Kaum junge einem Aten. At auf 400 m 12 im Aus- bellen Fugel⸗ Theo und m das bt als r rue iedei weg- Eind t, Wie Papa o und erun- Türen faul Bren, n ihn e ihn Hölle t, WO „Set⸗ yeites Aul, Ange, . Als nken ein meln, sagte be zu urde pfen 26 1 zer- D Es gern ihr Metall, Otto Brenner, ist am Samstag und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Erscheint: montags, mittwochs, freitags ö 36 Pig. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenbeim und Umgebung Anzelgenpreise: die G-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden — Montag, den 22. September 1958 10./58. Jahrgang DAS WICHTIGSTE VOM SPORT Deutschland schlug UdSSR 115:105 Einen sensationellen Sieg landeten die deutschen Leichtathleten am Wochenende im Augsburger Rosenau- Stadion gegen die Sowjetunion. Sie gewannen mit 115:105 Punkten und waren damit die zweite Na- tionalmannschaft überhaupt, die nach den Usa den Russen eine Niederlage beibrin- gen konnte. Uberragender Mann war da- bei der Weseler Ludwig Müller, der so- wohl den 5000- wie auch den 10 000-Me- ter-Lauf gegen die favorisierten Russen für Deutschland gewinnen konnte. Für eine angenehme Uberraschung sorgte Ed- mund Brenner mit seinem unerwarteten Sieg über 1500 Mete Im DFB- Vvereinspokal siegte der Stuttgart, der seinen Tiefpunkt überwun⸗ den zu Haben scheint, nach einem Sla zenden Spiel gegen den I. FC Saarl ken sicher mit 4:1 Toren. Der VfB steht damit zum zweiten Male im Endspiel. Ded i i 2 0%„ 5 Lotto: 1, 7, 13, 14, 20, 32,(Zusatzzahl 15). VIB N Brenner von 18 Metall wiederge „Es gibt keinen Weg zurück zur Richtungs gewerkschaft— Kritik an der Steuerreform Nürnberg(dpa). Der Vorsitzende der IG Voi Nürnberger Bundeskongreß der Gewerkschaft mit 328 von 350 abgegebenen Stimmen fü nächsten zwei Jahre in seinem Amt bes worden. Auch sein Stellvertreter Alois Wöhrle behält seinen Posten. In seiner Schlußgansprache bezeichnete es Brenner als das große Ziel der IG Metall, die soziale Sicherheit und den gesellschaftlichen Fortschritt zu verwirklichen. Dies müsse in zähem Kampf Schritt für Schritt erreicht wer- den. Scharf wandte er sich gegen das Gerede von kommunistischer Infiltration.„Wir haben stets zu verhindern g Bt, daß sich radikale Elemente in unseren Gewerkschaften brei machen. Polizei- und Spitzeldienste für die Regierung werden wir jedoch nicht überneh- men“, rief Brenner unter dem Beifall der Delegierten aus. Metall de zur 0 Die IG Verteidigung der politischen Demokratie im- mer in vorderster Linie stehen. Jede Form des Terrors und der Unterdrückung lehnten die Gewerkschaften ab, sagte Brenner, der besonders die Zustände in der Sowjetzone an- Prangerte. Es könne nicht genug getan wer- den, um die Lösung der Wiedervereinigung voranzutreiben. Die„wachsende Macht der Unternehmer“ kann nach Ansicht von Brenner nur durch eine immer stärker werdende Gewerkschafts- bewegung ausgeglichen werden. Es gebe des- halb keinen Weg zurück zur Richtungsgewerk- schaft. Die IG Metall wil ferner verhindern, daß das zweite Fernsehprogramm dem Bund oder privater Hand zufällt. Heftig kritislerte der Bundeskongreß die „sogenannte soziale Steuerreform“, die am 1. September in Kraft getreten ist. Die IG Metall fordert, daß die„ungerechtfertigten Neubelastungen der unteren und mittleren Einkommen wieder bereinigt werden. Das Präsidium der Sowietunion ratifizierte den Konsularvertrag und das Wirtschaftsab- kommen mit der Bundesrepublik. Die libanesische Regierung hat das seit dem Kriege beschlagnahmte deutsche Eigentum freigegeben. Landrat Schweiger aus Dillingen(Bayern) Hat aufgrund„rein örtlicher Vorgänge“ seinen Austritt aus der CSU erklärt. Gegen die„feindselige Haltung“ der US- Reglerung gegenüber der Ungarischen Volks- republik hat die ungarische Regierung prote- stiert. Die britischen Hausfrauen auf Zypern wur- den aufgefordert, sich und ihre Familien mit Nahrungsmitteln für eine Woche einzudecken; offenbar wird mit schweren Unruhen gerech- net, wenn der Zypernplan am I. Oktober in Kraft tritt. Der libanesische Ministerpräsident Sami es- Sulh ist wenige Tage vor der Amtsübernahme des neugewählten Staatspräsidenten Schehab unter strengster Geheimhaltung in die Türkei geflogen. Die Todesstrafe wurde gegen den ehemali- gen irakischen Ministerpräsidenten el-Dsche- mali vom Generalstaatsanwalt beantragt; el- Dschemali steht zusammen mit Weiteren 107 ehemals führenden Politikern und Militärs vor Gericht. 5000 Hungerdemonstranten wurden im nord- indischen Staat Uttar Pradesch von der Poli- zei verhaftet; in Neu Delhi wird die Angst Vor dem Hungertod als vielfach künstlich geschürt bezeichnet. 0 Privatisierung statt Sozialisierung— Absage an den Versorgungsstaat— Einigkeit in gesamtdeutschen Fragen gefordert Kiel(dpa). Mit der einstimmigen Verab- schiedung eines innenpolitischen Arbeitspro- grammes und der ebenso einstimmigen An- nahme des„Kieler Manifestes der CDU“ endete am Sonntagmittag der achte Bundes- parteitag der CDU in der Ostseehalle in Kiel. Das innenpolitische Arbeitsprogramm gibt den parlamentarischen Vertretern der CDU in Bund, Ländern und Gemeinden Richtlinien zur Erreichung der Ziele, die der Bundes- parteitag am Samstag nach einem Grundsatz- referat von Bundestagspräsident Gersten- maier in einer fünfstündigen Diskussion er- örtert hat. Der Bundesvorstand der CDU! Sonntagvormittag vor der Schlu Hand an das Programm, tende Verwirklichu d egte noch am igen Werte anst t fordert von der ündnispol chlossen fortzuset- Das Kieler Manifes desregierung, die NATO- die europäische Politik ent zen. Die Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit bleibe das Ziel aller Bemühungen. Solange die weltpolitische Lage die eder- vereinigung noch nicht erlaubt, müsse alle Kraft an die Erhaltung und Stärkung der per- Eisenhower riß Botschaft Chruschtschows wurde als„unan- nehmbar“ zurückgeschickt— Zuspitzung der Formosakrise Washington(dpa/ Reuter). Die Formosa- Krise hat zu einem bisher nicht gekannten Tiefstand der Beziehungen zwischen der So- wWietunion und den USA geführt. Präsident Eisenhower hat am Wochenende die Ent- gegennahme der letzten Botschaft des sowie- tischen Regierungschefs Chruschtschow ab- gelehnt und das Schreiben als„verleumderisch und maßlos“ bezeichnet. Die Note wurde noch am Sonntag von den USA in Moskau als „unannehmbar“ zurückgereicht. Es ist das rstemal seit dem Bestehen diplomatischer Beziehungen zwischen den USA und der So- Wietunion, daß die USA eine sowietische Note an den Absender zurückgegeben haben. In der Erklärung des Weißen Hauses 24 dem erst am Freitag überreichten Schreiben Chruschtschows heißt es:„Dieses Schreiben ist angefüllt mit falschen Beschuldigungen. Es ist in einer Sprache abgefaßt, die ver- leumderisch und maßlos ist. Es enthält an- zügliche Bemerkungen und unzulässige Dro- hungen. Dies macht es nach den internatio- nalen Gepflogenheiten unmöglich, das Schrei- ben entgegenzunehmen, Es ist daher zurück- gewiesen worden.“ Kurz darauf wurde von den USA noch eine zweite Erklärung veröffentlicht, in der der Standpunkt Chruschtschow als„grotesk und gefährlich“ bezeichnet wird. Es sei sehr be- Gauerlich, daß der„sowietische militärische Despotismus die Anwendung von Gewalt zur Erreichung expansiver Ziele“ unterstütze. De: Pressechef des Weißen Hauses, Hagerty, teilte mit, daß Eisenhower beide Erklärungen ge- Pilligt und selbst die Rückgabe des Chru- Schtschow- Schreibens angeordnet habe. In seiner Botschaft hatte der sowietische Regierungschef das Ersuchen Eisenhowers Abgelehnt, Moskau möge die chinesische Volks- Tepublik zu einem Verzicht auf Gewalt- anwendung bewegen, Stattdessen hatte Chru- Schtschow erneut den Abzug der amerikani- schen Streitkräfte aus dem Gebiet von For- mosd gefordert,. Andernfalls bleibe den chine- sischen Kommunisten keine andere Wahl, Als„die feindlichen Truppen von ihrem Ter- ritorium zu verjagen“. Ein Angriff auf die chinesische Volksrepublik stelle einen Angriff auf die Sowjetunion dar. Die Anwendung Von Kernwaffen werde mit den gleichen Waf⸗ fen beantwortet werden. Der Schritt Eisenhowers hat in Washington zustimmende Reaktionen ausgelöst. Einige Rommentatoren machten allerdings darauf aufmerksam, daß es von der Zurückweisung einer Note bis zum Abbruch der diplomati- schen Beziehungen nur ein sehr kleiner Schritt 8e 1. Peking stellt Verhandlungsbedingungen Die neue Verschärfung der Fernostkrise erfolgte zur gleichen Zeit, da der Außen- minister der chinesischen Volksrepublik, Tschen Li, in Peking erklärte, die chinesisch- Amerikanischen Botschaftergespräche in War- schau sollten nur zum Abzug der amerika- nischen Streitkräfte aus dem Gebiet von Formosa führen. Die Besprechungen selbst sollen heute in Warschau fortgesetzt werden. In beiderseitigem Einvernehmen wurde die Sönlichen und sutschen jenseits 5 eBlich empf er Kommunalpolitik me itische md Ver- Arbeits- merksamk Is bish u v t