Nr. 136 Neckar-Bote (2. Blatt) Mittwoch, 27. August 1958 Kultur d Leo Blech gestorben „Der letzte echte Generalmusik direktor“ Ein Dirigent von Weltruf Im 87. Lebensjahr starb in der Nacht zum Montag Generalmusikdirektor Prof. Leo Blech, der Senior der deutschen Kapellmeister, in seiner Wohnung im Berliner Hansaviertel an Herzschwäche. Mit ihm verliert die Welt einen Sroßen Repräsentanten einer reichen Epoche deutscher Musikkultur. Wie kein anderer War Blech mit der deutschen Musiktradition ver- bunden. Als Vierjähriger spielte er Ferdinand Hiller in Köln vor, der einst selbst noch Beet- hoven vorgespielt und Goethe die Hand ge- drückt hatte. Seine Lehrmeister Waren Bar- giel, der Stiefbruder Clara Schumanns, und Humperdinck. Professor Blech, der 1871 in Aachen gebo- ren ist, wurde 1906 von Richard Strauß als Nachfolger Karl Mucks an die Königliche Oper in Berlin berufen. Von 1913 bis 1937 War er dort Generalmusikdirektor, der letzte„echte“ Generalmusikdirektor, wie er selbst von sich voller Stolz sagte. Der Titel wurde den kö niglich- preußischen Hofkapellmeistern ver- liehen. Spontini war 1820 der erste, dann folg- ten Mendelssohn, Meyerbeer, Richard Strauß, Karl Muck und schließlich als letzter Leo Blech. 31 Jahre wirkte er in Berlin und ver- schaffte dem Musikleben der Stadt Weltrang. 2600 mal ging der Vorhang im Berliner Opern- haus hoch, während er vor dem Dirigentenpult stand. Aus Berlin vertrieben ihn 1937 die Natio- nalsozialis Zuerst ging er nach Riga, wo er bis 1941 Dirigent an der D ionaloper war. Von 1941 bis 1949 wirkte er dann als Hof- kapellmeister an der königlichen Oper in Stockholm. Im Jahre 1949 folgte er dem Ruf Tietjens nach Berlin und nahm seine Tätig- keit als Dirigent an der Städtischen Oper wie der auf. 1954 trat er nach einer letzten Einstu- dierung der„Zauberflöte“ in de and. Er erhielt 1953 das Bundesverdienstkreuz und 1956 das Große Verdienstkreuz mit Stern. Blech hat auch im Ausland als Dirigent und Interpret Was„ Verdis und vor allem Bi- zets Viel Anerkennung gefunden. Auch als Komponist ist Blech bekannt geworden. Von seinen Werken sind zu erwähnen: der ko- mische Einakter„Das war ich“ Dresden 15 Münchens Nationaltheater wird aufgebaut Unser Bild zeigt einen Blic duf die Fassade des National- Theaters am Madæ-Josephs-Platz, die als erster Sebdudetei; bereits zur 800 Jau Feier Münchens wiederhergerichtet wurde dürfnis Wirtſchaftliches Die Banken sprechen von„Geldschwemme“ Starker Rückgang auch des Zinsgefüges Innerhalb eines Jahres hat sich die Lage am Westdeutschen Geld- und Kapitalmarkt so grund- stürzend geändert, daß unsere Großbanken heute bereits Ausschau halten, ob und wo sie im Aus- land nutzbringende Anlagen für Kurzfristige deut- sche Gelder finden können. Am westdeutschen Geldmarkt spricht man in diesem Zusammenhang bereits von einer„Geldschwemme“, die dazu Zwinge, sogenanntes Tagesgeld bereits wesentlich unter dem Diskontsatz der Deutschen Bundesbank anzubieten. Für längerfristiges Geld bestehe am Geldmarkt zu einigermaßen rentablen Sätzen ohne- hin kaum eine Nachfrage. Nicht wesentlich anders beginnt die Entwicklung sich auch bereits am Kapitalmarkt abzuzeichnen. Hier haben wir im Verlauf der letzten zwölf Mo- nate erlebt, daß die durchschnittliche Verzinsung von Pfandbriefen, Kommunalschuldverschreibun- gen, Industrieobligationen usw. um runde zwei Prozent, d. h. von 7,5 bis 8 Prozent auf nunmehr 5,5 bis 6 Prozent gesunken ist. Unsere Pfandbrief- institute tasten zum Zwecke der E Pitalaufnahme für den Wohnungsbau den Markt bereits mit der Ausgabe von 5, 5prozentigen Pfandbriefen bei einem Ausgabekurs von etwas 95 Ab, während 6prozentige Werte teilweise den Parikurs erreicht Haben. Es zeigt sich jedoch auch hier eine starke Zu- rückhaltung der Kreditnehmer in der Aufnahme von längfristigem Kapital, sei es, weil man in ab- sehbarer Zeit noch günstiger anzukommen hofft, sei es, daß angesichts der anhaltend hohen Selbst- finanzierung in der Industrie ein dringendes Be- zur Aufnahme langfristiger Fremdmittel Überhaupt nicht besteht. Selbstverständlich Wirkt auch die Tatsache, daß der Bundesfinanzminister, entgegen seinen früheren Ankündigungen in die- sem Jahr nicht mehr mit einer langfr gen Bun- desanleihe herauskommen