— agen Und der And von der- Täter der chli Blug eine Bo- lug Sem der der vie- Ber- 1945 imte Stle- kum den- hres Nr. 152 Neckar-Bote (2. Blatt) Mittwoch, 24. September 1958 Auf die Septembersonne kommt es an Der 58er-Wein kann bei warmen und klaren Tagen noch recht gut werden Die Wengerter haben es nicht gern, wenn man jetzt schon über die Aussichten für die diesjährige Weinernte spricht. Verschiedent- lich sind zwar die Weinberge schon geschlos- Sen, und teilweise beginnt bereits die Ernte der frühesten Sorte, der Malenga-Trauben, denen die roten Portugiesen bald folgen Wer- den. Im allgemeinen fällt aber erst in den Septemberwochen die Entscheidung über den 58er-Wein. Der September hat sich bisher Sehr gut angelassen und manches nachgeholt, was der viel zu feuchte August beim Reife- prozeß versäumt hat. Aber die wenigen Son- nentage reichen noch nicht. Die Trauben brauchen einen ganzen warmen und trocke- nen September. Von den kommenden Wo- chen hängt es also ab. welchen Platz der „Neue“ einmal in der Reihe der„Jahrgänge“ einnehmen wird. Der 1958er hatte einen guten Start. Der Austrieb erfolgte zwar spät, dafür verschon- ten die Eisheiligen, die 1956 verheerend ge- wütet und 1957 ebenfalls ihre Spuren hinter- lassen hatten, diesmal die Weinberge. Die günstige Entwicklung wurde durch einen Witterungsumschlag zur Zeit der Rebenblüte unterbrochen.— Trotzdem war der Behang im allgemeinen immer noch recht gut. Einen empfindlichen Rückschlag brachte dann aller- dings der August, vor allem in der zweiten Monatshälfte. Die Niederschlagsmenge War In einigen Gebieten mehr als doppelt so groß Wie im gleichen Monat der Jahre 1957 und 1956. Die Peronospora— eine Pilzkrankheit — entfaltete sich stellenweise üppig und rich- tete Schaden an. Dazu kamen kühle Nächte, die der Reife ebenfalls nicht förderlich sind. Vereinzelt, vor allem im Rheingau und in Württemberg, gab es erhebliche Schäden und Ausfälle durch heftigen Hagelschlag. Trotzdem sieht es bei Beginn der„letzten Runde“ nicht schlecht für den Winzer und den Weinfreund aus. Wenn nicht durch Un- wetter noch größere Ausfälle entstehen, kann quantitativ mit einer guten Ernte gerechnet werden. Die Fachleute tippen nach dem heu- tigen Stand auf einen Zweidrittel- bis Drei- viertelherbst. Einige Weinbaugebiete könn- ten sogar noch besser abschneiden. In vielen Lagen hofft man, erstmals seit 1955 wieder einen vollen Herbst zu erzielen. Sehr unter- schiedlich werden die Aussichten im Fhein- gau beurteilt. Dort scheint ein recht„neidi- scher“ Herbst bevorzustehen, d. h. daß die Erträge von Ort zu Ort und selbst von Lage zu Dage völlig verschieden ausfallen werden. Eine gute Qualität des 58er wird nicht nur von günstiger Witterung in den nächsten drei bis vier Wochen, sondern auch davon ab- hängen, ob die Winzer in diesem Fall die „Nerven“ haben werden, die Trauben 80 lange wie möglich draußen„schmoren“ Zzu lassen. Die Ungewißheit. die in Fachkreisen über die Ernteaussichten herrscht, macht sich auch in einer außer gewöhnlichen Ruhe auf dem Weinmarkt bemerkbar. Von dem sonst um diese Jahreszeit üblichen Anziehen des Weingeschäftes war bisher kaum etwas Zu spüren. Man Wartet ab, Was der Jahrgang 58 bringen wird. Wahrscheinlich war aber auch das heiße und oft schwüle Wetter für den Weinkonsum nicht günstig, denn es wäre bar- barisch, den Durst mit Wein stillen zu wol- len. Allerdings wird auch die Konkurrenz durch andere Getränke immer schärfer. Wenn alles klappt und nichts mehr dazwi- schen kommt, könnte der 58er ein recht be- achtlicher Tropfen werden. Es wäre den hart Arbeitenden Winzern nach den Nackenschlä- gen der letzten Jahre ebenso zu gönnen wie den Freunden des deutschen Weines. »Herbstsonne über dem Garten Petersilie und Schnittlauch sollte man jetzt eintopfen Langsam rundet sich das Jahr, und auch in unserem Garten hält der