Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim- Seck enheim und Umgebung BO Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milh- meterzeile 15 Pfg.— Oreisliste Nr I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 192 Freitag, den 5. Dezember 1958 10.58. Jahrgang Sozialdemokraten Fagei Adenauer nennt SPD-Haltung unrealistisch Berlin(dpa). Auf einer Wahlkundgebung im Berliner Wedding teilte Bundeskanzler Adenauer am Donnerstagabend mit, daß ihm der amerikanische Außenminister Dulles in einem persönlichen Schreiben vor acht Tagen den ausdrücklichen Schutz Berlins versichert habe. Als CDU-Vorsitzender wandte sich Adenauer gegen die SPD, deren außenpoli- tische Haltung er unrealistisch nannte. Trotz- dem behauptete er, er versuche, einen ge- meinsamen Standpunkt der deutschen Par- teien in der gegenwärtigen Lage herzustel- len. Alle Berlin berührenden Fragen werden heute in einer Sondersitzung des Berliner Senats erörtert, an der Bundeskanzler Aden- auer und Bundesaußenminister Brentano teil- nehmen werden. Finnische Regierung zurückgetreten Helsinki(dpa). Der finnische Minister- Präsident Fagerholm hat am Donnerstag un- ter dem Druck des gespannten Verhältnisses zur Sowjetunion den Rücktritt seiner Regie- rung erklärt. Das Kabinett wird jedoch bis zur Bildung einer neuen Regierung im Amt bleiben. Fagerholm wird während der Uber- gangszeit auch den Posten des bisherigen Außenministers Virolainen übernehmen, der Wenige Stunden vor dem Rücktritt des Kabi- netts seinen Rücktritt gesondert erklärt hatte. Die finnisch- sowjetischen Beziehungen haben sich seit der Regierungsübernahme durch den zusehends verschlecht 0 tungen war besonders kriti worden, dag in dem Kabinett keine Kommunisten vertre- ten waren, obwohl die kommunistische Partei nach den Parlamentswahlen im Juli mit 50 Abgeordneten als stärkste Fraktion in den finnischen Reichstag einzog. Hungernde stürmten Geschäfte Rio de Janeiro(dpa). 4000 hungernde Menschen haben in Nordostbrasilien die Stadt Caninde gestürmt und Geschäfte Sie kamen in die Stadt aus Geb in der Umgebung, wo seit zwei Dürre herrscht. Der Bürgermeister von Caninde, einer Stadt von 30 000 Einwohnern, hat Trup- pen zur Verstärl g der Polizei angefordert, da unter der Bevölkerung der Stadt eine Pa- nik ausbrach. Inzwischen ziehen die Plünde- rer, im Voll ad als die„Geschlagenen“ bekannt, zu den großen Städten an der Küste, Wo sie Arbeit und Lebensunterhalt zu finden 1 in hoffen. Die Regierung hat bereits tausende der„Geschlagenen“ beim Bau der neuen 1 bei anderen Regierungsprojekten beschäftigt. Aber für je- des Tausend, das auf diese Weise in Arbeit Bundeshauptstadt Brasilia sov und Brot gebracht wird, melden sich weitere Tausende mit der Forderung nach Hilfe. e Waffen für den Irak London(dpa). Die Verhandlungen über den britischen Flugstützpunkt Habbanya zwi- schen der irakischen Regierung und der bri- tischen Botschaft in Bagdad dauern noch an, Wie ein Sprecher des britischen Außenmini- steriums am Donnerstag mitteilte. Der Spre- cher gab erneut zu verstehen, daß die briti- sche Regierung über sowjetische Waffenliefe- rungen an den Irak unterrichtet Er habe keinen Grund, sagte er, an der R gkeit von Meldungen zu zweifeln, wonach sich zur Zeit sowjetische Offiziere im Irak aufhalten. Be- reits vor einigen Tagen hatte der Sprecher in gleicher Weise Pressemeldungen über die An- kunft eines sowjetischen Waffentransportes im Irak bestätigt. Raubüberfall auf Genossenschaftsbank Wetzlar(dpa). Bei einem Raubüberfall auf die örtliche Genossenschaftsbank in Groß- rechtenbach(Kreis Wetzlar) erbeuteten zwei Männer am Donnerstag 3000 DM. Sie konn- ten in einem Auto unerkannt flüchten. Die beiden Räuber waren plötzlich in den Kas- senraum, der in einem bäuerlichen Wohnhaus untergebracht ist, eingedrungen, und hatten den 31jährigen Kassierer mit vorgehaltener Pistole gezwungen, den Rassenschrank auf- zuschließen. Während der eine Räuber den Tresor ausräumte, in dem sich 3000 DPM be- fanden, schlug der andere dem Kassierer Mit einem Totschläger auf den Kopf. Dieser ließ Sich zu Boden fallen und stellte sich bewußt⸗ 108. Die Räuber suchten dann mit einem stark ramponierten Ford-Taunus das Weite. Sowjelisch Jeder Krieg würde letzten Endes ein Atomkrieg sein Natur wissenschaft bringt goldenes Zeitalter oder Untergang— Appell des Göttinger Kreises Göttingen(dpa). Die Unterzeichner der Göttinger Erklärung gegen die atomare Be- waffnung der Bundeswehr sind erneut an flie Offentlichkeit getreten. In einer neuen Zusam- menkunft haben sie beschlossen, dafür zu sor- gen, daß die Ergebnisse der sogenannten Fug- wash- Konferenz in Kitzbühel vom Sommer dieses Jahres auch in Deutschland„einem gro- Ben Leserkreis in ihrem vollen Wortlaut zu- gänglich“ werden. Diese Stellungnahmen in- ternationaler Wissenschaftler der verschieden- sten Richtungen kommen zu dem Ergebnis, daß jeder Krieg letzten Endes auch ein Atomkrieg werden müsse. Der Atomkrieg aber würde die Ausrottung des größten Teiles der Menschheit mit sich bringen. Es gelte daher, Kriege über- haupt unmöglich zu machen. Den Naturwis- senschaftlern falle hierbei eine ganz besondere Verantwortung zu. Die Ergebnisse der Konfe- renz, die unter Ausschluß der Offentlichkeit tagte, werden erst jetzt von den Göttinger Manifestanten der Gffentlichkeit zur Kennt- nis gebracht. Die Pugwash-RKonferenz trägt ihren Namen em Ort Pugwash in Nova Scotia(Ka- 1957 tagte. Die Anregung zu diesen Zusam- menkünften gab ein Appell von Albert Ein- n, Bertrand Russell und anderen Wissen- schaftlern, die auf die Gefahr der Entwick- lung von Massenvernichtungswaffen hinwie- sen. Die zweite Konferenz fand in Kitzbühel statt. Sie befaßte sich mit den Bedrohungen der Menschheit durch Krieg und Atomver- suche, mit den Möglichkeiten zur Ver minde- London für umfassende Lloyd: Zeitpunkt für volle Diskussion über die Zukunft Europas gekommen London(dpa). Großbritannien hat am Donnerstag an die Sowetunion appelliert, mit dem Westen Verhandlungen über die Zukunft Deutschlands und Europas aufzunehmen. In der außenpolitischen Debatte des Unterhauses lehnte Außenminister Selwyn Lloyd die Ber- Iin-Vorschläge Chruschtschows als isolierte Maßnahmen kategorisch ab. Gleichzeitig bot er den Sowjets jedoch an, auf der Grundlage be- stimmter westlicher Vorschläge das gesamte Deutschlandproblem aufzugreifen.„Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, daß wir eine volle Diskussion über Deutschland und die Zukunft Europas beginnen“, sagte er. Ein sogenanntes freies Berlin würde nad! Ansicht der britischen Regierung nicht fre. bleiben, erklärte Lloyd. Die richtige Lösung für Berlin sei, es zur Hauptstadt eines freie! Wieder vereinigten Deutschland zu machen. Di: Haltung der britischen Regierung bei einem Gespräch mit der Sowjetunion über dice Deutschlandfrage und die Zukunft E Has Skizzierte Lloyd folgendermaßen:* London beharrt auf den der Genfer Außen- ministerkonferenz 1955 vorgelegten Plänen: freie Wahlen und Entscheidungsfreiheit für ein wiedervereinigtes Deutschland. Der NATO- Schutzschild soll bei einer Wieder vereinigung nicht nach Osten vorgeschoben werden. Eine Wiedervereinigung dürfe nicht das militäri- sche Gleichgewicht ändern. Zur Sicherung ge gen Uperraschungsangriffe soll in Europa und darüber hinaus ein Kontrollsystem errichtet werden. Als Teil einer europäischen Lösung sollte in einem möglichst großen Raum eine Riüstungsbegrenzung festgelegt werden. Zur Berlinfrage sagte Lloyd, wenn die So- Wzets ihre Rechte aus der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands in Berlin aufgeben, So ändere das nichts an den Rechten der West- mächte. Die Vorstellung einer freien Insel Berlin in einem Meer der kommunistischen Diktatur sei unrealistisch. Lloyd machte zu dem neuen Rapackiplan einige Vorbehalte. Ein Einfrieren der Atom- bewaffnung auf dem jetzigen Stand würde, die Verteidigungsmöglichkeiten der NATO ein- schränken und eine Diskriminierung der Trup- pen bedeuten, die noch keine Atomwaffen haben. Seiner Ansicht nach würde die An: nahme der Forderung auf ein Verbot der Atomwaffen in Mitteleuropa dazu führen, daß die USA nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa verlassen. 5 5 rung der internationalen Spannungen und den Problemen der Abrüstung sowie mit der Auf- gabe der Natur wissenschaften im Atomzeit- alter. Zu den 76 Teilnehmern aus aller Welt gehörten aus der Bundesrepublik die Profes- soren Otto Hahn, Max Born und Werner Klie- koth(Heidenheim) Brenz). Auch lokale Kriege ausschalten In der Stellungnahme von Kitzbühel heißt es, die Menschheit habe mit der Entwicklung der Kernwaffen das Mittel erhalten, die Zi- vilisatiön und sich selbst zu zerstören. Ein totaler Atomkrieg würde daher eine welt- Weite Katastrophe von noch nie dagewesenem Ausmaß bedeuten. Auch internationale Uber- einkommen über die Ausschaltung von Kern- Waffen würden die Kenntnis von der Herstel- lungsweise dieser Waffen nicht auslöschen. Im Falle eines Krieges würde sich niemand darauf verlassen können, daß die Gegenseite nicht doch von Kernwaffen oder anderen Massenvernichtungswaffen Gebrauch macht. Vor allem der verlierende Teil würde ständig in der Versuchung leben, mit Kernwaffen seine Niederlage abzuwenden.„Darum mug die Menschheit sich die Aufgabe stellen, alle Kriege überhaupt, einschließlich der lokalen Kriege, auszuschalten.“ Erster Schritt zur Verhinderung dieser Kriege sei die Beendigung des Rüstungswett- laufs.„Jeder Schritt, der den Rüstungswett- lauf verlangsamt und auf einer vernünftigen Basis und mit den notwendigen Kontrollmag- nahmen auch nur zu kleineren Einschränkun- gen der Rüstungen und der Streitkräfte führt, ist wünschenswert.“ Die Teilnehmer der Kon- ferenz, heißt es in der Erklärung, begrüßen Deutschlund- Gespräche Die britische Opposition stimmt mit der konservativen Regierung darüber überein, daß der Vorschlag Chruschtschow einer freie und entmilitarisierten Stadt Westberlin„un- annehmbar und unpraktisch“ ist. Als außer- Politischer Sprecher der Labour Party betonte Aneurin Bevan jedoch, ebenso unannehmbar und unpraktisch wie der Sowjetvorschlag sei die gesamte Situation in Deutschland. Bevan übte scharfe Kritik an Bundeskanzler Aden- auer und wandte sich vor allem gegen dessen Außerungen, es sei noch verfrüht, Gespräche über einen Friedensvertrag aufzunehmen, weil die Welt noch nicht so weit sei, daß die Frage der deutschen Ostgrenze jetzt schon zur Sprache kommen könme. Bevan stellte die Frage, worauf Adenauer warte.„Wartet er, bis die deutschen Streitkräfte stark genug sind, so daß Deutschland dann eine unab- hängigere Politik verfolgen kann?“ Chru- schtschow habe ganz recht, wenn er die deut- sche Wiederbewaffnung als beunruhigend be- zeichne. Arbeitsgruppe soll gemeinsamen Vertragstext entwerfen— Stationäre oder bewegliche Kontrollposten? Genf(dpa). Auf der Genfer Konferenz zur Einstellung der Kernwaffenversuche haben die Delegationen der Vereinigten Staaten, Großbritannien und der Sowzetunion am Donnerstag beschlossen, sofort eine Arbeits- gruppe einzusetzen, die den Entwurf eines gemeinsamen Vertrages ausarbeiten sell. Die Arbeitsgruppe wird bereits heute zu ihrer ersten Sitzung zusammentreten. Mit diesem Beschluß wurde nach Ansicht politischer Beobachter zum erstenmal ein Wesentlicher Fortschritt in den nun bereits fünfk Wochen dauernden Verhandlungen er- zielt. Die beiden Westmächte schlugen außer- dem die Bildung einer internationalen Kon- trollbehörde vor, die jedoch„weltweit und Wirksam“ sein müsse. Zuvor hatte sich die Sowjetunion in einer am Donnerstag ver- ffentlichten Erklärung bereit gefunden, das geplante Abkommen über die Einstellung der Kernwaffen versuche und ein Protokoll über die Schaflung eines Kontrollsystems gleich- zeitig in Kraft treten zu lassen. Dies wurde von sowietischer Seite als ein„wesentliches daher besonders die in Genf erzielte Uberein- stimmung von Fachleuten hinsichtlich der Möglichkeit, Atomwaffenversuchsexplosionen zu registrieren. Ein internationales Uberein- kommen über die Einstellung aller Kernwaf⸗ fenversuche unter wirksamer Kontrolle werde von den Konferenzteilnehmern erhofft. Be- sondere Bedeutung würde ein Ubereinkom- men haben, die Produktion von Atomwaffen einzustellen. Der Aufbau eines technischen Kontrollsystems, das dazu nötig sei, werde ein Ausmaß internationaler Zusammenarbeit notwendig machen und ein Klima des gegen- seitigen Vertrauens schaffen, das bisher noch nicht existiert.„Vertrauen kann nicht durch Beteuerungen des guten Willens allein her- gestellt werden, es bradcht einen langen Pro- 2055 von politischem Ausgleich und aktiver Zusammenarbeit.“ Bereits die Strahlungsschäden infolge der Atombombenversuche könnten eine erhebliche Anzahl von Opfern in unserer und in den nächsten Generationen fordern. Die Wissen- schaft habe noch keine exakten Untexlagen über derartige Schäden, vorsichtshalber müsse man jedoch von sehr unsicheren pessimisti- schen Voraussetzungen ausgehen.„Es ergibt zich die allgemein gebilligte Folgerung, daß Ale überflüssigen Strahlungen vermieden werden sollten.