will, zinsdrückend am Kapitalmarkt. Letzterer weist daher zur Zeit ein- deutig die Verfassung eines„Käufermarktes“ Auf. Damit hat die Deutsche Bundesbank durch ihre konsequente Diskontpolitik das erste Ziel erreicht, Welches sich Präsident Blessing bei seiner Amts- übernahme Ende des vorigen Jahres gesteckt Hatte, nämlich eine allgemeine und durchgreifende Senkung des binnendeutschen Zinsniveaus. Ziel dieser Zinssenkung war, zunächst die Produktive Wirtschaft von den bislang hohen Kreditkosten zu entlasten und gleichzeitig auch die Ausgabe von Bundesanleihen zu einem erträglichen Zinssatz vorzubereiten. Darüber hinaus wollte die Noten- bank unseren Großbanken eine verstärkte Geld- und Kapitalanlage im Ausland schmackhaft ma- chen. Allerdings erweist sich, daß Sute, das heißt sichere Anlagen, im Ausland auch nur schwer zu finden sind. Dr. R. Saison der Zweiradindustrie beendet Verlauf nicht so gut wie erwartet Die diesjährige Saison in der Zweiradindustrie, deren Verlauf bei den meisten Firmen nicht den Erwartungen entsprochen haben dürfte, ist jetzt so gut wie zu Ende gangen. Wie aus der anstalt für Arbeitsvermittlung und Ar- ersicherung nahestehenden Kreisen verlautet, haben die Unternehmen der Zweirad industrie der Bundesrepublik jetzt die für die Saisonarbeit befristet aufgenommenen Arbeits- kräfte wieder freigestellt, soweit sie nicht be- reits in den Vormonaten unter dem Einfluß der rückläufigen Konjunktur entlassen worden was ren. Preisdruck in weiten Bereichen Lagebericht der IHK Dortmund Als Folge der Konjunkturentwicklung stehen die Preise gegenwärtig in weiten Bereichen der Wirtschaft unter einem Druck, dem sie in vielen Fällen nicht standhalten könnten, erklärt die IHR Dortmund in ihrem neuesten Lagebericht. Infolgedessen hätten die Preise im Handel be- reits fast überall nachgegeben, Lediglich der Lebensmittelhandel bilde hier eine Ausnahme. Bei den Lebensmitteln sei bisher kaum eine Entlastung eingetreten, weil die Marktpolitik in der Bundesrepublik verhindere, daß das gün- stige Angebot zahlreicher land wirtschaftlicher Erzeugnisse des Auslandes dem deutschen Ver- braucher zugutekommen kann. „ 1 1 1 Keine industrielle Konzentration? Sicherung der mittelständischen Unternehmen Man entsinnt sich der Auseinandersetzungen über die Gefahr der industriellen Konzentration in der Bundesrepublik, die von der Arbeitsge- meinschaft selbständiger Unternehmer in Gang gebracht worden sind und die ihre Wellen bis in den Bundesverband der Deutschen Industrie hinein geschlagen haben. Der BDI hat sich dar- aAufhin der Frage der Erhaltung und Sicherung der mittelständischen Unternehmen besonders Angenommen; es ist ihm wohl zuzuschreiben, wenn in der letzten Zeit beispielsweise die Kre- ditanstalt für Wiederaufbau und der ERP-Fonds besondere begünstigte Kreditkontingente für mittelständische Industriebetriebe zur Verfügung gestellt haben. 1 In diesem Zusammenhang ist das Ergebnis einer Untersuchung interessant, die vom dem BDI nahestehenden Deutschen Indus institut in Köln durchgeführt worden ist. Sie hatte ganz offensichtlich den Zweck, konkretere Unterlagen Frage zu als bisher für die Beurteilung der liefern, ob in der Tat von einer Konzentration in der Ustrie zu mittelständischen Unternehmen ges! den kann. Nach Au assung des dustrieinstituts er aus er Unter- suchung, daß bisher nur in Sieben Industriebran- chen eine echte Konzentration vermutet werden könne. Dazu gehören in erster Linie die Edel- steinindustrie, bei welcher die Zahl der Betriebe seit 1952 von 1187 auf 476 zurückgegangen ist, und ferner die tabakverarbeitende Industrie. Bei der letzteren sei das Sterben der kleinen Betriebe auf strukturelle Veränderungen, Wand- lung des Verbrauchergeschmacks und teilweise auch auf die Folgen der starken Technisierung des Fertigungsprozesses zurückzuführen. Bei der Schmuckindustrie werden vermutlich auch die teilweise fehlgeschlagenen Versuche der ersten Nachkriegsjahre eine Rolle spielen, Vertriebenen- unternehmen neu aufzubauen, die sich dann doch nicht zu halten vermochten. nen In- Im übrigen erkennt das Deutsche Industrie- institut eine Tendenz zur Konzentration nur noch für den Fahrzeugbau— besser gesagt wohl die Zweiradindustrie— und für die Schühindu- strie