SN 1 * Nr. 189 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 29. November 1958 Wit ſchaftliches Winterliche Arbeitslosigkeit Gegenmaßnahmen der Bundes nstalt Mit der allmählichen Einstellung der Außen- arb eit in den sogenannten Saisonberufen, in der Hauptsache also in der Land- und Bauwirtschaft, hat Arbeitslosenziffern begonnen. rungsverlauf wird er sich chen nach zember 2 uf der keit auch von einem ps sofern mu krã sie Ende Oktober bereits der Wiederanstieg der Je nach Witte in den nächsten Wo- verstärken, um dann in den Monaten De- ab März wieder rasch ab- einem gewissen Grad hängt Winterkurve der Arbeitslosig- chologischen Moment in- ab. als insbesondere die Bauunterneh- ngen zum Durchhalten ihrer besten Arbeits- fte erfahrungsgemäß dann bereit sind. wenn mit einer rasch einsetzenden und starken mehr oder einem Höchststand bis Februar allen. Bis zu Verlauf der Weniger Frühfahrsbeschäktigung rechnen. Sie halten dann diese A durch, als sie sich von pen Volks wirtschaftlich ein der mo mit auch die Bundesanstalt für und hat vom 1. steten den die der Grundt 0 rderun rbeitskräfte lieber über den Winter anderen Wirtschaftsgrup- zu lassen. gesehen, erhebliches Interesse ab werben besteht natürlich daran, daß die Kurve winterlichen Erwerbslosigkeit So weit als glich abgeflacht wird. selbe Interesse hat Riicksicht auf ihre finanziellen Reserven Arbeitsvermittlung inn Nürnberg, Sie die in der Zeit M 1969 gelei- 0 schaffen eiten um — Arbeitslosenversicherung sich daher bereit erklärt. Dezember 1988 15. Arbeltslosenhilfe Notstand Hälfte höher zu bezuschussen à er Fall war. Sie erhöhte die bisher üblichen Sssätze daher von bis zu 6 auf bis Sa 2u 9 5 das Tagewerk. Dadurch sollen die Meh n für Winterarbeiten bei Tiefbaumaßg- nahmen, wie Wege- und Straßenbau, Kanali- sation, landwirtschaftlichen Meliorationen usw. AU geglichen werden. Da es sich hierbei in erster Linie um kleinere Vor dür dar Bundesländer unt nahmen haben in ländlichen Gemeinden handeln fte, hat die Landwirtschaft alles Interesse an, den jetzt begonnenen Werbefeldzug der für Winterbauarbeiten kräftig zu erstützen. Bei einer Verstärkung dieser Mag- der Bundesländer auf diesen Spezial- gebieten werden nämlich zugunsten der Land- Wirtschaft Klappe geschlagen: Fliegen mit einer einmal kommen die für die Sozusagen zwei Landwirtschaft sehr wesentlichen Arbeiten des ländlichen Wirtschaftswegebaues und def Lan- des dur Kultur schneller voran, und zum andern kann ch die in der Landwirtschaft Beschäftigten lier ein gut bezahlter winterlicher Nebenerwerb erzielt werden. E freuliche Aktivität der blem der ntscheidend wird durch diese an sich er- Bundesanstalt das Pro- winterlichen Erwerbslosigkeit in der Bauwirtschaft natürlich nicht gelöst werden. Da- zu bedürfte es vielmehr der Klärung der Frage, ob städtischen Wohnbau und und wie der sogenannte„Winterbau“ im im Industriebau be- friedigend gelöst werden könnte. Erst eine sol- che Lösung könnte einen wesentlichen Rückgang der WInterarbeitslosigkeit bei den Bauarbeitern und damit auch einen kräftigen Abbau der finanziellen Beanspruchung der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversiche- rung sicherstellen. Allerdings muß dann auch durchschlagend dafür gesorgt werden, daß stem- peln künftig nicht mehr lukrativer ist als ar- beiten. Dazu könnte ein Erlaß der Bundes- anstalt vom 11. November beitragen, demzufolge bei der Prüfung von Arbeitsbescheinigungen für Bauarbeiter zur Beantragung von Erwerbs- losengeld ein strengerer Maßstab als bisher an- zulegen ist. DR Montanunion bleibt Netto-Importeur von Energie Nur geringe Entwieklungs möglichkeiten für heimische Kohle Die Montanunion wird in den nächsten Jahr- zehnten Netto- Importeur von Energie bleiben, stellt die Hohe Behörde der Montanunion in einer Studie über die Orientierung der Ener- giepolitik in der Gemeinschaft fest, die vom Beratenden Ausschuß der Arbeitnehmer, Pro- duzenten und Verbraucher diskutiert werden Soll. Selbst wenn alle verfügbaren primären Energiequellen maximal ausgebeutet würden, werde die Montanunion noch mehr Energie als bisher einführen müssen, Dabei werde die Im- portkohle, in erster Einie die USA Kohle, im langfristie zunehmende Wettbe- Werbsüberle 8 enüber der europäischen Kohle gewinnen. Der Preis für USA-Kohle werde auf lange Sicht gleichbleiben oder nur ge- ringfügig stei i die Kosten der euro- päischen Kohlefor in den nächsten ze n eine sent! Jahre e che im Jahre 1965 über dem Stand von 1955 dererseits werde der Preis für Helz61 v chklich noch etwas unter dem Aduivalenzpr Kohle liegen. Die Hohe B die im Oktober 1957 mit der Koordinier der Energiepolitik in der Montanunion bes igt worden War, kommt in ihrer Studie zu bni a die Gemein- schaft vor dem Prob 1e angesichts des Importbedarfs an und der ten- denziellen Unterlegenheit einheimischen Kohle gegenüber der hle und dem Heizöl der Importenergi 2 kreien Zu- gang lassen soll. oder ob und in welchem Um- fang Zufuhren aus dritten Ländern program- miert werden sollen Zur langfris igen Entwicklungsmöglichkeit der Kohle in der Montanunion stellt die Hohe Be- hörde fest, daß die Kohleförderung in den mei- sten Revieren der Montanunion nicht mehr ge- steigert werden kann. Die Zechen in Lothringen und an der Saar, im belgischen Kempenland und im Aachener. Raum 5 in der Lage, ihre För- derung im Laufe der Zeit noch etwas zu er- höhen Nur noch 155 N hätten erheb- liche Ausweitusgs möglichkeiten. Eine stärkere Steigerung der Förderung sei in größerem Maße hier noch möglich, wenn die Investitionen von der Stahlindustrie, von Kraftwerken oder von Interessengruppen gemeinsam finanziert wür- den. Daneben bestehe noch die Möglichkeit. die Ener die A N bes sondere in N gin Montanunten durch neuer vorkommen ins- Frankreich 192 Italien zu verbes- egewinnu Rultur Weltraumfahrt und Theologie Professor Volk: Der Griff nach den Sternen bessert die Menschen nicht Höhepunkt ter Düsseldorfer Schulwoche, die ter, dem Thema Der Mensch im n stand, bildete ein Vor- trag des katholischen Theologieprofessors. Hermann Volk(Münster) in der Staatlichen Kunstakademie. Prof. Volk sagte, theologisch sei die Frage „Ohne großes Gewicht“, ob auf anderen Ster- Den Hoch- nen menschenäbhnliche Wesen existieren. Der Mensch habe den Auftrag, sich die Welt un- tertan zu machen. Bei dem heutigen Stand der Natur wissenschaften sei es denkbar, daß der Mensch t nur die Erde, sondern auch andere Weltkörper in seinen Dienst an Gott einbeziehen kann.„Es besteht daher a0 Sinn der Schöpfung kein dringendes Bedürf- mis, daß andere Sterne von menschen chen Wesen bevölkert sind.“ Nach Ansicht von Prof, Volk Unsere eigene Aufgabe in der Schöpf beeinflußt, wenn es tatsächlich auch schen außerhalb der Erde geben sollte. Artige Wesen seien dann ebenso wie irdis Menschen„zu personaler Hinwendung zu Gott“ berufen. Eine andere Frage i 0 dings, ob sich außerirdische einen Sündenfall in einer ve geschichtlichen Situation lasse sich nichts aussagen. be den Darüber Schiller-National- der Schiller-Na- Dr. Benno von Waltungs 0 abe hat Professor Wiese, Bonn, und Frau Dr. Lieselotte Blu- menthal, Weimar, die wissenschaftliche Lei- tung der Ausgabe übertragen. Professor Dr. Hermann Schneider, Tübingen, der bisherige Herausgeber dieser Ausgabe, die im Auftrag des Goethe- und Schiller-Archivs Weimar und des Schiller- Nationalmuseums Marbach a. N. in einem erscheint, ist aus Altersgrün- den zurückgetreten. Schutzgesetze für die Jugend Forderungen der Katholischen Aktion Die Diözesanleitung der Katholischen Aktion Passau veröffentlichte eine Entschließung an den Deutschen Bundestag, in der sie Schutz- gesetze für die Jugend, vor allem gegen die Schundliteratur, forde rt. In der Entschließung heiß es:„Die Katholische Aktion hat mit Bestürzung Kenntnis genommen von den ver- heerenden Wirkungen, welche die von privaten Leihl büchereien ausgeliehene Literatur bei der Jugend vielfach anrichtet“, Großes Verdienstkreuz für Josef Jeos Bundeskanzler Adenauer überreichte in Köln dem langjährigen Vorsitzenden der Katholi- schen Arbeiterbewegung, Josef