em ach- ger hen che gel ehr be 5 2 * ns 2 + 7 g Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 38 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milk- meterzeile 15 Pig.— Preisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 132 Mittwoch, den 20. August 1958 10.58. Jahrgang nimmt. Sie sollen nen“ Nen der gierung haben die Macht der Rebellen in den Außenprovinzen Indonesiens nid 1 gen kör Zwar sind die Rebellen 8 kampflos aus den Städten vertrieben worden, aber der Dschungel ermöglichte es ihnen leicht, sich zu reorganisieren. est Achmad Jani, der die Operationen jahr und Sommer gegen die Rebellen auf Sumatra leitete, sagte, daß die Aufständi- schen den Res Struppen im Dschungel krieg grögere während zufüger r Feldzüge. N sind auf Sumatra 70 Prozent der Rebellen Ak tiv. Sumatra ist eine Schatzkam! Na- tur und die wichtigste Devisenduelle Indo- nesiens. Ohne die Deviseneinkünfte Suma- tras müßten die 40 Millionen Einwohner von Java hungern. Auf Celebes ist die Lage ähnlich Auch dort sind die Rebellen nicht entscheidend geschla- gen worden. Der Kommandant der auf Zen- tral-Celebes stationierten Regierungsstreit- Kräfte, Oberstleutnant Rukmito, daß der Widerstand der Aufständi en— er schätzte ihre Zahl auf 10 000— wieder zu- außerdem über moderne Amerikanische Waffen verfügen und noch immer von Flugzeugen unbekannter Nationa- lität mit Nachschub versorgt werden. Auf Java sind die Gruppen des Parul Is- lam, einer religiösen Sekte, ak r denn je. Sie dringen plündernd, sengend und mordend bis in die Außenbezirke der Städte vor. Nördlich und südlich von Bandung überfielen sie in den letzten Wochen mehrere Dörfer. Dabei töteten sie 13 Menschen, steckten rund 100 Häuser in Brand und plünderten 350 Wohnungen aus. Ob zwischen den Rebellengruppen unter der Führung ehemaliger Stabsoffiziere des in- donesischen Heeres und den Sektierergrup- pen des Darul Islam ein Zusammenhang be- steht, ist noch nicht geklärt. Wahrscheinlich operiert jede Gruppe für sich. Auf jeden Fall haben sie verschiedene Ziele. Während die Rebellengruppen innerhalb einer indone- sischen Staatenföderation die Selbständigkeit der Provinzen proklamieren wollen, kämpfen die Anhänger des Dural Islam für die Errich- tung eines islamisch- indonesischen Staates. Appelle der Regierung an die Aufständi- schen, die Waffen niederzulegen und das „Blutvergießen unter uns“ zu beenden, blie- ben ohne große Wirkung. Wenn sich hier und da Gruppen von Aufständischen geschlossen ergeben, bedeutet das noch nicht, daß sie ihr Freibeuterdasein aufgeben wollen. Schon oft sind Aufständische, die sich in großen Grup- pen ergeben hatten, später wieder scharen- Weise in den Dschungel zurückgekehrt— wo- bei sie neue Waffen, Uniformen und Ausrü- stungsgegenstände mitnahmen. Die meisten Sorgen bereiten der Regierung die Rebellen auf Sumatra. Sie verfügen über eine geschickte militärische Führung und Ha- pen auch in den politischen Parteien stille Anhänger. Außerdem kontrollieren sie einen großen Teil des wiederaufgeblühten Schmug- gSelhandels mit Singapur. Dieser Handel ent- Zieht der Zentralregierung bedeutende De- viseneinkommen. Denn nicht nur die Rebel- len leben von diesem Handel, auch die neuen Okkiziere und Beamten der Regierung auf Sumatra beteiligen sich an diesen lukrativen Tauschgeschäften. Die Bevölkerung ist arm. Durch den illegalen Tauschhandel erhält sie das Lebensnotwendige; die Offiziere bekom- men, Was sie sich wünschen, und die Sol- daten, wWas sie brauchen. Die Rebellen kämpfen nicht nur gegen die Wirtschaftspolitik Sukarnos und seiner An- hänger. Sie kämpfen ebenso gegen die Ideolo- gie seiner„gelenkten Demokratie“. Die Furcht, daß der Politik des sonst nicht unpo- pulären, aber machteitlen Staatspräsidenten ein Erwachen im Kommunismus folgt, hat jetzt auch in den Reihen seiner favorisierten Partei, der nationalistischen PNI, Zweifel ge- sät. Beeindruckt von den kommunistischen Erfolgen bei den Regionalwahlen auf Java haben einige der führenden Politiker dieser Partei der PNI den Rücken gekehrt und eine neue Partei, die„Partindo“ Partei Indonesia). gegründet. Die innere Zerrissenheit des indonesischen Volkes kann nur mit einer starken und lang- fristigen wirtschaftlichen Hilfe überwunden Werden. Eine innere Befriedung des Landes besserung der Lebensverhältnisse möglich. Die indonesische Regierung selber ist weder durch Aufrufe noch durch militärische Aktio- nen gegen die Rebellen in der Lage, Frieden zu schaffen oder sich zu einer überzeugenden Wirtschaftlichen Kraftanstrengung aufzuraf- ken. Hunger macht rebellisch, Das kennzeich- net heute Indones tens wirtschaftliche und po- litische Situation. 8 ist nur durch eine wirklich spürbare Ver- Positives Ergeh Jetzt haben die Politike Genf(dpa/ Reuter). Atomexper Ost und West haben sich bei ihrer wöchigen Konferenz in Genf über nischen Aspekt Kontrol einigt, mit dessen Hilfe die Einha Atomwaffenversuchss i kann. In einem Komn Dienstag in Genf mit gung dieses Kontro t Wissenschaftler noch an eir den Bericht für ihre Regi tete Kreise erwarten, daß die Ber schon heute oder morgen erfol; werden. Die Konferenz habe„sehr gute! schritte“ gemacht. Die Wissenschaftler waren am Dienstag zum ersten Male seit einer Woche wieder zu einer Vollsitzung zusammengetroffen. Sie nah- men den von einem Ausschuß in den letzten Tagen erarbeiteten Bericht über ein inter- nationales Kontrollsystem entgegen. Die näch- ste Vollsitzung soll heute nachmittag im Gen- fer Völkerbundspalast stattfinden. Der Vereinbarung der Wissenschaftler müßte allerdings ein politisches Upereinkommen zwischen den Atommächten folgen, um das in Genf erarbeitete Kontrollsystem zu verwirk lichen und die Atomversuche auch der wes lichen Lander zu beenden. Die USA haben die Ben- arbeiteten sich vor Beginn der Wissenschaftlerkonferenz Ausdrückl geweigert, die Empfehlungen der Atomexperten von vornherein als ndend für eine Ver seinstellung anzuerkennen. SPD: 1h Nach einer Meldung des Bonner SPD- ssedienstes hat die New Lorker Columbia- sität kürzlich in einer Untersuchung festgestellt, daß der größte Teil der Bevöl- kerung in der Bundesrepublik, in Japan, Frankreich, Indien, Großbritannien und den USA für den Aufbau einer weltweiten Orga- nisation eintritt, die mit regelmäßiger Uber- Wachung sicherstellt, daß kein Land Wasser- stoffbomben, Atombomben und Fernlenkge- schosse produziert. Für den Aufbau einer der- artigen Organisation haben sich in der Bun- desrepublik 92 Prozent, in Japan 91, in Frank- reich 85, in Indien 78, in Großbritannien 72 und in den USA 70 Prozent ausgesprochen. Auf die Frage, ob es jedem Menschen zur Pflicht gemacht werden soll, jeden Versuch, insgeheim Wasserstoffbomben, Atombomben und Fernlenkgeschosse in seinem Lande her- zustellen, anzuzeigen, haben in der Bundes- republik 86 Prozent, in Japan 80, in Frank- 5 0 5 hrheit für Atomkontrolle reich 74, in den USA 73, in Indien 71 und in Großbritannien 34 Prozent mit„Ja“ geant- Wortet. Großbritannien hatte mit 15 Prozent die meisten Nein-Stimmen, Atomure und Konventionelle Ausrüstung gleichrangig Herkömmliche Bewaffnung nach wie vor wichtig— Diskussion um Bundeswehraufbau Bonn(dpa). Der Aufbau konventionell ausgerüsteter Einheiten der Bundeswehr Wird von den Erfordernissen der atomaren Kriegs- führung nicht beeinträchtigt. Die Bundes- wehr wird nach den vorliegenden Bonner Plänen so aufgebaut, daß sie sowohl mit kon- ventionellen als auch mit atomaren Waffen kämpfen kann. Mit diesen Thesen schaltete sich ein Spre- cher des Verteidigungsministeriums am Diens- tag im Gespräch mit einem dpa- Vertreter in eine beginnende Diskussion ein, die von an- geblichen- Meinungsverschiedenheiten zwi- schen den USA und der Bundesrepublik über das Verhältnis von konventioneller und ato- marer Ausrüstung der Bundeswehr ausging. Meldungen sprachen von einem in Kürze zu er- Wartenden Appell der Amerikaner an die Bundesrepublik, den Aufbau der herkömmli- chen Truppen, der unter einer zu starken Konzentration auf die atomare Ausrüstung gelitten habe, zu beschleunigen. Sowohl das Verteidigungsministerium als auch die amerikanische Botschaft in Bonn er- klärten hierzu auf Anfrage, von derartigen Absichten der USA sei nichts bekannt. Wäh- rend der Sprecher der US-Botschaft die Vor- liegenden Behauptungen weder dementierte noch bestätigte, wurden sie von unterrichte- ten Kreisen des Verteidigungsministeriums zum Anlaß genommen, auf die Pariser Be- schlüsse der NATO- Verteidigungsminister vom April hinzuweisen. Sei seien nach wie vor bindend. Nach diesen Beschlüssen wird sich die Ver- teidigungsstrategie der NATO in Zukunft auf einen starken Schild von Streitkräften stüt- zen, die sowohl mit herkömmlichen als auch mit atomaren Waffen ausgerüstet sind. Durch die„fortschreitende Modernisierung“ der NATO- Streitkräfte in Europa werde es mög- lich sein, die Verteidigungsstärke voll auf- rechtzuerhalten. Auf dieser Konzeption be- ruht auch das von den Ministern seinerzeit gebilligte NATO-Dokument über die atomare Umrüstung der NATO- Streitkräfte. Wie Bon- ner militärische Kreise am Dienstag beton- ten, zeichnet dieses Dokument auch den Auf- bau der Bundeswehr im westlichen Verteidi- gungssystem vor. In diesem Zusammenhang wird in Bonn auf die Herbstmanöver der Bundeswehr im September hingewiesen. Dabei Werden zum erstenmal zwei am Jahresanfang aufgestellte Versuchsbrigaden, nämlich eine Panzer- und eine Panzergrenadierbrigade in Stärke von je 5000 Mann, eingesetzt. Diese Verbände sind nach Angaben von Fachleuten in dem Be- streben organisiert worden, die Bundeswehr unter Berücksichtigung taktischer Atomwaf- ken und den Erfordernissen konventioneller Bewaffnung so schlagkräftig und beweglich wie möglich auszurüsten. Die Brigaden selbst Werder nicht über taktische Atomwaffen ver- kügen. Nach den jetzigen Planungen kann nur das Korps oder die Division mit taktischen Atomwaffen ausgerüstet sein. Bonner militärische Kreise erinnern in die- sem Zusammenhang daran, daß die vor Jah- ren auf Grund des„Radford-Planes“ vorge- nommene Reduzierung der konventionellen Landstreitkräfte der USA