Nr. 144 Neckar-Bote (2. Blatt) Mittwoch, 10. September 1958 Bauern werden Kräuterfarmer Keine Zukunft mehr für den Wurzelsepp— Kamillenernte auf Kartoffelschlägen „Man thut in eine gläserne Flasche Wer- muth, Rosmarien, Salbei, Krausemünze und Raute, von jedem acht Loth, sodann vier Loth Lavendelblumen und Knoblauch, Wacholder- beeren, Nelken und Muskatnüsse, von jedem ein halbes Loth, was aber klein geschnitten und zerstoßen sein muß. Dieses wird nun alles in der gläsernen Flasche mit vier Maaß rei- nen Weinessig übergossen, mit einer Blase zugebunden, und vier Wochen in temperier- ter Hitze gehalten. Hierauf wird die Flüssig- keit durchgegossen, dem destillierten Essig Aber ein Loth in Weingeist aufgelöster Kamp- fer beigegeben. Täglich die Zimmer damit übersprengt und bevor man auf die Straße Seht, ein Löffel desselben eingenommen, schützt gegen jede ansteckende Krankheit.“ Wilhelmine von Sydow empfiehlt diesen „Pestessig“ im Jahre 1834 den Lesern ihres „Koch- und Wirthschaftsbuches“. Nichts illu- striert besser, welch regen Gebrauch man sei- nerzeit von allen einheimischen Kräutern und Heilpflanzen machte. Und heute? Drogisten und Apotheker können feststellen, daß immer mehr Kunden offenbar zu den alten Haus- mitteln zurückfinden. Der Umsatz an Heil- Kräutern beweist es. Aber die Drogisten könnten heute der sehr großen Nachfrage längst nicht mehr genügen, wenn sie die Kräu- ter, die durchaus zum größten Teil auch bei uns in Massen wachsen, nicht aus dem Aus- land importierten. Es geht nämlich hierzu- lande kaum noch jemand um des Verdienstes Willen zum Sammeln in die Wälder. Die Zunft der„Kräuterweiblein“ und„Wurzelseppen“ ist 80 gut wie ausgestorben. Nur noch ein Pro- zent aller in der Bundesrepublik verkauften Heilkräuter sind von einheimischen Sammlern zusammengetragen worden. Die„harte“ D-Mark bringt es mit sich, daß der hiesige Sammler für eine Stunde Sam- melarbeit beispielsweise bei Eschenblättern, Rainfarnkrauten, Schafgarbe, Baldrian und Bärlapp nur noch etwa 0,30 DM erhält. Und für diesen Betrag bücken sich im Zeichen des Wirtschaftswunders in der Bundesrepublik nur noch wenige. Vor allem in landschaftlich schönen Gegenden ist die Fremdenzimmer- Vermietung einträglicher und müheloser. Nicht einmal die Kinder finden einen solchen 0,30 DM-Stundenverdienst interessant. Und So kauft man denn in den Ländern mit„wei cherer“ Währung und niedrigerem Lebens- standard ein, also etwa auf dem Balkan, von Wo man ein Kilogramm Johanniskraut für 40 Pfennige beziehen kann. Nur in ausgesprochenen Notstandsgebieten Wie dem Bayrischen Wald ziehen noch ganze Familien zum Sammeln der Kräuter aus, die gegenwärtig die besten Preise erzielen. Das sind Thymian, Spitzwegerich, Birkenblätter und Silbermantel. Verboten ist das Pflücken von Bergarnika, die unter Naturschutz gestellt wurde. Den besten Verdienst kann man beim Sammeln von Kamille herausholen, die sich zum ausgesprochenen Spitzenschlager am Kräutermarkt entwickelt hat. Ein fleißiger Sammler könnte es bei den derzeitigen Ka- mille-Preisen sogar auf etwa 100 DM Tages- verdienst bringen, wenn es nur genug davon gäbe. Das Kilo wird mit 28 DM notiert. Am begehrtesten ist die fränkische Kamille, aber auch ihr geht es wie den Kamillepflanzen in anderen Teilen der Bundesrepublik— die Un- Kkrautvernichtungsmittel der Bauern machen auch vor Nutzkräutern nicht halt. Eine ganze Reihe von Bauern haben aus dem mangelnden Inlandsangebot an Heilkräu- tern bereits den Schluß gezogen, àus ihren Höfen Heilkräuter farmen zu machen. Sie Pflanzen nun seit Jahren schon auf ihren Ackern Melisse, wo sie sonst Rüben bauten, und Pfefferminzkraut anstelle von Kartoffeln. Fast 40 Prozent dieser Kräuterplantagen be- finden sich in Bayern. Art und Quantität ihres Anbaus an Kräutern wechselt fast jähr- lich parallel zu der Höhe der Preise, die für bestimmte Kräuter erzielt werden können. Störche suchen eine neue Heimat Viele Horste blieben unbewohnt— Fernflug nach dem Süden In den letzten Sommerwochen ziehen die Störche gen Süden— ein Zeichen dafür, daß die warme Jahreszeit ihrem Ende zugeht. Mancher Bauer, der auf seinem Reetdach eine Storchenfamilie beherbergte, die possierlichen Jungtiere bei ihren ersten Spaziergängen auf dem Dachfirst und den ersten Flugversuchen beobachtete und sich an ihren lustigen Klap- Per konzerten erfreute, wird den langbeinigen Vögeln wehmütig nachgeblickt haben, denn die