i 2 Nr. 170 Neckar-Bote(2. Blatt) Freitag, 25. Oktober 1958 Aufgaben von Weltbank und Währungsfonds Aesrepublik ist einer der größten Kredit- geber— Ziel ist verstärkter Export In der Offentlichkeit herrscht über die gaben der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds, die kürzlich in Neu-Delhi tag- ten, im allgemeinen Unklarheit. Die Größe die- ser Aufgaben aber zeichnet sich allein in der Tatsache ab, daß an den Beratungen in Indie Bundeswirtschaftsminister Prof. Erhard und Bundesbankpräsident Blessing teilnahmen. Die Weltbank ist eine Einrichtung, der jetzt 67 Staaten angehören. Sie hat die Aufgabe, den unterentwickelten Ländern Kredite zu geben, die zur Durchführung bestimmter Industrieauf- gaben unerläßlich sind, wenn diese Gebiete nicht zugrunde gehen oder aber der kommunistischen Propaganda anheimfallen sollen. Die Weltbank hat also die gleichen Aufgaben zu erfüllen wie jede andere Bank, nur daß sie von den Regie- rungen der großen Mächte kontrolliert wird. Sie bedeutet in erster Linie eine Sicherheit für die internationale Exportwirtschaft, da ja nur der Währung gefährdet erscheint. Auch der In- ternationale Währungsfonds nimmt die hierfür benötigten Mittel aus Beiträgen seiner Mit- glieder. Für die Bundesrepublik hat die gegenwärtige Sitzung dieser beiden Institutionen insofern eine besondere Bedeutung, als sie augenblicklich zu den größten Kreditgebern gehört und nach den Kürzlich in Bonn abgehaltenen Besprechungen ihre finanziellen Verpflichtungen noch weiter Verstärken wird. Das geht im übrigen aus den Reden von Professor Erhard hervor, der sich bereits bei der Eröffnung der Besprechungen in diesem Sinne geäußert Hat. Wie stark sich die Bundesrepublik finanziell noch engagieren muß, läßt sich noch nicht über- sehen. Sicher erscheint aber, daß es sich um erhebliche Beträge handeln wird. Dabei darf man nicht vergessen, daß West- deutschland bereits rund 18 Milliarden DM das Ausland gezahlt hat. In dieser Summe sind allerdings auch die Lieferungen an Israel, Schu denrückzahlungen u. a. enthalten, aber in * Gegen unerlaubte Preisnachlasse Einzelhandel will Rabatt auf den Normal abschaffen Ein Rabatt auf den Normalpreis sei ohne Ge- genleistung wirtschaftlich sinnlos und rechtlich unstatthaft, erklärte die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels. Infolge des Wett- bewerbs würden beim Verkauf von den Ver- brauchern häufig Rabatte oder Sonderpreise in einer Höhe verlangt, die mit einer normalen kaufmännischen Kalkulation nicht zu verein- baren seien. Die Hauptgemeinschaft erinnert daran, daß nach dem Rabattgesetz grundsätzlich nur Barzahlungs- und Mengennachlässe statthaft Sind. Sonderpreise, die lediglich bestimmten Käuferschichten eingeräumt würden. seien un- tersagt. Dies gelte vor allem auch hinsichtlich der von Wirmen und Behörden ausgegebenen Einkaufs- Ausweise, mit deren Hilfe die Arbeitnehmer in bestimmten Geschäften einen die vom Rabatt- gesetz erlaubte Höhe von 3 Prozent übersteigen den Preisnachlaß erlangten. Solche Gepflogen- heiten stellten auch einen Verstoß gegen die Be- Milchviehfütterung rationell gestalten Die hohen Anforderungen an die Leistungs- fähigkeit unserer Milchkühe erfordern eine vollwertige Fütterung, wenn nicht Gesundheit, Fruchtbarkeit und Nutzungsdauer leiden sol- len. In diesem Zusammenhang kommt den Mi- neral- und Wirkstoffen eine erhöhte Bedeu- tung zu, da sie entscheidend in das Stoffwech- Selgeschehen der Kühe eingreifen. In erster Linie müssen Kalzium und Phosphor im Ge- samtfutterangebot in einer Menge zur Ver- kügung gestellt werden, die dem Bedürfnis der Tiere entspricht. Dabei ist das Verhältnis von Kalzium zu Phosphor im Futterangebot wich- tig. Es soll im Mittel 1,8: 1 betragen. Das wirt- schaftseigene Grundfutter für unsere Milch- Kühe einschließlich der Weide hat aber über das ganze Jahr hinweg ein Uberangebot an Kalzium und einen Mangel an Phosphor auf- zuweisen. Ubperschüssigen Kalk scheidet das Tier aber durch den Darm wieder aus, und denjenigen Ländern Güter zur Verfügung ge- deutschen Wirtschaft werden die Bedenken i Stimmungen über den Grobverbraucher-Nachlag zwar stets in Verbindung mit Phosphor als stellt werden können, die sie auch zu bezahlen mer größer, ob die Bundesrepublik finanziel! dar. Dies gelte ebenfalls dann, wenn Firmen Kalziumphosphat, d. h. es wird immer wieder in der Lage sind. Die Gelder für solche Kredite stark genug ist, allen an sie gestellten An- oder Behörden als vorgeschoben Großbesteller Phosphor aus den ohnehin geringen Phos- nimmt die Weltbank einmal aus den sehr hohen sprüchen gerecht zu werden. Selbst wenn man aufträten. 5 5 05 55 Mitgliedsbeiträgen, auf der anderen Seite aber aus Anleihen, die sie in den ihr dazu geeignet berücksichtigt, daß die von Deutschland verlang- ten Kredite schließlich einem verstärkten E Bei der Vergabe öffentlicher Aufträge komme es häufig zu Schwierigkeiten, weil Behörden Ra- phorreserven des Körpers mitgerissen. Als Folge entsteht eine Anfälligkeit der Tiere ge- erscheinenden Staaten begibt. port dienen sollen, verlangt doch auf der ande- batte in unerlaubter Höhe forderten, Zwar genüber mannigfaltigen Krankheiten. In er- Während also die Aufgabe der Weltbank in ren Seite die Haushaltslage des Bundes größte könnten keine Bedenken gegen Sondernach- ster Linie leidet das Geschlechtsleben der der Hergabe von Krediten liegt, hat der Inter- nationale Währungsfonds für einen Ausgleich der Währungen zu sorgen. Das heißt, er muß Vorsicht bei allen finanziellen Operationen. Es ist deshalb durchaus möglich, daß sich nach Be- endigung der Konferenz in Neu-Delhi auch der lässe für als Großverbraucher hörden erhoben werden, sol beim Vorliegen gleicher Verhaä tretende Be- die Vorteile e auch nicht- Tiere. Das Migverhältnis zwischen Ca und P im wirtschaftseigenen Grundfutter muß des- halb durch Zufütterung eines Mineralstoffge- dort eingreifen und Gold oder Devisen dorthin Bundestag mit diesen Dingen beschäftigt.(NF) ökkentlichen Auftraggebern ährt würden. 18 5 1 8 7 4 geben, wo die Gefahr besteht, dag durch ständi- 5 peien die Voraussetzungen für einen Großver- misches, welches selbst ein engeres Ca/P-Ver- Sen Abfluß ausländischer Devisen die Stabilität braucherrabatt jedoch nicht gegeben und ver- hältnis als 2: 1 aufweist, ausgeglichen werden. Kapitalgeber sind beunruhigt Die Tatsache, daß zwei deutsche Gemeinden, denen inzwischen weitere gefolgt sind, Schuld- scheindarlehen, die sie seit 1955 von Kredit- instituten zu einem Zinssatz von 7½ Prozent aufgenommen hatten, mit dem Hinweis auf den sogenannten Zinswucherparagraphen des BGB gekündigt haben, führte nun zu einer merklichen ö Zurückhaltung der Kapitalgeber. In Banken- kreisen, die über die Maßnahmen der Städte im Hinblick auf die weitere Entwicklung des Schuld- Selbstbedienung im Vormarsch Lebensmittelfilialbetriebe an der Expansions- grenze Die Lebensmittel-Filialbetriebe des Bundes- gebiets befinden sich jetzt an der Grenze ihrer Expansions möglichkeiten, erklärte der Geschäfts- führer der Arbeitsgemeinschaft dieser Betriebe (ALF), Dr. Peter Toll, in Bonn vor der Wirt- Schaftspresse. Hauptaufgabe der Unternehmen dieser Handelsform werde künftig die Intensi- vierung der Arbeit auf dem Sektor einer be- lange eine Behörde beim Kauf eines des beispielsweise einen Rabatt von 10 Prozent, So sei dies als Aufforderung zu einem Ver- gehen gegen das Rabattgesetz anzusehen. Schweinebestand Gegenstan- unter Vorjahresergebnis Schweinefleischpreis ging leicht zurück Der Schweinebestand im Bundesgebiet belief sich Anfang September 1958 auf insgesamt 15,41 Millionen Stück. Dieses Ergebnis der repräsen- tativen Schweinezwischenzählung liegt um 289 000 Stück unter dem Stand vom September 1957, je- Ferner muß ein modernes Mineralbeifutter eien bestimmten Gehalt an Natrium aufwei- sen, um das zeitweise vorhandene Uberangebot an Kalium im wirtschaftseigenen Futter aus- gleichen zu können. Es muß weiterhin über Magnesium in leicht aufnehmbarer Form ver- kügen, da die Tiere besonders aus jungem Weidegras nicht genug Magnesium aufnehmen können, wodurch es sehr oft zum Ausbruch der Weidetetanie kommt. Darüber hinaus benötigen aber die Tiere auch bestimmte Spurenelemente wie Eisen, scheinmarktes gleichfalls beunruhigt sind, ist trieblichen Rationalisierung sein. 5 doch ergibt sich gegenüber der Septemberzäh- Kupfer, Mangan und Cobalt. Diese besitzen napp. man der Ansicht, daß vom rechtlichen Stand- Nach dem Geschäftsbericht der ALF entfiel von Jungen der Jahre 1952 bis 1957 ein Anstieg von ausgesprochenen Wirkstoffcharakter, da sie Be- punkt aus der Paragraph 247 BGB in Anspruch dem Gesamtumsatz der Lebensmittel-Filial- 1.19 Millionen Schweine. als Bestandteile körpereigener Wirkkstoffe 1 genommen werden kann. Er besagt, daß dem betriebe im Vergangenen Jahr bereits ein Drittel Nach Umfang und Zusammensetzung des(Fermente 2 6 e n 99 Schuldner aus„sozialpolitischen Gründen“ ein auf Selbstbedienungsläden. In diesem Jahr Schweinebestands ist nach Ansicht von Fach- e 80 55 3 5 5 an 5 Kündigungsrecht