na- tag ihres ande Auf- tion ein- Ma- 1 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckenbheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 194 Montag, den 8. Dezember 1958 10.58. Jahrgang DAS WICHTISSTE VOM SPORT Offenbach wurde Herbstmeister Die Offenbacher Kickers blieben auch in rem vierzehnten Spiel bei 1860 München unbesiegt und sicherten sich damit die Herbst meisterschaft in der Oberliga Süd. Der 1. FC Nürnberg verwirkte seine große Chance zum Aufschließen auf eigenem Platz mit seiner 1:2-Niederlage gegen Bayern München. Seine ansteigende Form bewies der FSV Frankfurt mit seinem dritten Sieg in ununterbrochener Folge: die Frankfur- ter schlugen an diesem nebligen Sonntag Waldhof Mannheim verdient mit 3:0. Im Länderboxturnier der Amateure si- cherte sich Württemberg durch ein 10:10 Unentschieden gegen Nordbaden in Pforz- heim den Gruppensieg. Die Wüßltemberger treffen nun zur Endausscheidung auf den Sieger der Gruppe II, Südwest. Toto: 1, 0, 0, 0, 0, 1, 2, 2, 0, 2, 2, 1. Lotto: 1, 4, 13, 17, 27, 28,(Zusatzzahl 46). Josef Gockeln tödlien verunglückt Der Wagen des Düsseldorfer Landtagspräsi- denten fuhr gegen einen Baum Düsseldorf(dpa). Der Landtagspräsi- dent von Nordrhein- Westfalen, Josef Gockeln, Wurde am Samstagnachmittag im von 58 Jahren bei einem Autounfall töd! ver- letzt. Der Wagen des Landtagspräsidenten ist Zwischen Zons und Neuß gegen einen Baum gefahren. Nach Aussagen r Polizei war Gockeln sofort tot. Der Fahrer des Wagens Wurde schwer. Aus einem Pe das Auto hervor, daß en Augen- und efallen ist. von einer renden Per- Arbeiter- 1 en zusammen War. Gockeln, der Vater von sechs Kindern ist, Würde als Sohn eines Schreinermeisters am 18. März 1900 in Großeneder(Kreis Warburg) geboren. Schon frühzeitig schloß er sich der Christlichen Gewe kt und den Katho- lischen Arbeite 1 1946 Verbandssekret vereine Westdeuts War Gockeln Nordrhein-West Sei Präsident. Von 1947 bis das Amt des Oberbürg seldorf. Dem Bundestag gehörte Gockeln seit dessen Bestehen an., Vorher war er schon Abgeordneter im Parlamentarischen Rat. Der Verstorbene war Präsident der Katholischen Arbeiterbewegung.. Der Gattin des tödlich Verunglückten sind zahlreiche Beileidstelegramme, u. a. von Bun- chlands. Seit Oktober 1946 dneter des Landtags von Mai 1947 dessen 1956 bekleidete er meisters von Düs- despräsident Heuss und Bundeskanzler Dr. Adenauer zugegangen. Bundesinnenminister Schröder versicherte, der unermüdliche Ein- Satz Gockelns für den Wiederaufbau des Va- terlandes bleibe ein unvergeßliches Vorbild. Der Ministerpräsident von Nordrhein- West- alen, Dr. Meyers, erklärte, der Tod des Land- tagspräsidenten habe eine Lücke hinterlas- sen, die sich kaum schließen lasse. Der SPD- Fraktions vorsitzende im Landtag und frü- here Ministerpräsident Steinhoff versicherte, mit Gockeln sei ein sehr korrekter, demokra- tisch- aktiver Landtagspräsident-dahingeschie- den, der stets verbindendes Glied zwischen den Parteien gewesen sei. Das gleiche drückte der Vorsitzende der FDP-Fraktion im nord- rhein- westfälischen Landtag, Willi Weyer, Us. Demonstrationen gegen Raketenstation London(dpa). Demonstranten, die gegen die Atombewaffnung Großbritanniens prote- stierten, warfen sich an der Baustelle einer Raketenstation in der Nähe von Swaffham in Ostengland vor die Räder von Lastkraft- wagen, um die Bauarbeiten aufzuhalten. Wilde Szenen spielten sich ab, als die Demon- stranten, unter ihnen zahlreiche Frauen, über die Stacheldrahtumzäunung kletterten und dann mit Polizisten, Soldaten und den Ar- beitern zusammenstießen. Ein Wasserwerfer konnte sie nicht aufhalten. Die Arbeiter, die diese A chußbasis für die von den USA ge- lieferten Thor-Mittelstreckenraketen bauen, zerrten zusammen mit Polizisten und Solda- ten einen Demonstranten nach dem anderen von der Baustelle fort. Zu Dutzenden wälzten sich dabei Demonstranten und Polizeibeamte in dem fast knietiefen Schlamm. Frauen wur- den nach Augenzeugenberichten an den Haa- ren weggezogen. Die Demonstration war von dem„Aktionsausschuß gegen Atomkrieg“ in London organisiert worden, BHE bekam wieder Mut zum Alleingang Bad Hersfeld(dpa). Der Bundesaus- schuß des Gesamtdeutschen Blocks/ BHE be- schloß am Sonntag in Bad Hersfeld, auf Grund des hessischen Wahlergebnisses eine echte Sammlung der Mitte ohne jede Anlehnung an irgend eine andere Partei anzustreben. Nur zwei Purteien in Berlins Parlament SPD errang absolute Mehrheit— Schwere Verluste der FDP— Nur zwei Prozent für SED Berlin(dpa/EB). Im Berliner Abgeord- netenhaus werden künftig nur noch zwei Parteien vertreten sein. Bei den gestrigen Wahlen hat nach dem bisher vorliegenden Ergebnis die SPD die absolute Mehrheit er- halten. Die CDU hat etwa ein Drittel mehr Stimmen bekommen als 1954. Die bisher im Abgeordnetenhaus vertretenen Freien Demo- kraten und die von ihnen abgesplitterte FDV haben die Fünf-Prozent-Klausel nicht über- schritten und werden deshalb im neuen Par- lament nicht mehr vertreten sein. FDP und Dp konnten ihren Stimmanteil von 1954 nicht halten. Die SED hat in allen zwölf Bezirken noch weniger Stimmen erhalten als 1954. Die Wahlbeteiligung war mit 93,7 Prozent außer- ordentlich hoch. Nach einem amtlichen Zwischenergebnis aus 1205 von 1862 Stimmbezirken entfielen von 986 174 gültigen Stimmen 519 339(52,7 Prozent) auf die SPD, 370 168(37,5) auf die CDU, 37 894 (3,8) auf die FDP, 6820(0,7) auf die FDV, 32 750(3,5) auf die DP und 19 203(1,9) auf die SED. Bei den letzten Wahlen im Jahre 1954 Waren die Stimmen wie folgt verteilt: SPD 44,6 Prozent, CDU 30,4, FDP 12,8, DP 4,9, SED 2,7 und Sonstige 4,6 Prozent. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, sagte in einer ersten Stellung- nahme zu den Wahlen, er freue sich riesig über den Stimmenanteil der Berliner SPD. Eine derartige Entwicklung bürde der SPD aber auch eine schwere Verantwortung auf. Parlamentspräsident Henneberg(SPD) sagte, die Entwicklung zum Zwei-Parteien-System Wäre vorbehaltlos zu begrüßen, wenn die geographische Lage Berlins und seine politi- sche Position eine andere wäre. So dürfte es Sowieis verzichleten uuf NKraftprobe Us- Kampfgruppe stand zur Befreiung eines festgehaltenen Lastwagens bereit Washington(dpa). Am 14. November dieses Jahres soll eine Kampfgruppe amerika- nischer Panzer und Infanteristen bereitgestan- den haben, um drei von den Sowjets am Ber- liner Kontrollpunkt festgehaltene Lastwagen und Fahrer der US-Streitkräfte— falls not- wendig— mit Gewalt zu befreien. Dies be- richtete der amerikanische Brigadegeneral Thomas Phillips in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift„Army Navy Airforce Register“. Nach diesem Bericht ist der sowjetische Stadtkommandant von der amerikanischen Entschlossenheit unterrichtet worden. Um eine Kraftprobe zu vermeiden, habe er an- geordnet, die amerikanischen Lastwagen mit Besatzung, nachdem sie acht Stunden lang festgehalten worden waren, weiterfahren zu Iassen. Vierler Start zum Anfangsgeschwindigkeit war zu gering— Juno-Rakete flog„nur“ 104 000 Km hoch Kap Canaveral(dpa). Auch der vierte amerikanische Versuch, eine Rakete zum Mond zu schießen, ist gescheitert. Eine vier- stufige Juno-Rakete, die am Samstag auf dem Raketenversuchsgelände von Kap Canaveral gestartet wurde, entwickelte nicht die erfor- derliche Geschwindigkeit von 38 620 Kilo- meter, die zur Uberwindung der Erdanzie- hungskraft nötig ist. Rund 19 Stunden nach dem Start erreichte der Raketenkopf in einer Höhe von 104 000 Kilometern seinen Scheitel- punkt und begann zur Erde zurückzufallen. Der mit hochempfindlichen Meßinstrumenten ausgerüstete künstliche Satellit ist am Sonn- tagabend über der Sahara zwischen Tune- sien und Algerien in die dichteren Luftschich- ten der Erde eingetaucht und dort verglüht. Entscheidend für das Miglingen des Ver- zuches war ein kleiner technischer Fehler. Die ungenaue Einstellung eines Ventils, das die Treibstoffmischung in der ersten Raketen- stufe regelt, hatte zur Folge, daß die Stufe 3,7 Sekunden zu früh ausbrannte. Dies be- irkte, daß die Geschwindigkeit der Rakete nur auf 37 7/70 Kilometer beschleunigt wurde und daß das Geschoß um einen Grad vom vorausberechneten Kurs abkam. In Anwesenheit des Raketenforschers Wernher von Braun war der Start der Ra- kete völlig planmäßig verlaufen, Genau um 6.45 Uhr(MEZ) erhob sich das 60 Tonnen schwere und 22,8 Meter lange Geschoß von der Abschußrampe und stieg mit schnell Wachsender Geschwindigkeit senkrecht auf. Nach etwa einer Minute schlug die Juno-Ra- kete den vorgesehenen, nordöstlichen Kurs ein. 27 Minuten nach deni Start gab das ame- rikanische Amt für Atomforschung bekannt, daß alle vier Stufen der Rakete richtig ge- gezündet hätten. Funksignale des im Rake- tenkopf untergebrachten Senders wurden be- reits vier Minuten nach dem Start vom For- schungslaboratorium der Armee in Fort Mon- mouth aufgefangen. Die Signale wurden auch vom Bonner Observatorium und von der Volkssternwarte in Bochum gehört. Diesem ersten Versuch der amerikanischen Armee, eine Rakete zum Mond zu schießen, waren drei Versuche der Luftwaffe voraus- gegangen, die jedoch gleichfalls mißlungen sind. Als gewisser Erfolg wurde der zweite Versuch bezeichnet, bei dem eine kombinierte Thor-Able-Rakete nach den letzten Messun- gen 114 000 Kilometer weit in den Weltraum vorgedrungen war. Der zweite Versuch der US-Armee soll in Kürze— wahrscheinlich noch Mitte Dezember— unternommen Wer- den. Im UsS-Verteidigungsministerium wird hier- zu