e it, 188 1 * 1 Nr. 177 Neck ar-Bote 2. Blatt) Samstag, 8. November 1958 Wil ſchaftliches Sparen erübrigt Kleinkredite Vom Borgen wird ni Man kann durchaus verschiede . über sein, 0b es angesichts der ng in der ner Erweiterung des, 4 bemüht. Dabei ine Form des T 1555 dem sou beispiels gen, die Starken durch L erscheine Kredits 8 Pries atmann 40 sonalkredit von 500 oder seiner Bank erh „die Hosen h samte Habe dafür die Verzinsung anlangt geschäft unerfahrene kleine Mann was es mit Bearbeitungs E 2 Ve Zinsbere echnung vom Anf an sich neuerding sogenannte dise mit dem Teilz eise schlechten E im Ruhrgebiet 2u 1 en I eine nien uns emand reiche Auffa delt 85 0. reite re 000 DN von so merkt der sowieso erst sgebühren stellungsprovisionen auf sich hat, von der angsbetrag“ ohne 005 er gleich Oder etwa seir den braucht im Kredit- und für die ganze La ufzeit des Kredits ganz abgesehen. Den Banken kann man es kaum verdenken, wenn sie für für die Gesamtverzinsung. relativ hoch halten, da Sie Johnt. Uberdies genwärtig ungefähr dasselbe, ob e solche Kleinkredite ein Kredit- geschäft in der Regel erst bel größeren Beträgen 8 kostet die Kreditbearbeitung ge- sich um einen kleinen oder einen größer en Betrag han- delt. Außerdem zwingen die bisher gültigen oder üblichen Sicherheitsbedingungen die Bank eben zu einer eingehenden Prüfung jedeés Kre- ditantrags. Um zu alle Kreditinstitute Normen für 20 die Bankenaufsicht demnächst dem Kreditgewerbe zinsung der Kleinkredite von den über Vorschläge welche einheitliche Grundbedingungen Vorsehen. Dabei 8 es vor allem darum gehen, verpflichtenden den Kleinkredit zu kommen, gemeinsam Monat, vom Anfangsbetrag gerechnet, belastet werden. Liegt der Diskontsatz über 4 Prozent, so soll der Zinssatz 0,5 Prozent pro Monat betra- gen. Dazu würde eine einmalige Bearbeitungs- gebühr beim Abschluß des Kleinkredits in Höhe Von 2 Prozent des Anfangsbetrags belastet wer- den, weiterhin sollen ev. Wechselkosten und son- stigen Ausgaben in Rechnung gestellt werden. Der Kleinkredit soll in monatlichen Raten ge- tilgt und die Laufzeit bis auf 24 Monate verlän- gert werden. Auf jeden Fall wird sich empfeh- len, daß die Banken ihren Kleinkreditkunden vor Abschluß des Geschäfts eine genaue Berechnung vorlegen, welche Effektivverzinsung sich für die Gesamtdauer des Kreditgeschäfts ergeben wird, um so von vornherein Enttäuschungen zu ver- meiden. Dr. R. Bundesbank: Flüssiger Geldmarkt im Oktober Wieder höhere Devisenzugänge— Importe auf hohem Niveau nicht unbeträchtlichen Versteifung war der Geldmarkt im Bundes- Feststellungen der Deutschen Oktober wieder verhältnis- e die Bank in ihrem Mor Ats Ok tober waren W Nach der im September gebiet nach den Bundesbanx mäßig flu bericht fe ir mitteilt, nale dieser En g der erneut s sverbindlich keiten 5 gang der Refnanzi 18 der Fredi tinstitute gegenüber der Bundesbank, J d der Geldsätze, die . 8 marktpapieren der Bundes Ank Dabei haben nach den B r Zank die Devisenbewegungen im etwas monat, auf dem Geldmarkt wied flüssigend gewirkt als im V ken nach vor 5 Betrag von etwa 20 die Bundes! K g 1 in ent- DM im Septe 5 ihrer 18 sprechendem Umfang Verfügung erhielten. banken im September eine he öhere Quot bei ihnen angefallenen Devisenübe ersch 5 ihrer Auslandsguthaben oder Auslandskredite v er wandten. wieder ein größer Teil an enn dieser 1 2 UI wurde die auch Abbau ihrer im Oktober Bundesbank verkauft, noch nicht den Stand d vom Mai bis Juli in H lionen erreicht hat. Die in den letzten genden Devisenübersch An gaben der Bank auf ionen DM im September gegenüber 6 Mil- lionen DM im August und Jo en, führt die Notenbank in erster Linie auf die beträcht- zurück. In den in der Handels- lichen Handelsbilanzüberschü ersten neun Monaten habe si N bilanz ein Aktivsaldo von 4,2 Milliarden DM 1 ergeben gegenüber einem Uberschuß von 3,0 beraten, Milliarden DM im entsprechenden Vorjahres- 5 zeitraum. Dabei sei die Einfuhr im September di 815.— mit 2656 Millionen DM erstmals seit Januar e 1958 trotz der noch immer unter dem Einfluß e unabhängig zu gestalten. Dazu ist folgendes vorgesehen: Liegt der Kkontsatz der Deutschen Bundesbank unter 4 Pro- Dis- höher der Rohstoffbaisse auf dem Weltmarkt stehen- den Durchschnittsimportwerte wieder wertmäßig gewesen als im entsprechenden Vorjah- Andererseits habe sich die Ausfuhr im Sep- tember jedoch noch stärker gegenüber dem glei- chen Vorjahresmonat um 13 Prozent auf 3239 Millionen DM erhöht und damit den Aktivsaldo der Handelsbilanz weiter in die Höhe gedrückt. Es sei beachtlich, so betont die Bank, daß sich das Niveau des Eaports trotz der an den Welt⸗ märkten zum Teil bestehenden Schwierigkeiten und des jetzt schon seit ungefähr eineinhalb Jahren zu verzeichnenden Rückgangs der Aus- landsaufträge bisher wesentlich besser behauptet hat als erwartet worden war. Günstige Grundverfassung der Wertpapier- märkte Die Wertpapiermärkte der Bundesrepublik be- finden sich nach den Beobachtungen der Bank nach wie vor in einer relativ günstigen Grund- Verfassung. Dies zeige sich auch darin, daß in der zweiten Oktober-Hälfte offenbar der Prozeß der„Verdauung“ der hohen Emissionen aus den letzten Wochen gut in Gang gekommen sei. Der Kursdruck habe sich infolgedessen nicht mehr verstärkt, sondern habe im Gegenteil nach- gelassen. In vielen Fällen habe man die neu be- gebenen Wertpapiere wieder zu leicht erhöhten Verkaufskursen bzw. zu etwas niedrigeren Boni- flkationen unterbringen können. An den Aktienmärkten setzte nach den Fest- stellungen der Bundesbank nach einer relativ kurzfristigen Flaute in der dritten Oktober-De- kade eine neue, ziemlich kräftige Aufwärtsbewe⸗ gung ein, die das allgemeine Kursniveau bald auf einen neuen Höchststand gebracht habe. Dabei habe die Veröffentlichung des Entwurfs zur großen Aktienrechtsreform wesentliche An- regung geboten. Bleiß kündigt Rekorddefizit der Bundesbahn an Die Deutsche Bundesbahn habe in diesem Jahr mit einem Rekorddeflzit von einer Mil- liarde DM zu rechnen, erklärte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, der SPD- Abgeordnete Dr. Paul Bleiß(Minden), am Diens- tag in Wiesbaden. Die Gesamtverschuldung der Bundesbahn werde 1958 die 10-Milliarden-Grenze erreichen. Vor Delegierten der Fachgruppe„Bea 65 des aöheren Dienstes“ in der Gewerkschaf der Eisenbahner Deutschlands vertrat Bleig die An- sicht, dag die Bundesbahn mit cui Maßnahmen des Staates nicht könn Der Abgeordnete order 118 1 mm, mit dem die Bundesregierung für das Rechnungsjahr 1958 hilfe von 400 Millionen DM i Jahre sollte ein Betrag von DM zur Verfügung gestellt wer- der Bahn keine neuen 170 Sbahn Finanzier: un Soll. 8 1,3 den, eine geben Im n Milliarden Außerdem dürften en auf irdet Wer 3 hält Vorwurf der Konzentration aufrecht Der Leiter des Referats Wirtschaft beim DGB Bund svorstand, Ludwig Rosenbe hielt den der Konzentration wirtschaftlicher genüber der Mannesmann-Ad aufrecht. g Sagte, praktisch würden durch den bisher Selbständige juristische Organe aufgehoben. Der Sinn dieser Maßnahme könne doch nur sein, die Macht an einer 8 zu kon- zentrieren, und zwar in wesentlich stärkerer For m, als dies bisher der Fall war. Der Fortfall isch zusammengesetzter Aufsichtsräte und dig handelnder Vorstände mit Arbeits- direktoren nach dem Mitbestimmungsgesetz stelle nach Ansicht des DGB eine Konzentration wirt- lle Qualitätsheu mit der„Spinne“ Altere Methoden der Heuwerbung haben oft zur Folge, daß durch vorzeitiges Austrocknen und Abbröckeln der nährstoffreichen Blätter Wertvollé Anteile des Erntegutes verloren ge- hen. Schade um die Arbeit, traurig natürlich der Verlust. Mit der„Spinne“, System Lely, einem Mehr- ZWeck-Gerät der Bautz AG. Württemberg, lassen sich diese Schäden und Verluste ausschalten. Die nach neuesten Er- kenntnissen arbeitende„Spinne“ dreht zum 8 Beispiel beim Zetten von Mäühschwaden das Gras um ca. 1209, so daß die wasserreichen Stengelenden zum Abtrocknen nach oben kommen, das satte zarte Grün wird jedoch keiner intensiven Austrocknung preisgegeben. Das Gras trocknet so gleichmäßig, und das Er- gebnis ist ein wirkliches Qualitätsheu. Wie ist das aber möglich? Nun, das A und O der„Spinne“ sind ihre ungewöhnlich langen, hakenférmigen Federzinken, die elastisch und zunächst einmalig in der Bundesrepublik sind. 52 davon bilden ein hochwirksames Arbeitsrad, das je nach Bedarf langsam oder schnell über den Boden rotiert. Dabei schmiegt sich jeder einzelne Zinken schonend an, greift in alle Un- ebenheiten ein, erfaßt den letzten Halm und j68t sich elastisch wieder vom Boden. Nur so erklärt sich das lockere Zetten und Wenden, die schonende Berührung von Grasnarbe und Trockengut. Das Heu bleibt unbeschmutzt, die Rechenarbeit ist wie von Hand so sauber. Natürlich kann ein nährstoffreiches Futter nur dort gewonnen werden, wo das Grünland Ausreichende Mineralstoffgaben erhält. 