I eee e e e c! ahl) e 2 DM. nne len) ere Nr. 175 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 5. November 1958 Wirlſcha liches f Bonn: Stabilisierung der Preise erreicht Kohlenimporte aus den USA gingen zurück „Absoluter Höchststand“ der Beschäftigtenzahl erreicht Die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik sei gut und die Stabilisie- rung der Preise nunmehr erreicht, erklärte am Montag Ministerialdirektor Dr. Langer vom Bundes wirtschaftsministerium in Bonn. Mit einem Rückgang der Zuwachsraten des Sozial- Produktes brauche nicht mehr gerechnet zu wer- den. Unter Hinweis auf die jüngsten Klagen der Textil-, Schuh- und Leder- Industrie betonte der Sprecher, daß die Bundesregierung es ablehne, einzelne Branchen aus der allgemeinen Wirt- schaftspolitik herauszunehmen. Importbeschrän- kungen könnten nicht erlassen werden. Er deu- tete jedoch an, daß auf internationaler Ebene über den Importdruck im Textilsektor verhan- delt wird. Als Beweis für die gute Konjunktur nannte Dr. Langer die Zahl von 19,3 Millionen Beschäf- tigten, die er als„absoluten Höchststand“ be- zeichnete. Obwohl die Zahl der Kurzarbeiter ge- genüber dem August 1957 um 30 000 auf 40 000 gestiegen sel, sei diese Zahl in keiner Weise be- Angstigend. Für die Stabilität der Konjunktur sorgten vor allem die Investitionsgüter-Industrie und das Baugewerbe. Weniger gut im Geschäft lägen die Verbrauchsgüter- Industrie und die Textil-Industrie, die gegenüber 1957 einen Pro- duktionsrückgang von sechs Prozent zu ver- zeichnen hätten. Die Produktion der sogenannten gehobenen Gebrauchsgüter(Kühlschränke, Fernsehapparate, Motorräder, Fahrräder und kleine Pkw) hat sich nach Berechnungen des Bundeswirtschaftsmini- steriums in diesem Jahr um rund 25 Prozent erhöht. Wie der Sprecher des Bundeswirtschaftsmini- steriums weiter mitteilte, wird innerhalb der Bundesregierung pausenlos über die Absatz- krise im Ruhrbergbau beraten. Man habe fest- gestellt, dag mit wachsendem Haldenbestand auch die Schichtleistung je Mann im Bergbau ansteige. Bedeutungsvoll sei außerdem das Nach- lassen der Importe amerikanischer Kohlen. Von Januar bis August 1958 seien nur noch 10,8 Mil- lionen Tonnen amerikanischer Kohle auf den deutschen Markt gekommen, gegenüber 14,1 Mil- lionen Tonnen im gleichen Zeitraum des Vor- jahres. Landwirtschaft mit großen Mehreinnahmen Erster positiver Bericht des Landwirtschaftsministers erwartet Die Landwirtschaft der Bundesrepublik konnte im Grünen-Plan-Jahr 1958 beträchtliche Mehr- einnahmen erzielen. Wie das Bundesernäh- rungs ministerium am Montag bestätigt, gehen diese Mehreinnahmen noch um einige hundert Millionen über die Höhe der Verkaufserlöse des Vorjahres hinaus. Besonders starke Mehrerlöse konnten die Landwirte infolge der gestiegenen Milchanlieferung und der guten Rinderpxeise er- reichen. Bei den Schweinen wurden die Minder- erlöse durch die größere Menge der zur Ab- lieferung gelangten Schweine ausgeglichen. Nach Mitteilung des Ministeriums ist damit zu rechnen, dag Bundesernährungsminister Lübke Ende des Jahres erstmals einen positiven Be- richt über die Lage der deutschen Landwirt- schaft geben kann. Dabei wird darauf verwie- sen, daß auch beim Vergleichslohn im vergan- genen Jahr eine leichte Steigerung zugunsten der Landwirtschaft zu verzeichnen war, da der Lohnabstand zwischen dem gewerblichen Lohn ufd dem Lohnanspruch des Landwirts kleiner geworden sei. Daneben seien die Kostenstei- gerungen für die Landwirtschaft insgesamt ge- sehen nicht so hoch gewesen wie das in den vor- Bhergegangenen Jahren der Fall gewesen sei. Bund will der Textilindustrie helfen Starker Importdruck aus den „Niedrig-Preis-Ländern“ Die Bundesregierung ist bereit, der Textilindu- strie durch Gespräche auf Regierungsebene mit solchen Ländern, aus denen billige Textilien nach Deutschland kommen., zu helfen. Die Tex- tilindustrie selbst will durch ein großangelegtes Rationalisierungsprogramm mit Hilfe von ERP- Mitteln ihren veralteten Maschinenpark ersetzen. Das ist das Ergebnis des„Textilgesprächs“, das vox einigen Tagen im Bundeswirtschaftsministe- rium stattfand. Wie das Bundeswirtschaftsmini- sterium mitteilte, sind Verhandlungen über eine Einschränkung der Textilexporte mit Frankreich, Belgien, Japan, Indien und Italien vorgesehen. Es soll versucht werden, diese Länder zu einer freiwilligen Selbstbeschränkung ihrer Textilaus- kuhr in die Bundesrepublik zu bewegen. Die Bundesregierung plant jedoch weder eine Zoll- erhöhung noch eine mengenmäßige Beschrän- Kung der Textileinfuhren. Wie ein Sprecher des Bundes wirtschaftsministeriums vor der Presse bekanntgab, steht die Textilindustrie besonders unter einem starken Importdruck bei Kamm- Sarnen aus Frankreich, bei Wolle aus Italien, bei Strickhandschuhen aus Hongkong, bei Möbel- stoffen aus Belgien und bei Baumwollerzeugnis- sen aus Japan und Indien. Der Umsatz der Tex