“ Atombomben würden Millionen den Tod bringen Nach Berichten, die der Pugwash-Konferenz vorgelegen haben, würden in einem künftigen Atomkrieg mit den bereits fertiggestellten Atombomben die meisten Zivilisationszentren n den kriegführenden Staaten zerstört, und Jer größte Teil ihrer Bevölkerung getötet werden können. Die Wirtschaft und die Ver- Fehrsmittel der kriegführenden Länder sowie hre Verteilungseinrichtungen wären in kur- zer Zeit völlig ruiniert. Darüber hinaus wür- den. Strahlungsschäden der„unsauberen“ Zomben gleichfalls Millior chen nicht Jur in den kämpfenden ch in den nicht kriegführenden Ländern den Tod brin- zen. Außerdem kämen noch die sehr bedeu- zenden Spätfolgen von Strahlungsschäden: Jeukämie, Knochenkrebs, vorzeitige Alterung ind genetische Effekte, die sich in einer Scha- ligung der Nachkommenschaft äußern. Sroße Verantwortung der Natur wissenschaften Die Frege, Krieg oder Frieden, sei heute dedeutungsvoll wie nie.„Bleibt der Friede er- Zalten, steht die Menschheit an der Stelle ines großen naturwissenschaftlichen Zeit- Alters.“ Es sei daher die Aufgabe der Wissen- schaftler, ihren Beitrag zur Erhaltung des Friedens in der Welt zu leisten,„Die Fe zeit der Wissenschaftler der ganzen Welt, der zu verstehn und miteinander zu a zen, liefert ein Mittel, um die Kluft zwischen tionen zu überbrücken und sie zu ge- mer Zielsetzung zu vereinigen.“ Wichtiger Schritt vorwärts in Cenf Zugeständnis“ an die Westmächte bezeich- net, die darauf bestehen, daß jede Versuchs- einstellung mit einer internationalen Kon- trolle verbunden sein müsse. Von maßgebender westlicher Seite wurde am Donnerstagabend darauf hingewiesen, daß die Einsetzung der Arbeitsgruppe noch nicht bedeute, daß sich beide Seiten jetzt über alle Wesentlichen Punkte einig seien, Auf sowie tischer Seite sei unter anderem das Bestre- ben bemerkbar, jeder der drei Mächte, die der Kontrollorganisation angehören würden, ein Veto-Recht zu geben. Außerdem bestün- den Meinungsverschiedenheiten darüber, ob es innerhalb des Kontrollsystems ausschließ- lich standortgebundene oder auch bewegliche Kontrollposten geben solle. Die Westmächte befürworteten die Einrichtung ständiger be- weglicher und gut ausgerüsteter Kontroll- posten zur Erforschung ungeklärter Atom- explosionen, während die Sowjets bewegliche Kontrollposten nur von Fall zu Fall nach Vorheriger Vereinbarung bilden möchten. Die Konferenz wird am kommenden Mon- tag wieder zusammentreten, um dann den von der Arbeitsgruppe inzwischen ausgear- beiteten Entwurf zu erörtern. 0 i Ach Mils Uber den Bau von sechs Passagierschiffen verhandelt gegenwärtig die Hamburger Werft Blohm& Voss mit der Sowjetunion; der Ge- Samtwert des Auftrages wird auf rund 270 Millionen DM beziffert. Der bayrische Landtag wählte mit großer Mehrheit Dr. Hans Ehard(CSU) zu seinem Präsidenten. Die FDP erhielt Fraktionseigen- schaft. Sechs sowjetische Delegierte kommen heute zu den vorgesehenen Verhandlungen über den deutsch- sowjetischen Warenverkehr 1959 in die Bundesrepublik. Das erste Düsenverkehrsflugzeug aus s0- Wietischer Produktion startete gestern zu seinem Jungfernflug. 5 Der polnische Parteichef Gomulka sicherte die volle Unterstützung Polens für die so- Wietischen Berlin-Vorschläge zu. Für die Sozialistische Partei Frankreicks bestehen nur geringe Aussichten für eine Beteiligung an der künftigen Regierung. Dahomay und die Elfenbeinküste, zwei französische Gebiete in Westafrika, haben sich zu Republiken erklärt. Das isländische Kabinett, das seit zweiein- Halb Jahren im Amt ist, trat zurück, nach- dem über Maßnahmen zur Bekämpfung der herrschenden Inflation keine Einigkeit er- zielt werden konnte. Zwischen der Sowietunion und Japan wurde nach einer Verhandlungsdauer von genau einem Monat in Moskau ein Abkommen über den gegenseitigen Warenaustausch für das Jahr 1959 unterzeichnet. Kurzer Besuch Erhards in London London(dpa). Bundeswirtschaftsmini- ster Erhard erörterte am Donnerstag bei einem kurzen Besuch in London mit der bri- tischen Regierung Möglichkeiten für eine Wie- deraufnahme der Verhandlungen über eine europäische Freihandelszone. Der Besuch dau- erte nur rund vier Stunden und war am Mitt- Woch vom Ministerrat der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft in Brüssel beschlossen worden, dessen Vorsitzender Erhard zur Zeit ist. Erhard führte zunächst eine etwa zwei- stündige Unterredung mit dem britischen Europaminister Maudling und besuchte an- schliegend das Unterhaus, wo Außenminister Lloyd den britischen Standpunkt zur Berlin- Frage darlegte. Während die Debatte noch andauerte, empfing Premierminister MacMil- lan den Bundeswirtsthaftsminister zu einer Unterredung, an der auch Lloyd und Schatz- Kanzler Heatheoat-Amory teilnahmen. Eilzug fuhr in Sieben Tote, ein Schwerverletzter— Bau- Arbeiter wurden nicht gewarnt Oberndorf/ Neckar Gdsw). Der fahrplan- mäßige Eilzug Stuttgart Konstanz ist zwi- schen Epfendorf und Talhausen im Kreis Rott- weil in eine neunköpfige Arbeiterkolonne ge- fahren. Sieben Arbeiter wurden getötet, einer schwer verletzt. Ein Arbeiter kam unverletzt da von. Der Unfall ereignete sich in einer Kurve. Die Arbeiter waren mit einer Rüttelmaschine beim Streckenbau tätig und haben das Heran- nahen des Zuges vermutlich wegen des Lärms der Rüttelmaschine überhört. Der Lokomotiv- führer hatte eine Sicht von etwa hundert Metern. Wie die ersten Ermittlungen ergaben, war an der Baustelle, an der das Unglück passierte, ein Sicherheitsposten aufgestellt, der die Ar- beiterkolonne jedoch aus bisher ungeklärten Gründen nicht warnte. Der Lokomotivführer bremste, als er die Arbeiter sah, konnte aber bei der Geschwindigkeit des Zuges, die mit etwa 80 km/ std angenommen wird, nicht mehr rechtzeitig halten. Das Zugpersonal, das unter sbarker Schockwirkung stand, wurde in Rott- Weil ausgewechselt. Der Zug konnte nach einer technischen Kontrolle der Lokomotive und der Bremsen mit einiger Verspätung die Fahrt fortsetzen. Die Strecke wurde mut Rück- sicht auf die Ermittlungen für etwa 90 Minu- Dr. Wohlgemuth vor Der Arzt bestreitet jede Bindung zum 88D— Er schlug John Ost-West- Gespräche vor Karlsruhe(dpa). Fast genau zwei Jahre nach dem Prozeß gegen den früheren Präsi- denten des Bundesamtes für Verfassungs- schutz, Dr. Otto John, hat sich seit Donners- tag sein ehemaliger Freund, der 352 Jahre alte Berliner Frauenarzt Dr. Wolfgang Wohlge- muth, vor dem Dritten Strafsenat des Bun- desgerichtshofes in Karlsruhe zu verantwor- ten. Dem Angeklagten werden landesverräte- rische Beziehungen vorgeworfen. Darüber hinaus wird ihm vorgehalten, im Jahre 1954 am„Fall John“ beteiligt gewesen zu sein. Für den Prozeß sind zwei Wochen Verhand- lungsdauer vorgesehen. Die Staatsanwaltschaft wirft Wohlgemuth vor, er sei 1954 mit Funktionàren der So- Wjietzone und Angehörigen der sowjetischen Besatzungsmacht in Verbindung getreten. Er habe damit einen Besuch des damaligen Prä- sidenten des Bundesamtes für Verfassungs- schutz, Dr. Otto John, in Ostberlin vorberei- tet und ein politisches Gespräch mit der so- Wietischen Botschaft und der SED vermitteln Arbeiterkolonne ten gesperrt. Einige Züge erlitten größere Ver- Spätungen. Wie zu dem schweren Unglück noch bekannt wurde, hatten die Arbeiter, die schon seit meh- reren Wochen auf diesem Streckenstück mit Gleisarbeiten beschäftigt sind, wie jeden Tag um 7.30 Uhr mit der Arbeit begonnen. Der Eilzug war der zweite Zug, der nach Arbeits- beginn die Arbeitsstelle passierte. Der Wärter eines beschrankten Bahnübergangs in der Nähe der Unfallstelle hat inzwischen ausge- sagt, er glaube, beim Herannahen des Zuges das Signalhorn gehört zu haben. Das Horn War wegen des Lärms der mit Preßlust betriebe nen Schotterbearbeitungsmaschinen nahe an der Arbeitsstelle aufgestellt. Da die Kurve an der die Arbeitsstelle liegt, durch einen Steil- hang verdeckt wird, war die Lokomotive erst verhältnismäßig spät sichtbar. Der 25 Jahre alte Arbeiter, der als einziger unversehrt ge- blieben ist, berichtete nach dem Unfall:„Ale ich aufsah, War die Lokomotive nur noch we- nige Meter von mir entfernt. Schreien konnte ich nicht mehr. Ich ließ alles stehen und sprang zur Seite.