2 Nr. 142 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 6. September 1958 Wirtſchaftliches „Weltrangliste“ der Großunternehmen Deutsche Spitzenbetriebe auf mittleren Plätzen Die bekannte amerikanische Zeitschrift„For- tune“ hat vor kurzem wiederum eine Größen- ordnung der bedeutendsten privatwirtschaftlichen Unternehmungen der Welt aufgestellt, die allent- halben großes Interesse ausgelöst hat. Um zu vermeiden, daß im wesentlichen nur amerika- nische Gesellschaften in dieser„Weltrangliste“ aufgeführt werden, hat die Zeitschrift z wei Ranglisten aufgestellt. Im ersten Rang sind nur amerikanische Unternehmen, im zweiten Rang die einhundert größten internationalen Gesell- schaften(ohne US-Unternehmen) aufgeführt. Man müßte ein„Wirtschafts-Quiz“ durchfüh- ren, um zu erfahren, wen die routinierten Quiz- Stars als die größte privatwirtschaftliche Indu- strieunternehmung der Welt ansehen; daneben könnte die Frage gestellt werden, welches das größte Industrieunternehmen in der Bundesre- Publik sein mag! Es wäre ferner wohl interes- sant, welchen Rang die größten westdeutschen Gesellschaften in dieser internationalen Hierar- chie einnehmen. Schon die erste Frage würde vermutlich falsch beantwortet werden, denn in den USA nehmen den ersten Rang nicht etwa der bekannte Olkönig Rockefeller oder der noch bekanntere Automobilkönig Ford ein, sondern die General Motors Corperation. In letzterer sind bekanntlich die führenden Automobilwerke Ford ausgenommen) zusammengeschlossen hre führende Marke ist der Chevrolet). Der letzte Jahresumsatz dieses Giganten betrug runde elf Milliarden Dollars, das sind über die Parität von 4,20 DM je Dollar gerechnet über 46 Mil- liarden DM! Setzen wir neben diesen Goliath zum Ver- gleich den größten Automobilproduzenten der Bundesrepublik, nämlich das Volkswagenwerk. Mit über 41 000 Beschäftigten weist dieser„Da- vid“ einen Jahresumsatz aus, der nur etwa 5 Prozent von General Motors ausmacht; die Beschäftigtenziffer der letzteren beträgt ca. 588 000 Köpfe, also weit mehr als das Zehnfache derjenigen von VW. Aber auch. wenn man die dem Jahresumsatz nach größten westdeutschen Gesellschaften, nämlich Siemens, Krupp und Mannesmann, zum Vergleich heranzieht, so lie- gen ihre Umsätze 1957 knapp unter drei Milliar- den DM und betragen damit noch weit unter einem Zehntel derjenigen der General Motors. In der oben angeführten zweiten Weltrangliste, nämlich der der einhundert größten Gesellschaf- ten der Welt ohne die USA-Firmen, Würden Siemens und Krupp immerhin an neunter und zehnter Stelle rangieren. Doch beschäftigt das Haus Siemens mit 160 000 Köpfen eine Gesamt- belegschaft, die immerhin etwa 27 Prozent von der der General Motors ausmacht. Der Automobilkönig Ford, dessen Name viel- leicht der bekannteste unter allen großen Unter- nehmern der Welt ist, liegt mit einem Jahres- umsatz von nur etwa der Hälfte der General Motors auf der ersten Weltrangliste an vierter Stelle. An zweiter und dritter Stelle rangieren Jahre auf 37 angestiegen. In der Bundesrepu- blik zählt man dagegen immerhin 26 Gesell- schaften mit einem Jahresumsatz von über 1,2 Milliarden DM. Zu diesen gehören 10 Montan- und 2 Bergwerksgesellschaften, ferner je 3 Auto- mobil-, Chemie- und Mineralölunternehmen. 8 8 Heringssaison 1958— Ein Sorgenkind Schlechteste Saison der Nachkriegszeit? Die deutsche Hochseefischerei hat Sorgen. Wenn der Heringsfang im Verlauf der Saison so ge- ring bleibt, wie in den ersten Wochen seit ihrem Beginn im Juli, ist damit zu rechnen, daß die Heringssaison 1958 die schlechteste der Nach- Kriegszeit wird. Die Fischdampfer kehren zur Zeit durchschnittlich nur mit etwa je 2000 Korb Heringen von der Fangreise zurück. Ihre Fisch- räume sind also noch nicht einmal halbvoll. In diesem Sommer sind aber von den Fisch- dampfern und Trawlern im ganzen Monat Juli nur 10 500 Tonnen Heringe angelandet worden. Das sind fast 7000 Tonnen weniger als im Juli des schlechten Heringsjahres 1956. Im August ha- ben bisher nur die Fischlogger wenigstens die gleichen Fänge wie im vergangenen Jahr erzielt. Nur mittlere Pflaumenernte Die Ernteschätzungen bei Pflaumen für das Bundesgebiet versprechen im ganzen nach Mit- teilung des Statistischen Bundesamtes nur eine mittlere Ernte, wenn auch in einigen Gebieten, vor allem in Baden- Württemberg, gute Erträge gemeldet werden. Zwar wird die Pflaumen- ernte voraussichtlich mehr als doppelt so grog wie die sehr geringe Vorjahresernte, sie wird aber den Durchschnitt der letzten sechs Jahre kaum erreichen. Mirabellen, Rénekloden und Aprikosen er- brachten in diesem Jahr nur geringe Erträge. Günstiger wurde dagegen die Pfirsichernte be- urteilt, die das Ergebnis des Vorjahres aber auch nicht ganz e icht. Im ganzen ergeben sich nach den Ernteschätzungen vom August folgende Erntemengen gegenüber dem Vorjahr: Pflaumen und Zwetschgen 284 000 t gegen 131 000 5 Mirabellen und Renekloden 19 000 t gegen 2 000 t, Aprikosen 978 t gegen 1000 t, Pfirsiche 26 000 t gegen 10 000 t, Himbeeren 19 000 t gegen 15 000 t. Rückzug ist auch eine Lösung Fleischerverband tritt aus Marktverband „Vieh und Fleisch“ aus Der deutsche Fleischerverband hat dem Vor- sitzenden des Bundesmerktverbandes Vieh und Fleisch mitgeteilt, daß er seine Mitarbeit im Bundesmarktverband, in dem die Erzeuger und Verarbeiter über alle Fragen der Vieh- und Fleischwirtschaft beraten, bis auf weiteres ein- stellen wird. Der Fleischerverband begründet diesen Schritt mit der„unwahren und irrefüh- renden“ Behauptung des Bauernverbandes, das Fleischerhandwerk habe die Aktion„Schweine- berg“ zu einer Spannenausweitung ausgenutzt und dadurch einen Mehrgewinn von 125 Mill. DM erzielt. Durch dieses Verhalten sehe sich der Fleischerverband veranlaßt, seine Mitglied- schaft im Bundesmarktverband Vieh und Fleisch Weniger Kühe— mehr Milch Die leistungssteigernden Maßnahmen der Land- wirtschaft machen sich auch bei der Milcherzeu- gung bemerkbar. Im Wirtschaftsjahr 1957/58 stieg die Milcherzeugung auf 17,7 Millionen Tonnen gegen 16,92 im vorhergehenden Jahr. Diese künfprozentige Steigerung wurde erreicht. obwohl der Bestand an Milchkühen um 0,7 Pro- zent zurückging. Die durchschnittliche Milchlei- stung je Kuh stieg, wie das Bundesernährungs- ministerium am Montag mitteilte, in den glei- chen Wirtschaftsjahren von 2996 Kilogramm auf 3169 Kilogramm je Milchkuh. Großer Erfoig des bäuerlichen Altershilfegesetzes Von einem„großen Erfolg“ des Gesetzes über eine Altershilfe für Landwirte spricht das Bun- desernährungsministerium. Die Ergebnisse einer Untersuchung über die agrarstrukturellen Aus- wirkungen auf eine beschleunigte Hofübergabe von der alten an die jüngere bäuerliche Genera- tion, die ein Hauptziel des Gesetzes sei, haben nach Mitteilung des Ministeriums alle Erwar- tungen übertroffen. Nach den Untersuchungen des BEM, die sich auf zwölf Landkreise unter- schiedlicher Agrarstruktur erstreckten, ist die Hofübergabe seit dem Inkrafttreten des Gesetzes vor gut einem Jahr um das Doppelte gestiegen. Dabei könnten 60 Prozent der Ubergaben als „echt“ gewertet werden, während in 25 Prozent der Fälle eine Verpachtung an Verwandte, in 6,5 Prozent eine Verpachtung an Nichtverwandte und in 1,3 Prozent der Fälle ein Verkauf des Hofes vorgenommen worden sei. Gegen Erhöhung des Kfz-Bonus Auch die Versicherer lehnen ab Die innerhalb der Reform der Kraftverkehrs- Versicherung von der Versicherungswirtschaft Angestrebte Erhöhung des Bonus für unfall freies Fahren auf bis zu 50 Prozent der Prämie Könne nicht als ein Fortschritt in Richtung auf die anzustrebenden Wettbewerbstarife in die- sem Versicherungszweig angesehen werden. Dies erklärt die Arbeits gemeinschaft von Versiche- rungsnehmern für Fragen der Kraftfahrzeug- Versicherung als Sprecher der Spitzenverbände der Wirtschaft und der Automobilclubs. Der Bo- nus werde einheitlich von allen Versicherungs- unternehmen gewährt und könne daher kein Wettbewerbsmoment in die Prämien bringen Nach der Verordnung PR 13/54 wird an die Ver- Sicherungsnehmer vor der Rückvergütung aus dem technischen Gewinn der Versicherung Ssge— sellschaften ein gesetzlich festgelegter Bonus von 10 Prozent für zwei aufeinanderfolgende scha- denfreie Jahre und von 20 Prozent für eine län- gere Zeit der Schadenfreiheit gezahlt. Nach An- sicht der Arbeitsgemeinschaft wird die von den Versicherungen angestrebte Erhöhung des Bo- nus bei 6 und mehrjährigem unfallfreiem Fah- ren kaum in größerem Umfang wirksam