* * Erscheint: montags, mittwochs, fr Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milh meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25, auf den Monatsersten angenommen werden 70, durch die Post 1.70 zuzgl. tellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Hei El Imatzeitung für Mannheim-Seckenh im und Umgebung . 7 Nr. 128 Mittwoch, den 13. August 1958 10.58 Jahrg 8 98. 8 An 5 Jordanien macht Eisenhower wird Sowzets fordern UN-Beobachter für Jordanien — Von Rudolf Küster meier selbst die Pläne der 5A darlegen daraufhin erklärt, Das Künftig rend der 1 tisch interessierter— 1800 US-Soldaten verlassen heute den en e e e ee verstꝭ Haup prächsthemen geworden. Israel fühlt Libanon 5 Bis ler i e nach Jorda sich den Entwicklungen in Jordanien New Vork(dpa). Vor der UN- Vollver- N 2 8 111115 i 1 7 er Abzug e direkt betroffen. 5 5 5 sammlung, die heufe Nachmittag um 15.30 MZ gen w ban 15 8 h emen Herre 8 Aberzen 5 53 zusammentritt, wird Präsident Eisenhower an, daß er 5 und 8„ daß der jordanische Fsthrom nicht mehr selbst die amerikanischen Pläne zur Beilegung von Ge 5 5 ä W255 britischen Truppen des Nahostkonfliktes darlegen. Zur gleichen Wire n n— 85 1. 5 it nr Zeit, da dies in Washington mitgeteilt wurde, 95 Vermittlu 5. Jordanien legten die Sowjets in New Lork einen Reso- 4018 5. 5 ler: 5 ist n in Einigungsver lutionsentwurf vor, mit dem sich die Möglich- e Europa ist eine atomare Zeitbombe manderstrebenden Krs Wählten libanesischen Prä- Wos. West- zwischen den aus Wie es dem neug keit zu einem Kompromiß abzeichnen könnte. Sie fordern darin zwar erneut den Rückzug der Wirtsche ses Gebiet vor ident Schehab 1 einer A gelunge 2 5 7 5 8 sidenten 11 nab in 1 0 Selungen anglo- amerikanischen Truppen aus 1 e 5„ zu sein sch Scheidet für Jordanien aus.* 3 5 55 n aber zug 8 5 5* 8 e St ertret 1. a e eee zanon und Jordanien, schlagen aber zus Wieder nach tionsvorsitzende der SpD, Fritz Erl Nach Ansicht aller Kenner der Lage ist keine die vom Westen schon seit längerem Delegat 8 2488 111 in Ottawa die La „mit Atomsp Erler spr. „Couchiching-RKonferen denkbar, als eine Nasser- andere Lösung freundlich schlug d Wortete Verstärkung der UN-Beobachte i im Libanon vor. Außerdem sollten aueh UN 21575 Beobachter nach Jordanien entsandt we 8 bombe“ bei der kanadischen „ einer ff cher Vereinigte Arabi- sche Republik, e Aufgabe dieser Beobachter sol An 55 155 lich bezweife 5 Abzug der anglo-amerikanis 2 die Grenzen des Libanons un überwachen. III UN- Kreisen Präsident Eisenhowers kommen, als ein Beweis de die USA eine positive Haltu nadischen Rundtfv Veranstaltet wird. Erler der USA, ink gesellschaft gemeinsam —— 2 erte ein eingehen- zement in t man Die drei die Möglic darüber zwis möglich ist. Wegen der engen Nachbarschaft werden die N Entwicklungen in Jordanien mit Aufmerk- Sh amkeit und Besorgnis verfolgt. Die Aussicht, ü laß Nassers Einfluß eines Tages auch bis in — die Altstadt Jerusalems, bis nach Hebron und Nablus auf dem Westufer des Jordans rei- Entscheidung Jeu Vork 1 270 3 S 8 105 Gene retär Hammarskjöld v ee en 55 Von den Sowjets nahm der Generalsekretär a ö f 1 1 185 am Dienstagabend den Resolutionsentwurf l. und Rich 785 0 5 entgegen, um ihn heute der Vollversammlung anderen Seite Beschuldigungen austausche vorzulegen. Dieser Entwurf mit dem Pitel Wollen. Diese Annahme Wurde 1152 188175 5„Uber den sofortigen Rückzug der amerika- Mitteilung unterstützt, dag„„ nischen Truppen aus dem Libanon und der dem Abzug einer ersten Truppeneinheit aus britischen Truppen aus Jordanien“ hat fol- ein Disen tion gegen kom- ment ké chen würde, wird seit langem als eine der 8„„ Ein 1800 Mann i. l 85 5 größten Gefahren Israel betrachtet. Die dem Libanon beginnen wollen. Ein 500 Mann genden Wortlaut:„Die UN- Vollversammlung munist Sätellitenregierungen führen. Dies starkes Bataillon soll das Land verlassen, da, Vürde Sowjetarmee sofort zurück erkennt die Notwendigkeit dringender Maß- nahmen für eine Entspannung im Nahen Osten im Interesse der Wahrung des Welt- friedens an. Sie empfiehlt daher den Regie- rungen der USA und Großbritanniens, ihre Frage lautet, ob und wie dies vermieden werden kann. Das einfachste Rezept hat die rechtsradi- kale Heruth-Partei. Sie fordert die Ausdeh- nung Israels auf seine„historischen Grenzen“, und kön ler Wie es in Washington hieß, die innere und äußere Sicherheit des Libanons jetzt besser gewährleistet sei. Die innenpolitische Span- nung im Libanon hat jedoch am Dienstag widerte darauf, es e kom J sie zu bedauern, wenn sie von das heißt, die Einverleibung des heutigen qor- wieder zugenommen, da die sche Re- Truppen vom libanesischen und jordanischen 15 net 1 Sind. daniens. Die Heruth würde verlangen, daß sierung trotz des Wiederstandes der n Gebiet ohne Verzögerung zurückzuziehen. be e 8 1 uf dem 12 die israelische Armee Jordanien besetzt, so- tion beschlossen hat, ihren pro Ren au Die Vollversammlung weist ferner den UN- für den Fried e 8. t⸗ bald die Regierung unter Hussein in Gefahr henminister Malik zur Vollver ung 8 Generalsekretär an, die UN- Beobachtergruppe 425 Ber 5 5 N 18 101 e- ist. Die Minimal-Forderung wäre die Beset- New Lork zu entsenden, Die Opposition ha im Libanon in Ubereinstimmung mit dem von len Konflikt i 25 B 8 ie zung des auf dem westlichen Jordanufer lie- dieser Gruppe in ihrem zweiten Bericht vor- Atomwaffen erhielten 1 8 13 e e a 5 5 Waffen erhielten, de ehr schw 88L r ie Per N 3 a die Hoffnung auf eine internationale Atom- JOrda 11e Würde 8 te 18 +L E.* 1 rü 5b. N 75 2 35 17 a 5 985.. Abrüstung. Darum müsse dieses Wettrüsten ö erleichtern. Deshalb wird diese Möglichkeit 5 U 1 1. 1 1 5 1 1 9 N 15815 5 ien i. 81 Kreisen Gisler die eit O E SC 5 1 Wor„un 2 le 1 En dringend beendet werden, Schließlich Sagte 5 185 Heputh N 8 5 Gegenargument Erler, da keine Gesamtlösung der Weltpro⸗ L 8 8— 8 188 le 2 3 7 7 8 er lautet, Israel würde nur schwer zugängliches, Verantwortung für Handlungen Pankows ab- chers als Tell der Nadelstich-Politik der So-— bleme möslich sei solle man sich um eine 0 8 3— 1 S 8, 7 8 22 4 2 8 7 reise 0 1 1j •‚I die one enen gelehnt— Halfen die Steinstücker dem Wietzonen-Behörden anzusehen. Die Behin- e 1 der internationalen en schaftlichen Wert gewinnen. Außerdem würde Flüchtling nicht? derungen seien offenbar erfolgt, um der 5 5 die arabische Bevölkerung Israels in uner- Berlin(dpa). Als unbefriedigend“ be- monatelangen Propagandistischen„Uberzeu- f 8 8 8 5 Sungsarbeit“ Nachdruck zu verleihen, Arn Keine Entlassungen bei der Bundesbahn zeichnete der amerikanische Kommandant in Wünschtem Umfang zunehmen und dadurch 1 Berlin, Generalmajor Hamlett, am Dienstag das Problem der arabischen Flüchtlinge aber- Frankfurt(dpa). Die Hauptverwaltung Dienstag sind keine neuen Behinderungen E 7 stehenden Kreisen die Auffassung verbreitet daz kür den Fall eines Umsturzes in Jorda- nien der Status der Altstadt von Jerusalem diskutiert werden sollte. Hier wird die größte Sefahr für die Sicherheit Israels gesehen. Der israelische Teil Jerusalems ist schon deshalb besonders gefährdet, weil er mit der Landes- mitte nur durch einen schmalen Korridor ver- bunden ist, der bei einem massiven Angriff leicht durchstoßgen werden könnte. Neue amerikanische Atomrakete erprobt Washington(dpa). Die Vereinigten Staaten haben am Dienstag über der John- ston-Insel im Pazifik wieder eine Rakete mit einem tomsprengkopf zur Explosion ge- bracht, Der strahlend helle Feuerschein der Explosion war noch über den Hawii- Inseln zu sehen. Bereits am 1. August hatten die Amerikaner über der Johnston- Insel eine Redstone-Rakete mit einem Atomsprengkopf erprobt. Welcher Raketentyp für den neuen Versuch verwendet würde, ist bisher nicht bekannt. Justizpressestelle am Dienstag auf Anfrage bestätigte, soll ermittelt werden, ob Bewoh- nern der Exklave im Zusammenhang mit der Festnahme eines Flüchtlings durch ein Volks- Polizeikommando unterlasse Hilfeleistung zum Vorwurf gemacht werden kann. Die Sowiet- zonenagentur ADN bezeichnete den Schritt der Staatsanwaltschaft als„Westberliner Ter- ror gegen die Einwohner der Exklave“. Zahl der Grenzgänger nicht verringert Keine neuen Behinderungen bekannt— In Westberlin arbeiten 40 000 Bewohner er DDR Berlin(dpa). Ein Sprecher der Westber-⸗ liner Senatsverwaltung für Arbeit wies am Dienstag darauf hin, daß sich die Zahl der Grenzgänger— soweit bisher zu übersehen — in den letzten Wochen kaum verringert hat. Nach den Unterlagen seiner Verwaltung habe sich die Zahl der in Westberlin arbei- tenden Bewohner der Sowietzonen-Randge- biete cher erhöht. Die von der Volkspolizei am Montag ar verschiedenen Grenzübergängen vorgenom- menen Kontrollen und das Zurückhalten von Grenzgängern sind nach Ansicht des Spre- schen Südküste, bereitete den 116 Offizieren und Matrosen unter ihrem Kommandanten Fregattenkapitän Anderson einen Empfang, der der Begrüßung einer von siegreicher Seeschlacht heimkehrenden Flotte würdig War. Als die„Nautilus“ langsam und voll- kommen geräuschlos einlief, hatten alle in dem Hafenbecken liegenden Schiffe über die Toppen geflaggt. Die in Paradeaufstellung Angetretenen Matrosen entboten der Besat⸗ zung donnernde Hurra- und Bravo-Rufe. Tausende von Zuschauern begrüßten das Boot vom Ufer aus oder waren ihm mit Ruder- und Segelbooten entgegengefahren. Die Mär- sche eines Musikkorps der britischen Marine infanterie gingen in dem Sirenengeheul der britischen Kriegsschiffe unter. Als die„Nau- tilus“ festmachte, ging der amerikanische Bot- schafter in London, John Whitney, an