S Nr. 161 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 11. Oktober 1958 6 Wirtſchaftliches Zur Abwechslung die„harte Welle“ Der Verbraucher trinkt jetzt„harte Spirituosen“ Was mit einer zeitgerechten Werbung alles gemacht und erreicht werden kann, hat ein westdeutscher Weinbrandhersteller gezeigt, der mit seiner„weichen Welle“ offenbar auf die richtige Tour gegangen ist. Seine Firma hat, nicht zuletzt natürlich auch wegen ihrem fran- zösisch klingenden und dadurch gedankliche Assoziationen mit„Cognac“ hervorrufenden Fir- mennamen, in wenigen Jahren für ihr zudem sehr preiswertes Märkengetränk eine Spitzen- stellung im Umsatz ihrer Branche zu erreichen vermocht. Ofenbar entsprach aber— und dies bedeutet eben die Kunst des richtigen Werbe- slogans zum richtigen Zeitpunkt und am richti- gen Ort— die„weiche Welle“ dem Zeit- geschmack der vergangenen Jahre, und deshalb kam sie beim Verbraucher an Es gibt übrigens aus dem Weinfach eine Paral- lele hierzu: Die sogenannte gezügelte oder ab- gestoppte Gärung des Weins mit ihrer Erhaltung einer gewissen„Restsüße“ entsprach genau ebenso dem Zeitgeschmack des Verbrauchers der vergangenen Jahre. Ebenso, wie der hoffentlich gut geratene Weinjahrgang 1958 mit seiner na- türlichen Süße auch bei regulärer Vergärung die Mode der gezügelten Gärung endgültig erledigen dürfte, scheint sich auch auf dem Gebiet der Spirituosen ein Wandel des Zeitgeschmacks an- zubahnen. Man schaltet auch hier von der wei- chen auf die„harte Welle“ um! Die typischen „weißen Schnäpse“ der norddeutschen Ge- schmacksrichtung gewinnen, wie aus dem Jah- 1 resbericht des Bundesverbandes deutscher K brenner mit seinen über 800 Betrieben hervor- geht, neuerdings erheblich Raum im Verbrauch. Im Geschäftsjahr vom I. Oktober 1957 bis 30. Sep- tember 1956 konnten mit 160 000 hl gaprozentigen Kornsprits gegenüber dem vorangegangenen Jahr 23 Prozent mehr hergestellt werden. Dieser außergewöhnliche Produktionsanstieg des Korn- destillats ist auf den zunehmenden Marktanteil der„harten Spirituosen“, wie Kornbranntwein, Wacholder, Steinhäger ete. zurückzuführen. Diese Wandlung des Zeitgeschmacks, die zum Teil wohl auch auf den starken Mehrver! brauch von Bier insofern zurückzuführen sein dürfte, als in der norddeutschen„ELüttjen Lage“ ja im- mer Bier und Korn. Sind, kommt in diesem Jahr der Landwirtschaft zu- Sute. Um nämlich eine zufriedenstellende Ver- Wertung der diesjährigen Roggenernte, insbeson- dere ihrer teilweise stars verregneten Partien zu erleichtern, hat die Bundesmonopolverwal- tung den Verarbeitungsanteil des Korns bei der Destill latherstellung von 50 auf 70 Prozent im neuen Wirtschaftsfahr erhöht. Man rechnet in Fachkreisen damit, daß auf Grund dieser Be- stimmung 70 000 bis 80 000 t Korn für die Korn- sPrit- Herstellung Verwendung finden können. Eine ähnliche Bedeutung könnte in Süddeutsch- land die beantragte Herabsetzung der Ausbeute- Sätze bei Brennobst angesichts des diesjährigen überreichen Anfalls von sonst nicht verwert⸗ barem Fallobst gewinnen? Die weißen“ Schnäpse On- Korndestillate, sondèrn „Obstwässer“, also Brände aus Früchten wie Kirschen, Zwetschgen, Himbeeren, Apfel, Birnen usw. Es wird interessant sein, im kommenden Jahr zu beobachten, ob die sc tens des Bundesverbandes der Kornbrenner festgestellte„harte. Welle“ bei Spirituosen Sich auch in Süddeutsd land zeigen wird, wo sie dann Zwangsläufig zu einem Mehrverbrauch der Obst- Wässer“ führen müßte. Dr. R. Heizöl Hauptursache für Kohlenhalden Ruhrbergbau greift Hohe Behörde und Bundesregierung an Der Unternehmensverband Ruhrbergbau wirft Sind ja nicht so sehr die die verschiedenen Deutsche Pkw mit Spitzenstellung Gute Aussichten am USA-Markt In den Vereinigten Staaten hält das Interesse an europäischen Automobilen weiter an. Fach- kreise rechnen in diesem Jahr mit Kfz-Importen der USA in einer Größenordnung von 300 000 Einheiten gegen rund 200 000 im Vorjahr und 60 000 im Jahre 1955. Auch in Zukunft werden die Absatzchancen gut beurteilt, da in weiten Teilen der USA, vor allem im Mittelwesten, europäische Wagen bisher kaum eingeführt sind. Nach Ansicht von Fachseite fällt aber die Auto- mobileinfuhr der USA für die Versorgung des eigenen Marktes allerdings kaum ins Gewicht, Fortschrittliche Heiztechnik Noch vor einigen Jahren war der Oelofen die Messeneuheit, bestaunt vom Laien und einer scharfen Kritik des Fachmanns ausge- setzt. Heute hat er seine Kinderkrankheiten längst überwunden und wurde ein fester Be- standteil unserer Wohnkultur. Seine Vorteile sind auch so überzeugend, daß sich viele Werke schon vor Jahren zur teil- weisen oder völligen Umstellung ihrer Pro- duktion auf den Oelofen entschlossen. Ein recht interessantes Modell, der„Seppelfrickel-Oel- Ofen, Modell 700, dürfte in technischer Hinsicht und auch in seiner Formgestaltung mit an der der Hohen Behörde der Montanunion und der Bundesregierung in seinem jetzt veröffentlichten Jahresbericht für die Jahre 1955 bis 1957 vor, daß Sie„bisher zu der neuen Entwicklung in der Energie wirtschaft keine klar umrissene Einstel- lung gefunden“ haben. Die zahlreichen Energie- bilanzen und Energieprognosen ständen auf schwankendem Boden, hätten keinen Halt ge- gebe en und gäben auch keine Richtlinien für die e und künftige Aufteilung der Bedarfs- dsc auf die einzelnen Energiearten. In der Zusammenfassung der Forderungen des Bei betont der Unternehmensverband, die kunft der für die deutsche Wirtschaft wesent- Grundstoff. Die ungleichen Wettbewerbs- une Sen 8 heimischen Steinkohle N 155 555 8. erden. Die Its gramme der Verschiedenen Ener 8 müs- ten sorgfältig aufeinander ee rde, S0 daß die wirtschaftliche und soziale Leistungs- fähigkeit des Bergbaus und eine gleichmäßige Beschäftigung der Bergarbeiter gesichert bleibe. Im Wettbewerb mit dem Erdöl liegen nach Ansicht des Verbands, eindeutige strukturelle. Nachteile auf seiten des Bergbaus vor. Der Mo- nopolpreis der Treibstoffe lasse es zu, das Kup- pelprodukt Heizöl zu einem Preise abzusetzen, der unter den anteiligen Rohölkosten liege. Das Heizölangebot ist nach Ansicht des Unterneh- mensverbandes„zur hauptsächlichen Ursache der Haldenbestände im Steinkohlenbergbau“ gewor- den. So habe der Heizölpreis auf dem deutschen Merkt die Weltmarktnotierungen und zugleich den Preisstand des Rohöls unterschritten. Dem Wachstum des Heilölverbrauchs sei Mitte 1956 mit der Abschaffung des Heizölzolls endgültig „das Tor aufgestoßen“ worden. Für Freizügigkeit der Arbeitskräfte Das Problem der Wanderungsbewegungen der ländlichen Bevölkerung stand im Mittelpunkt der Arbeitssitzungen auf dem ersten Kongreß der Europäischen Gesellschaft für ländliche So- ziologie in Brüssel und Löwen. Vor Mitgliedern der Gesellschaft aus 14 europäischen Ländern erklärte der Generaldirektor für die über- seeischen Gebiete in der EWG, Prof. M. Bandini, nach dem EWG-Vertrag müsse spätestens in zwölf bis 15 Jahren die Freizügigkeit der Ar- beitskräfte hergestellt sein. An ihrer baldigen Verwirklichung zeigten sich vor allem die De- legierten aus den Niederlanden und Italien in- teressiert, da insbesondere in diesen Ländern durch den Bevölkerungsanstieg ein aktuelles Problem der Arbeitsplatzbeschs Hung außerhalb des eigenen Binnenmarktes ent tstanden Sei. heimische Steinkohle sei heute und in der Zu- 8 da selbst eine auf 300 000 Einheiten jährlich ge- steigerte Einfuhr nur rund fünf Prozent der Automobilproduktion der USA ausmachen würde. Das Interesse an europäischen Wagen sei aber Vor allem wegen ihrer Wirtschaftlichkeit in wei- ten Kreisen unverkennbar vorhanden. Nach Mitteilung amerikanischer Automobil- Importeure ist in den USA vor allem der deut- sche Kraftwagen gefragt. In den ersten sieben Monaten 1958 lag der Anteil der Bundesrepu- lik an der Einfuhr europäischer Automobile in die USA mit mehr als 60 000 Einheiten bei 37 Prozent der Gesamtimporte. Von Fachkreisen wird aber nicht erwartet, daß sich der Absat⸗ europäischer Wagen in den USA noch erheblich ausweitet. Vielmehr wird angenommen, daß sich das Pkw- Einfuhrvolumen der