inzwischen einer neuen Entwicklung gewichen sei. Die politi- 8 sche und militärische Führung der USA habe erkannt, daß die Verteidigung des eigenen Landes und die Aufrechterhaltung der ameri- kanischen Garantien für die Verbündeten nicht möglich sei, wenn die atomare Bewaff- nung nach modernen Gesichtspunkten zu sehr auf Kosten der konventionellen Verteidi- gungsmittel vorangetrieben wird. Diese Tendenz zeigt sich nach Auffassung derselben Kreise deutlich beim Verteidigungs- haushalt der USA, der in diesem Jahr um 8,15 Milliarden Dollar über den von Präsi- dent Eisenhower eingebrachten Vorschlag hin- aus auf 39 Milliarden Dollar erhöht wurde. Hierin sehen Bonner Militärexperten eine Be- stätigung für die in der NATO und damit auch für die Bundesrepublik aufgestellte Ver- teidigungskonzeption, daß die Streitkräfte der USA und auch aller übrigen NATO- Partner nicht nur atomar, sondern auch konventionell ausgerüstet sein müßten. Nasser will Glleitungsgebühren erhöhen Damaskus(dpa/ Reuter). Die Vereinigte Arabische Republik will ihre Einkünfte aus den Anlagen für die durch syrisches Gebiet führende amerikanische Erdölleitung erhöhen. Die der„Trans Arabian Pipeline Company“ gehörende Leitung befördert das Gl. das von amerikanischen Gesellschaften in Saudi-Ara- bien über Jordanien und den syrischen Lan- desteil der Vereinigten Arabischen Republik zu dem libanesischen Hafen Sidon befördert Wird. In einer in Damaskus veröffentlichten Erklärung heißt es, der wirtschaftspolitische Ausschuß Syriens werde unverzüglich die er- forderlichen Maßnahmen ergreifen, um das Recht auf höhere Abgaben durchzusetzen. Indien sucht nach Hinweis auf baldigen Truppenabzug— UN- Beratungen werden fortgesetzt New Vork(dpa). Bei den Vereinten Na- tionen konzentrierte sich auch am Dienstag das Interesse auf eine Formel für die Lösung des Nahostkonflikts, die von möglichst vielen UN-Mitgliedstaaten gebilligt werden kann. Während der Vollversammlung bereits zwei Entwürfe, ein westlicher und ein sowietischer, vorlagen, bemühte sich Indien um die Fer- tigstellung eines Kompromißplanes, der auch die Zustimmung eines großen Teils der afri- kanisch- asiatischen Staaten finden kann. Die Vollversammlung setzte inzwischen ihre De- batte fort. ö Zwischen dem sowjetischen Entschliegungs- entwurf, der den sofortigen Abzug der ame- rikanischen und britischen Truppen aus dem Libanon und aus Jordanien fordert, und der am Montagabend eingebrachten westlichen Entschließung, die UN- Generalsekretär Ham- marskjöld die Hauptaufgabe zur Lösung der Krise Überträgt, soll der indische Plan offen- sichtlich eine Brücke bilden. Er forderte alle Staaten auf, im Nahen Osten eine Politik der Nichteinmischung zu führen. Er enthält gleich- zeitig einten besonderen Hinweis auf den bal- digen Abzug der amerikanischen und briti- schen Truppen. Kreise, die der afrikanisch- asiatischen Staa tengruppe nahestehen, hatten angedeutet, daß der westliche Entwurf für verschiedene Mit- glieder der Gruppe nicht annehmbar sei, da zer einen solchen Hinweis nicht enthält. In der E Bei der dritten Frage, ob man selbst eine Anzeige erstatten würde, wenn man von einer geheimen Atomwaffenproduktion Kenntnis erhielte, gingen die Prozentzahlen der Ja- Sager zum Teil etwas zurück. Für ein klares Ja entschieden sich in Japan 83 Prozent, in den USA 80, in der Bundesrepublik 73, in In- dien 63 und in Großbritannien 50 Prozent. Der Anteil der Meinungslosen war in Grog britannien mit 33 Prozent am größten. Nach Ansicht des SPD-Pressedienstes be- deuten die Antworten, daß ein sehr hoher Prozentsatz der Befragten nicht nur die Ein- richtung einer weltweiten Kontrollorganisa- tion befürwortet, sondern auch zumindest theoretisch bereit sei, dieser Organisation bel ihrer Aufgabe zu helfen.„Die Bereitschaft zum militärischen Geheimnisverrat wird da- mit zum Kriterium einer bestimmten politi- schen Haltung und zum Ausdruck des Willens, einen eigenen Beitrag zur Verhinderung von Géwaltmaßnahmen gegen andere Völker zu leisten.“ Algerische Aufständische bei Burgiba 5 er die Beilegung der Nordafrika- krise— Verhandlungen auch in Rabat Tunis(dpa). Führende algerische Auf- ständische verhandeln gegenwärtig in Tunis mit Mitgliedern der tunesischen Regierung 111—*— Uber den Inhalt der Verhandlungen, in die auch maßgebende Männer der tunesischen Neo-Destour-Partei eingeschaltet sind, wird in Tunis strenges Stillschweigen gewahrt. Poch geht es offenbar um Fragen der Zu- Kunft Algeriens. An den Gesprächen in Tunis nehmen ge- genwärtig v eder des Führungsrats der FLN-Au ing teil, Sie werden von dem Krim Belkassem angeführt. 1e Aufständischen-Führer sind unter anderem mit dem tunesischen Vize- Präsidenten Ladgham und Außenminister Mokkadem zusammengetroffen. Aus algeri- scher Quelle wurde auch bekannt, daß Staats- präsident Burgiba, der sich vor kurzem einer Bruchoperation unterziehen mußte, in den letzten Tagen wiederholt die algerischen Auf- standsführer im Krankenhaus empfangen hat. Dieses Zusammentreffen wurde zunächst von amtlicher Seite in Tunis bestritten. Später wurde es als Krankenbesuch ohne politischen Akzent hingestellt. Nach Ansicht von diplomatischen Kreisen gehen die Verhandlungen weit über eine Bei- legung des Streites hinaus, der zwischen den algerischen Aufstandsführern und Tunesien über die Anlage einer Erdölleitung von der französischen Sahara über Tunesien ans Mit- telmeer entstanden ist. Offenbar sind die tu- nesischen Politiker bemüht, algerische Ge- sprächspartner für eine schrittweise politische Lösung des Algerienproblems zu gewinnen. Die Tunesier befürworten dabei die Heran- ziehung auch anderer algerischer Gruppen, um ein oberstes Verhandlungsgremium für ein Algeriengespräch mit dem französischen Ministerpräsidenten de Gaulle zu schaffen. Zwei Mitglieder des algerischen Führungs- rates halten sich gegenwärtig in der marok- kanischen Hauptstadt Rabat auf. Uber ihre dortigen Besprechungen wurde bisber 1 Näheres bekannt. 5 Nahosl-Kompromiß westlichen Entschließung wird lediglich von der Versicherung der USA und Großbritan- niens Kenntnis genommen, daß sie ihre Trup- pen unter bestimmten Voraussetzungen ab- ziehen würden. In der Dienstag-Sitzung der Vollversamm- lung, der auch der Vorsitzende des Außen- politischen Ausschusses des Deutschen Bun- destages, Kurt-Georg Kiesinger, beiwohnte, erklärte der libanesische Außenminister Ma- lik, die amerikanischen Truppen seien auf ausdrücklichen Wunsch der libanesischen Re- gierung nach dem Libanon gekommen. Seine Regierung werde umgehend um den Abzug dieser Truppen ersuchen, wenn die Unabhän- gigkeit und Unversehrtheit des Libanons durch eine ausreichende UN-Aktion oder auf an- dere Weise gesichert seien, Die libanesische Regierung bemühe sich darum, dieses Ziel so- bald wie möglich zu erreichen. 3 Der pakistanische UN- Delegierte Prinz Ali Khan legte einen Vierpunkteplan vor, in dem eine UN-Aktion im Nahen Osten und die Bil- dung einer UN- Polizeitruppe gefordert wWer⸗ den. Der jugoslawische Außenminister Popo vie bezeichnete einen Truppenabzug, ein „ausreichende Anwesenheit der UN“ in Nah- ost und eine internationale Garantie gegen die Möglichkeit einer Aggression als die Wichtig sten Grundlagen für die Lösung der Nahost- Frage. Der französische Außenminister Couve de Murville ist inzwischen in New) Lork ein getroffen, um an der Debatte der Vollver sammlung teilzunehmen. 5 8 „Die USA sind ein merkwürdiges Land“ schreibt die französische Zeitung„Combat“: „Sie sind unfähig auf großen Lärm, auf Publi- zität, auf übertriebene Propaganda selbst bei Migerfolgen zu verzichten, und sie ziehen dem Schweigen den Lärm vor. Diese Raserei, diese ständige Hektik wären nicht unsympathisch. Wenn sie nicht eine schwere Verwirrung ange- sichts der ganz einfachen irdischen Probleme Verraten würden. Amerika hat keine festge- legte Meinung über den Nahen Osten. noch über die Art und Weise, wie man mit seinen Alliierten verhandeln soll. Es handelt sprung- haft und hat nicht die ruhige Tradition der Engländer und auch nicht den unbeugsamen Willen der Russen. Es wechselt nach tausend Irrtümern seine Meinung, wenn es vielleicht nicht mehr nötig ist, sei Meinung zu ändern. Auf dem Gebiet der Wisse haft handelt es ebenso: mit Feuer, mit Uberstür zung, ohne daß die Gedanken logisch emander fol Chru- schtschow hat in gewissem Sinn den Fehler begangen, die Amerikaner auf dem einzigen Gebiet zu schlagen, wo sie eine Niederlage niemals einstecken können: auf dem Gebiet der greifbaren und meßbaren Erfindur zen. Der Sputnik hat sie aufgeweckt Wi neuer An- griff auf Pearl Habour. Sie st 0 auf die Wissenschaft, aber nicht jene schaft, die in er inie eine Philosophie und SsSen- ter I eine Geistes! 18 sein sollte, sondern auf eine Wissens t des Laboratoriums, auf eine Angewandte Wissenschaft, so als wenn man A eine Haushaltsa ellung mit eir tel lung der schönen Künste verwechseln wü 8 Wenn sie die Russen nicht auf dem Mars schlagen, werden sie sie auf dem Jupiter schla- gen, Genau darum handelt es sich im Moment: ein Base-Ball-Match zwischen den Sternen.“ Es muß den Usa hoch angerechnet werden meint die liberale englische Zeitung News Chronicle“, daß sie ihren Versuch, den Mond mit einer Rakete zu umrunden, im vollsten Licht einer weltweiten Offentlichkeit machten. Die amerikanische Regierung wußte, daß die Erfolgsaussichten nur eins zu zehn standen. Sie hatte unter der unangenehmen Erfahrung mit den Migerfolgen der ame chen Sput- Niks im vergangenen Winter gelitten, als alle Welt außerhalb der Vereinigten Staaten lachte. Sich darüber hinwegzusetzen ist lobenswert zu einer Zeit, in der der Wahnsinn einer inter- nationalen Rivalität einen Punkt erreicht hat. da jede Aktion im Zusammenhang mit dem Prestige gesehen wird. Der Tag, an dem die Sowjetunion einen Migerfolg in der Offentlich- Keit riskiert. wäre ein großer Schritt vor- wärts“. Als eine„sinnlose Tat“ Lerurteilt der Berner„Bund“ den Uperfall der zwei ungarischen Flüchtlinge auf das unga- rische Gesandtschaftsgebäude in Bern und fährt fort:„Im weiteren aber, das muß bei Aller scharfen Verurteilung der jungen Täter auch gesagt sein, hat der Uberfall auf die un- garische Gesandtschaft bei uns Schweizern mit Grund einen weit tieferen Eindruck gemacht, Als wenn es sich um eine beliebige Tat von Rowdies gehandelt hätte. Wir dürfen wohl be- haupten, dag kein Schweizer im Ausland je daran denkt, seine Gesandtschaft anzugreifen. Das Attentat deutet auf außerordentliche Span- nungen hin, die nicht unverschuldet entstanden Sind. Ein Regime, das sich auf ein blutiges Ereignis stützt, wie es die Unterdrückung der Ungarischen Freiheitsrevolution im Jahre 1956 War, muß damit rechnen, daß blutige Vorfälle dieser Art sich ereignen.