Joos, zum 80. Geburtstag das ihm vom Bundespräsidenten verliehene Große Verdienstkreuz des Bun Verdienstordens. Kälberaufzucht tionierung des Ichpreises hat in schen Landwirtschaft zu einem der- n in der Milchablieferung geführt, ohn ei Milchschwemme jeutsche Landwirtschaft steht diese Ueberschüsse ratio- e unterzu- u in der daß 3 man bereits sprechen kann. Di n d die 8 40—60% 8 tet uns die W. Aiahidge Verküttskune germilch in der Kälberaufzucht. Die der fehlenden lebensnotwendigen Fett- 2. an een Vitamine 2 und D mind t termittel as irt werde 05 Eine liesen Gesichtspunkten aufgewertete Mager ist durchaus in der Lage, die teure Voll- in Kälberaufzucht weitgehend einzu- Sparen ur der anderen Seite den gefährlichen Eugpaß in der Verwertung der großen Mager- milchmengen— sei es Frisch- oder Trockenmager- milch— zu erweitern. In diesem Zusammenhang sei eine Aufzucht methode erwähnt, die sich bereits in weiten Krei- sen in der Praxis durchgesetzt hat, und über die auch eine Reihe von Versuchsergebnissen vorliegt. Bei einem Gesamtaufwand von 65 kg Vollmilch und rund 800-900 kg Magermilch erhalten die Kälber bereits in der zweiten Woche unter fort- schreitendem Ersatz von Vollmilch Magermilch. Zur Deckung des Bedarfes der der Magermilch fehlenden Stärkeeinheiten werden die Kälber be- reits ebenfalls in der zweiten Woche an die Auf- nahme eines eiweißarmen Kälberaufzuchtfutters gewöhnt. Ebenso wird den Tieren auch in der zweiten Woche bereits bestes Kälberbeu ange- boten. Zur Magermilch erhalten die Tiere ab zweiter Woche pro Tag 60 g eines unter obigen Jesi zcbts rue ten zweck mäßig 2s: ammengesetzten els„Kal-Bi-Phosphoral“—. 8 s Beifütters werden neben den keh- 1 1 en A und Da sowie den die notwend igen Mineralstoffe und Spurenele- mente zugeführt, Weiter ist in diesem Bei- kuttermit das Antibiotikum Aureompein ent- halten, das die Tiere gegen Infektionskr ankhelten, insbesondere Durchkal 1 e 8 di 0 9 8 12. in- folge der f den vers Weltein ker ausgesetz 51 Magermilch wird in jedem Falle dicksauler per warmem Zuse eben, wobei eine edlens ten ge von 8 5 L tr. nicht überschritten Wer- Nach 16. Woche wird die Zufütte- Beiful tels eingestellt und die r ersetzt. Die ikuttermittels— W schr arch Kosten der Zufütterung des „Kal-Bi-Phosphoral“ betragen 5 Tränke 1.6—1,8 Pf. Diese nur unwes senkt che Verteuerung der Magermilch tritt gegenüber der Kostenerspar- nis im Vergleich zur Vollmilchaufzucht vollkom- men zur! Sonntag, den 36. November 1958 Donnerstag, den 4. Dezember 1958 22=. 12 11 9.20 Stimmen der Meister 19.00 De Adventu Domini SuüddEUrSCHER RUNDFUNK 7 Swenanunfunsckkongert 0 Tür rener 8 21 1 20.00 Konzert des Rundfunk- 12 8 2— 55 05 1 5 5 9 e 5 Mühlacker(Mittelwelle) 522,00 m= 5786 KHz 6.20 Fonzert am Morgen 18.15 Sückkunk- Wunschkonzert 13.20 O wie leuchtet hell der 21.40 Beethovens Klavierwerk Heidelberg- Dossenheim 301,00 m= 998 KHz 9.05 Mit Musik geht alles besser 20,00 Wilhelm Furtwängler. Seine Schein 22.30 Wir bitten zum Tanz Mühlacker(Kurzwelle) 49.75 m 6030 KHz 10.15 Schulf.: Gemeinschaftskunde Interpretationen àuf Schall- 14.00 Hausmusik 23.00 Haraid Banter mit seinem Ahlgeber 7 2 e 5 11.15 Orchestermusik platten 15.00 Ein vergnügter Nachmittag Ensemble 14.30 Arthur Honegger 21.00 Welt der Oper 17.00 Der Mann, der den Wind 23.15 Von Melodie zu Melodie. 5 2. e een d 0 15.00 Schulfunk: Der Dezember 22.20 Das Lied ablenkte 0.10 Heiter klingt der Sonntag Sendebeginn: So 5.57, W 4.56 Kirchliche Sendungen; S0 7.00. 8.30, stellt sich vor 7 23.00 Jazz— eine experimentelle 17.45 Südfunk-Unterhaltungsorch. aus Nachrichten; 12.30, 1930, 22.00, 0.00 9.00; W. 6.05, 7.05; D1 1645 16.00 Erwin Lehn u. sein Südfunk- Musik 5 5 W 3.30. 6,00. 7.00. 8.00, 9.00, 14.15, Heimat: So 13.20; W 5.50; Mo-Fr . 170 Freitag, len 5. Dezember 1958 Montag, den l. Dezember 1958 Sport: S0 16.30, 18.30, 22.10; Do 22.10 Wirtschatt: o, Pl, Do, Pr 18.48, 5 8 5 5 6.13 Südfunk- Wunschkonzert 17.00 Musik zum Fünf-Uhr-Tee Sa 14.00. 22.15 DI 22.10; S3 14.45 4.30 Südfunk- Wunschkonzert spricht über neue Fi me 3.20 Konzert am Morgen 18.15 Südfunk- Wunschkonzert Klingendes Tagebuch: W 11.30 Kulturelle Sendungen: Mo, 50 920 Konzert am Morgen 17.40 Elausebigger, Klausesinger, 9.05 Mit Musik geht alles besser 20,00 Tonfilm-Melodien Zeitfunk: W 12.45. 19.00 4.20 D1 NI Fr 16 45 4. 9.05 Mit Musik geht alles besser Rutemale und Nussewelble 10.15 Schulfunk: Anne Frank 20.45 Das Celluloid kann nichts Landfunk: 89 805 MI 14.20 13.20 DI. 1 5 2 10.15 Schulfunk: Der Dezember 18.20 Südfunk- Wunschkonzert 11.15 Robert Volkmann dafür Frauenfunk; W 3.05; NMI 14.20 Buchbesprechungen: Pl, Fr 14.20; stellt sich vor 19.25 Das Abendlled 14.30 Das Janssen-Septett 21.30 Erwin Lehn und sein süd- Einderfunk: So 14.80: Mo, dA, F 0 22.45 10.45 Kleines Konzert 20.00 Musik zur Unterhaltung 15.00 Schulfunk: Jenseits von funk-Tanzorchester Suchmeldungen: Mi, Sa 9.55 15.00 Schulfunk: Geschichte: 20.45„Was ist der Mensch? 5 Oder und Neiße 22.20 Musica viva Jugendfunk: Sa 15.40 Sendeschluß: So 1.10, Mo, Fr 0.15; Die Reichsgründung 1871 21.15 Bruchsaler Schloßg konzert 16.00 Nachmittagskonzert 23.00 Vorbild Lope Sendung für Kranke: Mi, Fr 10.45 DI. MI. DO 4.15; Sa 0.55 16.00 Jachmittagskonzert 22.30 Der Musik ungehorsame 16.45 Im Jahreskreis der Zwölf 23.30 Zum Tagesausklang 16.45 Filmprisma. Erwin Goelz Tochter Dienstag, den 2. Dezember 1958 a Mittwoch, den 3. Dezember 1958 Samstag, den 6. Dezember 1958 Sil— Se 17.40 Urach, eine alte Buchdrucker- 6.13 Südfunk- Wunschkonzert 16.45 Uff de Bauden 6.13 Südfunk- Wunschkonzert 19.00 Zum Wochenausklang 25 Alt 24855 ee stadt mit Max Strecker 17.00 Zeitgenössische Spielmusik 9.20 Fonzert am Morgen 20.00 Bunte Unterhaltung mit 3.20 Konzert am Morgen 18.15 Südfunk- Wunschkonzert 8.20 Konzert am Morgen 17.30 St. Barbare und die ober- 10,15 Schulfunk: Gestalten des Ad- Willy Reichert, Zwei Stunden 9.05 Mit Musik geht alles besser 20,00 Gäste aus Kanada 9.05 Mit Musik geht alles besser schlesischen Bergleute Vvents: Herodes Musik. Gesang und heitere 10.15 Schulfunk: Jenseits von Oder 21.25 Manx Reger 10.15 Schulfunk: Natur u. Technik 13.15 Südfunk- Wunschkonzert 10.45 Musik der Welt Szenen und Neige 22.20 Johann Sebastian Bach 10.45 Orchestermusik 20.00 Musik zur Abendstunde 14.20 Nene Blasmusik 22.40 Und morgen ist Sonntag 10.45 Kleines Konzert 22.45 Lyrik aus dieser Zeit 14.35 Melodien von Hans Carste 20.30 Pie hölzerne schüssel. Schau- 15.00 Fröher Klang u. Volksgesang Tanzmusik zum Wochenende 15.00 Schulfunk: Natur u. Technik 23.00 Unterhaltende Kammer- und 15.00 Schulfunk: Gemeinschafts- spiel von Edmund Morris zum Wochenend von Schallplatten 16.00 Jachmittasskonzert Chormusik kunde 23.00 Orchester 16.00 Vergnügtes Potpourri 0.10 Das Nachtkonzert 17.00 Konzertstunde 0.15 Unterhaltunssmusik 16 0 Honsertstunde 0,15 Unterbest 18.30 Geistliche Abendmusik von Dieter immerle Sonntag, den 30. November 1958 Sonntag, den 30. November 1958 Sonntag, den 30. November 1958 1 1 f u 22.25 Klaviermusik 6 16.05 Die Oallas singt 12.00 Internationaler Frühschoppen 17.00 Das Haus im Nebel 10.15 Das Südwesttunkorchester 9 10 05 0 55 1590 Unvergängliche Musik 14.30 Corky und der Zirkus. Zir- 19.30 Wochenspiegel 13.00 Musik nach Tisch 5(Johannes B 11.30 Geistliche Musik 19.30 Soeben eingetroffen kus im Winterquartier 20.00 Zum 1. Advent 17.00 Barockmusik 7 Bunstchron K 0 12.00 Internationaler Frühschoppen 20.45 Gut aufgelegt? 18.00 Kunstturn⸗ Länderkampf 20.10 Die Schule der Frauen. Opera 18.00 Jazz Intermezzo. 5 Deutsches 23.00 Süclwestkunkore 900 1 13.10 Musik kür alle 22.00 Kit and Kate Deutschland B— Schweiz B buffa in drei Akten 8 Amateur-JazztZestival 1958 0.10 Heiter klingt der Sonntag 15.35 Der Winter ist gekommen 22.20 Für Kenner und Liebhaber Sprecher: Gerd Mehl von Rolf Liebermann 20.15 Rhythmus der Freude aus Montag, den 1. Dezember 1958 Montag, den 1. Dezember 1958 Montag, den 1. Dezember 1958 1700 Schulfunk Lotte Lehmann(Sopran) 17.00 O0 Huhi und das Spiegel- 20.00 Tagesschau 10.15 Musikalisches Intermezzo 21000 6 Geistiskeit im 17.30 Kleines Konzert 21.45 Jazz mit Erwin Lehn bild de Krake 20.25 Bilder der Neuen Welt 11.00 n 1 5 ee e eder 17.30 Tunge Künstler vor dem 22.30 Leichte Musik a. spät. Hbend f 17.4 Wir richten ein Aqarlum 20,5% wege zum Glück. 