“ Von den neun Arbeitern, die zu der Kolonme gehörten, Waren sechs sofort tot. Ein Weiterer starb auf dem Transport ins Rott- Weller Kreiskrankenhaus. Die Verunglückten stammen aus Rottweil und aus den Gemeinden Epfendorf und Altoberndorf im Kreis Rott- Weil. 5 5 dem Bundesgerichtishof wollen. Dieser Besuch Johns in Ostberlin habe dann am 20. Juli 1954 stattgefunden. Damals habe er Dr. John in seinem Kraft- Wagen in den Ostsektor Berlins gebracht und an dem Zusammentreffen teilgenommen. Alle Fragen des Gerichts, ob er jemals vor dem Besuch Johns in Ostberlin mit einem SSD-Mann Gespräche geführt habe, ver- neinte Wohlgemuth. Er habe nur mit einem gewissen Max Wonzig in Karlshorst gespro- chen, ohne zu wissen, daß Wonzig SSD-Mann War. Wonzig, der auch bei der„Entführungs- geschichte John“ genannt wurde, habe ihm eine Stelle bei der Berliner Charité vermit- teln sollen. Dr. Wohlgemuth trat nach seinen Angaben 1928 dem Kommunistischen Studentenbund bei. Er siedelte 1937 von Leipzig nach Berlin über und wurde 1939 Assistenz-Arzt von Dr. Morell, dem Leibarzt von Hitler. Im Jahre 1940 wechselte er dann zur Berliner Charité, Wo Wohlgemuth Assistenz-Arzt bei Prof. Sauerbruch war. Den ehemaligen Präsidenten des Bundes- Verfassungsschutzamtes, Dr. John, kannte Wohlgemuth bereits aus den Kriegsjahren. Bei einem Besuch 1952 in Berlin, so erklärte Wohlgemuth vor Gericht, habe sich Dr. John enttäuscht über die Nachkriegsentwicklung in der Bundesrepublik ausgesprochen und die Ansicht vertreten,„Nazis und Katholiken“ kämen wieder ans Ruder. Bei diesem Ge- spräch habe John auch resignierend festge- stellt, man erkenne ihn in seinem Amt nicht richtig an, und er habe es satt, dort weiter zu arbeiten. Teile dieses Gespräches, sagte Wohlgemuth, habe er„aus Jux“ auf ein Ton- bandgerät aufgenommen. Wohlgemuth gab zu, daß er Dr. John an- Iäglich eines Besuches am 9. Juli 1954 in Köln den Vorschlag gemacht habe, mit einem hohen Beamten der sowjetischen Botschaft und einem Altkommunisten zu Ost-West-Ge- sprächen in Ostberlin zusammenzukommen. Dr. John habe sich damals erneut beklagt, daß alte Nazis wieder in höchste Amter kämen und der militaristische Geist wieder anziehe. Dr. John sei mit seinem Vorschlag, alte Anti-Nazis von beiden Seiten zusammen- Zubringen, sofort einverstanden gewesen. Die Verhandlung wird heute fortgesetzt. Die Vernehmung des Hauptzeugen in diesem Prozeß, Dr. Otto John, ist für den 11. De- zember vorgesehen. Pfirsiche für ein sterbendes Kind Aktion der Hilfsbereitschaft erfüllte Geburtstagswunsch London(dpa). Ein Junge in einem Lon- doner Krankenhaus, der nur noch wenige Tage zu leben hat, hatte an seinem gestrigen Geburtstag einen einzigen großen Wunsch: noch einmal frische Pfirsiche zu essen. Aber anfangs schien es, als würde ihm niemand diesen Wunsch erfüllen können. Nirgendwo in London waren frische Pfirsiche aufzutreiben. Da schalteten sich in einer noch kaum da- gewesenen Aktion der Hilfs bereitschaft Bot- schaften, Luftlinien und eine große Tageszei- tung ein. Auf drei Kontinenten, in Europa, in Afrika und Amerika suchte man nach einer Möglichkeit, noch rechtzeitig die gewünschten Früchte nach London zu bringen. Ein ganzes Schiff mit frischen Pfirsichen, das nach Lon- don unterwegs ist, war erst in der Biscaya und würde zu spät gekommen sein. Am frü- hen Nachmittag verbreitete Radio Monte Carlo den Wunsch des Jungen, und innerhalb weniger Minuten waren die Pfirsiche zur Stelle und wurden mit dem nächsten Flugzeug nach Paris geflogen. Ein Charterflugzeug wurde von London nach Frankreich geschickt, um das Päckchen mit den zwölf wunderbaren krischen Pfirsichen von dort abzuholen. Das Flugzeug landete im Nebel auf dem Flughafen Gatwick südlich von London. Ein Wagen stand bereit, um das Päckchen zu übernehmen. Am Abend erreichte es das Krankenhaus, in dem der Junge liegt. 0 2— 75 EO ‚τπ N ν N ROBERT KINP Copyright by Litag, Westendorf durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (1. Fortsetzung) „Hallo!“ antwortete der Mann und bleckte die Zähne. Er hieß—— aber, nein, selbst Jus- supoff, der Sprachgewandte, behielt diesen unaussprechlichen Namen nicht, weshalb er ihn nannte, wie die anderen es taten— Tucky. Tucky hatte den Klubsessel an die Tür ge- schoben, die den einzigen Zugang zum übri- gen Appartement bildete. Dort saß er, weit zurückgelehnt, und die Beine bequem über- einandergeschlagen. Aber wenn das auch eine harmlose Stellung war, so konnte sie doch nicht darüber hinwegtäuschen, daß sich Tucky als eine Art Schildwache aufgebaut hatte. „Ist der Arzt schon fort, Tucky?“ „Herr Tolder hat ihn noch einmal zurück- gerufen“, erwiderte der Mann im Klubsessel. „Wollen Sie den Chef sprechen? Dann rufe ich ihn heraus.“ 5 Aber Jussupoff wehrte ab. „Ich wollte ihm nur etwas bestellen. Aber das könnep Sie auch. Sagen Sie Herrn Tolder bitte, daß die junge Dame, Sie wissen ja, in einer halben Stunde hier sein wird.“ „Wird ausgerichtet.“ Jussupoff fuhr wieder in das Foyer hinab. Fritz, der Page, war damit beschäftigt, die Morgenzeitungen in die Halter zu klemmen. „Wenn Fräulein Körber kommt, führe sie Sofort zu mir. Ich bin im Büro.“ „Jawohl, Herr Jussupoff.“ Das Büro war ein mittelgroßer Raum, in dem stets Halbdunkel herrschte. Ein breites Milchglasfenster führte auf einen Lichtschacht. Jussupoff knipste die Tischlampe an und ließ sich hinter dem Schreibtisch nieder. Er war müde. Hundemüde. Er sehnte sich nach Ruhe und Schlaf, denn er hatte seit mehr als vier- undzwanzig Stunden kein Bett gesehen. „Herein!“ rief er, als jemand klopfte. Es war Tolder, der ins Büro trat. Tolder war groß und schlank, er sah übernächtigt aus und seine Gesichtsfarbe war grau. „Tucky sagte mir eben, daß Sie oben waren.“ Er drückte die Tür hinter sich zu. Kam näher und zwang sich zu einem Lächeln.