2 * 8 d 1 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. — Süddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 157 Freitag, den 3. Oktober 1958 10.58. Jahrgang Zwei Algerier Von Dr. Hanns Sie waren beid 1 ren jetzt nach 44 lerer B Stadt Bon Aber Araber, viell deren, ebenso Sonne abgedu Apotheke Meinungen, Brücke zu gebe ganzen Breite d gegenübers 1e ganze Tiefe das geprüfte Land zerteilt. der des Referendums ei! Nei Die Uber nur als eines der Ja-St an man werten: Gradmesser der Furcht und der Pressi Der Mann in der Apothel gte 51„Ich kann d er den Ladentisch: Monsieur, Sie u, Was mit mir 888 aber Sie wis Dei siert, wenn Sie mich bei den Franzosen anzeigen.“ „Und warum sind die Tausende zur We gegangen, die sich vor den Wahllokalen drängten, wenn es ihr nicht ernst war mit ihrem Ja'? Warum sind sie nicht zu Hause geblieben?“ Die Antwort kommt schnell:„Zuhauseblei- un man nicht riskieren! Sie 5 en, Haus d ac zommen, die nicht gew 1d Schlimmere Paras, Wann Beder Sie, wir haben „Aber Sie hätten doch Ne 8 Die Abstimmung war doch geheim, 10. nich selber davon überzeugen können! das hätte man. Aber man riskiert Wahl nicht so ausgeht f nzen Linie. N zu de Gaul Abel G die einz Chance, noch zu e 8 zu kommen, der beide etwa Recht kommen, Frankreich und 5. Zu de Gaulle ha- ben wir Vertr. man glaubt an seinen gu- ten Willen. Se Sie, deswegen haben die Algerier Ja' ge ich auch.“ „Wir brauchen Franzosen“, führt der Apotheker das Gespräch weiter,„Wir brau- chen ihren Verwaltungsapparat, ihre Kennt- misse, ihre Erfahrungen, Das ist keine Frage. Und wir wollen mit ihnen arbeiten. Aber unter einer Bedingung: als iger unabhän 1 Staat!“ Er verwies auf Marokko und Tune sien.„Und wir? Im sc nan J Viel wilder gibt noch en Afrika eit, die 1 Leuten die Abhän sind als wir. die man uns n nicht mehr. Wir wollen einfa sein und frei mit Frankreich zusammenarbei- ten. Und bis dahin werden wir den Kampf durchhalten.“ Die zweimotorige Maschine ließ die Wilden Berge an Backbord zurück und flog über dem Prandenden Meer westwärts. Der in Algerien aufgewachsene Franzose und ich kamen Auf die Fellaghas zu sprechen, auf die neue alge- rische Exilregierung, auf alles, Was in Alg rien das Gespräch beherrscht.„Alles in allem: Wir brauchen eine starke Regierung, die hier mit starker Hand durchgre Das ist die Sprache, die die Araber verstehen, die ein- zige. Dann fassen sie wieder Vertrauen zu uns, dann ist die Chance der Fellaghas schnell vorbei“ Der in Algerien aufgewachsene Franzose meinte, eigentlich gebe es K Feindschaft zwischen Algeriern der weise! und der braunen Haut. Meine Arbeiter sind seit Jahr und Tag bei mir, sie sind wie in der Familie. Und wenn sie den Streik Mit- gemacht haben, dann Weil sle Angst hatten Vor den FLN. Leuten. Das ist eben das Problem: Sie müssen wissen, daß Frankreich Sie schützb. 8 Das Gespräch verebbte kurze Zeit. Vir o- gen über die fruchtbare Ebene im Vorfeld der Stadt Algier, die wie eine goldene Sichel vor Uns lag. Er deutete auf die schnurgeraden Reihen der Obstplantagen, über die der Schatten unserer Maschine hinwegglitt, die blitzsauberen Höfe inmitten der Gemüsegär- ten und Weinfelder, die Straßen, Wer hat das alles geschaffen? Wir und niemand an- gers! Und das alles ist in drei Jahren ver- kommen und verlottert, verlassen Sie sich drauf, wenn die freien Algerier hier regie- ren, Das verlieren? Niemals! Dafür werden Wir kämpfen, notfalls auch gegen Frank- Teich!“ Wird sich jemals eine Brücke finden 2 i- schen den beiden Algerien, dem der Siedler und dem der alten Einwohner, von denen 32. der auf sein Recht pocht? 0 1.—! iedervereinigungsgesprüche mit Mosſcau angefcündigt Eine Erklärung Bundeskanzler Adenauers— Bonn will sowjetische Note beantworten Berlin(dpa). In einem Interview mit dem Sender Freies Berlin Kür te Bund A* Adenauer am Donnerstag an, die Bundes- regierung werde auch auf dem Wege diplo- matischer Gespräche mit der Sowietunion versuchen, eine Lösung der deutschen Frage herbeizuführen. Auf der Genfer Konferenz im Juli 1955 habe die Sowaetunion ausdrück- lich ihre Verpflichtung zur Wiederherstellung der Einheit Deutschlands anerkannt. Auch als er im Herbst des gleichen Jahres in Mos- kau war, hätten Bulganin und Chruschtschow ihm gegenüber diese Verpflichtung aner- kannt.„Seit der Zeit haben sie andere Er- klärungen abgegeben. Ich wünsche sehr, daß sich die Sowzetunion auf die von ihr bisher anerkannte Verpflichtung wieder zurück- besinnt“, sagte Adenauer. Zur Bunde der V Hoffe, daß das so bl das allgemeine deu der vereinigung kindet umso stärker a und macht umso größeren Eindruck at in allen 8 1 Forderung am Mittwoch mit n Worden, daß 2 tik geworden sei und lösung wohl sehr schwer herb Bis dahin gelte es vor allem, e des Interzonenverkehrs zu erreichen. Bundesaußenminister von Brentano kün- digte am Donnerstag vor dem Auswärtigen Ausschuß des Bundestages in Berlin an, dag die Bundesregierung in Kürze die letzte so- Wietische Note zur Deutschlandfrage ausführ- lich beantworten wird. Der Bundeskanzler WIIl vorher noch mit dem sowjetischen Bot- schafter in Bonn, Smirnow, sprechen. Vor der Absendung der Bonner Note wird der Auswärtige Ausschuß unterrichtet. Keine Entscheidung über Ost-Beziehungen Die mit einer gewissen Spannung erwartete Diskussion im Auswärtigen Ausschuß über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Polen wurde wiederum verschoben. Nach den vorliegenden Informationen hat sich die CDV/ CSU noch nicht endgültig über ihre Haltung entschieden. Ein Teil wünscht die Aufnahme handelspolitischer Beziehungen durch Errich- tung einer Handelsmission in Warschau, wäh- rend andere Unions-Abgeordnete allgemein Bildung der Freihandelszone verzögert sich Inkrafttreten am 1. Januar unmöglich— FI Kritisiert„Schweigen im Walde“ Berlin(dpa). Ein Vertrag zur Bildung einer Freihandelszone„wird zu Ende dieses Jahres mit Sicherheit noch nicht abgesch sen, geschweige denn 752 ratifiziert sein“. Bundesregierung ist aber mit ganzer bestrebt, die Freihandelszone beschleuni verwirklichen. Das erklärte Bundeswirtschafts minister Erhard am Donnerstag vor dem Bundestag in Berlin bei der Beantwortung einer Großen Anfrage der Freien Demok über die Entwicklungen im Rat der Europ ischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Euro- päischen Atomge meinschaft. ausführte, VE Sucht, Lösu sechs V. If OFEC-Le Sei glie! Vermittlers Pritannien g gutem auf die E 1 bei der Minis worden., Auch der in Venedig berechtig mus über den Abschluß eines Vertrages. Er- hard wies noch darauf hin, daß die Bundes- regierung das Parlament bisher nicht ständig unterrichtet habe, weil sich die beiden Ge- meinschaften noch bau befänden und erst zu gewissen E* kommen müßten. „Es war Schwei im Walde“, sagte der FDP- Abgeordnete Margulies bei der Begrün- dung der Anfrage seiner Partei, als er das Erstaunen der Freien Demokraten über die Schweigsamkeit der Bundesregierung hervor- hob, während man sich noch bei der Ratifi- zierung von EWG und Euratom im Bundestag gegenseitig versichert habe, Welche epochale Bedeutung diese Verträge hätten. Die Bun- desregierung sollte aus sich Selbst heraus ein Interesse daran haben, meinte Margulies, vor allem die Abgeordneten zu informieren, die in das europäische Parlament entsandt sind. Regierung soll Bemühungen fortsetzen Zum Schluß der Debatte beauftragte das Parlament die Bundesregierung, alles zu tun, um baldmöglichst den Abschluß eines Ver- trages über eine umfassende europäische Frei- handelszone zur