13.10 Musik nac 12 matten“ 22.30 W Müller- Prio Mikrophon e Fritz Schulz- Reichel. Klavier, ein Wie lernt man sich heute 18.00„Die Frau une Schatten 22.45 Di 1 Grüße von Marie 19.00 Leichte Musik mit Rhythmusgruppe 18.00 Selbst ist die Frau kennen? 16.10 Solistenkonzert 5 2915 1 1424 0 e 20.15 Berühmte Solisten: 23.45 Notturno 19.00 Die Abendschau 21.35 Im Kreuzfeuer 16.45 Musik zum Tanztee. 2 Dienstag, den 2. Dezember 1958 Dienstag, den 2. Dezember 1958 Dienstag, den 2. e 5 2 konzert Serail“, Singspiel in anne Pohlenz, IIse Traut- 17.00 Loga Gefahren der Sturmflut in 8.05 Kl. Morgen 0 i 820 920 5 schold, Herbert Ernst Groh, 2 zur l 0 0 85 ie d 9995 18710 e e ee 1 5 Wi ee e f U 1 Max Strecker 17.20 Jazz für junge Leute 30 Episode. f. 1 5 J!... 1171717.. f 22.30 Leichte Musik 20.00 Tagesschau essler. Er 5 5 5 5* 305 5 P 1 23.45 Notturno 20.15 Der blanke Hans mahnt ner, Friedl Czepa 17.00„Die Entführung aus dem 22.30 Das e neren Mittwoch, den desember 1958 Mittwoch, den 3. Dezember 1958 Mittwoch, den 3. Dezember 1958 U 17.00 Anatole 20.20 Melodie der Welt mit Harry 10,00 Französische Opern Welt 5 1 n t 22.00 845280 b 17.15 Gösta Nordhaus Hermann und seinem Or- 11.30 Musikalisches Intermezzo 20.10 Rhythme d' Europe 55 2 17 2220 Film unter der Lupe Mein Flug um den Erdball chester 13.10 Musik nach Tisch 20.40 Solisten-Intermegzo t 290 r 8 f Erwin Goelz 5 17.35 Franz Ruhm 21.20 Das Filmstudio. Weg zur Er- 15,00 Die Filmschau des SWF mit Unterhaltungsorchester e bens- 22.30 Leichte Musik 19,00 Die Abendschau bauung oder Anlaß zu Unbe- 16,0 Ungarische Komponisten 22.30 Moderne Musik aus Amesika 8 N 8 28.45 Notturno 20.00 Die Tagesschau hagen? 17.15 Leicht beschwingt aus aller 0. 10 SWF-Jazzs Session Donnerstag, den 4. Dezember 1958 Donnerstag, den 4. Dezember 1958 Donnerstag, den 4. Dezember 1958 5 5 i 1 sikali. 20.10 Robert schumann sport— Mord!“ Ein Krimi- 17.00 Kleine Briefmarkenkunde Schnecken 10,15 Musikalisches Intermezzo 0 5 Volkslieder und Nals tile v. Campion. Regie: 17.0 Meine Fliegerei nach dem n A 1 22630 e Kleines Noten- 5 Tänze 5 Paul Land zweiten Weltkrieg 2015 D 01 Handige 13.10 8 29 559 1 b 22.30 1 5 5 erner 2 1 1 K g 1 e 1 Er TO es Ha 2 15.00 Das Südwestfunkorches 54 80 11 22 00 Alete 8. 17.45 e Tin- senden 5 16.10 Kl. Unterhaltunssorchester 23.00 Melodie und Rhythmus 12 75 A 010 515„Als Denk- 23.45 Notturno tenfischen Muscheln von Arthur Miller 17,15 Vorwiegend heiter aus Baden-Baden Freitag, den 5. Dezember 1958 8 Freitag, den 5. Dezember 1958 Freitag, den 5. Dezember 1958 N 8 1 8 1 ö 8„morgen ist St. Nikolaus 10.45 Musikalisches Intermezzo 18.30 Schulfunk: e 2 5 72810 815. 20.00 5 11.15 Musik am Vormittag Die Hochzeit des 8 17.30 Unterhaltungsmusik 22.30 Leichte Musik a spät. Abend 10 Slaskuge e 88 1340 20.10„Der Palast 455 R Musik Das Oscar-Peterson- rio und chen 20.20 Sieben auf einen Stre. A8 g 2330 ienge 48 f. 880 FVV lanſie-Guintett 17.30 Cairo heute 20.35 Wacht an der Ruhr 18.00 Italienische Opernmelodien lands e eee Ne ein Eleinlskeiten 16.10 Was leder gern hört 23.00 Die Rompositlonstechnik 20.45 Melodie und Rhythmus 23.45 Notturno 17.55 Stellt die Schuhe vor die 21.35 Ganz groß in Kleinigkeiten 25 12 85 428 0 0 Anton Weberns 21.45 Christliene Perspektiven Klaviermusik v. Mitternacht Tur a— Ein Kriminalspiel 17.45 Für den Jazifreun Samstag, den 6. Dezember 1958 Samstag, den 6. Dezember 1958 3 Samstag, den 6. Dezember 1958 8.05 Gut gelaunt 15.00 Heidelberg Spielt auf 16.15 Tols-tol-tol, Der erste Schritt 18.00 N Vespergottes- 0 5 A 11 85 B JJ 88 ns del beler Franten- 13.00 Die Abendschau 13.15 Die Wellenschaukel 100 Cammermusik schrank 19.00 Klingendes Wochenende 18 ens bei e f 941 18 8. 80 42.30 Nadir erb beter Tschal⸗ E C 5 leichte“ Weihnachts- 20.15 Hart auf Hart. 16.10 Volkstümliche Melodien KO WS²EY. Hector Berlioz) 12.00 Mittasskonzert e 5 5 5 16.40 55 940 Wir. zum Tanz 14.20 Heiße Sachen 0.10 N menü Ein Quizturnier Bist du der, der uns helfen kann? „Dr. G. ist Kernphysiker, Mitarbeiter an dem neuen Atomreaktor. Ein gefährlicher Mann. Vor dem müssen Sie sich in acht nehmen“, so stellte unser Gastgeber uns den Herrn vor, des- sen Alter wir auf Mitte Dreißig schätzten.„So gefährlich, wie Sie sich das denken, ist die ganze Sache gar nicht“, wehrte der ab. „Ja, ist es nicht ein ungeheures Risiko, in der Nähe so eines Teufelswerkes zu schaffen?“ Wir freuten uns, einen solchen Mann, von dem man sonst nur durch die Presse etwas erfährt, persönlich kennenzulernen. „Aber nein. Sehen Sie, die amerikanischen Matrosen auf dem U-Boot Nautilus' fahren nun schon jahrelang mit einem Reaktor an Bord auf allen Weltmeeren herum. Und als hre Geigerzähler neulich ausschlugen, stellte man fest, daß die Radioaktivität nicht etwa von den ungeheuren Energien, die im Reaktor erzeugt werden, stammten, sondern von den Leuchtzifferblättern einiger Uhren und Instru- mente auf dem Boot. Im übrigen gibt es in der Kernphysik im Augenblick nicht mehr allzu viel Geheimnisse zu hüten. Die Kernphysiker aus allen Nationen, die sich vor ein paar Wo- chen in Genf trafen, haben die Karten offen auf den Tisch gelegt. Es war nicht mehr allzu viel da, was die anderen noch nicht wußten. Ein Kollege von mir hat neulich— es ist na- türlich übertrieben— gesagt, daß in ein paar Jahren jeder in der Waschküche seinen eige- nen Reaktor haben könnte.“ „Und die Anwendung als Waffe? Es ist doch eine fürchterliche Angelegenheit“, warf einer ein.„Natürlich, aber wir haben es Gott sei Dank nur mit der friedlichen Energiegewin- nung zu tun. Kohle und Oel werden ja mit den Jahren immer knapper werden auf unserem Globus. Die gehen einmal zu Ende. Darum müssen wir uns jetzt schon nach anderen Kraftquellen umsehen, Daß nun die Ergebnisse von Forschung und Technik auch für böse Zwecke gebraucht werden können, auf wel- chem Gebiet gibt es das nicht? Die Sense und der Dreschflegel waren doch einst gewiß nütz- ** K* K NN N NN NN NN NN NN ANN NN N NN Advent Siek auf und ercenne: Das Lächeln auf einem Mund, Den hellen Blich, die helfende Hand, Das gute Verstehen der Menschen, Die sprachlos fremd Freundliche Zeichen tauschen Immer noch ist Vertrauen. Immer finden Irrende heim Ins gütige Antlitz. Immer sind Schoß und Geborgenheit. Nie versiegt der heimliche Quell. Immer ist Liebe. 0 Auch im leid verschütteten Auge Wohnt ste und heilt. Und immer verheißen Sick unseren Herzen Kommende Engel. Walter Franke * K KK KRK XXX XXX XXX XXX XR XXX XXX XN liche, friedliche Instrumente, Gehilfen des Menschen. Das hat aber die Menschheit nicht gehindert, aus Sensen Spieße zu machen und mit dem Dreschflegel dem Nächsten auf den Kopf zu schlagen. Denken Sie nur mal an das Flugzeug! Kaum war es erfunden, da wurde es schon zu bösen Zwecken verwandt. Die Strahlenaktivität aber, seit Röntgen im Jahre 1901 seine Entdeckung machte, wurde fast ein halbes Jahrhundert nur zu friedlichen Zwecken gebraucht. Dafür kann man noch nachträglich dankbar sein. Verstehen Sie mich recht, ich will nichts verharmlosen. Unsere Kernphysik hat unheimliche Möglichkeiten der Vernichtung in den Händen. Ich halte es durch- aus für wahr, was man sagt, daß gegenwärtig so viele nukleare Vernichtungsmittel gestapelt sind, daß man jegliches Leben auf der Erde nicht nur einmal, sondern vier- bis fünfmal auslöschen kann. Damit darf man aber uns Kernphysiker nicht belasten. Man kann es ja auch dem Manne, der zum ersten Male auf den Gedanken kam, eine Sense herzustellen, nicht zum Vorwurf machen, daß es nachher Men- schen gab, die, statt damit Getreide zu mähen, damit auf den Nächsten losgingen. Wir müssen Weiterforschen, denn wir brauchen Energie. Die Menschheit auf der Erde vermehrt sich in ungeheurem Maße. Energie aber bedeutet Nahrung und Leben.“ „So kommt es also allein auf den Menschen an, der diese Energie in die Hände bekommt, dag er sie recht, zum Segen für sich und die anderen Menschen verwaltet?