Bord, um Fregattenkapitän Anderson zu begrüßen. Anderson, der nach seiner Auszeichnung durch Präsident Eisenhower bereits am Mon- tag mit dem Flugzeug in London eingetroffen War, war seinem Boot mit einem Hubschrau- ber entgegengeflogen, um beim Einlaufen in den Hafen selbst das Ruder zu führen. mals verschärft werden. die sowjetische Antwort auf seinen Protest Lon Grenzgängern bekannt geworden. Gegen- der Deutschen Bundesbahn erklärte am Diens⸗ 5 In manchen Freisen wird auch die Beset- gegen die Grenzverletzung in der Westberliner Wärties arbeiten etwa 40 000 Bewohner Ost- tas in Frankfurt, daß die geplanten Perso- zung des Westlichen Jordanufers vorgeschla- Exklave Steinstücken. Am 7. August waren berlins und der Sowjetzone un Westberlin, naleinsparungen, die durch den Rückgang r. gene nieht um es zu behalten sondern um die zahlreiche Volkspolizisten mehrmals in Stein- mährend rund 14 000 Westberliner in Ostber- des Güterverkehrs verursacht Wurden, keine er Srößte momentane Gefahr für Israel zu be- stücken eingedrungen, hatten einen Flücht- liner Betrieben beschäftigt sind.. 5 Entlassungen zur Folge haben würden. Die B= seitigen und ein Faustpfand für Verhandlun- ling verhaftet und in die Zone gebracht. win Kprscher des Presseamtes beim Sowiet- Verminderung des Gesamtpersonalbestandes Y, gen mit den Arabern zu gewinnen. In diesem Wie ein amerikanischer Sprecher mittelſte, zonen-Ulinisterpräsidenten sagte am Dienstadl, um mindestens 5000 Arbeitskräfte solle da- er. Vorschlag Kommt die alte Meinung zum Vor- haben die Sowjets in ihrer Antwort„wie üb? das Grenzgänger-Problem sei 168unssreikl. durch erreicht werden, daß die natürlichen en schein, daß man den Arabern nur mit Ge- lich“ jede Verantwortung für Handlungen. Man Wolle keine generellen administrativen Personalabgänge durch Pensionierung oder 10 Walt imponieren könne und daß man sie mit die von den Zonenbehörden vorgenommen N ersteiken, sondern die Grenz- andere Ursachen in nächster Zeit nicht oder 62 Gewalt zu Verhandlungen zwingen müsse, werden, geleugnet, Das sowjetische Schreiben S 8 1 dag sie in dem nur teilweise ersetzt werden. Soziale Härten 8. nachdem sie alle Aufforderungen zu direkten enthalte die gleiche Darstellung wie sie das Staat, in dem sie leben, auch arbeiten sollen. seien dabei nicht zu erwarten. Entlassungen er Gesprächen immer wieder abgelehnt haben: Sowjetzonen- Innenministerium zu den Vor- Seien nicht vorgesehen. au Politische Beobachter halten es nicht für aus- kommnissen in Steinstücken gegeben hat. 5 5 16 B geschlossen, daß sich Meinungen dieser Ar! Pankow hatte behauptet, die Volkspolizei 15 8 E pf 9 d N til E 0 en eines Tages durchsetzen könnten, Es wird in habe sich nicht absichtlich einer Grenzverlet⸗ 8 Els er er m an er II au 1 s In ng an 8 diesem Zusammenhang an die Vergeltungs- zung schuldig gemacht. Lediglich ein Grenz- + 118 5 1 aktionen Israels in den vergangenen Jahren polizist habe versehentlich das Gebiet von 86 8 e das Atom-U-Boot— In einer anschließenden feierlichen Zere- und an den Sinai-Feldzug erinnert, der die Steinstücken betreten. Wenhower zeichnete die Besatzung aus monie überreichte Botschafter Whitney der gleiche Grundeinstellung erkennen lasse. Der amerikanische Kommandant betonte, Portland(dpa). Das atomkraftgetriebene Besatzung des Unterseebootes ein Dokument, In offiziellen Kreisen Israels ist bisher von daß nach Ansicht seiner Regierung die So- amerikanische Unterseeboot„Nautilus“, das in dem Präsident Eisenhower in seiner Eigen- 5 Annexionswünschen irgendwelcher Art nichts wjets entsprechend den internationalen Ab- in der Lersansenen Woche zum erstenmal un- schaft als amerikanisches Staatsoberhaupt 1 zu spüren. Es herrscht wie bisher die Haupt- machungen über Berlin die Verantwortung ter dem ewigen Eis der Arktis Hindurchfuhr, seine Anerkennung für die grofie seemän- 2 tendenz vor, Israel innerhalb der bestehenden tragen. Nach Mitteilung eines amerikanischen ist am Dienstag in den britischen Kriessha- ische Leistung ausspricht. Per 37 Jahre alte 2 Grenzen zu konsolidieren. Man weist darauf Sprechers ist bisher noch keine Entscheidung fen Portland eingelaufen. Damit hat das Un- Fregattenkapitän Anderson war bereits Ende 1 hin, daß nicht einmal die jetzigen Grenzen über mögliche weitere Schritte der ameri- terseeboot zum erstenmal wieder einen Hafen vergangener Woche von Präsident Eisenho- 1 sicher sind, weil immer wieder Grenzkorrek-⸗ kanischen Behörden zum Fall Steinstücken angelaufen, nachdem es vor zwanzig Tagen Wer mit dem amerikanischen Verdienstorden 2 turen zugunsten der arabischen Nachbarn getroffen worden. Die Angelegenheit werde Honolulu zu seiner sensationellen Fahrt durch ausgezeichnet worden. 1 ventiliert werden, vor allem im Zusammen- geprüft. die Beringstraße in den Nordatlantik verlas- Es ist das erste Mal, daß der Besatzung 5 hang mit dem Vorschlag einer Rückkehr zum Inzwischen wurde auch die Staatsanwalt- sen hatte. In dieser Zeit hat die„Nautilus“ eines amerikanischen Schiffes eine derartige 2 UN-Teilungsplan von 1947. schaft beim Westberliner Landgericht mit den insgesamt 8145 Seemeilen zurückgelegt. Auszeichnung in Friedenszeiten verliehen 2 Dagegen ist auch in der Regierung nahe- Vorgängen in Steinstücken befaßt. Wie die Portland, der U-Boot-Hafen an der briti- wurde, Die offizielle Anerkennung des Prä- sidenten berechtigt die Teilnehmer an der historischen Fahrt der„Nautilus“, eine beson- dere Ordenspange in der Form eines goldenen „N“ zu tragen. Ini der Erklärung Präsident Eisenhowers heißt es, daß die Fahrt der„Nautilus“ die Möglichkeit eines neuen kommerziellen See- Weges, eine Nordwestpassage zwischen den großen Meeren der Welt, eröffnet hat, Mit Atomkraft getriebene Unterseeboot- Frachter könnten in Zukunft diese Route zum Vorteil des Welthandels benutzen. In einer kurzen Ansprache wies Botschafter Whitney darauf hin, dag die Vereinigten Staaten und Großbritannien in diesem Jahr die beiden größten Erfolge in der bisherigen Polarforschung erzielt haben: Sir Vivian Fuchs überquerte den antarktischen Konti- nent und die Fahrt der„Nautilus“ eröffnete eine neue Ost-West- Passage unter dem Nord- Pol. a Die„Nautilus“ wird bis zum kommenden Montag in Portland ankern. Die Besatzung hat bis dahin unbegrenzten Landurlaub. Siebenjährige Ubergangsperiode für Zypern Athen will die UN einschalten— Ankara beharrt auf Teilung der Insel London(dpa). Uber die Zukunft der Insel Zypern soll erst nach einer siebenjährige Upergangsperiode entschieden werden. Bis da- hin soll die Ruhe auf der Mittelmeerinsel wie- der einkehren. Diese Ziele umrißg der britische minister Macillan nach Abschluß seiner tägigen Zypern-Gespräche in den Hauptstäd- ten Griechenlands und der Türkei sowie auf Zypern selbst. Obgleich die Ges iche mit Griechenland und der Türkei zu keinem kon- kreten Ergebnis geführt hatten, zeigte sich MacMillan„ermutigt“. Nach Ansicht unterrichteter Krei plant MacMillan nun, auch ohne Mitwirkung Grie- chenlands und der Türkei, die ersten Sci zur Verwirklichung der briti zu tun, die eine gleichberecht t e vorsehen. Wichti gte Mac Millan, d nd auf 25 beiden Bevölkeru Aufgabe dabei sei, s gen wärtigen Waffenstill Zubehalten. Die Insel müsse 21 Man rückkehren, wenn konstruktive Arbeit leisten wolle. Vor 1 MacMillan den währenden Aufe nächst die Führer der E die ihm vor allem ihre Krit der britischen Sicherheitsstrei ten, zu einem Gespräch emp rer der türkischen Minderheit reichte dem britischen Regier morandum, in dem er erneut auf ein der Insel bestand. Gleichzeitig wird die b sche Regierung darin beschuldigt, den Türken auf der Insel nicht genügend Schutz gewährt zu haben. Kutschuk W 1 nach London hatte S nur wenige Stun- Auf Zypern zu- ohner, tes 1 rnte vor den Folgen, die dieses Verhalten der Engländer in Zukunft haben könnte. In einer abschließenden Pressekonferenz sagte Macillan, daß die Ubergangsperiod ür Zypern den Weg zum nächsten Stad kreimachen solle,„ganz gleich, v mag“, Diese Einstellung habe er au Reglerungen Griechenlands und der gefunden. Ungeachtet dessen hat Griechenlane schen seinen UN- Delegierten angewies Zypern-Frage auf die Tagesordnung d September beginnenden Herbe UN- Vollversammlung setzen zu lassen, In An- kara schlug der türkische Außenminister Zorlu gemeinsame Verhandlungen Großbritanniens, Griechenlands und der Türkei über Zypern Vor. Er sagte, der türkische Wunsch nach einer Teilung der Insel könne durchaus mit dem Pritischen Plan eines Kondominiums für Zy- pern durch diese drei Staaten in Einklang Se- bracht werden. Türkei 1 inzwi- 12 Frankreick baut Tunesiens Telefonnetz Siemens ging ein Auftrag von 10 Mill. DM ver- loren— Schnitt sich Bonn ins eigene Fleisch? Tunis(dpa). Der größte Auftrag Tune- siens seit Erlangung der Unabhängigkeit, der Neubau des gesamten Telefonnetzes, ist einer französischen ma erteilt worden. Um die- ses Objekt, das einen Wert von einer Mil- liarde Francs(10 Mill. DM) hat, bewarben sich seit Ende 1956 neun große Firmen aus acht Staaten. Zunächst waren auch der Firma Siemens in München gute Aussichten einge- räumt worden. An der Entscheidung Tunesiens hat nach Ansicht unterrichteter Kreise die Haltung der Bundesregierung in der Telefunken-Frage mitgewirkt. Tunesische Regierungskreise hat- ten von einer„zu weit gehenden deutschen Rücksichtnahme auf französische Interessen“ gesprochen. Das tunesische Verteidigungsministerium hatte mit Telefunken einen Kaufvertrag über 200 Tornister-Funkgeräte für die tunesische Armee unterzeichnet. Nach tunesischen