an. Bei allen übrigen Industriezweigen, in denen ein Trend zur Konzentration vermutet werde, handle es sich bisher nur um die nor- malen Folgen einer bis 1957 vorangegangenen Starken Expansion. Häufig sei im Zuge der Ver- änderungen übrigens die Zahl der Kleinen Mit- telbetriebe mit 50 bis 149 Beschäftigten stärker Sewachsen, als die Zahl der eigentlichen Klein- betriebe zurückgegangen sei. Man könne hier Also allenfalls von einer Tendenz zur Betriebs- Vergrößerung, aber nicht zur Unternehmenskon- zentration sprechen. Ganz allgemein hätten sich in den Jahren zwischen 1952 und 1957 die Klein- und Mittelbetriebe durchaus zu behaupten ver- mocht. R. Teure Zigaretten weniger gefragt Filterzigarette steuert auf 30 Prozent des Gesamtabsatzes Der Zigaretténverbrauch in der Bundesrepu- blik und Westberlin ist im ersten Halbjahr 1958 Weiter gestiegen. Nach Angaben des Verbandes der Zigarettenindustrie sind in der Berichtszeit 28,7 Milliarden Zigaretten hergestellt gegenüber 26,6 Milliarden in der gleichen Vor- jahresperiode Die Filter zigarette hat ihren Konsumanteil nach den Feststellungen des Verbandes weiter erhöhen können. Während sie am Gesamtabsatz 1957 noch mit 38,4 Prozent beteiligt War, ist der Anteil bis Mitte 1958 bereits auf 48,3 Prozent gestiegen. Da die Nachfrage sich von Monat zu Monat weiter erhöht, wird damit gerechnet, daß bis Ende dieses Jahres 50 Prozent der Gesamt- Produktion auf die Filterzigarette entfallen. In einigen Gebieten wie in Berlin und Bayern ver- fügt sie bereits jetzt über einen Marktanteil von fast 70 Prozent. Dagegen ist der Konsum der reinen Orient- Zigaretten weiter zurückgegangen und liegt ge- genwärtig bei knapp 13 Prozent des Gesamt- Verbrauchs gegenüber mehr als 15 Prozent im Vergangenen Jahr. Langsam aber ständig wachse Auch der Anteil der sogenannten„schwarzen Zi- garette“, die zu 50 Prozent deutschen Tabak ent- hält und zur Zeit über einen Marktanteil von ungefähr drei Prozent verfügt. Bemerkenswert ist, daß der Anteil der teuren Zigaretten in Preislagen von 10 Pf und mehr am Gesamtabsatz seit längerer Zeit rückläufig ist. Während noch 1957 insgesamt 15,3 Prozent des Verkaufs auf diese Preislagen entfielen, sind es nach Angaben des Verbands gegenwärtig nur noch 13.9 Prozent. worden Daimler schafft neue Basis in den USA Zur weiteren Intensivierung ihrer Verkaufs- und Kundendienst-Organisation in den Vereinigten Staaten hat die Daimler-Benz Ad, Stuttgart-Uun- tertürkheim, mit der Studebaker-Packard Corp. vereinbart, daß die Vertriebsrechte auf eine von der Studebaker-Packard gegründete und ihr al- lein gehörende Tochterg sellschaft, die Mercedes- Benz Sales Ine. übergehen. Die Mercedes-Benz Sales Ine. wird n ausschließlich mit dem Ver- trieb und dem Kundendienst der Mercedes-Benz Personenkraftwagen und Lastkraftwagen pelas sen. ö 4 1 Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 25. 8. Auftrieb: Schafe 6. jen A 110 75-83, A 112120, B 107/114, Kälber Sklf 190—200, A 17 5, B 160—170, C 150-158, D bis 140, Schweine A nicht notiert, BI 127—134, B2 128—139, S 127-140, D 125—140, E 120138, G1 116—123, G2 1104 bis 115, Lämmer und Hammel A 90-91. Marktver- lauf: Großvieh langsam in allen Gattungen, Uber⸗ stand. Kälber mittel, geräumt. Schweine langsam, Uberstand. ee AA nlcrcf- Das Wichtigste: der Boden Die Fruchtbarkeit des Bodens steht und fällt mit der Nährstoffversorgung. Die guten Ern- ten der letzten Jahre dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, daß insbesondere die Phos- Phatbilanz des Bodens negativ ist: durch die Ernten wird dem Boden immer mehr Phos- Phorsäure entzogen, als ihm zugeführt wird. Die biologische Belebung läßt den Boden von seinem ängstlich gehüteten Schatz an Nähr- ken mehr preisgeben als erwartet werden kann. In feuchten Lagen beeinflussen trockene Jahre die Bodenstruktur günstig und machen dadurch neue Weideplätze für die Pflanzen- Wurzeln frei. Der Nachholbedarf an Pflanzennährstoffen ist außerordentlich grog. Bei den derzeitigen Düngerpreisen sollte er nicht nur gedeckt, son- dern darüber hinaus ein Nährstoffvorrat im Boden angelegt werden. Böden mit reicher Nährstoffweide nutzen jedes Wetter aus und lassen den Landwirt auch ungünstige Jahre besser überstehen. Mit Phosphorsäure