“ „Ja, und hier muß ich eingestehen, hier sind wir machtlos und hilflos. Einen neuen Men- schen können wir nicht machen oder den alten Menschen verändern. Da muß ein anderer hel- fen.“ Und damit waren wir an der Stelle, bei der alle diese Gespräche und Ueberlegungen en- den:„Wo ist der, der helfen kann? Wer kann den Menschen ändern?“ Es ist ergreifend zu sehen, wie die, die um all die neuen Möglichkeiten wissen und an verantwortlicher Stelle stehen, Ausschau hal- ten nach dem, der helfen kann, nach Erlösung aus dem Dilemma. Sie sehen die beiden Wege. Sie sehen den Menschen am Scheideweg. Nach beiden Seiten eröffnen sich die folgenschwer- sten Ausblicke. Der eine Blick führt zu einer fruchtbaren Ebene, in der Kultur und Zivilisa- tion zu fast endlos scheinender Blüte verwirk- licht werden können. Der andere Blick führt zur Katastrophe. Das Atomium, das Wahrzei- chen der Weltausstellung von Brüssel, war den einen ein Zeichen für einen fortschrittstrunke- nen Optimismus, den anderen ein grausiges Menetekel. „Uns bleibt nur eine kurze Gnadenfrist“, schreibt ein Mann, der einem der größten In- dustriewerke in Europa vorsteht.(Walter Bo- veri: Ethik und Atomzeitalter.) Und ein an- derer:„Wenn die Menschheit das Atomzeit- alter bestehen soll, so muß der einzelne Mensch lernen, das Atomzeitalter zu bestehen.“(Carl Friedrich von Weizsäcker: Atomenergie und Atomzeitalter.)„Wer plant die Planenden“, ist der Schrei, der durch die Welt geht. Die Frage nach dem, der den Menschen hel- fen kann, daß sie andere werden, ist nicht neu. Sie ist so alt wie die Menschheit ist. Auch die Probleme, vor die uns das Atomzeitalter stellt, sind ja nicht neu, sie gehen zurück auf das Problem des Menschen. „Bist Du der, der kommen soll“, hat vor mehr als neunzehnhundert Jahren ein Mensch, der im Gefängnis saß, gefragt. Johannes der Täufer hat zwei seiner Jünger mit dieser Frage zu Jesus von Nazareth geschickt. Diese An- frage des Täufers an Jesus gehört zu den kirch- lichen Lesungen in der Adventszeit. Es ist eine Frage, die mit dem Advent zu tun hat, d. h. mit der Verkündigung, daß einer im Auftrage Got- tes gekommen ist, den Menschen das Heil zu bringen, sie zu heilen, zu wandeln. Auch Jo- hannes dem Täufer bleibt die Glaubensent- scheidung nicht erspart. Der christliche Glaube besteht auf der Ge- wißzheit des„Advents“, der Gewißheit, daß das Heil in die Geschichte gekommen ist. Advent ist nicht nur eine Frage, sondern eine Antwort. Damit ist die Frage beantwortet nach dem, der kommen soll, den Menschen zu helfen. Damit ist auch die Frage beantwortet, ob wir mit Optimismus oder Pessimismus auf die Mög- lichkeiten der Atomenergie schauen sollen. Es kommt allein auf den Menschen an. Gott aber hat nicht am Menschen verzweifelt. Wir brau- chen nicht hilflos zwischen beiden Möglichkei- ten hin und her zu pendeln. Gott hat nicht dar- an gezweifelt, daß dem Menschen noch gehol- fen werden kann. Er hat sich zu den Menschen Bherabgelassen. Er ist im menschlichen Bereich, dort, wo allein die Hilfe einsetzen kann, in sei- nem Sohn„angekommen“. Advent heißt ja „Ankunft“. Nun kommt es darauf an, ob er auch bei uns„ankommt“. Johannes Baudis Das groſte Buch im Schaufenster Eine adventliche Geschichte von Erni Deutsch Balthasar ging in diesen Tagen oft an der Buchhandlung vorbei: Immer blieb er vor dem einzigen, großen Schaufenster stehen, hinter dem die Buchhändlerin ihre Auslage mit fei- nem Verständnis hergerichtet hatte. Da war manches Buch, das Balthasar gern besessen hätte. Da war zum Beispiel das große Deutschland-Buch. Es lag ganz hell und präch- tig in der Mitte des Schaufensters, ein Farb- pildwerk, Aufnahmen deutscher Städte und Landschaften, Sein Herz hing an dem Buch. Sicherlich waren auch Aufnahmen aus seiner Heimat darin enthalten, Aufnahmen aus der königlichen Stadt im Osten. „Ich kann es nicht kaufen“, sagte Balthasar. „Ich würde vielleicht ein paar Mark zusam- menbringen, wenn ich auf das Abendbrot ver- zichtete.“ Aber den ganzen Tag schaffen, und dann am Abend, so ganz ohne Wärme, ohne ein Wort, ohne den Gruß der Kameraden in die kalte Kammer gehen und unter die Decke schlüpfen— nein— das geht auch nicht. Man kann das einmal— zweimal. Aber wenn man arbeiten soll, dann muß man auch essen. Und wenn es kalt ist, muß man auch ein wenig Wärme haben. Den Tag über, auf der Bau- stelle, fror man genug. Da war es schön, am Abend die klammen Finger über eine warme Ofenplatte zu halten. Und das konnte man nur, Wenn man zum Essen ging. Anders nicht. Aber es kostete Abend für Abend ein Geld. Balthasar beugte sich weit vor, Da hatte das Fräulein Rapp heute das Buch aus dem Fen- ster genommen. Es war nicht mehr da, Ein an- deres lag an seiner Stelle. Ueberhaupt, es war da noch etwas Neues. Er konnte nicht gleich feststellen, was es war. Mit einem Male sah er den Engel. Es war ein winzig kleiner, heller, hölzerner Engel. Er stand mit hocherhobenem Arm, ein Taktstöcklein schwingend. Sein fil zern Gewand, ein meisterlich fliegendes, schürzend, so stand er, wie auf Zehenspitzen, lockend, den kleinen Mund wie zum freund- lichen Wort geöffnet. „Warum machst du dir Sorgen um das Buch“, schien er zu sagen.„Das Buch liegt doch im La- den, Balthasar.“ Als Balthasar am Abend wieder in die Stadt kam, lief er, obwohl es ein Umweg war, doch an der Buchhandlung vorbei. Da lag das Buch wieder im Schaufenster. Dr stand wieder eine Weile. Dann ging er zu dem alten Gasthaus in der dunklen Straße. Er ging gleich die sieben Treppen hoch zu sei- ner Kammer. An dem Abend hatte er keinen Hunger. Den anderen Abend sagte er seinen Kameraden, sie sollten nicht auf ihn warten. Später, im Dunkeln, zählte er die Tage, die noch verstreichen müßten, bis zum Zahltag. An allen Tagen, die nun kamen, war Bal- thasar seltsam still. Er ging weiterhin mor- gens und abends an dem Buchladen vorbei. Sah einen Augenblick hin. Sah das hölzerne Engelein und sah das Buch. Nun wird die erste Kerze angezündet Als er dann das Geld in Händen hatte, war es nicht sonderlich viel, genug zum Essen und zum Schlafen für die nächsten Wochen— nicht genug, um außerdem noch ein Buch, und erst recht nicht genug, zu dem Buch den kleinen hölzernen Engel zu kaufen. Balthasar trat trotzdem in den Buchladen.„Das Deutschland- Buch möchte ich kaufen“, sagte Balthasar. Fräulein Ra Allgen wurden groß und rund. Sie beeilte sich, das Buch aus dem Schaufenster zu nehmen. Ind das hölzerne Engelein möchte ich auch en. Das mit dem Taktstock.“ Fräulein„Geben Sie acht auf die Flügelck 32, die waren dünn und fein wie Seide. 22 am stellte Balthasar das Engelein zurück auf die Theke. Dann blätterte er in dem Bild. Wein, er wollte jetzt nicht Seite um Seite umschlagen Das sparte er sich auf für später. Er ppte das Buch zu.„Bitte.“ Das Fräulein Rapp lief nach einem großen Bogen Weihnachtspapier.„Es ist sicher ein Ge- schenk. Ich will Ihnen ein schönes Päckchen machen.“ N „Ja, tun Sie das“, sagte Balthasar.„Es ist ein Geschenk. Und das Engelein auch, bitte. Auch das ist ein Geschenk. Ich schenke es mir Selbst.