„Die junge Dame kommt also? Ich freue mich sehr.“ „Darf ich mich nach dem Befinden Ihrer Gattin erkundigen?“ fragte Jussupoff. Tolder machte eine leere Handbewegung. „Der Arzt hat ihr ein starkes Schlafmittel verabfolgt.“ Seufzend fügte er hinzu:„Wenn alle Gäste Ihnen soviel Aufregung verursachen Würden“ d Aber Jussupoff lieg ihn nicht weiter- sprechen.„Es wird alles wieder gut werden“, sagte er.„Und das kleine Fräulein Körber wird Wahrscheinlich das Ihre dazu beitragen, daß Ihre Gattin sich erholt.“ „Wegen des Fräuleins komme ich“, nickte Tolder müde.„Es ist wirklich Verlag auf sie? Die Erfahrungen, die ich in letzter Zeit machen mußte, haben mich mißtrauisch gemacht!“ „Ich lege die Hand für sie ins Feuer.“ „Sie kennen sie näher?“ „Fräulein Körber hat sich in verschiedenen Fällen bewährt. Sie können nach jeder Seite hin voll und ganz beruhigt sein.“ „So warm ist mir allerdings selten jemand empfohlen worden.“ Tolder lächelte.„Dann ist ja alles gut.“ Er reichte Jussupoff die Hand. „Nein, danke“, wehrte er ab, als ihm der an- dere eine Zigarette anbot,„ich muß sofort wie- der hinauf.“ Er ging zur Tür, wandte sich hier Aber noch einmal um.„Wenn alles klappt, sind Sie uns übermorgen abend los.“ „Ah, Sie haben abgeschlossen?“ „Nein, wir haben noch nicht abgeschlossen. Hansen geht nachher noch einmal zu den Leu- ten zu verhandeln. Aber ich denke, daß wir uns einig werden.“ „Es wäre so am besten. Ich kenne den Be- Sitz sehr gut. Ich könnte mir nicht vorstellen, Wo sie ruhigef und abgeschiedener leben Könnten.“* Tolder ging und Jussupoff war wieder allein. Er griff nach einer Zigarette und seufzte. Er kannte den Blick, den er in Tolders Augen wahrgenommen hatte. Nur Gejagte und Ge- hetzte besaßen diesen flimmernden Blick, der unaufhörlich in Bewegung war, an keinem festen Ort haften blieb. Dann kam Ingeborg. Jussupoff erhob sich und ging ihr mit aus- gestreckten Händen entgegen.„Mein Gott!“ rief er.„Sie werden jünger und hübscher mit jedem Tage.“ Ingeborg errötete flüchtig„Ich danke Ihnen, daß Sie wieder einmal an mich gedacht haben“, sagte sie.„Sicher haben Sie etwas Besonderes auf Lager.“ „Und ob.“ Er schob den Sessel zurecht und nahm selbst wieder hinter dem Schreibtisch Platz.„Diesmal handelt es sich sogar um eine besonders delikate Angelegenheit, Körberchen. Aber so dringend die Sache auch ist, erst muß ich wissen, was Sie in den letzten beiden Mo- naten getrieben haben.“ „Du liebe Zeit!“ Ingeborg lachte vergnügt. „Was soll ich da schon erzählen. Ich büffle S0 ziemlich den ganzen Tag!“ „Und wie ich Sie kenne, wahrscheinlich mit dem größten Erfolg, stimmt's?“ „Der Professor ist zufrieden“, gab sie zu. Sie könne sogar schon recht gut Japanisch sprechen, aber mit dem Lesen und Schreiben hapere es doch noch sehr.„Aber das werde ich auch noch schaffen“, schloß sie. „Und die Liebe?“ forschte er heiter. „Aber, Herr Jussupoff.“ „O bitte!“ rief er.„Haben Sie mir nicht Selbst erzählt, man habe Ihnen einen Heirats- antrag gemacht?“ „Das schon.“ Sie wurde verlegen und sah einen Augenblick zu Boden,.„Heiraten kommt natürlich nicht in Frage“, fuhr sie fort. falls einstweilen nicht.“ „Und der Unglückliche, der sich so sterblich in Sie verliebt hat, gibt er sich damit zufrie- den?“ „Allerdings nicht“, seufzte sie, und zum erstenmal huschte ein Ausdruck großen Ern- „Jeden- stes über ihre Züge.„Es hat sogar schon hef- tige Szenen gegeben.“ Nachdenklich sah er sie an. „Körberchen“, sagte er.„Sie sind anders w viele junge Mädchen, das weiß ich. Sie sin ungemein ehrgeizig. Sie wollen etwas wer- den, Aber ist es nicht schließlich Bestimmung der Frau, so schnell wie möglich unter die Haube zu kommen?“ 5 „Natürlich ist das so“, nickte sie nachdenk- lich und sah ihn freimütig an.„Und wenn Harry der Mann wäre, den ich mir immer als Gatten vorgestellt habe, hätte ich vielleicht meine Zukunftspläne längst aufgegeben und wäre schon verheiratet. Aber so, ich weiß nicht. es muß wohl doch nicht die rechte Liebe sein. Sie lachte gezwungen.„Lassen Sie uns lieber von etwas anderem sprechen, Herr Jussupoff.“ Aber so leicht war er nicht vom Thema ab- zubringen. „Soll das heißen, daß Sie ihn nicht lieben?“ „Warum fragen Sie?“ „Weil mich Ihr Schicksal seit Jahren inter- esslert, Körberchen. Und als Ihr väterlicher Freund habe ich doch wohl auch ein kleines bißchen Recht dazu?“ Sie drückte herzlich seine Hand. „Sie sind der einzige, Herr Jussupoff, mit dem ich mich dann und wann mal ausspreche. Also—— Harry—“ „Wie heißt er sonst noch?“ „Harry Schröder. Zuerst hatte ich ihn gern. Ich bewunderte seine forsche Art und Weise. Er überrumpelte mich geradezu.“ Sie lächelte mit einem Achselzucken.„Darin sind wohl alle Frauen gleich, glaube ich. Sie lassen sich gern im Sturm erobern. Aber später, ich kann es mir nur erklären, weil ich anfing, Vergleiche anzustellen, später wurde eine merkwürdige Abwehr in mir wach. Ich beobachtete ihn ge- nauer und entdeckte manches, was mir miß- flel.“ „Was zum Beispiel?“ (Fortsetzung folgt) 25 * uu¹¹ l ILL 1 mnie Wasser„entspannt flüssiger macht. Schneller, besser, lei Nach der Mahlzeit: Pril löst Fett und Speisereste im Nu, weil es das und dünn- ihn ab. klar. Sobald Pril ins Wasser kommt, Sauber und glanzklar! 155 955 schiebt sich das„entspannte“ Was- tes“ Wasser zieht sofort ab— alles ser unter den Schmutz und hebt Geschirr trocknet von selbst Slanz- 8 8 8 8 8 82 8 N 2 ———— S E o c —— 222— 2 SZ S E 2 8 SS S A SSS — r 2— S 2 2 * . 15. * N* * 1 * . . 5 1 Die Seckenheimer Hundesportler hatten Zwei bedeutende Tage. Nach den Schutzhundeprüfun- gen am Sonntag begeisterte sie am Dienstag Abend in der Hundehütte ein Filmvortrag, den ein Züchter und Filmamateur aus Heddesheim mit zahlreichen fachlichen Anmerkungen brachte. Am Sonntag Vormittag begann die Schutz- hundeprüfung in drei Klassen mit der Fährten arbeit unter der Leitung von Kurt Winkler. Der AMvesheimer Züchter Walter Hartmann fungierte als Kampfrichter. Nach den am Nachmittag vor einem erfreulichen Zuschauerkreis ausgetragenen Uebungen in Mannarbeit und Unterordnung konnte Hartmann folgende Endbeurteilung ab- geben: Schutzhündeprüfung I I. Fritz Beierlein (242 Punkte) und Note gut; 2. Karl Seitz junior (229 und Note befriedigend). Schutzhundeprüfung II Fritz Gruber mit 246 Punkten und Note gut. Schutzhundeprüfung III Heinrich Kerbeck 276 Punkte und Note sehr gut. Am Dienstag Abend fanden sich dann die Züchter zu ihrem Filmabend in der Hundehütte ein, yo der Heddesheimer Züchter Karl Rein- hard zwei ausgezeichnete Amateurfilme zur Vor- führung brachte, die begeisterten Anklang fan- den. Im Mittelpunkt stand natürlich der in zwei Teilen gedrehte Film„Bera und sein Herr“ Dieser Film wurde verständlicherweise zum be- geisterten Höhepunkt des