läßt der Boden sich anreichern, ohne daß Nährstoff- Verluste zu befürchten wären, Die Phosphor- Säure ist im Boden Wenig beweglich, die Phos- Phatdüngung an keine Zeit gebunden. Die Phosphate sorgen im Boden für beständige Krümel, verbessern also die Bodenstruktur. Die Wirkung der Phosphatdüngung wird auf dem Acker durch Einarbeiten, auf dem Grün- land durch gelegentliche Humuszufuhr und Erhaltung der Gare verbessert. Die Anlage eines Nährstoffvorrates auf Acker und Grünland ist allen anderen Be- triebsausgaben Voranzustellen. Wer erst gut düngt und dann gut erntet, kann sich später Andere notwendige Einkäufe leisten. Wer aber erst anderes kauft und darüber die Düngung vernachlässigt, wird später nicht immer wis- Sen, wie er das Gekaufte nutzen Soll, weil ihm die Ernten fehlen. Wer durch reichliche Dün- Sung mit Thomasphosphat in der Krume von Acker und Grünland eine Fettweide für seine Pflanzen geschaffen hat, wird bald merken, Wie Wertvoll diese auf lange Sicht ist! Der niedrigere Preis auf Grund des Grünen Plans und die weitere Verbilligung für Tho- masphosphat lassen eine Vorratsdüngung ge- rade jetzt besonders günstig erscheinen. Die Höhe der Phosphatdüngung richtet sich nach dem Phosphatzustand des Bodens; als Durch- schnittsgaben gelten 90 kg/ha PeOs, entspre- chend 6 dz/ha Thomasphosphat. Ein Nähr- stoftvorrat im Boden bildet sich erst bei höhe- ren Gaben. Dann aber wirkt die Düngung mit Thomasphosphat wie eine Sparkasse: sie sichert die Fruchtbarkeit des Bodens und da- mit den Erfolg des ganzen Betriebes! ehretdrin des(heſs 8 Dc. e o n ⏑⏑ n ν e, Copyright by Dukaspress, Hamburg, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden. (30. Fortsetzung) Aber dann trat ein Ereignis ein, das ihr ein- deutig klarmachte, daß sie damit einer Selbst- täuschung zum Opfer gefallen war. Als Robin ines Morgens mit ihr ins Büro fuhr, sagte er plötzlich ganz einfach und ohne jede Vorbereitung: „Uebrigens, David hat gestern abend tele- Sraphiert. Er will übers Wochenende herkom- men. Mengen kommt er.“. Ihr war, als würde sie in eiskaltes Wasser getaucht. Schock, Aufregung, leise Angst. Und unwillkürlich schnappte sie nach Luft. „David kommt? Warum?“ „Reine Ahnung. Vermutlich um Daphne zu sehen.“ „Ach ja. Ja, natürlich.“ Um Daphne au sehen. Selbstverständlich. Und sie hatte geglaubt, vielleicht sogar ge- hofft, Daphne bedeute ihm in Wirklichkeit nicht viel. Und auch ihre Hoffnung, ihre Gefühle für David überwunden zu haben, erwies sich als trügerisch. Aber alles trat jetzt vor der Tatsache zu- rück, daß er morgen kam und sie ihn wieder- sehen würde. 5 Das heißt. wenn sie Glück hatte, würde sie ihn wiedersehen. Vielleicht würde sie ihn gar nicht sehen! Sie selbst konnte eine Gelegenheit nicht her- beiführen, Sie war über das Alter hinaus, wo man wie ein theaterbegeistertes Schulmädchen vor Haustüren herumstreichen konnte, um einen Blick des Angebeteten zu erhaschen. Wenn Robin oder Daphne nicht eingriffen, stand ihr ein furchtbares Wochenende bevor. David würde keine Meile von ihr entfernt sein und dennoch so unerreichbar für sie, als wäre er in London. „Wird er länger als Samstag und Sonntag bleiben?“ Jeder zusätzliche Tag erhöhte die Chance, ihm zu begegnen. „Ich glaube kaum. Im Telegramm spricht er nur vom Wochenende. Nach der langen Ab- Wesenheit mag sich allerhand Arbeit für ihn angehäuft haben.“ „Das ist begreiflich. Es wundert mich obne- hin, daß er nach so relativ kurzer Zeit wieder herkommt.“ „Ehrlich gesagt, mich auch. Es wäre ein- facher gewesen, Daphne wäre nach London gefahren. Mir scheint, da steckt noch etwas an- deres dahinter als nur Sehnsucht nach der Braut.“ „Etwas anderes? Wes meinen Sie?“ Sie konnte die Erregung in ihrer Stimme nicht ganz unterdrücken. „Oh, ich weiß nicht.“ Er sah sie leicht ver- Wundert an.„Vermutlich etwas Geschäft- liches. Vielleicht etwas, was mit der Heirat zu- sammenhängt.“ „Hoffentlich kann ich ihn auch einmal kurz begrüßen. Ich hätte gern gehört, was es im Büro Neues gibt.“ Das war das Asußerste, was sie zu sagen wagte. „Ob, ich denke schon, daß Sie ihn sehen wer- den“, sagte Robin leichthin.„Es sei denn, sie nehmen sich etwas Besonderes vor.