gewährt werden kann, wenn dürfte der Selbstbedienungsumsatz schon fast die reisen zu erwarten, daß in der Zeit von Sep- Verdauungsvorgänge im tierischen Organis- mehr als 6 Prozent Zinsen erhoben werden. Das lälfte des Gesamtumsatzes ausmachen und in tember 1958 bis August 1959 rund 19 Millionen mus beteiligt sind. offen] bedeutet jedoch keineswegs, daß er nicht auch Z Wei bis drei Jahren W de Voraussichtlich ein Schweine schlachtreif Werden gegen 19,44 Millio- Alle diese lebensnotwendigen Stoffe ent- auf Schuldner angewendet werden könnte, die Selbstbedienungsanteil von 70 bis 80 Prozent nen im vorangegangenen Zählungszeitraum. Der hält das neuzeitliche Mineral- und Wirkstoff Offen nicht zum Kreis der kleineren Kreditnehmer zu erreicht sein. Rückgang der Schlachtungen werde im wesent- 8 5 1 78 8 N rechnen sind. Die Möglichkeit einer Kündigung pesteht demnach wohl zu Recht. Die Banken rechnen in absehbarer Zeit mit noch mehr Kün- Von den 25 Milliarden DM Jahresumsatz des Einzelhandels mit Lebens- und Genußmitteln entfallen drei Milliarden auf die Filialbetriebe, lichen aber erst im Jahre 1959 eintreten und sich auf insgesamt 600 000 Schweine belaufen. Die Verbraucher haben nach Berechnungen völligem Verzicht auf kohlens ein Ca/ P- Verhältnis von 1,37 beifuttermittel„RINDAM INV“, welches unter uren Futterkalk mit einem Ge- 8 8 N 5 bief- 2,4 Milliarden auf Konsumgenossenschaften, acht von Fachkreisen in den letzten zwölf Monaten 1 h rsäure von 20 Prozent garan- auch auf den Pfandbrief 1 8 en, 8 8 1 r 2 Halt an Phosphorsäure von 20 Prozent garan 1 unc bl e ausdehnen könnten. Pa- Milliarden auf Rewer und Edeka- Geschäfte so- kur den Kauf von Schweinefleisch etwa 4 Pro- tiert. Es verfügt weiterhin über die Vitamine t Aran u Kapitalmarkt Verhältnisse wie sieben bis acht Milliarden DM auf die frei- zent mehr ausgegeben als im Vorfahr und konn- 1 0 0 eschaffen die für eine Begebung neuer Emis- willigen Handelsketten, bei denen ein Großhänd- ten damit ungefähr 8 Prozent mehr Schweine- ich 5 abträglich sind 5 8 ler mit einer Vielzahl von Einzelhändlern zu- fleisch kaufen. Die Schweinefleischpreise seien sionen 8 Sind. sammenarbeitet. im Jahresdurchschnitt um mehr als 3 Prozent zurückgegangen. g Sonntag, den 26. Oktober 1958 Donnerstag, den 30. Oktober 1958 40 Rund um die Frauen 17.00 Zwischen Ginster u. Thymian Söb DEUTSCHER RUNDFUNK 7.10 Südfunk- Wunschkonzert Suüdfunk-Tanzorchester 9.20 Stimmen der Meister 17.50 Franz Schubert 5 5— 3.20 Konzert am Morgen 17.00 Kleines Unterhaltungskonzert 10.30 Geistliche Musik 19.00 Schöne Stimmen Mühlacker(Mittelwelle) 522,00 m= 575 KHz 905 Ilit Musik geht alles besser 18.15 Südfunk- Wunschkonzert 1700 5 5 N 3. Sopran Heidelberg- Dossenheim 301,00 m= 998 KHz 10.15 N Die Erbauung 20.00„Der Graf von Ory“ f orgesan an Peerce, Tenor Nriihfa ker 7 7 8— 80390 N der Marienburg Heitere Oper in 2 Akten 8e 11 13.20 Wer recht in Freuden 20.00 Konzert des Mühlacker(Kurzwelle) 49,75 m= 6030 KHz 11.15 Orchestermusik 21.35 e von Liszt wandern wWwͤ ils Rundfunk- Sinfonieorchesters 14.30 Studierende der Musikhoch- 22.20 Virgil-Motetten 14.00 Hausmusik 14.50 Fußball-Länderspiel Frankreich— Deutschland 21.15 Beethovens Klavierwerk 22.30 Tanzmusik aus Stuttgart 0.10 Vom Sonntag zum Montag schule Stuttgart musizieren Schulfunk 16.00 Erwin Lehn und sein des 16. Jahrhunderts 23.00 Jazz im Funk 0.15 Unterhaltungsmusik Oktober 1958 Kirchliche Sendungen: S0 7.00, 8.30. 13.00 9.00: W 6.05. 7.05; Dl 16.45 Heimat: So 13.20; W 5.50; Mo-Fr 17.30 Sendebeginn: So 5.57, W 4.56 Nachrichten: 12.30, 19.30, 22.00, 0.00; W 5.30, 6.00, 7.00, 8.00, 9.00, 14.15, 00 Montag, den 27. Oktober 1958 18. Freitag, den 31. Sport: So 16.30, 18.30, 22.10; DO 22.10: irtschaft: l 1 5.45 5 6.13 Südfunk- Wunschkonzert 18.15 Südfunk- Wunschkonzert S2 14.00, 22.15 851 20 455 O0, Fr 15.45. 710 Südfunk- Wunschkonzert 17.00 Konzertstunde 8.20 Konzert am Morgen 20.00 Lustige Musikanten Klingendes Tagebuch: W 11.30 Kult 11611 8 1. N 0. D 3.20 Lieder zur Reformationszeit 17.40 Der Konstanzer Reformator 9.05 Mit Musik geht alles besser 20.30 2%— viel Glück dabei! Zeitfunk: W 12.45, 19.00 u e Ambros Blarer 10.15 Schulfunk: Das Dampfroß Die südfunklotterie Landfunk: S0 8.05; MI 14.20 14.20; Di. Mi. Er 16.45 9.05 Mit Musiie geht alles besser 18.20 Südfunk- Wunschkonzert Buchbesprechungen: Pi, Fr 14.20; D 22.45 Suchmeldungen: Mi, Sa 9.55 Sendeschluß: So 1.10; Mo, Fr 0.15; Di, Mi, Do 4.15; Sa 0.55 5 Schulfunk g 10.45 Kleines Konzert 15.00 Schulfunk: Martin Luther 16.00 Nachmittagskonzert 1 Filmprisma, Erwin Goelz sprieht über neue Flme mit Ilse Werner 20.00 Musik zur Unterhaltung 20.45 Was ist der Mensch? 21.15 Ludwigsburger Schlogkonzert 22.30 Radio-Essay: Endspiel von Samuel Beckett 21.00 Es war so wunderschön in Italien 22.20 Musik unserer Zeit 23.00 Die Wahl des Genossen Sokrates 23.30 Zum Tagesausklang 28. Oktober 1958 18.15 Südfunk- Wunschkonzert 20.00 Gäste aus Baden-Baden 20.45 Eine Million Schornsteine, eine Königin und ein Rebell London 1958 Orgelmusik aus fünf Jahrhunderten 23.05 Erwin Lehn und sein Südfunk-Tanzorchester Unterhaltungsmusik auf Schienen 14.30 Kleines Unterhaltungskonzert 15.00 Schulfunk: Ein Kibbuz in Israel 16.00 Nachmittagskonzert 27.00 Musik zum Fünfuhrtece Frauenfunk: W 3.05; MI 14.20 Kinderfunk: So 14.30; Mo, Mi, Fr 15.30 Jugendfunk: Sa 15.40 Sendung für Kranke: Mi, Fr 10.45 Mittwoch, den 29. Oktober 1958 6.13 Südfunk-Wunschkonzert 17.00 Schwäbische Volkslieder 8.20 Konzert am Morgen und Tänze 9.05 Mit Musik geht alles besser 138.13 Südfunk- Wunschkonzert 10.15 Schulfunk: Gerhard Rohlfs— 20.00 Musik zur Abendstunde Erkundung der Sahara 20.30 Fata Morgana, Ein Hörspiel 10.45 Orchestermusik von Heinz Hostnig 14.35 Melodien von Will Meisel 21.40 Max Reger 15.00 Schulfunk: Die Erbauung 23.00 Orchesterkonzert der Marienburg Joseph Haydn 16.00 Foprortstunde 015 Unterhaltungsmusik DEUTSCHES FERNSEHEN Sonntag, den 26. Oktober 1958 10.30 Großkundgebung der ost- 20.00 Große Reise einer kleinen Samstag, den 1. November 1958 16.00 Nachmittagskonzert 18.10 Paul Durand dirigiert das Südfunk-Unterhaltungsorch. 20.00 Dvorak: Stabat Mater. N Die Ausführenden: Drahoira Tikalowa, Sopran; Vera Kri- lowa, Alt; Ivo Zidek, Tenor 21.20 Die Kalesche 22.40 Musikalisches Mosaik 0.10 Das Nachtkonzert Dienstag, den 7.10 Südfunk- Wunschkonzert 8.20 Konzert am Morgen 9.05 Mit Musik geht alles besser 10.15 Schulfunk: Ein Kibbuz in Israel 10.45 Kleines Konzert 15.00 Schulfunk: Gerhard Rohlfs Erkundung der Sahara 16.00 Nachmittagskonzert 17.00 Kleines Konzer: 7 6.00 Volksmusik 7.10 Melodien am Morgen 8.30 Anton Bruckner 5 Wolfgang Amadeus Mozart 11.00 Mittagskonzert 1 Stuttgarter Volksmusik 13.20 Der Geiger von Gmund 14.00 Musik nach Tisch 15.00 Mit Volksmusik ins Land hinaus 22.20 UKW SUD WESTFUNK Sonntag, den 26. Oktober 1958 8.30 Freundlicher Sonntagmorgen 17.45 Das SWForchester UKW Söb FUNK Sonntag, den 26. Oktober 1958 6.05 Schönen Sonntagmorgen 16.05 Aus Opern von Donizetti 10.05 Konzert und Rossini und mitteldeutschen Bauern Dame 0 1 10.15 Orchesterkonzert 20.10 Im Rhythmus der Freude 9 11.30 Orgelkonzert 19.30 Windjammer 14.30 Fury Ein junges Mädchen sieht 13.00 Musik nach Tisch 22.10 Tribüne der Zeit 12.85 Lustige Musikanten 20.45 Sang und Klang 16.15 Spiel und Tanz auf Rollen Moskau 15.00 Jazz- Intermezzo 22.25 Klaviermusik 20.35 Briefe einer Unbekannten Spielfilm von Max Ophüls Montag, den 27. Oktober 1958 17.00 Petunia in der Stadt 20.25 Held für einen Tag 17.15 Als wir noch in Schlesien Ein amerikanischer Fernseh- 17.30 Die wilde Straße 19.30 Wochenspiegel 23.00 Musik für die Neue Welt 0.10 Vom Sonntag zum Montag Oktober 1958 16.45 Musik zum Tanztee 20.10 Divertimento 15.30 Was euch gefällt Gr. Unterhaltungskonzert Montag, den 27. 8.05 Kleines Morgenkonzert 10.15 Musikalisches Intermezzo 22.00 Jacques et Jacqueline 13.10 Musik für alle i 22.20 Für Kenner und Liebhaber 15.35 Sennerin, kleine Montag, den 27. Oktober 1958 20.15 Berühmte Solisten: Artur Ru- 17.00 Schulfunk 1 1 binstein le 17.30 Kleines Konzert 2 5 U 1. 8 2 5 1 Shakespeare 0 17.30 Medelssohn-Bartholdy 20.45 Europ. Forschungszentren lebten film über die große Tat eines 11.00 Konzert 21.00 Musik nach despe 8 18.05 Kreuz und quer durchs 21.45 Jazz 17.35 Khazaan oder das Benzinfaßg kleinen Gauners 13.10 Musik nach Tisch 22.30 Das Rolf-Hans Müller-rio ä Schwabenland 22.30 Leichte Musik 1900 18 e. 20.50 Wagen 755 aut Band 15.00 Opernkonzert 224 Jud) Garland siugt spiel 19.00 Leichte Musik 23.45 Notturno 20.00 Tagesschau 21.45 Im Kreuzfeuer 16.10 Solistenkonzert 23.15 Panzmusik aus München tspi 5 1 Dienstag, den 28. Oktober 1958 Dienstag, den 28. Oktober 1958 Dienstag, den 28. Oktober 1938 ** 2 8 1 3.05 Kleines Morgenkonzert 17.00 Das SWF. Orchester . 8 17.00 Schulfunk Teenager. 