tilindustrie ist von 7,4 Milliarden DM im August 1957 auf 6,9 Milliarden im August 1958 zurückge- gangen. Von den derzeitigen 40 000 Kurzarbei- tern gehören 21 000 zur Textilindustrie. Für die derzeit schwierige Lage der deutschen Textil- industrie gibt das Bundeswirtschaftsministerium folgende Gründe an: ein verhältnismäßig guter Sommer, vorsichtige Dispositionen beim Einzel- und Großhandel, sinkende Rohstoffpreise und den steigenden Wettbewerb der„Niedrig-Preis-Län- der“ mit ihren wesentlich niedrigeren Lohn- kosten und längeren Arbeitszeiten. Keine Gebührenerhöhung bei der Post Oftering: Bundesbahn zum Wettbewerb bereit Bundespostminister Stücklen gab am Mitt- woch in der Fragestunde des Bundestages be- kannt, daß„mit größter Wahrscheinlichkeit eine Gebührenerhöhung bei der Bundespost nicht mehr notwendig ist“. Trotz der Lohnerhöhung im Jahre 1958 habe das Defizit von 131 Millionen DM im Jahre 1957 auf 90 Millionen DM in die- sem Jahre verringert werden können. 1959 wird es sich nach den Berechnungen des Ministers auf 14 Millionen verringern, und im Jahre 1960 hofft die Bundespost kein Deflzit mehr zu haben. Die Ablieferungssummen an den Bund würden im gleichen Zeitraum zunehmen: 1958 würden es 298 Millionen sein, 1959 rechnet man mit 325 und 1960 mit 350 Millionen DM. Der Bundespost- minister antwortete damit auf eine Frage des SPD-Abgeordneten Ritzel. „Die Bundesbahn ist jederzeit zum Wettbewerb mit ihren Konkurrenten bereit, wenn ihr gleiche Startbedingungen eingeräumt werden“. Das er- klärte der Erste Präsident der Deutschen Bun- desbähn, Prof. Heinz Gftering, am Dienstag in Nürnberg auf einer Tagung von Wissenschaft- lern. Die Bundesbahn warte darauf, unterstrich Oftering, daß ihr der Gesetzgeber dazu Gelegen- heit gebe. Man sei sicher, unter diesen Bedin- gungen auch der Wirtschaft überaus günstige Frachttarife einräumen zu können. Von den anderen Verkehrsträgern verlangte Oftering, sie sollten die Kosten ihrer Verkehrs- Wege ebenfalls selbst aufbringen. Im Straßen- Verkehrswesen sei dabei zu prüfen, ob der Kon- kurrent, der Lastwagen, auch den richtigen Kc stenanteil zum Unterhalt der Straßen beitrage. Die Kosten der Wasserstraßen würden mit den Kanalgebühren nicht annähernd gedeckt. An der Nürnberger Tagung nehmen die In- haber der Lehrstühle für Eisenbahnhau und betrieb an den Universitäten und Technischen Hochschulen der Bundesrepublik teil. Sie sind vom Vorstand der Bundesbahn zu einem Mei- nungsaustausch über wissenschaftliche Probleme des Eisenbahnwesens eingeladen worden. Sitzende „Kein Akt der Konzentration“ Mannesmann-Ad will gütliche Ubereinkunft mit Arbeitnehmern Die Mannesmann-Ad will für ihren vom DGB Xritisierten Beschluß, mit dem sie sich ihre Tocktergesellschaften wieder unmittelbar unter- stellt hat, auch die 2 Me der Arbeitneh- mervertreter im Auf Sewinnen, teilte Generaldirektor Dr. Ing. Hermann Winkhaus in Düsseldorf mit. Die Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat hatten der Umwandlung bereits einstimmig zugesimmt. Nach dem Gesetz würde ihre Zustimmung bereits genügen. In etwa vier- zehn Tagen soll der Aufsichtsrat jedoch erneut zusammentreten und dann einschließlich der Ar- beitnehmervertreter und des neutralen Mannes beschließen. Wie der Generaldirektor weiter be- kanntgab, soll der Aufsichtsrat wie bisner pari- tätisch besetzt bleiben. Die Mannesmann-AG will vom 31. Dezember an die bisherigen Tochter gesellschaften Mannes- mann-Röhrenwerke-AG, Mannesmann Hütten- wWerke-AG, Hahnsche Werke AG, Essener Stein- kohlenbergwerke AG, Gewerkschaft Mannesmann und Mannesmann-Rohstoffwerke GmbH wieder Als Betriebsabteilungen führen. Diese Umwand- lung sei„kein Akt der Konzentration“, betonte Generaldirektor Winkhaus. Die Konsolidierung des Unternehmens sei damit vorläufig abge- schlossen. Nach der Umwandlung werden genau zwei Drittel des Produktionsumsatzes im Mannes- mann-Konzern wieder der Spitze unterstellt sein. Ein Drittel in den nur weiter verarbeitenden Werken wird wie bisher selbständig weiterge- führt. Auch sämtliche Auslandsunternehmen bleiben von der Neuordnung unberührt. Die Kohlenzechen sollen von einer neuen Aktien- gesellschaft als Betriebsgesellschaft für die Man- nesmann-Ad verwaltet werden. Die Steinkohle umfaßt etwa 20 Prozent des Gesamtumsatzes, Stahl und Eisen etwa 46 Prozent. Als Gründe für die Neuordnung nannte Generaldirektor Wink- haus u. a. organisatorische Schwierigkeiten. Fünf- 21g Aufsichtsratsposten würden jetzt fortfallen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Wilhelm Zangen meinte dazu, die wirtschaftlichen Vorteile der Neuordnung seien so groß, daß die Ersparnisse aus dem Wegfall der Aufsichtsratstantiemen so- gar nur relativ gering ins Gewicht flelen. Ministerrat entschied Haldenfinanzierung Der Ministerrat der Montanunjon hat Dienstag abend der Finanzierung zusätzlicher Kohlenhal- denbestände in der Montanunion durch