leger rliner Hal- SV 92, onnte. Lann- Char- letz- Zrfolg ppin- it alle zuvor r HC A War⸗ — — do do SS HSS Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung V Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milk meterzeile 15 Pfg.— Oreisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 168 Mittwoch, den 22. Oktober 1958 10.58. Jahrgang Königin und Präsident Von Heinz Hartmann Wenn Staatsoberhäupter einander besuchen, geht es in aller Regel um mehr als die Politik des Tages. Es sind die Völker selbst, die ein- ander in ihren Repräsentanten begegnen. So hat der Besuch des deutschen Bundespräsi- denten bei Königin Elisabeth II. von Grohbri- tannien vor allem symbolischen Charakter. Jenseits der Geschäfte des Tages, die Deutsch- land und Großbritannien enger miteinander verbinden als je zuvor, ist der Staatsbesuch das eigentliche, für jedermann sichtbare Sie- gel ihrer freundschaftlichen Verbundenheit. Kein Vertrag und keine politische Konferenz kann so allgemein vor aller Welt dokumentie- ren, was zwei Völker sich gegenseitig bedeu- ten. Deshalb ist es nicht falsch, wenn der bri- tische Premierminister Mac Millan den Staats- besuch des Bundespräsidenten in London und den für das nachste qahr vorgesehenen Gegen- besuch von Königin Elisabeth in Bonn als einen„Markstein in unserer Geschichte“ be- zeichnet. Seit 1907, also seit über 50 Jahren, ist es der erste Besuch eines deutschen Staatsober- hauptes in England. Damals war es der Kai- ser des Deutschen Reiches, Wilhelm II., der dem Kaiser von Indien und König von Großbritannien, Eduard VIII., einen vetter- lichen Besuch abstattete. Heute— nach zwei miteinander geführten blutigen Kriegen trifft das Staatsoberhaupt einer deutschen Bundesrepublik die Königin des Nachbar- landes, das gleichfalls die kaiserlichen Sym- bole abgelegt und seine einst weltbeherr- schende Stellung mit zwei größeren Staaten Seteilt hat. Diesem äußeren Wandel steht aber seit dem letzten Kriege eine innere An- näherung gegenüber, die aus zwei Rivalen um die Weltherrschaft zwei Verbündete um die gemeinsame Selbstbehauptung gemacht Hat. Das aufrichtig bejahte Miteinander ist die neue Form, die die Zukunft beider Völ- ker bestimmt. Diese erfreuliche Entwicklung der deutsch- britischen Beziehungen hat etwas länger auf sich warten lassen als die zwischen Bonn, Washington und Paris. Aber das ist leicht zu erklären. Der wirtschaftliche und politische Wiederaufbau in der Bundesrepublik setzte zunächst eine enge Zusammenarbeit mit der Vormacht des Westens, den Vereinigten Staa- ten, voraus. Auch die Regulierung der nach- barlichen Beziehungen mit Frankreich war eine unerläßliche Vorbedingung für die Sleichberechtigte Aufnahme in den Kreis der europäischen Gemeinschaft. Inzwischen ha- ben sich jedoch— unter britischer Mitwir- kung— die Dinge soweit geklärt, daß die Bundesrepublik als selbständiger Faktor in der Gemeinschaft der freien Völker an- erkannt ist. Außerdem ist nach der Regie- rungsübernahme de Gaulles in Paris, die den politischen Zusammenschluß der kontinental- europäischen Länder bremst, das nationale Element in der Politik wieder stärker ge- worden. Deshalb öffnet sich für London auch die Bonner Tür weiter als zu einer Zeit, in der die Politik der europäischen Inte- gration, an der die britischen Inseln nicht teilnahmen, den Vortritt hatte.. Der Umschwung läßt sich deutlich an den häufigen Zusammenkünften ablesen, die deutsche und britische Politiker im letzten Jahr zusammengeführt haben. Nach dem London-Besuch des Bundeskanzlers im April War der britische Premierminister MacMil- lan Anfang Oktober in Bonn, waren Außen- minister von Brentano und Vizekanzler Er- hard häufig Gast oder Gastgeber für briti- sche Kabinettsmitglieder. Insbesondere über die Schaffung einer Freihandelszone, durch die Großbritannien an den Vorteilen des ge- meinsamen europäischen Marktes teilhaben soll, sind sich beide Regierungen einig. Sie Würde für die Bundesrepublik manche Nach- teile aufwiegen, die sie in dem Vertrag über die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft auf sich genommen hat. War früher die Bindung an Paris stärker, so läßt sich heute sagen, daß die Bundesregierung ihre Beziehungen zu den beiden größten Nachbarn im Westen Als gleichrangig behandelt und beurteilt. Großbritannien sieht seinen Vorteil darin, dieses„Dreieck“ zu festigen, weil ihm eine 2 Achse“ Benn Paris weniger angenehm wäre. Heuss um neue Vertrauensbasis bemüht Prachtvoller Zug durch London— Engländer sind reserviert— Empfang beim Oberbürger- meister London(dpa/ korr). Mit der ganzen Pracht eines traditionellen Zeremoniells ehrte die Stadt London am Dienstag Bundespräsident Theodor Heuss. Eine Stunde lang stand der Verkehr im Zentrum der Achtmillionenstadt still, als der Bundespräsident und seine Be- gleitung in der Mittagsstunde mit den präch- tigen Staatskarossen zu einem feierlichen Empfang durch den Londoner Oberbürger- meister in die Guild Hall fuhren. Wie bereits am Vortage war auch der zweite Tag des Staatsbesuches durch das Bestreben gekenn- zeichnet, die Konflikte der Vergangenheit zwischen Deutschland und Großbritannien zu überbrücken und mit diesem ersten Empfang eines deutschen Staatsoberhauptes nach 51 Jahren eine neue Vertrauensbasis herzustel- len. „Wir können das Vergangene nicht unge- schehen machen“, sagte Heuss bei dem Emp- falig in der Guild Hall.„Wenn ich jedoch nach diesen tragischen Ereignissen von ihrer Majestät der Königin eingeladen bin, inr Land zu besuchen und wenn ich heute als ihr Gast in der Stadt London weilen darf, so sehe ich dies Zeichen des Vertrauens an, das sich in den letzten Jahren zwischen uns wieder gebildet hat.“ Auch der Londoner Oberbürgermeister betonte in seiner An- sprache die Notwendigkeit, im entscheidenden Kampf zur Erhaltung des Friedens fest Zu- sammenzustehen. Bei mildem Herbstwetter bot die Londoner Innenstadt in den Mittagsstunden ein be- sonders farbenprächtiges Bild. Militärkapel- len und die Dude pfeifer der Schottischen Garde kündeten kurz nach 11 Uhr den Auf- marsch von Einheiten aller Waffengattungen an dem Straßenzug vom Buckingham-Palast zur Guild Hall an. Die Soldaten, die baum- langen Offiziere der Garde und auch die Po- lizeibeamten trugen die Orden, die an die beiden Kriege erinnerten, durch welche die beiden Völker ein halbes Jahrhundert von- einander getrennt worden waren. Als Sym- bol der sich neu anbahnenden Freundschaft Wehten jedoch über ihnen die Farben der Bundesrepublik und der britische Union Jack gemeinsam an den hohen Fahnenmasten. Sqarrundfunk protestiert gegen Einmischung Ministerpräsident wollte Wahlen beeinflussen — Sendebetrieb vorübergehend eingestellt Saarbrücken(dpa). Die Belegschaft des Saarländischen Rundfunks hatte am Dienstag von 16 bis 17 Uhr den normalen Sendebetrieb eingestellt. Nach einer Erklärung des zweiten Betriebsratsvorsitzenden Albert Arthur Müll- ler, die über den Sender verbreitet wurde, protestiert die Belegschaft damit gegen eine ihrer Meinung nach unzulässige Einmischung der Landesregierung in die Rechte des Rund- funks. In der Erklärung des zweiten Betriebsrats- Vorsitzenden heißt es:„Auf der letzten Sit- zung des Rundfunkrates, der bei seiner Bil- dung die einmütige Zustimmung der Beleg- schaft als ein Instrument demokratischer Kontrolle fand, wurde ein Brief verlesen, aus dessen Briefkopf als Absender die Staats- kanzlei hervorging und der von einem hohen Regierungsbeamten unterschrieben War. In diesem Schreiben wurde die Einsichtnahme von Verträgen verlangt zwecks Weisungs- gebung durch die Regierung. Das ist, wir stel- Jen es ausdrücklich fest, ein krasser Verstoß gegen das Rundfunkgesetz.