Aussichten, im nächsten Jahr neue Be- wohner für das Wagenrad und den Weiden- Korb auf der Scheune zu finden, sind gering. Freund Adebar, der von unseren Vorfahren als Glücksbringer verehrt wurde und noch heute als„Klapperstorch“ für die Kleinsten die Geschwister bringt, stirbt in Westeuropa aus. Die gravitätisch schreitenden und elegant segelnden Gesellen mit den roten Schnäbeln und dünnen, roten„Stelzen“ kehren im März und April meist in drei Wellen in die Heimat zurück. Zuerst kommen die„erfahrenen Män- ner“, um die Horste, die möglichst an einer von vielen Fröschen bewohnten Sumpfwiese liegen müssen, zu erkunden. Zehn Tage dar- auf folgen die Weibchen und noch später die Jungstörche, die zum erstenmal brüten wol- len. Man weiß noch nicht, ob es in jedem Jahr das gleiche Paar ist, das einen Horst be- zieht. Nach einer Brutzeit von 30 Tagen schlüpfen die Jungen aus, nach acht bis zehn Wochen sind sie flügge. Leider war auch in diesem Jahr der Nachwuchs nicht besonders zahlreich. Die große, jetzt angetretene Flug- reise führt Storcheneitern und Kinder nach Ost- und Südafrika. Hatten sie ihren Brut- platz westlich der Elbe, fliegen sie süd- Wärts über Gibraltar, befindet sich ihre Hei- mat östlich der Elbe, dann geht die Flug- route über den Bosporus, Kleinasien und das Rote Meer. Erst nach vier oder fünf Jah- ren, im„heiratsfähigen Alter“, kehren die Jungen zum erstenmal in ihre Heimat zurück. Doch es sind in jedem Frühjahr weniger Störche, die nach Europa zurückfliegen. In Dänemark, Schweden, Belgien und in der Schweiz gelten sie bereits als ausgestorben, und auch in Deutschland bleiben in jedem Jahr mehr Horste unbewohnt. Deutschlands „Storchenland“ ist heute Schleswig- Holstein, das mit rund 2000 Storchenpaaren in diesem Jahr die meisten Adebarfamilien zählte. Die erschreckende Abnahme der westeuro- Päischen Störche wird auf viele Ursachen zu- rückgeführt.„Natürliche“ Feinde hat Meister Langbein kaum. Der Mensch ist, direkt oder indirekt, sein größter Widersacher. Schon un- Zählige Störche fanden den Tod in Telefon- und Telegrafendrähten, Nun meiden die an- deren diese Gefahr des erkultivierten West- europas, indem sie nach Osten, sogar bis nach Rußland, abwandern. Teilweise sind die afri- kanischen Heuschrecken für große Storchen- sterben verantwortlich. Insektenmittel, zur Vergiftung der Heuschrecken bestimmt, töte- ten auch unsere langbeinigen Freunde, die große Mengen der vergifteten Insekten ver- schlangen. In mehreren Jahren erreichten die Störche Europa nicht, weil ihnen in der Wüste der„Chamsin“ fehlte— ein Wind, ohne der sie nicht in die Heimat segeln können. Doch auch der Volksglaube, der im Storch ein Sym- bol der Niederkunft sah, schwindet und schützt Meister Adebar nicht mehr vor der Verfolgung durch den Menschen. Im Mittleren Osten wiederum ist Storchenbraten sehr schätzt, und auch in Frankreich und Spanien Wird der große Vogel abgeschossen, trotz Ver- bots. Die Neger aber jagen ihn wegen der Ringe der europäischen Vogelschutzwarten, die einen willkommenen Schmuck für die Ur- waldschönen bedeuten(p 5 Wirtſchaftliches Handwerk Konjunkturentwicklung sS kammer verzeichnet gi Die Handwerk Heilbronn, deren Bezirk die Kreise Heilbronn, Shringen, Schwäbisch Hall, Crailsheim, Künzelsau und Mergentheim umfaßt, hat auf ihrer Vollversammlung in Heilbronn die konjunkturelle Entwicklung des Kammerbezirk im allgemeinen als Gewisse Einschränkungen seien vor lichen Bezirken zu beobachten, wirtschaft mit der Auftragserteilung Handwerks im gut bezeichnet. allem in länd- Wo sich die Land- zurückgehal. ten habe. Außerdem sei durch strukturelle ver- änderungen bei mehreren Berufen trotz der guten Allgemeinlage ein Schrumpfur Oozeßg auch heute noch im Gange. Die der Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Heilbronn ist von 11 188 im Jahre 1956 auf 10 953 im letzten Jahre zurückgegan Als.— relativ hohe Be- . W 8 988 5 In ilbronn si 20 106 s! t 1 505 Millionen 8 11 2 Daimler vero Für die IIkomninet D Freunde A Diese zer-Benz AG. in t Neuigkeit bereit: In 1 8 sje mit dem 5190 D personenwagen he 18, 1 ig ist und auf Grur ans den oft kritis 2 neuen E nen leber sentlich verkürzt. Zu c annten Vort „180 D“ besitzt er eine verb erte Ausstattung und ein„dezenteres“ Motorgeräusch, das jetzt kaum mehr zu hören ist. Der neue Mercee 190 D“ mit seinem 50-PS-(DIN) bzw. 5-Motor mit oben- liegender Nockenwelle eichnet sich durch sein Temperament bei unveränderter Wi Maftlichkeit gediegene Innenausstattung. Der gr gere Hubraum(1897 cem im vergleich zu den 17 cem des„180 Di), das höhere Drehmoment eine 4000 Touren gestei machen die neue Dieselversion sehr lebendig. kann der dritte Gang bis 84 km)/st(beim bis 75 kmi/st) ausgefahren werden. schwindigkeit liegt mit 120 kmyst kmyst höher als beim„180 D.