zinslose Kredite oder unentgeltliche Beihilfen der Hohen Behörde bis zum Betrag von 7 bis 8 Mill. Dollar zugestimmt. Diese Summe entspricht genau den in der Bilanz der Hohen Behörde ausgewiesenen noch nicht verfügten Reserven. Wie der Vor- der Ministerratstagung, Staatssekretär Westrick vom Bundeswirtschaftsministerium im Anschluß an die zweitägige Ratssitzung am Dienstag ausführte, haben die Regierungen kei- ner allgemeinen Haldenfinanzierung zugestimmt. Kredite oder Beihilfen sollen nur auf Antrag in den Fällen gewährt werden, in denen es aus wirtschaftlichen oder sozialen Gründen unerläß- lich erscheint. Kleineinfuhren werden eingeschränkt Das Bundeswirtschaftsministerium hat den bis- herigen Rahmen für Kleineinfuhren mit Wir- kung vom 1. November 1958 wesentlich be⸗ schränkt. Anerkannt werden danach künftig im Rahmen der Kleineinfuhr nur noch einzelne Sen- dungen, die Warenmengen in einem Gesamtwert von bis zu 100 DM(einschließlich der ins Aus- land zu zahlenden Nebenkosten) enthalten und gleichzeitig von demselben Absender auf dem Postwege an denselben Empfänger ab- gesandt worden sind. Damit soll nach Ansicht von Fachkreisen die Möglichkeit eines massier- ten Bezugs von Auslandswaren zur gewerbs- mäßigen Verwendung in der Bundesrepublik verhindert werden. 8 Lübecker Hafen wird ausgebaut Um den Lübecker Hafen im Hinblick auf den Ausbau des sowietzonalen Ostseehafens Rostock konkurrenzfähig zu erhalten, sollen noch in diesem Jahr die Liegeplätze am Konstantin-Kai verlängert und vertieft werden. An dem 107 m langen Kai im Stadthafen wird eine Wassertiefe Von neun Metern gewährleistet. Wie das Presse- amt der Hansestadt am Freitag mitteilte, soll der Lübecter Hafen nach Angaben des Bundes- verkehrs ministeriums bis 1961 für 12 000-t-Schiffe ausgebaut werden. Die Sowietzone bemüht sich, Rostock zu einem Uberseehafen mit einer Um- schlagkapazität von 12 Mill. Tonnen zu erweitern. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 3. 11. Auftrieb: Großvieh 707, Kälber 163, Schweine 2531. Preise: Ochsen A 112119, Bullen A 117 bis 127, B 113—118, Kühe A 921053, B 80—92, C 75 bis 32, Färsen A 112122, B 100-113, Kälber Skl⸗ 210-220, A 185—200, B 170-180, C 160168, D bis 150, Schweine A 135-143, BI 140—147, Ba 140—147, C 138 bis 147, D 137147, E 130140, G1 128—135, G2 121 bis 126. Mar kt verlauf: Großvien mittel, in allen Gattungen kleiner Uberstand. Kälber ruhig, geräumt. Schweine anfangs belebt, später Ab- auend, kleiner Uberstand. ö Zur Zuckerrübenernte Ein gut bestandenes Hackfruchtfeld mit gu- ter Schattengare verbessert die Bodenstruktur, schafft ausreichende Mengen billigen wirt⸗ schaftseigenen Futters und spart Hauptfrucht- futterflächen ein. Eine zeitgerechte Beendigung der Zuckerrübenernte ist für den oft nachfol- genden Winterweizen anzustreben, da der Aus- sdattermin des Weizens für eine gute Ueber- Winterung wesentlich ist. Selbstverständlich darf auch nach allen Hackfruchtschlägen eine PR-Grunddüngung mit 4—6 dz ha Thomas Phosphat und 2—3 dz/ ha Kalidüngesalz nicht versäumt werden. Thomasphosphaàt oder der Zweinährstoffdünger Thomaskali 10x 20 mit 10% Phosphorsäure und 20% Kali sind für die Standfestigkeit der Wintersaaten und für die Qualität und Höhe des Kornertrages mit aus- schlaggebend. Eine für alle größeren Zuckerrübenbetriebe seit Jahren bewährte und weitgehend verwen- dete Maschine ist der von LAN Z gebaute zapfwellengetriebene, zweireihige Siebketten⸗ Vorratsroder VR 2. Er arbeitet auch unter schwierigen Witterungsbedingungen zuverläs- sig und ist unverwüstlich. Die Rü ben gelan- gen auf zwei stufenweise angeordnete Sieb- ketten, werden hier gut gereinigt und in einer Reihe abgelegt. Durch Anbau eines Querförde- rers zum Rübenroden können die“ F Enn mehrerer Reihen auf einen Schwad abgelegt Werden, wodurch Handarbeit beim Aufladen eingespart wird. Auch Zichorie, Mohrrüben, Zwiebeln und Rote Beete werden schnell mit dem VR 2 Vorratsroder von LAN Z geerntet. Durch schnellen Wechsel der Rodeschare am VR 2 für Kartoffeln oder Rüben ist seine Nut- zung sehr wirtschaftlich. In intensiven Hack- fruchtbetrieben ist er ganz zu Hause. LAN Z ermöglicht aber auch allen kleineren Betrieben die Vorzüge der arbeitssparenden Vorratsrodung durch Einsatz des Vorratsroders VRI(einreihiger Siebketten-Vorratsroder) an- zuwenden. Dieser VR 1 arbeitet wie sein grö- Berer Bruder VR 2 ebenfalls mit 2 Wei Sieb- ketten, was für die Reinigung der Zuckerrüben Wesentlich ist. Mit der Kurbel stellt der Schlepperfahrer den VR auf die richtige Tiefe ein. Dieser Vorratsroder von LAN Z ist auch bestens für die Kartoffelernte verwendbar. Es genügt ein Schlepper ab 12 PS. 1 7 Presserechte by Europäischer Kulturdienst Mün- chen 27 durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (27. Fortsetzung) Dann riefen sie de Curzon vor die Schranke. Zunächst spielte er den Grohartigen, bis ihn der Vorsitzende an seine