Abends, denn was der Spitzenhund Bera zeigte war dermaßen einmalig, daß selbst routinierte Züchter mit ihrem unein- Hundesporfler haften zwei bedeufende Tage Nach den Schutzhundeprüfungen begeisternder Filmabend geschränkten Lob nicht zurückhielten. Einmal zeigte Bera eine hervorragende Apportier- und Marnarbeit und wuſste im zweiten Teil dann die Befreiungsarbeit so glaubhaft zu machen, dafs auch dem Uneingeweihten die Sonderklasse die- ses Tieres bestätigt wurde. Dabei zeigte die ge- fesselte Bera, daſd sie den Notruf des Herrn hö- rend sich selbst von ihrer Fesselung befreite und dann noch den gefesselten Herrn am Schienen- strang ebenso von den Fesseln befreite. Dazu kamen gewagte Aufnahmen von dem Schries- heimer Steinbruch,„o Bera ihren Herrn in aus- sichtsloser Lage vor dem Abgrund zurückschlei- fen konnte und der Höhepunkt war wohl die Befreiung des Besitzers, der im Wasser gefesselt war. Dieser Film besitzt wirklich einen doku- mentarischen Wert, vas ein Hund bei einer ent- sprechenden Dressur alles zu leisten vermag. In einem weiteren Farbfilm konnte Karl Reinhard an deutschen Schäferhunden über die Klassifi- zierung entsprechende fachgerechte Urteile ab- geben, die für alle Züchter von besonderem Wert waren und bei genauer Beobachtung sicher von besonderem Interesse im Hinblick auf die Beur- teilung ihrer eigenen Tiere Waren. 80 trugen die beiden Veranstaltungen zu einer Intensi vie- rung des Vereinslebens bei unserem Hunde- sportlern ebenso bei, vie sich aus dem Fazit der beiden bedeutenden Tage wertvolle Arbeitsgrund- lagen für unser rührigen Züchter ergaben. Wir gratulieren Den 70. Geburtstag feierte gestern Donnerstag, Herr Adolf Kunert, Waldspitze 13. Wir wünschen nachträglich alles Gute für die Zukunft. 5 Die Sechzigjährigen feiern Die Sechzigjährigen(Jahrgang 1698-1899, Schulentlassungsjahrgang 1913), feiern morgen am Nikolaustag im Gasthaus„Zum Löwen“ wie beim 50 jährigen mit aktuellem Programm ihre Wiedersehnsfeier. Wie man bört, soll 50= gar St. Nikolaus mit einer besonders aktuellen Verkündung aus dem Himmelreich mit auf dem Plan erscheinen und die Sechzigjährigen be- Jlücken. Nikolausfeier im„Kaiserhof“ Am kommenden Sonntag Nachmittag kommt der Nikolaus zu den Schülern und Schülerinnen des IB Jahn in den„Kaiserhof“ Mit einem rei- chen Gabensack wird er beladen sein, jedoch wird anch die Rute nicht fehlen. Um ihn milde zu stimmen, haben die Schüler und Schüler- innen sich befleißigt, 2 nette Theaterstücke darzubieten, die auch den Besuchern sicher viel Freude bereiten werden. Schöne Gedichte, Lieder und Tänze werden das Programm vervollständi- Sen. Die Eltern und Angehérige der Kinder, so- wie unsere Mitglieder sind zur Nikolausfeier Herzlich eingeladen. 5 Oekkentliche Zahlungsaufforderung Am Monat November 1938 waren fällig: am:. 3. 11. Ortsviehversicherungsumlage 1958; 15. 11. Gewerbesteuervorauszahlungen 1958, 4. Viertel, Grundsteuer 1958, 3. Viertel, Schulgeld der Hochchule für Musik und Theater, Winter-Semester 1958, 2. Rate, Schulgeld für die Städt. Ingenieurschule; 20. 11. Getränkesteuer für Oktober 1958; außerdem:. Vergnügungssteuer, Gebühren; Vergnügungssteuer, Gebühren, alle Steuer- zahlungen aus Erst- oder Nachveran- lagungen, soweit die Zahlungsfrist nach den zugestellten Bescheiden abgelaufen ist; Stundungsraten, Mietzinsen, Zins- und Tilgungsraten zu den vertraglichen Fälligkeitsterminen. Die bei Zahlungsversäumnis zu entrichtenden gesetzlichen Säumniszuschläge sind bereits ver- Wirkt. An die noch Säumigen ergeht die dringende Bitte, ihrer Zahlungspflicht innerhalb einer letz- ten Frist von einer Woche zu genügen. Nach Ablauf dieser Frist werden die Rückstände ohne weilere Erinnerung kostenpflichtig beigetrieben. Mannheim, den 29. November 1958 Stadthauptkasse Hinweis auf fällige Zahlungen im Monat Dezember 1958 am 18. 12. Schulgeld der Hochschule für Musik und Theater, Wintersemester 1958, 3. Rate; Schulgeld für die Städt. Ingenieurschule; Wintersemester 1958, 2. Rate; 20. 12. Getränkesteuer für November 1958; 30. 12. Abwasser-Sondergebühr; außerdem: alle Steuerzahlungen aus Erst- oder Nach- Veranlagungen, soveit die Zahlungsfrist nach den zugestellten Bescheiden abge- laufen ist; Sl undungsraten; 5 Mietzinsen, Zins- und Tilgungsraten zu den vertraglichen Fälligkeitsterminen. Stadthauptkasse * 7 2 3 12 8 Wer Stoffe kcuft, f 0 geht zu Lackhoff ö Die große Stoffetage an den a Planken bietet alle Vorzüge: Grögte Auswahl, schönste Guoliräten, kleine Preise, modisch immer aktuell bar um sagen Ja auch s viele Damen: Stoffe kaufe ich nur bei Dackhoff! Mannheims Srohbe sStoff-Etage 5 N F 4, 1 An den Planken. samstag bis Is Uhr gestfnet 5 5 Offener Brief An den Vorsitzenden der Industrie- Gewerkschaft Metall, Herrn Otto Brenner Frankfurt/Main Untermainkai 70-76 4. 12. 1958 Sehr geehrter Herr Brenner! Die Industräie- Gewerkschaft Metall versucht, durch Erklärungen und Protestdemonstrationen die öffentlichkeit über das Urteil des Bundesarbeitsgerichts zum Metallarbeiterstreik in Schles- WI g- Holstein in ihrem Sinne aufzuklären. f 5 Der Vorstand des Gesemtverbandes der metalländustriel len Ar- beitgeber verbände hält es für notwendig, im Interesse einer obꝗq ekt i ven Unterrichtung der öffentlichkeit und besonders al ler Arbeitnehmer der Metallindustrie zu einigen Ihrer Behauptungen Stellung zu nehmen. Sie behaupten, am 28. September 1956 seien die Verhand- ungen zwäischen der Gewerkschaft und den Arbeitgebern gescheitert gewesen. 5 Wir stellen fest: bas Landes arbeitsgericht Hamburg ist im g Urteil 1 vom 16. Oktober 1957 nach eingehender Vernehmung Von Zeugen, darunter auch Ihres Verhandlungsführers, zu dem Eprgebnis gekommen: „Die Schlichtungs vereinbarung schreibt hinsichtlich des Scheiterns von Tarifverhandlungen vor, dag eine Vertrags- partei dies der anderen zu erklären habe oder daß eine Vertragspartei es ablehne, wei ter zu verhandeln, Die Be- klagte(Ihre Bezirksleitung) hat weder das eine erklärt, noch hat sie das andere getan,“ Die Verhandlungen Waren also nicht gescheitert! 