“ Daimler-Benz- Chefingenieur Professor Pr. ger dazu am Dienstag vor der Presse fest, diese Vorteile nicht zu Lasten der keit erzielt wurden. Der Auf um Treibstoffverbrauch se mit 7,1 Liter pro 100 km praktisch der gleiche, wie beim„180“ mit 6,8 Liter. Der Preis des neuen„190 D beträgt 9950 DM ab Werk. Gleichzeitig wurde der Preis des in der bis- herigen Ausführung weitergebauten„180 D. 250 DM auf 9200 DM gesenkt. Weiter ragt Sramm der„220 SE“ mit Einspritzmotor äußerlich dem Benzintyp 190 und und erte Höchstdrehzahl S0 „180 De Die Höchstge- genau 10 Mit Stolz stellte Nallin- daß Wirtschaftlich- um aus dem neuen Daimler-Benz-Pro- heraus. Dieser Typ unterscheidet sich von dem mit einem Vergasermotor ausgestatteten„220 8“ durch eine im Durchschnitt um 9 Prozent verbesserte Beschleu- nigung und Leistung. Bewußt wurde beim„220 SE“ aA eine Steigerung der bei 160 kmist liegen- den Spitzengeschwindigkeit verzichtet und Leistungsgewinn ausschließlich für eine stärkere Beschleunigung ausgenutzt. Der Motor besitzt eine rohr- Einspritzung mit Zwei-stempel- Pumpe. Uber z wei Zuteilblöcke wird der Kraftstoff zu den sechs geführt. Ein Regler steuert Luft- und Brennstoff- auch extreme Einspritzdüsen der Mechanischer zufuhr gleichzeitig. Bedingungen, einzelnen Zylinder Dabei werden wie sie beim Kal beim Warm- Art, der intermittierende Saug- laufen, bei hohen Außentemperaturen und in gro- Ben Höhen auftreten, automatisch ausgeglichen— praktisch also ein Motor, der„für den Fahrer denkt“. Der Mehrpreis der beträgt 1900 DM. Weitere Neuerungen neuen Type nvariante„220 SE“ Auf besonderen Wunsch ist der Typ„300“ Künftig mit der den Lenkungsvorg Servolenkung und einer R. anlage lieferbar. den„300 SL- Roadster“ steht nunmehr beim„190 SEL“ ein Coupe-Dach zur etwWa 35 kg wiegt und 1500 DM kostet. Inzwischen sind die neuen Grograumomnibusse vom Typ„O 317“ auf den Markt gekommen. Mit einem Fassungsvermögen von 120 Personen, einem Unterflurmotor von 172 PS und der weiter besserten Voll- Luftfederung dürfte dieses zeug schnell zu einem Paradestück in den merziellen Verkehrsbetriehen we 2 ang Für genau wie Kom- ver- Fahr- erleichternden Verfügung, das Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 8. 9. Auftrieb: Großvieh 747, Kälber 220, Schweine 2748. Preis e: Ochsen A 110-118, B 104—112, Bul- len A 114125, B 105—114, Kühe A 90—106, B 83—92, 70-80, Färsen A 112122, B 100112, Kälber SKI 202210, A 185—197, B 175182, C 165—170, D bis 150, Schweine B 1 131138, B 2 132—140, C 132-140, 5 132140, E 129—137, G 1 115—122, G 2 107112. Mar ktverlauf: Großvieh mittel in allen Gat- tungen, kleiner Uberstand. Kälber rege, geräumt. Schweine mittel, kleiner Uberstand. Karlsruher Schlachtviehbericht vom 9. Sept. Auftrieb: Rinder 440, Kälber 371, Schafe 61, Schweine 1647. Preise: Ochsen A 114-119, 106—110, Bullen A 114—123, B 104—112, Färsen A 114122, B 108—112, Kühe A 93—105, B 84-93, C 2 84, D 67—173, Kälber A 175-190, B 158170, C 140158, D 120—135, Schafe A 90-98, B 68-87, Schweine 2 130—137, 5 1 130—138, B 2 132—138, C 132140, D 132 bis 138, E 125—136, F nicht notiert, G 1 116-128.— Marktverlauf: Ochsen und Kühe langsam, geräumt. Färsen und Bullen langsam, kleiner Uber- 5 Kälber flott, geräumt. Schweine langsam, Uberstand. leiner Frankfurter Devisenkurse 1 US-Dollar IS-Dol 4,1849 1 Kanadischer Dollar 4.3055 1 britisches Pfund 11.693 100 dänische Kronen 60,465 100 norwegische Kronen— 58,45 100 schwedische Kronen 8 2 80,975 100 holländische Gulden 110,67 100 belgische Francs„ 100 französische Francs 0,9974 100 Schweizer Franken Verr.) 95,785 100 Schweizer Franken(frei) 97,675 100 öserreichische Schillinge 16,139 1000 italienische Lire 6,722 100 DM-West 440,00 D-Ost 100 DM-Ost 24, 13 DM- West e 8 eren rear EEE . Legeleistung entscheidend Auf Grund kalter Frühjahrswitterung wie 1958 läßt sich der land wirtschaftliche Hühner- halter mitunter zu dem alten Fehler verleiten, Maiküken den Vorzug zu geben. Diese Tiere werden zu spät legereif. Wer von den besseren Eierpreisen im Herbst seinen Nutzen ziehen