4—6 dzy ha Thomasphosphat und 2—3 dzy/ha Kali- dümgesalz oder etwa 8—10 dzyha Thomaskali 10* 20 versorgen das Grünland mit den not- wendigen PR-Gaben. Leistung und Gesund- heit der Tiere hängen weitgehend von einem gehaltvollen Futter ab. Augen auf im Straßenverkehr zent, so soll künftig als Zinssatz 0.4 Proz. ie res monat schaftlicher Macht dar Sonntag, den 9. November 1958 Donnerstag, den 13. November 1958 6.00 Froher Klang 14.00 Hausmusik DEUTSCHER NUNDFUNRK 7.10 Südtunk- Wunschkonzert mit 16.00 Erwin Lehn und sein Süd- 7.10 Die Welt von übermorgen. 13.00 Ein vergnügter Nachmittag e 8 5 322.00 575 KTI2 Ekkehard Fritsch funk-Tanzorchester Fröhliche Morgenstunde 17.00 Der Fischer im Netz Mühlacker(Mittelwe lle) 322,00 m= 575 KEIz 6.20 Fonzert am Morgen 17.00 Kl. Unterhaltungskonzert g 9.20 Stimmen der Meister 18.10 Max Bruch Heidelberg- Dossenheim 301,00 m= 998 KHz 1035 805 1 geht alles besser 18.15 Südfunk- Wunschkonzert 10.30 Die Kantate 19.00 Schöne Stimmen I rz well 75— 15 Schulfunk: 7 20.00 Aus Salzburg: Konzert des 11.00 Am Sonntag um elf! 20.00 Konzert Mühlacker(Kurzwelle) 49.75 m 6030 Eke Die Rentenversicherung Sinfonjeorchesters des Süd- 90 Min. Unterhaltungsmusik 21.35 Eiteratur-Revue 251 e deutschen Rundfunks 13.00 Chorgesang 21.50 Claude Debussy 5 255 0 5. 1 Ludwig Thuille 20 Negro-Spirituals 13.20 Wer recht in Freuden wan- 22.30 Tanzmusik Sendebeginn: 505 5.57. 5 4.56 5 Kirchliche Sendungen: So 7.00, 8.30 Schulfunk: Die Sprache der 25 00 Jazz im Funk 5 dern will 2010 Vom Sonntag zum Montag Nachrichten: 12.30, 19.30, 22.00, 0.005 9.00; W 6.05, 7.05; Di 16.45 Wirtschaft 0.15 Unterhaltungsmusik W 5.30, 6.00, 7.00. 8.00, 9.00, 14.15, Heimat: So 13.20: W 5.50; Mo Fr a 5* 8 18.00 2 17.30 bei 87 5 Montag, den 10. November 1958 Sport; So 16.30, 18.30, 22.10; D0 22.10? Wirtschaft: Mo, Di, Do, Fr 18.45. 5 Freitag, den 14. November 1958 9.05 Mit Musik geht alles besser 17.40 Karl Christian Planck Sa 14.00, 22.15 Di 22.10; Sa 14.45 7.10 Südfunk- Wunschkonzert spricht über neue Filme 10.15 Schulfunk: Geschichte 18.05 Kl. Fische— selbst geangelt Klingendes Tagebuch: W II. 30. Fire eee ee 9.20 Konzert am Morgen 17.00 Von fremden Pändern und 12.00 Mittagspause mit Musik 20.00 Lustige Musikanten Zeitfunk: W 12.45, 19.00 14.20; Dl. Nl Fr 16 45 g N 9.05 Mit Musik geht alles besser Menschen 14.30 Kl. Unterhaltungskonzert 20.30 2%— viel Glück dabei! Landfunk: So 8.05; Mi 14.20 B 1 55 5 16 85 9 205 10.15 Schulfunk: Die Sprache der 17.40 Schwäbische Studentengräber 15.00 Schulfunk: Erdkunde Die Südfunklotterie Frauenfunk: W 3.05; Mi 14.20 d Wirtschaft in Siena 15.30 Kinder funk 21.00 ES War einmal. Kinderfunk: So 14.30; Mo, Mi, Fr 20 22.45 r 25 10.45 Kleines Konzert. 18.20 Südfunk- Wunschkonzert 16.00 Nachmittagskonzert 21.30 Die Republik von Weimar 15.30 Suchmeldungen: Mi, Sa 9.55 15.00 Schulfunk: Die Revolution 20.00 Musik zur Unterhaltung 16.45 Das Profil d. Stadt Weinheim 22.20 Musik unserer Zeit Jugendfunk: Sa 15.40 Sendeschlußg: So 1.10; Mo, Fr 0.15; 1848 in Südwestdeutschland 21.15 Ettlinger Schloß konzert 17.00 Musik zum Fünf-Uhr-Tee 23.00 Das moderne Babel Sendung für Kranke: Mi, Fr 10.45 Di, MI, Do 4.15; Sa 0.55 8 16.00 Nachmittagskonzert 22.30 Unbehagen an der Justiz 17.30 Die Heimatpost 23.30 Zum Pagesausklang 16,45 Filmprisma. Erwin Goelz 23.40 Daniel Lesur Dienstag, den 11. November 1958 Mittwoch, den 12. November 1958 Samstag, den 15. November 1958 9.05 FPrauenfunk 16.15 Das Südfunk- Wunschkonzert 8.33 Frohe Weisen 5 Die Renten versicherung Konzert am Morgen 18.30 Geistliche Abendmusik 8.20 Konzert am Morgen 19.25 Das Abendlied 6.13 Süclkunk- Wunschkonzert mit 16,00 Konzertstunde 9.05 Mit Musik geht alles besser 20.00 So isch na au wieder. Ein 9.05 Mit Musik geht alles besser 20.45 Die Republik von Weimar Ekkehard Fritsch 14.90 Lolksweisen aus aller Welt 10.15 Schulfunk: Prozessieren oder bunter Abend aus der Stau- 10,13 Schulfunk: Erdkunde 22.20 Orgelmusik aus fünf Jahr- 89.20 Konzert am Morgen 17.30 Die Benediktiner-Abtei vergleichen? kenhalle in plüderhausen m. 10.45 Gabriel Faure hunderten 9.05 Mit Musik geht alles besser Braunau in Böhmen 10.45 Musik der Welt Trud. Wulle. Ekkeh. Fritsch, 12.00 Mittagspause mit Musik 22.45 Bei den Giftmelkern von 10.15 Schulfunk: Errungenschaften 18.15 Südfunk- Wunschkonzert 14.20 Zithermusik Oscar Heiler, W. Schultheiß, 15.00 Schulfunk: Anilinfarben Butantäan 2 der Chemie: Anilinfarben 20.00 Musik zur Abendstunde 15.00 Mit Volksmusik ins Land Max Strecker 16.00 Nachmittagskonzert 23.05 Erwin Lehn u. sein Südfunk- 10.45 Orchestermusik 20.30 Das Schweigen hinaus 21.15 Südfunk-Unterhaltungsoreh. (Gr, Rundfunkorchester) Tanzorchester 14.35 Melodien von Hans Lang 23.00 Orchesterkonzert 16.00 Kut los geht's 1081 22.40 Und morgen ist Sonntag 1700 Kleines Konzert 0.15 Unterhaltungsmusik 15.00 Schulfunk: 0.15 Unterhaltunssmusisk 17.00 Gern gehört— viel verlangt! 90.10 Das Nachtkonzert UN SUD FUNK DEUTSCHES FERNSEHEN. UKW SUDWESTFUNK Sonntag, den 9. November 1958 Sonntag, den 9. November 1958 Sonntag, den 9. November 1958 5 Schönen Sonntagmorgen 16.05 Aus Opern von 12.00 Der Intern, Frühschoppen 20.00 Schicksalstag des deutschen 8.30 Freundlichen n ge loals à la J222 20.05 Konzert Peter Tschaikowsky 15.00 Deutsche Vereins-Meister- Volkes. Eine Dokumentarsen- 10415 Ra e 0.10 A 1187 Freude 11.30 Geistliche Musik 13.30 Unvergängliche Musik schaft im Kunstturnen dung zum 9. November 13.00 Musik nach Tisch. Ein kun- 22 25 Klaviermusik 12.00 Initernation. Frühschoppen 19.30 Musik aus neuen Filmen 14.30 Fury. Abenteuer ein. Pferdes 20.50 Bretti vorm Klavier. terbuntes Allerlei 22.40 Ich bin nur Flamme 12.35 Lustige Musikanten 21.00 Heidelberger Palette 17.20 Spiel von Tod und Liebe 2. Gastspiel des Intimen 17.00 Südwestfunkorchester 23.00 Arnold Schönberg 13.10 Musik sür alle 22.20 Für Kenner und Liebhaber 19.30 Wochenspiegel Thèéaters Wien 18.00 Jazz- Intermezzo. Broadway-(0,10 Vom Sonntag zum Montag Montag, den 10. November 1958 Montag, den 10. November 1958 Montag, den 10. November 1958 17.00 Schulfunk: 5 5 Jean-Pierre Rampal(Flöte) 17.00 Ein neues Abenteuer mit 20.40 Eine Zukunft wird sichtbar 9.05 Kleines Morgenkonzert 16.45 Musik zum Tanztee Die Renten versicherung 20.35 Kafkas Ruhm Fiete Appelschnut 21.20 Jazz— gehört und gesehen: 10.15 Musikalisches Intermezzo 20.10 Divertimento 17.30 Kleines Konzert 7 5 21.55 Treffpunkt Jas 7550 17.30 Unternehmen Künischrank„Fontessa“— getanzter Jazz. 13.10 Musik nach Tisch 21.00 Abendkonzert 5 17.30 Junge Künstler musizieren 23.30 Konrad Heiden: Streiflichter 19.00 Die Abendschau Es spielen: Das todern Jazz 14.45 Das Mädchen aus Chios 22.30 Das Rolf-Hans Müller-Trio 19.00 Leichte Musik 2. Feierabend aus Amerika 20.00 Tagesschau Quartett, das Donald Byrd 15.00 Operettenkonzert 22.45 Musik aus China 20.15 Berühmte Solisten: 23.45 Notturno 20.25 Menschen im Espresso Stan Getz-Quintett 16.10 Solistenkonzert 23.15 Tanzmusik Dienstag, den 11. November 1958 Dienstag, den 11. November 1958 Dienstag, den 11. November 1958 17 00 Schulfunk: Prozessieren oder 20.45 Wie es euch gefällt! 17.00 Wurzel-Zauberei mit Geronimo Meynier, An- 7,0 Gut aufgelegt 16.10 Orgelmusik vergleichen? 22.00 Frieda- Geschichten 17.30 Die Etikette vom Wein drea Seiré, Luigi Tosi, Vera 38.05 Kleines Morgenkonzert 17.00 Das Südwestfunkorchester 17.30 Jodler und Schuhplattler 22.30 Leichte Musik a. spät. Abend 19.00 Die Abendschau Carmi, Carlo Tamberlani,. 10.30 Musikalisches Intermezzo 20.10 Bunte Palette mit neuen Me- 19.00 Leichte Musik z. Feierabend 283.30 Kus d. amerikanischen Leben 20.00 Tagesschau Paolo Ferrara 11.15 Gr. Unterhaltungs- Orchester lodlien zum Karnevalsauftakt 20.15 2 2— viel Glück dabei! 