USA in ungefähr zwei Jahren auf 150 000 bis 200 000 Fahrzeuge jährlich einspielen wird. Spitze der ausgereiften Konstruktionen stehen. Dieses Modell spendet zweifach Wärme, und zwar Warmluft im Umlauf und Strahlungs- Wärme. Mit dieser kom- binierten Wärme- abgabe wird sehr schnell ein behag- liches Raumklima geschaffen. Unsere Ab- bildung zeigt dieses Modell der Abbau der Altbuttervorräte Metallwerke Der Abbau der Altbuttervorräte aus den Be- 8 1 ständen des Eier-Butter-Fett-Kontors und der Seppelfricke, Einfuhr- und Vorratsstelle für Fette macht nach. Gelsen- Mitteilung des Bundesernährungsministeriums kirchen. zügige Fortschritte. Die Lagerbestände haben Einige sich von ihrem höchsten Stand, der im Spätsom- Worte zur mer mit 21 000 Tonnen erreicht worden war, bis Ausstattung jetzt auf 14 000 Tonnen verringert. Im Laufe des des Seppel Oktober wird mit einer weiteren stärkeren Ver- tricke-Oelofen selbst: Vittels Schaltgriff Kann minderung der Butterbestände gerechnet. Die Altputtervorräte sind nach Mitteilung des Mi- die jeweils gewünschte Temperatur genaue- nisteriums aber noch immer beträchtlich höher stens eingestellt werden. Eine übersichtliche als zur gleichen Vorjahreszeit. Eine baldige Armaturtafel neben der Heiz-Herd-Platte, ver- Wiederaufnahme der Buttereinfuhr sei daher kaum, zumindest aber nicht in dem in früheren Jahren verzeichneten Ausmaß zu erwarten, Von Fachseite wird betont, daß die schlecht lager- fähigen Maibüttervorräte während des Septem- ber bereits restlos an die Verbraucher abgege- ben werden konnten. Bei der jetzt noch lagern- den Butter handele es sich ausschließlich um frische Juni- und Juli-Ware, die in guter Qua- lität an die Einzelhändler gelange. deckt durch die schwenkbare Deckplatte mit Gittereinlage, macht die Handhabung dieses Ofens spielend leicht. Der innen und außen emaillierte rostbeständige Stahlmantel mit Ziertür umkleidet in stilvollem Kamincharak- ter den eigentlichen Innenofen, wobei eine sta- bile gußeiserne Grundplatte dem Ofen einen festen soliden Stand gibt. Der Innenofen mit dem Spezial-Oelbrenner arbeitet selbst bei einem Schornsteinzug von I mm Ws schon ein- Wandkrel so daß dieser Oelofen also an jeden normalen Kamin angeschlossen werden kann. Ein Oelkontrollventil regelt die stets gleich- mäßige Dosierung des Oelzuflusses zum Bren- ner und sorgt so für sparsamsten Oelverbrauch. Mühelos, schnell und vor allem sauber und Zollmaßnahmen gegen Margarineeinfuhr Um die Einfuhr holländischer Margarine im Grenzverkehr zu unterbinden, hat der Bundes- Emanzminister die Oberfinanzdirektion Hannover auf die Anwendung einer alten Bestimmung ver- wiesen. Danach darf ausschließlich aus Pflanzen- ketten hergestellte Margarine im Reiseverkeh! und im Kleinen Grenzverkehr nur dann ein- staubfrei 1 f 5 2 5 rei heizen, das ist der Er ch- geführt werden, wenn sich das aus der Ver- Hiker Und 18 80 115 e Tech Hackungsaufschrift oder aus einem sonstiger 8 5 ihrem Wis- sen, ihren Erfahrungen und ihren Ideen dem Ainweis ergibt. 5 8 Oelofen verschrieben. Sonntag, den 12. Oktober 7.10 Hallo, Herr Herbst! 8.05 Landfunk mit Volksmusik 9.20 Stimmen der Meister 10.30 Geistliche Musik 11.00 Am Sonntag um elf! 90 Min. Unterhaltungsmusik 12.40 Streiflichter aus Amerika 13.00 Chorgesang Männer-Gesang- V. „Eintracht“ Spöck b. Karlsr. 13.20 Der höhere Befehl 17.00 20.00 Konzert Sinfonieo 0.10 Vom Son Montag, den 13. Oktober 1958 6.13 Südfunk- Wunschkonzert 17.00 Musik zu 8.20 Konzert am Morgen 9.05 Mit Musik geht alles besser 10.15 Schulfunk: Magellans Weltumseglung 11.05 Wilhelm Jerger 14.30 Kleines Unterhaltungskonzert 15.00 Schulfunk: Deutsche Hochseefischer im Nordmeer 16.00 Nachmittagskonzert 21.15 Günther 22.30 Dr. Dienstag, den 7.10 Südfunk- Wunschkonzert 8.20 Konzert am Morgen 9.05 Mit Musik geht alles besser 10.15 Schulfunk: Deutsche Hochseefischer im Nordmeer 10.45 Peter Tschaikowsky 15.00 Schulfunk: Errungenschaften der Chemie 6.00 Nachmittagskonzert 7.00 Kleines Konzert wWortlichk 22.30 —— 1958 14.00 Hausmusik 15.00 Vergnügter Nachmittag Nathan der 19.00 Schöne Stimmen 21.30 Literatur- 21.45 Beethovens Klavierwerk 22.30 Tanzmusik aus Stuttgart mit Oskar Heiler 20.00 Lustige Musikanten 20.30 22— viel Glück dabei! 21.00 Max Greger und seine Insulaner Schiwago. a, d. Roman von Pasternak 23.30 Zum Tagesausklang 14. Oktober 1958 18.15 Südfunk- Wunschkonzert 20.00 Gäste aus USA 20.45 Das Irrenhaus oder Die Endstation der Verant- 22.20 Musikalisches Zwischenspiel Radio-Essay: Dr. 23.30 Erwin Lehn und sein Südfunk-Panzorchester 0.15 Unterhaltungsmusik Mühlacker(Mittelwelle Heidelberg-Dossen! Mühlacker(Kurzwelle) Weise des Rundfunk- rchesters Revue ee Donnerstag, den 16. Oktober 1958 7.10 Südfunk- Wunschkonzert 17.00 Kl, Unterhaltungskonzert 8.20 Konzert am Morgen 18.15 Süidfunk- Wunschkonzert 9.05 Mit Musik geht alles besser 20.00 Violinabend Zino Francescatti 10.15 Schulfunk: Der Mensch 20.45 Was erwarten die Politiker in der sozialen Sicherung von der Kirche? 14.30 Paul Hindemith 21.00 Opernkonzert 15.00 Schulfunk: Deutsch: 22.20 Blütezeit des Madrigals RUNDFUNK 522,00 mn= 575 KEIz 301,00 m= 998 Kg 49,75 m= 6030 KIz Sendebeginn: So 5.57, W 4.56 Nachrichten: 12.30, 19.30, 22.00, 0.00; W 3.30, 6.00, 7.00, 8.00, 9.00, 14.15 18.00 Sport: So 16.30, 10.80 22.10; DO 22.10; Sa 14.00, 22.15 Klingendes Tagebuch: W II. 30 Zeitfunk: W 12.45, 19.00 Landfunk: S0 3.05; Mi 14.20 Frauenfunk: W g.05; Mi 14.20 Kinderfunk: So 14.30; Mo, Mi, Fr 15.30 Jugendfunk: Sa 15.40 Sendung für Kranke: Mi, Fr 10.45 ntag zum Montag m Fünfuhrtee Neumann Eine Lesung Die Sprache des Politikers 23.00 Allerlei aus de— 16.00 Erwin Lehn und sein e e Südfunk-Tanzorchester 0.15 Unterhaltungsmusik Kirchliche Sendungen: So 7.00, 8.30, 9.00; W 6.05, 7.05; Di 16.45 Heimat: So 13.20; W 5.50; Mo-Fr e Di, Do, Fr 15.45 5 i DI 22.103 8814„, 10 1 16.45 FEilmprisma. Erwin Goelz 71471 55 1 Mo, Do, 8.20 Konzert am Morgen 17.00 Zeltser ds derne Leis er el 20 15 1, Fr 16.45 9.05 Mit Musik geht alles besser 18.20 Südfunk- Wunschkonzert Buchbesprechungen: Di, Fr 14.20; 10.15 Schulfunk: 20.00 Musik zur Unterhaltung D0 22.45 Die Sprache des Politikers 20.45 Was ist der Mensch? Suchmeldungen: Mi, Sa 9.55 10.45 Alte Meister: 21.15 Ettlinger Schloßkonzert Sendeschlug: So 1.10; Mo, Fr 0.13; Telemann, Vinei, Rameau Cherubini, Strawinsky Di, Mi, DO 4.15; Sa 0.55 5.00 Schulfunk: Der Völkerbund 22.30 Sprecher zur deutsch. Sprache 3 00 Nachmittagskonzert 23.35 Gerhard Wimberger Mittwoch, den 5.33 Frohe Weisen 6.13 Südfunk- Wunschkonzert 8.20 Konzert am Morgen 9.05 Mit Musik geht alles besser 0.15 Schulfunk: Errungenschaften der Chemie 10.45 Orchestermusik 14.35 Melodien von Niessen 15.00 Schulfunk: Der Mensch in der sozialen Sicherung eit Schiwago UKW SUDFUNR 8. 05 Schönen Sonntagmorgen 15.35 Das Jahr 10.05 Konzert 11.30 Geistliche Musik 12.00 Internationaler Frühschoppen 12.35 Lustige Musikanten 13.10 Musik für alle 17.00 Schulfunk: Der Mensch in der sozialen Sicherung 17.30 Kleines Konzert 419.00 Leichte Musik 20.15 Berühmte Solisten: Wolfgang Schneiderhan(Violine) 21,45 Jazz. 23.45 Notturno Dienstag, den 14. Oktober 1958 20.45 Wie es euch gefällt 17.00 Schulfunk: Der Weg in den Beruf 17.30 Volkslieder und Tänze aus Franken 19.00 Leichte Musik 20.15 242— viel Glück dabei 22.00 Günther am späte 23.45 Notturno Mittwoch, den 15. Oktober 1958 17.00 Schulf.: Der Völkerbund 22.00 Das- Lied 17.30 Konzertstunde Felix Mendelssohn-Bartholdy 19.00 Leichte Musik zum Feierabend 20.30 Zauber der Musik 23.45 Notturno Donnerstag, den 16. Oktober 17.00 Schulfunk: Frdkunde 0 17.30 Lob des Weins 19.00 Leichte Musik 20.15 Schlagercocktail aus neuen Schallplatten 20,45 Das Haus voller Gàste von Joba 21.55 Südfunk- 23.45 Notturno Freitag, den 17. Oktober 1958 5 und anderen Landplagen 20.45 Melodie und Rhythmus 21.45 Christliche Perspektiven 22.00 Heitere Vokalmusik 22.30 Leichte Musik 17.00 Schulf.: Im Wald: Herbstwald 17.30 Orchestermusik 19.00 Leichte Musik zum Feierabend 20.15 Haut den Lukas! Von Spießern, Amtsschimmeln 23.45 Notturno 3 den 18. Oktober 1958 r 16.15 Jugend hört neue Musik 19.00 Klingendes N 8.05 Sut gelaunt 5 9.15 Die Auslese 10.45 Divertimento musicale 11.10 Volksmusik 12.00 Mittagskonzert 15.00 Heidelberg spielt auf! 5 20.15 Konzert Sonntag, den 12. Oktober 1958 16.05 R. Wagner— R. Strauß 18.30 Unvergängliche Musik 19.30 In 80 Tagen um die Welt 21.00 Heidelberger Palette 22.20 Für Kenner und Liebhaber Montag, den 13. Oktober 1958 20.45 Radio-Essay: Das Blatt Eine Sendung von Dieter Zimmerle 22.20 Kulturgeschehen 22.30 Leichte Musik und seine Insulaner 22.35 Leichte Musik 22.20 Film unter der Lupe Erwin Goelz kommentiert 22.30 Leichte Musik am späten Abend Ein Hörspiel 22.30 Leichte Musik am späten Abend 21.30 Die Falle 22.00 Jazzeocktail 0.10 Mitternachtseocktall DEUTSCHES im Lied 12.00 Internationaler Frühschoppen 14.30 Fury, Abenteuer eines Pferdes 15.00 Handball-Länderspiel Deutschland— Schweiz 16.20„Bon soir, Kathrin!