7 — die Erörterung lächelnde Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 6 Fg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Mil- meterzeile 15 Pig.— Preisliste Nr Abbestellungen können nur bis 25. au den Monatsersten angenommen werder Nr. 174 Montag, den 3. November 1958 10.758. Jahrgang DAS WICHTI ESTE VOM SPORT Münchens Schützen waren entfesselt Ein wahres Schützenfest lieferten die bei- den Münchner Vereine„Bayern“ und„1860“ mit nicht weniger als 16 Toren. 1860 fer- tigte den BC Augsburg mit 7:1 und Bayern die Waldhöfer sogar mit 9:1 Toren ab. Die Offenbacher Kickers schlugen den KSC knapp mit 1:0 Toren. Und der VfB kam zum ersten Heimsieg in dieser Saison, und zwar gegen den VfR Mannheim. In der zweiten Division übernahm Hanau die Tabellenführung vor den Stuttgarter Kickers, die in Helmbrechts nur ein 2:2 erreichten. „ 00 3, 29, 47, 49(Zusatzzahl 21). Toto: Lotto: 7, 8, Genfer Konferenz hart und höflich Westen verlangt weitere Abrüstung— Moskau fordert endgültigen Versuchsstopp Genf(dpa korr). Die Delegationen der drei Atommächte setzen in Genf ihre Resprechun- gen über die Möglichkeiten einer kontrollier- ten Einstellung der Kernwaffen versuche fort und treten mit ihrer zweiten Arbeitssitzung in der grundsätzlichen Fragen ein. Die dicht verschlossenen und durch die strenge Schweizer Neutralität doppelt gesicher- ten Verhandlungsräume in Genf scheinen gün- stigere Ost-West- Kontakte zu ermöglichen als der wie eine Riesen-Schalldose wirkende Glaspalast der UN in New Fork. Trotz der scharfen Worte, die in der letzten Woche in New Vork gewechselt wurden, lief die ame- rikanisch-britisch-sowietische Konferenz ge- räuschlos an. In dem leichen Konferen zraum im dritten Stock des„Palastes der Nationen“— des ehe- maligen Völkerbundspalastes—, in dem im Juli und August die Atomsachverständigen über die Möglichkeiten, Kernwaffenexplosio- nen zu kontrollieren, erfolgreich berieten, sit- zen sich nunmehr der massige, verschmitzt amerikanische Botschafter Wads- Worth, sein zyklopenhafter, graumähniger so- Wfetischer Kollege Zarapkin und der betont kavaliersmäßig gepflegte Staatsminister aus dem Foreign Office Ormsby-Gore gegenüber. Die vierte Seite des Konferenztisches nimmt Abrüstu verständige c N er Atoms. e ar 5 dient und hat Regierungsvertretern wieder 1 5 digen nunmehr bei den die gleiche Aulfg Sache und Höflichkei Härte in der in der Form kennzeichneten den Beginn der Ver- handlungen am Freitagnachmittag. Wadsworth und Ormsby-Gore forderten die Ver Wirk- lichung des von den Sachv erständigen entwor- fenen internationalen Kontroll t und sein Wirksam funktionieren Usset- zung für weitere eigene Zug über den einjährigen Versuchsstopp hinaus- gehen sollten. Die Vertreter der Westmächte gleich zweierlei: I. Dieser einseitige nisch- britische Vers uchss topp er for de betonten zu- amerika- ere gleich- artige Maßnahmen der Sowjets. 2. Die Ein- Stellung der Kernwaffen versuche und die Schaffung eines Kontrollsystems könnten keine isolierte Einzelmagnahme bleiben. Die Usa und Großbritannien müßten die Kern- Waffenversuche ebenfalls wieder aufnehmen, Wenn die Sowjets im Anschluß an die Genfer Ronferenz nicht zu einer wirksamen Ab- rüstungsmaßgnahme bereit seien, Eine kon- trollierte Einstellung der Kernwaffenversuche stelle an sich noch keine Abrüstungsmaßg- nahme dar, wenn sie auch bedeutungsvoll für die Verbesserung der internationalen Atmo- SpHäre sei. Die Sowjets verlangten ihrerseits als erste Handlung die sofortige und dauernde Einstel- lung aller Kernwaffen versuche. Zum Ab- Tüstungsproblem selbst schwiegen sie. Sie Überreichten aber in der sich an den öffent- lichen Verhandlungsbeginn anschließenden Geheimsitzung sofort einen von Moskau mit- Sebrachten detaillierten Vorschlag für die Shdgültige Einstellung der Kernwaffenver- suche. Dieser Vorschlag wurde während des Wochenendes von der amerikanischen und britischen Delegation sorgfältig geprüft. Heuss wieder in Berlin Berlin(dpa). Zu seinem nunmehr zweiten Besuch in diesem Jahr traf Bundespräsident Heuss ain Sonntagnachmittag mit einem Son- derflugzeug der US-Luftwaffe in Berlin ein. Der Bundespräsident Sag le bei seiner An- kunft, es mache ihm eine besondere Freude, den Feierlichkeiten zum zehnjährigen Beste- hen der Freien Universität, deren Ehrendok- tox er ist, beizuwohnen. Der Bundespräsident War begleitet von seinem Sobn, Dr. Ernst Ludwig Heuss, seiner Schwägerin, Frau Hed- wWig Heuss, und Ministerialdirelgtor Bott. 0 Metall muß Schadenersdlz zahlen Streik in Schleswig- Holstein„Verletzung der Friedenspflicht“— Urteil des Bundesarbeits- gerichts Kassel(dpa). Die Industriegewerkschaft Metall hat vorsätzlich und schuldhaft gegen die in den Schlichtungs vereinbarungen vom 14. Juni 1955 vereinbarte Friedenspflicht ver- stoßen und muß daher Schadenersatz für alle Schäden leisten, die der schleswig-holsteini- schen Metallindustrie aus dem Metallarbeiter- streik vom 24. Oktober 1956 bis zum 14. Fe- bruar 1957 erwachsen sind. Diese Entscheidung Lällte der 1. Senat des Bundesarbeitsgerichts in Kassel als Revisionsinstanz in der Schaden- ersatzklage des Arbeitgeberverbands der Me- tallindustrie in Schleswig- Holstein und des Verbands der Eisen- und Metallindustrie Schleswig- Holstein in Liquidation gegen die Industriegewerkschaft Metall. Der Senat stellte in seiner Urteilsbegrün- dung fest, die Gewerkschaft habe die in den Schlichtungs vereinbarungen festgelegte Frie- denspflicht verletzt, weil sie zum Kampf ges schritten sei und sich damit nicht an die Re- geln der Schlichtungs vereinbarungen g ten habe. Als Kampfmaßnahmen im Sinne des Rechts der Arbeitskämpfe seien alle Maß- nahmen anzusehen, die den Verhandlungs- partner unter den 8 1 eingeleiteter Arbeits kämpfe setzen und auf diese Weise seine Ent- scheidungsfreiheit 555 einträchtigen. Darunter falle auch der Beschluß über die Urabstim- mung der Bezirksleitung Hamburg der IG Metall vom 29. ordmung über trachten sei. Der Senat vertrat die Meinung, dag eine Ur- abstimmung dann als Kampfmahbnahme zu be- trachten sei, wenn aus den gesamten Umstän- den zu ersehen ist, dag die Gewerkschaft ein Arbeitgeberangebot ablehnen und den Streik empfehlen wolle. Der Beschluß zur Urabstim- mung hätte nicht vor Ablauf der Fünftage- frist ergehen dürfen, die in den Schlichtungs- Vereinbarungen festgelegt war. Sep eine tember, weil er als An- Streikandrohung zu be- Bei dem Streik ging es um einen neuen Parifvertrag. Rund 25 000 Arbeitnehmer der Schleswig- holsteinischen Metallindustrie be- teiligten sich daran. Die Urabstimmung am 11. und 12. Oktober 1956 hatte eine 1 1 von 75 Prozent für den Streik ergeben. Die Klage der Arbeitgeber wurde vom Arbeitsgericht Hamburg am 5. Februar 1957 abgewiesen und der Streitwert auf 413 000 Mark festgesetzt. Auf die Berufung der Arbeitgeberverbände hob das Landesarbeitsgericht Hamburg das Urteil auf und verurteilte die IG Metall zum Schadenersatz. Diese Entscheidung focht die IG Metall mit der Revision an, um die es in Kassel ging. Ein Urteil von weitreichender Bedeutung Dem Urteil mißt der Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände eine weit über den Streik in Schleswig-Holstein Hinausgehende allgemeine Bedeutung bei. Das Bundesarbeitsgericht habe damit die Gren- Zweite Expertenkonferenz gesichert Vom 10. November an werden in Genf Maß- nahmen gegen Uberraschungsangriffe erörtert Moskau(dpa). Zehn Tage nach dem Be- ginn der Konferenz über die Einstellung von Kernwaffenversuchen und die Schaffung eines Systems zur Uberwachung der Einhal- tung des Übereinkommens beginnt in Genf eine zweite Expertenkonferenz vor Vertre- tern aus Ost und West. Die sowetische Re- gierung bestätigte am Wochenende die ame- rikanische Mitteilung, daß die USA mit dem Sowjetischen Vorschlag zur Einberufung einer Konferenz zur Beratung von Maßnahmen zur Verhinderung von Uberraschungsangriffen für den 10. November nach Genf einverstan- den sind. In einer der USA-Botschaft in Moskau übermittelten Note stellt die sowjetische Re- gierung fest:„somit kann man die Frage des Briten sind fort— Arabisch- israelischer Streit wieder aufge- flammt— Amman will bald wieder Beziehun- gen zu Kairo Amman(dpa/ Reuter). Jordanien ist seit Sonntagmittag endgültig von ausländischen Truppen geräumt, nachdem die letzten Solda- ten der britischen Heeresverbände im Hafen Akaba am Roten Meer eingeschifft wurden. Die Evakuierung der rund 2000 britischen Fallschirmjäger aus Jordanien nach Zypern War bereits am vergangenen Mittwoch abge- schlossen worden. Die britischen Truppen wa- ren Mitte Juli in Jordanien gelandet, nachdem König Hussein Großbritannien nach dem Um- sturz im Irak um Hilfe gebeten hatte. Mit der Räumung des Landes von auslän- dischen Truppen ist nach Ansicht politischer Beobachter der Weg zu einer völligen Norma- lislerung der Beziehungen zur Arabischen Re- publik und dem Irak offen. Die jordanische Presse begrüßte die Wiederaufnahme des Ver- kehrs zu Lande und zu Luft zwischen Jorda- nien und den beiden Landesteilen der Arabi- schen Republik. Sie bezeichnete diese Norma- Iisierung als Vorspiel für die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen, die Jorda- nien abgebrochen hatte, nachdem die Arabi- sche Republik von der Bagdader Revolutions- regierung anerkannt worden War. In dem Augenblick, als