23.45 Notturno. Klaviermusik vor 20.15 Freunde fürs Leben(Amici 21.45 Autobiographie, Kl. Lebens- 13,10 Musik nach Tisch 21.30 München bei Nacht Die Südfunklotterie Mitternacht per la pelle), Ein Spielfilm geschichte des Autos 15.00 Musik zur Unterhaltung 22.30 Ernest Ansermet dirigiert Mittwoch, den 12. November 1958 Mittwoch, den 12. November 1958 Mittwoch, den 12. November 1958 17.00 Schulfunk; Die Revolution 22.00 Das Lied 17.00 Zu Gast bei den Wiener 20.50 Die Hamburger Börse 8.05 Kleines Morgenkonzert 16,10 W. A. Mozart 1848 in Südwestdeutschland 22,20 Film unter der Lupe. Sängerknaben 21.20 Das Filmstudio. Die Bundes- 1000 Berühmte Opernmelodien 17.15 Leicht beschwingt 17.30 Konzertstunde Erwin Goelz kommentiert 19.00 Die Abendschau republik filmsatirisch geseh. 11.30 Musikalisches Intermezzo 20.10 Gäste in Brüssel. Jazz aux 19.00 Leichte Musik 22.30 Leichte Musik a. spät. Abend 20.00 Tagesschau Sind die Männer um Rose 13,10 Musik nach Tisch Champs Elysees 20,30 Zauber der Musik(Paul Weston und Orchester) 20.15 Wetterkarte marle bezeichnend für uns. 14.43 Kinderfünk: Tier-ABC 22.30 Nachtprogramm 21.30 Fortschritte der Medizin 23.45 Notturno 20.20 Familie Schölermann Gesellschaft oder nicht? 15.00 Operettenklänge 0.10 Swing-Serenade 5 Donners g., den 13. November 1958 Donnerstag, den 13. November 1958 Donnerstag, den 13. November 1958 17.00 Schulfunk: Neusje dem gleichnamigen Roman v. 17.00 Kunst kommt von Können 20.00 Tagesschau 10.15 Musikalisches Intermezzo 20.10 Serge Prokofieff Rhonetal Graham Greene 17.15 Von Frankfurt nach Weimar. 20.15 Die Frau deiner Jugend 11.00 Konzert 20.30 Die Dichter der Prärie 17.30 Eine lustige Dorfras 21.50 Südfunk- Unterhaltungs- Das Leben Goethes 21.40 Kam die Zukunft zu früh? 13.10 Musik nach Tisch 21.30 Benjamin Britten 5 19.00 Leichte Musik Orchester 17.30 Unsſchtbares— sichtbar ge- Ein Bericht über den Beginn 15.00 Orchesterkonzert 22.30 Aus Alois Melichar's Noten- 20.15 Schlagercocktail 22.30 Leichte Musik a. spät. Abend macht. Dokumentarbericht des Düsenflugverkehrs mit 16.10 Kl. Unterhaltungs- Orchester mappe 20.45 Das Attentat. Hörspiel nach 23.45 Notturno 19.00 Die Abendschau Passagieren 17.15 Mal so— Mal so 23.00 Tanzmusik Freitag, den 14. November 1958 Freitag, den 14. November 1958 Freitag, den 14. November 1958 17.00 Schulfunk: Geschichte: anderen Landplagen 17.00 Wiadimir von Zaloziecky] bekannten Solisten und in- 6.05 Kleines Morgenkonzert 16.10 Was jeder gern hört Nikolaus Kopernikus 20.45 Melodie und Rhythmus 17.15 Kinder musizieren ternationalen Artisten 10,15 Musikalisches Intermezzo 17.45 Für den Jazzfreund 17.30 Unterhaltungsmusik 21.45 Christliche Perspektiven 17.35 Die Baumwoll-Story 21,10 Der Speckpater aus Flandern. 11.15 Musik am Vormittag 20,10 Musik zur Unterhaltung 19.00 Leichte Musik z. Feierabend 22.00 Johannes Brahms 19.00 Die Abendschau Ein Dokumentarbericht über 13.10 Mittagskonzert 20.30„Unter Milchwald“ 20.15 Haut den Lukas! Von Spie- 22.30 Leichte Musik 20.00 Tagesschau Waerenfried von Straaten 15.00 Zwei Opern von A. Lortzing: 22.30 Johann Sebastian Bach gern. Amtsschimmeln und 23.49 Notturno 5 Rendezvous der Melodien m. 21.45 Menschen im Park Undine, Zarund Zimmermann 28.00 Moderne Musi Samstag, den 15. November 1958 Samstag, den 15. November 1988 a 8 Samstag, den 13. Na 1958 8.05 Gut gelaunt! 5 15.00 Heidelberg spielt auf! 170 Zum blauen Boge. Must und 1800 Die Abendschau 9.30 Von hHalbzenn bis zwölf ann Schittennel. 9.15 Die Auslese 16.15 Fammermusik Humor beim Appelwol mit 20.90 Tagesschau 13.15 Die Wellenschaukel 20.10 2 ertimento Scan Ga- 10,15 Divertimento Muslcale 20.15 Bach-Konzert im Kloster Otto Höpfner. Es splelen: 0.15 Hart auf Hart. qulzturnier 16.10 In tausend Meter Höb'. brlell. Joh, Sebastlan Bach) 10.45 Heitere kleine Kneipp-Kur Wiblingen H. Schepior m. 8. Ensemble anschließend Volkstümliche Melodien 21.10 Johannes Brahms 11.15 Volkslieder und Tänze 22.05 Jazx-Cocktall u. Walter Pörschelmann mitt Das 8 1 1 16.40 Swing-Serenade 21.45 Trost aus gold. Ferne v. Prof. Joa 12.00 Mittagskonzert 22.40 Glassplitter der Weisen seinen Schrammeln Beckmann 18.00 Handharmonika- Orchester 22.30 Das Südwestrunkorchester aus Saulgau in 5 Nach so langem, trübseligen Regen heuf ein So herrlicher Te Ich lasse alles stehen und liegen, ich muß hi 4 mem Bänkchen, es ist vielleicht der te, nur gnadenhalber die letzte Frist, die ich nutzen zu nehmen. bewilligte Tag . um Abse ürlich gehört das Bänkchen nicht mir, es it ja auf einem öffentlichen Platz und ist dtisches Eigentum, aber ich nenne es trotz- m„mein“, weil ich es auf ganz besondere Weise für meine privaten, stillen Gefühle kostenlos ausbeute. Ach, dies geliebte Bänk- chen mitten in der Stadt! Nur im Winter lasse ich mich dort nicht nieder, obwohl es dann häufig sogar gepolstert ist, doch im Frühling und im Sommer bin ich Stammkunde und Selbstverständlich auch im Herbst. Während der letzten Tage hatte ich allerdings Sorge, ich eeeseteeeeeseeseeeseeeeeαοαοοοοεhοοhοοαοεοοοοοοοοοεο˙ο˙οοοοοο,d Die Stadt am Meer Am grauen Strand, am grauen Meer Und seitab liegt die Stadt; Der Nebel drückt die Dächer schwer, Und durch die Stille braust das Meer Eintönig um die Stadt. Es rauscht ein Wald, es schlägt im Mai Kein Vogel ohn' Unterlaß, Die Wandergans mit hartem Schrei Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei, Am Strande weht das Gras. Doch hängt mein ganzes Herz an dir, Du graue Stadt am Meer: Der Jugend Zauber für und für Ruht lächelnd dock auf dir, auf dir, Du graue Stadt am Meer. Theodor Storm esse eee ese eee eeeeeeeeeeeeeeeeesοbj⁰ẽỹůõꝰßeοοοο,j,ẽj,õeè könnte mir auf meinem Bänkchen nur noch einen Schnupfen holen. Und nun solch ein Tag. Von weitem schon erkenne ich erfreut, daß das Bänkchen ganz frei ist, es parken heut auch weder Trecker, Lastwagen noch Motor- räder davor. Das tun sie nämlich leider gar zu gerne, nicht etwa aus böser Absicht, nur Alls Phantasielosigkeit, denn wie sollten Men- schen, die was mit Motoren zu tun haben, auf den Gedanken verfallen, es könnte jemand verrückt genug sein, hier, gerade mitten im„Verkehrszentrum“, ungestört lauschen, schauen und träumen zu wollen? In festlicher Fülle fließt Sonne über mein aänkchen hin, ich nehme behaglich Platz. Diese Sonne kann nicht mehr lästig sein, wie es die Sommersonne, ehrlich gestanden, zu- Wellen ist; sie sticht nicht mehr, sie streichelt nur, und wenn ich jetzt große Lust habe, die Augen zu schließen, dann nicht, weil etwa das Licht zu grell wäre, nein, nur um besser lau- schen zu können, denn mir ist, als vernähme ich ein sehr schüchternes Geräusch. Aber es Schickt sich nicht, am hellerlichten Tage hier mit geschlossenen Augen zu sitzen, als schliefe ich einen gestrigen Rausch aus, den ich doch gar nicht hatte. So begnüge ich mich, zu blin- zeln, und es gelingt auch auf diese Weise: auch mit balbgeschlossenen Augen höre ich dies un- säglich zarte Geräusch, ein Flüstern. Gnadentag im Herbst Aus dem Wipfel über mir lösen sich Blätter, preiten sich flach in die Luft, drehen sich um Sich selber, segeln, schaukeln and landen, aber Sie sind so gewichtslos, daß nicht die Berüh rung der Erde das Flüstern verursachen kann. Wind fährt daher, ein ganz leichter Stoß noch schwächer als er, er stellt sie senkrecht, sie rollen wie Räder ohne Reif ipfen auf ihren Zacken, auf den Enden ih einen Rippen, taumeln, stürzen, richten Wieder auf und rollen weiter, so daß plötzul die ganze Fläche des Platzes weithin bewirbelt ist. Und dies also ist das Flüstern. Dies Rieseln, Rollen, Rennen sieht beinahe lustig und höchst lebendig aus und ist doch ein — Totentanz. Dann legt sich der Wind so lau- nenhaft— plötzlich, wie er gekommen ist, die Blätter beruhigen sich, lagern sich neben- und übereinander, gelblich grüne, ganz gelbe, praune und rote, und weben einen so dicken Teppich, daß ich an manchen Stellen vom Pflaster gar nichts mehr sehe. Aus dem Wipfel fällt Blatt um Blatt. Wie seltsam sie daliegen! Manche platt an die Erde geschmiegt, andere absonderlich verkrümmt. Ein Auto saust vorüber, da geht vom Fahrt- schwung der schöne Teppich in tausend Fetzen, die Blätter stieben auseinander wie Pfützen sbritzer, und der Sog reißt sie von meinem Bänkchen fort, weit fort bis an Stellen, wo keine Bäume stehen und wo Blätter also un- verständlich wirken. Nur hier, unter dem Baume, haben sie ein letztes Wohnrecht; dort drüben sind sie nur eine Straßenverunreini- gung und stören den