festgestellt, daß es in der Entscheidungs- gewalt des Oberkommandierenden der ameri- kemischen Armee in Europa, General Hodes, liege, solche Maßnahmen anzuordnen. Das Verteidigungsministerium wisse allerdings von einem solchen Vorhaben nichts. Das schließe aber nicht aus, daß eine solche Kampfgruppe bereitstand. Phillips schreibt, daß die Kampfgruppe vom US- Kommandanten in Berlin, Generalmajor Hamlet, mit Zustimmung hoher militärischer Stellen in Europa aufgestellt worden sei. Die gleichen Stellen verträten auch heute noch die Ansicht, daß eine ähnliche feste Haltung die einzige Möglichkeit sei, um die Rechte der freien Durchfahrt nach Berlin für die West- mächte durchzusetzen, falls die Sowjets die Kontrollfunktionen an die Sowietzonenbehör- den abgeben sollten. Mond gescheitert Keine sowzetische Marsrakete Die im Westen aufgetauchten Gerüchte, daß die Sowjets eine Rakete zum Mars ab- geschossen hätten, wurden in Moskau von Unterrichteten Kreisen bestritten. Politische Beobachter halten dieses Dementi für glaub- Würdig, weil die Sowjets seit geraumer Zeit alle ihre, Bemühungen auf den Start einer Mondrakete konzentrieren und weil eine Zer- splitterung der Forschüngsarbeit keineswegs in 97 35 Bild der sowjetischen Arbeitsmethode Pat. Träger-Rakete von Sputnik III verglüht Die offlzielle sowjetische Nachrichtenagen- tur TAS bestätigte die Berechnungen west- licher Wissenschaftler, daß die Trägerrakete des sowjetischen Sputniks III beim Eintritt in die dichten Schichten der Erdatmosphäre verglüht sei. Die Agentur teilte mit, daß am Mittwoch der vergangenen Woche die Träger- Rakete„zu bestehen aufhörte“. Sie habe bei ihren 290 Erdumkreisungen eine Entfer- 1 5 von 130 Millionen Kilometer zurückge- egt. 5 aber bei einer großen Koalition bleiben. „Dann fehlt uns jedoch der Hecht im Karp- kenteich“, meinte Henneberg. Bürgermeister Amrehn(CDU) sagte, er sei mit den bisher vorliegenden Ergebnissen für die CDU zufrieden. Die Wahlbeteiligung zeige ein ausgezeichnetes Ergebnis. Er erklärte, er habe die Zahl der Liberalen, die eine dritte Partei wählen, weil sie eine dritte Kraft wünschten, zu hoch eingeschätzt. Er selbst habe die Opposition der FDP immer als nütz- lich empfunden, obwohl er offen lassen Wolle, ob die FDP ihre Chancen immer gut genutzt habe. SED: Trotz Wahlergebnis Sowzetlösung Die schwere Wahlniederlage der SED in Westberlin nahm der von der SED gelenkte Ostberliner Rundfunk am Sonntagabend zum Anlaß für die Drohung, Westberlin werde doch nach den sowjetischen Plänen zu einer „freien Stadt ohne Besatzer“ gemacht wer- den. Der sowjetische Vorschlag bleibe auf der Tagesordnung. Die Westberliner Wahlen seien „das Musterbeispiel für das, was wir unter dem verhaßten Begriff Frontstadt- Atmo- sphäre kennen.“ Der Lauf der Geschichte werde sich durch einen„Wahlbetrug“ nicht aufhalten lassen. Obwohl der Stimmenanteil der SED zurückgegangen ist, behauptete der Sprecher, der Einfluß der SED in Westberlin Werde„weiter steigen“. In den letzten 24 Stunden vor der Wahl hatten Sonderstreifen der Westberliner Schutz- polizei 58 kommunistische Wahlstörer, davon 48 aus der Sowjetzone, vorläufig festgenom- men. Zum größten Teil waren es Jugendliche, die beim wilden Plakatjeren oder beim Be- schädigen von Wahlplakaten der Westberliner Parteien gestellt worden waren. Der Wahltag selbst verlief— auch in den Wahllokalen dicht an der Sektorengrenze— ohne Störung Die deutsch- sowetischen Verhandlungen über den Handelsverkehr beider Länder ha- ben am Samstag in Bonn begonnen; die Ver- handlungen über ein Kulturabkommen mit der Sowjetunion werden voraussichtlich noch Vor Weihnachten aufgenommen. Frankreichs Ministerpräsident de Gaulle beendete seine fünftägige Inspektionsreise durch Algerien und die Sahara, konkrete Er- gebnisse sind nicht bekannt. Der amerikanische Außenminister Dulles Hegt wegen einer Entzündung im Dickdarm im Krankenhaus; er hofft jedoch, Ende die- ser Woche zur Konferenz der NATO-Außen- minister nach Paris reisen zu können. Dr. Hans Friedrich, der während des Krie- ges mit Wernher von Braun an der Entwick- lung der V2 gearbeitet hatte und zuletzt stellvertretender Chefingenieur im Redstone- Arsenal war, starb im Alter von 47 Jahren in San Diego. Der größte Tanker der Welt, die„Universe Apollo“, die eine Tragfähigkeit von 104 500 Tonnen hat und 284 Meter lang ist, lief in KRure(Südwestjapan) vom Stapel; das Schiff Wird unter der„billigen“ Flagge Liberias zwischen dem Persischen Golf und Amerika fahren. Sowjels schlagen 82 Konfrollposten vor 800 km tiefe Luftinspektionszone— Westen reagiert skeptisch Moskau(dpa). Zur Verhinderung von Uberraschungsangriffen hat die Sowietunion vorgeschlagen, 28 Kontrollposten an wichtigen Eisenbahnknotenpunkten, in großen Häfen und an wichtigen Verkehrswegen innerhalb des Gebietes der Warschauer Paktstaaten ein- zurichten. 54 ähnliche Kontrollposten sollen im Bereich der NATO(sechs davon in den Usa) und der Bagdadpaktstaaten eingerich- tet werden. Außerdem wird eine Luftinspektionszone in Europa vorgeschlagen, die sich je 800 Kilo- meter von der Grenzlinie zwischen den „Hauptstreitkräften“ der NATO und des Warschauer Paktes nach Osten und Westen erstrecken soll. Diese Luftinspektionszone soll auch Griechenland, die Türkei, den Iran und Japan einschließen. Der Vorschlag wurde am 28. November auf der Genfer Konferenz zur Verhinderung von Uberraschungsangriffen in Form einer Erklä- rung verlesen und am Sonntag von der so- Wzetischen Nachrichten-Agentur TAssS ver- öffentlicht. In dem Vorschlag wird außerdem angeregt, die ausländischen Streitkräfte in Europa um ein Drittel zu vermindern und die Lagerung„moderner Waffen zur Massen- vernientung: aur dem Gebiet der Deutschen Bundesrepublik und der DDR zu verbieten. In der Erklärung wird darauf hingewiesen, daß die Möglichkeit einer Einigung selbst in der gegenwärtigen Situation möglich sei, in der die Westmächte, wie die Erfahrung der Abrüstungsgespräche über viele Jahre be- wiesen habe, nicht zu einem Verbot der Kernwaffen und einer wesentlichen Herab- setzung der herkömmlichen Rüstungen bereit seien. Die Sowjetunion bedauere— heißt es in dem Vorschlag— daß die von den West- mächten vorgelegten Vorschläge nichts von Maßnahmen erwähnen, die zur Verhinderung von Uberraschungsangriffen notwendig seien,. Dadurch sei der Eindruck entstanden, daß es den Westmächten nur darum gehe, das mili- tärische Potential der Warschauer Paktstaa- ten festzustellen. Würden die Sowjetunion und ihre Verbündeten ähnlich handeln, so wäre der einzige Erfolg der Genfer Konfe- renz, daß das Mißtrauen zwischen den Staa- ten noch vergrößert werde. Der sowietische Vorschlag ist nach Darstel- lung informierter Kreise bereits bei seiner Vorlage von den Vertretern der Westmächte skeptisch beurteilt worden. Die vom Osten vorgeschlagene Einbeziehung des Irans und der Türkei in eine solche Zone wird von den westlichen Delegationen als eine politische Attacke gegen den Bagdadpakt angesehen. 5 Adenauers Berlinbesuch erregt Unwillen SPD kritisiert den„Stil“— Brandt erschien nicht am Flugzeug Bonn(dpa). Der Stil des Besuches von Bundeskanzler Adenauer in Berlin hat den Unwillen der sozialdemokratischen Opposition Susgelöst. Wie ein Sprecher des SpPD-Vor- Standes vor Pressevertretern in Bonn erklärte, Sei der schlechte Eindruck nicht nur bei der SPD und der Berliner Bevölkerung entstan- den, sondern werde, wie das internationale Presseecho zeige, auch vom westlichen Aus- Tand geteilt. Es sei erschütternd, daß Aden- auer in dieser gespannten internationalen Lage und der bedrohlichen Situation der deutschen Hauptstadt für die wichtigen Be- Sprechungen mit dem Regierenden Bürger- meister von Berlin und dem Senat nur eine Stunde Zeit gehabt habe.. Der SPD- Sprecher verwahrte sich auch Scharf gegen die Angriffe Adenauers auf die SPD in seinen Berliner Wahlkampfreden. Ber- Ain sei nicht der Ort für parteipolitische Aus- Sinandersetzungen. Die Sozialdemokraten, die Auf die Angriffe Adenauers noch zurückkom- men wollen, würden sich von ihm jedenfallis nicht das Wort verbieten lassen, sondern wei- terhin sagen, was sie im Interesse des deut- schen Volkes und ihrer Wähler für notwendig und richtig halten. Der Bundeskanzler Adenauer ist im Sams- bag von seinem zweitägigen Beplin- Aufent- Halt mit einer amerikanischen Sondermaschine mach Bonn zurückgekehrt. Mit dem Kanzler Verließ auch Bundesaußen minister von Bren- tano die Stadt. Auf dem Flugplatz Tempelhof Wurde der Bundeskanzler von dem Berliner ODU- Vorsitzenden. Bundesminister Lemmer, Bürgermeister Amrehn(CDü), dem Bundes- bevollmächtigten Vockel und dem Vorsitzen- den der ODU/ CSU-Bundestagsfraktion, Krone, verabschiedet. Der Regierende Bürgermeister Brandt war nicht zur Verabschiedung erschie- nen. Dibelius gegen Berlinplan Moskaus Der evangelische Bischof von Berlin, D. Dr. Otto Dibelius, wandte 8 Nachdruck gegen den regierung. In seiner Predigt in der Ostberliner Marienkirche sagte der Bischef, nach dem sowjetischen Berlinplan wolle man zwei Mil- onen Westberliner und schließlich auch fünf- zig Millionen Menschen im Bundesgebiet un- ter neue Verhältnisse bringen, und zwar ohne sie zu fragen, ob sie diese neuen Verhältnisse Wollen oder nicht“. Das Evangelium aber Verkünde, daß Gott freie Menschen und nicht Sklaven haben wolle, denn der Glaube könne Sich nur entfalten, wo sich der Mensch frei Snitscheiden kann. Die Ostberliner„Neue Zeit“, das Blatt der Sowietzonen-CDU, veröffentlicht einen Brief an den Bischof Dibelius, in dem dieser auf- gefordert wird, aus der CDU des Bundes- gebiets auszutreten. Unter der Veröffent- lichung stehen die Namen eines Theologen aus Ostberlin und von fünf Pfarrern aus der Bundesrepublik. 