“ Man müßte den Ungarn mehr helfen meint die Basler„Nationalzeitung“ und schreibt:„Es ist kein Zweifel, daß nicht nur die zwei, denen die Revolver losgegangen sind, sondern zahlreiche der in die Schweiz geflüchteten Ungarn zu einem ähnlichen Akt fähig und sogar bereit wären. Sie haben ihren Frieden mit dem Regime, das sie aus ihrer Heimat vertrieben hat, keineswegs gemacht und leiden darunter, daß sie, die als aktive Revolutionäre aufgebrochen sind, nun zu völ- liger Passivität verurteilt sind. Es ist darum nicht einfach damit getan, daß man den unga- rischen Flüchtlingen in unserem Land Asyl. Arbeit und Brot gegeben hat und gibt. Man müßte die Betreuung dieser Entwurzelten auf jeden Fall viel ernster nehmen.“ Farbige dürfen wieder in die Schule Rassentrennung in Little Rock aufgehoben Kommt es zu einem neuen Streit? Little Rock(dpa). In der amerikani- schen Stadt Little Rock im Staate Arkansas Wird mit einem neuen Rassenstreit gerechnet, Wenn Anfang September das neue Schuljahr beginnt. Ein Berufungsgericht hob die Ent- Scheidung des Distriktgerichts in Little Rock von Ende Juni auf und befahl den Schulbe- Hörden, an der Oberschule von Little Rock Wieder die Rassenintegration einzuführen. Nach der Entscheidung des Distriktgerichts vom Juni mußten sieben Negerkinder die Oberschule für zweieinhalb Jahre wieder ver- Lassen, obwohl ihnen erst im vergangenen Jahr durch die von Präsident Eisenhower ent- sandten Bundestruppen der Weg in das bis dahin ausschließlich von Weißen besuchte Schulgebäude geebnet worden war. Ende ver- Sangenen Jahres war es zu einem Machtkampf in dieser Frage zwischen Präsident Eisenho- Wer und dem Gouverneur von Arkansas, Fau- bus, gekommen. Richter Lemley vom Distriktgericht hatte im Juni die Wiedereinführung der Rassentren- nung damit begründet, daß es auf Grund der unerträglichen Bedingungen“ für die farbi- gen Kinder besser sei, wenn diese für zwei- einhalb Jahre der Oberschule fernblieben. Dieses Urteil war von der Nationalen Ver- einigung für den Fortschritt der farbigen Be- Völkerung angefochten worden. Bei der jet- zigen Beratung des Urteils stimmten sechs Richter für die Rassenintegration; ein Richter War dagegen. Athen lehnt geänderten Zypernplan ab Athen(dpa). Die griechische Regierung hat den abgeänderten britischen Zypernplan ab- gelehnt, In einer Antwortnote, die der grie- chische Außenminister Averoff am Dienstag dem britischen Botschafter in Athen über- reichte, beißt es, die griechische Regierung sehe sich außerstande, auf der Grundlage des jüngsten britischen Planes für Zypern mit Grohbbritannien zusammenzuarbeiten. Der grie- chische Ministerpräsident Karamanlis erklärte, die griechische Regierung werde keinen Ver- treter für eine Zusammenarbeit mit dem bri- tischen Zypern- Gouverneur ernennen. Es pleibe der griechischstämmigen Bevölkerung Zyperns überlassen, ob sie sich für eine Zu- sammenarbeit im Sinne des Zypernplanes be- Teitfinde oder nicht. 5 Dulles gegen Besänfligungsversuche Konzessionen führen zum Kriet Aggression darf nicht g New Fork(dpa/Reu nische Außenminister Di Tork, wenn in der 2 eine indirekte Ag geduld führten die E krieg, Konseg nenve seien Nationen der indirekte: Indirekte A! untergrabe fr Die Geschichte PD des Pre mehmen s habe Friede nicht könne, indem man K gen v iche. Es sei eine Sache, dag M schen jeden Preis“ nicht im- mer wol reit zu kän gegebenen seien eher be- , als ihre gott- a Nacl 18 führ zu einem Punkt, vom e gebe. Es sei heut⸗ 1e zession nach& ande 5 1 Krieg führt. inten Nationen der A nen, mit der indirekten Aggres Ses 8 sion fertig zu werden, würden sie die Ge- fahr ausschließen, daß einzelne Nationen zur bewaffneten Intervention greifen, um ihren eigenen Interessen mehr zu dienen als den Prinzipien der UN-Charta. Viel zu oft ver- falle man der Ansicht, daß, solange Armeen nicht über fremde Grenzen marschieren, die Lage noch tragbar sei. Tatsache aber sei, daß, wenn man indirekte Aggression als ein lega- Jes Mittel der internationalen Politik aner- kenne, kleine Nationen vernichtet werden Würden und die Welt in einem Chaos ver- sinkt, wenn nicht gar einem Krieg entgegen- gehe. Die USA lehnten einen solchen Weg und eine solche Politik ab, erklärte Dulles. Mit dieser Ablehnung stünden die USA nicht Allein da, sondern befänden sich in der Ge- sellschaft fast aller freien Völker, die eben- alls eine Politik der Blindheit gegenüber der Aggression ablehnen. Die USA könnten die freie Welt nicht zusammenhalten, wenn die Prinzipien ihrer Politik nicht klar und ver- jäglich seien. Andere freie Völker müßten in der Lage sein, sich auf einen bekannten und annehmbaren Kurs der amerikanischen Poli- tik zu verlassen, sonst würde die freie Welt in Uneinigkeit verfallen, und die USA wür- den isoliert werden. USA liefern Waffen un Indonesien Indirekte Unterstützung der Rebellen- bekämpfung—„Anpassung an veränderte i Umstände“ Washington(dpa). Die Vereinigten Staaten haben in den letzten Tagen über eine Luftbrücke Waffen, Munition und leichte Fahrzeuge nach Indonesien transportiert. Diese Lieferungen gehen auf ein neues Abkommen zwischen beiden Ländern zurück. Nach Mit- teilung eines amerikanischen Sprechers in Washington flogen Amerikanische„Globe master“ Maschinen von Japan aus Maschi- nengewehre, Gewehre, leichte Fahrzeuge und außerdem militärische Sachverständige nach Indonesien. Es wird angenommen, daß die amerikanischen Waffen für eine umfassende indonesische Säuberungsaktion gegen die Terrorbanden und Aufständischen auf Java und Celebes verwendet werden. Indonesien hatte wiederholt den Wunsch geäußert, amerikanische Waffen zu kaufen. Jedoch wollte die US-Regierung keine Ent- scheidung fällen, bevor in der Auseinander- setzung zwischen der indonesischen Regie- rung und den Rebellen auf Sumatra und Ce- lebes, mit denen Washington anfangs sym- Pathisiert hatte, eine Klärung erzielt worden War. Wie ein Sprecher des Us-Außenministe- riums in Washington erklärte, bedeuten die Waffenlieferungen an Indonesien keinen Wechsel in der amerikanischen Politik, son- dern„eine Anpassung an veränderte Um- stände“. Der Sprecher wies darauf Hin, daß Außenminister Dulles bei Ausbruch der Un- ruhen in Indonesien erklärt habe, die USA möchten nicht in die internen indonesischen Auseinandersetzungen verwickelt werden. Aber jetzt seien die Kämpfe praktisch be- endet. In Djakarta wurde von zuständiger Seite mitgeteilt, Indonesien werde mit den gelie- kerten Waffen die Ausrüstung seiner Armee Vervollständigen, wie es das bereits durch Waffenkäufe in anderen Ländern getan habe. Beispielsweise wurden erst vor kurzem einige Staffeln der indonesischen Luftwaffe durch Jäger des sowietischen Baumusters MIG-I15 Verstärkt, die Indonesien von der Tschecho- Slowakei kaufte. Größtes Atom-U-Boot lief vom Stapel Groton(dpa). Unter den Beifallsrufen von 32 000 Zuschauern ist am Dienstag das achte atomar angetriebene Unterseeboot der USA, die 5900 Tonnen große„Triton“, in Groton m Staate Connecticut vom Stapel gelaufen. Admiral, Wright bezeichnete das Boot als ein „Atomar angetriebenes unsichtbares Elektro- gaengehirn“ zur Ausfindigmachung des Fein- des. Die„Triton“ hat 109 Millionen Dollar (rund 460 Millionen DM) gekostet. Mit einer Wasserverdrängung von 5900 Tonnen wird die„Triton“ nach ihrer Fertigstellung in einem Jahr das größte Unterwasserfahrzeug sein, das die Welt je gekannt hat. Sie ist das erste Un- terseeboot, das zwei Reaktoren statt nur einem Atomreaktor als Antriebsanlage be- Sitzt. Welche Geschwindigkeit das Boot damit erreichen kann, wird von den amerikani- schen Dienststellen sorgfältig geheimgehalten. Mit einer Uranladung soll es 176 000 Kilome- ter zurücklegen können. Der Protest der Bundesregierung gegen die Grenzverletzung durch tschechische Soldaten bei Treppenstein wurde in Prag vom ameri- kanischen Botschafter Allison überreicht. Bundeswirtschaftsminister Erhard hat seine Amtsgeschäfte in Bonn wieder aufgenommen; er vertritt während der Abwesenheit Aden- auers den Bundeskanzler. Der deutsche Botschafter in Kairo, Becker, hatteè eine Unterredung mit dem Agyptischen Minister Sabri; vermutlich wurde der Fall Eisele besprochen. Die Fuldaer Bischofskonferenz wurde mit einer kurzen Andacht vor dem Grab des hei- ligen Bonifatius eröffnet. Eine Geldstrafe von 35 000 DM hat die Spruchkammer Berlin gegen den ehemaligen Relchsjugendführer Axmann verhängt. Japan protestierte offiziell gegen die beab- sichtigte Wiederaufnahme der britischen Kern- Waffenversuche im Pazifik, die noch im Au- Sust erfolgen soll. Die USA prüfen zur Zeit„wohlwollend“ ein jugoslawisches Ersuchen um finanzielle Hilfe für verschiedene wirtschaftliche Projekte. Auf einen Felsen gelaufen und gekentert ist eine Barke, mit der 20 Personen von einem FKirchweihfest an der Westküste Sardiniens in ihr Heimatdorf zurückkehren wollten; vier Insassen kamen in den Fluten ums Leben. Das amerikanische Atom-U-Boot„Nautilus“, dem die sensationelle Tauchfahrt unter dem ewigen Eis des Nordpols gelungen ist, hat nach einem sechstägigen Besuch den briti- schen Hafen Portland verlassen, um sich nach den USA zurückzubegeben. Zwischen Brasilien und der DDR sind ge- genwärtig in Rio de Janeiro Verhandlungen über die Aufnahme von Wirtschaftsbeziehun- gen im Gange. Außerdem wird in Rio zur Zeit ein sowjetisches Frdölangebot überprüft. Das Befinden Strijdoms, des südafrikani- schen Ministerpräsidenten, hat sich verschlech- tert; der Politiker schwebt in Lebensgefahr. Erdbeben