dabei auf das innenpe programm. Einstimmig nahm der CDU- Parteitag eine von dem Berliner Bur 5 Dr. Gradl eingebrachte Ent der die CDU für die Einigkeit aller pol Kräfte in der Bundesrepublik schen Fragen eintritt. An; t des trag Schicksals der Landsleute jenseits der Zone grenze sei größere Einigkeit in der Arbeit f die Wieder vereinigung eine wesentliche Vor- aussetzung zur Uberwindung der deutschen Teilung. Zum Schluß der Sitzung erhoben sich die Delegierten in einer stillen Gedenkminute kür die Deutschen jenseits der Zonengrenze von ihren Plätzen. Zundestagspräsident Gerstenmaier ermahnte in seinem Referat die CDU, weder Inte gruppe noch eine Koalition solcher Gruppen 2zu sein. Die der CDU durch ihre Mehrheit zugefallene Verantwortung verpflichte sie zu besonderer Sorgfalt bei der Kandidatenauf- stellung, wie bei der Ausübung der Mandate. Differenzen in der Sozialpolitik Durch Fart wie ein roter Mahnung an e politische Neutr 1 der Geduldsfaden ursprunglich rur Sonnt Vorgesene gegnung der Botschafter aus„admin Gründen“ auf diesen Termin v Die chinesische Volksrepublik sei entschlos Sen, Quemoy, Matsu und andere Küsten- inseln zu befreien“, erklärte Tschen VI. Por- mosa wurde in diesem Zusammenhang nicht erwähnt. Es wurde jedoch darauf hingewiesen, daß nur ein Abzug der US-Stre ite aus diesem Gebiet zu einem Nachlassen der Span- nung führen werde. Uber eine Feuereinstel- lung könne man nicht verhandeln, da es kei- nen bewaffneten Konflikt zwischen China und den USA gebe, sondern nur eine innere chine- sische Ausein andersetzung. „Achte ernste Warnung“ an die USA Die Volksrepublik China beschuldigte die SA am Wochenende erneut der Verletzung 1 der chinesischen Hoheitsge r und des chinesischen Euftraums und forderte sie in ihrer achten ernsten Warnung“ auf, diese Tätigkeit einzustellen. Nach der Pekinger Darstellung sollen fünf ameri he Kriegs- schiffe in die Gewässer vor Küste der Provinz Fukien eingedrungen sein. Außerdem hätten amerikanische Düsenjäger den Duft- traum über der Insel Guemoy und der Stadt Amoy verletzt. Bei Seegefechten in der Nähe von quemoy nd von Matsu versenkten nationalchinesische viegsschiffe nach einem Bericht aus Taipeh ein kommunistisches Torpedoschnellboot ung ein Kanonenboot. Die Beschiehu von QAue- moy durch die Kommunisten g AI WO chenende mit un verminderter Heftigkeit wei ter. Ein neuer nationalchinesischer Versuch, Zuemoy zu versorgen, schlug fehl. Die Nach- schubschiffe erreichten zwar die Insel, mußten jedoch im kommunistischen Feuer wieder ab- drehen. zu verlassen. Die Rolle der Gewerkschaftei in der Sozialpolitik war auch Thema der D kussion, die sich an das Referat Gersten maiers anschloß und in der gewisse Al chungen weniger in der Sache als in der For- mulierung 2 den Gerstenmaier, Blank und den Sprechern der Sozialausschüsse deutllen wurden. In seinem Schlugwort überbrückte der Bu destagspräsident diese Varianten mit Worten, daß auch er zunächst geglau, Sine Nachkriegswirtschaft sei nur mit der So- zialisi der Grundindustrien mögli Wie das im Ahlener Programm CDU gefor- dert worden war.„Doch jetzt gehen wir den Weg der Privatisierung“, te er hinzu. Ent- weder Privatisierung oder Sozialisierung— beides zusammen gehe nicht. Breite Streuung von Eigentum Gerstenmaier forderte in der seinem schaftspolitix und dem„Gesellschaf eines konsequenten Personalismus“, eine Velle zum Kartellgesetz, die Popularisierung der Aktie, eine Umsatzsteuerreform sowie den Schutz der persönlichen Leistung und ihres Ertrages. Sehr déutlich und scharf wandte er sich gegen den Versorgungsstaat. Bundeswobnungsbauminister Lücke plä- dierte für den verstärkten Bau von Familien- heimen und Wohnungseigentum. Als Vorsit- zender des CDU- Wirtschaftsausschusses kenn- zeichnete Bundesflnanzminister Etzel eine breite Streuung von Eigentum auch als Leit- Mittelstand eine streuung. Bundesernährungsminister Lübke verteidigte nochmals die Subventionen für dis Landwirtschaft. Das innenpolitische Programm Das innenpolitische Arbeitsprogramm der CD faßt alle diese Aspekte in neun Punkten zusammen. In der Wirtschaftspolitik fordert es Weiterführung der sozialen Marktwirt- schaft mit höherer volks wirtschaftlicher Ge- samtleistung und Sicherung der Kaufkraft, zügige Verwirklichung der europäischen Wirt schaftsgemeinschaft, Kräftigung des Mittel- standes, besondere Berücksichtigung der so- zialen Lage der freien Berufe, der Beamten und Angestellten und stärkere Förderung des Familienheimbaus. Unter den Zielen der Sozialpolitik zählt das Programm ein soziales Mietrecht beim Abbau der Wohnungszwangs wirtschaft, eine Reform der Kranken- und Unfallversicherung und eine Uberarbeitung der Rentenneuregelungs- gesetze auf. In der Familien-, Jugend- und Gesundheitspolitik beschäftigt sich das Pro- gramm mit dem Jugendarbeitsschutzgesetz, dem Berufsausbildungsgesetz, der Verbesse- rung der Kindergeldgesetzgebung, Hilfe für die Krankenhäuser und vorbeugender Ge- sundheitspflege. Für Heimatvertriebene und Flüchtlinge sollen die Eingliederungs- und an- deren Hilfsmaßnahmen beschleunigt fort- gesetzt werden. Das Mittel- und ostdeutsche Kulturgut und der Heimatgedanke seien zu Pflegen. E Abwanderung macht Crotewohl Sorgen „Ein heißes Eisen“— Gesamtdeutsche Wah- len„unreal“— Tagung der„Nationalen Front“ Berlin(dpa). Vor dem SED-Zentralkomi- tee lehnte Ministerpräs dent Grotewohl ge- samtdeutsche Wahlen als Voraussetzung für die Wiedervereinigung erneut ab. Er erklärte: „Auch eine Reine von Bürgern in der DDR Slauben an die Möglichkeit einer Stimmzettel- Wieder vereinigung. Diese Auffassungen sind gegenwärtig völlig unreal.“ Dagegen wiederholte Grotewohl seinen Vor- schlag über die Bildung einer Konföderation beider deutscher Staaten“ Hinterher könnten Maßnahmen zur Annäherung beider Teile Deutschlands und gesamtdeutsche Wahlen er- örtert werden.„Wir werden niemals auf un- sere Sozlalistische Ordnung verzichten“, be- tonte Grotewohl jedoch. Als ein heißes Eisen“ bezeichnete der So- Wietzonen-Ministerpräsident die Fluchtbewe⸗ Sung aus der Sowietzone.„Wir können dieser Entwicklung nicht batenlos zusehen“, sagte er. Nur eine Minderheit der Flüchtlinge verlasse die Sowjetzone, weil sie mit dem Aufbau des Sozialismus nicht einverstanden se. Dieses Thema wurde anderntags auch von der„Nationalen Front“, der Dachorganisation Aller Sowietzonenparteien, erörtert. Dabei kri- Tislerte das Mitglied des Sho-Folitburos, Ma- tern, die Auswüchse der Aufklärungskam- Page über die Beschlüsse des V. SED- Partei- tages zum Sieg des Sozialismus. Matern ermahnte die Aufklärer, die Intelligenz, die Jugend und den Mittelstand nicht vor den Eopf zu stoßen und eine„geduldige Uber- zeugungsarbeit“ zu leisten. SED- Agitationschef Norden forderte den Bundestag auf, seine Sitzung in Westberlin am 1. Oktober zu Besprechungen mit Ver- tretern der Sowjetzone zu benützen. Dabei sollte die Bildung der von Pankow vorge- schlagenen Kommission zur Vorbereitung eines deutschen Friedensvertrages gemeinsam er- örtert werden. Das SED-Zentralkomitèe hat als Termin für die Wahl zum Sowietzonen-Parlament den 16. November vorgeschlagen. Nach Grotewohls Worten gibt es keinen Grund, einen erbitter- ten Wahlkampf gegeneinander zu führen, weil die kollektive Arbeit der Parteſen in der „Nationalen Front“ ein„kameradschaffliches Zusammenwirken bei der Vorbereitung und Durchführung der Wahlpropaganda, des Wahl- programms und aller notwendigen Aufgaben“ ermöglicht. Die politische Zu 0 der Kandidaten für die Volkskamme unverändert bleiben. 555 D S001 Einschränkung der Postzustellung Schalterschluß an Samstagen schon um 14 Uhr Bonn(dpa). Die Bunctesbürger werden vom 1. Oktober an samstags und montags nur noch einmal Post erhalten. Die Einfüh- rung der 45-Stunden-Woche für alle Bun- desbediensteten zu diesem Termin bringt auch für die Post einige betriebliche Ande- rungen mit sich, so daß an diesen beiden Wo- chentagen die zweite Postzustellung weg- Tällt. Das Bundespostministerium begründet dies damit, dag durch das verlängerte Wo- chenende der Anfall vor allem von Geschäfts- Post zu gering geworden ist, um eine zweite Zustellung zu rechtfertigen. Es soll aber sichergestellt werden, daß die über das Wo- chenende anfallende Post sich nun nicht bis Dienstag verzögert. Ferner werden die Post- schalter vom 1. Oktober an samstags bereits um 14 Uhr schließen. Nur in Ausnahmefällen soll der Schalterdienst um eine Stunde ver- Iängert werden. An den verkaufsoffenen Samstagen werden die Schalter jedoch, wie n den anderen Werktagen, bis 18 Uhr of- Tengehalten. Neuer Schlag für den Kieler BHE Kiel(dpa). Der schleswig-holsteinische So- zialminister, Frau Dr. Lena Ohnesorge, trat eine Woche vor der Landtagswahl in Schles- wig-Holstein aus dem BHE aus. Gleichzeitig bot die sechzigjährige Arztin auch ihren Rück tritt von ihrem Ministeramt an. Auf Wunsch Ministerpräsident von