Ergänzung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft zu erreichen. Der Auftrag ist in einem von der CDV/ CSU, der DP und nachträglich auch der FDP ein- gebrachten Antrag enthalten, den die Ab- geordneten bei einer Stimmenthaltung an- nahmen. Zuvor hatte bei der Begründung dieses An- trags der ODU/OSU- Abgeordnete Furler die Europaische Wirtschaftsgemeinschaft als einen Motor für die Freihandelszone bezeichnet. Es müsse Aber viel Geduld aufgebracht werden, Weil die historischen, politischen, kulturellen und. wirtschaftlichen Entwicklungen der 17 Teilnehmerstaaten bedeutend unterschied- licher seien als die der sechs EWG- Staaten, Es werde notwendig sein, gewisse Sonder- regelungen zu schaffen. Freiheit darf nicht beeinträchtigt werden Die politischen Aspekte der EWG beleuch⸗ totes der SPD-Abgeordnete Birkelbach. Es 1 2 aten als au Ader Akzept Schritte Freihandels müsse dafür Zusammenspiel wischen und den nationalen P: gt werden, daß es zu einem Europe lament nderung in Sete, es miisse gestellt werden, daß die amenta- Demokratie insgesamt in Europa nicht beeinträchtigt werden kann. Auch die SPD glaubt, daß die Schwierigkeiten bei der Frei- Zeit überwunden solle Werden können. aber alle Anstrenę Für Se SNES solle fordern, Unkt der len Uberleg: Wirtschaftlicher Großräu Wie Scheel betonte, für eine freiheitliche Ent- Wicklung gesorgt werden. problem macht wi Bevan im Kumpf Besonnener außenpolitischer Kurs— Ke einseiti Labour 2 Kernwa n dies nur auf Grund Abkommens mit den anderen Atommächten tun, Der Parteitag der Labour Party folgte am Donnerstag einem dringen- den Appell des Oppositionsführers Hugh Gaitskell und wies die Forderungen des lin- ken Flügels nach einem einseitigen Verzicht auf Kernwaffen mit 53 611 000 gegen 890 000 Stimmen zurück(ür die einzelnen Delegier- ten zählt jeweils die Stimmenzahl der Far- tei- oder Gewerkschaftsorganisation, die sie vertreten). Mit ähnlich großen Mehrheiten wurden alle übrigen Abrüstungsentschließungen, die nicht der außenpolitischen Haltung der Labour- Führung entsprachen, abgelehnt. Das augen- politische Programm der Labour Party Wenn sie nach den nächsten Wahlen die Re- glerungsverantwortung übernehmen sollte— Würde anschließend mit überwältigender Mehrheit verabschiedet. Gaitskell sagte, es gebe nicht die Spur emes Beweises, daß Washington und Moskau 1012 gen würden, wenn Großbritannien morgen seine Kernwaffen verschrottet. Gaitskell stellte jedoch in Aussicht, daß er ernsthaft einen Verzicht auf Kernwaffen erwägen Würde, wenn die Gefahr einer nicht mehr Kontrollierbaren Verbreitung von Kernwaffen in anderen Staaten der Welt akut sei und Großbritannien durch einen solchen Schritt ein Abkommen herbeiführen könnte, um dies zu verhindern. Gaitskell bekannte sich gegenüber der Kri- tik des linken Flügels eindeutig zur NATO und erklärte den Sprechern, die einen Aus- tritt aus dem Pakt verlangt hatten, dann Würde Deutschland in der NATO die füh- rende Macht werden und Großbritannien sei- nen Einfluß in Washington verlieren. 5 Abrüstung und Disengagement Die Labour Party will einseitig auf weitere Kernwaffenversuche verzichten und keine gegen Beziehungen mit den Ostblock-Staaten sind. Der Bundesaußenminister berichtete aus- führlich über die Juli-Krise im Nahen Osten, Wobei er mitteilte, daß die Anerkennung der neuen irakischen Regierung seitens der Bun- desregierung bei den arabischen Staaten star- ken Beifall gefunden habe. Koalitio a Oppositionsvertreter hoben im Aussch Vor, daß die Bundesregierung in der Krise mit Behutsamheit und Ge Einfluß geltend gemacht habe. Bundeswirtschaftsminister „Bu ö min Erhard hat in Berlin mit dem Bundeskanzler die letzten Ein- zelheiten der großen Asienreise, die Erhard heute antritt, besprochen. Die deutsche Bundesmarine übernahm in Liverpool die erste der sieben von Großbritan- nien gekauften Fregatten. Wegen des Verdachts der passiven Be- stechung wurde der Generaldirektor der Bon- Der Stadtwerke, Dr. Wallraff, vorläufig seines Dienstes enthoben. Eine Erhöhung der Mindest-Fischpreise hat der Verband der deutschen Hochseeflschereien Wegen der ungewöhnlich schlechten Fänge dieses Jahres beim Bundesernährungsmini- sterium beantragt. 5 25 000 Arbeiter der„General Motors“ sind in allen Fabriken der Gesellschaft in den USA in einen Lohnstreik getreten. Mit Tomaten und faulen Eiern wurde eine sowjetische Jugenddelegation in Buenos Aires von katholischen Studenten empfangen. Eine Herabsetzung der Militärdie 16 auf 14 Monate w in Dänemark erwogen. Auf Formosa trafen die ersten Einheiten eines Geschwaders von US-Transp Stzeit von eine„begrenzte Ze bomber vom Typ RB 57 übergeben. Die albanisch-z: haben sich auf Albanische Ges einer jug 1t men Beziehungen d die An- e rund awen in und„Sa- r he e Als„Henke disten“ bezeichnet wurde Staatspräsident Woroschilow ist von nach A t, urn 8 N Freund u erwide mit den Pazilisten Flüge von Atombombern mehr ü briti- schem Gebiet erlauben, Vor einem neuen Versuch, zu einer Verständigung mit der So- Wieétunion zu kommen, sollen keine Raketen- stützpunkte in Großbritannien gebaut und keine Schritte zur Bewaffnung der deutschen Bundeswehr mit Kernwaffen getan werden. Soll ein allmählicher Rückzug aller aus- jandischen Truppen— unter internationaler Kontrolle— aus Mitteleuropa angestrebt werden und eine Verminderung der Streit- kräfte und Rüstungen in Deutschland, Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn erfolgen. Deutschland soll auf Grund einer Vereinba- rung zwischen den vier Großmächten, die Auch freie Wahlen eins Bt, Wie rereinigt Werden. Die Mittel und Wege der Wieder- Vereinigung sollen im einzelnen den Deut- schen überlassen bleiben. Weiter Will die Labour Party eine Gipfel- konferenz anstreben und für eine UN- Polizei- streitmacht eintreten. Außerdem hat die La- bour Party neue Veérhandlungen über Zypern, eine Garantie der jetzigen Grenzen im Nahen Osten und die Zulassung Pekings zu den UN Vorgeschlagen. „Mit der H-Bomben- Pistole in der Tasche“ Die Ausein andersetzung über die künftige Außenpolitik offenbarte den Zwiespalt, in dem sich der außenpolitische Sprecher der Labour Party, Bevan, befindet. Er mußte Front gegen die Pazifisten machen, unter denen sich viele Frauen befinden, weil er sich darüber im klaren war, daß die Labour Party bei den kommenden Wahlen nicht mit dem Verzicht auf alle Kernwaffen vor die Wählerschaft treten kann, wenn sich gleich- zeitig neue Atommächte entwickeln, Und 80 schwieg er, als ihn ein Delegierter beschul- digte,„mit der H-Bomben-Pistole in der Tasche an den Verhandlungstisch gehen zu Wollen“. Er schwieg auch, als der Abgeord-⸗ nete Emery Hughes sich über den„Staats- mann Bevan“ lustig machte und unter dem Schweigen des Paxteitages erklärte:„Wir haben mehr gemeinsam mit Chruschtschow als mit Dulles.