die letzten briti- schen Soldaten Jordanien verließen, kam es zwischen Israel und den arabischen Staaten Zul einem neuen Atherkrieg, der die verstärk- ten Spannungen widerspiegelt, die anläßlich des zweiten Jahrestages der Suezkrise offen- bar wurden. Radio Bagdad meldete unter Be- zugnahme auf Zeitungsberichte aus Kairo, Zwischen den arabischen Staaten fänden zur Zeit wiehtige Besprechungen über Maßnah- men gegen die von arabischer Seite behaup- teten israelischen Truppenansammlungen längs der Demarkationslinie mit Jordanien statt. Die Vereinigte Arabische Republik und der Irak planten gemeinsame Maßnahmen gegen die angeblichen israelischen Truppen- bewegungen. Der nach dem Umsturz im Irak zwischen beiden Ländern abgeschlossene Ver- teidigungspakt gewinne dadurch neue Bedeu- tung, denn jeder Versuch Israels, sich des Zeitpunktes und des Verhandlungsortes der Konferenz als vereinbart ansehen“, Der Teil- nehmerkreis ist bedeutend weiter gespannt als jener der am 31. Oktober begonnenen Konferenz. Auf Seiten der, Westmächte wer- den außer den USA an der Konferenz Groß- Pritannien, Frankreich, Kanada und Italien teilnehmen. Der Ostblock ist durch die So- Wietunion, Polen, die Tschechoslowakei, Ru- mänien und Albanien vertreten. Beide Sei- ten haben sich jedoch vorbehalten, unter Um- ständen auch andere Länder zu den Bespre- chungen heranzuziehen. Die Sowjetregierung vertritt in der Note den Standpunkt, daß die Arbeit der Experten darauf gerichtet sein müsse,„praktische Emp- fehlungen für Maßnahmen zur Verhütung eines plötzlichen Uberfalls in Verbindung mit bestimmten Abrüstungsschritten zu entwik- keln Erneut Atherkrieg Stlichen qordanufers zu bemächtigen, würde die Truppen beider Staaten mobilisieren. Der Irak nehme heute nicht mehr die laue Hal- tung gegenüber Israel Wie zur Zeit Nuri Es- Saids ein. In ungewöhnlicher Schärfe wies die„Stimme Israels“ diese Behauptungen des irakischen Rundfunks zurück. Die irakische Kampagne bezwecke lediglich, Panik in Jordanien Z⁊u Verbreiten. Die ägyptische Propaganda habe die gleichen Mittel angewandt, bevor sich Agypten und Syrien zur Vereinigten Arabi- schen Republik zusammenschlossen. Auch Ra- dio Moskau hatte Israel beschuldigt, die Exi- stenz Jordaniens zu gefährden und seine Ar- mee mit der Absicht zu mobilisieren, bereits in wenigen Tagen in Jordanien einzumar- schieren. zen aufgezeigt, die den Sozialpartnern in der innen gewährten sehr weitgehenden Freiheit der Tarifautonomie gegeben sind. Der von der Rechtsordnung geduldete Arbeitskampf darf nach Meinung der Arbeitgeberverbände im- mer nur der letzte Schritt nach Ausschöpfung Aller Verhandlungs möglichkeiten sein. Als ein Urteil von weitreichender Bedeu- tung bezeichnete der Bundesvorstand der In- dustriegewerkschaft Metall den Urteilsspruch. Diese bundesgerichtliche Entscheidung müsse die gesamte Gewerkschaftsbewegung und alle anderen demokratischen Kräfte in der Bun- desrepublik mit größter Sorge erfüllen. Auch ein Sprecher der Sozialdemokraten erklärte, die Kasseler Entscheidung könnte nur mit größter Besorgnis zur Kenntnis ge- teil verrate ein gro- it, werde der tat- nommen werden. D Ul Bes Maß an Weltfremdhe lichen Situation in der Bundesrepublik Nicht gerecht und gefährde allgemein gesehen das Streikree UN gegen neue Kernwaffenversuche NewW Vork(dpa Reuter), Nach fast wöchigen Verhandlungen nahm der Politi Ausschuß der UN eine westliche Entse an, in der die Sowietunion, die USA un britannien aufgefordert wurden, Genfer Konferenz keine neuen versuche zu unternehmen. Die ion Wurde mit 49 Stimmen Bei 9 Ablehnungen und 23 Enthaltungen angenommen. Gegen die Re- Solution stimmten die 9 Länder des Ostblocks. Auhßerdem wurden in der Resolution alle Staa- ten, die gegenwärtig keine Kernwaffen erzeu- gen, aufgefordert, keine Vorbereitung zur Produktion solcher Waffen zu treffen. Frank- Produktio olcher Waff t en. Fran! reich, das bisher noch keine Kernwaffenver- suche unternommen hat, gehörte zu den Län- dern, die sich der Stimme enthielten. Der amerikanische Raketenspezialist Ge- neralmajor Schriever traf in Bonn mit Bun- desverteidigungsminister Strauß und Gene- ralleutnant Kammhuber zusammen. Bundeswirtschaftsminister Erhard eröffnete in Tokio ein deutsches Kulturinstitut; inzwi- schen ist der Minister in Colombo auf Ceylon eingetroffen. Die Lust zum Auswandern scheint abzu- nehmen; während im ersten Vierteljahr 1957 noch 19 278 Auswanderungen aus der Bun- desrepublik registriert wurden, waren es im gleichen Zeitraum dieses Jahres 5041. Der jugoslawische Außenminister Popovie ersuchte bei seinem Besuch in London Groß- britannien um eine Regierungsanleihe von rund 15 Millionen Pfund(rund 180 Millionen DM). Die Sowzetunion warnte Italien in einer Note vor der Einrichtung von amerikanischen Raketenabschußbasen auf italienischem Ge- biet. Gcheime Verhandlungen zwischen Abge- sandten de Gaulles und algerischen Exilpoli- tikern sollen nach in Kairo umlaufenden Ge- rüichten schon Erfolge gezeitigt haben; Ferhat Abbas erklärte sich am Sonntag zu einem Gespräch mit de Gaulle bereit. Die Verstaatlichung aller in Indonesien ge- legenen niederländischen Unternehmen beab- sichtigt die indonesische Regierung Moskau erlaubt Dusternok die Ausreise Aber„Verbannung wäre Tod“— Im Westen wäre er bereits Millionär os Ka u(dpa). Der 68 Jahre alte sowie tische Schriftsteller Boris Pasternak, dem die Zuerkennung des diesjährigen Nobelpreises für Literatur die heftigsten Schmähungen und Angriffe in seiner Heimat eingetragen haben, at die sowjetische Regierung in einem Brief gebeten, von dem Außersten abzusehen und ihn nicht aus Rußland zu verbannen,„denn das ist für mich gleichbedeutend mit Tod“. In dem an den sowjetischen Ministerpräsidenten Chruschtschow gerichteten Schreiben heißt es: „Ich kann mir mein Schicksal getrennt von Ruhland und außerhalb Rußlands nicht den- ken.“ Er fährt fort:„Welches auch immer meine Fehler und Irrtümer gewesen sein mö- gen, so konnte ich mir doch nicht vorstellen, dal ich in den Mittelpunkt einer politischen Kampagne geraten würde, die man im Westen um meinen Namen zu entfachen begonnen hat.“ Nachdem ihm das klar geworden sei, Habe er die schwedische Akademie von seinem freiwilligen Verzicht auf den Nobelpreis in Kenntnis gesetzt. a Der Brief Pasternaks an Chruschtschow wurde von der sowietischen Nachrichten- agentur T Ass gleichzeitig mit einer Erklä- rung der sowietischen Regierung verbreitet. Danach werden Pasternak von sowjetischen amtlichen Stellen keinerlei Hindernisse in den Weg gelegt werden, falls er ins Ausland gehen möchte, um den Nobelpreis in Empfang zu nehmen.„Sollte Pasternak den Wunsch haben, die Sowjetunion für immer zu verlassen, Würden ihm die Gesellschaftsordnung und das Volk, die er mit seinem antisowietischen Werk Dr. Schiwago“ verleumdet hat, keinerlei Schwierigkeiten machen“, zitiert TASS. Er werde dann die Möglichkeit haben, persönlich „Alle Herrlichkeit des kapitalistischen Para- dieses“ zu erfahren. Der Brief Pasternaks an Chruschtschow hat Angesichts einer Mitteilung des italienischen Verlegers Feltrinelli besonderes Gewicht. Fel- trinelli erklärte in Den Haag, Pasternak könne sich auf Grund der hohen Auflagen, die sein Buch„Dr. Schiwago“ bereits erzielt habe, als Millionär betrachten, Nachdrucke des Werkes, das bisher in Schweden, England, Ttalien, den Vereinigten Staaten und der Bundesrepu- blik große Verkaufserfolge hatte, würden jetzt in 15 Ländern vorbereitet. Der letzte Versuch fand nicht statt Las Vegas(dpa/ Reuter). Starker Wind verhinderte den letzten geplanten Atomwaf- fenversuch in der Wüste von Nevada, Ent- sprechend der Anordnung Präsident Eisen- howers haben die USA am Donnerstag um Mitternacht ihre Versuche beendet. Die ge- plante Zündung einer Atombombe von der Stärke der Hiroschima-Bombe an einem Bal- Ion in 400 Meter Höhe mußte abgesagt wer- den. Die letzte Versuchsserie von 19 Explo- sionen hat nach einer Mitteilung der US- Atomenergiekom ion gute Erfolge für die Entwicklung kleiner Atomwaffen mit gerin- gem radioaktivem Ausfall gebracht. Der Bür- germeister von Los Angeles, Norris Poulson, hat bei der US-Atomenergiebehörde gegen die Fortsetzung der Ker affenversuche in Nevada protestiert. Auf Grund der zahlrei- chen Atomwaffen- Experimente in den letz- ten Tagen auf dem Versuchsgelände in Ne- i tät der Luft über Los Angeles die 2 e Maximalgrenze um 100 Prozent überschritten. Adenauer wünscht Wahlhilfe für DP Wiesbaden(dpa). Bundeskanzler Aden- auer hat die hessische CDU gebeten, sie solle die Deutsche Partei bei der Landtagswah! AI 23. November unterstützen. Diese Bitte ist von der DP lebhaft begrüßt, vom CDU- Landesverband jedoch mit Zurückhaltung auf- genommen worden. Auch stößt der Wunsch des Kanzlers auf wahlrechtliche Bedenken. Adenauer Hatte in einem Brief an den CDU- Landesvorsitzenden Dr. Fay vorgeschlagen, die CDU möge zugunsten der Deutschen Par- tei in einem Wahlkreis auf die Nominierung eines eigenen Kandidaten verzichten. Dadurch soll es der DP ermöglicht werden, ein Direkt- Mandat zu erringen, womit ihr über die Hürde der Fünf-Prozent- Sperrklausel hin- weggeholfen würde. In seiner ersten Stellung- nahme hat Fay erklärt, Koalitionsabsprachen mit der Deutschen Partei oder ein gemein- samer Wahlkampf kämen auf keinen Fall in Frage.