bürgerlichen Ordnungs- Sinn. Möglicherweise ist in den Aigen eines mit der Sauberhaltung der Stadt betrauten St Benfegers der Herbst überhaupt eine fast so lästige Jahreszeit wie der Winter. Vielleicht sind wir Menschen allesamt in Versuchung, die Welt aus der Stragenfegerspektive zu be- trachten und zu bewerten? Vielleicht verges- sen wir in unserm menschlichen Ordnungs- und Verordnungssinn, uns dem höchsten Ord- ner in Ehrfurcht unter zuordnen? Unsinn! In der Stadt dürfen selbstverständlich keine Blätter herumliegen, In der Natur ohne wei- teres. Stadt ist nicht Natur, das muß ich ein- sehen. Die Blätter knistern, flüstern, rieseln, ra- scheln. Daß die Blätter fallen, ist Seine Ord- nung, daß die Bäume wieder grünen, ist es desgleichen, Es ist so sonderbar beruhigend, Seine Ordnung anzuerkennen; am Ende ist das klüger als alles Erlernbare und ist viel- leicht Weisheit? Wirklich, wirklich, ich spüre etwas wie Friede. So sei gegrüßt, Herbst, auch dul Leben und Sterben, beides gegrüßt, beides gemäß dem Gesetz. Arnold Ulit z 4— Im Fluß Niemand hatte darauf geachtet, als Onkel Jo- self aus dem Haus gegangen War. Aber jetzt, als er wiederkam, lehnten wir alle im Fenster und hielten Ausschau, denn es beunruhigte uns, daß Onkel Josef zur Abendbrotzeit noch nicht zu- rück war. Wenn wir auch nicht gerade fürch- teten, daß ihm etwas zugestoßen sein könne, so machte es uns doch seltsam unsicher, daß Seine letzte Schlacht Von Bernhard Trockel Im Staate New Vork, in einem kleinen Dorf in den Bergen, saß auf der Veranda seines Farmhauses ein graubärtiger Mann, einge- hüllt in warme Decken, und schrieb. Er schrieb wild und verzweifelt, als müßte er mit jedem Federzug die mutigste Schlacht seines Lebens schlagen, Sein Körper wurde von Schmerzen geplagt und sein gefolterter Geist wehrte sich gegen die Aufgabe, Allein— er hatte keine andere Wahl, er mußte schreiben. Die Jahre im Staatsdienst hatten ihn nicht reich gemacht und den Notgroschen hatte ein Sohn bei einer Spekulation verloren. Als er sich bewußt wurde, was ihn erwartete— frü- her Tod durch Krebs—, zergrübeltfe er sich den Kopf, damit er einen Weg fände, um die Seinen für später zu versorgen. Er fand die Lösung: er würde seine Memoiren schreiben. Die Ein- künfte aus diesen Veröffentlichungen würden seine Frau wirtschaftlich sichern. So begann der Mann ein verzweifeltes Wett- rennen mit dem Tode. Er stand früh auf und ging spät zu Bett, er schrieb und schrieb, bis die Finger schmerzten. Eine Atempause legte e. nur ein, wenn die Schmerzen in seinem Hals zu stark wurden; doch gleich griff er wie- der nach der Feder, schrieb den nächsten Satz, den nächsten Abschnitt, das nächste Kapitel. Als sich die beschriebenen Seiten häuften, un- terbrach ihn sein Arzt und mahnte zur Scho- nung. Die starken Schmerzen im Hals liegen ein Sprechen nicht mehr zu, und so schrieb der Todkranke auf ein Stück Papier:„Einer mei- ner Grundsätze war immer, wenn ich irgend- wo hingehen oder etwas tun sollte, mich nicht aufhalten zu lassen, bis ich das beabsichtigte Ziel erreicht hatte.“—— Der Arzt biß die Lippen zusammen und er- öhte die Morphiumdosis, um die Schmerzen erträglicher zu machen Doch dann kam die Schreckliche Nacht, in der der große Mann einen schweren Blutsturz erlitt. Der Arzt gab Herzmittel und schickte nach dem Priester. Aber der Kranke war noch nicht zum Sterben Hereit, sein Werk war noch nicht vollendet. Bald saß er wieder an seinem Platz und schrieb. age wurden zu Wochen, bis es schließlich elf Monate waren. Endlich, von Schmerzen be- täubt, legte er mit einem Seufzer der Erleichte- rung die Feder hin. Der letzte Satz und das letzte Wort waren geschrieben. Auf einen Zet- tel kritzelte er noch für seinen ergebenen Arzt und Freund:„Keiner war mehr willens zu ge- ben als ich, aber ich brauchte so viele Tage, um mein Buch zu vollenden. Sie wurden mir gnä- dig gewährt. Nun bin ich bereit zu gehen. Augenblicklich!“ Seiner Frau schrieb er:„Paß auf unsere Kinder auf und führe sie auf den Pfaden der Rechtschaffenheit!“ Eine Woche später, nachdem die letzte Seite seines Buches geschrieben war— es brachte seiner Frau 450 000 Dollar—, ging der einstige General und Präsident der Vereinigten Staa- ten von Nordamerika friedlich in eine andere Welt, Ulysses S. Grant hatte seine letzte und schwerste Schlacht gewonnen. Niemand kennt den Namen der schönen Nürnbergerin, deren Anmut uns noch heute, ein Jahrhundert später, bezaubert. trieb eine kleine Puppe Erzählung von Maren Offenburg der rote Plüschsessel in der Fensternische leer War. Denn dort saß der Onkel gewöhnlich zu dieser Stunde mit über dem Bauch gefalteten Tänden, seine Pfeife zwischen die gelben Mäu- Sezähne geklemmt. Von weitem schon konnten wir Onkel Josefs eisenbeschlagene Stiefel auf dem Kopfstein- Pflaster hören. Denn abends ist es immer still in unserer Straße, Als er hinter dem Eckhaus vorkam, sahen wir, daß er nicht allein war. Wir erkannten Brigitte an dem roten Dirndl, das sie den ganzen Sommer über schon trug. „Guten Abend“, sagte Onkel Josef, als er zu Uns ins Zimmer kam. Und er setzte sich nicht in den Plüschsessel, sondern an den runden Tisch, wo das Abendbrot schon aufgedeckt war. Wir sagten nichts. Aber das war nicht unge- Wöhnlich, Wir sagen nie etwas zu ihm. Denn Onkel Josef ist taub. Als er nach der Mahlzeit aufstand, um noch eine Pfeife voll im Garten zwischen Tomatenstauden und Stachelbeer- sträuchern zu rauchen, da sahen wir, daß er ein eingefallenes Gesicht hatte Und wie fortgewischt war seitdem all das Heitere und Zufriedene, das uns so traulich ge- borgen hatte in der Nähe des kleinen schweig samen Mannes in der Fensternische. Vielleicht Wäre es immer so geblieben, wenn nicht— es mag zwei oder drei Wochen nach jenem Abend gewesen sein— Brigitte bei uns geklingelt Hätte und nach dem Onkel verlangt. Da er nicht zu Hause war, nahmen wir Brigitte zu uns in die Küche, wo wir der Tante beim Marmelade- Herr Schmidt haßt das Geld 8 Von einem Mann, der eine 300 000-Dollar-Erbschaft ausschlug Ein Kassierer in mittleren Jahren, John H. Schmidt mit Namen, und seit langem schon in einer Bank in Hoboken, gegenüber New Lork am Hudsonfluß angestellt, hat die Aufmerk- samkeit der Oeffentlichkeit erregt und zwar in gänzlich ungewohnter Weise. Nicht nämlich, Wie das ja sonst bei Männern seines Berufes zuweilen geschieht, daß er, in der Meinung, zu wenig Geld zu besitzen, sich einen kühnen Griff in die Kasse erlaubt hätte— ganz im Gegenteil: Er glaubt mit einem Wochengehalt von noch nicht hundert Dollar genug zu haben und hat infolgedessen eine Erbschaft von drei- Hunderttausend Dollar abgelehnt. Ein reiches Fräulein nämlich, Rhoda Kuhl- mann, die in der Nähe Hobokens ein schlog- artiges Haus bewohnt hatte und, neunundvier- 21g Jahre alt, gestorben war, hat Schmidt mit dieser Summe bedacht, dankbar offenbar für mancherlei gute Ratschläge. Den Journalisten, die ihn mit indiskreten Fragen überflelen, erwiderte er, falls Fräulein Kuhlmann in ihn verliebt gewesen sein sollte, So habe sie es ausgezeichnet verstanden, das für sich zu behalten. Doch wie dem auch sei— er wolle mit den dreihunderttausend Dollar nichts zu tun haben, auch nachdem die Familie Kuhlmann erklärte, sie werde die Erbschaft nicht anfechten. Er wolle das Geld nicht, sagte er einfach, wolle auch nicht mehr darüber re- den, weder mit den Journalisten noch mit sonst jemandem und machte im AGbrigen einen durchaus gelangweilten Eindruck. Die ganze Sache schien ibn wirklich ganz und gar nicht zu interessieren. Ist es wirklich denkbar, daß hier, wo angeb- lich mehr noch als sonst irgendwo das Geld regiert, ein Mann lebt, in dem die Flut der Dol- lars, die durch seine Finger gingen, einen der- artigen Ueberdruß an ihnen erzeugen konnte? Gemälde von Karl Kreul/ Foto: Retzlaff kochen halfen. Nach ein paar Händen voll Brombeeren begann Brigitte zu erzählen, Es War eine lange wirre Kindergeschichte. Aber wir wußten nun, so genau, als wären wir dabei gewesen, was an dem Abend geschehen war, Als der Onkel so spät nach Hause kam. Es War sein gewöhnlicher Spaziergang. Am Westlichen Stadtrand zum Fluß hinunter, unter der Brücke hindurch und auf dem Damm ent- lang. Die milde Luft verwob sich wohltuend mit der ewigen Stille um ihn, und die Zufrie- denheit mündete in einem Sträußchen weißer Kleeblumen, die er sich ins Rnopfloch