5 h am Sonntag mit inplan der Sowjet- Bundeswehr erhielt erste„Honest-John“-Teile Ausbildungsbeginn im Januar— Stapellauf des ersten Geleitboctes Bonn(dpa). Kisten mit Einzelteilen der ersten 24„Honest-John“-Raketen mit Ubungs- köpfen aus Zement und zwei Abschußrampen sind jetzt aus den USA bei der Bundeswehr eingetroffen. Das Bundesverteidigungsmini- sterium teilte mit, daß die Ausbildung im Januar in der Eifel beginnen soll. „Honest-John“(„Hans im Glück“) ist eine Artillerie-Rakete, die zur Unterstützung der Bodentruppen eingesetzt wird. Sie wird von diner Pulver-Rakete angetrieben, hat 76 em Umfang und ist 8,58 m lang. Ihre Höchstge- schwindigkeit ist die eineinhalbfache Schall- geschwindigkeit, die Reichweite beträgt etwa 35 Km. Das Boden-Geschoß wird nicht fern- gelenkt, sondern durch einen entsprechenden Neigungswinkel der Abschußrampe ins Ziel gesteuert. An den beiden Abschußrampen sollen zunächst 200 Bundeswehrsoldaten von Amerikanern ausgebildet werden. Das erste Geleitboot für die deutsche Bun- desmarine ist am Samstag auf der Hambur- ger Stülcken-Werft vom Stapel gelaufen. Die Tochter des Kölner Bürgermeisters Dr. Ernst Schwering, Frl. Marlene Schwering, taufte Has Vierte Schiff der deutschen Kriegsmarine, das den Namen der Stadt Köln trägt. Mit rund 1800 Tonnen Wasserverdrängung ist es fler bisher größte Neubau der Bundesmarine. Insgesamt sollen bei der Stülcken-Werft im Auftrage des Bundesverteidigungsministeriums sechs Geleitboote gebaut werden, Das letzte soll im Dezember 1961 in Dienst gestellt wer- den. Jedes Schiff kostet ohne Bewaffnung rund 30 Millionen DM. Die Besatzungsstärke beträgt rund 200 Mann. Auf der Stülcken⸗ Werft werden außerdem noch vier Zerstörer Lon je rund 2850 Tonnen gebaut. Der erste Zerstörer soll Anfang Januar 1939 auf Kiel gelegt werden. Chruschtschow-Botschaft an Eisenhower London(dpa/ Reuter). Der amerikanische Senator Hubert Humphrey teilte in London mit, daß er im Besitz einer persönlichen Bot- schaft des sowjetischen Ministerpräsidenten Chruschtschow an Präsident Eisenhower sei. Er wolle diese Botschaft nach seiner Rückkehr nach Washington dem Präsidenten übergeben. Uber ihren Inhalt machte Humphrey keine Angaben. Er sagte lediglich, die Botschaft sei bedeutsam. Humphrey hatte bei einem Besuch in Moskau eine achtstündige Unterredung mit Chruschtschow. Er hielt sich während des Wochenendes zu politischen Besprechungen in London auf. N, Grundsätzliches Verbot von Kernwaffenversuchen Wichtige Teileinigung in Genf— Die Westmächte gaben nach Genf(dpa). In Genf ist es am Wochenende zwischen den Vertretern der amerikanischen, der britischen und der sowjetischen Regierung zu einer ersten wesentlichen Teileinigung über ein künftiges Verbot der Kernwaffenversuche gekommen. In einer Sondersitzung, die auf ausdrücklichen Wunsch der Sowjets einbe- rufen worden war, billigten die drei Dele- gationen den Artikel eins des künftigen Drei- mächte- Vertrages, der grundsätzlich ein zeit- lich unbefristetes Verbot der Atomwaffenver- suche festlegt. Der angenommene Artikel soll im wesent- lichen der Neufassung des amerikanischen Entwurfs entsprechen. Er enthält unter an- derem die Formulierung„Verbot“ anstelle der früher von den Westmächten vertrete- nen Forderung nach„Einstellung“ der Ver- suche. Er wird zunächst nur für die drei Un- terzeichnerstaaten des Vertrages, die USA, Großbritannien und die Sowjetunion bin- dend sein, die bisher allein in der Lage sind, mit eigenen Mitteln Kernwaffen herzustel- len. Die Teilnahme weiterer Mächte an die- sem Vertrag läßt der Artikel allerdings of- fen. Nach Ansicht politischer Beobachter ist die Einigung ein Entgegenkommen der beiden Westmächte gegenüber dem sowjetischen Hauptwunsch auf ein zeitlich unbefristetes Verbot der Kernwaffenversuche. Es gilt aber Als selbstverständlich, daß es sich dabei nicht um eine westliche Vorschußleistung handelt, sondern daß von der Sowjetunion verbind- liche Zusicherungen hinsichtlich des künfti- gen internationalen Kontrollsystems zur Uperwachung der Einhaltung dieses Vertra- ges vorliegen. In diesem Zusammenhang wurde von Zu- ständiger amerikanischer Seite darauf hin- gewiesen, daß die Einigung über den Artikel selbstverständlich noch nicht bedeute, daß der Gesamtvertrag nun rasch ausgearbeitet und fertiggestellt werde. Von sowjetischer Seite sei aber die amerikanisch- britische Forde- rung akzeptiert worden, daß alle Bestimmun- gen des neuen Vertrages„gleiche Kraft und Wirksamkeit“ haben müßten. Weiter wird in Westlichen Kreisen betont, daß noch eine Einigung über die Einrichtung und den Be- trieb einer wirksamen internationalen Kon- trollorganisation, die die Einhaltung der Ver- tragsbestimmungen überwacht, erzielt wer- den muß. Ungeklärt sind auch noch die An- sprüche Frankreichs und der Chinesischen Volksrepublik, in den Kreis der Atommächte aufzurücken. Sowjetische Delegationsmitglie- der deuteten an, daß es„angenehme Uber- raschungen“ geben würde. Die Konferenz tritt heute wieder zusammen, um die inzwi- schen von den Sachverständigen entworfe- nen weiteren Artikel zu erörtern. In unterrichteten Kreisen herrscht die An- sicht vor, daß sich die Einigung zwischen Ost und West auch auf die parallel laufende Kon- ferenz zur Verhinderung von Uberraschungs- Angriffen positiv auswirken dürfte. Bisher sind die Delegierten der zehn teilnehmenden Mächte noch nicht wesentlich vorangekom- men. Den Delegierten, die gleichfalls heute ihre Arbeit wieder aufnehmen werden, lie- gen je ein sowWzetischer und ein westlicher Plan für Kontrollmaßnahmen zu Lande und in der Luft vor. Seelische Nöte führten zum Giftmord Acht Jahre Jugendstrafe für Fritz Knöss Zu wenig Verständnis der Eltern Darmstadt(dpa). Die Jugendstrafkam- mer des Landgerichtes Darmstadt hat“ den 21 Jahre alten Bauschlosser Fritz Knöss aus Egelsbach(Kreis Offenbach) zu acht Jahren Jugendstrafe verurteilt. 15 Monate Unter- suchungshaft wurden Angerechnet, außerdem wurde die Strafe für fünf Diebstähle in das Urteil einbezogen. Knöss hat nach seinem eigenen Geständnis versucht, im August vori gen Jahres seine Familie zu vergiften. Er schüttete ein giftiges Pflamzenschutzmittel in den Kartoffelbrei, den seine Angehörigen essen Wollten. Dem Anschlag flel sein fünfjähriger Bruder zum Opfer. Sein Vater und seim An- derer Bruder mußten mit schweren Vergiftun- Sen in ein Krankenhaus gebracht werden und Wurden gerettet. Mutter KEnöôss, eine Schwester und die Großmutter des Angeklagten hatten den Kartoffelbrei durch Zufall noch nicht be- rührt. 8 Das Gericht würdigte in der Urteilsbegrün- dung die seelischen Nöte, in denen sich Knöss um die Zeit der Tat befunden habe. Der junge Allgeklagte habe ein festes Verhältnis zu einem Mädchen unterhalten. Die Beziehungen hätten sich 1957 abgekühlt, weil die Eltern dagegen gewesen seien. Dieser Umstand hat nach Auffassung des Gerichts bei Knöss einen „Motorradfimmel“ hervorgerufen, der ihn in finanzielle Schwierigkeiten brachte. Er habe bei Verwandten fünf Gelddiebstähle verübt. Seine Eltern hätten ihm schließlich angekün- digt, daß er das Elternhaus mit 21 Jahren ver- Jassen miisse. In dieser Situation sei der Ab- Schiedsbrief seines Mädchens eingetroffen. Daraufhin habe der Angeklagte das Pflanzen- schutzmittel gekauft. Das Gericht wertete zu- Sumsten des Angeklagten auch, daß seine Eltern nicht erkannten, in welcher Lage er sich befand. 2 Schlafgenossin mit Bügeleisen erschlagen Anschließend mit Nylonstrumpf erwürgt Raubmord in einem Frankfurter Hotel Frankfurt(dpa). In einem großen Frankfurter Hotel ist am Samstag das 26 Jahre alte Hausmädchen Dorothea Langsdorff ermordet aufgefunden worden. Als Täterin Wurde die in dem gleichen Hotel beschäftigte 23 Jahre alte Küchenhilfe Ilse Richter noch am gleichen Tage in Fulda verhaftet. Ihr Verlobter, der 24 Jahre alte Hilfsarbeiter Günther Träger, der der Mittäterschaft ver- dächtig ist, wurde in der Nacht zum Sonntag in Frankfurt festgenommen. Nach den bisherigen Ermittlungen wurden Dorothea Langsdorf in der Nacht zum Frei- tag 13 Schläge mit einem Bügeleisen auf den Kopf versetzt. Die Schwerverletzte wurde dann mit einem Nylonstrumpf erwürgt. Dorothea Langsdorf War erst seit Wenigen Monaten in dem Fotel beschäftigt. Sie stammte aus dem Landkreis Gießen und bewohnte mit Ilse Richter zusammen ein Zim- mer. Die Hotelleitung hatte ihr Zimmer am Samstag öffnen lassen, weil beide Mädchen seit Freitag ihrem Dienst unentschuldigt ferngeblieben Waren. Ilse Richter hatte ihren Verlobten in der Nacht zum Freitag mit in das Hotel genom- men. Sie hatte ihn wenige Tage zuvor von einer Strafanstalt abgeholt und wollte mit ihm zusammen zu ihren Eltern nach Thürin- gen fahren. Nach Trägers Angaben hat seine Verlobte ihre Kollegin allein erschlagen. Er sei nicht mit auf dem Zimmer gewesen. Trä- ger will allerdings Verdacht geschöpft haben, weil ihm seine Verlobte 200 DM gegeben habe und an ihrem Kleid Blutspritzer hatte, Als sie von ihrem Zimmer kam. Auf seine Frage habe Ilse Richter erklärt, sie habe das Geld ihrer Kollegin gestohlen. Bisher ist noch nicht geklärt, ob Dorothea Langsdorf im Schlaf erschlagen wurde oder ob sie ihre Kollegin beim Gelddiebstahl überraschte. Kinderstreit endete mit Totschlag Eltern setzten den Zank ihrer Kinder mit Schürhaken, Axten und Messern fort Offenbach(dpa). Blutig endete eine Schlägerei, die am Ostrand Gffenbachs vor den Obdachlosenasylen als Kinderstreit be- gonnen hatte. Der 34 Jahre alte Händler Wil- helm Sell, Vater von vier Kindern, wurde dabei von einem 22 Jahre alten Asylbewoh- ner so schwer durch einen Stich in die Herz- gegend verletzt, daß er im Stadtkrankenhaus verstarb. 