Vorstrafe erinnerte. Er war der einzige Zeuge, der wissentlich nicht bei der Wahrheit blieb. Er schilderte unsere verschiedenen Unterredungen und betonte, daß ich für Verdades und seine Gewohnheiten ein ungewöhnliches Interesse gezeigt hätte. Als man ihn fragte, ob er bezeugen könnte, daß Verdades mich bespitzeln lieg, verneinte er. Es kostete mich Ueberwindung, ruhig sitzenzu- bleiben, denn auf ihn hatte ich mich verschie- dentlich berufen. Mein mysteriöses Verhalten im Ciro und die Tatsache, daß ich als Wagen- besitzer für meine Fahrten ein Taxi benutzt hatte, schienen nun Vorsichtsmaßnahmen mei- nes verbrecherischen Vorhabens zu sein. Der einzige Zeuge, der mich noch hätte entlasten können, war der Spitzel, den ich in der Un- glücksnacht zu Boden geschlagen hatte. Doch durfte ich seine Existenz schon darum nicht aufdecken, weil er, falls mam-ihn ausfindig ge- macht, meiner Aussage, bereits um acht Uhr am Tatort gewesen zu sein, widersprochen hätte.. Nach ihm war die Reihe an Manuela. Sie war wunderbar, und ich werde ihr Gesicht, mit dem sie die Fragen des Vorsitzenden beantwortete, nie vergessen, In den kurzen Pausen, die zwi- schen ihren klaren Antworten und seinen mit leicht heiserer Stimme gestellten Fragen lagen, War es so still, daß ich den Schlag meines eige- nen Herzens zu vernehmen glaubte. Das Pu- blikum hing genauso an ihren Lippen wie das Gericht und die Zeugen. Auch auf Harrys Ge- sicht entdeckte ich einen Ausdruck, der mir verriet, wie sehr sie ihn beeindruckte. Auf die Frage, welcher Art ihre Beziehungen in Berlin zu mir gewesen wären, sagte sie mit fester Stimme: „Ich liebte ihn.“ „Und wann haben Sie ihn dann wiederge- sehen.“ 5 „Sechs Jahre später. Ich kam nur seinetwe- gen nach Mexiko.“ „Aber der Angeklagte behauptet, Sie erst Viel später getroffen zu haben. Damals waren Sie bereits verheiratet.“ Sie nickte.„Er wußte es nicht. Er wußte von meiner Existenz genauso wenig wie von mei- nen Briefen, die ich nie abschickte, und die jetzt im Besitze des Gerichtshofes sind.“ „Und warum haben Sie Verdades geheiratet? Sie liebten doch den Angeklagten.“ „Darüber verweigere ich die Aussage.“ „Vielleicht wegen seines Vermögens“, warf der Staatsanwalt ein. Mein Verteidiger fuhr sofort dazwischen und bat das Gericht, derartige unsachliche Ein- wände des Staatsanwalts zu untersagen. Auch das Publikum machte seiner Empörung Luft. Nur Manuela blieb ruhig. Sie tat, als hätte sie die Beleidigung überhaupt nicht gehört. Mit erhobenem Kopf und einem Ausdruck, der selbst die Geschworenen zu beeindrucken schien, stand sie vor der hölzernen Barriere, die den Zeugenstand von der Empore der Richter trennte. Ich selbst befand mich in einem un- beschreiblichen Widerstreit der Gefühle. Ihre Worte hatten mich gleichzeitig mit Freude und Verzweiflung erfüllt, denn erst jetzt wurde mir bewußt, wie instinktlos und blind ich ge- wesen war. Das alles hätte nie zu geschehen brauchen, wenn ich sie nicht vergessen hätte. „Und dann“, setzte der Vorsitzende das Ver- hör fort,„wo haben Sie ihn wiedergesehen?“ „Bei Don Balboa und später bei Madame Beauvoir, meiner Schneiderin. Ich schrieb ihm einen Brief und gab vor, ihn wegen meines Va- ters sprechen zu wollen, mit dem ich schon seit Jahren jede Beziehung abgebrochen hatte.“ Der Vorsitzende nickte und griff nach der Akte. Während er darin blätterte, fragte er: „Und was trug sich bei Ihrer Schneiderin zu?“ „Ich reizte ihn, bis er mir sagte, daß er mich 1 5 0 „Und dann?“ „Dann erinnerte ich ihn an seine Verlobte und bin gegangen.“ „Sie haben sich aber n dort gstroffen, kur p itesmal Verlo- Sie da gebeten, Ihren Mann zu ver- „Nein. Er hat mir nur gesagt, daß er seine Verlobung gelöst hätte.“ „Haben Sie darum Ihren Mann verlassen?“ 9 „Und wann haben Sie dem Angeklagten Ihre neue Adresse mitgeteilt?“ „Zwei Wochen später. Ich habe ihn angeru- fen.“ „Ist er dann sofort gekommen?“ „Nein. Erst als ick ihn ein zweitesmal anrief und sagte, daß ich krank sei, da kam er.“ Ich Warf einen Blick zu de Curzon, der es besser wissen mußte. Seine Miene verriet nichts. Mit ausdruckslosem Gesicht starrte er Vor sich hin. Manuela schilderte dann unsere Begegnung in dem verhängnisvollen Hause. wie ich nur gekommen sei, um ihr zu helfen und mich zu verabschieden. Sie sei es gewesen, die mich gebeten habe, sie mit nach Europa zu nehmen.„Wir verabredeten ein Wiedersehen für Dienstag um halb zehn.“ „Wissen Sie, daß der Angeklagte bereits um acht bei Ihnen im Garten stand?“ „Ich habe davon gehört, doch glaube ich es nicht. Das sagt er nur, um mich zu entlasten. Ich selbst bin um halb neun im Garten gewesen, weil ich noch einige Blumen schneiden wollte. Ich weiß genau, daß der Wagen meines Mannes zu der Zeit noch nicht vor dem Grundstück stand. Sonst hätten auch die Hunde angeschla- en.“ 0„Und wo befanden Sie sich zwischen acht und halb neun?“ „In meinem Zimmer.“ „Dann müssen Sie doch die Schüsse gehört haben.