“ „Zum anderen“, so heißt es in der Erklä- rung weiter,„machte sich ein Mitglied des Rundfunkrats als Vertreter der Landesregie- rung bei der Wahl des Intendantenstellver- treters der Beeinflussung schuldig, als er aus- drücklich betonte, daß er seine Vorbehalte im Namen des Ministerpräsidenten mache. Auch Hier liegt ein krasser Verstoß gegen das Rundfunkgesetz vor, nach dem jedes Rund- funkratsmitglied frei— nach seinem Gewis- sen— Entscheidungen zu fällen hat. Zum Dritten nehmen wir Stellung gegen den jüngsten Beschluß des saarländischen Wirtschaftsministers, wonach die Arbeiten zum Bau eines neuen Funkhauses auf dem Halberg sofort einzustellen seien. Wir sind der Auffassung, daß eine solche Maßnahme gleichbedeutend ist mit der Infragestellung der Existenz des Saarländischen Rundfunks. Wir verlangen von der Landesregierung, daß wir einen freien und unabhängigen Rundfunk betreiben können, und verwahren uns gegen jeden Druck von außen, der seine Ursache in jedem Falle in einem politischen Ränkespiel Hat. Wir wollen als freier Sender unsere freie Meinung sagen dürfen. Aus allen angeführten Gründen bitten wir Sie, verehrte Hörer, um Verständnis dafür, wenn wir jetzt für eine Stunde die Arbeit aus Protest niederlegen und auf eine Stunde nicht senden werden.“ Die Protestaktion war in einer Betriebsver- sammlung, an der etwa 220 Belegschaftsmit- glieder teilnahmen, nahezu einstimmig be- schlossen worden. Nach Auskunft des Be- triebsrates wurden nur vier Stimmenthaltun- gen gezählt. 1 Der Rundfunkrat hatte am Montag den Programmdirektor Dr. Alexander Schum zum Stellvertreter des Intendanten Dr. Franz Mai gewählt. Vom Betriebsrat wurde jetzt be- hauptet, es sei der Versuch gemacht worden, diese Wahl zu beeinflussen. Regierungsrat Sartorius als Vertreter der Landesregierung habe im Rundfunkrat erklärt, daß er im Na- men und im Auftrag des Ministerpräsidenten auf diese und jene Dinge aufmerksam zu ma- chen hätte. Man solle doch in jedem Fall den Empfehlungen des Ministerpräsidenten folgen. Der Betriebsrat fragt den Ministefpräsiden⸗ ten, ob dies das Ergebnis der Konferenz der Länderchefs in Koblenz gewesen sei, und ob man dort nicht vielmehr erklärt habe, daß der Rundfunk in seiner Entwicklung völlig frei sein solle und niemals Staatsrundfunk wer- den dürfe. Die saarländische Regierung erklärte, der stellvertretende Intendant sei in einwand- freier Form gewählt worden. Vor der Wahl habe der Regierungsvertreter lediglich auf die noch ungeklärten Rang- und Kompetenzver- hältnisse im Rundfunk hingewiesen. Dulles spruch mit Unklarheit über den Inhalt der Unterredung — Beschießung Qquemoys fortgesetzt Taipeh(dpa/ Reuter). US- Außenminister Dulles hatte am Dienstag in Taipeh eine zwei- einhalbstündige Unterredung mit dem natio- nalchinesischen Staatspräsidenten Tschiang Kai Schek über die Lage in der Formosa- Straße und den psychologischen Feldzug der Kommu- nisten. Die kommunistischen Küstenbatterien setzten gleichzeitig ihr am Montag nach vor- zeitiger Beendigung der Waffenruhe wieder aufgenommenes Bombardement der von Natio- nalchina gehaltenen Küsteninseln fort. Dulles war Dienstag früh zu einem dreitägi- gen Besuch auf Formosa eingetroffen, von dem er sich, wie er bei seiner Ankunft sagte, eine weitere Festigung des gegenseitigen Ver- trauens erhofft. In unterrichteten Kreisen Washingtons war allerdings vorher darauf hingewiesen worden, daß dieser Besuch unter anderem auch dazu dienen solle, Tschiang Kai Schek von der Notwendigkeit einer Verminde- rung der nationalchinesischen Truppen auf Quemoy zu überzeugen. Nach Beendigung der Gespräche des ersten Tages betonte ein nationalchinesischer Spre- cher, daß Dulles nicht gekommen sei, um irgendjemanden„in den Polizeigriff“ zu neh- men. Das wäre, so fuhr er fort, auch nicht zu vereinbaren mit„der gegenseitigen Treue und dem Vertrauen, das diese beiden Regierungen (USA und Nationalchina) als Alliierte verbin- det“. Die Verhandlungen werden heute fort- SS Seri. Als die große Glocke des Big Ben 12 Uhr schlug, setzte sich im Hof des Buckingham- Palastes die Staatskarosse des Bundespräsi denten in Bewegung. Vor ihr ritt eine Einheit Gardekavallerie mit goldblitzenden Helmen Und weißen Federbüschen. Eine andere Ein- heit Gardekavallerie auf Rappen und mit klatternden roten Federbüschen folgte den vier Karossen, die Heuss und seine Beglei- tung zur Guild Hall brachten. Zehntausende von Menschen säumten die Straßen der Innenstadt, die der Zug berührte, doch wurde nur vereinzelt Beifall geklatscht oder gewinkt. Am bezeichnendsten für die Stimmung der Zuschauer war vielleicht das Verhalten jener Engländer, die beim Heran- nahen der Karossen mit den Gästen der Kö- niglichen Familie stehenblieben und höflich und respektvoll ihren schwarzen Hut abnah- men, bis der Zug vorüber war. Festessen in der Guild Hall Schon lange vor dem Eintreffen des Bun- despräsidenten hatten sich in der großen Halle der Guild Hall die Mitglieder der Stadtverwaltung in ihren pelzverbrämten roten und blauen Mänteln versammelt. In keierlichem Zuge wurde dann der Bundes- präsident auf seinen Platz geführt. Er war von„Stadtsoldaten“ in historischen Unifor- men umgeben, als er an der Seite des Lord- mayors Platz nahm. Das ganze Zeremoniell hatte einen Hauch mittelalterlicher Pracht. Die Begrüßungs- adresse wurde von einer Rolle verlesen, deren Text mit großen gemalten Initialen versehen War. Als Dank für den freundlichen Empfang überreichte der Bundespräsident eine kunst- voll gearbeitete Schale und einen Scheck für Wohltätigkeitszwecke.„Er hat mir den Scheck unter dem Tisch zugeschoben“, sagte der Lordmayor unter dem Gelächter der rund 800 Gäste, die nach dem Empfang an dem Essen in der großen Festhalle der Guild Hall teilnahmen. Heuss erinnert an die Lage Berlins „Wir haben jeder unsere eigene Rolle bei der Herstellung der Grundlagen für einen dauernden Frieden zu spielen“, sagte der Lordmayor in seiner Begrüßungsadresse. „Meiner Ansicht nach ist der sicherste Weg dazu ein- starker Handel und ein häufiger Austausch von Besuchern der Bürger unse- rer beiden Länder.“ Ischiang Kai Schek Einer Mitteilung des nationalchinesischen Verteidigungsministeriums zufolge haben die Kommunisten am Dienstag 3300 Schuß auf die national chinesischen Küsteninseln um Que- moy abgegeben. Dabei seien zwel Landungs- schiffe beschädigt worden. Nationalchinesische Batterien erwiderten das Feuer. Von den Na- tionalchinesen wurden außerdem größere kom- munistische Truppenbewegungen auf dem Festland gegenüber auemoy und Matsu ge- meldet. Die Pekinger„Volkszeitung“ betonte in einer Stellungnahme zu der Lage in der Formosa- Straße, daß das kommunistische China auch Weiterhin auf eine friedliche Beilegung der Formosakrise hoffe. Die Zeitung wiederholte, dag es sich bei der Wiederaufnehme des Bom- bardements um eine„Strafmagnahme“ für nationalchinesische Verletzungen der Waffen- Flmebedingungen handele.,„Sie(die National- chinesen) sollen sehen, welchen Gewinn ihnen der Einsatz amerikanischer Kriegsschiffe als Geleitschutz wirklich bringt.