wer- den, da die Wahrscheinlichkeit des unfallfreien Fahrens mit der zunehmenden Länge der den Rationalisierung der Transportarbeiten Nahezu 60% der Arbeitszeit im landwirt- schaftlichen Betrieb entfallen auf Transport- arbeiten. Hier ist eine Rationalisierung drin- gend notwendig. Deshalb setzt LAN Z die Reihe seiner neuen, mehrjährig erprobten Ent- wicklungen mit dem universellen Einachs- anhänger Ladus 3 fort. Dieser Transporter, mit einer Nutzlast von 3 t, kür Heu, Stroh, Grünkutter und alle land- Wirtschaftlichen Güter ist auch als kompletter Dungstreuer zu verwenden. Seine technischen Merkmale: 2 schnell und leicht abnehmbare Streuwalzen, Fladverteiler und Kratzboden. Die Streumenge läßt sich von 50-400 dz/ha regulieren. Für den Ladus 3 genügt ein Schlep- per ab 20 PS. Der Schlepperfahrer erreicht alle Bedienungsbebel, ohne absteigen zu müssen. Der Transport sperriger Ladegüter wird be- günstigt durch das bequeme Auslegen der Seitenteile und das Aufstecken von Lade- gattern. Diese Möglichkeiten der schnellen Umrüstung rationalisieren die Transportarbei- ten und führen zu einer betriebs wirtschaftlich günstigen Ausnutzung dieses universellen An- hängers. Er wird damit zum unentbehrlichen Bindeglied moderner Arbeitsketten. Für die Fruchtbarkeit der Böden ist der Stallmist von großer Wichtigkeit. In 100 dz Stallmist sind bei guter Pflege 40-50 kg Stick- stoff, 20—25 Kg Phosphorsäure und 50—60 kg Kali und 40—60 kg Kalk enthalten. Die in ihm enthaltenen Nährstoffmengen reichen für opti- male Erträge der Kulturen allein nicht aus. Als Mineraldünger zu allen Kulturen gebe man 4—6 dzha Thomaskali und 2—3 dz ha Kali- düngesalz oder 9 dzyha Thomaskali 10& 20 als Grunddünger. Die fertige Mischung für die Grunddüngung enthält 10% leichtaufnehm- bare Phosphorsäure, 20% Kali, außerdem runé 30% wirksamen Kalk und zahlreiche Spuren- elemente des Thomasphosphates. große Olgesellschaften. Im übrigen ist die Zahl der Umsatz-Milliardäre in Dollar 5 5 mit im vorigen Wirkung vom 31. März 1959 zu kändigen. Anspruch begründenden Periode abnehme. Sonntag, den 7 7710 Fxocher 2 9.20 Stimmen der Meister 10.00 Lebendige Wissenschaft 10.30 Die Kantate 11.00 Am Sonntag um ek! 13.00 Chorgesang 13.20 Wer recht in Freuden Wan- dern will Ludwig van Beethoven Vergnügter Nachmittag 14.00 15.00 Montag, den 8. September 1958 17.00 Dramen der Weltliteratur Viel Geschrei um wenig Wolle Komödie) Paul Durand dirigiert das Sücdfunk-Unterh.- Orchester Schöne Stimmen Salzburger Festspiele 1958 8. Orchesterkonzert Tanzmusik Heiter klingt der Sonntag aus 18 ü 8 2 19.00 20.00 22.30 0.710 September 1958 Heidelberg-Dossenheim Mühlacker(Kurzwelle) SUb DEUTSCHER Mühlacker(Mittelwelle) RUNDFUNK Sendebeginn: So 5.57, W 4.56 Nachrichten: 12.30. 19.30. 22.00. 0.00, W 5.30. 6.00. 7.00. 8.00. 9.00. 14.15. 18.00 522,00 h= 575 KHz 301.00 mh= 998 KHz 49,75 m= 6030 KHz Kirchliche Sendungen: So 700. 8.30. 9.00. W 6 05. 7.05. 01 16.45 Heimat: So 13 20. W 5.50. Mo-Fr 17.30 Donnerstag, den 11. September 1958 7.10 Musik macht gute Laune 8.20 Konzert am Morgen 9.05 Mit Musik geht alles bes 10.15 Schulfunk: Neckarpiraten 11.00 Südwestdeutsches Kammer- orchester Pforzheim 14.30 Julius Weissmann 15.00 Schulfunk: Der Monat stellt sich vor— Der September 16.00 ErwWin Lehn und sein Süd- Ser Freitag, den 12 funk-Tanzorchester 17.00 Chormusik k macht gute Laune zert des Rundfunk- Sinfonieorchesters 22.20 Das Lied 23.00 Allerlei aus dem Platten- schrank Für die Freunde des Jazz 0.15 Unterhaltungsmusik September 1958 6.13 Musik macht gute Laune 16.00 Nachmittagskonzert Se 1300, 22.15„F 1 0 1555 Do. br 18.48. 4.10 Nuss macnt gute Laune i 8.20 Konzert am Morgen 17.00 Musik zum Fünfuhrtee Klingendes Tagebuch: W 11.30 2 N. B 10.08 Krörerürsche.. 9.05 Mit Musik geht alles besser 17.40 Sophie Danner Zeitfunk: W 12.45. 1900 Kulturelle Sendungen: Mo. Do, 9.05 Mit Musik geht alles besser 20.00 Musik zur Unterhaltung 10.15 Schulfunk 18.05 Musik macht gute Laune Landfunk: 80 8 05. W 12.05 14.20. Mo. Mi. Fr 16.45 10.15 Schulfunk: Der Monat stellt 20.45 Luft, das unsichtbare Ele- Liebig hilft d. Landwirtschaft 20.00 Montmartre-Melodie Frauenfunk: W 3.05. Mi 14.20 Buchbesprechungen: Di. Fr 14.20. sich vor— Der September ment und seine Gefährdung 11.18 Ssterr. Bauernſieder für Or- 20.45 Mademoiselle u., d. Maler Einderfunk: S0 14.30, Mo, Mi, Fr O0 22.45 15.00 Schulfunk urch den dlsnschen chester 21.30 Tanzmusik 15.30 9 8 5 3 Suchmeldungen: Mi. Sa 9.55 Die Gründung der USA 21.30 Bruchsaler Schloßkonzert 14.30 Das FJanssen-Septett 22.20 Musica viva 885 Ss: 15. 16.00 Nachmittagskonzert Franz schubert. Huge ont 15 1 5 s 0 a Jugendfunk: Sa 15.40 Sendeschluß: So 1.10. Mo. Fr 0.15, 16.45 Flimprisma 22.30 Herder, oder vom Primzahi- 988 Sten 1 asseralfingen 2 5 85 e VVV FF 8 e 8 Filme menschen 2 1 Die Kunst, sich zu salvier 5 N Dienstag, den 9. September 1958 Mittwoch, den 10. September 1958 Samstag, den 13. September 1958 7.10 Musik macht gute Eaune 20.00 Berühmte Baß-Arien 6.13 Musik macht gute Laune 17,30 Die Heimatpost 6.13 Musik macht gute Laune 17.00 Sang und Klang 8 8.20 Konzert am Morgen„Die Zauberflöte“, Der Wild- 38.20 Konzert am Morgen 18.05 Musik macht gute Laune 8.20 Konzert am Morgen 17.40 Konzertante Blasmusik 10.15 Schulfunk schütz“„Die lustigen weiber 9.05 Mit Musik geht alles besser 20,00 Südf.-Unterhaltungsorchester 9.05 Mit Musik geht alles besser 18.30 Geistliche Abendmusik Sten aus Wasseralfingen von Windsor“, 10.15 Schulfunk 20.30 Nach Rom— 50 Kilometer 10.15 Schulfunk: Wer ist beschla- 20.00 Und Amor lächelt dazu 15.00 Schulfunk 22.20 n Sebastian Bach Cook- Erforschung d. Pazifik Hörspiel von Alix du Frenes gen in Tagesfragen? Szenen und Plaudereien über Cook- Erforschung d. Pazifik 22.45 Ly aus Nigeria 10.45 Orchestermusik 21.30 Italienische Schlagerparade 11.15 Ballettmusik aus Opern Liebe und Verliebte. 16.00 Nachmittagskonzert 23.00 Zwei neue Broadway- 14.35 Melodien v. Ludwig EKletsch 23.00 Orchesterkonzert 14.20 Orchester Kurt Rehfeld 20.55 Im Panzrhythmus 17.00 Schulfunk: Was die Grund- Musicals,„The Musie Man“, 15.00 Schulfunk: Neckarpiraten Wolfgang Amadeus Morzart: 15.00 Froher Klang und Volks- 22.40 Und morgen ist Sonntag. rechte sind u. wie sie wurden„West Side Story“. 16.00 Conzertstunde„Cosi fan tutte“. gesang Tanzmusik 2. Wochenende 18.05 Musik macht gute Laune 0.15 Unterhaltungsmusik 16.45 Das Dorf 0.15 Unterhaltungsmusik 15.40 Hands up! Sonst knallts! 0.10 Das Nachtkonzert UKW SüDFUNK DEUrSschES FERNSEHEN UKW SUD WESTFUNK Sonntag, den 7. September 1958 a Senn 1 l 1555 Sonntag, den 7. September 1958 Sendnen Sonntagmorgen 15.35 Karlsruher Volksmusik E, den, September 8.15 Ist Liebe noch möglich? 1745 8 Friedrich Händel Konzert 18.30 Unvergängliche Musik 12.00 Intern. Frühschoppen mit 20.00 Mainzer Weinmarkt. Ein 8.30 Freundlichen Sonntagmorgen 2010 A A cen ie 0 Orgelkonzert 19.30 Soeben eingetroffen 5 6 Journalisten aus 5 Ländern volkstümlicher Unterhal- 10.15 Orchesterkonzert 22.25 Klaviermusik 2.35 Lustige Musikanten 20.15 Lady N 14.30 Mann aus dem Dschungel tungsabend im Kurfürst- 13.00 Musik nach Tisch 22.40 Lyrik der Zeit 1 10 Musik für alle 0 21.00 Tanzmusik 8 16.00 Sladiatoren-Rennen lichen Schloß zu Mainz. 15.00 Jazz Intermezzo 23.00 Südwestfunk- Orchester 14.05 Allerlei von zwel bis drei 22.30 Für Kenner und Liebhaber 18.15 Bericht aus Brüssel Es spielt das Unterhaltungs- 17.30 Erzählung der woche 0.10 Heiter Klingt der Sonntag aus 1 8 4 5 b 1958 19.30 Wochenspiegel orchester des SWF f 5 ontag, den 8. September 195 Montag, den 8. September 1958 M 5 g, den 8. September 17.00 Schulfunk: Die Neckarpiraten 20.45 London im Zauberwald der Montag, Aene eede 8.05 Kl. Morgenkonzert 16.45 Musik zum Tanztee 17.30 Kleines Konzert roten Autobusse 1700 Hus unserem Micky Maus: 20.90 Tagesschau 10.15 Musikalisches Intermezzo 20.10 Divertimento 17.30 Junge Künstler 21.45 Rhythmus der Zeit 17210 51 8 Alen e 20.30 Mitteldeutsches Tagebuch 11.00 Konzert 5 21.00 Bon Giovanni und Casanova 535! 8))))!!! 21.40 Richard Straug: Don quan 20115 8 Z. Feieraben 7 9 70 10 17.20 Abentenler der Technik in i ent 15.00 JQuverturen und Duette 22.30 Rolf-Hans-Müller-Trio 5 a 5 5 19.00 Die Abendschau 22.00 Beriefit atis Briissel 16.10 Solistenkonzert 23.15 Serenade in Blau Dienstag, den 9. 