11.15 Eröffnung des Parlaments 19.00 Die Abendschau 8 Verk 17.30 Deutsche Volkslieder 22.00 Extrablatt vorm Mund. Ein mit Thronrede von Königin 20.18 Zwischenbilanz im deutschen 10.00 Orchesterkonzert t 710 1 5 d Grün“ a 19.00 Leichte Musik Kabarettgastspiel des„Inti- Elisabeth II. Sport 11.15 Ar. Unterhaltungsorchester 1-30„Zwischen 1 705 un rün 3 20.15 2*2— viel Glück dabei! men Theaters“ Wien 17.00 Peter in Gefahr 20.50 Potpourri der guten Laune 13.10 Musik nach Fisch 22.30 i Sol 115 Fri 5 20,45 Wie es euch gefällt! Stipp- 23.30 Aus dem amerik. Leben 17.50 Jugendmagazin mit Peter Alexander, Margot 15.00 Musik zur Unterhaltung Lehudi Menuhin, 1 5 17 K. 5 visite bei Pat Boone— Für 23.45 Notturno 17.50 Selbst ist die Frau Eskens, Sylvio Francesco 16.10 Geistliche Musik neghini Callas, A. Rubinstein Stel- 8 5 8 Kauf Mittwoch, den 29. Oktober 1958 Mittwoch, den 29. Oktober 1958 Mittwoch, den 29. Oktober 1958 8 0 1 21.30 Mensch und Kraftfahrzeu 17.00 Das Märchen vom Kalif Storch 20.20 Ausgerechnet: Tatsachen 10.00 Opern von Wolfgang Ama- 17.15 Mustk, Musique. Muse 8 12.0 See e Klaviermusik 22.00 Das Lied 8 17.20 Für euch gedreht 20.40 Familie Schölermann deus Mozart Leicht beschwingt 16.05 Kreuz und quer durchs 22,20 Film unter der Lupe Ferien auf Bornholm 21.10 Europa auf der Spur 5 11.30 Musikalisches Intermezzo 20.10 Abends, wenn die Musik Zush- Schwabenland Erwin Goelz kommentiert 17.40 Das sollten Sie wissen 1. am Rande der Via Appia 13.10 Musik nach Tisch spielt: 50 bunte Minuten 5 19.00 Leichte Musik 22.30 Leichte Musik 19.00 Die Abendschau Archäologischer Fümbericht 18.00 Operettenklänge 22.30 Selstliche Musik aus? 20.30 Zauber der Musik 23.45 Notturno 20.00 Tagesschau über Italien 16.10 Das SW F- Orchester 0.10 Swing- Serenade Verk. 8 8 5 Miete Donnerstag, den 30. Oktober 1958 Donnerstag, den 30. Oktober 1958 Donnerstag, den 30. Oktober 1958 und 0 a 45 Der öffentliche Ankläger 17.00 Loga— Welche Organe kann 20.00 Tagesschau 8.05 Kleines Morgenkonzert 17.15 Mal so— Mal 80 8 5 3 n. den Fildern 5 Ein Schauspiel 90 man mit voga beeinflussen? 20.15 Matterhorn 1958 10.15 Musikalisches Intermezzo 20.10 Jean Sibelius: 7 Lieder Sner. 17.30 Abendlieder 22.00 Das Südfunk-Unterhal- 17.20 Jazz für junge Leute Filmbericht aus dem Wallis 11.00 Konzert 21.30 Maurice Ravel Verk. 19.00 Leichte Musik tungsorchester mit Olaf Hudtwalcker und 21.00 Paul und Julia 13.10 Musik nach Tisch 22.30 Emerich Kalman zum 20.15 Schlagercocktail gemixt aus 22.30 Leicht Musik Horst Lippmann Ein heiteres Fernsehspiel von 15.00 Das SWF- Orchester Gedenken 4 storie 5 franz. Schallplatten 23.45 Notturno 19.00 Die Abendschau Hugo Hartung 16.10 Kl. Unterhaltungsorchester 23.00 Tanzmusik aus Köln r. 15 i Freitag, den 31. Oktober 1958 Freitag, den 31. Oktober 1958 ö Freitag, den 31. Oktober 1958 kauf 2 lebe Zeit! oder: 17.00 Zehn Minuten mit Adalbert 20.00 Tagesschau 8.05 Kleines Morgenkonzert 16.10 Was jeder gern hört Maria 8 stet en S5 ¾ mme 9 85 gibt Dlechut 0.20 Das Ballett der Finnischen 10.0 Ludwigs van Beethoven 17.45 Für den Jazztreund 17.30 Unterhaltungsmusik 20.45 Melodie und Rhythmus 17.10 Was willst du werden? Nationaloper Helsinki tanzt 11.15 Musik am Vormittag 20.10 Joseph Haydn 18.05 Kreuz und quer durchs 22.00 Chormusik 17.25 Archibald weiß alles Szenen aus Coppelia 13.10 Mittagskonzert 20.30 Hörspiel:„Die Proer innen Schwabenland 22.30 Leichte Musik Eine Sendung für junge Leute 21.00 Der gehorsame Rebell 15.00 Quvertüren und Duette aus des Euripides aut 19.00 Leichte Musik 23.45 Notturno 19.00 Die Abendschau Ein Kulturfilm von C. Oertel französischen Opern 22.30 Moment musical N Samstag, den 1. November 1958 Samstag, den I. November 1958 Samstag, den 1. November 1958 5 17.00 Nepal, Wunderland der Berge 20.15 Wege der Heimkehr 5 Geistliche Musik 18.00 Konzert 16.15 Stell auf den Tisch die duftenden Reseden 17.00 Philadelphia- Orchester 19.00 Abendmelodie 20.15 Die Hellmesberger 22.00 Südfunk-Unterhaltungsoreh 3.05 Unterhaltende Weisen 1 9.15 Dle Auslese 10.20 Divertimento Musicale 13.05 Mittagskonzert 14.30 Jean Sibelius 25.90 Heitere Volkslieder 20.10 Johannes Brahms 21.45 Joh. Sebastian Bach 22.10 Konzert 23.00„Schläft ein Lies in allen Dingen“ Ein Filmbericht aus der Welt des Dschungels u. d. Gletscher 18.00 Deutsche Vesper 19.00 Die Abendschau 20.00 Tagesschau 4 Filmbericht über Schicksale 9.30 Kammermusik deutscher Rückwanderer 10.05 Orchesterkonzert aus der Sowjetunion 13.00 Konzert 21.00 Der Fall de la Roneieère 15.00 Deutsche Madrigale Fernsehspiel 16.00 Musik am Nachmittag Einer von den Unentwegten Ein König, ein Kind und ein Als der schwedische König Karl XII. auf sei- nem abenteuerlichen Ritte aus der Türkei nach Stralsund durch Schlesien kam, geschah es, daß er aàn einem grauen Wolkentage spät nachmit- 1ags in ein einsames Dorf ritt, das mit wenigen fahlen Schindeldächern vor einem Tannen- walde lag. Der König, von dessen Taten eine Welt Sprach, und dessen Faust große Reiche zertrüm- mert hatte, war müde von dem langen Tages- ritt, und wiewohl er noch bis Sagan wollte, ver- Oktober Oltober mond. Verstehe: Es ist ein Niedergang. Im wellen Laubgewehe dein Schritt verlor den Klang. Der Wind saust mud, verdrossen, Wie mit sich selbst entzweit. Der Laubwald tragt verschossen ein abgenutztes Kleid. Vergrümt strecht sich die Wiese, den Strauck umspinnt der Schlaf. Rein Lamm in weißem Vliese, u Schdfer nock und Schaf. Das Schilfrohr seh' ich schwanken vor einem Fischerkahn. Mit ihren Herbstgedanken spricht mich die Stille an. Karl Burkert spürte er doch eine so große Mattigkeit, daß er unschlüssig auf einer kleinen Anhöhe am Dorf- ende anhielt und über die Dächer sah. Die Sonne war den ganzen Tag hinter den Wolken verborgen gewesen, so daß über den Feldern und Wegen ein bleifarbenes Licht lastete, das kalt und mißmutig den Menschen ins Herz fiel und keine Freude aufkommen ließ. Jetzt, da es gegen den Abend ging, riß der Wol- kenschleier im Westen und erlaubte der Sonne für Augenblicke, hindurchzuleuchten und alles in ein un wirkliches Purpurlicht zu hüllen. Der König hielt lange auf dem Hügel und sah, wie sich die großen Schindeldächer mit Licht schmückten, als seien sie mit goldenen Dachplatten belegt, und der Abendrauch, der aus den kleinen Schornsteinen qualmte, blühte zur Höhe des lodernden Himmels gleich Weih- rauchschwaden, die vor der Röte des Sonnen- untergangs bläulich empordampften. Von dem Tannenwalde aber jenseits des Dor fes erkannte man jeden Baumwipfel. 5 Der König stieg vom Pferde, warf die Zügel seinem Satteljunker zu, der ihn begleitete, und ging langsamen Schrittes in das Dorf hinein, dessen Straße ganz menschenleer vor ihm lag, als Wohne hier niemand. Gleich links am Dorfeingange lag ein kleines Haus mit einem Garten davor, den ein niedri- Foto: Sporer Erzählung von Cosmus Flam ger Staketenzaun von der Straße trennte. Der König übersprang ihn mit einem Satze, daß die Sporen an seinen fahlen Lederstiefeln leise Klirrten. In dem kleinen Garten stand eine Kürbis- laube, noch dicht bewachsen, darin eine niedrige Bretterbank., auf die sich der König setzte, in- dem er seinen Reiterhut neben sich legte und den müden Kopf in die Hände stützte. Dieweil geschah es, daß ein kleines Mädchen aus der Haustür kam und neben der Laube das Spiel fortsetzte, das es eben unterbrochen hatte, um sich drinnen bei der Mutter einen Apfel zu holen. Es setzte sich neben der Laube auf die Erde und buk weiter aus nassem Sande eine Burg. Daß ein fremder Mensch neben ihm in der Laube saß und durch die dichten Zweige auf sein Spiel schaute, ahnte es nicht. So eng beieinander haben wohl selten ein Kö- nig und ein Kind gesessen. Das Mädchen grub mit den kleinen Händen einen Graben in den Sand, es schüttete einen Wall ringsumher auf und türmte in der Mitte einen Berg empor, dessen Abhänge es mit der Rückseite eines kleinen Holzlöffels festklopfte. Dann riß es eine Gänseblume aus dem Grase und pflanzte sie auf die Spitze des Hügels wie eine Siegesfahne. Eine Zeitlang betrachtete es zufrieden sein Werk und aß inzwischen den Apfel zu Ende. Und der verborgene König in der Kürbislaube sah auch auf die Sandburg und vergaß über diesem kindlichen Spiele sein Königreich, seine Siege und Niederlagen, sein Pferd und seinen Junker und Gott und die Welt. Dann fing das Kind an, mit dem Löffel in den Berg einen unterirdischen Gang zu graben, erst an dieser Seite und dann an jener, daß sich die beiden Höhlen in der Mitte treffen sollten. Es ging unendlich sorgsam zu Werke, und als es fertig war, und wirklich, auf den Enien liegend und das kleine Haupt fast an die Erde gedrückt, durch den Gang hindurchsehen konnte, stand es auf, klatschte in die Hände und jubelte:„Mut- ter! Mutter!“ Da trat die Bàuerin aus dem Hause auf die Schwelle und sah nun auch nach dem freude- vollen Kinde. Aber just da zerbarst der Berg in der Mitte und stürzte ein, und die kleine Gänseblume ward unter den Sandmassen gänzlich begraben. Das Kind fing an zu weinen, und die Mutter schalt:„Dummes Kind. komm! Geh schlafen!