“ Der amerikanische Verteidigungsminister MeElroy bezeichnete bei seinem Abflug von Saigon nach Bangkok die Wiederaufnahme des kommunistischen Bombardements auf quemoy als bedauerlich. Er fügte hinzu:„Quemoy und Matsu mögen nicht die Wichtigsten Teile des chinesischen Gebietes sein. Die USA werden jedoch auf keinen Fall irgendein Territorium Unter der Androhung von Gewalt räumen.“ Die EWG bestand ihre Bewährungsprobe Krise in USA erschütterte Europa nicht— Hallstein vor dem Europaparlament (dpa/ korr). Der Präsident ssion der Europäischen Wirt- emeinschaft, Professor Hallstein, hat in Straßburg eine günstige Prognose für die Wirtschaftliche und konjunkturelle Lage in der Sechser gemeinschaft aufgestellt. Zum Auftakt einer viertägigen Sitzung des Euro- päischen Parlaments sagte Hallstein:„Es sind genügend Gründe für einen konjunkturellen Optimismus vorhanden; jedenfalls ist keine Depressionsgefahr er Aich“. lem ersten umfassenden Rechen- schaftsbericht über die Tätigkeit der Kom- mission begründete Hallstein seine Feststel- lung mit dem Hinweis, dag die Wirtschafts- krise in den USA nur in geringem Umfang Auf Europa gewirkt habe. Die Lage der Euro- päischen Wirtschaftsgemeinschaft sei stabil geblieben. Hallstein bezeichnete es als wich- tigste Zukunftsaufgabe, die Konjunkturpoli- tik der sechs Partnerstaaten der EWG zu harmonisieren und die frele Konvertierbar- Keit der Wäbrungen zu erreichen. Er unter- Strich ferner, daß die EWG„nicht eine Schöpfung im egoistischen Interesse der sechs Mitgliedstaaten allein“ sei. Eine erfolgreiche Wirtschafts gemeinschaft der sechs EWG-Staa- ten sei eine wesentliche Bedingung dafür, daß „eine Freihandelszone nicht degeneriert“. Der Präsident der Euratomkommission, Armand, nimmt aus gesundheitlichen Grün- den nicht an der Straßburger Sitzung teil. Für ihn legte Vizepräsident Medi(Italien) den Tätigkeitsbericht der, Atomgemeinschaft Vor. Wie es heißt, soll Armand voraussicht- lich noch in diesem Jahr von seinem Posten ZuUrücktreten. Als Nachfolger gilt sein Lands mann Etienne Hirsch, zur Zeit Leiter des Wirtschaftlichen Planungskommissariats in Frankreich. Genfer Konferenz wird vorbereitel Washington(dpa/korr). Sachverständige der USA, Großbritanniens, Frankreichs, Ka- nadas und Italiens begannen am Dienstag in Washington mit der Vorbereitung der Genfer Konferenz über die Verhinderung von Uber- raschungsangriffen. Die Konferenz soll am 10. November in der Schweiz beginnen, an ihr werden auch Vertreter der Sowietunion und anderer Ostblockstaaten teilnehmen. Den Vor- besprechungen in Washington liegen verschie- dene Pläne für Inspektionszonen zugrunde, die von den Westmächten bereits bei den Lon- doner Abrüstungsbesprechungen in den Jahren 1956 und 1957 unterbreitet worden sind. Mindszentys Freilassung dementiert Wien(dpa /korr). Ein autorisierter unga- rischer diplomatischer Sprecher in Wien de- mentierte mit aller Eritschiedenheit Gerüchte, daß im Status des seit dem 4. November 1956 in der amerikanischen Gesandtschaft, in Bu- dapest im Asyl lebenden Vorsitzenden der katholischen ungarischen Bischofskonferenz, Kardinal Mindszenty, eine Anderung ein- getreten sei. Der Sprecher erklärte, daß die Gerüchte, zwischen der ungarischen Regie- rung und den ungarischen Bischöfen sei eine Vereinbarung getroffen worden, dem Kar- dinal unter der Voraussetzung, er werde nicht mehr nach Ungarn zurückkehren, freies Ge- leit nach Rom zuzusichern,„Zeitungsenten ohne jeden realistischen Hintergrund“ seien. Vorbehalte Langes zum Rapackiplan Oslo(dpa). In der vorliegenden Form Kann der Rapackiplan nach Auffassung des norwegischen Außenministers Lange nicht gut geheißen werden.„Wir müssen nach an- deren Möglichkeiten suchen, und in dieser Arbeit werden natürlich einzelne der Gedan- ken von Interesse sein, die dem Rapackiplan Zugrunde liegen“, erklärte Lange im Norwe— Zischen Parlament. Seiner Stellungnahme kommt deshalb besondere Bedeutung zu, wWeil der polnische Außenminister, nach dem der Plan benannt ist, am 27. Oktober zu einem offiziellen Besuch nach Oslo erwartet wird. Den Konflikt in der Straße von Formosa be- zeichnete Lange als einen neuen Beweis für die Notwendigkeit, die Frage der Aufnahme Chinas in die UN regeln. Lange hielt es für möglich, daß der Konflikt im Falle der Mit- Sliedschaft der Chinesischen Volksrepublik hätte vermieden werden können. Bundeswirtschaftsminister Erhard ist auf seiner Asienreise gestern in Saigon eingetrof- ken, wo er von dem südvietnamesischen Staatspräsidenten empfangen wurde. Sieben britische Parlamentarier treffen am Freitag mit den Mitgliedern des Bundesrates anläßlich dessen Berliner Sitzung zu Aus- sprachen zusammen. Die Beibehaltung der Mannschaftsstärke der britischen Truppen in der Bundesrepu- lik ist nach Meldungen aus Washington auf eine amerikanische Bollarhilfe für die briti- sche Waffen forschung und-entwicklung zu- rückzuführen. Bundesverteldigungsminister Strauß hat gestern den ersten wissenschaftlichen Direk- tor der Bundeswehrschule für Innere Füh- rung, Prof. Dr. Möbus, in sein Amt einge- führt. 8 5 Ihren 11. Kernwaffenversuch seit dem 30. September hat die UdssR am Wochenende nach amerikanischen Mitteilungen unternom- men. Die etwa 4000 Ingenieure und Techniker der pritischen Luftfahrtgesellschaft BOA haben gestern wieder die Arbeit aufgenommen. Bei einem Umsturzversuch, den Falangisten und andere Oppositionelle in der boliviani- schen Hauptstadt La Paz versucht haben, sol- en mehrere Menschen getötet und verletzt worden sein; die Regierung scheint jedoch Herr der Lage zu sein. Frankreich hat sich bereit erklärt, für die miederländischen Truppen einen Ubungsplat: Verfügung zu stellen. Todesmursch von Auschwitz nach Maulhausen „Umlegen, umlegen!“— KZ-Bewacher Rei- schenbeck unter Mordanklage München(dpa). Unter mehrfacher P anklage muß sich seit Dienstag der 563 verheiratete Kaufmann Wilhelm Reischenbeck aus München vor dem Münchner Schwur- gericht verantworten. Nach der Anklage schrift war Reischenbeck als SS-Obersturm- führer seit August 1944 Führer von SS-Wach- mannschaften im KZ. Auschwitz. Er übernahm am 16. Januar 1945 auf Anordnung des La- gerkommandanten die Leitung eines Trans- portes von etwa 4000 inhaftierten Männern, Frauen und Kindern dieses Lagers zum KZ Mauthausen. Vor dem Abmarsch befahl Reischenbeck der Anklage zufolge— der Wachmannschaft, jeden zu erschießen, der die Kolonne verläßt oder wegen Erschöpfung zurückbleibt. Das von dem Angeklagten bestimmte schnelle Marschtempo konnte aber von den entkräf- teten Häftlingen nicht durchgehalten werden. Während des vier Tage dauernden Fußgmar- sches wurden zahlreiche Häftling die wegen Erschöpfung zusammenbrachen, von der Wachmannschaft durch Genickschuß getötet. Reischenbeck selbst soll den Häftling Dr. Kleinmann zu Boden gerissen und mit der Maschinenpistole erschossen und später noch andere erschöpfte Häftlinge durch Genick schuß getötet haben. 