zerstörten im Westen des Iran mehrere Häuser und machten viele Bewohner obdachlos; zwölf Menschen sollen getötet wor- den sein. ä Neues uus aller Welt Faulheit stärkt die Glieder nicht Oregon(dad). Die schwerste Arbeit ist das Nichtstun, wie ausgedehnte Versuche an ame- rikanischen Studenten erwiesen haben. Die Versuchspersonen mußten sich auf eine be- dqueme Couch legen, die in einem gegen Ge- räusche abgedichteten dunklen Zimmer stand. Alsbald empfanden die Studenten diese Si- tuation als unerträglich, Nach zebhnstündiger Untätigkeit machten sich die ersten Anzeichen nervöser Störungen bemerkbar. Spätestens am Ende des zweiten Tages verlangten die Studenten dringend eine schwierige Arbeit, auch wenn sie dreimal weniger dafür erhal- ten würden als für ihr demonstratives Nichts- tun. 8 135 Tote bei Erdbeben im lIrun Teheran(dpa). Bei starken Erdbeben im Westlichen Iran sind nach bisher vorliegen- den Meldungen mindestens 135 Menschen ums Leben gekommen. In etwa 60 Ortschaften Wurden schwere Zerstörungen angerichtet. Nach Berichten von Augenzeugen wurden rund 6000 Stück Vieh getötet. Ein Teil der Ortschaften wurde vollständig vernichtet. We⸗ gen der unterbrochenen Nachrichtenverbin- dungen liegen über die Zahl der Toten und Verletzten zunächst keine zuverlässigen An- gaben vor. Trotz der erheblichen Zerstörun- gen soll die Zahl der Opfer im Vergleich zu dem Erdbeben des vergangenen Jahres, bei dem weit über tausend Menschen getötet wur- den, gering sein, da die meisten Bewohner we⸗ gen der heißen Witterung im Freien schlie- fen. Unwetter am Rhein und Main Rheinuferstraße war zeitweise gesperrt Keller unterspült— 1000 Hühner verbrannt Mainz(dpa). Zahlreiche Gewitter, die in der Nacht zum Dienstag über Rheinland-Pfalz tobten, haben größere Schäden an Gebäuden und Straßen verursacht. Ein über vierstündi- ges und ungewöhnlich„lautstarkes“ Gewitter ing über Rheinhessen nieder. Auf die wich- tige Fernverkehrsstrage auf dem linken Rhein- ufer zwischen Mainz und Worms wurden von den Weinbergen herab größere Erdmassen ge- spült; die Straße mußte vorübergehend ge- Sperrt werden. In Mainz, wWo heftige Regen- Tälle das Erdreich unter dem Pflaster wegge- spült hatten, brach die Straßendecke an Zwei Stellen ein. Ein Wolkenbruch überschwemmte am Diens- tag in Schweinfurt Dutzende von Kellern. In den Kreisen Lauf und Hersbruck, wo Hagel schlag einen Teil der Ernte vernichtete, über- fluteten die Wassermassen Straßen und Un- ter führungen. In Ostunterfranken wurden durch einen starken Gewittersturm zahlreiche Telefonleitungen zerstört. Auf der Leitung von Schweinfurt nach Würzburg wurde die Verbindung durch umgestürzte Bäume unter- brochen. Etwa 1000 Hühner und 100 Schweine ver- brannten am Dienstagmorgen in einer Scheune des Gutes Borgstedt bei Kirchdorf im Kreis Srafschaft Diepholz, nachdem ein Blitz das Gebäude in Brand gesetzt hatte. Zahlreiche land wirtschaftliche Maschinen und rund 200 Zentner am Vortag gedroschenes Korn wur- den außerdem vernichtet. Der Schaden wird auf rund 100 O0 PM geschätzt. 5 Ein Arm der Witwe Wiggen gefunden Bestätigung für zweiten Nürnberger Mord Vergebliche Suche nach der Leiche Nürnberg(dpa). g, dag die seit vier Wochen spurlos verschwundene 64 Jahre alte Witwe Elisabeth Wiggen aus Nürnberg einem Verbrechen zum Opfer ge- fallen ist, hat sich bestätigt. Ein jetzt in einem Karpfenwei ostwärts Nürnberg, gefundener Frauenarm gehört, wie die Nürnberger Mordkommissi mitteilte, mit an Sicherheit grenzender W⸗ scheinlichkeit“ zur Leiche von Frau An einem Finger wurde ein schmaler mit einer Onyxplatte, in die ein Brillants ter eingelassen. Ring 8 itdeckt. De zu einer Schmuckgarnitur Frau Wi Um das Handgelenk des Armes eine Schnur geschlungen, Die Polizei schließt dar- Aus, daß Frau W n entweder gefesselt oder en Gegenstand beschwert Worden war. Der Arm zeigte schon starke Verwesungsmerkmale und muß bereits seit längerer Zeit im Wasser gelegen haben. Am mit einem schwe Nachmittag suchten Feuerwehrmänner mit Rechen und Stangen systematisch den Wei- her ab, ohne daß sie die Leiche finden konn- ten. Die Witwe Wiggen war vor vier Wochen von Unbekannten aus ihrer Wohnung abgeholt worden und ist seitdem verschwunden. Am gleichen Tag war auch ihr langjähriger Un- termieter Matthias Neidenbach verschwun- den; er wurde vor zehn Tagen in einem Waldstück bei Nürnberg erschossen aufge- funden. Die Fahndung der Polizei konzen- triert sich auf zwei Männer, die Ende Juni bei Frau Wiggen als angebliche Kriminal- beamte vorgesprochen und Auskünfte über Neidenbach verlangt hatten. Säugling im Pappkarton ausgesetzt Fran Kfurt(dpa). Die amerikanischen Bewohner eines Hauses in Frankfurt waren nicht wenig erstaunt, als sie am Dienstag- morgen vor ihrer Haustür einen mit weichen Tüchern ausgepolsterten Pappkarton fanden, in dem ein neugeborenes Kind, ein Junge, lag. Das Kind wurde nach den Feststellun- gen der Polizei in der Nacht zum Dienstag geboren und war sauber gewaschen. In dem Karton lag ein Zettel, auf dem die Mutter des Kindes in mangelhaftem Englisch ge- schrieben hatte, daß sie arbeiten müsse und sich nicht um ihr Kind kümmern könne. Der Vater wolle den Jungen nicht. Das Kind solle den Namen Thomas erhalten. nimmt an, daß die Mutter in einem amerika nischen Haushalt arbeitet oder gearbeitet hat, zumal der Karton, die Tücher und die Beklei- dung des Säuglings amerikanischer Herkunft Sind. Das vierte Todesopfer von Mettlach Mettlach/ Saar(dpa). Das Omnibus- Unglück bei Mettlach vom vergangenen Frei- tag hat ein viertes Todesopfer gefordert. Am Dienstag erlag die 55 jährige Katharine Thiele Aus Völklingen den Folgen ihrer schweren Verletzungen. Der Omnibus war von einer Serpentinenstraße einen 60 Meter tiefen Ab- hang hinabgestürzt. Von den 36 Insassen Teilnehmer eines ökumenischen Aufbaulagers in Völklingen— waren nur vier unverletzt geblieben. Drei Bergleute unter Tage erstickt Reeklinghausen(dpa), Im Untertage- Betrieb der Schachtanlage Auguste- Viktoria in Marl-Hüls sind drei Bergleute vermutlich durch Sauerstoffmangel umgekommen. Es Wird damit gerechnet, dag noch zwei andere Bergleute, die noch vermißt werden, mög- licherweise durch dieselbe Ursache ums Le- N ben gekommen sind. Das Unglück, dessen nähere Umstände noch geklärt werden müs- sen, ereignete sich am Montag, als ein Si- cherheitshauer nach dem Befahren eines Strebs vermißt wurde. Die Zechenleitung schickte einen Suchtrupp, bestehend aus einem Steiger und drei Bergleuten, aus. Auch der Suchtrupp blieb aus rätselhaften Gründen Verschwunden. Die daraufhin sofort mit der Bergbehörde eingeleiteten Rettungsmaßgnah- men ergaben, daß der Sicherheitshauer und der Suchtrupp in einen stillgelegten Streb geraten waren. Drei der Bergleute konnten inzwischen tot geborgen werden. Nach den anderen beiden wird noch gesucht. Sexualmord an einer Sechzehnjährigen Lübeck(dpa). In einem von dichtem Buschwerk umgebenen Graben in der Nähe Von Brackrade im schleswig- holsteinischen Kreis Eutin wurde am Wochenende die Lei- che der 16 Jahre alten Annedore Rau gefun- den, die seit Donnerstagabend vermißt Wurde. Nach den Feststellungen der Mordkommission ist sie einem Sexualmord zum Opfer gefal- len. Der Täter, von dem bisher jede Spur Tehlt, muß das Mädchen, nachdem er es Setö tet hatte, in den Graben gezogen haben, Die 16 jährige war am Donnerstag nicht von ihrer Lehrstelle in Eutin nach Brackrade zurückge- kehrt. Ihr Fahrrad lag versteckt in der Nähe des Tatorts. Flugzeug raste gegen Lastwagen Bogen(dpa). Zu einem ungewöhnlichen Zusammenstoß zwischen einem Flugzeug und einem Lastwagen kam es am Wochenende beim Volksfest in Bogen in Niederbayern, wo- bei zwel Menschen schwer und fünf leicht Verletzt wurden, Als ein Motorflugzeug vom Typ Piper auf einem improvisierten Flugfeld startete, fuhr plötzlich ein Lastwagen in die Startbahn, der zwölf Personen zum Startplatz bringen Sollte. Der Fahrer des LRwy sah War die Maschine, die erst einen Meter Höhe er- reicht hatte, auf sich zukommen, konnte je- doch vor Schrecken nicht mehr ausweichen. Der Flugzeugführer wiederum War von der Sonne so stark geblendet, daß er das Fahr- Zeug erst im letzten Augenblick sah. Das Ber- sten der Trümmer von Flugzeug und Last- Wagen beim Zusammenprall vermischte sich mit den Schmerzensschreien der Verletzten. Die Maschine rasierte mif den! Wirbelnden Propeller das Führerhaus des Wagens ab und blieb mit gebrochenen Tragflächen auf der Ladefläche liegen. Die Verletzten wurden 80 fort in das Kreiskrankenhaus Bogen eingelie Hugzeuginsassen kamen mit dem Schrecken davon. 8 8 1 5. 5 Ma gebiet. Tabak Lande eine 1 Tabak Mannl Bauer. Konse: zeuger der M durch unzure Einige auf di gents „Spitze Sie ein! Volume Mar leuchte himme den la. zen, ge über d unterst nunger wesen Liter N den se bach 31 2 Wei S terbeob pro Sti flzierte chen A GBewitt, Wie Verwen breitäs rotbacł Die Polizei N sie 8 us ni gelange Weit he nen. Es gi ohne 4 Reihen lang u. grunds dem& ren sta ren Scl Wahrer nen Fri ten. Di Vorlieb haus h gott ih der Ap Auch und Fr große J der Go baumes der mi den Pr Amblisch r Jes gal Symbol Sers jec höchste Da he hat eine eines M der mai zaumen etwas d nicht, K oder ab der Liel mehr h. Wie Zwische Steinche den seir die wir Es geht Dasein, mal die Was Wii tragung Wirklich Aber es haupt d ken und es auf 70 Tab! Kosten! 