Herbst seinen Ein- zug. Die Aufmerksamkeit des Gartenbesitzers richtet sich in diesen Wochen hauptsächlich auf die Obstbàume, denn die Ernte der verschie- denen Sorten erfordert viel Umsicht. Mit dem späten Kernobst sollte man sich noch Zeit jassen; es kann, sofern es die Witterung ir- gend zuläßt, bis in den Oktober hinein hän- gen bleiben. Jetzt werden aber die mittelfrü- hen Sorten reif. Auch sie kann man bis zur vollen Reife an den Bäumen lassen im Gegen- satz zu den frühen, bei denen sich ein Nach- reifen im Keller empfiehlt. Aber selbst wer jetzt noch nichts an den Obstbäumen zu exn- ten findet, sollte nicht versäumen, jeden Tag die heruntergefallenen Früchte aufzulesen und sofern sie sich nicht für Gelee oder Most ver- wenden lassen, zu klein oder sehr wurmig sind, sie zu vernichten. Auch das herabfallende Laub sollte man gleich verbrennen, damit eine Ausbreitung der darin befindlichen Schädlinge verhindert wird. Beim Lagern der Früchte sollte man stets daran denken, daß der Raum, in dem man sie unterbringt, ausreichende TLüftungsmöglich- keiten besitzt; Zugluft darf allerdings nicht herrschen, weil dadurch den Früchten zuviel Feuchtigkeit entzogen wird. f Im Gemüsegarten ist die Ernte immer nach in vollem Gange; die verschiedenen Kohlsor- ten werden aus dem Boden genommen, Boh nen, Gurken, Porree und Sellerie gseernte Mit letzteren kann man sich bei einigermaße günstiger Witterung noch Zeit lassen, der Sellerie verträgt sogar leichte Nachtfröste, wo- gegen die Roten Rüben äußerst frostempfind- lich sind und möglichst bald in den Keller ge- bracht werden sollten. Inzwischen sind die in den letzten Woche n vorgenommenen Wintersaaten von Feldsalat, Spinat ete. aufgegangen und körmen verzogen Werden; weitere Folgesaaten dieser für den winterlichen Speisezettel so Wichtigen Ge- wächse kommen auf die Beete. Für Rhabarber ist jetzt die beste Pflanzzeſb; wer Wert darauf legt, möglichst zeitig im ns h- sten Jahr diese schmackhafte Speise auf en Tisch zu bringen, warte nicht bis zum Früh- jahr mit dem Pflanzen. Rhabarber bre cat gut gedüngten Boden und reichlich P itz; man setze die einzelnen Pflanzen mindes us in einem Abstand von einem bis ander! ib Metern. Mit dem Pflanzen der Beerensträucher lte man gleichfalls nicht bis zum nächsten h- jahr Warten; auch Monatserdbeeren kan man jetzt noch setzen. Ungehinderte Pakethilfe für die Zone Merkblatt bei jedem Postamt Der Arbeitskreis karitativer Vereinigungen verweist darauf, daß trotz verwirrender Mel- dungen der Versand von Geschenkpaketen und-päckchen aus Westdeutschland in die Ostzone nach wie vor ungehindert möglich ist, sofern die von den Behörden der DDR verfügten Einschränkungen hinsichtlich Menge und Inhalt berücksichtigt werden. Diese Be- stimmungen sind in einem Merkblatt zusam- mengestellt, das bei jeder Postanstalt zu haben ist. Außerdem berichtet der Arbeits- kreis karitativer Vereinigungen über eine erfreuliche Zunahme der Geschenksendungen aus der Bundesrepublik für die Ostzone. Nach dem Rekordjahr 1954 mit 41,8 Millionen Pake- ten und Päckchen waren die Versandziffern 1955 auf 35,3 und 1956 auf 34,1 Millionen ge- sunken. 1957 sind sie wieder auf 41 Millionen gestiegen, darunter 21 Millionen Pakete und 20 Millionen Päckchen. Auch die Versandzif- fern für die ersten sechs Monate des Jahres 1958 lagen höher als in der entsprechenden Zeit 1957. Schickt Bücher in die Sowzetzone! Es sei wichtig und höchste Zeit, Bücher in die sowjetische Besatzungszone zu schicken. „Gerade sie werden verhindern, daß wir uns geistig auseinanderleben.“ Mit diesem Appell wendet sich der Deutsche Caritasverband an die Offentlichkeit. Leider sei die irrige Auf- fassung weit verbreitet, Bücher, gleich wel- chen Inhalts, würden in der Zone beschlag- nahmt. Dies treffe jedoch nur für Bücher mit politischem Inhalt, Zeitungen, Zeitschriften und alle periodisch erscheinenden Druck-Er- zeugnisse zu. Aber jede sonstige Literatur komme drüben unbeanstandet an. Sehr ge- fragt seien in der Zone auch Unterhaltungs- romane und Jugendliteratur. e zur Panik! Denn mit PRE 0 wird Wäsche wieder weiß wie Schnee! Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 22. 9. Auftrieb: Großvieh 704, Kälber 188, Schweine 2744, Schafe 16. Preise: Ochsen A 110-118, B 98 bis 113, Bullen A 116-126, B 110—117, Kühe A 94 bis 106, B 85—94, C 72—90, Färsen A 114 122, B 106 bis 115, Kälber Skl. 210—220, A 200—205, B 185—195, 175-180, D bis 160, Schweine BI 136142, 82 135 bis 143, C 135—144, D 135—144, E 130—131, G1 124 bis 128, G2 115—120, Lammer und Hammel A 75 bis 95. Mar ktverlauf: Großvieh in allen Gat- tungen mittel, ausverkauft. Kälber rege, ausver- kauft. Schweine schleppend, größerer Uberstand. „Mädchen für alles“ Um die vielfältigen land wirtschaftlichen Ar- beitsverrichtungen des ganzen Jahres in Feld und Hof zeitgerecht durchzuführen, ist ein moderner Schlepper,„Mädchen für alles“ be- nannt, die ersehnte Hilfe. In mittleren und größeren Betrieben ist so ein„Mädchen für alles“ als Zweitschlepper seit Jahren in die Arbeitsor ganisation fest eingefügt. In kleine- ren bäuerlichen Betrieben(die Pferde- und Kuhanspannung fällt ganz weg) muß der Schlepper„tausend Dinge“ verrichten. Hierzu eignet sich der neue LANZ-Diesel-Schlepper 12 PS hervorragend. Er besitzt 6 Vorwärts- und 2 Rückwärtsgänge, ist exakt abgestuft für hohe Leistung bei Der in allen Arbeiten. Gummi gelagerte, luftgekühlte 12-PS-Einzy- linder-Zweitakt-LANZ- Diesel- Motor läuft recht geräuscharm. Mit dem Einschar-Winkel-Drehpflug LANZ- Roland mit Grenzpflug- Einrichtung, Aushe- bung durch hydraulischen Kraftheber mit Dreipunktaufhängung wird besser Sepflügt. Zur Getreideernte verwende man den LANZ- Nombi-Binder LKB 55. Zum Düngerstreuen kann ein vorhandener Gespann- Düngerstreuer aufgesattelt werden. Bei Neuanschaffung Wähle man einen Schlepper- Düngerstreuer. Eine ausreichende und regelmäßige PR- Grunddüngung aller Kulturen ist für den Ge- samtwirtschaftserfolg notwendig. Dies bewei- sen die Ernten immer wieder. Gaben von 4—6 dzyha Thomasphosphat und 2—3 dzyha Kali- düngesalz oder 9 dz/ha Thomaskali 10* 20 zur Herbst- und Frühjahrsbestellung lohnen sich stets. Für die mittleren und größeren Betriebe wähle der Landwirt aus der gesamten mo- dernen Typenreihe von LANZ mit 16, 20, 24 und 28 PS den für den Betrieb geeigneten Schlepper aus. Für alle LANZ-Diesel-Schlep- per erhält der Käufer ermäßigte Preise für den Herbstbezug. Diese Ermäßigung ist bis 30. 11. 58 befristet, sie gilt auch für den noch nicht erwähnten besonders leistungsstarken 40-PS- LANZ,- Diesel. Beim Kauf eines LANZ-Diesel hat der Landwirt eine doppelte Sicherheit. Statt der üblichen Garantie von 6 Monaten ge- währt LANZ von nun an ein volles Jahr Ga- rantie. Die Zusammenarbeit von LANZ/ OHN DEERE gibt dem deutschen Landwirt für die Zukunft Maschinen an die Hand, die nach den modernsten Erkenntnissen def Landtechnik konstruiert sind und betriebs wirtschaftlich so eingesetzt werden können, daß der Landwirt kür sein Geld einen vollen Gegenwert erhält. 5 5 NA. 5 7 ee. 5 Fc 2— ee O MAN N ο, 2s Presserechte by Europaàischer Kulturdienst Mün- chen 27 durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (4. Fortsetzung) Er kannte den Weg besser als ich. Manchmal kannte den Weg besser als ich. Aber manchmal blieb er stehen und sagte: Soeben ist ein Mensch an uns vorübergegangen, der große Angst hat', oder: Die beiden sind sehr glück- lich'. Es war wie Zauberei, denn zuerst waren wir einem Mann begegnet, bei dessen Anblick ich genau dasselbe empfunden hatte, und die anderen waren ein Liebespaar. Er hat es mir erklärt und gesagt, daß ich in ihm an Stelle der Augen ein neuer Sinn gebildet hätte, der ihm kein