“ Caterina-Valente-Schau 17.00 Das Märchen vom bösen Drachen 17.20 Mila Kopp— Portràt einer Schauspielerin 19.00 Die Abendschau 20.00 Tagesschau Dienstag, den 17.00 Struwelpeter-Kantate 17.30 Groß, größer, am größten 19.00 Die Abendschau 20.00 Tagesschau 20.15 Leichtathletik-Länderkampf Polen— Deutschland Mittwoch, den 17.00 Jakob und ich 17.15 Wo die Tiere zu Hause sind 17.35 Der Tip 19.00 Die Abendschau 20.00 Tagesschau 20.20 Familie Schölermann Neumann n. 1958 17.00 Heute großes Rätselraten 17.20 George Grosz erzählt 5 17.40 Wie schützt man sich vor der Tuberkulose? 19.00 Die Abendschau 20.00 Tagesschau nnes Hendrich -Unterhaltungsorch. 17.00 Wir basteln allerlei Lustiges 17.20 Der Rubin 17.40 Wir fahren mit dem Raum- Schiff um den Mond 19.00 Die Abendschau 20.00 Tagesschau Samstag, den 17.30 Zum blauen Boe Musik und Humor 3 beim Appelwoi mit Otto Höpfner 19.00 Die Abendschau 20.00 Tagesschau 8 1 Sonntag, den 12. Oktober 1958 Montag, den 13. Oktober 1958 Donnerstag, den 16. Oktober 1958 Freitag, den 17. 15. Oktober 1958 16.00 Konzertstunde 17.00 Volksweisen aus aller Welt 17.30 Die Heimatpost 18.15 Südfunk- Wunschkonzert 20.00 Musik zur Abendstunde 20.30 Sein erster Prozeg 21.35 Virtuose Volinmusik 22.30 Radio-Essay Dr. Schiwago 23.30 Ludwig van Beethoven 0.15 Unterhaltungsmusik FERNSEHEN Samstag, den 18. Oktober 1958 6.13 Südfunk- Wunschkonzert Start ins Wochenende 8.20 Konzert am Morgen 17.00 Gern gehört— viel verlangt 9.05 Mit Musik geht alles besser Ein Wunschkonzert 10.15 Schulfunk: Der Weg 18.30 Geistliche Abendmusik in den Beruf 20.00 Perpetuum Mobile 10.45 Opernmelodien 5 5 Melodien von Johann Strauß 14.20 Zeitgenössische Spielmusik 20.30 Von Turm zu Turm 15.00 Mit Volksmusik ins Land 22.40 Und morgen ist Sonntag 4 hinaus Leichte Musik 2. Wochenende 16.00 Auf los geht's los! Froher 0.10 Das Nachtkonzert UKW SUD WES FFUNN Sonntag, den 12. Oktober 1958 10.15 Das Südwestfunkorchester 22.10 Tribüne der Zeit 13.00 Musik nach Tisch 22.25 Klaviermusik 15.00 Jazz- Intermezzo 22.40 Lyrik der Zeit made in Germany 23.00 Moderne Schweizer 17.50 Konzert Komponisten 20.10 Im Rhythmus der Freude 0.10 Vom Sonntag zum Montag Montag, den 13. Oktober 1958 10.15 Musikalisches Intermezzo 16.45 Musik zum Tanztee 11.00 Konzert 20.10 Divertimento 13.10 Musik nach Tisch 21.00 Für gekrönte Häupter 15.00 Szenen aus„Lucia 22.30 Rolf-Hans-Müller-Trio di Lammermoor“ 22.45 Paris. 16.10 Solistenkonzert besungen von seinen Stars Dienstag, den 14. Oktober 1958 8.05 Eleines Morgenkonzert 15.00 Musik zur Unterhaltung 10.00 Orchesterkonzert 16.10 Geistliche Musik 11.00 Paris— oder„Vom Charakter 20.10 Bite Platte einer Schönen“ 22.30„Schwanengesang“ 11.15 Gr. Unterhaltungs- Orchester von Franz Schubert 13.10 Musik nach Tisch 23.15 Johannes Brahms Mittwoch, den 15. Oktober 1958 17.15 Musik— Muslque— Musle Leicht beschwingt 20.10 Abends, wenn die Musik spielt 50 bunte Minuten 22.30 Was Südwestfunkorchester 0.10 Sing- Serenade 18.15 Bericht aus Brüssel 19.30 Wochenspiegel 20.00 Die Kunden der Traumfabrik 20.30„Die Beklagte“ mit Sonja Zie- mann, Dieter Borsche, Hans Leibelt. Ruth Hausmeister 20.25 Herausforderung des Todes Bericht über d. Autorennsport 21.05 Die Fundgrube in der Rumpelkammer 21.30 Handwerk und Gewerkschaft 22.30 Bericht aus Brüssel 14. Oktober 1958 20.35 Hätten Sie's gewußt? 21.10 Von der britischen Industrie 21.15 Musikaleum— Plauderei um Musik mit Kammersänger Ju- Uus Patzak, Ludwig Kusche Prof. Gebhart und K. Wilhelm 15. Oktober 1958 0 20.50 Allein über den Atlantik 21.45 Tänze aus dem Norden und Süden Portugals „ Folkloristische Tanzgruppen: Santa Martha de Portuzelo und Grupo de Benavente 4 10,00 Bühnenwerke von Richard Wagner 11.30 Musikalisches Intermezzo 13.10 Musik nach Tisch 15.00 Operettenklänge 16.10 Musik für Streicher Donnerstag, den 16. Oktober 1958 Intermezzo 20.10 Igor Strawinsky 12 25 A den 448 20.30 Demokratie— ihre Schwäche 15.00 Nachmittagskonzert und ihre Unentbehrlichkeit Johannes Brahms, A. Dvorak 21.0 arhold Schönberg 16. 10 Kl. Unterhaltungs- Orchester 22.30 WIII Meiselts Notenmappe 8 15 Vorwiegend heiter 8 23.00 Tanzmusik aus Köln Freitag, den 17. Oktober 1958 0 8.05 Kleines Morgenkonzert 17.45 Für den Jazz freund 10.15 Musikalisches Intermezzo 20.10 Johannes Brahms 11.15 Musik am Vormittag 21.00 In Du und Moll ttags konzert 22.30 Manuel de Falls 155 15 e 22.45 Stalin, der Autokrat 16.10 Was jeder 8 2 23.00 Neue konzertante Formen 18. Oktober 1958 Samstag, den 18. Oktober 1938 5 9.30 Von halbzehn bis 5 21.00 Hugo Wolf: . e W i 13.15 Die Wellenschaukel Streichquartett G-Mon dei einem Sie ch Mit Musik in den Sonntag 21.45 Das Hohe Lied 20.15 Unser Herr Vater 5 15. 45 Kinderfunk: Wir musizieren Manfred Hausmann. mit Inge Meysel, Albert Lieven 16,10 Die Wellenschaukel(15) 2.30 Nachtkonzert a anschl. Das Wort zum Sonntag 20.10 Divertimento 3 10 Wir 1 zum Tanz. 20.15 Die Glasmenagerie 21.30 Die Flôte des Pan Gesichter und Spiegelungen des antiken Naturgottes in der Bildenden Kunst, Dichtung und Musi tober 1958 20.20 Britische Atomkraftwerke 21.00„Eine kleine Machtmusik“ 21.1 25„Macht Euch die Erde untertan Der Mensch und die 8 wissenschaft des 20. Jahrh. 1 38 t ausstehen. Ich 25 Berti D 1¹ Von en oeeeeeseeseeeseeedeseseeeseeseesseeseseeoseeeeseesesseeeeeeee Abendliches Herbstlied ehtenwälder- schwarz ve es Abends rote Flaum Dunkel will die Stirn umff Frost'ge Schatten aus den Tiefen. Gelb noch Weiten, Horizonte, Wo ein spũtes Glück sick sonnte. 4 Strahlverschönte Wolkenfelder: Pappeln, Kranz der Wälder. ve Wälder, Stirnenwinde, Schweigen ist so linde. Rtenwälder— schwarz verhangen, drin die muden Blicke schwammen. HFichtenwälder: Nacht und Herbst, Bleiche Blume, dunleler Schmerz. Karl Seemann esse ee eοεν,dseseeeesseseseeeeseseeseesseeesesesesseeeesee modernen Menschen verbergen will. Der ensch geht in die Abwehrstellung, er will sich vor der Umwelt verstecken. Bei unserer Bundeswehr grüßen neuerdings e Soldaten auch, wenn sie keine Kopfbedek- kung aufhaben, durch Anlegen der Hand an den Kopf. Als wir das nach Kriegsende bei den Siegermächten zum erstenmal sahen, kam es uns recht komisch vor, wie die Soldaten die Hand an einen nicht vorhandenen Mützenrand legten. Für die militärische Grußgform gibt es eine feine, historische Erklärung. Die Ritter im Mittelalter pflegten sich zu grüßen, indem sie mit der rechten Hand an den Helm langten und das Visier hochklappten. Das hieß: Ich bin bereit, die friedlich zu begegnen, wir wollen offen miteinander verkehren. Das Scheußlichste, was es neuerdings auf dem Gebiet der Sonnenbrillenmode gibt, sind Glä- Ser, die von außen das Licht widerspiegeln, nur von innen geben sie den Blick frei. Der Be- gegnende sieht also nur zwei grünlich schil- lernde Flecke und ahnt, daß dahinter Augen liegen, die ihn beobachten. Vom Sommer her habe ich eine angenehme Erinnerung an eine Begegnung. Es war eine junge Schwedin— übrigens bildschön—, die ich zuweilen am Strand der Ostsee traf. Es war nur eine Kleine, höfliche Geste ihrerseits. Wenn wir aneinander vorbeigingen, nahm sie wie unabsichtlich ihre Sonnenbrille ab, um sie nachher wieder