Infor- mationen wurde die Lieferung von der Bun- desregierung auf Veranlassung der französi- schen Regierung verhindert. Nach Auskunft eines deutschen Regierungssprechers wird zwischen der Bundesrepublik, Frankreich und Tunesien, sowie Vertretern der deutschen In- dustrie über die Lieferung der Funkgeräte verhandelt. Die Verhandlungen liegen eine befriedigende Regelung erwarten. Island brachte britischen Trawler auf Reykjavik(dpa). Ein isländisches Ka- nonenboot brachte den britischen Trawler „Northern Sky“ zweieinhalb Seemeilen vor der Ostküste Islands auf. Da der Schiffer des Trawlers sich geweigert hatte, Befehle des Kommandanten des Kanonenboots entgegen- zunehmen, wurde sein Fahrzeug von isländi- schen Marinesoldaten geentert und in einen Hafen eingebracht. Dort wurde der britische Schiffer einem Untersuchungsrichter vorge- führt. Die gegenwärtige isländische Fischerei- grenze, die von Großbritannien nicht formell, aber de facto anerkannt wird, beträgt vier Seemeilen. Am 1. September will Island die Fischereigrenze auf 12 Seemeilen erweitern. Island verfügt über sechs Kanonenboote. a Morgen beginnt der Katholikentag in Berlin Zehntausende von Besuchern erwartet— Neun neue Glocken werden die großen Ver- anstaltungen einläuten Berlin(dpa). Unter dem Leitwort„Unsere Sorge der Mensch— unser Heil der Herr“ beginnt morgen in Berlin der 78. Deutsche Katholikentag, zu dem Zehntausende von Besuchern aus allen Teilen Deutschlands er- Wartet werden. Die ersten 6000 auswärtigen Gäste trafen bereits am Wochenende in Ber- Iin ein, Vier Sonderzüge und zahlreiche Son- der-Autobusse werden die Gläubigen aus allen westdeutschen Diözesen nach Berlin bringen. Für die Besucher aus der Sowiet- zone werden insgesamt fünf Sonderzüge ein- gesetzt. Aus Münster in Westfalen trafen neun neue Glocken in Berlin ein, die die großen Veranstaltungen in den Messehallen und im Olympia- Stadion einläuten werden. Der 78. Deutsche Katholikentag findet in ganz Berlin statt. Morgen um 19 Uhr wird er mit einer Kundgebung in der wiedererbauten WMestberliner Deutschlandhalle in unmittel- barer Nähe des Funkturms e röffnet. Höhere Beiträge für Altershilfe der Landwirte! Eine düstere Zwischenbilanz Blanks— Mehr Antragsteller als Beitragszahler Bonn(dpa). Eine recht düstere Zwischen- bilanz über die Altershilfe für Landwirte hat Bundesarbeitsminister Blank erstattet. In sei- ner Antwort auf eine Kleine parlamentarische Anfrage von Abgeordneten der CDU/CSU er- klärte der Minister am Dienstag, daß ihm die finanziellen Folgen des Mißverhältnisses Zwischen Beitragspflichtigen und Altersgeld- berechtigten Sorge bereiten. Bei der Schätzung, daß endgültig 300 000 Altersgeldempfänger ständig vorhanden sein Werden, ergibt sich bei einem durchschnitt- lichen Altersgeld von 45 DM nach den Be- rechnungen des Ministeriums ein monatlicher Gesamtaufwand von 13,5 Millionen. Gegen- Wärtig seien aber noch nicht einmal 900 000 Beitragspflichtige erfaßt, so daß jetzt mit einem jährlichen Fehlbetrag von 42 bis 65 Millionen DM gerechnet werden müsse. Aus diesen Gründen wird sich nach den Ausführungen des Ministers eine Frhöhung des jetzt 10 DM betragenden Beitragssatzes vom 1. Oktober dieses Jahres an nicht ver- meiden lassen. Weil jedoch einer solchen Mag- nahme durch die Leistungsfähigkeit der Kleinbäuerlichen Familienbetriebe Frenzen gesetzt seien, so heißt es in dem Bericht wei- en, durch An- über ter, müsse ferner versucht wðer derung der gesetzlichen Bestimmunge die Beitragspflicht die finanzielle Le Alterskassen zu verbessern. Der bereits ent- standene und in den nächsten Monaten noch zu erwartende Fehlbetrag müsse dabei vor- erst durch das Darlehen des Bundes in Höhe von 70 Millionen abgedeckt werden. Die Bun- desregierung sei bereit, die Darlehensbedin- gungen entsprechend der Leistungskraft der Alterskassen zu gestalten. Der Bundesarbeitsminister gab bekannt, daß bis zum 30. Juni 331 069 Anträge auf Al- tersgeld bei den Alterskassen eingegangen sind. Davon seien rund 169 000 bewilligt und Wartet. Der G rechnet nach diesem Bericht damit, daß end- gültig ständig mehr als 300 000 Altersgeld- berechtigte vorhanden sein werden. Im Juli 1956, so erklärt das Ministerium, habe die Statistik 1 126 000 land wirtschaftlic Betriebsinhaber im Bundesgebiet sen. Neueste Unterlagen liegen aber 8 erken- nen, daß diese Zahl auf 1 061 000 zurückge- gangen ist, von denen Anfang März 844 000 durch die Alterskassen erfaßt waren. Zeit kann noch nicht befriedigend werden, warum die Zahl der erfaßten haupt- beruflichen land wirtschaftlichen Unternehmer hinter der Zahl zurückbleibt, die von der Sta- tistik ausgewiesen wird.“ Nach der Auskunft Blanks sind Maßnahmen eingeleitet worden, um den beitragspflichtigen Personenkreis vollständiger zu erfassen und an die in der Statistik ausgewiesene Zahl anzunähern. Bauernverband: Beitragserhöhung indiskutabel Der Deutsche Bauernverband ist der An- sicht, daß eine Beitragserhöhung für die Al- terskassen nicht möglich ist. Die weitaus überwiegende Zahl ihrer Mitglieder seien kleine und kleinste Betriebe, für die schon ein Monatsbeitrag von 10 DM eine erhebliche Belastung bedeute. In einer Stellungnahme zu dem Bericht des Bundesarbeitsministers wies der Bauernver- band darauf hin, daß er schon bei der Bera- tung des Gesetzes die vorhandenen Unter- lagen über den strukturellen Altersaufbau in der Landwirtschaft bezweifelt und davor ge- warnt habe, gesetzgeberische Maßnahmen zu treffen, deren finanzielle Auswirkungen es unmöglich machen würden, mit dem Bei- tragssatz von 10 DM auszukommen. Von den jetzt erfaßten 900 000 Mitgliedern seien rund 600 000 nicht in der Lage, höhere Beiträge zu zahlen. Deist: Bergbuu muß Gemeineigentum werden Krise aus eigener Kraft nicht lösbar— Kohleimporte sind widersinnig Bonn(dpa). Eine Uberführung des Berg- baus in Gemeineigentum und Sofortmaßnah- men zur Steigerung der Absatzmöglichkeiten forderte am Dienstag der Wirtschaftsexperte der SPD, Dr. Heinrich Deist. In einer Presseerklärung schlägt Deist als Sofortmaßnahmen vor: I. Die Schaffung eines Finanzierungssystems, das dem Bergbau ge- stattet, gröbere Kohlenbestände 2u lagern, 2. Herabsetzung der Importe von amerikani- scher Kohle und Heizöl, 3. Erteilung größerer öffentlicher Aufträge an wichtige Kohlen- Abnehmer, 4. Intensivierung des Winterbaues, damit der übliche Herbstaufschwung der Wirtschaft nicht durch den saisonalen Rück- gang in der Bauwirtschaft Wieder aufgehoben Wird. Außerdem befürwortet Deist die Auf- stellung eines Energie- Wirtschaftsplanes, der Kohle, Mineralöl und Atomenergie umfaßt. Er verlangt ferner eine Zentralstelle, die für die gesamte Energiepolitik verantwortlich sein müsse. Nach Ansicht des sozialdemokratischen Wirtschaftsfachmannes kann der Bergbau die jetzige Misere aus eigener Kraft nicht über- winden. Ihre Symtome seien auch in anderen großen Ländern die Gründe dafür gewesen, den Bergbau in öffentliche Hand überzufüh- ren. Dieses Problem könne auch in Deutsch- jand nur gelöst werden, wenn der Kohle- bergbau aus dem Widerstreit Privater Inter- essen gruppen befreit und unter Volkswirt- schaftlichen Gesichtspunkten neu geordnet Werde. Dr. Deist macht die Wirtschaftspolitik de! Bundesregierung für die gegenwärtige Krise im Bergbau verantwortlich. Die ganze Zer- fahrenheit zeige sich darin, daß bei den Ver- handlungen zwischen Be u und Mineralöl Wirtschaft die Erhöhung der Heizölpreise ernsthaft erörtert werde. Die Kosten einer solchen Wirtschaftspolitik trage also der Ver- praucher. Es sei ein Widersinn, daß die Han- delsgesellschaften des Bergbaus trotz Rück- gang des Verbrauches riesige Mengen Aus- Iandskohle einführten, während der Bergbau Selbst Feierschichten einlegen und Halden auftürmen müsse. In England und Frank- reich, wo sich der Bergbau in öffentlicher Hand befinde, sei es dagegen möglich ge- Wesen, die Einfuhren dem rückläufigen Be- darf anzupassen. Kürzere Lieferverträge für Auslandskohle Um die„Kohlenschwemme“ nicht noch mehr zu vergrößern, hat das Bundeswirt- schaftsministerium am Dienstag angeordnet, daß Importeure künftig nur noch Lieferver- träge von 18 Monaten für den Bezug von ausländischen Kohlen abschließen dürfen. Bisher waren Dreijahresverträge möglich. Mit dieser Maßnahme hofft man in Bonn, den Einstrom ausländischer Kohle in die Bun- desrepublik auf lange Sicht zu drosseln, 80 daß die Halden an der Ruhr allmählich ab- nehmen. Die Beschränkung der Kohlen- importe war eines der Ergebnisse des Bon- ner Kohle- Gespräches in der Vorwoche. 40 000 Bergarbeiter müssen feiern Die bundeseigene Bergewerkgesellschaft „Hibernia“, das zweitgrößte Unternehmen des deutschen Steinkohlenbergbaus, hat für den kommenden Samstag die sechste Feierschicht seit Beginn der Kohlenabsatzkrise angesetzt. Von der Feierschicht werden rund 40 000 Bergarbeiter betroffen. Der Förderausfall wird auf 38 000 Tonnen geschätzt. Bundesverkehrsminister Seebohm sprach sich dafür aus, daß die Fahrerlaubnis für Lastkraftwagen künftig erst nach vollende- tem 21. Lebensjahr erteilt wird. Der britische Feldmarschall Montgomery, der im Herbst sein Amt als Stellvertreter des NATO-Oberbefehlshabers in Europa abgibt, traf zu einem Abschiedsbesuch bei der Bun- desregierung ein. Von 265 000 Hektar bundeseigenem Gelände sind von der Bundeswehr und Stationierungs- Streitkräften bisher 210 000 Hektar in An- spruch genommen worden. Der Exekutivrat der UNEsSco, das oberste ausführende Gremium der UN-Organisation für Erziehung und Wissenschaft. wird zum ersten Male vom 14. bis 28. September in der Bundesrepublik tagen. 