“ Balthasar griff wie im Traum nach dem Geld in der Rocktasche. L Fräulein Rapp sagte:„Danke schön“, als „Ich danke auch 8 er schon an der Tür war. schön“, sagte Balthasar darauf, dann stand er auf der Straße. Er trug das Buch und das höl- zerne Engelein gleich in sein armes Zuhause. Dort setzte er sich, wie er war, in Mantel und Furckte dick nicht vor der Verwirrung außer dir, aber vor der Veruirrung in dir,; strebe nach Einheit, aber sucke sie nickt in der Ein- förmig keit, strebe nach Ruke, aber durch das Gleichgewickt, nicht durch den Stillstand dei- ner Tätigkeit. Schiller ** Alles kann nicht auf einmal geschehen. Auch was man micht wacksen sieht, findet man ae einiger Zeit gewachsen. Der Langsamste, der sein Ziel nur nicht aus den Augen verliert, gelt noch immer geschwinder als der, der ohne Ziel umherirrt. Lessing voss S%%% Mütze, auf die Bettkante. Zuerst packte er das Buch aus und legte es behutsam neben sich. Den hölzernen Engel stellte er auf das Nacht- schränklein. Dann machte er Licht. Und dann Sriff er zu dem Buch, wie man nach einem Suten Stück Brot greift, wenn man sur hungrig ist. Eisenbahngeschichten Von Barbara Hlauschka Wir gingen nicht in die gleiche Schule, aber Wii Waren beide Fahrschülerinnen und trafen uns in der Eisenbahn. Anneliese fuhr noch ein Paar Stationen weiter als ich. Jeden Tag setz- ten wir uns in das gleiche Abteil und erzähl ten uns etwas. Aber Annelſese hatte viel mehr zu erzäh- len als ich. Hatte unser Haus vielleicht 23 Zimmer? Und eine Rolltreppe? Hatten wir etwa drei Hausengestellte? War bei uns schon einmal ein Minister zu Besuch gewesen oder ein richtiger Filmstar? Und konnte ich in den Ferien nach Malmé in Schweden fahren oder meiner Gredmetter eine türkische Kaffee- mühle aus Ankara mitbringen? Nein, nein, nein Doch Anneliese wußte davon zu berichten, und ich börte zu und staunte. Allmählich ge- fiel es mir dei ups daheim gar nicht mehr so recht Aber dann kam unsere Schulwanderung. Ihr Ziel war gerade Annelieses Heimatdorf. Von dort zus sollten wir dann mit dem Zug heimfahren. Ich war noch nie dagewesen. Emsig sah ich mich nach dem Haus um, das Annelieses El- tern gehörte. Aber an der Dorfstraße konnte es unmöglich liegen, da gab es nur Bauern- Hanger Aber plötzlich— wir waren jetzt am Bau- hof angelangt— sah ich Anneliese, Sie stan in dem winzigen Garten, der das Hàuschent des Zahnhofsvorstandes umgab und hing Sok- ken zum Trocknen über den Lattenzaun. Hier Wohnte sie also? Anneliese hatte mich schreck- lich beschwindelt! Ich war wütend, und das sagte ich ur auch. „Aber— aber es war doch gar nicht so ernsthaft gemeint“, beschwor sie mich er- schrocken.„Wovon wir Sprachen, das sind Dinge, die ich mir Wünsche, wenn die Züge an uns vorbeifahren. Dann denke ich mir aus, was da für Leute drin sitzen— berühmte Leute. Und wie es wäre, wenn sie gerade ausstiegen, uns besuchten und mich mitnähmen, irgend- Wohin in die weite Welt. Vielleicht auch in ein Prächtiges Haus, das dann uns gehörte. Das kleine Haus hier— an das hab' ich beim Er- zählen gar nicht gedacht. Lügen nennst du das? Aber es sind doch nur— Träume Später, viel später erst, ist es mir klar ge- worden, wie das ist mit den Träumen. Nein, man braucht nicht auf sie zu verzichten Nur eins— man darf sie nicht mit auf den Schul- Weg nehmen, nicht ins wirkliche Leben. Da verlieren sie leicht ihren Glanz und werden u erlogenen, lächerlichen Nichtiek eiten e EB KHE FEE e. 2 ö re Die Schweizer Wintermode dieser Saison setzt die„befreite Linie“ souverän fort. Reichlich Stoff und kurze Röcke geben ein Gefühl der Bewegungsfreiheit bei aller Sicherheit und Eleganz. Die europäische Frau— um sie geht es den Schweizer Modeschöpfern— wird in diesem Winter auf echt weibliche Art ihren Mann stehen. Sehr elegant ist dieses Tages- Kleid aus Wollbouclé, das der neuartige aparte Kragen hinten mit Reißverschluß schließt. Modell: 5 Jacob Scherrer, Romanshorn-Bodensee(Schweiz) Brüchige Nägel brauchen Pflege Brüchige Nägel sind nicht nur unschön, sie Sind auch höchst unangenehm. Schon mancher Zarte Strumpf fiel ihnen zum Opfer. Zur täg- lichen Pflege benutze man eine mit heilkräfti- Sen Substanzen angereicherte Fettkreme. Ein- mal wöchentlich werden die Nägel mit einem lauwarmen Oelbad behandelt. Bei regelmägi- ger Pflege werden Sie bald die Besserung spü- Ten. Feines Backwerk für die Vor weihnachtszeit Anisplätzchen 115 Eier, 500 g Zucker, 500 g Mehl, 2 BI. ganzen Anis. Eiweiß zu Schnee schlagen, die Dotter bei un- unterbrochenem Schlagen hineingeben, Zucker und Anis und zuletzt das Mehl daruntermischen. Teig löffelweise auf ein gefettetes Blech geben und bei Mittelhitze backen. Spekulatius 500 g Weizenmehl, 2 gestr. Teelöffel Backpulver, 300 8 Zucker, 125 f Butter, 3 Eier, knappe halbe Tasse Milch, 1 Teelöffel Zimt, je eine Messerspitze Nelken, Koriander, Kardamom und das Mark, einer Vanilleschote. Alle Zutaten tüchtig durcheinanderkneten, über Nacht stehenlassen. Teig ausrollen, in Spekula- tiuskormen drücken oder kleine Figuren ausste- chen, bei Mittelhitze backen. Berliner Schnitten 500 f Mehl, 500 f Zucker, 5 Eier. ½ Pfd. Kakao, / Pfd. Mandeln, 1 Teel. Zimt, je 1 Messerspitze Nelken, Kardamom. Koriander und gemahlene Macisblüte, eine abgeriebene Zitronenschale, 1 Päckchen Backpulver. Alle Zutaten gut durcheinandermischen, lange Brote formen und auf ein gefettetes Blech legen, Sofort backen. Noch warm in Scheiben schneiden. Nürnberger Plätzchen 3 Eier, 250 g Kunsthonig, 150 f Zucker, 65 süße, Zeschälte geriebene Mandeln, 50 f feingehacktes Orangeat, 1 Teel. Zimt, ½ Teel. gem. Nelken, ½% Vanillemark, 5 g Pottasche, 5 f Hirschhornsalz ein wenig Wasser gelöst), 500 g Mehl, Mandel- scheibchen. Eier mit Honig und Zucker schaumig schlagen, Mandeln und Orangeat und Gewürze hinzufügen, Triebmittel unterrühren, gesiebtes Mehl hinzu- kügen und zu slattem Teig verarbeiten, Kleine Kugeln formen, auf gefettetes und gemebltes Blech setzen, in die Mitte Mandelscheiben drücken und bei mittlerer Hitze backen. Billiger Honigkuchen 350 8 Honig oder Kunsthonig, 100 f Zucker, 100 g Schmalz, reichlich Honigkuchengewürze(Anis, Kardamom, gemahlenen Ingwer, Koriander, ge- mahlene Nelken, gemahlenen Macis, Zimt, ge- Mmahlenen Piment), 10 g Pottasche. 5 g Hirschborn- Salz(in wenig Wasser gelést), 500 g Mehl, Zucker- Wasser. Honig oder Kunsthonig mit Zucker und Schmalz erhitzen, in eine Schüssel geben, Gewürze unter- rühren und abkühlen lassen. Triebmitte! in der Honigmasse verrühren. gesiebtes Mehl! hinzu- fügen, gut verarbeiten, ausrollen und in Rechtecke schneiden. uf gefettetes, bemehltes Beck! egen, mit Zuclter wasser bestreichen und bei msgigat Hitze backen. 5 Feiern Sie mit ſhrer Fomiſie Advenſ Jeden Tag sollte man eine kleine besinnliche Pause machen Nun brennt bereits wieder die erste Kerze am dunkelgrünen Kranz. Der Abend beginnt schon mitten am Nachmittag, und die Kinder, die sonst bei Beginn der Dunkelheit ins Bettchen schlüpfen, haben ihren Teil daran, Für sie ist es die rätselhafte. wunderbare Zeit.— wenn Wir Mütter es verstehen, sie mit Wundern und Erinnerungen auszufüllen. Wenn ich an meine Kindheit denke, fällt mir eigentlich zuerst immer die Vor weihnachtszeit ein. Nie war das Familienleben so innig, nie Waren die Abende so traulich wie in dieser Zeit. Wie anders sieht es heute in den meisten Familien aus! An vielen Adventsgebinden sind die Kerzen am Heiligen Abend noch unge- brannt. Der Kranz ist zum Dekorationsstück geworden, das man des guten Tones willen auf- Stellt, das aber zum Leben der Familie keine engere Bindung mehr hat. Dabei ist diese Zeit wie keine andere geeig- net, den Kindern Wärme, Geborgenheit und Unersetzlichkeit eines Elternhauses zum Be- wußtsein zu bringen. Sie gehört unlöslich zum Weihnachtsfest, ja, fast ist sie mit ihrer Heim- lichkeit und ihrer Stille schöner noch als das Läßt die Abhärtung der Kinder nach? Kinderschlafzimmer sollen nicht zentralbeheizt sein Kinder rechtzeitig abzuhärten, heißt Vor- sorge für ihr ganzes Leben treffen und ihre Gesundheit stählen. Natürlich ist Abhärtung nicht mit Leichtsinn zu verwechseln, mit der immer wieder festgestellten, viel zu leichten Bekleidung in der kühlen und kalten Jahres- zeit. Kniestrümpfe selbst im Winter zu tragen, bekommt nicht jedem Jungen, und wenn er sich noch so mannhaft zeigt. Schwere innere Er- krankungen und Erfrierungen können die Folge sein. Oft sind es Folgen, die sich jahre- lang oder sogar das ganze Leben hindurch be- merkbar machen. Die Eltern haben die Erfah- rung. Sie sollen sich in Bekleidungsfragen nicht von ihren Kindern überreden lassen. Die Ge- sunderhaltung in der Uebergangszeit und im Winter erfordert Vernunft und keine Unbe- kümmertheit. Immer wieder treffen Aerzte zentralbeheizte Kinderzimmer an, Nachts betriebene Zentral- heizung in einem Schlafzimmer, besonders aber im Kinderschlafzimmer ist eine Sünde an der Gesundheit, Tagsüber ist gegen die Beheizung der Kinderzimmer nichts einzuwenden. Na- türlich können die Kinder nicht im ungeheiz- ten, eiskalten Raum spielen oder Schularbeiten machen. Aber zwei Stunden vor dem Zubett- gehen sollte die Zentralheizung gedrosselt, das