.... . seren Nr. 181 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 15. November 1958 Wilrlſchaftliches Kein Geld für die Bundespos Stockende Investitionen wegen Kapitalmangel Im Gegensatz zu der Deutschen Bundesbahn, die sich auch unter der Präsidentschaft des aus de Bundesfinanz ministerium überge wechselten früheren Ministerialdirektors Prof. Oeftering finanziell noch immer schwer tut, ist die Deut- sche Bundespost auch bei Anlegung privatwirt⸗ schaftlicher Maßstäbe offenbar ein entables Un- ternehmen. Um so erstaunlicher ist es, aus einem Gespräch des Bundespostministers Stücklen mit der Presse zu vernehmen, daß es ihm die Ka der Bundespost unmöglich macht, meldewesen und damit den rentabelster seines Dienstbereiches 80 auszubauen, w es im Interesse der Postkunden und auch im In teresse der Posteinnahmen notwendig wäre. Wü nämlich die Post finanziell in die Lage vers ire werbenden Anlagen auf dem Gebièt des F n- meldewesens um ein Fünftel zu erhöhen, so ver- möchte sie nach ger Darstellung ihres Ministers innerhalb von fünf Jahren den ständig steigen Anforderungen der Wirtschaft gerecht zu v den. Die Fernmelde-Industrie ist offenbar in der Lage, auch einer um 20 Prozent erhöhten Nach- frage der Bundespost nach den entsprechenden Investitionsgütern nachzukommen. Der Bundes- Postminister betonte übrigens, daß er in seine Kalkulationen für die nächsten fünf Jahre einen jährlichen Normalzuwachs des Fernmeldever- kehrs von 9 Prozent bereits eingerechnet habe. Diese Klage des Bundespostministers mug um So mehr verwundern, als gerade in diesen Tagen die Deutsche Bundesbahn— und nicht etwa die rentable Bundespost— die Genehmigung zur Auflegung einer großen Anleihe in Höhe von 400 Millionen DM erhalten hat. Sicherlich hat di Bundesbahn diesen Betrag— und mutmaßlich sogar mehr als diesen Betrag— dringend nötig, um angesichts ihres Deflzits ihre Liquidität zu erhalten. Der Kapitalmarkt ist aber ebenso Se- wiß in erster Linie dazu da, Geld für rentable Investitionen zu geben und nicht Primär dazu, Defizite öffentlicher Einrichtungen auszugleichen. Dazu kommt ein weiteres: Können die Leistun- gen der Post aus Mangel an Kapital im Fern- meldebereich nicht raschestens auf die an sich bei zureichenden Investierungen mögliche Höhe ebracht werden, so bedeutet es nicht nur für die Post selbst, sondern auch für die gesamte Wirt schaft einen erheblichen Nachteil. Wer aus pr tischer Erfahrung weiß, wie schwer es gegend tig ist, beispielsweise einen neuen Ferrispr Anschluß zu bekommen, wird davon ein Lied sin gen können. Daß es bei der überaus liquiden Verfassung des Westdeutschen Kapitalmarkts möglich sein müßte. der Bundespost für werbende Neuanlagen die erforderlichen Be tzustellen, geht u. a. daraus herv e Großbanken z. Z. be- achtliche ungen machen, Geld in das n. So hat eine führende Bank Ser Tage einen Betrag U arlehen an eines geben, was ih! nicht zu priv verdenken ist. Für Sofortstopp der Kohleneinfuhr Gutermuth pran, Barter Wiederherstellung Bergbau fordert Sozial gewerkschaften Luxemburg Schließung. erste wiegend Der Sch 1a 8 1 er auf den Vert I 9 Erdölei Sinn. F des Gls ung Macht Der der Hrstopps und der m 1 U Export 5 dürfe der Einfuhrstopp nic zen, sondern nur die in der tzende der IG Be inen harten W nachtswerbung Maß zu halten und insb keine kirchlichen Symbole dabei zu verwe Olimporte an— Auch ng keine Entlastung en Stopp aller Kohleneinfuhren aus n die Montanunion und die so- Winter 5 Vollbeschäftigung im 3 der freien vor- rten Bergarbeiter nunion in einer in genommenen Ent- der en e radikalen men Rückwirkungen bewußt. Deswegen t durch Bruch von durch deren Ablösung durchau ligte an, daß er in seiner Aus- Bundeskanzler am kommenden lem auf die tödliche Gefahr der weisen werde. Es habe kei en und dem H sen. Wo das Heiz- 8 1 „daß selbst dem Wett- Malt 1— male Bahnen zu le wärtige Kohl lung auf der Eise termuth wies nochn Regierungen in der Ge- Olitik u für die Liberalisie- Stoffmär Verantwortlich ge- e Spricht sich in seiner dini g der E-Tage- Wo r Arbeitnehr gewinnen. appe es, bei rte àn der kon 12 nden. Darüber hinaus solle jeder übertriebene Werbe- aufwand unterbleiben, der nach Auffassung Kirchlicher Kreise„die Erlebniskraft des Weih⸗ nachtsfestes erschlägt“. Verwaltungen Auch die kommunalen sollten das Ubermaß vorweih- nachtlicher Lichtwerbung vermeiden, das in den Vergangenen Jahren mehrfach beobachtet wor- den sei. Hörer— Seher 8:1 Das Fernsehen hat in der Bundesrepublik in den letzten Jahren einen erfreulick Auf- schwung genommen. Im Eiltempo holen wir den Vorsprung der USA und Großbritanniens auf. Die Fernsehdichte wird immer größer. Bei der Bundespost wurden im September 53 677 Fernz seh-, aber nur 36 214 Rundfunkgenehmigungen erteilt. Diese Entwicklung vollzieht sich aber nicht gleichmäßig im Bundesgebiet. Das läßt sich aus der Statistik deutlich ablesen. Am 1. Oktober Wurden in der gesamten Bundesrepublik ein- Schließlich Westberlin und Saarland 15 078 558 Ton- und 1 819 087 Fernseh-Rundfunkgenehmi- Sungen gezählt. Im Bundesdurchschnitt kommt Also, rund gerechnet, auf acht Rundfunlthörer ein Fernsehteilnehmer. In den einzelnen Ober- postdirektionsbezirken ist dieses Verhältnis sehr Unterschiedlich, Sieht man von dem politisch begründeten Ausnahmefall Saarbrücken ab, 80 sind die Bezirke Tübingen mit 19:1, Freiburg und Regensburg mit 18:1 und Trier mit 17.1 noch am weitesten zurück. Am günstigsten ste- hen mit fünf Rundfunkhörern auf einen Fernseh- RUNDFUNK uo FEM SEHEN WR. UIG MAT r gnR frnsn dunpfUIG EMFIS itüd Ee! 95 I 1000 Art 1. OKTOBER 938 Kiel. 490(47) Rar BURG 894(126) BNE IAE 781(65) WMESTBENUIN 633 85 85 5 Nr Sc 304 47 Tilusrek 9⁵² 14 . — Donrriuno 999(184) bössgIiboRF 1475(321) HIN 824(160) 3288888 S 888 E Bilz teilnehmer und di die Bezirk Köln da, also das rhei egebi Dann Braur schnitt. blenz, mit 1071 mit 11:1 Neust⸗ gart, mit Worin i darf die Ursachen nicht verhältnissen suchen, d ländlichen Bezirken verschie tige Rolle kten die spielen. Für die Fernsehge Statistik daher die Bundespost d nenstangen und Tomaten len und dungsmöglichkeit diesss Aus„Victoria“ wurde„Zweirad- Union AG“ Die außerordentliche Hauptversammlung der Vietoria-Werke AG, Nürnberg, am 8. November genehmigte die beantragte Kapitalerhöhung um 1,04 Millionen auf 7 Millionen PM und beschloß den Firmennamen in Zweirad-Union AG“ zu ändern. 555 Millionen für das Siedlun Ogramm Für das Siedlungsprogramm 1959 sieht das Bundesernährungsministerium einen Betrag von 555 Millionen DM vor, Vorausgesetzt, daß die Bundesländer einen Siedlungsstellen- und Fla- chenplan in demselben Umfang wie 1958 aufstel- len und verwirklichen können. In diesem Falle würde sich dann noch ei kleine Finanzlücke ergeben, w lige Fachreferat des Ministeriums dem sozialen hofkt zlerungs- 8, der Län- mittel aus Bereitste der und aus dem Bodenlüfter besonders im Obstbau rentabel Die Bodenbelüftung auch im Obstbau ist ausschlaggebend für ein gesundes Wachstum, da diese für eine Steigerung der bodenbiologi- schen Vorgänge verantwortlich ist und zur Schaffung einer guten Bodengare beiträgt. Wie aber kann man eine gute Bodenbelüftung er- reichen? Ein Bodenlüfter oder Bohrstecher Von„Lan- Ser, Glienke& Co., Lauffen a. N.