Bild, sondern eine Farbe vermittle. Diese Farbe verrate ihm mehr als jedes Gesicht. Von mir wußte er alles. Ich konnte ihm nichts vor- machen. Er spürte genau, ob ich traurig oder fröhlich war. Einmal bin ich mit Papa an ihm vorbeigegangen, ohne mich zu erkennen zu ge- ben. Trotzdem hat er meine Nähe gefühlt, denn am nächsten Tag fragte er mich, wer mein Be- gleiter gewesen wäre. Als ich es ihm sagte, meinte er, daß mein Vater im Dunkeln stehe. Damals wußten Mama und ich noch nicht, daß uns das Haus, das Auto und alles andere schon nicht mehr gehörte, daß mein Vater ein.., daß er bis über den Kopf in Schulden steckte.“ Sie seufzte.„Mir macht es nichts aus, ohne Geld zu leben, aber Mama ist sehr unglücklich.“ „Seit wann leben Sie in Berlin?“ fragte ich. „Seit anderthalb Jahren.“ „Und sehnen Sie sich nach Mexiko?“ „Nicht mehr als nach anderen Ländern“, er- widerte sie.„Ich sehne mich nach allem, was tern ist.“ „Dann geht es Ihnen wie mir“, sagte ich lä- chelnd. 8 5 Sie nickte.„Ich weiß.“ Dann blätterte sie Weiter. N 5 Als sle die zweite Mappe öffnete, durchfuhr es mich wie ein Schock. Die erste Skizze zeigte einen Kop, der mir auffallend ähnelte, nur daß dieser Mann jünger war. Genauso hatte ich vor zehn Jahren ausgesehen. Verwirrt fragte ich, Wer das sei. Statt einer Antwort schlug sie die Seite um. Bei dem zweiten Bild war ein irrtum ausgeschlossen. Meine Ueberraschung war 80 groß, daß ich hochfuhr und ausrief:„Aber das bin doch ich!“ Mit einem Lächeln, das mich wie ein Vorwurf anrührte, sagte sie:„Haben Sie es endlich gemerkt?“ Wieder blickte ich auf das Blatt. Jetzt ent- deckte ich auch die hingekritzelte Jahreszahl. Demnach war die Zeichnung vor zwei Jahren entstanden. „Das verstebe ich nicht“, stammelte ich und sah sie an. Sie wich meinem Blick aus und stand auf. „Kommen Sie“, sagte sie,„wir wollen wieder nach vorne gehen. Mama kann jeden Augen- blick zurückgemmen. Es wäre Ihnen sicherlich unangenehm, in meinem Zimmer von ihr über- rascht zu werden.“ Sie wollte die Mappe zuschlagen. Ich kam ihr zuvor und versuchte, die Zeichnung umzu- blättern. Sie hielt meine Hand fest. Ich wollte mich befreien und stieß dabei einige der Blät- ter vom Tisch. Sie flatterten zu Boden. Wir bückten uns gleichzeitig. Manuela war schnel- ler. Aber bevor sie die Skizzen eingesammelt hatte, fiel mein Blick auf eine Zeichnung, die mir alles erklärte. Im weit ausschwingenden Oval eines Herzens standen zwei Namen: Ri- cardo und Manuela. Aus dem Herzen, das von einem Pfeil durchbohrt war, schoß eine rot- leuchtende Flamme. Ganz unten stand ein Vers, den ich nicht mehr entziffern konnte, denn Manuela hatte das Blatt umgedreht. Lächelnd richtete ich mich auf. Wie dumm ich doch war! Viel hätte nicht gefehlt, und ich wäre auf die primitive Fälschung eines ver- liebten Schulmädchens hereingefallen. Dieser kleine Trick mit der Jahreszahl. Immerhin schien es mir bemerkenswert, wie genau sie sich mein Gesicht eingeprägt hatte. Ich gab mir keine Mühe, mein spöttisches Lächeln zu unterdrücken. Mochte sie ruhig merken, daß ich sie durchschaute. Bis ich plötzlich sah, daß sie weinte. Da tat sie mir leid, und ich sagte: „Sie können wunderschön zeichnen. Ich bin sicher, daß Sie eine große Künstlerin werden.“ Sehr langsam hob sie das Gesicht. In ihren Augen zitterten Tränen. Und wieder erlebte ich diese große, unbegreifliche Wandlung. Denn kaum sah sie mich an, so kehrte sich alles, was ich noch soeben gedacht und emp- funden hatte, ins Gegenteil,. Ich glaubte ihr diese Jahreszahl und somit das Wunder einer visionären Begegnung mit mir im Vergange- nen. Selbst der Gedanke an das kitschige Herz konnte den Zauber nicht bannen, Ihr Gesicht kam näher. Jetzt war es so nah, daß ich ihren Atem zu spüren vermeinte. Dann schloß sie die Augen, und im selben Moment war der Bann gebrochen. Befreit umfaßte mein Blick ihr schmales Gesicht. Er glitt über den zurück- gebogenen Hals, die hilflos herabhängenden Schultern und kehrte zurück zu ihrem Mund. Aber die leicht geöffneten vollen Lippen konn- ten mich nicht mehr täuschen. Die in völliger Entrücktheit vor mir Stehende war ein Find. Ich zog sie an mich, aber nicht, um sie zu küssen, sondern um sie wie ein Find zu streicheln. Da riß sie sich los, drehte sich um und sagte mit erstickter Stimme:„Gehen Sie hinüber ins Wohnzimmer.