„Die DP pleibt eine andere Partei.“ Professor Oberth verläßt die USA Huntsville(dpa/ Reuter). Der führende deutsche Raketenexperte Professor Hermann Oberth verläßt die USA und kehrt nach Deutschland zurück. Dies wurde in Huntsville (Alabama) bekannt, wo Oberth im Redstone Arsenal zusammen mit Dr. Wernher v. Braun ind anderen deutschen Wissenschaftlern ar- peitete. Es hieß, Professor Oberth werde von der Regierung der Bundesrepublik nur dann eine Pension erhalten, wenn er noch in diesem Jahr nach der Bundesrepublik zurückkehrt. Oberth arbeitete seit 1955 in Redstone für die Amerikanische Armee im Rahmen des Pro- gramms für die Entwicklung ballistischer Ge- Schosse. Er erklärte am Sonntag, er beabsich- tige nicht, das Arbeitsgebiet zu verlassen, auf dem er seit 1920 aktiv tätig War. Hessen verklagt die Bundesregierung Wiesbaden(dpa) 1e Landesregierung Hessen hat die Bunde zrung beim Bun- desverfa icht in Karlsruhe verklagt. Jessen wirft der Bundesregierung vor, sie habe gegen den Neugliederungsartikel 29, Ab- Satz 6, des Grundgesetzes verstoßen. Nach An- sicht der Landesregierung war am 5. Mai 1958 die Frist abgelaufen, zu der die Bundesregie- rung einen Gesetzentwurf über Volksent- scheide zur Neugliederung des Bundesgebiets im Bundestag hätte einbringen müssen. Hes- sen beansprucht unter Berufung auf den Aus- gang der Volksbegehren vom Frühjahr 1956 die Angliederung von Rheinhessen mit der rheinland- pfälzischen Landeshauptstadt Mainz und des rheinland- pfälzischen Regierungs- bezirkes Montabaur mit den Kreisen Unter- lahn, Unterwesterwald, Oberwesterwald und St. Goarshausen. Die schwächste Beschießung seit zwei Wo- chen erlebte am Samstag die Guemoy-Insel- gruppe; am Sonntag, einem geraden Tag, blieb es ganz ruhig. Attacke Ollenhuuers gegen(DU Beschuldigung des Machtmißbrauchs— SFD lehnt Staatssicherheitsämter ab Darmstadt(dpa). Der SPD-Vorsitzende Ollenhauer warf vor etwa 850 sozialdemokra- tischen Gewerkschaftsangehörigen in Darm- stadt der CDU vor, sie falle in restaurativ- konservative Tendenzen zurück, verfolge re- Aktionäre Bestrebungen und migbrauche ihre Machtpositionen. Unter rücksichtsloser Aus- nutzung ihrer Machtpositionen versuche die CDU, die Sozialdemokraten und die Gewerk- schafter aus dem Staate hinauszudrängen. Die SPD werde gegen derartige Versuche ent- schieden vorgehen, wobei sie sich der Unter- stützung aller aktiven demokratischen Kräfte in der Bundesrepublik sicher sei. Ollenhauer wandte sich auch gegen die„Stuttgarter For- derung des Bundesinnenministers Dr. Schrö- der zum Wiederaufbau der Staatssicherheits- Armter“. Vor Journalisten erklärte Ollenhauer die Bereitschaft seiner Partei, mit der CDU über eine Normalisierung des Verhältnisses zwi- schen den beiden Teilen Deutschlands zu spre- chen. Ob dieser Versuch gelinge, hänge aller- dings von der CDU ab. Sollte Bundeskanzler Adenauer seinen Parteianhängern sagen, diese Bereitschaft der SPD sei fauler Wahlkampf- zauber, dann ist der Versuch der SPD nach Meinung Ollenhauers bereits gescheitert. Zur Außgenpolitik vertrat der SPD- Vorsit- zende die Ansicht, in der Bundesrepublik sei das Interesse an der Normalisierung der Be- ziehungen zur Sowjetunion so groß, daß jede Möglichkeit dazu ausgenutzt werden müsse. Gegenwärtig sei es wohl das Nützlichste, zu versuchen, zwischen den drei Westmächten und der Sowjetunion eine Vereinbarung über eine Vier-Mächte- Kommission zu erreichen. Sonst bestehe die Gefahr, daß die deutsche Frage nicht im internationalen Gespräch bleibt. Schließlich sprach sich Ollenhauer für die Wiederaufnahme der diplomatischen Be- ziehungen zu Jugoslawien aus. Sieben kolgeglaubte Kumpel gereltel Aber 42 wurden tot geborgen— Freude und Trauer in Springhill Springhill(dpa). Die vor neun Tagen von einem schweren Bergwerksunglück heim- gesuchte kanadische Stadt Springhill hat am Wochenende neue Hoffnung geschöpft. Nach- dem erst am Donnerstag zwölf totgeglaubte Bergleute an das Tageslicht gebracht werden konnten, gelang es den Rettungs mannschaft ten jetzt, erneut sieben Bergleute dem Tode zu entreißen. In die Tränen der Freude mischten sich auch die Tränen des Leids und der Trauer, als in den späten Abendstunden des Samstags und in der Nacht zum Sonntag acht Leichen ge- porgen wurden. Damit befinden sich noch immer 32 Kumpel unter Tage, über deren Schicksal nichts bekannt ist. Die Bemühungen der Rettungsmannschaften, die noch Vermiß- ten dem Berg zu entreißen, erhielten durch die längst nicht mehr erhoffte Rettung der 19 tot- geglaubten Kumpel neuen Auftrieb. Zur Zeit des Bergwerksunglücks in Spring- hill befanden sich 174 Kumpel unter Tage. 81 wurden innerhalb von 24 Stunden gerettet, 19 im Verlauf der letzten Tage, und 42 wurden tot geborgen. Uber 32 in einer Tiefe von 4000 Metern eingeschlossenen Bergleuten liegt wei- ter der Mantel des Schweigens. In den frühen Morgenstunden des Sams- tags hatten die Rettungsmannschaften ganz überraschend in 4000 Meter Tiefe Stimmen gehört, als sie einen eingestſirzten Stollen Freilegten. Als sie das herabgefallene Gestein beiseite geschaufelt hatten, fanden sie sieben eingeschlossene Bergleute. Diese wurden so- fort an die Erdoberfläche gebracht und in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Nachricht von der neuen, fast an ein Wunder grenzenden Rettung achteinhalb Tage nach dem schweren Unglück elektrisierte ganz Springhill. Viele Menschen, die noch Ange- hörige unter Tage haben, sprangen aus den Betten und eilten zur Zeche. Hier trafen in- Zwischen die ersten der sieben Uberlebenden ein. Bryon Martin erklärte am Förderkorb: „Ich danke Gott, daß ich noch am Leben bin.“ Er hatte die ganze Zeit in einer 1,80 Quadrat- meter großen Höhle ohne Essen und Trinken zubringen müssen. Durch seine geschwollenen Lippen stieg er die Worte hervor:„Gott muß diese kleine Höhle für mich reserviert haben.“ Mit stammelnden Worten erzählte er im Kran- kenhaus seinen Familien angehörigen sein Schicksal als lebend Begrabener 4000 Meter unter Tage.„Es war schrecklich“, sagte er. Sein zwölfjähriger Junge saß schluchzend neben dem Bett des Vaters, als dieser vom Arzt behandelt wurde. Wie Bryon Martin, so trugen auch die ande- ren Uberlebenden Binden über den Augen, Als sie an das Tageslicht gebracht wurden. Die Bandagen sollten die an die Dunkelheit ge- Wöhnten Augen vor dem Tageslicht schützen. Der überlebende Douglas Jewkes sagte:„Ich komme mir vor, als ob ich eine Million Dollar gewonnen hätte.“ Bryon Martin war von allen sieben Geret- teten in der schlimmsten Verfassung. Er war in einem Loch verschüttet worden, das drei- einhalb Meter von dem seiner sechs Kamera- den entfernt lag. Von seiner kleinen Höhle aus konnte er wohl die anderen sechs spre- chen hören, zu ihnen kommen konnte er aber nicht. Jeder Versuch, das Gestein wegzuräu- men, hätte unweigerlich einen neuen Einsturz zur Folge gehabt. Die übrigen sechs lebten in einer Höhle von 90 Zentimeter Höhe, 1,50 Meter Breite und sljeben Meter Länge. Die ersten vier Tage hatten sie noch Wasser und Lebensmittel. Dann ging jedoch beides aus. In ihrer Höhle war noch ein weiterer Kumpel, der jedoch am Vergangenen Dienstag starb. Nach ihren Er- zählungen war die Luftzufuhr in ihrer Höhle im Gegensatz zu der Finzelhöhle von Bryon sehr schlecht. Die ganzen achteinhalßh Tage befürchteten die Eingeschlossenen, daß sie aus Mangel an Sauerstoff ersticken müßten. Die schleichenden Stunden des Grauens und der Angst versuchten sie dadurch zu über- brücken, daß sie sangen und beteten, An die falsche Adresse geraten Den Haag(dpa). Lügen haben kurze Beine. Zu dieser sprichwörtlichen Erkennt- nis gelangte ein jugendlicher Verkehrssünder in Rotterdam. Der Polizeibeamte, der ibn stellte und um Angabe des Namens bat, hörte mit Erstaunen, daß der junge Mann die Adresse des Polizisten als die seinige nannte. Der Hüter des Gesetzes schloß daraufhin seelenruhig sein Notizbuch und kommandierte den jungen Lügner zur Wache. Dort über- führte er ihn an Hand des Einwobnerver- zeichnisses.„Pech gehabt“, kommentierte der jugendliche Verkehrssünder.„Der Mensch muß Glück haben.“ Auto raste in Soldatenkolonne Wolfenbüttel(dpa). Am Stadtausgang von Wolfenbüttel raste ein Kraftfahrer mit seinem Wagen in eine Kolonne marschieren der Soldaten des Wolfenbütteler Grenadier- bataillons 11. Fünf Soldaten wurden schwer, der Kompanieführer leicht verletzt. Der Kraft- Fahrer, der 29 Jahre alte Tierarzt Dr. Heinert, flüchtete. Sein Wagen wurde kurze Zeit nach der Tat am anderen Stadtrand von Wolfen- büttel aufgefunden. Später stellte er sich der Polizei. Er behauptete, dag er vom Zusam- menstoß mit der Soldatenkolonne überhaupt nichts gemerkt habe. 5 3 Ein Kind in der Hand eines Banditen Auch der Mutter erging es schlecht— Dem Vater war der Einbrecher nicht gewachsen London(NP). Nie wird die Familie Grillo den entsetzlichen Nachmittag vergessen, an dem ein bewaffneter Bandit sie in ihrem eigenen Hause gefangenhielt. Es geschah in Watford, nordostwärts von London. Die 15—- jährige Pauline Grillo saß allein zu Hause im Schlafzimmer und stickte. Zu spät bemerkte sie, daß unten im Erdgeschoß ein Verbrecher durchs Fenster geklettert war, der 37 Jahre Alte John Meikeljohn, ein Herumtreiber und Einbrecher mit der schönen Liste von 13 Vor- strafen. Er hatte sich mit einer Sonnenbrille getarnt. In der Hand hielt er eine Pistole. Nachdem sich der Dunkelmann in Küche und Wohnzimmer umgesehen hatte, ohne et- Was zu finden, was ihm Mitnehmens wert erschien, stieg er die Treppe zum Obergeschoß hinauf. Pauline hörte die Schritte, spähte durch die Tür, schrie auf und stürzte zum Fenster, um aufs Dach zu fliehen. Da hatte sie der Verbrecher jedoch schon erreicht. Er riß sie zurück, und damit begann für das Mäd- chen eine Tortur, die es heute noch in den Träumen verfolgt. 