0 5 Der Schlägerei, bei der Männer und Frauen außer Messern auch Stöcke, Hacken und Schürhaken benutzt hatten, war eine Zan- kerei unter Kindern vorausgegangen, in die die Mütter eingegriffen hatten. Bei der Aus- einandersetzung zwischen den Frauen soll Frau Sell nach Zeugenaussagen eine andere Mutter so heftig in den Arm gebissen haben, daß diese ins Krankenhaus geschafft werden mußte. Als abends die Männer der streiten- den Frauen heimkamen, griffen auch sie in den Kampf ein. Der 22jährige, der Sell das Messer in die Brust stach, behauptet, Sell habe zuvor eine Frau mit dem Messer be- droht. Der Messerstecher und zwei andere Teilnehmer, die mit einer Hacke und einer Axt in den Kampf eingegriffen hatten, wur- den inzwischen dem Haftrichter vorgeführt. Unteroffizier von Blindgängern getötet Grafenwöhr(dpa). Auf dem Truppen- Übungsplatz Grafenwöhr in der Oberpfalz ist der 25 Jahre alte Bundeswehr- Unteroffizier Otto Kreutzberg bei der Erplosion von pan- zerbrechender Munition getötet worden, Der 21 Jahre alte Gefreite Franz Gold erlitt Ver- letzungen, die nicht lebensgefährlich sind. Die beiden Soldaten wWwaren mit der 2. Kompanie des 302. Panzer-Grenadier- Bataillons aus EH- Wangen/ Württemberg zum Bazocka-Upungs- Schießen in Grafenwöhr. Die Bazocka- Waffe entspricht etwa dem früheren ofenrohrähn- lichen„Panzerschreck“ der deutschen Wehr- macht. Kreutzberg hatte nach dem Uburtgs- schieben zwei scharfe Bazookageschosse, of- ktensichtlich Blindgänger, gefunden. Wenn diese beiden Dinger losgehen, sind wir hin“, Sagte er zu dem Gefreiten, Dabei klopfte er die Blindgänger gegeneinander, um sie von Dreckklumpen zu befreien, Die Geschosse ex- Plodierten und zerrissen den Unteroffizier. „Nikolaus“-Wein an der Saar Saarburg(dpa). Den ersten„Nikolaus“ Wein seit Menschengedenken brachte am Samstag das Weingut Koch in Wiltingen(Kr. Saarburg) ein, Diese Spätlese wurde in dem Winzerdorf an der Saar zu einem Volksfest. Die beiden am Samstag geernteten Fuder wurden im festlichen Zug durch das Dorf zum Weingut Koch gebracht. Auf dem ersten der beiden Wagen mit Trauben aus der Lage „Wiltinger Gottesfug“ thronten St. Nikolaus und Knecht Ruprecht. Am Samstagabend wurde dann in Wiltingen der 1100. Geburtstag des Saarweinbaues gefeiert. Unter den am Freitag geernteten vier Fudern Nikolaus-Wein befand sich eines aus der Lage Gottesfuß, das die seltenen Mostgewichte zwischen 110 und 116 Grad Gchsle erreichte. Der Geschäftsführer des Weingutes erklärte, er habe in der Ge- schichte des deutschen Weinbaues nachgeblät- tert und bis 1900 keinen Hinweis darauf 82 funden, dag jemals ein Nikolaus- Wen 87 erntet wurde. 5 8 von 235 000 DM. Aus dem Südweſten Geburtshaus Eberts wurde renoviert Heidelberg dsw). Das Geburtshaus ven Friedrich Ebert in der Heidelberger Altstadt ist jetzt von der Stadt Heidelberg renoviert worden. Die Stadt ist zur Zeit dabei, Doku- mente, Einrichtungsgegenstände und andere Erinnerungsstücke zusammenzutragen, um das Haus zu einer Gedenkstätte für den ersten deutschen Reichspräsidenten herzurichten. An den Unkosten von insgesamt 35 000 DM be- teiligen sich die Stadt, der Bund und das Land Baden- Württemberg. Baubeginn an Heidelbergs neuer Strasse Heidelberg sw). Mit den Ausschach- tungen für ein dreigeschossiges Bürohaus hat die Bebauung der neuen noch namenlosen Straße auf dem ehemaligen Heidelberger Bahnhofsgelände begonnen. Die etwas über einen Kilometer lange Straße von dem 1935 fertiggestellten neuen Hauptbahnhof in die Innenstadt soll Heidelbergs„Prachtstraße“ werden. Aktion„Deportationsfriedhöfe Südfrankreick“ Karlsruhe(Iswö)). Die von dem Karls ruher Oberbürgermeister Günther Klotz vor etwa vier Wochen angeregte Beteiligung der 33 Stadt- und Landkreise Badens an den In- Standsetzungskosten für die Ruhestätten jüdi- scher Bürger aus Baden in Noe und Gurs (Südfrankreich) ist finanziell gesichert. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 335 099 DM. Der Karlsruher Gemeinderat hatte be- reits am 30. September den Anteil der Stadt in Höhe von 54 000 DM bewilligt. Uber die laufende Unterhaltung der Gräber müssen noch besondere Vereinbarungen mit den zu- ständigen israelitischen Organisationen ge- troffen werden. Die Stadt Karlsruhe hat darüber hinaus auch das Land Baden-Würt⸗ temberg um finanzielle Unterstützung der Aktion gebeten. Die Angelegenheit wird in Stuttgart gegenwärtig noch überprüft. Der„Kuckuck“ im Spielkasino Weil am Rhein(sw). Ein ungewöhn- liches Intermezzo gab es in den letzten Tagen in einem Weiler Spielkasino, als ein Pfän- dungsbeamter erschien, um rückständige Steuern einzutreiben. Die Stadt Weil hatte bemerkt, daß der Spielbetrieb offenbar seine steuerpflichtigen Einnahmen nicht so konkret* auswies, wie es der Stadtrat vor einiger Zeit bestimmt hatte. 40 Prozent seiner Roheinnah- men sollte das Kasino als Vergnügungssteuer abführen. Die Pfändung hatte allerdings ein mäßiges Ergebnis. Nach der Pfändung schloß das Unternehmen zunächst seine Pforten, nahm aber schließlich den Betrieb wieder auf. Bei dem Kasino handelt es sich um eines der beiden letzten noch offenen Spielunternehmen in der Dreiländerecke. Sie dürfen vorläufig Weiterspielen, bis das Bundesverwaltungs⸗ gericht in Berlin den anhängigen Rechtsstreit entschieden hat. Beide„Spielhöllen“ hatten gegen die Schließungsorder der Ortspolizei- behörde Einspruch erhoben und bis zum Vor- liegen eines rechtskräftigen Urteils wieder die Spielerlaubnis erhalten. Später war allen an- deren Kasinobetrieben an der Schweizer Grenze die aufschiebende Wirkung ihrer Ein- sprüche gegen Schliegungsverfügungen nicht mehr erteilt worden. Keine Zulage für Beamte Stuttgart(sw), Das Innenministerium von Baden- Württemberg hat die Regierungs- präsidien und Landratsämter darauf auf- merksam gemacht, daß Zulagen und sonstige Zuwendungen an Beamte und Versorgungs- berechtigte nur auf Grund besonderer gesetz- licher Vorschriften gewährt werden können. Da es aber solche Vorschriften gegenwärtig nicht gebe, seien derartige Zuwendungen un- zulässig. Dies gelte auch für Zuwendungen an Beamte der Gemeinden, der Gemeindever- bände, der Sparkassen, der Sparkassen- und Giroverbände sowie der anderen Körperschaf- ten, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht des Innenministe- riums unterstehen, Das Ministerium hat die Rechtsaufsichtsbehörden angewiesen, bei Ver- stößzen sofort einzuschreiten. Hochreither muß ins Zuchthaus Tübingen(lsw). Nach eintägiger Bera- tung hat die Große Strafkammer des Land- gerichts Tübingen den 34 Jahre alten ehemak- gen Inhaber des früheren Tübinger„Büros für internationale Fach- und Studienreisen“ Bruno Hochreither, wegen fortgesetzten Be- trugs zu einer Gesamtstrafe von zweieinhalr Jahren Zuchthaus verurteilt. In diese Strafe wurden eineinhalb Jahre Zuchthaus einbe- zogen, die Hochreither wegen Gefangenen- meuterei als Untersuchungsgefangener im Oktober 1957 im Tübinger Untersuchungs- gefängnis erhalten hatte und die er zur Zeit ver büßt, 5 Hochreither hatte im Jahr 1956 eine Reihe von Kreuzfahrten im östlichen Mittelmeer or- Sanisiert und dabei erhebliche Defizite ge- macht. Trotz eines Defizits von 90 000 BM bei der dritten Kreuzfahrt plante und or- Sanisierte er weitere Fahrten und verwen- dete die von Reiselustigen für die Fahrten im voxaus einbezahlten Gelder zur Abdeckung von Schulden. Bei Reiseinteressenten, Ver- lagen und beim Auswärtigen Amt, das mit 10 000 Dollar über den deutschen Botschafter in Athen eingesprungen war, um überhaupt die Rückfahrt einer 230 Personen umfassen- den Reisegesellschaft mit einem griechischen Charterschiff zu ermöglichen, entstand dureh das Verhalten des Angeklagten ein Schaden 1 Mode Aus gutem Srund entscheiden sich die meisten Frauen för Miele: Denn Miele bringt för jeden Haus- Halt, för jeden Geldbeutel eine Waschmaschine ie nach Maß“, Jahrzehnfelonge Erfahrung und der hohe Stand der Fntwicklungsarheit in Debtsch- lands 1 Waschmaschinenwerk machen jedes 20 einer vollendeten technischen Leistung. . nenen ea * Mariae Empfängnis Mit dem Tag Mariae Empfängnis, der àm 8. Dezember in den Kalendern steht, wird nach AUter Uberlieferung die Zeit„zwischen den heiden Frauen“ abgeschlossen, die drei Mo- Nate, die seit dem Tag Mariae Geburt am 3. September vergangen sind. Von alters her galt dieses Vierteljahr als ein pesonderer Zeitabschnitt, Heilkuren sollten in diesen Tagen erfolgreicher als sonst verlaufen, Und auch Fürbitten gnädiger erhört werden. Die meisten Gelübde wurden zwischen dem 8. September und dem 8. Dezember Abgelegt. Nach altem Glauben soll man sich am Tage Mariae Empfängnis von allen groben Arbeiten fernhalten, einen rechten Feiertag begehen und die Messe nicht versäumen. Die Frauen würden aufgefordert, an diesem Tage nicht zu nähen, weil derjenigen, die eine Nadel in die Hand nimmt, um Mitternacht so lange eine „weise Frau“ erscheint, bis die fleißige Nähe- rin eingesehen hat, daß es nicht recht war, das Nähgebot zu übertreten. In Orient war das Fest Mariae Empfängn pereits im 7. Jahrhundert bekannt, es wir. urkundlich erwähnt, daß man den Tag 2 Ehren der Mutter Mariae, der heiligen Anna, gefeiert hätte. Papst Sixtus VI. führte es im Jahre 1477 Offlziell in die römische Firche ein und Papst Clemens XI. dehnte es im Jahre 1708 auf die gesamte katholische Christenheit Aus. N Preisauszeichnung bei Christbäumen Nach einer Anordnung des Wirtschaftsmini- Steriums ist beim Verkauf von Weihnachts- bäumen folgendes zu beachten: An jeder Ver- kaufsstelle von Groß- und Einzelhändlern, an der Weihnachtsbäume an den Verbraucher ab- gegeben werden, sind auf einer deutlich sicht- Dar angebrachten und gut lesbaren Preistafel die für Weihnachtsbäume von einwandfreier Beschaffenheit vorgesehenen Verkaufspreise für die einzelnen Arten und die üblichen Grö- Benklassen derart an zuschreiben, daß sie wäh- rend der gesamten Verkaufszeit ohne Beein- trächtigung durch die Witterung für den Ver- braucher erkennbar sind.