aufzu- setzen. Ich kenne nicht ihren Namen, wir haben auch kein Wort miteinander gesprochen, uns nur einen Gruß zugenickt. Es war aber wohl- tuend zu spüren, daß da ein Mensch empfand, daß es ungehörig ist, an einem anderen Men- schen mit geschlossenem Visier vorbeizugehen. Es mag ja möglich sein, daß ich die Sache übertreibe und zu viel Aufhebens mache von der Sonnenbrillen-Krankheit. Es gibt schlim- mere Charakterfehler, z. B. das Schreiben von anonymen Briefen. Aber ich könnte mir vor- Stellen, daß ein Mensch, der seine Mitmenschen gern durch eine dunkle Brille mustert und seine eigenen Augen dabei versteckt, auch fähig sein könnte, einen anonymen Brief zu schreiben. Das Schönste und Freundlichste, was wir Menschen uns in unserem Zusammenleben an- tun können, ist ja doch, daß wir offen zu ein- ander sind, uns vertrauen. Uebrigens ist die Einsicht, wie wichtig es ist, daß der Mensch nicht das Visier herunter- klappt, daß er offen ist für Begegnungen, heute Allgemein. Die Notwendigkeit, die menschlichen Beziehungen zu pflegen und der Kontaktscheu des modernen Menschen entgegenzutreten, wird allerorts eingesehen. In den alten Lebensfor- men der Dorfgemeinschaft und der Nacagbar- Unterwegs in der Die Pferde in der Großstadt werden immer seltener. In einer Seitenstraße hält ein Koh- lenpritschen wagen. Das wäre an und für sich nichts Besonderes. Nur der Haferkastenmotor zieht die Aufmerksamkeit auf sich, denn das Pferd trägt links und rechts am Kummet ein Sträußchen Blumen. Einige Neugierige sind . stebengeblieben und stellen allerlei Betrach- tungen über den mit Blumen geschmückten Gaul an. Da kommt der Fuhrmann. Er sieht die neu- gierigen Gesichter, und nun erfahren die an- geschlossene Visier schaft in den Ste nungsmöglick ädten waren viel mehr Begeg- allen oder persönlicht, zerris und in den an- t von den„human ichen B affen, daß b Werden uf Be- er und einzelne verstimmt. fällig für Wendet. gannt bl mag die Ursache lie- . christlicl nd taub ten frei be- gt: Die Got- N. Ganz einfach treibt die Menschen n die totalité nac m richten wü 1. Sie sind frei großen Zahl. er die Einzelnen, wenn es auch wenige sind, die wirklich hören. Damit bauen sie an der Gemeinschaft. Denn nur der Mensch, der bekennt:„Gott, deine Güte ist vor meinen Augen.“, wird seine Augen auch gänzlich frei 2 I ten können. Johannes Baudis Sonniger 1 Antonia geht ihren eigenen Weg — Erzählung von Marianne Siekore „Antonia! Antonia!“ Die alte Bardossi legte die Hand über die In Innern standen Antonia und Giuseppe. „Ein schöner Palast“, lachte die Alte, als sie die beiden überraschte. Antonia sc K zu- sammen. Fast wäre ihr der Teller, den sie in „ entglitten. glechter als deiner“, gab Giuseppe Augen. Wo war das Mädchen hingelaufen? Ihre Blicke durchforschten die engen Gassen der kleinen Bergstadt und suchten die schma- len Hauseingänge ab, vor denen in der heißen Mittagsstunde einige verrunzelte Frauen und Die alte Bardossi War Männer saßen. Einer von ihnen, der umständ- zergetreten.„Was macht ihr hier?“— E stutzte sie. Auf dem Fußboden hatte sie Ton entdeckt, gut gekneteten, durchgearbeiteten Ton. Ihre Blicke blieben an der Drehscheibe im Raum hängen. Sie sah Schüsseln, Näpfe, Tel ler, auf die Antonia zierliches Blattgerank und leuchtende Blumen gemalt hatte. Sie hielt den Pinsel noch in der Hand. Was soll der Firlefanz?“ Die Stimme der n überschlug sich fast: „Wir bauen uns eine Zukunft“, sagte Giu- seppe,„und bitten dich um deinen Segen.“ Die Alte stand lange schweigend. Giuseppes Vater war aus einem hinteren Raum hinzu- getreten. Er erzählte von den vielen Stunden, in denen er die begabte Antonia darin unter- wiesen hatte, Teller und Schüsseln, die er und sein Sohn herstellten, zu bemalen. Mein Freund und lich an einem Strohhalm kaute, sagte:„Die ist vorhin mit Giuseppe zu den Weinbergen hin- unter gegangen.“ Die alte Bardossi sagte kéin Wort, aber ihre Miene und die harten Schritte, mit denen sie die Gassen entlangeilte, versprachen nichts Gutes. Antonia war ihre Ziehtochter. Ihr selbst Hatte das Schicksal Mann und Kinder versagt. Ihr ganzes Leben lang hatte sie, mit einem Klöppelkissen auf dem Schoß, vor ihrer Haus- türe oder bei schlechterem Wetter im Eingang ihres Hauses verbracht. Sie kannte nichts an- deres als den Staub, der vor ihrer Türe lag, und den Himmel über sich. Zu ihm sah sie nur auf, wenn sich die Sonne verdunkelte und ihr das Licht zur Arbeit stahl. Das Mädchen, das still und fügsam gewesen War, ging neuerdings eigene Wege, seit Giu- seppe wieder im Ort war. Oft lief sie schon mittags fort und kam erst in den Abendstun- den zurück, taub für die Drohungen der Alten. Die alte Bardossi fand nirgends eine Spur von Antonia. Allmählich gelangte sie zu der Olivenpflanzung, in deren Nähe Giuseppes Va- A Mein Freund Paul Valéry— hartherzige ter Wohnte. Hier verschnaufte die Alte. Eng Akademiker verboten mir, ihn HKollege 2 nennen— bedauerte einmal, daß das schöne an den Steinbruch geschmiegt hing ein alters- schwaches Haus. Aus den Fensterluken flat- terte Wäsche. Die schadhaften Stellen und Risse der Mauern waren von Rosen überdeckt. Giuseppe und sein Vater schienen ihr brüchi- ges Eigentum zu lieben, denn sie hatten ver- sucht, ihrem Grundstück durch große Ton- krüge mit Petunien und Geranien, die über- All aufgestellt waren, ein schmuckes Aussehen zu geben. Der bunte Vorhang, der statt einer Tür den großen Küchenraum von der Straße trennte, war zurückgeschlagen. Großstadt erlebt deren ringsum, daß der vierbeinige Freund zwischen den Deichseln Hans heißt und gerade heute Geburtstag hat. Er ist sechzehn Jahre Alt geworden. „Ich war selbst dabei, als er zur Welt kam und habe mitgeholfen, ihn als Fohlen grohgzu- ziehen!“ erzählt der Fuhrmann und reicht ihm einige Brotreste, die an einem solchen Tag von der Kundschaft reichlich gegeben werden. Alle wollen Hans streicheln. Der Fuhrmann schwingt sich auf den Wagen. Ein lustiger Peitschenknalll Mit„Hüh hott!“ geht's weiter. Wort„Tugend“ aus unserem Wortschatz ge- Strichen sei. Dann aber fragte er sich, ob nicht die Tatsache selbst, die das Wort ausdrücken Soll, allmählich immer farbloser geworden ist. An den Ufern des Sees von Thau hat der Rhythmus schwankender Fässer Valérys Kind- heit gewiegt, und gern hätte ich diesen großen Dichter einmal zu einem Bankett geladen. Dort Wäre ihm die Ueberzeugung gekommen, daß, schwunden ist, sie sich doch auf dem Grunde der Flaschen wiederfindet, und vor allem jener Flaschen französischer Weine, die mit Recht sich rühmen können, das Attribut„edel“ zu tragen. Das tiefsinnige Wort Tugend erweckt zu- gleich den Gedanken an geistiges Feuer, an Tapferkeit und männliche Kraft sowie an F'uwe, Reinheit, Rechtschaffenbheit und auch Wanr- heit, wie es das bekannte Sprichwort chrt. Der Wein ist der Sohn von Erde und Sonne, aber auch die Arbeit eines Geburtshelfers weiß er zu vollbringen; gleich großen Gedan- ken und Werken quillt er aus der Kelterpresse hervor und haßt es, sogleich von einem gieri- gen und gedankenlosen Bauch verschlungen zu Werden. Er bedarf der Mitwirkung von Kunst und Geduld, von Zeit und Achtsamkeit. Er be- wenn auch die Tugend von der Erde ver-, Oktobertag — „Wir haben einen Stand auf dem Geschirr- Arkt in der Stadt, und werden zu dritt viel alte Bardossi hatte sich auf die Tür- le gesetzt, in ihrem Gesicht arbeitete es. de Antonie also nicht verlieren, son- en Sohn dazu bekommen. Giuseppes and jetzt neben ihr.