“ wäre hier zu empfehlen, da das Lochstechen mit diesem Gerät ohne nennenswerte Beschädigungen des MWurzelsystems erfolgt, ohne Verdichtung der Lochwände bei ausreichender Tiefe. Man sticht im Bereich der Kronentraufe, je nach Größe derselben, zwischen 20 bis 100 L. aer im Ab- Stand von 50 bis 80 em und etwa 30 em tief. Der Bodenlüfter wird durch Preten auf seinée bewegliche Fußraste in den Boden gestochen, dann nach einer halben Rechtswendung dre nd herausge- Der Boden fällt beim sten Loches von selbst aus der Beide. Diese Bodenbelüftung hat auch zur Folge, Alz die Nährstoffe, wie Phosphor ure Die Humusbildung wird kördert, da die mit Langers er gestochenen Löcher ein bis zwei Olfen bleiben und so einer Humusbil- mit Tiefenwirkung Platz bieten. Daß Methode auch eine vorzügliche Tiefen- sich Sserung verspricht, bst. der hinaus bewährt ter als Bohrstecher beim S Pfählen, Gartenpfäh⸗ len. Die Verwen- Gerätes ist vielseitig Versteht Wohl! Drahtreuterr Sonntag, den 16, November 1958 sen 17.00 Dramen uimmen der Meister 10.00 Lebendige Wissenschaft 0 Seistliche Musik tagskonzert gesang der Heimat. sing Seele 21.40 Versöhnung 15.00 Nachmittagskonzert Weltliteratur „Wallenstein“ 19.00 Schöne Stimmen: Weg, Sopran: Kim Borg. Baß 20.00 Hans Pfitzner: Von deutscher über Gräbern m ein 22.30 Unterhaltungsmusik 14.00 Hausmusik 0.10 Musik nach Mitternacht Montag, den 17. November 1958 6.13 Südfunk- Wunschkonzert 8.20 Konzert am Morgen 9.05 Mi! Musik geht alles besser 10.15 Schulfunk: Revolution 1948 in Südwestdeutschland 11.15 Otmar Nussio 14.30 Das Janssen-Septett 15,060 Schulfunk: Neusiedler im Rhonetal 16.00 Nachmittagskonzert 17.40„Sei 22.20 Musik 23.45 Notturno Künzelsau. mit Ursula Kern. ner. Rudy Risavy. Jo Roland. Fritz Wunderlich unserer Zeit 17.00 Musik zum Fünfuhrtee Oardale“ 16.15 Südkfunk- Wunschkonzert 20.00 Der Südfunk kommt nach Ein bunter Abend Ilse Wer- Dienstag, den 18. November 1958 7.10 Südfank- Wunschkonzert 8.20 Konzert am Morgen 9,05 Mit Musik geht alles besser 10,15 Schulfunk: Neusiedler im Rhonetal 10,45 Kleines Konzert 15.00 Schulfunk: Der Stuttgarter Hafen 16.00 Nachmittagskonzert 17.00 Konzertstunde Combe. Fre v, Klavier; 18.15 Südfunk- Wunschkonzert 20.00 Säste aus der Schweiz, 2 Vico Torriani und das Orche- 6.45 Choralblasen Ster Cedrie Dumont mit Stuff 7.10 Melodien 0 Schlagzeug. Hans 6.30 Johann Sebastian Bach: Walter Grob und Hans della Torre, Hand- 9.05 Kammerkonzert Orgeln; Marcel Peeters. Flöte: 21.45 Eduard Grieg 22.20 Johann Sebastian Bach Ilse Holl- Mühlacker(Mittelwelle) Heidelberg- Dossenheim Mühlacker(Kurzwelle) 8.20 Konzert am Morgen 522,00 m= 575 KHz 9.05 5 301,00 m= 998 KHz 10.1 49.75 m= 6030 KHz Hafen 14.30 Joaquin Turina Sendebeginn: So 5.57. Wö 4.56 Nachrichten; 12.30. 19.30, 22.00. 0.00; W 5 30. 6.00, 7.00. 8.00. 9.00. 14.15. 18.00 Sport; So 16.30, 18.30. 22.10: D0 22.10; Sa 14 00, 22.15 Klingendes Tagebuch: W II. 30 Zeitfunk: W 12 45, 19.00 Landfunk S0 8 05. MI 14.20 Frauenfunk: W g. 05: MͤI 1420 Kinderfunk: So 14.30: Mo, Mi. Fr 15.30 Jugendfunk: Sa 15,40 Sendung für Kranke: Mi. Fr 10.45 Kirchliche Sendungen: So 7.00. 8.30, 9.00: W' 605, 7.05: Di 16.45 14.20; Bi. Mi. Fr 16.45 Buchbesprechungen;: Di. Fr 14.20; D0 22.45 Suchmeldungen: Mi, Sa 9.55 Sendeschluß: So 1.10: Mo, Fr 0.15; Di. Mi. Do 4.18: Sa 0.55 machen mit Heimat: So 13.20; W 5.50; Mo-Fr 17.30 Wirtschaft: Mo, Di, Do, Fr 15.45. D 22.10; Sa 14.45 5.05 Froher Klang 77— ngen: Mo, Do, 7.10 Südwestfunk- Wunschkonzert i 8.20 Konzert am Morgen 9.05 Mit Musik geht alles besser 10.15 Schulfank nikus Mittwoch, 19. Nov. 1958(Buß- und Bettag) 14.00 Fußsball-Länderspiel 6.00 Alte Lied- Sätze und Instrumental- am Morgen Kantate Nr. 55 11.00 Mittagskonzert 12.45 Stehn drei Linden frisch und grün UKW SübFUNK Sonntag, den 16. November 1958 8.05 Morgenkonzert 9.20 Ostdeutscher 10,05 Festival Prades 1958 11.30 Geistliche Musik 12.35 Volksmusik 13.10 Musik für alle 17.00 Schulfunk 17.30 Kleines Konzert 17.30 Pfälzer Komponisten 19.00 Leichte Musik 20.15 Berühmte Solisten 20.45 Unbehagen an der Justiz 23.45 Notturno 5 14.30 Gésar Franck Helmatkalender 15.30 Volksmusik 18.30 Unvergängliche Musik 19.30 Soeben eingetroffen 20.45 Zauber der Musik 22.20 Für Kenner und Liebhaber Montag, den 17. November 1958 21.55 Jazz gespielt von Erwin Lehn mit Südfunk-Tanzorchester 22.30 Leichte Musik am späten Abend 23.30 Streiklichter aus Amerika Dienstag, den 18. November 1958 17.00 Schulfunk 17.30 Klänge der Heimat 19.00 Leichte Musik 20.15 Vergnügtes Potpourri 21.30 Süd- Unterhaltungsorch. 22.00 Theater, Theater! Ein kaba- Kulissen Ges ns rettistischer Blick hinter 22.35 Leichte Musik. Das Andrew Burman- Sextett, das Sari-Quartett u. Alice Babs, Mittwoch, 19. Nov. 1958(Buß und Bettag) 8.05 Südkunk-Unterhaltungsorch. 9.35 Kleine Stücke aus Renais- Sance und Barock 10,05 Konzert 11.30 Geistliche Musik 12.00 Mittagskonzert 13.10 Musik nach Tisch 14.30 Aus Fonzert und Oper 17.00 Melodie der Völker 19.00 Abendmelodie 20.30 Tschechische Philharmonie 22.20 Film unter der Lupe Donnerstag, den 20. November 1938 17,00 Schulfunk 17.30 Waltraut Kellermann und Sepp Summer singen Duette zu zwei Gitarren 19.00 Leichte Musik 20.15 Schlagercocktall 23.45 Notturno Freitag, den 21. November 1958 22.30 Leichte Musik Tony Scott, Klarinette; Horst Jankodski, Klavier: Hermann Mutschler. Schlagzeug: Peter Witte, Baß 17.00 Schulfunk 17.30 Untechaltungsmusik 19.00 Leichte Musik 20.15 Das Film-Magazin 20,45 Melodie und Rhythmus 22.00 Der Rundfunkcher 23.45 Notturvo Samstag, den 22. November 1958 21.15 Operettenklänge 22.00 JazzZ- Cocktail 5 zusammengestellt und gemixt von Dieter Zimmerle 22.30 Der Stein des Magiers 0.10 Nachtkonzert Bruckner) 8.05 Gut gelaunt 9.15 Aus Opern von Rossini 12.00 Mittags konzert 14.20 Heiße Sachen. Tanzmusik und Zeitkritik 16.15 Solistenkonzert 8 20.45 Den Mann., den ich suche“ 21.20 Tanzmusik 22.30 Leichte Musik Es spielt das Benny- Goodman- Sextett Ralph 16.00 Nachmittagskonzert 17.45 Stunde mit alter Musik 19.00 Schöne Stimmen 20.00 Vertraute Weisen 20.30 Ein Leben, Ein Hörspiel 21.40 Antonio Janigro und 23.00 Orchesterkonzert Deutschland— Osterreich 6.13 8.20 9.05 10.15 Licht zugeht 10.45 Musik der Welt 14.20 15.00 16.00 Hans Priegnitz spielen Sang 5 Mit Musik geht alles besser 15 Schulfunk. Der Stuttgarter 15.00 Schulfunk. Unterstufe: 16.00 Erwin Lehn und sein Süd- N ktunk-Tanzorchester 0.15 Unterhaltungsmusik 10.45 Kleines Konzert 15.00 Schulfunk. Nikolaus Koper- 16.00 Nachmittagskonzert 16.45 Filmprisma. Erwin 6612 Neue Blasmusik 5 Froher Klang und Volksge- Vergnügtes Potpourri Donnerstag, den 20. November 1958 SudobEUTSCHER RUND EUNK 1 27 Südfunk- Wunschkonzert 17.00 Portugiesische Volkslieder 16,15 Südkunk- Wunschkonzert 20.00 Wilhelm Furtwängler 20.45 Ein offenes Wort 21.00 Welt der Oper 22.10 Sport gestern und heute 22.20 Das Led(Mozart. Wolf. Strauß) 23.00 Jazz im Funk Alle Freitag, den 21. November 1958 spricht über neue Filme 17.00 Konzertstunde 5 17.40 Das„Memento mori“ hohen lohischer Grabdenkmäler 18.20 Südfunk- Wunschkonzert mi Ek RKkehard Fritsch 20.00 Musik zur Unterhaltung 20.45„Was ist der Mensch?“ 21.15 Schwetzinger Serenade 22.30 Der sanfte Unmensch Samstag, den 22. November 1958 Südfunk- Wunschkonzert Konzert am Morgen 5 Mit Musik geht alles besser Schulfunk. Wie es vor Ge- 17.15 Ein Wunschkonzert 18.30 Geistliche Abendmusik 20.00 Dies für den und das für jenen. Zur guten Unterhal- tung aus Heidelberg 5 21.15 Gedächtnis im Kreuzverhör. Ein literarisch- musikalisches Rätselraten 22.40 Und morgen ist Sonntag 0.10 Das Nachtkonzert 12.00 Der internationale Früh- Schoppen 4.30 Habt ihe schon einmal dar- über nachgedacht? 17.10 Feierstunde des Volks- bundes Deutsche Kriegs- 17.10 Mi: Kopfsprung hinein 17.40 Technik und Wirtschaft Lor 4500 Jahren und heute 19.00 Die Abendschau 20.00 Tagesschau 17.00 Das geschlachtete Spar- schwein 17.30 Ber große Damm 9.00 Die Abendschau 20. 15 Macht Puch die Frde unter- 14.00 Fugball-Länderspiel Deutschland— Osterreich 17.00 Eine schwere Entscheidung Fernsehspiel von Sengstack 20.00 Ein gewisser Judas. Fernsehfilm von Claude 17.00 Spiel mit Ton 17.30 Haben sie Teppich- Sorgen? 