schob. Dann plötzlich war es da, das andere, das ihn aus seinem Lächeln weckte, das sich ihm auf- drängte, einen Mund hatte, der sprach und Ohren forderte, die es hören. Es schrie ihn an, flehte, wimmerte— er sah es— aber er ver- stand es nicht. Er versuchte, in den tränenüber- schwemmten Kinderaugen den Sinn der unge- hörten Worte zu finden, von den verzerrten Lippen das verzweifelte Stammeln abzulesen. Aber diese ewige Stille. Dann lösten sich die Händchen, die sich in seine Aermel verkrallt Ratten, sackten herunter, Müde folgten die Augen des Kindes einem bunten Gegenstand, der jetzt im Wasser treibend, hinter den Wei- den aufgetaucht war, von der Strömung erfaßt wurde, an einen Stein stieg, sich ein paarmal um sich selbst drehte und versank. Es war also nichts geschehen, als daß eine Puppe in den Fluß gefallen war, fortgetrieben wurde und unterging. Und auch jetzt geschah nichts anderes, als dag das Kind sich umdrehte und, ohne den warten- den Mann noch einmal anzuschauen, fortging. Der Onkel sah dem Kind nach, bis es die Brücke erreicht hatte. Dann begann er zu lau- ken. Er rannte, Brigitte blieb stehen, als sie ihn hinter sich hörte. Sie Wartete sogar geduldig, His sein Atem an ihrer Seite ruhiger geworden War. Als er sagte:„Du darfst nicht böse sein, ich habe dich nicht verstehen können, Ich bin taub.“ Da sah sie zögernd an ihm hinauf bis zu den Ohren. Die betrachtete sie lange, Dann las sie sich an die Hand nehmen. Wir schoben Brigitte noch ein Tellerchen Brombeeren über den Küchentisch und fragten, ob sie dem Onkel etwas auszurichten habe. Ja, Sagte sie. Sie müsse morgen gachmittag für dle Mutter Wegerich pflücken auf dem Pamm Und ob der Onkel nicht mitkommer: wolle. Dann Wäre sie doch nicht so allein, meinte sie. Se schrieb es die Tante dann auch auf einen Zettel. Als der Onkel ihn gelesen hatte, faltete er hn sorgfältig zusammen, steckte ihn in die Brust- tasche und setzte sich, die Pfeife zwiachen en Zähnen, in den Plüischsessel iu de! Fenstera SaudHEURB KnFFEE nische. 8 2 Ouuupcl erl.. F . 8. —. W 1 s wird durch mildert, auf der gerade 1 die markanten Ta- sehenpatten auf. Das e tvolle Tweedmuster jürfte nicht so leicht aus der Mode kommen. Foto: map/ Arthur/ Modell: Schachenmayer 851 1 6 Sezlefles Sprachpsychologen haben an den Frauen Auszusetzen, daß sie ihr natürliches Sprach- organ allzu oft und bewußt verfälschen, Sie gewöhnen sich einen„korrigierten“ Tonfall in der Stimme an, heben ihr Organ, wo es dem normalen Sprachempfinden nach gesenkt wer- den müßte und sprechen tiefer, wo eine ge- wisse Höhe erforderlich ist. Das kommt ihnen Die Hausfrau lernt nie aus Gardinenschnüre, die mit etwas Seife eir den wurden, laufen leichter und gehen bei ziehen nicht so leicht kaputt. Kaffee- oder Teeränder an Porzellantassen las- sen sich leicht mit Salz reinigen, Salz schont das Porzellan, während es Scheuerpulver bei ständi- ger Verwendung angreifen kann. dann interessant vor. So interessant, daß sie diese Sprechweise durch„elegante Handbewe- Sungen“ unterstreichen, sich in den Hüften wiegen und den Mund beim Sprechen zu einem „Spitznäulchen“ verziehen. Eindruck machen sie damit allerdings nur auf Frauen und Män- ner, die ohne Schein nicht sein können, und selten auf gefestigte Charaktere. Man sollte ganz entschieden zwischen Schau- Spielersprache und gezierter Sprechweise unter- scheiden, Erstere dient der Ausübung des Be- rufes. Jeder vernünftige Schauspieler legt aber die berufsbedingte Sprache im Privatleben so- Weit ab, wie es die normalen Umgangsformen erfordern. Erstaunlicherweise findet man bei Frauen die gezierte, unnatürliche Sprechweise meist bei solchen, die durch Zufall im Leben in der Gesellschaft aufgestiegen sind. Schlicht in der Sprache und zurückhaltend in der Klei- dung sind dagegen meist Frauen aus guter Fa- milie, aus gebildeten Kreisen und die eine höhere Schulbildung aufzuweisen haben. Prof. Muth sagt:„Geziertes Sprechen soll entweder einen Mangel an echter Weiblichkeit überdek- ken oder vertuschen, daß der Geist auf eng Abgesteckten Grenzen manövrieren muß. Gir- Bücher sind wie Frauen Zum Tag des Buches 1 Es gibt viele Vergleiche, die Rang und Stel- Aung von Büchern in unserem Leben umrei- Ben und ihnen den Platz anweisen, der ihnen Sebührt. Geradezu einmalig umfassend und treffend zugleich scheint mir aber ein Ver- leich, den zu hören mir kürzlich der Zufall Descherte. Es war in einer kleinen Weinstube, die Schlicht und nicht auf äußerliche Wirkung be- dacht wahrhaft zum Meditieren einlud. Der Schimmer einer Kerze in dem Glase roten Weines vor mir warf meine Gedanken spie- Zelnd zurück, als ein Gespräch an einem Ne- Dentisch mich unwillkürlich aufmerken ließ. „Bücher sind wie Frauen“, sagte ein Herr, Aus dessen Antlitz die Weisheit eines langen, bewußt und überlegen gelebten Lebens sprach, „wer ihrer Schönheit einmal verfallen ist, dem werden sie bis zu seiner letzten Stunde Inhalt und Schicksal seines Lebens sein, was es ihm auch bescheren mag. Ich möchte je- doch nicht“— fügte er hinzu— unter Schön- eit äußeren Glanz und auf bestimmte Wir- Kung abzielende Aufmachung verstanden wis- Sen, sondern die allumfassende Harmonie, die aus einem an echten Werten reichen Inne ren nach außen strahlt. Wir alle haben in den Verschiedenen Dezennien unseres Lebens Frauen kennengelernt, die unser Dasein für immer auszufſillen schienen. Aber wenn ich Rückschau halte, wandelte sich doch oftmals unser Sinn, bis wir schließlich die Gestade anden, die uns heute und ewig binden und uns zu Gefangenen unserer selbst machen. Alle Frauen und alle Bücher, die wir in unse- rem Leben kennenlernten, bedeuten uns viel. Aber eine Frau und ein Buch wird für jeden von uns zum Schicksal. Wohl dem, der sie ge- funden hat; denn ihm können alle Fährnisse dieser Welt nicht mehr anhaben.“ Mit einem stillen Schluck trank ich dem unbekannten Sprecher zu. 1 2 Sprechen macht löcher! Ist das Rätsel der großen Kinder geklärt? Nicht Umweltreize lassen die Kinder in jeder Generation größer werden „Ich möchte noch nicht erwachsen sein“, ver- kündet Töchterchen Lore, sechzehn Lenze jung,„wenn ich erwachsen bin, muß ich mich immer gut benehmen, das finde ich schrecklich.“ „Donnerwetter, Heinz-Werner, bist du aber ins Kraut geschossen. Bist ja schon länger als dein betagter Onkel!“—„Bin gar nicht scharf darauf, Der Schularzt hat referiert, die Kraft, die dem Körper zufließt, geht dem Geist ver- loren, es gibt nur eine, Masse aus der der Kör- Per der Jugendlichen sich aufbaut.“ Unsere Kinder werden größer, länger, wir wollen. Doch sie selbst wünschen es o bar nicht einmal. Das Kleinkind will n, dafür liefert uns die Psychol gen. Wie unendlich groß ist für so ein Däumling der fremde Onkel, der dazu auch noch mit einem mächtigen Brumm-Baß ausge rüstet ist. Wie hoch ein Kleiderschrank, wie Untierhaft ein Lastauto. Für das Kleinkind ist die Umwelt riesig, unheimlich. Die Kinder wer- den immer länger öger. Warum nur? Der nterbewuß Wille läßt die Kinder nicht in die Höhe n, wissen wir doch längst, daß die Klinikgeburten heute um fast sechs Prozent g„länger sind als vor fzig Jahren. Ist es die Umwelt, die sich t eigenwillig hier deutlich macht? Es ist okt behauptet worden, Die Kinder, die Jugend- lichen essen mehr tami Sie t1 n leich- 1 Strahlen der zonne e Wollen festge- It haben, normal weiter wachsende Jugend liche schießen während des naufenthaltes an der See überraschend schnell hoch. Behaup- und die sich Zierende einer gei Wort entheben. Wenn man Sprachpsychologen glauben darf, Spricht jede vierte Frau mehr oder wen Ziert; jede siebente hat ein„geschraubtes sen“ und jede achte fällt auf einen herein, nicht zuletzt, weil sie durch ei Natürlichkeit an„Angebern“ mehr Hat als an Männern, die sich so geben, wie sie sind und keine„Schauermärchenheldentaten“ aus ihrem Leben und über ihre„einmalige“ Person erzählen, Die Sprachpsychologie rät: Klingt dir girrendes Lachen grell in die Ohren und tut es deinem Gehör weh, wende dich ab und verzichte darauf, mehr Persönliches zu erfahren! Es würde dich enttäuschen. Die große Linie im Leben lautet: Echte mpathie ge- keit im Eigenheiten kann man vielleicht vorüberge- hend jemanden täuschen, auf die Dauer aber nur bei„Gleichgesinnten“ sozusagen Eindruck schinden. R. V. B. tet wurde auch, die Kinder würden überreizt, Nundfunk, Großstadtlärm, Kino, Akzeleration nennt es der Arzt, er hat bei der Astrologie das Wort entlehnt, dort meint es, u. a, die Zunahme der Umlauf geschwindigkeit des Mondes um die Erde. 7 es„Wachstumsbeschleuni- 5 der en. Befriedigen können gen nicht. 