Zimmer frisch gelüftet und die Heizung für die Nacht dann ganz und gar abgestellt werden. Besonders Kinderärzte stellen immer Wieder fest, daß die allgemeine Abhärtung der Kinder nachzulassen scheint. Der moderne, technisch SO vervollkommnete Wohnungsbau gewährt ihnen ein Aufwachsen in einer Kklimatisch nicht immer richtigen Geborgenheit. Der Organismus des Kindes wird auf ein„Innenraumleben“ aus- gerichtet und nicht mehr in dem Maße wie frü- her auf den„Rhythmus der Natur und der Jahreszeiten“ eingestellt. Nicht nur bei Er- Wachsenen, sondern auch bei Kleinkindern und Heranwachsenden bürgert sich seit einigen Jahren in zunehmendem Mage der jährliche Erkältungs- und Grippe-„ Turnus“ eil, In der Uebergangszeit zünftig erkältet zu sein, ge- hört fast schon zur absoluten Natürlichkeit. Dabei ist es vollkommen unnatürlich, sich je- des Jahr mindestens einen Schnupfen, einen Husten oder gar die fiebrige Grippe zu holen. Das liegt an der zu„geborgenen“ falschen Le- bensführung, die den Körper schwächt und ihn bei der kleinsten Krise anfällig macht. . schnell vergangene Fest selbst. Wer sie unge- achtet verstreichen läßt, darf sich nicht wün- dern, wenn er am Heiligen Abend nüchtern und ohne die geringste Weihnachtsstimmung unter dem Tannenbaum steht und den Zauber des Festes nicht empfindet. Advent ist Vorbereitung auf das schönste Fest des Jahres. Machen wir uns das einmal Klar, und versuchen wir, diese Wochen mit un- seren Kindern so zu begehen, daß sie ihnen spä- ter unvergeßliche Erinnerung sind.— Es ist gar nicht so schlimm. Eine Stunde, ja selbst eine halbe, täglich dafür genommen genügt schon. Sie werden sehen, wie auch Sie sich schon nach kurzer Zeit auf diese kleine, besinnliche Pause freuen werden. Wissen Sie überhaupt, wie strahlend die Augen Ihrer Kinder bei Kerzenschein leuchten können? Erzählen Sie ihnen unter dem Ad- ventskranz eines der alten Märchen. Die nur vom HKerzenflackern erhellte Dämmerung ist Wie geschaffen für das Lebendigwerden von El- fen und Zwergen. Lassen wir dabei einen duf- tenden Bratapfel essen, oder probieren wir die ersten braunen Kuchen und Nüsse als ersten Gruß vom Christkind. Und wie ist es mit dem Singen? Ist es nicht ein rechtes Armutszeugnis, daß der Plattenspie- ler uns heute sogar am Heiligen Abend in vie- len Fällen das Singen der alten Weihnachtslie- der ersetzen muß? Wäre nicht in der Vorweih- nachtszeit die beste Gelegenheit dazu, die alten Lieder aufzufrischen, und auch einmal ein neues mit den Kindern zu lernen? Auch den einen ganz der Weihnachtsbäckerei geltenden Tag sollten Sie nicht aus Ihrem Weihnachtszeit-Kalender streichen, sei es nur, um den aus frischem Gebäck und Tannengrün zusammenklingenden Weihnachtsduft im Haus zu verspüren— und um den Kindern das Ver- gnügen des Ausstechen-Dürfens und Schüssel ausleckens zu machen. 8 Charlotte Eberhardt h W ben n M N e N wa 0 0 ö U n U 0 0 Ich kann mir nichts Besseres vorstellen: Ich staune immer wieder. Ich kann es wirklich nicht be- schreiben, dieses strahlende Weiß. Man muß es selbst er- lebt haben, wie die Lauge dunkler und dunkler wird und die Wäsche weißer, immer weiſzer. Strahlend- weis. So einfach, so spersem, so schonend. Man braucht nicht lange einzuweichen, braucht keine Zusätze, nur Sunil. Im Nu ist die Wäsche strahlend weiß mit einem herrlich frischen Duft nach Wind und Sonnenschein. Dieses Weiß ist immer wieder überraschend 10 Wasch strahlend wein mit h und 9175 5 18 Mitt 8— wie weich! Unser gaby hat's gut! N g 1 Wie mild dieses Sunil ist! Man spürt es schon an der Lauge, sie ist himmelblau und mild, ganz mildl Regenwasser kann nicht weicher sein. Alles, einfach alles wasche ich damit. Sogar die zarten Babysachen und meine ganze Feinwäsche. e 155 SUI Reiter- Championate stehen fest Der deutsche Turniersport kann in diesem Jahr sechs Championate für 1958 vergeben, 1 während in zwei weiteren Disziplinen in der Zweite Pokalrunde in Nordbaden 13 aus der 1. Amateurliga sind noch dabei Im nordbadischen Raum wird am Wochenende die zweite Fußballpokalrunde ausgetragen. Von den Mannschaften der ersten Amateurliga sind noch 13 im Rennen. Lediglich der ASV Feudenheim(2:3 bei 083 Mannheim), Phönix Mannheim(1:2 in Ilvesheim) und der ASV Durlach(0:2 bei Beiertheim) befinden sich nicht mehr im Wettbewerb, während der VfL. Neckarau in dem noch zur ersten Runde zählenden Spiel auf eigenem Platz auf den Sc Käfertal trifft. Spielfrei ist der FV Hockenheim, der zur gleichen Zeit das noch ausstehende Punktspiel gegen Phö- nix Mannheim bestreitet. Obwohl die Vereine der ersten Amateurspielklasse ausnahmslos gegen un- terklassige Mannschaften spielen, dürfen sie die Aufgabe nicht unterschätzen,. Immerhin sollten der VIB Leimen bei Viktoria Mauer, SV Sandhausen bei Viktoria Nußloch, Sc Kirchheim bei TSG Rohr- bach, FV Weinheim beim Lokalrivalen Tus Wein- heim, SV Sandhofen in Wallstadt, die Forchhei- mer Sportfreunde bei Phönix Durmersheim, FC Neureut bei den Ksc- Amateuren, der KFV in Gra- ben, die Pforzheimer Rasenspieler beim BSC Pforz- neim und der SV Birkenfeld beim ASV Feuden- neim, wenn auch tellweise erst nach Kampf, in die nächste Runde einziehen, Aus Badens Amateurligen Letztes Vorrundenspiel in Mannheim Mit dem Nachholspiel zwischen Phönix Mann- heim und dem FV Hockenheim wird die Vorrunde in der ersten nordbadischen Fußballamateurliga am Wochenende abgeschlossen. Mit je 14:14 Punk- ten stehen die beiden Kontrahenten in der Tabelle auf gleicher Höhe, so daß möglicherweise der Platz- Vorteil den Ausschlag geben kann. Führende Mannschaften spielen auswärts In der 1. Amateurliga Südbaden müssen am ersten Adventssonntag die führenden Mannschaften reisen. Die leichteste Aufgabe scheint dabei der Fe Singen beim Neuling Whylen erwischt zu ha- Ben. Tabellenführer Konstanz muß sich in Bühl in bester. Form vorstellen, wenn ein Spielverlust ver- mieden werden soll. Nicht minder schwer ist die Prüfung, die den FV Offenburg bei dem selbst im Vorderfeld der Tabelle stehenden VfB Gaggenau erwartet. Rastatt kann durch einen Heimsieg gegen den Neuling Kehl Boden gutmachen und schließ- lich sollte sich auch der Sc Freiburg auf eigenem HFlatz gegen Villingen durchsetzen. Dem formver- besserten Fc Emmendingen bietet sich auf eige- nem Gelände eine günstige Gelegenheit, gegen den Namensvetter aus Radolfzell das Punktekonto um Zwel weitere Zähler aufzustocken. Die unberechen- baren Mörscher reisen nicht ohne Chancen zum ab- Stiegsbedrohten Südstern Singen. So spielt Südbadens zweite Amateurliga Staffel 1: Stigheim— Kappelrodeck, Au gegen Zell, Zunsweier— Baden-Baden, Offenburg 1B gegen Frankonia Rastatt, Achern— Ottenau, Lich- tental— Sinzheim. Staffel 2: Spfr Freiburg— Lörrach, Walds- hut— Wehr, Stetten— Maulburg, Friedlingen gegen Neuenburg, Rheinfelden— Freiburger FC Zell— Tiengen. Handballaufstiegsspiele in Baden Letzte Mit zwei Begegnungen werden am Wochenende die mittelbadischen Aufstiegsspiele zur Handball- verbandsliga abgeschlossen, Da mit Germania Bröt- Zingen der Aufsteiger bereits feststeht, haben die Splele keine Bedeutung mehr. Beiertheim sollte sich gegen Mühlburg durchsetzen, während man Brötzingen auch in Grötzingen ein Plus einräumen Kann. In Südbadens Handball wird am Sonntag die Auf- Stlegsrunde mit dem letzten Spiel der Gruppe B zum Abschluß gebracht. Dabei wird der TV Hau- ingen beim Es Freiburg versuchen wollen, unge- schlagen zu bleiben und den 15:5-Vorrundenerfolg zu wiederholen. Als Aufsteiger stehen der TV Hauingen und der Sc Baden-Baden fest. Treffen im Norden und Süden Tabellenführer Offenbach vor der 13. Hürde In Fürth könnte der Spitzenreiter straucheln — Nürnberg muß zum SsyV— In München treflen sich die Pokalmeister Im Mittelpunkt des süddeutschen Oberliga. Programms steht am Wochenende der Besuch des Tabellenführers Kickers Offenbach im Fürther Ronhof. Nach zwölf Spielen sind die Hessen Deutschlands einzig ungeschlagene Oberligamannschaft. Diesmal stehen sie vor der ominösen„13“, und es könnte leicht sein, daß ihnen dabei der glanzvolle Ruf der Unbesieg- barkeit genommen wird. Die Spygg Fürth ha: sich nach relativ schwachem Start gut gefangen und holte allein aus den sechs letzten Spielen nicht weniger als zehn Punkte. Dennoch reisen, die Offenbacher nicht ohne Chancen ins Nord- bayrische. Von den Verfolgern der Offenbacher hat die Frankfurter Eintracht als einziger Heimvorteil. Sie sollte diesen auch mit einem sicheren Sie über den auswärts schwachen FC Schwein- furt ausnützen können. Wesentlich schwieriger hat es dagegen der 1. FC Nürnberg, der beim SSV Reutlingen antreten und diesen auch ohne den vom Platz gestellten Torwart Bögelein Stark beachten muß. Eine reizvolle Partie dürfte sich in München Abspielen, wo mit den Bayern und dem VfB Stuttgart die beiden letzten deutschen Pokal- meister aufemander treffen. Auch der Kampf gegen den Abstieg tritt in ein immer schärfer werdendes Stadium.