1 John Meikeljohn trieb Pauline mit vor- gehaltener Pistole durchs ganze Haus und be- ahl ihr immer wieder, ihm zu verraten, wo die Eltern das Geld versteckt haben. Wenn Pauline zu schreien versuchte, schlug ihr der Verbrecher die Pistole über den Kopf. Den- noch versuchte das Kind standhaft, Zeit zu gewinnen. Bald mußten ja Vater und Mutter nach Hause kommen. „Du bist bockig“, knurrte der Bandit.„Gut — jetzt wirst du etwas erleben!“ Er band Pauline mit einer Gardinenschnur an einem Stuhl fest und begann ihr langsam die Klei- der vom Leib zu reißen. In diesem Augen- blick kam Paulines Mutter Elisabeth nach Hause. Der Räuber machte kurzen Prozeß mit ihr. Er bearbeitete ihren Kopf mit dem Pi- stolengriff, packte sie und band sie ebenfalls an einen Stuhl fest. Er stopfte seinen Gefan- genen Gardinenfetzen in den Mund und machte sich daran, weiter das Haus zu durch- suchen. Da aber kam auch Direktor Armando Grillo heim, der Vater. Mit ihm wurde Meikeljohn nicht fertig. Als er ihn angriff, schlug Ar- mando zurück und jagte den Verbrecher in die Flucht. Wenig später konnte Meikeljohn gefaßt werden. Ein Gericht diktierte ihm jetzt zwölf Jahre Sicherungsverwahrung zu. Pauline, Elisabeth und Armando leiden noch unter den schweren Kopfwunden, die ihnen“? der Bandit zugefügt hat. Fünf Tote wegen Fahrpreiserhöhung Rio de Janeiro(dpa/ Reuter). Als Pro- test gegen eine Fahrpreiserhöhung fielen in der brasilianischen Stadt Sao Paulo Tausende von Vorstadtbewohnern über Omnibusse und Straßenbahnen her, bewarfen sie mit Steinen, setzten sie in Brand und kippten sie um. Nach den bisher vorliegenden Berichten sol- len bei den Unruhen fünf Menschen getötet und viele andere verletzt worden sein. „Passat“ wird Seemannsschule Hamburg(dpa). Die Viermastbark„Pas- Sat!“ wird vorläufig Seemannsschule. In der Mitglieder versammlung der Stiftung Pamir und Passat wurde beschlossen, das Segelschul- schiff zunächst nicht in Fahrt zu setzen. An- gesichts der unzureichenden Kapazität der Ausbildungsstätten für den seemännischen Nachwuchs werde erwogen, nach Klärung der notwendigen Voraussetzungen auf dem Segler eine Seemannschule nach dem Muster des ge- genwärtig in Bremen liegenden Schulschif fes „Deutschland“ einzurichten. Als vorläufiger Liegeplatz des„Passat“ ist Hamburg vorge- sehen. Seit dem Untergang des Schwestern- schiffes„Pamir“ vor einem Jahr liegt der Segler mit einer kleines Wachbesatzung im Hamburger Parkhafen auf. Wann die ersten Schiffsjungen zur Ausbildung an Bord gehen, steht noch nicht fest. Presserechte by Europäischer Kulturdienst Mün- chen 27 durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (26. Fortsetzung) In Gedanken sah ich die armen Teufel stets vor mir, denen ich einmal in der staatlichen Micagrube begegnet war, ausgemergelt, hohl- Wangig und stumpfäugig, wie sie mit völlig unzureichenden Werkzeugen dem Gestein zu Leibe gingen. Ich wußte nicht einmal ob die Gestalten in ihren gestreiften Anzügen Zucht- häusler gewesen waren. Vielleicht hatten sie sogar zu den Bevorzugten, den Insassen eines ganz gew Sbnlichen Gefängnisses gehört. Das Würde, falls man mich verurteilte, auch mein Los sein. Dann aber mußte ich wieder an Manuela denken und sagte achselzuckend:„Ich kann es nicht ändern.“ „Liebst du sie immer noch?“ fragte er flü- sternd.„Ist dir der Appetit nach ihr immer noch nicht vergangen?“ „Nein“, erwiderte ich,„und wenn du mein Freund bist, so wirst du dich, falls ich verur- teilt und sie freigesprochen werden sollte, um Sie kümmern.“ „Den Hals werde ich ihr umdrehen“, sagte er wütend. Den Tag der Verhandlung empfand ich wie eine Erlösung. Die Nacht davor hatte ich kaum geschlafen. Was mich am tiefsten beunruhigte, War der Gedanke an das Wiedersehen mit Manuela. Wie mochte sie die entsetzliche Zeit der Haft überstanden haben? War sie immer noch von meiner Unschuld überzeugt? Ahnte sie, daß ich ihr mit meiner nachträglichen Aus- sage helfen wollte? Vielleicht würde sie sich dagegen auflehnen, widerlegen konnte sie mich nicht; es sei denn, sie wußte mehr von diesem Mord. Das aber hielt ich für ausgeschlossen. So befand ich mich, als ich zum Gerichtsgebäude gefahren wurde, in einem Zustand höchster Erregung. i Kaum hatte ich, flankiert von zwei Polizi- sten, den Gerichtssaal betreten, so erhob sich ein gedämpftes Gemurmel. Es kam von dem auf den stufenweise ansteigenden Sitzen sich drängenden Publikum. Ich blickte erst auf, als ich die Anklagebank erreicht hatte. Gleich darauf wurde es still, weil das Gericht erschien. Es setzte sich aus fünf, in schwarze Talare ge- hüllten Männern zusammen., Würdevoll schrit- ten sie zur Empore, wo ein Gerichtsdiener und der das Protokoll führende Beamte sie erwar- teten. Dann nahm der Staatsanwalt seinen Platz ein, ein Bursche, der so arrogant wirkte, daß er mich unwillkürlich an Verdades erin- nerte, und zuletzt kam mein Verteidiger. Die Geschworenen sagen an der Fensterseite, eine Auslese, die mich, so oft ich ihre Gesichter be- trachtete, pessimistisch stimmte. Während ich mich noch umsah, kam mein Verteidiger und setzte sich neben mich. „Wo bleibt Frau Verdades?“ flüsterte ich ihm zu. 5 Er machte eine Kopfbewegung zur Zeugen bank. Ich sah Harry, sämtliche Angestellten unseres Büros, die alte Kreolin, die meinen Haushalt versorgte, Jean Moore, de Curzon, verschiedene andere Gesichter, auf die ich mich so schnell nicht besinnen konnte, und ganz zu- letzt Manuela. Sie trug einen schwarzen Schleier, der mich daran erinnerte, daß sie jetzt Witwe war. Ich starrte zu ihr hinüber, bis sie mit einer hastigen Bewegung den Schleier hochschob. Unsere Augen trafen sich, und im selben Augenblick spürte ich, wie ich ruhig wurde., Es War, als legte sich eine kühle Hand auf meine zitternden Nerven. Viel später erst wurde mir bewußt, daß sie frei sein mußte. Sie saß nicht auf der Anklagebank, sondern unter den Zeugen. Nach den einleitenden Formali- täten begannen sie mit der Vernehmung der Zeugen. Zuerst fragten sie den Tankwart und seinen Sohn aus. Dann vernahmen sie die Mexikarlerin, die im selben Haus wie Manuela gewohnt hatte, ein altes Weib, dessen Taubheit den Vorsitzenden auf eine harte Nervenprobe stellte. Ihr folgte Juanita, meine Haushälterin. Da sie jeden Abend um sieben meine Wohnung verließ, um ihren Dienst erst am nächsten 2 Morgen wieder anzutreten, war auch ihre Aus- sage für das Gericht eine Enttäuschung. Was sie über mein sonstiges Leben zu berichten wußte, war so vorteilhaft, daß ich beschloß, ihr Gehalt im Falle eines Freispruches zu ver- doppeln. Nach ihr fragten sie Harry aus, der so tem- peramentvoll für mich eintrat, daß ihn der Vorsitzende verschiedene Male ermahnen mußte, bei der Sache zu bleiben. Zum ersten- mal kam jetzt die Rede auf das Verhältnis zwi- schen Manuela und mir. Der Staatsanwalt mischte sich ein und fragte, ob Harry von mei- nen Beziehungen zu Senora Verdades gewußt hätte. Harry nickte und schilderte die Sache so, als hätte ich für sie ein rein väterliches Inter- esse bekundet, was verständlich sei, da ich sie kennengelernt hätte, als sie noch ein Kind war. „Ein Kind von siebzehn Jahren“, unterbrach inn der Staatsanwalt, worauf einige Leute lachten. Ich blickte zu Manuela. Sie hatte wie- der den Schleier vorm Gesicht. Dann schilderte Harry die Schwierigkeiten, die uns Verdades im Geschäft gemacht hatte. Er tat es sehr geschickt, denn wer ihm zuhörte, mußte Verdades für einen ganz skrupellosen Schurken halten. Ferner behauptete er, daß er mir nach dem Leben getrachtet und mich dau- ernd bespitzelt hätte. Und wieder war es der Staatsanwalt, der ihn unterbrach und daran erinnerte, daß meine diesbezüglichen Aussagen unglaubwürdig wären, weil ich marihuana- süchtig sei. Harrys Protest wirkte absolut über- zeugend. Doch war inzwischen der Mann ge- schnappt worden, der mir die Marihuanaziga- retten verkauft hatte. Eine Konfrontation mit mir beseitigte letzte Zweifel. Die Vernehmung der Angestellten dauerte nicht lange, Auch sie sagten nur Vorteilhaftes über micht aus, bis der Staatsanwalt eine Wen- dung herbeiführte, indem er eine unserer Ste- notypistinnen vernahm, deren Erklärung mich im Verlauf der Verhandlung schwer belasten sollte. Als er das Mädchen aufrief, hatte ich sofort ein banges Gefühl, weil ich wußte, daß sie mir nicht gewogen war. Die Ursache lag zwei Jahre zurück. Damals hatte sie mich spon- tan in meiner Wohnung besucht, um mir eine — meinte es nicht böse, richtete aber mit ihrer Liebeserklärung zu machen. Ich hatte ihr höf- lich aber entschieden die Tür gewiesen. Mein Gefühl trog mich nicht, denn als er sie fragte, ob ich jemals etwas gegen Verdades gesagt hätte, wiederholte sie meine Worte, die ich seinerzeit im Büro in böchster Erregung ausgestoßen hatte. „Dieser Gauner! Dieser dreckige Haifisch. Ich werde ihm zeigen, daß ich keine Angst vox ihm habe, und wenn ich ihn wie einen Hund niederschiegen müßte.