0 t der Meinungen trägt jetzt Dr. Nold eine neue These vor. Er fe 1 Tierzüchter weiß, kreuzt er Tiere mi len verschiedenen Erbanlagen, dann wach- 5 ˖ sen dle Nachkommen vielfach über das Maß der Eltern hinaus. Sollte dieses Naturgesetz r den Menschen gelten?“ Die ein- hnten Kinder haben einen Vater chsischer Blutmischung, Licht in der on viel Glück dazu, aus einer n Aus masurisch-niede gehört sch dtas en und so wichtigen Ute zuangeln. Im Dunkeln ist es nur lergrößter Geduld möglich. Die Suck Wird wesentlich aussich eicher, wenn en beleuchten kann. Dazu und um noch Sachen wie z. B. Sch er als ein normaler stift und wiegt nur 30 g. Sie braue Batterien— in einem getrennten Le kann sie jederzeit zu Haus Wieder aufgeladen werden. Da kleine Dinge bek ben, ab und zu ver anntlich den Drang ha- en zu gehen, hat man unten an der Taschenleuchte eine Metallöse befestigt, die Berordentlich wichtig ist. Durch sie kann man ein kleines Kettchen oder eine Schnur ziehen, um die Lampe am Hand- taschengriff festzubinden, Sonst Passiert es, man die Leuchte nicht findet, mit der man sel in den unergründlichen Tiefen Tasche suchen will. Was kochen wir Leckeres am Sonntag? 3 die Mutter hat einen schlesischen Vater und eine hamburgische Mutter. Die Irbanlagen sind alles andere als gleich. Wie oft ist das heute ähnlich so? Vor zweihundert Jahren noch heirateten nur etwa drei Prozent aller N schen weiter als hundert Kilometer vom ternhaus entfernt, vor fünfzig etwa vie jedes zwei el! ͤ„in die Welt“ hinaus (Flüchtlir ung eingerechnet) 8 hat den Vorzug, Inzucht, Verwandter 80 selten sind. und den Nachteil— ist es über- haupt einer— 3 die Kinder heute größer und 586 Die These des Pr. Nold, h nicht die alle* tet ein. Erkleé einung vollen Vorschläge für einen Vier-Personen-Haushalt Hotschpotsch Einen schönen Ochsenschwanz in gleichmäßige Stücke schlagen und in Butter braun anrösten, mit Srob gewürfelten 4 Zwiebeln und 3 Mohrrüben. Dann 1 zerdrückte Knoblauchzehe hinzugeben, 1 Glas Cognac und dreiviertel Liter Weißwein dar- Übergießen und soviel Fleischbrühe, damit alles gut bedeckt ist. Dann zudecken und garschmoren lassen, 100 g durchwachsenen Speck in 1 em große Würfel schneiden und mit 24 kleinsten Zwiebel- chen hellbraun braten, über den Ochsenschwanz geben. Gefüllte Kalbsbrust Aus 1½ Pfund Kalbsbrust die Rippen entfernen und folgende Füllung hineingeben: 2 kleine ein- Seweichte Semmeln, 1 kleine geriebene Zwiebel, 1 Ei, Salz und Petersilie. Die nicht zu Prall ge- küllte Kalbsbrust mit Spießchen zustecken, die auf eine Pfanne legen und die Brust darauf braten. Die Tunke mit etwas Wein, Sardellenpaste, Kräutern und Tomatenmark verfeinern und den Braten in Scheiben schneiden. ausgelösten Rippen wie einen Rost Hammelrücken Einen zarten Hammelrücken binden und recht rosig braten. Nach kurzem Ruhen die Rückenfilets auslösen, in Scheiben schneiden und wieder auf das Gerippe zurücklegen. Dann reichlich mit einer Mischung von feingesiebter weißer Brotkrume und sehr viel feingehackten Kräutern bestreuen, mit zerlassener Butter übergießen und im Ofen überkrusten. Die Tunke mit Sherry ablöschen, mit Stärkemehl binden, passieren und gut abschmek- ken. Apfelscheiben ohne Kerngehäuse in Butter braten, mit Currypulver bestreuen und zum Bra- ten reichen. W 27/58 a Wipp 5 f ekt Wäscht perfekt! „Flir Dich Wasch ich perfekt“ »Selbstverständlich Wipp-perfekt für die große Wäsche— und auch, wenn ich zwischendurch wasche. Sogar für die feine Wäsche. Denn Wipp- perfekt wäscht gründlich, aber behutsam. 80 gut, so leicht— so perfekt habe ich noch nie gewaschen. ö Der neue Wipp-Riese(2 Doppelpakete) noch vorteilhafter 1 See Vom einheimischen Sport Fuſsball 98 Seckenheim— SV Altlußheim Am morgigen Sonntag steigt auf dem Platz an den Kasernen obige Partie. Es ist der Abschlußb der Vorrunde. In den bisherigen Spielen konnte man durch unglückliche Umstände nur 4 Punkte erringen, und steht am Schluſs der Tabelle. Für⸗ wahr kein gutes Zeichen. Ein Trost besteht aber Für die Einheimischen, sie wurden fast immer unter Wert geschlagen. Und man kann den Spie- lern, welche Sonntag für Sonntag das Blau- Weiß tragen nur höchste Anerkennung zollen, daß sie sich Sonntag für Sonntag für die gute Sache hergeben. Am morgigen Sonntag hat man sich allerhand vorgenommen, zumal man fast in stärkster Besetzung antreten kann. Wie bekannt ist Altluſheim Tabellenführer und hat fest die Absicht von diesem Tabellenplatz nicht mehr zu weichen. Am vergangenen Sonntag mußßten sie in Neckarhausen eine Niederlage hinnehmen. Altlußheim wird nun morgen versuchen, die Scharte auszuwetzen— ob das gelingt ist eine andere Frage. Für die Einheimischen wären diese zwei Punkte Gold wert. Auf jeden Fall wird es einen Kampf auf Biegen und Brechen geben und Wr wollen hoffen, daß eine große Zuschauer- kulisse den äußeren Rahmen gibt, und der Mannschaft soviel Selbstvertrauen einflößt, daſs beide Punkte in Seckenheim bleiben. Handball Vi Mannheim— TB Jahn In seinem letzten Verbandsspiel hat der Tur- merbund Jahn, trotz seiner Niederlage am ver- gangenen Sonntag, noch einmal die Chance mit dem Tabellenführer Laudenbach gleichzuziehen. Laudenbach hat seine Spiele beendet. Zur Er- reichung des Titels eines Bezirksmeisters müßten die Seckenheimer, sofern sie noch ein ernstes Wort bei der Vergabe mitreden wollen, zunächst einmal gegen den VIR unbedingt gewinnen. Dann, ja dann später reden wir vielleicht Wei- ter davon.— Nun, wie stehen die Chancen für obengenanntes Spiel? Das Vorspiel wurde auf eigenem Platze mit einer stark geschwächten Mann- schaft gewonnen. Der Papierform nach müßte auch im Rückspiel ein glatter Sieg beraussprin- gen, zumal die Mannschaft bei nahezu stärkster Aufstellung an Durchschlagskraft gewonnen ha- ben müßte. Soweit die Papierform. Die Wirklich- keit hat aber gerade am letzten Sonntag gezeigt, daß nur ein gutes Zusammenwirken der Ein- zelnen zum Erfolg führen kann. Fällt z. B. das Hlügelspiel genau so wie am letzten Sonntag aus, damn hat der günstige Wind aus Laudenbach umsonst geweht. Die unentwegten Anhänger wer- den sicherlich die Mannschaft auch in ihrem letzten Spiel, trotz ungünstigem Zeitpunkt, durch wahlreichen Besuch unterstützen. Schafft Alpirsbach den ersten Sieg? In der Aufstiegsrunde zur südbadischen Hand- all- Verbandsliga ist in der Gruppe& die Ent- scheidung bereits gefallen. Der 80 Baden-Baden kann als Gruppenerster nicht mehr eingeholt wer- den, selbst wenn die Tsch Kehl am Sonntag gegen den Schwarzwaldmeister TV Alpirsbach den knap- pen Vorrundensieg wiederholen kann. In der Gruppe B trifft der Oberrheinmeister TV Hau- ingen in einem weiteren Heimspiel auf den Hegau- Bodensee-Meister TSV Steißlingen. Aufstieg zur Handballoberliga Süd Die Aufstiegsrunde zur süddeutschen Hand- palloberliga bringt mit der Auseinanderset- zung HG Nürnberg— TV Weilstetten das in- teressanteste Spiel des vierten Spieltages. Da- Pei treffen die beiden Favoriten der Aufstiegs TUride aufeinander. In der anderen Paarung TSV Rintheim— TSV Sulz gilt der nord- badische Vertreter als Klarer Favorit. FSpORNT UND SPIEl. 