Will, kommt ohne frühe Küken nicht aus. Fachleute schätzen, daß noch etwa 5 Millio- nen unrentable Fresser, die auf Kosten der guten Leger gefüttert werden, bei uns vor- handen sind. Das Heraussortieren der unwirt- schaftlichen Tiere ist eine der wichtigsten Maßnahmen der Hühnerhaltung. Während der Aufzuchtperiode vom Küken bis zur Jung- henne sollen alle im Wachstum zurückbleiben- den Tiere fortlaufend ausgemerzt werden. Bei der Umstallung der Junghennen in die Lege- Ställe ist darauf zu achten, daß nur gesunde, gut gebaute und lebensfrohe Tiere in den Legestall kommen. Eine gute Legehenne ist lebhaft und auf das Futter versessen. Weiter werden im September-Oktober die einjährigen Hennen, die für ein zweites Lege- jahr in Frage kommen, hinsichtlich Gesund- heit, Kondition, Lebenskraft, Mauser und Kör- pergewicht überprüft. Je besser und regel- mäßiger das Ausmerzen der schlechten Leger vorgenommen wird, um so höher ist bei einer entsprechenden Fütterung und Haltung der Tiere die Durchschnittsleistung der Herde und damit der Reingewinn aus der Hühnerhaltung. Um Fütterungsfehler zu vermeiden, tut der Hühnerhalter recht, wenn er sich an den deuk a- Futterplan hält. Von der Küken- aufzucht bis zur Legehennenfütterung enthält dieser Fütterungsplan wertvolle Hinweise. Alle wichtigen Nähr- und Eiweißstoffe, Mine- ral- und Aufbausalze, Schutzstoffe, Wirk- stoffe, Vitamine, auf die es ankommt, sind in den deuk a- Futtermitteln enthalten. Das deuka-Aufzuchtmehl, deuka-Junghennenmeh] und deuka-Legemehl enthalten für die einzel- nen Lebensabschnitte des Huhnes die oben an- geführten Stoffe im richtig abgestimmten Mengenverhältnis. Beachtet der Hübnerhalter die im deuka-Futterplan enthaltenen An- regungen, so wird er aus der Hühnerhaltung einen sich lohnenden Nutzen ziehen und Freude am Erfolg finden. u en e ene Copyright by Dukaspress, Hamburg, durch Verlag v. GEraberg& Görg, Wiesbaden. (38. Fortsetzung) Es gab viele Frauen, die ihre große Liebe nicht geheiratet hatten und dann mit einem anderen glücklich geworden waren. Wenn sie Robin heiratete, waren von seiner Seite alle Voraussetzungen für eine glückliche Ehe ge- geben. Er war hochanständig, liebevoll und zuverlässig. Sie stutzte plötzlich. Man zählt die Vorzüge eines Mannes nicht auf, wenn man nur einen Funken wahre Liebe für ihn empfindet! Sie hatte Robin gern, aber eben nur gern. Und sie konnte niemanden heiraten, den sie nur gern hatte. Vor allem keinen Mann, der sie liebte und dessen Liebe sie nur mit Freund- schaft erwidern konnte. In gewissem Sinne hatte das mit David nichts zu tun. Und als sie zu dieser Erkenntnis gekommen war, sprach Sie ihre Gedanken aus. „Es handelt sich hier nicht um meine Liebe zu David, Robin. Denn ich liebe ihn wirklich. Ich habe keine Bedenken, es vor Ihnen auszu- sprechen. Sie sind verständnisvoll und ver- schwiegen, ich weiß, daß mein Geheimnis bei Ihnen sicher ist. ES handelt sich vielmehr dar- um, daß ich Ihnen nicht die Gefühle entgegen- * bringen kann, die ein Mann bei einer Frau, die er heiratet, erwarten darf.“ „Mit anderen Worten, Sie lieben mich nicht?“ „Ja, ich liebe Sie nicht“, bestätigte Anne leise. Es hatte keinen Zweck, ihn darüber im unklaren zu lassen.„Ich habe Sie so gern wie kaum einen anderen Menschen. Aber das ge- nügt nicht.“ „Sympathie hat sich schon oft in Liebe ver- wandelt“, beharrte er, offenbar nicht gewillt, hre Worte als endgültig hinzunehmen. „Ich kann Ihnen keine Hoffnungen machen, soweit man wenigstens künftige Gefühle vor- aussagen kann“. entgegnete sie.„sie haben recht. Meine Liebe zu David ist aussichtslos, und ich muß vernünftig sein und darüber hin- Wegzukommen versuchen. Aber man kann einen Mann nicht aus seinem Herzen reißen, indem man einfach einen anderen an seine Stelle setzt.“ „Vielleicht nicht sofort“, ich kann warten, Anne.“ Sie schüttelte den Kopf.„Es wäre unrecht, Ihnen Hoffnungen zu machen.“ „Sie können mich nicht daran hindern“, sagte er mit einem schwachen Lächeln. „Das nicht. Aber ich kann alles tun, um Sie nicht dazu zu ermutigen, Robin.“ „Also gut. Vielleicht bringe ich genügend Optimismus auf, um ohne Ermutigung weiter zu hoffen, Die Zeit hat schon manches fertig- gebracht, und man ist immer zu hoffen ge- neigt, daß sich alles zum Guten wendet.“ Auf ihr Gesicht trat ein leises Lächeln.„Ich kann Ihnen nicht widersprechen. Doch ich hoffe, daß Sie in dieser Zeit ein Mädchen fin- den, das sie ohne Wartefrist glücklich macht.