19.00 Die Abendschau 20.00 Die Tagesschau 20.15 Platz für wilde Tiere mit Dr. Bernhard Grzimek 17.00 10 Minuten mit Adalbert Dicknut a 17,10 Archibald weiß alles 17.35 Kleine Mode groß Seschrieben Eine Sendung mit amerika- nischen Künstlern, die in 5 Deutschland leben 19.00 Die Abendschau 20.00 Die Tagesschau bkEürschkEs FERNSEHEN Sonntag, den 16. November 1958 19.30 Wochenspiegel 20,00 Im Lande der Bären 20.30 Begegnung in Singapur 21.3050 Jahre Moderne Kunst 20.40 Gurt Goetz zum 21.00 Filmstadt Berlin 21.45 Das andere Rußland Dienstag, den 18. November 1958 20.45 Mord nach Maß tan Der Mensch und die 21.10 Vom Film vergessen 2 Mittwoch, 19. Nov. 1958(Buß- und Bettag) Donnerstag, den 20. November 1958 20.45 Colombe von Jean Anouilh Freitag, den 21. November 1938 20.00 Die Tagesschau 20.20 Mitgebracht aus New Vork 21.30 Gespräch 20.45 Viel Vergnügen! Spiele und gräberfürsorge Eu, Walt Pisneverlum 17.20 Anton Bruckner Deutschland— Finnland 11.00 Konzert 70. Geburtstag 16.10 Solistenkonzert 20. Jahrhunderts 3. Die Wasserstoffbombe 11.15 Gr. Ein Fernsehfilm 16.10 Geistliche Musik richt und ein Gespräch über die Erlebnisse unserer Kin- der im Kino von und mit Dr. Wolfgang Brudny 13.00 Mittagskonzert 16.00 Hö spiel mit Hude Hildebrand, Peter Fricke. Jan Hendriks. Ingrid Andree. Raymond Joob. Ro- bert Meyvg, Fritz Schmiedel Lotte Stein 11.00 Konzert 16.10 Kl. Ein aktuelles Fernsehpro- gramm à'americain des Monats. 13.10 Mittagskonzert 19.00 Die Abendschau Morde, die nicht verjähren Unterhaltunsskonzert dernen Gesellschaft N Samstag, den 22. November 1958 Samstag, den 22. November 1958 17.30 Amerika singt anders, 20.15 Hans Hass: Expedition ins 9.30 Halbzehn bis zwölf 20.10 Divertimento Unbekannte(3) Die Lacht Xarifa Spielereien mit Peter Fran- kenfeld 8 20.10 Harald Braun liest 10.15 Musfkalisches Intermezzo 13.10 Musik nach Tisch 15.00 Romantische Opern 10,05 Solisten- Intermezzo 11.15 Johannes Brahms 15.00 Sr. Unterhaltungs-Orch. Kaspar Hauser“ 13.10 Musik nach Tisch 15,00 Südwestfunkorchester Unterhaltungs-Orch. 16.45 Zeitfunk-Magazin Freitag, den 21. November 1958 10.45 Musikalisches Intermezzo 11.15 Musik am Vormittag 15.00 Opern von W. A. Mozart 16.10 Was jeder gern hört. Großes 13.15 Die Wellenschaukel. Mit Musik in den Sonntag 16.10 Oreh Alfred Scholz 16.40 SW F- Jazz-Sesslon 18.00 Orch Kurt Rehfeld 8 UKW SUD WES TFUNK Sonntag, den 16. November 1958 3.30 Melodie der Heimat 10.15 Das Südwestfunkorchester 13.00 Musik nach Tisch 22.10 Tribüne der Zeit 22.25 Klaviermusik. Eudwig van Beethoven 22.40 Lyrik der Zeit 23.00 Nachtkonzert l 20.50 Gr. Unterhaltungsorch. 0.10 Musik nach Mitternacht Montag, den 17. November 1938 Montag, den 17. November 1958 47.00 Biblische Geschichte 20.25 Funstturn-Länderkampf 9.05 Eleines Morgenkonzert 16.45 Musik zum Tanztee 20.10 Divertimento 21.00 Johann Cnristlan Bach 22.30 Rolf-Hans-Müller-Frio 22.45 Die Zirkuswelt Frank wede- kipds in seinen Liedern Dienstag, den 18. November 1958 Natur wissenschaft des 8.05 Kleines Morgenkonzert 10.30 Musikalisches Intermezzo Unterhaltungs-Orch. 13.10 Musik nach Tisch 15.00 Musik zur Unterhaltung 17.00„Dido und Aeneas“ „Oedipus Rex“ 22.10 Wir erfüfen Hörerwünsche mit Horst Uhse 22.30 Alban Berg und Bela Bayrtok Mittwoch, 19. Nov. 1958(Buß- und Bettag) Andre Puget und Pierre Bost 9.13 Aus bekannten Suiten 21.30 Kinder sehen Filme. Ein Be- 20.10 Segen der Stille 21.00 Verklungene Stimmen Maris Cebotari Luisa Tetraz- Zinl, Rosa Ponselle, Emma Calve 22.10 Nachtkonzert Donnerstag, den 20. November 1958 10.15 Musikalisches Intermezzo 17.15 Vorwiegend heiter 20.10 Leos Janacek 20.30 Wisgerkehr des Mythos 21.00 Hommage à Claude Debussy 28.00 Melodie und Rhythmus aus Baden-Baden 17.45 Für den Jazzfreund 8 20.10 Lon Melodie zu Melodie 5 22.30 Moment Musica! 22.45 Der Verlust der Kontinuitat und Integration in der mo- ollgang Amadeus Mozart 8 20.30 Hokuspokus mit Wort ung Reim. 21.00 Kammermusik 22.30 Nachtkonzert Zum Volkstrauertag In diesem Sommer habe ich an dem Marine- Ehrenmal in Laboe gestanden, das an der Stelle aufragt, wo die Kieler Förde in die weite Ostsee übe ht. Wir haben uns vom Lift bis an die Spitze des hohen Turmes tragen lassen und dann weit über die See geschaut, die in der Sonne glänzte. Und dann sind wir unten, am Fuße des Turmes durch den Ehrenhof und die Gedenkhallen gegangen, wo die hängen mit den vie„vielen Namen der Schiffe, die in zwei Krie, den und Hunderte men. Alte Kriegsf ahnen der Schiffe, 2e sen und zerfetzt, hingen an den Wa beerkränze glänzten im dämmri; 8 Schweigend gingen die Besuc durch die weiten Räume. Und dieses Schweigen War Wohl das Echteste an allem. Alle Worte, die man einst zu machen pflegte bei Trauerfeiern S 0 0 o Was ist Religion? Was ist nun Religion?— Sprecht die Antwort betend aus: der Glaube an Gott; denn sie ist Ment nur der Sinn für das Ueberirdische und das Heilige und der Glaube ans Unsichtbare, sondern die Ahnung dessen, ohne welchen Reich des Unfaßlichen und Ueberirdische curz, ein zweites Umversum nur denlebar Ware. Jean Paul Seeeeeeseseseeeeeeeseeeeeeeeseseesessese eos οο%j,¶&e- 9% 5 und Gedenkstunden und die tönten vom Hel- dentum und Sinn des Opfertodes, sie stimmen ja nicht mehr, sie finden den Sinn nicht, den Sinn dessen, was geschehen ist. Die herrliche, schöne Welt, das Leben, junge, frische Men- schen voller Hoffnung und Lebensfreude— der finstere Tod, Haß und Morden und Ster- ben und dann noch einige Jahre oder Jahr- zehnte danach— Namenstafeln, verwelkte Kränze, zerschlissene Fahnen und Menschen, die trauern— wo sind da Worte, die das deu- ten können? Es sind genau fünfzehn Jahre her, daß ich mir ein Gelöbnis gab. Es war an einem Tag, da der Tod viele aus unserer Mitte herausriß und es fast unmöglich schien, daß wir noch einmal herauskommen sollten. An diesem Tage habe ich mir gelobt:„Wenn du noch einmal dav kommen solltest, nie, nie sollst du spät schöne Worte machen über das, was hier ge- schieht. Sie wären alle gelogen, wären alle nicht Wahr.“ Schweigen ist an diesem Tage mehr wert als Reden, als alle Worte, die uns so leicht und glatt über die Lippen gehen. Zur Stille sind Wir aufgefordert und zur Selbstbesinnung. Wir Sol- len uns kragen lassen von den 58 Millionen To- ten, die der letzte Krieg gekostet hat. Das wäre mehr wert als der schönste Kranz, die ergrei- fende Gedenkrede und das größte Ehrenmal. Der Platz, den du einnimmst, dein Büro- Stuhl oder deine Werkbank, dein Katheder oder auch deine Kanzel könnte jetzt von einem anderen besetzt sein, der es genauso gut oder noch besser machen würde als du, wenn nicht der Krieg... Was bedeutet es dir, daß du noch leben darfst? Deine Frau könnte Witwe sein und deine Kinder Waisen, dein Grab könnte schon längst überwuchert und verfallen sein wie so viele andere in Ruß- land, in Frankreich oder Afrika. Ernst Jünger hat einmal von dem ungeho- benen Kapital von Schmerz gesprochen, das unser Volk besitzt. Wie soll dieses Kapital ge- hoben werden? Wie soll das Leid, der millio- nenfache Tod seinen Sinn bekommen? Weißt du es? Wie soll ich es wissen? Laß uns ganz Still und sacht beginnen: Wir sollen wissen, daß das, was geschehen ist, daß all die Millio- äter nen Gräber, die unser Volk wie ein Wall um- geben, mit Gott zu tun haben und mit uns Menschen, daß wir unter der Hand Gottes ge- wesen sind. Denn Leben und Tod, das Blut der Menschen steht immer in einem besonderen Zusammenhang mit Gott. Gott fragt, was mit dem Leben auf dieser Erde geschieht und fragt nach vergossenem Blut.„Das Blut deines Bru- ders schreit zu mir von der Erde!