1 5 Dienstag, den 9. September 1958 Dienstag, den 9. September 1958 17.00 Schulfunk: Wer ist beschla- 20.45 Jazz- Cocktail 5 17.00 Stegruns Praun 8 10.00 Südwestfunk-Orch. modernen Kunst gen in Tagesfragen? Gemixt von Dieter Zimmerle 8 5 5 8 5 15 17.80 Klänge der Heimat 21830 Arenie Nova 17.30 Die neue Haarmode für 20.35 Liebelei. Schauspiel von 11.15 Sr. Unterhaltungs-Orch. 17.00„La Traviata“, Oper 13.05 Von Land und Leut 22.00 Rhythmisches Zwischenspiel Herbet und Winter Arthur Schnteler mt klans 13.00 Musik var Unten 240 50 17 Peiente didi, Fels reid 2230 Peſchte fis. 19.00 Die Abendschau Moser, Chariklia Baxevanos, 15.00 Musik zur Unterhaltung 21.30 650 Millionen Chinesen 20.15 159 8 19 80 88151 25 81519 20.00 Tagesschau Elfi Gtt, Gusti Wolf. Ernst 16.10 Geistliche Musik 22.30 André Jolivet und . 5 9 20.15 Die Speicher des Herrn Je- Stankowski u à. 16.50 Chancen und Gefahren der Olivier Messiaen Mittwoch, den 10. September 1958 Ni j ittwoch, den 10. September 1958 Mittwoch, den 10. September 1958 J 2 72 1 17.00 N N 22 90. Abendland unte 17.00 Tiere des Herrn Prokouk 20.40 Eine gute Stunde vom gung. 3.05 Kl. Morgenkonzert 17.15 Musix— Musique— Music 17.30 Kleines Konzert 22.20 Flim unter der Lupe 17.10 Welt des CowWboys fernstleg. 65 Minuten mit 13 10.00„Die Zauberflöte“ Leicht beschwingt 1605 Von Fand und Leut 22.30 Erwin Lehn und sein Süd 17.45 Althea Gibson— Künstlern aus 7 Ländern. 11.30 Musikal. Intermezzo 20.10 Wenn die Musik spielt 19.5 Liens Musik 2 Peler abend mk Penzorchester 19.00 Die Abendschau Ausschnitt aus dem Star- 13.10 Musik nach Tisch 22.80 Anton Dvorak 8 g 20.00 Tagesschau Varieté“ in Hamburg 15.00 Filmschau des SWF 23.00 Karl Amadeus Hartmann 20.30 Zauber der Musik 23.40 Notturno Donnerstag, den 11. September 1958 17.00 Schulfunk: Das alte Land bei Hamburg 17.30 Schweizer Volksmusik 18.05 Von Land und Leut 19.45 Leichte Musik z. Feierabend 25.15 Divertimento musicale Freitag, den 12. 17.00 Schulfunk: Musik: Das Motiv und seine Beantwortung 5 18.05 Aus Stadt und Land 18.45 Leichte Musik 2 Feierabend 20.15 Das Film-Magazin 20.45 Wie es euch gefällt 20.45 Aus Studio 13 21.30 Das Südfunk- Unterhaltungs- orchester 22.30 Leichte Musik am späten Abend 23.45 Notturno September 1958 21.45 Christliche Perspektiven 22.00 Französische Volkslieder 22.20 Aus dem Kulturgeschehen 22.30 Das Südfunk- Unterhaltungs- orchester 23.45 Notturno Samstag, den 13. September 1958 15.00 Heidelberg spielt auf 16.00 1 1 und der weiße 16.15 e 17.00 Stuttgarter Volksmusik 18.05 Von Land und Leut 20.15 Konzert 21.30 Monologe 22.00 Ball der Rundfunk- Union Berlin 22.40 Uber das Gluck 9.10 Mitternachtscocktall 20.20 Spiel u. Vergänglichkeit 21.45 Aus erster Hand Donnerstag, den 11. September 1958 17.00 Jungen zur See. Ein Besuch in der Seemannsschule am Falkenstein. Kapitän Wagner und Max Schweigmanr ge- ben einen Uberblick 19.00 Die Abendschau Freitag, den 12. 17.00 Die Abenteuer des Adam Riesig 17.15 Basteltips für Sterngucker 17.40 Ein Vermögen zu veriubeln Kleine Filmgeschichte 19.00 Die Abendschau 20.00 Tagesschau 20.15 Abwerbung Fernsehspiel von Erich Ruby 21.30 London— New Lork Zwei Städte Zwel Ge- sichter September 1958 20.00 Tagesschau 20.20 Hans Hass: Expedition ins Unbekannte(Y) 20.50 Religion und Macht 21.40 Europa meisterschaft 1958 für Berufstanzpaare Samstag, den 13. September 1958 15.00 Platz an der Sonne Grundsteinlegung des ersten Feriendorfes der Stiftung Hilfswerk Berlin 17.30 Samstagmittag zu Hause. Ein buntes Allerlei 19.00 Die Abendschau 20.00 Tagesschau 5 20.15 Hart auf Hart. Ein Quiz- turnier 22.30 e Atomenerle- Konferenz 16.10 Orchesterkonzert Donnerstag, den 12. 10.15 Musikalisches Intermezzo 13.10 Musik nach Tisch 15.00 Konzert 16.10 KI, Unterhaltungs-Orch. 16.45 Zeltfunk-Magazin 17.15 Vorwiegend heiter 0.10 Swing- Serenade September 1958 18,30 Musik zur Unterhaltung 20.10 Luigi Boccherin! 20.30 Cluges über die Dummheit 21.00 Suiten 22.30 Aus G. Winklers Notenmappe 23.00 Melodie und Rhythmus Freitag, den 12. September 1958 10.45 Musikalisches Intermezzo 11.15 Musik am orte 13.10 Mittagskonzert 15.00 Giacomo Meyerbeer 16.10 Was jeder gern hört 17.45 Für den Jazzfreund 20.10 Musik zur Unterhaltung 20.30 Hörspiel:„Menschen im Hotel“ von vicky Baum 22.30 Moment musical 22.45 Russische Herrscher 23.00 Deutsche Komponisten Samstag, den 13. September 1958 9.30 Musik zur Unterhaltung 11.45 Musikalisches Intermezzo 13.15 Dle Wellenschaukel d) 3 16.10 Mit Musik in den Sonntag 17.30„The Unsilent Generation“ 18.00 Beltane Müner-Frio 20.10 Divertimento 20.30 Der arab.. 5 21.00 Kammermusik. 21.45 Vater der Sahara 22.30 5 90.10 1 e Fans Die Sonne hat es qut gemeint Foto: Herzog Vielstimmig ist unser Leben Vielen Menschen ergeht es ebenso: sie möch- ten einmal Zeit haben, eine einzige Sache an- ständig und werkgetreu zu Ende zu führen. Die verwirrende Vielfalt unseres Lebens muß jahrein jahraus so vieles Unnütze mitschlep- pen, daß wir schließlich tatsächlich manches nicht getan, manches nur halb bewältigt ha- ben: keine Zeit! Ein bekannter Gelehrter, den ich im Auftrag einer wissenschaftlich-geselli- gen Vereinigung kürzlich zu einem Referat einlud, lehnte ab. Seine Aufgabe im kommen- den Wintersemester sei die und die bestimmte Arbeit. Darüber hinaus gebe es nur noch seine Studenten, sonst nichts. Sonst nichts— herrlich! Seit 10 Jahren wün- sche ich mir, einmal wieder Zeit für die klassi- schen Dramen zu finden. Aus der Lektüre von Buchbesprechungen weiß ich, daß es eine Fülle Suter Uebersetzungen gibt. Dieser Trost bleibt schwa solange ein anderer, der obendrein dafür b Wird, auf diese Feststellung ge- stoßen ist. Vor einigen Jahren gelang es mir Wenigstens noch, selbst hier und da ein Buch 2u besprechen, ich mußte einmal tun, was ich 80 gern tun wollte. Jetzt lese ich nur noch die Besprechungen anderer— nebenbei: ich tue es trotzdem gern! Natürlich ist Vielstimmigkeit im Leben wie in der Kunst, reizvoll. Sie soll hier beileibe nicht schlecht gemacht werden. Nach dem Stumpfsinn der Kriegsjahre, der aufreibenden Monotonie der Hungerjahre warfen wir uns, Angebörige der sogenannten verlorenen Gene- ration, mit Begeisterung in das Abenteuer des Geistes hinein. Wo man's packte, war es inter- essant. Kunst, Literatur, Politik— was hatten Wir zu lernen, zu ordnen und zu verkraften! Dabei durfte der eigene Beruf nicht zu kurz kommen. Niemals wieder habe ich so die Le- bendigkeit des Geistes leibhaftig gespürt. Inzwischen sind die beruflichen Anforderun- gen gewachsen, die kulturellen Fragen haben sich vervielfacht und die politischen Probleme haben nicht eben an Uebersichtlichkeit gewon- nen. Die Augen jagen im Schnellzugtempo die Zeilen rauf und runter, die meisten Informa- tionen aber verdanken sie den Bildern. Der müde Verstand wird entlastet, das Bild ant- Wortet fraglos, und erst später wird uns deut- lich werden, daß es uns die notwendige Aus- einandersetzung mit dem Gedanken oder Wer- ken„erspart“ hat. Die segensreiche Fülle der ersten Jahre ist zur Bedrückung geworden; Nothelfer werden gebraucht und gern in Dienst gestellt. Das Bild ist dabei der bequemste, aber auch verführerischste. Die Glocke von St. Wolfgang Ich wohnte damals in dem kleinen Dorf am Wolfgangsee, Es waren nur ein paar Häus- chen da und viele Lattenzäune mit bunten Blumen dran und viele Wiesen rundum und ein kleiner gegchwätziger Bach— aber es wa- ren Menschen da. Menschen, die du kennst oder nicht kennst, die sich an dich drängen oder abseits stehen, die schreien oder schwei⸗ gen und die die Stimme, auf die du gerade hörst, nicht hören. So geht es uns immer, sei es in der Stadt oder auf dem Land— mitten im Gedränge fühlen Wir uns auf einmal, wir beigen die Zähne auf- einander und haben die Sicherheit, daß wir etwas in der Hand halten, was wir verlieren könnten, wenn wir die Hand nicht zur Faust machen, bis uns die Nägel im Ballen schmer- zen. So gehen wir unter ihnen mit Fäusten in den Taschen, und einmal, wenn es gar nicht mehr will, laufen wir davon. Ich ließ mich über den See rudern. Der Schiffer fragte zuviel und ruderte zu langsam, und währenddessen lief die Sonne über den Himmel und neigte sich schon gegen die Bergwälder und begann ihr Licht nach drüben Auszugie hen, so daß für mich nur mehr wenig blieb. Die Welt hatte kein Licht, keinen Gar- ten, nicht einmal ein Zimmer hatte sie für mich — keinen Ort, an dem ich ich sein und die Welt Welt sein lassen konnte. Da stieß das Boot mit knirschendem Kiel in die Uferkiesel, und ich sprang ans Land. Im dämmernden Wald lief ich über teppichstille, feuchtweiche Wiesen bergan, ein Waldweg kam mit Steinen, Aeste begannen unter mei- nen Füßen