“ „Verbindlichsten Dank“, lachte er kurz auf. Aber er hatte einen eigensinnigen Zug im Ge- sicht, und da wußte sie, daß sie nicht länger mehr hierbleiben konnte, wenn sie Robin nicht ganz unglücklich machen wollte. Danach sprachen sie von anderen Dingen. Sie konnten sogar wieder miteinander lachen und fröhlich sein. Und nach dem Mittagessen machten sie noch einen kleinen Spaziergang am See. Dennoch spürte Anne, daß irgend etwas an- ders zwischen ihnen geworden war. Die Be- hauptung, daß man eine Freundschaft auch nach einem erteilten Korb in der alten Weise fortsetzen kann, ist falsch, dachte Anne. Die Kameradschaft mit Robin war etwas Köst- liches, aber sie war vorbei. Eine leise Trauer überfiel sie bei diesem Gedanken, als wäre sie bereits im Begriff, von dieser herrlichen Ge- gend Abschied zu nehmen, wo sie so überaus glücklich und so unaussprechlich unglücklich gewesen war. Auf der Heimfahrt sagte er:„Wenn Sie wol- len, setze ich Sie vor der Villa Waldheim ab. meinte er.„Aber Ich muß noch ins Büro. Ein Kunde hat sich an- gesagt, der ein Haus bauen will.“ Sie war einverstanden. Aber sie vermutete, daß es einè Ausrede von ihm war, um sie nicht noch einmal mit David zusammen sehen zu müssen. Aber, feinfühlend wie er war, hielt Sie es auch für möglich, daß er meinte, ihr sei es lieber, wenn bei ihrer letzten Begegnung mit David niemand zugegen war, der um ihre Liebe wußte. Am Gartentor verabschiedete sie sich herz- lich. Widerstrebend ging sie den schmalen Gartenpfad entlang ins Haus. Frau Eskin empfing sie und sagte ihr, dag der Teetisch im Garten hinter dem Hause ge- deckt sei. Sie zeigte kein Erstaunen über An- nes Kommen. Entweder hatte David ihren Be- such auf taktvolle Weise angekündigt oder Frau Eskin befand sich wieder in einer ihrer elegischen Stimmungen, wo sie alles als selbst- verständlich hinzunehmen pflegte. Doch als Anne den Garten betrat, wurde ihr sofort klar, daß David ihren Besuch keines- Wegs taktvoll vorbereitet hatte. Daphnes Argerlich überraschtes Gesicht verriet eindeu- tig, wie unerwartet und unerwünscht Annes Anwesenheit war. Während sie auf den Tisch unter einem der großen Bäume des Gartens zuging, fragte sich Anne, wie sie nur so töricht hatte sein können, Davids Bitten nachzugeben, und gleichzeitig stieg ein so heftiger Aerger in ihr gegen ihn auf, als hätte sie ihn nie geliebt. Wenigstens erleichtern hätte er es ihr können, anstatt sie Als lästigen, überflüssigen Gast empfangen zu lassen. Gewiß, er sprang sofort auf, kam ihr ent- gegen und begrüßte sie mit einer Herzlichkeit, die ihr offenbar über Daphnes Mangel an Höf- lichkeit hinweghelfen sollte. Aber dadurch wurde die Situation nur noch peinlicher. Daphne sprach keine drei Worte mit Anne. Und da Anne keine Ursache fand, länger den Schein zu wahren, blieb sie ebenfalls steif und wortkarg. Frau Eskin hantierte sinnlos, aber äußerst geschäftig mit den Teetassen, und 80 Anne bemerkte, wie Daphne eine unwillige 55 War es David überlassen, eine Art Gespräch aufrechtzuerhalten. Dabei wandte er sich fast ausschlieglic Anne zu und übersah geflissentlich die immel drohender werdende Wolke auf dem Gesicht seiner Braut. Nachdem sie ihren ersten Aerger überwun- den hatte, ühlte sich Anne verpflichtet, Da- vid bei seinen Versuchen, eine Unterhaltung in Gang zu bringen, zu unterstützen, wenn er sich auch den Anschein gab, als bemerke er die ge- spannte Atmosphäre nicht. Sie sagte also ir- gend etwas Beiläufiges von ihrer Spazierfahrt mit Robin. Frau Eskin machte darauf eine weit hergeholte Bemerkung über die melan- cholische Schönheit des frühen Herbstes, und Daphnes Schweigen war nun nicht mehr 80 auffallend. Als Anne, zu Frau Eskin gewendet, von den malerischen Reizen des Windermeresees be- richtete, wurde sie plötzlich von Daphne un- terbrochen: „Sie wollen nun dauernd hierbleiben, nicht wahr?“* Anne dachte an Robin und daß sie schon sei- netwegen nicht bleiben konnte.„Nein, das nicht“, erwiderte Anne zögernd, ohne Daphne anzusehen.„Ich bin sehr gern hier und möchte jederzeit wieder meine Ferien hier verbringen. Aber wenn Fräulein Percival wieder ins Büro zurückkommt, fahre ich heim. 5 „Nach London?“ David und Daphne hatten es fast gleichzeitig gefragt, er mit hörbarer Freude und sie mit unverhülltem Aerger. „Ja. Zuerst war ich unschlüssig, ob ich hier- bleiben sollte. Deshalb habe ich die Vertretung so sehr begrüßt.