15 711 Ausländer haben im Sommerseme- ster 1958 an den westdeutschen Hochschulen und Universitäten studiert. Den Bau einer Wasserstraße Rostock—Prag hat die Sowjetzonenregierung jetzt endgültig beschlossen. Eine Lawine aus Felsbrocken, Wasser und Schlamm ging sestern morgen auf ein Bauernhaus in Naturns im Vintschgau(Süd- tirol) nieder und erschlug zwei Frauen und ein Kind. Frankreichs Parlamentswahlen finden vor- aussichtlich Mitte November statt; Voraus- setzung ist allerdings, daß die neue Verfas- sung am 28. September in einer Volksab- stimmung angenommen wird. 5 Wegen Vorbereitung zum Hochverrat ver- urteilte ein jordanisches Militärgericht 13 Per- sonen zum Tode. In der japanischen Hauptstadt begann der „4. Weltkongreß gegen Atom- und Wasser- Stoff bomben“, an dem rund 6000 Japaner so- wie 40 Delegierte aus 17 anderen Ländern teilnehmen. 8 * Neues dus aller Welt Unwetter brachte Temperatursturz Verwüstungen in Südhessen am schwersten Tennisballgroße Hagelkörner in Straßburg Frankfurt(dpa). Nach dem schweren Unwetter, das am Montagabend über Süd- Westdeutschland niederging, hat ein Tempe- ratursturz im Rhein-Main-Gebiet am Diens- tag die Hitzewelle vorläufig gebrochen. Die Quecksilbersäule sank von 31 auf 15 Grad. Das Unwetter hat am schwersten an der südhessischen Bergstraße gewütet. Orkan- artige Böen haben uralte Bäume entwurzelt, die den Verkehr an verschiedenen Stellen zeit- Weise blockierten. In den Weinbergen um Bensheim sind erhebliche Schäden entstanden, da der heftige Regen große Schlamm- und Geröllmassen von den Weinbergen spülte. Auf der regennassen Straße zwischen Worms und Horchheim geriet in der Nacht zum Dienstag ein 28 Jahre alter Motorrad- fahrer ins Rutschen. Er fuhr auf der linken Fahrbahnseite gegen einen Lastzug und wurde tödlich verletzt. Mehr Glück hatte der Fahrer eines Autos, der in einer Kurve zwi- schen Aßmannshausen und Lorch auf der glitschigen Fahrbahn ins Schleudern geriet. Sein Wagen durchbrach das Rheinufergelän- der, überschlug sich und stürzte drei Meter tief. Glücklicherweise stand das Wasser an dieser Stelle nicht sehr hoch. Der Fahrer konnte unverletzt aus seinem auf dem Dach liegenden Wagen aussteigen. Blitzeinschläge beschädigten die Antennen der UKW-Sender des Hessischen Rundfunks auf dem Feldberg im Taunus und auf der Sackpfeife bei Biedenkopf so stark, daß sie vorübergehend stillgelegt werden mußten. Die Wiederinstandsetzungsarbeiten an den UKW. Sendern Biedenkopf dauern voraussichtlich acht Tage. Im Landkreis Marburg wurde ein zwölf- jähriger Junge auf dem Felde vom Blitz er- schlagen. Im Kreis Warburg in Westfalen wurde ein Landwirt, der unter einer Linde Zuflucht sesucht hatte, vom Blitz getroffen * und mußte mit Lähmungserscheinungen ins Krankenhaus gebracht werden. In Straßburg und Umgebung versuchte man am Dienstag, eine erste Bilanz der Schäden aufzustellen, die ein zweistündiger Hagel sturm am Montagabend angerichtet hat. Zehn- tausende von Fensterscheiben gingen dabei zu Bruch, tausende auf der Stra abgestellte Autos erlitten Karosserie-Schäden. Die mei- sten Dächer sind reparaturreif und viele Bäume wurden von dem Sturm, der mit einer Geschwindigkeit von 110 Kilometern in der Stunde über das Rheintal entwurzelt. Nach vorsichtigen Schätzur beläuft sich der Gesamtschaden auf v Millionen DM. Einwobner Straßburgs berichteten, daß Ha- gelkörner von der Größe eines Tennisballes auf die Dächer niedergingen. Unwetter und Zugunglück behinderten den Verkehr Weite Teile Südenglands wurden am Diens- tag von einem schweren Unwetter mit Blitz- schlägen, Hagelschauern und Wolkenbrüchen heimgesucht. In einigen Ortschaften gingen solche Regengũü nieder, daß die Straßen überschwemmt wurden und der Verkehr um- geleitet mußte. Die Bahnverbindun- gen von London nach den südlichen Vororten Wurden überdies am g n Tage noch durch einen Eisenbahnunfall in der City unterbro- chen, der Zehntausende von Londoner zwang, nach langen Wartezeiten auf Umwegen oder mit anderen Verkehrsmitteln nach Se 2zu fahren. In der Grafschaft Kent wurde auf of- kenem Feld eine 37 jährige Frau vom Blitz er- schlagen. Kurgäste wurden zu lebenden Fackeln Explosionsunglück bei Bad Hall— Mehrere Verletzte in Lebensgefahr Bad Hall(dpa). In Feyregg bei Bad Hall (Osterreich) ereignete sich ein Erdgas-Explo- sionsunglück, bei dem mehrere Touristen zum Teil schwere Brandverletzungen erlitten. Seit sechzehn Jahren gehörte die Quelle mit dem ausströmenden Erdgas zu einer Attrak- tion kür die Kurgäste von Bad Hall. Zur Unterhaltung der Besucher wurde seit Jahren regelmäßig das mit dem Quellwasser Isströmende Gas angezündet, das dann an der Wasseroberfläche in etwa 30 Zentimeter hohen bläulichen Flammen tanzte. Nun aber gab es plötzlich eine Explosion, weil sich durch schlechte Entlüftung in dem über der Quelle errichteten Pumphäuschen vermutlich zu viel Gas angesammelt hatte. Hinzu kam die große Hitze der letzten Te Von den 33 Besucher Fackeln aus dem Holzhäuschen. Glück! Weise hatte ein Besucher wegen der Hitze die Tür offen gelassen,. Ein Teil der Gäste wurde durch die Explosion ius Freie geschleu- dert. Einige von ihnen kamen mit leichten Brandwunden davon. Die Kurgäste, die der Quelle am nächsten standen, erlitten zum Teil schwere Verbrennungen, und einige von innen schweben in Lebensgefahr. Zwei Frauen die bei der Explosion in den Brunnenschacht gefallen waren, wurden von einem Kurgast gerettet, der mit Steigeisen in den Schacht Fletterte und den Frauen um den Rörper ein Seil schlang, an dem sie dann hinaufgezogen würden. Der grelle Explosionsblitz und die laute Detonation alarmierten die Nachbarschaft,. In kurzer Zeit wurde ein Rettungsdienst organi- siert, und vier Arzte richteten unmittelbar neben der Quelle einen Verbandsplatz ein. Die Verle zten wurden schnell in die Kran- kenhäuser der Umgebung gebracht. Schwere Zusammenstöße in Indien Polizei riß Denkmal für Polizeiopfer ein Ahmedabad(dpa). In den indischen Städten Nadiad, Baroda und Ahmedabad i Staate Bombay kam es zu schweren Zusamæ menstößen zwischen Demons und der Polizei. Die Polizisten gingen t mit Trä- nengasbomben und Stöcken gegen die De- monstranten vor. Als diese aber in Ahme- dabad öffentliche Gebäude plünderten und in Brand steckten, eröffnete die Polizei dreimal das Feuer. Außerdem wurde ein Ausgehver- bot über die Stadt verhängt. Nach Angaben der Polizei wurde niemand getötet. Sieben Menschen wurden mit Schußwunden in ein Krankenhaus gebracht. In Ahmedabad begannen die Unruhen, als die Demonstranten gegen das Niederreißgen eines Denkmals Protestierten, das vor einer Woche von einer Organisation errichtet wor- den war, die sich für die Bildung eines eige- nen Staates des Gujerati sprechenden Teiles der Bevölkerung einsetzt. Das Denkmal war dem Andenken an Opfer früherer Zusam- menstöße mit der Polizei gewidmet. Britischer Soldat erschoß Leutnant Nienburg(dpa). In einem mit britischen Truppen belegten Kasernenblock in Nien- burg kam es zu einem Zwischenfall, der ein Todesopfer forderte. In einem Zimmer der Kaserne wurde der aus London stammende 23 Jahre alte Leutnant Renwick vom 24. bri- tischen Artillerieregiment von einem Solda- ben angeschossen. Als der Leutnant in das Zimmer kam, griff der Soldat plötzlich zur Waffe und feuerte auf den Offizier. Der Leutnant wurde sofort in ein Nienburger Krankenhaus gebracht. Dort wurde er von einem deutschen Oberarzt unter Assistenz eines englischen Arztes operiert, konnte je- doch nicht mehr gerettet werden. 21 Verletzte bei Zugzusammenstoß Saarbrücken(dpa). 21 Reisende wur- den am Sonntagvormittag verletzt, als im Hauptbahnhof Saarbrücken ein aus Brebach (Landkreis Saarbrücken) kommender Leer- güterzug auf einen zur Abfahrt nach Merzig bereitstéehenden Personenzug auffuhr. Sechs von den Insassen der beiden letzten Wagen wurden mit Prellungen und Schnittwunden ins Krankenhaus gebracht. 15 erhielten im Bahnhof ärztliche Hilfe. Der Zusammenstoß War dadurch gemildert worden, daß der Füh- rer des Personenzuges vom Bahnsteig aus Warnzeichen gab, auf die der Güterzug mit Schnellbremsung reagierte. Nach den ersten Ermittlungen hat der Lokomotivführer des Güterzuges das auf Halt stehende Einfahrt- signal überfahren. a 1 W Gesc gest. stän gehe Siche Fern sen Krat. des men Schu liche bank Di Wick von Mär; AIS sche: den meh! hand Tasse Anw Spar! nur erhal Wohl. 5 rische fen 26 als lebend e icht Tach Hafti mens zuahi Misch Nu erste. über volur 1884, esta und 1 Spezi WN„mögli F kassel durch Vorsc heute Volks nur eson 2u er! sten rung neuer rung Schaf! Volks e dn e e E 5 1. Vom Vorschußverein zur Volksbank Die Demokratisierung des Kredits durch Schulze- Delitzsch Wenn heute jeder Handwerker und kleine Geschäftsmann, aber auch jeder Beamte, An- gestellte und Arbeiter es als eine Selbstver- ständlichkeit betrachtet, daß er zu einer Bank gehen kann, falls er einen Kredit braucht, und sicher sein darf, diesen auch zu erhalten, so- fern er in geordneten Wirtschaftsverhältnis- sen lebt, dann ist das eine Folge jener„Demo- Kratisierung des Kredits“, die nach einem Wort des bekannten schwäbischen Nationalökono- men Gustav Schmoller die von Hermann Schulze-Delitzsch gegründeten genossenschaft- lichen Vorschußvereine, die heutigen Volks- banken, bewirkt haben. Diese für jedermann so bedeutsame Ent- Wicklung begann mit einer kleinen Schrift von Hermann Schulze-Delitzsch, die am 1. März 1855 unter dem Titel„Vorschußgvereine Als Volksbanken“ erschien, Sie mußte in ra- scher Folge noch viermal neu aufgelegt wer⸗ den und wurde bald nach ihrem Erscheinen in mehrere fremde Sprachen übersetzt. Dabei handelte es sich nach dem Vorwort des Ver- fassers, nur um„eine vorzugsweise praktische 7el einigermaßen in den en Lebens Erfahrene Bvereine seiner älten des in den Stand se mach dem NM Umgebung be Der hatte tf Nen. Das ließ alle Handwerker und kleinen Ge- schäftsleute aufhorchen, die von Banken oder Sparkassen damals Kredit, wenn überhaupt, nur gegen grundpfandrechtliche Sicherheiten erhalten konnten und daher, wenn sie keine Wohlmeinenden Gönner fanden, auf wuche- rische Privatverleiher angewiesen waren, die e icht Selten 30 bis 40 Prozent Zinsen verlang- en. Und nun hatten sich da in der Provinz Sachsen tausend Männer, schlichte Handwer- ker und Geschäftsleute, selbst geholfen, ein- tach dadurch, daß sie sich unter solidarischer Haftung zu einem Vorschußverein zusam- menschlossen, Da dieses Beispiel überall nach- zuahmen war, setzte nun eine geradezu stür- mische Entwicklung der Vorschußvereine ein. Nur 15 Jahre später, 1869, waren aus den ersten vier Vereinen nicht weniger als 735 mit über 300 000 Mitgliedern und einem Kredit- volumen von 181 Millionen Talern geworden. 