f Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 149 Freitag, den 19. September 1958 10.58. Jahrgang Ost-CDU und LDP werden abgewürgt Von Herbert Heuser sich die Sowjetunion auf dem Wes stem? Diese Frag n sSoWjetzonalen 38 Befindet zum Einparteiens jetzt in Kreisen der LDP aufgeregt erörtert, na tretende Präsident der und chdem der stellv Er- Pankower Vol 85 Fall erklärt hat mer, Hermann Matern, offiziell ES werde in absehbarer Zeit im Parlament der DDR eventuell nur noch Fraktionen* SED, der„Nationalen Front“, des Gewe schaftsbundes und der FDJ geben. Mat gleichzeitig Chef der Kontrollkommissionen beim Zentralkomitèee der SED, gab im Alte- stenrat der Volkskammer zu v ehen, die jetzt noch 8 Partei könnten dann mit snahme der SED„ihre Kräfte auf eine höhere Plattform be. der bür- gerlichen Parteien seh 4 gen die versteckte Ankündigu Plans zur Auflösur und der LD vorbereitet. Mißstimmung hat bei den Liberaldemokra ten die Tatsache erregt, daß die Zahl andidaten für die der noch in diesem Jahr vorge Wahl der Volkskammer weiter 1 Worden ist. Ebenso wie der Ost- CDU wird Auch der LDP vorgeworfen, sie erfülle ihre be beim„Aufbau des Sozialismus“ nur ungenügend, obwohl beide Parteien ihre Grundsätze schon weitgehend aufgegeben ha- ben und auf die kommunistische Linie ein- geschwenkt sind. In der Ost-CDU hat nach dem Tode des früheren Vorsitzenden Otto Nuschke eine Se- rie von Parteiaustritten eingesetzt. In länd- lichen Bezirken trat eine größere Anzahl von CDU-Mitgliedern der Bauernpartei bei, die sich in ihren Zielen von der SED kaum unter- scheidet. Zum Teil wurden die betreffen- den CDU-Mitglieder von Beauftragten der Bauernpartei sogar mit der Bemerkung zum Upbertritt aufgefordert, daß die sowietzonale CDU sowieso keine lange Lebensdauer mehr habe. In den sogenannten„Demokratischen Blocks“ der Bezirke, in denen alle Parteien zusammengeschlossen sind, kam es wegen die- ser„Abwerbung! schon zu erregten Aus- einandersetzungen. Bei den kommenden Volkskammerwahlen Wird die SED selbstverständlich wieder den Löwenanteil der Kandidaten stellen. Wie be- kennt wird, sollen der Kulturbund, die Ver- einigung der gegenseitigen Bauernhilfe und der Konsumverband im künftigen Parlament reine Sitze mehr erhalten. Dafür sollen die Fraktionen der Bauernparteèei und des kom- munistischen Gewerkschaftsbundes stärker als bisher sein. Ein einheitlicher Schlüssel für die Aufstellung der Kandidaten der„Ein- Beitsliste der Nationalen Front“ wird voraus- sichtlich nicht geschaffen werden, soweit es die„Wahl“ der Vertretungen der 14 Bezirke der Zone betrifft. Die Aufschlüsselung der Parlamentsmitglieder soll vielmehr nach der sozialen Struktur der Bevölkerung erfolgen. Das bedeutet, daß Bezirke, die im„sozialisti- schen Aufbau“ an der Spitze liegen, kaum noch CDU- und LDP- Abgeordnete aufweisen Werden. Wie in früheren Jahren muß auch diesmal jeder von den Parteien benannte Kandidat von den zuständigen Gremien der „Nationalen Front“, in denen die SED über- All die Vorherrschaft hat, genehmigt werden. Die SPD warnt Strauß Bonn(dpa). Vor einem weiteren Klein- krieg gegen den Bonner Verkehrspolizisten Hahlbohm warnte die SPD den Bundesver- teidigungsminister. Im SPD- Pressedienst heißt es, Strauß habe sich mit der von ihm vom Zaune gebrochenen Affäre selbst als ein Buchbeispiel der banalen Lebensweisheit pro- duziert, daß Intelligenz ein Ding und Klug- heit wieder ein anderes Ding ist. Ein Mini- ster, der vor der Welt beweise, daß er weder seine Taten noch seine Worte kontrollieren könne, müsse es sich von jetzt an wider- Spruchslos gefallen lassen, daß er mit dem ihm nunmehr entsprechenden Maß gemessen Werde. Wenn die Affäre bisher noch unter die Rubrik„Feierabendvergnügen eines ver- hinderten Potentaten“ einzuordnen gewesen Sei, so werde sie jetzt eine Angelegenheit des öffentlichen Wohles. 45-Stunden-Woche im Bundesdienst BO nn(dpa). Das Bundesinnen ministerium ist vom Bundeskabinett beauftragt worden, eine Rechtsverordnung über die Arbeitszeit im Bundesdienst auf der Grundlage der 45 Stunden- Woche einheitlich für Beamte, Ange- Stellte und Arbeiter auszuarbeiten. Für Ange- stellte und Arbeiter im Bundesdienst ist be- reits in den Tarifverträgen vom 1. Oktober 1958 an die Arbeitszeitverkürzung von 48 auf 45 Stunden vorgesehen. Es geht daher bei der Rechtsverordnung nur noch um eine Anglei- chung der Beamten an die 45-Stunden- Woche. Bei der Post führt die Einführung der 452 Stunden- Woche vielleicht zu gewissen Ein- schränkungen der postalischen Dienste, wie zum Beispiel zu früherem Schalterschluß an Samstagen and Mentagen. West-östlliche Gegensätze unvermindert scharf Dulles und Gromyko eröffneten die Debatte der UN- Vollversammlung New Lork(dpa). Das Fernostproblem beherrschte am Donnerstag die weltpolitische Debatte der UN- Vollversammlung, vor der die Außenminister Dulles und Gromyko Is erste Redner der Großmächte ihre Staud punkte zu den wichtigsten internationalen Fragen darlegten. Beide Redner ließen keinen Zweifel daran, daß die Haltung ihrer Regie- rungen zum Formosa- Konflikt und zu andern brennenden Problemen unverändert ist. Dulles kündigte an, daß die USA die For- N Vor die UN bringen W 98 Wenn 11 Bi bi kanischen Botschafter- zu keinem Ergebnis fül he Außenminister ver De er Amerlks wie schon bei Wesenheit der 85 Blunk und Krone Als Nachfolger von Arnold und Kaiser— Auftakt zum Kieler Parteitag Kiel(dpa). Den Auftakt des heute begin- nenden 8. Bundesparteitages der CDU in Kiel bildeten am Donnerstag getrennte Sit- zungen des Parteivorstandes und des erwei- terten Parteiausschusses. Die beiden Gremten verabschiedeten einmütig einen Vorschlag an den Parteitag, nach dem die Parteispitze fol- gendes Aussehen haben soll: Erster Vorsit- zender bleibt Konrad Adenauer, die vier Stellvertreter sind Eugen Gerstenmaier, Kai- Uwe von Hassel, Heinrich Krone und Theo- dor Blank. Die personellen Entscheidungen Wie von CDU- Seite verlautet— im Geger Satz zum Stuttgarter Parteitag 1956 oh jede Schwierigkeiten. Damals war es zu offe- nen Auseinandersetzungen um die Posten der Stellvertreter in der CDU-Spitze gekommen. Während Blank an Stelle des verstorbenen Ministerpräsider von Nordrhein-Westfa- aten len, Karl Arnol 1e tritt, wird Pr. Krone die Funktion von Jakob Kalser Über nehmen der am Donne in einem Schreiben an den Vorstand sein Amt aus Gesimadheitsgriinden und unter der hätten. Doch be das kommunis isch versuche. 