“ Wir sind unter der Hand Gottes gewesen und sind es noch heute, da wir in Trauer und Ehrfurcht Aller Toten gedenken. Er fragt uns nach den Toten, er fragt uns nach den Lebenden, er fragt uns, ob wir des Bruders Angesicht heute schen, ob wir wissen, daß wir dem Bruder „Mensch“ in jedem Fall zum Leben dienen sol- len und nicht zum Tode. Schlichte Kreuze haben wir errichtet, wenn wir die, die neben uns gefallen waren, ins Grab legten. Wenn man alle Kreuze, die in der Welt auf Soldatengräber gesetzt wurden, zu- sammen sehen könnte, welch einen Wald er- gäbe das! Ueber allen Kreuzen aber steht un- sichtbar ein Kreuz. Und Einer hängt am Kreuz und breitet seine blutenden, durchbohrten Hände über alle, die ihr Blut vergossen haben und starben, und auch über die, die das Blut der anderen vergossen haben. Er breitet seine Hände aus über uns, die wir so hilflos und Arm dastehen müssen ange dessen, Was geschehen ist, die wir Ausflu 81 n in un- echt tönenden Reden oder still sind, weil wir nichts zu sagen wissen. Mit diesen durchbohr- ten Händen umfaßt er uns alle. Mit sei- nen ausgebreiteten, durchbohrten Händen hat er gebetet:„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Wir wissen auch heute noch nicht, was wir getan haben und was wir tun sollen. Mit seinen durchbohrten Händen hat er hinübergetastet zu dem Mörder und ihn zu sich gezogen und ihm vergeben. Seine durchbobhrten Hände tasten und suchen auch nach uns. Wir ergrei- fen seine Hände, indem wir still und demütig unsere Häupter senken und betend sprechen: Alle, die gefallen in Meer und Land, sind gefallen in Deine Hand. Alle, die kampften im weiten Feld, sind auf Deine Gnade gestellt. Alle, die weinen in dunkler Nacht, sind von Deiner Güte bewacht. Gib uns Augen, daß wir sehn, Wie Deine Hände mit uns gehn. Gib uns Herzen, die Deine Gnad gläubig ergreifen früh und spat. Gib uns das Leben durch Deinen Sohn, uns und den Toten vor Deinem Thron. Johannes Baudis Die Instrumente sind gestimmt Foto: Weskamp Schicksal hinter Stacheldraht Eine Geschichte aus einem russischen Gefangenenlager von Walter Kratwohl Es war im Kriegsgefangenenlager in der sischen Stadt Tiflis. Ein Häuflein zer- ipter deutscher Soldaten saß allabendlich im Vorhof des Lagers, monoton und aschfahl ihre Gesichter, aber doch hoffnungsfreudig ge- stimmt, wenn die Sonne im Westen versank, dort— Wo sie alle ihre Heimat wußten. Aber- tausende von Kilometern mochten es sein; in ihrer Vorstellung aber war die Heimat ganz nahe. Wenn dann einer resignierte— etwa mit den Worten:„Wer weiß, wie lange noch, und wir gehen an Heimweh zugrunde“, war Hein von der Wasserkante immer der letzte, der einer depressiven Stimmung erlag. Er über- Hauskonzert beim Briefträger Leander Eine Geschichte aus dem Wien der dreißiger Jahre/ Von Percy Eckstein Es war in dem Wien jener dreißiger Jabre, die heute dem rückblickenden Auge so fried- voll und glücklich erscheinen, obwohl in Wahr- heit auch sie angefüllt waren mit Sorgen, Un- ruhe und Bangigkeit aller Art. In dem behag- lichen Künstlerheim einer Freundin, einer Oase moderner Wohnkultur mitten in einem häßlichen Vorstadtquartier, hörte ich zum er- steil Male von dem Briefträger Leander spre- chen. So hieß er wirklich und wahrhaftig. Es war nicht viel, was ich von ihm erfuhr. Wenig mehr, als daß ein Briefträger dieses kuriosen Namens in dem Hause meiner Freundin den Portierposten bekleide, daß er ein stiller, freundlicher Mensch mit sonderbaren, unzeit- gemäßen Interessen und Passionen sei und sich vor kurzem mit einem netten jungen Mäd- chen verheiratet habe. Diese junge Frau leistete meiner Freundin gelegentlich Aufwartedienste, weshalb sich zwischen ihr und dem Künstlerheim im vier- ten Stock eine gewisse engere Verknüpfung herausgebildet hatte, eine Verknüpfung, aus der das nun folgende sich erklären mochte, Wir waren eine kleine Gesellschaft dort oben, tranken Tee aus bunten, irdenen Scha- len, knabberten Biskuits und plauderten von dem und jenem. Da klingelte plötzlich das Te- lefon. Jenes Telefon nämlich, das in diesem Hause praktischerweise die Portiersloge mit jeder einzelnen Wohnung verbindet. Unsere Gastgeberin stand auf, hob den Hö- rer ab, sprach ein paar Worte hinein und ver- stummte dann. Lange, unbegreiflich lange blieb sie regungslos und stumm am Apparat stehen, lauschte in die Muschel, und es lag da- bel auf ihren Zügen ein Ausdruck, als emp- fange sie eine unerwartete, sanft beglücken- de Botschaft— eine Botschaft, die kein Ende nehmen wollte. Dann wandte sie sich, den Hörer noch immer am Ohr, uns zu, legte den Finger an den Mund und winkte einen von uns heran, der nun seinerseits mit dem glei- chen Ausdruck freudig überraschten Genie- Bens zu horchen begann Auch an mich kam die Reihe in diesem selt- samen, schweigenden Spiel. Ich nahm die Mu- schel aus der Hand meines Vorgängers, und in der Tat, ihr entströmte eine Botschaft, de- ren Träger freilich keine Worte waren: Was de an mein Ohr schlug, das war der süße Wohllaut eines Streichquartetts von Mozart, in meisterlicher Anmut und Zartheit vorge- tragen. Lange, lange lauschte auch ich, ganz der holden Verzauberung dieser kristallenen Musik hingegeben, bis das Stück mit einem glockenreinen Akkord verklugen war. Damit ist die Geschichte eigentlich auch schon zu Ende; was es noch zu erklären ge- ben mag, ist rasch gesagt Der Briefträger Leander hatte diesen Sonntag, wie so man- chen zuvor, darauf verwendet, mit Freunden zu musizieren, wobei er selbst den führenden Part auf einer Geige spielte, die er sich aus den Ersparnissen langer Jahre erworben hatte. Seine Frau aber, stolz und glücklich über so viel Schönheit, die ihr kleines Heim durchflu- tete, hatte sich gedrängt gefühlt, ihre Freude mit einem anderen, von ihr geliebten und ge- achteten Menschen zu teilen, So hatte sie denn unsere Gastgeberin angerufen, damit auch sie wenigstens durch das Telefon diesem Haus- konzert in der Portiersloge beiwohnte. Das gibt es also noch: Einen Briefträger, der mit dreien seiner Freunde des Sonntags Mo- zart-Quartette spielt, und eine Frau, die sich ganz und gar von der Schönheit reiner Kunst Überwältigen läßt! Oder vielmehr— das gab es noch, in dem Wien der dreißiger Jahre. Aber wer weiß, vielleicht gibt es derlei auch heute noch irgendwo in der tiefen Verborgenheit dessen, was wir unsere Umwelt nennen, und von dem wir so wenig, so furchtbar wenig Wissen rumpelte seine Leidensgenossen mit einem überschäumenden Optimismus. Hein war nicht nur ein guter Psychologe, Sondern auch ein geschickter Handwerker, der manch Nützliches zur Hebung der Friegs- gefangenen- Kultur entwickelte. So entlockte er der Elektrizität mit primitivsten Mitteln Seltsame Annehmlichkeiten, die im zivilen Le- ben zwar zu den Selbstverständlichkeiten zäh- len, bei den bescheidenen russischen Menschen Aber lebhafte Beachtung fanden. Hein bastelte elektrische Schalter aus Zwirnsrollen, er zau- berte die schönsten Lampenschirme aus Zei- tungen oder bunten Papieren, er bastelte für den streng vertraulichen Gebrauch elektrische Tauchsieder, die sogar in den illegalen Handel mit der russischen Bevölkerung men und dem kriegsgefangenen Hein viel Geld, Lebens- mittel und andere begehrte Dinge einbrachten. Die Krönung seiner elektrischen Schöpfungen war jedoch ein Feuerzeug. Während seine Ka- meraden mühselig mit Lunte und Stein Feuer erzeugten, entwickelte Hein ein Feuerzeug aus einer irgendwo gefundenen Zündkerze Den Zünder zauberte er zusammen aus einem Räd- chen und verschiedenen eisernen Stiften. Dieses Zündkerzen- Feuerzeug fand auch die Beachtung des russischen Aufsichtspersonels, von der Wachmannschaft bis zum Lagerkom- mandanten. Der„schwarze Peter“, ein russi- scher Offizier, runzelte bedenklich, aber doch anerkennend die Stirn, als wollte er sagen: „Diese Kerle machen noch Pistolen aus Zünd- Stein um Stein/ Vor den Toren Kölns stand zu meiner Kin- derzeit ein kleines Haus, das nur drei Zimmer hatte. Doch inmitten seiner Obstbäume machte sich die Heimstatt malerisch aus, zumal sie ge- schmackvoll gebaut war, fast im Stil bayeri- scher Almhütten, Und wenn der Sommer da War, wurde das Nest von einer Blumenfülle umschwelgt, die an die Ueppigkeit fürstlicher Anlagen erinnerte. Da sah man den Eigen- tümer, einen alten Klavierlehrer, pfeiferau- chend auf einer Türbank sitzen. Von ihm und seinem Haus, um das ihn viele beneideten ging eine seltsame Geschichte: Der Mann, der zum Ueberfluß noch„Wunderlich“ hieb, hatte vor Jahrzehnten auch die Kinder eines Ziegeleibesitzers unterrichtet. Und als er gefragt wurde, welches Honorar er beanspru- che, hatte Herr Wunderlich nach einigem Nach- sinnen gesagt:„Ich bin noch zu jung, darum muß ich mich etwas bescheiden, Bitte, erlaubt mir, daß ich jedesmal, wenn ich euren Ring- ofen passiere, einen Ziegelstein mitnehme.