1884, ein Jahr nach Schulze-Delitzschs Tode, bestanden 879 Vereine mit 450 000 Mitgliedern und 1,5 Milliarden Mark Gesamtausleihungen. Iii wenigen Jahren hatte der eben noch kre- ditlose, weil nicht als kreditfähig angesehene Mittelstand, eine eigene Bankorganisation er- halten. Es zeugt für die vorausschauende Weitsicht Schulze Delitzschs, daß er dieses Ziel von vorn- herein bei der Gründung seiner Vorschußver- eine ins Auge gefaßt hatte, indem er die Gründung reiner Handwerker- oder anderer Spezialbanken ablehnte und vielmehr einen glichst alle Schichten des Mittelstands um- ms 7 fassenden Mitgliederkreis forderte. Erst da- durch konnten alle diese Schichten von den Vorschußvereinen profitieren, aber umgekehrt Wurden auch diese erst dadurch in die Lage Versetzt, die wichtige Funktion des Geldaus- gleichs im Rahmen des gesamten Mittelstan- des zu erfüllen und durch die breite Streuung der Kredite das im Kreditgeschäft unvermeid- liche Risiko auf ein Mindestmaß zu verringern, ein bankmäßiger Grundsatz, auf dem noch heute die Solidarität des Kreditgeschäfts der Volksbanken beruht. Schließlich war es auch nur auf diese Weise möglich, Einlagen, ins- besondere Spareinlagen, in großem Umfange zu erhalten. Die Pflege des Sparens als des er- sten Schritts zur Selbsthilfe durch Gewäh- rung lohnender Zinssätze und Entwicklung neuer, immer weitere Schichten der Bevölke- rung erfassenden Formen, ist alte genossen- schaftliche Tradition, an der die heutigen Volksbanken in Erkenntnis ihrer Bedeutung für die Selbsthilfe des Mittelstandes stets festgehalten haben. Ein Baum mit Herz „Ich schnitt es gern in alle Rinden ein. Dein ist mein Herz.“ Aus alter Zeit klingt dieses Liebeslied in unsere Tage hinüber, und es besteht kein Zweifel, daß es auch heute noch von vielen verliebten Leuten als Deu- tung ihrer eigenen Stimmung empfunden Wird. Aber nicht nur dieses Lied ist ein Zeug- nis dafür, auch die Bäume die ihre breiten Kronen schützend über heimliche Bänke rek- ken, reden davon, Ihre Rinde redet, denn sie ist übersät mit Herzen und Namen, mit Zah- len und Buchstaben. Man schnitt es gern in ihre Rinde ein So schön eine romantische Liebe ist und so sehr man verliebten Leuten ihre Dummhei- ten nachsieht— was kann ein Baum dafür, ein alter schöner Baum, der seit Jahrzehnten irgendwo geheimnisvoll rauscht? Man kann sich mit dem Schnitzmesser noch so große Mühe geben., immer sieht der Stamm ge- schändet aus, in den man Namen oder Her- zen gräbt. Muß es denn unbedingt eine so Außere Bestätigung sein? Ist es nicht viel schöner, wenn zwei Menschen, die sich lieben und die irgendwo„ihre Bank“ haben, dieses Plätzchen in ihrer Erinnerung behalten, nur in ihrer Erinnerung. Nicht jede Verliebtheit Zibt eine Verlobung, so sagt der Volksmund, und wie traurig ist es, wenn die Anfangs- buchstaben ihres und seines Namen auch nach dem großen Krach unauslöschliches Zeichen eines Irrtums in der Rinde wachsen. Welchen Tariflohn zahlt die Firma? Tarifvertragsregister des Arbeits ministeriums gibt Auskunft Stuttgart(sw). Genaue Auskünfte über die in Baden- Württemberg zu zahlenden Löhne und Gehälter und über alle anderen tariflichen Vereinbarungen wie die Regelung des Urlaubs, der Kündigung und der Lohn- fortzahlung bei Arbeitsversäumnissen erteilt das Tarifvertragsregister beim Arbeitsmini- sterium in Stuttgart. Wer wissen möchte, wel⸗ che Rechte und Verpflichtungen die einzelnen Tarifverträge festlegen, kann sich durch ein Studium dieser Sammlung aller für Baden- Württemberg abgeschlossenen Tarifverträge exakt informieren. Arbeitnehmer und Arbeit- geber, die keinem Berufsverband angehören, Rechtsanwälte, die vor den Arbeit Prozesse zu füh haben, den ieben gez 5 ngsbe e der Lohnbezüge lichsten den Ar- n Wollen, 0 des Jahrzehnte Verträge on— da- H. kommen! 1 3 6 reich der Tarifvertrag ng zu stellen. Die Archivverwaltung führt auch eine Ta- riflohnstatistik, die die Lohnentwicklung seit Ende des Zweiten Weltkrieges aufzeigt. Der Statistix kann beispielsweise entnommen Werden, daß ein Facharbeiter der Metallindu- strie, der im Mai 1945 noch 74 Pfennig in der Stunde verdiente, Anfang dieses Jahres einen durchschnittlichen Tarif- Stundenlohn von zwei Mark hatte. Im Baugewerbe stiegen die Stundenlöhne von 95 Pfennig bei Kriegs- ende auf 2,61 DM an. Für die Landwirtschaft werden Lohnerhöhungen um 140 Prozent und für die Industrie Steine und Erden um 80 bis 100 Prozent verzeichnet. Als besonders wertvoll erweist sich die Lohntarifstatistik des Arbeitsministeriums für Rentenberechnungen. So forschen Berufsge- nossenschaften nach, welche Stundenlöhne Rentenberechtigte vor etwa 10 oder 15 Jahren gehabt haben. Um zu ermitteln, welche Ver- dienstausfälle rassisch, politisch und religiös Verfolgte im„Dritten Reich“ hatten, wird die Statistik auch in Wiedergutmachungsfällen herangezogen. Auch bei der Ausarbeitung von Entwürfen für die Sozialgesetzgebung leistet sie Hilfsdienste. Schließlich kann man an der Lohnstatistik auch ein gewisses Lohngefälle in Baden- Württemberg ablesen und beispielsweise fest- stellen, daß in der Metallidustrie im Februar dieses Jahres der Akkord-Durchschnittsver- dienst in Nordwürttemberg 2,54 DM, in Nord- baden 2,38 DM, in Süd württemberg 2,34 DM und in Südbaden 2.21 DM betrug. 7 Familien-Abend Geklügelzüchtervereins des 1904 Das kommende Wochenende sieht wieder ein- mal Seckenheims Geflügelzüchter in Aktion. Am kommenden Samstag treffen sich die Züchter und die Freunde des Vereins zu einem gemüt⸗ lichen Famillenabend. Der Wirt des Vereins- heimes auf der Zuchtanlage hat sich für diesen Abend mit Hahnenportionen versorgt. Bei der bekannt preiswerten Küche des Vereinsheimes wird mit gutem Besuch gerechnet. Um die Oeffentlichkeit besser auf die Arbeit des Vereins aufmerksam zu machen, ist jedem Geflügelliebhaber am Sonntag Morgen die Ge- legenheit geboten, sich beim Frühschoppen von einem weit über unsere Umgebung hinaus be⸗ 0 5 8 8 775 kannten Fachmann über Geflügelzucht und Füt⸗ terung beraten zu lassen. Wir gratulieren Ihren 61. Geburtstag kann heute Frau Marie Probst, Rastatter Straße 6, feiern. Den 79. Geburtstag feiert heute Herr Peter Gruber, Breisacher Straße 33. 70 Jahre alt wird ebenfalls heute Herr, Zähringer Straße 11. Seinen 83. Geburtstag kann morgen Donnerstag Herr Jakob Heß, Heckweg 3, feiern. Den 70. Geburtstag feiert ebenfalls morgen Donnerstag, Herr Johann Karl Seitz, Haupt- straße 136. Alen Jubilaren, die treue Leser des„Neckar- Bote“ sind, entbieten wir herzliche Glück wünsche und einen weiteren schönen Lebensabend. Frau Luise Wechsel des Leiters der Handballabteilung des 7 Sportvereins 1907 a der bisherige Leiter, Karl Faust, aus be- ruflichen Gründen sich genötigt sah von seinem Amt zurückzutreten, hat eine gut besuchte Abteilungsversammlung einstimmig Gustav Krä⸗ mer als seinen Nachfolger gewählt. Krämer dankte herzlichst für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und bat die Spieler sich bei den kommenden Verbandsspielen durch einen vom Geist echter Kameradschaft getragenem rück- haltlosen Einsatz bei den Spielen den Wieder- aufstieg in die Klasse A zu erkämpfen. Urlaub von der Stange, Im Urlaub möchte jedermann reisen und am liebsten an einen Ort, o für wenig Geld alles zu haben ist, Was das Herz begehrt. Ein solches Ferienparadies ist Ruhpolding. Vor 25 Jahren wurde das un- bekannte Dorf als ideales Ziel für Reisegesell schaften entdeckt und seither zu einem typischen Ferienort hochgegüchtet. Jetzt hat Ruhpolding 5 000 Einwohner und in der Hochsaison ge- nauso viele Gäste. Jeden Sonntag treffen bis zu sechs Züge mit tausenden von Kurgästen in, die hier im schönen Oberbayern zwei glückliche Ferien wochen zu kleinen Preisen ver- bringen wollen. Die„Münchner Illustrierte“ bringt im neuen Heft einen sechsseitigen Bild- bericht über diesen gut zugeschnittenen„Ur- laub von der Stange Vorschlag zur Güte Nur ein Narr wird behaupten, daß es gut Wäre, wenn alle Menschen die gleiche Meinung hätten. Es muß verschiedene Ansichten geben, sonst würde das Leben an Reiz verlieren, es Würde gleichförmig abrollen wie der Faden von einer Spule, und wir könnten am Anfang übersehen, wann das Ende kommt. Leben ist Kampf, ist immer das Ringen um eine Gemeinsamkeit. Aber in diesem Rampf, 1 sich im Kleinen in der Familie und im zen in den Beziehungen der Völk al 8„Sollten