55 ne Gurken sollen statt Tabak angebaut werden Mannheim(sw). In den Tabak-Anbau- gebieten um Mannheim soll künftig weniger Tabak angepflanzt werden als bisher. Wie der Landesverband der badischen Tabakbauver- eine mitteilte, wird die Verminderung der für Tabak genutzten Anbaufläche im Landkreis Mannheim etwa ein Drittel betragen. Die Bauern wollen künftig mehr Gurken für die Konservenindustrie anstelle des Tabaks er- zeugen. Als Grund für diese Maßnahme wird der Mangel an Hi rräkten angegeben, der durch seine Mechar ing der Betriebe nur unzureichend ausgeglichen werden könne. Einige Gemeinden haben sich entschlossen, auf die Hälfte des bisherigen Anbaukontin- gents zu verzichten, In den sogenannten „Spitzen inden“, wie Heddesheim und Seck„Soll die Verminderung der An- bauflächen geringer sein. Aber auch hier soll sie ein Viertel bis ein Fünftel des bisherigen Volumets ausmachen. Blitzfeuerwerk über Mannheim Mannheim dsw). Ein Blitzfeuerwerk be- leuchtete in den letzten Nächten den Nacht- himmel über Mannheim taghell. Zwei Stun- den lang zuckten Hunderte von Wolkenblit- zen, gefolgt von lang anhaltendem Donner, über die Stadt. Die Wetterwarte Mannheim unterstreicht, daß die elektrischen Erschei- nungen weit stärker als der Niederschlag ge- Wesen seien. Während in Mannheim nur 5,2 Liter Niederschlag auf den qm gemessen wor- den seien, habe der Raum Frankfurt-Offen- bach 35 Liter gemeldet. Das Gewitter, das in zwei Staffeln„portionenweise“, wie die Wet⸗ terbeobachter sagen, mit 50 bis 60 Kilometer pro Stunde über die Stadt hinwegzog, klassi- flzierte die Wetter warte als eines der übli- chen August-Nachtgewitter“, Schäden hat das Gewitter nicht angerichtet. Der Apfelbaum lädt ein Wie ein freundlicher Wirt seine Gäste zum Verweilen auffordert, so streckt nun der breitästige Apfelbaum seine Zweige mit den rotbackigen Früchten den Menschen entgegen, n sie zum Schmause zu laden. Er macht es zus nicht schwer, an die saftigen Apfel zu gelangen, denn seine Aste reichen meist so Weit herab, daß wir sie mühelos greifen kön- nen. Es gibt kein Dorf und kaum einen Garten ohne Apfelbäume; sie ziehen sich in langen Reihen an den gewundenen Landstraßen ent- lang und verteilen sich über weite Wiesen- grundstücke in den Obstbaugebieten. Nach dem Glauben unserer germanischen Vorfah- ren stand der Apfelbaum unter dem besonde- ren Schutz der Götter. Iduna war seine Be- Wahrerin, und die Asen nährten sich von sei- nen Früchten, die ihnen ewige Jugend schenk- ten. Die Germanen pflanzten den Baum mit Vorliebe so, daß seine Zweige über das Wohn- haus hinwegreichten, denn da der Donner- gott ihm gegenüber machtlos war, schützte der Apfelbaum so das Haus vor Blitzgefahr. Auch bei anderen Völkern spielten Baum und Früchte in der Symbolik seit jeher eine große Rolle. Bei den Griechen galt Dionysos, der Gott des Weines, als Schöpfer des Apfel- baumes; wir wissen vom Urteil des Paris, der mit einem Apfel der Göttin Aphrodite den Preis der Schönheit zuerkannte. In der Amblischen Geschichte war es ein Apfel, der ersten Menschen zu Fall brachte. Während des ganzen Mittelalters galt die Frucht als Symbol der Erbsünde. In der Hand des Kai- Sers jedoch war sie als Reichsapfel Ausdruck höchster Macht. Dazwischengekommen Da hat man sich auf irgend etwas gefreut, hat eine kleine Reise geplant, die Anschaffung eines Möbelstückes, den Kauf einer Sache, mit der man sein Steckenpferd besonders gut auf- zäumen wollte. Und dann ist— natürlich— etwas dazwischengekommen. Das Geld reichte nicht, Krankheit in der Familie stellte sich ein oder aber das, was man sich wünschte, war bei der Lieferfirma vergriffen und wird auch nicht mehr hergestellt. Wie oft kommt uns im Leben etwas„da- zwischen“, wie häufig rollt das Schicksal uns Steinchen in den Weg und wir müssen zufrie- den sein, daß es nicht immer Felsen sind, über die wir erst mühsam hinwegklettern müssen. Es geht nur ganz selten etwas glatt in unserem Dasein, das wird uns klar, wenn wir uns ein⸗ mal die Mübe machen, das aufzuschreiben, was wir vorhaben und später durch die Ein- tragung dessen zu ergänzen, was schließlich Wirklich aus unserem Vorhaben geworden ist. Aber es wäre falsch, zu resignieren und über- haupt darauf zu verzichten, sich Ziele zu stek- ken und Pläne zu schmieden. Richtiger aber ist es auf alle Fälle, die Schwierigkeiten gleich einzukalkulieren und sich darauf vorzuberei- ten, daß es keine glatte Straße sein wird, die wir zu gehen haben, sondern immer ein stei- niger und oft recht dornenreicher Pfad. Wandertag Der Kraftwagen mag noch so groß sein und aan selbst als sein Besitzer ein noch so gro- Bes Bankkonto haben— plötzlich sieht man irgendwo rechts oder links der Autobahn auf einem Wiesenwege wandernde Menschen, und schon nimmt man den Fuß vom Gashebel und meint seufzend:„Ach, wer das doch auch noch einmal könnte“ Wandern... Fast haben wir Menschen des 20. Jahrhunderts ganz verlernt, auf Schusters Rappen durchs Land zu traben, unbeschwert Wie einst die Handwerksburschen, haben Vergessen, was es heißt, durch die Natur zu Sehen, statt an ihr mit rasender Geschwin- digkeit vorbeizusausen. Noch wird gewandert! Noch schlägt die Wandersehnsucht in vielen Herzen Geht es uns nicht allen so? Wenn irgendwo aus dem Lautsprecher oder aus dem offenen Fenster einer Schulklasse eines der alten Wanderlieder Klingt, dann bekommen wir das Fernweh, dann möchten wir am liebsten un- seren Alltag zurücklassen, das Ränzel auf den Rücken nehmen und uns auf und davon ma- chen. Hinaus in die Ferne Und warum tun wir es nicht? Warum sind es immer nur Wenige, die den Mut haben, sich von allem loszureißen, jeder Verlockung der Bequemlichkeit zu widerstehen, auf Auto- bus und Kraftwagen, auf Bundesbahn und Motorroller zu verzichten und einfach zu Wandern. Eigentlich müssen wir uns alle ein Wenig schämen, daß wir uns so mitreißen lassen von dem Trubel der Zeit, daß wir uns nicht lösen können wie jene anderen, die ohne Zweifel glücklicher sind in ihren Wan- derschuhen als in einem nickelglänzenden Kabriolett.„Wem Gott will rechte Gunst er- Weisen.. Erinnern Sie sich an dieses Lied aus der Schulzeit? Nun gut— packen Sie den Ruc und nehmen Sie den Rnotenstock. s nächste Wochenende schon lädt Sie zum Wandern ein Unsere Kinder wachsen zu schnell Haltungsschäden sind die Folge— Turn- verein statt Kindergarten? Wer kennt ihn nicht, den Stoßseufzer der mit ihren Kindern spazierengehenden Väter: „Drück das Kreuz durch, halte Dich gerade! Ich bin als Kind auch nicht so gelatscht!“ Doch diese Ermahnungen fruchten in der Re- gel wenig, und die Arzte wissen auch, wes⸗ halb. Ein Münchner Kinderspezialist drückte es So aus:„Die Väter haben gut reden: sie brauchten in ihrer Jugend nicht so viele Zen- timeter erhobenen Hauptes mit sich herum- tragen. Die Wachstumsmaße haben sich näm- lich gegenüber der Zeit vor etwa 30 Jahren grundlegend verändert.“ Körperliche Frühentwicklung ist heute fast die Regel. Nur noch ein Drittel der Kinder Wachsen im gleichen Rhythmus wie früher, ein Drittel ist im Wachstum ein Jahr voraus, ein weiteres Drittel sogar zwei Jahre. Sechs- jährige sind so groß wie Achtjährige, und Zwölfjährige, die 190 em messen, stellen keine Ausnahme dar. Entsprechend zurückgeblieben Allerdings ist in den weitaus meisten Fällen Starker Wachstumsbeschleunigung(die Arzte nennen sie„Akzeleration“) die geistig-seeli- sche Entwicklung. Sie hinkt ein bis zwei Jahre hinterher. Pädagogen, Lehrherren und Eltern wissen ein Lied davon zu singen Die Versuche, durch Haltungsturnen in den Schulen Abhilfe und Besserung zu schaffen, reichen nicht aus. Zu oft sind im beginnen- den Schulalter die Schäden schon zu schwer. Besonders bedenklich ist die Lage der Kin- der, die mit Verlassen der Grundschule in ein Lehrverhältnis eintreten. Ihre vorwie⸗ Send längenmäßige körperliche Hntwicklung täuscht den Lehrherrn nur zu leicht über die Wirklichen Körper- und Geisteskräfte des Jugendlichen hinweg. Er verlangt zuviel von ihm. Grundsätzlich gilt dies auch für die Mehrzahl der Landkinder, die viel zu früh und oft zu viel zu schweren Arbeiten heran- gezogen werden. Um wenigstens den künftig heranwachsen- den Jahrgängen Haltungsschäden zu erspa- ren, appellieren die Arzte an die Eltern: Bringt die Kleinkinder nicht zu früh zum Stehen! Sie brauchen viel Zeit und Raum zum Krabbeln und Kriechen, Eltern, die aus fal- schem Ehrgeiz ihren Kindern Laufen und Stehen viel zu früh beibringen, leisten ihren Kindern den schlechtesten Dienst. Im Vor- schulalter brauchen die Kinder dann Platz und möglichst Rasengelände zum Herum- tollen. Daß die Voraussetzungen dazu im Zeitalter der übervölkerten Industriestädte selten gegeben sind, sehen die Arzte ein, Sie empfehlen deshalb schon für die Drei- und Vier jährigen den Eintritt in einen Turnver- ein mit seiner regelmäßigen Körperschulung. Kinderspielplätze und Sandkästen mit ihrem Gewimmel von Kindern sind jedenfalls nicht groß genug, so lobenswert ihr Vorhanden sein als solches natürlich ist. Die Schule sehen viele Arzte als das größte Ubel für die körperliche Entwicklung der Kinder an: Gerade in der Zeit, in der Be- wegung und noch einmal Bewegung für die Kinder ungemein wichtig ist, müssen sie stundenlang stillsitzen. Aber modernes, kör- pergerechtes Schulgestühl kann immerhin einige dieser Folgen mildern helfen. „Das Kind mit dem Bade.“ Es gibt Menschen, die bei Auseinanderset- zungen leicht das rechte Maß verlieren, und, wenn sie sich einmal über etwas ärgern, nicht mehr abwägen, sondern das Gute mit dem Schlechten in Bausch und Bogen aburteilen. „Sie schütten das Kind mit dem Bade aus“ sagt man dann von ihnen, sie handeln also übereilt und völlig unsinnig. Diese Redewendung ist schon sehr alt. Be- reits Martin Luther warnt:„Man sol das kindt nicht mit dem Bad ausgießen“, und bei Se- bastian Franck(1541) finden wir noch folgende nähere Erklärung:„Wenn man den rechten Brauch und Mißbrauch miteinander aufhebt und ein Gespött daraus macht, das heißt Zaum und Sattel mit dem Pferd zum Schinder füh- ren, das Kind mit dem Bade ausschütten. Das Kind soll man baden und von seinem Wuste säubern, darnach das Bad ausschütten und das Kind aufheben und einwickeln.