“ Wenige Minuten später folgte sie mir. Da ich einen erneuten Tranenausbruch fürchtete, vermied ich es, sie anzusehen. Erst als sie zu sprechen begann, hob ich den Kopf. Sie lächelte.„Wissen Sie eigentlich, warum ich vorhin, als Mama uns allein gelassen hat, ge- lacht habe?“ Ich verneinte.„Ueber Ihr ent- täuschtes Gesicht.“ „Worüber sollte ich enttäuscht gewesen Sein?“ „Weil Mama nicht wollte, daß Sie sie küß- ten.“ Sie lachte.„Ich habe gar nicht gewußt, daß Sie so amüsant sein können. Sie haben geredet wie ein Wasserfall.“ g „Horchen Sie immer an Türen?“ fragte ich Argerlich. 5 ich sagte sie,„trinken wir auf das Herz.“ „Nur bei Ihnen“, erwiderte sie.„Sie sehen, Sie müssen sich vor mir hüten.“ Sie lächelte; es War ein boshaftes Lächeln. Ich steckte mir eine Zigarette an und sagte: „Wären Sie meine Tochter, so würde ich 88 Ihnen abgewöhnen.“ „Sie unterschätzen mich. Außerdem ver- gessen Sie, daß Sie erst zweiunddreißig Jahre alt sind.“ „Woher wissen Sie das?“ fragte ich verblüfft. Sie zuckte mit den Achseln und schob mir einen Aschenbecher zu.„Was haben Sie eigent- lich in Mexiko gemacht?“ „Alles und nichts“, erwiderte ich.„Zuletzt besaß ich ein Hotel in Acapulco. Ein Freund und ich hatten es aufgebaut. Es war so ein Ding im amerikanischen Stil, mehrere kleine Bungalows.“ „Für Liebespaare?“ „Wenn Sie wollen, auch für Liebespaare.“ Sie begann zu singen: Besame mucho.. Sie hatte eine volle Altstimme, und als sie das Lied abbrach, bat ich sie, weiter zu singen. Dann fragte ich sie, da es ein typisch mexika- nischer Gassenhauer war, woher sie es kenne. „Mein Freund quan hat es immer gesungen.“ „Sie sind eine merkwürdige Mischung“, sagte „Was für eine Mischung?“ „Eine Mischung von Asphalt und Dschun- gel.“ 5 Sie Warf mir einen verdeckten Blick zu und schwieg. Dann fragte sie mich, ob sie noch einen Whisky haben dürfte. Ich goß ihr ein und füllte auch mein Glas. „Wollen wir auf Mamas Wohl trinken?“ Ich sah ihren spöttisch verzogenen Mund und sagte:„Auf das flammende Herz.“ Ihr Gesicht wurde urplötzlich ernst.„Gut“. ammende Als wir die Gläser zurückstellten, hörten wir Wie die Wohnungstür aufgeschlossen wurde. „Das ist Mama“, sagte sie. Dann stand sie auf und ging zur Tür. b Fortsetzuns folgt den Touristen stets als besondere Attraktion gezeigt. Ehern und unbeweglich wie Stand- bilder verharren die Gardisten auf ihren Po- sten. Eine Bewegung oder gar ein gesproche- nes Wort ist bei diesen„lebenden Denkmälern“ einfach nicht denkbar. Und doch hat sich das Unfaßbare kürzlich ereignet! Mahnungen an Ehefrauen Vor dem Eingang eines Restaurants in Con- necticut, USA, hängt ein Schild, auf dem zu lesen steht:„Wenn Ihre Frau nicht kochen kann, so e Gattin zuw des Lokals hat sich in kürzester acht acht. Zeit verviel- sen Sie bei uns und lassen Sie Ihre eilen einmal kosten.“ Der Umsatz Hinter verschlossenen Türen begann letzt- hin im britischen Kriegsminister ium eine hochpeinliche Untersuchung. Kurz vorher Hatte der Sprecher zugeben müssen:„Es ist leider nur zu wahr!“ Was war geschehen? Ein Welterschütternder Spionagefall, ein Fall von Korruption im Ministerium oder was sonst man sich Schlimmes ausdenken könnte?