“ „Nein, ich habe sie nicht gehört.“ Der Vorsitzende wollte sie entlassen, aber der Staatsanwalt bat, noch einige Fragen an die Zeugin richten zu dürfen. In Wirklichkeit waren es versteckte, an meine Adresse gerich- tete Anschuldigungen. Sie brachten meinen Verteidiger sofort auf die Beine, worauf er und der Staatsanwalt sich heftig in die Haare ge- rieten und das Gericht die Verhandlung ver- tagte. Der nächste Vormittag verging mit meiner Vernehmung und der Anklage des Staatsan- Waltes. Anfangs stellte man mir die gleichen Fragen wie bei meinem Verhör durch den Un- tersuchungsrichter. Meine Antworten waren ruhig und bestimmt. Ueber meine persönlichen Beziehungen zu Manuela befragt, verweigerte ich auch jetzt die Aussage. Schwieriger wurde es, als mich der Staatsanwalt ins Kreuzverhör nahm. „Warum sind Sie noch einmal nach Mexiko City zurückgekehrt? Warum haben Sie nicht sofort die Polizei benachrichtigt? Wozu das ganze Theater? Geben Sie doch zu, daß Sie den Mord mit Frau Verdades zusammen begangen haben, daß sie mit Ihnen im Einvernehmen stand. Sie sollte Ihren Rückzug decken. Geben Sie es doch zu!“ Er sah mich an, als Wollte er mich hypnoti- sieren. i „Ueberlegen Sie doch selbst“, entgegnete ich schließlich,„hätten wir wirklich die Absicht gehabt, ihn zu ermorden, dann hätten wir es doch nicht ausgerechnet vor dem Hause getan, Wo der Verdacht nur auf uns fallen konnte. Was hätte es mich denn gekostet, den Wagen an einem andern Ort abzustellen.“ Während über sein Gesicht ein hämisches Lächeln zog, sagte er, jedes Wort einzeln be- tonend:„Das wollte ich nur wissen.“ Dann wandte er sich zum Vorsitzenden und bat, jenen Brief verlesen zu lassen, den man zerrissen in meinem Papierkorb gefunden hätte. Es waren nur zwei Sätze, doch besiegel- ten sie mein Schicksal. „Ich weiß, wo sich Ihre Frau aufhält. Warten Sie morgen abend um acht Uhr auf der Straße nach Puebla am Kilometerstein fünfzehn.“ Fortsetzung folgt) Aus gutem Grund entscheiden sich die meisten Frauen für Miele: Denn Miele bringt für jeden Haus- Halt, für jeden Geldbeutel eine Waschmaschine „We hach Maß“, Jahrzehntelonge Erfahrung und der hohe Stand der Entwicklungsarbeit in Deutsch- lands großem Waschmaschinen wWetk machen jedes Modleſſ zu einer vollendeten technischen leistung. l Furcht und Bewunderung begleiten die Drusen Ein Volk im Volke Israels birgt viele Geheimnisse- Im Hintergrund spielen sie eine große Rolle Vier Männer saßen an der Bar des Majestic- Hotels in Beirut. Sie unterhielten sich über die Drusen, jenes geheimnisvolle Volk, dessen An- gehörige in Syrien, Libanon, Jordanien und Israel leben.„Sie sind nichts weiter als Räu- ber“, sagte der eine,„nein, sie sind tapfer und treu“, widersprach der andere.„Ja, das stimmt, und außerdem übertrifft ihre Wahrheitsliebe die aller anderen Vorderorientalen“, fügte der dritte hinzu.„Geben wir doch zu, daß man die Drusen nicht mit gewöhnlichen Maßstäben messen kann. Wenn Sie mich fragen, ich be- wundere sie, wenn ich sie auch nicht verstehe“, Auherte der vierte seine Meinung. Gefürchtet, gehaßt, bewundert und verach- tet zu sein, das ist das Los der etwa 150 000 Drusen, die hinter den Kulissen der Nahost- politik schon immer eine große Rolle gespielt haben. Die Drusen sind kriegerisch und ihr oberster Grundsatz lautet:„Sei nie unbewaff- net!“ Ihr Mut ist unbestritten. Ihr Fanatismus und ihre Todesverachtung machen sie zu ge- Tährlichen Feinden. Die Drusen sind weder Moslems, noch Juden oder Christen. Ihre Sekte geht auf das Jahr 1000 nach Christi zurück. Damals regierte in Kalro der Kalif al- Hakim. Er befahl seinen Untertanen, nur nachts zu arbeiten. Tagsüber hatten sie zu schlafen. Die Christen mußten, wenn sie sich auf den Straßen zeigten, schwere hölzerne Kreuze mit sich schleppen. Kein Jude durfte sein Haus verlassen, ohne eine lebens- große Nachbildung des goldenen Kalbes hinter sich herzuschleifen. Eines Tages ließ al-Hakim die schönsten Mädchen Kairos in seinen Pa- Iast laden. Nach dem Fest befahl er, sie in einer Moschee einmauern und verhungern zu lassen. Als der grausame Kalif wenige Jahre später auf einem weißen Esel in die Wüste ritt und nicht mehr zurückkam, atmete das Volk erleichtert auf. Ein persischer Priester, Ismail ad-Darasis, prophezeite jedoch, daß der Tyrann eines Ta- ges wieder in Kairo seinen Einzug halten Werde. Mehr noch, er machte die Vorbereitung auf diesen Tag zur Grundlage einer neuen Re- ligion. Die Drusen glauben an einen einzigen Gott und daran, daß das Schicksal des Menschen vorbestimmt ist, weil er nur ein Werkzeug Gottes ist. Ueher die religiösen Gebräuche dieser Sekte hat bisher kein Außenstehender etwas erfahren. Sie werden streng geheim ge- halten und selbst innerhalb der Gemeinschaft der Drusen nur wenigen Auserwählten mit- geteilt. Kein Fremder kann zum Drusentum Konvertieren. Nur ganz wenige Drusen sind pisher von ihrem Glauben