Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Freitag, den 26. September 1958 10.58. Jahrgang Dulles entdeckt Amerika Von C. E. von Mere k Das panamerikanische Eis ist gebrochen. Am Dienstag trat in Washington eine Auß ministerkonferenz zusammen, auf der die immer brennender gewordenen Probleme der Westlichen Hemisphäre besprochen wurden. Professor Milton Eisenhower, der Bruder des USA- Präsidenten, konnte mit Hilfe des Chefs der Wirtschaftsabteilung im Außenamt, Tho- mas C. Mann, den Außenminister Dulles da- von überzeugen, daß die kontinentalen Fra- gen nicht länger vernachlässigt werden kön- nen, wenn man nicht eine politische Wetter- zone auf dem eigenen Erdteil wünscht. Dulles hat sich lange gegen den Gedanken gewehrt, die pan amerikanischen Probleme vor den asiatischen Fragen zu behandeln, aber nach seinem Besuch in Brasilien und unter dem Eindruck der kommunistischen Unruhen in Mexiko fand er sich schließlich doch bereit, die von Vizepräsident Nixon vorgeschlagene Aktivierung der panamerikanischen Beziehun- gen gutzuheißen. Sie ist bereits im Ga Foster Dulles hat endlich Amerika entdecl Zunächst reorganisierte der Außenmin die lateinamerikanische Abteilung im eigenen Ministerium. Dann wurde beschlossen, die In- formationsdienste in ganz Lateiname finanziell besser auszustatten, um die diplo- matische Arbeit zu verbessern. Diese inneren Maßnahmen waren von entschlossenen Schrit- ten in der praktischen Kontinentalpolitik be- gleitet. Washington schuf den Ausgleich bei der Stabilisierung der Kaffeepreise, um recht- zeitig einer Weltkrise zu begegnen, die 14 amerikanische Staaten bedroht. Ahnliche Be- mühungen um die Erz- und Mineralpreise, deren schnelles Sinken Chile, Bolivien, Peru und Mexiko schwer getroffen hat, sind im Gange. Von entscheidender Bedeutung für die wirt- schaftliche Zukunft Lateinamerikas aber dürfte die Schaffung der Inter amerikanischen Entwicklungsbank sein. Auch in diesem Funkte nat Dulles seinen langjährigen Widerstand aufgegeben. Das gleiche gilt von den Anleihen an latein amerikanische Regierungen. Ferner revidierte man die Auffassung, nur die Pri- Vatinitiative könne den lateinamerikanischen ihrer gegenwärtigen Devisen- Ländern aus. klemme helfen. Washington gewährte An- leihen an Brasilien, Chile, Kolumbien, Peru. Auch Bolivien und die mittelamerikanischen Staaten sollen an die Reihe kommen. Argen- tiniens Kreditwünsche dürften außerdem noch von der Eximbank erfüllt werden. Damit ist auf der ganzen Linie die Latein- amerikapolitik Washingtons revidiert worden, um einer neuen Konzeption Raum zu geben. Bei der allamerikanischen Konferenz kam auch die sogenannte„Operacion Panameri- cana“, der kontinentale Generalplan des bra- Silianischen Präsidenten Kubitschek, zur Spra- che. Dulles verspricht sich von der Durchfüh- rung dieses Planes auch weltpolitische Vor- teile. Denn es kommt für die USA dar- auf an, ob die amerikanischen Länder ge- meinsam den Versuch abwehren können, die „lateinamerikanische Zeitbombe im Hinter- haus Onkel Sams“ zur Explosion zu bringen. Diesem Zwecke diente wohl die gesteigerte sowjetische Aktivität in Lateinamerike Wäh- rend des ganzen verflossenen Jahres. Kenner latein amerikanischer Verhältnisse befürchten jedoch, Dulles habe Amerika zu spät entdeckt, denn am Horizont stehen die dunklen Wolken einer Weltkaffeekrise. Sie könnte die Entwicklung in Lateinamerika auch politisch beeinflussen. Südlich des Rio Grande, Vor allem auch im bisher so ruhigen und aus- geglichenen Mexiko, häufen sich die inneren Schwierigkeiten und die Fälle politischer Ge- Walttätigkeit. Man muß sich fragen, ob die Konferenz der amerikanischen Außenminister in Washington noch rechtzeitig den Blitzablei- ter für das aufkommende kontinentale Ge- witter gefunden hat. Und ob es Washington gelang, die so dringend benötigten zwan- zig mittel- und südamerikanischen Stimmen bei den Vereinten Nationen weiterhin so be- dingungslos hinter sich zu haben, wie dies bisher der Fall war. Feierschichten auf 40 Schachtanlagen ESsSen(dpa). Die Zahl der Feierschichten im Ruhrbergbau ist trotz der eingeleiteten verstärkten Absatzbestrebungen noch sehr Hoch. Nach Angaben der Industriegewerk- schaft Bergbau mußten in dieser Woche wie- der 22 Anlagen für 62 697 Bergarbeiter Feier- schichten anordnen. Der entstandene Förder- Ausfall beträgt 90 600 Tonnen. Für Montag nächster Woche haben bereits bis jetzt 18 Schachtanlagen Feierschichten angekündigt. Davon werden 50 076 Bergarbeiter betroffen. Nach den Angaben der IG Bergbau erhöht sich damit die Zahl der Feierschichten seit Beginn der Absatzkrise auf 1 287 009. Der Verdienstausfall der Bergleute übersteigt die Grenze von 30 Millionen DM. Der Förder- ausfall an Kohle wird von der Gewerkschaft auf insgesamt 1 724 970 Tonnen veranschlagt. Die Haldenbestände an unverkauften Kohlen- und Koksmengen überschritten bereits die Grenze von über 10 Millionen Tonnen. Aussichten zur Verstärkte diplomatische Aktivität— Dulles: Haltung der USA ist„elastisch“ New Fork(dpa/ Reuter). Angesichts der geringen Erfolgsaussichten bei den amerika- nisch- chinesischen Zotschafterbesprechungen in Warschau haben in den letzten Tagen eine Reihe unbeteiligter Staaten ihre Bemühungen verstärkt, sich vermittelnd in den Formosa- konflikt einzuschalten und zu einer Verminde- rung der Spannungen beizutragen. Wie aus UN- Kreisen verlautet, sind Indien und eine Anzahl anderer nicht gebundener Staaten hinter den Kulissen darum bemüht, Gespräche zwischen der USA und der Volks- republik China auf höchster Ebene zustande zu bringen. Man spricht davon, daß besonders der indische Verteidigungsminister Krischna Menon alles daran setzt, um ein Treffen zwi- schen dem amerikanischen Außenminister Dul- les und dem chinesischen Ministerp jenten Tschu En Lai, möglicherweise in Genf, in die Wege zu leiten. Menon sei der Uberzeugung, daß sonst keine wirkliche Einigung zu erzielen 18t. Aus zuverlässiger Quelle wurde außerdem bekannt, daß der amerikanischen UN-Delega- tion ein Memorandum Tschu En Lais vor- gelegt wurde, das ursprünglich an die in- dische Regierung gerichtet war. In diesem Memorandum soll Peking bei den Indern urn Rat für eine Regelung der Fernost-Frage er- sucht haben. Das Thema Fernost stand auch im Mittel- punkt eines Gespräches, das der britische Außenminister Selwyn Lloyd am Dienstag mit seinem sowaetischen Kollegen Gromyko führte. Gromyko soll sich bei dieser Gelegen- heit noch schärfer über die USA geäuhßert ha- ben als in seinen bisherigen offiziellen Erklä- rungen. UTAS- Außenminister Dulles betonte bei ein Rede vor dem amerikanischen„ 1 für Handel und Industrie“ in New Vork. Beilegung der USA seien nicht bereit, sich vor Gewal drohungen im Fernen Osten zurückzuziehen, doch sei ihre Haltung in der Formosa-Krise „in anderer Hinsicht elastisch“. Die USA hoff ten nach wie vor f eine friedliche Regelung, die„jeder vernünftigen Forderu spreche.