zu knacken und die große, kühle Stille legte sich wie eine gütige Hand um mein haderndes Herz. Dunkel überzog der Himmel die dunklen Wälder, und mit einmal, als ich schon lange gelaufen war, leuchtete aus der Nacht ein helles Haus, klein und mit weiß gekalkten Wänden, vom nächsten Felsen. Wie konnte hier, mitten im Wald, ein Haus stehen? Ich klettere eine Treppe hinan, sie endet bald in einem winzigen Turmstübchen, das eine kleine Glocke beinahe ganz ausfüllt. Es ist die Kapelle des Wolfgang, ich habe oft von ihr gehört, und jetzt fällt es mir wieder ein. Ich klettere hinunter, am Felsen ist eine Stufe ge- schlagen und eine Höhle, hier hat er geschla- fen. Der Felsen schwitzt, kleine feuchte Bäche laufen an ihm herab und auf das Bett aus Stein. Tief und still liegt der See, liegen Ufer und Dorf unter mir, Hauser und Wiesen und Zàune sind eingeschrumpft und nichtige Pünktchen. Da lösen meine Fäuste sich endlich und fassen nach einem Seil, das neben dem Felsenbett hängt, die Glocke versucht einen hellen, zag- haften Ton, der wie ein Tautropfen auf die nächtliche Wiese fällt— und da— in einem nahen Gesträuch beginnt eine Nachtigall zu Schlagen. Ich fasse nochmals das Seil, unsicht- bares Silber rollt aus der Glocke, hallt im Erzählung von Erich Landgrebe Bergtal wider, und die Nachtigall fällt lauter Ein. Hoch, hoch über allem sitze und lausche ich, später Freund des heiligen Wolfgangs, der ein paar hundert Jahre vor mir hier gesessen sein mag, am selben Glockenstrang. Da weitet meine Hand sich, ich fühle, wie etwas aus ihr Wächst, durch das Seil fließt, in der Glocke seine Stimme findet und aus dem winzigen vergessenen Türmchen jubelnd in die Nacht hinaussingt zu allen Einsamen, Verlassenen und Verschlossenen, die vielleicht da sind und den Glockengesang hören können. Dann schwingt das Seil noch einmal an den Felsen, die Glocke schweigt, einmal noch schlägt der Vogel im Dunkeln nach und dann entschwindet die unerwartete Musik über die Berge in eine nächtige Ferne. Ich höre sie nicht Wieder, aber irgendwo muß sie sein, denn sie kann nicht verlorengehen, irgendwo ist eine andere Glocke, und wenn mein Glockenlied sie trifft, beginnt sie in der Nacht zu singen, und irgendwo wird auch ein Mensch sein, den das freut. Ich wandere wieder zurück über die fin- steren Wege ins Dorf. Es ist eine lange Straße rund um den See. Und ich halte wieder die Hände zu Fäusten geballt in den Taschen. Aber ich lache und tue es jetzt freudig und ohne Zorn. Denn es ist wohl recht so, daß wir im Gedränge kräftige Fäuste machen und unsere Hände erst öffnen, wenn wir einmal in die Kapelle eines ganz Einsamen kommen. Im Haus auf dem Schafberggipfel muß noch ein Mensch wachen. Ein helles Fenster blinzelt mir von hoch und weit zu auf meinem späten Weg. Wer weiß, wer dort oben zusieht, wie ich mit meiner Laterne den See entlang wandere. Wie bewältigen wir die Vielstimmigkeit un- seres Lebens? Als neuestes Hilfsmittel emp- fehlen sich seit einigen Jahren Ratgeber zu erfolgreichem Leben mit einem Mindestum- preis von 30,.— DM(Anmerkung: wo man ohne Mühe bereits eine gute Gesamtausgabe von Matthias Claudius oder Ad erwerben kann). Unsere Großeltern Büchmann, den Duden und ganz sicher eine Anleitung zum richtigen Benehmen— den Umgangsformen und dem Wissen älterer Men- schen nach zu urteilen sind sie nicht eben schlecht damit gefahren. Allerdings hatten sie nicht in erster Linie kommerzielle Inter- essen dabei. Goοοεοαοεαοοð,õE,-munt opa e οοοοοοοοοο‚οοο‚ο‚οοοοο n οοοꝙ Meeresstrand Ans Haff nun fi VInd Daämm'ru ber die feuchten Watten Spiegelt der Abendschein. egt die Möthe, ng bricht herein; Graues Geflugel huscket Neben dem Wasser her: Wie Träume liegen die Inseln Im Nebel auf dem Meer. Ich höre des garenden Schlammes Gehkeimnisvollen Ton, Einsames Vogelrufen— So War es immer schon. Nock einmal schauert leise Und schweiget dann der Wind:; Vernehmlich werden die Stimmen Die über der Nefe sind. Theodor Storm o οοο 0 Nun habe ich alles in einem Band: das groge Lebensziel und die kleine Ehekrise, Anfeden für Kirchenfürsten und Generaldirektoren, die Inschrift der Hotelhalle von Las Vegas und die Anleitung zur freien Rede. Jünglinge mit feu- rigem Blick, Jungfrauen mit verklärten Zügen bestätigen es auf dem Prospekt: der Erfolg kam schlagartig, kaum kann man sich noch ob der neu geschaffenen Stellung seiner Neider erwehren(wird sicher in einer neuen Auflage nachgeholt: wie verhindere ich unangenehme Neidgefühle meiner Mitmenschen, indem ich ihnen durch den Verkauf Ihres Buches zu glei- chem Erfolg verhelfe?). Höchstes Glück der Erdenkinder ist doch die Persönlichkeit. Ach Ja, wer wollte dafür nicht gern täglich 10 Pfen- nige hergeben? Täuschen wir uns nicht: wo alles zum Ab- ziehbild wird, kann auch Bildung, Sitte und Lebensziel tausendfältig hektographiert wer- den, ohne sonderlich als Plagiat und Diebstahl entlarvt zu werden. Der Glanz des goldenen Kalbes ist stärker als das Funkeln des Geistes. Raum einer will in diesem Reigen fehlen. Wer Wollte da noch den altmodischen Weg nach innen versuchen? Auch eine glatte Haut führt zum Erfolg— wer fragt schon nach, wie es darunter aussieht? Hans Kanit z Lob der Blockflöte, der„kleinen Königin“ Von Walter Weling Ist die Orgel die Königin der Instrumente, so kann man die Blockflöte die Zaunkönigin der Instrumente nennen. Sie stammt aus altem, königlichem Geschlecht, das sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen läßt. Ja, damals, als man sich von der Donner- stimme eines modernen Orchesters noch nichts träumen ließ und noch nicht gewohnt war, an der Musik die Lautstärke zu schätzen, zu jenen Der Kaiser und sein Wein Eine Anekdote um Karl den Großen von Heinz 8 Als Karl der Große in Ingelheim residierte, lieg er immer neue und andere Berge von Unkraut säubern und für den Weinbau her- richten. Und wenn er die Winzer prüfen Wollte, ob sie fleißig wären oder nicht, kam er nie als Kaiser in Seide und Brokat, son- dern als Wanderer in fränkischer Tracht, nie- mand erkannte ihn, und also hatte er leichte- res Spiel. Wurde jedoch ein Volksfest gefeiert, Sei es zu Ostern, sei es zur Ernte, dann saß er mitten zwischen den Leuten; von jedem Be- cher, den man ihm reichte, goß er zuerst zwei Finger breit des Weines in einen tönernen Krug, den sein Diener bereithalten mußte, und dann erst trank er den Becher leer, der ihm zweifellos schmeckte. Einmal fragten ihn die Bürger und Bauern, was die seltsame Zeremonie des Abgießens in den Krug zu bedeuten hätte. Da strich der Kaiser sich den Bart und sprach:„Wißt, die Alten Griechen gossen, bevor sie tranken, ein Viertel des Bechers auf den Boden oder ins Meer, und zwar zum Lobe der Götter, wie sie meinten. So warben die Seefahrer um die Gunst des Aeolus, des Beherrschers der Winde, die Bauern um das Wohlwollen der Demeter, die für die Fruchtbarkeit sorgte, und die Ja- ger um die Gnade der Diana, die eine reiche Beute verbürgte. Ich aber lasse den Krug, so- pald er voll ist, in den Pfalzkeller tragen und dort den Inhalt in ein besonderes Faß gießen, von dem ihr nichts versteht.“ In der Tat hatte Kaiser Karl in der dunkel- sten Ecke des Gewölbes schon mehrere solcher Fässer liegen, über deren Sinn und Zweck er sich ausschwieg. Man wußte nur, daß aucl, in der Burg jeder Gast und jeder Angehörige des Hofes vor dem Trinken solch ein„Opfer“ zu bringen hatte, das dann sorgfältig aufgehoben Wurde mit allen anderen. Bis nach Jahren, es soll im Juni 812 gewe- sen sein, zwischen Mainz und dem Taunus ein grausames Unwetter niederging. Die Blitze Ascherten manches Haus ein, und der Wol- kenbruch schwemmte die Rebstöcke on In- gelheim wie mürbes Reisig hinweg. Da klagten die Bauern, denn sie waren jetzt arm und hatten in diesem Jahr keinen Ver- dienst zu erwarten. Der große Karl aber teilte seine hundert ersparten Fässer aus, deren Wein teilweise so alt war, daß die Für- sten des Abendlandes unbegreifliche Preise zahlten für die kaiserliche Kostbarkeit. Mit dem reichen Erlös kamen die Nachbarn über den Winter, und jeder hütete fortan seine Zunge, die den seltsamen Brauch des Alten schon oft verspottet hatte. So lehrte der große Kaiser Karl seine Nach- barn das Sparen in der Zeit, damit sie sich helfen konnten in der Not; denn an magere Jahre hatten sie kaum gedacht, solange die Fülle ihnen gefiel. Zeiten, da man Säle nicht für tausend, sondern höchstens für hundert Menschen zu bauen ge- Wohnt war, Säle, die leicht bis ins letzte Win kelchen mit Musik