(Ubpliche Gröhßen- Klassen: bis 70 em, 70-130 em, 130-200 em, 200300 em und 300400 em). Außerdem ist der Händler verpflichtet. je einen Baum der Größenklassen, die zum Verkauf kommen, als Muster aufzustellen und mit dem Verkaufs- preis auszuzeichnen. Jeder Verkäufer hat an Seiner Verkaufsstelle einen brauchbaren Maß- Stab bereitzuhalten, damit jederzeit die Größe des Baumes festgestellt werden kann. Auf Verlangen des Käufers hat er die Größe des Baumes abzumessen. Vorläufig keine Fünf-Tage-Karte Vorläufig wird die Bundesbahn keine Fünf- Tage-Karten einführen. Das geht aus einem Schreiben von Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm an eine SpDeBundestagsabgeordnete hervor. Die Mehrzahl der Berufstätigen arbeite Zur Zeit noch an sechs Wochentagen, heißt es in dem Brief des Ministers. Die bei einem Teil der Betriebe eingeführte Fünf-Tage- Woche habe sich bisher im Samstagverkehr der Bundesbahn kaum bemerkbar gemacht, so daß der Zugverkehr an den Samstagen bisher auch noch nicht habe eingeschränkt werden Können. Die Bundesbahn und die dem deut- schen Personentarif angeschlossenen nicht- pundeseigenen Eisenbahnen seien deshalb nicht bereit, schon jetzt verbilligte Fünf-Tage- Karten auszugeben. Unser Wetterbericht Upersicht: Süddeutschland bleibt zunächst immer noch im Bereich des flachen Hochdruck- Zebiets, das sich von Süddeutschland bis zum Balkan erstreckt und unter weiterer Ab- Schwächung langsam nach Osten weiter wan- Jert. Schwache Ausläufer atlantischer Störun- gen können später Süddeutschland erreichen Vorhersage: Trocken, in Hochlagen eiter Schwache Luftbewegung. In der Niederung eitweise neblig. Höchsttemperaturen nur Wẽe— mig über null Grad. Am Dienstag Wolkiger aber im wesentlichen immer noch störungsfrei, Geringe Milderung. —— von den einzelnen Die„Sechziger“ zeigten an einem wichtigen Lebensabschnitt Freude und Hoffnung Wohl kein neutraler Beobachter hätte am Samstag Abend im Löwen geglaubt, daß er es hier mit einem runden Kreis„von Sechzigern“ zu tun habe, denn die Munterkeit, Fröhlichkeit und Hoffnung stempelten die ehemaligen„Bu- ben und Mädchen“ zu einem Kreis Fröhlich gestimmter Menschen, bei dem das Alter lediglich eine sekundäre Rolle spielt und das unverwüst⸗ liche Herz im Vordergrund steht. So nahm es denn auch nicht wunder, daß bis in den frühen Sonntagmorgen hinein dieses Klas- sentreffen gefeiert Vurde und daß schließlich gestern Abend die Unverwüstlichen sich zu einem Nachschoppen beim Klassenkameraden Jakob Kloos im Engel trafen. Aber blenden wir uns noch einmal Kurz ein in das fröhliche Treiben der Sechziger, das Thomas Beck als Leiter mit Karl Blümmel und Anton Winkler mustergül- tig vorbereitet hatte. Thomas Beck sprach auch die begrüßenden Worte, während nach der Er- öffnung durch Karl Blümmel Anton Winkler die Festrede hielt und die Totenehrung vornahm. Der Männergesangverein brachte dann mit einem Chorvortrag die feierliche Stimmung zum Höhepunkt. Dann aber übernahm die Hauska- pelle des Gemeinnützigen Vereins Suebenheims unter Leitung von Anton Dittel das Kommando im Frohsinn und besonders der kleine Hans! Schweinfurth erhielt für seine Akkordeonsolis starken Beifall. Ebenso Beifall fand eine Hula- Hupp-Gruppe von kleinen Mädels, zumeist Enkel der Feiernden, die das neue Bewegungsspiel der Jugend zeigten. Nach einem gemeinsamen Essen aber wurde sehr eifrig das Tanzbein ge- schwungen bis dann schliefllich der Nikolaus kurz vor Mitternacht mitseinigen außerordentlich aktuellen Streiflichtern auftrat. Auch der Niko- laus kam nach der modernen Forschung di- rekt vom Mond mit einer neuen Rakete und zeigte damit, daſd im Erdenrund auch noch andere Lebewesen Geist besitzen und nicht nur die Menschen. Der Nikolaus aber War besonders erfreut, dafs die Herzen der Sechzigjährigen noch jung geblieben sind und packte dann seinen stattlichen Krabbelsack aus, der allerhand Ueber- raschungen enthielt. Nachdem aber St. Nikolaus wieder mit seiner Mondrakete entschwunden War gab Thomas Beck noch einige nette Streiflichter- auf die vergangene schöne Schulzeit. Nach die- sen Erinnerungen aber schien die frohe Jugend Weder Platz gewonnen zu haben, denn bis in die frühen Morgenstunden demonstrierten die Sechzigjährigen daß sie sowohl ihren Geburts- tag wie die schöne Erinnerung zu feiern ver- mögen * St. Nikolaus hatte ein großes „Arbeitspensum“ Der ergraute St. Nikolaus konnte einem am Samstag Abend wirklich leid tun. Wo er überall in kurzer Zeit auftauchen sollte, um die guten Kinder zu loben und die weniger guten zu ta- deln. Nun auch in diesem Jahr schaffte der Nikolaus sein umfangreiches„Arbeitspensum“, wenn ihm auch der Nebel und die Kälte mehr als in den vergangenen Jahren zu schaffen machte. In den zahlreichen Familien traf er schließlich prompt ein und auch im Schiffer binderheim gab er mit einer umfangreichen Lesung seine Visitenkarte ab. Nur ein kurzer Sprung führte ihn zu den Buben der Fußball- vereinigung in den Stern und gestern Abend war er dann der gern gesehene Gast bei den Schülerinnen und Schülern ders Turnerbund Jahn im Kaiserhof und beim Sportverein 1907 im Vereinshaus. Wir selbst hatten natürlich aller- hand zu tun, um dem behenden Weihnachts- mann auf den Fersen zu bleiben, sodafb wir uns im Augenblick noch eine ausführliche Bericht- erstattung versagen müssen, die wir gern in unserer nächsten Ausgabe mit einigen Details Feiern nachholen. Wir gratulieren 80 Jahre alt wurde gestern Herr Jakob Gär t- ner, Maxauer Straße I. Nachträglich unsere besten Wünsche für einen schönen Lebensabend. * Den 80. Geburtstag feiert morgen Dienstag Herr Adam Holzwarth, Freiburger Straße 45. Wir wünschen für die Zukunft alles Gute. Weihnachts- und Neujahrsverkehr ab Bahnhof Mannheim-Friedrichsfeld Im Festtagsreiseverkehr zu Weihnachten und Neujahr 1958/59 gelten die Sonntagsrückfahrkar- ten zu Weihnachten für die Hinfahrt vom 24. 12., 3 Uhr bis 26. 12., 24 Uhr. für die Rückfahrt vom 24. 12., 18 Uhr bis 20% 12 3 Uh. Zu Neujahr für die Hinfahrt vom 31. 12., 12 Uhr bis 1. 15 24 Ubr; 31. 12., 18 Uhr, bis 2 n Die Rückfahrkarten auf eine Entfernung bis 93 km, die zum Reiseantritt am 24. und 25. 12. 58 gelöst Verden, gelten zur Rückfahrt bis zum 29. 12. 589 24 Uhr. Platzkarten werden auch über Weihnachten/ Neujahr im vollen Umfange ausge- geben. 5 Weitere Auskünfte erteilen schalter. für die Rückfahrt vom die Fahrkarten Großfeuer in einer Armeewäscherei Mannheim(sw). Ein Großfeuer hat die US-Army-Quatermaster-Laundry in Mann- heim-Friedrichsfeld vernichtet. Der Schaden in der Wäscherei wird auf 125 000 Dollar ge- schätzt. Das Feuer würde von einem Nacht- Wachmann entdeckt. Durch den gemeinsamen Einsatz von amerikanischen und deutschen Feuerwehren konnte das Feuer bald ge- löscht werden. Die Ursachen des Brandes werden noch untersucht. Menschenleben ka- men nicht zu Schaden. Schenkte man Vorbereitungen für den Gabentisch— Weih- nachtsarbeiten nur wenig gefragt Wie war das doch noch vor zwanzig oder dreißig Jahren? Damals sagen die jungen Mäd- chen nach dem Eislaufen hübsch brav um den Familientisch und strickten Kleiderbügel bezüge für Tante Julchen und Kaffeewärmer für Mutter und Großmutter. Denn Weihnach- ten War in Sicht. Und da mußte man doch irgend ein nettes„persönliches“ Geschenk für die nächsten Angehörigen haben. Heute lächelnd die jungen Damen mit der Aktenmappe im schicken Winterkostüm und mit den meist sehr wachen Augen unter der modischen Frisur bei der Topflappenfrage meist nur sehr geringschätzig.„Topflappen- stricken? Nein, dafür haben wir heute keine Zeit mehr!“ Oder:„Das können wir uns heute nicht mehr leisten“. Und wenn schon, dann strickt man doch keine Topflappen und Klei- derbügelbezüge mehr, das ist viel zu Wenig attraktiv. Dann muß es wenigstens schon eine Brokatdecke oder ein schönes Kissen sein. Im Grunde haben die jungen Mädchen heute wenig Sinn für heimelige Abende, Schließlich sind ihre Mütter ja auch noch nicht die Alte- sten, und eine moderne Familie ist vielfach ein sehr betriebsamer Zirkel geworden, W allein schon die Anregung fehlt, sich eine längere Zeit hindurch immer wieder Handarbeiten zu widmen. Ganz selten kommt es vor, daß die Brokatdecke bei der höheren Tochter doch Wirklichkeit wird oder daß ein junges Mäd- chen mit Schneidertalent der Frau Mama eine Bluse schneidert oder einen schicken Pulli strickt. Das sind Ausnahmefälle. Die Regel lautet: Zu Weihnachten muß meine Mutter etwas Besonderes haben, dann will ich ihr etwas Schönes und Teures kaufen. Es hat also nichts mit Hartherzigkeit oder Gedankenlosigkeit zu tun, wenn die Weih- nachtsarbeiten der Vergangenheit angehören. früher anders? Verordnung über die Bekämpfung der Sanzdosé-Schildlaus im Winter 1958/39 Aufgrund der Bekanntmachung des Regierungs- präsidiums Nordbaden— Pflanzenschutzamt Karls- ruhe vom 10. 