5 Nach der Ubergabe des Häftlingstrans tes in Mauthausen wurde der zum KZ Melk in Osterreich versetzt. Als ses Lager Anfang April 1945 geräumt werden mußte, erhielt er den Auftrag, einen Trans- port mit 2000 Häftlingen nach dem KZ Eben- See am Traunsee zu führen. Dabei sollen wie- der nicht mehr Marschfähige auf seinen Be- fehl und zum Teil auch von ihm selbst er- schossen worden sein. Zu seiner Verteidigung erklärte Reischen- beck, er habe vom Lagerkommandanten den offiziellen Befehl gehabt, jeden zu erschießen, der einen Fluchtversuch wagen oder wegen „angeblicher Erschöpfung“ am Wege liegen Pleiben sollte. Er habe einige Schüsse gehört, wisse jedoch nichts Näheres, weil er an der Spitze des Zuges gefahren sei“ Reischenbeck bestritt energisch, daß er persönlich einen Häftling erschossen habe. Den zweiten Trans- port in Osterreich von Melk zum KZ Ebensee Will er gar nicht mitgemacht haben. Die Verteidigungsrede wurde erschüttert, als der 49 Jahre alte Diplomlandwirt Claus Salomon den Zeugenstand betrat. Salomon, der heute ein schwerkranker Mann ist und eine Begleitperson benötigte, um von Ham- burg nach München zur Verhandlung zu kom- men, hatte den Todeszug der KZ-Häftlinge mitgemacht. Er sagte aus, Reischenbeck sei ihm schon immer als brutaler SS-Führer auf- gefallen.„Umlegen, umlegen, wozu soll man So etwas noch füttern!“ sei seine ständige Einstellung gegenüber den Häftlingen ge- Wesen. 5 Uber den Marsch selbst sagte der Zeuge: „Wir wußten alle: das ist jetzt das Ende. Ich wog damals noch 75 Pfund, und auch alle 5 anderen Häftlinge waren in ei mernswerten Zustand, keine Holzschuhe an den Füßen, und dann 34 Grad Kälte.“ Den Häftlingen sei vor dem Abtrans- port gesagt worden, man wolle sie den Russen retten. Die Wirklic habe aber an- ders a1 sehen:„Als wir in Loslau, einer Zwischenstation, ankamen, waren wir reits 600 bis 800 Häftlinge weniger. Jeder, de nicht weiter konnte oder auch nur sichtbar inkte, wurde aus der Kolonne heèrausgeris- sen und kaltblütig abgeknallt.“ 8 Auf Fragen des Vorsitzenden, ob Reischen- beck diese Hrschieghungen befohlen habe, er- klärte der Zeuge:„Selbstverständlich. Rei- schenbeck fuhr mit seinem Fahrzeug dauernd die Kolonne ab und zeigte sich äußerst zackig. Er sah den Erschießungen zu und nahm min- destens zwei Liquidationen mit der eigenen Pistole vor. So schoß der Angeklagte den Häftling Dr. Kleinmann nieder, der fußkrank von mir und einem Kameraden mühsam ab- geschleppt wurd schenbeck wurde wäh- rend dieser Aussagen von Minute zu Minute nervöser und verzichtete darauf, an den Zeugen Fragen zu stellen. Vor be- ee Wundbenzin als Narkotikum Anklage gegen zwei Operationsschwestern München(dpa). Der tragische Tod der 15 Jahre alten Renate Theuser durch eine fal- sche Injektion am 23. Januar dieses Jahres in einer Münchner Klinik wird ein gerichtliches Nachspiel haben. Unter der Anklage der fahr- lässigen Tötung werden sich am 11. Novem- ber die beiden Operationsschwestern, die 51 Jahre alte Franziska Aicher und die 25jäh- rige Sofie Schmelz, vor den Schranken des Münchner Landgerichts verantworten müs- sen. Die Erste Strafkammer hat jetzt den Eröffnungsbeschluß erlassen. Renate Theu- ser War zu einer Blindarmoperation in eine Zweigstelle der chirurgischen Universitäts- Klinik gebracht worden. Nach der Injektion des vermeintlichen Narkotikums„Pentothal“ hatte sie Hustenkrämpfe bekommen und war kurz darauf trotz aller Wiederbelebungsver- suche gestorben. Die Untersuchungen erga- ben, daß die Betäubungsspritze nicht„Pento- thal“, sondern Wundbenzin enthielt. Im Er- öfnungsbeschluß des Gerichts wird den bei- den Operationsschwestern die Verantwort- lichkeit für den Tod des Mädchens zuge- schrieben. 16 Menschen vom Schnee eingeschlossen Innsbruck(dpa). In dem 1804 m hoch gelegenen Solsteinhaus am Erlsattel im Kar- Wendelgebirge sind 16 Personen vom Schnee eingeschlossen. Zwölf davon gehören der Bergwacht und dem Hüttenpersonal an. In den letzten Tagen waren im Karwendel bis zu zwei Metern Schnee gefallen. Da alle Zu- gänge zu der Schutzhütte, die normalerweise bis zum 1. November geöffnet ist, äußerst lawinengefährdet sind, wurde jetzt eine k- tion eingeleitet, um die Eingeschlossenen aus der Luft mit Proviant zu versorgen. 3 1 8 1 Säugling verscheuchte Einbrecher London(NP). Weise wurde in Auf außergewöhnliche don die 23 Jahre alte Mary Smith aus den nden dreier brutaler Räuber gerettet. Sie war allein zu Hause, als die Türklingel schrillte. Als sie die Tür öff- nete, stürzten sich drei kräftige Burschen auf sie, versuchten sie zu fesseln und zu würgen. Da plötzlich ertönte aus einer Ecke des Zim- mers ein gellender, ohrenbetäubender Schrei. Dieser Lärm ve te die Räuber so, daß sie von ihrem Opfer abliegen und flohen. Der „Schreihals“ war Marys 15 Monate alter Säugling gewesen, der nach dem Zwischenfall strahlend in seinem Bettchen lag. Er hatte nur aus Vergnügen geschrien. Ersatzbraut war schnell zur Hand Taipeh(dpa). Eine rasche Entschluß- fähigkeit zeigte ein 34jähriger Bräutigam, der vor dem Altar von seiner Braut versetzt wor- den war. Da seine Braut nicht zur Trauung erschien, bot der Bräutigam einer 28jährigen Brautjungfer die Ehe an. Diese nahm das Angebot an und heiratete ihn auf der Stelle. 500 Negerinnen verhaftet Johannesburg(dpa Reuter). Ungefähr 500 Negerinnen, die ihren Unmut über die Ausgabe von Kennk⸗ n in. einem Protest- marsch zeigten, wurden in Johannesburg ver- haftet. Die Demonstrantinnen Waren singend und mit den Füßen stampfend vor die Be- hörde für Eingeborenenfragen gezogen und bedrohten dort diejenigen Frauen, die die Kennkarten annehmen wollten. Vor dem Ge- bäude wurden sie von der Polizei abgefangen. Die Frauen stiegen in die Lastwagen, die sie zum nächsten Polizeirevier fuhren. 460 Frauen, die nicht an der Demonstration be- teiligt waren, zeigten sich selbst bei der Po- lizei an. Sie sagten, daß sie wie die Ver- hafteten die KRennkarten ablehnen würden, und daß es 2 ht und billig sei, wenn auch sie festgenommen würden. „Medizin“ aus Herz und Blut Neger verspeiste aus Liebe seine Frau Loanda(dpa). Zu einer Freiheitsstrafe von 23 Jahren verurteilte ein Gericht in Lo- bito(Portugiesisch- Westafrika) einen bisher nochgeachteten schwarzen Zauberdoktor, dem ein Ritualmord an einem einjährigen Ein- geborenenmädchen nachgewiesen wurde. Der Verurteilte begründete seine Tat damit, dag 2er„Medizin für seine Patienten“ habe her- stellen müssen. Herz und Blut bezeichnete er Als Hauptbestandteile dieser„Medizin“, die die Kranken jederzeit in einem Beutel mit sich gaerumtragen mußten. Trotz aller KAufklärungs- feldzüge der Behörden in Afrika und trotz der Unmachsichtigen Bestrafungen kommen immer wieder Ritual- und Medizinmordę an das Tageslicht. Im belgischen Kongo, allerdings in abgelegenen Gebieten, wurden kürzlich meh- rere Fälle von Kannibalismus bekannt. In einem Fall hatte ein Fhemann seine Frau nahezu vollständig verzehrt, wobei er die Tat mit seiner besonderen Liebe und die Recht- fertigung dafür mit seinem Besitzanspruch begründete. 2 2 2 W 28/59 0 Wipp-pe ele 8 Der neue Wipp-Riese(= 2 Doppelpakete) 0 0 n W es „Fiir Dich Wäsch' ich perfekt!“ »Selbstverständlich nehm' ich Wipp-perfekt für die große Wäsche— und auch, wenn ich zwischen- durch wasche. Sogar für die feine Wäsche. Für all meine Wäsche— nur noch Wipp- perfekt! Sründlich wäscht Wipp- perfekt und dabei so be- hutsam, wie ich's mir nur wünschen kann. Und wie Wipp-perfekt die Hände schont! 