„Du hast dich dein Leben lang gt und von nichts anderem gesprochen“, gte er,„auch als du noch ein hübsches, junges Mädchen warst. Antonia hat immer nur Angst vor dir gehabt“, fügte er leise hinz sie ohne Vertrauen. Denk an die Freuden, die auch auf der Welt sind“— sein Blick umfaßte die Blumen vor seinem Haus und wanderte zu dem blauen u,„darum war Himmelsgewölbe,„denk an die Freuden, dann Gesicht mit den Händen. Als sie nach einer Weile den Rückweg antrat, ging Antonia neben ihr und hielt sie sorgsam um- faht. Die alten Männer und Frauen, die immer. noch vor ihren Türen saßen, blickten sprach- 10s hinterher. Gefährte: der Wein Von Paul Claudel darf einer langen Reifezeit im Punkeln, um zu jenem Kunstwerk des Geschmacks zu werden, welches Hirn und Gaumen gleichermaßen ent- Zlickt. Der Wein— und ich spreche genausogut von jenem unpersönlichen und alltäglichen Getränk, das den ehrenhaften Dust eines Ar- beiters stillt, wie von jenen klassischen Ge- wächsen, deren federbuschverzierte Heraldik das Wappenbuch unserer schönsten Provinzen ehrt— der Wein hat eine dreifache Mission: Zunächst ist da die Verschmelzung mit der mütterlichen Erde, in die er seine Wurzeln gräbt und aus der er zugleich Seele und Kör- ber empfängt. Dann die Vereinigung mit uns selbst: ganz sacht erwärmt, erweitert und ent- faltet der Wein unsere Persönlichkeit; er be- lebt unsere Erinnerung, regt unsere Phantasie an und mit den rosigen Fingern einer Homer- schen Morgenröte ermutigt er unsere Aussich- ten für die Zukunft. Der Wein ist der Lehrmeister des guten Ge- Sch, nacks, und da er uns zu innerer Aufmerk- Sa mkeit erzieht, ist er auch der Befreier des Ceistes und der Erleuchter des Verstandes. Und schließlich ist der Wein Symbol und Mittel einer sozialen Verbrüderung: zwischen den Gästen wird der Tisch zu einer Plattform der Gemeinschaft, und der Lecher, der die Runde macht, erfüllt uns mit Nachsicht, Ver- ständnis und Sympathie für unsere Nachbarn. ag dnEUES KnFfEE e 42 6 Schohmode fur Verworrene „Ich war Laufmädchen. Das war sehr lang- lig. Die paar Kröten, die ich bekam, rei gerade fürs Kino. Ich hat 1 1 Utre In einer haben die e οꝛðαeοntꝛeeineeeeeeeeονοð,Ewagms ee e οοοοο ο f οnοεο e e 5 7 leine leute ist selbstverständlich, daß wir das Schuh- Werk unserer Kinder nach dem Gesichtspunkt dier Haltbarkeit auswählen, Trotzdem braucht man deshalb nicht einfallslos jeweils das aus- Sewachsene Paar durch das gleiche Modell zwei Kombination verschiedener Lederfarben elt auch bei Kinderschuhen eine wichtige lle. Sie geben zum Beispiel diesen im schlich- Die Jugend von heu 15 42 so gemacht, ehe sie ber beneidet wurden. Da überdie in Spar- Schr eing mkheit 1118 auen, die lle 16121 Uren Vo soll der Schlager auf der Kölner Hausrat- und Waren Einbau- und Tisch- Ein nke der AEG mit einer völlig neu- artigen Isolierung. Der Nutzraum ist bei glei- chen Abmessungen um zwanzig Prozent ver- gröhbert, das Gewicht um 25 Kilogramm verrin- gert und der Stromverbrauch wesentlich nied- riger. Das kälte- isolierende Material ist ein Schaumstoff mit sehr geringem spezifischen Gewicht, das den Kühlraum luft- und feuch- tigkeitsabweisend, jedoch dünnwandig- fest umschließt. genossinnen, die mit vieler List und un- ter großen Opfern um die Pfunde wuchern, die sie sich selbst als äußerste Grenze ihres Körpergewichtes genehmigen. Die Venus von Milo— und niemand wird bestreiten, daß die Griechen der Antike Form- und Schönheitssinn besaßen— zeigt sich un als vollschlanke Frau; mit Ausnahme des go- tischen Schönheitsideals, das schlanke Figuren in den Vordergrund männlicher Bewunderung stellte, wurde fast in allen Jahrhunderten die Frau mit sichtbaren Rundungen bevorzugt, Wobei zugegebenermaßen Rubens den Vogel Abschog. Aber man kann auch übertreiben. Fast alle Frauen, die geschichtliche Bedeu- tung erlangten oder zumindest im Zusammen- hang mit wesentlichen Persönlichkeiten der Geschichte standen, waren füllig. Ninon de Leclos, die berühmteste Kurtisane des galan- ten Zeitalters, brachte es auf fast 150 Pfund, ebenso wie die Dubarry eine fast üppige Frau War. Kaiserin Katharina I. von Rußland wog hmt, bewundert und h der Lohn für Mühe und ie Jugend haut mehr quf den Zufall Träume vom Leben sind ein Zeichen von Ratlosigkeit Zins und Zinseszinsen wäre die Schuld von mir beglichen worden.“ n Hirnen— nicht nur der Hera gefährliche Vor vom Zufall abh der aus einem 2 einen Krösus macht. it studieren v 1 Teil Opfer das der J keine Ide jener G Marianne Schickert er 160 Pfund, wurde der englischen Königin Victo- te der Körper, das Rnochenge- ne nicht mit Uebergewicht Ernste Gesundheitsschäden sind die Folgen ungezügelter eiden, der soge Werden, Menschen, Krankheit behaftet sind, kön- 6 u schwer werden— St jede Bewegung unmög- Zur Abwechslung: Lungenklöße mit Specktunke d Lunge 1, 1 Gelbe 1 , 5 P sieden las- Anrichten den, anr kochen la Gebackene Fleckstreifen mit grünen Bohnen 1½ Pfund Kutteln, 1 Zwiebel, 1 Gelbe Rübe, 1 Selleriesträußchen, Salz, ½ Pfund Mehl, 2 Eier, / Liter Milch, feingeschnittener Schnittlauch, 150 g Butter oder Margarine. 1e Kutteln mit Salz abreiben, mehrmals gut rn und mit dem Wurzelwerk und Salz meh- Stunden kochen. Nach dem Erkalten in Strei- fen schneiden, durch einen Pfannkuchenteig ziehen und in Butter oder Margarine ausbacken. Bobnengemüse: 2 Pfund grüne Bohnen in kleine Stücke schneiden. Aus 40 g Butter, 20 g Mehl, 20 g in Würfel geschnittenem Dörrfleisch eine Schwitze. gerstellen und mit Wasser oder Brühe auffüllen, durchkochen lassen, die Bohnen hineingeben und Weichschmoren. Mit Bohnenkräutchen, Salz und Pfeffer abschmecken. Frische Rinderzunge mit Kaperntunke und Gurkengemüse 1½ Pfund Rinderzunge, 1 Zwiebel, 2 Möhren, 1 Petersiliensträußchen, Salz, 1 Röhrchen Kapern, 50 8 Butter, 1 EBGIöffel Mehl, 1 Zitrone. Die Zunge mit Zwiebel, Möhre, Petersilie und Salz in Wasser dem Bindeg kenfalte Kentialte Pekana-Kübler dell: en, in Schei- warmlegen. Mit , mit der kochen den und löffel fein- ng Peter- Mehl, 1 Döschen Milch, hen, von oben nach unten durch- fernen und in 3 em lange tter, der gehackten Zwie- e herstellen, mit Dosen- durchkochen, die Gur ugeben und weichschmoren. Mit Salz Abschmecken. e schne ind Meh Act, Helau Fußkreisen für schlanke Fesseln Für den, der seine Fesseln schlank erhalten Will, empfiehlt sich folgende Uebung: Im Sitzen Beine übereinanderschlagen und jeweils mit dem freien Fuß abwechselnd nach innen und außen kreisen. Dann Beine kräftig ausschüt- teln und entspannen. Im übrigen sollte man das Sitzen mit übereinander geschlagenen Bein- vermeiden, weil sich das Blut dadurch stay kann, was die Bildung von Krampfadern dert. Köstliche Vor- und Nachspeisen Der Braten kann noch so gut sein,— erst das Drum und Dran macht das festliche Essen. Dazu einige Anregungen: Als Vorspeise: Gepfefferte Bananen 50 g Butter, Salz, Pfeffer, 8 Bananen, 125 g Räucherschinken, 50 g Parmesankäse, 1 EgBlöffel geriebenes Weißbrot, Butterflöckchen. In eine feuerfeste Form die mit Salz und Pfeffer untermischte zerlassene Butter geben, abwech- selnd Bananenscheiben und Schinkenwürfel ein- schichten und mit Bananenscheiben abdecken. Tüten formen, mit Gemüsesalat füllen, mit Paprika überstäuben und mit kaltem Sud über- ziehen. Und zum Nachtisch: Apfelsinensterne 5 Apfelsinen,/! Wasser, 150 g Zucker, eine halbe Stange Vanille, 15 g Gelierpulver, 60 fE Schlagsahne. Apfelsinen schälen; 1 Apfelsine in Spalten teilen (als Garnitur). 1 Schale mit Wasser, Zucker und Vanille aufkochen, durchsieben, geweichte Gela- tine und Apfelsinen unterrühren, in Form Spiegel en Derbyschnitt gehaltenen Schuhen eine Diese mit Reibebrot, geriebenem Parmesankäse gießen, erstarren lassen, mit Apfelsinenspalten feine Note. Foto: dsi/Knipping und Butterflöckchen belegen. Bei mittlerer Hitze Muster legen, mit restlichem Aspik übergießen; 15 Minuten backen. 3 erstarrt stürzen und mit Sahne spritzen. 