„Schlußlicht“ FSV Frank- furt muß zum Südmeister Karlsruher Sc und dürfte dabei um einen weiteren Doppelpunkt- verlust kaum herumkommen. Ebenso düster ist die Lage für den Vorletzten BC Augsburg. der beim VfR Mannheim auf ebenso verlore- nem Posten steht. Viktoria Aschaffenburg hat Gelegenheit, mit einem Heimsieg über 1860 München wieder Anschluß ans Mittelfeld 20 gewinnen, während Waldhof Mannheim beim Aufstiegskollegen Ulm 46 das gleiche Vorhe ben wohl nicht gelingen dürfte. „Bobbele“ auf Degerlochs Höhen Die Stuttgarter Kickers haben am Wochen- ende Gelegenheit, wieder die Führung in der 2. Liga Süd zu übernehmen. Im Gegensatz zu dem auswärts bei Bayern Hof antreten müs- senden Spitzenreiter Hanau 93, der dort zu- mindest um eine Punkteinbuße kaum herum- kommen sollte, genießen die Stuttgarter Platz- vorteil, Sie erwarten dabei auf Degerlochs Höhen den Freiburger FC, der indessen kei- neswegs die Rolle des billigen Punktlieferan- ten spielen will. Die„Bobbele“ haben sich für die Reise in die baden-württembergische Lan- deshauptstadt einiges vorgenommen und wol- len zumindest einen Zähler mit nach Hause nehmen. Von den weiteren Spitzen mannschaften müs- sen die Kasseler Hessen zum Tabellenletzten nach Friedberg und die SpVgg Neu-Isenburg zum hessischen Rivalen Darmstadt 98. In bei- den Spielen erscheinen Punkteteilungen rech“ Wahrscheinlich. Spannende Auseinandersetzungen verspre- chen die bayrischen Derbys ASV Cham— VfB Helmbrechts und TSV Straubing— 1. FC Bamberg. Beide Spiele erscheinen auf Grund ihrer internen Rivalität in ihrem Ausgang offen. Mit Siegen der Platzmannschaften ist in den Treffen 1. FC Pforzheim— SV Wiesba- den, Amicitia Viernheim— Jahn Regensburg und VfI. Neustadt— Borussia Fulda zu rech- nen. Jahreswertung die Mindestpunktzahl nicht er- reicht wurde, so daß hier eine Verteilung des Championats nicht vorgenommen werden konnte. Zum vierten Male und dreimal hin- tereinander wurde Fritz Thiedemann(Elms- horn) Champion der Springreiter, während bei den Springreiterinnen Renate Freitag Verden/ Aller) zum dritten Male das Cham- Ppionat errang. Willi Schultheis Hamburg) kam zum neunten Male zum Titelgewinn bei den Dressurreitern. An der Spitze der Dres- surreiterinnen steht zum zweiten Male die Hamburgerin Rosemarie Springer. Ebenfalls zum zweiten Male fiel der Titel bei den Mili- tary-Reitern an Siegfried Dehnig ODreilingen/ Kreis Ulzen), während bei den Amazonen in der Military kein Titel vergeben wurde. Zum sechsten Male Champion der Fahrer wurde Ludwig Kathmann(HHoltrup). Auch hier wurde das Championat für Fahrerinnen nicht Vergeben. ö 5 Deutschlands B-Riege gegen die Schweiz In Freiburg möchten die deutschen Kunst- turner zwei Niederlagen gutmachen Die deutsche B-Riege möchte am Sonntag in Freiburg/ Breisgau in ihrem Kunstturn-Län- derkampf gegen die Schweiz B nach zwei Niederlagen ihren ersten Sieg erringen. Die Eidgenossen gewannen vor zwei Jahren in Offenburg knapp mit 336, 75:336,05 Punkten und vor zwölf Monaten in Frauenfeld über- legen mit 335,50:3 29,45 Punkten. Bei den Gä- sten fehlen unter den nominierten neun Tur- nern die beiden Berner Schmitter und Feuz, die zur Zeit auf einer Südamerika-Reise sind. Die deutsche Riege soll nach einem Abschlug- lehrgang in Radolfzell, an dem zehn Turner teilnehmen, aufgestellt werden. Der Länder- Kampf wird mit Achterriegen bestritten. Der Deutsche Turnerbund DTB) verzichtet in Freiburg auf den Münchner Lohmann und den Bremer Hillenbrand, die am Sonnabend in Wien an einem internationalen Kunsttur- nertreffen teilnehmen. Die Schweizer stützen sich auf: Brüllmann, Lengweiler, Schweizer, Kaufmann, Grunder, Hollinger, Krieg und Moor. Als Ersatzmann kommt Landry in Frage. Die deutsche Riege Wurde wie folgt aufgestellt: Bartzer(Mün- chen), Bohnenstengel Gruchhausen), Hagmann (Schweinfurt), Hirsch Dietlingen), Hofmann (Hausen b. Offenbach), Jakoby(Oppau), Mildt (Lübeck), Schlenker Neustadt/ Schwarzwald), Stalschus(Hannover), Vollmer(Ortenberg, zur Zeit Zürich). Keller wurde Präsident der Ruderer Aufnahmeantrag der Sowjetzone wieder abgelehnt Der Antrag des sowjetzonalen Ruderver- bandes, als Vollmitglied des internationalen Ruderverbandes(FIS) anerkannt zu werden und mit eigener Mannschaft an Europa-Mei- sterschaften teilzunehmen, wurde am Sams- tag in Wien nach längerer Debatte auf dem Zußgerordentlichen FISA- Kongreß mit 34:16 Stimmen abgelehnt. Der 34 Jahre alte Schweizer Thomas Kel- ler wurde von den 43 Delegierten aus 21 Na- tionalverbänden per Akklamation zum Nach- folger des in diesem Jahre verunglückten Präsidenten Gaston Müllegg(Schweiz) ge- wählt. l Der Kongreß gab seine grundsätzliche Zu- stimmung, daß die FISA jeweils zwei Jahre nach olympischen Spielen eigene Weltmei- sterschaften organisiert. Die Bestimmungen für diese Titelkämpfe sollen allerdings erst 1961 beschlossen werden, so daß es frühe- stens 1962 die ersten Ruder-Weltmeisterschaf- ten geben wird. Turnvereine als Erziehungsgemeinschaften Der Deutsche Turnerbund strebt eine Korrektur der Verträge an Der Deutsche Turnerbund OTB) strebt eine Korrektur der Verträge an, die er mit den einzelnen Fachverbänden abgeschlossen hat. Der DTB- Hauptausschuß, dem auch die Vor- sitzenden der Landesverbände angehören, be- auftragte auf seiner Frankfurter Sitzung den Oberturnwart Franz Klemm(Bad Harzburg). Verhandlungen aufzunehmen, die zu einer Korrektur dieser Verträge führen sollen. Der Hauptausschuß war der Auffassung, daß die Arbeit der deutschen Turnvereine durch die Fragen der Mitglieder- Bestandserhebung und die verschiedenen Vertragswerke eingeengt werde. Der DTB lehnte es erneut ab, als Fach- verband für Geräteturnen betrachtet zu wer- den und betonte seinen Charakter als Erzie- hungsgemeinschaft. Der Hauptausschuß nahm auf seiner Sitzung ferner zur Kenntnis, daß für das Deutsche Turnfest 1958 in München ein befriedigender Hnanzieller Abschluß erwartet werden könne. Für das Turnfest 1963 haben sich die Städte Köln, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Hannover und Berlin beworben. Ein Ausschuß wird die vorhandenen Vorbedingungen prüfen. Für die im Bau befindliche Schule in Frank- furt, die Ende Mai 1959 ihrer Bestimmung übergeben werden soll, legte der Hauptaus- schuß den Namen„Deutsche Turnschule“ fest. Gute Chance für Johansson Der Europa-Boxmeister im Schwergewicht, Ingemar Johansson(Schweden) besitzt eine gute Chance, zu einem Titelkampf mit Welt- meister Floyd Patterson(USA) zu kommen, erklärte in New Lork Pattersons Manager Cus d' Amato. Sowzetischer Gewichtheber- Weltrekord Der ukrainische Gewichtheber Anatoli Schi- tetsky verbesserte am Dienstag in Winnitsa den Weltrekord im beidarmigen Drücken der Mittelschwergewichtsklasse auf 153,5 Kilo. Er übertraf damit die bisherige noch nicht an- erkannte Bestleistung seines Landsmannes Stepanow um 0,5 Kilo. Deutsche Amateurboxer unterlagen in Moskau Vier K. o.