„Diese f Wort auf die kommunistische Gev Wir wollen Sie Akzeptiert werden wird“. Für Nationalchina bedeuteten die K 1 inseln so viel wie Berlin für den Westen, sagte Dulles. Der amerikanische Außenmini- Ster bekräftigte den Standpunkt seines Lan- daß es bei diesem Streit„nicht nur um ge Quadratkilometer Bodens“ geht. Viel- mehr bedrohten die Kommunisten den Grund- daß keine Gewalt angewendet werden mn die USA jetzt das kommunistische egime in China anerkennen würden, helfe 4 Peking bei der Verwirklichung seiner sien. Die Autorität der nationalchi Regierung auf Formosa und ihre guten Beziehungen mit den USA würden da- durch gefährdet. Uberdies würden die einflug- reichen chi chen Kreise in anderen asiati- schen Ländern dann immer mehr von Peking gelenkt und zum Umsturz jetzt den USA be- freundeten Regierungen beitragen. Peking erläutert seinen Standpunkt Die Regierung in Peking hat inzwischen in Memoranden an eine Anzahl von Staaten er- neut ihren Standpunkt zur Formosa-Frage und zur Krise um die von den Nationalchine- sen besetzten Inseln vor der Küste erläutert. Kritische Versorgungslage für Quemoy Die Versorgungslage auf der Inselgruppe Quemoy wird von Tag zu Tag kritischer. We- gen hohen Wellengangs und heftiger Stürme konnte seit drei Tagen kein Versorgungs- geleitzug mehr die Iniseln anlaufen. Guemov Bundeskunzler Adenduer steht zu Kilb Aus Gründen der Treue und Schutzpflicht gegenüber Untergebenen BOonn(dpa). Bundeskanzler Adenauer will seinen verhafteten früheren persönlichen Re- ferenten, Ministerialrat Kilb, in einem et- Waigen Strafprozeß unterstützen. Aus Grün- den der Treue und Schutzpflicht gegenüber Untergebenen ist Dr. Adenauer bereit, in dem Verkahren auszusagen und sich grundsätzlich hinter Kilb zu stellen. Wie Bundespressechef von Eckardt vor der Presse in Bonn betonte, liegt es in der Ent- scheidung der Staatsanwaltschaft, ob Adenauer Stellung nimmt. Das Kabinett werde dem Bundeskanzler sicher die Genehmigung zur Aussage geben. Eckardt vermied, auf Einzel- eiten einzugehen, um nicht durch spekula- tive Erklärungen das laufende Verfahren zu stören“, bestätigte aber, daß Kilb noch Ange- höriger des Bundeskanzleramtes ist. In Bonn wird darauf aufmerksam gemacht, daß Kilb nicht„der Ratgeber“ des Bundes- Kanzlers war, sondern der für die technische Seite des Tagesablaufs verantwortliche Refe- rent. Amtliche Stellen bedauern, daß aus dem „Fall Kilb“ politische Schlußfolgerungen un- ter dem Gesichtspunkt der Wahlpropaganda gezogen werden. Zwei Vorwürfe sind es offensichtlich, die die Staatsanwaltschaft gegen Kilb erhebt: 1. er habe beim Kauf eines Dienstwagens Zu- gunsten von Mercedes-Benz entschieden und für sich zwei Leihwagen in Empfang genom- men; 2. er soll sich bei der Vergabe eines Kaufvertrages der iranischen Regierung für Omnibusse ebenfalls für diese Autofirma ein- gesetzt haben. Das Bundeskanzleramt hat dem Staatsanwalt alles zur Klärung erforderliche Akten material zur Verfügung gestellt. Zu diesen Vorwürfen wird in Bonn erklärt, Adenauer selbst habe— und er kann darüber entscheiden— sich für einen Mercedes 300 ausgesprochen, da er diesen Wagen seit des- sen Erscheinen fährt. Ob der Bundeskanzler von den Leihwagen gewußt hat, ist in Bonn nicht zu erfahren. Für den Kauf von Mer- cedes-Omnibussen habe sich der Schah selbst während seines Besuchs in Untertürkheim eingesetzt. Bei einem späteren Staatsbesuch Adenauers in Teheran sei der Bundeskanz- ler dann darauf aufmerksam gemacht wor- den, daß die Omnibusse wegen formaler Schwierigkeiten von behördlicher Seite noch nicht geliefert werden konnten. Um zu ver- hindern, daß der Auftrag annulliert wird, habe Adenauer Kilb beauftragt, sich nach der Rückkehr für eine Beschleunigung der Liefe- rungen einzusetzen. Nach Auffassung unterrichteter Kreise ist die entscheidende Frage im Falle Kilb, ob der Bundeskanzler als Dienstvorgesetzter die Handlungen des Ministerialrats genehmigt hat. Das Bundesbeamtengesetz schreibt vor, daß ein Beamter Belohnungen oder Geschenke nur mit Zustimmung der obersten Dienst- behörde annehmen darf. Mit mehreren Fragen griff die SPD am Donnerstag in die Angelegenheit ein. Sie will unter anderem wissen, ob es zutrifft, daß Kilb die beiden Leihwagen mit Wissen und Billi- gung des Bundeskanzlers gefahren hat. Sollte das der Fall sein, sähe sich die SPD gezwun- gen, Dr. Adenauer persönlich verantwortlich zu machen. Eingriff in schwebendes Verfahren? Wie aus unterrichteten Kreisen verlautete, prüft die Bonner Staatsanwaltschaft gegen- Wärtig, ob die Informationen über Adenauers Verhalten und Versuche, einzelne gegen Kilb erhobene Vorwürfe zu enkkräften, offiziös in- filtriert“ sind. Sollte dies der Fall sein, wäre möglich, daß die Staatsanwaltschaft gegen den Verantwortlichen ein Verfahren wegen Verlet- zung der Amtsverschwiegenheit einleitet. Das Verhalten des Betreffenden könne auch einem Eingriff in ein schwebendes Verfahren gleich- gesetzt werden. ormosdkrise ist gegenwärtig auf Nachschub aus der Luft angewiesen. Das Trommelfeuer der chinesi- schen Küstenbatterien hält unvermindert an. Bundeskanzler Adenauer besichtigte zusam- men mit Bundesverteidigungsminister Strauß die Herbstmanöôver der Bundeswehr in der Lüneburger Heide. Zu einem Besuch der Weltausstellung wird Bundeskanzler Adenauer um den 6. Oktober in Brüssel erwartet. Zur Finanzierung wissenschaftlicher Vor- naben, vor allem in technischen Disziplinen, bewilligte der Hauptausschuß der Deutschen Forschungsgemeinschaft 15 Millionen DM. die kürzlich im terium fertiggestellt wurde, e ehemaligen Bediensteten entlichen Institutionen in den Vertr gebieten, die unter fallen, eine Verbesserung Mehrere Wissenschaftle Stitutsdirektor Professor Ostberliner Humboldt-Undversität, der Vete- rinärmediziner Professor Freudenberg, und ein Dozent an der Freiberger Bergakademie, sind nach Berlin bzw. in die Bundesrepublik geflüchtet. Zu Beratungen über die Zypernfrage trat der Ständige NATO-Rat unter dem Vorsitz Generalsekretärs Spaak, der am Dienstag in Athen weilte und dessen Pläne die Zustim- mung von Erzbischof Makarios haben, zusam- men. Mit noch schärferen Mitteln als bisher Will die französische Regierung nach dem Volks- ntscheid am kommenden Sonntag gegen die algerischen Untergrundkämpfer im französi- schen Mutterland vorgehen. Die Sowjetbotschaft in Bonn, die in Rolands eck bei Bonn untergebracht hat über- raschend ihre Pläne aufgegeben, nach Köln umzuziehen; offen hien den Sowzets die für ein Haus in Kö. 10 000 DM monatlich) als zu hoch. Die Fremdrentennovelle, Bundesarbei die 131er-Regelung unter ihnen In- Baumann von der iSt, Um den Sitz des europäischen Atomzentrums haben sich die Niederlande offiziell beworben. Norwegens Ministerpräsident Gerhardsen ist zu einem zehntägigen offiziellen Besuch Jugoslawiens in Belgrad eingetroffen. 