“ Es ist immer ein Zeichen von innerer Un- reife und Unausgeglichenheit, wenn man ohne Uberlegung und Prüfung rundheraus sein Ur- teil spricht und eine Sache als falsch oder schlecht ablehnt, ohne sich vorher mit ihr be- faßt zu haben. Meist verhalten sich jene Men- schen so, die auf der anderen Seite mit ihrer Zustimmung und Begeisterung ebenso unbe- denklich bei der Hand sind. Werden sie später inne, daß sie sich in ihrer Beurteilung doch getäuscht haben müssen, weil sich nicht alles So angenehm und rosig herausstellt wie auf den ersten Blick, dann kennen sie auch hier kein Maß und sind sofort bereit, das Gute mit dem Schlechten zu verdammen und so das „Kind mit dem Bade“ auszuschütten. Wichtiger Termin für Beamte z. Wv. Nach dem Gesetz zur Art. 131 des Grund- gesetzes müssen sich Beamte z. Wv. und son- stige versorgungsberechtigte Personen, die außerhalb des öffentlichen Dienstes beschäf- tigt sind, bis spätestens 30. September ent- scheiden, ob sie Antrag auf Befreiung von der Versicherungspflicht mit rückwirkender Kraft und auf Zurückzahlung der für den Befreiungszeitraum entrichteten Renten- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge stellen wol- jen oder nicht. Es ist bis dahin auch möglich, nach altem Recht abgelehnte Befreiungsan- träge nochmals zu erneuern. Entsprechendes gilt auch für die Arbeitnehmeranteile der die von Beamten 2. Versicherungsbeiträge, W. und sonstigen versorgungsberechtigten Personen innerhalb und außerhalb des öffent- lichen Dienstes für die Zeit vom 8. Mai 1945 Bis zum 31. März 1951 entrichtet worden sind. Die Arbeitgeberanteile können nur bei den außerhalb des öffentlichen Dienstes beschäf- tigten Antragsberechtigten vom 1. April 1951 an zurückgefordert werden. Vom 1. Oktober 1958 an können Befreiungsanträge, sofern die Rechtsstellung als Beamter 2. WV. schon über ein Jahr feststand, nur noch mit Wir- kung für die Zukunft gestellt werden. Die Befreiungsanträge und Erstattungsan- träge sind bei den zuständigen Krankenkas- sen und Rentenversicherungsträgern(Landes- Versicherungsanstalten oder Bundesversiche- rungsanstalt für Angestellte) zu stellen, Aus- kunft über die Zweckmäßigkeit solcher An- träge und die Möglichkeit der freiwilligen Weiter versicherung geben die Versicherungs- ämter. l 55 Leckerbissen aus dem Walde 6 Neben seinen vielen Beerenfrüchten hält der Wald schmackhafte Pilzarten kostenlos Tür uns bereit. Wir brauchen nur zu ernten. Leider geht die Sitte des Pilzsammelns immer mehr verloren. Was heute nur noch ein Stek Kenpferd naturliebender Menschen und Pilz- kenner ist, wäre bestens geeignet, manager- kranken und nervlich überreizten Großstadt- menschen ein erholsames„Hobby“ zu bieten. Pilze sind nämlich nicht nur sehr Wohl- schmeckend, sondern auch sehr gesund. Pilz gerichte stellen eine besonders leichte und kalorienarme Kost dar. Der Gehalt an Mine- Talstoffen, wie Eisen und Phosphor, ist ver- hältnismäßig hoch. Wie das Max-Planck-In- stitut für Ernährungsphysiologie festgestellt Hat, kann der Vitamingehalt von Pilzen recht hohe Werte erreichen. Pfifferlinge und Reiz- Ker enthalten z. B. viel Nicotinsäureamid. Um die einzelnen egbaren Pilzarten kennenzuler- men, vertraut man sich am besten alten Pilz- Kennern an. Viele Heimatvereine führen auch Pilzkundliche Führungen durch. Man sollte Sie nutzen! Es ist hier wie bei den Garten- früchten: Die meiste Freude bereiten immer die eigenen Sammelerträge! Aber auch die auf den Märkten angebotenen Pilze sollte man sich zur Bereicherung des Speisezettels nicht entgehen lassen. — 57 Amtlicher Messe-Ausweis für Leipzig Zur diesjährigen Herbstmesse vom 7. bis 14. September sind für Aussteller und Be- sucher aus der Bundesrepublik amtliche Messe- Ausweise erforderlich. Nach Mitteilung des Ausstellungs- und Messe-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft können diese Ausweise zum Preis von 10 DM bei den zuständigen Industrie- und Handelskammern oder den Handwerkskammern beantragt werden. Trabantenstädte sollen Paris entlasten Neue Wege der Dezentralisierung— Die Ideen eines jungen Ministers N Ein Kranz neuer Trabantenstädte wird in einigen Jahren Paris und andere französische Großstädte umgeben, falls Frankreichs jun- ger und dynamischer Aufbauminister Pierre Sudreau seine kühnen Pläne verwirklichen kann. Er träumt von Gemeinden zwischen 10 000 und 50 000 Einwohnern, entworfen nach modernsten städtebaulichen Erkenntnissen und bestimmt zur Aufnahme von Menschen und mittleren Industriebetrieben aus den überfüll- ten Metropolen. Nach den Vorstellungen Sudreaus— mit sei- nen 39 Jahren das jüngste Mitglied der Regie- rung de Gaulle sollen die Trabantenstädte etwa 50 Kilometer von Paris, Marseille, Lyon oder den anderen zu entlastenden Zentren ent- fernt liegen und von diesen durch einen brei- ten Gürtel land- und forstwirtschaftlichen Ge- landes getrennt sein. Bei den Plänen des französischen Aufbauministers stand das Vor- bild Großbritanniens Pate, wo seit 1946 vier- zehn solche Trabantenstädte geschaffen wur- den, davon allein acht in der Umgebung Lon- dons. Es wäre eine revolutionäre Tat Für französische Verhältnisse sind die Ab- sichten Pierre Sudreaus jedoch so revolutionär, daß neutrale Beobachter an ihrer Verwirk- lichung zweifeln. Denn kaum ein Land Eu- ropas hat im Laufe seiner Geschichte die Aus- richtung des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens auf die Hauptstadt zu einer solchen Perfektion entwickelt wir Frankreich. Auch im Industrie-Zeitalter hat sich daran nichts geändert. In Paris und— mit weitem Abstand— in Marseille und Lyon ballen sich nicht nur die Menschen, sondern auch die Fabriken zusammen. Nirgends sonst in West- europa ist die Provinz so provinziell wie in Frankreich, wobei nach Ansicht eines Pariser die„Provinz“ schon wenige Kilometer außer- Halb der Großstadtmauern beginnt. Sudreaus Forderung nach Dezentralisation steht also im strikten Gegensatz zur in Frankreich seit dem Mittelalter praktizierten Zentralisierung, von der nicht nur das ganz auf Paris als Mit- telpunkt ausgerichtete Straßen- und Eisen- bahnnetz, sondern auch alle Formen des 6 fentlichen Lebens zeugen. Elendsquartiere sollen verschwinden Die Folgen dieser Zentralisierung aber sind es gerade, die Pierre Sudreau und seine Mit- Arbeiter beseitigen wollen. Vom Bau der Tra- bantenstädte erhoffen sie sich eine Linderung der Wohnungsnot in Paris, wo es nach amt- lichen Angaben heute noch 200 000 Elends- duartiere gibt. Durch die Verlagerung von In- dustrie- Betrieben aus der überfüllten Metro- pole in die Trabantengemeinden würde Platz geschaffen für einen großzügigen Wohnungs- bau in Paris. Man rechnet damit, daß sehr viele Arbeiter und Angestellte ihren zu ver- lagernden Betrieben in die Trabantenstädte folgen werden, da sie dort nicht nur ihr Vertrauter Arbeitsplatz, sondern auch mehr Wohnkomfort als bisher erwartet. Ob diese Rechnung aufgeht, halten neu- trale Beobachter für besonders fraglich. Sie Verweisen auf das sprichwörtliche Beharrungs- vermögen des französischen Kleinbürgers, dem „sein“ gewohntes Bistro,„sein“ Bäckerladen an der Ecke und„sein“ Bekanntenkreis häufig Viel wichtiger erscheinen als eine freundliche Wohnung mit Bad und WC, die ihn in den Trabantenstädten an Stelle seiner jetzt mit- unter recht primitiven Behausung erwarten Würden. 5 Wettervorhersage Upersicht: Uper Süddeutschland setzeri sich allmählich kühlere Luftmassen durch, die auf der Rückseite des Tiefs über England her- angeführt werden. Vorhersag: Veränderliche Bewölkung, einzelne, teils gewittrige Regenfälle, Mittags- temperaturen bis 20 Grad. Donnerstag unbe- Ständig und verhältnismäßig kühl. Sieger über die Mordwand. Die Eiger-Nordwand hat eine traurige Berümtbeit erlangt: 18 Berg- steiger haben bisher bei dem Versuch, den Tod gefunden. Erst vor ungefähr einem Jahr War der Name des Berges in aller Munde, als sich in dieser Höhe aus Fels und Eis ein erschüt⸗ terndes Drama abspielte und 4 Bergsteiger tot in der Wand blieben. Vor wenigen Tagen wagten wieder zwei Bergsteiger den lebensgefährlichen Aufstieg an dieser lotrecht abfallenden Fels- svand. Sturzhelme schützten sie vor furcht⸗ barem Steinschlag. Unerhörte Strapazen und Schreckensstunden sprachen aus ihren Gesichtern, Als sie den Gipfel erreichten. Einen packenden Bildbericht mit eindrucksvollen Farbfotos von diesem kühnen Unternehmen bringt in dieser Woche die bunte Illustrierte Nr. 34— In einer weiteren Farbreportage behandelt die„bunte“ das Leben eines Königs der Operette, Emmerich Kalman.— Packende Fotos berichten von der 96-Stundenfahrt, die das amerikanische Atom- U-Boot„Nautilus“ unter dem Eis des Nordpols hinter sich brachte. 8 Back-Abende mit MOND AMIN Die MONDAMIN Gmbll., Hamburg, führt nächste Woche in Seckenheim, im„Bad. Hof“ Backvor führungen durch. Die genauen Daten lesen Sie in unserer Samstag- Ausgabe im Inseratenteil. Kreislaufſtörungen werden oft verursacht durch Tauschwohnung 2 Zimmer und Hüche veränderten Blutdruck— Adernverkulkung und vorzeitiges Altern Sie sind häufig begleitet v. Kopfschmerzen, Benommenheit, nervö- Sen Herzbeschwerden, Ohrensausen, Angst- und Schwindelgefühl, Leistungsrückgang, Schlaflosigkeit u. Reizbarkeit. Hier empfiehlt sich Hämoskleran, immer wieder Hämoskleran, das sinnvolle, hochwirksame Spezifikum., schon Hunderttausende Sebrauchten dieses völlig unschädliche Mittel aus einem Blutsalz- Srundkomplex mit herzstärkenden u. blutdrucregulierenden Pro- Sen, jetzt noch ganz besonders bereichert durch Zwei v. d. neuest. Forschung als überragend kreislaufwirksam erkannte Heilstoffe u. d. berühmte Rutin gegen Brüchigwerden der Adern, Packung mit 70 Tabletten DA 2,55 nur in Apotheken. Interess. Drudeschrift H kostenlos, Fabrik pharm. Präparate Carl Bühler, Konstanz. 