: Annie Biech!(München 1860), Inge Fuhrmann(SC Charlottenburg), Christa Stup- nick Dynamo Ostberlin); 200 m.: Inge Fuhrmann, Hannelore Sadau(Chemie Halle), Christa Stub- Nick; 400 m: Maria Jeibmann(Wuppertaler SV), Bärbel Mayer Dynamo Ostberlin); 800 m: Mar- gret Buscher(L Nordhorn), Ariane Döser(SSV Reutlingen), Edith Schiller(ASV Köln); 80 m Hürden: Gisela Birkemeyer Dynamo Ostberlin), Anneliese Karl Eost München), Zenta Kopp (München 1860); 44100 m: Sadau, Stubnick, Birkemeyer, Mayer, Ersatz: Brigitte Weinmei- ster(Halle). isch(Hannover 96), Helga obi(beide ATSV Saar- Inge Kilian(Eintracht Lore Klute Homburger 7 7 1„Marianne Verner iid Haus- mann Ereu D DHFRK Leipzig) na); Speer: Al- mut Brömmel te 1 5 e Kipp(S6 ster TV), Jutta Neumann(OS Zerlin). Fünfkampf: Edeltraud Ei 1 gen). Gertrud Han Heider(St. Georg Ha Getrennte Anre Die Verantwor letik-Verbände vera trennte Leichtathletik n 1. Und 17. Die beiden 1 des sowjetzonalen August von Ostberlin nach der schwedi- holm wohnt die schaft in der E Is-Schule im mall Die Mannschaft wird eine Sport- und Zivilkleidung und als 8 8 mes Abzeichen die schwarz-rot-golde- nen Farben in Wappenforr ragen. Auf einer Pressekonferenz am Montag che Manns ionalen Wettkampf gegange der Vorsitzende des sowiet- S, War über die Fairneß der ng erfreut und überzeugt, 1 h auch in Zukunft 8 I Kämpf bei m DLV sowie bei Erhard S8 Lichael vom DVFL. ber und en absteigen genehmen Wochen- Durlach die u der süddeut- n. Der ESN n Spiel- Absteigen. nden Spiel. und SV Cannstatt en Partie, in der mit zwei Toren eine Mann Vorne lag. das bessere das schließlich nach einem 3:4-Pausenrückstand den Ausschlag zu einem knappen, aber verdienten. 8:7-Sieg gab. Auch im Treffen gegen München 99 kührten die Karlsruher zur Pause mit 4:3, mußten sich aber dann mit einem 5:5-Unent- schieden begnügen. Ohne Bedeutung war das Spiel zwischen dem 1. Fe Nürnberg und S Cannstatt, in dem die„Club-Sieben“ aus einem 0 3-Rückstand dank ihrer größgren Routine noch einen 4:3-Erfolg machte 5 Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein des WB-Totos und WB-Lottos bei, den wir der besonderen Beachtung unserer Leser empfehlen. ununter- 15 Martin Bormann j. wurde Priester. Der Sohn des ehemaligen Reichsleiters der NSDAP und Hitlers Patenkind, Adolf Martin Bormann, War im Jahre 1947 zur katholischen Kirche überge- treten. In der Weltabgeschiedenbeit des Wall- Fahrtsortes Maria Kirchenthal im Salzburger Land, verlebte Martin Bormann viele Jahre in einem Kloster. Er wird als Angehöriger der „Genossenschaft der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu“, nach Belgisch-Kongo gehen, um dort den Menschen zu dienen. So sühnt der Sohn für seinen Vater, der zu den ärgsten Verfolgern des Katholizismus gehörte. Die bunte Illustrierte Nr. 32 bringt in dieser Woche in einer Farbre- portage eindrucksvolle Bilder von der Priester weihe des jungen Martin Bormann.— Das vor- liegende Heft enthält wertvolle Tips für Ferien- reisende, die ins Ausland fahren Vollen.— Be- sonderes Interesse dürfte das neueste Kapitel des großen Tatsachenberichtes„Fuchsbau der Diktatur: Berghof“ mit dem Titel„Des Teufels Medizinmann Dr. med. Eisele“ finden. hre Vermäplung geben beſtanni ALFRED GROPP RUTH GROPP geb. KNAPP Mhm.-Gectenbeim Zähringer Straße 43 6. QJugust 19 Oſpespeim. M. Heidelberger Tor 2 Möbelkauf bis zu DM 300. Möbelkauf bis zu PM 400. Möbelkauf bis zu PM 500. Möbelkauf bis zu DPM 600. Möbelkauf bis zu DM 700. Möbelkauf bis zu DM 800. Möbelkauf bis zu DM 900. II ee Möbelkaut bis zu DM 1000. Turnerbund Jahn 18990/ Mhm.-Seckenheim Unserem aktiven Turner Alfred Gropp zur heutigen Vermählung herzliche Segenswünsche. und seiner lieben Braut RUTH Glück- und Der Turnrat Möbe lauf Alle Leute wünschen sich eine schöne Wonnungseinrichtung, jedoch tut häufig der Geldbeutel nicht mit. Wir bieten jedem Interessenten äußerst günstige Teilzahlungen, wonach jeder in der Lage ist, seine Möbelwünsche zu erfüllen. Lassen Sie sich die folgende Aufstellung einmal ruhig durch den Kopf gehen, dann müssen sie ehrlich sagen, einfacher geht es nieht Möbelkauf bis zu DM 200. Monatsrate PM 10. Wochentate DM 2.80 Monatsrate DM 16. Monatsrate DM 20. Monatsrate DM 25. Monatsrate DM 30. Monatsrate PM 36. Monatsrate DM 40. Monatsrate DM 46. Monatsrate DM 50. usw. Schreiben Sie uns heute noch eine Postkarte u. fordern Sie Vorlage unserer Kataloge an. Sie können auch auf Wunsch unser großes Möbel- lager jederzeit unverbindl. besichtigen, Auch die geringe Anzahlung können Sie auf Wunsch in Raten erledigen. 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