“ Dieser Betrag schien dem Besitzer des Ringofens zu karg, denn ein Ziegelstein, mit eigener Hand abgeholt, kostete damals allen- kerzen.“ Dann ließ er eine ganze Kiste voll alter Zündkerzen sammeln, und Hein war auf lange Zeit mit der Herstellung von Feuerzeu- gen„ausgelastet“. Das war ihm gar nicht recht, denn der Lagerkommandant hatte ihm wegen seiner guten Führung und seiner nützlichen Arbeiten versprochen, daß er bald seine Hei- mat, seine Familie und seine Eltern wieder- sehen sollte Hein arbeitete buchstäblich Tag und Nacht, um dem Wunsch des Kommandanten zu ent- sprechen, noch eine große Zahl von Feuerzeu- gen zu fabrizieren. Hein, der von Beruf ein- facher Mechaniker war, wurde vom Komman- danten— gewissermaßen als Entschädigung für die verzögerte Heimreise— zum„Inge- nieur“ befördert. Eines Morgens war Hein nicht zur Zählung erschienen. Es war an einem Vorfrühlingstag. Er bekam plötzlich Fieber. Nur wenige Tage lag Hein in der Krankenbaracke. Im Fieber- Wahn sprach er von seiner Frau und seinen Kindern— und phantasierte von seinem Feuerzeug, das ihn so beliebt und„unabkéömm- lich“ gemacht hatte. Hein sah seine Heimat nicht mehr. Mit einem Lächeln auf den Lip- pen schlief er ein, für immer. Seine Kame- raden legten ihn in eine große Zeltplane und trugen ihn hinaus auf den Kriegsgefangenen- Friedhof an den Berghängen bei Tiflis. Still und wehmutsvoll nahmen sie Abschied von ihrem„Ingenieur“, der die Heimat mit heißer Sehnsucht wiedersehen wollte. Die Geschichte eines Hauses falls 2 Pfennige. Also sagte er:„Wunderlich, das ist viel zu wenig! Steine statt Brot?“ „Nein“, sagte der Klavierlehrer, der neben- her noch die Orgel einer Kölner Kirche be- treute,„nein, es reicht mir. Allerdings wollt Ihr bedenken, daß ich Wert auf einen lebens- länglichen Vertrag lege!“ Seitdem steckt der junge Wunderlich wenig- stens zweimal am Tage einen Backstein in seine Notenmappe, die er ständig bei sich trug wie ein Tischler den Zollstock. Das brachte im Jahr über siebenhundert Steine— in zehn Jahren siebentausend, und so fort. Die Kinder des Ziegeleibesitzers waren schon verheiratet, und sie verstanden sich längst auf die Sonaten Beethovens wie auf die 48 Fugen und Präludien Johann Sebastian Bachs, als Herr Wunderlich begann, die mit Sorgfalt ge- stapelten Steine endlich zu einem Wohnhaus für den Herbst und Winter seines segensrei- chen Künstlerlebens zusammenfügen zu lassen. Jeden, der ihn fortan in seiner Zuflucht be- wunderte, beschied er mit der Erklärung:„Ich N durchgehalten. Nun kann ich's aushal⸗ en.“ genau dUCE URS KHFFEE„ee 1 G A n n en 0 11 14 4 15 5 5 5 Hcchien Sie lieber ein Mann sein: 7 Die Frauen haben eigentlich gar keinen Grund, unzufrieden zu sein Die meisten Männer wollen Männer bleiben, jele Frauen hingegen sehnen sich nach einer zinlichen Rolle. Dabei gibt es vielerlei Vorteile für die Frau. Nehmen wir einmal die Liebe. Herkömmlich Wird vom Mann der erste Schritt erwartet. Jede Frau jedoch, die etwas Geschick dafür be- Sitzt. wird den Mann überraschen, bevor dieser Überhaupt weiß, was gespielt wird. Und d ängen ah: Lebensrente und soziale Sicherheit. Frauen beenden ihr Leben auch kaum im Ge- fängnis oder in Schulden. Si nd l stens 80 Prozent die sicherungen. Der Me einlicher durch Unfall und fällt— Viermal wahrscheinlicher einem Mord zum Op- Ter. Obwohl Frauen im Algemeinen neurotischer Und unzufriedener sind, begehen dreimal soviel Männer als Frauen Selbstmord. Eine Frau braucht sich nicht zu schämen zu- Zugeben, wenn sie krank ist(besonders wenn Sie eine kleidsame Bettjacke trägt). Vom Mann jedoch verlangt man, daß er kerngesund ist. Die durchschnittliche Frau, die zugleich Mut- ter, Köchin, Hausfrau, Erzieherin und Putz- Frau ist, hat eine schwere Aufgabe zu leisten. Aber sie ist ihr eigener Chef. Sie kann manche Arbeit auf morgen oder nächste Woche ver- 1 5 1 * 0 Die Hausfrau lernt nie aus Fensterleder sollte man nach Gebrauch nie aus- wWringen und zusammenlegen, sondern gut aus- drücken und halbtrocken zusammenrollen, So blei- ben sie weich und schmiegsam. Wäschehaken und-ösen, die vor dem Annähen in Sodawasser gekocht wurden, rosten nicht. Wenn Schranktüren aufgehen, kann man sich dadurch helfen, daß man an die untere Kante einen Streifen Leukoplast klebt. schieben. Wenn das Barometer steigt, ist sie es, die mit den Kindern an die See fährt. Der arme Mann ist dazu verurteilt, Tag für Pag, einander ähnliche Anzüge zu tragen, wäh- rend die Frau ein Dutzend verschiedener Per- Sönlichkeiten im Schrank hängen hat. Schön und als Frau geboren zu sein, ist ebensoviel Wert. wie Geld auf der Bank zu haben. Aber Selbst wenn die von der Natur den Frauen mit- Zegebenen Gaben erschöpft sein sollten: Riesen- industrien sind nur ihr gewidmet für die For- mung ihrer Figur, für die Schönheit ihres Teints. Der unglückliche Mann jedoch muß sich mit dem Werk seines Schöpfers zufrieden ge- er Eine Frau hat zweifache Möglichkeiten, be- ühmt zu werden oder ihr Glück zu machen,— egenüber nur einer Chance des Mannes: sie ann sich ihre Prominenz selbst erarbeiten oder Sie erheiraten. Der Mann einer berühmten Frau hingegen lebt unter ihrem Schatten. Die Frau kann unabhängig oder Schützling eines Man- nes sein. Wenn die Kinder Lärm veranstalten, kann sie immer sagen:„Ich werde es dem Pappi erzählen!“ Wenn sie Zeit braucht. um einen — 0 * 5 Schmackholte Jeigwaren Nudelschnitten 250 g Nudeln, ½ 1 Milch, ½ Vanillestange; 1 Ei, 100 g Zucker; 1 kg Quitten, 125 g Zucker, Zimt, Safran; 40 fg Reibebrot, 40 g Margarine, Zucker. Nudeln in der Vanillemilch garquellen, Ei und Zucker schaumig rühren, unter die Masse mischen, Auf gefettetes Blech streichen; Quitten abreiben, schälen, vierteln, Kerngenäuse entfernen; Schalen und Kerngehäuse auskochen, herausnehmen, Quit- ten garkochen, durchstreichen, mit Zucker, Zimt und Safran abschmecken, auf die Nudelmasse ge- ben, Reibebrot darüberstreuen, Fettflöckchen auf- legen und backen; mit Zucker und Zimt bestreuen und warm oder kalt zu Tisch geben. Geröstete Spätzle mit Eiern 500 g Mehl, reichlich/ Wasser, 2—3 Eier, Salz, Muskatnuß, 60 g Margarine, 4 Eier, 4 Eglöffel Was- ser, Salz, Pfeffer, Muskatnuß, Paprika; grüner, Salat. Spätzleteig herstellen, durch ein Spätzlesieb in kochendes Wasser drücken. Wenn die Spätzle an der Oberfläche schwimmen, sie herausnehmen, aufs Sieb geben und abschrecken.— Margarine erhitzen, abgetropfte Spätzle hineingeben, gold- Praun braten, mit der Eiermasse übergießen, Schnell durchrühren, mit Paprika überstäuben uryl mit grünem Salat zu Tisch geben. Klopfen Sie sich jung! Ein Gesicht, das müde ausschaut, blaß und Abgespannt, ist kein erheiternder Anblick. Die Fältchen haben sich vermehrt. Die feine Linie, die sich auf der Stirn bildet, ist deutlicher ge- Worden. Fahl wirkt der Teint. Nur wer 8s“ e Schwächen kennt, vermag sie aus zugleich:? Nachdem Sie Ihr Gesicht gründlich gereinigt haben, mindestens morgens und abends ein- mal, erfrischen Sie es mit klarem, recht kal- tem Wasser. Um die Wirkung noch zu steigern, lassen Sie eine kurze Klopfmassage folgen. Mit beiden flachen Händen klopfen Sie zuerst leicht und locker unter der Kinnlade entlang. Das strafft die Konturen und gegebenenfalls auch das Doppelkinn. Weiter klatschen Sie vom Kinn aufwärts zu den Schläfen hin, Dann von den Mundwinkeln zur Nase, wieder auf- Wärts und bei aufgeprusteten Wangen. Schließlich beenden Sie die Gesichtsmassage, indem Sie sich leicht an die Stirn schlagen, etwa mit der Geste, mit der man sich plötzlich an ein Versäumnis erinnert. 