— Nichts von alledem. Etwas viel Furchtbareres War geschehen— ein Soldat der britischen Garde hatte im Dienst gesprochen. Solange es die Garde gibt, war so etwas nicht passiert. Traditionsbewußte Engländer sahen sich in einer ihrer festesten Ueberzeugungen erschüt- tert. Wie aber konnte es zu diesem fast un- glaublichen Ereignis kommen, mit dem sich sogar das Kriegsministerium befassen mußte? Jeder Tourist, der nach London kommt, veig, daß er sich unbedingt das Parlament, die Westminsterabtei, den Tower, Piccadilly Sireus und schließlich auch Whitehall ansehen muß. Die beiden berittenen Gardisten, die vor dem Tor von Whitehall W ache halten, sind eine britische Institution. werden jede 8 g Stunde abgelöst, und die Ablösung zieht jedes- Die Perunmten Garde daten Londons wer- mal hunderte Neugieriger an. 60 Minuten lang müssen diese Männer, die die Elite der britischen Armee bilden, bewe- Sung s10s Wie Standbilder mit gezogenem De- gen auf den persianerbedeckten Sätteln ihrer Pferde sitzen. Leicht wird ihnen das bestimmt nicht gemacht, denn Mr. Smith hält es für völ- lig selbstverständlich, daß er seinen Sohn oder das Töchterlein zusammen mit dem Gardisten als Erinnerung an London auf den Fil nen will. Anweisungen wie:„Nun geh' schon näher ran, der tut dir doch nichts!“ Sher die Regel als die Ausnahme. sind Ganz respektlose Touristen versuchen die Wächter durch Anrufe oder gar Witze dazu zu bringen, daß sie wenigstens einmal ihren Mund verziehen, aber bisher haben sie keinen Blinder Passagier lebte Wie im Schlaraffenland Unternehmungslustiger Ungar flog zweimal umsonst über den Atlantik Einen kostenlosen Flug über den Atlantik und zurück hat der 19jährige Ungar Joseph Ko- rim hinter sich. Er selbst hatte sich dazu ein- geladen und war als blinder Passagier von Lon- don nach New Vork gereist. Unterwegs wurde er bewirtet wie ein Passagier der Luxusklasse, und als er wieder in London ankam, verzich- teten nachsichtige Flugbehörden auf eine An- Zeige und auf Fahrgelderstattung. Joseph Korim, der seit der ungarischen Re- volution in England lebt, wollte nach Amerika, um dort Kellner zu werden. Aber sein Geld reichte nicht. So spazierte er vor ein paar Ta- gen seelenruhig durch die strengen Kontrollen auf dem Londoner Flughafen und stieg in ein Flugzeug mit anderen Passagieren ein. Nie- mand hielt den selbstsicheren jungen Mann an. Weil alle Plätze besetzt waren, verbarg sich FKorim fünf Stunden lang im Waschraum. Dann Pekam er Hunger. Er verließ sein Versteck und Hat die Stewardehß um eine Mahlzeit. Er bekam etwas zu essen, aber die Stewardeß fragte nach seinem Platz. Joseph Korim mußte bekennen, daß er ein blinder Passagier war. Dem Flugkapitän blieb nichts anderes übrig, Als den Ungarn weiter mitzunehmen, zu be- köstigen und auch wieder zurückzubringen. In den USA verweigerten die Behörden dem Un- Sarn, dem alle Papiere fehlten, natürlich die 39 ihnen kann man näm Einreise. Auf dem Rückflug genoß EKorim alle Annehmlichkeiten eines e Sein Dinner bestand aus Cocktails, Kaviar, Roast- beef, Erdbeeren mit Schlagsahne, Kaffee und Whisky mit Soda. Die Flughafenpolizei hatte Verständnis für den unternehmungslustigen Ungarn. Sie ver- zichtete darauf, ihn anzuzeigen und bemühte sich sogar, Arbeit für ihn zu finden. Wenn Jo- seph Korim genug verdient hat, will er wieder über den Atlantik— aber mit einer Flugkarte und in der Touristenklasse. Zu gut gemeint „O diese Mädchen“ konnte ein hoher Brüs- seler Beamter nur noch gebrochen stammeln, Als er anlählich der Eröffnung eines neuen Verwaltungsgebäudes den ihm von einem Mäd- chen auf einem Samrkissen überreichten Schlüssel einfach nicht losbrachte. Das Mäd- chen hatte nämlich, damit der Schlüssel auch ja micht herunterfiel, den Schlüssel— fest- Gefährliche Hemden Kanada produziert seit einiger Zeit ausge- sprochen gefährliche Manschettenknöpfe. Man kann sie nur mit Waffenschein kaufen. Mit lich richtig— schieße 1 Da wundert sich die Großmutter, Wenn sie die modernen Rowenta Brotröster sieht, Sie legte früher ihr Bot auf die heiße Herdplatte, aber wir stecken es heute