5 Die Briten ließen alle 67 Türken, die von ihnen auf Zypern aus politischen Gründen in- heftiert worden waren, frei. Washington Will die algerische Exilregierung nmücht anerkennen, wie der Sprecher des US- Auhben ministeriums erklärte; die FLN- Regie- Tung wurde am Donnerstag von Nordkorea anerkannt. An einer kleinen thermonuklearen Waffe, die gegen Flugzeuge, Schiffe, Raketen und kleinere Truppenverbände eingesetzt werden Kann, arbeiten die USA zur Zeit, wie der „Vater der, amerikanischen H-Bombe“, Pr. Teller, bekanntgab. Neue Schießereien in Frankreich „Vorkämpfe“ für die Volksabstimmung— Zahlreiche Algerier verhaftet Paris(dpa). In Frankreich kam es am Donnerstag zu neuen Uberfällen, Schieße- reien und Bombenanschlägen. In Marseille wurde eine Polizeipatrouille beschossen. Ir Paris und Toulouse fand man die Leichen von zwei ermordeten Nordafrikanern. In Nizza zer- störten unbekannte Täter zwei kommunistische Parteilokale. In Rouen explodierte bei einer kommunistischen Parteiversammlung eine Bombe. Zwei Menschen wurden verletzt. In Clermont-Ferrand kam es zu einer Schießerei zwischen Anhängern und Gegnern der neuen Verfassung. In Tulle prügelten sich Plakat- ankleber. Es gab zwei Verletzte. In Lyon überfielen Unbekannte das Amerikahaus, stahlen Schreibmaschinen und Bücher und versuchten, Feuer zu legen. Der Brand konnte noch rechtzeitig gelöscht werden. Auf dem Güterbahnhof von Turin(Italien) fand man unter einem aus Frankreich ge- kommenen Güterzug mit Kraftwagen einen Sprengkörper, auf dem„Vive Algerie“ stend. Die Polizei nimmt an, daß der Sprengkörper an einem der Güterwagen befestigt war und in Turin heruntergefallen ist. Die italienische Bahnpolizei bat die französische Gendarmerie daraufhin, die aus Frankreich ins Ausland gehenden Sendungen schärfer zu kontrollie- ren. 1 5 Die Zwischenfälle in Frankreich gehen of- fenbar nur zum Teil auf algerische Unter- grundkämpfer zurück. In Tunis dementierte die Organisation der Aufständischen, die FLN, daß sie für verschiedene Sabotageakte der letzten Zeit verarſtwörtlich sei. Die FLN erklärte, sie habe nichts mit Brandstiftungen uf Bauerngehöften in Nordfrankreich, An- schlägen gegen die französischen Eisenbahn- linien und dem Bombenattentat zu tun, das am 15. September gegen die Präfektur in Marseille verübt wurde. Zu den Aktionen der algerischen Aufstän- dischen gegen die französische Polizei und die Wirtschaft des Landes kommen ihre Racheakte gegen andere Nordafrikaner, die nicht mit der FLN sympathisieren. Daneben tragen die Ubergriffe gegen Versammlungen und Einrichtungen der Kommunisten und Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Anhängern de, Gaulles zur Verwirrung der Lage bei. Die framzösische Polizei setzte auch am Donnerstag ihre Aktionen gegen die algeri- schen Untergrundkämpfer fort. In Charleville (Nordost- Frankreich) wurden zwei angeb- liche FLN-Unterführer festgenommen, in Nancy(Ostfrankreich) drei Mitglieder eines FLN-, Gerichtshofes“ verhaftet. In Toulouse und Marseille nahm die Polizei bei Razzien 84 verdächtige Algerier vorübergehend fest. Die Pariser Zeitung„Paris-Journal“ mel- dete unter Berufung auf„absolut sichere Quelle“, daß mehrere hundert der in Frank- reich aktiven algerischen Untengrundkämpfer auf Sabotageschulen in der Tschechoslowakei, Albanien, Agypten und Libyen ausgebildet worden seien. Die Instrukteure dieser Schulen hätten ihre Kenntnisse durchweg auf Lehr- gängen der„Sabotage-Mutterschule“ in Tasch- kent(Sowjetunion) erworben. Die moralischen Abwege der Beamten untersucht die Zürcher„Tat“ in einer Betrach- tung zum„Fall Kilb“:„Die Gerüchte, die um- laufen, nennen auch den Namen eines Bundes- ministers. Das böse Wort vom ‚Gefälligkeits- staat' geht in der Bundeshauptstadt um. In der Tat sind die Grenzen zwischen Bestechung und ‚Gefälligkeiten“, wie auch die Reihe der Skan- dale im Koblenzer Beschaffungsamt der Bun- deswehr gezeigt hat, beunruhigend flüssig ge- worden. Auch die dort gepackten fehlbaren Be- amten haben großenteils nicht einfach in her- gebrachter Form Gelder von den Firmen ange- nommen, deren Interessen sie dann in ihrem Amt freundlich wahrnahmen: Sie haben sich nur liebenswürdige kleine Präsente geben las- sen, einen Radio hier, einen Maßanzug oder einen Korb mit Delikatessen dort. Die Grenzen, Wie gesagt, verschwimmen. Das Wirtschafts- wunder mit seinen Begleiterscheinungen nicht zuletzt mit dem gesellschaftlichen Zwang zu repräsentativem! Auftreten— schafft eine Verführerische Umgebung für Staatsdiener, deren Gehälter in keinem Verhältnis zu ihrem administrativen Einfluß stehen. Und wenn sie dann noch eine ähnliche Laxheit der Auffas- sung in den oberen Rängen sehen— wie im Falle jenes rheinland- pfälzischen Finanzmini- sters, der nichts Ungehöriges daran fand, den Staat in einem Unternehmen zu vertreten, an dem er außerdem privat als Aktienbesitzer in- teressjiert war— dann wird die Versuchung, dem Teufel der Korruption wenigstens den kleinen Finger zu reichen, allzu leicht über- mächtig.“ Moskau fürchtet eine Entente Bonn— Paris erklärt die konservative Londoner„Daily Mail“: „Chruschtschows Angriff gegen die vorgeschla- gene neue französische Verfassung war etwas ganz außer gewöhnliches. Hier beklagte sich der Führer des autoritärsten Staates der Welt dar- über, daß in Frankreich eine Diktatur errich- tet wird, die das Parlament ausschaltet'. Shruschtschow deutete den wirklichen Grund für seinen Angriff an, als er auf das Treffen zwischen de Gaulle und Adenauer hinwies. Moskau fürchtet offensichtlich eine Entente zwischen diesen zwei Ländern. Denn ein wirk- liches Einvernehmen zwischen einem sich wie- der voll erholten Westdeutschland und einem Politisch wiederhergestellten Frankreich könnte der stärkste Prellbock gegen den Kommunis- mus in 1 sein, den es seit dem Krieg . 1a konnte nicht zaubern und das habe seinen Sturz herbeigeführt, meint die nationalistische Pariser„L'Aurore“:„Selb- manns Verurteilung wirft ein Schla Aglicht Auf die moralische und wirtschaftliche Krise Ost- deutschlands. Diese Krise verschärft sich immer mehr, Sie findet ihre treffendste Illustration in der Massenflucht deutscher Familien. Einer Von sieben Bewohnern des Sowietparadieses“ auf deutschem Boden hat in letzter Zeit dem Ruf der Freiheit nicht widerstehen können. Dieser Aderlaß hat der Wirtschaft des Landes einen harten Schlag versetzt. Selbmann an der Spitze der brachliegenden ostdeutschen Indu- strie hat versucht, dieser Industrie einen Auf- schwung zu geben. Vergeblich. Er hätte ein Zauberer sein müssen, um die Wirtschaftskrise zu beheben, die einer der Gründe für jene moralische Krise ist, unter der Ostberlin leidet.“ Adenauer liebt servile Mitarbeiter behauptet die Pariser Abendzeitung„Le Monde“ in einem Artikel, in dem sie die Verhaftung des Ministerilalrats Kilb mit der Affäre Sher man Adams in Washington vergleicht. Das Blatt schreibt:„Die Aufdeckung dieser Unregelmä- Bigkeiten(in Bonn) drohf stark in eine neue Affäre Sherman Adams auszuarten. Kilb war nicht der Pater Joseph(Geheimberater Riche- lieus) des Bundeskanzlers Adenauer, sondern so etwas wie sein Kammerdiener, von dessen Eigenschaften er im übrigen den Ubereifer und den Dünkel an den Tag legte. Trotzdem werfen diese Schwächen ein Zwielicht auf das admini- strative und halbpolitische Personal, das um den Kanzler kreist. Obwohl er selbst von einer Unbestechlichkeit ist, die zu keinem Argwohn Anlaß gibt, liebt er es durch eine übertriebene Vorliebe für schmeichelhafte Gegensätze, ser- Vile oder verdächtige Männer als Mitarbeiter zu haben.