-Siege der Gastgeber— Homberg und Herber holten die Punkte Im dritten Amateur-Boxländerkampf Zwi- schen der Sowjetunion und Deutschland gab es mit 4:16 dasselbe Ergebnis wie beim ersten Treffen am siebten Februar 1956 in Moskau. Im zweiten Kampf am 13. März 1957 in Ham- burg trennten sich die beiden Staffeln mit einem 10:10. Für die deutsche Staffel gab es einen viel- versprechenden Auftakt durch den Punktsieg des Europameisters Homberg Müsseldorf) ge- gen seinen Gegner Stolnikow. Nach ausge- glichenem Kampf mußte der Kölner Bantam gewichtler Eickelmann gegen den 20 Jahre alten Europameister Grigorjew, der technisch und körperlich stärker war, eine Punktnieder- lage hinnehmen. Nur knapp unterlag der Es- sener Federgewichtler Hahner gegen den jun- gen Nikanorow, der seine internationale Feuer- taufe gut bestand. Den zweiten Erfolg für die deutsche Staffel Holte der Düsseldorfer Leichtgewichtler Herper gegen den sowjetischen Juniorenmeister Ko- koschkin heraus. Den besten und spannendsten Kampf des Abends bestritten im Halbwelter- gewicht der Olympiasieger und Europameister Jengibarjan und der Berliner Dieter. Der erfahrene Jengibarjan boxte viel mit tiefhän- genden Händen, war oft völlig offen, er es aber mit seiner großen Erfahrung fertig“ die meisten Treffer anzubringen und somie verdient zu gewinnen. re 2 Oe 2 . ee EF eic, ons N Presserechte by Europäischer Kulturdienst Mün- chen 27 durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (41. Fortsetzung) „Und dann?“ fragte ich leise. „Dann nahm ich das Geld, ließ ihm nur so viel, daß niemand an einen Raubmord denken konnte, und setzte mich in den Wagen, den ich mir von einem Bekannten Carmelas besorgt hatte. Kurz vor Mexiko City flel mir ein, daß ich Wieder verstummte er. „Ich weiß“, sagte ich.„Dir flel ein, wie du den Verdacht auf mich und Sefior Ambrost lenken konntest. Du kehrtest um und stelltest den Wagen mit der Leiche vor meinem Hause Ab. Und dann, was hast du dann getan?“ „Dann habe ich die Waffe in den Garten ge- worfen und bin zurückgefahren.“ „Und dieser Brief, den man bei Sefior Am- prost im Papierkorb gefunden hat?“ „Den hab' ich eine Woche später auf seiner Maschine in seiner Wobnung geschrieben.“ Erstaunt fragte ich:„Hatte man denn vorher keine Haussuchung bei ihm gemacht?“ „Nein, das war ja das Unbegreifliche. Auf den Gedanken kamen sie erst später. Die Ge- schichte, die er dann erfunden hat, um dich zu entlasten, war wohl der Anlaß.“ „Und warum hast du den Brief geschrie- ben?“——* „Ich fürchtete, sie würden dich verurteilen.“ „Lag das nicht in deiner Absicht?“ Er murmelte:„Nein, das nicht.“ 5 Anscheinend hatte er doch noch so etwas wie ein Gewissen, Ich dachte nach. Dann sagte ich: „Wenn du ihn nicht erschießen Wolltest, wie Stelltest du dir eigentlich das Zusammentref- ken mit ihm vor? Dachtest du wirklich, daß Roman dir Geld geben würde? Du wugtest doch, daß er dich nicht ausstehen konnte.“ „Nein, darum wollte ich ja, daß Carmela hinging. Sie weigerte sich. So blieb mir nichts anderes übrig, als es selbst zu tun. Ich trug eine Maske und sprach mit verstellter Stimme. Er riß sie mir dann vom Gesicht, und als er mich erkannte, begann er mich zu würgen.“ „Und dein Alibi? Guiterez hat beeidet, daß du noch um acht in der Wobnung gewesen Bist „Das war nicht ich. Es war derselbe Mann, der mir sein Auto geliehen hat. Dafür hat ihm Carmela zehntausend Peseten gegeben.“ „Guiterez will dich aber erkannt haben.“ „Guiterez ist kurzsichtig und alt. Außerdem hatte sich der andere die Decke über den Kopf gezogen.“ Minuten vergingen. Ich hörte sein schweres Atmen, durchlebte in Gedanken, was er mir soeben erzählt hatte, und fragte mich, was er jetzt empfinden mochte. Ob er sich erleichtert fühlte? Ich stand auf- und drehte mich um. Mit in den Händen vergrabenem Kopf saß er Vor seiner Flasche und rührte sich nicht. Ich ging zu ihm. Als ich neben ihm stand, fragte ich leise:„Und nun?“ Langsam hob er den Kopf. Dann sagte er dumpf:„Ich weiß nicht Ich setzte mich auf die Lehne seines Sessels. „Ich habe ja keine Ahnung, was in dir vorgeht, ieh weiß nur, daß ich, wenn ich leben müßte Wie du, lieber tot sein wollte. Außer mür hast du keinen Menschen mehr. Da ist keine Freude, kein Lächeln. Nur diese ständige Angst. Angst, Angst, Angst.. Nur darum mußt du dich be- trinken. Du willst deine Freiheit behalten. Bist du denn frei? Ich könnte mir vorstellen, daß jeder Verbrecher, der seine Strafe abbüßt, freier ist als du.“ „Was soll ich denn tun?“ stöhnte er. „Gestehen.“ „Ich habe doch jetzt gestanden.“ „Du mußt deine Schuld sühnen.“ Verzweifelt schüttelte er den Kopf. Ich kann nicht. Wenn ich mir vorstelle, lebens- länglich 5 „Eines Tages werden sie dich trotzdem fin- den, dann aber ist es zu spat.“ 46 Er sah mich an.„Du meinst, ich soll.. 2 Ich nickte.„Ja, Vater.“ „Ich bin bereit.“ Er sagte es ohne jede Theatralik.„Soll ich dich begleiten?“ fragte ich klopfenden Her- 21S. Nach einigem Zögern sagte er leise:„Wenn es dir nichts ausmacht?“ Dann griff er nach seinem Glas, stellte es aber, ohne getrunken zu haben, wieder zu- rück. Wir waren bereits auf der Straße, als er plötzlich stehenblieb. Stumm starrte er vor sich hin. Da ich wußte, daß ich ihn jetzt nicht drängen durfte, wartete ich schweigend. Eine Frau ging an uns vorüber, blieb stehen und drehte sich nach uns um. Er schien es nicht zu bemerken. Obwohl ich vor Erregung und Ungeduld fast verging, ließ ich mir Bichts anmerken. Auf dem flachen Dach einer der Villen stand ein Mensch. Streng und klar hob sich seine Silhouette vom mondhellen Him- mel ab. Sie war wie aus Stein. Minuten ver- gingen, dann begann mein Vater auf mich einzureden. „Manuela, ich bitte dich, laß mir noch einige Tage Zeit, zwei, drei Tage nur. ich muß mich doch vorbereiten. Bis jetzt habe ich über nichts nachdenken können. Es ist so schwer Bitte, Manuela Langsam hob ich den Kopf. Die Silhouette auf dem Dach war verschwunden. Da sagte ich leise:„Doch, ich kann dich verstehen.“ Als ich mich umdrehte, fing er an, sich zu verteidigen. Ich bat ihn, zu schweigen. Bevor er in sein Zimmer ging, sagte er:„‚Nur noch ein paar Tage, Manuela. Dann bin ich be- stimmt so weit.“ Am nächsten Morgen rief Harry Webb an. Bis dahin hatte Barbara alle Telefongespräche entgegengenommen und gesagt, daß ich noch verreist sei. Ich hielt es für klüger, mich wie- der zu melden. Außerdem wollte ich wissen, ob sein Bekannter aus New Orleans meinen Vater wirklich verdächtigte. Seine Stimme klang vorwurksvoll, und nachdem er sich nach meinem Befinden erkundigt hatte, fragte er, ob er mich möglichst bald sprechen könnte. Wir verabredeten uns für den Nachmittag in einem Café in der Stadt. Meinen Vater sah ich erst beim Mittagessen Mir fiel auf, wie elend er aussah. Er wollte nichts essen, klagte über Kopfschmerzen und Uebelkeit und schien sehr niedergeschlagen. Er begann über seine Schuld zu sprechen, unterbrach sich aber schon nach wenigen Sätzen und erzählte mir eine völlig zusam- menhanglose Geschichte aus seiner Kindheit. Da ich wußte, daß er nichts getrunken hatte, War ich beunruhigt. Ich bat ihn, sich hinzu- legen, und nachdem ich séine Temperatur ge- messen hatte, rief ich sofort einen mir un- bekannten Arzt an. Er kam bald und untersuchte reinen Vater eingehend. Danach stellte er mir verschiedene Fragen, die ich ihm aus bestimmten Gründen nur teilweise wahrheitsgemäß beantworten konnte. Ich bejahte, daß er schwere seelische Erschütterungen durchgemacht hätte, Er sprach von der Möglichkeit eines Nervenfiebers. Er verschrieb ein Beruhigungsmittel und sagte zu, am nächsten Morgen wieder zukommen. Meine Frage, ob es sich um eine ernste und. langwierige Erkrankung handelte, beantwor. tete er mit einem Achselzucken. Eine Stunde später saß ich Harry Webb gegenüber. Gleich nach der Begrüßung machte er mir Vorwürfe, daß ich mich so lange nicht gemeldet hatte. Es gäbe verschiedene Dinge zu besprechen, die keinerlei Aufsch eb duldeten. Ich fragte ihn, ob er etwas von Dir gehört hätte. Er verneinte, Bis jetzt wäre es ihm noch nicht gelungen, eine Verbindung aufzuneh- men., Mit Bestechung sei da leider nichts zu machen. Dann sagte er:„Trotzdem sind wir weitergekommen, denn mein Bekannter und ich glauben heute zu wissen, wer die Tat Be- gangen hat. Bitte, erschrecken Sie nicht. Alles deutet darauf hin, daß es Ihr Vater? „Mein Vater?“ fragte Itsetzung folgt) 1 5.— 55 5„—. e. Klein-Anzeigen können Sie telefonisch aufgebes aut 8621 e rA EF rern 2. 0 8 — nee e. eee,.