80 gut, 80 leicht— 80 perfekt Habe ich noch nie gewaschen. noch vorteilhafter N e — —— Lalcale Nundocliau Fallende Blätter Man geht den Weg seines Alltags, und ganz Plötzlich wird einem bewußt, daß der Fuß über welke Blätter schreitet, über buntes Laub, das wie ein Teppich die Erde bedeckt. Nun ist es also soweit. Nun werden die Baume bald kahl im Nebel stehen, die großen Regen werden kommen und der Sturm Man wird nachdenklich, wenn man auf diesem Teppich Zefallener Blätter weiter dahinschreitet, dem Hause zu, in dessen Ofen schon das Feuer brennt. Das Vergehen, das ringsum ist, die große Stille, die kein Vogelruf durchklingt machem uns traurig und wir nehmen das Weh des Abschieds mit in die nächsten Stunden Liegt aber in diesem Abschied nicht schon ein neues Hoffen? Werden wir nicht eines Tages an den nun kahlstehenden Baumen neue Blät- ter sehen, junge grüne Blätter, die uns den Frühling verheißen? Freilich, mancher Monat wird noch darüberhingehen, aber das Hoffen leuchtet uns doch voran, und die Gewißheit, dag alles Sterben sich zu neuem Werden wan- delt, begleitet uns durch die graue trostlose Zeit. Seit die Welt besteht, wächst der Frühling durch Sommer und Herbst zum Winter und wꝛieder zum Lenz. Dieses urewige Gesetz er- füllt sich selbst und kümmert sich nicht um die Wünsche der Menschen. Vertrauen wir uns diesem Rhythmus des Lebens an, widerstre- ben wir nicht, sondern glauben wir an den Sieg des Lichtes über düsterem Vergehen. 250 junge Menschen empfangen das Sakrament der hl. Firmung Nach der feierlichen Konsekration des Hoch- Altars der katholischen Pfarrkirche am heutigen Vormittag durch Bischof Olbert, werden heute Nachmittag 250 junge Menschen das Sakrament der hl. Firmung empfangen. Um 16 Uhr wird Bischof Olbert den Glauben der 250 Firmlinge, die mit der Taufe und der ersten hl. Kommu- mion bereits ihre Treue zum Glauben bekundeten, in einer feierlichen Stunde durch die hl. Fir- mung. bestärken können. Sicher werden die El- tern und Angehörigen diesem bedeutenden Glau- I ensbekenntnis beiwohnen. 0 Schöner Züchtererfolg Auf der deutschen Junggeflügelschau in Han- nover konnte Walter Schwarz vom Kleintier- zuchtverein Suebenheim mit seinen Deutschen Zwergen einen schönen Erfolg erringen. Mit nur drei ausgestellten Tieren stellte er die beste Henne und errang die Noten sg 1 LVE, sg 3 SZM und sg. 8 Fußball Viktoria Neckarhausen— 98 Seekenheim 3:2 Am Kerwesonntag mußten die 98er eine wirklich unverdiente Niederlage in Neckarhausen hinneh- men. Selbst die sehr objektiven Zuschauer von Neckarhausen wären schon mit einer Punkte- teilung zufrieden gewesen. Trotz der sehr schlech- ten Platz verhältnisse entwickelte sich ein sehr schönes, schnelles Spiel. Kuf beiden Seiten wurde sehr schön kombiniert, und an herzhaften Tor- schüssen auf beiden Seiten mangelte es wirk- lich nicht. Neckarhausen, etwas vom Glück be- günstigt, konnte bis zur Pause zWÿei Tore vor- legen. Nach der Pause änderte sich das Spiel- geschehen wesentlich zu Gunsten Seckenheims. Bald war der Anschlußtreffer erzielt. Mitten in die Drangperiode Seckenheims fiel Neckarhausens 3. Tor. Zwei Toren, die Seckenheim noch schoß, versagte der Schiedsrichter die Gültigkeit. Kurz vor Spielende konnte Seckenheim neben einigen Pfosten- und Lattenschüssen das 2. Tor erzielen. Zum Ausgleich reichte es nicht mehr. * ä 2 Die Lotto-Gewinnquoten Gewinnklasse 1(6 Gewinnzahlen) 2 Gewinne je 500 000.— DM, Gewinnklasse 2(fünf Gewinnzahlen und Zusatzzahl) 3 Gewinne je 460 921.90 DM, Ge- wWinnklasse 2(Fünf Gewinnzahlen): 376 Gewinne je 6237/.60 DM, Gewinnklasse 3(vier Gewinnzahlen): 19 895 Gewinne je 118.80 DM, Gewinnklasse vier (drei Gewinnzahlen): 342 711 Gewinne je 6.85 DM (ohne Gewähr). Die endgültigen Gewinnquoten im Toto Zwölferwette: 1. Rang: 1 Gewinner DM 284 388.50, 2. Rang: 51 Gewinner je DPM 5576.20, 3. Rang: 616 Gewinner je DM 461.65. Zehnerwette: 1. Rang: 6 Gewinner je DM 14 020.45, 2. Rang: 120 Gewinner je DM 701.—, 3. Rang: 1479 Gewinner je DM 56,85 DM. ö Unser Wetterbericht Vpersicht: Nach Abzug der Störung, die am Dienstag unser Gebiet von Norden her über- Juert hat, kommt es zumindest zu einer vor- übergehenden Beruhigung. 1 ö 1 micht nach Seckenbeim kam, hatte seinen größten Er- folg in dem Badenia-Erinnerungsrennen in Haſß- loch 1937 zu verzeichnen, wo er unter dem engl. Leutnant Upton ein Klasse feld schlagen konnte. Ausklang der Kerwe mit „Feuchte Fröhlichkeit“ oder fröhliche Feuch- tigkeit!“— das war die Frage, die wir einem der sogenannten„Kerweburschen“ am Ausklang des Kerwemontags vorlegten. Er konnte sie nicht mehr in dem Sinn der Frage beantworten— ein Beweis mehr, daf diese beiden Wortspiele ebenso wechselbar sind, wie die Stimmung an diesem Kerwemontag. Man muß schon bestätigen, daſ5 die Seckenheimer Männerwelt sehr stark am ob- ligatorischen Frühschoppen beteiligt war und sich auch nicht durch das wechselhafte Wetter in ihrem fröhlichen Tun beeinflusser ließ. Die Kin- der nutzten die regenfreien Pausen noch einmal zum Besuch des in diesem Jahr etwas klein aus- gefallenen Rummelplatzes und nach dem aus- gedehnten Frühschoppen zahlreicher Herrenpar- tien waren die ausklingenden Tanzveranstaltun- gen im den einzelnen Lokalen noch einmal Treff- punkt der tanzfreudigen Jugend. Hier Klang denn schließlich noch einmal in Konzentration Thales im„Pferdehimmel“ Vor wenigen Tagen ging Seckenheims bekann- testes Rennpferd Thales den Weg in den„Pferde- himmel“ Nachdem der heute Zehnjährige nach einer letzten Probe beim Seckenheimer Herbst- rennen für den Rennsport nicht mehr taugliaſ war, mußte er getötet werden. Thales hat sich von einer Sehnenverletzung, die er sich zuzog, mehr erholen können. Thales, der 1953 Für Thales ist im Stall Lochbühler zwei Tage 8 1 f f vor dem Herbstrennen eine neue Hoffnung mit einem Einjährigen eingezogen, der bei der Herbstauktion in Köln erstanden wurde. Dieser Jährling 2 Hydra“ aus dem Gestüt Schlender- han, der im kommenden Januar bereits 2 allt wärd, soll am 2. Dezember dieses Jahres für Jahre „fröhlicher Feuchfigkeit“ die feuchte Fröhlichkeit oder die fröhliche Feuchtigkeit auf und begrub die Kerwe 1958 als Frohes Volksfest zumeist in einem recht„fetten grauen Kater“, der sich mit murrender Tat- sächlichkeit am Dienstag Morgen in vielen Ge- sichtern zeigte. Kerwe 1958— Ade— Du hast uns nicht gerade das schönste Kerwewetter be⸗ schert, vielleicht war das schuld, daß die Vehe- menz nicht ganz die Vorjahre erreichte— oder aber ist die Seckenheimer Kerwe! auch schon langsam in den Sog des Alltäglichen geraten, bei dem die Tradition langsam aber sicher ab- bröckelt? Es wäre wirklich schade um unsere Seckenheimer Kerwe, wenn auch dieser Aus- druck der Eigenständigkeit langsam am Ver- siegen wäre. Nun, wir wollen hoffen— die Kerwe. 