Hassels bleibt Frau Ohnesorge jedoch vorerst im Amt. Die Gründe, die Frau Ohnesorge zu ihrem Schritt bewogen haben, sind noch nicht bekannt. In den letzten sleben Monaten sind bereits die Landtags- Abgeordneten Dr. Kiekebusch, von Herwarth, Döpner und Frau Margarete Weiß, sowie Finanzminister Dr. Schäfer aus der Partei Ausgeschieden. Jetzt ist der BHE, der in sei- nem Ursprungsland Schleswig-Holstein seit 1950 zur Regierungskoalition gehört und zwei Minister stellte, zu einer Regierungspartei ohne Kabinettsvertretung geworden. Die Blockfraktion verfügt zum Schluß dieser Le- gislaturperiode nur noch über die Hälfte ihrer ursprünglich zehn Mandate. Studenten müssen an die Werkbank Umorganisation im sowetischen Schulwesen Moskau(dpa). Der sowjetische Minister- präsident und Parteisekretär Chruschtschow hat eine weitreichende Umorganisation des Sowjetischen Erziehungswesens angekündigt. Nach Chruschtschows Reorganisationsplan, der vom Präsidium der Kommunistischen Partei der Sowietunion gebilligt worden ist, soll künf- tig in der Sowjetunion der Unterricht mit produktiver Arbeit der Schüler gekoppelt wer- den, da, wie Chruschtschow ſerklärte, der Un- terricht an den höheren Schulen und an den Hochschulen„lebensfremd“ sei. Die Schüler sollen nach sieben oder acht normalen Schul- jahren zwei bis drei Jahre in Fabriken oder in land wirtschaftlichen Kollektiven arbeiten. Die Hochschulausbildung soll in den ersten zwei oder drei Jahren ausschließlich außer- halb der Arbeitszeiten in den Fabriken er- folgen. Vom dritten Jahr an sollte der Stu- dent wöchentlich drei Tage für das Studium von seinem Arbeitsplatz beurlaubt werden. Lediglich die beiden Abschlußjahre würden mit Ausnahme der erforderlichen praktischen Arbeiten ausschließlich dem Studium vor- behalten bleiben. Flüchtlingsstrom weiter gesunken Bonn(dpa). In der Zeit vom 12. bis 19. September haben insgesamt 4597 Flüchtlinge Aus der Sowjetzone in Westberlin und den Lagern Gießen und Ulzen ihre Notaufnahme in der Bundesrepublik beantragt. In der vor- angegangenen Woche waren es noch 5026. In den beiden davor liegenden Wochen wurden je 5338 und 6079 Notaufnahmeanträge regi- Striert. Der Rückgang des Flüchtlingsstroms war in der abgelaufenen Woche in allen drei Notaufnahmelagern ungefähr gleichmäßig. Düsenjäger rammte Transportflugzeug Paris(dpa). Im Luftraum über Versailles rammte ein französischer Düsenjäger vom Typ„Mystèere IV“ ein amerikanisches Trans- portflugzeug. Beide Maschinen explodierten in der Luft. Der Pilot des Düsenjägers und die fünf Besatzungsmitglieder der Transport- maschine wurden bei dem Unglück getötet. Das amerikanische Flugzeug war auf dem Flug zu einem Stützpunkt in der Bundes- republik. Moskau gibt sechs Leichen zurück Moskau(dpa/ Reuter). Die USA übermit⸗ telten dem sowjetischen Außenministerium eine neue Note, in der noch einmal um Auf- klärung über das Schicksal von elf amerika- nischen Fliegern ersucht wurde. Die vermißg- ten Flieger gehörten zu der ITköpfigen Be- Satzung eines amerikanischen Militärflugzeugs, das am 2. September in Armenien abgestürzt War. Die Sowjetunion hatte sich am Samstag bereit erklärt, die Leichen von sechs ameri- kanischen Fliegern zu übergeben und jede Kenntnis über den Verbleib der übrigen elf aAbgestritten. Kriegsopfer prolestieren gegen Blank Neues Versorgungsgesetz gefordert— Für Zusammenschluß mit dem Vdk Düsseldorf(dpa). Rund 6000 Kriegsopfer aus ganz Nordrhein-Westfalen protestierten am Sonntag in der Düsseldorfer Rheinhalle gegen Arbeitsminister Blank, der am Donners tag an derselben Stelle die Rentenforderungen des Reichsbundes der Kriegs- und Zivilbeschàa- digten, Sozlalrentner und Hinterbliebenen als „utopisch“ bezeichnet hatte. Der wiederge- wählte erste Vorsitzende des Reichsbundes, Senator a. D. Paul Neumann(Hamburg), kün- digte an, der Reichsbund werde sich pausenlos dafür einsetzen, ein neues und besseres Ver- sorgungsgesetz zu erreichen. Auf der ruhig verlaufenen Kundgebung ver- langte der zweite Vorsitzende des Reichsbun- des, der SpPD-Bundestagsabgeordnete Rasch, erneut, daß hundertprozentig Schwerbeschä- digte ohne Erwerbsfähigkeit eine Rente von 400 DM monatlich erhalten sollen. Rasch er- Klärte, die Leistungen aus dem jetzigen Bun- desversorgungsgesetz lägen teilweise niedriger Als die aus den bis 1950 gültig gewesenen Ländergesetzen. Zum Abschluß seines Düsseldorfer Delegier- tentages forderte der Reichsbund den Zusam- menschluß aller Kriegsopferverbände in der Bundesrepublik. Die fast 500 Delegierten rich- teten an den Verband der Kriegsbeschädigten, Hinterbliebenen und Sozialrentner Deutsch- lands(VdK) einen Appell, sich auf seiner heute in Bad Godesberg beginnenden Verbands- Exilregierung ruft zur Anerkennung durch Marokko und Tunis— De Gaulle bereist die Provinz Paris(dpa/korr.) In vier großen französi- schen Provinzstädten warb Ministerpräsident Charles de Gaulle am Wochenende für die neue französische Verfassung. In Rennes, der Hauptstadt der Bretagne, in Bordeaux, in Straßburg, der Hauptstadt des Elsaß, und in Lille, im Herzen des französischen Flandern, forderte de Gaulle die Bevölkerung auf, dem Verfassungsentwurf der Regierung am 28. Sep- tember ihre„Ja- Stimme“ zu geben. In allen Städten waren umfangreiche Si- cherheitsmaßnahmen ergriffen worden, um Demonstrationen zu verhindern. Die wenigen Demonstranten, die mit ihren„Nein-Plakaten“ in die Nähe de Gaulles kommen konnten, wur- den schnell von Polizei und Gendarmerie ab- gedrängt. In Lille und Straßburg stiegen wäh- rend seiner Reden kleine Luftballons in die Höhe, die Plakate mit dem Wort„Nein“ hinter sich herzogen. Aber auch die Anhänger de Gaulles liegen Luftballons mit dem Wort„Ja“ tagung endgültig über die Vereinigung mit dem Reichsbund schlüssig zu werden. Es sei nur eine Fusion von gleichberechtigten Part- nern denkbar. Die von den süddeutschen Lan- desverbänden des VdK verlangte Beibehaltung der Organisationsform des VdK bei einer Ver- einigung sei daher abzulehnen. Die Gespräche über eine Zusammenfassung der beiden größ- ten Kriegsopferverbände in der Bundesrepu- blik werden bereits seit Dezember 1956 ohne Ergebnis geführt. In einer sozialpolitischen Entschließung for- Aerte der Reichsbund die Bundesregierung auf, ranverzüglich den Entwurf eines neuen Bun- Desversorgungsgesetzes vorzulegen. Die Kriegs- opferrenten müßten als echte Schadensrenten anerkannt werden, auf die das sonstige Ein- kommen nicht angerechnet werden dürfe. Auhßerdem sei eine Berufsschadenszulage bei wirtschaftlicher Beeinträchtigung zu gewäh- ren. In der Elternversorgung solle künftig auf den Nachweis der Ernährereigenschaft ver- zichtet werden. Die Renten für Hinterbliebene müßten auf 60 Prozent bei Witwen, 40 Pro- zent bei Vollwaisen und 25 Prozent bei Halb- Waisen erhöht werden. Eine vordringliche Auf- gabe sei auch die Reform der Unfall- und Krankenversicherung sowie des Fürsorge- rechts. Die von der Bundesregierung geplante Beteiligung der Krankenversicherten an den Arzt und Arzneimittelkosten wird abgelehnt. Stimmenthaltung auf in den Himmel steigen, der bald darauf von bunten Punkten besät War. Die„Union der sozialistischen Linken“ und die Mehrheit des Vorstands der Demokrati- schen Widerstandsunjon unter Frangois-Mit- terand haben sich gegen den Verfassungsent- Wurf de Gaulles ausgesprochen. Die algerische Exilregierung in Kairo hat die Bevölkerung Algeriens aufgefordert, während der drei Abstimmungstage über die neue fran- zösische Verfassung nach Möglichkeit ihre Häuser zu verlassen. In den landwirtschaft- lichen Gebieten solle die Bevölkerung in die Wälder und Berge flüchten, und es sollten keine Märkte abgehalten werden. Die Algerier sollten, wenn sie gezwungen würden, an der Volksabstimmung teilzunehmen, auf jeden Fall gegen die Verfassung de Gaulles stimmen. Die beiden Nachbarstaaten Algeriens, Tune- sien und Marokko, haben die in Kairo gebil- dete algerische Exilregierung anerkannt. Tu- nesien und Marokko folgten damit dem Bei- spiel der Vereinigten Arabischen Republik, des Iraks. Libvens und des Jemen. SpD vermißt, Konkrete CDU-Vorschläge Kritik am Kieler Parteitag—„Soziale Igno- ranz Gerstenmaiers“ BoOnn(dpa). Als„im Konkreten außeror- dentlich enttauschend“ bezeichnete ein Spre- cher des SPD- Vorstandes in Bonn das Partei- tagsreferat von Bundestagspräsident Gersten- maier. Nachdem der Bundesgeschäftsführer der CDU, Dr. Kraske, angek adigt habe, daß der Parteitag im Zeichen der Innenpolitik stehen werde, hätte man„arten dürfen, daß die CDU darlegt, wel konkreten Lö- sungen sie beispielsweise ig der Eigentums- politik vorzuschlagen habe. Leider müsse man in allen diesen konkreten Fragen— das gelte auch für die sozialen Fragen wie die Kran- kenversicherung, die Unfallversicherung und anderes mehr— feststellen,„daß nur Fehl- anzeigen vorliegen“. Als außerordentlich gefährlich bezeiehmete der Sprecher