nie blinde Leid 5 Wilder Eifer die Oberhand gev Immer innen. e der eine Partner die Ansicht des an- ben achten, sollte seine Meinung vertreten, ohne sie für unumstößlich zu h Der Volksmund kennt den Ausdruck„Ein Vor- sch zur Gu fast imm die Ein- leitung zu einer en auf der ung, zu einem Be t. Dieser Mittelweg aber ist allein erstrebenswert, weil er in dem Kampf der Meinungen we noch Be- siegte kennt, sondern nur eins e Men- „die einander die Hand 5 iches Leben, der Wettkar Vandel, alles dies hätte ein wür- Aussehen, wenn man nicht bis zurn 1 en Würde, um recht zu behalten, enen, den ande Szuschalten. Wie „Wenn wir uns iSeitig den Vorschlag zur Güte me W 2zt ab immer itte zwischen den Meinungen als Ziel r Bestrebungen a1 ehen? Wenn die Vielleicht die Gro- Kühne Flucht eines Mannbheimers Mit Kleinbus die Zonenschranke durchfahren Lannheim(sw), Eine verwegene Flucht einem Kleinbus durch den geschlossenen des SowWjetzonen-Rontrollpunk- gelang einem Handwerks- im Waldhof. Der 31 Jahre ter war in Berlin ge- ahrt blieb sein Bus mit r Autobahn zwischen gen. Zwei Tage dauerte hleppte Fahrzeug repariert schaden auf m und Burg es, bis das àabgesc War. Als der Handwerksmeister den Zonengrenz- übergang Marienborn passieren wollte, nahm ihn die Volkspolizei fest, weil er„sich zu lange unberechtigt jenseits, der Zonengrenze“ aufgehalten habe“, Das Fahrzeug wurde be- schlagnahmt. Später sollte er den Wagen nach Oschersleben(Sowjetzone) fahren. Da der Bus noch immer in Fahrtrichtung Bundes- gebiet stand, war es dem Handwerksmeister möglich, mit Vollgas die geschlossene Schranke zu durchbrechen. Das Ersuchen eines Volks- Polizei-O jers, den Geflüchteten auszulie- kern, lehnten die Bundesgrenzbeamten ab. 5 Uber 5000 neue Rundfunkhörer Durch die Neuanmeldung von 5302 Hörern Hat sich die Zahl der angemeldeten Rundfunk- teilnehmer im Gebiet des Süddeutschen Rund- funks jetzt auf 1 243 865 erhöht. Die Zahl der Fernsehteilnehmer beträgt 108 584, nachdem sich im Monat Juli 3413 Fernsehteilnehmer im Gebiet des SDR neu angemeldet haben. Die Ermittler des Süddeutschen Rundfunks haben im Monat Juli 3012 Schwarzhörer sowie 443 nicht angemeldete Fernsehteilnehmer erfaßt und dabei 42 135 DM rückständige Rundfunk- und Fernsehgebühren nacherhoben. Kommt es zu einem Urlaubsgesetzꝰ Gesetzliche Regelung für Baden- Württemberg in Erwägung gezogen Stuttgart(sw). Nachdem jüngst das Bundesverfassungsgericht die Länderurlaubs- Sesetze für gültig erklärt hat, ist in Baden- Württemberg die Frage akut geworden, ob für das ganze Land ein einheitliches Urlaubs- gesetz zu erlassen sei. Zur Zeit gelten für die nördlichen Landesteile und für Südbaden zwei verschiedene Urlaubsgesetze, die noch von den Landtagen der früheren Länder Württemberg-Baden und Südbaden herstam- men. Sie bestimmen, wie auch die Urlaubs- gesetze der anderen Bundesländer, daß jeder Arbeitnehmer Anspruch auf mindestens zwölf Urlaubstage im Jahr hat. Dagegen hatte Süd- württemberg keine gesetzliche Urlaubsrege- lung getroffen. Die Länderurlaubsgesetze waren lange Zeit umstritten. Das Bundesarbeitsgericht hatte sich auf den Standpunkt gestellt, dag der Urlaubsanspruch des Arbeitnehmers durch die Fürsorgepflicht- Paragraphen des Bürgerli- chen Gesetzbuches gewährleistet sei und daß deshalb die Länder mit Gründung der Bun- desrepublik das Recht verloren hätten, eigene Urlaubsregelungen zu treffen. Das Bundes- verfassungsgericht hat jedoch inzwischen die angefochtenen Länderurlaubsgesetze bestä- tigt. Ehe das baden- württembergische Arbeits- ministerium den Eatwurf für ein landesein- heitliches Urlaubsgesetz ausarbeitet, will es abwarten, ob der Bund auf diesem Gebiet Sesetzgeberisch tätig wird. wodurch ein Lan- desgesetz überflüssig werden würde. Wie von seiten des Ministeriums erklärt wird, sind die Sozialpartner an gesetzlichen Urlaubsbestim- mungen wenig interessiert, weil sie den Ur- laub unter sich aushandeln wollen und die Auffassung vertreten, daß sich der Staat mög- lichst wenig um Dinge kümmern solle, die das Tarifrecht berühren. Andererseits wird vom Arbeitsministerium darauf hingewiesen, daß der gesetzliche Urlaubsanspruch für jene Arbeitnehmer von Interesse sei, die durch keine Gewerkschaft vertreten werden. — 0* . Unser Wetterbericht Ubersicht: Nach Abzug der Gewitterfront kommt es im Zustrom kühler Meeresluft vor- übergehend wieder zu Wetterbesserung. Das neue Atlantiktief wird nach Wochenmitte über Westeuropa zu uns vordringen. 5 Vorhersage: Wechselnd, zum Teil noch stär- ker Wolkig, Aber nachlassende Niederschlags- neigung. Tageshöchsttemperaturen wieder über 20 Grad, am Donnerstag nahe 25 Grad. Liter je Ar.. 93 Hauptsache, es lärmt recht laut Bodenseekurorte wollen durch Polizei- maßnahmen den überhandnehmenden Lärm bekämpfen Zahlreiche Kurorte und Fremdenverkehrs gemeinden am deutschen Badenseeufer be- schäftigen sich zur Zeit notgedrungen mit der Frage, wie sie am wirksamsten dem immer mehr um sich greifenden Lärm zu Leibe rük- ken können. Dabei handelt es sich kei in erster Linie um den Kraftfahrzeuge, die in diesen Sommerwochen zu Tausenden über die Uferstraßgen längs des Bodensees fahren und fast ebenso Zahlreich auch in den Gassen und Straßen der Ufer- gemeinden anzutreffen sind. Der von diesen erzeugte Lärm wird noch als„zumutbar“ hin- genommen. Dennoch werden in einzelnen Ge- meinden, die kurörtlichen Charakter haben, Uberlegungen angestellt, ob nicht durch Sperr- zonen und Sperrzeiten der Kfz-Lärm wenig- stens teil- und zeitweise aus den Orten fern ehalten werden kann, Man weiß, daß der- tige Maßnahmen ein zweischneidiges Schwert Sind, weil mancher Kraftfahrer, verärgert über die Sperrstraßen und Sperrzeiten, dann an der betreffenden Gemeinde vorbeifährt, ohne sie zu besuchen. Dies, so wird gesagt, sei aber das kleinere Ubel. Weitaus„bedrohlicher“ und geradezu„kur- Tt-zerstörend“, so hört man jetzt in den be- mten Bodensee-Uferorten, sei der„wilde Lärm“, der entweder von geschäftstüchtigen Betriebsinhabern oder auch von aufdringlichen Fremden selbst erzeugt wird. Hierunter fällt jegliche Art von Lautsprechermusik, die viel- fach mangels einer Kapelle auf die„Kur“ Gäste herabgerieselt wird, nicht selten in einer Lautstärke, die auch dem Unempfindlichsten schon nach kurzer Zeit auf die Nerven geht. Uber die Qualität der„Musik“, die dabei aus „Musikautomaten“,„Schallplattentruhen“ und „Musikbars“ stundenlang die Nerven, erho- lungsuchender Menschen erbarmungslos pei- nigt, besteht kaum Meinungsverschiedenheit. Hauptsache, es macht tüchtig Lärm! Aber auch die Fremden selbst tragen häufig recht tüchtig zur Lärmvermehrung bei. Mehr und mehr breitet sich in den Bodenseegemein- den die Unsitte aus, daß(keineswegs nur „ Halbstarke“) Fremde beim Verlassen ihrer Kraftfahrzeuge auf den Parkplätzen in ihrer Hand einen transportablen Radioapparat in Kleinformat schwingen und bei ihrem Gang durch die Straßen ihre Umgebung mit Schla- germusik eindecken. Dabei ist es diesen Kul- turbringern ganz gleichgültig, ob sie gerade an einem Friedhof, an einer Kirche oder an einem ehrwürdigen Baudenkmal vorbeispazieren. Hauptsache, es lärmt recht laut und man fällt auf! Man versteht, daß unter diesen Umständen die Gemeindeverwaltungen und Gemeinderäte sich den Kopf zerbrechen, wie sie dieser Land- plage Herr werden sollen. In Meersburg bei- spielsweise plant man den Erlaß von orts- polizeilichen Vorschriften, mit denen man Künftig die unverschämten und rücksichtslosen Ruhestörungen durch transportable Radio- geräte unterbinden könnte. Auch die Deutsche Bundesbahn, so heißt es in Meersburg, sollte mit gutem Beispiel vorangehen und im Meers- hurger Hafen ihre Lautsprecher für die An- Sage von Ankunfts- und Abfahrtszeiten ihrer Schiffe auf„Hafen“-Stärke einstellen. Man sieht nämlich nicht ein, daß diese Lautsprecher morgens in aller Frühe bei den ersten Schiffen schon mit der gleichen Lautstärke„brüllen“ müssen wie in Stunden größten Andrangs, in denen eine lautere Ansage zweifellos ange- bracht ist. Id. Weinsberger Burgberg neues Aussehen Musteranlage der staatlichen Lehr- und Versuchsanlage für Wein- und Obstbau Weinsberg, Kr. Heilbronn dsw). Die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau hat jetzt nach 12 Jahren eine Arbeit abgeschlossen, die im Unterland Als das umfangreichste technische Unterneh- men zur Verbesserung des Weinbaus gelten darf. Gleichzeitig darf sie als ein wohlgelun- gener Versuch angesehen werden, eine der landschaftlich schönsten Ansichten Württem⸗ bergs vor der völligen Verwahrlosung zu be- Wahren. Mit einem Aufwand von annähernd einer Million DM hat die Weinbauschule in zwölf Jahren den Südhang des 270 Meter hohen Weinsberger Burgbergs, dem von der historischen Ruine Weibertreu gekrönten Jahrtausende alten Wahrzeichen der Stadt, ein neues Aussehen gegeben. ö Die„Demontage“ dieses Berges hatte vo rund 150 Jahren begonnen, als eine Gipshan- delsgesellschaft dort das Schürfrecht erwarb, die im Laufe der Zeit auf einer Fläche von über einem Hektar Größe einen 15 Meter tiefen Krater in den Berg trieb. Die Sanierung des Berges, die nach einer Idee des Leiters der Schule, Direktors Ernst Klenk, vorgenommen wurde, begann im Jahre 1946 mit dem Abbruch der zahllosen Terras- senmauern und mit der Füllung des„Kra- ters“. Allein um die verwüstete Gipsfläche aufzufüllen, müßten über 20 000 cbm Erde über schmale Wege herbeigeführt werden. Weitere 10 000 ebm waren notwendig, um den Berg vollkommen„glattzubügeln“. Neue Weinberge, die am gesamten Südhang des Burgbergs eine Fläche von 3,2 Hektar