“ Den nächsten Tag verbrachte sie zwischen fleberhafter Hoffnung und verzweifelter Nie- dergeschlagenheit. Trotz des strahlenden Son- nenscheins blieb sie im Hause, um ja daheim zu sein, falls er doch einmal vorbeikommen Sollte. Aber es war schwierig, sich zu beschäf- tigen, und als es Zeit war, Tee zu trinken, hielt sie es in ihrem Zimmer nicht mehr aus und ging zu Frau Thurber hinunter. Frau Thurber freute sich immer und fühlte sich geschmeichelt, wenn Anne ihre Gesell- schaft suchte, aber diesmal hatte sie kaum Ge- legenheit, die erhoffte Plauderstunde mit Anme zu genießen. Denn schon nach wenigen Minuten ertönte Fräulein Haskins vertrautes, langgezogenes„Huhu!“ und danach ihre laute Stimme am rückwärtigen Fenster: f „Sie werden am Telephon verlangt!“ 9 „Ich?“ fragte Frau Thurber erschrocken. Sie hatte vor dem Telephon noch größere Angst als vor der Polizei. „Nein“, beruhigte „Fräulein Hemming.“ Aber Anne war gar nicht mehr im Zimmer. Sie kam im gleichen Augenblick durch die Hintertür gerannt. „Hallo!“ Ihre Stimme klang Anne selbst 80 fremd, daß sie gar nicht erstaunt war, als Robin, zu ihrer grenzenlosen Enttäuschung war es Ro- bin, am anderen Ende der Leitung fragte: „Sind Sie es, Anne?“ „Jad, natürlich.“ „Ihre Stimme tönte so anders., Aber jetzt er- kenne ich sie wieder. Sind Sie heute abend frei, Anne? Könnten Sie zum Nachtessen zu uns kommen?“ a Anne war es, als öffnete sich der Himmel. „Ja, selbstverständlich, ich komme gern.“ „Gut. Kommen Sie, sobald Sie können. Da- vid legt besonderen Wert auf Ihre Anwesen heit.“ „Wie reizend von ihm!“ Sie fand ihre Worte unerträglich gezwungen und gespreizt. „Aus irgendeinem Grunde will er uns alle zusammen haben, Ich glaube, er hat etwas über den verwünschten Brief herausgefun- den.“ „Welchen? Ach, den an Firth& Farraday?“ 7 „Was hat er herausgefunden, Robin?“ „Er will nichts verraten. Er läuft herum wie Sherlock Holmes im letzten Kapitel. Er will erst sprechen, wenn Sie da sind. Also kommen Sie bald!“ Anne legte langsam den Hörer auf und Stand, in Nachdenken versunken, in Fräulein Haskins kleinem, mit Möbeln vollgestopften Wohnzimmer. g Irgend etwas über den unheilvollen Brief War herausgekommen, Etwas, was wichtig ge- nug war, daß David auf ihre Anwesenheit Wert legte. Sie wußte nicht, ob sie sich darüber freuen oder davor Angst haben sollte. sie Fräulein Haskin, David wünschte sie in Villa Waldheim. Aber das Glück, das bei diesem Gedanken in ihr aufsteigen wollte, wurde plötzlich durch eine beklemmende Furcht erstickt. Wenn der Brief nun doch durch ihre Schuld verlorengegangen War und er ihr vor allen anderen eine Lektion erteilen wollte? Sie sah David auf einmal in seiner schlimm sten, unzugänglichsten Stimmung, als der dik- tatorische, gereizte Herr Jerome, der sie da- mals so empört hatte und der einer 80 grau- samen Form der Bestrafung ohne weiteres fähig schien. Aber dann rief sie sich ins Gedächtnis zu- rück, wieviel sich inzwischen geändert hatte, Wie verständnisvoll und nachsichtig er gewor- den War. David. der sie gedrängt, seine Privat- Sekretärin zu werden und ihr das wunder- Volle Geschenk geschickt hatte, würde sie eher schützen als beschämen. Mit diesen tröstlichen Gedanken raffte sie sich auf, tat die neugierigen Fragen Fräulein Haskins mit einigen freundlichen, nichtssagen- den Worten ab, kehrte zu Frau Thurber zu- rück, teilte ihr mit, daß sie bei den Eskins zum Essen eingeladen sei, und begab sich in ihr Zimmer, um sich umzuziehen. Sie hatte damit gerechnet, zur Villa Wald- heim laufen zu müssen. Aber als sie sich ge- rade von Frau Thurber verabschiedete, er- tönte vor dem Hause dreimal Robins Auto- hupe, das übliche Zeichen, daß er auf sie war- tete. Sie lief rasch hinaus, wobei ihr jedoch nicht entging, daß sich an Fräulein Haskins Wohn- zimmerfenster die Gardine leicht bewegte, als spähte jemand verstohlen hinaus, um zu sehen, Wer Fräulein Hemming abholen kam. „Ach Robin, ich bin so froh!“ rief Anne, als Sie sich neben ihm in den Sitz fallen ließ. „Ueber die Einladung oder über die Sache mit dem Brief?“ fragte er neckend. „Ueber beides. Ich habe mich darauf gefreut, Herrn Jerome wiederzusehen, und natürlich bin ich sehr gespannt, wie sich das Geheimnis dieses Briefes gelöst hat.