1959 wird uns weitere Beweise erbringen und die Kerwe 1958 starb in stiller und grauer Bescheidenheit * ein neuer Stern im Auigehen das Deutsche Derby der Dreijährigen im Jahre 1960 in Hamburg-Horn gemeldet werden. Man hofft in Seckenheim zuversichtlich, die vielver- sprechende Stute bis zu diesem Zeitpunkt in die richtige Form gebracht zu haben, daß sie bei der deutschen Spitzenklasse der Dreijährigen ein Wirklich erfolgreiches Debut geben kann. Secken- heims zahlreiche Pferdeenthusiasten hoffen na- türlich im Augenblick stark auf„ihren Derby teilnehmer“, nur die größten Optimisten reden heute schon vom„Derbysieger“. Die Hoffnung geht natürlich auch dahin, daß bis zu diesem Zeitpunkt das Schicksal der Mannheimer Renn- wiese entschieden sein wird. Und wieder die Optimisten hoffen weiter, daß der Seckenheimer Derbyteilnehmer sich anschließend auf der erwei- terten Seckenheimer Rennbahn vorstellen wird. Wie gesagt— alles große Hoffnungen „.. und bitten, uns Eine Terrasse für Selbstmordzwecke— Mit Humor gegen den„Finanzamtskomplex Es gibt nicht wenige biedere Bundesbürger, denen sich schon beim Hören oder Lesen des Wortes„Finanzamt“ die Haare sträuben. An- dere wieder verspüren in diesem Falle ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend ob Arger oder schlechtes Gewissen die Ur- sache ist, möge dahingestellt bleiben. Nur ein ganz geringer Prozentsatz ist nüchtern ge- nug, um einsehen zu können, daß mit dem Geld, das dem Steuerzahler durch das Fi- nanzamt abverlangt wird, die Straße neben- an verbessert, die Schule, in die der Sohn geht, gebaut, der Rentner im Haus gegenüber versorgt und der Polizist, ohne den es an der Kreuzung einen heillosen Wirrwarr gäbe, be- zahlt wird. 8 Aber selbst diejenigen, die so viel Einsich haben, empfinden niemals Freude über das Finanzamt. Denn Steuerzahlen war noch nie beliebt, nicht einmal bei denjenigen, die mit der rechten Hand dem Staat ihren Pflicht- Obulus geben, um mit der linken Hand ein mehrfaches von ihm zu fordern. Das wissen auch die Finanzbeamten, und sie bemühen sich deshalb in letzter Zeit in wachsendem Maße, bei den Staatsbürgern um Verständnis für die Steuereintreiberei zu werben. Erste Voraussetzung hierfür sind die Befreiung der Amter von ihrem muffigen Aktenstaub- geschmäckle und offene Amtstüren für alle. In Baden-Württemberg konnten schon einige Erfolge in dieser Richtung verzeichnet werden. So berichtete vor kurzem der Vor- steher des Finanzamts Freudenstadt, Regie- rungsrat Dr. Pausch, vor der Presse in Stutt- gart von einer„Aufheiterung des Steuer- Klimas“. Er sagte auf einer Veranstaltung des Finanz ministeriums, die unter dem Motto „Denkt die Finanzverwaltung immer nur fls- Kalisch?“ stand, man müsse bei der Schul- jugend den Anfang machen. Das ist gar nicht so einfach, denn die Schü- ler sind zum großen Teil schon voreingenom- men, weil das Geld im allgemeinen, die teu- ren Zeiten und das böse Finanzamt im beson- deren zum ständigen Gesprächsstoff im El- ternhause gehören. Anders ist die Tatsache nicht zu erklären, daß in einer. Klasse mit 15 bis 16 Jahre alten Schülern, in der das Thema Finanzamt in einem Aufsatz behan- delt wurde, kein einziger positiver Gedanke Über das Finanzamt niedergeschrieben wurde. Einige Beispiele, die Dr. Pausch zitierte, mö- gen die negative Grundstimmung kenn- zeichnen: „Das Finanzamt ist ein düsteres Amt, das ſceinen frohen Eindruck macht.“ „Die Fenster des Finanzamts sind zum Teil mit einem Sitter versehen wie bei einem Ge- fängnis; wahrsckeinlien zu dem Zwecke, da- mit die armen Steuerzahler nicht entfliehen ſeönnen.“ zusammenzulegen!“ „Vor dem Eingang des Finuangamts ist eine große Terrasse, auf der die Steuerzahler, Wenn sie hinunterspringen, Selbstmord be- gehen können.“ Regierungsrat Dr. Pausch nahm sich Liebe der Schuljugend an, um sie mit den Arbeiten seines Amtes— des Finanzamts— bekanntzumachen und ihnen die Scheu und die Furcht vor dieser vielgeschmähten Ein- richtung zu nehmen. Und siehe da: die Mei- nung der Schüler änderte sich. 71 von 100 Schülern hatten jetzt eine— wenn auch nicht uneingeschränkte— positive Einstellung, 16 enthielten sich der Stimme, 7 waren ohne Meinung und nur 6 reagierten ausgesprochen negativ. Jetzt hießen die Stellungnahmen: „Wie das Zahnrad in einem Uhrwerk, so Wichtig ist das Finanzamt im Stdat.“ „Ich dachte immer, die beim Finanzamt wollen bloß Geld, aber geben tun sie nichts. Jett hat sich mein Urteil doch ein wenig gewandelt.“ Fast noch wichtiger als das Verständnis der Steuerzahler von morgen ist das Verständnis der Steuerzahler von heute. Zu diesem Zweck veranstaltet Dr. Pausch Ausspracheabende heim Volksbildungswerk oder in Gemeinde- versammlungen, verschickt freundliche Schrei- ben und schmückt sein Amt mit Sprüchen wie: „Grüß Gott, tritt ein. Bring Geld herein. Es wird zum Nutzen aller sein!“ Der Erfolg dieser Bemühungen kann jedoch nicht so sichtbar wie bei den Schülern von heute auf morgen in Erscheinung treten. Zu groß, zu fest eingewurzelt ist der Widerwille gegen das Finanzamt, und außerdem wird die Aufklärungsarbeit nicht nur durch die immer komplizierter werdenden Steuerformu- lare erschwert, sondern auch durch die damit zusammenhängende Uberlastung des Finanz- Amtspersonals. Aber es werden, wie Dr. Pausch versicherte, Steinchen für Steinchen zum Brückenbau gegenseitiger Achtung und menschlichen Vertrauens zusammengetragen. Einen Erfolg sieht Dr. Pausch in den humor- vollen Briefen, die ihm in ernsten Angelegen- heiten zugehen. So strich ein 79 Jahre alter Mann seine Vermögenssteuer Erklärung durch und schrieb darunter: „Bei mir ist seit vorigem Jahr alles beim alten geblieben, mit einer Neuigbheit: Ich bin um ein Jahr älter geworden.“ ö Ein Steuerzahler, dem das Finanzamt das Erklärungsformular zurückgegeben hatte, weil die Ehefrau nicht unterschrieben hatte, schickte das Formular wieder leer zurück mit dem Vermerk: „Nicht nur die Unterschrift, sondern die gange Ehefrau fehlt.“ Ein Ehepaar wurde gefragt, ob es bei der Einkommenssteuer die getrennte Veran- lagung, die eingeschränkte oder uneinge- schränkte Zusammenveranlagung wünsche. Es antwortete: 5 ö „Wir beantragen, uns beide auf jeden Fall uneingeschränet zusuammenaulegen.“ G. R. Günstige Zuckerrübenernte erwartet Die Zuckerrübenernte verspricht nach Mit- teilung des Statistischen Landesamts und nach dem Urteil der Ernteberichterstatter in diesem Jahr in Baden- Württemberg mindestens so ohe Hektarerträge wie im Vorjahr. Da die Anbaufläche auf etwa 18 000 ha erweitert wurde, dürfte sich ein Gesamtertrag von 7,7 Millionen dz ergeben, das sind 4 bis 5 Pro- zent mehr als 1957. Die neue Ernte wird vor- aussichtlich ungefähr ein Drittel größer sein Als im Durchschnitt der Jahre 1952/57. Auch der Zuckergehalt ist nach den bisherigen Un- tersuchungen mit ungefähr 16 Prozent recht gut. mit Mit Hurra in den Tod. Am 1. August 1914 hallt Berlin wider von Jubel und überschäu⸗ mender Begeisterung. Unbekannte umarmen sich auf der Straße. Zeitungsjungen werfen Extra- blätter in die Menge, Soldaten marschieren; und mit jedem Trupp gehen Menschenschwärme im Gleichschritt einher. In Paris sieht es nach der Kriegserklärung nicht viel anders aus: Durch die Straßen wälzt sich das Volk. Ein Ruf wird laut, der alle ergreift, der sich wie Lauffeuer ausbreitet und zur Parole dieser Tage wird: A Berlin, à Berlin— Nach Berlin!