5 Sie behaupten, die Arbeitgeber hätten die sSchlichtungs- vereinbarung dazu benutzt, um Thre Gewerkschaft„in die Falle einkr Schadensersatzklage zu locken. Wir stellen fest: Bereits am 5. Oktober 1956 haben vär Thre Gewerkschaft auf unser Schlächtungsabkommen hingewie- sen. Am 10. Oktober 1956 haben wir Ihrer deverkschaf t noch einmal eindringlich wörtlich geschrieben: Mir haben mehrfach schriftlich und auch mündlich darauf hingewiesen, daß die von Ihnen eingeleitete Urabstimmung die Verpflichtungen aus dem Schlichtungsabkommen vom 14. Juni 1958 verletzt. Mir nehmen nochmals Gelegenheit, S1 e auf dieses Abkommen hinzuwefsen, und machen insbeson- dere auf die einschlägigen Bestimmungen und Fristen(8 6 Absatz 2, 8 5 Absatz 2 des Schlichtungsabkommens) auf- merksam. N. 5 5 Die Durchführung einer Urabstimmung und weiterer Kampf- maßnahmen bedeutet eine Verletzung der sich aus diesem Abkommen ergebenden Frfiedenspf licht. Wi behalten uns ausdrücklich für den Fall derartiger Magnahmen für uns und unsere Mitgliedsfirmen alle Konsequenzen einschließ- 11 ch der Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen 8 f 5 5 Hierüber haben wir am gleichen Tage auch die öffentlich- keit durch eine Pressenotiz unterrichtet. Sie sind also nicht in eine Falle gelockt,. sondern rechtzeitig auf die Folgen Ihres Handelns aufmerksam gemacht worden! ö 5 5 81 haben unsere Hinwer se in den wänd geschlagen, 80 ist es Zum kesseler Urte gekommen.„ 5 Nun versuchen Sie, die Schuld auf die Gerichtsbarkeit und die Arbeitgeber abauwäl zen. 5 Sie weichen von den Tatsachen ab! Das ist ein gefährlicher Weg! 5 5 3 HFochachtungsvol1 5 5 a Der Vorsitzende: a 5 8. Hans Bilste. Aus dem Südweſten Mißglückter Raubzug über die Grenze Lörrach dsw). Das schnelle Zusammen- Spiel zwischen deutscher und schweizerischer Polizei ermöglichte die Festnahme eines deut- schen Einbrechertrios, das in Muttenz bei Ba- Sel bei einem nächtlichen Coup gestört worden War. Die Einbrecher hatten in der Nähe des Tatortes ein Motorrad und ein Moped zurück- lassen müssen. Die Lörracher Kriminalpolizei erhielt von ihren Kollegen jenseits der Grenze einen guten Tip, mit dessen Hilfe es gelang, die Burschen auf deutschem Gebiet, wohin sie geflüchtet waren, zu fassen. Es sind zwei 22 jährige aus Weil am Rhein und ein 20jähriger aus Haagen bei Lörrach. Die drei kommen auch für verschiedene Einbrüche im Kreis Lörrach als Täter in Betracht. Zwei Einbrüche haben sie bereits bei der ersten Vernehmung gestanden. Fahrerflucht nach dem Richtfest Lörrach(lsw). Für einen schweren Ver- kehrsunfall, den er nach einem ausgiebig ge- feierten Richtfest verursacht hatte, ist ein 21 jähriger Bauarbeiter aus Schlächtenhaus vom Lörracher Schöffengericht zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden. Außerdem wurde im der Führerschein für vier Jahre entzogen. Drei Mitangeklagte im Alter von 18 bis 28 Jahren erhielten Gefängnis oder Jugendarrest bis zu zwei Monaten. Die vier jungen Burschen wollten nach dem Richtfest nachts noch eine Gaststätte aufsuchen. Auf der Fahrt dorthin geriet der angetrunkene Fahrer mit dem Wa- gen zwischen Lörrach und Brombach auf die Unke Straßenseite und rammte einen 28jähri- gen Mopedfahrer aus Hauingen, der in einen Wassergraben stürzte und auf der Stelle tot War. Die Wageninsassen kümmerten sich in keiner Weise um das Unfallopfer, sondern fuhren rücksichtslos weiter. Die Polizei fand jedoch am Unfallort einen abgebrochenen Rückblickspiegel sowie Lacksplitter und ver- mochten mit Hilfe dieser„Indizien“ innerhalb weniger Stunden den Besitzer des Wagens zu ermitteln. Schadenfeuer erfaßte zwei Wohnhäuser Ballrechten, Kreis Müllheim sw). Ei Schadenfeuer hat nachts in der e Ballrechten den Dachstuhl eines Wohnhauses vollständig vernichtet und den Dachstuhl eines benachbarten Hauses stark in Mitleidenschaft gezogen. Das Feuer war aus noch unbekann- ben Gründen im Speicher des einen Gebäudes ausgebrochen und hatte schnell auf das Nach- barhaus übergegriffen. Die Wohnungseinrich- kungen beider Anwesen konnten in Sicher- heit gebracht werden. Personen kamen nicht ru Schaden. Nach ersten Schätzungen beträgt ler Gesamtschaden 25 000 DM. Staudinger zum Ehrenmitglied ernannt Freiburg(sw). Die Japanische Chemi- zche Gesellschaft in Tokio Hat auf ihrer Jah- cesversammlung den Freiburger Nobelpreis- träger Professor Dr. Dr. Hermann Staudinger 2instimmig zum Ehrenmitglied ernannt. Pro- essor Staudinger hatte sich im vergangenen Jahr auf Einladung verschiedener japanischer Jesellschaften einen Monat in Japan aufge- halten. Alemannisch als Konferenzsprache Kehl(Iswy)). Die internationale Fischerei- Commission für den Oberrhein, der Mitglie- der aus Baden, dem Elsaß und der Schweiz angehören, hat dieser Tage in Straßburg Vor- schläge für die Regelung des Ablaufs des Rhein wassers am Ausgang der Stauwerke für den Rhein-Seitenkanal sowie gegen die Ver- zchmutzung des Rheinwassers durch das von Zchiffen abgelassene Gl erörtert. Verhand- ungssprache war dabei der alemannische Dialekt, da sich die Kommissionsm 1 mne Dolmetscher weder nzösisch noch m Schriftdeutsch 8 egen der Fach- Ausdrücke verständi „Badenerland“ antwortet Säckinger Landrat KaärIlSsTuhe dsw). Der erste Vorsitzende des Heimatbundes Badenerland, Franz Gön- 1er, Karlsruhe, hat als verantwortlicher Re- Jakteur der Zeitschrift„Badenerland“ jetzt zuf den Brief geantwortet, mit dem der 1 Finger Landrat Bischoff kürzlich gebeten hatt. m die Zeitschrift nicht mehr e Zischoff hatte vor allem einen Artikel über Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller kriti- ziert, der die Uberschrift„Ha no, Gebhardle“ rug. In seiner Antwort schrieb Gönner, er zeile die Auffassung, daß die„Kampfmetho- den in der Südweststaatfrage, wie sie leider Zottes seit Jahren nicht durch badisches Ver- schulden eingerissen sind, kritisch betrachtet werden müssen“. Die Altbadener müßten aber Träftig zurückschlagen, nachdem die badischen Proteste in den gamzen Jahren ungehört ver- nallt seien. Kriminalpolizei verhaftete Doller PfOrZheim(sw). Der von der Polizei ge- zuchte 38 jährige Gelegenheitsarbeiter Arthur Doller, der auf der Straße eine 34 Jahre alte Hilfsarbeiterin mit Schwefelsäure übergossen natte, ist in der Umgebung von Pforzheim von Beamten der Kriminalpolizei festgenommen und ins Untersuchungsgefängnis eingeliefert worden. Er hat die Tat aus Eifersucht began- gen, weil die Frau die Beziehungen zu ihm abgebrochen hatte. Berufs wünsche nicht mehr so einseitig Die Beratung der Entlaß- Schüler 1959 jetzt abgeschlossen Stuttgart ZSH). Das Landesarbeitsamt Baden- Württemberg hat jetzt die Berufsbe- ratung für die Entlaßklassen und auch die erste Einzelunterrichtung der Ostern 1959 aus der Schule scheidenden Jugendlichen abge- schlossen. Die Vermittlung in Ausbildungs- stellen ist bereits in vollem Gange. Es zeigte sich dabei, daß die Berufswünsche nicht mehr so einseitig wie seither auf bestimmte Berufe konzentriert sind. So ist z. B. auch in ver- schiedenen Metallberufen zum Teil schon ein Rückgang der Bewerber festzustellen, wie etwa beim Dreher und Mechaniker. Das In- teresse an Elektroberufen ist allerdings noch angestiegen. Abkehr vom Kaufmannsberuf Der Wunsch nach Sicherheit drückt sich in dem Zugang zu den Beamtenberufen des ge- hobenen Dienstes(Inspektorenlaufbahn) aus, Während sich die Stufe der Sekretäre nicht mehr derselben Beliebtheit erfreut. Hier Wirkt sich das starke soziale Gefälle zwi- schen den Facharbeiterberufen