“ Selbmann ————— Herbert Blankenhorn, der derzeitige NATO- Botschafter der Bundesrepublik, wird voraus- Sichtlich als Nachfolger von Maltzans neuer Botscharter a1 axis. Schla Westmächte drängen duf Wiedervereinigung Lloyd und Couve de Murville sprachen vor der UN- Vollversammlung New Lor k(dpa). Vor der UN-Vollver- Sammlung setzte sich der britische Außenmini- ster Lloyd für eine friedliche Lösung der Krise im Fernen Osten ein und sagte:„Wir hoffen, daß die gegenwärtige militärische Aktion sofort eingestellt wird und die War- schauer Gespräche ui einer befriedigenden Lösung führen.“ Gleichzeitig drückte er die Hoffnung aus, daß auch die nationalchinesi- schen Streitkräfte ihre militärischen Aktionen einstellen. Zum Problem der deutschen Wiederverei- migung sagte Lloyd, es sei merkwürdig, daß das deutsche Volk mehr als 13 Jahre nach Kriegsende noch immer geteilt sei. Er wisse nicht,„wie wir hoffen können, ein dauerhaftes Sicherheitssystem für Europa zu schaffen, be- vor nicht dieses Unrecht aus der Welt ge- schafft ist“. Großbritannien sei weiterhin der Ansicht, daß die einzige praktische und ge- rechte Lösung des Problems darin bestehe, dem deutschen Volk zu erlauben, seine eigene Regierung frei durch gesamtdeutsche Wahlen zu bestimmen und das Recht dieser Regie- rung anzuerkennen, über seine eigene Innen- und Außenpolitik zu entscheiden. Llovd ver- wies auf die Verantwortung der sowjetischen Regierung im Hinblick auf die Deutschland- frage und sagte:„Unglücklicherweise weigert sich die Sowjetregierung, ihre Verantwortung anzuerkennen oder die Direktiven anzuneh- men, denen die Sowietregierung selbst bei der Genfer Konferenz im Juli 1955 zugestimmt Hat. Der französische Außenminister Couve de Murville befaßte sich ebenfalls mit der deut- schen Wieder vereinigung. Er sagte, in diesem Jahr stehe wieder eine akute internationale FKrise im Vordergrund der UN-Vollversamm- lung, obwohl die großen Weltprobleme, die aus dem letzten Krieg entstanden sind, unge- löst blieben. Zu den letzteren zähle Frank- reich die tragische Spaltung Europas und die Abrüstungsfrage. Der italienische Delegationschef Piccioni be- zeichnete die deutsche Wiedervereinigung ebenfalls als lebenswichtig für eine dauerhafte Ordnung in Europa. Er fuhr fort:„Dieses Pro- blem bleibt weiter ungelöst, obwohl alle Be- Weise für die Tatsache sprechen, daß eine Lö- sung des deutschen Problems in der Tat die Lösung anderer ernster Fragen wie beispiels- Weise der Abrüstungsfrage erleichtern würde“. Cerechligkeit für den„Nigger“ Weiße Heldin im schwarzen Rassenkampf— Angie steht gegen eine ganze Welt New Vork. Während in den letzten Wo- chen von Little Rock ausgehend der Rassen- kampf in den amerikanischen Südstaaten immer grausigere Ausmaße annahm, während mehr und mehr Schulen geschlossen Werden mußten und der weiße Mob sich mit beinahe satanischer Lust an den Ausschreitungen ge- gen die Negerschüler beteiligte, wagte es in der kleinen Stadt Van Buren am Arkansas River ein fünf zehnjähriges Mädchen, sich ganz allein einer empörten tobenden Menge entgegenzustellen mit der schlicht mensch- lichen Bemerkung:„Neger haben ein Recht, unsere Schule zu besuchen, genau so wie jeder weiße Klassenkamerad.“ Für manche ist sie durch ihren Mut und ihre Entschlossenheit zur Heldin geworden, die bildhübsche Tochter eines kleinen Kolo- nialwarenhändlers, andere beschimpfen sie oder drohen gar. Ein Teil jener lautstark Schreienden ist aber still und nachdenklich geworden und darin mag vielleicht der Sieg der jungen Jessie Angelina Evans liegen. In Van Buren schienen die Rassenfanatiker schon endgültig erfolgreich, als eine Reihe von Schülern, die in einem Schulstreik die Aus- schließung von 13 Negerschülern durchgesetzt hatten, in ihre Klassen zurückkehren konnten, ohne irgendwie bestraft worden zu sein. artig wurde damit auch die Stellung des lokalen Polizeichefs deutlich, der von An- fang an die Aktion„Negerkinder raus!“ un- terstützt hatte. Doch damit war der Kampf noch nicht be- endet. Wenig später ergriff die 15 jährige Prä- sidentin des Schülerparlaments die Initiative, indem sie eine offene Sitzung für Schüler und Eltern einberufen ließ, in der die Frage der Rassentrennung noch einmal in freier Dis- kussion erörtert werden sollte. Mehr als er- regt war die Stimmung, als Angie, so wird die jüngste Präsidentin von ihren Freunden ge- nanmt, den Saal betrat. Aus Hunderten von Stimmen war eigentlich nur eine einzige ge- worden, die laut fordernd und bedingungslos „Nigger raus!“ verlangte. Dann aber wurde es totenstill, als das Mäd- chen ans Mikrophon trat und ihre junge helle Stimme verkündete:„Ich spreche für die Mehrheit unserer Schüler, wenn ich der Mei- nung bin, es kann nur menschlich gerecht sein, wenn die Neger unsere Schule besuchen können, genau so gut wie jedes Mitglied der weißen Gesellschaft. Es kann und darf im freien Amerika nur ein Recht geben; und die- Ses Recht hat für alle zu gelten, ganz gleich welcher Hautfarbe und Konfession. In einer Schülerbefragung vor dieser Sitzung haben meine Freunde und ich von 160 Schülern 45 verneinende, 30 unentschiedene und 85 zu- stimmende Antworten zur Teilnahme von Negern am Unterricht erhalten. Haben Sie eigentlich jemals über die Sefühle nach- gedacht, die Negerkinder bewegen müssen, 5 den Ausschreitungen Weißer hilflos aus- gesetzt sind. Muß nicht Haß, bedingungs- loser, blutiger Haß die Folge sein?“ Nach einer zunächst sprachlosen Stille folgte ein Meinungssturm, wie ihn die ehrwürdigen Versammlungsräume der Van Buren High School wohl noch niemals erlebten. Schließlich zerstreute sich die Menge, ohne natürlich irgendeinen Entschluß gefaßt zu haben. Heim- lich jedoch geht der Rampf weiter, und die NAACpP, eine Vereinigung amerikanischer Neger, führt erneut Klage gegen die Schule, die Negerkinder vom Unterricht ausschließt. Im Mittelpunkt aller Diskussionen aber steht Angie Evans, die junge Heldin von Van Bu- Viele können die Haltung dieses Mäd- chens nicht verstehen, die doch in der alten Tradition jener kleinen Stadt aufwuchs deren Eltern und Großeltern echte Südstaatler sind. „Meine Eltern haben mich niemals daran ge- hindert, das zu tun, wozu mein Gewissen ja sagte“, erklärte die überzeugte Methodistin Angie zu diesem Punkt. ‚Und ich bin über- zeugt, daß ich sprechen mußte, wenn es keiner der Erwachsenen tat. Denn vor Gott sind alle Menschen gleich, vor ihm gibt es keine Rassenschranken, die damit immer unmensch- lich und unchristlich sein müssen.