der SPD, daß Gerstenmaier er- neut erklärt habe, nach seiner Ansicht seien die Grenzen des sozialen Rechtsstaats in der Bundesrepublik erreicht. Arigesichts der Tat- sache, daß die Mindestrenten in der Sozial- versicherung der Arbeiter noch nicht einmal 100 DM betragen, eine Kriegerwitwe gezwun- gen ist, mit 214 DM sich und ihre Kinder zu ernähren, rund 3 Millionen Wohnungen feh- len und die Not der Studenten und der Flüchtlinge offenkundig ist, müsse man die- sen Ausspruch Gerstenmaiers als„Sozlalpoli- tische Uberheblichkeit und Ignoranz“ zurück- weisen. Interessant Gerstenmaier ebenso Wie Adenauer sich gegen die Konzentration in der Wirtschaft gewandt hätten. Auch hier Aber bleibe man in der Theorie stecken, denn die praktische Politik der Bundesregierung der letzten Jahre habe die Konzentration in der Wirtschaft gefördert. Beispielsweise seien sämtliche Steuerreformen— auch die letzte — so beschaffen gewesen, daß sie den Gro- Ben in der Wirtschaft noch mehr Mittel und damit Macht verschafften, während die mitt- leren und kleinen Einkommen mit bescheide- nen Geschenken abgefunden worden seien. Schwere Unwetter wüteten über Südtirol, Wobei die Passeier Straße und der Jaufen- Paß an vielen Stellen durch Erdrutsche un- terbrochen wurden. Sell, Gal Neues dus aller Welt Waffenkammer wurde zur„Festung“ Militärpolizei belagerte einen einzigen Mann — Ein aufregender Tag im Lager London(NP). Zehn Stunden lang wehrte sich der Unteroffizier Stanley Munday mit Waffengewalt gegen Dutzende von Militär- polizisten. Er hatte sich in einer Waffenkam- mer verbarrikadiert und schoß auf jeden, der ihm nahe kam, bis er endlich die Hoffnungs- lIosigkeit seiner Lage einsah und kapitulierte. Den ganzen Tag hindurch sah es aus, als tobe ein Partisanenkrieg im Militärlager von Devizes in Südengland. Um eine Baracke Wurden Sandsack- Barrikaden aufgerichtet. Man brachte Scheinwerfer in Stellung, um für den zu erwartenden„Nachtkampf“ gerü- stet zu sein. Hier ist die Vorgeschichte dieses aufregen- den Ereignisses. Stanley Munday, ein 32jän- riger Unteroffizier, hatte seinen Urlaub über- Schritten. Er gehörte zu einer auf Zypern sta- tionierten Einheit. Dort war ihm die Luf: Wohl zu eisenhaltig geworden. Jedenfalls ver- haftete ihn die Militärpolizei in der Heimat vegen„Abwesenheit von der Truppe“ Im Lager von Devizes sperrte man ihm ein, Wo- chenleng zogen sich die Vorbereitungen zu einer Friegsgerichtsverhandlung hin. Das Warten nahm Stanley sehr mit; er War schließlich nur noch ein Nervenbündel. Als er an jenem ereignisreichen Tag mor gens um 9.30 Uhr wieder einmal von einera Leutnant verhört worden war, verlor er den letzten Rest seiner Haltung. Auf dem Weg zr. seiner Zelle zurück entwischte er dem ihr führenden MP- Unteroffizier und rannte in eine Barackenstube, die der Wache als Waf⸗ enkammer diente. Er knallte die Tür hinter sich zu und schrie:„Wegbleiben! Ich schieße!“ Daraufhin begnügte sich der Wach-Unteroffi- zier damit, den draußen steckenden Schlüssel herumzudrehen und Verstärkung herbeizu- holen. Ein Offizier donnerte mit den Fäusten ge- gen die Tür und schrie: Kommen Sie her- aus! Seien Sie kein Dur. kopf!“ Die Ant- Wort war ein Schuß, der ihn knapp verfehlte. ganze Unglück in allen Einzelheiten im Bilde Eirſem Adjutanten erging es ähnlich. Da be- fahl der Lagerkommandant, die Baracke nach allen Regeln der Kunst zu belagern. Man 208 Stacheldrahtverhaue, schichtete Sandsäcke auf und ließ die beiden Türen nicht aus den Augen. Stürmen wollte man die„Festung“ Vorerst nicht, denn Munday verfügte über drei Maschinenpistolen, sechs Gewehre und 300 Magazine Munition. Man hoffte, mit der Zeit werde der Unteroffizier schon einsehen, daß er sich auf die Dauer nicht halten könn- Stunde auf Stunde verging. Zwei Journali- Sten, die von der Sache erfahren hatten Wagten es, durch ein Fenster mit Munday 2 sprechen, aber zur Ubergabe konnten sie ih nicht bewegen Das gelang nach zehn Stun den erst einem Militärarzt. Munday reichte die Waffen durchs Fenster und erschien Schließlich, nachdem man die Tür aufge schlossen hatte, bleich und weinend in Freien. Man gab ihm, bevor man ihn wiede einsperrte, zuerst einmal ein anständiges Abendessen. Die„Wies'n“ ist wieder eröffnet Turbulenter Ausklang der Münchner 800-Jahr-Feier München(dpa). Der strahlend blaue Himmel, das„Wahrzeichen“ der Münchner 800-Jahr-Feier, blieb auch zum turbulenter Abschluß der Geburtstagsfeier der Landes- hauptstadt treu. Um 12 Uhr mittags krachten am Samstag auf der Theresienwiese die tra- ditionellen zwölf Böllerschüisse, und Mün- chens Oberbürgermeister Thomas Wimmer zapfte in Hemdsärmeln und grüner Schürze vor den Augen des gesamten bayrischen Ka- binetts den ersten Hektoliterbanzen an. Das Oktoberfest, das als das größte Volksfest der 0 gilt, findet in diesem Jahr zum 125. Male Statt. Die Stadt München glich am Samstagvor- mittag einem Hexenkessel, als ob halb Bay- ern neben den Zehntausenden von Auslän- dern in die bayrische Landeshauptstadt ge- kommen wäre. Der Straßenverkehr drohte stundenweise völlig zusammenzubrechen, und die Polizei hatte drei Hundertschaften rund um die„Wies'n“ im Sondereinsatz, um der Menschenmassen einigermaßen Herr zu wer- den. Wimmer sagte beim Anzapfen, man könne sich keinen schöneren Abschluß der 800-Jahr-Feier denken als das traditionelle, auf der ganzen Welt geliebte Oktoberfest. Unter dem Jubel von Hunderttausenden 20 gen die Wiesenwirte in festlich geschmückten Wagen in die Riesenwirtsbuden ein, wo sie die nächsten 16 Tage regieren werden. Die Schausteller gehen absolut mit der Zeit. Noch schneller, noch wirbliger, noch er- regender und Sputnik-Bahnen, daneben aber stehen immer noch der Flohzirkus, der„billige Ja- kob“ und das gute alte Kinderkarussell un- verändert wie schon vor 20 Jahren. Bomber ste sich in seine Teile auf Absturz vor über 20 000 Zuschauern London(dpa/ korr). Vor über 20 000 ent- setzten Zuschauern stürzte am Samstag auf dem Flugplatz Syerston in Mittelengland ein britischer Atombomber vom Typ„Vulcan“ Aus geringer Höhe ab. Sieben Menschen kamen dabei ums Leben, und zwar die vierköpfige Besatzung und drei Soldaten, die sich in einem Flugkontrollwagen und einem Rettungsauto Zufhielten und darin unter den Trümmerm der explodierenden Maschine begraben wur- den. Das Unglück ereignete sich bei einer der großen Flugveranstaltungen, die am Wochen- ende überall im Lande zum Gedenken an die „Schlacht von England“ im Jahre 1940 ver- anstaltet wurden. Der schwere, mit vier Trieb werken ausgerüstete Bomber raste gerade im Tiefflug über den Platz, als plötzlich ein „Flattern“ am Flugzeug sichtbar wurde und die Maschine sich buchstäblich in ihre Teile n auflöste. Zufällig hielt eine Filmkamera das fest. Die Vorführung der Royal Air Force Sing ohne Unterbrechung weiter. Mehrere hunderttausend Menschen nahmen an den Gedenkveranstaltungen in verschiede- nen Teilen Großbritanniens teil, bei denen Auch die„historischen“ Flugzeuge, die damals eine deutsche Luftherrschaft über der Insel verhinderten, die„Spitfire“ und die„Hur- ricane“, wieder am Himmel auftauchten. f Der Hund leckte die Suppenteller Berlin(dpa). Auf Tellern, die nicht ab- gewaschen, sondern stattdessen vom Schäfer hund der Wirtin blitzblank geleckt waren, bekamen die Gäste eines Lokals in unmittel- berer Nähe des Moabiter Kriminalgerichts in Berlin monatelang ihre Speisen serviert. Auch sonst herrschten in der Gastwirtschaft außerordentlich unhygienische Zustände. Die 57jährige Inhaberin wurde, als sie sich mit ihrem Geliebten endgültig entzweit hatte, von diesem amgezeigt. Wegen fortgesetzter Ver- stöñge gegen das Lebensmittelgesetz erhielt sie jetzt von einem Westberliner Schöffen Sericht fünf Monate Gefängnis. Die Strafe Wurde auf fünf Jahre zur Bewährung ausge- setzt, weil die Angeklagte nicht vorbestraft ist und weil sie die Mißstände inzwischen be- hoben hat.. 5 Y sind die verschiedenen Raketen-iat W keite Wisst lich den, aber hüllt zchle den dern Verg nen Früh an u nicht verli sie e M 8 1 N N D N N S D Inga KnF FEE 3 sss 8 2 Di N un 0 2.50 s 290 2 d N 2 8 N ö a 5 2. 