1 der amerika tern wollen Gromyko hing 3 Gen S0 Streit- Formo Stre 3 die Sowj erneut anischen gegen forder en Abzug der ame aus dem Gebiet der 2 Er versicherte außerdem, d jetunion der chinesischen Volks Ublik jederzeit zu fe eilen werde, um einen Angreifer ge- meinsam zurück zuschlagen. Ferner wandte r sich gegen den amerikanischen Vorschlag im(CDU- Vorstand Und lan 0 de CDU Adenauers, 12 Kiel davon Ehren- lied des P n oder beratende Fun! 22 Iten soll. Der Bundes kanz Ero öknung des Parteitages das 8 Verlesen. Wie ein CDU- Spreche r Vor der 1 5 88 lärte, dient der. 1 kauptsschte den Fr Politik. Aber 55 kommen, da der einem Referat über die de leitet. Vor den Wahlen den umd seiner vier 8 Dr. Krone über die Arbeit der Bundestags- Fraktion. Dr. Franz Meyers— der nisterpräsident von Nordrhein- W erstattet in seiner Eigenschaft als Mi des geschäfts führenden Vorstandes den 1 5 richt des Parteivorstandes. er spr richt Algerische Exilregierung gebildel Ferhat Abbas Ministerpräsident— 30 Staaten sollen Anerkennung zugesagt haben Kairo(dpa). Der Führer der algerischen Befreiungsfront FL), Ferhat Abbas, hat am Donnerstag in Kairo eine algerische Exil- regierung angekündigt. Die Proklamation der „Freien algerischen Regierung“ soll heute in allen arabischen Hauptstädten bekanntgege- ben werden. Den Posten des Ministerpräsi- denten wird Ferhat Abbas selbst übernehmen. Die Bildung der Exilregierung war schon seit längerer Zeit geplant. hre Proklamation wurde jedoch aus unbekannten Gründen im- mer wieder verschoben. Später hieß es, daß die Kabinettsliste kurz vor der französischen Volksabstimmung am 28. September bekannt- gegeben würde. Politische Beobachter in Kairo sind der Ansicht, daß die algerischen Politiker inzwischen Informationen erhalten haben, daß keinerlei Aussicht mehr auf die erhoffte Ver- ständigung mit de Gaulle bestehe. Die Beob- Achter sehen in der angekündigten Proklama- tion eine unwiderrufliche Kampfansage an Frankreich. Kairoer Zeitungen veröffentlichten bereits eine Ministerliste, in der insgesamt dreizehn Persönlichkeiten aus dem sogenannten Füh- rungsrat der FLN vertreten sind. Wie ver- lautet, will sich Ferhat Abbas um eine inter- nationale Anerkennung seiner neuen Regie- rung bemühen. Nach Mitteilung aus Kreisen der FLN sollen bereits mehr als 30 Nationen — darunter die Mitgliedstaaten der Arabi- schen Liga, Tunesien, Marokko, die Ostblock- staaten sowie Jugoslawien, Indien, Island, Norwegen und drei südamerikanische Länder — angeblich ihre Anerkennung zugesagt ha- ben. Der„Kriegsminister“ des algerischen Füh- rungsrates, Krim Belkassem, hält sich bereits seit Mittwoch in Tunis auf und verhandelt mit tunesischen Regierungsvertretern. Der tunesische Staatschef Burgiba hatte sich bis- her der Bildung einer algerischen Exilregie- rung widersetzt, da nach seiner Auffassung die tunesisch- französischen Beziehungen da- durch getrübt würden und die französische Hilfe gefährdet werden könnte. Es wird an- genommen, daß Burgiba inzwischen seinen Widerstand aufgegeben hat. Die Exilregierung wird ihren Sitz wahrscheinlich in den von den Aufständischen ä Gebieten Al- geriens aufschlagen. K Wieder ein Pariser Polizist erschossen 5 Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen, die die Pariser Polizei für ihre Beamten getrof- ken hat, ist am Donnerstagabend Weder einm Polizist auf offener Straße von Algeriern er- schossen worden. Zwei der Attentäter wurden festgenommen. Wenige den zuvor waren Stund bei Razzien in drei Pariser Bezirken 180 Al- Serier verhaftet worden. Groteske Zeichen der Nervosität Die wachsende Nervosität in Frankreich hat zu einem grotesken Zwischenfall geführt. Umter größten Vorsichtsmaßnahmen wurde in Marseille ein„verdächtiges“ Paket zu einem 15 km entfernten Militärübungsplatz trans- portiert. Dort wartete man, weil man glaubte, eine Höllenmaschine vor sich zu haben, Auf eine Explosion. Als nichts geschah, vernich- teten Soldaten schließlich das Paket durch eine Sprengl adung. Nachforschungen ergaben jedoch, daß ein Einwohner der Stadt Mont- jucon seinem Neffen in Marseille zum Ge- purtstag ein Spielzeug hatte schicken wollen. Ein Postbeamter wurde stutzig, als er ein metallisches Klirren aus dem Paket hörte, und verständigte seine Vorgesetzten. Diese alarmierten dann die Militärbehörden, die für den Abtransport und die vorsorgliche Zerstörung der„Höllenmaschine“ sorgten. einer„IN-Hriedensstreitmacht“ im Naher Osten, die offensichtlich den Zweck verfolgen soll, den Verbleib amerikanischer Kanonen und Panzer in diesen Gebieten zu leisten. Gromyko für Truppenabzug Zum Abrüstungsproblem überreichte Gro- myko dem Präsidenten der Vollversammlung, Malik, ein elfseitiges Memorandum, in dem Vorschläge für eine Verminderung der Streit- Kräfte, der herkömmlichen Waffen sowie für ein Verbot der Kernwaffen enthalten sind. Er schlug außerdem vor, daß die vi Grog Mächte ihre Rüstungsbudgets unverzüglich um 10 bis 15 Prozent herabsetzen. Die dadurch eingesparten Gelder sollten entwicklungs- fähigen Ländern zugute kommen. Die USA, Großbritannien, Frankreich, die Sowjetunion und andere Staaten sollen ihre auf deutschem Boden stationierten Truppen um ein Drittel Verringern. Der genaue Umfang des Trup- penabbaues in Europa könne in Verhandlun- Sen festgesetzt werden, Deutschlandproblem nur am Rande Sewähr- Während der sowjetische Außenminister keine europäischen Fragen anschnitt, Warf sein amerikanischer Kollege der Scwietunion vor, daß sie sich nach wie vor weigere, allen Planen zur friedlichen Wieder vereinigung Deutschlands zum Erfolg zu verhelfen. Wieder Luft- und Seegefecht bei quemoy Keine US-Maschinen beteiligt— Versorgung Quemoys immer schwieriger Taipeh(dpa). Ein größeres Luft- und Seegefecht entwickelte sich am Donnerstag vor der Küste Quemoys, als ein nationalchine- sischer Geleitzug auf der Rückfahrt von der belagerten Küsteninsel nach Formosa von kommunistischen Kriegsschiffen und Flug- zeugen angegriffen wurde. Kommunistische und nationalchinesische Düsenjäger sowie Torpedoboote und Patrouillenfahrzeuge nah- men an dem Gefecht teil. Die Nationalchine- sen erklärten nach dem Gefecht, sie hätten fünf kommunistische Düsenjäger abgeschossen. Eigene Verluste seien nicht eingetreten. Dem- gegenüber berichtete die Pekinger Nachrich- tenagentur Hsinhua, daß die kommunistischen Jäger eine een Maschine ab- geschossen hätten. Die Nationalchinesen wie derum sprachen davon, daß ihre Düsenjäger ein kommunistisches Patrouillenboot versenkt und ein zweites beschädigt hätten. In den Luftkampf waren keine amerikani- schen Maschinen verwickelt. Von amerikani- scher Seite wurde dazu erklärt, daß die ame- rikanischen Piloten im Falle eines direkten Angriffs kommunistischer Maschinen die na- tionalchinesischen Transportmaschinen, die die Küsteninseln aus der Luft versorgen, ver- teidigen würden. In der Zwischenzeit wird die Situation auf den belagerten Küsteninseln immer kritischer. Die gewöhnlich Mitte September einsetzenden heftigen Herbststürme erschweren es den leichten Landungsfahrzeugen außerordentlich, die Inseln zu erreichen und ihre Versorgungs- güter auszuladen. Andererseits ist der Was- serstreifen zwischen dem chinesischen Fest- land und der Inselgruppe so schmal, daß eine kommunistische Invasion von dem schlechten Wetter nur wenig behindert würde. Die na- tionalchinesischen Behörden befürchten, dag die Versorgung der belagerten Inseln unter den gegenwärtigen Umständen bereits Anfang November zusammenbricht. Die Kommunisten setzten auch am Donnerstag die Beschießung der Inseln fort. Moskau stimmt Panos Vorschlägen 20 Vier-Mächte- Kommission zur orbereitung eines Friedensvertrages vorgeschlagen Moskau(dpa). Die sowzetische Regierung hat am Donnerstag in Noten an die West- mächte, an die deutsche Bundesregierung und an die Sowietzonenregierung dem Vorschlag ugestimmit, daß aus Vertretern der vier Groß- mächte eine Kommission zur Vorbereitung eines Friedensvertrages mit Deutschland ge- bildet werden sollte. Dieser Vorschlag war vor kurzem von der Sowetzonenregierung ge- macht worden. In der Note heißt es, die Sowietregierung sei in Anbetracht der Verantwortung der vier Großmächte für die friedliche Regelung der Deutschlandfrage bereit, an der Arbeit einer Kommission der Großmächte zur Vorberei- tung eines Friedensvertrages mit Deutschland teilzunehmen. Sie habe sich an die Regierun- gen der USA, Großbritanniens und Frank- reichs mit dem Vorschlag gewandt, unverzüg- lieh mit der Bildung einer solchen Kommis- sion zu beginnen. Die sowjetische Regierung setzte sich in Mmrer Note für eine Teilnahme deutscher Ver- treter an den Vorbereitungen eines Friedens- vertrags ein und erklärte:„Die Erzielung eines Ubereinkommens zwischen den Regie- rungen der DDR und der Bundesrepublik in der Frage der Teilnahme an der Vorbereitung eines Friedensvertrages mit Deutschland würde nach Meinung der Sowjetregierung eine der entscheidenden Voraussetzungen für die erfolgreiche Lösung dieser Frage sein.