zu füllen waren, als man nicht für Harthörige, sondern für Feinhörige musizierte, damals galt ihr feiner, zarter Ge- sang noch etwas. Ja, wer die Blockflöte richtig spielen lernen WIII, darf sich nicht mit dem Hintergedanken an sie heranmachen, daß sie leicht zu gewinnen Sei.. ach, wer das denkt, der wird nicht ihrer Würdig werden! Freilich, ein paar ärmliche Töne wird man ihr leicht zu erpressen ver- mögen; aber um ihr ihre ureigene Stimme zu entlocken, dazu bedarf es viel mehr: man darf nicht an den Erfolg der Bemühungen den- ken, darf nicht einen Rekord brechen wol- len(In drei Monaten werde ich es schaffen“), gequält und gerade noch erkennbar die unzu- sammen ängenden Einzeltöne eines schönen Volksliedes von sich zu geben. O, sie ist leicht reizbar und zutiefst eifer- süchtig, diese zarte Dame, und kann es nicht ertragen, dag man durch etwas anderes schon in Leidenschaft geraten ist, ehe man vor sie Bintritt. Mancher denkt wohl, sie ist außen und innen aus Holz., und hat keine Seele, keine aus- drucksvolle Stimme? Dann versteht er sich auf Frauen nicht besser als auf Musik Wenn er einmal ein Blockflöten-Quartett hö- ren könnte] Ja, so etwas gibt es nämlich auch. eine Sopran-, Alt-, Tenor- und Bagßflöte, dd sich zusammentun, da würde er sein hartas. unbesonnenes Wort vom fehlenden Aus drug sicherlich zurücknehmen. Aber freilich, es 18?. kein Wunder, daß etwas Besonderes zustande kommt, wo so viel Königliches versammelt 189, auch Wenn die vier verschieden tief veranlag sind. Da werden wir selbst auf Herz und Nis- ren geprüft, ob uns die reine Engelssprachs eines„Ricercare“ von Palestrina, einer Mauss von Isaac, eines Chorals oder gar einer. großen Fugen von Bach in jene Höhe zu er- heben vermögen, wo die Erde ire Schwere verliert und sich die Himmel öffnen. Fuel E HES KHFEFEE&.. 8 Eind bare gen E n 100 J Hu rühn 175 Meé alle Haus Gast. Über. mit Hote Film führ. Ben späte Thro chen sind Zeite Were 41 lien ler kon, 5 4 gen Rangen von elf bis 26 Mien wurden K Die Flegeljahre- der Jedes Alter hat seine Eidenheiten Sie lesen die Ueberschrift und denken,„mag ja sein, daß es die schönste Zeit für die Kinder ist, für die Eltern und F zieh stimmt nicht!“ Doch Alter hat seine Eig Eigen Kinder stellt die El bare Probleme. Sie de Ein Hotel 100 Jahre„Vier Ja in München— Hundert J rühmte Hotel ximil händler hat seitdem v Wird Jal gen und zwei lutionen miterl Alle Stürme der Zeit ö tand das g Haus, das im Jahre durch die Gastronomen Alfred übernommen wurde. E mit seinem Sohn Georg Hotel, zu dessen Gästen Kai ationale Könige, r und Filmstars und andere prominente Künst führende Staatsmänner und Wirtschaftsgrö- gen gehörten. Unter ihnen befanden sich der später in Sarajewo ermordete 68 erreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand, das 71 Königspaar, der Schah von Per- und Exkaiserin Soraya, der Prinz von der verstorbene Aga Khan, Wilhelm wängler, Bernard Shaw, Sven Hedin und Richard Strauß. Die politisch chen Umwälz sind allerdings zeiten“ mit seinen und wirtschaftli- 5 tzten Jahrzehnte auch am Hotel„Vier Jahres- rund 200 Ga amern von höchstem Komfort nicht spurlos vorüber- gegangen. Es gab Zeiten, in denen dort rus- glanzvollsten Bankette elsten sische Großfürsten di gaben, da der Champagner und die ed Weine in Strömen flossen. Gurken, S 5 Pfirsiche und Tomaten ließ man damels mit- ten im Winter zu Märchenpreisen aus Paris kommen. Die kostbarsten Apfel durften in der Küche nur mit Handschuhen angefaßt werden, weil sie so teuer waren. Aus Austra- uruhschwänze, aus Rußland senste Kaviar und aus Indien Fisch- en und Gewürze bezogen. Es gab jedoch auch Zeiten, da in dem Münchner Hotel die fran chen Bezeich- nungen auf der Speisekarte kulinarische Ge- nüsse nur noch vortäuschten: Damals mußten selbst füy das einfachste Gericht, ja für jedes Stück Brot Lebensmittelmarken abgegeben werden, In diesen Jahren in und nach den peiden Weltkriegen waren die Gäste schon froh, wenn ihnen eine Flasche Dünnbier statt Champagner, Bordeaux oder Whisky serviert wurde. 5 Seinen heutigen Ruf verdankt das Hotel „Vier Jahreszeiten“ vor allem der Kochkunst von Alfred Walterspiel, der auch ein rich- tungsweisendes gastronomisches Fachwerk veröffentlicht hat. Der heute 77jährige Kü- chenchef war in seiner Jugend in den bedeu- tendsten Feinschmeckerlokalen und Restau- rants von Deutschland, Frankreich, England und Skandinavien tätig. Er wuchs dort zu einem Meister der Kochkunst heran, der spä- ter der Speisekarte seines Münchner Hotels zu Weltgeltung verhalf. Prominente Gäste be- Stellen nicht einfach die dort aufgezählten Ge- richte, sondern holen vorher den persönlichen 7 „Kat Alfred Walterspiels ein. Bei allem modernen Komfort ist das Hotel „Vier Jahreszeiten“ immer noch vom Atem der Vergangenheit durchweht. Die wertvoll“ Sten Gemälde, Plastiken, Gobelins, Porzellan- Schöpfungen, Teppiche und Wandverkleidun- gen zeigen dort, daß Geschmack, Kunst und Kultur unvergänglich sind. Mag sich auch schon seit der Inflation nach dem ersten Weltkrieg das Publikum grundlegend gewan- delt haben— es wird immer reiche, ver- Wöhnte Menschen geben, die für besondere kulinarische Genüsse oder eine Ubernachtung im„Millionärssti!“ die höchsten Preise zu zahlen gewillt sind.(p) „Tag der Heimat“ am 14. September Er soll in allen Gemeinden begangen werden Die Landesregierung, die kommunalen Ver- bände, die Heimatbünde in Baden-Württem- berg und die Verbände der Vertriebenen, So- Wzetzonenflüchtlinge und Evakuierten haben die gesamte Bevölkerung des Landes aufge- rufen, am diesjährigen„Tag der Heimat“, der am 14. September im ganzen Bundesge- biet stattfindet, teilzunehmen. Der„Tag der Heimat“ war seit Jahren von seinen Initia- toren, den Heimatvertriebenen, weitgehend Allein begangen worden.„Alle heimatbewug⸗ ten Menschen unseres Volkes“, so versichert Jetzt der Aufruf,„werden gemeinsam in Liebe der alten und neuen Heimat gedenken“. Die Städte und Gemeinden werden gebeten, die von den Heimatverbänden vorbereiteten Ver- anstaltungen in geeigneter Weise zu unter- stützen. In Stuttgart findet erstmals in die- sem Zusammenhang eine zentrale Landesver- anstaltung statt, bei der Ministerpräsident Pr. Gebhard Müller die Festrede hält. Die Feier Wird vom Süddeutschen Rundfunk übertra- Sen. Der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemein- schaft deutscher Heimat-, Wander- und Na- turschutzbünde, Direktor Georg Fahrbach, er- klärte, es gelte zu erkennen, daß das Motto des diesjährigen Tages der Heimat,„Heimat verpflichtet“, nicht nur für diejenigen ver- pflichtend sei, die ihre Heimat verloren ha- ben. Neben diesem neuen Leitgedanken bleibe der Anspruch der früheren Heimattage, die das„Recht auf Heimat“ besonders hervorge- hoben hatten, unverändert bestehen. in Südbaden wird ein„Tag der Heimat“ Seit einigen Jahren von der Arbeitsgemein- schaft Badische Heimat bereits im Juni jeden Jahres begangen. Der der Arbeitsgemeinschaft angehörende Landesverein Badische Heimat E. V., Sitz Freiburg, hat den gemeinsamen Aufruf zum 14. September jedoch mitunter- Zeichnet. , und stellt d Versuchen Sie nicht, allzuviel an den Kin- dern herumzuerziehen, es reibt Sie nur auf. Wollen die Kinder unbedingt Indianer spielen und mit Pfeil und Bogen schießen, lassen Sie ihnen den Willen, im Gegenteil, üben Sie mit den Kindern, so können Sie sie besten spielend auf die Gefahren aufmerksam ma- chen. Verbieten wäre grundfalsch, das Kind wird unsicher, feige, vor anderen Kindern ge- emmt und zum Lügner erzogen— denn, mlich wird doch mit Pfeil und Bogen ge- n, die Kin der überschäumende Drang der Fle wollen ja schließlich keine Duckmäuser er- ehen. Begründen Sie Gebote und Verbote mit logischen Argumen„ein Hart hingesetz- es„Nein“ eifen die Kinder nicht, sie gehen in Opposition, sie werden frech, sie we den„bockig“, ihnen fehlt noch die Uebersicht, das„Nein“ zu erfassen, sie sind aber schon reif genug, stichhaltige Argumente zu akzep- tieren, wenn sie ihnen, ihrem geistigen Fas- sungsvermögen entsprechend, dargelegt wer- den. beg Lassen Sie sie spielen, lassen Sie sie toben. Erinnern Sie sich an die eigene Jugend! Ha- ben Sie nicht auch mit Vorliebe„gefährliche“ Spiele gespielt? Es sträuben sich Ihnen die Haare, wenn Sie daran denken, Was alles hätte passieren können, nicht wahr? Es ist aber nichts Dasslert.