8 größeren Einkauf zu erledigen, so hilft immer: „Ich muß meinen Mann fragen!“ Und doch ist sie es, die die Erziehung der Kinder bestimmt, die die Gardinen auswählt, die die Einladun- gen ausspricht. Im täglichen Leben erhält die Frau stets die Rolle der Primadonna, Selbst bei der einfach- sten Hochzeit ist die Braut eine Gestalt höch- ster Romantik. Der Bräutigam ist wenig mehr als eine Null. Eine junge Mutter mit ihrem Baby im Arm ist die Madonnen-Inspiration der Dichter und Maler. Der junge Vater dagegen gehört in die Komödie. Wenn Sie als Mann lange genug leben, müs- sen Sie alt werden, und alle Versuche, sich die Jugend zu erhalten, werden mit Spott beant- Wortet. Für die Frau gibt es jedoch die Masseuse und den Friseur. Sollte eine Frau aber dennoch den Kampf gegen das Altern aufgeben, dann altert sie zumindest nicht in den Augen und Reden ihrer Freunde. Sie„vergibt“ großmütig die besten Jahre ihres Lebens— ihrer Jugend, ihrer Schönheit— an einen gewöhnlicherweise undankbaren Ehemann Also- möc 8 Wirkli ch lieber ein Mann Petra Thomas ten Sie Hund„Nicki“ Wittert jede Alkoholfahne Der Schäferhund„Nicki“ bringt die Farmer der kanadischen Getreideprovinz Manitoba um das Hauptvergnügen, Korn keimen zu lassen und Whisky zu brennen. Wer die Alkohol- gesetze Kanadas kennt, weiß, was dieses Ver- gnügen einsam lebenden Farmern und ihren durstigen Kehlen bedeutet. In Manitoba wurde seit jeher nach Strich und Faden schwarzge- prannt. Die Provinzpolizei war nicht in der Lage, die vielen Sünder zu überraschen. Das änderte sich schlagartig, als„Nicki“ aus dem Polizeihundezwinger der RCM eintraf. In der ersten Woche spürte er in zehn Farmen versteckte Whiskybrennereien auf, in den Nächsten beiden Monaten 72. Ueber 9000 Gal- Ionen Sprit wurden beschlagnahmt. „Nicki“ ist der erste Waisky-Spürhund Ka- nadas. Er wurde darauf dressiert, Alkohol- dünste durch Bellen zu melden. Seine feine Nase wittert sie aus 300 Meter Entfernung, selbst den Geruch von Getreide-Maische zeigt er an. Kein Wunder, daß die Farmer Manito- bas es mit der Angst zu tun bekamen und ihre Zrennkessel vergruben. Ihr Besitz kann mit 2000 Dollar oder einem Jahr Gefängnis be- straft werden. d elegant zugleich, ist n, das dem dunklen belebende N dieses weiße Led Kleid eine als Waschen- Persil pflegt! & Weiße Wäsche Buntwäsche pflegt das Weige Persil Höchstes Lob für Sie: Ihre Wäsche eine weiße S8 weiche Pracht! Wer Persil verlangt- gilt gleich als gute Hausfrau. Jeder Weiß: Persil kann mehr Ihr Mann- begeistert. Kein Frottier tuch ist hart- die ganze Wäsche so behag- lich Weich. Er lobt Sie und Persil. Alle Feinwäsche Ja das liegt nur an Persil! Persil macht's leicht der lange Waschtag ist vorbei: Das weisse Persil wäscht einfach prächtig... es pflegt die Wäsche Wirklich weich- schont wie ge wohnt! Und bietet noch viel mehr: Es gibt nur noch Wasch- Stunden Einweichen muß nicht sein Wasser enthärten? Nein Und nur Kalt spülen Weißes, ungefärbtes Persil- Pr achtvolles 1 5 5 55 Das prachtvolle Persil. e, fäsche nie! Persil macht's gut Der schneeweisse Persil: Schaum löst jeden Schmutz— sanft und schonend. Persil enthält echt-pfle- gende substanzen: Ihre Wäsche Wird wirklich weich, saugfahigund zart im Griff. So hält Ihre Wäsche länger dafür sorgt das prachtvolle Persil! 8 V N. „e dd e. 8 Aufstieg zur Handballverbandsliga Mühlburg oder Brötzingen? Am vorletzten Spieltag dürfte zwischen der Tsch Mühlburg und den Brötzinger Germanen die Ent- scheidung um den Aufstieg in die nordbadische Handballverbandsliga fallen. Brötzingen führt ge- genwärtig mit 7:1 Punkten die Tabelle des Vie- rerfeldes vor Mühlburg mit 6:2 Punkten an, so daß den Germanen bereits ein Unentschieden zum Sprung in das Oberhaus genügen würde. Siegen dagegen die Mühlburger, ist ihnen der Aufstieg von der zur höchsten badischen Handballiga ziemli 1 sicher. Der Ausgang der Be- Zegnung Beiertheim gegen Grötzingen ist bedeu- tungslos. Um gesamtdeutsche Handballmannschaft Der Deutsche Handball- Bund OHB) hat dem Handballverband der Sowjetzone brieflich er- neut Vorschläge für die Bildung einer ge- samtdeutschen Mannschaft für die Weltmei- Sterschaft 1959 unterbreitet. Der DHR schlägt Wiederum gemeinsame Spitzenspieler- Lehr- gänge vor, obwohl die Sowjetzone für den Ersten Lehrgang im August 1958 in der mit- telrheinischen Sportschule Hennef keine Spie- ler abgestellt hatte. Kehraus in der Handball-Oberliga Die süddeutsche Hand 5 Uoberliga beschließt im Sonntag mit zwel Begegnungen das Spiel- Jahr 1958. Während 18 Partie TSV Ansbs 31 gegen SG 5 rshausen bedeutungslos 5 Seht es in der Auseinandersetzung zwisci Post München und Sd St. Leon für die N chener um den Abstieg. Gewinnen die Postler ihr letztes Pflichtspiel, überflügeln sie Tus Schutterwald und entgehen damit dem Ab- Stieg. Um die nordbadische Frauenhandball- meisterschaft In Bruchsal finden am Sonntag die Vorentschei- dungsspiele um die Frauenfeldhandball-Meister- schaft 1958 statt, für die sich TSV 46 Mannheim, Walldorf/ Astoria, KTV 46 Karlsruhe und VfR Pforzheim qualifiziert haben. Mit der Begegnung Mannheim gegen Karlsruhe ist praktisch das End- spiel vorweggenommen. Dabei kann der Mann- Heimer Elf ein Plus eingeräumt werden, Offen ist dagegen die Frage nach dem Finalgegner. 1. Amateurliga Nordbaden Mannheimer Lokalkampf bereits am Samstag nordbadischen Fußballamates 8 Derby zwischen Fe der bedeutendsten azams augen- Vor- den sich In der ersten steigt mit dem Mannheimer denheim und Neckarau eines Spiele bereits am Samstag. li ch nicht in bester Form sind, hersage Mmwer. Durch einen Sieg Hartnac in der Spitzengruppe ling Sandhofen könnte der VfR Pforzheim einen lästigen Mitbewerber um den Meistertitel etwas abschütteln. Jelmen sollte seine günstige Position durch einen Heimsieg über Durlach untermauern, das im Falle einer Niederlage wieder auf den letzten Platz zu- Tückfallen kann, da Weinheim vor eigenem An- Nang gegen Birkenfeld noch nicht verloren hat. Mit Sandhausen und Neureut stehen sich Nachbarn der oberen Tabellenhälfte gegenüber. Trotz bemer- kenswerter Auswärtserfolge des Neulings gilt Sand- Hausen als Favorit. Der form rte KFV Soll seine spielerische Uberlegenheit auch in Forchh zur Geltung bringen und die wichtigen Punkte cherstellen. Hockenheim tat sich selbst zu Hau gegen Daxlanden immer schwer, so daß auch bei dem erneuten Zusammentreffen ein Erfolg der Karlsruher Vorstädter ausgeschlossen ist. Da beide Pe ist eine über Kirchheim müßte im Heimspiel gegen Phönix Mannheim erfolgreich bleiben und somit seine nicht gerade erfreuliche Situation etwas verbes- sern. SpORNT UND SpIEl. Bayern müssen auf den Bieberer Berg Verkürztes Programm in der süddeutschen Oberliga— KSC muß nach Ulm In der süddeutschen Oberliga bringt das Wochenende ein verkürztes Programm. Im Mittelpunkt der fünf Spiele steht dabei die Auseinandersetzung der beiden Spitzenmann- schaften Kickers Offenbach und Bayern Mün- chen. Nach Lage der Dinge sollte es dabei einen weiteren Erfolg für die bislang ungeschlage- nen Offenbacher geben, Sicher ist das indes- sen nicht, denn die launischen Bayern sind mit ihrer schußgewaltigen Starmannschaft zu allen Uberraschungen fähig. Auswärts gaben die Münchner in dieser Saison noch kein Spiel ab. In den fünf Auswärtsspielen holten sle nicht weniger als neun Punkte. Da müssen die Offenbacher gehörig auf der Hut sein. Von den weiteren Spitzenmannschaften reist die Frankfurter Eintracht zum außer Tritt geratenen Neuling SV Waldhof. Ein