“ In ihrer Note weisen die Sowiets darauf hin, daß ein Friedensvertrag endgültig die Beziehungen Deutschlands zu den Teilneh- mern der Anti- Hitler-Koalition regeln, dem deutschen Volk eine gleichberechtigte Stellung unter den anderen Völkern sichern und zum Abzug der ausländischen Truppen vom Ter- ritoriüm Deutschlands führen würde. Ein solcher Vertrag interessiert nach sowjetischer Ansicht alle Völker, die„dadurch beunruhigt sind, daß in letzter Zeit Versuche unternem- men werden, das Fehlen eines Friedensver-⸗ trages dazu zu benutzen, die Westlichen Felle Deutschlands in die 1 ung zu einem Atomkrieg einzubeziehen.“ Abschluß eines Friedensvertrages würde 1 abenteuer- lichen Plänen ein Ende machen. Moskau droht mit neuen Atlomversuchen eue Atombombendrohung eines Unbekannten — Wieder ein Versuch in Nevada Moskau(dpa). Der Moskauer Rundfunk leutete an, daß die Sowjetunion ihre Kern- vaffenversuche wiederaufnehmen wenn die USA und Großbritannien nicht ebenfalls ihre Versuche einstellen. Radio Moskau erklärte, die sowjetischen Führer nätten großen Mut bewiesen, als sie im März uf weitere Kernwaffenversuche verzichteten. Man habe damit gerechnet, daß die USA und Frohbritannien folgen würden. Es gebe jedoch eine Grenze der sowjetischen Geduld Die Sowijetbotschaft in London teilte mit, laß sie einen neuen Brief mit einer Atom- domben-Drohung erhalten habe. Ein Unbe- annter, der sich als amerikanischer Pilot be- eichnet, droht darin, eine Atombombe über ler Sowjetunion abzu werfen. Freunde wür- len gleichzeitig eine Wasserstoffbombe über polen zur Explosion bringen. Der Brief kommt Könnte, SED-Konzessionen Seharfe Kritik an den Organen des Gesund- heits- und Hochschulwesens Berlin(dpa). Um die in letzter Zeit stark angestiegene Arzte-Flucht aus der Sowjijet- zone einzudämmen, hat das Politbüro der SED den Arzten eine Reihe von Zugeständ- nissen gemacht. In einem im SED-Organ „Neues Deutschland“ veröffentlichten Kom- muniqué über die Tagung des SED- Politbüros vom 16. September werden die Organe des Gesundheits- und Hochschulwesens scharf Kritisiert. Ihnen wird vorgeworfen, sie hätten beson- ders in der Behandlung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Arzte mit eigener Pra- xis Entstellungen des Beschlusses des SED- Parteitages zugelassen. Dadurch sei es den „Westdeutschen NATO-Propagandisten“ er- leichtert worden, einen Teil der Arzte und des Medizinischen Personals zu„verwirren“ und Zur„Republikflucht“ zu veranlassen. 5 Das SED- Politbüro versichert den Arzten und anderen Kreisen der Intelligenz, dag ähren Kindern genügend Plätze an den Ober- Brenner besteht uuf „Zur Verteidigung der Demokratie“— Sozial- politische Ziele der 16 Metall Nürnberg(dpa). Die Einführung der Fünf-Tage- Arbeitswoche, Lohn- und Gehalts- erhöhungen, Sicherheit der Arbeitsplätze, verbesserter Arbeitsschutz, gleicher Lohn für Männer und Frauen und Einführung eines neunten Schuljahres forderte der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Metall, Otto Bren- ner, am Donnerstag in Nürnberg. In seinem Grundsatzreferat„Soziale Si- cherheit und gesellschaftlicher Fortschritt“ er- klärte er:„Wir werden auch vor der An- wendung des politischen Streiks nicht zurück- schrecken, wenn es gilt, die Demokratie zu verteidigen.“ Streikrecht und Demokratie ge- hörten zusammen. Die poli verschöben sich immer mehr in Richtung auf eine obrigkeitsstaatliche Einschränkung der demokratischen Selbstbestimmung. Die Staats- Politik werde im steigenden Maß durch außer- Harlamentarische, nicht demokratisch legiti- mierte Interessen der Industrie- und Wirt- schaftsverbände beeinflußt. Nur unabhängige Finheits gewerkschaft entspricht nach Brenners Meinung der gesell- schaftlichen, wirtschaftlichen, sozial und Kulturellen Situation in Deutschland. Die Un- Abhängigkeit der Gewerkschaften von Par- teien, Weltanschauungen, Konfessionen und Regierungen werde nie preis daß die er- Besitz und seit 1948 die neute Zusammenballung acht in der Bundesrep ale Ungleichheit verstarkt hat. Allerdings destünden die objektiven Voraussetzungen kür eine soziale Sicherheit. Es liege an den schen Gewichte Gewerkschaften, durch verkürzte Arbeitszeit, verlängerten Urlaub, Schutz bei Krankheit und höhere Löhne und Gehälter die Voraus- Setzungen für eine gerechte Gesellschafts- ordnung zu schaffen. Brenner verlangte eine Erweiterung des Mitbestimmungsrechts der Arbeitnehmer in der Wirtschaft. Die Mit- bestimmung könne aber aiemals Ersatz für die Uberführung der Schlüsselindustrie in Gemeineigentum sein. Dabei wandte sich Brenner erneut gegen Privatisierungsbestre- hungen der Bundesregierung. Der Anschein der Vollbeschäftigung in der Bundesrepublik vermittelt, wie Brenner Sagte, ein trügerisches Bild. Es täusche dar- über hinweg, daß in manchen Betrieben be- ts Kurzarbeit und Feierschichten einge- Lührt werden. Ferner versicherte Brenner, daß die Gewerkschaften jedes erfolgverspre- chende demokratische Mittel zur Verhinde- rung der atomaren Aufrüstung anzuwenden gewillt seien. In einer Entschließung wandten sich die Delegierten„mit Empörung“ da- gegen, daß der Regierungsentwurf zur Neu- regelung der gesetzlichen Unfallversicherung Wesentliche Verschlechterungen gegenüber den vor der Bundestagswahl proklamierten Texten enthalte. us Ipswich in Südengland, rüher zwei Briefe mit Atombomben-Drohun- zen an die Sowietbotschaft geschickt worden Waren. Es wird für möglich gehalten, daß alle Zriefe den gleichen Absender haben. Der Un- bekannte, der nach Ansicht von Scotland Vard cein US-Pilot, sondern ein Wichtigtuer ist, datte damals allerdings gedroht, eine Atom- dombe vor der britischen Küste abzuwerfen, ind zwar aus Protest gegen die Politik des Westens. Die Sowjetbotschaft hat eine Foto- copie des Briefes dem britischen Außenmini- terium übergeben. Dort wurde erklärt, auf len ersten Blick habe die ganze Angelegen- zeit den Anschein,„ein übler Scherz“ zu sein. Die USA nahmen am Donnerstag auf dem Versuchsgebiet in der Wüste von Nevada inen neuen Kernwaffenversuch vor. Auf dem Grunde eines 150 m tiefen Schachts brachten sie eine kleinere Atombombe zur x plosion. gegenüber Arzten schulen und Universitäten eingeräumt wer- den. Bisher zurückgestellte Bewerber aus die- sen Kreisen sollen wieder zum Studium Z⁊zu- gelassen werden. Außerdem wird den Arzten, Zahnärzten und Apothekern zugestanden, ihre selbständigen Praxen bzw. Apotheken „ohne Einschränkung“ weiterführen zu kön- nen. Darüber hinaus wird den Arzten die Teilnahme an wissenschaftlichen Kongressen, Sowie wissenschaftlich wertvollen Veranstal- tungen im Ausland und in Westdeutschland zugesichert. 