“ Da Anne dabei weder David noch Daphne anzuschauen vermochte, richtete sie ihre Worte vorzugsweise an Frau Eskin, die jedoch zerstreut in die Ferne blickte und keinerlei Interesse bekundete. „Dann werden Sie also in ungefähr einem Monat wieder in Londen sein?“ Davids Stimme tönte ungewöhnlich erfreut, und Bewegung machte. Fortsetzung folgt) Der Thespiskarren rollt noch immer durchs Land Shakespeare lebt auch in kleineren Orten-Eine mutige Bühne: das Nordmark-Landestheater Kürzlich hatten wir in Westerland eine an- regende Begegnung. Wir trafen eine Gruppe junger Schauspieler, die hier am Abend ein Gastspiel bestritten. Das Nordmark-Landes- theater weilte mit dem Musical„No, no, Na- nette“ in Westerland. Der Komponist Lothar Ollas, dessen Schlager um die ganze Welt gin- gen, saß inmitten der Schauspieler. Verständ- Iich, daß er sich bei dem quicklebendigen Völk- Hen ebenso wohlfühlte, wie wir es taten. Und Wir waren begierig, mehr von dem Leben dieser Schauspieler zu erfahren, die sich als legitime Nachfahren der mutigen Wanderbühnen ver- Sangener Zeiten betrachten können. Gewiß, heute ruft kein Mensch mehr:„Nehmt die Wäsche von der Leine, die Komödianten kommen!“ Der Schauspieler ist kein gesell- schaftlicher Außenseiter mehr. Im Gegenteil, in der Ausnahmeform des Stars gilt er als das nachahmenswerte Vorbild. Und da man sich in der Oeffentlichkeit breit und ausführlich mit diesen prominenten Mitgliedern der Schauspie- Ierzunft beschäftigt, werden häufig jene klei- nen tapferen Bühnen vergessen, die Schiller und Hauptmann auch in kleineren Orten leben- dig werden lassen. Ja, es gibt noch Schauspieler, die vom wahren Idealismus besessen sind, die Anstrengungen und Strapazen bereitwillig auf sich nehmen um abends auf den Brettern zu stehen, die ein- ach die Welt bedeuten. Das Niveau der Lan- desbühnen in Deutschland darf niemals mit der aus früherer Zeit stammenden Bezeichnung „Schmiere“ in einem r 8e nannt werden. Handwerklich sauberes Theater wird hier ge- poten. Die Le gen des Nordftte ark-Landes- theaters haben uns davon überzeugt. Das Nordmark-Theater hat sein Stammhaus in Schleswig. In der Winterspielzeit werden mehr als die Hälfte aller Vorstellungen außer- halb Schleswigs gegeben! In fünfzehn Abste- cherorten garantieren Abonnements und Be- sucherringe durchweg vollbesetzte Häuser. Während der Badesaison spielt die Bühne vor- wiegend Unterhaltungstheater. Das Ensemble gastiert in den Bädern: Westerland, St. Peter- Ording, Eckernförde und Wyk auf Föhr. s Sommertheater ist leichte Kost, aber das t nicht über die eigenwillige Spiel b s der Winterspielzeit hinweg. Ber Mut des Schleswiger Intendanten, Dr. Gnek ist in Fachkreisen hinreichend bekannt. Pre- mieren des Nordmark-Theaters finden auch in großen Zeitungen ihre Rezensionen. Neben in- teressanten Ur- und Erstaufführungen zeigt sich jedoch in der Gestaltung der Spielpläne eine klare Linie. Die K l= eiker sind in gebüh- render Weise vertreten, geschickt gemischt mit Vertretern des modernen Theaters. „In der vorigen Spielzeit hatten wir sogar eine Sensation“, erzählt uns ein junger Schau- Spieler.„Bei der Premiere von, Montserrat' ver- ließen etliche Besucher demor tiv das Theater.“ Nun, Intendant Gnekow ist Kummer 1 Bi y Vaughn und der„Silbermond“ Mit der Schlagermusik ist es eine merk- würdige Sache. Der„River-Kwai-Marsch“ war keineswegs neu, als ihn die Soldaten des Ober- sten Nicholson in dem berühmt gewordenen Film pfiffen— aber erst dann wurde er zum Weltschlager. Inzwischen gibt es schon wieder einen neuen Bestseller-Instrumentalschlager, der im Grunde auch schon ziemlich angejahrt 18. Vor einundzwanzig Jahren nämlich wurde der„dahinsegelnde Silbermond“(„Sail Along Silvery Moon“) komponiert. Doch erst als sich das Billy-Vaughn- Orchester seiner anna wurde die schlichte, einschmeichelnde Mel Weltbekannt. 2 Ode Der markante Saxophonsatz des„Boß“ es Wohl vor allem, dem der Erfolg zu danke Ist. Ueber zweieinhalb Millionen Schallplatten wurden in kurzer Zeit in der ganzen Welt ver kauft, eine halbe Million allein in der Bunde republik. Sein Interpret ist ein„alter Hase der jedoch als Komponist, Arrangeur, Kapell- und Aufnahmeleiter einer amerikanischen Schallplattengesellschaft, deren Platten auch in Deutschland auf den Markt kommen, meist im Hintergrund blieb. Erst der„Silbermond“ prachte ihm und seinem Saxophon die große Popularität diesseits und jenseits des großen Teichs. 