“ Und zog es ins Haus hinein. Der König aber saß noch lange in der Kürbis- laube und sah un verwandten Hauptes auf das zusammengestürzte Haus aus Sand und saß. bis es fast Nacht war. Da erwachte er aus seinen Träumen, erin- nerte sich, wo er war, raffte seinen Hut auf und eilte Wie ein Dieb durch den kleinen Garten bis an den Zaun, den er wieder übersprang. Auf dem Hügel fand er, groß und dunkel gegen die Dunkelheit gestellt, den treuen Jun- Rer und die Pferde, saß auf und trabte auf der Sandstraße durch das schlafende Dorf, das er bald hinter sich lieg, bis er oben in dem dunk- len Tannenwalde angekommen war. J 1 FS Hr lauUs alls Einmal über alles nachdenken! „Was starren Sie aus dem Fenster? Ist etwas passiert da draußen?“ Der Vorortzug hielt auf einer kleinen Station. Der Mann am Fenster schaute hinaus in die Dunkelheit des Abends. Ein Mann in Arbeits- kleidung, 50 Jahre alt, mit einem interessanten Charakterkopf. Er beteiligte sich nicht an der Unterhaltung im Abteil. „Nichts ist passiert. Ich denke nur ein biß- chen nach.“ „Worüber?“ „Ueber alles und nichts. draußen mit dem ne alten Schrankenwärter.“ Er! te.„Ueber die Tropfen am Fenster— was für sonder- bare Wege sie ziehen. Es steckt ein Sinn da- Hinter, wenn man es richti; Sieht 5 „Das ist auch so ein alter Spintisierer“, lächelte einer seiner Arbeitskollegen im Abteil. , es War ein alter Spintisierer. Es e noch immer. Es gibt sie öfter, als man Jeder kennt diese Leute, und jeder hat . Sie machen den Trott der Welt nicht it. Sie haben noch nicht verlernt, sich ihre enen Gedanken zu machen. Sie kennen ein gen: sich eigene Gedanken Ueber die Frau da gen. Ueber den jele andere haben das Denken verlernt. Sie schwimmen dahin, sinnlos, planlos, ohne eigene Meinung. Früh, kaum daß sie auf- stehen, wird die Radiodusche angedreht, egal Was herauskommt. Es betäubt so schön. Man braucht nicht dabei zu denken. Hauptsache, J Gedanke, der sich im Gehirn bildet, wird n, getötet, umgelegt. Wir haben en Begriff für die Leute gebildet: nmenschen.“ das, der berühmte Massenmensch? NMensch, der nicht mehr selber den- „Die t nicht nur Massenmenschen auf zie sind nur die graue Grundfläche die anderen abheben, die noch sel- ber Persönlichkeit und Charakter haben. Die noch denken— die sich über die Welt ihre eigenen Gedanken machen. Es gehört zu den schönsten Dingen auf der Welt, mal still zu sitzen, in sich chen und sich seine Gedanken über Gott und IZunor- Sand Sie ritten fast die ganze Nacht, aber der Kö- nig sprach kein Wort, und ewig zog sich der Weg durch die Wälder, bis sie endlich bei Mor- gengrauen einen eingesunkenen Wegweiser fanden, auf dem geschrieben stand: Sagan 2 Meilen. Im nächsten Dorf machten sie eine lange Rast. Aber auch den ganzen andern Tag war der König einsilbig, und der Junker sah ihn zur Mittagszeit, als sie sich am Wegrande lagerten, um ihr dürftiges Reitermahl zu essen, einen kleinen Erdhaufen aufschichten und auf seine Spitze eine Gänseblume pflanzen. Ein paar Jahre später flel der zwölfte Karl vor Fredrikshall, und sein Reich zerfiel wie ein Haus aus Sand. Die verwünschten Wünsche die Welt zu machen. Nach und nach verschwin- det die graue Farbe, die unser Leben sonst verhüllt. Die Gegenstände nehmen Gestalt an, sie bekommen Farbe, die Welt wird lebendig und bunt. Plötzlich erscheint das Leben lebens- Wert. Jedes Ding bekommt seinen Sinn. Gerade heute, wo das Leben immer äußer- licher und flacher wird, kann uns die Kunst des Nachdenkens den Sinn des Lebens zurück- geben. Es gibt kein größeres Abenteuer, denn der Geist kennt keine Grenzen Der Geist ist frei. Jedanken brauchen keinen Reisepaß. Der Geist kann rund um die Erde wandern und zu den Sternen hinauf, aber der Fahrsch für die Reise kostet keinen Pfennig.— Laotse, der 117 chinesische Weise, sagt: „Ohne 3 Ss dem Hause zu treten, die Welt erkennen, ohne aus dem Fenster zu blicken, kann man des Himmels Sinn sehen. Je mehr einer aus sich herausgeht, desto weni- ger kann er in sich gehen at der ein Ziel, ohne zu wandern, Er ruft dei- men, ohne sich um nauen. Er tut und erlangt alles.“ Nach der indischen Weisheit des Brahmais- mus ist Meditieren der Weg zur Erkenntnis. Meditieren heißt:„Sich versenken; tief nach- Das erste in der Liebe ist der Sinn fürein- ander, und das Höchste der Glaube aneinander. August Wilhelm Schlegel 2 5 Ein Charakter ist ein Fels, an welehem ge- sStrandete Schiffer landen und anstürmende scheitern. Jean Paul der wichtigste Weg zur Gewinnung der Erkenntnis.“ Aber erst die Erkenntnis gibt dem Leben einen Inhalt. Nur durch Erkenntnis der ewi- gen Gesetze kann der Mensch die Lebensgrund- Sätze entwickeln, nach denen sich ein erfolg- reiches Leben führen läßt. Aus Büchern allein kann man es nicht lernen. Man muß es selbst erkennen, oder man bleibt ewig unfertig. ill ich auf der Welt? Welchen Sinn hat das alles? Stehe ick zu den Frauen, zur Ehe, zur Liebe? Wie zu meiner Umwelt, wie zum Staat, zur Politik, zu den Parteien? Wie zu den kleinen Dingen des Lebens, die oft die groge Freude sind? Wer nie über diese Dinge nachgedacht hat, kann nie glücklich werden. Er bleibt ein Krüp- Hel, hilflos, denn er hat keine Grundsätze ent- wickelt, um im Sturm des Lebens seinen Standort zu behaupten. Aber seine Lebens- grundsätze muß jeder selber fertigen, durch den Wichtigsten Akt des Geistes, die Erkennt- Nis. In den Upanishaden— indische Schriften, die vor drei Jahrtausenden entstanden— gibt es diesen Vers: „Erkenntnis ist es, welche Opfer zeitigt, Erkenntnis nur vollzieht die heiligen Werke, die Götter auch, im Licht, allein verehren die Erkenntnis. Und wer begreift das Alteste, die Erkenntnis, streift schon im Leibe alle Ubel von sich.“ Felix K au b Eine Fabel nach russischen Motiven Ein russisches Märchen erzählt: Wenn der Herbst ins Land kommt, sehen Sonntagskin- der manchmal den Oktoberreiter über die Stoppeläcker ziehen. Er hat einen Brokatmantel um, so schar- lachrot wie die welken Blätter der Steineiche, und auf dem Haupte trägt er einen Kranz aus bunten Astern. Er bringt immer Glück, der Oktoberreiter. Wer ihm begegnet, kann ihn ansprechen und eine Bitte tun. Freilich nur eine. Die geht in Erfüllung. Die meisten Menschen vergessen die Bitte, Wenn ganz unvermutet der Glücksreiter vor innen auftaucht, oder sie wünschen sich ein So töricht Ding, daß Gott erbarm. Die meisten Menschen begegnen dem Glück, die wenigsten aber nützen es. Da waren die beigen Brüder Pawlowitsch andere Leute. Der eine hieß Wladimir, der andere Igor. Sie hät- ten beide schon gewußt, was sie sich vom Ok- toberreiter wünschen sollten N Und siehe da, eines Tages spät, da sie von der Stadt in ihr Dorf zurückkehrten, kam ihnen auf einem Feldwege der rote Reiter ent- gegen. Du, Igor, sagte Wladimir Pawlowitsch, da kommt er, begrüßen wir ihn. Sie stellten sich an den Rand der Straße, zogen ihre Mützen und verbeugten sich so tief, als käme Väter- chen Zar. Der Reiter hielt sein Pferd an und fragte: Liebe Brüder, wo geht der Weg nach Simfe- ropol? Da hinaus, hoher Herr, sprach Igor, und ohne Umschweife fügte er sogleich hinzu: Ich erbitte mir so viel Vieh, daß ich zehnmal bis hundert zählen muß, ehe ich zum letzten Stück komme. Und sogleich fiel Wladimir ein: Hoher Herr, Gott schenke euch ein langes Leben, ich möchte gern Zar werden. 5 Der Reiter musterte beide eine Zeitlang, lächelte, sprach: Eure Bitten sollen erfüllt werden, grüßte und ritt weiter Als sie nach Hause kamen, sahen sie gie kleine Wiese hinter ihrem Haus voller Vieh. Das ist alles mein, jubelte Igor, fing an zu. zählen und mußte zehnmal bis hundert 23h len, ehe er das letzte Stick abgezählt hatte. Ex. Wußte sich vor Freude kaum zu fassen. Wladimir aber sprach: ſch bin jetzt änger dein Bruder nicht mehr, ich bin dein Zar, knie nieder und huldige mir! Da lachte Igor und sprach: Du Tropf, ob Zar oder nicht, ich habe zehnmal hundert Stück Vieh! Und er tanzte in der Stube umher wie ein Toller Nun geschah es, daß am andern Tage die Kalmücken in das Dorf einbrachen, das Vieh des Igor fingen und als Beute wegtrieben. Der Wladimir nahm Friegsdienste bei ihnen, stieg höher und höher und wurde endlich Zar von Kasen. Er herrschte mit großer Macht und Herr- lichkeit, aber eines Nachts wurde er von der Palastgarde im Schlafe überfallen und er- drosselt. Da hatte Igor kein Vieh und der Wladimir keine Krone mehr . Als der tote Zar ins Seelenland wanderte, begegnete er seinem Bruder Igor, der aufs Feld ging, und sprach zu ihm: Brüderchen Igor, warum haben wir uns da- mals von dem roten Reiter solche Dinge ge- Wünscht, die bei den andern Menschen Neid erregen mußten. Dir nahmen die Kalmücken das schöne Vieh, und mir nahm meine Palast- garde das Leben. Wir hätten uns etwas Klei- 8 wünschen sollen, was die Menschen nicht sehen. 