“ 5 Harry sprang sofort auf und erklärte, daf ich so etwas nie gesagt hätte. Aber auch dieses Mal wurde er widerlegt, denn sie war bereit, ihre Aussage zu beeiden. Nach dieser Forma- lität wurde die Verhandlung abgebrochen. Am Nachmittag trug Manuela keinen Schleier mehr. Wahrscheinlich hatte sie ge- spürt, wie nötig ich ihr Gesicht brauchte, wie- viel Kraft und Zuversicht mir ihre Augen ga- ben. So steht der weitere Ablauf der Zeugen- aussagen nur noch dunkel in meinem Gedächt- nis, denn die meiste Zeit sah ich sie an. Nur manchmal irrten meine Blicke hinüber zum Gericht, um aber bald zu ihr zurückzukehren und sich auf ihrem Gesicht auszuruhen. Ausru- hen, das ist der richtige Ausdruck, denn jedes- mal, wenn ich sie ansah, hatte ich das Gefühl als könnte mir nichts passieren. Alles wurde einfach, alles war gut. ö Der Maler Balboa, Madame Beauvoir, dei Geschäftsführer vom Ciro, der Taxichauffeur Jean, Freunde und Bekannte traten vor und erzählten, was sie wußten. Einige erzählten auch mehr, so zum Beispiel Madame Beauvoir die aus dem Preffen zwischen mir und Ma- nuela ein zärtliches Rendezvous machte. Sie albernen Geheimnistuerei viel Unheil an. Denn jetzt glaubten nur noch Kinder und alte Wei⸗ ber, daß wir eine harmlose Besprechung mit- einander gehabt hatten. Auch sie wurden eines Besseren belehrt, als Jean sachlich und Klar unsere letzte Unterredung schilderte.„Er hat es mir offen gesagt. Er liebte Señora Verdades.“ 1 3 Fortsetzung folgt) 20. Erfolgreiche Jahresarbeif fand verdienfe Krönung Mit 260 Tieren lag Seckenheim wieder an der Spitze im Kreisgebiet Wirklich erfolgreiche Krönung fand die rührige Jahresarbeit des Geflügelzüchter vereins 1904 Seckenheims bei einer vielbesuchten Lo- Kalausstellung in der Turnhalle. Die vorge- schriebene Impfung der Tiere hatte zwar nur 260 Tiere von 35 Züchtern gegenüber 320 Tiren im Vorjahr an der Ausstellung teilnehmen lassen, aber diese Beschränkung wirkte sich deutlich, hinsichtlich der Oualität der ausgestellten Tiere, aus. Hinter der Lokalschau verbarg sich wieder die gesamte züchterische Arbeit Ain Jahres von dem man unumwunden sagen darf, daſb es sehr erfolgreich war, wenn man schon die Ergebnisse der Zzüchterischen Erfolge von verschiedenen grö- Peren Schauen kennt. und Vorsitzender Emil Pflie- mit seinen Helfern wie- der Schau einen ausge- zeichneten Start durch übersichtliche und klar gekennzeichnete Aufstellung zu geben und die von Emil Stahl verwaltete Tombola hatte auf den starken Besucherstrom ihre Anziehungskraft nicht verfehlt, sodaß die wertvollen Gewinne schon bald vergriffen waren. Für den„zählba- ren“ Erfolg der beiden Ausstellungstage sorgte Eine Ausstellungsleiter gensdörfer hatte sich der alle Mühe gegeben, Albert Stein als Ausstellungskassier. Die beiden Preisrichter Klois Brümmer aus Friedrichsfeld zund Karl Ernst aus Neckarau hatten bei der guten Qualität des zur Schau gestellten Tierma- terials wahrlich kein leichtes Amt um die be- sten Tiere zu prämiieren. 8o konnte der rüh- rige Schriftführer des Vereins Gustav Weber mit bedeutendem Punktabstand den Leistungspreis er- halten, während folgende Züchter mit Ehren- preisen bedacht wurden: Karl Zangmeister und Adam Sieber für Rhodeländer, Emil Koger für Sussex. Ernst Herweh für Barnevelder weiß, Karl Würthwein für Wyandotten Gold, Ludwig Wir batten im vergangenen Jahr mit beson- derer Anerkennung von der ausgezeichneten De- monstration einer kleinen Schar junger Vogel- liebhaber sprechen können, die ein wirklich erfolgreiches Debut mit einer ausgezeichneten Ausstellung im Löwen gaben. Wir konnten vor Jahresfrist den jungen Züchtern nicht nur gro- Pen Idealismus, sondern auch den Mut zu einer solchen Schau attestieren. Wir freuen uns des- halb ganz besonders mit den inzwischen auf 5 junge Menschen angewachsenen Kleinen Zirkel zu einem schönen Ausstellungserfolg gratulieren zu können. Waren es im vergangenen Jahr 130 Tiere aus 30 verschiedenen Rassen, so konnten in einer wiederum mustergültig aufgebauten Schau am Samstag und Sonntag im Löwen 221 Tiere aus 38 verschiedenen einheimischen und aus- ländischen Vogelarten gezeigt werden. Hermann Sitzler, Willi Fillbrunn, Oskar Kraus, Wolfgang Schmottlach, Reinhold Hasner und Ludwig Gruber hatten sich mit der Vorberei- tung ihrer Jahresausstellung wirklich alle er- denkliche Mühe gegeben. Nicht nur die sehr übersichtliche Aufstellung der Tiere, sondern auch der geschmackvolle Blumenschmuck die ge- naue Beschilderung und die zahlreichen netten kleinen Einfälle machten die Schau zu einem Wirklich sehenswerten Erlebnis für alle Men- schen, die Tiere lieben und besonders die kleine Kreatur in unserer ganz und gar materialisti- schen Zeit noch zu schätzen wissen. Dabei darf man auch den bezaubernden kleinen Wasserfall micht vergessen, der in einem großen Vogel- bauer den Rotkopfamadinen und Schönbürzel- chen Gelegenheit zum frohen Tummeln gab. Die zahlreichen Besucher, die auch reichli- chen Gebrauch von der gut ausgestatteten Tom- stellungen auf der Wesch und Sohn für goldfarbige Italiener, Adolf Treusch für silberfarbige Italiener, Ernst Büh- ler für rebhuhnfarbige Italiener, Emil Friedel jr. für Rhodeländer Zwerge, Emil Stahl für Welsu⸗ mer Zwerge, Jakob Keller für Sebright und Al- fred Gropp für Pfautauben. Zwei Ehrenpreise konnten folgende Züchter verbuchen: Emil Frie- del und Albert Stein für Rhodeländer, Albert Schulz für Rheinländer, Emil Pfliegensdörfer für Zwergwyandotten gestreift, Philipp und Max Volk für Barnevelder Zwerge und Lockentauben, Gustay Weber für New Hampshire und Antwer- pener folgende del je drei, zwei, Karl Züchter: Gustav Wener und Emil Frie- Jakob Keller und Emil Stahl je Obermeier, Arthur Hauck, Georg Adler, Ludwig Wesch, Adolf Treusch, Adam Gärtner, Karl Kegel, Ernst Bühler, Heinrich Winkler, Alfred Gropp und Jakob Stein. Den ersten Zuchtpreis konnte sich Emil Friedel für seine Rhodeländer, den zweiten Zuchtpreis Emil Pfliegensdörfer für gestreifte Wyandotten und den dritten Zuchtpreis Ludwig Wesch 8 Sohn für goldfarbige Italiener sichern. Nach dem überaus erfolgreichen Tag von dem man natürlich bei den nun stattfindenden Aus- Kreis- und Landesebene ei- nen entsprechenden Niederschlag in erfolgmäßbi- ger Hinsicht für die Seckenheimer Züchter er- Warten darf, wurde mit einem gemütlichen Bei- sammensein und Preisverteilung im Vereinsheim abgeschlossen. Die Seckenheimer Züchter durf- ten sowohl mit dem züchterischen wie auch aus- stellungsmäßigen Erfolg der zwei Tage vollauf zufrietlen sein, mit denen sie einmal mehr bewie⸗ sen, daß sie mit ihrer folgerichtigen Zuchtar- beit mit an der Spitze im Mannheimer Kreis- gebiet stehen. Vogel- u. Exofenschau noch eindrucksvoller als im Vorjahr hatten hier eine wahre Lehrstunde der Welt in zahlrei- bola machten, über den Vogelbestand in chen Variationen. Die jungen Vogelliebhaber wurden dabei auch nicht müde alle interessier renden Fragen zu beantworten und bewiesen dabei ein umfassendes Wissen über ihr„Hobby“ das einmal den kleinen gefiederten Sängern und Exoten gilt. Da erlebten die Besucher die zahl- reichen Finkenarten, die Spitzschwanzamadinen, die Ringel- und Binsenastrilden, den gravitä- tischen Roten aKrdinal mit seiner Roten“ Haube, die igelähnliche chinesische Zwergwachtel und die farbenbunte chinesische Nachtigall. Die pos- sierlichen Dominikanerwitwen warben mit den Granatastrilden und den Orangebäckchen ebenso um die Gunst des Publikums wie die zahlrei- chen Farbkanarien. Dazwischen erlebte man wie- der aus der heimischen Vogelwelt die Fasanen und Eichelhäher, die sich im Schälen der Son- neblumenkerne nicht stören ließen, die Wel- lensittiche in prächtigen Farbkompositionen und die exotischen Finken in zahlreichen Nuancen. Besonders interessant Waren die exotischen Wrich- fresser und nicht zuletzt natürlich auch die ein- heimischen bekannten Vögel wie Amsel, Distel- und Grünfink, Hänfling, Dompfaff, Zeisig und Girlitz. Für viele Besucher war es die erste Be- gegnung mit den bekannteren einheimischen Vo- gelarten und mit den farbenprächtigen Exoten— eine Schau, die ihren tieferen Sinn in einer Lehrdemonstration hatte— die viele Besucher erfaßte und für die kleine Kreatur interessierte. Damit wurde auch in gewisser Beziehung für den Schutz der kleinen Tiere geworben und rundete eine Schau ab, auf die die fünf Idealisten wirklich stolz sein dürfen. * Wir gratulieren Tren 78. Geburtstag feiert heute Frau Marg. Gropp, geb. Jakob, Freiburger Straße 8. Den 72, Geburtstag feiert ebenfalls heute der, bis vor kurzer Zeit noch aktive Turner, Heinr. Gropp, Meßskireher Straße. Den Geburtstagskindern entbieten wir unsere besten Wünsche für die Zukunft. Hinweis auf fällige Zahlungen im Monat November 1958 am 3. 11. Ortsviehversicherungsumlage 1958; 15. 11. Gewerbesteuer Vorauszahlungen 195g, 4. Viertel, Grundsteuer 1958, 3. Viertel, Schulgeld der Hochschule für Musik und Theater, Winter-Semester 1958, 2. Rate, Schulgeld für die Städt. Ingenieurschule; 20. 11. e für Oktober 1958; außerdem: Vergnügungssteuer, Gebühren, alle Steuer- zahlungen aus Erst- oder Nachveran- lagungen, soweit die Zahlungsfrist nach den zugestellten Bescheiden abgelaufen ist; Stundungsraten, Mietzinsen, Zins- und Tilgungsraten zu . vertraglichen Fälligkeitsterminen. Stadthauptkasse Oeffentliche Zahlungsaufforderung Im Monat Oktober 1958 waren fällig: am: 15. 