“ D. Roper . Neues uus aller Welt Landung auf Flugzeugträger mißlang Pilot versank mit der Maschine im Meer— Kanzel ließ sich nicht öffnen London(dpa). Ein britischer Uberschall- jäger vom Typ„Seimitar“ stürzte am Don- nerstag nach der Landung auf dem Flugzeug- träger„Victorious“ über den Rand des Schif- fes und versank in den Fluten. Das Flugzeug War die erste Maschine, die nach dem kost- Spieligen Umbau des Flugzeugträgers wieder landen wollte. Der Pilot konnte nicht gerettet werden, obwohl sofort ein Hubschrauber zu seiner Hilfe aufstieg. Das Flugzeug schwamm StwWa zwei Minuten, ehe es unter ging. Die Ma- trosen des Schiffes konnten sehen, wie der Pilot vergeblich versuchte, seine Kanzel zu öffnen. Das Flugzeug war die erste Maschine einer Gruppe, die mit dem Flugzeugträger zu Ubun- gen ins Mittelmeer fahren sollte. Der Pilot, Commander Russell, machte drei„Schein“ Anflüge und setzte dann zur Landung an. In ersten Berichten heißt es, daß das stählerne Auffangnetz brach und die Maschine über den Rand abrutschte. Die sieben anderen Maschi- nen der Gruppe kehrten daraufhin zu ihrem Flughafen zurück. Der britische Flugzeugträger„Victorious“, der von Großritannien als der modernste der Welt angesehen wird, wurde nach einer sie- benjährigen Umbauzeit erst vor kurzem wie- der in Dienst gestellt. Auf dem Flugzeugträ- ger, der eine moderne neuartige Radaraus- rüstung hat, können zur gleichen Zeit Flug- zeuge nebeneinander starten und landen. Der Uberschalljäger„Seimitar“ kann auch mit Atomwaffen ausgerüstet werden. DDr Sechs Tote bei Omnibusunglück Hanau(dpa). Bei einem schweren Auto- busunglück im Hanauer Stadtgebiet wurden am Donnerstagabend sechs Menschen getö- tet und zwei schwer verletzt. Auf einer Kreu- zung stießen ein großer Omnibus und ein Volkswagenbus frontal zusammen. Die Toten und Schwerverletzten sassen alle in dem VW- Bus. Von den über 40 Insassen des anderen Wagens wurden nur zwei leicht verletzt. Der Unfall wurde nach den ersten Feststellungen der Polizei dadurch verursacht, daß der Fah- rer des großen Omnibusses einen einbiegen- den Personenwagen falsch überholte. Der Volkswagenbus wurde total zerstört, der schwer beschädigte Reisebus von der Polizei sichergestellt. Drei Gleisarbeiter getötet Wuppertal(dpa). Vier Gleisarbeſter wurden in der Nähe des Bahnhofs Albring- Hausen nördlich von Wuppertal Opfer ihres gefahrvollen Berufs. Die Rotte arbeitete an der eingleisigen Hauptstrecke Schwelm-Wit⸗ ten und bemerkte das Herankommen eines Ubergabezuges nicht. Der Zug fuhr in die Rotte hinein, Wobei drei Arbeiter getötet und einer schwer verletzt wurde. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Auch an Kitischen verjüngt die volle leistung und die ganze freu de des Herzens zu bewahren, dazu ist Frauengaid bestimmt. Beglöckt, Körperlich froh und strahlend wie nie gewinnen sie neue Tage, und Sie fühlen sich heute und morgen jünger, als Sie gestern waren. 5 blühen suf und fühlen sich durch Tagen FeRKAU Fs Sfkilk Seckenheim; Germ.⸗Drogerie W. Höllstin 0 Presserechte by Europäischer Kulturdienst Mün- chen 27 durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (5. Fortsetzung) Auf halbem Wege drehte sie sica um und Hlüsterte:„Ich will nicht, daß Sie Mama den Hof machen.“ Es dauerte längere Zeit, bis ich Frau de Cur- zon wiedersah. Denn rief ich sie an, so mel- dete sich immer Manuela,. Mit spöttischer Stimme erklärte sie mir, daß ihre Mama aus- gegangen sei. Zweimal brach ich, ohne meinen Namen zu nennen, die Verbindung Ab. Zuletzt schrieb ich Irene einen Brief, in dem ich ihr vorschlug, an einem der nächsten Abende zu- sammen zu essen. Ich erhielt keine Antwort, und da mich wenige Tage später Freunde aus Mexiko besuchten, vergingen vier Wochen, bis ich mich entschloß, sie über unseren gemein- samen Bekannten zu erreichen. Ich besuchte Remien in seiflem Büro, brachte das Gespräch auf Frau de Curzon und lieg durchblicken, daß ich mich für sie interessierte. Lächelnd meinte er, daß ich bei ihr wenig Glück haben werde, Er selbst habe sich auch schon um sie bemüht, aber immer ohne Er- Tolg. „Sie ist eine der Frauen, denen Rummer und Entsagung ein inneres Bedürfnis Sind. Ich bin nie recht schlau aus ihr geworden. Was mir am meisten Auf die Nerven ging, war die- ses unablässige Gerede über ihren verstorbe- nen Mann. Der muß ja der reinste Vebergatte gewesen sein. Warum, zum Teufel, hat sie sich dann nicht mit ihrem Mann zusammen begra- ben lassen?“ Ich widersprach und meinte, daß ich ihre Treue bewundere, Er lachte wich Aus, erklärte sich aber bereit, ein Zusammenfrefſen in seiner Wohnung zu arrangieren 5 Zwei Tage später rief er mich an ud bat mich, ihn am kommenden Sonnabend zu besu- chen. Frau de Curzen hätte boreits zugesagt. Dann erzählte er mir, daß Manuela bei ihm angerufen und sich nach meiner Adresse er- kundigt hätte.„Sie will dir das Geld zurück- geben, das du ihr geliehen hast.“ Ich schnappte nach Luft und fragte: für Geld?“ Er lachte.„Ich wußte nicht, daß du so ver- gehlich bist. Jetzt weiß ich doch endlich, wen ich anpumpen kann.“ Dann hängte er ein. Ich zögerte keine Minute und wählte die Nummer von Irene de Curzon. Es war Manuelas Stimme, die sich meldete. Ich nannte meinen Namen und fragte sie, was sie Herrn Remien erzählt hätte. „Warum fragen Sie? Sie wissen es doch.“ „Und warum erfinden Sie solche Lügen?“ Ich vernahm ein leises Lachen.„Was sind Sie nur dumm!“ Ich schwieg. Vielleicht hafte sie Angst, daß ich einhängen würde, denn sie flüsterte:„Bitte, Ricardo, bleiben Sie noch!“ „Warum bin ich dumm?“ fragte ich. „Wollen Sie denn, daß ich Herrn Remien die Wahrheit sage?“ „Nein“, erwiderte ich, und dann fragte ich: „Welche Wahrheit?“ Sie antwortete nicht, aber ich konnte ihren Atem hören. Er war wie ein leiser Wind, und hinter dem Wind tauchte ihr bleiches Gesicht auf. Ich sagte:„Wann wollen Sie mir das Geld zurückbringen?“ „Am Sonabendabend.“ „Das geht leider lücht. Da bin ich eingela- den.“ „Paßt es am Sonntagnachmittag?“ „Ausgezeichnet“, sagte ich, kommen Sie am Sonmtag um fünf!“ „Ricardo, vergessen Sie nicht, was Sie mir versprochen haben!“ „Was habe ich Ihnen versprochen?“ „Daß Sie Mama in Frieden lassen wollen. ch Weiß, daß Sie am Sonnabend mit ihr zu- sammen Sind.“ „Sie sind ein Kind, Manuela.“ „Versprechen Sie ee?“ „Ich verspreche es.“ g Schweigen. Endlict. sagte sie: Sonntag.“ „Was „Also bis Den Hörer in der Hand, blieb ich sitzen. Ich dachte an das flammende Herz, in das sie un- sere Namen hineingemalt hatte, und ertappte mich dabei, wie ich das kleine mexikanische Lied„Besame mucho“ vor mich hinsummte. Da stand ich auf und warf den Hörer auf die Gabel. Am Sonnabend traf ich dann endlich Irene de Curzon. Es war ein sehr vergnügter Abend. Remien hatte außer uns noch verschiedene EKlnstler eingeladen, einen Schriftsteller mit Seiner Frau, zwei Schauspieler und eine junge Tänzerin. Es wurde viel getrunken. Frau de Curzon schloß sich nicht aus. Ich stellte fest, daß sie sehr gut tanzte und als ich sie im Win- tergarten an mich 20g, hatte ich das Geftühl, eine Irene im Arm zu halten, die ich noch nicht kannte, temperamentvoll und leidenschaftlich. Das gab mir Mut, sie nach der allgemeinen Verabschiedung zu bitten, bei mir noch eine Tasse Kaffee zu trinken. Nach einigem Drän- gen willigte sie ein. Ich wohnte damals in einer Pension, die sich in einer Seitenstraße des Kurfürstendamms befand. Die Inhaberin war eine korpulente Fünfzigerin und hatte, wWwie sie ihren Mietern und Gästen bei jeder Gelegenheit zu ver- sichern