5470 Sohne! Nach der Mahlzeit: Pril I6 Speisereste im Nu, weil es das Wasser entspannt“ und dünnflüssiger macht. fer, besser, feichter 8p Allein 7 200 Teller und 3600 Tassen müssen Sie jedes Jahr im 4 Personen- Haushalt spülen. Millionen Hausfrauen nehmen täglich Pril. Denn Pril reinigt schnell und gründlich. — — 5 2 2 8 5 2 2 B 2 S SAE 2 SS S S= — S S e——— 2 ——————̃ ͤ ͤ—ñü—P SZS 8 S S r S r er e 8 st Fett und Rubbeln? Uberflüssig! Pril löst Schmutz von selbst und ist dabei ganz mild. Sobald Pril ins Wasser kommt, schiebt sich das„entspannte“ Wasser unter den Schmutz und hebt ihn ab. 128 800 ulen Sie mit Pril! Sauber und glanzklarl„Entspanntes“ Wasser zieht sofort ab alles Gesctürr trocknet von selbst glanzklar. „Fril-entspanntes Wasser“— so mild für Ihre Hände: Pril-mild SpORT UND SPIEL. Vom einheimischen Sport Fußball 07 Seckenheim— 80 Käfertaal Nachdem man am vergangenen Sonntag wie- derum 2 Spieler der 1. Mannschaft verlor, den einen durch Verletzung, den anderen durch Platz- verweis, ist man gezwungen, in diesem Heimspiel eine von Ersatzspielern gespickte Mannschaft zu stellen. Da der, Gegner selbst dringend Punkte benötigt, wird es für die Einheimischen sehr schwer sein mit einer derartig geschwächten Elf bestehen zu können. Nur der Platzvorteil und das einheimische Publikum dürfte für die Oer ein Plus bedeuten. Die elf Spieler müssen mit allen Mitteln versuchen dieses Heimspiel, trotz des großen Handicap zu gewinnen, denn eine weitere Niederlage hätte böse Folgen und könnte evtl. ein Abrutschen auf den letzten Tabellene platz bedeuten. Hoffen wir, daß sich die Oer am Sonntag zu einer guten Form entfalten und, daß die be- gehrten Punkte in Seckenheim bleiben. Zu wün- schen wäre, daß sich das eigene Publikum recht zahlreich zur Unterstützung der eigenen Mann- schaft am Platz einfindet. Handball SV Ilvesheim— Turnerbund Jahn Für Alvesheim hat dieses Spiel dadurch an Bedeutung verloren, als der Abstieg für diese Mannschaft in diesem Jahr unabwendbar gewor- den ist. Anders gelagert sind die Interessen bei den Seckenheimern. Noth ist die Meisterschaft micht entschieden. Mit nur 2 Punkten im Rück- stand liegt die Mannschaft an 2. Stelle im Ren- nen. Wenn auch der Tabellenführer aus eigener Kraft nicht mehr eingeholt werden kann, 80 stehen bis zum letzten Spiel doch noch Mög- lichkeiten aus, mit denen gerechnet werden kann. Deshalb werden die Leute um Vetter mor- gen gut belehrt sein, wenn sie ihren Gegner ernst nehmen um keine unangenehme Ueberra- schung zu erfahren. Handball in Baden 5 Drittes Entscheidungsspiel in Bruchsal Bruchsal ist voraussichtlich am Sonntag der neu- trale Austragungsort des dritten Entscheidungs- spieles um die nordbadische Handballmeisterschaft zwischen den Gruppensiegern der Handballver- andsliga Mitte und Nord, TSV Rintheim und TSV Birkenau. Beide Vereine entschieden das auf ih- rem Platz ausgetragene Treffen zu ihren Gunsten, wobei Birkenau mit 10:9, Rintheim mit 16:9 ge- wann. Auf Grund dieser Ergebnisse gilt der Karls- ruher Vorstadtverein bei der dritten Auseinander- setzung als Favorit. ö Aufstiegsrunde in zwei Gruppen Der südbadische Handballverband ermittelt die beiden Aufsteiger zur Verbandsliga diesmal in zwei Qualiflkationsrunden, aus denen jeweils der Sie- ger aufstiegsberechtigt ist. In der Gruppe A spie- len die Meister der Bezirke Rastatt(Sc Baden- Baden), Offenburg(steht noch aus) und Schwarz- Wald(TV Alpirsbach), in der Gruppe B bestreiten die Meister der Bezirke Freiburg(ESV Freiburg oder 1844 Freiburg Res.), Oberrhein(TV Hauingen) und Hegau-Bodensee(TV Steißlingen) die Auf- Stlegsserie. Handball-Länderkampf gegen Schweiz Mit Deutschland und der Schweiz stehen sich am Sonntag in Kassel im neunten Handball- Länderkampf die beiden Finalisten der letzten Weltmeisterschaft gegenüber, Deutschland holte sich am zehnten Juli 1955 in Dortmund mit 25:13 den Titel. Im Kasseler Treffen soll die deutsche Nationalmannschaft beweisen, daß das 16.162 Unentschieden in Budapest keinen Leistungs- abfall bedeutet, sondern auf die Vorangegange- nen Anstrengungen des Länderspiels gegen Osterreich 20 Stunden vorher in Linz zurückzu- führen ist. Spitzenkampf am Bieberer Berg Bayern München hat in Schweinfurt eine schwere Aufgabe— VfB will gegen den Karlsruher S0 den ersten Sieg landen Eine lockende Chance bietet sich den Offen- bacher Kickers am nächsten Spielsonntag der Oberliga Süd. Als einzige Mannschaft des punkt- gleichen Spitzentrios haben die Mannen um Berti Kraus Platzvorteil und erwarten dazu noch den Führungskonkurrenten VfR Mannheim. Nach Lage der Dinge müßte es für die als einzige Mannschaft noch ungeschlagenen und überaus abwehrstarken Offenbacher am heimischen Bie- berer Berg zu einem glatten Erfolg reichen. In- dessen dürfen die Mannheimer Rasenspieler nicht unterschätzt werden— in der letzten Sai- son gingen alle vier Punkte an den VfR. Das eröffnet diesem Großkampf weitere reizvolle Perspektiven. Nummer drei aus dem Spitzentrio, Bayern München, muß beim Fe Schweinfurt an- treten. Es ist kaum damit zu rechnen, daß die Bayern auch ihr viertes Auswärtsspiel mit einem vollen Erfolg krönen. Dazu sind die Schwein- furter viel zu„punktehungrig“. Von den weiteren Spitzenvereinen sind die Frankfurter Eintracht und der SSV Reutlingen unter sich. Bei normalen Voraussetzungen sollte es einen Platzherrenerfolg geben, doch die Reut- linger sind derzeit für jede Uberraschung gut. Nicht zu beneiden ist der 1. FC Nürnberg um seine Reise zum spielstarken Neuling Waldhof Mannheim. Lebhaft dürfte es auch im Neckar- stadion hergehen, wo der wieder in Fahrt ge- kommene VfB Stuttgart gegen seinen Regional- rivalen Karlsruher Sc endlich den ersten Sai- son-Heimsieg landen will. Mit Erfolgen der Gastgeber ist in den Spielen Ulm 46— Viktoria Aschaffenburg, 1860 München— FSV Frankfurt und SpVgg Fürth— BC Augsburg zu rechnen. Spitzenduo vor schweren Proben Stuttgarter Kickers müssen nach Neustadt Schwere Proben stehen den beiden Spitzen- mannschaften der 2. Liga Süd am nächsten Wo- chenende bevor. Sowohl die Stuttgarter Kickers beim VII. Neustadt als auch Hessen Kassel beim SV Wiesbaden haben es dabei mit äußerst ge- fährlichen Auswärtsgegnern zu tun. Besonders die Stuttgarter sind um ihren Gang nach Nord- bayern nicht zu beneiden! Die Neustädter ver- fügen über blendende Platzqualitäten und sind daheim kaum zu bezwingen. Auch die Kasse- laner werden beim hessischen Rivalen im mon- dänen Wiesbaden nichts zu lachen haben. Bei den wahrscheinlichen Punkteinbußen des Spit- zenduos ergeben sich für die näheren Verfolger gute Anschlußchancen. Allerdings empfangen der Freiburger Fe mit Jahn Regensburg und die SpVgg Neu-Isenburg mit Hanau 93 dabei Hart- näckige Konkurrenten, die erst geschlagen sein wollen. Vor allem Hanau, das mit einem Sieg sogar ganz nach oben stoßen kann. In den unteren Gefilden hofft der auf den letz- ten Platz abgerutschte ASV Cham, mit einem Heimsieg über Darmstadt 98 die trostlose Lage etwas aufhellen zu können. Auch Borussia Fulda rechnet sich vor heimischer Kulisse einen vollen Erfolg über Amicitia Viernheim aus. Von den beiden Neulingen ist dem 1. Fœ Bamberg gegen Bayern Hof eher ein Punktgewinn 2 Uzutrauen, Als dem VfB Friedberg beim VfB Helmbrechts. Im Treffen TSV Straubing— 1. FG Pforzheim gelten die Platzherren als Favoriten. 1. Fußball-Amateurliga Südbaden Von Spitzenvereinen hat Rastatt Platzvorteil Von den drei führenden Vereinen der 1. südba- dischen Fußballamateurliga hat am Wochenende nur der Fœ Rastatt Platzvorteil, den er gegen den VIB Bühl auch in einen Sieg ummünzen sollte. Der Sc Freiburg reist nicht ohne Chancen nach Emmendingen, das auch auf eigenem Platz noch nicht sonderlich zu überzeugen vermochte. Der schwersten Hürde sieht sich der ungeschlagene Spitzenreiter FC Konstanz in Mörsch gegenüber. Ein Punktverlust der„Seehasen“ würde dabei keine Uperraschung bedeuten. Bei Kuppenheim gegen Offenburg spricht zwar die Papierform eindeutig für den Vorjahresmeister, doch dürfte mit einem erhöhten Einsatz der immer noch sieglosen Kup- penheimer zu rechnen sein, so daß eine Punkte- teilung herausspringen kann. Von den Neulingen hat Kehl im Heimspiel gegen Schopfheim eher Aussichten, das Punktekonto zu vermehren als Wyhlen, das beim gleichfalls am Tabellenende ran- gierenden Südstern Singen seine Aufwartung ma- chen muß. In der zuletzt gezeigten Form startet der Fe Singen auch beim Namensvetter in Ra- dolfzell als Favorit. Bei Gaggenau— Villingen sollte der Plat-worteil den Ausschlag geben. 