— Sehen Sie, und so wie Sie Kinder schönste Zeil It die Eltern vor Probleme einen Schutzengel hatten, haben Ihre Kinder den ihren. Die fallen vom höchsten Baum und — haben eine Schramme am Bein. Jetzt rau- chen sie ihre erste Zigarette, und es wird ihnen natürlich furchtbar schlecht. Wurde Ihnen nicht auch schlecht? Jetzt sind sie ohne Hem- mungen, untersuchen alles und finden die Welt herrlich interessant, alles ist schön und aufregend und wunderbar, außer natürlich Schularbeiten und Hilfeleistungen zu Hause. Lassen Sie die Leine locker, geben Sie dem Kinde wenig Aufträge, die allerdings sofort führt werden müssen, denn Ordnung muß sein. Haben Sie schon einmal Kinder beobachtet, die von ihren Eltern auf Schritt und Tritt be- wacht werden? Diese armen Würmer werden immer unsicherer, ungeschickter; die Suppen- schüssel, die sie von der Küche ins EBZimmer agen sollen, fällt innen garantiert aus der Hand. Solch ein Kind rutscht vom Stuhl und bricht sich ein Bein, der gesunde Flegel fällt vom Dach und zerreißt sich nur die Hos Versuchen Sie auch nicht, das Auf und Ab im Wesen der Zehn- bis Sechzehnjährigen zu verstehen, Sie können es nicht. Dieses Von- einer-Stimmung-in-die-andere-Fallen gehört zur Entwicklung des Charakters. In ein, zwei Jahren ist das alles vergessen. Gönnen Sie Ihren Kindern die Tobezeit, die Reifezeit, viel- leicht die schönste Zeit ihres Lebens. Sybill Ender Leder ist in letzter Zeit immer mehr zum aus- gesprochen modischen Material besonders für Jacken geworden. Sehr schick ist dieser weiße Lederblouson mit passendem Hütchen und Handschuhen. Modell: Hamburger Ledermoden. Foto: ael-René Das prachtvoll. Wer Persil verlangt- gilt gleich als gute Substanzen: * Weiße Wäsche X Buntwäsche X Alle Feinwäsche Hdusfrab. Jeder Weiß: Persil knn mehr ils Waschen- Persil pflegt! Pflegt das Weiße Persil Der Erfolg gibt lhnen recht: hre Wäsche ist nie verfärbt Dds Weiße Persil Wäschf Wundervoll weich! Höchstes Lob für Sie: Modern gewaschen doch gepflegt und weich Wie nie! 5 8659 Weißes, ungefärbtes Persil- 22 Persil macht's gut. Der schnee- weisse Persil- Schaum löst jeden Schmutz— sanft und schonend, denn Persil enthält echt: pflegende Prachtvolles . 5. * ge e, le. Persil macht's leieht. Es gibt nur noch Wasch- Stunden- der lange Waschtag ist vorbei: Das prachtvol- le Persil ist Ihre grosse Hilfe: % kinweichen muß nicht sein 5 Wasser enthärten? Nein „ Und nur kalt spölen! Sport und Spiel Vom einheimischen Sport Fußball D80 Heidelberg— 07 Seckenheim Oe setzt seine Verbandsspiele am Sonntag mit der Begegnung gegen obigen Gegner in Heidel- berg fort. Beide Mannschaften stehen sich zum 1. Mal gegenüber und so ist es schwer eine Prog- nose zu stellen. Die Heidelberger, die in der ver- Sangenen Saison in die 2. Amateurliga absteigen mußten, sind aber besonders auf eigenem Ge- lände sehr heimstark was die vergangenen Punktespiele zeigten. Die Seckenheimer müssen schon mit voller Konzentration spielen, wenn sie auf dortigem Gelände bestehen wollen. Da man im Seckenheimer Lager seines schlechten Tabellen- Platzes bewußt ist, muſz man unbedingt ver- suchen auf fremden Plätzen Punkte zu holen. um sich in der Tabelle verbessern zu können. Wenn auch der Gegner nicht als Punkteliefe- rant anzusehen ist, besteht trotzdem die Möglich- keit einen wenn nicht zwei Punkte mit nach Seckenheim zu bringen. Wichtig ist, daſs man sich in der Hintermannschaft von Seckenheim Klar ist, daſb man den Gegner nicht durch leicht- sinnige Abwehr die Möglichkeit gibt zu billigen Erfolgen zu kommen die man dann nur noch schwer ausbügeln kann. Hoffen wir, daſz die er das nötige Fußßballerglück am Sonntag auf ihrer Seite haben. Für Schlachtenbummler sind noch Plätze im Omnibus frei. 5 98 Seckenheim Rotweiſd Rheinau Im morgigen Sonntag stellt sich der Neuling Rotweiß Rheinau auf dem Sportplatz an den Kasernen zum fälligen Verbandsspiel vor. Beide Mannschaften konnten bis jetzt noch nicht über- geugen. Schon vor zwei Jahren standen sich obige Gegner in der B-Klasse gegenüber und lie- ferten sich damals erbitterte Kämpfe. Rbeinau stellt eine kampfstarke und auch körperlich sehr starke Mannschaft, welche erst nach Kampf besiegt werden kann. Nach der schwachen Vor- stellung am letzten Sonntag auf dem Rohrhof ist es höchste Zeit, daß sich die Mannschaft endlich einmal auf ihr Können besinnt und den Gegner abgibt den sich die Zuschauer wünschen. Ueber den Spielausgang kann man nichts sagen. Vielleicht kann man den Einheimischen durch den Platzvorteil ein kleines Plus einräumen. Handball TV 93 Seckenheim— TV Großssachsen Zu einem sehr interessanten Treffen kommt es morgen Nachmittag auf dem Sportplatz des SV 07 Seckenheim. Der Gast hat sich als Neu- ling bisher ganz hervorragend in der Verbands- klasse gehalten und schon manchen der„Alten“ zum Stolpern gebracht. Die Platzherren müssen zu Anfang auf Sieg spielen, damit diesem unbequemen Gegner ein Bein zu stellen ist. Zu Höhepunkten wird es kommen, wenn der Sturm der Einheimischen den rou- tinierten und repräsentativen Torhüter Sauer zu Glanzparaden berausfordert. Aber auch der einheimische Torwart muß seine beste Form zei- gen, wenn der schnelle Sturm der Gäste— wie bisher— schon in der ersten Hälfte einen be- ruhigenden Vorsprung herausholen will. Nach all diesen Prognosen halten wir die Platzherren — gemessen am Vorspielresultat— für einen knappen Sieg gut.— Das Vorspiel bestreiten die zweiten Mannschaften der beiden Vereine. Turnerbund Jahn— TV Friedrichsfeld Mit dem TV Friedrichsfeld gastiert am kom- menden Sonntag auf dem Waldsportplatz eine Mannschaft, die in diesem Jahr nicht recht Pritt Tassen konnte. Obwohl sie in der Lage ist an einem guten Tag für jeden Gegner eine Ueber- raschung bereit zu halten, so müßte doch die Platzmannschaft als Sieger aus diesem Spiel hervorgehen. Mit dem am letzten Sonntag ge- weigten Einsatz wird dieses Spiel zu gewinnen sein, zumal der Sturm durch Sälzler und Rie- senacker wieder verstärkt werden kann. Nürnberg drängt zur Spitze Karlsruhe hat bei den„Bayern“ Wenig Aus- sichten— VfB muß nach Schweinfurt Elanvoll drängt der verjüngte 1. Fc Nürnberg zur Spitze der süddeutschen Oberliga. Der vierte Spieltag kann bereits den ehrgeizigen Wunsch der jungen Clubelf verwirklichen— sie erwar- tet im Zabo den derzeitigen Tabellenführer VfR Mannheim und glaubt in ihrer augenblicklichen Form an einen sicheren Sieg. Von den Weiteren Mannschaften des Vorderfeldes treffen mit Bay- ern München und dem Karlsruher Sc zwei hoch- eingeschätzte Teams aufeinander. Für den Süd- meister dürfte es dabei gegen die in glänzender Spiellaune befindlichen Bayern kaum etwas zu erben geben. Ein Unentschieden wäre schon fast eine Uberraschung Zwei weitere 4:2- Punkte- Mannschaften prallen in Mannheim beim Spiel Waldhof— Kickers Offenbach aufeinander. Bei der enormen Kampfkraft der Blauschwarzen liegt ein weiterer Sieg des Neulings durchaus im Bereich des Möglichen. Auch der Mitaufstei- ger Ulm 46 hofft am Sonntag gegen seinen Gast aus Fürth auf einen vollen Erfolg. Ob das nun auch in Erfüllung geht, steht indessen auf einem anderen Blatt. Unerfreuliche Perspektiven zeich- nen sich für die beiden punktlosen Schlußlich- ter FSV Frankfurt und VfB Stuttgart ab. So- wohl der FSV, wie auch der VfB besitzen nach Ansicht von Kennern derzeit nicht die Qualitä- ten, um die Auswärtsproben gegen den SSV Reutlingen bzw. Schweinfurt 05 erfolgreich ab- Zzuwickeln. Uberraschungen scheinen indessen vor allem in Reutlingen nicht ausgeschlossen. In den Treffen Eintracht Frankfurt— 1860 München und Viktoria Aschaffenburg BC Augsburg sollte der Platzvorteil den Ausschlag geben. Spitzenderby auf Degerlochs Höhen Zwei von den drei bisher ungeschlagenen Mannschaften der 2. Liga Süd treffen am Sonn- tag mit dem Spitzenreiter Stuttgarter Kickers und Hanau 93 auf Degerlochs luftigen Höhen aufeinander. Eine willkommene Chance für die „Blauen“, die führende Position weiter auszu- bauen. Sie dürften sich diese Gelegenheit ebenso wenig entgehen lassen, wie Darmstadt 98 als Bartnäckiger Verfolger den Anschluß mit einem Heimsieg über Jahn Regensburg wahren sollte. Von den weiteren Mannschaften des Spitzenfel- des haben Hessen Kassel(beim I. Fe Pforz- heim), der F Freiburg(beim 1. Fe Bamberg) und die SpVgg Neu-Isenburg(beim VfB Helm brechts) schwere Auswärtsprüfungen zu bestrei- ten, bei denen sie schon über den Gewinn eines Punktes sehr stolz sein dürfen. Der Tabellen- Letzte Borussia Fulda rechnet sich gegen den SV Wiesbaden einen Sieg und damit den Anschluß ans Mittelfeld aus. Bagegen dürfte es für den an Vorletzter Stelle rangierenden Neuling