1. Amateurliga Nordbaden Führende Mannschaften vor schweren Auswärtsspielen Die führenden Mannschaften der ersten nordba- dischen Fußballamateurliga, VfR Pforzheim und As Feudenheim, sehen sich am zweiten Novem- bersonntag schweren Auswärtsspielen gegenüber, so daß weitere Punktverluste durchaus möglich Sind. So treffen die Pforzheimer Rasenspieler auf den Nachbarn in Birkenfeld, auf dessen Heim- konto zwar schon zwei Niederlagen stehen, der aber zuletzt in stark verbesserter Form aufspielte. Der ASV Feudenheim muß dem kampfstarken U ling Neureut seine Auf wartung machen, auf S2. sen Platz bisher nur der Mitaufsteiger Sandhofen erfolgreich war. Sandhofen sollte sich zu Hause gegen Forchheim durchsetzen. Auch bei den Begeg- nungen VfL. Neckarau gegen S Kirchheim, Phö- nix Monnhe gegen FV Weinheim und FV Dax- landen gegen SV Sandhausen gastgebende Vereine näher. Der KFV Siegesfalle mit seinem Gegner Leimen mäßig gleichziehen. Wenn dieses Vorl f gen soll, müssen sich die Karlsruher alle gs in wesentlich verbesserter Form vorstellen. Auch Dur- lach muß seine Leistung steigern, wenn es segen Hockenheim bestehen und seine Rangstellung ver- bessern will. za Südbaden erfolger Singen der beiden Konstanz hat Südbade am Woc 1 1 1 der ers n Allere I. Amateurlis Konstanz beim V Mit dem Zusam ersten Fc Singen und erste Fußballamateur Schlagerspiel. S niederlage bl Platz, der Ve einen Punkt zusan 8 hart dürfte in Mörsch, Wo der Pabellendritte Gag- genau, gastiert, um die Punkte gekämpft werden. Vor Ja! b an die Gaggenauer; diesmal! können Mörsch die günstigeren Aussichten einge räumt werden., Zumindest ein Unentschieden 80 auch für den Fe Rastatt bei dem zu Hause immer noch sieglosen FC Emmer ingen herausspringen. Onne schwierigkeiten müßte auch Vorjahresmei- ster FV Offenburg gegen Südstern Singen zu den Punkten kommen. Den guten Platz im Vorder- eld der Tabelle sollte der Sc Freiburg durch einen vollen Erfolg gegen Kehl behaupten. Auch bei Villingen gegen Bühl, Radolfzell gegen Kuppen- heim und Wßhlen gegen Schopfheim starten die gastgebenden Vereine als Favoriten. — Drakonische Strafen für Fußball- Sünder Für die Fußball-Sünder im Süden wird es immer ungemütlicher. In der letzten Spruch- kammersitzung der süddeutschen Vertrags- spielerklassen wurden die vom Platz ver Wie- senen Spieler mit Strafen belegt, die deutlich einen neuen, härteren Sühnekurs erkennen lassen. Folgende Strafen wurden verhängt: Heinrich Beyerlein Jahn Regensburg) wegen Tätlichkeit drei Monate Sperre, Gottlieb Göl- jer(SV Wiesbaden) wegen rohen Spiels drei Monate, Gottfried Grün(Hanau 93) wegen Tätlichkeit zwei Monate und Günter Baumann (ASV Cham) wegen Tätlichkeit zwei Monate. guberdem wurde der 1. FC Nürnberg wegen Belästigung des Schiedsrichters anläßlich des Punktespi gegen Eintracht Frankfurt am 5. 10. 58 mit einer Geldstrafe in Höhe von 300 Mark belegt. Handballsaison geht zu Ende Vorletzte Runde mit drei Spielen Da die für Sonntag, vorgesehene Partie Post München— SG St. Leon auf den 16. November verlegt wurde, kommt es in der Handball- oberliga Süd am vorletzten Spieltag nur 2zu drei Begegnungen. Sie sind an und für sich pedeutungslos, denn nur die Auseinander- Setzung zwischen Post München und St. Leon kann Aufschluß über den Namen des Zweiten Absteigers geben. In den drei Punktespielen stehen sich gegenüber: TSV Zirndorf— SC Leutershausen, Tus Hofweier— TSV Ans bach, TB Eglingen— Frischauf Göppingen. Sonmiederlage fällig sein dürfte. Etwas Verfolger„Bayern“ kann Offenbach einholen Harter Kampf in der unteren Zone— Der 1. FC Nürnberg empfängt den VfB Stuttgart In der süddeutschen Oberliga kann es am Wochenende einen Wechsel in der Tabellen- führung geben. Während der ungeschlagene Spitzenreiter Kickers Offenbach bei der daheim unberechenbaren Viktoria Aschaffenburg an- treten muß, genießen die beiden hartnäckigen Verfolger Bayern München gegen Spogg Fürth und der 1. FC Nürnberg gegen den VfB Stutt- gart Platzvorteile. Allerdings ist in diesen drei Spielen sozusagen jede Möglichkeit„drin“. Am einfachsten scheint noch die Aufgabe der schußgewaltigen Bayern gegen die auswärts unausgeglichene Kleeblatt- Elf. Immer härte pitzt sich der Kampf in der unteren Zone zu.„Schluß! J icht“ FSV Frankfurt nig zum VfR Mannheim, wo die neunte Sai- rosiger sind die Aussichten des Tabel BCE Augsburg im Hein 1 Wärts sieglosen Schweinfurter. Nicht gut se es für die b en Neulinge Waldhof M' und Ulm 46 aus, die bei ihren Au vorstellungen beim Südmeister Karlsruher Sc bzw. bei der Frankfurter Eintracht vor weite- ren Punktverlusten stehen. Als offen gilt der 8 es Treffens SSV Reutlingen gegen hen. Südwest: Verfolger untereinander Ludwigshafen und Neunkirchen haben Platzvorteil Das Hauptinteresse des elften Spieltages in der südwestde hen Fußball-Oberli f Weniger den der beiden Spitzenmanr schaften leren Verfolger, die untereinander ausmachen, wer dem FK Pir- masens und deni 1. FC Kaiserslautern auf den Fersen bleiben wird. Die besseren Aussichten, den Anschluß zu halten, haben die schon in der Tabelle besser placierten Mannschaften von Phönix Ludwigshafen und Borussia Neun- kirchen, denn sie können den VfR Frankenthal (Tabellenfünfter) und d 1. FC Saarbrücken (Sechster) auf eigenen Plätzen empfangen. Die beiden Gastmannschaften haben allerdings einen beachtlichen Formanstieg zu verzeichnen, so daß sie absolut ni ohne Chancen sind. An der Tabellenspitze droht dem führenden FK Pirma Nuswärtsspiel bei Mainz 05 ebenso wenig Gefahr wie dem 1. FC Kaisers- lautern zu Hau ges Ludwigs Das Schluglicht Sps AU er v Eintracht Trier di Niederlage. Der Wormser Wormati jetet sich die Chance. durch einen Heimsi er Tus Neuendorf den Anschluß zum Mittelfeld herzustellen, der in Falle einer weiteren Niederlage endgültig verloren ginge. Für die Koblenzer steht Aller- dings genau so viel auf dem Spiel. Auch Saar 05 benötigt beide Punkte aus dem Saar- brücker Derby gegen die Sportfreunde, wenn sich die Elf vom Tabellenende lösen will. Ein- tracht Kreuznach und der FV Speyer kämpfen um die bessere Mittelfeldposition. 2 Kurze Sportnachrichten Erstes Aufgebot mit Eckel und Schäfer Als erstes Aufgebot für das Berliner Fug pall-Länderspiel gegen Osterreich am 19. No- vember(Bußtag) hat der Deutsche Fußball- bund am Dienstag 17 Spieler nominiert. Die endgültige Auswahl wird am 16. November getroffen. Zum vorläufigen Aufgebot gehören: die Torhüter Tilkowski(Westfalja Herne), Sa- Witzki(VIB Stuttgart) und Herkenrath Got- weiß Essen), die Verteidiger Stollenwerk(I. FC Köln), Schnellinger(I. FC Köln), Zastrau(Rot- weiß Essen), die Läufer Schmidt(Borussia Dortmund), Eckel(1. FC Kaiserslautern), Er- nardt(SpVgg Fürth), Szy maniak(Wuppertaler SV) und Benthaus(Westfalia Herne) sowie die Stürmer Rahn GRotweig Essen), Haller(BC Augsburg), Uwe Seeler(Hamburger SV), Gei- ger(VB Stuttgart), Schäfer(I. FC Köln) und Fäder(Hertha BSC Berlir Köln 43 ist Favorit im Kunstturnen Titelverteidiger Münster und Oppau sind in Kassel die schärfsten Konkurrenten Was der Kölner Turnerschaft 1843 vor zwei Jahren in Stuttgart nicht gelang, als sie im Endkampf um die Kunstturn- Vereinsmeister- schaft hinter Stuttgart-Münster nur Zweiter wurde, hoffen die Rheinländer am Sonntag in Kassel zu schaffen. Für die Kölner bestehen zweifellos reelle Chemcen, denn die Altmeister Bantz und Dick- hut haben, wie die Vorentscheidung bewies, von ihrer besten Form kaum etwas eingebüßt. 5 0 er Mann- Theis und heblich Kölner in gleichwertigen Ersatz- schaft adde Hohn in den stiegen. Außerdem itz einen nahezu en Gegner Münster men. * Och der Köln und Tur Die Stutt prüdern Wied Hut erneut zur sind die beiden schärfst 8 5 2 itelverteidiger Stutt — Art 1 im Vorkampf übertraf. Finke gen die Stutt er Manns 5 ländern ebenso gefährlich werden kann Oppauer Riege mit dem deutschen N. 0 an der Spitze. Fürst erhielt im Vorkampf 57/90 die höchste Note. Von seinen Mann- Schaftskameraden gehören Jakoby und Enekel zu den bekanntesten. Im Wettbewerb dieser drei Mannschaften wird der Turnklub Han- nover, dessen bester Mann Stalschus ist, Kaum über den vierten Platz hinauskommen. Die Ergebnisse der Vorentscheidungen(Op- pau 225,30, Kölm 224,60, Stuttgart 224,55 und Hannover 216,05) haben nur relativen Wert, da vier verschiedene Kampfgerichte niemals den gleichen Maßstab finden können. 8 1 1 0 8 S Schöppner gegen Speiser vor schwerer Aufgabe Der Deutsche kann nur durch k. o. gewinnen — Beide Boxer haben„Dampf“ in den Fäusten Der deutsche Halbschwergewichtsmeister Erich Schöppner(Witten) steht am Samstag im Hauptkampf der Dortmunder Berufsboxver- anstaltung in der Westfalenhalle gegen den amerikanischen Halbschwerge r tler Chuck Speiser vor seiner bisher schwersten Aufgabe. Der sich sehr sorgfältig vorbereitende Speise dd möchte sich nämlich durch einen Erfolg übe len in den Staaten hocheingeschätzten Schöpp- ner für die USA-Ringe erneut empfehlen. Nimmt man die schnellen k.-O.