pflegte, früher bessere Tage gesehen. ES War sehr anstrengend, und wenn ich dort wohnen blieb, so nur, weil mein Geschäft ich war Inhaber einer Importfirma— drei Minuten von der Pension entfernt lag. Um so erstaunter war ich, als sich Irene de Curzon mit ernstem Gesicht besah, was meinen sonstigen Gästen meistens einen Witz, zumin- dest aber ein spöttisches Lächeln abzunötigen Pflegte. Sie zeigte auf die Piste Goethes und meinte, man sehe doch sof 4 ich ein tief veranlagter Mensch sei. st hielt ich es noch für einen Scherz, bis ich nach einigen Weiteren Worten plötzlich begriff, daß sie jedes Wort ernst meinte. Irene de Curzon half mir, den Kaffee zu bereiten, und als ich sie spöter neben mich auf die Couch zog. War ich in sie verliehſer denn je. Gleich daraus klingelte das Telefon. Aerger- lich sprang ich auf. Am liebsten hätte ich den Apparat an die Wand geschleudert, Ich riß den Hörer von der Gabel und nannte meinen Na- men., Niemand meldete sich. Mein Hallogerufe blieb genauso unbeantwortet wie mein Schwei- gen. Trotzdem bildete ich mir ein, ein leises Atmen zu hören.„So melden Sie sich doch rief ich wütend. Alles bliebe still. Da hängte ein. Ich fand Irene, wie ich sie verlassen hatt Sie an mich ziehend, sagte ich:„Anscheinend eine falsche Verbindung.“ Wieder suchte mein Mund ihre Lippen. Sie wehrte sich nicht, aber ich spürte ihre Unruhe. Mir war, als horchte sie die ganze Zeit zum Telefon hinüber. Mir ging es nicht anders. So empfand ich das aber- malige Aufschrillen der Glocke beinahe wie eine Erlösung. Auch dieses Mal meldete sich der Stören- fried auf der anderen Seite nicht. Irene war inzwischen aufgestanden, Ich machte keinen Versuch, sie zurückzuhalten. Kurz bevor ich die Tür zuzog, klingelte es zum drittenmal. Ich ging zurück und legte den Hörer auf den Schreibtisch, Dann brachte ich sie nach Hause. Beim Abschied küßte ich sie. Ich fühlte, wie sie zitterte. Sie tat mir leid, aber ich wußte nicht, Was ich ihr sagen sollte. Das verfluchte Telefon hatte mich völlig ernüchtert. „Wirst du mich anrufen?“ fragte sie. „Ja“, sagte ich.„Morgen nachmittag.“ Dann ging sie langsam zur Haustür, Ich Hlickte ihr nach. Sie schloß auf und ver- schwand. Das Treppenlicht flammte auf. Noch einmal sah ich ihr Gesicht. Vielleicht lag es an den geschliffenen Türfenstern, aber es sah aus Wie das einer Ertrunkenen. Verschwommen und blaß hing es unter dem verrutschten Hut. Ich hob die Hand, um ihr zuzuwinken, doch Hatte sie sich bereits umgedreht. ES war merkwürdig, aber erst, als ich wie- der in meinem Zimmer war, durchzuckte mich die Erkenntnis: Der Störenfried war Manuela gewesen. Ich war so wütend, daß ich den Hörer nahm und hineinfluchte. Diese verdammte, kleine Hexel Mir fiel ein, daß sie mich gewarnt hatte, und ich beschloß, ihr eine Lektion zu erteilen, die sie sobald nicht vergessen würde (Fortsetzung 0 N 1 MM. ebw Wen auf: „Dru Pros sich Werk Schö; oder bel gute ange schu! cher! ten Brie. Aber teiln von Jede in 80 träur Schli seine Schri der 1 es Ul und Küllen chen daß unse gene gesel ein 1 * Sei Bun ger. größe und 1 oder nun sorge men für j Zweit ein 8 jedes haber . ahn ge Zweit pack gefor Sem wege päckt stück Brief koste Beruf lem derur nen 8 deri es 1 2 5 N Ager breite noch Entw Me mers Neck. Locale Ntzad sciaui Tabekverkauf unter grundsätzlich neuen Bedingungen in ?....—— Nur eine Drucksache Man kennt in allen Familien die Frage:„Ist etwas mit der Post gekommen?“ und die ein wenig enttäuschend klingende Antwort dar- auf:„Ja, aber nur eine Drucksache.“ Mit bunter Prospekt gemeint, mit dem e Firma auf sich aufmerksam machen will, der 1 Werben soll und darum lockend zeigt, schön die Welt in könnte, wenn me oder jenes s Affen w bel auf zahlung gute Kaffeesorten unc angeboten. Blumenzüch schulen schicken bunt Werte J. Dies all lesen wir sie teilnahme, las Wir uns von schönen Worten und Jeder von uns hat so une einem Herzen, vo Der Faltpros immer nicht ve schrieben und mit genauer der Preis, tja, er ist dars es uns verse 1usS zul unsch zu Vor einem r müs 1 bunten Prospekt Wir nicht doch 1 1 hen ist. Nur eine Druck ein lockendes Stückchen e Sel küllter „Gepäckträger— was macht es?“ Seit kurzem hängen auf den Bahnhöfen der Bundesbahn Gebührentafeln für Gepäckträ- ger. Die Gepäckträgergemeinsch n in den geren Bahnhöfen, Vertr. äckträger und Bahnhofsarbeiter, die neben ihrem Dienst oder in der Freizeit Gepäck tragen— besitzen nun einen Dienstleistungstarif. Für das Be- Sorgen von Reise- und Handgepäck bekom- men sie in großen Bahnhöfen Pfennige und für jedes weitere Stück 40 F nige. In einer zweiten Preisgruppe stehen 50 Pfennige für ein Stück Handgepäck und 30 Pfennige für des weitere zu. Die Bund ahndirektionen haben die größeren Bahnhöfe in diese beiden reisgruppen eingeteilt. Auf allen übrigen Bahnhöfen können die Gepäckträger 30 Pfen- ge für das erste und 20 Pfennige für das Zweite Handgepäck verlangen. Für Großge- päck und Traglasten darf jeweils das Doppelte gefordert werden. Großgepäck sind nach die- sem Dienstleistungstarif Gepäckstücke, die wegen ihres Umfangs oder Gewichts dem Ge- päckträger die Mitnahme anderer Gepäck stücke unmöglich machen. Besorgungen von Briefen, Telegrammen, Lösen von Fahrkarten kostet nach Tarif 50 Pfennige für jede ange- kfangene Viertelstunde. Die gleiche Gebühr steht dem Träger für Wartezeit zu, die ohne sein Verschulden entsteht. 8 5 ung soll Berufswahl erleichtern im(Iswy). Im Mannheimer Reiß e Skundliche A! ng zum 4. Okto er dau- die vom Mannheimer eitsamt wird, soll der Vor Schulentla stehenden Jugend die ufswahl erleic vor al- rungen aufzuzeigen, die in den v hiede- u Sparten an den Lernenden gestellt wer- N. Bei der Eröffnung warnte der Präsident tsamtes Baden- Württemberg, noch die beste Grundlage für die berufliche Entwieklung. Neugeborenes Kind tot im Neckar Mannheim(ZSH). In Höhe der Kam- merschleuse in Mannheim wurde aus dem Neckar die Leiche eines neugeborenen Kin- des männlichen Geschlechts gefunden. Nach Ansicht der Polizei liegt ein Verbrechen vor. Hohe Gewinne in der Klassenlotterie Am 13. Ziehungstag der Fünften Klasse der 23. Süddeutschen Klassenlotterie fielen ein Gewinn zu 50 000 DM auf die Loes-Nummer 55 919 und ein Gewinn zu 25 000 DM auf die Los-Nummer 110 970(ohne Gewähr). Unser Wetterbericht icht: Das Wetter in Süddeutschland 8 Zeit von einem Sturmtief Aber der Ostsee bestimmt, auf dessen Rückseite kühle Meeresluft über England und die Nordsee nach MI ropa fliegt. g e Bei lebhaften Winden 8 anderliche Bewölkung, mehrfach 8 niederschläge. Temperaturen nur bis 2u Grad. Samstag kühl und nicht beständig. Die Einschreibungen beginnen am 26. September Grundsätzlich neue Absatz- und Verkaufsbe- dingungen für luftgetrocknete Tabake der Ernte 1958 hat der Bundesverband deutscher Tabak- pflanzer e. V. mit seinem Sitz in Karlsruhe für die angeschlossenen Landesverbände herausgege- ben. Gleichzeitig wurden neue Bedingungen Für die Einschreibung, Uebernahme und Zahlung im Tabakgeschäft, wie die Besetzung der Schieds- gerichte mit Landwirten und Käufern