5 Vielleicht hast du recht, Bruder Wladimir, sprach Igor, wir waren beide eben nicht schlau genug. s Und sie gingen auseinander; jeder an seine Stätte, der Igor auf sein Feld, der Wladimir ins Land der Seelen. S E. dE URZ KnFPEE 88808 esam dag * 1 9 8 1 öpfchen irn und Josephine“ präse zungen Dame. Di allenden Locken eri durcha nissen unserer 2 Foto: ö Manchmol * 1 Junge Leule schwören aufs Solide n mit dem innigen Her- nach Wohlversorgtheit gibt es l Herren in den be- inheirat und einem den, sind nicht ausge- ZensWU Z War immer t, So Opti- und ihren 2U& 1 0 Aut zu Ver- Len a ate Umfrage d Prom lenbum atsmärkte“ an Be Wo eine Bekanntsch- jungen Leute kaum ein Ku schwieriger ist es de zulernen. Zu erkennen, woran man n anderen Menschen ist. Je hübscher die Fassade, erer der Reinfall., das sehr viel Kennen it dem desto bomben- ein Zwei- Ste U 1 — —7 2 D 2 75 7 D — — D 2 — 1 * 1 2 — — 8. D 2 D — D — 4 — — 2 0 2 0 — ( e End- Dreißiger an unserem Tisch, wir unversehens ins Gespräch ge kommen waren, fing plötzlich an, von der Ehe zu reden. Seine zukünftige Frau, meinte er, solle hübsch, häuslich, höchstens 25 und 80 Sparsam sein, daß sie aus einer Mark Eins- fünfzig herauswirtschaften könne. Wäre ich ein junges Mädchen im heiratsfähigen Alter, SO wäre mir der Appetit vergangen. Eins-fünf- zig! Bei den heutigen Preisen! les zusammen sei wohl ziemlich viel ver- Jangt, sagte ich fest, aber anscheinend keines- Wegs Überzeugend. Mein Gegenüber blies ru: hig blaue Kauchkringel in die Luft und meinte bescheiden, solche Wünsche gehörten nun ein- mal zu seinen Grundsätzen, ES würde ihm Schon noch die Richtige über den Weg laufen, und außerdem eile das Ganze ja überhaupt micht, Worauf er behaglich einen neuen Schop- pen Sommeracher bestellte. Mir aber wurde plötzlich klar, daß verein- zelt jetzt wieder ein fast verschollener Typ Zuktaucht— der Junggeselle. In den Nach- Kriegsjahren gab es ihn so gut wie überhaupt nicht. Das lag nicht sc sehr an dem zeitbeding- ten Frauenüberschuß, der etwa gar keine Ein- Zelgänger hätte aufkommen lassen. Aber mit der Härte jener Tage wurde man eben zu zweit leichter fertig. Als es so schwierig War, Satt zu werden, nicht zu frieren, ein paar ordent- nich instand gehaltene Kleidungsstücke zu ha- Den, war die Ehe für beide Teile eine Notge- meinschaft, die sich nach allen Belastungs- Proben meist auch in besserer Zeit bewährte. Noch an der Liebe fehlte es damals auch nicht. ir viele war Liebe der einzige Luxus. Heute aber gibt es noch sehr viel anderen J uxus. Darum findet man auch da und dort einen Mann mit gutem Einkommen, dem es ein bißchen schwer fällt, sich zum Heiraten zu entschließen. Man wird doch auf Verschie- Genes verzichten müssen, wenn man erst ein- mal Familie hnat Aber es eilt ja nicht. Vorläufig gehen solche Seriösen einzelnen Herren eben allein ins The- Ster und ins Café oder sie fahren nach Rimini und Travemünde, Sie sehen vielleicht schon ein bißchen zu gut genährt aus und haben manchmal ein etwas melancholisches Lächeln. Denn auch einsame Freiheit ist nicht immer Melis Fröstelnde Frauen önnen dieses Jahr be- vukigt sein: die Mäntel sind comfortabel, mol- ig und umküllend, mit den verschiedensten Schkützenden Finessen ausgestattet. Modisch Ast alles, was üppig, und großzũgig geschnitten die Figur verbirgt. Manchmal verbirgt sieh so- gar das Gesicht bis zur Nasenspitæe das steht dann kokett oder geheimnisvoll aus, gans bie 2s der Typ verlangt! Weit schwingende Kra- gen legen sieh mit Grandezzd um die Schul- tern oder werden hock über den Hals hinauf gezogen. Stolen, die in großer Linie umge- Sschlungen werden, ſcönnen bis zu den rosigen Ohren und unter die mit rafſiniertem Malce- up betonter Augen reicken, und puschelige Pelækragen lassen den Kopf wie eine weich in ihre Kelchbehälter eingebettete Blüte erschei- nen. Ausschwingend wie bei der Trapeaform oder eingehüllt wie bei dem Kokon verlauft die Silhouette dieser Mäntel. Alles sitzt lose, michts ist körpernak. Hdufig sind sie duch noch mit Pelzfutter versehen oder innen wattiert Abgesteppt. Keine Kälte kann also erschrecken- man Ast auf alles vorbereitet. Dis Stoffe sind wun⸗ derbar warm, dabei leieht and schmiegsam. Selten gab es s kostbares und Ho praletisches Material. Besondere Freude hat die Haute Couture immer nock an den Mänteln, die das Kleid daruate- komplettieren. aus dem glei- chen Gewebe oder einem, das völlig dazu abge- stimmt lat, ergeben diese Ensembles sehr ele- gante Lindrüche und erwecken so eine Note Don Lurus und Schich, die meist weil über die tatsä lichen materiellen Kosten solcher Zu- sammenstellung hinausgeht. Modell- Beschreibung . Der robe Cape- Kragen des karierte“ Mantels verläuft im Rilccen in eine breite Mit 5 leicht zu ertragen, Wenn sie schließlich doch einmal heiraten, werden sie es gewiß nicht unüberlegt tun. Sie hatten ja genug Zeit zum Ueberlegen, Sie werden manches bedenken, vielleicht auch die Brautaussteuer. Nun, wum nicht? Nur das Herz— das Herz wird möglicher- Weise etwas zu kurz kommen. Barbara Hlausckka-Steffe Und ein in der westdeutschen Großstadt F. le- bender Student war nicht weniger verbittert: „Mehr als 80 v. H. aller jungen Mädchen sind ganz einfach undurchsichtig... Auf die„Durchsichtigkeit“ aber kommt es enbar den jungen en am meisten an. sie nicht angelogen, nicht geneppt, in Kummer ges t werden. 0 imwunden zu, wie -toppe Schale der fallen. Wie uner- en allem for einige Tage frisch, Leinentuch ein- en etWas chte Mile Auftreten zum Trotz. Und — noch gar keine 5 ist imm., erzählte eine ju Verkäu der Heiratsvermittlerin.„Zu dritten N schon bin ich an die falsche Adress Nie hatte er am Wo 1 ten. mich. tür Jetzt will ich endlich einmal einen unverhei- ateten Mann kennenlernen!“ enende Zeit Nur keinen R eingehen— scheinen unsere jungen Leute zu denken, die sich einem Heiratsvermittler anvertrauen. Und das denken auch in wach sender Zahl nicht wenige Eltern heranwach- sender Mädchen, die es„erst gar nicht darauf ankommen lassen wollen.., sondern beizei- ten mit ihren Töchtern im Institut vorsprechen. ffenbar schätzen sie das offene Spiel der Per- sonal-Bogen-Ehrlichkeit. Sie vermuten(und täuschen sich in der Tat nur in seltenen Fäl- len), daß ein professioneller Heiratsschwindler nicht gern Gebühren und einen Blick in den eigenen Lebenslauf riskiert. Und sie finden, daß es einem im Ernst heiratslustigen jungen Mann nur dienlich sein könne, sogleich die Künftigen Schwiegereltern kennenzulernen: „Jeder soll wissen, woran er ist, und was ge- boten wird. Unser Kind ist so„verspielt“ Wenn Fritzchen Häuser baut, vergißt er die Umwelt Die junge Mutter, in ihre Kinder verliebt ie nur gute Mütter es sein können, konnte sich Stunden später den Vorgang nicht erklä- Ten. Der Bub ist schon groß genug, um auch für kurze Zeit allein sein zu können. Mutter War schnell zum Krämer gelaufen. Und wie So etwas dann kommt— es war eine ungün- stige Zeit, und die Frau Müller meinte auch und Frau Meier hatte zu berichten. Der Kleine Fritz war angewiesen worden, mit seinem Spielzeug in die Küche umzuziehen. Das macht ihm nichts aus, Er war beauftragt worden, den langsam laufenden Wasserhahn, der den im Topf stehenden Pudding abküh- len Sollte, abzustellen, wenn die Uhr auf Zwölf steht. Fritz kann so etwas schon, er ist ein flxer, patenter Kerl. Als Mutter nach Hause kommt, schwimmt die Küche— jede Hausfrau weiß, was das bedeutet. „Da hat er etwas hinter die Ohren bekom- men und Stubenarrest auch. Solch unartiges Kind, immer nur spielen, spielen. Er kann doch sonst schon die Uhr lesen, obwohl er noch nicht in die Schule geht“, erzählt die Mutter. Der Psychologe ist anderer Meinung als die Mama. Schweigen wir von dem Aerger, doch Mütter müssen mit solch unliebsamen Erleb- nissen rechnen, weil das Spiel des Kindes nicht„Spiel“ im Sinne der Erwachsenen ist. Spiel ist für das Kind Arbeit, eine liebe Ar- beit. Kinder können im Spiel Himmel und Erde und Vater und Mutter— und den Was- serhahn vergessen. Wie ein Wissenschaftler, der sich nah dem großen Ziele weiß. Wer Kin- der erziehen muß, sollte das wissen. „Spiel recht schön— und schau zum Was- serbhahn“ ist gleichbedeutend, dem Hausherrn, der seine Freundesrunde zum Skat zu Gast hat, wortwörtlich den gleichen Satz zu sagen. Kinder sind niemals„verspielt“. Wenn Els- beth auch das Puppenstübchen sechsmal um- räumt, deswegen wird sie keine schlechte Hausfrau. Vielleicht eine gute Innenarchitek- tin. Werm Klein-Werner beim Türmchenbau den großen Klotz auf den kleinen stellt, be- sagt das nicht, daß er niemals Baumeister Wird. Kinder sollten so oft und so lange ihre Spiele spielen, wie es die Umwelt zuläßt. Es ist„erwachsen“ gedacht, daß das Spieleckchen am Abend aufgeräumt sein muß. Die Baustelle des Vaters ist es ja auch nicht, oder werden dort die Mauersteine beiseite gekramt? Selma Lind einfall erleben, nur kein Risiko Ehrlichkeit aber ist bei den jungen Menschen Hoch angesehen:„Jetzt bin jch mit der Ausbil- dung fertig, jetzt brauche ich für meine Kar- riere eine Frau...“— das ist ein oft gehörter Satz. Die jungen Mädchen a Wissen nicht Weniger gen was sie sich wünschen: Einen Mann in einer erste. Einen N Wissen Treue“— Mann, der etwas dritte, und nur die ga tinnen wagen die s dag er„doch möglichst noch n möge Nicht weni das ist das zweite. Einen darstellt— das erst ist das 7 Spiran- ne Einschränkung, keine ganze Glatze 0 en sind die männlichen b s wich- rtschaf- ich gepflegt soll sie Uürfe sie haben. SSI heit füllen gerade die ig oder vierzig Fragen ben sie Auskunft über ihre persönliche Einstellung zu Familienleben und Beruf; über besondere Interessen, das eigene Temperan t 1— die eigenen Feh- ler. Mogeln wollen sie einen Fall. n erfahrener Ehevermittler konnte darum Teststellen:„Di mn Leute in Westdeutsch- land sind weder w ermütig noch un- überlegt, wenn sie ans Heiraten gehen. Tod- ernst meinen sie es, sie schwören aufs Solide und eine sichere Zukunft.