927 Arzte in acht Monaten geflüchtet Nach einer Analyse des Bundesvertriebe- nen ministeriums sind bis Ende August dieses Jahres 813 Arzte und 114 Apotheker aus der Sowjetzone geflüchtet. Als Fluchtgründe wur- den hauptsächlich Gewissenskonflikte geltend gemacht. Andere Fluchtgründe waren der Wegfall von„Privilegien“ wie Schonung vor Politischen Aufträgen, unbehinderte Zulassung der Kinder zu Oberschulen und Hochschulen und Erleichterung für Reisegenehmigungen. politischem Streil 11 Andorra! dent der kleinen Cairati, hat mitgeteilt, daß sich sein Land nicht mehr im Kriegszustand mit Deutschland befindet. Diese Ankündigung kommt nicht etwa 13, sondern 40 Jahre zu spät. Der Kriegs- zustand, von dem Cairati sprach, bezieht sich nämlich auf den ersten Weltkrieg von 19141918. Die winzige Pyrenäenrepublik hatte damals dem deutschen Kaiserreich Offiziell den Krieg erklärt. Durch ein Ver- sehen war sie jedoch nicht zur Friedens- konferenz von Versailles ei aden wor- den, so daß sie Ziell noch immer mit Deutschland im befand. Die vielen deutschen Touristen, die in jedem Jahr das wegen seiner landschaftlichen Schönheiten und seiner farbenfreudigen Briefmarken berühmte St wesen besuchen, haben davon allerdings niemals etwas gemerkt. Oh: Frieden Neues dus aller Welt Sie folgte nicht bis ans Ende der Welt Sydney(dpa/ Reuter). Heiße Tränen flos- sen an der Pier in Sydney in Australien, als der jugoslawische Verlobte der in Bremen gebürtigen Einwanderin Eva Maria Leitgeb von den australische Einwanderbehörden gezwungen wurde, wieder nach Europa zu- rückzukehren. Der 29 Jahre alte Jugoslawe Bozida Velikovie war als blinder Passagier auf dem gleichen Schiff mit seiner deutschen Verlobten nach Australien gekommen. Die Verlobte besaß allerdings Einwanderpapiere. Velikovices Brüder, die bereits in Australien wohnen, hatten einen sibirischen Pfarrer da- zu überredet, noch auf dem Schiff die Trau- ung zwischen den beiden Verlobten vorzu- nehmen. Die Schiffsoffiziere gaben jedoch nicht ihr Einverständnis zu der Trauungs- zeremonie. Dem qugoslawren bleibt jetzt nichts anderes übrig, als wieder nach Europa zu- rückzukehren und dort einen ordnungsgemä- Ben Antrag auf Einwanderung nach Austra- lien zu stellen. Die 28 jährige Eva Maria schluchzte beim Abschied, daß sie ihrem Ver- lobten„bis an das Ende der Welt“ folgen Wolle. Sie blieb jedoch bei ihren künftigen Schwiegereltern zurück. Kuh verteidigte ländliche Stille London(UP). Als eine der unabhängigen Fernsehgesellschaften in Vorkshire von einem Bauernhof aus ein Programm über ländliche Stille und Abgeschiedenheit senden wollte, biz eine Kuh kurz vor Beginn der Sendung das Kabel einer Auſnahmekamera entzwei. Und das mit Recht. von wo schon in Apotheken und Drogerien Nehmen Sie Eopha-Herzkissen, die Herztropfen in Bonbonform. Herzkissen rot- beruhigen, ohne müde zu machen; Herzkissen gelb beleben, ohne Sie aufzuregen! Ehepaar sucht ab sofort gintach möbl. Zimmer mit Kochgelegenhelt. Adressen an den Verlag ds. Bl. Berulstätiges Ehepaar sucht Leerzimmer evtl. mit Küche Zu erkr. in d. Geschäftst. ds. Bl. Inserieren bringt Gewinn! 18 Todesopfer durch Taifun TOKIO(dpa/ Reuter). 18 Todesopfer und 77 Schwerverletzte verursachte der Taifun„He- len“, der in der Nacht zum Donnerstag über die japanischen Inseln brauste. 39 Menschen Werden vermißt. Durch die Gewalt des Tai- funs wurden über 200 Brücken zerstört. Erd- rutsche und schwere Uberschwemmungen un- terbrachen die Verbindungen nach Tokio. Arn schwersten wurde durch den Taifun Mittel- und Westjapan getroffen. Fahrzeuge der 3a panischen Küstenwache forschten im Gebiet von Tokio und Jokohama nach dem Verbleib der Mannschaften von 75 Fischereifahrzeugen, von denen bekannt wurde, daß sie gesunken Sind. Römisches Gericht verurteilte Krupp Rom(dpa). Ein römisches Gericht hat den deutschen Industriellen Alfried Krupp als den Inhaber der Essener Krupp-Werke ver- urteilt, an die italienische Firma SIM(So- eieta Impianti Minerali Industriale) 50 Mil- ionen Lire(335 00 DM) und Gerichtskosten in Höhe von rund 1,2 Millionen Lire(8000 DMM) zu zahlen. Die SIM hatte in ihrer Klage geltend gemacht, zahlreiche Lieferverträge Für Krupp in Italien vermittelt zu haben. Krupp habe jedoch die vereinbarte Provisio nicht gezahlt. Das italienische Unternehmen hatte in seiner Klage die Zahlung von fast 85 Millionen Lire(rund 570 O00 DM) gefor- dert. Fingerabdruck am Fußballtor Ankara(NP). Ené Kazkhisar, Mittelstür- mer des türkischen Fußballvereins Vadya und im Zivilberuf Polizeiwachtmeister, erwartete auf dem Platz von Köytegas einen Eckball. Neben ihm stand lauernd der gegnerische Torwart und stützte sich mit der Hand an den Torpfosten. Da wurde der Ball geschos- sen! Der Torwart nahm seine Hand vom Pfosten. Mittelstürmer Kazkhisar aber stutzte. Er starrte auf den frisch gestrichenen weißen Torpfosten. Das war doch der Daumen- Abdruck, der im Fahndungsblatt aushing! Er gehörte einem lang gesuchten Villeneinbre- cher. Unmittelbar nach dem Abpfiff nahm Mittelstürmer Kazkhisar den gegnerischen Torwart fest. Es dürfte einige Jahre dauern, bis man ihn aus dem Gefängnis wieder zu einem Fußballspiel entläßt. Vom eigenen Sohn ermordet Wolfsburg(dpa). Die 64 Jahre alte Leh- rerin Anna Isenbeck aus Hamburg-Harburg ist von ihrem Sohn ermordet worden. Der Täter, der 38 Jahre alte Industriekaufmann Heinrich Walter Isenbeck, stellte sich der Polizei. Nach den polizeilichen Ermittlungen hat Isenbeck am 30. August während einer Autofahrt zwischen Ulzen und Gifhorn im Verlauf einer Auseinandersetzung seine Mut- ter mit einem Küchenmesser tödlich verletzt. Die Leiche verscharrte er in einiger Entfer- nung von der Straße unter dem Heidekraut. Dann setzte er seine Urlaubsreise fort, än- derte jedoch sein Ziel und besuchte seine Se- schiedene Frau im Rheinland. Auf der Rück- reise fuhr er noch einmal an den Tatort zu- rück. Als er sah, daß noch niemand die Lei- che entdeckt hatte, bekam er Gewissensbisse Und ging zur Polizei. Das Motiv zur Tat ist noch ungeklärt. Wahrscheinlich wollte sich Isenbeck von seiner Mutter trennen, von der er sich jahrelang bevormundet fühlte und der er die Schuld an seiner Ehescheidung gab. Lichtsignale gegen Bankräuber Hamburg(dpa). Als erstes Geldinstitut im Bundesgebiet ist eine Hamburger Spar- kasse dazu übergegangen, außer den akusti- schen Alarmsignalen, die béi einem Uberfall Ausgelöst werden, auch optische Alarmgeräte einzubauen. Mit einem rotierenden Blaulicht, Wie es die Polizeifahrzeuge haben, kann weit- hin sichtbar angezeigt werden, daß ein Not- zustand in der Kasse eingetreten ist. Die Bankbeamten können dieses optische Signal Auch ohne Koppelung mit der Sirene auslösen, Wenn die Situation es geraten erscheinen läßt, Banditen vorerst noch in herheit zu wiegen. Außerdem sichert die Sparkasse ihre Kassen- räume mit schußsicherem Glas ab. Kassierer und Kunden verständigen sich durch eine Mikrophonanlage. Chemiker Professor Paneth gestorben Mainz(dpa). Der Direktor des Max- Planck- Instituts für Chemie in Mainz, Pro- fessor Dr. Friedrich Adolf Paneth, ist in sei- ner Heimatstadt Wien gestorben. Der 71 Jahre Alte Gelehrte war einer der führenden„Klas- sischen“ Vertreter der Radio-Chemie. Durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der physika- lischen Chemie und der Radioaktivität erwarb er sich internationalen Ruf. Jetzt wäscht Suwa Soviel weigerl Traumhaft, diese Waschkraft! Und die milde, weiche Lauge: Wie wohltuend ist sie für Ihre Hande und die zarteste Feinwäsche. Ein Versuch wird es bestätigen: Das neue Suwa ist jetzt noch Wertvoller für Sie— und für Ihre Wäsche! 