abgefallen. Der mystische Kern der Lehre, der von den mei- sten nur erahnt werden kann, hält sie in sei- nem Bann. Was die Drusen so gefährlich macht, ist ihr Tanatischer Glaube an ein großarabisches 45 Reich, das einmal bis nach Marokko reichen Soll. Es war kein Zufall, daß vor kurzem der libanesische Drusenführer Kemal Dschumblad nach Kairo reiste, um sich mit Nasser zu be- Sprechen, wobei nie bekannt wurde, was zwi- schen den beiden Männern verhandelt wurde. So mancher Staatsmann im Naben Osten verdankt seinen Sturz den kriegerischen Dru- sen, mit denen bisher keine Regierung fertig geworden ist. Die Türken richteten seinerzeit unter dieser Sekte ein furchtbares Blutbad an. Die Franzosen vertrieben 1860 die meisten Drusen aus dem Libanon. Viele Drusen wan-— derten nach den USA aus, wo sie sich als Bau- ern niederließen, ohne allerdings ihre Eigen- arten aufzugeben. Sie bilden selbst in der Neuen Welt noch geschlossene Gemeinschaften. In Israel leben heute einige Tausend Drusen, und auch dort hat die Regierung ein wachsames Auge, weil sie Unruhen befürchten muß. Ein echter Druse rührt keinen Wein an. Er enthält sich auch des Nikotingenusses. Im Ge- gensatz zu den Moslems räumt er den Frauen ein erstaunlich hohes Maß an Gleichberechti- gung ein. Die Sklaverei, die bei vielen Völkern des Nahen Ostens nicht als Verbrechen ange- sehen wird, lehnt er ab. Bereits als Knaben lernen die Drusen den Umgang mit Waffen. Schon die Sechzehnjäh- rigen sind hervorragende Reiter und Meister- schützen. Die Gefolgschaftstreue zu den Stam- mesfürsten ist eine Selbstverständlichkeit. Dreimal Wurde Viktors Tod gemeldet Das Leben des Elsässers ist voller Abenteuer Endlich kann er Großvater sein Daß jemand totgesagt wird und lebend wie- derkommt, ist in den vergangenen stürmischen Jahrzehnten nicht allzu selten gewesen. Aber daß jemand dreimal für tot erklärt wurde, der dann gesund wieder in die Arme seiner Familie zurückkehrte, und das nach fast 40 Jahren: das passierte wohl nur dem Elsässer Victor Olier. Der heute 65jährige wurde im ersten Weltkrieg vermißt und für tot erklärt, im zweiten Welt- Krieg verhaftet und in einem Lager für ver- schollen gehalten, und nach dem Kriege bei einer Ueberschwemmung als ertrunken ge- meldet. „Jetzt haben wir einen Großvater!“ riefen die drei Kinder des Buchhalters Fernand Olier in Montferrier in Südfrankreich, als sie den noch jung aussehenden, dunkelhaarigen Mann sahen, der Victor Olier heißt und nach 39 Jahren zum erstenmal seinen einzigen Sohn sah. Dann erzählte Victor Olier seine aben- teuerliche Geschichte. Im ersten Weltkrieg war er auf deutscher Seite Soldat gewesen. In der Flandepnschlacht 1918 wurde er vermißt. Als er nach dem Kriege in sein Heimatdorf zurückkehrte, war sein Haus leer. Seine Frau hatte ihn für tot erklären lassen und war mit dem einzigen Kind in einen anderen Teil Frankreichs gezo- gen. Nur einmal sah Victor Olier seine Frau noch— vor Gericht bei der Scheidung. Aber das Kind blieb bei ihr. Der Forsthüter Victor Olier Beiratete ein zweites Mal. Im zweiten Weltkrieg schlug ihn das Schick- sal wieder, und gleich doppelt hart. Er wurde verhaftet und in ein Lager in Deutschland ge- pracht. Seine Frau hielt ihn für tot. Sie starb aus Kummer darüber, und als Victor Olier nach dem Kriege zurückkehrte, fand er wieder ein leeres Haus vor. Victor Olier wurde wieder Forsthüter. Bei der großen Moselüberschwemmung 1947 ret- tete er mit seinem Boot sieben Menschen das Leben. Bei einem neuen Rettungsversuch ken- terte sein Boot. Victor Olier trieb viele Kilo- meter flußabwärts. Weil er unmittelbar da- nach in eine andere Gegend zog, bevor die Ver- Wüstungen beseitigt waren, hielt man ihn für ertrunken. Erst 1950 fanden die Behörden her- aus, daß er noch lebte, und man zeichnete ihn mit der goldenen Rettungsmedaille aus. In der Nähe von Metz arbeitete Victor Olier auf einem Gut. Er lebte einsam und zurück- gezogen. Jahr für Jahr verging. Er hatte die Hoffnung aufgegeben, je seinen Sohn wieder- zusehen. Er wußte nicht, daß viele hundert Kilometer entfernt sein Sohn Fernand sich be- mühte, ihn zu finden. Erst in diesem Jahr hatte die Suche Fer- nands Erfolg. Er erfuhr die Adresse seines So gemötſich wie hei Ke Und Mammi Amerika hat ein neues Steckenpferd. Wer im Land des unbegrenzten Fortschrittsglau- bens heute etwas auf sich hält, läßt seine mo- derne Heizungsanlage herausreißen und dafür einen belländischen Kachelofen à la Eisen- hower einbauen. Die einschlägige Industrie wird zu ihrer Verblüffung mit Tausenden von Aufträgen überhäuft, die alle etwa so lauten: „Bitte um sofortigen Einbau eines Kachel ofens, wie ihn Ike auf seiner Farm in Gettys- burg hat.