“ U. Weber önnen. Und rote Fingern 1 r . Schlicht und dezent ist die Linienführung die- ses Modells aus reinwollenem Karo- Jersey, in dem man den ganzen Tag über praktisch und chic zugleich gekleidet ist. Die um den Hals lie- gende Blende setzt sich bis über die Taille fort und dient zugleich als Knopfleiste. Der Leder- gürtel wird unter der Blende durchgezogen. Modell: Pekana-Kübler- Foto: map/ Arthur Sandwiches sind immer beliebt Dreidecker 1 Scheibe Kastenbrot mit Butter bestreichen, mit einer dünnen Scheibe gekochten Schinken belegen, diese dünn mit Mayonnaise bestreichen und in Streifen geschnittenen Kopfsalat daraufgeben, Darüber eine zweite gebutterte Scheibe Kasten- prot legen, mit rotem Paprika und feingehackter Salzgurke bestreuen und eine dünne Käsescheibe daraufdecken. Die dritte gebutterte Brotscheibe nach innen darauflegen und mit einem scharfen Messer das Sandwich in Dreiecke schneiden. Krabber Die Brotscheiben mit gerührter Butter, die mit geriebenem Meerrettich vermengt und mit Paprika Sewürzt wurde, bestreichen, mit feingehackter Sel- 2 171 8 ed bie 00 116 telbahn, die sehr elegant wirkt. Aufgesetzte Taschen und ein Pelæfcragen, der zur Mütze paßt, vervollständigen den Anaug. 88 2. Aus grobem Bouclé ist der Mantel mit der breiten Stola, die um den Hals und über die Schultern gelegt wird, Wenn ein scharfer Wind weht, hüllt man sick bis zur Nasè ein. 3. Aus Tweed ist ein Kleid mit dem dau- gehörigen Mantel, der einen üppigen Pelælera- gen und ebensolche Manschetten hat. ö 4. In Trapez-Linie ist der Mokair- Mantel geschnitten, dessen unter der Brust aufge- ſenöpfte Pulte die modische Empire- Betonung aufweist. 5 lerie bestreuen und darauf Krabbenschwänzchen (Garnelen) geben, mit Mayonnaise bedecken, die mit Zitrone gewürzt wurde, und die zweite Brot- scheibe darauflegen. Miami- Brot 1 Scheibe Kastenbrot mit Butter und dann dick mit pikantem Sahnequark bestreichen, dünne Ba- nanenscheiben und feingehacktes Hühnerfleisch daraufgeben, mit einer gebutterten Brotscheibe bedecken, in Dreiecke schneiden und mit Tomaten- ketchup beträufeln. Nuß- Pfirsich Eine dünne Scheibe Vollkornbrot dünn mit But- ter und dick mit Gervais bestreichen, reichlich ge- Hackte Pfirsiche. kernlose Rosinen und geröstete gehackte Mandeln oder Haselnüsse daraufgeben. Mit einer zweiten gebutterten Brotscheibe be- decken und in Dreiecke schneiden. S Warum heiraten Sie? Diese vertrauliche Frage richtete ein New FVorker Standesbeamter während seiner 25jäh- rigen Amtszeit an etwa 8000 Bräute. 35 Pro- zent der Damen lehnten jede Auskunft darüber entrüstet ab. Die restlichen werdenden Ehe- frauen gaben jedoch folgende interessante Aus- Künfte: 24 Prozent heirateten aus Liebe. 21.8 Prozent um versorgt zu sein. 1,9 Prozent, weil ihr Mann einen guten Job hatte. 12 Prozent, um Finder zu bekommen, 9,5 Prozent, um be- rühmt zu werden 7 Prozent, um ein Auto und 4 Prozent, um ein Haus zu besitzen. 2,1 Prozent, um von den Eltern wegzukommen und— man höre und staune— 0,9 Prozent aus Rache 2 2 6. Spitzer Ausschnitt„streckt“ den 2 8 kurzen Hals Bereitet Ihnen ein zu kurzer, breiter Hals Kummer, dann versuchen Sie, ihn durch gym Hastische Uebungen zu strecken und vor allem durch optische Tricks länger erscheinen zu las- sen. Vermeiden Sie alles, Was den Abstand zwi schen Kopf und Schultern verkürzt, wie longes Berabfallendes Haar, mehrreihige Perlenkeiten, Rollkragen und gepolsterte Schultern, Eine mo- dische Kurzhaarfrisur, deren Fälle auf dem Hinterkopf sitzt, sowie ein spitzer schmaler Kleidausschnitt heben das Köpfchen wirkungs⸗ voll um einige Zentimeter.. 5 e SPORT UND SPIEL Vom einheimischen Sport Handball TSV Rot— 98 Seckenheim Am morgigen Sonntag fallen nun die Würfel, wer ohne Ausscheidungsrunde den begehrten 6. Platz einnimmt. Der Turnverein hatte mit seinem Protest bei dem Vorspiel Erfolg gehabt, sodaß sich die Mannschaften nochmals auf dem gefürchteten Gelände in Rot gegenüberstehen. Für beide Mann- schaften steht äußerst viel auf dem Spiel, denn der Verlierer— im Falle Seckenheim, muß sich an den Ausscheidungsspielen beteiligen, während Rot im Falle einer Niederlage noch ein Aus- scheidungsspiel gegen Nußloch austragen muß. Es wird daher morgen Nachmittag nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch außerhalb ziem- lich hoch hergehen und es bleibt von vornherein zu hoffen, daß ein einwandfreier Schiedsrich- ter zur Stelle ist, der dieser Auseinandersetzung auch gewachsen ist. Diese hiesige Mannschaft wird dieses schwere Spiel mit einer neuformierten Mannschaft, von der man sich vor allem im Sturm mehr ver- verspricht, bestreiten.. Man hofft, daſb recht viele Seckenheimer Handballfreunde die Mann- schaft nach Rot begleiten. * Turnerbund Jahn— TV Hohensachsen Auf dem Waldsportplatz treffen morgen Sonn- tag Vormittag obengenannte Gegner zum fälli- gen Rückspiel aufeinander. Während Hohensach- sen sich bisher einen guten Mittelplatz sichern konnte(weshalb die restlichen Spiele für diese Mannschaft an Bedeutung viel verloren haben), gehen die Einheimischen nicht so risikolos in dieses Spiel. Daß Hohensachsen ein unberechen- barer Gegner ist, beweist ihr hoher Sieg am letz- ten Sonntag gegen Hemsbach. Nun, die Verant- wortlichen der Handballabteilung hatten für die- ses Spiel zum ersten Mal in dieser Runde keine Kufstellungsschwierigkeiten. Sie sind in der glücklichen Lage ihren Freunden und Anhängern ihr derzeit stärkstes Team auf den Platz zu stel- len. Mögen recht viele Zuschauer dem Spiel, das so bedeutungsvoll für die Einheimischen sein kann, einen würdigen Rahmen geben. Das Vor- spiel bestreiten die 2. Mannschaften. Handball in Baden Vorentscheidung bei den Aufstiegsspielen Bei den Aufstiegsspielen zur nordbadischen Handballverbandsliga stehen sich am Sonntag die beiden führenden Vereine Brötzingen und Mühl burg gegenüber. Dabei dürfte der Platzvorteil für den Ausgang nicht unwesentlich sein. Der Verlie- rer der Begegnung Grötzingen— Beiertheim büßt auch seine theoretischen Aufstiegschancen ein. Aufstieg zur Hand! ga Süd Bei den Qualiflkationsspielen zur süddeutschen Handball-Oberliga haben die am Vorsonntag mit Auswärtssiegen hervorgetretenen Mann- schaften HG Nürnberg und TV Weilstetten wert- volle Platzvorteile. Bayernmeister Nürnberg gilt gegen TV Sulz ebenso als Favorit wie der würt- tembergische Meister TV Weilstetten, der es mit dem nordbadischen Titelträger TSV Rint- heim zu tun hat. Alle Vereine im Punkteinsatz Zuffenhausens Handballer empfangen Post München Die süddeutsche Handball-Oberliga wickelt am Sonntag ein volles Programm mit fünf Pflicht- Spielen ab. Bereits am Sonntagvormittag treffen auf der Schlotwiese der favorisierte TSV Zuf- fenhausen und die abstiegsgefährdete Post Mün- chen zusammen. Frischauf Göppingen, das der süddeutschen Meisterschaft entgegeneilt, hat mit dem TSV Zirndorf wohl einen unberechenbaren Gegner, doch dürften die Punkte in Göppingen bleiben. Für den TB Eßlingen wird, die Reise 7 nach Ansbach sehr schwer sein.. Mann Keine falsche„Weichenstellung“ in Paris Frankreichs Elf ist Favorit im Stade de Colombes— Bilanz ist eindeutig für die Franzosen Mit starkem Herzklopfen sehen Trainer Josef Herberger und seine 14 Kandidaten dem Fuß- ballspiel gegen Frankreich am Sonntag im Pa- riser Stadion Colombes entgegen. Nach dem enttäuschenden 1:1 unter Flutlicht in Kopen hagen gegen Dänemark ist die Hoffnung auf einen deutschen Sieg über Frankreich gering. Die Franzosen haben nach ihrem glänzenden 6:3-Erfolg in Göteborg im Kampf um den drit- ten Platz der Weltmeisterschaft gegen die Deut- schen in ihren Spielen gegen Griechenland und gegen Usterreich gewonnen. Es hat sich in den letzten sechs bis acht Jah- ren eingebürgert, jedes Länderspiel auf seinen Wert hinsichtlich der Vorbereitungen für die Fußball-Weltmeisterschaft zu bemessen. Die alle vier Jahre stattfindende WM liegt wie eine fette Spinne über den Terminen aller Nationen. In Deutschland jedenfalls macht sie sich immer mehr spürbar. Länderspiele waren früher die unangetasteten spielerischen Höhepunkte der Saison. Seien wir ehrlich, sind sie es überhaupt noch? Das Denken der Fans wurde in einer be- ängstigenden Weise auf den Vierjahreszyklus ausgerichtet! 