“ 5 8 Heimweh nach dem alten einigen ch sei aus den Berliner Bundestagsreden heraus- zuhören gewesen, schreibt die Amsterdamer katholische Zeitung„Volkskrant“:„Die wirk- liche Ursache der Fluchtbewegung aus der DDR ist, daß die Menschen dort nicht mehr an eine baldige deutsche Wiedervereinigung und an ihre eigene ‚Befreiung' glauben, Und sollten Sie daran noch geglaubt haben, dann dürfte sie die Rundfunkübertragung der Bundestagssit- zung in Westberlin eines anderen belehrt ha- ben. Alle Reden während dieser Ubertragunę konnten nur die Machtlosigkeit des Westens gegenüber der systematischen Sowjetunter- drückung unterstreichen. Keiner der Sprecher konnte seinen Landsleuten hinter dem Eiser- nen Vorhang einige Aussichten auf bessere Zei- ten bieten. Es sprach nur das unauslöschliche Heimweh nach dem alten einigen Reich. Ver- mutlich kümmern sich die Ostdeutschen um an- dere Dinge als gesamtdeutschen Patriotismus“ und die Kraft der Nation“. Die Haltung von Bürgermeister Brandt läßt an einen Polizei- kommissar denken, der einen Beamten aus- schickt, um einen gefährlichen Banditen zu fangen, mit den Worten sage ihm nur, daß er mich nicht einschüchtern kann““ Ad- 1 Für Kontakte mit Pankow spricht sich der Berner„Bund“ vom Bundestag in Berlin scharf Behinderung des Reiseverkehrs zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetzone schreibt das Blatt:„Daran wird sich vermutlich nichts ändern, bis die Bundesregierung bereit ist, we- nigstens in bezug auf alle praktischen Fragen unmittelbar mit der Sowjietzonenregierung zu Verhandeln. Kontakte sind in allem, was der Warenaustausch und den Frachtverkehr über die Demarkationslinie anbetrifft, bereits Tat- sache. Zu Verhandlungen über den Personen- verkehr mit dem Ziel, zu einem gegenseitigen System der Freizügigkeit des Reisens zu gelan- Sen, ist es demnach nur noch ein Schritt. Die Sozialdemokraten sind dafür, daß notfalls so- gar Bundesminister an den Verhandlungen mitmachen. Auch christlich-demokratische Po- litiker, allen voran der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Ernst Lemmer, haben keine Scheu vor solchen Kontakten zwischen ost- und westdeutschen Ministern, wenn damit ein ‚Vernünftiges Nebeneinander“ erzielt wird. Ahnliche Tendenzen scheinen auch in der Volksbewegung unteilbares Deutschland“ zu herrschen, denn ihr geschäftsführendes Vor- standsmitglied, Wilhelm Wolfgang Schütz, schlägt sogar vor, eine überparteiliche deutsche Repräsentanz! zu schaffen, womit er allerdings ein vorerst noch hypothetisches Ziel abgesteckt hat. Die Bereitschaft zu Kontakten scheint sich immer mehr Bahn zu brechen, dort vor allem, 0 die realistische Erkenntnis besteht, daß die Wiedervereinigung eine Frage der weltpoliti- schen Verständigung ist und demnach noch viele Jahre auf sich warten lassen kann— lang genug, um zwischen beiden Bevölkerungen eine vollkommene Entfremdung entstehen zu lassen.“ Jaspers brachte das Schwert meint die Zürcher„Tat“ zur Rede von Karl Jaspers anläßlich der Uberreichung des Frie- denspreises des deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche:„An derselben Stelle sind 1848 die Stimmen deutscher Professoren ertönt, die um die geistig- moralische Grund- lage des zu erbauenen Reiches besorgt waren. Jetzt die Stimme dieses einen, auf welche die Welt hört. Jaspers sprach zur Politik und gab den beiden größten Parteien der Bundesrepu- blik zu bedenken, daß die eine, die SPD, ideo- logisch am Marxismus festhalte, den sie fak- tisch und taktisch längst preisgegeben habe, daß die andere, die CDU, an Verwirrung leide, weil sich eine politische Partei auf den biblischen Glauben nicht redlich gründen läßt“. Es läßt sich voraussehen, wie die Reaktion von beiden Seiten der Parteien sein wird. Aber der Maßstab, den Jaspers angewandt hat, wird durch die Antworten nicht außer Kraft gesetzt, auch nicht die von hm erhobenen Vorwürfe, daß die politische Erziehung noch kaum in Gang gekommen sei, daß statt echt demokrati- scher Gesinnung zu oft Wählerfangmethoden an erster Stelle kämen. Der Empfänger des Friedenspreises des deutschen Buchhandels 1958 aus. Zu der kritisierten . hat nicht einen Palmzweig, sondern das Schwert gebracht.“ Neue Zwischenfälle auf Zypern Athen(dpa/ Reuter). König Paul von Griechenland hat seinen Erholungsaufenthalt in Osterreich abgebrochen und ist am Don- nerstag nach Athen zurückgekehrt, um in der bisher kritischsten Phase der Zypernkrise in enger Fühlung mit seiner Regierung zu sein und sich von Ministerpräsident Karamanlis und Außenminister Averoff über die jüng- sten Entwicklungen informieren zu lassen. Nach einer Reuter-Meldung ist am Donners- tag ein britischer Zivilist in der südzyprischen Stadt Lanarca auf offener Straße erschossen Worden. Zwei britische Soldaten wurden ver- Wundet, als ihr Auto in einem Dorf im Nord- Osten Zyperns auf eine Mine fuhr. Die briti- schen Behörden haben in Lanarca und in dem Dorf ein Ausgehverbot verhängt. Auch in der Hauptstadt Nicosia besteht Ausgangssperre, da griechische Studenten gegen den neuen Zy- Pernplan demonstriert hatten. Wieder sowielische Htomversuche Washington(dpa/ Reuter). Die USA gaben am Donnerstagabend bekannt, daß die Sowietunion zwei weitere Kernwaffen mitt- lerer Stärke zur Explosion gebracht hat. Die Explosionen sollen wiederum nördlich des Polarkreises in der Sowzetunion stattgefun- den haben. Die sowietische Nachrichtenagen- tur TAss gab am Donnerstagabend offiziell bekannt, daß die Sowietunion ihre Kernwaf⸗ enversuche wieder aufgenommen hat, nach- dem die Westmächte dem sowzetischen Bei- spiel zur Einstellung ihrer Versuche nicht gefolgt seien. Die Sowaetunjon hatte erst am Dienstag nach sechsmonatiger Pause ihre Kernwaffen versuche aufgenommen. cr überraschend wieder Britische Panzer fuhren ubsichflich„daneben“ Unverantwortliche Manöverschäden in Nord- hessen— Bauern mußten hilflos zusehen Kassel. Schwerste Manöverschäden haben britische Panzer in Nordhessen verur- sacht. Während die Truppen der Bundeswehr bei den Herbstmanövern in der Lüneburger Heide größte Rücksicht auf die Früchte des Fleißes der Bauern nahmen, ziehen sich in den Kreisen Hofgeismar und Wolfhagen die Spuren der britischen Panzer durch frucht- bare Kartoffel- und Rübenäcker. Die wuch- tigen Fahrzeuge zermalmten nicht nur die Frucht der Felder, sie zerstörten auch etwas in den Menschen, die hilflos zusehen mußten: die wachsende Sympathie und das Verständ- nis für ein verbündetes Volk. Die Landwirte und die Gemeinden werden hohe Entschädi- gungen verlangen und bekommen, aber der seelische Manöverschaden ist nicht mit Geld zu beheben. Die britischen Panzerfahrer ha- ben der NATO und ihrem eigenen Land einen schlechten Dienst erwiesen. „Es ist unglaublich!“— In diesen Worten faßte der Geschäftsführer des Kreisbauern- verbandes Hofgeismar, Walter Riemann, sein Urteil über die Schäden zusammen. Bei Hombressen steuerte ein Panzer die in einer Reihe auf einem Feld aufgestellten prall ge- füllten Kartoffelsäcke an und zermalmte sie. Bei Udenhausen kreuzte ein Panzer mehr- mals durch ein erntereifes Rübenfeld des Landwirts Heinrich Sommer. Als die Besat- zung eine Mähmaschine auf dem Feld ste- hen sah, legte der Fahrer den Rückwärts- gang ein und überfuhr sie. Die Maschine Wurde völlig zerstört. Bei Udenhausen machte ein Bauer, als ein Panzer über sein Feld mit ausgemachten Kartoffeln fuhr, ein unmiß- verständliches Zeichen zum Kopf. Das Fahr- zeug wendete prompt und zermalmte einige Zentner der Früchte. In Trendelburg zerstör- ten die Panzer, als sie durch den Ort fuhren, Haustreppen und die Straße zur Burg. Eben- falls im Raum Trendelburg fuhr ein engli- scher Jeep durch die Ortschaften. Er trug ein Schild mit der Aufschrift:„Wer hat den Krieg Verloren? Ihr oder wi Das Stroh von etwa sieben Morgen Land, 250 Zentner, verlor der Landwirt Knauf aus Udenhausen. Der Feuerstrahl eines anfahren- den Panzers traf die Strohmiete und ent- Zündete sie. Innerhalb kurzer Zeit war nur noch ein Häufchen Asche übrig. Die schwer- sten Manöverschäden sind nach den bisheri- gen Feststellungen in den Randgemeinden des Reinhardswaldes und im Raum Trendel- burg entstanden. Dazu Walter Riemann:„Als Vertreter des Bauernstandes werde ich noch stärker als bisher den Standpunkt vertreten, daß solche Manöver auf einen Truppenübungsplatz und nicht in land wirtschaftliche Gemarkungen ge- hören.