8 S I . d 2 5 1 N„ 5 N e N. V e J. II N U I Y 8 d J N s 5 Bra 10 58 5009 Y Y IN I Vers I. 5 V 10 e i 5 2 d—— Herbstanfang Nun ist es soweit... Eine neue Seite des zahresbuches wird heute aufgeschlagen, mar kann sich keinen Selbsttäuschungen und allzu treundlichen Hoffnungen mehr hingeben: am heutigen 23. September um 14.10 Uhr steht die sonne im Herbstpunkt. Der Sommer ist zu Ende. Ein wenig betrübt blicken wir auf den Ka- jender und auf das Wort„Herbstbeginn“, wir erinnern uns, wie uns vor Monaten an der gleichen Stelle der Frühlingsbeginn verkün- det wurde, und versinken in Nachdenklich- keiten über die Vergänglichkeit der Zeit. Wir wissen aus vergangenen Jahren, daß sicher- lich noch schöne Tage kommen werden, Stun- den, in denen die Sonne vom Himmel strahlt, aber schon nahen die Abende früher, und oft hüllt sich die Welt am Morgen in Nebel- chleier. Wollen wir resignieren? Damit wer- den wir den Lauf der Jahreszeiten nicht än- dern, es ist besser, sich damit abzufinden, im Vergehen schon einen neuen Anfang zu se- nen und sich das Hoffen zu bewahren auf den Frühling im nächsten Jahr. Es liegt immer an uns selber, wie wir etwas hinnehmen, was nicht zu ändern ist. Auch Herbst und Winter verlieren ihre Schrecken, wenn man sich auf sie einstellt, ihre Schönheiten sucht und ihre Tage mit vollem Bewußtsein durchlebt. Denn ohne die Stunden der Dunkelheit wüßten wir nicht um die Tage des Lichts. Wohlfahrtsmarken 1958 Die Deutsche Bundespost gibt am 1. Okto- ber ihre neue Wohlfahrtsmarkenserie her- Aus, für die diesmal Motive aus der Land- Wirtschaft verwendet werden. Als bedeuten- der„Helfer der Menschheit“ ist auf dem Wert 73 Pfennig Friedrich Wilhelm Raiff- eisen dargestellt. Die anderen Werte zu 10½5, 2010 und 40 ½ 10 Pfennig zeigen eine Sen- nerin, eine Winzerin und einen Bauern., Die Zuschläge kommen der Freien Wohlfahrts- pflege zugute. Keine Postwurfsendungen vor Weihnachten Die Bundespost nimmt in der Zeit vom 5. bis 31. Dezember keine Postwurfsendun- gen mehr an. Das Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen teilte mit, daß dieser Schritt aus notwendigen betrieblichen Gründen erforderlich sei. Vor dem Weih- machtsfest seien die Briefträger voll beschäf- igt,„um sehnlichst erwartete Glückwünsche d Seschenke rechtzeitig auf den Gaben- esch zu bringen“. Alle anderen Arbeiten müßten zurückstehen. Dazu gehöre auch das zeitraubende Verteilen von Postwurfsendun- Limburgerhof zeigte Volleyball in überlegener Manier Volleyball und Prellball zum Abschluſs der Jubiläumswoche des TV 189 Mit einem festlichen Jubiläumsball am Sams- tag Abend ging die Jubiläumswoche des Turn- verein 1898 zu Ende. In den festlich geschmück- ten Räumen der Turnhalle wurde dieser Ball noch einmal zum gesellschaftlichen Höhepunkt des Jahres und man kann den Mitgliedern des Turnverein 1898 nachfühlen, daß sie dieses Er- eignis in gehobener Stimmung nach den glän- zend verlaufenen Jubiläumsfeierlichkeiten begin- gen. Alfred Christ als Vorsitzender und Richard Möll als Oberturnwart hatten mit einem großen Helferstab die Hauptlast dieses 60jährigen Ju- biläums, ihnen gebührt in erster Linſe Dank und Anerkennung, für einen würdigen Höhepunkt in der traditionsreichen Geschichte des Turnvereins. Am Freitag Abend fanden in der Turnhalle Prellballspiele zwischen den Mannschaften des TSV 1840 Mannheim und den Vertretungen des Turnvereins statt, bei dem die Gäste sich in allen Begegnungen überlegen zeigten. Das Volleyball-Turnier am Samstag Nachmittag wurde trotz der witterungsmäßigen Ungunst zu einer schönen Werbung für diese neue Sport- art, die sich sicher weiter durchsetzen wird. Allerdings fehlte diesem, von Richard Möll aus- gezeichnet organisierten Turnier die richtige Spannung, da sich die Mannschaft vom Lim- burgerhof in einer überlegenen Manier präsen- tierte und souverän den Turniersieg holte. Aber gerade am Spiel dieser Mannschaft konnte man die Schönheiten dieses Spiels in deutlicher Weise erkennen, die natürlich mit vier Nationalspie- lern unter Mitwirkung des Bundestrainers im Volleyball, Werner Lohr, die Gegner klar distan- zierte und um Klassen überlegen war. Das Tur- nier wurde in zwei Klassen gespielt. In der ersten Gruppe setzte sich der 0 92 Weinheim geführt vom Bundespressewart Schwarztrauber über die zu verspielte amerikanische Auswahl und den CVJM Mannheim durch, während in der 2. Gruppe die Mannschaft vom Limburgerhof 1898 und dem CVJM Ludwigshafen keine Chance ließ. Im Endspiel wurde besonders durch das überragende Spiel des besten deutschen Angriffs- spielers Dubiel der 4092 Weinheim in drei Sätzen ganz klar ausgeschaltet. 45:13 war das Ergebnis der drei Sätze. Während die Pfälzer mit ihrem Team auf einsamer Höhe standen, waren sich die Mannschaften von Weinheim und Seckenheim etwa ebenbürtig. Die verspielte ame- ri kanische Auswahl und die beiden CVIM-Vertre- tungen fielen dagegen stark ab. Das Spiel, bei dem die Schmetterscbläge Dubiels herausragend waren, dürfte damit einen erfreulichen„Einstand“ im Kreis Mannheim gefeiert haben und sicherlich würd die Aktivität nun weitergehen, bis eine Punktspielrunde im Kreis Mannheim erreicht ist. Die Seckenheimer Mannschaft, die natürlich durch den Ausfall von Richard Möll wegen Ver- letzung etwas unter ihrer gewohnten Form a- gierte, wird nun in Zukunft zunächst einmal die Mannschaften zu verpflichten suchen, die vor ihr in der badischen Bestenliste rangieren, um damit für eine weitere Resonanz des Volley- balls zu sorgen. Wir gratulieren Den 73. Geburtstag feierte gestern Sonntag, Herr Georg Walter, Rastatter Straße 37. Nachträglich unsere besten Wünsche. Seckenheims Prack Arrak ist nicht mehr Wie ein Lauffeuer ging es gestern Nachmittag durch die Kreise der Seckenheimer und Mann- heimer Pferdesportfans— Crack Arrak ist nicht mehr. Der zutrauliche große Braune, der in der Stallung in der Rastatter Straße untergebracht war und dort manchen prominenten Besuch erlebte, brach bei einem Jagdrennen über 3 600 Meter in München in Führung liegend beim letzten Hindernis nieder und mußte noch auf der Bahn erschossen werden. Jockey Harry Dell- heim, der Arrak in diesem Rennen ritt, mußte mit einem doppelten Beckenbruch, Gehirner- schütterung und inneren Verletzungen in ein Münchner Krankenhaus eingeliefert werden, nach- dem Arrak bei diesem bösen Sturz auf ihn ge- allen War. Heinz Schneekloth, der Besitzer dieses bedeutendsten Rennpferdes in Mannheims Mauern, traf diese erschütternde Nachricht in Mannheim, genau eine Woche vor dem großen 7 Großraumwagen für Mannbheim-Ludwigshafen Mannheim(sw). Die Mannheim-Lud- wigshafener Straßenbahnen wollen ihren Betrieb auf Großraumwagen umstellen, die bis zu 180 Personen aufnehmen können und 19 Meter lang sind. Die ersten acht Wagen sollen im Oktober und November in Betrieb genommen werden. Zwei sollen zwischen Mannheim und Bad Dürkheim und sechs zwischen Mannheim-Waldhof und Ludwigs- hafen- Friesenheim verkehren. Polizei kam jugendlichen Dieben auf die Spur Rastatt(sw). Die Rastatter Kriminal- polizei hat einen 13jährigen Volksschüler ge- faßt, der vor einigen Tagen aus dem Garten eines Rentners in Rastatt vier Kaninchen ge- stohlen hatte. Wie die Ermittlungen ergaben, hatte der Bursche außerdem bereits vor eini- gen Wochen ein Moped und ein Fahrrad ge- Arzte zur sozialen Krankenversicherung Baden-Baden(dpa). Im Mittelpunkt. neunten ordentlichen Hauptversammlung des Verbandes deutscher Arzte Martmannbund) in Baden-Baden standen die Probleme der Sozialen Krankenversicherung. Der Hartmann pund hatte zu diesem Thema eine Reihe von Vorschlägen ausgearbeitet, die von der Uber- zeugung ausgehen, daß die Arzteschaft der Sozialen Krankenversicherung gegenüber an einem Scheideweg stehe und daß heute die einzigartige Möglichkeit gegeben sei, den Kol- lektivismus zu überwinden und wieder zu einer größeren Persönlichkeitsgeltung zu kom- men. Diese Grundtendenz klang auch in dem Referat wieder, das Staatssekretär Dr. Wil- helm Claussen vom Bundesministerium für Arbeit und soziale Ordnung gab und in dem Grundzüge des von diesem Ministerium vor- bereiteten Gesetzentwurfes zur Reform der sozialen Krankenversicherung enthalten wer- den. Dr. Claussen trat nachdrücklich ent- sprechend den Vorschlägen des Hartmann- bundes für die Selbstbeteiligung der Ver- sicherten an den Krankheitskosten ein. Mit dieser Selbstbeteiligung müsse Hand in Hand der Ubergang von der bisherigen Pauschal- honorierung zur Einzelhonorierung gehen. da- durch könnte eine Stärkung des Verantwor- tungsbewußgtseins und eine Erleichterung und Vertiefung der ärztlichen Leistung erreicht Werden. Unser Wetterbericht bersicht: Hinter der Randstörung des Tiefs westlich von Schottland, die zunächst wärmere und feuchte Luftmassen unter verbreitertem Regen heranführte, folgt wieder etwas Küh- lere Meeresluft. Im ganzen bleibt unser Raum noch im Bereich von Randstörungen des at- landischen Tiefs. Vorhersage: Wechselnd bewölkt, einzelne teils schauerartige Regenfälle. Mittagstempe- raturen bis 20 Grad. Dienstag leicht ver- änderlich, mäßig warm. Frische Luft, blauer Dunst— aber kein Whisky Das amerikanische Atom-U-Boot„Skate“ um- kreiste unter dem Eis als zweites Boot der Welt das Gebirgsmassiy des Nordpols. In 100 Meter Tiefe atmeten Männer der Skate Frischluft, sie durften rauchen und essen, sie durften das Kino- grogramm genießen, aber sie durften keinen Whisky trinken. Die BUNTE Illustrierte bringt über die„Skate“ einen mehrseitigen großen Farbbericht. Zwei Reporter dieser Zeitschrift durften das U-Boot auf grofser Unterwasser fahrt begleiten. Tausende von technischen Neuerun- gen vereinigen sich in diesem U-Boot— es ist ein Meisterwerk zahlreicher Techniker und For- scher. Die BUNTE Illustrierte läßt ihre Leser einen Blick in die Geheimnisse dieses atomge- gen. Es sei außerdem zu bedenken, daß die Renntag in Seckenheim, vo Arrak vermutlich stohlen und im Walde verstecet. Das gesamte friebenen Sehikkes tun.