5 8 Auch in der Waschmaschine wascht es Suioc-weiß wie nie zuvor. Normelpaket 52 Pf Doppelpaket 1.15 O Das vorteilhafte Rlesenpaget 2.15 DRM weis weißer Sur e 6800 N Kartoffelernte Wenige Wochen sind erst vergangen, seit die Mähmaschinen über die Felder ratterten und man die schweren Garben heimwärts- uhr. Und nun sind draußen auf den Ackern der Stadt schon wieder viele fleißige Hände dabei, die Früchte des Bodens zu bergen, dies- mal jedoch nicht die über, sondern jene, die unter der Erde wuchsen: Die Zeit der Kar- toffelernte ist da Neben dem Brot bilden die Erdäpfel in un- seren Breiten eines der Hauptnahrungsmittel. Vielfältig schmackhaft zubereitet bereichern sie unseren Speisezettel, und es fällt einem schwer, sich vorzustellen, daß man diese Feldfrucht eigentlich erst seit rund hundert Jahren bei uns in größerem Umfang baut. Bekannt war die Kartoffel zwar schon lange Zeit vordem, denn man hatte die ersten Pflan- zen bereits um die Mitte des 16. Jahrhunderts Alis ihrer süd amerikanischen Heimat nach Europa gebracht. Doch zunächst wußte man nicht viel mit ihr anzufangen; sie wurde als Potanische Seltenheit gezeigt, und am Hofe des Sonnenkönigs Ludwigs XIV. von Frank- reich trug man bei festlichen Gelegenheiten ihre schönen Blüten im Knopfloch. Die an- fänglichen Versuche, sie als Nahrungsmittel einzuführen, scheiterten daran, daß man aus Unkenntnis statt der Knollen die bitteren, Uungenießbaren Samenkapseln zubereitete. Erst Friedrich der Große machte durch z. T. recht drakonische Maßnahmen die Kartoffeln po- pulär und legte den Grundstein zu ihrer heu- tigen Verbreitung. Als Preise winken mehrtägige Reisen Schulklassenwettbewerb der Bundeszentrale für Heimatdienst In diesen Tagen versendet die Bundeszen- trale für Heimatdienst wieder ihr Weih- nachtspreis ausschreiben an alle Schulen des Bundesgebietes und Westberlins. Fast eine Million 14 bis 16jähriger Schüler hatten sich im vergangenen Jahre an diesem Wettbewerb beteiligt. Diesmal sollen die Themen„Unser Staat“,„Die Grundrechte“,„Recht und Ge- richte“,„Berlin— Deutschlands Hauptstadt“, „Die Staatengemeinschaften Europas“,„Kämp- Fer für Frieden, Freiheit und Recht“ und„De- mokratisches Verhalten“ behandelt werden. Als Spitzenpreise sind mehrtägige Klass Freisen nach Berlin auf Einladung des Senats von Berlin, nach Genf auf Einladung des Deut- schen Jugend-Rotkreuzes, nach Luxemburg Auf Einladung der Hohen Behörde der Mon- tanunion, nach Paris auf Einladung der Infor- mationsabteilung der NATO sowie mindestens drei mehrtägige Klassenreisen nach Bonn aus- gesetzt. Zweck dieser Preisausschreiben ist es, den durch die„Informationen zur politischen Bil- dung“ verbreiteten Lehrstoff, der von der Bundeszentrale für Heimatdienst regelmäßig und kostenlos an die Schulen gegeben wird, durch Aufgaben und Rätsel über staatsbür- gerliche Themen zu ergänzen und durch die gemeinsame Lösungsarbeit in der Klasse den Unterricht zu beleben. Nach übereinstimmen- der Ansicht der Lehrer haben der Wettbe- Werbscharakter und die Gestaltung der ein- zelnen Aufgaben das Interesse der Schüler an staatsbürgerlichen Fragen bis zur tätigen An- teilnahme am öffentlichen Geschehen geför- dert. Unser Wetterbericht Ubersicht: Nach der Auflösung der bis- er über Mitteleuropa noch vorhandenen Stö- rungsreste kann sich der Einfluß des West- dussischen Hochdruckgebietes vorübergehend deutlicher bemerkbar machen. Allerdings kommt es vorerst noch nicht zu einer bestän- digen Wetterlage, da im weiteren Verlauf Schwache Ausläufer eines nordatlantischen Tiefdruckgebietes über Westeuropa bis nach Westdeutschland gelangen können. Vorhersage: Wolkig mit Aufheiterun- gen und niederschlagsfrei. Höchsttemperatu- ren um 20 Grad. Samstag überwiegend Freundlich und höchstens geringfügiger Nie- derschlag. Etwas wärmer. Eine ausgezeichnefe Werbung für den Handballsporf Vier Tage Handballspiele Vier Tage lang rollte Abend für Abend Hand- pallspiel um Handballspiel auf dem Hallen Spielplatz an der Turnhalle. Schüler, Jugend, Alte Herren, Frauen und Senioren maßen in zügigen und flotten Spielen ihre Kräfte und legten ein lebendiges Zeugnis für den Handball- sport ab und verhalfen auch gleichzeitig der Jubiläumssportwoche des Turnvereins zu einem sportlichen und publikumswirksamen Erfolg. Er- staunlich war immer wieder die starke Publi- kumsbeteiligung bei allen Spielen, die durchweg rasante und farbige Kämpfe boten. Diese Tur- mer veranstaltungen waren zudem noch ausge- zeichnet organisiert und konnten reibungslos und flott abgewickelt werden. Neben der Tur- nierleitung gebührt in diesem Zusammenhang auch dem Roten Kreuz ein Sonderlob, das in pausenlosem Einsatz sich um die mehr oder leicht„Lädierten“ kümmerte, die bei Spielen immer zu verzeichnen weniger solchen sind. wieder Mit den Schülerspielen am Montag nahm das große Handballprogramm seinen Anfang. Bei den Zweiten Schülermannschaften unterlag der TV 1898 Ilvesheim mit 3:9 und dem T; Jahn mit 0:3, während die zweite Schülermannschaft des TB Jahn gegen den Tus Neckarau über eine 8:1 ⸗Niederlage quittieren mußte. Bei den ersten „Mannschaften schlug Ilxesheim Friedrichsfeld 10:2, der Turnverein 1898 den SV 07 mit 877 und mit 15:6 feierten die Schüler des TB Jahn über den TV 93 den höchsten Sieg des Tages. Am Dienstag waren dann fünf Jugendmann- schaften am Start. Turniersieger durch das bes- sere Torverhältnis(22:11) wurde der TSV Bir- kenau mit 7:1 Punkten vor dem TV 98 Secken- heim der mit der gleichen Punktzahl aber nur 15:13 Toren buchen konnte. Abgeschlagen wurde der langjährige badische Abonnementsmeister Ketsch mit 2:6 Punkten und 24:15 Toren, die Mannschaft von Worms mit 2:6 Punkten und 9:18 Toren und Käfertal mit 0:8 Pkt. und 12:23 Toren. Das spannendste Spiel im Turnier sah die Jubiläumssportprogramm Mannschaften mit dem TSV Birkenau und dem TV 98 im Kampf. Dieses spannende und an dra- matischen Punkten reiche Spiel endete schließlich mit einem leistungsrechten 6:6 Unentschieden. Am Mittwoch Abend standen die Alten Herren im Kampf. Turniersieger wurde hier die noch ziemlich junge und kampfstarke Mannschaft der im Spielvereinigung Sandhofen mit 6:0 Punkten 16:4 Toren. Auf den 2. Platz kamen die Alten Herren vom TV 98 Seckenheim mit 2:4 Punkten und 10:9 Toren, der TSV Neckarau belegte mit ebenfalls 2:4 Punkten und 10:13 Toren den 3. Platz vor Post S Mannheim, die mit der glei- chen Punktzahl 6:16 Tore kassieren