11. 1958, veröffentlicht im Staatsanzeiger für Baden-Wäürttemberg Nr. 89 vom 22. 11. 1958, wird in dem von der San- José-Schildlaus als befallen erklärten Stadtkreis Mannheim angeordnet: 1. Gemäߧ 3 der Verordnung des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über weitere Maßnahmen zur Schädlingsbe- kümpfung im Obstbau vom 27. 5. 1955(Ge- setzblatt S. 93) sind die Eigentümer und Nut- gungsberechtigten von Obstbäumen und-sträu- chern verpflichtet, während der Wintermonate bis spätestens 15. 3. 1959 mit einem von der Biologischen Bundesanstalt als wirksam aner- kannten Mittel eine San-José-Schildlausbe- kämpfung vorzunehmen. 2. In 8 4 der o. a. Verordnung ist im Stadtkreis Mannheim die Gemeinschaftswinterspritzung der Obstbäume und-sträucher vorgeschrieben. 3. Die Durchführung der Gemeinschaftswinters spritzung können die Obstbau-, Siedler- und Kleingärtner vereine entweder selbst überneh⸗ men oder geeigneten Schädlingsbekämpfungs- instituten übergeben. 4. Zur Förderung der gemeinschaftlichen Obst- baumwinterspritzung wird von der Stadt für die Beschaffung der Spritzmittel ein Beitrag wie im Vorjahr gewährt. 5. Die Unterkulturen sind von den Eigentümern oder Nutzungsberechtigten durch Abdecken oder Abgieſzen vor bzw. nach der Spritzung vor Schaden zu bewahren. 6. Die Ueberwachung der Bekämpfungsmaſsnahl- men geschieht durch Beauftragte des Pflanzen- schutzamtes und des Städt. Gartenbauamtes. 7. Kommen die Eigentümer oder Nutzungsberech- tigten von Obstbäumen und-sträuchern der Aufforderung zur Winterspritzung bis zum 15. 2. 1959 nicht nach, kann diese auf ihre Kosten verfügt werden. Es ist eine Verschiebung der Werte, die auch Auf den Gabentischen eingetreten ist. Die mo- derne Ansicht, es komme darauf an, was und nicht wie man schenkt, trägt viel dazu bei. Tatsächlich fehlt es heute aber auch vielfach an der Zeit, die Geschenke selbst herzustellen. Die jungen Mädel hinter Schreibtisch und Ma- schine machen„Weihnachtsüberstunden“, und die Oberschülerin hat meist auch andere In- teressen und Verpflichtungen. Und es soll ja etwas herzeigen, was am Heiligen Abend den lieben Angehörigen überreicht wird. Dafür ziehen dann die jungen Damen von einem Geschäft zum anderen, um das Beste und Preiswerteste zu erhaschen. Dafür ist ihnen keine Mühe groß genug. Vielleicht ein Beispiel für die vielzitierte Veräußerlichung unserer Zeit. Aber ist es die Schuld jener Mädchen Gewiß nicht. Bei der Auswahl der Geschenke ist oft außer dem Wunsch oder Bedarf des Beschenkten auch die Wirkung auf die Umwelt ausschlag- gebend. Wenn die Kolleginnen von Fräulein Z. in dem großen Kaufhaus wissen, daß sie ihrer Mutter eine elegante Handtasche schenkte, dann hebt das ihr Ansehen ganz erheblich. Mit anderen Worten: Die Weihnachtsvorberei- tung ist weniger als früher nur ein Lauschen auf den anderen. Der Begriff der Werbungs- kosten in eigener Sache ist hier vielfach schon in Fleisch und Blut übergegangen. Wen wollte es verwundern, wenn die jungen Mädchen diesem Zug der Zeit folgen? Es wäre falsch, ihre Bemühungen deshalb geringer zu schätzen. Sie entwickeln sich naturnotwendig nach der Welt, in der sie leben. Daß diese Welt vielleicht etwas besser würde, wenn es gelingen könnte, wieder etwas mehr nach innen als nach außen zu sehen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Weihnachten ist ein Fest, das Gelegenheit gibt, einmal darüber nachzudenken. Copyright by Litag, Westendorf durch Verlag v. Graberg& Görg, (3. Fortsetzung) „Es gab nichts, was mich irgendwie erschüt- tern konnte und ich erschrecke oft selbst vor meiner Gefühllosigkeit. Dann aber kam ein Tag, der alles änderte. Ich will es Kurz machen, Aie Tolders sind in Deutschland.“ g „Ah!“ „sie wohnen hier im Alexandra-Hotel, arme, unglückliche Menschen trotz aller Mil- lionen Dollars, über die sie verfügen, be- dauernswerte Flüchtlinge!“ Ingeborg Körber rang die Ueberraschung in sich nieder.„Flüchtlinge?“ rief sie„Flücht⸗ linge? Wie ist das möglich?“ „Sie werden es sofort begreifen.“ Jussupoff zerdrückte mit nervöser Hand die Zigarette im Becher.„Die Eltern glaubten an keinen Unglücksfall, als ihr Söhnchen verschwand, sie Waren überzeugt, daß man den kleinen Jungen aus erpresserischen Gründen entführt habe. Dann, als sich niemand mit Geldforderungen meldete, verbissen sie sich in den Gedanken, daß ein Racheakt vorliegen müsse. Immer Höher wurden die Belohnungen, die Tolder für die Wiederherbeischaffung seines Kindes in den Zeitungen aussetzte. Und nun geschah, Was jeder, der die amerikanischen Verhältnisse kennt, voraussehen konnte. Aus Chicago und Miami, aus New Vork und Pittsburgh, aus allen Teilen der Staaten liefen Mitteilungen ein. Es gab mit einem Schlage Hunderte von Menschen, die den kleinen Tolder gesehen „ naben wollten: allein in Begleitung zweier Manner in Gesellschaft einer verschleier- ten Frau weinend und um Hilfe rufend 8 spielend und voller Sorglosigkeit jeder Brief wartete mit anderen Hinweisen auf. Wenn sich auch sämtliche Zuschriften 28 halt 10s erwiesen, so übten sie doch auf die Eltern eine vom menschlichen Standpunkt aus nur zu Wiesbaden leicht verständliche Wirkung aus, sie festigten den Glauben, daß der Knabe noch am Leben sel, bis zur Unerschütterlichkeit.“ Jussupoff griff nech einer neuen Zigarette. „Das aufreibende Leben zermürbte natür- lich die Gesundheit der Eltern. Frau Tolder War die erste, die zu kränkeln anfing. Wen wundert das? Anstrengende Reisen, Tag und Nacht ohne Schlaf, fieberhaftes Suchen. Ent- täuschungen auf Enttäuschungen, das hält auf die Dauer niemand ohne Folgen aus. Dazu ge- sellte sich aber noch etwas anderes, und dieses andere war wohl das Schlimmste, was über- haupt noch kommen konnte Briefe flatterten ins Haus, gutgemeinte und sensationslüsterne, Briefe, deren Inhalt das schwergeprüfte Ehe- paar der Verzweiflung in die Arme trieb. Man solle gut auf des Verschwundenen Zwillings- Schwesterchen Dorrit aufpassen, damit ihm nicht ähnliches zustoße, hieß es in der einen Zuschrift. Und in der anderen: gerüchtweise verlaute, daß gewisse Leute bereits alles vor- bereitet hätten, die kleine Dorrit zu entfüh- ren. In einige dieser Briefe habe ich selbst Einblick nehmen können und ich kann nur zu gut verstehen, daß Herr und Frau Tolder von panischer Furcht gepackt wurden, Sie riefen erneut die Polizei zu Hilfe. Tag und Nacht wurden Park und Villa bewacht, und trotz allem wurde eines Nachts im Erdgeschoß des Hauses ein unbekannter Mann ergriffen, der unbemerkt eingedrungen War. Er beteuerte, keine Entführung des Kindes beabsichtigt zu haben, ihn habe nur die berühmte Sammlung von Edelsteinen angelockt, die Tolder besitze. Aber ob das nun Tatsache war oder nicht, das Ehepaar verlor den letzten kümmerlichen Rest der Sicherheit und reiste mit Dorrit und einer Anzahl vertrauter Männer als Schutz bei Nacht und Nebel ab. Zuerst ging es kreuz und quer durch die Staaten, aber nirgends fühlten sie sich sicher Bis sie dann den Entschluß faßten, Amerika den Rücken zu kehren. Ueber Eng- land, Norwegen und Dänemark kamen die Tolders nach Deutschland.“ V „Und nun?? 5 „Nun wollen wir zhnen helfen, so weit das wenig zu eben möglich ist. Ich bin Tolder ein Dank verpflichtet,. Vor Jahren, als ich noch 10 New Vork arbeitete, führte mich ein Zufall mit ihm zusammen, und er half mir mit einigen tausend Dollars vorwärtskommen. Vor zwei Jahren hatte Tolder in Deutschland zu tun, Damals sahen wir uns zum erstenmal wieder. Er war in einem anderen Hotel abgestiegen, siedelte dann aber hierher ins Alexandra- Hotel über. Daß er also heute wieder hier Wohnt, ist kein Zufall. Er kabelte sein Kom- men schon von Oslo aus. Im übrigen stammt Tolder von deutschen Eltern ab, die Anfang der neunziger Jahre nach den Vereinigten Staaten auswanderten. Daher auch sein ausgezeichnetes Deutsch. Seine Frau spricht allerdings nur englisch. In seiner Begleitung befinden sich außer Frau und Kind noch drei Männer, die Sie als eine Art Leibwache ansehen müssen. Der eine ist ein Ire und wird Tucky genannt. Der zweite ist ein Stockamerikaner namens Hickson, ein aus- gezeichneter Boxer, der noch vor drei Monaten in Philadelphia im Ring stand. Und der dritte“, zum erstenmal flog wieder ein heiteres La- cheln über Jussupoffs Züge,„der dritte ist ein Kerl, wie man ihn nicht alle Tage trifft. Er heißt Hansen!“ 8 „Also kein Amerikaner?“ „Hamburger, Körberchen. Er arbeitet seit vier oder fünf Jahren als Sekretär für Tolder. Ein pfundiger Bursche. Na, Sie werden ihn ja bald kennenlernen.“ Jussupoff beugte sich zu seinem Gegenüber vor.„Wenn in Zukunft irgendwas los sein sollte, halten Sie sich an inn. Bis Hansen den Kopf verliert, muß es schon ganz dick kommen. Im übrigen können Sie ihm blind vertrauen. Tolder kann froh sein, Hansen zu besitzen,“ 8 5 Ingeborg Körber wußte nicht, warum ihr Herz klopfte, oder war es das Toldersche Schicksal, das sie erregte. l 2 „Sie werden fraglos Ihre Gründe haben, mir dies alles zu erzählen, Herr Jussupoff“, sagt sie.„Aber ich begreife nicht, was für eine Auf- gabe auf mich Wartet. Wünschen Sie, daß ich Frau Tolder pflege, ihr Gesellschaft leiste, sie auf andere Gedanken bringe? Soll ich mich um das Kind kümmern?“? 2 5 1 „Richtig“, nickte er.