1954 in der Schweiz 1958 in Schweden— 1962 in Chile, das sind die Meilen- steine einer globalen Unterordnung unter den Götzen Weltmeister, der offenbar allein noch einen Zauber ausüben kann! Ist diese Entwick- lung richtig? Die aus den besten Spielern eines Landes ausgewählten Teams sollen doch Fußball in Reinkultur demonstrieren, frei von dem Zwang des Siegenmüssens und ohne Zweckbe- stimmung für„noch größere“ und„höchste Auf- gaben“. Aber sind heute Länderkämpfe, ob in Deutschland oder anderswo, frei von solchen Fesseln? Achter Länderkampf zwischen beiden Nationen Am kommenden Sonntag treffen die Mann- schaften von Frankreich und Deutschland zu ihrem achten Länderkampf zusammen. Es ist bekannt, daß die Bilanz eindeutig zugunsten der Franzosen lautet(7 Spiele, 4 Siege, 1 Unent- schieden, 2 Niederlagen für Frankreich), und daß seit dem Jahr 1937(4:0 in Stuttgart) Deutsch- land in den drei Begegnungen nach dem Kriege leer ausging. Erst einmal(im Jahre 1935) gelang in Paris ein Sieg(3:1). Wie stehen diesmal die deutschen Aussichten? Obwohl die Würfel noch nicht gefallen sind, Wie die Mannschaften endgültig besetzt werden, wird mit folgenden Spielern gerechnet: Frankreich: Colonna Kaelbel Lerond Penverne Lafont Marcel Deladeriere Douis Fontaine Piantoni 0 Uwe Seeler Haller Szymaniak Erhardt Schmidt Barwenczik Stollenwerk Deutschland: Tilkowski Herberger will jedes Risiko vermeiden Sorgen hat Herberger vor allen Dingen bei der Besetzung der Abwehr. Von dem Gedanken, Erhardt als Verteidiger und den Stuttgarter Hoffmann als Stopper zu verwenden, hält Her- berger nicht viel.„Erhardt ist mir als Mittelläu- fer lieber, dort hat er sich zu einer Persönlich- keit entwickelt.“ Als rechter Läufer ist der Dortmunder Schmidt nach Herbergers Auffas- sung dem Schalker Kördel vorzuziehen. Schmidt beherrsche seine Aufgabe im Mittelfeld glän- zend, dagegen sei Kördel ein Neuling und mit zu viel Debutanten solle gegen die starken Franzosen nicht angetreten werden. Erhardt auf dem Stopperposten! Das scheint die vordringlichste Forderung. Dies um so mehr, als die Franzosen ihren Torjäger Just Fontaine als Mittelstürmer einsetzen wollen, da Kopa von Real Madrid für das Pariser Länderspiel nicht freigegeben wurde. Gegen den besten im Sturm der Trikoloren-Elf kann nur der beste Abwehrspieler gestellt werden, und das ist zur Zeit eben Erhardt. Zweifellos bilden Douis-Fontaine-Piantoni ein für die deutsche Abwehr gefährliches Innentrio, so daß die deut- schen Flügelläufer die defensiven Aufgaben nicht vernachlässigen dürfen. Dies soll nun wieder nicht heißen, daß die taktische Führung dieses Kampfes auf die Defensive abgestellt werden muß. Vincent Cieslarezyłk Geiger Rahn Unseres Erachtens ging das letzte Pariser Lan- derspiel der deutschen Mannschaft(1951 13) an einer falschen Weichenstellung verloren, weil man von Haus aus allzu viel Respekt vor den Franzosen hatte. Warum 1815 eine deutsche Mannschaft, wenn sie gut spielt, in Paris nicht gewinnen können? Die Blauweißroten kochen auch nur mit Wasser und sind, wenn sie einmal einen schwächeren Tag haben, ebenso verwund- bar wie jedes andere Länderteam. Im Sturm dagegen sieht es nicht so hoffnungs- los aus. Rahn und Haller dürften den rechten Flügel bilden, Uwe Seeler steht auf dem Mittel- stürmerposten und die linke Sturmseite dürfte Geiger und Cieslarezyk heißen. Die deutsche Elf darf auf keinen Fall im He- xenkessel des Colombes-Stadion die Nerven ver- lieren und sich nicht überrumpeln lassen. Man sollte auch nicht daran denken, daß alle drei Spiele gegen die Franzosen nach dem KFriege Verloren wurden. Die deutsche Mannschaft muß unbeschwert antreten sje darf nicht schon vorher entmutigt sein. Arthur Ellis pfeift in Paris Als Schiedsrichter wurde der Engländer Ar- thur Ellis verpflichtet. Ellis leitete zuletzt in Helsingborg Deutschlands Vorrundenspiel der Weltmeisterschaft gegen die CSR(2:2) und pfiff zuvor die Spiele Deutschlands in Frankfurt ge- gen Spanien(2:0), gegen die Sowjetunion 1956 in Hannover(1:2) und gegen Italien 1955 in Rom . 9 Spitzenkampf der 2. Liga in Hanau Hessen Kassel hat einen schweren Gang vor sich— Kickers müssen nach Wiesbaden Im Mittelpunkt des 10. Spieltages der 2. Liga Süd steht am Wochenende die Auseinanderset- zung in Hanau zwischen dem dortigen FC 93 und Hessen Kassel. Tabellenzweiter gegen Ta- bellendritter, dazu noch die intern hessische Ri- valität, das verspricht einen Großkampf auf Bie- gen und Brechen. Ebenso schwer wie für die Hessen nach Hanau dürfte der Gang von Spit- Zzenreiter Stuttgarter Kickers zum SV Wies- baden sein. Von den weiteren Mannschaften des Vorderfeldes stehen Bayern Hof(bei Jahn Re- gensburg) und der Freiburger FC(bei der Spygg Neu-Isenburg) vor sehr schwierigen Auswärts prüfungen, die wohl beide kaum ungerupft überstehen dürften. Recht düster entwickelt sich die Lage für den Neuling 1. FC Bamberg, der am Sonntag bei Borussia Fulda um eine weitere Niederlage kaum herumkommen und damit weiter in die Tiefe rutschen dürfte. Etwas besser schaut es schon für den ASV Cham und den 1. FC Pforz- heim aus, die in ihren Heimspielen gegen TSV Straubing bzw. Darmstadt 98 Gelegenheit er- halten, verlorenes Punkteterrain wieder auszu- gleichen. Amicitia Viernheim gilt gegen den Neuling VfB Friedberg daheim als Favorit, wäh- rend bei der bayrischen Ausein andersetzung VfR Helmbrechts gegen VfL Neustadt ein Remis im Bereich des Möglichen liegt. Nur zwei Spiele im Südwesten Nur zwei Punktespiele werden am Wochen- ende in der südwestdeutschen Fußball-Oberliga ausgetragen. In den beiden Begegnungen geht es um Mittelfeldplätze. Der 1. FC Saarbrücken empfängt bereits am Samstag den punktgleichen FV Speyer. Auch die Sportfreunde Saarbrük- ken werden im Sonntagspiel gegen Wormatia Worms vor keiner leichten Aufgabe stehen. 1— 1. Amateurliga Nordbaden Feudenheims Erfolgsserie bedroht Das Schlagerspiel der ersten nordbadischen Fuss- ballamateurliga steigt am Wochenende im Durla- cher Turmbergstadion, wo der neue Spitzenreiter ASV Feudenheim seine Visitenkarte abgibt. Obwohl die Papierform eindeutig für die Mannheimer Vor- stäckter spricht, gehen die an drittletzter Stelle ran- gilerenden Durlacher nicht ohne Aussichten in den Kampf. Der VfR Pforzheim hat sich mit dem gleichfalls in der Spitzengruppe stehenden VfB Leimen auseinanderzusetzen und sollte auf Grund des Platzvorteils das bessere Ende für sich behal- ten. Zu einem vollen Erfolg müßte auch der Karls- ruher FV im Samstagsspsiel gegen Sandhausen kommen. Durchaus positiv sind auch die Aussich- ten von Daxlanden(gegen Eirchheim) und Neu- reut(gegen Weinheim) zu beurteilen, so daß die beiden Karlsruher Vorortvereine weiteren Boden gutmachen können. Die verbesserten Neckarauer dürften gegen den Lokalrivalen Phönix Mannheim ebenso in Front erwartet werden, wie der Neuling Sandhofen in seinem Heimspiel gegen Hockenheim. Bei der Begegnung Birkenfeld gegen Forchheim liegt ein Erfolg der Platzelf näher. England deklassierte die Russen Größte Fußballniederlage der Sowietunion Unter der Uberschrift„Englands Rache“ be richtet die Moskauer Zeitung„Trud“ über die- 0:5-Niederlage der sowjetischen Fußball-Natio- nalmannschaft gegen England und sagt, dieses Ergebnis beweise, daß die sowjetischen Spieler seit der Weltmeisterschaft ihre Lektion noch im- mer nicht gelernt hätten, In der ersten Halbzeit sei das Spiel noch ziemlich ausgeglichen gewe- sen, aber als später England mit 3:0 führte, wäre der Widerstand der sowjetischen Mannschaft zu- sammengebrochen. Die sowjetische Mannschaft habe überhaupt nur zwei Torgelegenheiten ge- habt, aber Englands Torwart sei jedesmal wachsam gewesen. Deutschlands B- Vertretung schlug Usterreich 1:0 Das Spiel wurde er t in der zweiten Hälfte ansprechend— Fäder und Benthaus gefielen Im Karlsruher Wildparkstadion besiegte am Mittwoch abend in einem Flutlicht-Länderspiel die deutsche Fußball-B- Vertretung das öster- reichische B-Team durch ein Tor des Berliner Halbstürmers Fäder in der 60. Minute knapp und verdient mit 1:0 Toren. Nach mattem Be- ginn steigerte sich das Spiel in der zweiten Halbzeit auf ein ansprechendes Format. Als be- ste Leute zeichneten sich in dieser Phase in der deutschen Mannschaft der Linke Benthaus (Westfalia Herne) und der hochbegabte Berli- ner Halbstürmer Fäder aus. Deutschland trat in folgender Aufstellung an: Sawitzki(VfB Stuttgart); Preiß(Waldhof Mann- heim), Barwenczik(SpVgg Herten); Ruppenstein (KSC), Pyka, Benthaus(beide Westfalia Herne); Rosl„ski(Schalke 04), Fäder Herta BSC Ber- lin), Waldner(VfB Stuttgart), Herrmann(ESC), Großer Bayern München). Osterreich: Zeman(Rapid Wien); Kozich II (Vienna Wien), Hasenkopf(Wiener SK); Os lansky(Wiener SK), Kollmann(Wacker Wien), Gießer(Rapid Wien); Horak(Wiener S), Rei- ter(Rapid Wien), Kaltenbrunner, Hamerl, Sher- lan(alle Wiener SEK). Bei naßkalter Witterung und hereinbrechen- den Nebelschwaden starteten beide Mannschaf- ten vor rund 18 000 Zuschauern nervös in die erste Halbzeit. Fast zehn Minuten mußten die fröstelnden Zuschauer warten, ehe sie den er- sten ordentlichen Spielzug sahen. Dafür sorg- ten die Rotweißen, die, angetrieben durch den kampffreudigen halbrechten Reiter, dem deut- schen Schlußmann Sawitzki Gelegenheit zu eini- gen glänzenden Paraden gaben. In der 15. Mi- nute ließ Mittelstürmer Waldner seinen hart näckigen Bewacher Kollmann stehen, sein Scharf schuß spritzte vom rechten Torkreuz ins Aus. Indessen beschränkte sich auch in der Folgezeit das Spielgeschehen auf fruchtlose Einzelaktio- nen. Besonders gehemmt wirkten dabei die jun- ö gen deutschen Spieler, die sich im Sturm über- haupt nicht finden wollten. Gute zweite Halbzeit brachte den Sieg Für die zweite Halbzeit wurden in der deut- schen Abwehr zwei Veränderungen vorgenom- men. Anstelle von Preiß übernahm Dimmel vom Karlsruher Se den rechten Verteidigerposten, und für Pyka stoppte Rudi Hoffmann vom VIB Stuttgart. Elanvoll' berannte der deutsche Sturm gleich in den ersten Minuten das österreichische Tor. Plötzlich hatten die jungen deutschen Stür- mer keine Hemmungen mehr.