muſsten. Spannend und interessant war der Kampf der beiden Damen mannschaften von der Spielver- einigung Sandhofen und dem VfR Mannheim. Im Zeichen vorzüglicher Torhüterleistungem siegten die Wurfkräftigeren Mädels vom VfR mit 3:0 Toren, während die Sandhofer Mädels im Feldspiel zwar ebenbürtig aber vor dem Tor nicht mehr die notwendige Kraft besaßen um entscheidende Punkte zu buchen. Am Donnerstag Abend spielten dann die Se- niorenmannschaften. Da der TSV Birkenau am Sonntag bereits sein Entscheidungsspiel gegen Ketsch austragen muß, konnten die Birkenauer ihre gegebene Verpflichtung nicht einhalten. Für sie sprang kurzfristig der TV Großssachsen ein, der sich als außerordentlich starker Gegner entpuppte und schließlich die erste Vertretung des PV 1898 mit 17:13 schlug. Allerdings hatte dabei Stamm im Tor einen rabenschwarzen Tag und auch der Sturm ließ manche Wünsche offen. Im zweiten Spiel schlug die 2. Mannschaft des TV 1898 die Vertretung des SV 07 Seckenheim mit 11:6 Toren. Damit wurde ein Turnier abge- schlossen, daß, dem Handballsport durch seinen fairen und anständigen Verlauf sicher viele Freunde gerade für die Hallenspiele gewonnen haben dürfte und sich würdig in die bisher aus- gezeichneten verlaufenen Jubiläums veranstaltung des Turnvereins einreihen dürfte. gen Der TV. 1898 will Bahnbrecher des Volleybelles werden Beim ersten Volleyballturnier am Samstag sind einige Nationalspieler am Start Eine wirkliche Ueberraschung beim Deutschen Turnfest in München schuf der Turnverein 938 mit seinem 4. Platz in einer internationalen Kon- kurrenz beim Volleyballturnier. Volleyball? Bis zu diesem Zeitpunkt war dieser Begriff selbst für die eingefleischten Sportfans eine sehr um- strittene Sache. In der Zwischenzeit ließen sich zahlreiche Interessenten aufklären, daß Volley- ball ein Flugfallspiel ist, das mit zwei Mann- schaften mit je 6 Spielern ähnlich wie das Faustball in einem 9x Is qm weiten Feld über ein 2.43 m hohes Netz gespielt wird. Dabei ist dieses Spiel, dessen Wertung in Sätzen wie beim Tennis erfolgt in seinen Angriffs- und Abwehr- kombinationen schneller und variantereicher und fordert neben einem schärferen Einsatz auch eine größere technische Perfektion. Mit diesem überaus interessanten und kämpfe- rischen Spiel wird der Turnverein nun am morgigen Samstag Nachmittag zum ersten Mal im Kreis Mannheim in Turnierform auftreten. Vielleicht bedeutet dieses Turnier gleichzeitig den Start für den Beginn einer Volleyballrunde im Kreis Mannheim und Heidelberg, nachdem hier schon einige Mannschaften spielen. Zu diesem Turnier hat der Turnverein gerade zum Ab- schluſs seiner bisher glänzend gelungenen Ju- biläums veranstaltungen eine herausragende Be- setzung erreichen können. Denn in der Mann- schaft vom Limburger Hof, die außer Konkur- renz antreten Wird, stehen gleich vier deutsche Nationalspieler, darunter mit Dubiel der beste deutsche Angriffsspieler überhaupt. Diese beste südwestdeutsche Vertretung wird von dem Na- tionaltrainer des Deutschen Volley ballverbandes Werner Lohr betreut. Neben dieser herausra- ragenden Mannschaft spielt auch die estnische Mannschaft Estonia Mannheim, die führend in der badischen Rangliste ist, dann eine ameri- kanische Armeeauswahl aus Heidelberg, die Mannschaft des AG 92 Weinheim, eine Vertre- tung des CVIM Mannheim-Ludwigshafen und 8 die Mannschaft des Turnvereins 1898. Gespannt darf man natürlich sein wie sich die Seckenhei- mer in diesem erlesenen Feld schlagen werden nachdem sie nach ibrem Erfolg in München unter den 20badischen Mannschaften auf Rang- stufe sechs eingereiht wurden. Bei diesen Spie- len werden die Seckenheimer dann beweisen Können, wie stark sie innerhalb des Klassen- feldes eine Rolle zu spielen vermögen. Zum Volleyball gibt es noch einige sehr in- teressante Einzelheiten zu berichten. Dieses 1895 in den USA begründete Spiel wird heute in sehr starkem Maß in den Ostblockstaaten be- trieben. Man schätzt die Zahl der aktiven Vol- leyballer auf über 60 Millionen Spieler— weit mehr als alle Fußballer auf der Welt. In Deutschland wurde Volleyball zum ersten Mal 1926 gespielt und 1955 wurde der deutsche Volley verband wiedergegründet, dem heute rund 200 Vereine angehören, die allerdings in ihrer Spielstärke gegen die jahrelang eingespielten Vertretungen anderer Länder noch sehr viel aufholen müssen. Denn bei den Weltmeister- schaften in Paris 1956 belegten die deutschen Vertretungen der Männer und Frauen jeweils den letzten und bei den vor kurzer Zeit in Prag durchgeführten Europameisterschaften je- weils den vorletzten Platz. Im letzten Jahr wur- den zum ersten Mal wieder Deutsche Meister- schaften ausgetragen, die von der Pädagogischen Hochschule in Hannover gewonnen wurden. Auf jeden Fall darf Seckenheim stolz sein, daß die Mannschaft des TV 1898 nach dem ausge- zeichneten Debut auf dem Deutschen Turnfest in München dem Volleyball in Mannheim neue Impulse gibt und vielleicht am Anfang einer sehr erfolgreichen Entwicklung dieses Spiels steht, das sicherlich sehr viele Sportfans am Samstag Nach- mittag einmal interessieren wird. Auf jeden Fall wird man in Seckenheim selten gleich 4 Nationalspieler und einen Nationaltrainer in Ak- tion sehen. Wie Experten zu dieser Mannschaft meinen— gehört Limburgerhof jetzt schon 2 den absolut stärksten Mannschaften im Deut- scflen Volleyballverband. Und für Extraklasse sind die Seckenheimer Sportbegeisterten sicher zu haben. Nimm Dir Zeit und 9888 beides tut uqut Mannheimer Gefängnis überbelegt Mannheim sw). Das Mannheimer Lan- desgefängnis, das normalerweise 630 Insassen aufnehmen kann, ist seit einigen Monaten in steigendem Maß überbelegt. Wie der Leiten der Strafanstalt, Oberregierungsrat Recher: erklärt, befinden sich gegenwärtig rund 830 Frauen und Männer in dem Gefängnis in Straf- oder Untersuchungshaft. Die auffallend starke Belegungszunahme in den letzten Mo- naten widerspricht den Erfahrungen früheren Jahre. Bisher pflegte die Zahl der Häftlinge jeweils in den Wintermonaten anzusteigen. Besonders stark hat die Zahl der männlichen Häftlinge einschließlich der Jugendlichen und Heranwachsenden zugenommen, während der Anteil der Frauen geringer geworden ist. Ab- gesehen von der gegenwärtigen Rekordhöhe hatte das Mannheimer Landesgefängnis in den letzten Jahren ohnehin mehr Häftlinge unter- zubringen als vor dem Kriege, da die Bevöl- kerung angewachsen, der Haftraum aber durch die Beschlagnahme des Untersuchungsgefäng- nisses für die amerikanischen Streitkräfte ge- ringer geworden war. Gegenwärtig müssen auf Grund der Uberbelegung vielfach drei Häft- linge in Ein-Mann-Zellen untergebracht wer- den. Verständigung ist mehr als Frieden General Mellnik verläßt Deutschland— Einer der populärsten US-Offiziere Mannheim(sw). Der Chef des Nach- schubwesens der in Deutschland stationierten siebenten amerikanischen Armee, Brigade general Mellnik, kehrt nach Amerika zurück. Nach zweijährigem Aufenthalt in Mannheim soll der General in Fort Bliss(Texas), nahe der mexikanischen Grenze die Leitung der Wohl bedeutendsten amerikanischen„Rake tenschule“ der US-Armee übernehmen. Mellnik verläßt Deutschland mit„geteilten Gefühlen“, wie er selbst sagt. In seiner„zwei- ten Heimat“ Mannheim habe er sich sehr wohl gefühlt. Der General hat es in Mann- heim zu einer Popularität gebracht wie kein Zweiter amerikanischer Offizier vor ihm. Er hat die deutsch- amerikanische Freundschaft, die ihm sehr am Herzen liegt, praktiziert und seiner Truppe vorgelebt. Er hat einmal ge- äubert, daß es die Aufgabe der Armee sei, den Frieden zu bewahren.