„Seit vielen Wochen. bald sind es zwei Monate, irren die Tolders durch die Welt. Frau Tolder steht vor einem Nervenzusammenbruch. Stündlich erwartet sie, daß das Furchtbare geschieht: die Entfüh- rung Dorrits. Um die Denkungsart dieser Frau wieder in ruhige Bahnen zu lenken, bedarf es des Einflusses einer weiblichen Person, die imstande ist, sich in Frau Tolders aufgewühlte Gefühlswelt hineinzudenken, darüber hinaus aber willensstark genug ist, der Unglücklichen nach und nach alle Angst zu nehmen und sie Schritt um Schritt in einen Zustand der Ruhe und Sicherheit zurückzuführen. Das bringt aber nur jemand fertig, der bei allem Mit- gefühl und aller Güte von eine zähen Energie beseelt ist, das kann nur jemand schaffen, der grenzenlose Geduld besitzt und nicht, wenn etwas fehlschlägt, gleich mutlos versagt. Das können, mit zwei Worten gesagt, nur Sie.“ „Sie überschätzen mich Herr Jussupoff“, zwang sie sich zu einem Lächeln. 55 „Ich weiß schon, was ich tat, als ich Sie Herrn Tolder empfahl. Er wird Sie großzügig entlohnen. Das freilich ist auch nötig, denn Ihre Aufgabe wird schwer sein.“ Er senkte seine Stimme zu einem Flüstern herab. „Wahrscheinlich werden Sie schon morgen mit der Familie und der Leibwache abreisen. Tolder fühlt sich auch hier nicht sicher.“! „In Wirklichkeit besteht natürlich nicht die geringste Gefahr, nicht wahr?“ 5 Jussupoff verzog das Gesicht zu ein schmerzlichen Grimasse. 77 „Körberchen“, sagte er, zich weiß, Sie sind ein ebenso tapferes Wie vernünftiges Frauen- zimmer. Und darum will ich Ihnen auch sagen, wie die Aktien stehen: Tolder ist bei uns tat- sächlich gefährdet,“ 5 3 1— „Aber wie ist das möglich?“ rief sie in hel- lem Erstaunen.„Haben Sie nicht vorhin selbst gesagt, daß Sie im Falle des kleinen Thoms kein Verbrechen, sondern an einen Unglückes. kall glauben und daß die Furcht der Folder nur durch die Zuschriften und das Auftauch jenes Einbrechers genährt würde? 5(Fortsetzung folgt) * SpORHf UND SplEl Ungeschlagene Offenbacher Kickers Süd-Herbstmeister Nürnberg konnte die Chance nicht wahren Fürth rettete im Neckarstadion einen Punkt Die Offenbacher Kickers, die sich am vor- letzten Spielsonntag der Vorrunde in der Oberliga Süd durch einen 1:2-Sieg bei 1860 München die Herbstmeisterschaft sicherten, bleiben damit gleichzeitig weiterhin der ein- zige bisher ungeschlagene deutsche Oberliga- verein. Der 1. F Nürnberg konnte durch den Offenbacher Sieg und seine eigene, nicht ganz unerwartete 1:2- Heimniederlage im Schlager- Spiel gegen die auswärts erneut erfolgreichen Münchner„Bayern“ seine Chance nicht wah- ren. Der„Club“ rutschte sogar auf den vierten Tabellenplatz hinter Bayern München zurück, Während die Frankfurter Eintracht beim Schlußlicht BC Augsburg mit 1:3 die Ober- hand behielt und damit vom zweiten Tabellen- Platz nicht verdrängt werden konnte. Im badischen Derby konnte der VfR Mann- heim, der zu Hause gegen den Karlsruher Sc mit 2:3 unterlag, den Anschluß an das Spitzen- quartett nicht halten, sondern rutschte hinter die jetzt punktgleiche Spygg Fürth auf den Sechsten Tabellenplatz zurück. Die„Kleebl der“ retteten im Stuttgarter Nec beim 1:1 den erhofften Punkt, wodurch der VIB hinter den punktgleichen KSC auf den 11. Tabellenplatz zurückgefallen ist. Nach sechs Niederlagen und sechs Unentschieden glückte Schweinfurt 05 gegen den SSW Ulm der zweite Sieg in der Vorrunde. Die Franken rücken damit auf den zwölften Platz vor, zumal da Viktoria Aschaffenburg durch den Spielab- bruch wegen dichten Nebels in Reutlingen ohne Punkte blieb. Das sensationelle Aus- Wärtsspiel gegen den KSC vom vergangenen Sonmtag hatte dem FSV Frankfurt gehörig Die Frankfurter rückten damit näher an das Mit- belffeld heran VfR Mannheim— Karlsruher Sd 2:3(1:2) Mit dem Ubergewicht seiner Abwehr und dem entschlosseneren Ausnutzen der Tor- chancen brachte der KSC nach einer klugen taktischen Leistung den Mannheimer Ra- Senspielern die erste Heimniederlage der Sai- Son bei. Gerade als sich der VfR nach dem 1:0 von Meyer in Sicherheit fühlte und das Gästetor pausenlos berannte, schlug der Karlsruher Drei- Männer- Sturm zu und machte innerhalb von zwei Minuten aus dem Rückstand einen 2:1-Vorsprung. Als nach der Pause, wieder mitten in eine Drangperiode der Gastgeber, Matischak nach einem Solo das dritte Tor schoß, war das Spiel für die Gäste entschieden. Der VfR holte durch Meyer Zwar noch einen Treffer auf, aber gegen die verstärkte KSC-Deckung reichte es nicht mehr zum Ausgleich. FSV Frankfurt— SV Waldhof 3:0 Seinen dritten Sieg in Reihenfolge erzielte der FSV F 3:1(1:0) gegen den SY Waldhof. Der FS stellte die bessere Mannschaft, die lediglich zu Anfang des Spieles vorübergehend in Be- drängnis geriet, als in der Abwel hr nicht energisch genug gedeckt wurde. Der FSV be- Wies in diesem Treffen erneut, daß er sich nach seinem schwachen Saisonauftal gen hat und nicht mehr zu den Absti didaten zu zählen ist. an- Spitzentrio vergrößert Vorsprung Ubersicht 2. Liga Süd entrio der 2. Liga Süd hat den 15. ae Schaden ü 5 Das Spi Spieltag A V em Pi ab. Die mit e. heim glatt mit 511 11. 1. Fœ Kaiserslautern— Bor. Neunkirchen im Rückstand liegenden Stuttgarter Kickers holten sich beim 1. FC Pforzheim mit 3:1 ih- ren dritten Auswärtssieg. Ein weiterer Hu- sarenstreich gelang dem FC Bayern Hof, der beim KSV Hessen Kassel mit 3:2 siegreich War. Die Hofer liegen gegenüber den Stutt- gartern mit einem und gegenüber den Ha- nauern mit zwei Punkten im Hintertreffen. Nach seiner Glanzvorstellung vor einer Wo- che in Stuttgart enttäuschte diesmal der Frei- burger FC seinen Anhang. Auf eigenem Platz reichte es den„Bobbele“ nur zu einem ma- geren 1:1 gegen den SV Darmstadt. Am Ta- bellenende ist die Situation unverändert. Schlußlicht 1. FC Bamberg verlor auf eige- nem Platz gegen den VfL Neustadt mit 0.1, Vordermann VfB Friedberg kam bei Jahn Regensburg gleich mit 6:0 unter die Räder. Borussia Fulda verschaffte sich durch einen 4:3-Erfolg gegen den ASV Cham etwas Luft, die„Wäldler“ sind dagegen wieder auf den drittletzten Platz zurückgefallen. Sichere Heimsiege landeten der VfB Helmbrechts mit 5:0 gegen den TSW Straubing und die SpVgg Neu-Isenburg mit 4:0 gegen den SV Wies- baden. Erste Amateurliga Nordbaden Nur„halbe Punkte für Tabellenerste In der 1. Amateurliga Nordbaden gab es an der Tabellenspitze keine Anderung, da sowohl der VIR Pforzheim als auch der ASV Feudenheim auf fremden Plätzen bei den Tabellenletzten über Punkteteilungen nicht hinauskamen. Die Pforzheimer spielten in Durlach 1:1, Feuden- heim in Weinheim 2:2. Den dritten Platz nimmt nun wieder der Neuling Sandhofen ein, dem beim KFV ein überraschender„2:1-Auswärtssieg gelang, Während Leimen nach dem 1:1 in Neureut Vierter wurde. Den größten Sprung nach oben machte Phönix Mannheim, das nach dem 2:1-Erfolg über Sandhausen vom achten auf den fünften Rang vor- stieg. Neckarau behauptete seine Position durch einen sicheren 3:0-Sieg über den FV Hockenheim, Während sich Daxlanden nach dem zweiten Heim- sleg, der mit 2:0 gegen den Nachbarn aus, Forch- heim wider Erwarten klar ausfiel, auf die elfte Stelle verbesserte. Das Spiel zwischen Kirchheim und Birkenfeld konnte wegen Nebels nicht durch- geführt werden. Pirmasens praktisch Herbstmeister Was ist mit Kaiserslautern 1082 In der 1. Fußball-Liga Südwest wurde der FK Pirmasens am Sonntag durch ein nie gefährdetes 3:0 über Tus Neuendorf prak- tisch Herbstmeister. Die Pirmasenser könn- ten ihren inoffiziellen Titel nur dann noch Verlieren, wenn Neunkirchen sein noch aus- stehendes Spiel der Vorrunde gewinnt und Pirmasens seine beiden Spiele haushoch ver- lieren würde. Was ist mit Kaiserslautern los? Diese Frage beschäftigt alle Fußballfreunde im Südwesten, nachdem der 1. FC Kaiserslautern am Sonn- tag erneut auf eigenem Platz— diesmal Mit 1:3 gegen den Tabellenzweiten Neunkirchen — verloren hat. Zwei Heimniederlagen hin- tereinander, das hat es auf dem Betzenberg noch nicht g ben. Der Neunkircher Sieg ging durchaus in Ordnung. Dem dichten Nes bel in Südwestdeutschland fielen die Begeg- nungen in Weisenau und Worms zum Opfer. Ergebnisse vom Fußballtoto Fortuna Düsseldorf— Schalke 04 Meidericher SV- 1. Fe Köln VI. Bochum— Preußen Münster Viktorla Köln— Borussia Dortmund Hannover 96— Eintracht Braunschweig Bergedorf 85— Holstein Kiel 5 VIR Mannheim— Karlsruher sc München 1860— Kickers Offenbach If Stuttgart— Spygg Fürth 10. BC Augsburg— Eintracht Frankfurt Od= D D S 28 ee * e 5 de e d E ds S K — e% S 12. Sportfr. Saarbrücken— Frankenthal Die Lotto-Gewinnzahlen 1, 4, 13, 17, 27, 28(Zusatzzahl 46). 57 Jahren in die Ewigkeit abzurufen. Zähringer Straße 38 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante Anna Lang geb. Wolf nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, im Alter von nahezu 1 Mannheim-Seckenheim, 8. Dezember 1958 Beerdigung: Mittwoch, 10. Dezember, 14 Uhr von der Friedhofkapelle aus. In stiller Trauer: Georg Lang Kinder und Angehörige NOK bleibt bei gesamtdeutschen Mannschaften Deutsches„Erziehungswunder“ noch in weiter Ferne In Warendorf in Westfalen stellte sich Prä- sident Karl Ritter von Halt(Garmisch) am Samstag auf der Jahrestagung des Nationa- len Olympischen Komitees für Deutschland NOK) auf den Standpunkt, daß an den Olympischen Spielen 1960 in Rom und Squav Valley wieder Mannschaften aus Sportlern beider Teile Deutschlands gebildet, teilneh- men sollten. Für die Entsendung der Vertre- tungen nach den USA und Italien veran- schlagte das NOK 1 350 000 DM. Das NOK werde sich an den Pariser Be- schluß des Internationalen Olympischen Ko- mitees von 1955 halten, erklärte von Halt, obwohl einige Fachverbandspräsidenten über große Schwierigkeiten im gesamtdeutschen Sportverkehr berichteten. In seinem Jahres- bericht unterstrich von Halt die Situation mit den Worten:„Es ist für uns leichter, mit über 80 Nationen sportlich zu verkehren als mit dem sowjetisch besetzten Teil Deutschlands. Die Gründe dafür sind bekannt. Sie bereiten uns tiefen Schmerz.