be- decken, wurden nach den modernsten Ge- sichtspunkten angelegt und steil zur Berg- Spitze hin geführt. Neuartige Erden, die Di- rektor Klenk aus einer von ihm entwickelten und im gesamten Bundesgebiet einmaligen Müllanlage gewinnt, bieten einen Schutz ge- gen Abschwemmungen. Den größten Auf- Wand verursachte das Setzen der neuen Wein bergmauern, Es war teilweise notwendig, den Mauern ein fünf Meter starkes Betonfünda- ment zu geben und sie vier bis sechs Meter unter der Erde anzusetzen. Uber dem Boden ragen dann die mit Sandsteinen verkleide- ten Mauern teilweise noch einmal vier bis sechs Meter in die Höhe. Der Erfolg dieser einzigartigen Arbeit ist bereits jetzt offensichtlich. Während die Wein- bauschule früher am Burgberg je Ar Wein- bergfläche im Durchschnitt 34 Eiter erntete, sind es jetzt auf der gleichen Fläche zwischen 70 und 80 Liter. In diesem Herbst rechnet die Schule schon mit einer Ernte bis zu 100 5 Süd weſtd. Rund ſchau Schwere Gewitter über Südwestdeutschland Zahlreiche Brände durch Blitzschlag— Hohe Schäden an Gebäuden Stuttgart(Isw). Uber Südwestdeutsch- land tobten schwere Gewitterstürme, die in zählreichen Orten beträchtlichen Schaden an- richteten. Feuerwehren mußten ausrücken, um die Straßen von Bäumen freiz achen, die der Sturm gefällt hatte. In igen Städ- ten war die Stromversorgung längere Zeit unterbrochen. Riesige Hagelkörner zertrüm- merten Fensterscheiben und Dachziegel und schlugen das Obst von den Bäumen. In Schut- terwald bei Offenburg kam eine Frau ums Leben. Die Frau wurde auf dem Heimweg von dem Gewitter überrascht, wollte rasch ins Haus springen und übersah dabei, daß vor dem Hoftor eine durch den Sturm herab- gerissene Starkstromleitung lag. Sie kam mit der Leitung in Berührung und war sofort tot. Durch Blitzschlag wurden in den Landkrei- sen Konstanz und Stockach zwei landwirt- schaftliche Anwesen eingeäschert. Der erste Brand brach in einem unweit von Konstanz gelegenen Wohn- und Wirtschaftsgebäude aus, das bis auf die Grundmauern niederbrannte. Nach ersten Schätzungen bet der Schaden 70 000 bis 100 000 DM. Das zweite landwirt- schaftliche Anwesen ging in Pfullendorf in Flammen auf. Zwei Familien wurden obdach- 108. Auch in ein land wirtschaftliches Anwesen in Großengstingen im Kreis Reutlingen schlug der Blitz ein. Das Haus stand sofort in hellen Flammen, die Scheune und der Stall wurden zerstört. Ein weiteres land wirtschaftliches Anwesen fiel in Mangoldshausen im Kreis Schwäbisch Hall einem Blitzschlag zum Opfer. Die Feuerwehr konnte nicht verhindern, daß das Wohnhaus mit der angebauten Scheuer, in der große Heuvorräte lagerten, bis auf die Grundmauern niederbrannte. Der Brandscha- den wird auf 80 000 bis 100 00 DM geschätzt. Windstärke zwölf in Freiburg In Freiburg erreichte der Sturm Windstärke zwölf. Die Feuerwehr und Angehörigen des städtischen Fuhrparks waren in der Stadt und im Landkreis Freiburg mit Kranwagen und Motorsägen unterwegs, um die auf die Straße gestürzten Bäume wegzuräumen. Im Frei- burger Flüchtlingslager wurden die Holzdä- cher fortgerissen. In Emmendingen war der Fernsprechverkehr für drei Stunden unter- brochen, Heftige Sturmböen tobten auch durch das Elztal. In Waldkirch wurde ein Teil des Daches des neuen Krankenhauses abgedeckt. In Bleibach im Etztal erreichte der orkan- artige Sturm eine solche Stärke, daß die Fahrzeuge, die unterwegs waren, eng zusam- men fuhren, um sich so gegenseitig davor zu Schützen, daß sie durch den Sturm umgewor- fen werden. Besonders schwer hauste der Ge- Wittersturm im Stadtpark von Lahr. Dort Wurden vor allem die wertvollen exotischen Bäume stark in Mitleidenschaft gezogen. Wie nach einer Bombennacht In Rastatt sah es nach dem Gewittersturm wie nach einer Bombennacht aus. Viele Stra- Ben waren mit Dachziegeln übersät. Beson- ders schwer betroffen wurden die Rastatter Gärtnereien. Allein in einer Gärtnerei wur- den über 4000 qm Glasfläche zerschlagen, In Rastatt wurden über 30 Personen verletzt, Die meisten von ihnen hatten durch herabfallende Dachziegel Kopfverletzungen erlitten, In Mug- gensturm und in Sandweier Kreis Rastatt) Stürzten die Festzelte ein, in denen die Dorf- bewohner zu Volksfesten versammelt Waren. Die Menschen retteten sich in eine nahe ge- legene Dreschhalle. Wie durch ein Wunder wurde niemand ernsthaft verletzt. Orkanartige Stürme auf dem Feldberg Auf dem Feldberg herrschten orkanartige Stürme mit Spitzenböen bis zu 135 Kilome- tern Stunden geschwindigkeit. Auf der Strecke St. Blasien-Waldshut und in Richtung Furt- wangen(Kreis Donaueschingen) sind die Te- lefonverbindungen durch umgerissene Tan- nen an zahlreichen Stellen unterbrochen wor- den. Die Bundespost mußte alle verfügbaren Bautrupps und auch private Firmen aufbie- ten, um zunächst einmal die schlimmsten Schäden beheben und den Fernsprechverkehr Weder aufnehmen zu können. Hitler, Himmler und Heydrich waren die Schuldigen Verteidiger beantragen Freispruch für Fischer-Schweder und Böhme Ulm dsw). Im Schwurgerichtsprozeß gegen das Einsatzkommando Tilsit haben die Ulmer Rechtsanwälte Beck und Dr. Marcushen fü ihre Mandanten, den ehemaligen Leiter der Staatspolizeistelle in Tilsit, Hans- Joachim Böhme, und den ehemaligen Polizeidirektol von Memel, Bernhard Fischer-Schweder, einen Freispruch beantragt. Rechtsanwalt Beck begründete diesen An- trag damit, daß sich Böhme in einem Befehls- notstand befunden habe. Der Verteidiger sagte, der Führerbefehl zur Vernichtung der Juden sei Böhme durch den inzwischen ver- Storbenen Einsatzgruppenchef Dr. Stahlecker übermittelt und durch das Reichssicherheits- hauptamt fernschriftlich bestätigt worden Diesem Befehl habe sich Böhme, obwohl er ursprünglich Einwendungen dagegen erhoben habe, als Dienststellenleiter nicht widersetzen Können, denn ein Führerbefehl habe damals Gesetzeskraft gehabt. Rechtlich habe es daher keinen Ausweg und keine Möglichkeiten 2u seiner Umgehung gegeben. Außerdem habe gerade Böhme als Gestapochef besonders ge- nau gewußt, daß der damalige Staat mit den- jenigen, die nicht gehorchten, kurzen Prozeß machte. Wenn schen die Wehrmachtsführung, die von der beabsichtigten Aufhebung völker- rechtlicher Grundsatze schon lange vor Be- Sinn des Rußlandfeldzuges unterrichtet wor- den sei, nichts dagegen unternommen habe, dann könne man das von Böhme erst recht nicht verlangen. 5 Für die Erschiegungen der Frauen und Kin- der machte Rechtsanwalt Beck den damaligen Chef der deutschen Zivilverwaltung in den baltischen Ländern, Reichskommissar Lohse, Verantw. H. Der Verteidiger sagte, Lohse habe entsprechende Richtlinien an die litau- ischen Dienststellen herausgegeben, während Böhme von sich aus nichts unternommen und sich darauf beschränkt habe, die Zahlen der von den Litauern exekutierten Frauen in seine amtlicl Meldungen aufzunehmen. Wenn Au 6 der Böhme 1 an diesen 1 te ferner geltend, zutionen das erfor- Böhme habe gar nicht haben können. Beck bezweifelte auch, daß es sich bei den Tötungen, straf- rechtlich betrachtet, um einen Mord gehandelt habe, weil das Motiv weder Rassenhaß noch Mordgier, sondern eben nur ein Befehl ge- wesen sei. Grausamkeiten bei der Durchfüh- rung erklärte der Verteidiger mit Ubergriffen untergeordneter Beamten, von denen Böhme keine Kenntnis gehabt habe. Gegen Hitler und sein Ausnahmerecht, S0 sagte der Verteidiger abschließend, habe da- mals niemand etwas ausrichten können, obne sich selbst an Leib und Leben zu gefährden. Böhme habe auch nicht als Mittäter gehan- delt, denn er habe angesichts des ganz klaren Befehls keinen freien Spielraum für sein Er- messen gehabt und sei nicht„Herr über Le- ben und Tod“ gewesen. Er habe nur das Un- glück gehabt, damals zufällig in Tilsit gewe⸗ sen zu sein und diesen Auftrag von den eigentlich Schuldigen— Hitler, Himmler und Heydrich— erhalten zu haben.„Das Schick- sal hat ihn mit diesem Ant furchtbar ge- schlagen.“ Im„Verbotsirrtum“ gehandelt Anschließend machte Rechtsanwalt Dr. Mar- cushen für Fischer-Schweder geltend, daß sich dieser in der gespannten Atmosphäre bei Kriegsbeginn in einem„Verbotsirrtum“ hin- sichtlich der Verbindlichkeit und der Recht- mäßigkeit des ihm übermittelten Exekutions- befehls befunden habe. Der Verteidiger er- innerte daran, daß sich die Schutzpolizei Me- mel nur in den ersten Kriegstagen mit Bil- ligung und unter Mitwirkung von Wehr- machtsstellen an den Exekutionen beteiligt habe, während sich die gesamte Tätigkeit des Einsatzkommandos Tilsit über einen Zeitraum von drei bis vier Monaten erstreckt habe. Fi- scher-Schweder habe also angenommen, bei einer zwar harten, aber doch rechtmäßigen Kriegsmaßnahme zur Sicherung des rückwär- tigen Heeresgebietes mitzuwirken. Er habe, wenn auch irrtümlich, an die Rechtmäßigkeit seines Vorgehens geglaubt, und zwar um 80 mehr, als ihm von einem allgemeinen Ver- nichtungsbefehl überhaupt nichts bekannt Se- Wesen sel. Er sei stets der Meinung gewesen, daß es sich nur um eine, von der obersten Führung angeordnete und gerechtfertigte Kriegsmaßnahme gehandelt habe. Dr. Mareushen wies in diesem Zusammen- hang ausdrücklich darauf bin, daß auch die Verteidigung„das grausame und entsetzliche Geschehen“ jener Tage nicht beschönigen oder gar entschuldigen wolle.„Oft und oft hat uns in diesem Prozeß das Grauen erfaßt und ein Schamgefühl ergriffen.