und den Be- amtenpositionen zu ungunsten der letzteren Aus. Auch die Abgänger der Höheren Ha 5 schulen scheinen sich noch mehr als b. kür eine Tätigkeit in den Behörden, Spark sen usw. zu interessieren. Wenn aber ein Be ruf in der freien W t gewählt v irtschaft richtet sich das St rebe n nicht mehr s. auf das Kaufmä he, sondern auf Technik. Die tell ze bestehende Uberf lung und geringere Aufstiegsmög kaufmännischen Bürodienst hat die liche Jugend den Blick auf die Ing tigkeit richten eine Entw 5 die auch von der Wirtschaft begrüßt wird. Außer gew öhnliche Schwierigkeiten bere lin 85 die Vermittlung von In l ärtern in Ausbildungsstellen der Me 8 e; die Betriebe beschränken sich vi fach auf die Ausbildung der eigenen Lel linge zu Facharbeitern und vermeiden die Hinzunahme zusätzlicher Kräfte. Andrang zu neuen Modeberufen Wie aus einer Statistik für 1958 erkennbar, bewegen sich die Berufswünsche der weibli- chen Jugend in ganz neuen Richtungen. Ge- genüber 1954 hat sich das Angebot von Schön- lassen— heitspflegerinnen fast vervierfacht. Die Zahl der jungen Mädchen, die Krankengymnastin- nen werden wollen, hat sich um das Dreiein- halbfache vermehrt und technische Zeichne rinnen wollen 275 Prozent mehr weibliche Jugendliche werden als vor vier Jahren. Zweimal so hoch ist das Angebot von Che- mielaborantinnen und 170 Prozent mehr Ent- jlaßg- Schülerinnen konzentrieren sich auf den Beruf der Stewardegß, 150 Prozent mehr wol- len Diätassistentin werden. Die Berufsbe- rater betrachten diese neueste Entwicklung mit einiger Sorge, weil dadurch in einigen Jahren wiederum eine Uberfüllung in diesen Berufszweigen eintreten kann. Nachdem bei den männlichen Jugendlichen rechtzeitig eine gesunde Umkehr eingetreten ist, sollte auch bei dem weiblichen Berufsnachwuchs eine Anpassung an die Realitäten des Arbeits- marktes angestrebt werden. Iman Abdullah freigesprochen Mannheim(sw). Die Strafkammer des Landgerichts Mannheim hat in einem Beru- fungsverfahren den 45 Jahre alten technischen Zeichner Norbert alias Abdullah Weißer von der Anklage des Betrugs in Tateinheit mit Unterschlagung freigesprochen. In Erster m- Stanz war Weißer, der sich selbst zum Vor- stand der islamischen Gemeinde Deutschlands E. V. bestellt hatte und als Iman arabische Praktikanten und Studenten betreute, vom Mannheimer Schöffengericht zu einer Geld- strafe von 1000 DM. verurteilt worden. Iman Weißer, ein gebürtiger Südtiroler, hatte vor Monaten verschiedene Firmen in Mannheim und Umgebung um Spenden für arabische Studenten gebeten. Mit den Spen- den sollten Mensafreiplätze geschaffen wer- den. Nachweislich wurden aber nicht nur ara- bische Studenten unterstützt. Weißer finan- zierte mit den Spenden auch Fahrten nach Bonn, wo er ebenfalls Hilfsaktionen für seine Gemeindemitglieder vorbereiten wollte. Wei- bere Beträge lieg er algerischen Flüchtlingen zukommen, die, zum Teil illegal, in die Bun- desrepublik eingereist waren, In Mannheim profitierten auch zwei angebliche FLN- Vertre- ter von diesen Geldern. Später stellte sich her- aus, daß es sich um Marihuana- Verkäufer han- delte. Wie fängt man„heiße Körnchen“? Mikrosko- pisck, kleine Staubteilchen haben sich mit radio- aftiven Atomen aufgeladen und sinken sehr lang- sam mit ihrer gefährlichen Last zur Erde. Alle diese Partikel sind„heiß“, und alle 8 wenn man so will, 1 hen“ Wir atmen sie ein und. sie hinunter. Wir leben mit ihnen, und sie gefährden heute schon uns und morgen unsere Nachkommen 75 schreibt die NEUE IIlustrierte in ihrer Nr. 49. Sie lieſs durch ihren Reporter Dr. Reinbacher die gefährlichen Ueber- bleibsel der Atombombenversuche, die sich u unsere Erde bewegen, untersuchen. Dr. Beinhache zeigt, wie man auf die einfachste Weise die „heiſzen Körnchen“ feststellen in neues Feld für„Atomjäger“ tut sich auf. In kann. einer 75 5. 5 Fülle von aktuellen Reportagen über deutsche Mode, die sich auf Export umstellt, über den bundesdeutschen Film und seh- Quiz wird der Heftes zum 1 die Nöte des Fern- Bildteil des 96 Seiten starken lebendigen 8 F ee Gegenwartsmosaik. Mach Dir ein paar Schöne Stunden- Seh ins Lino „77EͥF T A J Bis Montag je 20 Uhr, So. 15.30, 18.30, 20.30 Der Pauker(6 Jahre) Heinz Rühmann, wie wir ihn Es ist uns ein Hexzensbedürfnis für die vielen Beweise der Anteilnahme, die zahlreichen Kranz- und Blumen- spenden und all denen unseren aufrichtigsten Dank zu sagen, die unserem lieben Entschlafenen, Herrn Wilhelm Seitz Das ideale Weihnachts geschenk: „Brautschatz“-Wäschetruhen lieben! i 15 f g f 8 5 Wer seine Schulzeit nicht vergaß, der das letzte Geleit gaben. Besonderen Dank Herrn e i Will diesen Film sehen 8 Stadtpfarrer John für seine trostreichen Worte, sowie Die stabile frühe mit höbscher Plastikfolie bezogen, enthält ö 8 Ferner mit Peter Kraus U. V. a. Schwester Kätchen für ihre liebevolle Pflege und 2 Bettbezüge, 30180 oder 130200 11 In Spätvorstellung: Beistand in seiner letzten Stunde. 2 glatte Kopfkissen, 8080 ö 5 Dem Satan ins Gesicht 5 18) Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:% Dienstag und Mittwoch:„Rußland neute-(12) 2 bestickte Oberbettöcher, 150,250 2 Bettöcher, gebleicht, 50250 Beste süddeutsche Aussteverqudſität, garantierte Maße auch nach der Wäsche! Zusammenstellungen in hübscher ohne frohe liefern wir ihnen Der erste farbige Tatsachenbericht Westlicher Reporter Frau Sophie Seitz geb. Schneider aus der UdSSR. Mhm.-Seckenheim, 5. Dezember 5 Gengenbacher Straße 4 Freitag bis Sonntag: Sonntag 16 und 20 Uhr African Queen(12 Jahre) Der große Abenteuerfarbfilm mit Humphrey Bogart. Hergestellt vom gleichen Produzenten wie„Die Brücke am Quai“ Sonntag, 13.30 auch für die Jugend! Wo. 20.00 Uhr, Auch andere Verpackung uf Waonsch! Pichl. Al. 1. IW. . hdd ã wd Fur die Slucwunsche und Yifmerltsamſeiten zu unserer Vermablung danſten wir, aucb im Namen unserer Gliern, rechi berælich. Edgar und Gisela Volz Morgen Samstag durchgenend von 8.00— Freitag, 20.15 und S5 8 22.30 Uhr J Die Bestie aus dem Weltenraum 255. 4 1 5 Samstag bis Montag; Marlon Brande u. Mhm.-Seckenheim, 5. Dezember 1958 Denken Sie daran Glenn Ford j. d. Cinemascope-Farbfilm: Rastatter Straße 25 daß die Erneverungsfrist för, die 2. Klasse der Das kleine Teehaus 2 f * 8 * * N 8 00 Ohr geöffnet J 2 * 2 ö * 6 * 8 5 Die humorvolle Geschichte eines Be- i 18 Süd. Klassenlofterie i der ein japanisches 35 . g 5 Orf zur„Kultur“ erziehen wollte — 5 9. Dez. 1958 dbläuft. Vorheu N 5 N 8 5 5 J 100 Vereins- Kalender 0 em ez abläuft. e 5 Wo. 20.15 Uhr— Sonntag 15.30, 18.30 und 20.30 Unr J 28 E. Sängerbund 1865. Heute Abend, 20 Uhr Probe. 8 Dienstag u. Mittwoch, 20.15 Uhr B01 Constantin in: U n„Morphium, Mord und kesse Motten“.(16) packung und Drogerien ON 1.25 VVV. 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