8 1. Fußball-Amateurliga Nordbaden Spitzenkampf Sandhofen— Feudenheim In der ersten nordbadischen Fußballamateurliga steigt am Wochenende erneut im Mannheimer Be- Zirk mit der Begegnung zwischen dem Aufstiegs- meister Sandhofen und dem nach Verlustpunkten am günstigsten stehenden ASV Feudenheim ein Weiterer Spitzenkampf. Dabei erscheint es nicht ausgeschlossen, daß die Feudenheimer die erste Niederlage einstecken müssen, denn in den bishe- rigen Heimspielen gab, der Neuling erst einen Punkt ab. Mit dem, Sy Sandhausen sollte der VfR Pforzheim auf eigenem Platz fertig werden. Der VfB Leimen läuft in Birkenfeld Gefahr, beide Punkte zu verlieren, während der KFV seinen Gast aus Kirchheim im Schach halten solſfte. Ob es sich bei den Auswärtspunktgewinnen von Dax- landen und Durlach nur um Eintagsfliegen han- delte, muß sich am Sonntag zeigen, wenn beide Vereine auf eigenem Platz gegen nicht überragend placierte Gegner antreten. Daxlanden wird sicher alles auf eine Karte setzen, um gegen Phönix Mannheim endlich zum ersten Heimsieg zu kom- men. Auch Durlach kann man gegen Weinheim den Gewinn des Punktepaares zutrauen, wenn die Elf mit dem gleichen Eifer wie zuletzt aufspielt. Den Forchheimer Sportfreunden bietet sich zu Hause gegen Hockenheim eine gute den schwachen PFunktbestand aufzubessern. Eine Niederlage von Meister Neckarau in Neureut käme bei der augenblicklichen Kampfkraft der beiden Kontrahenten nicht überraschend. Südw¾est- Spitzenreiter ungefährdet Deèr 1. Fc Kaiserslautern und Borussia Neun- kirchen werden es am Sonntag nicht schwer ha- ben, ihre acht Tage zuvor errungene Spitzen- stellung in der südwestdeutschen Fußball-Ober- liga zu behaupten. In ihren Heimspielen gegen us Neuendorf und Saar 05 gelten die beiden punktgleichen Tabellenführer als sichere Favo- riten. Der Südwestmeister FK Pirmasens ris- kiert dagegen bei dem zu Hause noch ungeschla- genen FV Speyer eine Punkteinbuße. Mehr als einen Punkt sollten die Pirmasenser aber nicht abgeben, so daß sie den beiden führenden Mann- schaften auf den Fersen bleiben dürften. Auck der VfR Frankenthal und Phönix Ludwigshafen werden sich bemühen, ihre günstigen Ausgangs- positionen zu halten. Die Voraussetzung dafür ist ein erfolgreiches Abschneiden der, beiden Mannschaften bei ihren am Tabellenende liegen- den Gastgebern Eintracht Kreuznach und Spygg Weisenau. Die Aufgabe für Phönix beim sieg- losen Schlußlicht Weisenau ist dabei bestimmt. leichter zu lösen. Im Mittelfeld können Eintracht Trier und der 1. Fe Saarbrücken in ihren Heim- spielen gegen die zurückgefallene Wormatia Worms und die Saarbrücker Sportfreunde wert- Volle Punkte sammeln und ihre Plätze festigen. Tura Ludwigshafen hat gegen Mainz 05 die Chance, das magere Punkfkonto etwas aufzu- bessern. Deutschland ist im Finale Bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft im Schach wurden am Donnerstag in München bis auf zwei noch immer hängende Partien alle Be- Segnungen der ersten acht Runden abgeschlos- Sem. Durch ihren 4:0-Sieg über Norwegen quali- ſizierte sich die Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland bereits für das Finale der zwölf besten Mannschaften. Daran würde sich auch nichts ändern, wenn sie in der noch ausste- 1 88 neunten Runde gegen Iran unterliegen Sollte. Deutsche Golfer auf dem 22. Platz Nach der zweiten, am Donnerstag in St. An- drews(Schottland) gespielten Runde der ersten Mannschafts- Weltmeisterschaft der Amateur- golfer liegt Deutschlands Vertretung weiter auf dem 22. Platz. Wie am Vortage benötigten Deutschlands Golfer 260 Schläge, wobei der Mün- chener Lampert 83(am Vortage 840), der Rein- beker Sellschopp 85(86) und der Kölner Philipps 92(90) Schläge gebrauchten, Da nur jeweils die drei besten Golfer jeder Nation gewertet wer- den, konnten die von dem Kölner Geotz erziel- ten 99 bzw. 93 Schläge bisher nicht mitgerechnet werden. Wie Deutschlard, so hat auch Finnland nach dieser zweiten Runde 520 Schläge. In Füh- rung behauptete sich Großbritannien mit 461 Schlägen, doch kam Neuseeland mit 462 Schlä- gen am Donnerstag bedrohlich nahe. Es folgen die USA mit 465 vor Südafrika mit 477 Schlägen. Schulte /Bugdahl gewannen Berliner Sechstagerennen Das 45. vor van Steenbergen/ Severeyns(Belgien) und Nielsen/ Lykke ODänemark). Gelegenheit, Australien mit 470 und Berliner Sechstagerennen gewannen am Donnerstag Schulte/ Bugdahl(Holland/ Berlin) Polen gibt einen harten Gegner für Deutschland ab Schwerster Leichtathletik-Länderkampf des Jahres in Warschau steht bevor— Ein knap- per Ausgang zu erwarten Die in diesem Jahre gegen Polen Jahres. Wochenende in Warschau schwersten Länderkampf des bei den Europameisterschaften in ner, die es auf vier Siege brachten, sondern ge- Wannen auch die letzte Begegnung am 14. Juli 1957 in Stuttgart mit 117:103 Punkten. Allerdings gab es viele Stimmen, die im Vor- jahr behaupteten, daß dieser Länderkampf für die deutschen Athleten zu früh gekommen sei, da sie gegen Ende der Saison ihre Leistungen beträchtlich steigerten. Nach der Papierform müßten die Gastgeber auch in diesem Jahr mit einem ähnlichen Punkt- verhältnis den Kampf gewinnen. Das Treffen der beiden Mannschaften ist in Polen außer- ordentlich populär. Es wird davon gesprochen, daß in Warschau die stärkste Leichtathletik Nation Europas festgestellt werden solle. Der Sieg der Gastgeber wird in erster Linie davon abhängen, ob die polnischen Athleten noch in ihrer hervorragenden Form von den Europa- meisterschaften in Stockholm sind. Ahnliche Lei- stungen wie in der schwedischen Hauptstadt wä⸗ ren aber auch erforderlich, da die deutsche Mannschaft bei ihren Siegen über die Sowiet- union und Ungarn bewies, daß sie noch ren Begriffen eigentlich schon zu Ende ist. Bei dem zu erwartenden knappen Ausgang ist auf beiden Seiten noch im letzten Moment mit taktischen Anderungen in den Mannschaftsauf- stellungen zu rechnen. So überrascht auf pol nischer Seite, daß der Doppel- Europameister über 5000 und 10 000 Meter, Krzyszkowiak, nur im 3000 Meter Hindernislauf eingesetzt werden als Ersatzmann für wurde. Zwar gelten die Polen in eigener Urnigebung Als Favoriten dieses Kampfes, die Tagesform den Ausschlag geben. Vorschlußrunde 1 d Hichenschild Silben In der Vorschlußrunde um den Hockey- Silber- schild der Herren stehen sich am Sonntag in Berlin und Westdeutschland und in Frankfurt die Ver- und Niedersachsens gegenüber. Damen Sollte in Hamburg Berlin die Verbandsmannschaften von treter Hessens Im Eichenschild- Wettbewerb der der vorjährige Sieger Hamburg gegen die Berliner Auswahl klar gewinnen. anderen Vorschlußrundenspiel in Franks müßte Hessen zu einem klaren Frfolg über Nu dersachsen kommen. Südbadische Kunstturn- Vereinsmeister- schaften In Oberachern finden am Sonntag die südbadi- schen Vereinsmeisterschaften im Kunstturnen statt. Jeder der sechs Turngaue kann dazu die stärkste Vereinsmannschaft nominieren. Es ist ein Kür sechskampf ausgeschrieben. Der Sieger erwirbt sich gleichzeitig die Teilnahmeberechtigung an der Gruppenausscheidung zur deutschen Kunstturn- Vereins meisterschaft. Der Titelverteidiger TV Ra- statt ist wiederum Favorit, obwohl die Fünfer- mannschaft(Karg, Veith, Hillenbrand, Baden und Dippong) ohne den noch verletzten Schmid antre- ten muß. Es ist mit einer starken Konkurrenz zu rechnen, denn die Mannschaften des Tus Stetten mit dem deutschen X-Jugendmeister Stiecklin, vom TV Ortenberg, TV Freiburg-Herdern, TV Ober- kirch und TV Haslach sind durchaus zu beachten. TSV Zuffenhausen— St. Leon im Mittelpunkt In der süddeutschen Handballoberliga finden am Sonntag Zwei Spiele statt. Das Spitzentreffen läuft in Stuttgart- Zuffenhausen ab, wo die auf dem vierten Tabellenplatz rangierenden Platz- auf den Tapellendritten Sc St. Lege treffen. Im Spiel Tus Hofweier— Turnerbut) Ehglingen haben die Gäste die weitaus besseren besitzer Chancen. Aufstiegsrunde noch zweifelhaft Am Sonntag sollen auch die Aufstiegsspiele zur süddeutschen Handball-Oberliga beginnen. Nach dem Verzicht der Freien Turnerschaft 1844 Frei- burg und dadurch, daß der nordbadische Meister noch nicht feststeht, scheint die Durchführung der Runde recht zweifelhaft zu sein. Geplant sind die Spiele Nordbaden— HG Nürnberg und u. U. TV Sulz— TV Weilstetten.“ Presserechte by Europäischer Kulturdienst Mün- chen 27. durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (14. Fortsetzung) Balboa sagte:„Der Senor ns resstert Sich für den Ankauf dieses Gemäldes.