VfB Friedberg beim heimstarken TSV Straubing kaum eine Aufbesserung seiner schwachen Posi- tion geben. Auch in den weiteren Spielen ASV Cham— Amicitia Viernheim und VfI, Neu- stadt— Bayern Hof ist mit Heimsiegen zu rech- nen. Südwest-Spitzenreiter ungefährdet Frankenthal und Pirmasens haben Heimspiele In der südwestdeutschen Fußball-Oberliga sind am vierten Spieltag keine Veränderungen an der Tabellenspitze zu erwarten, denn die füh- renden Mannschaften des VfR Frankenthal und des FK Pirmasens gelten in ihren Heimspielen Segen Borussia Neunkirchen und Eintracht Trier Als Punkteanwärter. Die Frankenthaler werden ihren Ehrgeiz darin sehen, weiterhin als einzi- ger deutscher Vertragsspieler-Club ohne Gegen- tor zu bleiben. Der dritte im Bund der punkt- verlustfreien Mannschaften, der FV Speyer, läuft dagegen in Mainz Gefahr, seine Position einzu- büßen. Der Verfolger des Spitzentrios, der mit einem Minuspunkt belastete 1. Fe Kaiserslau- tern, hat bei den Saarbrücker — Tura Lud- ken Ein- wigshafen und Phönix Ludwigsn tracht Kreuznach zu erwarten. Landballoberliga Süd mit vollem Programm Göppingen vor der ersten schweren Hürde Der vier Wochen unterbrochene Wettbewerb inn der süddeutschen Handball-Oberliga wird übers Wochenende mit vollem Programm wieder aufgenommen. Für den Tabellenführer FA Göp- Pingen baut sich beim Auswärtsspiel gegen den Rangzweiten Sc St. Leon das erste ernstliche Hindernis auf. Wenn die Göppinger auch diese Hürde nehmen, dann freilich wird sie niemand mehr an der Erringung der Meisterschaft hin- dern können, zu groß wäre der Vorsprung der Filstäler. In den anderen Spielen stehen Ab- stiegsfragen im Vordergrund, ist es doch noch Ungeklärt, wer neben dem Völlig distanzierten Tus Hofweier als zweiter Verein noch absteigen muß. Dem augenblicklichen Tabellenstand ent- sprechend sind Schutterwald, Post München und TSV Zirndorf am meisten gefährdet. So kommt Also den Begegnungen TB Eglingen— TSV Zirn- dorf, Post München gegen Sd Leutershausen und Tus Schutterwald— TSV Ansbach größte Bedeutung zu. Der einzige Favorit des Wochen- endes heißt TSV Zuffenhauen. Die Schlotwie- senelf wird mit dem zum Abstieg verurteilten Hofweier leichtes Spiel haben. Aus Badens Handballverbandsligen Ketsch genügt ein Unentschieden In der nordbadischen Handballverbandsliga muß der Spitzenreiter Ketsch sein letztes Spiel beim Zweiten in Birkenau bestreiten, wobei zum Gewinn der Me ein Unent— nügen würde. Si genau, so Zeich Entscheidungsspiel zwischen den beiden ahen- ten ab. Edingen will sich durch einen Heimsieg über Nußloch endgültig für die im kommenden Jahr zu bildende badische Handballverbandsliga qualifizieren. Auch Seckenheim kann seine Aus- sichten durch einen sieg über Großsachsen unter- mauern. Die Chancen des TSV Rot auf den sechs- ten Platz schwinden, wenn das Spiel in Hand- schuhsheim verloren geht. Zum zehntenmal Helber-Gedächtnislauf Deutsche Spitzenklasse ist Gast beim TSV Gronau Zum zehnten Mal veranstaltet der TSV Gronau am Sonntag seinen über 19,2 Em führenden Hel- ber-Gedächtnislauf. Von Jahr zu Jahr hat die Be- teiligung zugenommen. Für den Jub äumslauf ist eine hervorragende Besetzung gewiß. Aus Holland kommen die Langstreckenläufer Piet Bleeker und Jan van Ginkel. Die deutsche Spitzenklasse ist mit der Mannschaft von Bayer Leverkusen, Tus Essen, der Meistermannschaft von 955 und 1957, und den Spitzenläufern Schöming und Blumensaat, Sc Dahi- hausen mit dem mehrfachen deutschen Meister Gustav Disse, der ASV Landau mit dem vorjäh- rigen Sieger Gängler vertreten, Württembergs Aufgebot wird von Rotweig Stuttgart mit 23 Teil- mehr und dem jungen aufstrebenden v. Man- Stein angeführt. nern Neuer Zweikampf Hawthorn— Moss Auf der Monza-Bahn wird der letzte Weltmeisterschaftslauf ausgetragen Auf der Monza-Bahn wird am Sonntag der Große Preis von Italien als zehnter und vor- letzter Lauf zur diesjährigen Automobil-welt- meisterschaft ausgetragen. Im Mittelpunkt des Rennens auf der 6/3 Kilometer langen Piste steht das erneute Duell zwischen den beiden briti- schen Fahrern Mike Hawthorn auf Ferrari und Stirling Moss auf Vanwall, die mit 36 und 42 Punkten in der Wertung führen. Zwischen die- sen beiden ist der Nachfolger des zurückgetrete- nen fünffachen Weltmeisters Fangio(Argenti- nien) zu suchen. Für Stirling Moss, der in den beiden vergan- genen Jahren in Monza siegte, gilt es, den Großen Preis von Italien zumindest als Dritter zu beenden, um seine Chancen gegenüber Haw⸗ thorn dann im letzten Rennen, dem am 26. Ok- tober in Casablanca stattfindenden Großen Preis von Marokko, noch wahrnehmen zu können. Ein Vorzeitiger Ausfall des Vanwall-Spitzenfahrers und vorjährigen Vizeweltmeisters würde bedeu- ten, daß Mike Hawthorn am Sonntag Weltmei⸗ ster wird, sofern dieser in Monza auf einem der vorderen Plätze landet. Hawꝛthorn wird in Monza unterstützt von sei- nen Markengefährten Graf von Trips Deutsch- land), Gendebien(Belgien) und Hill(USA), wäh- rend für Vanwall außer Moss dessen Lands- mann Brooks, mit 199,614 km-std. Inhaber des Rundenrekordes, und Lewis-Evans starten. Der Stuttgarter Hans Herrmann wird zum ersten Male nach langer Zeit wieder an einem Grand Prix teilnehmen. Ihm wurde ein privater Mase- rati anvertraut. Deutschlands Junioren gegen Frankreid Gernandt startet über 100 Meter Nach Abschluß der deutschen Leichtathletik Junjorenmeisterschaften gab DLV- Sportwart Theo Pollmanns die Manmschaftsaufstellung fü den Junioren-Bänderkampf Deutschland—Franp. reich am 7. September in Karlsruhe wie Tolg bekannt: 100 m: Gernandt VfB Stuttgart), Sundermam Diepholz). 200 m: Wendelin(Hanau), Krieger (TG Gmünd). 400 m: Kinder(Tüdenscheidt), Mül. jer(Sc Charlottenburg). 800 m: Günthner(Eglos. heim), Klinkenberg Duisburg). 1500 m: Sen- dowsky(Lübeck), Lehmann(Berlin). 3000 m Böthling(Neumünster). Starzmann(Liebenzell) 110 m Hürden: Gerbig(Rüsselsheim), Appel (Fhönix Ludwigshafen), 400 m Hürden: Rein- mold(KSC Karlsruhe), Waltje Diez). 44 100 m. Sunde mann—Gernandt— Krieger—- Wendelin. Weitsprung: Scharp(Neumünster), Eiberle (Reutlingen). Dreisprung: Weiser(Kronach), Ha- jek(Berlin). Hochsprung: Hopf(SG Würzburg) Weber(SG Mannheim). Stabhochsprung: Leh. nertz:(Le Solingen), sommer(1860 München). Kugel: Diehl(1860 München), Sölch(Rotweig Koblenz). Diskus: Schwarz(Göttingen 05), Hei- ler(TV Kirrlach). Speer: Jaggy(TSG. Balingen), Reebs(TV Wetzlar). Hammer: Freyberger(TB Erlangen). Hauck(Karlsruhe). Unsere Wasserballer unterlagen Holland Langstrecken-Schwimm-Meister Fugger enttäuschte in Budapest Bei herrlichem Sonnenwetter wurden am Don- nerstag, dem fünften Tag der Europameister- schaften des Schwimmsports, auf der Budapester Margaretlleninsel zunächst in zwei Vorläufen die acht Finalisten der 1500-m-Kraulstrecke der Herren und der 4 l00- ùm-Lagenstaffel ermittelt. In der längsten Meisterschaftsdistanz gab es für Deutschland eine Parallele zu den Vorläufen des 100-m-Rückenschwimmens am Mittwoch. Während die beiden Sowietzonenvertreter Karl Kutschke(19:04, Minuten) als Fünfter und der Leipziger Hans Dreßler(19:25,8 Minuten) a8 Achter in die Entscheidung am Samstag kamen, schied der stark enttäuschende DSV.- Meister Manfred Fugger(Polizei-SsV Linnich) mit mäßi- Sen 20:03,7 Min. klar aus. Schnellster Mann der drei Vorläufe aber war der neue Doppel-Eu- ropameister Jan Black(Großbritannien) mit der Klassezeit von 18:18,1 Minuten. Die neun Mannschaften in der Damen-Lagen- staffel spielten nicht alle mit offenen Karten und setzten teilweise Ersatzschwimmerinnen ein, da nur eine Vertretung für das Finale am Frei- tag ausscheiden mußte. Von den beiden deut- schen Mannschaften schwamm die Sowjietzonen- vertretung mit Schneider, Beyer, Wrann und der überragenden Kraulerin Christel Steffin(1-064 Min.) mit 4:29, 4 Min. fast zehn Sekunden schnel- ler als die ohne die Hamburgerin Haase mit Schmidt, Urselmann, Windler und Künzel ge- Vorlauf nicht. 