— Paneben bringt die ſwerbewirkung dieser Sendungen kurz vor sein Hebut auf der Seckenheimer Babn ge. Diebesgut konnte den Besitzern wieder zu- BUNTE vie immer: ergötzliche Kurzgeschich- den Festtagen ohnehin gering sei. geben hätte. rückgegeben werden. R und eine Fülle unterhaltsamer Beiträge. 5 ä— 8 3—— 5 0 * O ον⏑ Presserechte by Europäischer Kulturdienst Mün- chen 27 durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (3. Fortsetzung) „Was wollen Sie denn sagen?“ „Ach was“, seufzte sie. Dann beugte sie sich mir entgegen. „Wissen Sie, daß ich gelauscht habe?“ „Gelauscht?“ „Ja, während Sie mit Mama zusammen wa- ren, stand ich an der Tür. Ich habe alles gehört. Ich mag nicht, daß Sie mit Mama über mich Sprechen.“ „Und ich mag nicht, daß Sie lauschen.“ Sie lehnte sich zurück und sah mich an. „Warum finden Sie mich eigentlich merk- würdig?“ „Well Sie aussprechen, was man im allgemei- nen für sich behält.“ „Stört es Sie?“ „Nein, aber ich kann mir vorstellen, daß es andere Leute stört. Später werden Sie sich da- durch Feinde machen.“ „Die habe ich schon heute“, erwiderte sie. „Es ist mir gleichgültig. Ich bin, wie ich bin. Warum soll ich lügen?“ „Für mich sind die Formen der Höflichkeit Keine Lügen.“ „Schade“, sagte sie.„Ich habe gedacht, daß Sie genauso denken wie ich. Wenn ich jemand nicht mag, so bin ich unhöflich. Ich will, daß er es merkt. Dann ist alles viel einfacher, und wir brauchen uns nicht gegenseitig die Zeit zu Stehlen.“ „Warten Sie, bis Sie auf eigenen Füßen ste- hen“, sagte ich nachsichtig lächelnd. „Jetzt haben Sie wie Mama gesprochen, Das Paßt gar nicht zu Ihnen. Außerdem haben Sie unrecht. Ich werde es Ihnen eines Tages be- weisen.“ „Was wollen Sie denn werden?“ fragte ich. „Das haben Sie schon Mama gefragt. Ich sage es Ihnen nur, wenn Sie mir versprechen, es ihr nicht zu erzählen.“ „Ich verspreche es Ihnen.“ „Ich will Malerin werden.“ Sie stand auf. „Rommen Sie! Ich will Ihnen etwas zeigen.“ Wir gingen durch einen langen Korridor, auf den verschiedene Zimmer mündeten. Sie zeigte auf die Türen und sagte.„Unsere Bohrwür- mer.“ 5 „Ihre was?“ fragte ich. „Die Untermieter“, lachte sie.„Von den sie- ben Zimmern haben wir fünf vermietet. Ich wohne im Mädchenzimmer.“ „Und das Mädchen?“ „Wir haben kein Mädchen. Das könnten wir uns nie leisten. Mama und ich machen alles Allein.“ Sie öffnete die letzte Tür und lieg mich ein- treten. Es war ein schmaler Raum. Dicht hinter dem kleinen Fenster erhob sich die schmutzig graue Mauer eines Hinterhauses. An der Wand stand ein Messingbett, gegenüber ein Schrank. Ein kleiner Schreibtisch war vor das Fenster gerückt. Nur die auf einem Schemel stehende, mit großen Dahlien gefüllte Vase erinnerte dar- an, daß es das Zimmer eines jungen Mädchens War. Alles andere war von trostloser Nüchtern- heit. Vielleicht ahnte Manuela, was ich emp- fand, denn sie sagte: „Trostlos, nicht wahr? Aber ich kann es nicht leiden, wenn Menschen, die in dieses Zimmer kommen, gleich wissen, mit wem sie es zu tun haben.“ Sie lachte auf.„Dann muß ich immer an die Mädchen denken, mit denen ich früher zur Schule gegangen bin. Wenn ich zu ihnen ka, wußte ich sofort, wie sie waren. Ihre Bü- cher, ihr Toilettentisch, der ganze Krimskrams, den sie um sich herum aufbauten, verriet es mir. Sie waren so geschmacklos, nicht einmel das Foto ihres Freundes zu verstecken.“ Inzwischen hatte sie aus einem Fach des Schreibtisches einen Schlüssel hervorgeholt. Während sie den Schrank öffnete, sagte sie: „Sie sind der erste Mensch, dem ich das zeige“ Neugierig trat ich näher. Doch überzeugte mich schon der erste Blick, daß ich mii zu viel von den Geheimnissen eines siebzehnjährigen Mädchens versprochen hatte. Da war nichts, Was zu verbergen die Mühe gelohnt hätte. Auf, dem obersten Fach standen Bücher. Darunter lagen mehrere Schachteln und einige große Mappen. Die übrigen Regale waren mit Wäsche gefüllt. Auf dem Boden des Schrankes ent- deckte ich eine kleine Staffelei. Das war alles. Eigenartig berührte mich nur der Geruch, den ich wahrnahm. Es war eine Mischung von Oel- farbe und einem Parfüm, dessen herber Duft mich an etwas erinnerte, worauf ich mich ver- geblich zu besinnen versuchte. Manuela holte eine kleine Schachtel aus dem Schrank, öffnete sie und hielt sie mir entgegen. „Wissen Sie, was das ist?“ Ich sah einige Zi- garetten und sagte:„Komische Frage.“ „Das sind keine gewöhnlichen Zigaretten. Sie sind doch in Mexiko gewesen. Es ist Mari- huana.“ Ungläubig sah ich sie an,„Wie kommen Sie dazu?“ „Juan Galino hat sie mir geschenkt.“ Während ich eine der Zigaretten heraus- nahm, fragte ich sie, wer quan Galino sei. „Einer meiner Freunde in Mexiko City. Er machte damit Geschäfte. Sie kennen doch Ma- rihuana?“ Und ob ich es kannte. Marihuana, das aus einer Hanfpflanze gewonnene Rauschmittel, spielt in Mittelamerika dieselbe Rolle wie das Opium im Fernen Osten. Es hatte eine Zeit ge- geben, in der ich eher auf eine Mahlzeit als auf meine Marihuanazigarette verzichtet hätte. Trotzdem sagte ich:„Nur dem Namen nach.“ „Schade“, sagte sie.„Juan meinte, daß es nichts Schöneres als Marihuana gebe. Wenn man es rauche, fühle man sich wie im siebten Himmel. Damals habe ich eine Zigarette ge- raucht Wahrscheinlich war ich noch zu jung, don danach wurde mir so schlecht, daß ich fast gestorben bin.“ Sie sah mich an.„Wollen wir die Zigaretten zusammen rauchen?“ „Lieber nicht“, sagle ich. Dann nahm ich ihr die Schuctztel wog und steckte sie in meine Tasche. Sie streckte mir die Hand entgegen:„Bitte, geben Sie mir die Zigaretten zurück.“ „Dieses Teufelszeug ist nichts für Sie“. en widerte ich. Einen kurzen Augenblick dachte ich, daß sie sich auf mich stürzen würde, denn ihr Atem ging rasch, und ihre Augen funkelten gefähr- lich. Doch senkte sie dann den Blick und sagte: „Nun gut, Sie werden sie für mich aufheben.“ Dann schleppte sie mehrere große Mappen zum Schreibtisch und holte einen zweiten Stuhl für mich. Ich verstehe nicht viel von Malerei, war aber von dem, was sie mir zeigte, sehr beeindruckt. Ihre Spezialität schienen Porträts zu sein. Es waren Kohle- und Rötelzeichnungen, die ty- pisch mexikanische Köpfe zeigten. Während sie die Blätter umschlug, gab sie kurze Erklärun- gen:„Das ist die alte Conchita. Sie hatte ihren Stand auf dem Fischmarkt. Und hier ist ihr Sohn José. Einmal wollte er mich küssen. Er hat es nie wieder versucht.“ „Wie haben Sie es ihm abgewöhnt?“ fragte ich. Sie lachte.„Ins Wasser habe ich ihn gestoßen. Es war am Texcocosee. Fast wäre er ertrunken. Ich bin dann nachgesprungen und habe ihn wieder rausgezogen.“ Sie blätterte weiter. „Und hier sehen Sie den blinden Antonio.“ Es war ein Gesicht, das mich im Ausdruck an den von Barlach gestalteten Kopf eines Blinden erinnerte. Unter der Zeichnung standen einige Worte. Ich beugte mich tiefer, um sie zu ent- ziffern. Es war Spanisch und bedeutete: Der blinde Seher. „Wann haben Sie das gezeichnet?“ fragte ich. „Vor zwei Jahren“, antwortete sie,„kurz be- vor Mama und ich nach Deutschland kamen. Ich habe das damals hingeschrieben, weil der Bettler Antonio wirklich so war. Er bemerkte mehr als Sehende. Hörte er jemand sprechen, so wußte er sofort, ob dieser Mensch log oder die Wahrheit sagte. Oft begleitete ich ihn nach Hause. Ich brauchte ihn nicht zu führen. (Fortsetzung folgt) Ein Iabak wie noch nicht gab— & reifbraunes Blatfguf X volles, rundes Naturaroma K reiner, unverfölschter Iubal e es ihn A* N Tabceikfechlicher Hinweis: Dieser neue Feinschnitt ist garan- tiert natorrein also frei von könstlichen Aromastoffen und fabakfremden Zusätzen. Das qußgere Merkmal dieses abk. ty ps ist das natörliche Reif- braun seines Blattgotes. DN für Männet, die wissen was gut ist. 45 Sport und Fufsball 98 Seckenheim— Polizei Mannheim 1:0 Der 2. Heimspielsieg gegen obigen Gegner, in dieser Runde, war mehr als verdient und die Gäste können mit 1 8 Ergebnis sehr zufrieden sein. Die Torausbeute hätte leicht viel höher ausfallen. wenn die Einheimischen nicht unglaubliches Schußpech gehabt hätten. Vom An- spiel weg erzielte Seckenheim das einzige Tor des Tages. Nach spielerisch gleichwertigen Lei- stungen, bei welchem die Einheimischen mehrere klare Torchancen hatten(auch ein Elfmeter wurde noch vergeben) ging es in die Pause. Nach der Pause dasselbe Bild, wobei die Seckenheimer noch zwei Plostenschüsse zu verzeichnen hatten. Es wollte einfach nichts mehr gelingen. Alles in allem ein verdienter Sieg, welcher nur etwas Zu knapp auhfiel. 