bequem in die Toastschlitze oder Wendetüren der mo- dernen Rowenta Brotröster und ziehen nach Bine Weile die gleichmäßig gebräunten kni- Sterknackefrischen Toaste heraus. Sie machen jede Kaffeetafel zu einer Festtafel, und die Brotscheiben, denen das Wasser entzogen wurde, sind überaus bekömmlich und nahr- Haft. Zu jeder Festlichkeit schenkt man sich wieder Tausende von schönen Rowenta Brotröstern. Sie gibt es in allen Preislagen von 25,— bis 95,— Mark eee eee eee Von den Neff-Werken in Bretten/ Baden wurde dieser Einschiebegrill„Grillette“ ent- Wickelt, die mühelos in jeden 33 bezw. 40 em breiten Back- ofen eines Herdes, gleich wel- cher Energieart, eingeschoben Werden kann. Bei der„Grillette“ handelt es sich um einen vollwertigen leistungsstarken Grill, also kei- nen Behelfsgrill. Die„Gril- lette“ ist aus hochwertigem Material hergestellt und kann nicht nur zum Grillen, son- dern auch zum Toasten ver- wandt werden. Sie arbeitet enorm schnell und ist daher pillig im Stromverbrauch. In einem Grillgang können in Minuten die Speisen für eine 4 bis 5-köpfige Familie zube- reitet werden. Auch auf dem Herd kann die„Grillette“ ver- Wendet werden, wenn sie in 5 eine Grillpfanne gelegt und mit dem Auflege Sie zum Preise von DM 2.— von den Neff- Werken, Bretten Baden, eine interessante Grillfibel. m ban- doch in London begann ein Sfondbiſd zu sprechen Sieben Worte zerstörten den Ruf der Garde Erfolg damit gehabt. An jenem Tage, der in- zwischen in die britische Geschichte eingegan- gen ist, ohne eines ihrer ruhmreichen Kapitel abzugeben, passierte folgendes. Ein alter pen- sionierter Offlzier, der seine Rente dadurch Aufbessert, daß er Reisegesellschaften betreut, führte eine Gruppe Amerikaner zu den Gar- disten und erzählte ihr, daß diese Männer die straffste Disziplin der Welt hätten, daß sie die besten Soldaten der Erde seien und daß sie sich und ihre Pferde für eine Stunde lang ab- solut unbeweglich halten könnten, was frei- lich nicht ganz stimmt; denn jeder, der lange genug wartet, kann beobachten, daß die Pferde Hin und wieder unruhig werden. Noch während der Führer sein Loblied über die Garde herunterspann, passierte das noch nie Dagewesene. Der eine der Wächter senkte seinen Degen, richtete ihn auf den alten Off. und sagte Laut und vernehmlich:„Sie ein Lügner!“ Wie vom Blitz getroffen ersta der pensionierte Offlzier. Die Amerikaner v ren betreten.„Gehen Sie weiter“, zischte c Gardist, dann nahm er wieder die vorgeschrie- bene Haltung ein. Sind „Das ist ja einfach entsetzlich“, stöhnte der Führer,„da muß ich unbedingt Meldung ma- chen.“ Mit ein paar unzusammenhängenden Worten verabschiedete er die Touristen und begab sich zum Wachlokal. Kurze Zeit später sprach man in Londor von nichts anderem mehr als dem Gardisten der das Schweigen gebrochen hatte. Eine Zei. tung brachte die Sensationsmeldung unter dei Ueberschrift 5 Worte, die England er- schütterten“. Bald spaltete sich die Oeffent- lichkeit in zwei 5 Die einen meinten, unc sie waren in der Mehrzahl, die Garde habe 20 schweigen, ganz gleich was passiere. Der Manr müsse unbedingt bestraft werden. Die anderer stellten sich auf den Standpunkt, es handele sich in diesem Falle um eine verständliche Kurzschlußreaktion, denn die Touristen be- nähmen sich oft derart aufreizend, daß mar schon einmal die Nerven verlieren könne Jane respektlose Zeitgenossen meinten sogar rür die Garde mit ihren mittelalterlichen Uni- formen sei im Atomzeitalter ohnehin kein Platz mehr. Wer allerdings die konservative Einstellung der Ueberzahl der Engländer kennt, wunderte sich nicht, daß dieser Fall nun die höchsten Stellen beschäftigt. Der Untersuchungsaus- schuß wußte von vornherein, daß sein Urteil Sanz gleich, wie es ausfallen würde, den Nim- bus der Garde nicht retten könnte. Sieben Worte hatten eine Illusion zerstört. ZWei Kinder suchten