“ Dabei entdecken die Amerikaner mit Erstaunen, daß der Kachelofen, so wie er in Europa noch viel zu finden ist, durchaus keine altmodische Sache ist. Die neueste Masche in Hollywood ist jetzt, sich für die Illustrierten mit Kohlenschaufel oder Brat- apfel am gemütlichen Kachelofen fotografle- ren zu lassen. Und das ist die Ursache der erstaunlichen Renaissance europäischer Wohnkultur in US: Die Männer, die sich hier im Hof einer israeli- tischen Stadt treffen, sehen wie Araber aus. In Wirklichkeit aber gehören sie zum Volk der Drusen, die im Nahen Osten eine fast legen- däre Rolle spielen. Sie werden gehaßt und ge- fürchtet, bewundert und verachtet, ihre Be- deutung wird jedoch von keinem unterschätzt. Vaters. Brieflich kam die erste Verbindung zustande. Und jetzt endlich hat Victor Olier seinen Sohn besucht. Er will seinen Lebens- Abend bei ihm verbringen. Und den Enkelkin- dern wird er noch manchmal die abenteuer- liche Geschichte seines Lebens erzählen. 1 4 Im Zuge der Modernisierung des berühmten Farmhauses in Gettysburg sollte auch Ikes geliebter holländischer Kachelofen verschwin- den. Eisenhower jedoch protestierte dagegen -und befahl, die Renovierung zu unterlassen, Wenn dabei der Kachelofen in Gefahr käme. Das war natürlich ein gefundenes Fressen für alle Zeitungen des Landes.„Ike liebt die kultivierte Gemütlichkeit!“ So oder ähnlich lauteten die Ueberschriften der Klatsch-Spal- ter. Eine Firma, die ihre vielen neuen Auftrag- geber mit einer Ofenfassade beliefern wollte, stieg auf empörte Ablehnung solcher Attrap- pen. Genauso wie Ikes Kachelofen in Gettys- burg soll das neu entstandene Wunschbild amerikanischer Gemütlichkeit natürlich eigen- händig mit Holz und Kohle zu heizen sein. Ende des redaktionellen Teils g Dicke Menschen lügen Beileibe nicht immer, aber bestimmt dann, wenn sie der Arzt über ihr tägliches Nahrungs- quantum befragt. Sie genieren sich zuzugeben, daß ihr immerwährender Appetit früh, nach- mittags und spät abends nach Nebenmahlzeiten, sogenannten„Schlemmerbissen“, verlangt. Aber der Arzt räumt den Fettleibigen von vornherein „mildernde Umstände“ ein. Er weiß, der über- steigerte Appetit ist Ausdruck einer Harmonie- störung im Mittelhirn-Steuerungszentrum für das Hungergefühl, das heißt, daß der Patient zu viel igt, wird ihm gar nicht bewußt. 9 von 10 Uebergewichtigen sind solche Luxuskonsu- menten, deren Nahrungsaufnahme nicht im Einklang mit ihrem Energieverbrauch steht. Im Interesse ihrer Gesundheit wollen sie abneh- men, aber der Willen, ein strenges Diätregime zu ertragen, fehlt fast immer. Hier hilft die„mo- ralische Stütze“, das neue, völlig unschädliche Appetitzügler- Präparat Adiposetten„2“. Vorden Hauptmahlzeiten je ein Dragée eingenommen, kommen auch„große Esser“ nunmehr mit mä- Bigen Nahrungsmengen aus., Das angenehme Sättigungsgefühl hält länger an, die Zwischen- mahlzeiten fallen fort. Der Arzt glaubt es jetzt auch, wenn der fettleibige Patient ihm berich- tet:„Ich halte Maß, ich esse wenig“,— denn die Waage bestätigt objektiv eine ständige, gesunde Gewichtsabnahme. Schlepper mit Olkupplung Die erste ölhydraulische, Kupplung Europas für Ackerschlepper wird seit einiger Zeit in Deutschland serienmäßig eingebaut. Dieses pisher auf Luxuswagen, Omnibusse und Schwerlaster beschränkte Prinzip der weichen, nichtmechanischen Kupplung, die ein stufen- loses Anfahren ermöglicht, war schon von Pro- fessor Ferdinand Porsche vorgesehen und ist jetzt in die normale Traktorenfertigung von Porsche-Diesel in Friedrichshafen übernom- men worden. 5 Der Vorteil der Konstruktion liegt vor allem in der stoßfreien, elastischen Verbindung von Motor und Getriebe bzw. Rädern. Sie fängt sowohl die Explosionsstöße des Motors als auch plötzliche Hindernisse, wie sie 2. B. beim Pflügen auftreten, weich ab. Der Moton kann auch nicht mehr„abgewürgt“ werden. Das Er- gebnis ist eine erhebliche Schonung von Motor und Getriebe, weichere Anfahrt mit Schwerla- sten am Hang und leichteres Schalten auch unter schwierigen Bedingungen. Die ölhydraulische Kupplung ist auch das Geheimnis des soge- nannten Hydrostop, mit dem der Fahrer den Schlepper abgesessen und allein„fernsteuert“ dle früher das Pferd. Klappgreifer erhöhen die Arbeitswirtschaftlichkeit des Schleppers Immer ist die rationelle Arbeitsleistung des Schleppers davon abhängig, daß seine motorischen Leistungen beson- ders bei schwierigem Bodengelände oder auf völlig aufge- weichtem Boden zur vollen Entfaltung kommen und aus- genützt werden können, um seine Einsatzbereitschaft und Schlagkraft nicht nur zu gewährleisten, sondern auch zu er- höhen. Besonders die Rübenernte mit ihren Arbeitsspitzen, die sich oft bei schlechten Witterungsverhältnissen bis spät in den Winter hineinzieht, stellt immer große Ansprüche an die Zugkraft des Schleppers. Oft ist man enttäuscht, wenn der Schlepper auf nassem, schmierigem Boden keine Zug- sicherheit aufweist, durchrutscht und trotz verzweifelter Bemühungen immer tiefer einsinkt. Leicht und einfach lassen sich diese alljährlich auftreten den Schwierigkeiten beseitigen durch Aufmontieren von Klappgreifern, die von