Gäste- sieg liegt dabei ebenso im Bereich des Mög- lichen, wie beim Besuch des Karlsruher Sc beim anderen Neuling in Ulm. Waldhof ist seit neun Spielen und Ulm seit fünf Spielen ohne Sieg. Da dürfen sich die Gäste auf einiges ge- faßt machen. Eine erbitterte Auseinanderset- zung ist in Frankfurt zu erwarten, wo das „Schlußlicht“ FSV den Vorletzten BC Augs- burg erwartet. Verlieren die Frankfurter auch dieses Spiel, kann ihnen nur noch ein Wunder die Oberliga erhalten. Offen. der Ausgang des Treffens Schweinfurt 05 ge gen VIR Mannheim. Hintermannschaft Usterreichs für Berlin Sorgen um den Angriff— Wenig Optimismus für das Deutschlandspiel Das Aufgebot Gsterreichs zum 15. Länder- spiel gegen Deutschland am 19. November in Berlin entspricht den Erwartungen. Während die Hinterreihen mit Engelmeier— Oslansky, Kollmann, Hasenkopf— Hanappi, Koller 80 gut wie feststehen, ist die Zusammensetzung des Sturmes noch fraglich. Die Absicht des Teamchefs Karli Deckers ist es, den blendend eingespielten Angriff des Tabellenführers Wiener Sportelub, der im Europa-Cup Juventus Turin 7:0 schlug, nicht Auseinanderzureißen. Allerdings stehen nur Horak und Knoll vom Sportelubsturm fest zur Verfügung. Von dem Sturmaufgebot konnten sich am vergangenen Sonntag besonders Buzek und Reiter sowie Horak-Knoll auszeichnen. Zehmah, der„Tiger von FHütteldorf“, hat einen„Deutschlandkomplex“, so daß an einen Einsatz wohl kaum gedacht werden kann und Engelmeier den Vorzug erhält. Engelmeier, der ZU Jahresbeginn von der Vienna zu der Vor- sStadtmannschaft Simmering abwanderte, ist der einzige österreichische Torwart, der nach englischem Muster hart im Nehmen 181. Da Osterreich mit einem zurückgezogenen Mittel- läufer als drittem Verteidiger spielt, fällt dem Mann auf diesem Posten eine Schlüsselposition zu. Das Standard-Läuferpaar Hanappi- Koller ist auch dem deutschen Fußballpublikum be- stens bekanmt. Das große Fragezeichen bleibt— wie immer bei den Gsterreichern— der Sturm. Wenn das gesamte Angriffsquintett des Sportelubs in Berlin aufgeboten werden könnte, wäre Decker aller Sorgen enthoben, Dieses Fünfergespann der Namenlosen besteht aus schnellen, trick reichen jungen Spielern, die einander blen- dend verstehen und ergänzen. Von den Er- satzleuten, die in Frage kommen, wurde Halle(Rapid), der lange als Verteidiger ver- wendet wurde, erst in der letzten Zeit wie- der ein Platz im Sturm eingeräumt. Reiter (Rapid) kann als eines der größten Talente der letzten Jahre angesehen werden. Dieser Kleine stämmige Spieler, der aus Oberöster- reich von einem unterklassigen Verein stammt und erst seit Jahresbeginn bei Rapid spielt, erinnert in vielem an die Spielweise von Hel- muth Rahn. Der junge Mittelstürmer Buzek (Vienna), ein gefürchteter Kopfballspieler, ist in seiner Entwicklung in den letzten Wochen Steckengeblieben. Schließlich steht Dr. Schle- ger(Austria) zur Verfügung. Die endgültige Mannschaft dürfte Decker erst Montagabend nominieren. Sowohl die österreichische Presse als auch das Fußballpublikum blicken der Begegnung am kommenden Mittwoch mit wenig Optimis mus entgegen. Deutschland ist ein Angstgeg ner der Gsterreicher geworden, nachdem drei Spiele nach dem zweiten Weltkrieg, davon zwei auf Wiener Boden, verloren gingen. Schiedsrichter des Treffens ist Milan Fencl (Tschechoslowakei). Juskowiak im Aufgebot gegen Osterreich Nach seiner guten Leistung im Punktspiel der Fortuna Düsseldorf gegen Rotweiß Essen wurde Erich Juskowiak(Fortuna Düsseldorf) nachträglich noch zum Berliner Aufgebot des Deutschen Fußball-Bundes einberufen. Auf Abruf stehen weiterhin noch Kapitulski FK Pirmasens), Schröder(Werder Bremen), Wald- ner und Rudi Hoffmann(beide VfB Stuttgart) bereit. Pokalfinale im Rundfunk Der Sportfunk des Süddeutschen Rundfunks überträgt am 16. November im 5 Programm von 16.15 bis 16.45 U 1 30 Minuten der 2. Talb les um den deutschen Fußgballp 99 2 WI Fortuna Düsseldorf und VfB Stuttg Kassel. Fortuna Düssseldorf oder VIB Stuttgart? Pokalfinale ohne Favoriten— In Kassel dürfte es zu einem hochstehenden Spiel kommen Im Endspiel um den DFB- Vereinspokal stehen sich am Sonntag im Kasseler Aue- stadion der VfB Stuttgart und Fortuna Düssel- dorf gegenüber. Beide Mannschaften sind im Pokalwettbewerb keine unbeschriebenen Blät- tex. Der VfB Stuttgart holte sich am 17. April 1954 in Ludwigshafen den Pokal mit einem in der Verlängerung durch einen Treffer von Erwin Waldner erzielten 1:0-Sieg über den 1. FCC Köln. Fortuna Düsseldorf steht zum dritten Male im Pokalendspiel. Im Januar 1938 scheiterte Fortuna im Kölner Stadion mit 1:2 an Schalke 04, während im Dezember des Vorjahres Bayern München in Augsburg mit einem I:O die Pokalhoffnungen der Juskowiak Elf zunichte machte. Den Vereinspokal errangen bisher: 1935: 1936: 1937: 1938: 1939: 1940: 1941: 1942: 1943: 1953: 1954: 1955: 1956: 1957: .. ã ͤ yd 1. FC Nürnberg(2:0 gegen Schalke 04) VTB Leipzig(2:1 gegen Schalke 04) Schalke 04(2:1 gegen Fort. Düsseldorf) Rapid Wien(3:1 gegen FSV Frankfurt) 1. FC Nürnberg(2:0 gegen SV Waldhof) Dresdner SC(2:1 gegen Il. FC Nürnberg) Dresdner SC 17 5 75 Schalke 04) 1860 München(2: n Schalke 04) Vienna Wien(3.2 1 LSV Hamburg) RW Essen(2:1 gegen Alemannia Aachen) VIB Stuttgart(1:0 gegen 1. FC Köln) Karlsruher SC(3:2 gegen Schalke 04) Karlsruher SC(3:1 geg. Hamburger SV) Bayern München(1:0 gegen Düsseldorf) Finnlands Turner prüfen die junge Deutschlandriege Der 10. Länderkampf beider Nationen am Sonntag in der Dortmunder Westfalenhalle In den letzten Monaten war es etwas ruhig im Lager der deutschen Kunstturner, Länderkämpfe haben geradezu Seltenheits- Wert erreicht. Und das war zweifellos gut so. In keiner anderen Sportart erfordert eine Blutauffrischung nämlich so viel Zeit, wie . bei den Kunstturnern. Nach den Olym- bischen Spielen 1956 in Melbourne sah sich Kufa art Rudi Spieth vor die Tatsache gestellt, daß die erfahrenen Routiniers wie Helmut Bantz, Adalbert Dickhut und die Brü- der Theo und Erich Wied dem internationaler. Wettkampf Valet sagten, und damit gehörte die zahrelang bewährte Deutschland-Riege der Verg genheit an. Die Jungen aber waren noch lange nicht so weit, um auch nur annähernd die Lücken schlief zu können. Um den Nachwuchs stär- ker zu schulen und Lehrgänge abzuhalten, da- zu fehlte 5 Geld, denn den Verantwortli- chen im DB geht es weniger um eine her- Vorragende Spitze als um die Breitenarbeit. Die Quittung für diese einseitige Einstellung blieb nicht aus, die deutschen Kunstturner Wurden plötzlich zweit-, ja sogar drittklassig. Nun, da man mehr Geldmittel locker machte, geht es anscheinend aber wieder Talente gibt es zwar noch nicht übermäßig viele, doch scheinen die wenigen aus dem rich- tigen Holz geschnitzt zu sein, damit der ver- plagte Ruhm in einigen Jahren wieder in einem helleren Licht leuchtet. Im nächsten Jahr wird die Lehrgangsarbeit aktivie neben den Länderkämpfen gegen erreich und die Schweiz sind auch noch Kräftemessen mit den Tschechen und Russen geplant. Die Arbeit der deutschen Kunstturner 18 anz auf die Olympischen Spiele 1960 in Rom abgestellt. Hary lief Hallenweltbes Europameister Armin Hary(Bayer Lever- kusen) lief am Sonntag vor 5000 Zuschauern in der Holstenhalle in Neumünster über 60 Vards(54,86 m) mit 5,9 Sekunden eine neue Hallenweltbestzeit. Die bisherige Bestleistung von 6,1 Sekunden wurde von zehn amerika- nischen Läufern und dem Franzosen David erreicht. Offlzielle Weltrekorde werden in der Halle nicht geführt. Scholz will Titelkampf mit Schöppner Fritz Gretschel, der Manager des deutschen Europameisters im Mittelgewicht„Bubi“ Scholz und Aufwärts. hat an den Bund deutscher Berufsboxer den einen Meisterschaft Antrag gerichtet, zwischen dem Halbschwergewichts-Titelhalter Erich Schöppner und Scholz zu genehmigen. Der Meister einer Klasse hat nach einer nicht ausdrücklich verbrieften, seit Jahren aber oft angewandten Regelung Recht, den das Titelhalter der nächsthöheren Klasse zu einem solchen Titelkampf zu fordern. Deutschland— Belgien in Luxembu Wie der Präsident des Deutschen 8 Bundes, Dr. Peco Bauwens, bekanntgab, wird das für Himmelfahrt(15. Mai) vorgesehene Fußball- Länderspiel Deutschland— aus Anlaß des 50jährigen Jubiläums des Eu- xemburgischen Fußballverbandes im Stadion der Stadt Luxemburg stattfinden. Deutschland— Bulgarien in Augsburg Zum Austragungsort des Fußball- La spiels Deutschland— Bulgarien am 21. L zember wurde das Augsburger Rosenau- Sta dion bestimmt. 