ihren Hund Wie Hänsel und Gretel irrten sie auf Frankreichs Landstraßen umher Mehr als achtzig Kilometer liefen in ihrer Verzweiflung zwei Kinder, weil sie ihren Schäferhund Juki nicht hergeben wollten. Vo- lande, zwölf Jahre alt, und Bernard Savoy, zehn Jahre alt, hatten erfahren, daß ihre Mut- ter heimlich den Hund in ein Tierasyl bringen Wollte, weil sie glaubte, ihn nicht mehr ernäh- ren zu können. Die Familie Savoy aus Roubaix in Nord- frankreich ist arm; der Schäferhund Juki war der einzige Spielgefährte und die einzige Freude der beiden Kinder. Als Volande und 8 ö irn Bett lagen nd in ihre Kissen 8 Weil am nächsten Tag ihr Juki für immer aus dem Haus sollte, kam ihnen plötz- lich ein Gedanke: Sie beschlossen, mit& Tier zusammen wegzulaufen. Gedacht, getan. Obwohl er jünger war, übernahm Bernard die Führung. Seine Schwester und er schlichen auf Zehenspitzen in den Hof, ketteten Juk: den Schäferhund, los und liefen, so schnell sie konnten, die Landstr age entlang. Die ganze Nacht marschierten sie. Am Tage schliefen SIe erschöpft in einem Feld. Immer weiter trieb die beiden Kinder die Furcht, ihren geliebten Hund verlieren zu- müssen. Und da passierte es: Juki scheute vor einem heranrasenden Fahrzeug, riß sich los und verschwand. Alles Rufen und Hinterher- laufen nützte nichts. Juki war und blieb ver- schwunden. Und als Volande und b Achtzig Kilometer gelaufen waren, fand sie schließlich die Polizei. Dreißig Stunden waren Böse Drohung In einer kleinen Gemeinde unseres Vater- landes bemüht sich die Feuerwehr darum, die Mittel für den Kauf einer neuen Spritze zu- sammenzubekommen. Aus diesem Anlaß ver- schickte sie ein Rundschreiben, das mit fol- gender Drohung schloß:„Sollten nicht genü- gend Spen 85 eingehen, sehen wir uns ge- 2 W935 t zu veranstalten!“ sie unterwegs Sewesen. N und hungrig ka- 1 8 8 die Eltern 1e: Sie kauf- 8 ihnen ein Auch er heißt 2 1 erhund, N 7281 umsonst gab jetzt natürlich Juki. Wetappt! Kaum kann Bübchen die Tür des Wühlschranks öffnen, da muß er auch schon ine Kenntnisse verwerten. Mutti hatte doch die Vorhin noch ein Stück Torte übriggelassen? Das muß ich unbedingt finden Werkfoto: Neff Wird. Auf Anforderung erhalten Foto: telefunkenbild PAL MOIIVE-RASIER N RHYTIHMUS heißt der neue Telefunken-Hochleistungssuper mit großem Klangformat. Er ist ausgerüstet 8 mit 4 Klangregistertasten sowie gesondertem Höhen- und Tiefenregler. Einen genußg reichen Kurzwellenempfang gewährleistet die KW. Lupe. Er besitzt eine drehbare Ferriantenne für Mittelwellen und Langwellen mit Peil Skala, eine große besonders übersichtliche Stationsskala, geordnet nach deutschen und Ausländischen Sendern, Eine bequeme Sender- Abstimmung ist durch das Magische Band möglich. Das Gehäuse besteht aus hochglanz- * Was bedeutet der„Säuremante!“ 5 f der Haute 0 Die Haut bildet eine schützende Hülle um da A1 Unseren Körper. Sie soll verhind: krankmachende Reime in den Organis dringen und dort zu Schädi igungen Dieser Aufgabe dient der sogenannte mantel“. Der saure Charakter der Hautabson- derungen hemmt das Wachstiun und die Aus- breitung von Krankbeitserrege n. Bei Ent- zündungen und auch beim Sonne endrand wer- den Stoffe frei, die die Sure neutralisieren: Aufgabe der B Behandlung sb es nun, die nor- malen Verhältnisse v. Ustellen. Ira dem Bemühen der mediz! 1 Wissenschaft, Möglichst den nati Itnissen 282 hen 9 er— recht zu Werden, Wurden Medikamente 80. Schaffen, die, wie die 1 eniget-Salbe, Gen Säureman ntel der Haut erhalten oder Wie- Herstellen Auch zur Vorbeugung sollte Ren mit Lenicet-Salhe pflegen, um dort Vornherein ernstere Störungen zu verhüten. die Halit 124%80, 2½ K Oberbeiten e 800 5 Belten dr, Abf. 235, Marktredwitz/ Bay. Poliertem Edelholz. schont lhre Haut und Pflest sie e in Apotheken und Drogerien PAIMollVvE- RASIERWASSER Klihſt in Seſunden, SgHischt für Srun 55 0