bekannt- gegeben. Vor wenigen Tagen wurden im ge- samten nordbadischen Anbaugebiet die Muster“ auflagen für den ersten Ernteanteil, die Grum- pen, abgeschlossen, denn am 26. September be- ginnen in der Heidelberger Stadthalle die Ein- schreibungen. a Für die große und zu einer der bedeutendsten Tabakbaugemeinden zählenden Pflanzerschaft von Seckenheim gab der Ortsvorsitzende Edmund Bühler einen großen Querschnitt durch die um- fangreichen neuen Bedingungen. Diese Bedingun- gen legen zunächst fest, dal jeder Pflanzer ein Durchschnittsmuster der zu verkaufenden Menge im Ausstellungslokal für den Käufer auflegen muß. Nach der Besichtigung durch die Käufer wird dieses Muster vom jeweiligen Vorsitzenden unter Verschluß genommen und erst am Tage der Abnahme des Tabaks an der Waage wieder zur Verfügung gestellt. Ein freier Verkauf von Tabak ist ab sofort nicht mehr möglich, da sich all in den örtlichen Tabakbauvereinen vereinig- ten Pflanzer verpflichten müssen, den Vorstän- den und ihren Beauftragten Verkäufsvollmach- ten zu erteilen, den Verkauf ausschließlich auf Einschreibungen vorzunehmen, nur dachreife, ab- gehängte und gebüschelte Tabake anzubieten und schließlich die Absatz- und Verkaufsbedingun- gen anzuerkennen. Diese Anerkennung bedeutet aber auch die Verpflichtung zur Zahlung einer Konventionalstrafe bei Verstöſzen, die das zwei- einhalbfache vereinbarten Kaufpreises be- trägt. Zur Kontrolle über die Menge der Tabak- ernte und der beteiligten Pflanzer erhalten die Kaufinteressenten jeweils genaue Listen. Die sorgfältige Einhaltung der Ernte- und Sortie- wungsrichtlinien wird den Pflanzern zu beson- deren Auflagen gemacht, damit sie einen ge- rechten Preis erzielen können, über dem Ver- kaufsleitung und Schiedsgericht wachen sollen. d ES Allerdings sind die nordbadischen Tabakpflan⸗ zer trotz dieser neuen Richtlinien von, einer großen Sorge inen ko leckend i groß Sorge um einen kostendeckenden Preis getragen, da die Käuferschicht in den letzten Jahren bis auf wenige Großfirmen zusammen- geschmolzen ist, die oft solidarisch den Preis diktiert, ohne dabei die Mühe und Arbeit bei dem schwindenden Arbeitskräfteangebot zu be- rücksichtigen. Besonders in unserer Gegend stellt das Tabakgeschäft als spezielle Sonderkultur die — Tabakpflanzer erhoffen kostendeckende Preise Existenzsicherung der familienbäuerlichen Agrar- struktur dar und eine Ablehnung der notwen- digen kostendeckenden Grundlage birgt schwere wirtschaftliche Schäden. Für die Landwirte ist es aber auch eine besondere Verpflichtung alle angemeldeten Erntemengen zur Waage zu brin- gen, da sie von den Käufern für Fehlmengen jederzeit regreſspflichtig gemacht werden können. Während die Grumpeneinschreibungen unmittel- bar vor der Türe stehen bereiten die Pflanzer bereits die Einschreibung kür das Sandblatt als nächster Ernteanteil vor. Hingewiesen wurde weiter auf die zollamtliche Verpflichtung, die Tabakstengel vierzehn Tage nach der Ernte zu vernichten. Außerdem ist es für interessierte Tabakpflanzer möglich noch bis zum 31. März 1959 für den Neu- bzw. Umbau von Heißluft trockenschuppen Bundeszuschüsse zu erhalten. Die Versammlung beschloſs Vorsitzender Büh⸗ ler in der festen Hoffnung, daß unter den ge- gebenen Bedingungen für die Pflanzer und für die Käufer ein zufriedenstellendes Tabakgeschäft der Ernte 1958 abgewiekelt werden kann. Neuer Dirigent beim Sängerbund Beim Sängerbund 1865 hat vor kurzer Zeit anstelle des nach Bludenz(Oesterreich) verpflich- teten seitherigen Chorleiters Heinrich Josef Pfei- fer der Schwetzinger Chormeister Hermann Nikolaus den Chor übernommen. Der neue Chor- leiter ist als Kreischormeister tätig und betreut die bekannten Vereine Sängerbund Schwetzingen und Kirrlach. Eine große Sängerkamilie auf froher Fahrt Beim traditionellen Familienausflug des Sän⸗ gerbundes beteiligten sich am vergangenen Sonn- tag über einhundert Sänger mit ihren Angehörigen. Der Wettergott versuchte zwar mit einem starken Regen den Familienausflug zu „„ verwässern“ aber die Sänger, die einen schönen Wäaldausflug geplant hatten, ließen sich nicht verdrießen und verlegten die vorgesehenen Un- terhaltungsspiele kurzerhand in eine Gaststätte beim Malscher Bahnhof nachdem sie mit der Bun- desbahn das Ausflugsziel erreicht hatten. An- schließend wurden sie dann in Malsch herzlich begrüßt und nach einem Spaziergang in die reizvolle Umgebung des wenig bekannten Städt⸗ chens spielte dann am Nachmittag eine große Blaskapelle unermüdlich zum Tanz auf. Da- zwischen sorgten die Männerchöre von Sek- kenheim und Malsch für frohe Abwechslung durch zahlreiche Volkslieder. Herzlich wurden dann die Zeckenheimer verabschiedet, die im Bewufstsein eines frohen gemeinsamen Erleb- nisses wieder nach Seckenbeim zurückkehrten. Mannheim Gdsw). Die Strat Landgerichts Mannheim hat ei alten ehem U Nachrede und fe 5 Jahr Gefängnis Der Angeklaf hatte Jahre hindu t und Schrift die Richterschaft Fre die Prof 1 der Freiburger Universi Prozeß mußte wegen„B burger Richter“ im n Hnden. Der Fall bega Angeklagte in einen Zivilproz 0 War. Der Angeklagte glaubte— nachden Verfahren zu seinen Ungunsten entschied worden war— die Richter hätten wider bes seres Wissen die Gegenpartei bevorzugt und Warf daraufhin den Freiburger Richtern un- ter anderem Begünsti g im Amt, Meineid, Freiheitsberaubung, Korruption und Nötigung Vor. Er verteilte Flugblätter mit der Uber- schrift„Justizskandal in Freiburg“. Als die Freiburger Universität ihm kündigte— diese Maßnahme stand in keinem Zusammenhang mit den Vorwürfen des Angeklagten gegen die Richterschaft— bezog der Angeklagte auch die Professoren in seinen Verleumdungs- feldzug ein. Dem Dekan der Juristischen Fa- Kultät, der sich um die Klärung der An- gelegenheit bemühte, warf der Angeklagte sogar„Meineidsmakelei“ vor. Inn der Hauptverhandlung konnte der frü- here Assistent in keinem Fall den Wahrheits- beweis antreten. Das Gericht entschied nach Anhören eines Sachverständigen, daß der An- geklagte zwar zu Affekten neige, aber nicht Unzurechnungsfähig sei. In der Urteilsbegrün- dung erklärte der Vorsitzende, Landgerichts direktor Dr. Huber:„Es blieb dem Angeklag- ten vorbehalten, in aller Gffentlichkeit zu demonstrieren, daß man auch moralisch Hara- kiri begehen kann.