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In Grohgaspach wur- den die Dächer mancher Häuser zur F und mehr von den Hagelkörnern zerschle Die Straßen und Höfe waren mit zertrüm- merten Dachziegeln und Fensterscheiben so- Wie ab geschlagenem Obst, Blättern und Zwei- gen bedeckt. In vielen Gärtnereien wurden an den Gewächshäusern fast alle Scheiben zertrümmert. Auch an den im Freien abge- stellten Kraftfahrzeugen entstand Schaden. Schließlich fiel im Backnanger Bereich der elektrische Strom vorübergehend aus. Im Kreis Böblingen wurde eine größere An- zahl von Bäumen entwurzelt oder umge- Knickt. Im Werk Sindelfingen der Daimler- Benz Ad erfaßte der Gewittersturm einen großen Baukran, hob ihn aus den Schienen und warf ihn um. Der Kran wurde völlig zer- Stört. Glücklicherweise kam von den Arbei- tern niemand zu Schaden, da alle in den Hal- len Schutz gesucht hatten. An mehreren Pro- duktionshallen entstanden Schäden an den Dächern. Aufgestapelte Blechplatten wurden vom Sturm fortgetragen und gegen abgestellte neue Wagen geschleudert, so daß auch hier er- heblicher Sachschaden entstand. Im Kreis Waiblingen wurden vor allem die emeinden Ober- und Unterurbach, Leuten- pach und Nellmersbach von Hagelsch N heimgesucht. Die Gewächshäuser einer mersbacher Gärtnerei wurden fast völli Stört. Durch die Jagelschloßen, die te Hühnereigröße erreichten, wurden einige mersbacher Einwohner, die sich im Freien be- fanden, verletzt. Erhebliche Schäden entstan- den an den Obstb' zahlreicher Gemein- den des Remstal m und die Hagel Kkörner schlugen die u en Früchte von den Bäumen und rissen Aste ab. Auch einzelne Bäume wurden entwur„Erheblich gelitten haben auch ge in der Gegend von Korb, Hanweiler lertmannsweiler. In Stuttgart wure Jurch starke Regen- Tälle, hauptsachli Stadtteilen Weil⸗ imdorf und Zuffenl n, mehrere Keller überschwemmt, so daß die Berufsfeuerwehr sie auspumpen mußte. In der äußeren Roten- Waldstraße stürzte der vom Sturm abgerissene Wipfel einer großen Tanne auf einen Linien- omnibus der Stuttgarter Straßenbahnen. Von den Fahrgästen wurde niemand verletzt, le- diglich der Fabrer, der das Fahrzeug sofort anhielt, erlitt Schnittwunden an den Hän- den, Im Stadtteil Untertürkheim wurde ein großer Baum umgerissen, der zwei abg stellte Personenwagen beschädigte. In Neuwirtshaus flel ein Baum auf ein Sportheim und im Lin- dentäle in Feuerbach ein Baum auf eine Un- terkunftshütte. 18 1 Die Wengerter sind zuversichtlich Wahl einer Weinkönigin am 28. September Stuttgart sw). Die Weingärtner, die eine Reihe von unbefriedigenden Ernten hin- ter sich haben, sehen in diesem Jahr einem guten Herbst entgegen, Die anhaltende feucht- Warme Witterung verspricht eine reiche Trau- penernte und einen über durchschnittlich guten Wein, Eine Sorge beherrscht jedoch noch die Winzer: die von Jahr zu Jahr überhand neh- mende Starenplage. Der Weinbauverband Württemberg-Baden ist aber in diesem Jahr fest entschlossen, die Schwärme von Staren Abzuwehren, die sich im Herbst vor dem Flug in den Süden in den Weinbaugebieten zusammenrotten und erheblichen Schaden anrichten. Die Schwärme sollen nicht— wie pisher— von einer Weinbaugemeinde in die andere vertrieben, sondern durch einen zen- tral gelenkten Großeinsatz aus dem gesamten Bereich des Weinbauverbandes verjagt Wer- den. Es sollen dabei Tonbänder, Raketen, Lautsprecher und Hubschrauber eingesetzt werden. Nach den Worten von Präsident Otto Haag ist der Weinbauverband zuversichtlich, daß der„Angriff“ der Stare auf die Wein- berge erfolgreich abgewehrt werden kann. Die guten Ernteaussichten veranlassen den Weinbauverband, in diesem Jahr wieder eine Weinkönigin zu wählen, die als„‚Sendbotin“ ein Jahr lang für den hierzulande gewachse- nen Wein werben und seine„Frische“,„Ele- ganz“ und„fruchtige Säure“, seinen„Duft“ und sein„Spiel“ anpreisen wird. Dank dieser Vorzüge, sagte Weinbaupräsident Haag, werde der württembergische und der badische Wein auch künftig im Zeichen des europäischen Marktes die ausländische Konkurrenz nicht zu Türchten haben. Die Wahl der„Weinkönigin 1958“ findet am 28. September unter der Schirmberrschaft von Oberbürgermeister Dr. Arnulf Klett in dem Stuttgarter Höhenpark Killesberg statt. Spielcasino muß geschlossen werden Freiburg dsw). In den seit Jahren um die deutschen Spielcasinos an der schweizeri- schen Grenze geführten Verwaltungsgerichts- Prozessen hat der badische Verwaltungsge- Tichtshof in Freiburg zum ersten Male dem Antrag eines Unternehmers nicht stattgegeben, der darauf abzielte, eine von der Stadt Lörr- ach angeordnete Schließung des Spielunter- nehmens bis zur endgültigen gerichtlichen Klärung des Falles auszusetzen. Der Unter- mehmer hatte sich bei seinem Antrag auf den Aussetzungsbeschluß des Bundesverwaltungs- gerichtshofes vom 28. November 1957 in dem Prozeß eines anderen Spielbetriebs gegen die Stadt Weil bezogen. Der badische Verwal- tungsgerichtshof bemerkte, daß er sich an diese Entscheidung des Bundesverwaltungs- gerichtes nicht gebunden fühle. Abgesehen da- Von, seien in der Zwischenzeit Umstände ein- getreten, die zu einem offensichtlichen Mißg- Prauch der aufschiebenden Wirkung einer An- kechtungsklage geführt hätten.. Dr. Wolff das Vertrauen entzogen Badischer Land wirtschaftlicher Hauptverband mit seiner Kritik unzufrieden Freiburg(Isw). Der Vorstand und der Verbandsausschuß des Badischen Landwirt- schaftlichen Hauptverbandes haben mitgeteilt, daß der südbadische Bundestagsabgeordnete Dr. Herbert Wolff(CDU) nicht mehr das Ver- trauen der Führung des BLHV genieße. Der Verbandsausschuß beauftragte den Vorstand, „die notwendigen Folgerungen aus dieser Lage zu ziehen“. Der Beschluß des Vorstan- des und des Verbandsausschusses des BLHV hängt mit einer Presseerklärung zusammen, die Dr. Wolff im Zusammenhang mit den Spannungen innerhalb der Arbeitsgemein- schaft der südwestdeutschen Bauern verbände Abgegeben hatte. 21 4 Der BLHV hatte Anfang August beschlossen 1 50 die„als Institution bisher kaum wirksame Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft ba- disch-württembergischer Bauernverbände vor- läufig als aufgelöst“ zu betrachten. Der Ver- band hatte hinzugefügt, daß die Zusammen- arbeit der Landesbauernverbände in ihrer Arbeitsgemeins t nicht durch Institutio- nen, sondern allein und zuerst auf der Grund- lage gegenseitigen Vertrauens und der Lei- stung für den Berufsstand gesichert werden Könnten. Dr. Wolff hatte diesen Beschluß kritisiert, als politisch unklug und als den Inter- en des Landvolkes zuwiderlaufend be- zeichnet. Ferner hatte er betont, daß sich die Arbeitsgemeinschaft in vielen Fällen gut be- Währt habe, obwohl seit Jahren die Frage der Landwirtschaftsabgabe in der Zusammen- arbeit der Bauernverbände ein kritischer Punkt gewesen sei. Der Verbandsausschußg und der Vorstand des BLHV betonen nun, daß die Behauptungen des Abgeordneten Dr. Wolff zum Beschluß des Verbandes hinsichtlich der Arbeitsgemeinschaft jeder sachlichen Grund- würden lage entbehrten. Sie daher schärf- Funktion äktsführers, von der er jedoch seit der Upernahme seines Abgeordneten-Manda- tes beurlaubt war. Ferner ist er Verlagsleiter des Be andwirtschaftsverlags und Hauptschriftleiter der„Badischen Bauernzei- tung“, die sich als„Standesblatt des Badi- schen Land wirtschaftlichen Hauptverbandes“ bezeichnet. Außerdem ist Dr. Wolff Geschäfts- führer der Arbeits gemeinschaft der südwest- deutschen Bauernverbände. Das rettende Ufer erreicht Zwei Fremdenlegionäre flüchteten Neuenburg, Kreis Müllheim dsw). abenteuerlicher Flucht ist es zwei Angehöri- gen der französischen Fremdenlegion bei Neu- enburg gelung schwimmend das deutsche Rheinufer zu erreichen. Die beiden jungen Männer, ein Jugc Nach jawe und ein Deutscher aus dem Rheinland, die schon mehrere Jahre in der Legion dienten, waren von ihrer Einheit zu einem Begräbnis abkommandiert worden und nahmen diese Gelegenheit für ihre Flucht Wahr, In der Annahme, den Rhein vor sich zu haben, durchschwammen sie nachts den elsässischen Rheinseitenkanal, wobei sie ihre Uniform zu einem Bündel Rücken mit sich führten. 2 hnürt auf dem itiefst erschrocken waren sie, als sie anschließend feststellten, daß sie sich nach der Uberquerung des ver- meintlichen Flusses dem eigentlichen Rhein- bett gegenübersahen. Es gelang ihnen jedoch, auch dieses Hindernis zu überwinden. Im Schutze der Dunkelheit erreichten sie die Rheinbrücke bei Neuenburg, auf der die Flüchtenden unbemerkt zum deutschen Brük- kenkopf schleichen konnten. Hier wurde ein deutscher Zollhund auf die beiden aufmerk- sam, die dann von einem Zöllner gestellt wurden. Dieser übergab die Legionäre der deutschen Polizei. Die Flüchtigen baten ein- dringlich, nicht nach Frankreich zurückge- schickt zu werden. 2 Säuglinge in einer Klinik verbrannt Stuttgart dsw). In der Frauenklinik mit Entbindungsheim der St. Annaschwestern in Stuttgart-Bad Cannstatt sind zwei kleine Kin- der im Säuglingszimmer der Klinik verbrannt. Wie bisher bekannt wurde, trug ein dritter Säugling an den Händen leichte Brandwun- den davon. Als ein Gewitter über der Stadt aufkam, stellte eine Schwester im Säuglings- zimmer eine„Wetterkerze“ auf, eine geweihte Kerze, die Blitzschläge vom Haus fernhalten Soll. Zn dieser Kerze entzündete sich dann Wahrscheinlich der Vorhang. Die Flammen griffen schließlich auf die in der Nähe ste- henden Kinderbetten über. Als die Schwestern das Unglück bemerkten, trugen sie Säuglinge aus dem Zimmer heraus, damit sie nicht im Rauch erstickten. Der Brand konnte gelöscht werden, ohne daß die Feuerwehr in Anspruch genommen werden mußte. Staatshilfe für Unwettergeschädigte Stuttgart(sw). Der FDP/DVP-Land- tagsabgeordnete Georg König aus Diersheim im Kreise Kehl hat im Landtag einen Antrag eingebracht, in dem die Regierung ersucht wird, dem Parlament bald zu berichten, wel- che nicht durch Versicherung gedeckte Schä- den durch die Unwetterkatastrophe vom 11. August in der Oberrheinischen Tiefebene ein- getreten sind. Ferner soll die Regierung Aus- kunft geben, ob und inwieweit eine staat- liche Finanzhilfe erforderlich ist. Zwei Beamte verhaftet Bestechungen beim Wasserwirtschaftsamt? Donaueschingen dsw). Unter dem Verdacht von Bestechung sind zwei Beamte des Wasserwirtschaftsamtes von Donaueschin- gen verhaftet worden. Wie die Staatsanwalt⸗ schaft in Konstanz mitteilte, sind die Ermitt- hungen noch im Gange. Vorläufig lasse sich nicht übersehen, ob diese Ermittlungen posi- tiv oder negativ ausgingen. Schon seit einiger Zeit waren in Donau- eschingen Gerüchte im Umlauf, die von Un- regelmäßigkeiten beim Wasserwirtschaftsamt wissen wollten. ES War jedoch an Ort und Stelle bisher nicht möglich, eine Bestätigung zu erhalten oder nähere Einzelheiten zu er- fahren. * Flutwelle riß spielende Kinder übers Wehr Ein 8 Jahre Baden Waldkirch/Brei alter Schüler aus We in der Elz ertrunke anderen Kindern Zentimeter hohem gebadet, als plötzlich kenbruch im hinteren Welle heranka Wehr riß rettet ums Leben. au(Iswö). Sirch ist beim Der Junge hat mmen in unge 0 durch einem einen 1 dene Flut- ande ande KAI Zwei te Jungen Heidelberg ds). Jahre alten Brüder, die 8 vermißt werden, sind