der Maschinenfabrik Jo- hann u. N. Degenhart, Buchloe/ Bay., hergestellt werden. Die besonderen Vor- züge dieser mehrfach patentierten Klappgrei- fer„Degenhart“ be- ruhen darauf, daß sie nach einmaligem Auf- montieren ständig am Rad verbleiben und durch ihre verblüffend einfache Konstruktion stets einsatzbereit sind. Ohne überhaupt ir- gendwelche Rüstzeiten in Anspruch zu nehmen und ohne Benötigung irgendwelcher Werkzeuge werden die Klappgreifer„Degenhart“ beim Ar- beiten auf nassem Acker, Wiesen, losem Sand und Kies einfach umgeklappt. Ein Steckenbleiben oder Einsinken des Schleppers ist nunmehr ausgeschlossen. Wohl unübertroffen ist die zuverlässig einfache Konstruktion der Klappgreifer „Degenhart“. Aus Stahl hergestellt sind sie nicht nur rost- unempfindlich, sondern auch völlig bruchsicher und unter- liegen keinem Verschleiß, dazu benötigen Sie keinerlei War- tung und Pflege. Durch eine starke Ofuckfeder werden die Klappgreifer„Degenhart“ in Arbeitsstellunz gegen die Be- reifung und bei Nichtgebrauch gegen die Felgen gedrückt. Besonders sei noch darauf hingewiesen, daß die Greifer- Klappen eine Dreiecksform aufweisen und einen einwand- freien Gleitschutz quer zur Fahrrichtung gewährleisten. Selbst wenn der Schlepper beteits eingesackt ist und man einen Teil der Klappgreifer herunterdrückt, entkaltet der Schley der mühelos seine volle Arbeitskraft und wird am Weiteren Einsinken verhindert.— Infolge der sinnreichen Konstruktion dieser„Degenhart“-Klappgreifer ist eine Be- schädigung der Gummireifen ausgeschlossen, da nur der ab- gerundete Stahl auf dem Gummi aufliegt. Ebenfalls leisten diese Klappgreifer eine überaus wert- volle Hilfe beim Befahren von grundlosen Wegen, Mühelos und spielend leicht überwinden sie auch solche Schwierig- keiten feder Art. Eine alte landtechnische Forderung, die Einsatzbereitschaft des Schleppers auf nassem, schwierigen Boden zu gewähr- leisten und darüber hinaus auch noch zu erhöhen, ging durch die Konstruktion der Klappgtrelfer„Degenhart“ in Erfüllung. Werkbild Siemens Was heißt denn eigentlich netagenfähig“? Wer sich eine Waschmeschine anschaffen will, die in der Küche oder im Bad aufgestellt werden soll, muß darauf achten, daß die Waschmaschine wirklich etagenfähig ist. Eine etagenfähige Maschine darf nämlich in der Wohnung stehen, auch wenn sonst Waschen in der Wohnung nicht gestattet ist. Etagenfähig ist eine Maschine dann, wenn Wasser nur durch Leitungen(die aber nicht fest montiert sein müssen) aus- und einfließt, wenn beim Waschen selbst Dunst und Dampf weitgehend vermieden werden und Wenn überhaupt nicht mit schwappenden Eimern hantiert werden muß. Darüber hinaus will man von einer etagenfähigen Wasch- maschine auch verlangen, daß man die Wäsche ohne Um- packen vom Einweichen bis zum Klarspülen waschen kann, daß man also„in einem Zug wäscht“. All diese Eigenschaften weist der Siemens-Vollwascher auf, eine Trommel waschmaschine für 4 kg Trockenwäsche, der noch dazu mit seinem glatten, weisen Aeußern und der Normhöhe von 85 em in jede moderne Küche hineinpaßt. Mit einem Zeitschalter kann man die Dauer ſedes Wasch- gangs bequem einstellen. Am Ende des Waschvorgangs wer- den Heizung und Motor automatisch abgeschaltet. Beste Ver- arbeitung sergt dafür, daß der Vollwascher ein langes Leben besitzt und daß man mit den Waschmitteln und den Wasch- methoden arbeiten kann, die man gewöhnt ist. DM 898,—. So fiel die Kühlschrank-Preiskurve Steigende Preise? Hier sei einmal ein erfreu- liches Gegenbeispiel demonstriert: der Kühl- schrank. Vor kurzem wurden bekanntlich die Preise für Kühlschränke erneut gesenkt. Damit wurde eine Linie fortgeführt, die angesichts der Entwicklung auf vielen anderen Gebieten unserer Lebenshaltung erfreulich ist. Schon seit Jahren nämlich weist die Preiskurve bei den Kühlschrän- ken eine fallende Tendenz auf. So kostete bei- spielsweise im Jahre 1951 ein Bosch- Kühlschrank, der schon immer als preiswert galt, bei 100 Liter Kühlraum noch 790 Mark, während wir heute— trotz höherer Löhne und Materialkosten— für einen 110 Liter- Kühlschrank mit inzwischen be- deutend vermehrtem Kühlkomfort nur noch 478 Mark bezahlen, Hohe Fertigungszahlen auf Grund der steigenden Nachfrage. fortschrittliche 5 5 f u, Külilecltunt, Heist AE be e e, 5 Kiſtleſtandt ls e, Uchrag Ovi Lobe, Konstruktion und Rationalisierung, nicht zuletzt Aber auch das verständnisvolle Entgegenkommen des Handels, haben diese Preissenkung um fast 40 Prozent des früheren Kaufpreises ermöglicht. Bosch- Pressebild 124%½180, 2½ k Serbien deb: 2850 Setten-Müller, Abt. 285, Marktredwitz/ Buy. 4 Original Kuckucksuhren direkt a. d. Schwarzwald. Katalog gratis! KUCKUCK- VERSAND,(2b) Sdhiltad 48 Selbst Ses Schmerzhaffes Rheuma Muskel- und Selepkschmerzen Ischias, Nebrelglen Wũerdensseit orch ROMISAL In, hartnäckigen fällen erfolgrelch bekämpft. 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