10. Hundesteuer 1958, 3. Drittel; Schulgeld der Hochschule für Musik und Theater, Winter-Semester 1958, 1. Rate; Zins- und Tilgungsraten für Bau- und Arbeitgeberdarlehen; 20. 10. Getränkesteuer für September 1958; außerdem: S Gebühren; alle Steuerzahlungen aus Erst- oder Nach- Veranlagungen, Nachträge an Gebäudever- sicherungsumlage, soweit die Zahlungsfrist nach den zugestellten Bescheiden abge- laufen ist; Vergnügungssteuer, Stundungsraten; Mietzinsen, Zins- und Tilgungsraten zu den vertraglichen Fälligkeitsterminen. Die bei Zahlungsversäumnis zu entrichtenden gesetzlichen Säumniszuschläge sind bereits ver- Wirkt. An die noch Säumigen ergeht die dringende Bitte, ihrer Zahlungspflicht innerhalb einer letz- ten Frist von einer Woche zu genügen. Nach Ablauf dieser Frist werden die Rückstände ohne weitere Erinnerung kostenpflichtig beigetrieben. Mapnheim, den 31. Oktober 1958 Stadthauptkasse Bartzwerge. Die Zuschlagpreise gingen an Allerseelen Num entzünden wir auch in diesem Jahre Wieder die Kerzen auf den Gräbern unserer Lieben, wir weihen ihnen Stunden des Ge- denkens, halten inne in der Hast unseres Da- seins, um rückwärts zu schauen auf jene, die ihren Lebensweg nun vollendet haben. Allerseelen.. Am Tor des grauen Novem- ber-Monats steht dieser Tag mit ernstem Antlitz, er mahnt uns, in der Vergänglichkeit der herbstlichen Natur an das Vergehen des Menschen zu denken. Nie sind wir mit unse- rem Selbst den Gedanken an den Tod so nahe wie in den Stunden des Allerseelen- tages. Wir sehen plötzlich den Weg, der durch das düstere Tal des irdischen Daseins zu den himmlischen Höhen führt, die Gott allen ver- heißen hat, die an ihn glauben. Und dieser christliche Glaube sollte alle erfüllen, die un- ter dem Kreuz von Golgatha stehen, er sollte nicht nur am Tage von Allerseelen ihre Ge- fühle bestimmen und ihr Handeln formen— er soll immer und überall gegenwärtig sein, der Glaube an Gott den Allmächtigen, in des- sen Hände unser aller Dasein gelegt ist. Wenn wir wirklich und wahrhaftig Chri- sten sind, dann wird uns aus diesem Glau- ben auch der große Trost zuwachsen, den Menschenherzen brauchen, wenn sie von ihren Lieben für immer Abschied nehmen müssen. Der Glaube an das ewige Leben steht strah- lend über den Gräbern, er verheißt uns das Wiedersehen in Reinheit und Erfüllung, ge- läutert und dadurch bereitet für ein ewiges Leben. Darum soll neben der Trauer und dem Ge- denken am Allerseelentag auch zugleich das Hoffen stehen, zu dem unser Glaube uns die heilige Berechtigung gibt. Größter Weinherbst seit 1945 Rekordernte von 1950 übertroffen Stuttgart(ZS). Die baden-württem- bergischen Winzer erwarten den größten Weinherbst der Nachkriegszeit. Nach Fest- Stellungen des Statistischen Landesamtes ist bei einem Durchschnitts-Hektarertrag von 54 Hektolitern auf einer ertragsfähigen Reb- fläche von etwa 12 750 Hektar mit annähernd 700 000 Hektoliter Weinmost zu rechnen. Da- mit wird der bisherige Rekordherbst von 1950 mit 637 350 hl noch um ungefähr zehn Pro- zent übertroffen. Der letztjährige Weinberbst hatte nur die Hälfte des in diesem Jahre zu erwartenden Ertrags. Wie der bisherige Verlauf der Lese zeigte, bewegen sich die Hektarerträge je nach Ge- biet und Rebsorte zwischen 30 und 70 hl. Vollherbste wurden beim Müller-Thurgau und beim Portugieser erzielt, die eine kür- zere Vegetationsperiode haben. Aber auch bei den anderen Rebsorten sind meist gute Er- träge zu verzeichnen. Von den einzelnen Weinbaugebieten schneiden unteres Neckar- tal, Zabergäu, Bergstraße, Bodenseegebiet und Markgräflerland mit Erträgen von durch- schnittlich 60 hl je Hektar am besten ab. 1— Der Gespräcks-Solist Eigentlich geht es doch im Leben zu wie in einem Orchester. Immer gibt es einen, der dirigiert und die Organisation einer Sache in die Hand nimmt, es gibt solche, die den Ton b geben, nach dem sich die andern ric ten miissen, die einen übernehmen gemeinsam eine Stimme und fühlen sich in Gesellschaft am wohlsten, und wieder andere sind die ge- borenen Solisten. Aber so sehr auch in einem Konzert der Solist brillieren und seine Kunst zeigen kann, immer muß er sich doch wieder in den Rahmen des Orchesters einfügen, ohne dessen Unterstützung er mit seinem Instru- ment eine recht klägliche Figur abgeben würde. Das wissen die Solo spielenden Musiker sehr gut. St. Hubertus 1 St. Hubertus ist der Tag der Jäger, denen der Heilige Schutzpatron ist. Mit seinem Na- men ist wohl eine der schönsten Legenden verbunden, die von jeher Dichtung und Kunst begeisterte. Als erstgeborener Sohn des Her- zogs von Toulouse heiratete Hubertus die Grafentochter Floriban von Löwen, die bei der Geburt ihres ersten Sohnes starb. Huber tus suchte schmerzerfüllt Ablenkung bei der Jagd. Und da geschah am Weihnachtstag das Wunder, daß ihm in den Ardennen der weiße Hirsch mit einem leuchtenden Kreuz zwischen den Geweihstangen erschien. Von dem Erleb- nis aufs tiefste beeindruckt, verteilte er sein Vermögen unter die Armen und wurde Prie- ster. Später war er Bischof von Lüttich; sein Missionsgebiet waren hauptsächlich die Ar- dennen, wo er früher sein wildes Jägerleben getrieben hatte. Das Hirschwunder aber war der Anlaß, daß die Jäger dem heiliggespro- chenen Hubertus größte Verehrung entgegen- brachten. Noch heute bestimmt diese Ver- ehrung in erster Linie das waidgerechte Ver- halten jener, die dem Waidwerk huldigen, nämlich das Wild zu schonen und Tier und Wald zu lieben. Jedes Jahr aber, am St. Hu- bertustag, feiern die Jäger das Gedenken an den Heiligen mit einer fröhlichen Jagd.— Es ist etwas herrliches um das Jagdreiten. Uplich sind die Wild- und Schleppjagd hinter der Meute, die Schnitzeljagd und die Jagd hinter dem berittenen Fuchs. Das Lederknir- schen der Sättel, das Schnauben der Pferde und der Klang der Hifthörner zaubert einen berauschenden Akkord. Zum Schluß aber kommt das große Halali, bei dessen Hrtönen die rechte Hand hochfährt,. Behält ein Jäger den Handschuh an, so kostet das nach altem Brauch etwas.— In England jagt man heute noch hinter Wild, und zwar meistens den Fuchs, während bei uns das Jagen hinter dem lebenden Wild verboten ist. Unser Wetterbericht bersicht: Die Störungstätigkeit über dem Nordatlantik hat eine Belebung erfahren. Damit wird nun wieder häufigerer Wechsel in der Zufuhr mehr oder weniger milder Meeres- juft kür uns wetterbestimmend. Vorhersage: Stark bewölkt bis bedeckt, noch zeitweise Regen. Am Dienstag wechselnd wolkig und meist niederschlagsfrei. Mild. MPiefsttemperaturen in der Nacht in der Nie- derung nicht unter 5 Grad. Tageshöchsttempe- raturen um oder etwas über 10 Grad. 4—.— 45 Weltwunder oder- Fehlspekulation? Die Brasili- aner haben ohne Zweifel die schönste Haupt- stadt der Welt: Rio! Rio ist der prächtige Empfangssalon Brasiliens und zugleich das Tor zum Weltmeer. Aber das genügt scheinbar nicht. Eine neue Hauptstadt muß her, Staatspräsident Kubitschek baut bereits an„seiner“ Weltstackt Brasilia. Mitten im Urwald, 940 km von Rio ent- fernt, in einer unfruchtbaren Hochebene entsteht die kühnste Stadt der Welt. Eindrucksvoll und packend berichtet die BUNTE Illustrierte Nr. 44 vom Bau und Plan des 300 Millionen-Pro- jektes.— Weiter finden wir in dieser Ausgabe prachtvolle Farbreportage vom„Albabtrieb am Königsee“, bei dem die Sennerimnen ihr bunt geschmücktes Vieh in frohem Zug zu Tal füh- ren, von Brechts„Dreigroschenoper“ einer Ber- liner Bühne, und Bilder vom Höhepunkt der Trauerfeierlichkeiten für Pius XII.— Weltpo- litische hochbedeutsame Fragen, die in ihren Ausvärkungen weit über den eigentlichen Brand- herd„Naher Osten“ hinausströmen, werden mit geradezu wWissenschaftlicher Genauigkeit in einer weiteren Fortsetzung des großen Tatsachenbe- richtes„Inshalla“ behandelt. Laienaposfolef auch im kommunelen Bereich Katholisches „Die Aufgabe des katholischen Laienaposto- lats liegt nicht allein im kirchlichen Leben, son- dern 8011 auch als Sendung der katholischen Aktion auf die mitwirkende 2 mitbestimmende Verantwortung im kommunalen Leben übertra- gen gelten!