“ Mit Gesang und Jubel hat der Weltkrieg begonnen. Dumm- dreiste Hetzreden verantwortungsloser Politiker, Talschverstandener Patriotismus und verlogene Propagandaberichte über die„barbarischen“, Nachbarländer hatten die Völker in einen Kriegsrausch versetzt, dem nur allzu rasch die furchtbare Ernüchterung folgen sollte, Wer Wa ren die eigentlich Schuldigen an dem Kriegsaus- bruch? Auf beiden Seiten sind sie zu finden. Was sonst verschwiegen Vird, worüber kein Schulbuch Auskunft gibt, das kommt in„14/18 Als die Welt aus den Fugen ging“, dem Doku- mentarbericht der„Münchner Illustrierten“ offen und rückhaltlos zur Sprache. Kreislaufſtörungen werden oft verursacht durch veränderten Blutdruck— Adernverkalkung und vorzeitiges Altern Sie sind häufig begleitet v. Kopfschmerzen, Benommenheit, nervö- sen Herzbeschwerden, Ohrensausen, Angst- und Sschwindelgefühl, Leistungsrückgang, Schlaflosigkeit u. Reizbarkeit, Hier empfiehlt sich Hämoskleran, immer wieder Hämoskleran, das sinnvolle, hochwirksame Spezifikum. Schon Hunderttausende gebrauchten dieses völlig unschädliche Mittel aus einem Blutsalz- Grundkomplex mit herzstärkenden u. blutdruckregullerenden Dro- gen, jetzt noch ganz besonders bereichert durch zwel v. d. neuest. Forschung als überragend kreislauf wirksam erkannte Heilstoffe u. d. berühmte Rutin gegen Brüchigwerden der Adern. Packung mit 70 Tabletten DM 2,65 nur in Apotheken. Interess. Druckschrift H kostenlos. Fabrik pharm. Präparate Carl Bühlex, Konstanz. line neucgeboren ſealen Morgen nA h erquflckendem Wolldecken- Schlaf Nationaltheater Mannheim Spielplan Mittwoch, 22. Okt. 19.00 22.45„Die Tochter der Luft Großes Haus 5 Miete O, 14. Vorstellung, . Gr. O und freier Verkauf Mittwoch, 22. Okt. 20.00 22.30„Die Entfühfung aus dem Serail“ Kleines Haus Donnerst., 23. Okt. 20.00 22.15 Großes Haus Miete M bfieau, Halbgr. I, 15. Vor- stellung und freier Verkauf La Cenerentola“, komische Oper von G. Rossini. Miete G, 15. Vorstellung, Th.-Gem. Gr. G und freier Verkauf Th.-Gem. Die EGHTEN strapazierfähigen Wolldecken erkennt man am Widderzeichem„Wertvoll wei? Wollen dem Garantiesiegel fü beste Wolldecken- Qualität. 8 Fritzchens schöne neue Schuhe lassen Susi keine Ruhe. Susi 4 behaglich: H-nichits gehfüber J, ROM IK A- Hausschuhe sind sehr beliebt. Wer sie einmol geirogen hat, verlangt sie immer wieder. Sie sind molligworm, sehr behaglich, und. das Wissen alle ROME A-Hausschohe holten lange. * 8 8 Sitzen kann man zwar darin,- aber Wie legt mon sich hin? 88 57 Sollt' es drinnen möglich sein? Susi steckt den Kopf hinein. 1 in EOMIK A-Schuhen Wird die wörmehaltende Hirutex-Elosfiksohle vefarbeftel. Dorum cehten Sie bitte auf die eingewebte R OMEKTA-OUTFMA REE. Det gute Fachhandel führt OMEA- Schuhe 5 5 kadlichl. Dies ist ohne fFroge eine idegle Lage. IKA Bimbo binder- Habsschoh mit etstlossſgem 5 7 Oovellne- Oberteil, Wollfeiesfutter, K OAK A- Flosiiksohle. 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Wie Dr. Müller mitteilte, hat sich Ministerial- direktor Dr. Schäfer als Vertreter der Bun- desregierung im Rechtsausschuß den Argu- menten der Landesregierung von Baden- Würt- bemberg angeschlossen und ausdrücklich fest- gestellt, daß der eingebrachte Gesetzentwurf in einer Reihe von Punkten verfassungswidrig Seil. Auch die Bundesregierung werde daher der Gesetzesvorlage entgegentreten. Der Mini- Ster präsident wies darauf hin, daß der Rechts- Ausschuß noch keine Beschlüsse gefaßt habe. Am 5. November werde sich der Innenaus- schuß des Bundestags mit der Gesetzesvorlage beschäftigen. Danach erfolge die abschließende Beratung im Rechtsausschuß. Dr. Müller, der im Rechtsausschuß den Standpunkt der Landesregierung dargelegt hat, wird an der Sitzung des Innenausschusses ebenfalls zugegen sein. Der Minister präsident erklärte weiter, der Freiburger CDU-Bundes- tagsabgeordnete Dr. Hermann Kopf habe bei seiner Begründung des Gesetzentwurfs im Rechtsausschuß des Bundestags nachzuweisen versucht, daß es sich bei der Vorlage nicht um die Anwendung des Artikels 29 des Grundge- setzes, sondern um die Wiederberstellung des verletzten Rechts und damit um die Beseiti- gung eines Rechtsnotstandes handle. Pr. Kopf habe außer acht gelassen, daß die Bildung des Landes Baden- Württemberg in demokratisch verfassungsmäßiger Form zustandegekommen Sei. Die ganze Theorie vom Rechtsnotstafid breche damit zusammen. Für einheitliche Arbeitszeit der Beamten Die Ministerpräsidenten der Länder haben auf ihrer Konferenz in Roblenz am 15. Ok- tober übereinstimmend die Einführung einer einstweiligen Arbeitszeitregelung empfohlen. Wie Dr. Gebhard Müler vor der Presse mit- teilte, sollen die Länder die Arbeitszeit der Beamten, solange noch keine bundeseinheit- liche Regelung getroffen ist, auf 45 Stunden, ohne Einrechnung der Mittagspause, fest- legen. An jedem zweiten und vierten Sams- tag sollen alle Behörden insgesamt geschlos- sen sein und nicht, wie gegenwärtig, um- schichtig. Dr. Müller kündigte an, daß sich der Ministerrat am kommenden Montag mit einer vom Innenministerium ausgearbeiteten ent- sprechenden Anordnung befassen werde. Unter den elf Regierungschefs der deut- schen Bundesländer herrscht keine einheit- liche Auffassung über die Möglichkeiten der Gestaltung des 17. Juni, des Tags der Deut- schen Einheit. Auf der Konferenz der Mini- sterpräsidenten in Koblenz am 15. Oktober sind, wie der Ministerpräsident Dr. Müller mitteilte, die Ansichten weit auseinander- gegangen. Während die einen forderten, den 17. Juni zu einem qualiflzierten Feiertag zu gestalten, oder auf einen Sonntag Zzu ver- legen, oder an dem Tag zu arbeiten und den Arbeitserlös einem bestimmten Zweck zuzu- führen, wurde andererseits gefordert, den Feiertag überhaupt aufzuheben. Ubereinstim- mung unter den Regierungschefs habe nur darüber bestanden, betonte Dr. Müller, daß der Feiertag seinen Zweck bisher völlig ver- fehlt habe. „Steuermonn der Arche Nodh“ vor Gericht Zwischenfall bei der Verhandlung Waldshut(sw). Vor der Großen Straf- kammer des Landgerichts Waldshut hat die Hauptverhandlung in einer Affäre begonnen, die vom Volksmund„Arche Noah“ genannt Wird. Ein 35 Jahre alter Schweizer Staatsange- höriger wird beschuldigt, als Präsident einer Sekte zusammen mit einem noch flüchtigen eRkommunizierten Pater sowie einer Ordens- und einer Laienschwester eine bevorstehende Weltkatastrophe gepredigt zu haben, der nur Anhänger der Sekte entrinnen würden. Für dese Auserwählten wollten sie eine Zufluchts- Stätbe in Singen am Hohentwiel bauen, die durch Spenden finanziert werden sollte. Sie fanden auch Gutgläubige und Angstliche, die Beträge zwischen 1000 und 15 000 DM spende- ten. Insgesamt bekamen sie auf diese Weise 21 000 DM zusammen. Der Angeklagte wird peschuldigt, dieses Geld nicht für die„Zu- fluchtsstätte“, sondern für den privaten Haus- bau der ebenfalls noch flüchtigen Lajenschwe- ster aus Singen verwendet zu haben. Ihre „Bekehrungsreisen“ unternahmen die Sektie- rer in einem schweren Reisewagen. Vor Beginn der Verhandlung kam es zu einem Zwischenfall, der zur Festnahme von zwei Personen führte. Der Bruder des Ange- klagten hatte einige Zeugen fotograflert. Als sich diese dagegen verwahrten, untersagte der Staatsanwalt das Fotografleren und kündigte die Beschlagnahme des Apparates an. Dies Wiederum hatte zur Folge, daß mehrere Per- sonen gegen den Staatsanwalt tätlich vorgin- gen, worauf der Anklagevertreter zwei von ihnen festnehmen ließ. Dr. Held ist Nachfolger Dr. von Goelers Stuttgart(sw). Ministerialrat Dr. Kurt Held hat im Staatsministerium von Baden- Württemberg das Referat für Bundesange- legenheiten übernommen. Er ist der Nachfol- ger von Ministerialrat Dr. Bernhard Freiherr von Goeler, der Personaldirektor bei der Euro- päischen Wirtschaftsgemeinschaft in Brüssel Wurde. Dr. Held hatte bisher im baden-würt- tembergischen Justizministerium das Referat Oflentliches Recht geleitet. Dr. Gerstenmaier spricht in Stuttgart Stuttgart(dsw). Bundestagspräsident D. Dr. Eugen Gerstenmaier wird am kommenden Freitag im Beethoven-Saal der Stuttgarter Liederhalle anläßlich des Festaktes zur Jah- Tesversammlung des Instituts für Auslands- beziehungen in Stuttgart einen Vortrag über „Deutsche Kulturpolitik im Ausland?