“ Er hat inzwischen Berichte angefer- tigt, die an die Bonner Ministerien weiterge- leitet werden. J. Hofmann Gromyko fordert Nahostdebutte der UN Schwere Angriffe gegen Großbritannien und die USA NewW XVoOr K(dpa/ Reuter). Der sowjetische Außenminister Gromyko hat am Donnerstag in New Lork gefordert, daß die UN-Vollver- sammlung das Nahostproblem auf die Tages- ordnung setzt. Gromyko sagte, diese Forde- rung sei auf Grund der amerikanischen und britischen Haltung über den Rückzug ihrer Truppen aus dem Libanon und Jordanien und guf Grund des Nahostberichtes von UN- Ge- neralsekretär Hammarskjöld vollauf gerecht- fertigt. Nach den Worten Gromykos soll die Nahostdebatte in der UN- Vollversammlung als besonderer Tagesordnungspunkt behandelt Werden. Der sowjetische Außenminister bemängelte in seiner Rede, daß die jüngste britische Er- Klärung über den Rückzug ihrer Truppen aus Jordanien es tunlichst vermeide, das genaue Datum bekanntzugeben, an dem die britischen Truppen Jordanien verlassen haben werden. „Wenn wir uns auf diese Erklärung verlassen, dann ist es nicht schwer zu erkennen, daß die Frage der Beendigung des Abzugs der Streit- kräfte in der Schwebe bleiben wird.“ Außer- dem habe es die britische Regierung bei ihrer jüngsten Erklärung vermieden, bekannt zu geben, ob die vorher erhobene Forderung Weiterhin Gültigkeit hat oder nicht, daß erst gewisse politische Bedingungen für den Rück- zug der britischen Truppen aus Jordanien er- füllt sein müssen. Die britische Erklärung sei im Zusammenhang mit der zu erwartenden Bekanntgabe der amerikanischen Regierung über die Zurückziehung ihrer Truppen aus dem Libanon als ein schlechtes Omen anzu- sehen. Gromyko nahm auch zu den Behauptungen Stellung, daß Israel Jordanien angreifen könnte, falls die britischen Truppen aus Jor- danien zurückgezogen werden. Der sowje- tische Außenminister behauptete, dag ohne Billigung und Unterstützung durch die USA und Großbritannien Israel nicht in der Lage sei,„einen Finger zu rühren“. Jedermann Wisse, daß es sich bei einem etwaigen is- raelischen Angriff in Wirklichkeit um einen britisch- amerikanischen Angriff handeln Würde. Der amerikanische UN-Chefdelegierte Ca- bot Lodge bezeichnete die Außerungen des sowjetischen Außenministers als„verletzend und unwahr“, Die gesamte Welt wisse, daß von einer amerikanischen Aggression im Li- banon nicht die Rede sein könne. Wenn es der sowjetische Kommunismus endlich aufgeben würde, die Welt in Aufregung zu versetzen, dann hätte man den angestrebten Frieden. Abneigung gegen Außenministerkonferenz Noch keine Entscheidung der Westmächte über den sowietischen Vorschlag London(dpa). Großbritannien und die USA haben sich am Donnerstag noch niclit entschieden, ob sie der sowjetischen Anregung folgen und zur Konferenz über die Einstellung der Kernwaffenversuche ihre Außenminister nach Genf entsenden werden. Die Beratungen beginnen am 31. Oktober. Aus unterrichteten Kreisen Washingtons verlautete allerdings, die USA würden wahr- scheinlich die Einberufung einer Außenmini- Ster konferenz für diese Beratungen ablehnen. Offizielle Stellungnahmen aus beiden Haupt- städten besagen lediglich, die Note der Sowiet- union werde noch geprüft. Grundsätzlich halten die beiden westlichen Staaten am Termin der Genfer Atomkonferenz test, jedoch befürchtet man in London, daß es für die Außenminister schwierig kein könnte, Während der gesamten Dauer der auf einige Wochen veranschlagten Konferenz in Genf anwesend zu sein. In Washington verwies man darauf, das Außenministerium sei nach wie vor für eine sorgfältige Vorbereitung der Ge- spräche und halte ein Zusammentreffen der Außenminister erst dann für zweckmäßig, wenn bei den Gesprächen in Genf erfolgver- sprechende Fortschritte erzielt worden sind. Pfui-Rufe für sächsischen Landesbischof Einladung der Ost-CDU abgelehnt— Widerstand des Mittelstandes Dresden(dpa). Mit Pfui-Rufen quittier- ten die rund 1000 Delegierten des neunten Parteitages der Sowjetzonen-CDU die Mittei- lung, daß der sächsische Landesbischof D. Noth dem Parteitag fernbleiben wolle. Wie der Sekretär der Parteileitung für Kultur und EKirchenfragen, Wirth, vor den Delegierten mitteilte, hat der Bischof in einem Schreiben erklärt, er müsse die Einladung als Ehren- gast ablehnen, da er nicht mit der CDU, ge- meinsam vor der Gffentlichkeit auftreten könne. Wirth forderte die Mitglieder der CDU auf, sich mit den Zielen des Sozialismus zu identiflzieren und warf den Kirchenleitern in Dresden und Magdeburg vor, sie verwirrten mit reaktionären Parolen die Menschien. In der DDR glaubten viele Christen noch immer an die Unfehlbarkeit der Kirche, die in den letzten Jahren gefährliche Fehlentscheidun- gen getroffen habe. Neues aus aller Welt Kaufmannsgattin war eine zu anhängliche Geliebte Der Freund des Angebeteten sollte sie abwim- meln und geriet dabei auf die schiefe Bahn Basel(Isvy). Einer Tragikomödie ähnelte der Prozeß, der vor dem Basler Strafgericht mit der Verurteilung eines in Basel beschäf- tigten deutschen Krankenpflegers zu 15 Mona- ten Gefängnis endete. Der Angeklagte hatte sich der Veruntreuung und des fortgesetzten Betrugs schuldig gemacht. Ein Schweizer Freund des Verurteilten hatte im Vorjahre bei Skiferien eine deutsche Wintersportlerin, Gattin eines vermögenden Großgkaufmanns, kennengelernt, die sich hoff- nungslos in den Eidgenossen verliebte. Nach Deutschland zurückgekehrt, schickte sie fast täglich postlagernde Briefe an ihren Gelieb- ten, der seinerseits jedoch das Verhältnis ab- brechen wollte, aber dazu den Mut nicht fand. Er bat deshalb seinen Freund, den Kranken- Pfleger, der Frau in Deutschland brieflich mit- zuteilen, daß er unheilbar krank darnieder- liege und nicht mehr schreiben könne. Diese„Hiobspost“ hatte keineswegs die er- hoffte Wirkung. Im Gegenteil, die Kauf- mannsgattin erbat eiligst weitere Nachrichten über das Ergehen ihres Geliebten. Es ent- spann sich ein langer Briefwechsel, in dessen Verlauf der Krankenpfleger seine erfundenen Schilderungen immer dicker auftrug. Er gab der Frau an, der Freund leide an einem Ge- hirntumor, liege im Krankenhaus und müsse Operiert werden. Statt sich, wie dies erhofft worden war, zurückzuziehen, sorgte sich die Frau immer mehr um den„Kranken“ und legte den Briefen, die sie dem Krankenpfleger als Mittelsperson schickte, Geldscheine bei. Im Blumen für den„Patienten“ zu kaufen. Dieses Geld behielt der Krankenpfleger fur sich und ging dazu über, die„Notlage“ seines Freundes immer drastischer zu schildern, um die Frau zu veranlassen, für angebliche Hei- lungskosten weitere Summen zu schicken. 