“— dieses richtungweisende Wort des verstorbenen Papstes Pius XII. bildete die Grundlage für einen kommunalpolitischen Dis- kussionsabend zum Auftakt der Winterarbeit des katholischen Männerwerks Seckenheim. Vorsit- zender August Herrmann umriß in seiner Ein- führung die Wichtigkeit der Mitarbeit von Laien- im politischen und wirtschaftlichen Leben, die von dem Leitgedanken des„Miteinander und Füreinander“ getragen sein soll, um Spannungen und Konflikte zu überbrücken. Stadtpfarrer F. Völker, der zu diesem ersten Vortragsabend be- sonders herzlich begrüßt wurde, zeigte dann in einem vom großen Ernst der seelsorgerischen Verantwortlichkeit getragenen Referat in aller Offenheit die neuralgischen Punkte auf dem lo- kalen Sektor im öffentlichen und kirchlichen Leben auf. Der heranwachsenden Jugend galt die besondere Sorge, denn ihr stünde besonders im schulpflichtigen Alter kein geeignetes Be- tätigungsfeld zur Verfügung. Was die Jugend brauche seien echte Spiel- und Sportplätze, die alle Spielarten ermöglichten. Pfarrer Völker ver- trat aus seiner ständigen eigenen Erfahrung die Auffassung, daß auch die heutige Jugend nur richtig verstanden 1 geführt sein will. Sehr Männerwerk beschäftigte sich mit Seekenheimer Problemen die Entwicklung bei den jungen Familien mit Kindern, die nur noch in den Wohnblocks Unterkunft fänden, da ihnen andere Wohnungen durch das künstliche oder nervöse Ruhebedürfnis verschlossen blei- ben. Diese Haltung von Erwachsenen gegenüber der Jugend spiegelt sich auch im kirchlichen Le- ben wider. Die stagnierende Jugendarbeit bil- det das Problem Nr. I. Die Jugend aber braucht heute mehr denn je verantwortungsbewufste und gereifte Jugendführer, Jugendheime mit vielseiti- gen Beschäftigungsmöglichkeiten, wie sie im e mit gutem Erfolg bereits arbeiten. Zum Schluſs seines Referats prangerte der Stadt- pfarrer deutlich die Lethargie der Erwachsenen an, die sich nicht nur auf die Interesselosigkeit bei Verantwortung und Mitarbeit, sondern auch bei der Spenden- und Opferbereitschaft immer mehr zeigt. bedauerlich sei auch, Diese klaren Formulierungen gaben natür- lich reichen Nährstoff für eine ausgiebige Dis- kussion, die einige erfreuliche Stellungnahmen und Anregungen brachten. Die mutigen Worte des Stadtpfarrers aber werden unter den Zahl- reich anwesenden Mitgliedern des Männerwerks hoffentlich jene Resonanz finden, die sich in steigender Laienarbeit niederschlägt. Dann hätte dieser Abend, dessen Inhalt noch auf den kom- menden Versammlungen ausgebaut und erweitert werden soll, seinen Zweck erreicht. Ein Feinschnitt för Männer, die Wissen was gut ist Reinheit vollendet & reitbraunes glottgut 8 75 volles, rundes Naturoromo 5 * echt und rein Handball I)zB Jahn— TV Hemsbach 7:8(3:3) Die Gäste sind durch ihren wohlverdienten Sieg wahrlich zum Favoritenschreck geworden Was ihnen vor 14 Tagen in Laudenbach gelang, glückte ihnen auch in Seckenheim. Ueberaus nervös begann das Spiel der Einheimischen Nicht weniger als fünfmal verpufften die ersten Angriffe durch Fangfehler. Als dann Vetter nach einer schönen Kombination den ausgezeichne- ten Torsteher der Gäste durch einen unhalt- baren Torschuſz überwinden konmte, schien der Bann gebrochen zu sein. Wie aber wurde man in diesem so wichtigen Spiel enttäuscht. Schon lange sah man von den Platzherren eine 80 verfahrene Spielweise nicht mehr. Fast sämt- liche Angriffe wurden in der Mitte vorgetra- gen, vo es für die gegnerischen Abwehrreihen leicht war, freie Torwürfe zu verhindern. Was dann noch durchkam wurde eine sichere Beute des Schluſmannes. Glücklich oder weniger glück- lich teilte man sich in den Toren der ersten Halbzeit. Wesch, der zum ersten Male wieder den Sturm der Gäste verstärkte, schoß die drei Tore der Gäste, während Sälzler und Scelak für den Ausgleich sorgten. Da auch in der zweiten Halbzeit der erwartete Umschwung nicht kam, war der Weg zum Gewinn dieses Spieles für cke Gäste frei. Frei von Hemmungen(das Spiel hatte für sie ja keinerlei Bedeutung), konnten sie immer mit einem Torvorsprung in Führung gehen. Erst beim Stande von 7:? hatten die Platzherren zweimal Gelegenheit das Blatt zu Wenden. Wie aber konnte es anders sein, das Glück stellte sich hinter den Tüchtigeren und lieſs diesen 2 Minuten nach der regulären Spiel- zeit noch zum Siegestreffer kommen. Während bei den Gästen Wesch und Kronauer die Tore erzielten, waren für die Einheimischen Scelak, Heinz Keller, Vetter und Eder die Torschützen. Alles in Allem: Ein verdienter Gästesieg über eine indisponierte Platzmannschaft. Handball-Abstiegsurteil vertagt Post München schlug Schutterwald Die süddeutsche Handballoberliga brachte über das Wochenende vier Punktespiele, Die bedeutungsvollste Partie lief am Sonntagvor- mittag zwischen Post München und Tus Schutterwald. Einer dieser beiden Vereine wird Tus Hofweier beim Abstieg begleiten. Die Mündmer Platzbesitzer zögerten das zweite Abstiegsurteil noch hinaus und be- hielten knapp mit 15:14 gegen den südbadi- schen Meister die Oberhand. Eine Uberra- schung hätte es beinahe in Hofweier gege- ben. Dort kam FA Göppingen nur mit viel Mühe zu einem knappen 6:5-Erfolg. Die Zuf- fenhausener büßten in ihrem letzten Pflicht- spiel gegen Leutershausen, das sie hoch mit 10:4 verloren, ihren Stürmer Graf durch tota- Jen Feldverweis ein. St. Leon behielt auf eigenem Platz gegen Ansbach mit 978 knapp die Oberhand. Weilstetten mit einem Fuß in der Oberliga Im einzigen Spiel der Aufstiegsrunde zur süddeutschen Handball-Oberliga besiegte der TV Weilstetten den TSV Rintheim auf dessen Platz überraschend mit 13:11 und übernahm damit die Führung in der Aufstiegstabelle. Die Alpler stehen mit ihrem 5:1- Punktekonto bereits mit einem Fuß in der Oberliga. Aufstiegsrunde der Handballer Brötzingen oder Mühlburg? Beli den Aufstiegsspielen zur nordbadischen Handballverbandsliga liegt die Entscheidung allein noch zwischen Germania Brötzingen und der Tur- nerschaft Mühlburg. Die mit 7:1 Punkten führen- den Brötzinger gewannen am vierten Spieltag ge- gen Beilertheim mit 10:9, während Mühlburg sich gegen Grötzingen mit 8:6 Toren durchsetzte. Durch einen 10:9-Sieg über den TSV Rot quali- zierte sich die SG Nußloch am Sonntag für die Handballverbandsliga Nordbaden. Rot muß zusam- men mit Hockenheim und den zwei Bezirksklassen- meistern der Staffel eins und zwei um den noch Freien Platz in der Verbandsliga in einer Auf- stiegsrunde kämpfen. SPORT UND SPIEL. Schützenfest in München mit 16 Toren Bayern und 1860 landeten Kantersiege— Der VfB Stuttgart rückte drei Plätze nach oben Im Zeichen der schußgewaltigen Münchner Oberligastürmer stand der 10. Punktspieltag des süddeutschen Oberhauses. Nicht weniger als 16mal trafen sie in nur zwei Einsätzen ins Schwarze. Die größte Beute sicherte sich davon der FC Bayern, der in Mannheim dem Neu- ling Waldhof mit 1:9 gehörig die Leviten ver- las. 1860 München stand indessen mit seinem 7:1 über den immer tiefer abrutschenden BC Augsburg kaum zurück. Die Tabellenspitze behauptete derweilen Kickers Offenbach mit einem schwer erkämpften 1:0-Sieg über den Südmeister Karlsruher S0. Einen Punkt zu- rück folgen Bayern München und der 1. FCC Nürnberg, der in Schweinfurt mit seinem 2:3 für einen weiteren Erfolg der reisenden Mann- schaften sorgte. Auswärtssieg Nummer drei war in Ulm fällig, wo der SSV Reutlingen mit seinem 1:3 zwei äußerst wertvolle Zähler er- oberte. Ebensowenig wie an der Spitze ergaben sich auf den letzten Tabellenplätzen keine Ver- Anderungen. Das Schlußlicht FSV Frankfurt steckte bei der SpVgg Fürth mit 1:0 die achte Niederlage in den bisherigen zehn Saisonspie- len ein. Um drei Plätze nach oben rückte der VIB Stuttgart, der mit seinem 5:3 über den VIER Mannheim seinen ersten Heimsieg in dieser Saison schaffte, Ebenso stieß auch die Frankfurter Fintracht mit ihrem 4:1-Sieg über Viktoria Aschaffenburg weiter nach Oben. Hanau jetzt Tabellenführer der 2. Liga Das Spitzentrio überstand die Bayernreise ohne Niederlage Das Spitzentrio der 2. Liga Süd hat die Gastspielreise nach Bayern obne Niederlage überstanden. Zu einem Sieg reichte es aller- dings nur dem Fe Hanau 93 beim bisher un- geschlagenen VIL. Neustadt. Der überraschend sichere 4.1-Erfolg brachte die Hanauer an die Tabellenspitze, da es den Stuttgarter Kickers beim VfB Helmbrechts nur zu einem 222 reichte. Die Stuttgarter sind durch di Punkteinbuße auf den zweiten Platz zurück- gefallen. Der Tabellendritte Hessen Kas behauptete seinen Platz durch ein 111 bein TSV Straubin Geringe Verschiebungen gab es auch an Tabellenende. Schlußlicht bleibt der 1. FC. Bamberg durch eine 2:3- Heimniederlage ge- gen den SV tadt. Auf den vorletzten Platz Zurückgefallen ist der zweite Neuling VfB Friedberg, der gegen die SpVgg Neu- Isenburg mit 1:2 unterlag. Borussia Fulda schlug den 1. FC Pforzheim knapp mit 2.1 und wurde mit seinem Gegner punktgleich. Der SV Wiesbaden verschaffte sich Luft durch einen sicheren 5:1-Sieg über Amicitia Viern- heim. Den ersten Heimpunkt mußte der Frei- burger Fo nach einem 1:1 an den FC Bayern Hof abtreten. Das dritte Remis hintereinan- der erzielte Jahn Regensburg durch ein 0:0 beim ASV Cham., * DFB-Pokalendspiel VIB— Fortuna in Easgel Das Endspiel um den DFB-Vereinspokal zwischen dem VfB Stuttgart und Fortuna Düsseldorf ist nach Kassel vergeben worden. Es findet am 16. November um 14 Uhr statt. Schiedsrichter ist der Berliner Treichel. Der VIB Stuttgart erreichte das Endspiel durch einen sicheren 4:1-Sieg über den 1. FC Saar- brücken, während sich Fortuna in der Vor- schlußrunde mit 2:1 über Tasmania Berlin qualifizieren konnte. Fußball in Zahlen 1. Liga Süd: Eintracht Frankfurt— Vik toria Aschaffenburg 4:1, VfB Stuttgart gegen VfR Mannheim 5:3, SV Waldhof— Bayern München 119, 1860 München— BC Augsburg 7:1, TSG Ulm 46 SSV Reutlingen 1:3, Kik kers Offenbach— Karlsruher Sc 1:0, Fe 05 Schweinfurt— 1. Fe Nürnberg 2:3, SpVgg Fürth— FSV Fran 1 1. Amateurliga Nordbaden VfR Pforzheim löst Feudenheim ab In der ersten nordbadischen Fußballamateurliga übernahm wieder der VIER Pforzheim die Tabellen- führung, nachdem der bisherige Spitzenreiter, ASV Feudenheim, zu Hause gegen Daxlanden über ein 4:4 nicht hinaus kam. D Pforzheimer Re spieler umschifften die schwere Forchheimer Klippe mit einem sicheren 2:0-Sieg, besitzer dings bei einem mehr ausgetragenen Spiel nur einen Punkt Vorsprung gegenüber den Feudenhei- mern. Die beiden nächsten Tabellenplätze be- haupteten Sandhofen und Leimen, die sich mit 1:1 die Punkte teilten. Die Verfolgergruppe besteht nunmehr