0 „Bayern“ München neuer Tabellen- führer der 1. Liga Süd Offenbacher Kickers auf Platz 2 punktgleich mit Eintracht Frankfurt und Mannheim— Schweinfurt glückte gegen den KSC der erste Sieg Tabellenführer in der Oberliga Süd— der fünfte in dieser Saison— wurde am„Tag der Lokalderbys“ Bayern München. Die„Rot- hosen“ schlugen im spannendsten Lokalspiel der Nachkriegszeit die„Löwen“ mit 2:1 und liegen nunmehr mit einem Punkt vor den bisher füh- renden Offenbacher Kickers, die beim SSV Reut- lingen nicht über ein 1:1 hinauskamen. Die Offenbacher 1 en den zweiten Platz mit der Eintracht Frankfurt, die den Lokalrivalen FSV Frankfurt sicher mit 4:1 schlug, und dem VIR Mannheim, der den ersten Punktekampf nach vier Jahren mit seinem Nachbarn Waldhof mit 2:1 gewann, teilen. In der großen Auseinan- dersetzung zwischen dem 1. Fe Nürnberg und der SpVgg Fürth gab es diesmal einen knappen 2:1-Erfolg für den„Club“. Der erste Sieg glückte nun auch dem Fe Schweinfurt 05 mit 4:3 gegen Neuer den Karlsruher Sc. Der Südmeister ist nach dieser vierten Niederlage auf den 13. Platz zu- rückgefallen. viel Glück triumphierte der Neuling TSG n 46 gegen den BC Aug bei dem Haller die alles über mit 3:2. Die„rote Laterne“ ble weiterhin beim VfB Stuttgart, der das DFB-Pokalvorschlußrun- denspiel gegen den Fœ Saarbrücken überraschend sicher mit 4:1 gewann sburg, gende Kraft war, Stuttgarter Kickers Tabellenführer Drei punktgleiche Vereine an der Spitze der 2. Liga Süd In der 2. Liga Süd holten sich die Stuttgarter Kickers durch einen 3:1-Heimsieg über Jahn Re- gensburg die Tabellenführung zurück, die sie vor acht Tagen an Neu-Isenburg verloren hatten. Die Kickers stehen allerdings nur nach Toren besser Wie die punktgleichen Vereine Hessen Kassel, das beim bisherigen Tabellenzweiten SV Darm- Stadt 98 mit 0:2 überraschend klar zum Siege kam, und Neu-Isenburg, das sich bei Borussia Fulda mit einer 1:1- Punkteteilung zufrieden geben mußte. Der bisherige Tabellenzweite Darmstadt rutschte auf den siebten Platz ab. Der Freiburger Fe erkämpfte sich in Helm brechts mit 1:1 einen Punkt und behauptete sei- nen fünften Tabellenplatz. Neuling Bamberg glückte über Wiesbaden mit 2:1 der erste Sieg. Bayern Hof kletterte durch seinen Erfolg in Straubing(1:2) auf den vierten Tabellenplatz. Mit dem gleichen Ergebnis setzte sich der VIIL. Neustadt über Amicitia Viernheim hinweg. Pforzheim leistete sich gegen Hanau 93 mit 1:3 die erste Heimniederlage und flel dadurch auf den vorletzten Tabellenplatz ab und ist punkt- gleich mit dem Tabellenletzten VfB Friedberg, der sich beim ASV Cham torlos trennte und als einziger der 18 Vereine noch ohne Sieg ist. 1. Amateurliga Nordbaden Sandhofens Erfolgsserie gestoppt Eine jahe Unterbrechung erfuhr die über sechs Spieltage anhaltende Erfolgsserie des Neulings Sc Sandhofen in der ersten Nordbadischen Amateur- liga mit der b0:2-Niederlage bei Phönix Mann- heim. a a Die Mannheimer errangen damit ihren zweite Saisonsleg und verbesserten sich auf den 7. Rang. Neuer Tabellenführer wurde nach dem 4:1-Sileg in Weinheim der VfR Pforzheim. Die Pforzheimer er- rangen damit ihren sechsten Sieg in ununterbro- chener Reihenfolge. Kirchheim kam zu Hause ge- gen die Forchheimer Sportfreunde nach einem torreichen Treffen zu dem erwarteten 5:8-Erfolg. Aus Badens Handballverbands! TSV Birkenau Gruppensieger lig en Gruppensjeger der badischen Handballverbands- liga, Gruppe Nord, wurde nicht unerwartet der FSV Birkenau. In einem Entscheidungsspiel be- Slegte Birkenau in Ilvesheim die Tac Ketsch mit 9:5 Toren und kämpft nun in einem Vor- und Rückspiel gegen den Ersten der Gruppe Mitte. TSV Rintheim, um die nordbadische Meisterschaft Oftersheims Siegeszug hält an Sandhofens Ringer nehmen zweiten Platz ein Der Neuling in der nordbadischen Ringerober- ga, VIK 06 Oftersheim, konnte seinen Siegeszug Nit einem 12:10-Erfolg auch bei der heimstarken Sc Kirchheim fortsetzen. Altmeister Eiche Sand- hofen, der sich gegen Eiche Astringen mit 14:6 Punkten sicher durchsetzte, bleibt jedoch den ohne Verlustpunkt fünrenden Oftersheimern dicht auf den Fersen. Nach der 8:13-Niederlage gegen Viern- neim liegt nun Neuling Ladenburg ohne Punkt- gewann an letzter Stelle. Zum ersten Sieg reichte es den Karlsruher Germanen mit 13:9 Punkten gegen die kampfstärker eingesetzten Ketscher. Ergebnisse vom Fußball-Toto 1. Fe Nürnberg— Spvgg Fürth 1 a 2. Eintr. Frankfurt— FSV Frankfurt(4:1) 1 3. München 1660— Bayern München 129 2 4. SV Waldhof— VfR Mannheim 8 5. Schweinfurt 05— Karlsruher Sc(473) 1 6. S8V Reutlingen— Kickers Offenbach 1) 0 7. UIm 46— BC Augsburg 6820 1 8. Vikt. 89 Berlin— Berliner SV 92 125 9. Duisburger SY— Rotweis Oberhausen(5:2) 1 10. VfL Bochum— S Sodingen(110 0 11. Borussia M.-Gladbach— Meidericher Sv(2700 1 12. 1. FC Saarbrücken— VfB Stuttgart(10 2 Die Lotto- Gewinnzahlen 1, 7, 18, 14, 20, 32, Zusatzzahl 18(ohne Gewähr), — 3 Deutschlands Leichtathleten schlugen die UdSSR Zweite Niederlage der sowzäetischen Mann- schaft— Größte Sportsensation des Jahres: Deutschland gewann mit 115:105 Punkten Mit 115:105 Punkten erfochten die deutschen Leichtathleten am Wochenende in Augsburg ge- die Sowjetunion ihren bisher wertvollsten ampfsieg. Sie brachten damit der Män- annschaft der Sowzetunion die zweite Nie- Die sowjetischen Männer nerma derlage überhaupt bei. unterlagen in diesem Jahr in Moskau gegen die Usa mit 109:126 Punkten(die unterschiedlichen Punktzahlen ergeben sich aus den verschiedenen Bewertungen der Staffeln und dem größeren Programm in Moskau). Der deutsche Erfolg über die Sowjetunion ist die größte Sportsensation des Jahres, da niemand mit einer Niederlage der bisher in Europa absolut führenden sowjetischen Leichtathleten gerechnet hatte. Der deutsche Sieg hat seinen Grund in der hervorragenden Ver- fassung aller Athleten und in ihrer Fähigkeit, im entscheidenden Moment die Nerven zu be- halten und über sich hinauszuwachsen. überraschend hohen Führung der deut- schen Mannschaft nach den zehn Wettkämpfen des ersten Tages waren vor allen Dingen die Irgebnisse in den technische bungen ausschlag- gebend. Die am meisten bejubelte Leistung v jedoch der Erfolg des 24 Jahre alten Maurer- gesellen Ludv ler(Wesel) im 5000-m-Lauf. An d Als er 200 m vor dem Ziel die führenden Schu- kow und Artynuk überspurtete und in 14:06, 8 Minuten Ardeten Sieg kam, wa- ren die Z 0 at mehr zu halten. Minuten- Ov ationen belohnten diesen Sieg einmal lagen die Sowiets in der Gesamt- aus, das war nach dem einleitenden 400-m-H lenlauf, den Europameister Litujew in 51,3 nach hartem Kampf knapp vor dem deut- schen Rekordhalter Janz(51,4) gewann. Mit dem 100-m-Lauf, der zweiten Tageskon- kurrenz, übernahm Deutschland dann die Spitze. Europameister Hary(10,3) mit seinem Blitzantritt — zuvor hatte er seinen obligatorischen Fehl- start verursacht— und der auf den letzten Me- tern verkrampft wirkende Manfred Germar in 10,4 brachten Deutschland in der Wertung auf 12:10 nach vorn. Tolle Uberraschung durch Edmund Brenner Nach diesem„planmäßigen“ Ablauf folgte ein Völlig N r deutscher Doppelsieg. Uber 1500 m liegen s zur letzten Runde von dem sov mann Pipin um die rote Bahn im Spurt das Rennen sicher machen, 20:13 lautete es jetzt, und wenig später hatte Deutschland 12 Punkte Vorsprung(28:16). Karl Kaufmann und Johannes Kaiser gaben über 400 m auch dem Gästerekordmann Ignatjew keine Chance. Mit 47,1 und 47,4 erreichten beide noch dazu recht ansprechende Zeiten. In den beiden Sprungkonkurrenzen setzten die über sich hinauswachsenden Deutschen ihre Er- folgsserie fort. Scharp(7,34) und Krüger(7,22 sicherten sich im Weitsprung hinter Europamei- ster Owanesian(7,53) die nächsten Plätze. Bei den Hochspringern bewältigte Weltrekordmann Stepanow nur 1,93 m, während sich die beiden Deutschen Püll(2,05) und Riebensahm(1,96) hin- ter Kaschkarow(2,08) wertvolle Punkte sicher- ten. Im Speerwerfen war Wladimir Kuznetzow eine Klasse für sich. Der zuverlässige Schenk schaffte immerhin noch den zweiten Platz. In der abschließenden 4 100-m-St die deutsche Mannschaft ihr ganzes spielen, um die sehr starke sowietis in Schach zu halten. Lauer und Fütterer liefen beide verkrampft und büßten etwas Boden ein. Germar stellte mit seinem prächtigen Finish den erwarteten Sieg sicher. Im Kugelstoßen gab es für die Russen durch den Sieg von Hermann Lingnau mit 17,30 m die nächste kalte Dusche. Der wieder an seine Glanz- zeit anknüpfende Karl Heinz Wegmann— vier Stöße über 16,90 m— sorgte mit dem ebenso unerwarteten dritten Platz mit 17,09 m für das sensationelle deutsche 7:4 dieser Konkurrenz. Germar vor Hary über 200 m Die Wettkämpfe des zweiten Tages begannen mit dem 110-m- Hürdenlauf, den Europameister Martin Lauer nach einem harten Puell mit dem sowjetischen Meister Michailow gewann. Zum erstenmal in diesem Jahr standen sich im 200-m- Lauf die beiden deutschen Europameister Germar und Hary auf dieser Strecke gegenüber. Der auf der Innenbahn schnell gestartete Hary lag beim FEFinbiegen in die Zielgerade klar vor dem schwach