151 Briefe empfing der Krankenpfleger innerhalb dieser Frist von der sich um den„kranken“ Freund sorgenden Frau. Insgesamt enthielten die Briefe laut Aussagen der Absenderin 2000 DM, die der Krankenpfleger für sich ver- wendete. Als sich eine Begegnung mit dem Freunde, der laut den Schilderungen des Krankenpfle- gers zwar auf dem Wege der Besserung war, wegen einer„Lähmung“ aber noch nicht selbst schreiben konnte, immer wieder verzögerte, erkundigte sich die Kaufmannsgattin schließ- lich selbst an der Pforte des Basler Bürger- nach ihrem„Patienten“. Da erst die vertrauensselige Frau den Schwin- del, dessen Opfer sie geworden war. Greis hilflos in der Wohnung verbrannt 1 einem Wohnungsbrand E er Greis ums Leben Anwohnern alar- en in die lich- Basel(Isw). st in Basel ei 1 eindrang, konnte sie den alten Mann, dessen Frau in einem Altersheim ist, nur noch als Leiche bergen. Der örper War mit s adwunden is mit einer 8 oder auf a 8 e mit Feuer mani- puliert und auf diese den Brand ent- lacht, in dem er hilflos umkam. Taxifahrer gehörte zur Räuberbande ort in London ällen Neuer Uberfall auf Geldtrans 8— 11 London(dpa). Die Serie von Uber auf Geldtransporte in London dauert an. Am es Donnerstag gelang einer Bande, nach einem genau ausgeklügelten Plan einen Geld- betrag von rund 190 000 DM zu erbeuten, der von einem Bankbeamten in einem Taxi aus dem Eastend in die Londoner City gebracht werden sollte. Der Taxifahrer, ein Mitglied der Bande, lenkte den Wagen in eine abseits gelegene Sackgasse und fuhr dort auf einen verlassenen Fabrikhof. Seine vier Komplicen Warteten dort bereits. Sie rissen den Bank- beamten aus dem und durchschnitten den Lederriemen, mit dem die Geldtasche an seinem Handgelenk befestigt war. In einem bereitstehenden Lieferwagen rasten sie dann mit ihrer Beute davon. In den letzten Monaten wurden in London mehrere Uberfälle auf Geldtransporte unter 5 7 1aRI gleichen oder sehr ähnlichen Umständen ver- übt. In allen Fällen kamen die Täter mit ber trächtlichen Geldsummen unerkannt davon. 50 Verletzte bei Zugentgleisung RO m(dpa). Wegen eines Erdrutsches, der kurz vorher auf die Strecke niedergegangen War, entgleiste am Donnerstag ein Arbeiter- zug bei Comerio nordwestlich von Mailand. Die Lokomotive und drei Wagen stürzten um und blieben auf der Böschung liegen. Das Unglück forderte rund 50 Verletzte, jedoch keine Toten. Unter den etwa 20 Schwerver- letzten, die in Krankenhäuser eingeliefert wurden, ist auch der Lokomotivführer. 27 Tote bei Grubenunglück Belgrad(dpa). 27 Todesopfer forderte ein Grubenbrand in einem ostserbischen Koh- lenbergwerk. 15 Arbeiter werden noch ver- mißt. Das Unglück ereignete sich während eines Schichtwechsels, als sich 188 Arbeiter in dem Stollen befanden. 146 von ihnen wurden lebend geborgen. Es wird vermutet, daß ein Kurzschluß in einer Transformatorenstation eine Kohlengasexplosion ausgelöst hat, durch die der Stollen in Brand gesetzt wurde. Die Grube liegt im östlichen Serbien bei Rnjaze- Vac, 20 Kilometer von der bulgarischen Grenze entfernt. Zum Tod verurteilter Mörder heiratete London(dpa). Ein zum Tode verurteilter Mörder hat am Donnerstag in einem Gefäng- nis von Edinburgh geheiratet. In der Gefäng- niskirche gab die 22 Jahre alte Margaret Me- Lean dem 23 Jahre alten Donald Forbes ihr Ja-Wort. Während der Trauzeremonie lie- Ben die zwei Wärter keinen Blick von dem Verurteilten. Es gab anschließend weder ein besonderes Essen noch wurde dem Paar ge- stattet, über die Besuchszeit hinaus miteinan- der zu sprechen oder gar allein zu sein. Die Braut kam im Wagen des Geistlichen ins Ge- fängnis. Sie hatte sich vor den neugierigen Blicken von etwa 40 vor dem Tor versammel- ten Frauen und den Blitzlichtern der Foto- grafen versteckt und auf dem Sitz niederge- kauert. Nach der Trauung verließ sie das Ge- fängnis auf die gleiche Weise, Die Braut, die auf ihrem Hochzeitstisch einen Scheck über 12 000 DM von einem Glasgower Millionär gelegt bekam, erwartet von dem Verurteilten ein Kind. Forbes wurde wegen Mord an. einem 69 Jahre alten Nachtwächter verurteilt. Er soll am 16. Oktober durch den Strang hin- gerichtet werden. Neigen Sie zu Verstopfung und über: mäßigem Fetteansstz?- 5 Andſesem Fall heffen nen Midro-ſee ens Tabletten Weder kochen noch aufbfühen. Das 6 te Schweizer Naturprodukt jetzt auch in Deutschland erhältlich. BE Wʃ Y²rZ NMöbelkauf leicht gemacht im Möbelhaus ARTUR HAUCK Zähringer Straße 5 usp ESTE 0s Us eHso g dn 48 pO uss BO Pn used) Inserieren bringt Gewinn! Aus gutem Srund entscheiden sich die meisten Frauen für Miele: Denn Miele bringt för jeden Haus- halt, för ſeden Geldbeutel eine Waschmaschine Wie nach Maß“, Jahrzehnfelange Erfahrung und der hohe Stand der Entwicklungsarbeit in Debtsch- ſands 1 machen jedes 5 Mode zu einer vollendeten technischen Leistung. — — 1 f n 1 — 8 Auszug aus dem Standesreglster 1958 Colcale Nundochiau Erfolgreiche Hundezüchter September Geborene: 10. 9. Elektriker Wolfgang Alfred Ludwig Günt- her und Frau Irmgard, geb. Probst, Seckenheim, Heckweg 23, e. T. Gabriele Maria. Bei den Landesausscheidungskämpfen des Ver- eins Deutscher Schäferhunde in Randegg kam Heinrich Kerbeck mit seinem Schäferhund Amor von Hans Faß mit 270 Punkten auf den 4. Platz und hat damit die Voraussetzungen erfüllt zur 2 Eheschließungen: 19. 9. Maler und Tüncher Rudi Philipp Köhler, Teilnahme bei den Bundesausscheidungskämpfen 5 am 12. Oktober in München.— Bei diesem An- 3 ckenheim, Maxauerstr. 19 und Hausangestellte laß wendet sich der Verein für Hundesport an 1 5 Böhme, Neckarau, Im Sennteich 7— 25. alle hiesi Hundehalter, sich vertrauensvoll in 9. kfm. Angestellte Martin Georg Mitsch, Ham- gen allen Fällen wo sie Rat und Auskunft benötigen, wenden. bach Bergstr., Ortsstr. 114 und Buchhalterin Inge- borg Elisabeth Rihm, Seckenheim, Hauptstr. 137 an ihn zu Anliegen können vorgebracht 36.9. 5 750 e f 5 werden bei den regelmäßigen Uebungsstunden— 26. 9. Buchhalter Gustayv Emil Heid, Neckar- jeden Samstag Nachmittag oder Sonntag Vor- hausen, Hauptstr. 122 und Kfm. Angestellte Edel- mittag auf dem Cebungsgelände an der verlän- 5780 1 e Oelgart, Seckenheim, Maxauer gerten Kapellenstraße. Straße 15. 5 5 Verstorbene: jebespaare errichten kleine Steinhüge ei- 8:; 11 71 g. 1 E ten kel 8 inhügel zum blei 1. 9. Katharina Hirsch, geb. Huber, Seckenheim, benden Gedenken an ihre Liebe und als gutes n— 51 1 5. . 5 5 5 5 Maxauerstr. 18, Ehefrau des Landwirts Franz Omen für die Hochzeit. Das ist ein alter Brauch, 105 f 12. 9. Fung Narr gast Zürn n Tü 1* Jos. 8 12. 9. Anna Margareta Zürn, der in Se a gepflegt wird, 5 bes- 5 3; Fust 0 1 n 0. 0 8 5. geb. Hagenlocher, Seckenheim, Freiburgerstr. 52, aar des Jahr lerts, Inzess gare 5 i 8 85 irts dri g 7 55 Tos 5 5 15 0 115 1 5 9 1 5 1 8— Witwe des Gastwirts Otto Friedrich Karl Zürn, deter Tovnsend, folgte diese rauch 3 eine 5 5 Falte Hug 1 8 Nat 8 1 5 10 0 e B ur 1— 18. 9. Marie Jakobine Dahlmer, geb. Wolff, üge ö he 8 Se Sses 4 ore N„ a 5 I 1* Auge en, ine des dense, moral n Seckerheim, Stengelstr. 2, Hbefrau des Bundes- Schottland. Ein Freund Peter Tovnsends hat BIC 5 5 ahnassi 1 R. ꝛeln edr. Da— wahrheitsgemäß„ Begebenheite je eng- 2 805 12 i 5 1 f die. 1185 1 85 55 die eng 21. 9. Antonette Martha Pfisterer, geb. Wort- D 1 5 9 0 s 5 5 e 810 1 i 1 1 5 5 en 5 10 5 rob 1 aufge mann, Seckenheim, Offenburgerstr. 37, Ehefrau zZelchnet Schrieb das 0 0 argare 5 45 8 5 717 5 5 1 Feier 4888 9 85. 158 0 1 9 85. 77 975 des Kaufmanns Karl Philipp Pfisterer 24. 9. r“, dessen Abdrucksrech die UE Der frühere Hausmeister Albert Duffner, Sek- f trie„ als ei 1g%(sche Jei* Ng rl 2 3 7 IIlustrierte als einzige deutsche Zeitung erwarb. kenheim, Freiburgerstr. 43. Hinweis auf fällige Zahlungen im Monat Oktober 1958 am: 15. 10. Hundesteuer 1958, 3. Drittel; Schulgeld der Hochschule für Musik und Theater, Winter-Semester 1958, 1. Rate; Zins- und Tilgungsraten für Bau- und Arbeitgeberdarlehen; 20. 