“ Sie wandte nicht einmal den Kopf. Sie stand da, als ginge sie das alles nichts an. Erst als der Maler sie aufforderte, ihr Urteil abzugeben, kam sie näher. Ihr Schweigen wurde peinlich. Ohne mich eines Blickes zu würdigen, wandte Sie sich an Balboa:„Versteht dieser.. Herr eigentlich was von Malerei?“ Balboa schien verwirrt. Ich konnte es ver- stehen, denn der Tonfall, in dem sie diese Frage an ihn gerichtet hatte, mußte jedermann, der mexikanische Höflichkeit kennt, schockie- ren. Damit hatte sie nicht nur mich, sondern auch ihn als Gastgeber beleidigt. Ich kam ihm zuvor und sagte:„Es kommt darauf an, was Sie unter Verstehen meinen.“ Sie warf mir einen unsäglich verächtlichen Blick zu. Dann sagte sie zu Balboa:„Es gibt heute Leute, die nur noch Ihren Namen kaufen. Geben Sie es ihm.“ Ich mußte lächeln. Die impertinente Bemer- Kung erinnerte mich an die Manuela aus Ber- Iin. Sie trug ein sommerliches Kleid aus rot- grün- weiß gestreifter Seide. Ich hatte den Ein- druck, als wäre sie seit Berlin gewachsen. Wahrscheinlich lag es an den längeren Röcken. Damals reichten die Kleider knapp übers Knie. Sie hatte auch Schmuck angelegt, eine Kette dunkelroter Steine. Auf ihrer weißen Haut schimmerten sie wie Blutstropfen, Obwohl sie mich fast streifte, schien sie Tausende von Mei- len entfernt. 8 5 Verwirrt wandte sich Don Balboa zu mir. Er hob die Hand zu einer entschuldigenden Geste das Bild- und sagte:„Interessieren Sie sich wirklich für „Natürlich“, erwiderte ich,„ich habe Ihnen ja gesagt, daß ich es grohgartig finde.“ Und weil ich ihr einen Hieb versetzen wollte, fügte ich hinzu:„Gleichgültig, was es kostet, ich werde es in jedem Fall kaufen.“ Ihre Stimme fuhr zwischen uns wie blitzen- der Stahl.„Bitte, fragen Sie ihn doch. Don Bal- boa, ob er es auch kaufen würde, wenn es nicht signiert wäre.“ Ich wollte etwas erwidern, als mein Blick auf eine farbbekleckste Palette flel. Sie lag mit mehreren Pinseln auf einem Hocker. Ich hob sie auf. Zwei schnelle Schritte, und ich stand vor dem Bild. Der Pinsel fuhr in ein dunkles Violett, dann leuchtete dort, wWwo noch soeben die Signatur Balboas gestanden hatte, ein brei- ter Farbstreifen. „So“, sagte ich„nun werden Sie mir wohl glauben, daß ich das Bild nicht wegen des Na- mens kaufe.“ 5 Ihre Antwort war ein spöttisches Auflachen. Dann sagte sie zu dem völlig verstörten Bal- boa:„Hoffentlich können wir bald anfangen.“ Er und ich führten noch eine kurze Unterhal- tung wegen des Preises,. Ich war überrascht, denn die Summe, die er mir nannte, lag weit unter der, die ich für sein Aquarell bezahlt hatte. Ich versprach, das Bild in den nächsten Tagen abholen zu lassen, und nannte ihm meine Adresse. Ich sprach so laut, daß auch Manuela sie hören mußte. Bevor ich ihm hin- ausfolgte, sagte ich zu ihr:„Vielleicht interes- siert es Sie, daß ich Herrn de Curzon kennen- gelernt habe. Er erkundigte sich nach der Adresse Ihrer Frau Mutter.“ Eine kurze Verbeugung, dann war ich an der Tür. Draußen erkundigte sich Balboa, ob ich Sefiora Verdades schon einmal begegnet sei. Ieh verneinte, fügte aber, als ich sein ungläubiges Gesicht sah, hinzu, daß wir gemeinsame Be- kannte hätten. 5 Auf dem Wege zu meinem Büro fragte ich mich, ob sich der Preis für das Bild bezahlt machen würde. Ich dachte an Manuelas Er- schrecken, als ich sie an ihren Vater erinnert hatte, und hielt es für möglich. 5 Ich irrte mich nicht. Schon am nächsten Abend fand ich zu Hause einen Brief, in den sie mir vorschlug, sie zu treffen. Es waren zwei ganz nüchterne Sätze; doch bedeuteten sie mir mehr als ein Liebesgeständnis, schenkten sie mir doch die Gewißheit auf ein Wiedersehen. Sie schrieb:„Ich muß Sie sprechen und erwarte Sie am kommenden Montag um fünf Uhr in der Calle Liverpool 13 bei Madame Beauvoir. Fragen Sie nach mir und warten Sie, bis ich komme. Manuela.“ Manuela. Dieser Name war aufdringlich wie eine Melodie und warf sein Echo his in meine Träume. Was ich auch tat, ich Hurde ihn nicht los. Auch der Gedanke an Jean konnte seine Macht nicht bannen. Ich wußte, daß Jean am Sonntag meinen An- ruf erwartete, daß sie nur deswegen in ihrem Hotel blieb. Zweimal hatte ich den Hörer be- reits in der Hand, aber jedesmal legte ich ihn wieder auf. Ich wollte nicht mit ihr sprechen, ich konnte es nicht. Es war keineswegs mein schlechtes Gewissen, das mich davon zurück- hielt. Es war etwas, für das ich keine Erklärung fand. Mir war, als béginge ich einen Verrat an dem, was nur Manuela und mir gehörte. Und weil ich wußte, daß Jean früher oder später mich anrufen würde, lud ich mich für den Nachmittag und Abend bei Harry Webb ein. ES War kurz vor Mitternacht, als ich nach Hause kam. Ich war angetrunken und hatte, Als das Telefon klingelte, Jean längst verges- Sen. So brauchte ich einige Zeit, bis ich mir eine Ausrede zurechtgelegt hatte. Ich erzählte ihr, daß ich aus geschäftlichen Gründen nach Oaxaca gemußt hätte und soeben erst zurück- gekommen sei. Es war eine ganz unnötige Lüge. Ihr langes Schweigen verriet mir, daß sie mir: nicht glaubte. Schließlich bat sie mich, sie am kommenden Nachmittag um fünf auf dem Flugplatz abzuholen. Zuerst verstand ich sie nicht, bis sie mir erklärte, daß sie von Aca- pulco genug hatte und zurückkommen wollte. „Um fünf“ fragte ich, um Zeit zu gewinnen. „Das weißt du doch“, sagte sie ungeduldig. „Es ist die fahrplanmägige Maschine.“ 8 „Um fünf kann ich unmöglich. Da habe ich eine ganz wichtige Besprechung.“ Und weil sie schwieg:„Es tut mir sehr leid, aber ich kann Wirklich nicht.“ 5. 5 17 Darauf sie, sehr leise:„Dann rufe Daddy an, damit er mir einen Wagen hinausschickt.“ Ich wollte noch etwas sagen, aber sie hatte bereits aufgehängt. Wie ich schon vor der Tür feststellen konnte, hatte Madame Beauvoir einen Modesalon. Ein glänzendes Messingschild verkündete nicht nur ihren Namen und Beruf, es klärte die Passan- ten gleichzeitig darüber auf, daß sie früher Directrice in einem jener Pariser Modehäuser War, deren Ruf sich die Welt erobert hatte. So konnte niemand auf die Idee kommen, daß sie ihre Kleider umsonst verkaufte. Sie empfing mich persönlich und schenkte mir, als ich mei- nen Namen nannte, ein charmantes Lächeln. Sie sprach Spanisch mit stark französischem Akzent und gab sich so pariserisch, daß ich mich unwillkürlich fragte, ob sie Paris je ge- sehen hatte. 5 „Ich bin informiert“, flüsterte sie mit dem geheimnisvollen Lächeln einer Verschwörerin. Dann führte sie mich in ein kleines, im Louis- Quinze-Stil möbliertes Zimmer. Da war sogar ein Kamin, auf dessen Sims, wie ich mich spä- ter überzeugen konnte, echte Sèvres-Vasen standen. Sie bat mich, zu warten, kehrte aber schon nach wenigen Minuten zurück und brachte mir eine Tasse Tee. Obwohl ich schwieg, ermahnte sie mich, leise zu sein, da ihre Mädchen entsetzlich neugierig wären. Sie schien es nicht minder, denn sie kam sofort auf Madame Verdades zu sprechen, die ihr, wie sie mir beteuerte, entsetzlich leid täte. „Stellen Sie sich das in Paris vor. Eine schöne, junge Frau, die keinen einzigen Schritt machen kann, ohne von ihrem Mann bewacht zu werden. Alle Mexikaner sind Barbaren, Se- Hor Verdades aber ist in meinen Augen ein Verbrecher. Wäre ich seine Frau, ich hätte ihm längst die Augen ausgekratzt.“ S Ich nickte, enthielt mich aber jedes Kom- mientars,. Sie schwatzte weiter und bestätigte, was mir schon Herr de Curzon erzählt hatte. Verdades lasse seine Frau auf Schritt und Tritt überwachen, Selbst zur Schneiderin dürfe sie nicht allein gehen. Sie müßte mit dem Wagen fahren, der, wie jedermann wüßte, von einem ungeschlagene deutsche Leichtathletik-Nationalmannschaft bestreitet am ihren Die pol- nischen Männer waren mit sieben Goldmedaillen Stockholm nicht nur erfolgreicher als ihre deutschen Geg- Sehr schlagkräftig ist, obwohl die Saison nach frühe- Soll, während Hindernis-Europameister Chromik die 10 000 m nominiert doch wird am Sonnabend und Sonntag in Warschau schließlich ö seiner Spione gesteuert würde. Gorts, folgt)