„Wir tun aber mehr, wenn wir die Verständigung zwischen den Völkern fördern.“ Nach seiner Ubersiedlung aus Paris, Wo er dem atlantischen Hauptquartier angehörte, er- munterte Mellnik seine Soldaten in einem Tagesbefehl, Deutsch zu lernen. Seine Devise: „Lernt jeden Tag einen deutschen Satz“. Die amerikanischen Familien forderte er auf, deutsche Familien einzuladen, Waisenkinder zu Weihnachten zu beschenken und alte Men- schen zu betreuen. Nur gültige Personalausweise mitnehmen Nach Mitteilung des Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen häufen sich die Fälle, in denen Bewohner des Bundesgebiets Reisen in dieè Sowjetzone oder Durchfahrten nach Westberlin ohne einen gültigen Bundes- personalausweis antreten. Solche Reisende hätten dann Schwierigkeiten, weil sie ohne gültigen Ausweis die Sowjetzone nicht be- treten dürfen und von den Sowjietzonen- Grenzkontrollstellen an der Weiterreise ge- Hindert werden. Die Reisenden werden da- her in ihrem eigenen Interesse gebeten, sich vor Antritt der Reise zu vergewissern, ob ihr Bundespersonalausweis noch gültig ist. lieben Mutter, Frau Margarete Zürn sprechen wir auf diesem Wege Dank aus. Besonderen Dank Herrn für ihre aufopfernde Mühe. In stiller Trauer: Familie E. Frey Familie K. Rudolphi Mhm.-Seckenheim, 19. September 1958 Für die aufrichtige Teilnahme, sowie die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer unseren Pfarrer John für seine tröstende Worte sowie der Krankenschwester innigsten Für Sie als Frau ist es wichtig, schön, jung und lebensfroh 20 sein. Einer gesunden Frav sacht des Leben ond sie erobett die Herzen der Welt. Wecken goch Sie dorch Frauengold dle in ihnen schlummernden Kräfte. Mö- Bis Montag je 20, So. 15.30, 18.30, 20.30 Uhr Münchhausen in Afrika 42 Peter Alexander als unfreiwilliger Dschungelheld Komik— Herz: Humor— Musik e g 188 8 In Spätvorstellung: 2 digkelt ond Erschöpfung weichen, Ju- 17 gendfrische und fatkraft kehren zu- Frauen die uns nachts begegnen rock- guch an den bewußten fagen. Dienstag u. Mittwoch: Sie blöhen gf ond fühlen sich durch Taifun über Nagasaki E 0 Achtung, qugend! Sonntag 13.30 Custiges Fllmbilderbuch 45 Eintritt 70 Pfg. 3 . veridagg 5 N Turnverein 98 Seckenheim(Trainingsfeld OEG-Bhf.) Bäckerei/ Konditorei Ogfèe Weber geschlossen ist. Meinen werten Kunden u. Gästen zur Kenntnis, daß mein Betrieb in der Zeit vom 22. 9. bis 1. 10. wegen Betriebsferien Familie Alfons Weber. Wieder geöffnet: Donnerstag, den 2. Oktober 1958 Jubiläums- Veranstaltungen Heute Freitag, 19. September 1938 um 20.30 Uhr Prellballspiele der Männer gegen Turn- und Sportverein 1846 Mannheim Morgen Samstag, 20. Sept., um 15.30 Uhr Wolleyball- Turnier Teilnehmer: Limburgerhof— Estonia Mannheim— amerikanische Armeeauswahl aus Heidelberg CVIM. Mannheim-Ludwigshafen— Iv. 98 Seckenheim Morgen Samstag:„Jubiläums-Ball“ !!!!.!.!....õüõũũ d eee, eee Dienstag u. Mittwoch, 20.15 Uhr: William Holden und Grace Kelly in dem Farbfilm: DiE BRUCKE VON TOKO-RI C... ͤ ²˙ XT — Freitag 20.15 und Samstag 22.30 Uhr Ein Mann besiegt die Angst(16) Samstag bis Montag: Gerh. Riedmann, Renate Holm und die Keßler-Zwillinge in dem Operetten-Farbfilm: Der Graf von Luxemburg de Wo. 20.15, So. 15.30, 18.30 u. 20.30 Uhr So. 13.30 Lustiges Filmbilderbuch CC 00 Vereins-Kalender Sängerbund 1865. Heute Abend, 20 Uhr Probe. AC. 92 Weinheim Tauer banlere fertigt schnellstens an Neckarbote-Dructerei Presserechte by Europäischer Kulturdienst Mün- chen 27 durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (1. Fortsetzung) Sie faßte nach meiner Hand und zog mich ans Fenster.„Sie müssen sich weiter vor- beugen... Sehen Sie die beiden Männer unter dem Balkon? Vorhin, als Sie ins Haus gingen, nabe ich mir vorgestellt, daß die beiden leben- dig wären, und dann habe ich darüber nach- gedacht, was Sie wohl tun würden, wenn sie sich Ihnen in den Weg stellen würden.“ „Und zu welchem Resultat sind Sie gekom- men?“ Sie richtete sich wieder auf und machte eine wegwerfende Handbewegung.„Jetzt bin ich fest überzeugt, daß Sie fortgelaufen wären.“ „Und vorhin?“ „Darauf gebe ich Ihnen keine Antwort.“ Dann neigte sie sich mir entgegen und flü- sterte:„Ich will nicht, daß Sie Mama lieben.“ „Sind Sie eifersüchtig?“ „Ja“, sagte sie,„ich bin eifersüchtig.“ Während sie mich fest ansah, mußte ich mich zwingen, ihrem Blick standzuhalten. Erst jetzt bemerkte ich, daß sie nicht schwarze, sondern blaue Augen hatte. Es war ein Blau, wie ich es noch nie gesehen hatte, dunkel und samten schimmernd. Ich zwang mich zu einern Lächeln und sagte: „Sie brauchen keine Angst zu haben. Ich Werde Ihnen Ihre Mama nicht wegnehmen.“ Sie machte eine unwillige Bewegung.„Bé- antworten Sie meine Fragel Lieben Sie Mama?“ Ich wollte sagen, daß es sie nichts anginge. Statt dessen murmelte ich:„Ich sehe sie heute zum zweitenmal.“ „Sie lügen!“ „Ich lüge nie“, widersprach ich ärgerlich. Im selben Augenblick öffnete sich die Tür, und Irene de Curzon trat ein. Ich sah, wie sie Stutzte. Auf ihrem sonst so ruhigen Gesicht zeichnete sich Bestürzung ab. „Du, Manuela?“ rief sie aus.„Ich dachte, du wolltest Brigitte besuchen.“ „Ich habe es mir anders überlegt“, ant- wortete Manuela. Dann ging sie auf ihre Mutter zu und nahm ihr das Tablett mit dem Tee ab. Während sie es auf den Tisch stellte, fuhr sie fort:„Herr Ambrost und ich haben uns inzwischen unterhalten. Er hat mir gesagt, daß er nie lügt. Wie findest du das?“ Anscheinend verbarg sich hinter dieser Frage eine Impertinenz, denn der Blick, den Frau de Curzon ihrer Tochter zuwarf, verriet deutlich ihre Entrüstung. Schon fürchtete ich eine Ausein andersetzung, als Manuela ihrer Mutter etwas zuflüsterte, was jene zu besänf- tigen schien. Dann wandte sie sich zu mir und sagte:„Leider muß ich jetzt gehen. Ich Wünsche Ihnen und Mama einen netten Nach- mittag.“ Ohne mir die Hand zu geben, verließ sie das Zimmer. Als ich mich von Irene de Curzon verab- schiedete, dämmerte es bereits. Wir hatten uns gut unterhalten. Als besonderen Erfolg buchte ich die Tatsache, daß sie mir Einzelheiten aus ihrem Leben erzählt hatte, die man sonst nicht vor einem Fremden auszubreiten pflegt. Ein- 2ige Tochter eines Berliner Universitätspro- fessors, hatte sie zwanzigjährig Herrn de Cur- zon geheiratet, einen Mexikaner, der, wenn man ihren Worten Glauben schenken konnte, das Idealbild eines Mannes und Gatten ver- körperte. Sie schilderte ihn mir als charmant, schön, großzügig, mutig und treu, und als sie mir seufzend erklärte, daß sie seit seinem Tode keinem Mann begegnet sei, der sich auch nur annähernd mit ihm messen könnte, hatte ich das Gefühl, mich sofort verabschieden zu müs- sen, Doch schöpfte ich wieder Hoffnung, als sie gleich darauf nach meiner Hand griff und mir gestand, wie glücklich sie sei, über das Land sprechen zu können, in dem sie die schönste Zeit ihres Lebens verbracht hätte. Natürlich unterhielten wir uns in Spanisch, und als ich ihr zum Abschied die Hand küßte, bildete ich mir ein, ihr nicht mehr gleichgültig zu sein. Ueber Manuela sprachen wir nicht. Ich hatte sie längst vergessen. Um so überraschter war ich, als sie, kaum daß ich auf die Straße getreten war, vor mir stand. Sie tauchte auf wie ein Geist. Wahr- scheinlich hatte sie sich hinter einer der Ka- stanien versteckt gehalten. Ich weiß nicht mehr, ob ich etwas sagte, ich erinnere mich nur, daß ich auf meine Armbanduhr sah, weil ich eine geschäftliche Verabredung hatte, die ich keinesfalls versäumen wollte. „Haben Sie keine Zeit?