10. Getränkesteuer für September 1958; außerdem: Vergnügungssteuer, Gebühren; alle Steuer zahlungen aus Erst- oder Nach- veranlagungen, Nachträge an Gebäudever- sicherungsumlage, soweit die Zahlungsfrist nach den zugestellten Bescheiden abge- laufen ist; Stundungsraten; Mietzinsen, Zins- den vertraglichen und Tilgungsraten zu Fälligkeitsterminen. Stadthauptkasse Lebensgefährliche Verbrennungen erlitten Mannheim(Isw). Beim Verladen einer Baumaschine kam auf dem Mannheimer Hauptbahnhof ein 41 Jahre alter Lackier- meister, der eine Farbbeschädigung an der Maschine ausbessern wollte, mit der elektri- schen Fahrleitung in Berührung. Er stürzte mit schweren Brandwunden aus mehr als vier Meter Höhe auf den Boden. Der Verunglückte schwebt in Lebensgefahr. Mannheimer Hu Mannheim sw). Die erste Hubbrücke it Baden- Württemberg ist im Mannheimer Hafen fertiggestellt und den Behörden über- geben worden. Sie besteht aus zwei Teil- brücken, einer Straßen- und einer Eisenbahn- brücke, die unabhängig voneinander in zwei Minuten um sechs Meter gehoben werden können. Das gesamte Brückenwerk ist 55 Me- ter lang, die beweglichen Stahlüberbauten sind 30 Meter lang. Die Breite beträgt 28 Me- ter. Die neue Straßenbrücke ist ein Teil der Mannheimer Südtangente, die die Autobahn mit dem Handelshafen verbindet. Die Eisen- bahnbrücke bewältigt den gesamten Eisen- bahnverkehr zwischen dem Mannheimer Zen- tralgüterbahnhof im Hafengelände und dem Hauptbahnhof. Mannheim erhält modernen Brückenkopf Mannheim(sw). In Mannheim wird gegenwärtig mit Hochdruck an dem Brücken- kopf für die neue Rheinbrücke zwischen Mannheim und Ludwigshafen gearbeitet. Die moderne Anlage, die aus 20 Unterführungs- bzw. Uberführungsbrücken besteht, soll Mitte nächsten Jahres fertig sein. Sie macht die Verbreiterung mehrerer Straßenzüge der In- nmenstadt notwend Die Gesamtkosten des Projektes betragen 35,6 Millionen DM. Davon bringt die Stadt Mannheim rund 19 Millionen DM auf. Der Rest verteilt sich auf Zuschüsse des Bundes und des Landes Baden-Württem- berg. — Aus Westdeutschland stammt der Bericht über die„Pipeline“, die zum Rhein geführt wird und das Industriegebiet mit dem kostbaren Oel Ab ei 7 versorgt.— Dagegen war eine seltsame Kunde 9 Se 5 Sohne 81 1889 aus der Eifel Anlaß für eine Fahrt zur„Esels- N BA RESS hochzeit“, einem sogenannten Brauch, der viel 5 5 RESS Widerspruch hervorrief und der die NEUE mit Recht fragen läßt:„Wer sind hier die Esel?“ die tut gut Wir gratulieren Oekkentliche Sprechstunden der Parteien: 0 Parteisekretariat N 3, 2, yon 16—18 Uhr. Ihren 30. Geburtstag feiert morgen Samstag Morgen Samstag stehen Stadträtin Frau Lutz Frau Katharina Pransier, geb. Keller, Bonn- amd Landtagsabgeordnete Dr. Konrad zur Ver- dorfer Straße 18. Der Jubilarin wünschen wir Fügung. alles Gute und einen friedlichen Lebensabend. Besset dis Sold: 5 ne Gesundheit! 1 Jir tuning aue 2 0 mit Rolin, Welsdorn d. Mistel Sschötzen vorbeugen letz Und Kreislobf Und steigern dos . be 5 Sonntag, 5. Großes Haus Sonntag, 5. Großes Haus Monats- packung M 1,25 Sonntag, 5. und rogetien Kleines He Olkt. Nationaltheater Mannheim Okt. 11.00 12.30 etwa Drittes Programm! Moral und Wirtschaft. Offentl. räch über„Der Besuch der? Dame. 1 G. H. Drese. E! Frei! Eint ten sind an der Thea- terkasse e Itlieh! Wiederaufnahme! 19.00 23.00 etwa Der Rosenkavalier, Oper von Richa Strauß. Für die Theatergemeinde! 5301— 6360 14.00 16.45 Wilhelm Tell. Fü Mannh. Jugend- bühne Gr. A Nr. 1 sonst befallen hatte. Sie merkte es wohl, denn sie sagte: „Jetzt ist alles aus.“ „Warum?“ sagte ich.„Wir können uns doch schreiben.“ Sie lachte auf.„Was könntest du mir schreiben? Daß du gute Geschäfte machst, daß du viel eingeladen bist und dich amüsierst oder daß du dich verliebt hast, alles Dinge, die mich nicht interessieren.“ „Was würde dich denn interessieren.“ „Nichts“, sagte sie dumpf,„gar nichts.“ Sie tat mir so leid, daß ich aufstand, mich auf die Lehne ihres Sessels setzte und sie zu streicheln begann. Wortlos ließ sie es sich ge- Fiege Presserechte by Europäischer Kulturdienst Mün- chen 27 durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (9. Fortsetzung) Als ich zurückkam, saß sie in dem tiefen Ses- sel. Sie war sehr blaß. Erst jetzt fiel mir auf, daß sie eine Frisur hatte, die sie bedeutend Alter erscheinen lieg. Die Spange war ver- schwunden. Statt dessen trug sie einen großen Knoten, viel zu schwer für den zarten Hals. Ich Dot ihr eine Zigarette an. Sie lehnte ab. Selbst der Kognak, den ich brachte, konnte sie nicht kallen, bis sie plötzlich die Hände vor das Ge- reizen. Mit einem merkwürdig starren zeln sicht warf und laut aufstöhnte: schüttelte sie den Kopf. Ich erzählte ihr, daß ich sie gesucht hätte, sprach von meiner Un- ruhe und beschrieb ihr meine Fahrt durch die Straßen. „Wann war das?“ fragte sie. Während ich mich noch zu erinnern suchte, sagte sie:„Laß nur! Ich glaube es dir doch nicht. Du hast mich So oft belogen.“ Ich protestierte ins Leere, Sie schien mich überhaupt nicht zu hören. Ich atmete auf, als das Mädchen mit dem Essen kam. „Wann fährst du?“ fragte sie, als sie fertig War. „Uebermorgen früh. Mein Schiff geht am Sonnabend von Genua.“ „Soll ich dir helfen?“ Sie zeigte auf die Koffer. „Nein“, sagte ich,„das hat Zeit.“ „War Mama inzwischen bei dir?“ Ich nickte.„Einen Tag, nachdem du ver- Schwunden warst. Ich habe sie beruhigt. Sie War sehr aufgeregt.“ „Und seitdem hast du sie nicht mehr ge- sprochen?“ „Nein. Ich habe sie seit jenem Nachmittag micht wiedergesehen.“ Zum erstenmal sah sie mich an, aber ihre Augen waren von einer dunklen Leere. Ich verspürte nichts von jener Unruhe, die mich Ach, Ricardo, hätte ich dich doch nie ge- troffen!“ Und dann begann sie mir leise und stockend zu erzählen, daß ich der einzige Mann Sei, den sie je im Leben lieben könnte.„Ich Weiß es, denn ich habe dich schon gekannt, als ich noch ein Kind war. In meinen Traumen habe ich dich vor mir gesehen und immer habe ich mir gewünscht, dir zu begegnen. Ich habe dich sogar gezeichnet. Vielleicht hast du es mir nicht geglaubt, aber die beiden Bilder, die ich dir zeigte, sind zu einer Zeit entstanden, in der ich dich noch nicht kannte. Und als ich dich zum erstenmal sah, da auf der Straße vor un- serem Haus, war ich so überwältigt, daß ich fast die Besinnung verloren hätte. Dann habe ich dich gebeten, Mama in Frieden zu lassen, darum bin ich zu dir gekommen, darum werde ich... Sie schluckte auf und verstummte. Ich wußte nicht, was ich sagen sollte, Schließ- lich stand ich auf und murmelte:„Das habe ich nicht gewußt.“ „Nein“, sagte sie bitter,„nichts hast du ge- wußt. Es ist ja so bequem, wenn man nichts weiß. Herrgott“, stöhnte sie auf,„wie hätte ich es dir denn sagen sollen, wie erklären? Weißt du denn, was es mich gekostet hat, vier Stun- den auf dich zu warten, zu lächeln, wenn du mich beleidigtest, und irgendwelche törichte Fragen zu stellen, um zu verhindern, daß du mich wie ein Baby nach Hause schicktest. Was weißt du überhaupt von mir. von mir, von meiner Mutter und anderen Menschen. Du siehst doch nur dich selbst. Auch jetzt denkst du nur an dich „Aber was sollte ich denn tun?“ verteidigte ich mich.„Oder glaubst du, daß es mir leicht gefallen ist, dich an jenem Abend gehen Zu lassen?“ Sie sprang auf.„Natürlich ist es dir leicht gefallen. Oder willst du etwa behaupten, daß ich dir mehr bedeutete als deine sogenannte Anständigkeit?“ „Jawohl“, sagte ich,„denn auf meine An- ständigkeit pfeife ich. Was ich getan oder nicht getan habe, tat ich nur für dich.“ Sie machte eine ungeduldige Bewegung. „Oder hattest du Angst, daß ich von dir ge- heiratet werden will?“ „Daran habe ich wirklich nicht gedacht.“ „Und wenn ich es wollte?“ Ich zuckte mit den Achseln.„Ich würde ver- suchen, es dir auszureden. Ich eigne mich nicht zum Ehemann.“ „Und ich nicht zur Ehefrau.