5 Verdiente Wasserballniederlage gegen Holland Am Donnerstagnachmittag verlor die deutsche Wasserball-Nationalsieben gegen Holland mit 3:4 Toren und kommt dadurch bei der am Frei- tag beginnenden Endrunde mit Spielen gegen Frankreich und die Sowjetzone nur noch für die Plätze 6 bis 8 unter den vierzehn Nationen in Betracht. Nachdem taktisch unklug beim Spiel gegen Ungarn am Vorabend soviel Kraft ver- braucht worden war, reichte das schwimmerische Können der Deutschen gegen die unerhört schnellen und immer wieder aus der Verteidi- gung durchbrechenden Orangehemden nicht mehr aus. Zudem zeigte es sich auch erstmals, daß in der Angriffsmitte ein wirklicher Scharf schütze fehlte, wie es der in Deutschland zu- rückgebliebene Achim Schneider hätte sein kön- nen. Der junge Ludwigsburger Ott, der zum er- sten Male eingesetzt war, konnte den erfahrenen Obschernikat nicht voll ersetzen. Mit Abstand bester Spieler war der Verteidiger Bode. Die drei Tore warfen Ott, Hilker und Bode. Zwei holländische Doppelsiege in Budapest Im Mittelpunkt der Abendwettkämpfe standen drei Damenentscheidungen, die zwei Doppel- erfolge für Holland und einen für die Sowꝛfet- union brachten. Im Turmspringen startete DSV-Mannschaft. Italien überstand 4 7 von der 10-m- Plattform Aldona Karezkaite Erste vor ihrer dem vierten Platz die Dresdnerin Monika Schöpe, die sich mit einem feinen Anderthalb- Salto-Rückwärts noch vom achten Platz vor- arbeitete. Ihre Klubkameradin Ingrid Krämer hingegen fiel vom dritten noch auf den achten Rang zurück und mußte in der Endplacierung noch der auf Platz 7 kommenden besten DSv- Vertreterin Elfriede Thelen(Rheydt) den Vor- rang lassen. e ehretärin des(hes 0. n n ufer soren Sopyright by Dukaspress, Hamburg, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden. (36. Fortsetzung) „Ja, nein, das heigt.“ a „Wenn ja, begleite ich Sie nämlich noch ein Stück.“ Er machte kehrt und hielt Schritt mit ihr. „Ich wollte nur bis zum nächsten Aussichts- punkt“, erklärte sie, alle vagen Pläne, die sie gehabt hatte, über den Haufen werfend. „Einverstanden. Die Aussicht ist heute wun- dervoll. Wir können dann durch den Wald zum Dorf zurück, falls Sie es mit dem Früh- stück nicht gar zu eilig haben.“ „O nein, An Sonntagen frühstücken wir sehr spät.“ „Sind Sie zufrieden bei Frau Thurber?“ Sie war erstaunt, daß er sich den Namen ihrer Wirtin gemerkt hatte.„Ja, danke. Sie ist sehr nett.“ Und sind Sie nun in Ihrem neuen Büro Slücklich? In Robins Büro, meine ich.“ „Ja, gewiß.“ „Glücklicher als unter Ihrem alten Tyran- nen?“ fragte er lachend. „Ich war glücklich, für Sie arbeiten zu dür- fen“, entgegnete sie schnell. „Oho! Sie haben mir einen strenger Verweis erteilt, wenn Sie sich erinnern“, neckte er. Sie errötete,„Ich meine später. Als Sie hier Waren.“ Sie hielt erschrocken inne. Wie rasch sie doch bei dem gefährlichen Thema ange- jangt waren! „Ja, ich wollte mit Ihnen darüber reden“, Liel er zin.„Das ist einer der Gründe, warum ich es begrüße, Sie getroffen zu haben. Wir hatten gestern wenig Gelegenheit zu sprechen, und ich fürchte, mein dürrer Rat, sich nicht zu beunruhigen, wird wenig Eindruck auf Sie ge- nacht haben.“ 9 5 Sie lächelte schwach. Nein. Sie haben recht.“ — „Nun, das ist begreiflich, Soweit ich mich erinnere, äußerten Sie, daß ich vermutlich we nig von Ihnen halten würde, wenn Sie die Sache leichtfertig abtun könnten. Deshalb lag mir so viel daran, Ihnen zu sagen, daß ich an Ihre Schuld an diesem Vorfall nicht glaube.“ Anne stockte der Atem.„Ich habe auch tat- sächlich keine Schuld, sagte sie mit erstickter Stimme. „Nachdem ich gestern abend gegangen war, habe ich alles noch einmal gründlich über- dacht.“ Im Augenblick schien es ihr besser, nichts davon zu erwähnen, mit wem sie es überdacht hatte.„Und als ich wieder ruhiger geworden war, erinnerte ich mich mit aller Deutlichkeit, die jeden Zweifel ausschließt, daß ich den Brief samt Beilagen in das Ku- vert gesteckt und es zugeklebt habe. Eine Ver- wWechslung war unmöglich, Auf dem Tisch la- gen keine anderen Papiere. Dann wurde ich abgerufen. Das geschlossene Kuvert blieb fünf bis zehn Minuten auf dem Tisch liegen. Es tut mir leid, aber es gibt keine andere Erklärung, als daß jemand, der mir nicht wohlwill, die beschriebenen Bogen herausgenommen und gegen leere eingetauscht hat.“ Er nickte gedankenvoll, ohne weitere Fra- gen zu stellen.„Genauso war es wohl auch.“ Anne starrte ihn verwirrt an.,„Sie wissen, daß Daphne es getan hat?“ „Natürlich weil ich es“, erwiderte er.„Aus welchem anderen Grunde hätte ich Sie um Ihr Schweigen ersuchen sollen?“ „Mir ist nie der Gedanke gekommen, daß Sie das von Daphne wußten“, sagte sie fast kalt.„Ich glaubte, Sie wollten vielleicht aus einer impulsiven Mitleidsregung mich vor den anderen nicht bloßstellen.“ 5 „Ja, ich merkte, daß Sie es dachten.“ Er là- chelte ein wenig.„Sie sollten wissen, daß ich keinen plötzlichen Impulsen nachzugeben pflege und das schwerlich der Grund sein konnte.“ „Ich werde es mir für künftige Fälle mer- ken“, sagte sie und bemühte sich, einen mög- lichst leichten Ton anzuschlagen. Dann drehte sie sich kurz um und begann den Abstieg. Er war augenblicklich wieder neben ihr. „Sind Sie sich bewußt, daß Sie zu diesem Schweigen verpflichtet sind?“ sagte er ziemlich schroff. Sie fand es reichlich anmaßend von ihm, unter diesen Umständen von verpflichtet zu sprechen und war nahe daran, es ihm zu sa- gen. Warum sollte sie verpflichtet sein, auf Daphne Rücksicht zu nehmen? Daphne hatte weit Schlimmeres als nur eine Fahrlässigkeit begangen. Was sie getan hatte, war grausam und gemein. Zumindest hätte er sie bitten können, über Daphnes Bemühungen Schwei- gen zu bewahren. „Reine Angst“, erwiderte sie kurz. werde nicht darüber sprechen,“ „Gut“, nickte er, und setzte nicht einmal ein Danke hinzu. Einige Minuten gingen sie schweigend ne- beneinander her. Er machte den Eindruck, als liege er sich die Situation nochmals durch den Kopf gehen, nachdem er alle Gefahren- momente ausgeschaltet hatte. Und in Anne wuchs indessen die Bitterkeit, daß er, nach- dem ihm Daphnes Niedertracht bekannt war, noch immer versuchte, sie mit allen Mitteln zu schützen. Diese Erkenntnis war für Anne ebenso ent- täuschend wie deprimierend. Daß er zu seiner Braut stand und so lange als möglich an sie glaubte, war nur recht und natürlich, Aber daß er ihr skandalöses Ver- halten einfach hinnahm und dem Opfer ihrer Gemeinheit nichts weiter zu sagen wußte, als Stillschweigen über die Sache zu verlangen, war etwas anderes. Es bewies einen beschä- menden Mangel an Takt und Menschlichkeit. Offenbar liebte er Daphne mehr, als es den Anschein gehabt hatte, dachte Anne verwun⸗ dert. Aber das war keine Entschuldigung da- für, daß er alle Rücksicht auf Recht und Un- recht fallen lieg, nur um sie zu schützen. „Es tut mir leid, daß Sie gestern abend einen solchen Schock erlitten haben. Aber es war weder Zeit noch Gelegenheit zu näheren Er- klärungen.“ Seine Stimme brach plötzlich in ihre Gedan- ken ein. und sie glaubte. seinen Worten ent- „Ich nehmen zu dürfen, daß sie eine Art Entschul- digung bedeuten sollten. Aber die Form die- ser Entschuldigung ärgerte sie. Es war unauf⸗ richtig von ihm, Mangel an Zeit und Gelegen- heit vorzuschützen. In Wirklichkeit hatte er Wohl nur Angst gehabt, sie könnte in ihrer ersten Erregung die Wahrung des Geheimnis- ses in Daphnes Interesse ablehnen. „Es war natürlich eine unangenehme Situa- tion für mich“, sagte sie ein wenig spöttisch. Und ihr wurde dabei mit Unbehagen bewußt, daß sie zu David wie zu einem Fremden Sprach. Sie bemühte sich um einen etwas freund- Üicheren Ton, als sie nach einer Pause fragte „Woher viissen Sie es? Ich meine, daß e. Daphne war?“ Er zog die Stirn leicht in Falten, woraus sie entnahm, daß er nur ungern darüber Sprach. Aber eine Antwort auf ihre Frage war er ihr zum mindesten schuldig, dachte sie gereizt. Und anscheinend teilte er ihre Ansicht. Jeden falls sagte er: „Ich hatte schon den Verdacht, ehe ich zu Firth& Farraday ging. Als ich von leeren Blät- tern hörte, wußte ich, wenn ich Sie nicht für hochgradig unfähig und kopflos halten wollte, und das konnte ich nicht, dag jemand absicdtrt- lich den Austausch vorgenommen haben mußte. Die Zahl der Verdächtigen war sehr klein. Ich entschloß mich, übers Wochenende herzukomme und hoffte, daß der Bericht über meine Nachforschungen bei Firth Far- raday mir endgültig Klarheit verschaffen würde.“ 8 „Aber als Daphne die Vermutung aussprach, daß ich das Angebot mit dem Stoß Briefe durcheinandergebracht haben könnte, hielten Sie diese Erklärung einen Augenblick für möglich, nicht wahr?“ 1 „Einen Augenblick, ja“, gab er zu„Aber als Daphne S. drängte, in der Schublade nachzu- schen, war ich fest überzeugt, mit meinem ur- Sprünglichen Verdacht recht gehabt zu haben. Deswegen folgte ich Ihnen.“ Heimlich wunderte sich Anne, daß er derart kühl über Daphnes Handlungsweise sprechen konnte. Fortsetzung folgt? wurde die 24 Jahre alte sowjetische 288 Landsmäg min Goroschowskaja. Beste Deutsche wurde ab. * 1