“ Halten. Präsident Dr. Seifriz von Indien zurück Stuttgart sw). Der Präsident des Lan- desarbeitsamts Baden- Württemberg und Vor- sitzender der Deutsch-Indischen Gesellschaft, Dr. Adalbert Seifriz, der Bundeswirtschafts- minister Professor Dr. Erhard auf seiner Reise durch Indien begleitet hat, ist wieder nach Stuttgart zurückgekehrt. Die Reise hatte Dr. Seifriz an den Sitz der indischen Regierung in New Delhi, nach Kalkutta und in andere Städte Indiens geführt. Berliner Jugend in Heidelberg Heidelberg(sw). 30 Schüler des West- berliner Friedrich-Ebert- Gymnasiums sind von der Stadt und dem Allgemeinen Studen- tenausschuß der Universität Heidelberg für eine Woche nach Heidelberg eingeladen wor- den. Die Schüler, die von zwei Lehrern be- gleitet sind, wurden im Heidelberger Rat- haus empfangen. Unter anderem begrüßten die Berliner Gäste auch der Sohn des einsti- gen Reichspräsidenten Friedrich Ebert, der baden- württembergische Landtagsabgeordnete Karl EFHbert. Das reichhaltige Programm für die in Privatquartieren wohnenden Berliner Schüler umfaßt unter anderem Besuche von Theater- und Konzert-Aufführungen sowie Besichtigungen von Mannheim, Schwetzingen, Ludwigshafen und Maulbronn. Beim Bremsen ins Schleudern gekommen Aglasterhausen, Er. Mosbach(Isw). Einem Omnibus der von Bundesbahn und Post gemeinsam betriebenen Rhein-Main- Linie wurde bei der Ortseinfahrt Aglaster- hausen durch einen entgegenkommenden Lastzug die linke Seite aufgerissen. Der Last- zug war auf der regennassen Straße beim Bremsen ins Schleudern gekommen, so daß sich LkñkwWẽƷ ⅛und Anhänger querstellten und die eine Seite des aus Richtung Mosbach kom- menden Busses aufgeschlitzt wurde. Wie durch ein Wunder wurde niemand von den 45 Omnibus-Insassen verletzt. Ist Eisenbabhnprojekt Freiburg Colmar schon tot? Offene Fragen über die Rhein- und Kanal- übergänge bei Breisach ö Breisach(sw). Wurden beim Bau des Rheinseitenkanals bei der Staustufe Vogel- grün vollendete Tatsachen geschaffen, so daß die von der Wirtschaft im Raum von Freiburg und Colmar geforderte Wiederherstellung des Eisenbahnverkehrs zwischen diesen beiden Städten bereits als begraben angesehen wer- den muß? Diese Frage beschäftigt zur Zeit lebhaft die Öffentlichkeit in Südbaden und im Oberelsagß. Die„Elektricitéè de France“, die Erbauerin des Kanals, hat bei Vogelgrün zwei Brücken gebaut. Technische Vorkehrun- gen mit der Möglichkeit, später über die bei- den Kanalbrücken Geleise zu legen, wurden nicht getroffen. Dagegen ist in einem jetzt bekanntgewordenen Verkehrsplan des fran- zö6ösischen Verkehrsministeriums eine neue Eisenbahnstraße eingezeichnet, die den Bau von zwei neuen Eisenbahnbrücken über den Kanal und den Rhein notwendig machen würde. Da der Plan der Wiederaufnahme des Eisenbahnverkehrs über den Rhein bei Brei- sach bei den Bahnverwaltungen der beiden Grenzländer ohnehin auf Widerstand stößt, Wären die Chancen für dieses Projekt noch geringer oder gar aussichtslos, wenn drei kostspielige Eisenbahnbrücken gebaut werden müßten. Der Bürgermeister von Breisach, Josef Büb, betonte in einem Pressegespräch zu diesem Fragenkomplex, daß Südbaden und das Ober- elsaß unbedingt wieder eine Eisenbahnver- bindung zwischen Freiburg und Colmar brauchten. Genau wie am Mittel- und Nieder- rhein, wo alle zerstörten Brücken wieder auf- gebaut oder sogar neue gebaut wurden, habe auch die Bevölkerung am Oberrhein Anspruch auf die Wiederherstellung des früheren Zu- standes. Schwerer Unfall auf nasser Strecke Burg, Kreis Freiburg(Isw). Ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem es einen Toten und zwei Schwerverletzte gab, ereignete sich bei Burg. Ein Personenwagen kam auf der regen- nassen Fahrbahn ins Schleudern, drehte sich um 180 Grad, geriet auf die andere Straßen- seite und stieß dort mit einem entgegenkom- menden Auto zusammen. Dessen Fahrer, ein Arzt aus Donaueschingen, erlitt schwere in- nere Blutungen und starb an der Unfallstelle. Der Fahrer des schleudernden Fahrzeugs und sein Beifahrer erlitten schwere Kopfverlet- zungen. „ den beiden Fremden um Agenten einer frem- Mädchen brutal niedergeschlagen LGTTrAcH(sw). Zu einem brutalen Tot- schlagsversuch an einem jungen Mädchen ist es in der Gemeinde Rothrist im Schweizer Grenzkanton Aargau gekommen. Ein Unbe- kannter schlich sich nachts in ein Wohnhaus ein, schraubte die elektrischen Sicherungen heraus und stieg unbemerkt in das Oberge- schoß hinauf, wo die Tochter des Hausbesit- zers und eine 18jährige Hausangestellte schlie- ken. Er schloß zuerst die Tochter in ihrem Zimmer von außen ein und begab sich dar- auf zum Dienstmädchen, auf das er mit einem scharfen, kantigen Eisenstück einschlug. Durch den Lärm und die Schreie des Mädchens er- wachten die Bewohner des Hauses., Sie konn- ten aber den Täter, der durch den Keller verschwand, nicht mehr fassen. Das Mädchen ist nicht lebensgefährlich verletzt. Bisher konnte noch keine Spur des Verbrechers ge- kunden werden, da alle überprüften Personen ein einwandfreies Alibi erbringen konnten. Vermeintliche„Agenten“ verprügelt Säckingen(lsw). Wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilte das Amtsgericht Säckingen sieben Angeklagte aus der Ge- meinde Nollingen bei Rheinfelden zu Gefäng- nis zwischen fünf und zwei Monaten sowie zu Geldstrafen von 250 DM. Anstelle der zur Be- Währung ausgesetzten Freiheitsstrafen müssen die Verurteilten Beträge zwischen 250 und 350 DM an den Verein für Gefangenenfürsorge zahlen. Die Verurteilten hatten im vergange- nen Sommer nachts in heimtückischer Weise zwei Männer überfallen, sie mit Zaunlatten niedergeschlagen und dann liegen lassen. Zu dem Uberfall war es gekommen, weil die bei- den Männer, zwei Ostdeutsche, sich vorher im Vereinslokal der Angeklagten unaufgefordert an den Stammtisch gesetzt hatten. Es kam zu Hänseleien, und die Dorfbewohner regten sich auf, daß in ihrem Vereinslokal auf Polnisch, Französisch und Italienisch Bemerkungen über sie gemacht würden, die sie nicht verstanden. Insbesondere glaubten sie, es handle sich bei den Macht. Obwohl die Polizei herbeigeholt worden war und ein Beamter nach dem Uber- prüfen der Papiere der Fremden deutlich ge- äuhßert hatte, daß alles in bester Ordnung Sei, kam es dann zu der Tat. Einer der Uberfalle- nen befindet sich noch heute im Krankenhaus. Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wettscheg. des WB-Totos und WB-Lottos bei, den wirr besonderen Beachtung unserer Leser empfeh Blötenduft qus Wäscheschrank? 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