“ fragte sie ent- täuscht. „Nein“, erwiderte ich betont ungeduldig,„ich bin mit einem Geschäftsfreund verabredet.“ „Wo?“ „Im Adlon.“ „Ich werde Sie begleiten.“— Meine Antwort War ein resigniertes Achselzucken. Sie lachte. Es war ein sprödes Jungmädchen- lachen und klang, als ob zwei Teller zusam- menklirrten.„Ist es Ihnen unangenehm?“ „Nein“, erwiderte ich. Dann trat ich zur Seite, und wir gingen die Straße hinunter.„Ich werde ein Taxi nehmen müssen.“ „Ich fahre mit“, erklärte sie kurz. Schweigend liefen wir nebeneinander her. Plötzlich blieb ich stehen.„Warum tun Sie das eigentlich?“ fragte ich. Sie sah mich an. Ihre Augen waren jetzt Schwarz. Teufelsaugen, dachte ich wieder. Viel- leicht fühlte sie, was in mir vorging, denn sie trat einen Schritt zurück und flüsterte:„Was tue ich denn?“ Während ich weiterging, sagte ich:„Sie ver- folgen mich.“ „Haben Sie Angst vor mir?“ Ich beschleunigte meine Schritte.„Nein, nur habe ich keine Zeit. Außerdem weiß ich nicht, Was Sie von mir wollen.“ „Nichts“, und fast unhörbar:„Sie kennen mich ja gar nicht.“ „Nein“, sagte ich,„ich kenne Sie nicht.“ Sie gab einen merkwürdig klagenden Laut von sich. Ich warf ihr einen Blick zu. Sie hielt den Kopf gesenkt. Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen, und plötzlich tat sie mir leid. Ich schämte mich meiner schroffen Worte. Schließ- lich war sie ein Kind. Trotz ihrer selbstsiche- ren Art konnte sie nicht älter als achtzehn Jahre sein. Ich erinnerte mich, wie tragisch ich damals das Leben genommen hatte, und sagte: „Wenn Sie etwas auf dem Herzen haben, so Will ich Ihnen gern helfen, Manuela“, und weil sie nicht antwortete, faßte ich nach ihrer Hand. „Heute abend habe ich leider keine Zeit. Aber morgen oder übermorgen 8 Sie hatte sich losgerissen.„Sie sind abscheu- lich“, fauchte sie mich an. Dann machte sie kehrt und lief davon.„Manuela“, rief ich hin- ter ihr her. Sie drehte sich nicht um. Sie lief Wie ein Junge, mit langen, federnden Schrit- ten Mit Irene de Curzon traf ich mich eine Woche später bei Horcher. Ich tat alles, um sie zu verwöhnen, und als ich mich von ihr trennte, gab ich ihr einen Kuß. Sie wehrte sich nicht, aber der Kuß blieb ohne Antwort. Be- Vor sie ins Haus ging, sagte sie:„Sie müssen mir Zeit lassen.“ Ich wollte ihr keine Zeit lassen. Ich war jung und ungeduldig. Nichts fiel mir schwerer, Als zu warten. Inzwischen habe ich gelernt, mich zu gedulden. Verschlossene Türen und vergitterte Fenster haben es mir beigebracht. Damals aber zählte ich die Stunden wie heute die Jahre. So überraschte ich sie schon am nächsten Nachmittag in ihrer Wohnung. Mein Besuch war peinlich, denn während sie hastig die Schürze abband, fragte sie mich, warum ich nicht vorher angerufen hätte. Ich lachte und drückte ihr als Antwort einen Riesen- Strauß roter Rosen in die Arme. Sie errötete und zog, während ich ablegte, eine Zimmer- tür zu, aus der das Geräusch eines Staubsau- gers ertönte. Dann führte sich mich in ihr Wohnzimmer. Sie bot mir eine Tasse Tee an. Ich lehnte ab und zog aus meiner Aktenmaps eine Flasche Whisky hervor. (Fortsetzung folg) Süldweſtd. Rundſchau OEG beantragt Verlängerung der Konzession Weinheim dsw). Die Oberrheinische Ei- zenbahn- Gesellschaft(OEC), die im badisch- Hessischen Grenzraum des Städtedreiecks Mamnheim-Heidelberg- Weinheim wichtigster Träger des Nahverkehrs ist, hat bei den zu- Ständigen staatlichen Stellen eine Verlänge- rung ihrer Betriebskonzession beantragt. Die Konzession der OEG läuft Ende April 1959 Aus. Bei der Erneuerung der Konzession soll die moderne städtebauliche Entwicklung in diesem Raum berücksichtigt werden. So will die OEG auf eine Wendestation an dem stark frequentierten Heidelberger Bismarckplatz verzichten. Da die OEG für den Pendler- Nahverkehr der Berufstätigen von großer Bedeutung ist, wird die Erneuerung der Konzession von den Städten und Gemeinden dieses Raumes befürwortet. Die Hälfte aller Brandschäden durch Wasser Bruchsal(sw). Die Lande schule Baden- Württemberg in Bruchs in letzter Zeit in verschiedenen nordbadischen Städten und Gemeinden Lehrgänge für Feuer- Wehrmänner veranstaltet, um sie mit den modernsten Löschgeräten und gleichzeitig mit den jedem Brand zugrunde liege Physikalischen Vorgängen vertraut zu chen. Mit diesen theoretischen Unterw gen soll unter anderem dazu beigetr den, den Wasserschaden, der noch immer 50 Prozent der Gesamtbrandschäden ausmacht, Zzu vermindern. Oft werde, wie der Direktor ängen erklä Unkenntnis der physikalischen Vorgänge beim Löschen in unsinniger Weise noch immer ein Vollstrahl angewandt, wo mit einem Sprüh- strahl ein viel besseres Löschergebnis bei kaum nennenswertem Wasserschaden erzielt Werden könne. Heidelberger Arkaden sollen fallen Heidelberg(sw). Die bekannten Arka- denläden am Heidelberger Bismarckplatz sol- len noch in diesem Herbst der neuen Ver- Kehrsplanung weichen. Nachdem seit Kündi- gung der Mietverhältnisse drei Jahre und seit Ablauf der Mietverträge zwei Jahre vergan- gen sind, die Arkadenmieter aber die frei- Willige Räumung des Gebäudes nach wie vor verweigern, hat die Stadtverwaltung jetzt baupolizeiliche Räumungsverfügungen erlas- Sen, denen die Inhaber der Arkadengeschäfte bis zum 20. Oktober dieses Jahres nachkom- men müssen. Die betroffenen Geschäftsleute werden die baupolizeilichen Räumungsverfü- gungen voraussichtlich beim Verwaltungsge- richt anfechten. Linienomnibus geriet in Brand Baden-Baden(sw). Ein Sachschaden von rund 10 00 DM entstand an einem Li- nienomnibus der Baden-Badener Stadtwerke, Als der Motor des Fahrzeuges auf der Schwarzwald-Hochstraße in Brand geriet. Löschversuche der Fahrer blieben erfolglos. Die Feuerwehr verhütete, dag auch der vor- dere Teil des Fahrzeuges ausbrannte. „Ich möchte verurteilt werden“ Pirmasens(rs). Der 31jährige Karl Weidler, vor dem Schöffengericht des versuch- ten schweren Diebstahls angeklagt, lieg Rich- ter, Schöffen und Staatsanwalt, die ihn aus Mangel an Beweisen freisprachen, nicht schlecht staunen, als er sich mit diesem Urteil nicht einverstanden erklärte. Weidler, der sich Selbst verteidigte, sagte:„Ich fühle mich schul- dig und möchte verurteilt werden.“ Allerdings nicht wegen der ihm zur Last gelegten Straf- tat, sondern wegen unbefugten Betretens einer Pahnhofsanlage. Mit 2,5 Promille Alkohol im Blut war Weidler nach einer ausgiebigen Ze- cherei über eine Mauer in das Gelände der Bundesbahn eingedrungen, wWo er Versucht ha- 8 soll, zu stehlen, Der Richter konnte ihm „den Gefallen“ nicht tun. Schneller, ö. leichter spülen Sie mit Pril! 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