bei Kreis Heidelberg tot aus dem 5 gen worden. Der Altere wurde Fährmann entdeckt, der Jünge Satzung eines Ne niffes gesichtet. Die beiden Kinder, die nicht schwimmen konnten, hatten mit ihren Eltern auf dem Camping- Platz in Heidelberg- Schlierbach gezeltet. Die Familie stammt aus Elsenroth im Oberbergi- schen(Rheinland). verr tot ZW von von der Be- einem Am Eiger tödlich abgestürzt Friedrichshafen(Isw). Eine Rettungs macht, Wo zwei deutsche Ber ter unterhalb des ipf stürzt sind. Eine öster 1 schaft stieß auf die Verunglückten, vor reicher verbrachten die Nach glückten Deutschen und meldet den Unfall im Tal. Ein heißt Franz Schwarz u richshafen. Die Identite Verunglückten ist noch Ausbrecher in der verhaftet LGTTach(sw). Die Schweizer Polize Schweiz * 1 in Olten in der Nordschweiz den 27jähr Deutschen Werner V. verhaftet, der End dieses Jahres aus einer Duisburge gangen. In der Schweiz verübte er ner Flucht rund 20 Einbrüche und Dieb le. Dabei hatte er sich vor allem auf Photo- Apparate und Filmkameras spezialisiert. Seit Monaten lebte er vom Erlös seiner Beute. Bronzemedaille für Jutta Neumann Neuer Europarekord der Zatopekowa Almut Brömmel hatte Pech Mit drei Entscheidungen begannen am Diens- tag im Stockholmer Olympiastadion die VI. Europameisterschaften in der Leichtathletik. Die ersten Sieger waren der Engländer Stan Vik: kers im 20-km-Gehen, die frühere Olympiasiege- rin Dana Zatopekowa(CSR)— die Frau Emil Zatopeks— im Speerwerfen der Frauen mit der neuen Europarekordleistung von 56,02 Metern und der Pole Krzyszkowiak im 10 00 0-m-Lauf mit der hervorragenden Leistung von 28:56, Min. Deutschland erhielt am ersten Tag eine Bronze- medaille durch den dritten Platz der deutschen Meisterin Jutta Neumann Gerlin) im Speerwer- fen mit 50,50 Meterr Der Sieg des britischen Börsenangestellten Vickers im 20-KEm-Gehen ist eine große Uberra- schung. Der deutsche Olympiateilnehmer Lind- ner(Weißenfels) kam zwar als Zweiter in das Stadion, wurde aber nach zweimaliger Verwar- nung 180 Meter vor dem Ziel wegen unreiner Gangart von dem britischen Kampfrichter Whitt- Acker durch Zeigen einer roten Fahne aus dem Rennen genommen, ebenso wie Junk(Sowiet- union). Dasselbe Mißgeschick war Lindner be- reits bei den Olympischen Spielen in Melbourne passiert. Das nicht über die Vorgänge informierte Publikum spendete dem traurigen Lindner beim Verlassen des Stadions freundlichen Beifall, dem Kampfrichter hingegen einige Pfiffe. Im 10 000-m-Lauf hatten die beiden deutschen Teilnehmer nichts zu bestellen. Hönicke(Chem- nitz) und Höger(Grönenbach) lagen von Anfang an am Ende und arbeiteten sich erst in der zweiten Hälfte etwas nach vorn. Sie entgingen auf diese Weise einer Uberrundung durch den Sieger Krzyszkowiak(Polen), der sich mit die- ser Europameisterschaft für sein Pech in Mel bourne entschädigte, wo er vor dem 3000-m-Hin- dernislauf im olympischen Dorf von dem Hund eines Besuchers ins Bein gebissen wurde und daher nicht starten konnte. Zunächst sah der Engländer Eldon, der bei 3000 Meter mit 40 Meter Vorsprung führte, wie der Sieger aus. Krzyszkowiak führte aber die Verfolgergruppe immer näher an den führenden Engländer her- an. Der entscheidende Vorstoß des Polen erfolgte zwei Runden vor Schluß, als er plötzlich mit einem Zwischenspurt einen so großen Vorsprung herausholte, daß die vorher mit ihm in einer Gruppe liegenden Läufer plötzlich entmutigt schienen. Zweiter wurde Schukow(UdssR) in 29:02,2 vor seinem Landsmann Pudow und dem Engländer Eldon. Der brav sein Rennen lau- tende Höger blieb zum Schluß mit einem feinen Endspurt um etwa zehn Meter vor dem Chem- nitzer Hönicke. Im Frauen- Speerwerfen machten die drei deut- schen Teilnehmerinnen bei dem Qualifikations- kampf einen guten Eindruck, starteten aber zwei Stunden später im Vorkampf nur schlecht. Trotz leichter Steigerung kam Jutta Neumann gerade noch als Sechste in den Endkampf. Hier erzielte sie erst im fünften Wurf mit 50.50 Meter eine von ihr gewohnte Weite, die ihr einen freudig begrüßten dritten Platz einbrachte. Die Olympia- Siegerin von 1952, Dana Zatopekowa(Tschecho- slowakei), brachte ihre Gegnerinnen gleich mit ihrem ersten Wurf, bei dem sie mit 56,02 Me- tern einen neuen Europarekord aufstellte, aus dem Gleichgewicht. Zweite wurde Zalajaitik (OdssR) mit 51,30 Metern. Almut Brömmels (München) Qualifikationsweite von 49,96 Meter hätte zwar zum vierten Platz gelangt, doch zählen Qualifikationsleistungen nicht für den Vorkampf. Hier kam sie nur auf 48,85 Meter, so daß sie auf die Teilnahme am Endkampf ver- zichten mußte. Dennoch herrschte bei den drei Werferinnen große Freude über die von Jutta Neumann errungene Bronzemedaille, die für die deutsche Mannschaft als ein schöner Anfang gewertet wurde. Leichte Vorlaufsiege der deutschen Läufer In den Vorläufen und Qualifikationskämpfen des Dienstag gab es durchweg für die deutsche Ehrenbürger aus Amerika zu Besuch Freiburg Gsw). Professor Dr. Harry Pfund von der Haverford College in Pennsyl- vanien, ein Ehrenbürger der Stadt Freiburg, hat den Freiburger Oberbürgermeister Dr. Brandel besucht. Professor Pfund unternimmt gegenwärtig auf Einladung der Bundesre rung eine Studienreise durch die Bur republik. In den Nachkriegsje hatte er sich ganz von zurückge n, um rica In Frien Service widmen. Freiburg bezog er seinem Mitarbeit ab in einer Quartier. Von dieser Quäkernieder aus fle reichlich Ge Als Hilfe des Dankes die groge Linderung Not i Atomkraftwerk in Grenznähe? Waldshut(sw). 1, elf meter von der obe Gren: ut entfernt, Schwe meldungen sei Sondi ür ein Ate „Nation: Atomkr 5 Atomreaktor in tet werden und e bindung mit ihm e erg hi im Gange. Ige soll das ge- bei dem ersten erk soll in en. Die Koste iche Projekt belat igen Berechnungen auf 48 M ten. für das nach vorle nen Mark. Böblinger Großflugtag am 31. August BGI ingen(ZSH), Der Böblinger Groß- flugtag Am 31. August wird sich wieder zur größten flugsportlichen Veranstaltung in Ba- den- Württemberg entwickeln. Die vorberei- tenden Arbeiten sind schon längst im Gange. Bereits am Samstag, 30. August, sollen flug- begeisterte Gäste Gelegenheit zu Pas n erhalten. Das Hauptprogramm Sonntag wird sich auf über Strecken. Erstmals wird ein Segel-Kunstflug- Wettbewerb mit Kür- und Pflichtübungen ge- boten. An einem Flugzeugrennen werden sich etwa 20 Motorflugzeuge beteiligen. Eine be- sondere Attraktion dürfte Flu am er Stunden er- unschaft aus Osterreich d lie mit Gerät und Lawi W Abspringt. arstellen, enhunden über dem Mannschaft erfreuliche Ergebnisse. Germar und Hary gewannen ihre Vorläufe über 100 Meter ausgesprochen leicht. Kaufmann und Haas(wie- der einmal auf der Außenbahn) machten es über 400 Meter ebenso, und auch die 800-Meter-Leute Schmidt und Missalla überzeugten bei ihren Sie- gen mit taktisch klug angelegten Rennen. Im Weitsprung der Männer w n Molzberger und Scharp gleich bei ihrem ersten Versuch mit 7,46 Meter und 7,52 Meter ganz klar über der geforderten Qualiflkationsweite von 7,15 Meter. Etwas schlechter sah es hingegen im Hammer- werfen aus. Der Ostberliner Niebisch schaffte im ersten Wurf 57,75 Meter und war damit für den Vorkampf qualifiziert, während Wiegand (Neu-Isenburg) an der geforderten Weite von 55,00 Meter dreimal scheiterte. Er kam auf 34,15, 54,18 und 53,00 Meter. In den 400-Meter-Vor- laufen der Frauen schieden die beiden deutschen Teilnehmerinnen Bärbel Mayer und Maria Jeib- mann(letztere trotz ihrer persönlichen Bestzeit von 55,9 Sekunden) aus. Silbermedaille für deutsche Schützen Vierter Platz in der Stehend- Wertung bei den Schießweltmeisterschaften Mit einem großartigen zweiten Platz im Klein- kaliber-Dreistellungskampf errangen Deutsch- lands Schützen am Dienstag bei den 37. Schieß- sportweltmeisterschaften in Moskau ihren be- deutungsvollsten Erfolg der Nachkriegszeit. Die junge deutsche Mannschaft ließ in diesem wich- tigsten Mannschafts wettbewerb der Weltmeister- schaften lediglich dem hohen Favoriten Sowiet⸗ unien(5715 Ringe) den Vortritt und konnte mit 5632 Ringen sämtliche anderen der insgesamt 18 teilnehmenden Nationen auf die weiteren Plätze verweisen. Dieser Erfolg ist um so beachtlicher, als der Karlsruher Helmut Schlenker am Vortag beim KEniend- Schießen eine Krise hatte und sein für die Mannschaftswertung zählendes Resultat hin- ter den Erwartungen zurückgeblieben War. Doch am Dienstag beim Stehend- Schießen hatte er sich wieder gefangen, schoß hier mit 363 Ringen die beste deutsche Leistung heraus und half damit nicht unwesentlich zum Gewinn des zweiten Platzes. Bester Deutscher im Dreistellungskampf war einmal mehr der 24jährige Hans Werner Harbeck(Wiesbaden), der es auf 1138 Ringe brachte und damit in der Einzelwertung unter 120 Schützen an fünfter Stelle rangierte. Die übrigen deutschen Ergebnisse: Bernd Klingner (Bremervörde) 1129 Ringe, Rudolf Sigl(Karls: ruhe) 1129 Ringe, Peter Kohnke(Bremervörde) 1127 und Helmut Schlenker(Karlsruhe) 1109. In der Stehend- Wertung des KR-Schiegens slegte ebenfalls die Sowietunion mit 1835 Rin- gen. Hier gab es für das deutsche Aufgebot den Vierten Platz, wobei Schlenker mit 363 Ringen bester deutscher Einzelschütze War. 1 Die endgültigen Lotteduoten Gewinnklasse 1(6 Gewinnzahlen) 1 Gewinn 2 500 000,— Mark, Gewinnklasse 2 6 Gewinnzahlen und Zusatzzahl) 19 Gewinne zu 95 720,05 Mark, Gewinn- klasse 2(5 Gewinnzahlen) 462 Gewinne zu 4637.5 Mark, Gewinnklasse 3(4 Gewinnzahlen) 27 200 Ge- winne zu 82,.— Mark, Gewinnklasse 4(63 Gewinn- zahlen) 542 229 Gewinne zu 4,10 Mark(ohne Gewähr). Endgültige Totoquoten Zwölfer wette: 1. Rang: 10 Gewinner mit je 21 494,95 DM; 2. Rang: 228 Gewinner mit je 942775 DM; 3. Rang: 2948 Gewinner mit je 72, PM. Zeh- nerwette: 1. Rang: 12 Gewinner mit je 5256,50 DM. 2. Rang: 369 Gewinner mit je 171, DM; 3. Rang: 3823 Gewinner mit je 16,0 DM. Achter wette. 1. Rang: 7 Gewinner mit je 2136,45 DM; 2, Rang:? 571 Jewinner mit je 26,15 DM. — — Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein des WB-Totos und WB.Lottos bei, den wir der die Vorführung zeugabsprunges durch eine alpine besonderen Beachtung unserer Leser empfehlen.