“ a (Fortsetzung folgt) Keine Hiſte für den„Schiefen Turm“? Aufregung in Pisa- Dem Retter winkt Ruhm und Geld Stadtväter von Pisa und einige Gesché hen Stadt wachen n Die raufen sich die ktsleute jener tos- schweißgebadet den und die größte Attraktion ssen, und die letzte Messung er- seine Spitze 4556 Millime dem Punkt entfernt ist, an den sie e ge- hört. Die Zahl als solche besagt ar Wenig. Vergleicht man sie aber mit der des Vergangenen Jahres, dann ergil Turm h neuerdings schne verheißt nichts Gutes. Monaten immer nur ein Aber wich der Tur 1,5 Millimeter we Sollte die Neigun steigen, dann wären die Tage di gen Bauwerks gezählt. Zeit um ntalen ab. t weiter an- Ses einmali- Die Fremdenführer, die im Le 2 Deutsch, Französisch aben, sehen schon den ken, an dem sie sich chäftigung umsehen Men sie den Fremden h einer 5 ep Vorläufig erzä 1 noch ihre alten einstudierten Geschichten, wo- bei sie allerdings nicht vergessen, die neuesten HLessungsergebnisse hinzuzufügen und zu be- merken, daß man die Gelegenheit zur Be- Steigung unbedingt wahrnehmen müsse, weil niemand wisse, wie lange der Turm noch ste- hen werde. Ueberängstliche, die auf Grund der alarmie- renden Nachrichten Bedenken haben, den Auf- stieg zu wagen, werden darauf hingewiesen, daß laut baupolizeilichem Befund keine un- 5 Bequemer und schneller du mittelbare Gefahr bestünde. Dennoch läßt es sich nicht verheimlichen, daß neuerdings zwar mehr Touristen nach Pisa kommen, daß aber Weniger von ihnen den Turm be Die Reaktion der Budenb Nachbarschaft dieses Bauwerks is schiedlich. Die einen erwarten ein Geschäft, weil K. f r in der unter- bess kalkulieren, da jeder Italienreisende unbedingt — vielleicht letzten Turm werfen wolle und bei diese natürlich Andenken ein! deren wieder disponiere nicht auf vollen Lagern sitz noch — Blick auf den s da sie wollen. Inzwischen aber Wortlichen Dienstste tun könne, um das Wah erhalten. Das Amt f erließ einen Aufruf an Welt. Sie wurden um V den Turm retten könn e 96 18 1 Sebeten, die In dem Brandbrief bieß es, dag man nur an Praktischen Maßnahmen i bessiert sei. Ze mentspritzen, wie sie einmal als Rettung vor- geschlagen worden seien, seien da der Purm auf einer weichen Tons stünde. e liegen, int es t aussichts eres Fundamente der zu ve ern. mmaßhnahmen, die teilweise als das Ei des Kolumbus gefeiert Wurden, haben sich als nutzlos erwiesen. Sollte der schiefe Turm sich noch schneller igen als bisher, dann wird kaum etwas an- bleiben, als ihn Stein für Stein ab- und ihn auf einem festen Funda- 1 ö N die Lo Das Düsen-Zeitalter hat den Propeller noch nicht abgeschrieben Eine neue Epoche der Luftschif fahrt hat begon- nen. Der Düsenantrieb tritt seinen Siegeszug an. Auch der zivile Luftver- kehr konnte sich den Er- rungenschaften der Tech- nik nicht verschließen, Den Düsenflugzeugen dürfte in wenigen Jah- ren vollends der Himmel gehören. Hohe Geschwin- digkeiten sind der größte Trumpf der Düsenflug- zeuge. Ist somit der be- Währte Propeller als An- trieb eines Flugzeuges zum Tode verurteilt? Schließlich besaß der treue Begleiter aus den Pioniertagen der Flug- geschichte zweifellos sei- nen Wert. gewohnten ine vom eit einer Di Aber die Technik hat hier wieder einmal einen goldenen Mittelweg ge- schaffen. So konstruier- ten die Allison-Werke in Indianapolis ein Triebwerk, in dem die Vorteile des Düsen- Antriebs, nämlich größere Geschwindigkeit und höhere Steigfähigkeit, mit den Vorzügen des Propellerantriebs, zum Beispiel Bequemlich- keit und eine kürzere Rollbahn, miteinander verschmolzen sind. Und wie bei der Taufe des kombinierten Antriebssystems die nüchterne Zweckmäßigkeit der Technik Pate stand, so nüchtern und künstlich geschaffen klingt das dafür neugeprägte Wort:„Turboprop“, Dieser Begriff soll verdeutlichen, daß man hier Pro- Peller und Düsen zusammen verwendet. Bei der ersten Propeller-Turbinen-Maschine vom Typ Lockheed„Electra“ finden sich vier Allison-Aeroproducts-Propeller mit jeweils Vier Blättern, die statt des sonst üblichen Kol- 35 An KR D„Electra“, dennoch err von Propellern die Loc ed die Geschwin- Gehei 8 1 Allison Her- und Düsenantrieb. Das benmotors von Verbrennungsturbinen ange- trieben werden, Damit erreicht man eine Ge- schwindigkeit von rund 750 Stundenkilometer, Während der Propeller eine günstigere Raum- auUsnutzung und eine e