“ Größeren Raum widmete von Halt den Problemen, die mit der sportlichen und der Gesamterziehung der Jugend zusammenhän- gen. Das deutsche„Erziehungswunder“ liege noch in weiter Ferne, sagte der NORK-Präsi- dent und unterstrich dabei erneut den Man- gel an Lehrkräften, Turnhallen, Sportplätzen und Bädern. Für die Tagung des Internatio- nalen Olympischen Komitees im Mai 1959 in München hat das NOK 140 000 DM veran- schlagt. Gewichtheber unterlagen Polen 2:5 Der erste Gewichtheber-Länderkampf zwi- schen Deutschland und Polen brachte am Samstagabend in München der deutschen Staffel mit 2:5 die erwartet klare Nieder- lage. Das Leistungsniveau dieses viereinhalb stündigen Kampfes blieb mit Wenigen Aus- nahmen vom internationalen Standpunkt her betrachtet auf mittlerer Stufe. Nur die drei Polen epulkowski, Beck und Palinski rag- ten über dies Rahmen hinaus. Auch ohne die drei polnischen Meister Jankowski(Ban- tam), Zielinski Feder) und Bialas(Schwer) War der Sieg Polens nie gefährdet. Bei Deutschland fehlten die Meister Kolb(Leicht), Hintz Aber nicht können, da gerade in ih- Esten Polen an die Han- (Mittel) und Kienert(Teichtschwer) auch sie hätten das Endergebnis iger gestalten Ten Klassen die st tel gingen. sperrt 2800 DM des ISboxveran- f e in am Freitagabend bei staltung in München von ittelgewichts⸗ europameister Gustav Scholz schon in der ersten Runde K. o, geschlagenen Tuzo Portu- Suez(Costarica) ist von dem seitens des Bundes Deutscher Berufsboxer mit der Auf- sicht beauftragten Hans Hohenberger(Mün- chen) gesperrt worden, solange nicht eindeu- tig geklärt ist, ob der Mittelamerikaner Wirklich k.o.-geschlagen war. Der Ri garzt Dr. Haller erklärte am Samstag, es hätten deutliche Symptome eines K.o. bestanden, doch liege sich ein Knockout„rein medizi- nisch“ nicht feststellen. Geprüfte Trainer sind Mangelware 90 Prozent der Fußballvereine ohne lizenzierte Trainer Anläßlich des Jugendspiels um den DFB- Länderpokal tagte der DFB-Jugendausschuß in Oldenburg unter Vorsitz von Professor Dr. Zimmermann(Karlsruhe) mit einem reichhal- tigen Programm. Die Ausbildung von Ubungs- leitern war das Hauptthema, denn zur Zeit hat der DFB nur 500 lizenzierte Trainer und 700 Trainer bzw. Ubungsleiter mit Ar oder B-Schein. Das wäre bei 13 700 Vereinen im DFB rund ein Zehntel. 90 Prozent der Vereine leiten die Ausbildungsarbeit ohne geprüften Upungsleiter. Herb Elliott weltbester Sportler 1958 Zehnkämpfer Johnson und Weltrekord- schwimmer John Konrads auf dem 2. Platz Mit großer Mehrheit hat die Sportpresse de Welt den 20 jährigen australischen Mitteistrek- kenläufer Herbert Elliott zum besten Sportlei des Jahres 1958 gewählt. Nicht weniger als 1. von 24 Ländern der Welt nannten den Buchhalter einer Treibstoffgesellschaft in Mel- bourne, der gegenwärtig an der Handelswis- senschaftlichen Fakultät der Universität stu- diert, an erster Stelle auf den Stimmzetteln Tatsächlich sorgte der 1,80 m groge und 124 Pfund schwere Athlet mit den scharf ge- schnittenen Gesichtszügen im zu Ende gehen den Jahr für die größten Sensationen. Er lief die Meile zehnmal unter vier Minuten un“ drückte den Weltrekord in Dublin auf 3:54,58. Auch über 1500 m riß er mit 3:36, den Welt- rekord, den bis dahin Jungwirth(CSR) mit 3:38,1 hielt, an sich, und außerdem steht er auch über 800 m mit 146,6 an der Spitze der weltbesten Läufer.„Herb“ hat seit Zwei Jahren kein Meilenrennen verloren. Mit erheblichem Abstand folgen ex àque auf dem zweiten Platz Amerikas Zehnkampf Phänomen Rafer Johnson und Australiens Weltrekordschwimmer John Konrads. Der 23 jährige farbige Athlet aus Texas, der sich Als Sohn eines Plantagenarbeiters dem Zahn- arztstudium widmet, schraubte in diesem Jahr— trotz einer noch nicht richtig ausge- heilten Knieverletzung— den Zehnkampf Weltrekord auf 8302 Punkte. Glänzend hat in diesem weltweiten Referendum der austra- lische Sport abgeschnitten. Er brachte drei Vertreter unter die ersten Zehn. Gleich hin- Schwimmer John Konrads, rend dessen Schwester, die 18jähr Konrads, auf den neunten Rang kam. Der zukünftige Architekt aus Sydney, dessen El- tern aus Lettland stammen, schrieb sich heuer als siebenfacher Weltrekordler auf den Schwimmdistanzen zwischen 200- m- uad 1500. m-Kraul ein. Uber 200 m erreichte er eir Zeit von 2:04,9, über 400 m von 421,8, übel 800 m von 917,7 und über 1500 m von 17:28, 7. Der 1,77 m große und 83 kg Wiegende Boy Wird von der Fachwelt als Hauptfavorit für die Olympischen Spiele 1960 angesehen. Als einziger der zehn weltbesten Sportler des Vorjahres behauptete der Weltmeister im 5000-m-Verfolgungsfahren, Roger Rivière, seinen Platz. Und gewiß nicht zu Unrecht. Der Vierte in der Weltabstimmung gilt als Vielseitigster Berufsradrennfahrer der Ser Senwart. Er verbesserte am 23. September& 7 1958 seinen im Vorjahr in Mailand aufge- von 46,923 Km er zog er sich kürzlich beim Pariser Sechste ennen schwere Sturzverlet- Zungen zu, die ihn vorläufig außer Gefecht setzten. Im nächsten Jahr will sich Rivière als Straßenfahrer versuchen. Gsteèerreichs be- rühmter Skiläufer Toni Sailer, der schon 1956 von der Weltsportpresse auf den zwei ten Platz gesetzt wurde, erhielt diesmal den fünften Platz zugesprochen vor dem deut- schen Weltklassesprinter Armin Hary. Diese hohe Meinung der Presseleute wird den Kitz büheler leichter über gewisse Bestrebungen, ihm seine Amateureigenschaft abzuerkennen, hinwegbringen. Hier das genaue Ergebnis: stellten Stunden- Weltrekord auf 47,346 Km. Lei 1. H. Elliott(Australien) Leichtathlet 99 P. 2. R. Johnson(US) Leichtathlet 53 P. 2. J. Konrads(Australien) Schwimmer 33 P. 4. R. Riviere(Frankreich) Radfahrer 36 P. 5. T. Sailer(Osterreich) Skiläufer 12 P. 6. A. Hary Deutschland) Leichtathlet 11 F. 7. Z. Krzyszkowidk(Polen) Leichtathlet 10 P. 8. W. Pereira Didi(Brasilien) Fußballer 9 P. 9. I. Konrads(Australien) Schwimmerin 7 P. 10. J. Balas(Rumänien) Leichtathletin 8 10. M. Hawthorn(Engl.) Autorennfahrer 6 P. Aljensbacher Handballerinnen wurden Meister Am letzten Spieltag der Hallen-Handballmeister- schaft des Bezirks Bodensee in Radolfzell sind am denende in vier weitere en die Meister telt Worden. In der ersten Damenliga errang dmeister SV Allensbach mit 7:1 Punkten (12:5 Tore) vor dem Titelver diger d Konstanz mit 6:2 Punkten(31:1) den Titel. 55 5 Trauer- papiere fertigt schnellstens an Montag, 8. Dez. großes Haus leines Haus Dienstag, 9. Dez. IJroßes Haus Neckarbote- Druckerei Dienstag, 9. Dez. Kleines Haus NMöbelkauf leicht gemacht im Möbelhaus ARTUR HAUCK Zähringer Straße roßes Haus eines Haus eines Haus zroßes Haus 2. b ond 1e 2 ven! g bel el n 9 Ait. N a 60. dneldef 8 80 In a Beratungs- unden 62 Jahre erfolgreiche Adorbehandlung Vorlobungo- und Dermãplungoſcarten Gluccmunschbſcanen 5 kertigt an NECKAR-BOTE- DRUCKEREI 28 leines Haus Freitag, 12. Dez. Jroßes Haus Freitag, 12. Dez. leines Haus Samstag, 13. Dez. Großes Haus Samstag, 13. Dez. Kleines Haus Samstag, 13. Dez. Kleines Haus Sonntag, 14. Dez. Großes Haus Sonntag, 14. Dez. E nes Haus Se tag, 14. Dez. 3 des Haus — zontag, 8. Dez. Mittwoch, 10. Dez. ittwoch, 10. Dez. itt woch, 10. Dez. Jonnerst., 11. Dez. Zonnerst., 11. Dez. Nationaltheater Mannheim Spielplan von 8. Dezember bis 14. dezember 1958 Platzmieten können jederzeit gebucht werden. Ausgezeichnete Mietplätze bereits ab 4.— DM. 20.00 22.30„Rigoletto“, Oper v. G. Verdi. Miete L. 17. Verstellung, Th.-Gem. Gr. L und freier Verkauf „Jean“, Lustspiel von Ladislaus Bush- Fekete. Für die Th.-G. Nr. 6361-6690 und freier Verkauf „Die Tochter der Luft“, Drama von Salderon de la Barca, Nachdichtung Max Kommerell. Miete S, 19. Vorstel- lung und freier Verkauf „Drei Mann auf einem Pferdé, Lust- Spiel von J. C. Holm und G. Abbot, deutsche Bühnenbearbeitung: Axel Ivers. Für die Th-Gem. Nr. 68917420 und freier Verkauf 5 „Rigoletto“, Miete N, 17. Vorstellung. Th.-Gem. Gr N und freier Verkauf „Peterchens Mondfahrt“ Außer Miete! 8 »Der blaue Boll“, Drama von Ernst Barlach. Miete M blau, Halbgr L. 18. Vorstellung und freier Verkauf „Elektra“, Oper von Richard Strauss. Miete O, 17. Vorstellung, Th.-Gem. Gr. O und freier Verkauf 20.00 21.45 19.00 22.45 22.30 22.30 16.00 22.30 2¹.45 20.00 22.15„Der widerspenstige Heilige« Miete D, Halbgr II, 17. Vorstellung und freier Verkauf 20.00 22.15„La Cenerentola“, Miete B, 18. Vor- stellung, Th.-Gem. Gr. B u. fr. Verk. 19.30 22.30„Cäsar und Cleopatra“, eine Historie Lon Bernard Shaw, deutsch von Sleg- tried Trebitsch Miete F gelb, Halb- Sruppe II. 17. Vorstellung und freier Verkauf 8 20.00 22.30„Turandot“, Oper von G. Puceini. Miete A, 18. Vorstellung, Th.-Gem. Gr. A und freier Verkauf 14.00 16.00„Peterchens Mondfahrt“ Außer Miete! 5 20.00 22.19„Emilla Galottié, Miete C, Halbgr. 18 Vorstellung, Th.-Gem. Gr. G un freler Verkauf 8 19.30 23.00„Carmen“, Oper von Georges Bizet gegen Außer Mietel 14.00 16.00„Peterchens Mondfahrt“ 5 Außer Miete! 20.00 22.15 „Emilia Galotti“, Miete H. Halbgr. H, 18. Vorstellung, Th.-Gem. Gr. H und. freier Verkauf * .