37 Wenn Billy Vaughn selbst zum Saxophon greift, ist der Erfolg einer Musiknummer schon garantiert. Pressefoto: Teldec/ Wolfson .. deer ideale Reisebegleiter! Der elegante, strapazierfähige und Wetterfeste VALMELINE-Mantel ist der idedle Begleiter in der Bahn, im Auto, im Flogzeug. Mit Knittex hochveredelt, anspruchsvoll in der Linienföhrung, aber anspruchslos in der Behandlung, ist er der Se- brauchsmantel für den aktiven Herrn. Durch ein einknöpfbares Wollfutter läßt sich der VAL MELINE leicht in einen Mantel för den Winter ver- Wandeln, er ist also ein Mantel fürs ganze Jahr. Lassen Sie sich in göten Fach- geschäften und gepflegten Mantel- abteilungen die reiche VALMELINFE- Auswahl zeigen, es ist duch för Sie der richtige Mantel dabei. Achten Sie bitte quf das Ffikeft VALMELINE., eee x gewohnt. Er hat neben begeisterter Zustim- mung harte und oft ungerechtfertigte Kritik hinnehmen müssen. Als wir auf den erwähnten Vorfall zu spre- chen kommen, erklärt uns Dr. Gnekow:„Es geht mir nicht um Sensationen, wenn ich so as spiele. Aber ich möchte ein lebendiges, XP ves und problematisches Theater för- dern.“ Die Vitalität dieses Theaterleiters über- trägt sich auch auf seine Schauspieler, mit denen er ein kameradschaftliches Verhältnis unterhält. Diese freie und ungezwungene At- Ift viel über die Anstrengungen der Auflke daß sich das Ensemble vorwie- gend aus n Kräften zusammensetzt. 5 ir sind schon irch den Gagenetat eine Nach- * zuchs ühne“, begründet Intendant Gnekow. t hat sich bisher aber stets als Tu- herrscht Arbeitseifer, Eifer- eren nicht; denn jeder ist voll s gibt es nicht, sondern ein emble, dem sich auch prominente wie der inzwischen verstorbene Harald en, gern eingeordnet haben.“ Der Theaterleiter deutet auf einen Darsteller. „Günter Kütemeyer zum Beispiel hat mit sei- ner Rolle aus Kennen Sie die Milchstraße?“ schon am„Theater in der Josephstadt' in Wien gastiert. Morgen steht er vielleicht schon wie- der in einer kleineren Rolle auf der Bühne. Nein, Starallüren gibt es bei uns nicht. Manchem bekannten Darsteller hat die Schleswiger Bühne schon als Sprungbrett ge- dient. Ist Intendant Gnekow böse, wenn er einen guten Schauspieler verliert?„Durchaus nicht. Ich freue mich immer, wenn einem mei- ner Leute der Sprung an ein großes Theater glückt. Ich bin auch davon überzeugt, daß Leute wie Kammer in Berlin, Mensching in Frankfurt und Schult in Bochum gern an ihre Schleswiger Zeit zurückdenken.“ Nach der Vorstellung sitzen wir noch bei einem Glas Bier zusammen. Inspizient, Büh- nentechniker und Schauspieler hocken neben- ei ancler, und es kommt die reizvolle Atmo- auf, die nach dem erlösenden Auftritt jene Theaterluft, die aus Schminke, Kulissen, Witzen und Gesprächen entsteht. Man spürt den fast familiären Umgangston, der eine gute Gemeinschaft verrät. Der Thespiskarren ist noch nicht tot. Omni- bu tragen heute die Schauspieler-Truppen zu ihren Zielorten, wo erwartungsvolle Men- schen vor dem Vorhang sitzen, der sich schließ- Iich öffnet, um die zauberhafte Welt des Thea- ters den Menschen zu schenken. Ewig jung ist das Theater, trotz Film, Funk und Fernsehen, und ewig jung ist die Sehnsucht des Menschen, auf der Bühne für die anderen spielen zu dür- fen. Die Begegnung mit den Schauspielern des N War der beste Beweis da- Ur. 5 812 . Ota Das Nordmark- Landestheater wartete in der vergangenen Spielzeit mit ausgezeichneten Leistungen auf. Besonders bemerkenswert war das Zwei- Personen-Stück„Kennen Sie die Milchstraße?“ Als Gast kam der inzwischen nach Göttingen verpflichtete Karl-Heinz Ger- desmann Ginks) für einige Vorstellungen zu- rück. Günter Kütemever gastierte mit seiner Paraderolle bereits in Wien im„Theater in der Josephstadt“. Foto: Krauskopf Ohne Pietät In Tucuman(Argentinien) starb Gustavo Salinas aus Buenos Aires. Das stattungs- Uüro benachrichtigte die Verwandtschaft. Zur e erschienen drei Witwen, alle Gu- stavos Ehefrauen, die er nacheinander gehei- ratet 81 Die Eifersucht war aber gröhßer als die gemeinsame Trauer. Ehe man sich's ver- Sah, gab es einen Kampf mit Schirmen und Handtaschen, so daß Polizei einschreiten mußte. b Rasieren oder Gefängnis Der Stadtrat des Kurortes Asbury Park im amerikanischen Staat New Jersey hat den Axifahrern des Ortes 200 Dollar Geldstrafe, ge Gefängnis und Entzug der Fahrlizenz gedroht, wenn sie künftig nicht gut rasiert zum Dienst erscheinen. Ein gepflegter Schnurrbart