“ mengehé Einheit erleichtere ergänzenden Artikel dem Kunden die Einkaufsplanung. Unzählige Artikel des täglichen Bedarfs würden in meist Kurz aufeinanderfolgenden Zeitabständen ein- zeln eingekauft. Dadurch ergebe sich eine fühl lastung sowohl für den Kunden als auch den Einzelhandel. Durch den einmaligen Verkauf von beispielsweise fünf gleichen Ar- tikeln werde der Absatz dagegen weit rationel- ler gestaltet. Nach den Erhebungen des Instituts eignen sich zur Zeit für den Mehrstückverkauf in der Selbstbedienung vor allem Haushalt- Waren, Haushaltwäsche, Kurzwaren, Kosmetika sowie Plastik- und Schreibwaren. Wie kaufen wir am vorteilhaftesten ein Der Einkaufsberater für die Hausfrau ö Gemüse: Das Angebot ist weiterhin reich- haltig und auch vielfach preiswert. So waren Tomaten in Stuttgart, Marmheim und Frei- burg für 20 Pf zu haben, während sie in Tukb⸗ lingen 24, in Heidelberg 28 und in Karlsruhe sogar 30 Pf kosteten. Die Ernte geht aber langsam zu Ende, so daß mit einem Ansteigen der Preise gerechnet werden muß. Dasselbe gilt für Salatgurken, die man im allgemeinen noch für 15 bis 20 Pf je Pfund bekam. Für Bohnen, die nur in kleinen Mengen, bei Nach- lassen der Qualität, auf den Markt kommen, zahlte man in Stuttgart und Freiburg etwa 38, in Mannheim, eidelberg und Karlsruhe etwa 25 bis 30, in Freiburg 35 und in Kon- Stanz 45 Pf. Mehr als 35 Pf braucht man für; Blattspinat nicht anzulegen. Einen mittel- großen Blumenkohl man fast durch- Weg für 45 bis 50 Pf bekommen. Kopfsalat ist etwas teurer geworden; während man in Mannheim, Karlsruhe und Konstanz 20 Pf bezahlte, kostete er in Stuttgart 25 und in Freiburg 28 Pf. Der Preis für Endiviensalaf lag überwiegend bei 15 Pf, in Stuttgart bei 20, in Konstanz bei 25 Pf. 5 Obst: Kernobst wird weiterhin in sehr Zen Mengen angeboten, es wäre empfehle Wert, sich jetzt einen Wintervorrat anzulegen. Tramsparentäpfel A-Ware bekam man in — Stuttgart für 30, in Mannheim für 40 und in K0— Konstanz schon für 20 Pf. Goldparmänen steten im allgemeinen 35 bis 40 Pf je! Für Tafelbirnen A- Ware mußte man j Größe und Qualität 35 bis 45 Pf anle Anlieferungen an Zwetschgen gehen lar zurück, die Preise lagen im allgemeinen hei noch zwischen 30 und 35 Pf. Die Trauben- Preise sind gegenüber der Vorwoche etwas Angestiegen, I Pfund ist kaum unter 45 Pf 21 haben. n der Pause der tut gut Kartoffeln: In diesen Tagen laufen wieder die Bestellungen für Einkellerungskartoffeln an, um dem Handel zunächst eine Ubersicht 1 ichen Mengen zu geben., Das Ortiment It kast 50 von de in Bade d. ch in drei Gruppen einteilen: Da sind die sehr fest kochenden Salatkar- toffeln, zu en insbeso die Sorten kochend Siglinde und B 8 allem für die zweit Snes, Werden Gruppe. Bei allen drei Handelt es sich um gelbfleischige Es emp- flehlt sich, je nach Bedarf, mindestens zweier lei Sorten zu stellen, die dann ler getrennt voneinander sollten. Im Interesse des Verbrau teilweise 1 0 ladung der Hausfrau sollte Sein, daß ihr mög geprüfte und Wird. Da die sp haben den 88 gel men. 8 Hoch noch Teil et e Wenn Sie„ 1 or unseren al sch Besuchen gie daher öffentliche SpPpenheimerste 4 27. September 195 e sere 5 chu 61 einholen, eines Bausparvertrages fechberdtun in Apotheken und Drogerien O mtr. Nohr (5 ¼-Zolh) zu verkaufen. Würtnhwein, Meßbkircherstr. 27 dümmstemmel AR ST ALI DES OF FEAH Ties RKEcnrs KARLSRUHE ros T FAC 238 liefert Neckarbote- Druckerei. G Schneller. be Denn: 1 0 17¹—¹ 717775 mwüön NN flüssiger macht. Jae Nach der Mahlzeit: Pril löst Fett und Speisereste im Nu, weil es das Wasser„entspannt“ und dünn- f 5— 9 — 5 2 .—————— 2 S——— r rer eee 2— 1— 1 ⏑—————— F———— ZS ZEL S——-—— 2 3 HH—— * Sobald Pril ins Wasser kommt, Sauber und glanzklar]!„Entspann- schiebt sich das„entspannte“ Was- tes“ Wasser zieht sofort ab— alles ser unter den Schmutz und hebt Geschirr trocknet von selbst glanz ihn ab. klar. 9 500 Wu . 1 1. N je mit Prill 0 * 5 * 2 Minu 0 0 Statt Karten! Nach einem arbeitsreichen Leben holte Gott meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Schwager u. Onkel, Herrn Albert Duffner Wohlvorbereitet mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 80 Jahren heim in sein himmlisches Reich. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgang unserer lieben, unvergeßlichen Entschlafenen, Frau Maria Dahlmer geb. Wolff Mannheim-Seckenheim, 24. September 1958. 8 sagen wir allen unseren herzlichsten Dank. Freiburger Straße 43 i 5 5 Die trauernden Hinterbliebenen: In stiller Trauer: Friedrich Dahlmer Familie Willy Wipperfürth und Angehörige Frau Amalie Duffner geb. Heringer Familie Edwin Dufiner Familie Fritz Marbach Enkel, Urenkel und Anverwandte Mannheim-Seckenheim, 26. September 1958 Stengelstraße 2 Beerdigung heute Freitag, 15 Uhr von der Seckenheimer Friedhofkapelle aus. ß 5 i 17 Heute bis Montag 20, So. 15.30, 18.30, 20.30 e MARIKA ROKK auf neuem Siegeszug . 5 8 6 5 11 12 14 id mit ihrem Revue-Farbfilm: i chon erkalfe N ſſelye„ Bühne frei für Marika q — i 1 In Spätvorstellung, 22.15 Uhr: bubas kann jedem passieren.* cb 9 Wohl dem, der sich zu helfen i S Die Mädchenfalle 89 weiß: mit echtem KLOSTER- J Sonntag, 13.30 Uhr das Märchen; FRAU MELISSENGEIS T. 82 ber gestiefelte Kater 12 kplöttel davon in einer Tasse heißem Zucker. Dienstag u. Mittwoch: Heiße Küsse Scharfe Schüsse wasser oder Tee genommen, das tut spürbar wohl mit EDDV CONSTANITINE und hilft meist über Nacht! Erproben Sie den echten 0 11 5 8 5 5 KLOSTERFRAU MELISSENGEIST auch bei Alltags- 1 25 15 ce, 7755 i ed d 1 Freitag 20.15 und Samstag 22.30 Uhr 0 5 auti , ,,, 2 ö 8 Das e e f Samstag bis Montag: Marion Michael u. f Jg Adrian Hooven in dem Farbfilm: 4 Liane, die„Weiße Slauin 85 El J Wo. 20.15, So. 15 30, 18.30 u. 20.30 Uhr Sans 2 ase 25 88 5 Sängerbund 1865. Umständehalber müssen wir unsere Probe I Sonntag, 13.30 das Märchen: Der gestiefelte Kater auf morgen verlegen. 22 5 g 0 Dienstag und Mittwoch, 20.15 Uhr: 1 ROCK HUDSON in: Flammen über Afrika pferdezucht- und Rennverein Mhm.-Seckenheim— 3 do d Y da jung und schön und schlank 5 5 Alle freiwilligen Helfer werden gebeten, und leistungsfähig dazu, das morgen Samstag ab 12 Uhr sich pünkt⸗ ist's, Wẽ”ehns sich eine Frau lich u. zahlreich auf dem Rennplat:z einzufinden. guf der Höhe des lebens Wünscht. Es setzt eines vor- Zus: Sesundheit! Man darf es nicht der Galle 5 Karte 1 oO verkauf und der leber übetrlessen, sllein mit dem Alger und für das pierderennen am 28.Seniember dem allzu 1 Essen fer- 5 525 tig zu werden. Man detf es 25. 0 a ee Ludwig Lochbühler, Mhm.-Seckenheim sich von selbst Wieder sbzu- 5 regen oder anzuregen. Je. 1 5 Hauptstraße 143 nachdem Wäs gerade nötig 5 IS Man muß seine Organe bei ihrer täglichen Arbeit unter- 7 I stützen. loge Leute nehmen deshalb entweder Herzkis- 2 5„ sen- Zonbon oder Gallengold, Verlobungs zwei organantegende Pflan- zenplspstete Fnes von bei. und Vermäblungoſcarlen den täte auch ihnen sicher- lich gut. Probieren Sie es einmsl. Schaden kenn's nie. Gludcmunscbſcarten fertigt an NECKAR- BOTE- DRUCKEREI 2 Seda ccd ge ae 8 greg. ...— 2 da Klein-Anzeigen * Können Sie telefonisch aufgeben Tpauer 0 er Vö•ů⸗ͤ 5 Neckarbote Druckerei in Apotheken und Drogefien. Ruf 86216 90 eee 0%. 8 Echt iallenisch! Mama mia,- das sind Maccaroni! Da wird das einfachste Tellergericht zu einer Delikatesse. E Was gehacktes Fleisch, eine Knoblauchzehe, Tomatenmark, Reibkäse- ahnen Sie, wie es schmeckt? Mehr Wird nicht verraten: Wie's genau gemacht Wird, steht auf der 250-g-Packung„Zirkel 7 Hühnchen“ Eier-Maccaronil Das sind richtige Eier- Maccaroni. Unverfälscht, nicht gefärbt, aus naturreinem Hart- weizengrieß, mit hohem Eigehalt. Niemand kann sie besser machen als Birkel. Sie werden es morgen schmecken, wenn Sie„Maccaroni nach Mailänder Art“ machen- und genießen! „Maccaroni nach Mailänder Art“ aus„Birkel 7 Hühnchen“ Eler-Maccaroni g 0 eco ne ee 0 0 —— 1 4—— 2 e