Wirtschaftlich keit mit sich bringt. Sröger Auf kürzeren Strecken, wie sie häufig in Europa zu finden sind, besitzt die Turbinen- Propeller-Maschine einen gewichtigen Vorteil, da sie sämtliche Flugplätze benutzen kann, ohne daß die für Düsenflugzeuge notwendige Erweiterung der Bahnen notwendig wird. Bei etlichen Testversuchen lag die Start- und Lan- debahn der„Electra“ sogar unter dreihundert Meter! Vierzehn Luftfahrtgesellschaften der fünf Kontinente haben bereits rund 160 Ma- schinen dieses Typs bestellt. ment schief wieder aufzubauen, denn auf den 1 en Turm möchte Pisa nicht verzichten. heute noch lotrecht, dann wäre er s aber gelänge, den Turm so zu er- 1e er heute ist, der könnte neben ger von Pisa ernannt zu werden. Während die Stadtväter und viele Geschäfts- leute sich die Köpfe zerbrechen, was zu tun sei, kommen jeden Tag Tausende von Fremden nach Pisa. Auf der großen Wiese unter dem Turm, der so sehr die Gemüter erregt, spielen Ball, lassen sich die Touristen fotogra- liegen ein paar Soldaten, die gerade gang haben, in der Sonne. Der Turm wurde 1174 begonnen und in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts vollendet. Er von außer gewöhnlicher Schönheit, Aber nicht so hoch, daß er sich mit den höch- sten Bauwerken Europas messen könnte. Sei- nen Ruhm verdankt er letzten Endes der Nach- sigkeit seiner Baumeister, die sich nicht die he machten, den Grund, auf dem sie ihn er- richteten, auf seine Tragfähigkeit hin zu un- tersuchen. 1. Auf Bestellung erhalten Sis ei Wie lange noch wird der Schiefe Turm das Wahrzeichen Pisas sein? Bisher sieht man keine Möglichkeit, sein riskantes Bestreben, sich weiter au neigen, aufzuhalten. „„ nen Klopigeist Amerikanische Fabrik produziert alle Arten von Gespenstern Waren Sie schon einmal bei einer spiritisti- schen Sitzung? Mit Tischrücken und Stimmen aus dem Jenseits? Oder haben Sie vielleicht sogar schon in einem alten Schloß übernach- tet, in dem es allnächtlich programmgemag spukt? 5 Dann werden Sie, je nach Ihrer persön- en Einstellung zum Okkultismus, entweder it Enttäuschung oder mit Genugtuung er- fahren, daß solche„übernatürlichen Erschei- Werde lumbus, gte der Welt, die sich in Co- Hauptstadt des amerikanischen 1 121 2 Staates Ohio befindet, beliefert Tausende von Kunden in allen fünf Erdteilen; ihr Versand- katalog enthält eine reiche Auswahl an„Spiri- tistischen Artikeln“ vom einfachen Klopfgeist betrieb bis zum elektronisch gesteuer- abendfüllenden Programm. mit Hane ten, „Robert A. Nelson, ein älterer r mit viel Menschenkenntnis und Humor, izierte sein erstes Gespenst mit neun Jah- us einem Bettlaken, um einem stärkeren Sen aus der Nachbarschaft Angst Es gelang ihm so gut, daß er von Kameraden„Bestellungen“ bekam, Ausführung ihm ein ansehnliches Ta- eid einbrachte. Daraus entstand später das Unternehmen, das ihn zum reichen Manne machte. einzujagen. Die wichtigsten Rohstoffe dieser Gespen- i auher der menschlichen Leicht- 8 II, Papiermaché und Leucht- amit wẽerden schwebende Geisterköpfe, Nichts auftauchende Hände und an- 5 Aterialisationen“ hergestellt. Lebens- e„Astralleiber“ erscheinen und ver- winden mit Hilfe sinnreicher Mechanismen, rend Schallplatten und Tonbänder die 8e nschten„Stimmen aus dem Jenseits“ er- tönen lassen. Seine Stammkundschaft besteht in der Aptsache aus„Medien“, die spiritistische Sitzungen gegen Eintrittsgeld veranstalten und für ein Sonderhonorar den gewünschten Geist eines verstorbenen Verwandten oder mer Historischen Persönlichkeit heraufbe- Wören. Nelson gewinnt sie durch recht ori- zinelle und überzeugende Verkaufsmethoden: So kam er einmal zu einem bekannten New Vorker Medium, einer älteren Dame, die die Wohnung eines hingerichteten Raubmörders gemietet hatte und für ein angemessenes Ho- norar angeblid mit dessen Geist e und lausch e etwas schüchternen Rlopftönen Plötzlich Zen Hause Und aus allen Ri ngen dröhnend zu klop- fen— und das! einem lauten in Ohnmacht.