“ Dann ging sie zur Tür. Ich wollte ihr den Weg versperren, aber der haßsprühende Blick, mit dem sie mich zur Seite stieg, lähmte mich. So war sie hin- aus, bevor ich ihre Flucht verhindern konnte. Ich rannte hinter ihr her, verfolgte sie bis zur untersten Etage, rief ihren Namen und erinnerte sie sogar an das vergessene Buch. Sie lief wie eine Wahnsinnige, nahm drei Stufen auf einmal und ließ mich weit hinter sich. Das letzte, was ich von ihr sah, waren ihre Haare. Der Knoten schien sich gelöst zu haben, denn sie flatterten hinter ihr her wie die schwarze Mähne eines flüchtenden Tieres, Ihretwegen rief ich am nächsten Tag noch einmal bei Irene an. Ich gab vor, mich verabschieden zu wollen, und erkundigte mich beiläufig, ob Manuela in- zwischen zurückgekehrt sei. Sie verneinte. Vielleicht hätte ich ihr sagen sollen, daß sie bei mir gewesen war. Aber ich schwieg. Ich fürch- tete. daß meine Stimme mich verraten würde. Denn was ich mir in den letzten Wos. nicht eingestanden hatte, jetzt wußte ich es: J. liebte Manuela, und wäre sie bei mir geblieben, so hätte ich mich nie mehr von ihr getrennt. Alles wäre anders geworden, mein Leben, ihr Leben und diese Geschichte. Wahrscheinlich hätte ich sie nicht einmal aufgeschrieben. Denn ist man glücklich, so bedarf es keiner Worte und Erklärungen. Dann erheben sich keine Zweifel, keine quälenden Fragen. Während ich dies niederschreibe, umgibt mich eine gräßliche Unruhe, Stimmen dringen auf mich ein, Gesichter stehen vor mir auf und drängen sich mir entgegen, gleichgültige, lachende und weinende, alles, was ich längst tot geglaubt, wird wieder lebendig und mahnt mich an das Vergangene, trotz der Mauern und vergitterten Fenster. Nie habe ich geahnt, daß in einem Zuchthaus so viel Unruhe sein könnte, immer habe ich geglaubt, daß die Ge- kängniszelle ein Ort des Schweigens sei, stiller noch als die Wüste. Ich könnte mir vorstellen, daß sich der diensthabende Wärter auf seinem Kontrollgang die Ohren zuhält. Denn überall, hinter jeder der eisernen Türen, spielt sich dasselbe ab. Ueberall greint und wispert das Vergangene, und treffe ich die andern Gefan- genen auf dem Hof, wo wir jeden Nachmittag auf einem von Millionen Schritten ausgetrete- nen Pfad grau und stumm dahintrotten, so lese ich auf vielen Gesichtern dieselbe verzweifelte Sehnsucht, dieses inbrünstige Verlangen nach Ruhe und Vergesson. Ruhe und Vergessen Wahrscheinlich würde ich sie finden, wenn ich wüßte, daß sich mein Einsatz gelohnt hat, daß Manuela lebt und glücklich ist. So aber komme ich mir tat- sächlich vor wie ein Mörder, und manchmal halte ich es sogar für möglich, daß ich die Tat, um derentwillen man mich zu lebensläng- lichem Zuchthaus verurteilt hat, wirklich be- gangen habe, im Rausch vielleicht oder in einer Art geistiger Umnachtung. Das soll es doch geben. Und darum schreibe ich auf, was mit dem Namen Manuela beginnt und endet. (Fortsetzung folgt) E Schnel Allein 7200 Tel jedes Jahr im 4 2 — — 3 1 U mu 0% 11¹ %% 175 70 I. aul 0 ler, besser, 3600 Tassen müssen Sie Personen- Haushalt spülen. Nach der Mahlzeit: Pril löst Fett und Speisereste im Nu, weil es das Wasser „entspannt“ und dünnflüssiger machit. Millionen Hausfrauen nehmen täglich Pril. Denn Pril reinigt schnell und gründlich. ler und D — 5 2 2 2— SSS —F—T— S S SZS ZZ A S E Rubbeln? Uberflüssig! Pril löst Schmutz von selbst und ist dabei ganz mild. F Spülen Sie mit Pril! Sobald Pril ins Wasser kommt, schiebt sich das„entspannte“ Wasser unter den Schmutz und hebt ihn ab. Sauber und glanzklar!„Entspanntes“ Wasser zieht sofort ab alles Geschirr trocknet von selbst glanzklar. „Pril-entspanntes Wasser“— 80 mild für Ihre Hände: Pril-milch Die Polizei suchte wieder vergebens Bankräuber von Hinterzarten noch nicht gefaßt Hinterzarten(sw). Die Fahndung dem Bankräuber, der am Dienstag in bei einem b fne erbeutet hatte, ist auch am Donnerstag verlaufen. Kommandos aus Heben badischen Landespolizei- Komm kämmten erneut in biet um Lörrach, Säckingen, Waldshut, Do- Bruchsal(usw). Vor dem Bruchsaler Ein- sollen dem Landtag bereits bei seiner näch ten den von naueschingen, Villingen und Freiburg 85 zelrichter rollte dieser Tage ein„Hexenpro- plenarsitzung am 22. Oktober zur Entschei- hoben Und rückten konzentrisch auf die Bunde 2 317 Feldberg Lörrach vor. Dabei Hunderte von Bauern Hütten im Gebiet d Es ergaben sich keinerlei Anhaltspunkte für ses Jahres eine 70 Jahre alte Frau und ihre 5 8 g 5 5 7 57 8 8 i f 8 26 ginnen. Die sind von der staat chen den Aufenthalt des Verbrechers, obwohl der 45jährige Tochter als„Hexen“ bez eichne t und ice wele 5 75 Polizei aus Kreisen der Bevölkerung mannig- waren in deren Woh eingedrung 225 fache Hinwei Nalpolizei stellte auch fest, dem von einer Frau am denberg bei Todtnau 8 5 8 5 18 5 5 5 un oder Komm iate werden jetzt in eigener Zu- aufgewacht. gerichtsmedizinische Sach- A. 5 25 d 5 585 8 1 8 8 zumindest um die Zeit der! sta geit die Fahndung forts 5 8 ES Wir verständige bezeichnete di Erscheinung je- 1 abet .* abzuhalten, 3 Allerdings noch eine ganz bestimmte Spur ver- doch als ganz gewöhnliches Alpdrücken, das 9 118 71 ir e aun 2 Id hinaus- 17 5 1 en Vorarbei eli für das kierungsge Folgt, die aus dem Hochschwarzwald hin- nicht das geringste mit okkulten Kräften zu 17 78 57 3 12 8— 2 Soll nach Mögli 8 schon in diesem Jahr 5 8 28 führt. tun habe. Im 20. Jahrhundert stelle Hexen- 3 zu einer Strul IHK Baden-Baden will selbständig bleiben Wahn und Hexenglaube 8 Wobrschen 3 Die Kosten der die Menschlichkeit dar, gegen das mit al- Hikmeter Re ler Schärfe angegangen werden müsse. 16.3 Mill Baden-Baden dsw). Die Industrie- und Handelskammer Baden-Baden hat in ihrem 2 5 25 8 1 7 1* v 2.8 2 jetzt veröffentlichten Jahresbericht, der den Von Ausleger eines Krans erschlagen 8 garun 8 0. 0 „eitr— 1 7 7 56 6 3 8 isherigen Entwurf des 1 1 Zeitraum zwischen dem I. Januar 1956 und Walldürn dsw). Beim Abtransport eines für 56 655 K. e 5 15811 dem 31. März 1958 umfaßt, erneut ihren Wil- Baggers ist auf einer Straßenbaustelle bei 5 1 55 785 3 75 Millionen DM errechnet wurde len Zur 8 hervorgehoben. In Walldürn ein 50 Jahre alter Kranführer aus des Unterif i 5 488 1— 1 Frühjahr habe die Industrie- und Hand ammer Karlsruhe ihre Bemü- der Gré er zugeteilt zu er! 5 Bestrebungen sei die Vollver schwere A ilung 8 IHR Baden-Baden mit Nach- den Er druck entgegengetreten. Die 1 des E habe u. a. darauf hinge wies IIIK Baddert⸗ B. 2 SO Uns lurng 8 di Kammer Selt ihrer Wieder Krankenhaus e Mur als existenz erlag. t habe, d Kammer Tan Sr irk 4 1 2 5 ſenswer 4 182 j Kammerbezirk r Formsprache und noble bemerkenswerten Sendungen im Be beitsplatz den Tod, als er ein Kabel in eine Landesstudi.. Ver bunden Wärer. Sir f 8„ 1. 5 8 Grundpr zandesstudios gehören die Indust Steckdose einführen wollte und dabei von 8 parates, die g der von den KE zu leistenden Beiträge nicht zu erwarten. Fuhrunternehmer floh nach tödlichem Unfall Rastatt(sw). Zwei Tage nach einem tödlichen Unfall ist ein schwerer Fall von Fahrerflucht durch die Rastatter Landespoli- zei aufgeklärt worden. Festgenommen und der Tat überführt wurde ein 52 Jahre alter Fuhr- Unternehmer aus Obertsrot im Murgtal, der in Bischweier einen 46jährigen Hilfsarbeiter überfahren hatte und von der Unfallstelle geflohen War. Der Täter konnte durch Hin- Weise der Bevölkerung ermittelt werden. Er hatte die Kotflügel seines Lastkraftwagens, letzungen au. mit dem er den Unfall veru reits ausgebeult und frisch lackier Für die herzliche Anteilnahme, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Sohnes, unseres guten Bruders Rolf Eder sagen wir unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank dem Schützenverein Wieblingen, dem Kleintierzüchter- Verein Siedlung, den Schulkameraden, den Wieblinger Freunden, der Fa. Rösser, Rheinau, den Seckenheimer Freunden für die ehrenden Nachrufe und Kranznieder- legungen und allen anderen, die ihm das letzte Geleit gaben. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Sophie Kern Mannheim-Seckenbeim, 3. Okt. 1958 Am Sandhang 7 jedes Frauenschicksa! wird entscheidend von der orgsnisthen Ge- sundheit beeinflußt. Wo immer Frauen sol- che Schwierigkeiten ertragen, kann Frau- engold heifend eingreifen. in jedem le- benssiter Wirkt es spezifisch. Es ist allein für die Frau bestimmt und unöbbertroffen in seiner Art, Vertrauen auth Sie auf Frau- engold, se können viel damit gewinnen. sle blöhen suf und kühlen sich dorch verföngt 00 Vereins-Kalender Sängerbund 1865. Heute Abend, 20 Uhr Probe. Männergesangverein 1861. Umständehalber findet die Sing- stunde heute Freitag, 20 Uhr statt. Ab 15. Oktober 1988 Zuruck 70. 5 möbl. Zimmer Dr. 5PI EGEl. an berufstätigen Herrn zu ver- mieten. Facharzt f. Magen, Darm, Stoffwechsel Zu erfr. in d. Geschäftst. ds. Bl. Mannheim Stresemannstr. 2, Ecke Friedrichsplatz Sta + ke Fe + K 2 1 gegenüber Rosengarten Restaurant. Telephon 4 36 26 zu verkaufen. Kloppenheimerstr. 13 rat Adolf Samwer Zwischen Marxzell und Frauen Samwer wurde i mehrmals i r Stadtrat dere Sch 8 i 5 5 5 7 e leineren Gruppen das Wieder ein„Hexenprozeß“ idee des Landtagsbaues in letzter Vvere 3“ Ab, bei dem ein 26 Jahre alter Schlo 0 1 und ein 27 Jahre alt Wege abgefahren und kontrolliert, 1 8 Wegen Hausfrieden shöften und sämtliche mehrwöchigen durchsucht. wurden. Die Angekle se zugegangen sind. Die Krimi- bei es zu einer Schla daß es sich bei und Straßenbesen kam. Der Hau littwoch in Bran- behauptete, von e enen Mann nicht worden zu sein. Er sei oft mitten in der Nacht, um den Bankräuber handelte. 8 einzelnen von schweren Mannheim-Rheinau tödlich verunglückt. Als b 164 P r des Baggers zum Verladen hoch- hungen wieder aufgenommen, den Bezirk der gezogen Wurde, riß das Seil, an dem der Aus- I. Die 0 leger de s Krans befestigt war. Der 60 Zentner e schlug nach unten und traf führer, rs nach Walldürn gekommen War, glücklich, daß er auf dem Transport ins seinen schweren Verletzungen Tod am Arbeitsplatz Neckarelz, jähriger Handformer, der in einer Neckar- 5 elzer Gießerei arbeitete, fand an seinem Ar- schen der einem Krankorb des Giegßereikranes Wand gedrücl So schwere Verletzunge dem Transport ins Kr ct W Lastwagen mit Zug zusammengeprallt Pirmasens(Irs). An einem unbeschrank- ten Bahnübergang in der Ortsmitte von Dahn ein Lastwagen der Einkaufs- genossenschaft der Pirmasenser Gastwirte mit einem Güterzug zusammengeprallt, etwa 100 Meter weit mitgeschleift und total zerstört worden, Während der Fahrer des Wagens mit leichten Verletzungen davonkam, zog sich sein 34 jähriger Beifahrer lebensgefährliche Ver- Der Bahnüber icht hatte, be- durch Blinklicht gesichert. Wie es zu dem Un- 5 fall gekommen 18t, 8 steht noch nicht fest. in der Eifel ist Südw d Rund ſchan Auto überschlug sich mehrmal,— Ein Toter Landtagsneubau soll im Frühjahr Das SWF. Programm hat sich bewährt E 9 KaArISTruh e(Isw). Der Kar 1 Stadt- beginnen Fernsehstudio wird zunächst nicht gebaut 8— Ibtalstraße 5 en 5 vor der EP ist auf de Erste Sitzung im neuen Haus wahrscheinlich 1 1961— Parlament muß noch zustimmen 8911 über 125 Stuttgart(sw). Das Präsidium und der gschleuderte Altestenrat des baden- württembergischen Landtags haben sich in einer Sitzung am Don- nerstag mit den Plänen der Landtagsbauk die mission einverstanden erklärt. Die vorgeles Pläne, die, wie Landtagspräsident Dr.( Neinhaus vor der Presse erklärte, die Gru Wobei s Böschu gen Tode führ chung und Klarheit zum Ausdruck brir Errichtung Neth 18 dung vorgelegt werden. 1 Neuthar Und. 55 Präsidium und Altestenrat werden den An- . Serurt lt trag stellen, mit dem Bau des Landte und 1 7— 12 4 en hatten im Nini di der Errichtung eines Parkierungsgebäudes e e nach den vorliegenden Plänen alsbald zu be- rei mit tek Kurt Viertel; Mainz, J. Nach Ansicht des 1 zäsidenten kann im Frühjahr 1 1959 mit d n Wer- den. 8 801 te de möglich sein, die erste erarbeitet worde der alten F Rückenschmerzen gepeinigt, begonnen w 1, der 46 400 Ku- en insgesamt 5 eine ionen DM be Oberirdis Wagen) sollen 3,6 Der Leiter der tung beim Fin bescheini Mil 8 Hoc abauv erwal- „Dr. Horst Linde der eigens zur Verladung zicht nicht nur die“ auch die nahezu sofor n der Aufzeichnung, ähn band. 1 5 e liche Beiträge zum Gesamtprogr igen Baukör S Zwi- Werden wieder die Landesstudios des S be 0 Tübingen, Mainz und Freiburg leisten. ratie zur Dar ich re Kr. Mosbach(sw). Ein 22 ö verglas 5— gen aus Südwürttemberg-Hohenze die Lesungen aus dem Schaffen scher Autoren.„Poli 50 Rhein“ hei igt, die 8 desstudios Rheinland-Pfal zur Ern wer 5 besondere Rolle spielen. Im IL burg werden besonders die 3 und zur Schweiz grammen aller Landesst n Neubau ausfü die zahlre ichen an die Dr. Li rde. Der 2213 1 läuterte, . 8 85 lichen daß er noch auf lichen, ankenhaus starb. dort des Bauwerks ird der Lar 8 San ebäude wurden g leichzeitl 8e des Großen Hauses mit t. Die direkte Zufuhr zum Parlamer e von der als schnelle Verke sehenen Nec aus, des Archi tekten vorsah. ist Ang ist nicht opa an. Ein- n sich im Sü- stark Aus. Mach Dir ein paar schöne Stunden- Ceh ins Kino ———————— FFC Das Aa een ee fler woche: Werktags 20 Uhr, So. 15.30, 18.30, 20.30 Ee EEaRD⁰ASs-N he den De 405 Gerhard Riedmann— Rudolf Schock J In Spätvorstellung, 22.15 Uhr: 17 1 Der fempelschatz von Bengalen 55 Der große Abenteurerfarbfilm m. SABU Dienstag und Mittwoch: Gejagte Unschuld f Ein französischer Liebesfilm Wiedereröffnung am heutigen Freitag! Nur 3 Tage r 1 Achtung! Neue Anfangszeiten. ſas Wochentag 20 Uhr, Sonntag 16 u. 20 Uhr 2 2 pa 115 Die schwarze Sklavin f Ein Filmdrama um die Liebe zwischen Schwarz und Weiß. 25 Mit Gurd Jürgens, Dorothy Dandrigte ö Sonntag, 13.30 Uhr für die Jugend: Der Tempelschatz von Bengalen ff Freitag 20,15 und Samstag 22.30 Uhr Rebell der roten Berge(Farbfilm) Samstag Montag: Rudolf Prack, Sabine N 5 Bethmann, Paul Hörbiger u. d. Wiener 2 Sängerknaben in dem Farbfilm: 6 2 HMelmweh, dert we die 8 Blumen blühen Wo. 20.15, So. 15.30, 18.30 u. 20.30 Uhr J Sonntag, 13.30 Jugend: Rebell der roten Berge J Dienstag und Mittwoch:„Der dungfrauenkrieg““ — iir flerbiot und 5 — ͤ— ⅛Ü]⁰ FF e( r Il. Jergstränler Ainzepfest in Lützelsachsen a. d. Bersstr. 9 Samstag, 4. Okt., 19 Uhr Eröffnungsabend 9 Preisdirigieren durch Festteilnehmer Sonntag, 5. Okt., 13 Uhr 8 t And konzert an versch. Plätzen durch das Kinder-Blasorchester- dung Heidelberg 9 15.00 Uhr Feierliche Krönung der Weinkönigin Ute J. 9 WEINTAUFE Montag, 6. Okt., 14 Uhr öffentl. Weinprobe I. d. Festhalle 1418 Uhr Volksliedersingen der Volksschule 20.00 Uhr Großer Bunter Abend Mitwirkende: Kurt Dehn, der Pfälzer Sänger— Die Weinheimer Blütensänger— Heiner Matthes, der sprechende Jongleur— Das farkert-Ballett, Worms Gule Messinger, der Musik-Cloun lit merle und llater 0 Ansage HEINZ JOHN 1 ist wieder ein gut sortiertes preiswertes Lager ff 171 0 Anschliegend festausklang in über 10000 Oberbekleidungsstücken vorhanden Parkgele gen heit Wintergasse ab OEG.-Bahnhof 10 für DAME, HERRN u. KIND —— JV 2 8——— 2 TEXTILWAREN 1 1 2 Einmachgläser eingetroffen. ö 4 Meersburger Straße 33 Harl Neuthinger, Haushaltswaren, Kloppenheimerstr. 5 5 1 633