„Reservist“ Haller im österreichischen Tor sah sich einer Drang- periode ausgesetzt, die schließlich in der 60. Mi- nute zum hochverdienten deutschen 1:0 führte. An der Mittellinie hatte Waldner ein Kopfball- Duell gegen Kollmann gewonnen, der Berliner Fäder das Leder erwischt und Haller mit ei plazierten Scharfschuß keine Chance gel Nur noch selten kamen die favo 8 Osterreicher jetzt aus ihrer Hälfte heraus. Die deutsche Abwehr war durch die Hereinnahme von Dimmel und Hoffmann ein fester Block ge- worden, der kaum noch aufzubrechen war. Be- sonders zeichnete sich noch Außenläufer Bent- haus aus, der sich mit seinen Musterpässen im- mer wieder erfolgreich in die deutschen An- griffsaktionen einschaltete. Zehn Minuten vor Schluß gab es nochmals eine große Chance für Rechtsaußen Koslowski, als er völlig freistehend vor dem österreichischen Tor das Leder er- wischte. Doch Haller bestand hier seine Mei- sterprüfung: mit kühnem Sprung bereinigte er die Situation. In den letzten Minuten setzen die Osterreicher nochmals alles auf eine Karte, außer zwei Ecken konnten sie aber nichts mehr erzwingen. Augen auf im Straßenverkehr e 5 * οο Presserechte by Europäischer Kulturdienst Mün- chen 27 durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (22. Fortsetzung) Ich bot ihr sofort meine Hilfe an, aber je mehr ich in sie drang, um so entscheidender wies sie mein Angebot zurück. Lächelnd sagte Sie: a„Um mich brauchst du dir wirklich keine Sorgen zu machen. Bis jetzt habe ich es immer noch geschafft; oft ist es mir schlechter ge- gangen als jetzt. Bevor mein Mann mich hei- ratete, lebte ich in Lagunilla.“ Ich schluckte und schwieg. Anscheinend gab es nichts mehr, womit ich ihr helfen konnte. Schon wollte ich aufstehen und mich verab- schieden, als mein Blick auf den Umschlag Fiel, in dem das Aquarell war. Ich zog das Blatt heraus und schob es ihr hin. Gerne hätte ich etwas gesagt, aber ich fühlte mich unsicher. Vielleicht würde sie das Geschenk zurückwei- Sen. Dann war es schon besser, wenn ich es ihr gab, ohne große Worte zu machen. Sie hob das Bild auf und betrachtete es. Ob- wohl ich ihr Gesicht nicht sehen konnte, fühlte ich doch, daß es ihr gefiel. Warum hätte sie es sonst so lange angesehen. Schließlich sagte sie: „Wie schön das ist!“ Sie ließ das Blatt sin- ken.„Merkwürdig, aber erst jetzt fällt mir ein, daß ich mir immer ein Aquarium gewünscht habe. In Berlin gab es eine zoologische Hand- lung, wo im Schaufenster ein großes Aquarium Stand. Abends wurde es beleuchtet. Da gab es die seltsamsten Fische. Einige schleppten rosa- farbige Schleier hinter sich her, länger als ihr Körper, andere leuchteten wie angestrahlte Edelsteine. Dort konnte ich stehenbleiben, bis mir die Beine weh taten. Das alles hatte ich vergessen.“ 5 „Ich habe es für dich mitgebracht. Ich wollte es dir schenken.“ Sie sah mich an.„Du hast mir schon einmal etwas geschenkt. Ich ließ es dann bei dir lie- gen. Es war ein Buch über Toulouse-Lautrec.“ „Ich weiß“, sagte ich. „Du bist hinter mir hergelaufen und hast mich daran erinnert. Trotzdem bin ich weiter- gelaufen. Ich konnte einfach nicht mehr.“ „Nein, du konntest nicht mehr.“ „Ricardo!“ Ich hob den Kopf und blickte sie an. „Ach Ricardo, warum hast du mich damals weggeschickt?“ Ich sah, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten, und plötzlich überwältigte es mich. Ich Sprang auf, warf mich vor ihr nieder und preßte meinen Kopf in ihren Schoß. Zuerst be- wegte sie sich nicht, dann aber fühlte ich ihre Hände auf meinem Haar, und zuletzt begann sie zu sprechen. Sie sprach sehr leise; ihre Worte kamen wie aus weiter Ferne.„Du hast mich damals weggeschickt, und nun kann ich nicht mehr zu dir zurückfinden. ES war zu- viel... Du warst so weit fort, und als ich dich endlich wiedergefunden hatte, erkanntest du mich nicht. Du weißt nicht, wie das ist, wemmn man ohne den anderen nicht mehr leben kann. Ich war wie eine Blinde, Tag oder Nacht, Som- mer oder Winter, Sonnenschein oder Regen, ich fühlte nichts mehr. Am schwersten aber War es, sich nichts anmerken zu lassen, trotz allem weiterleben. Ich mußte ja weiterleben, weil ich dich noch einmal wiedersehen Wallte. So spielte ich jahrelang ein Spiel ohne Einsatz, ein Spiel, das mich, je mehr es meine Partner reizte, um so heftiger abstieg. Bis ich dich eines Tages wiedergefunden hatte. Du aber sahst mich nicht, obwohl ich neben dir stand. Viel- leicht lag es an der Frau, die du anlachtest, aber ich war am Ende meiner Kraft. Nie mehr, dachte ich, und ging zu Ramon; und weil er mich unbedingt heiraten wollte, willigte ich Sin.“ Langsam hob ich den Kopf und richtete mich auf. Ihre Augen starrten ins Leere. Dann dachte ich an meine Abreise, und weil ich wußte, daß ich ohne sie nicht mehr leben konnte, griff ich nach ihren Händen und be- schwor sie. Mexiko mit mir zusammen zu ver- lassen.„Ich lasse dich nicht mehr, du mußt mitkommen.“ Das stammelte ich wie ein ver- Stbörtes Kind, wohl zehnmal hintereinander. Müde schüttelte sie den Kopf.„Ich kann nicht.“ „Denk am deinen Mann! Er wird dir das Le- ben zur Hölle machen. Du kennst die mexika- nischen Gesetze. Hier gibt es keine Freiheit mehr für dich.“ Ihre Antwort war abermals ein müdes Kopfschütteln. „Glaube mir, ich will nichts für mich“, flehte ich sie an.„Von mir aus können wir uns trennen, sobald wir in Europa sind.“ „Du bist lieb, aber ich kann es nicht.“ „Aber warum?“ „Weil ich.. Herrgott, ich kann nicht mehr.“ Aufstöhnend preßte sie den Kopf in die Hände. „Bitte, geh jetzt!“ Ich gehorchte sofort, stand auf und sagte leise:„Verzeih mir, ich wollte dich nicht qua- len.“ Dann ging ich zur Tür. „Wann fährst du, Ricardo?“ Ich blieb stehen.„Am nächsten Sonnabend.“ „Von Veracruz?“—„Ja“, sagte ich. Sie schien zu zögern. Noch hoffte ich, daß sie etwas sagen würde, irgendein Kleines Wort, das mir bestätigte, was ich die ganze Zeit zu spüren gemeint hatte, aber sie ging schwei- zend an mir vorüber. Während ch ihr folgte, War mir, als liefe ich auf Watte. Ich war obne jedes Gefühl. Draußen kamen die Hunde auf mich zugesprungen. Dieses Mal erkannten sie mich und sprangen freudig aufheulend an uns hoch.„Sind sie nicht herrlich?“ rief sie mir zu. Ich antwortete nicht. Es gab nichts, was ich in diesem Moment herrlich gefunden hätte. An der Gartenpforte gaben wir uns die Hand. „Lebe wohl, Ricardo.“„Lebe wohl Ma- nuela.“ Das war alles Ich war schon ziemlich weit fort, als ich sie rufen hörte. Sie kam, nein, sie lief auf mich zu und Warf mir, als sie mich erreicht hatte, die Arme um den Hals Ich lieg sie erst los, als ich in der Ferne Scheinwerfer eines sich näher aden Autos sah. Arm in Arm gingen wir zum Haus zurüc. An der Gartenpforte fragte ich sie, ob ich bei ihe bleiben dürfte. 5 2— „Heute nicht“, flüsterte sie,„komm her- morgen!“ „Und fährst du mit mir nach Europa?“ „Bis ans Ende der Welt, wenn du willst.“ Nochmals küßten wir uns. Dann ging ick. Einmal drehte ich mich noch um. Ich sah den hellen Schimmer ihres Kleides und winkte. Sie Winkte zurück. Ich konnte es nicht sehen, aber ich fühlte es. Die Tankstelle war dunkel. Ich klopfte gegen Tür und Scheiben. Niemand meldete sich, Da Sing ich zu Fuß. Zwei, drei Autos überholten mich. Ich gab ihnen kein Zeichen. Es war herr lich, durch die Nacht zu marschieren. Ich war nicht allein. Sie begleitete mich Als ich bei meiner Wohnung anlangte, dam- merte es. Es war ein verschwommenes Leuch- ten, ein bleifarbener Nebel, der trübe und blaß hinter den Silhouetten der Bäume aufstieg. Neben der Haustür lag eine zusammengesun- kene Gestalt. Es war mein Spitzel. Ich versetzte ihm einen Tritt in sein Hinterteil. Er fiel zur Seite. Während er sich hochrappelte, sagte ich spöttisch:„Du sollst nicht schlafen, sondern aufpassen, du Halunke.“ Bevor ich die Haustür hinter mir zuzog, sah ich ein funkelndes Leuchten. Es war die Sonne, deren Strahlen wie goldene Pfeile über den Himmel schossen. Was ich während der beiden Tage, die mich vom Wiedersehen mit Manuela trennten, ge- tan habe, weiß ich nicht mehr. Ich erinnere mich nur, daß Harry mich fragte, ob ich das große Los gezogen hätte. „Das ganz große“, erwiderte ich, hütete mich aber, ihm mein Geheimnis anzuvertrauen. Endlich konnte ich wieder lachen und Pläne schmieden. Es waren wunderbare Pläne, die alle um Manuela kreisten. Mag sein, dag es Könige gegeben hat, die ihren Geliebten Juwelen und Schlösser schenkten. Ich fühlte mich an diesen beiden Tagen stark genug, ihr eines Tages die ganze Welt zu Füßen zu legen. Daß wir nicht heiraten konnten, schien mir belanglos. Fortsetzung folg) N . e ee A 2 „ err ö