„Das war er nicht“ mit zitternder Stimme, als sie wieder „Gewi viderte Nel n Klopfgeist„Klei- rktem Echo, zum Ein- on 4 Dollar 95. Erfolg nst Geld zuri Mit einem verließ er das erschrockene 1 treue Staramkundin wurde. Aufschrei te 11 in ire und sogar auch würdige eng? lische Lords, die ihre Schlösser mit standes gemäßen Gespenstern ausstatten wollen. Um ihnen darin nicht nachzustehen, lassen sich Amerikanische Millionäre manchmal schon beim Bau ihrer Prachtvillen allerlei Klopf Seister, sprechende, heulende und kettenras- selnde Gespenster und andere für Wochenend- Säste eindrucksvolle Spukmaschinen in Wände und Fußböden einbauen. Nelson hält sein Geschäft für„krisenfest“: Je unsicherer die Zeiten sind, desto gröher ist das menschliche Bedürfnis, aus dem Munde Ubernatürlicher Erscheinungen zu hören, was die Zukunft bringen wird.„Die Menschheit“, sagt er,„will das Unglaubliche glauben, ich liefere es ihr in erstklassiger Qualität und zu mäßigen Preisen!“ 8 Vollzugsmeldung nach 40 Jahren „Herr Leutnant, Befehl vom 3. November 1918 ausgeführt!“ meldete der Gleisdorfer Bahnhofsvorsteher Scheifinger dem Eisenbahn- Regierungsrat Lauffer augenzwinkernd à einer Dienstbesprechung und überreichte il eine vergilbte Quittung mit dem Feldpoststeni. Pel aus dem ersten Weltkrieg. Als Schütze hatte 631 Kronen Wehrsold seines Leutnants Lau“ ar bei der Feldpost einzuzahlen Kurz darauf war er in Gefangenschaft geraten und hatte fast 40 Jahre lang die Quittung aufbewahrt, um seine Ehrlichkeit zu beweisen. Jetzt erkannte er auf einer Dienstbesprechung in dem Regierungsrat den früheren Kompaniechef und konnte nach 40 Jahren„Vollzugsmeldung“ erstatten. Ende des redokfionellen Teils Werkfoto: Telefonbau und Normalzeit, Frankfurt am Main den Aufbau der Amtsverbindungen zu benutzen. Der Hörer braucht beim Direktruf erst dann Abgenommen zu werden, wenn der Gerufene durch Abheben seines Hörers automatisch einen Riickruf auslöst. Damit der Chef beim Telefonieren mit seinen direkten Mitarbeitern nicht gezwungen ist, den Hörer ständig in der Hand zu halten, kann eine Freisprecheinrichtung angeschlossen werden. Mit Hilfe dieser Freisprecheinrichtung erfolgt die Verständigung über Tischmikrofon und Lautsprecher, wobei aber auch während des Gespräches jederzeit wieder auf den Hörer um- geschaltet werden kann. Die Erdtaste besitzt eine Doppelfunktion; einmal kann sie bei verschiedenen Nebenstellen anlagen zur Amtseinschaltung benutzt werden, das andere Mal wird sie zur Auslösung der Schnellrufgespräche benötigt. Neuer Schnellrufupparut Der neue Schnellrufapparat der Telefonbau und Normal- zeit, Frankfurt/M., ist ein Tischfernsprecher mit 10 Di- rektruftasten, der bevorzugten Teilnehmern einer Nebenstel- lIenanlage das Fernsprechen er- leichtert. Erfahrungsgemàgß müssen leitende Personen eines Be- triebes im Laufe des Tages oft mit den gleichen Teilnehmern des eigenen Betriebes telefo- nieren. Aus diesen Gründen wurde der Schnellrufapparat geschaf- fen, mit dem 10 der wichtig- sten Teilnehmer der Neben- stellenanlage durch nur einen einzigen Tastendruck erreicht werden können. Die Wähl⸗ scheibe des Apparates ist dann nur noch für die übrigen Teil- nehmer der Anlage bzw. für Eine Hilfe auch für Siel Ein wenig UHU-Line aus der Tube gedrückt, mit Wasser angerührt und auf die Kleidung aufgetragen: das Bügeln geht dann wie„beflügelt“ Das kleine Villinger Wundergerät feiert Jubilſdum Im Villinger Werk wurde der 500 000. KIENZLE-Fahrtschreiber vom Band genommen. Untrennbar verbunden mit diesem unent- behrlichen Hilfsgerät zur Ueberwachung aller Bewegungen jedes Kraftfahrzeugs ist der Gedanke der wirtschaftlichen Fahrweise, der ebenfalls in Villingen geboren, erprobt und von dort aus in die Welt getragen wurde. Dieser Gedanke hat in den letzten drei Jahrzehnten die Entwicklungsarbeiten von Getrieben, Fahr- Werken, Motoren usw. maßgebend beeinflußt. Im Zuge der allgemeinen Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, der Ratio- nalisierung von Fuhrparks und der Be- Weissammlung bei Verkehrsunfällen sind EIENZLH-Fahrtschreiber seit über 30 Jahren bewährte und unentbehrliche Helfer der Kraftfahrt geworden. Urlaub daheim, an der See, in den Bergen? . Immer kann der praktische Telefunken- Phono koffer„Lido“ für 17-em- Schallplatten Ihr Re- gleiter sein. Die exakte Schallplatten wieder- gabe und naturgetreue Klangfülle wird her- all Freude bereiten. Foto: telefunkenbild 124/180, 2½ Qerbetten gui, 2 Beſten- Müller, Abt. 238, Marktredwitz/ R. hören a N 75 Scheilinger an jenem Tag Befehl erhalten, die