aus dem KFV, VfL Neckarau, SV Sandhausen und Fe Neu- reut, die mit je 13:11 Punkten die Plätze fünf bis acht einnehmen. Der KFV verlor sein Auswärts spiel in Hockenheim mit 2:0. Mit dem gleichen Er- gebnis kehrte Neureu zeschlagen aus Kirchheim zurück, während Vorehesmeister VfL Neckarau beim neuen Schlußlicht, EV Weinheim, durch einen 2:1-Sieg die Zähler entführte und der SV Sandho- fen den Tabellen vorletzten ASV ach mit 6:3 Toren geschlagen auf die Heimreis ickte. Phö- nix Mannheim und Birkenfeld trennten sich 11, wodurch ihre Mitteffeldplätze erhalten blieben. Westjugend im Pokalendspiel Die westdeutsche Fußball- qJugendauswahl qualifizierte sich am Sonntag in der Kölner Stadion-Radrennkampfbahn durch einen ver- dienten 3:1-Erfolg über den Pokalverteidi Süddeutschland für das Endspiel um DFB-Jugendpokal am 30. November. p Friedrich und Janssen in Johannesburg den 8 geschlagen Beide Kämpfe endeten vor der Zeit— n deutschen Boxern machte das Höhenklima 5 stark zu schaffen Mit vorzeitigen Niederlagen endete das Gastspiel deutscher Berufsboxer am Sonn- abend in Südafrika. Der Dortmunder Schwer- gewichtler Hans Friedrich wurde vor 12 000 Zuschauern in Johannesburg von dem süd- Afrikanischen Meister Gawie de Klerk in der achten Runde so schwer getroffen, daß der Ringrichter den Kampf abbrach. Friedrich War in den ersten sechs Runden technisch überlegen, allerdings hinterließen seine Schläge keine Wirkung. Nach zwei Nieder- schlägen in der siebten Runde brach der Ring- richter beim neuerlichen Niederschlag in der achten Runde den Kampf ab. Der Hamburger Halbschwergewichtler Uwe Janssen wurde von dem südafrikanischen Meister Mike Holt in der zweiten Runde k. o. geschlagen, Obwohl Holt in Janssen auf den ersten Rechtsausleger traf, fand er schnell die richtige Einstellung und schickte den Ham- purger schon in der ersten Runde zu Boden. Zu Beginn der zweiten Runde landete Holt einen schweren Kinntreffer. Schon nach 49 Sekunden ertönte das„Aus“ des Ringrichters. Janssen war weit über die Zeit benommen. Der Start der beiden deutschen Berufsboxer löste in Johannesburg großes Interesse aus. Sie trainierten bereits seit dem 24. Oktober an Ort und Stelle, konnten sich aber mit dem Höhenklima nicht abfinden und erreichten so nicht ihre beste Form. Der erwartete Rekord- besuch im Johannesburger Rand- Stadion blieb aus, da es in Strömen regnete. Charles Humez will nicht mehr boxen Der am 4. Oktober in Berlin von Gustav Scholz durch k. o. besiegte frühere Europa- Boxmeister im Mittelgewicht, Charlez Humez (Frankreich), erklärte in Paris, daß er sich vom akttven Boxsport zurückziehen werde. Bis zu seiner Niederlage gegen Scholz war Humez fast vier Jahre lang Europameister seiner Klasse, doch sein höchstes Ziel, die Welt meisterschaft, hat er nie erreicht. Einmal stand er dicht davor, aber dann wurde er im Juni 1953 von dem Engländer Randolph Tur- pin ausgepunktet. Andre Wyns neuer Gegner für Ritter Bei der dritten Karlsruher Berufsboxver- anstaltung am 8. November in der Schwarz- waldhalle wird im Hauptkampf Uli Ritter (Mannheim) gegen den belgischen Ranglisten- boxer André Wns kämpfen. Im Rahmenpro- gramm stehen sich im Halbschwergewie! Er- nie Melchior Freising) und Manfred Harnack (Koblenz), im Weltergewicht Aime Mathyis (Belgien) und Herbert Schilling(Frankf Sowie Karl Wagner(Konstanz) und Frans Ne- vens(Belgien) gegenüber. renten. Die vier besten Schützen— Germar, Schmidt, Müller und Sailer— bestritten an- Manfred Germar war bester Torschütze 3. Stuttgarter Sportpressefest wieder ein voller Erfolg Die Starbesetzung von sieben Welt- und drei Europameistern sorgte beim 3. Stuttgar- ter Sportpressefest dafür, daß die 6000 Be- sucher in der ausverkauften Killesberg-Halle voll auf ihre Kosten kamen. Im sportlichen Mittelpunkt standen die vollendet vorgetrage- nen Kürübungen von Kunstturn-Europamei- ster Joachim Blume(Spanien), der seine vier Demonstrationen mit einer artistischen Boden- übung eindrucksvoll krönte. Starken Ein- druck hinterliess auch die von Weltmeister Heinz Pfeiffer(Schwenningen) mit allen schwierigeren Varianten vorgeführte hohe Schule auf dem Kunstrad. Den meisten An- klang fand indessen der mit den Weltmeistern Toni Sailer(Ski), Hans Rösch(Bob), Jos! Rie- der(Ski), Karlheinz Losch(Rollkunstlauf), Ro- semarie Biesinger(Kajak) und Marika Kilius (Rollkunstlauf) sowie den Europameistern Gu stav Scholz(Boxen), Heinz Fütterer und Man- kred Germar(beide Leichtathletik) glanzvoll, besetzte Prominenten- Wettbewerb. Weiter nahmen die Leichtathleten Edeltraud Eiberle, Paul Schmidt, Ludwig Müller, die Fußball- Nationalspieler Rolf Geiger und Günter Sa- Witzki sowie die beiden mehrfachen Meiste rinnen Hannelore Basler(Ski) und Ursula. Winkler Schwimmen) an diesem mit Span- nung erwarteten am Ende der fast vierstün- digen Non-Stop-Revue stehenden Programm- punkt teil. 5 Beim Sechs-Meter-Schiegen auf das von Na- tionaltorwart Günter Sawitzki(VIB Stuttgart) behütete Kleintor— jeder Teilnehmer hatte Zwei Versuche— schnitten die Leichtathleten am besten ab. Sprinterkönig Manfred Germar bezwang Sawitzki mit raffiniert getretenen Schüssen gleich zweimal, das schafften weder Geiger, Scholz, noch ein anderer der Konkur- schließend mit einem neuartigen Sportgerät ein känguruhartiges Hüpfen, das der„Mann mit dem besten Gleichgewicht“, Skiweltmei- ster Toni Sailer, klar für sich entschied. Die fünf Mädchen gaben mit„Hula-Hula-Reifen“ eine Extra- Schau, in der sich die vierfache deutsche Skimeisterin Hannelore Basler(Ulm) als gewandteste erwies. Im Rahmenprogramm kam Willy Mahlberg ODuisburg) in einem Amateurboxkampf im Weltergewicht zu einem sicheren Punktsieg über Erich Schichta(Aalen). Der TB EBBlingen besiegte in einem schnellen Hallen-Handball- spiel den TSV Zuffenhausen mit 4:2, während im Volleyball der ASV Limburgerhof dem ILS Kaiserslautern mit 9:4 das Nachsehen gab.. Das Stuttgarter Fußball-Lokalderby in de Halle zwischen den Altherren- Mannschaften von VfB und Kickers endete mit einem knap- pen 1:0O-Sieg der„Blauen“. In der beifallfreu- dig aufgenommenen Schülerstaffel setzte sich dafür der /B Stuttgart vor den Kickers Gurk B 9 8 Kuznetzow stellte neuen Europa Oord auf Zehnkampf- Europameister Wassili Kuznet- Zz0]-,(UdSSR) verbesserte bei den sowWjet Meisterschaften in Tiflis seinen Europarekord im Zehnkampf von 8013 auf 8037 Punkte. Galina By Wochenende n in Piflis Die zweifache Europamei strowa(UdssR) verbes bei den sowjetischen Me 94 ister den von ihr gehaltenen Fü rekord auf 4872 Punkte. Die um 26 Punkte besser als ihre stung vom 15. Oktober 1957 in B 1 Ergebnisse vom Fußballtoto— 1 1 1 55 2 2 3 5 4 * 2 4. rurt 05— 1. Fe 8 ö 5 Dortmund— Westfalia Herne 1 6. 8 en— Schalke 04 1 * usen— 1. FC Köln 1 8. 1 ck— Hannover 96 1 9. Viktoria 89 Berlin— Hertha BSC 1 10, Tus Neuendorf— Phön 2 11. FV Speyer Borussi 0 12. 1. FG(5200 L 75 Gewähr) Gefahr fürs Haarl Deshalb bei den ersten Anzeichen(Schoppen und Ausfall) zor mikroskopischen Hadruntersochung vom I. WU RTI. HAARBEHANDTUNOGSINSTIT UT GEORG SCHNEIDER A SOHN Sfutgert N Gymnasiumstreiße 21 A- Tel. 91202 A Aannbeim led. Mittwoch von 9/3 9, 1418.80 im Damen- und Herten: Schneiger& Sohn, Al, 7— Telefop 21038 8 Jahre erfolgreiche Tärtfgkeft Bercitungsstunden in sdlon Gg 8 e 7 re ebe in schweren Fällen bewährt sich Rusmasd(Salbe, Zöpfchen, fee). Darum R 25 Jahren Wirksame Rus ch- Salbe. In ollen Apotheken. iserleren Bringt gebinn 7 zur heutigen Eröffnung 2 Ueberzeugen Sie sich selbst unverbindlich. g 5 a Einige Artikel aus unserem reichhaltigen Lager: Oefen, Herde aller art u. 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Nov. 20.00 22.15 Der Postillon von Lonjqumeau; Komi- Großes Haus sche Oper von Adolphe Adam. Für die Theatergemeinde Nr. 31814240 und Freier Verkauf N Donnerst., 6. Nov. 20.00 22.45 Cäsar und Cleopatra; Eine Historie Kleines Haus von Bernard Shaw, deutsch von Sieg- Fried Prebitsch. Miete D, Halbgr. II, 15. Vorstellung und freier Verkauf Freitag, 7. Nov. 20.00 22.15 La Cenerentola; Komische Oper von Großes Haus G. Rossini. Miete F gelb, 15. Vor- stellung und freier Verkauf Freitag, 7. Nov. 20.00 21.45 Jean; Lustspiel von Ladislaus Bush- Kleines Haus Fekete. Deutsche Bühnenbearbeitung Hans Jaray. Miete O, Halbgr. J, 15. Vor- stellung, Th.-G. Gr. O u. freier Verk. Samstag, 8. Nov. 20.00 21.45 Elektra; Oper von Richard Strauß Großes Haus Miete L, 15. Vorstellung Th.-G. Gr. L und freier Verkauf Samstag, 8. Nov. 20.00 22.30 Emilia Galotti Kleines Haus Miete N, Halbgr. II, 15. Vorstellung, Th.-G. Gr. N und freier Verkauf 1 Sonntag, 9. Nov. 13.30 15.45 Der Barbier von Bagdad Großes Haus Oper von Peter Cornelius Für die Mannh. Jugendb., Gruppe& Sonntag, 9. Nov. 20.00 23.00 Die lustige Witwe; Operette von Franz Großes Haus etwa Lehär Für die Th.-Gem. Nr. 42415300 5 5 und freier Verkauf Sonntag, 9. Nov. 14.00 16.30 Emilia Galotti 5 1 Eleines Haus Für d. Mannheimer Jugenbühne Gr. D Nr. 1535 und freier Verkauf 5 Sonntag, 9. Nov. 22.30 Emilia Galotti Kleines Haus Miete G, Halbgr. II, 16. Vorstellung, Th.-G. Gr. G und freier Verkauf ö e Fg Marsch Und Sehlek SEI IEM KEIFENHANpiEa Am Mittwoch, 5. November Schlachtfest Von 1113 Uhr Wellfleisch Ab 16.00 Uhr frische Wurst N. Voigtländer, Hauptstr. 105 Möbelkauf leicht gemacht im Möbelhaus AR TUR Hauck Zähringer Straße d h