2 ego FPresserechte by Europàischer Kulturdienst Mün- chen 27 durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (33. Fortsetzung) Das Haus, in dem mein Vater wohnte, lag am Parque Espana. Genau gegenüber befand sich meine Pension. Von meinem Zimmer aus konnte ich das helle, zweistöckige Gebaude durch die Bäume schimmern sehen, Zunächst erkundete ich die Umgebung. Ein Mode- sowie ein Parfümgeschäft erschienen mir als Be- obachtungsposten besonders geeignet. Ich tat, Als bestaunte ich die Auslagen, In Wirklichkeit Aber ließ ich das Haus meines Vaters nicht aus den Augen. Dabei fiel mir ein alter Mann auf. Den Stuhl in die Sonne gerückt, saß ée. jeden Vormitta, vor dem Eingang. Viele der Vor- übergehenden blieben stehen und begrüßten ihn. Bald erfuhr ich, daß er der Eigentümer des Hauses War. Er hieß Guiterez und war früher ein berühmter Stierkämpfer gewesen. In- zwischen hatte er sich längst zur Ruhe gesetzt. Seine Stierkämpferkappe, die sogenannte Montera, tief in die Augen gedrückt, nahm er die Huldigungen, die ihm die Passanten be- reiteten, mit einer Selbstverständlichkeit ent- Segen, die nur versteht, der weiß, daß in Mexiko ein erfolgreicher Matador eine weit größere Popularität genießt als der Präsident. Das machte ich mir eines Tages zunutze. Ich sprach ihn an und drückte ihm meine Bewun- derung aus. Meine Eltern hätten oft von ihm gesprochen besonders mein Vater, für den er der größte Matador gewesen wäre, der je ge- lebt hätte. Darum hätte auch ich nur den einen Wunsch gehabt, seine Bekanntschaft zu machen. Er war 80 gerührt, daß er mir minutenlang die Hand snüttelte, und da ich nicht nachlieg, ihn verzückt anzuhimmeln, lud er mich zu einem Glas Manzilla ein. Er führte mich in seine Wohnung, holte zwei Gläser, trank mir zu und begann zu erzählen. Zwei Stunden saß ich ihm schweigend gegen- über und hörte zu, und obwohl ich Stier- kämpfe hasse, langweilte ich mich nicht. So backend schilderteée er mir die Szenen aus sei- nen Kämpfen, daß ich zeitweilig völlig vergaß, Warum ich seine Bekanntschaft gesucht hatte. Erst als er sich mit der Feststellung unter- brach, daß es an der Zei sei, seine Suppe zu kochen, fiel es mir wieder ein, und ich fragte ibn, ob denn aiemand für ihn sorge. Migmutig schüttelte er den Kopf.„Seit lem Tode meiner Schwester bin ich ohne jede Hilfe. Es ist nicht leicht, denn ich bin ein alter Mann.“ „Wohnen Sie denn hier ganz allein?“ Er nickte und begann wieder zu jammern. „Aber das Haus ist doch viel zu groß für Sie“, unterbrach ich ihn. „Leider“, sagte er,„darum mußte ich die Obere Etage vermieten. Es ist ein entsetzliches Volk. Wenn sie sich nicht zanken, so besaufen sie sich. Der Lärm, den sie vollführen, ist un- beschreiblich,. Oft war ich schon drauf und dran, die Polizei zu rufen.“ „Und warum werfen Sie die Leute nicht raus?“ „Weil ich auf die Miete angewiesen bin. Andere Mieter würden Reparaturen ver- langen“, jammerte er. „Das ist ja scheußlich“, sagte ich bedauernd. „Was sind das für Leute?“ „Ein Senor de Curzon und seine Geliebte. Zuerst wollten sie mir weismachen, daß sie verheiratet wären. Ich habe es ihnen nicht geglaubt, weil sie viel zu jung für ihn ist. Die Könnte ja seine Tochter sein. Trotzdem hat sie mehr Haare auf den Zähnen als eine alte Vettel. Sieht aus wie eine Taube, aber wehe dem, der ihre Krallen zu spüren bekommt. Arbeiten tun sie nichts. Aber sie leben in Saus und Braus. Wenn sie sich nicht zanken, so be- trinken sie sich, und sind sie betrunken, so fangen sie an, sich zu prügeln. Auf mich neh- men sie nicht die geringste Rücksicht.“ Während er seinem empörten Herzen Luft machte, war ich aufgestanden und hatte die auf dem Tisch stehenden Teller und Gläser Zzusammengeräumt. Dann unterbrach ich ihn und fragte nach der Küche. Als er merkte, daß ich ihm helfen wollte, begann er zu prote- Stieren.„Das dürfen Sie nicht. Damit be- schämen Sie mich nur, denn ich kann Ihnen nichts dafür zurückgeben. Heute bin ich nur noch ein armer, alter Mann.“ „Für mich sind Sie der Matador Pancho Guiterez“, sagte ich bestimmt und ging zur Tür. Da kapitulierte er. Ich verließ ihn erst, nach- dem ich ihm noch seine Suppe gekocht hatte. Als ich mich von ihm verabschiedete, bat er mich, ihn bald wieder zu besuchen. Von nun an kam ich jeden Tag und ver- sorgte ihn. Meinem Vater und seiner Geliebten begegnete ich nie. Wie mir Guiterez dann be- stätigte, gingen sie nur abends aus. „Tagsüber schlafen sie“, sagte er entrüstet, „Wie die Raubtiere.“ Einmal, als er wieder von meinem Vater sprach, erinnerte ich ihn an den Prozeß. Na- türlich war er informiert; doch zeigte er keinerlei Bereitwilligkeit, darüber zu sprechen. Erst als ich behauptete, daß es Leute gebe, die de Curzon des Mordes an Ramon Verdades verdächtigten, erklärte er nachdrücklich, daß derartige Behauptungen Lügen seien, weil er genau wüßte, dag de Curzon an dem fraglichen Abend das Haus nicht verlassen hätte.„Ich habe es bei meiner Vernehmung sogar be- eidet.“ „Waren Sie denn mit ihm zusammen?“ Er nickte.„Er lag im Bett und war krank. Die Frau hat mich geholt, weil sie Angst hatte, daß seine letzte Stunde geschlagen hätte.“ Er lachte auf,„Aber Unkraut vergeht nicht. Zwei Tage später war er wieder auf den Beinen.“ „Warum holte sie Sie? Warum nicht einen Arzt?“ Darüber schien er noch nicht nachgedacht zu haben, denn es dauerte ziemlich lange, bis er meinte, daß es wohl doch nicht so schlimm gewesen wäre. „War das um acht?“ „Zehn Minuten davor, wenn Sie es gens wissen Wollen.“ Er begann zu lachen.„Sie fragen mich ja aus, als wären Sie von des Polizei.“ „Von der Polizei bin ich nicht“, sagte ich, „aber ich kenne den Mann, der als Mörder ver- Urteilt wurde, Ich habe bei ihm gearbeitet.“ „Sie meinen diesen 2“ „Sefior Ambrost. Ich war Stenotypistin bei ihm.“ „Dann haben Sie sich wohl in ihn verliebt?“ „Nein“, sagte ich, aber ich halte ihn für un- schuldig. Ich kenne ihn und weiß, daß er kein Mörder ist“ Er zuckte mit den Achseln.„Wer will das Wissen. Da war doch noch diese Frau im Spiel. Vielleicht hat sie es getan, und er hat die Schuld auf sich genommen. Sobald Liebe uns Leidenschaft im Spiel sind, werden die Men- schen unzurechnungsfähig.“ „Sind Sie bei dem Prozeß gewesen?“ „Nein. Ich wollte hin, habe aber keine Karte mehr bekommen. Später sah ich in der Zei- tung ein Bild von dieser Frau Verdades, Da Wurde mir alles klar.“ „Was wurde Ihnen klar?“ „Sie war so ein Typ, der jedem Mann den Kopf verdreht. Dann gibt es Mord und Tot schlag.“ Ich schwieg, was hätte ich ihm darauf auch erwidern sollen. Unter der Geliebten meines Vaters stellte ich mir trotz der Beschreibung, die mir Guiterez Von ihr gegeben hatte, ein Monstrum vor. Urn So erstaunter war ich, als ich sie zum ersten mal sah. Anfangs glaubte ich, daß ich mic getäuscht hätte, daß die junge, zierliche Person, die kurz vor mir das Haus betrat, nur ein Be- sucher wäre. Doch bestätigte mir dann Guiterez, daß sie es wirklich gewesen sei. Meinen Vater sah ich erst nach vierzehn Tagen. Es War an einem Abend. Ich stand ge- cade im Begriff, in meine Pension zurück zukehren, als er und sie die Treppe herumte kamen. Fortsetzung folgt) — ged Fi Vel Kri.