-Siege von Schöppner und Speiser über den derzeitigen Wilhelm, schlug Höpner vor zwei Jahren in den USA in der zweiten Runde entscheidend, während Schöppner zum Gewinn des deutschen Titels gegen Höpner in der Westfalenhalle nicht ganz eine Runde benötigte. Beide haben Also„Dampf in den Fäusten“. Erich Schöppner steht nach seinem Disqua- lifikationssieg über den englischen Schwer- gewichtler Henry Cooper zum erstenmal wie- der im Ring. Die Nachrichten aus seinem und sein ihn bet 8 herrscht die Meinung vor, daß Erich Schöppner nur durch k. O. gewi 1 5 nnen kann. E Gang über die zehn Runden spricht vorerst alles für gen Joe F jen) über acht R — Schwergewichtsex meister Hans n) und der deutsche Federgev 1 Quatuor Dortmunch. Für beide sind namhafte Au der vogesshen. Geplant Sind noch weitere zwei Kämpfe. N ee 5 2 O A f f h οπε nr 75 Presserechte by Europäischer Kulturdienst Mün- chen 27 durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (29. Fortsetzung) Denn sie ist der einzige Mensch, der mich aus dieser Hölle befreien kann. Hält sie mich für unschuldig, so wird sie nicht ruhen, bis sie den wirklichen Mörder gefunden hat, Slaubt sie mir nicht, so gibt es für mich keine Ret- tung. Das Papier, das mir der Wärter heimlich zu- gesteckt hat, ist voll geschrieben. Jetzt bleiben nur noch die Wände, auf denen sich schon meine Vorgänger verewigt haben. Namen stehen da und gebündelte Striche, fünf neben fünf. Wahrscheinlich sind es abgesessene Jahre, ein Kalender, deri ich als Lebensläng- licher nicht brauche. Manuela, ich weiß nicht, ob ich das, was ich für dich getan habe, noch- mals tun würde. Du bist so weit fort, ich kann dich gar nicht mehr sehen * Geliebter! Noch weißt Du nicht, daß ich Deine Geschichte gelesen habe. Ich las sie, bis ich sie auswendig wußte. Ein Zufall spielte sie mir in die Hand. Ich fand sie in Deinem Kof- fer. Dort hattest Du sie liegen lassen, viel- leicht, weil sie Dich an eine Zeit erinnerte, die Du vergessen wolltest. Es waren ungefähr dreißig Seiten eines grauschmutzigen Papiers, S0 erig beschrieben, daß ich, um einige Stellen zu entziffern, ein Vergrößerungsglas zu Hilfe nehmen mußte, Sie beginnt mit meinem Na- men und endet mit ihm. Trotzdem war ich ent- täuscht, weil Du mich so wenig gekannt hast. Denn wo ich Dir auch begegnet bin, immer stockte mir der Atem, und mein Herz klopfte 80 wild, daß es mir fast die Brust sprengte. Sah ich Dich, so kam ich mir vor wie ein Kind, das zum erstenmal die grenzenlose Weite des Mee- res erlebt und spürt, daß es etwas gibt, was man nicht erfragen und erfassen kann, wonach man sich sehnen muß, solange man lebt. Immer habe ich Dir gehört, als ich mit Roman Ver- dades verheiratet war. Nur in der letzten Zeit, die Du im Zuchthaus verbrachtest, gehörte ich einem anderen, dem Mörder, dessen Schuld Du abbüßtest. Ich gehörte ihm mit meiner gan- zen Seele, mit jedem Gedanken, und je tiefer ich mich vor ihm ekelte, um so dichter preßhte ich mich an ihn. Es war ein Kampf auf Leben und Tod, so furchtbar, daß ich mich heute wun- dere, wie ich ihn durchhalten konnte. Was es mich gekostet hat, während der Rede des Staatsanwaltes ruhig zu bleiben, kann Nie- mand ermessen. Immer wieder wollte ich Auf- springen, um ihm ein empörtes Halt zuzurufen. Aber immer wieder sagte ich mir, daß dadurch nichts geändert würde. Ich hatte ja keine Be- weise, ich hatte nur einen Verdacht. Es War ein so furchtbarer Verdacht, daß ich nicht wa- gen durfte, ihn auszusprechen, und selbst wenn es mir eines Tages gelingen sollte, den Mann, den ich des Mordes verdächtige, zu ent- larven, so wäre mir trotzdem die Zunge ge- bunden. Denn selbst der Teufel würde sich ab- kehren, wollte die Tochter den eigenen Vater des Mordes bezichtigen. So blieb ich mit ge- senktem Kopf und fest aufeinandergepreßten Lippen sitzen und blickte erst auf, als Du zum letztenmal Deine Unschuld beteuertest. Du hast gefühlt, daß ich Dir glaubte. Du mußtest es fühlen, denn mein ganzes Ich, meine Seele, jede Pore meines Körpers riefen Dir zu:„Ich glaube Dir!“ Dann fiel das Wort„schuldig“, und ich sah meinen Vater an. ES war nur der Bruchteil einer Sekunde, in dem sich unsere Augen be- gegneten, denn sein Blick taumelte sofort zu Boden. Doch genügte diese winzige Spanne Zeit, ihm bis auf den Grund seiner niedrigen Seele zu schauen. Er war der Mörder., und im selben Augenblick stand für mich fest, daß ich ihm folgen mußte, bis sein Verbrechen ge- sühnt war. Damals dachte ich noch an Dich, damals gehörte ich noch Dir. Ich war Dir so nah, daß ich den Schlag Dei- nes Herzens zu vernehmen glaubte. Nachts fühlte ich das harte Holz Deiner Pritsche, und am Tag stand auch mein Himmel hinter ver- gitterten Fenstern. Ich hörte das unbarmher- zige Schnappen eiserner Riegel und verspürte bei jedem Bissen, den ich zu mir nahm, den Ekel vor einer Mahlzeit, die nur dazu dient, den Körper am Leben zu erhalten. Alle Men- schen, denen ich begegnete, wurden zu Gefan- genen oder zu Aufsehern, und wie Du sehnte auch ich den Tag meiner Freiheit herbei. Habe ich Dir schon gesagt, daß Du in mir pist seit meiner Kindheit? Damals schon habe ich Dich geliebt. Ich träumte von Dir, und war ich Allein, so zeichnete ich Dich. Du warst mein ständiger Begleiter. Meinen Vater habe ich, soweit ich zurück- denken kann, verachtet und gemieden. ES war merkwürdig, aber schon als Siebenjährige fühlte ich, daß jedes seiner Worte eine Lüge War. Wollte er mich in die Arme ziehen, 80 wich ich ihm aus, und später, als ich wußte, Was für ein Mensch er war, sagte ich ihm meine Meinung offen ins Gesicht. Vierzehn Jahre war ich alt, als man ihn ver- haftete. Was er verbrochen hatte, erklärte mir später mein Freund Juan Galino, ein 18jähri- ger Mexikaner, der für mich der Inbegriff eines freien Menschen war, weil er nur tat, Was ihm behagte. Noch heute sehe ich sein verächtliches Gesicht vor mir. Er, der mit Marihuanazigaret- ten handelte und sich in einen Hauseingang drückte, sobald er nur einen Polizisten sah, sprach von meinem Vater wie von dem er- bärmlichsten Menschen der rde, und nachdem er mir alles erzählt hatte, war mir, als müßten auch Mama und ich hingehen und uns einsper- ren lassen. Denn das Geld, von dem wir in den letzten Jahren gelebt hatten, stammte aus den kümmerlichen Ersparnissen kleiner Arbeiter und Angestellter, denen er unter dem klingen den Titel einer von ihm gegründeten Schein firma Baustellen und Fertighäuser verkauft hatte, die nur in seiner Phantasie existierten. Daß er Mama belog und betrog, daß er spielte und trank, wußte ich längst. Nie aber hätte ich es für möglich gehalten, daß er zu einer sol- chen Gemeinheit fähig gewesen wäre. Parum lief ich sofort zu Mama und beschwor Sie, alles, Wwas wir noch besaßen, zu verkaufen, um so seinen Opfern wenigstens einen Teil und wieder, Mexiko zu verlassen, und da ich“ g die uns hier anhaftete. der Schuld zurückzahlen zu können.„Ich glaube es nicht“, sagte sie.„Papa ist nicht schlecht. Er hat nur Unglück gehabt. Das kann jedem Geschäftsmann passieren“, und je Hef tiger ich in sie drang, um so hartnäckiger ver- teidigte sie ihn. Bis ich ihr dann erzählte, Was andernfalls nie über meine Lippen gekommen Wäre. Aber selbst dann tat sie noch, als glaubte Sie es nicht. Nur ihre Tränen, deren Spuren sie mir nicht verheimlichen konnte, bewiesen mir, daß es mir gelungen War, ihren Glauben an in zu erschüttern, Vielleicht wirst Du mich jetzt auslachen, wenn ich Dir sage, daß ich schon damals ahnte, o ich Dir begegnen würde. Natürlich dachte ich nicht an Berlin, aber ich spürte deutlich, daß Du in Deutschland, der Heimat Mamas, leben mußtest. Mama sprach oft von Deutsch- land, das sie sehr liebte. Meine Phantasie be- mächtigte sich dieser Erzählungen und erfüllte sie mit meinen Traumgestalten, unter denen Du so wirklich warst, daß ich Dich zeichnen konnte. So oft habe ich Dich gezeichnet, daß diese Blätter viele Mappen füllten. Zuerst war es das Gesicht eines Rnaben, dann das eines Jüng- lings und zuletzt das eines Mannes., Ich nannte Dich Manuel. Manuel und Manuela 80 deutlich lebtest Du in meiner Vorstellung, daß ich nicht einmal erstaunt war, als ich Dich dann an jenem Nachmittag in Berlin zum erstenmal sah. Ich dachte nur: Endlich ist er gekommen. Denn in all den Jahren hatte ich auf Dich gewartet. Aber nicht nur diese Sehnsucht bewog mich, Mama zu überreden, nach Deutschland zu ge- hen. Zwingender noch war der Abscheu vor meinem Vater. Ich wollte nicht, daß er Mama quälte, daß sie ihm ihr Leben aufopferte. Er War mehr als schlecht, er war niedrig und Klein, ein Heuchler und Sprüchemacher, an dessen Seite eine Frau wie meine Mutter zer- brechen mußte, So beschwor ich sie Wieder sie kannte, erinnerte ich sie an die Schande, Grortsetzung fol): d außerdem der 0 Ab-