ist jedoch gestattet. Schwarzer Mann wider Willen Erstaunt sah alles auf den Fahrdienstleiter im Hauptbahnhof von Malland, der einen Zug Abgewinkt hatte. Als sich die von der Lok ausgestoßene RAe verzogen hatte, stand an seiner Stelle ein vollkommen schwarzer Mann. Nicht einmal die rote Mütze war wie- derzuerkennen. Zur Herbstbestellung Oft konnte man im Lauf obachten, daß der Stand der trotz ausgeglichener Bodenbes außerordentlich wechselnder War. Auch der unterschiedliche Ernteertr zeigt oft große Abweichungen. Ausschlaggebend für den mehr oder weniger guten Ernteertrag ist jedoch Nicht allein die Witterung. Hierbei sprechen auch noch andere Faktoren in gleicher Weise mit, vor allem die Bodenbearbeitung, die Ver- wendung von nur bestem gereinigtem und ge- beiztem Saatgut und nicht zuletzt eine den Bedürfnissen der Pflanzen angepaßte mine- ralische Düngung. a Vor allem kommt der Düngung unserer Win- tersaaten eine erhöhte Bedeutung zu, da das Vorhandensein ausreichender Pflanzennähr- stoffe im Boden die Gewähr bietet, die Aufwen- dungen für Bestellungsarbeiten, Saatgut, Reini- gung und Beizen des Getreides auch lohnend zu gestalten. Zu beachten ist ferner, daß die häufige Unterlassung der Stickstoffdüngung im Herbst im überwiegenden Maße die Ur- sache für die so unterschiedlichen Erträge in den einzelnen bäuerlichen Betrieben ist. Zu ihrem Aufbau benötigt die Pflanze sowohl Stickstoff, Phosphorsäure und Kali als auch Magnesium. Auch der Kalkzustand des Bo- dens muß in Ordnung sein. Immer muß man sich vergegenwärtigen, daß der Stickstoff in der Pflanzenernährung die gleiche wichtige Rolle spielt, wie beim Tier das Eiweiß. Wo der Stickstoff fehlt, wird nie ein gesundes kräftiges Pflanzenwachstum und Frohwüchsigkeit zu erreichen sein. Um hohe Erträge zu erzielen, sollten grund- Sätzlich Phosphorsäure und Kali als Grund- düngung schon in voller Höhe im Herbst zur Düngung der Wintersaaten verabreicht wer den. Man hat dann auch die Sicherheit, dag sich die Stickstoffdüngung im Herbst gleich- Falls gut auswirkt. Erfahrungsgemäß gibt man im Herbst der Wintersaat nur ½ bis ½ der zugedachten Stickstoffdüngung entweder als Ruhr-Ammo- niak, Ruhr-Montan oder in Form von Ruhr- Korn- grün. Wegen seines Gehalts von minde- stens 5% Magnesjumkarbonat wird Ruhr- Korn-grün zur Düngung der Wintersaaten oft bevorzugt.— Ruhr-Montan(mit 26% N) ist zur FHerbstbestellung besonders dann zu be- Vorzugen, wenn das Getreide spät in den Bo- den kommt. Dieser Dünger enthält den Stick- Stoff zu ½ als Ammoniak, das nicht ausge- waschen wird, und zu ½ als Salpeter, der zur schnellen Kräftigung der jungen Saaten dient. Vorzüglich reagiert die Winterung auch auf die Ruhr-Volldünger. Mit gutem Hrfolg kön- nen Ruhr- Volldünger auf allen Böden zur An- Wendung kommen. Ihre Anwendung bietet stets beachtenswerte Vorteile, sie bringen Er- sparnisse an Frachtkosten sowie an Zeit und Arbeit. Den weiteren Stickstoffbedarf deckt man dann im zeitigen Frühjahr durch eine ange- messene Kopfdüngung. Die Herbstdüngung der Wintersaaten ist insbesondere bei ärmeren Böden äußerst Wichtig und dort eine unerläßliche Bedingung für den späteren normalen Wachstumsverlauf sowie für einen gesteigerten Ernteertrag. Elegante, schnittige Form Und vorzügliche Optik zeichnen Bosch-Radlicht- Scheinwerfer RI/JYE 65/1 aus. den neuen Der vorgezogene Deckelring schirmt die Lichtaustrittsöff- nung nach oben ab.— Die neue Bosch-Radlichtmaschine weist einen verlängerten Lagerhals Auf, Was vor allem beim An- bau an Sport- und Tourenfahr- räder mit vorderer Felgen bremse von Vorteil ist. Bosch- Pressebild 8 Auch in ländlichen Gebieten, abseits vom Gaswerk oder der Ferngasleitung, kann heute jede Hausfrau den Vorteil bequemer Heiß Wäasserbereitung durch die Junkers-Therme genießen. Der formschöne Junkers-DGG 250 paßt sich der modernen Linie in Küche und Bad überall an, Alle Junkers-Thermen sind neuerdings mit Temperaturwähler und Was- sermengenregler ausgestattet. Unabhängig vom wechselnden Wasserdruck fliegt das Warme oder heiße Wasser konstant in der ein- gestellten Temperatur heraus. 124/180, 2½ K Oberbeiten bederfüſſg. 2850 Zenen-Möller, Abt, 235, Marktredwitz/ Buy. 5 Lein sto, 0 Umtduschpecht in ale Fabrikaſe bes 20 24 Mondtsspten . koſdem See Göfskagdog. V/ 255 1 Oebtsch 5 25 5 5 8* Sſtingen 85 Wen eee 50 8 5 W. PAIM Olive RASTIER WAS 5 ER Klihlt in Ss Hundeg, frischt für Stunden DA 180 275 450