“ In einem Rechtss und dürfe aber nur die taat könne tatsächlich festgestellte Schuld und nicht das moralische Verschulden zur Grundlage eines Urteils gemacht werden. In seinen weiteren Ausführungen erklärte der Verteidiger noch, Selbst, wenn man eine strafrechtliche Schuld feststellen wolle, könne Fischer-Schweder keinesfalls als Mittäter angesehen werden, denn er von sich aus habe die Exekutionen nicht gewollt und nicht veranlaßt. Er habe auch keinen Einfluß darauf gehabt,„ob, wann und wie sie stattfinden“, Für den Fall einer Verurteilung sagte der Verteidiger, beantrage er daher, Fischer-Schweder nur wegen Bei- hilfe zum Mord zu einer nicht allzu hohen Freiheitsstrafe zu verurteilen. Hohe Strafe für jungen Räuber Er wurde das Opfer haltloser Genußsucht Freiburg(sw). Haltlose Genußsucht machte einen mehrfach vorbestraften 19 äh- rigen Holzhauer aus Kappel bei Freiburg zum Räuber. Der Jugendrichter verurteilte ihn jetzt dafür zu einer Jugendstrafe von unbe- stimmter Dauer. Die vom Jugendschöffenge- richt verhängte Strafe wird mindestens ein- einhalb Jahre und höchstens dreieinhalb Jahre dauern. Der Bursche hatte Ende April von seinem Vater Geld bekommen, um sich ein Paar Schuhe zu kaufen. Wie bei früheren wieder- holten Unterschlagungen, vertrank er auch diesmal das Geld mit einigen Kumpanen. Dann wagte er sich nicht mehr nach Hause und streifte in der Umgebung Freiburgs her- um. Am 6. Mai begegnete ihm eine 54jährige Kindergärtnerin aus Hannover am Freibur- ger Waldsee, die bei Bekannten zu Besuch war und gerade spazieren ging, Der Holzuauer sprang die Frau an, entriß ihr die Hand- tasche und preßte ihr den Mund zu, als sie zu schreien begann. Dann machte er sich mit seiner Beute von 10 DM davon. Gewitterschäden an der Unterhaardt Großkarlbach, Kr. Frankenthal(rs). Fast zweistündige wolkenbruchartige Gewit- terregen, die teilweise von leichtem Hagel⸗ schlag begleitet waren, überschwemmten mehrere Wein- und Obstbaugemeinden an der pfälzischen Unterhaardt. Besonders schwer wurde die Gemeinde Großkarlbach in Mitlei- denschaft gezogen, Das Wasser stand über einen halben Meter hoch in den Dorfstraßen. Noch nach Stunden war die Ortsfeuerwehr im Verein mit den Wehren der Nachbargemein- den damit beschäftigt, überschwemmte Keller leerzupumpen. Die Landstraße zwischen Großkarlbach und Freinsheim, Kreis Neu- stadt, mußte gesperrt werden, da eine acht Meter hohe Böschung unterspült wurde und etwa 200 Kubikmeter Erde auf die Fahrbahn stürzten. Auch in der Gemeinde Dirmstein, Kreis Frankenthal, glichen die Porfstraßen stundenlang einem Flußbett. Die entstande- nen Flurschäden sind noch nicht abzuschätzen. 9 Neue Heimatstuben in Baden Freiburg sw). In den desteilen sind in der letzten tive des La und anderer Heimatpfleg chen Lan- auf Initia- Badische H n und St 10e Gedichten n zahlreichen und Erzählungen hat dieser Volksdichter des Wutachtales mehr als vierzig Heimatspiele hinterlassen. Er war einer der Begründer der Freilichtspiele Südbadens. In dem durch Hebel bekanntgewordenen ehemaligen Postwirtshaus in Mö das als modernes„Hotel zur alten Pe neu er- stand, ben Hebelbund und„Badische Hei- mat“ g insam eine Hebel 11 unter anderem ift von He sowie davon in Wälder Mo- Stockholm end in Oster- te, wurde in „Krauss- aus Basel Llerian, zumal zt“, sta stamme zum G 0 eine Sen 51 5„irre ud ist weiter förderungswürdig 2 3 nzler I an den Gegen das vor einigen ne Gutachten, das vom schuß dem Bundestag ide, nach dem as Not- Hotzenwaldes künftig keine besondere durch den Bund mehr er- nalten soll, der südbadische Bunde Abgeordnete Anton Hilbert(CDU) in Schrei- ben an den Bun anzler und an der Bun- eswirtschaftsminister ernste Bedenken er- hoben. Hilbe J erung da- vor, aus diesem Gutachten übereilte Schlüsse zu ziehen und das Hotzenwaldgebiet für nicht mehr förderungswürdig zu erklären. Auf je- den Fall müßten die Ergebnisse des Gutach- tens erst in den zuständigen Fachausschüssen des Bundestages beraten werden. Es Wäre falsch, jetzt ein Sanierungswerk für den Hot- zenwald abzustoppen, das auf zehn Jahre be- rechnet sei und das nach den bisher sichtbar gewordenen Erfolgen nun auch durchgehalten Werden kann. Die zur Verbesserung der Wirt- schaftsstruktur des Hotzenwaldes von der ehemaligen südbadischen Regierung eingelei- teten und von der Landesregierung von Ba- den- Württemberg fortgesetzten Maßnahmen dürften nicht in halbfertigem Zustand stek- ken bleiben. Betrunkener demolierte Wohnungen Kirehheimbolanden(lrs). Nahezu un- heimliche Kräfte entwickelte nachts ein 19 jähriger Arbeiter in Kirchheimbolanden nach dem Besuch eines Heimatfestes. In einem durch reichlichen Alkoholgenuß ausgelösten Tobsuchtsanfall verursachte er in den Woh- nungen seiner Mutter und des Hausbesitzers sowie in einem vor dem Gebäude abgestellten Personenauto Schäden, die auf rund 2800 DM geschätzt wurden. Aus unbekanntem Anlaß hatte er zunächst die Kücheneinrichtung sei- ner Mutter zertrümmert. Durch das Eingrei- ken des Hauswirts gereizt, drang er mit Ge- Walt in dessen Wohnung ein, verfolgte ihn durch mehrere Zimmer und kühlte schließlich auch hier sein Mütchen am Mobilar. Ein Menschenauflauf vor dem Haus lockte ihn schließlich noch auf die Straße, wo er einen parkenden Pkw demolierte. Ein inzwischen Alarmierter Polizist war allein nicht in der Lage, den Tobenden zu bändigen, er mußte sich Verstärkung holen. Der Festnahme durch zwei Beamte leistetée der 19jährige noch er- heblichen Widerstand. Da er sich beim Auf- brechen verschiedener Wohnungstüren Ver- letzungen zugezogen hatte, mußten ihn die Beamten ins Kreiskrankenhaus FKirchheim- bolanden einliefern. Und g(ISW D 0 N Au 88 tags Vom Sport Süddeutscher Sonntag in Kasse mit den im Vo r in Wal g 0 1 Titel erfolgreich verteidigte. Nachdem sich der Club am Samstag gegen den VfR Mannbeim! einem überraschenden 1:1-Unentschieden zuf den geben mußte und die TSG Ulm durch e wurde am 512-Sieg über den FSV Frankfurt seine Chance H gab es am Sonntagmorgen 8 vor nur 1000 Zuschs g, Als die Ulmer, gegen den VIR Mannhei in Führung lagen. . VfR du 1:1 aus. er eine Uber Platz belegt 8 in die Schlußminuten 1:0 2 nachdem Walter Ergebnis auf 3:1 noch zweimal für so daß dieses Spie! dete. Ore. zweiten Hal hatte, war irter erfol 1 125 Ubbiali und Provini würden Weltmeister — Surtees Dopr 11 350 und 500 cem Beim Us auf dem Dundrod- Rundstree 8 Jordirland wurden am hre alten MV-Agusta- (Italien) in der 125-α%m n Landsmann Tarquinio IIs auf MV Agusta, in der 250 letzten diesjährigen Motorrad- 5 elt. U 1 r zum fünften Motorrad-Weltme davon zum l„ trat die r in der Viertel- des Vorjahresmei- ner schnellen MV keine chten hatte. Samstag sters Sandford Konkurrenz zu fü Sieger in der 350-c m-Klasse Grand-Prix-Rennen wurde John land) auf MV Agusta, der bereits vor dem Ren- nen sowohl in dies Klasse als auch bei den Halbliter-Solomasch als neuer Weltmeister keststand. Nach nem Erfolg in der 350-œ mm- asse holt i John Surt(England) auch den Sieg bei den Halblit Solomaschinen. beim Ulster- Surtees(Eng- Zwei Menschen im Rhein ertrunken Lörrach(sw). Im Rhein sind wieder zwei Menschen ertrunken. Beim Baden ist bei Basel ein 15jähriges Mädchen zu nahe an ein vorbeifahrendes Schiff herangeschwommen a. Das Mädchen wurde von der starken Bug- und ging unter, ehe Hilfe zur lle War. Ein junger Mann, der mit dem Mädchen in den Strom hinausgeschwommen War und auch in die e geriet, konnte sich nur mit Mühe x Besatzung eines Polizeibootes suchte vergeblich nach der Lei- che der Ertrunkenen. In der Nähe des elsäs- sischen Uferortes Charlampe ist gegenüber von Neuenburg eine Mutter ertrunken. Die Frau wollte mit einem Fimer Wasser aus dem Rhein 8 sie verlor das Gleichgewicht den Fluß. Die Frau konnte 5 werden, Wiederbele- jedoch ohne Erfolg. Welle erfaß Offenbach gewann den Flutlichtpokal Die Offenbacher Kickers gewannen am Sams- agabend auf dem Bieberer Berg in Offenbach vor 10 000 Zuschauern das Endspiel um den Flut- lichtpokal gegen Eintracht Braunschweig mit 35:8 (810) Toren. Der Spielausschußvorsitzende des Süddeutschen Fußballverbandes, Hans Decker (Schweinfurt), überreichte die Silberschale an die siegreiche Mannschaft. Die endgültigen Toto-Ouoten Zwölferwette: 1. Rang 344 Gewinner je DM 540.30,* 5 2. Rang 8232 Gewinner je DM 22.55, 3. Rang 65 248 Gewinner je DM 2.85. Zehnerwette: 1. Rang 295 Gewinner je DM 178.10, 2. Rang 6137 Gewinner je DM 8.55, 3. Rang 38 321 Gewinner je DM 1.35. Die endgültigen Lotto-Quoten Gewinnklasse 1(6 Gewinnzahlen): 75 Gewinne je 30 095.05 DM, Gewinnklasse 2(5 Gewinnzahlen: 4052 Gewinne e 357. DM, Gewinnklasse 3(4 Ge- winnzahlen): 85 882 Gewinne je 26.25 DM, Gewinn- klasse 4(3 Gewinnzahlen): 905 526 Gewinne je 2.45 DM. Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein des WB. Totos und WB-Lottos bei, den wir der besonderen Beachtung unserer Leser empfehlen. Bonndorfer Straße 33 Nach kurzer schwerer Krankheit ist meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Luise Ries ge b. NI AR Z E NE LI. im Alter von 48 Jahren in die Ewigkeit abgerufen worden, Mannbeim-Seckenheim, den 13. August 1958 Beerdigung am Freitag, 15. August, 14 Uhr, von der Frledhofkapelle aus. In tiefer Trauer: August Ries und Kinder nebst Angehörige Ab 15. August 1958 ist mein Geschäft wieder geöffnet. Maria Baumer— Fuppflege Mohl. Zimmer sofort und 2 hettenzimmer auf J. September in Seckenheim oder Ilvesheim gesucht. Adresse an den Verlag ds. Bl. 1 Vereins- Kalender 10 Turnverein 98. Die Turnstunden der Schüler und Schülerinnen kinden wieder regelmäßig am Montag und Dienstag statt. Zur Vorbereitung zum Jubiläum wollen die Schüler und Schülerinnen erscheinen. * 7* 5 2 Klein-Anzeigen können auch telefonisch auf- gegeben werden. Ruf 8 62 16 . g. ao 88 8 Sag dd F838 cc C U Nn E-. 0. 6 .— aasee-d