gestarteten Germar. Mit einem macht- vollen Finish entschied Germar auf den letzten Metern den Kampf in 20,8 Sekunden klar zu seinen Gunsten. Hary erzielte als Zweiter mit 20,9 Sekunden eine persönliche Bestzeit. An- scheinend kann er doch sehr gut in der Kurve laufen,(Hary hatte sich nämlich geweigert, in der Sprintstaffel als Startläufer zu starten, weil er nicht in der Kurve laufen könne. Darauf Wurde er überhaupt nicht aufgestellt.) Im Diskuswerfen standen Bührle und Koppen- höfer gegen Trusenew und Buchantzew auf ver- lorenem Posten. ihren, um dann unter sich auszu- Uberraschungen beim Stabhochsprung Einen überraschende Ausgang nahm der Stabhochsprung, wo Deu e durch Junioren- meister Klaus Lehnerts zu unerwarteten Punk- ten kam. Der sowjetische Rekordmann und Dritte bei den Europameisterschaften, Bulatow, War diesmal bei vier Metern überraschend schon am Ende seines Lateins, Sieger blieb der Nach- Wuchsmann Petrenko mit 4,20 m. In der abschließenden 4 400-m-Staffel lief Deutschland in der Besetzung Kaiser-Kaufmann- Adam-Haas den erwarteten klaren Sieg heraus. Die Gäste hatten hier keine Chance. Ludwig Müller gewann auch 10 000 m Als der Weseler Ludwig Müller, der einzige Doppelsieger der beiden Tage, den. 10 O0O-m-Lauf in strömendem Regen gewann, stend der deut- sche Gesamtsieg fest. Bei 7500 Meter lagen Pu- dow und Müller etwa 100 m vor den beiden an- deren. Genau an der gleichen Stelle wie am Samstag beim 5000-m-Lauf zog Müller 250 m vor dem Ziel wieder einen unwiderstehlichen Spurt an, gewann schnell Vorsprung und pas- slerte mit jubelnd in die Luft geworfenen Ar- men als stürmisch gefeierter Sieger das Ziel. Im Dreisprung bewiesen der Weltrekordmann Rjachowski und Ex- Europameister Schwerbakow ihre überragende Klasse. Auch im Hammerwurf gab es an dem erwarteten sowjetischen Doppel- sieg nichts zu rütteln. Kampfgeist der deutschen Mannschaft entschied Müllers Kampfgeist war symptomatisch für die ganze deutsche Mannschaft. Dagegen kamen die sowjetischen Athleten oft einfach nicht an. Im harten Kampf Mann gegen Mann zogen sie durchweg den kürzeren. Einmal mehr zeigte sich, daß gute Plätze in der Bestenliste noch lange keine Garantien für Siege sind. Im Wett- kampf sieht alles anders aus, Es bedarf keiner Frage, daß die sowjetische Stellung als Europas Leichtathletik-Nation Nummer I gefährdet ist. N Wide e 8 Jung und knusprig konn man noch mit 50 sein. Nor gesunde Organe ge- ben Frische und Schönheit. Galle und Leber pflegt man heute mit GALLEN GOLD. In Apotheken und Drogerlen. Prat gesucht. zum Kartoffelausmachen Kloppenheimer Straße 13 Mittwoch, 24. September Schlachffesf Von 11—13 Uhr Wellfleisch Ab 16.00 Uhr frische Wurst N. Voigtländer, Hauptstr. 105 Inserieren gewinn bringt? Photoscchen E D ch nur machen Le Kloppenheimer Str. 57 7 N Gludcwunschlcarten Verlobungo- 8 NECKAR./ Dermäblungsſearlen fertigt an BAF PEER 7 Klein-Anzeigen Können Sie telefonisch aufgeben Ruf 86216 GROSSES 0 Nationaltheater Männheim GND KLEINES HAUS AM SOETHE PLATZ Splelplan vom 22. September bis 28. September 1958 Platzmieten können jederzeit gebucht werden. Ausgezeichnete Mietplätze bereits ab 4. DM. Montag, 22. Sept. Großes Haus Montag, 22. Sept. Mleines Haus Dienstag, 23. Sept. Großes Haus Dienstag, 23. Sept. Kleines Haus Mittwoch, 24. Sept. Großes Haus Mittwoch, 24. Sept. Kleines Haus Donnerst., 25. Sept. Großes Haus Donnerst., 25. Sept. Kleines Haus Freitag, 26. Sept. Großes Haus Freitag, 26. Sept. Kleines Haus Samstag, 27. Sept. Großes Haus Samstag, 27. Sept. Kleines Haus Sonntag, 28. Sept. Großes Haus Sonntag, 28. Sept. Sroges Haus Sonntag, 28. Sept. Kleines Haus Sonntag, 28. Sept. Kleines Haus e 19.00 20.00 20.00 20.00 19.00 20.00 20.00 22.45 22.45 22.30 23.00 22.30 21.45 22.4 22.45 Wiederaufnahme! „Tannhäuser“, Oper von Richard Wag- ner. Miete E. 13. Vorstellung, Th.-G. Gr. E u. freier Verkauf „Der Besuch der alten Dame“ Tragische Komödie von Friedr., Dür- renmatt. Miete H, Halbgr. II. 13, Vor- stellung. Th.-G. Gr. H u. freier Verk. Wiederaufnahme! „Der Freischütz“, Oper von Carl Maria von Weber. Miete S. 14. Vorstellung u. freier Verkauf Erstaufführung! „Drei Mann auf einem Pferd“, Lust- Spiel von John Ceeil Holm und Georg Abbot, für die deutsche Bühne bear- beitet von Axel vers. Miete H. Halb- gr. I. 13. Vorstellung. Th.-G. Gr. H u. Treier Verkauf „Die Tochter der Luft“ Miete M rot. 13. Vorstellung und freier Verkauf. Zum 25 jährigen Bühnenjubiläum von Heinrich Hölzlin am Nationaltheater Mennheim Wiederaufnahme! „Die Entführung aus dem Serail, Singspiel von W. A. Mozart. Miete M blau, Halbgr. II. 13. Vorstellung und freier Verkauf Wiederaufnahme! „Wozzeck“, Oper von Alben Berg, Miete J, 13. Vorstellung, Th.-G. Gr. J Uu. freier Verkauf „Drei Mann auf einem Pferd“, Miete D, Halbgr. II. 13. Vorstellung u. freier Verkauf Wiederaufnahme! „Der Postillon von Lonjumeaus, Komische Oper von Adolphe Adam. Für die Theatergemeinde Nr. 1061 bis 2120 und freier Verkauf „Der Besuch der alten Dame“ Miete F grün. Halbgr. I. 13. Vorstel- lung und freier Verkauf Wiederaufnahme! „Die Hochzeit des Figaro“, Komische Oper von W. A. Mozart. Für die Thea- zergemeinde Nr. 2121— 3180 Wiederaufnahme! „Wilhelm Tell“, Schauspiel von Fried- rich Schiller, gußer Miete! „Madame Butterfly“. Für die Mann- heimer Jugendbühne. Gr. B Wiederaufnahme! „Carmen“. Oper von Georges Bizet. außer Miete! wilhelm Tell“, Für die Mannheimer Jugendbüpne, Gr. C. Nr. 586-1070 „Wilhelm Ten“, Miete L. Halbgr. 1, 135 Vorstellung. Th.-G. Gr. Lu. freier Vorkaut ganz Amerika vor Wof.., Multimillionär Vanderbilt be. gibt sich in den Rauchsalog. Petroleumkönig Pearson stell an der Reling und hält nach Land Ausschau. Reedereibesit- zer Bowring spielt auf dem Sturmdeck Medizinball. Nie- mand bemerkt, daß aus der Ferne zwei Augen aufmerksam auf dem Luxusdampfer gerich⸗ tet sind. Um 2 Uhr 8 Minuten sieht Leslie N. Morton, ein achtzehn- jähriger Matrose, eine er schreckende Erscheinung: Zwei Schaumbahnen bewegen sid auf den Ozeanriesen zu. Sekun- den später geht ein kurzes Rütteln durch den Schiffskör per, begleitet von einem ver haltenen, dumpfen Dröhnen.„EG hörte sich nicht sehr schlimm an“, bezeugt Passagier Lauriat Später. Aber gleich darauf gibt es einen Donnerschlag. In den Kabinen und Korridoren geht das Licht aus. Kapitän Turner erteilt soion nach der Explosion seine Be- fehle:„Frauen und Kinder zu- erst!“ Er bleibt auf der Brücke, bis ihn die zusammenschlagen- den Wogen fortspülten“ und er schließlich als einziger Offi zier des Schiffes aufgefischt und gerettet wird. „Ein Rettungsboot“, berich⸗ tet Reedereibesitzer Bowrin „sollte zu Wasser gebrach Werden. In der Aufregung wu den die Taue losgeworfen und das schwere Boot sauste mit allen seinen Insassen die aan zig Meter Höhe hinab ins Mees mitten hinein in den Schwal schreienden, ertrinkender ERA. saglere.“ Während der letz Minuten der Katastrophe sitz Multimillionär Vanderbilt ge lassen im Stiegenhaus au einem Plüschsofa, als ob das alles ihn gar nichts anginge. Das englische 31 550- Brutto registertonnen- Schiff mit 70000 PS sinkt— nach genau 18 Mi nuten— kurz vor der irischen Küste in die Tiefe. 270 Frauen 59 Kinder, 35 Säuglinge, 421 Mäpner, davon 159 amerika nische Staatsbürger, und 413 Besatzungsangehörlge finden am 7. Mai 1915 in den Weller den Tod. Der britische Schleppdampfe „Stormock“ 57 0 er zuerst an de Stelle des U jnglücks erschein nimmt 160 Schikfbrüchige au „Dicht an uns vorbei“, erzäh Passagier Bowring,„trieb eing. junge Frau, die in einem Korb stuhl saß und so aussah, al habe sie ihr Leben lang nic- anderes getan, als in eine Korbstuhl auf dem Ozean her umzutreiben. Sie rührte sich nicht. Als wir längsseits gingen und sie aufnahmen, merkten Wir, daß sie ohnmächtig War, Knapp eine Viertelstunde 11 der Versenkung der„Lusita nia“ durch das deutsche Unten seeboot U 20 sind Schreckens schreie und Hilferufe auf den Wasser verstummt, aber eig Schrei der Empörung geh durch das noch neutrale Ame rika und durch die Welt. Dig Sympathien der Bevölkerung Wenden sich endgültig vol Deutschland ab. Jetzt plötzlich kindet man das Wort von dei „Barbaren“ und„Hunnen“ aud in den amerikanischen Zei tungen, Was steht hinter diesem Fall War Sprengstoff und Kriegs material an Bord? Wußte di deutsche Admiralität schon vor her Bescheid? Was sagten di Augenzeugen? Wie verhiel sich der Kaiser? Was ist Lüge Was ist Wahrheit? Kennen Sie die geheimen Hin tergründe jener vier Jahre v 14 bis 18, als die„gute, 3 Zeit“ zu Ende ging? Wenn 8 mehr wissen Wollen als de und mehr, als in den Geschicht büchern steht, dann lesen Si Joe Heydecters neuen packen den Dokumentarbericht. „14/18 ALS DIE WELI 40 DEN FUdEN GING! in de jedes zitierte Wort verbürt ist. Verlangen Sie bei Ihren Zeitschriftenhändler ausdrüd lich die von Millionen gelesen ſnünmner Muſtrierte bebte PFE G ⏑ ⏑ ο HDD a . — 80 d cee H e A= E. 0 A g og&