5. * Nr. 195 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 10. Dezember 1958 Wirtſchaftliches Große Nachfrage nach Wirtschaftsobst Landesobstbauverband rät zur Durchsortierung Diejenigen Obsterzeuger, die den wiederholten Mahnungen des Landesobstbauverbandes entspre- chend beim Absatz ihres Wirtschafts- und Most- obstes die Nerven behielten und ihr Angebot bis in die Mitte vom November hinauszögerten, haben ein ausgezeichnetes Geschäft gemacht. Während für gute Qualitäten sortierten Tafelobstes der Markt trotz der großen Ernte von Anfang an erstaunlich aufnahmefähig war, zeigt sich jetzt gegen Ende der Kampagne auch seitens der Obstverwertungs- industrie, vor allem der Süßmosthersteller eine Nachfrage, die bei steigenden Preisen kaum mehr voll befriedigt werden kann. Der Zentralverband der Süßmost- und Obstgetränkeindustrie wies in seinem letzten Marktbericht bereits darauf, hin, daß die Beschaffung der von dieser Industrie noch benötigten Rohware teilweise bereits Schwierig- keiten mache, so daß zum Ausgleich verstärkt auf ausländisches Obst zurückgegriffen werden müsse. Diese Entwicklung muß, wie der Landesobstver- band seinen EKreisobstverbänden mitteilte, für die Obsterzeuger das Signal sein, der Verwertungsindu- strie nunmehr beschleunigt sämtliches Kelterobst einschl. der bis jetzt vom Landesobstbauverband noch zur Zurückhaltung empfohlenen Spezialmost- obstsorten anzubieten. Weiterhin wird empfohlen, aus den Lagerbeständen an Kernobst jetzt auch die nicht für den Frischmarkt verwendungsfähigen abfallenden Qualitäten herauszusortieren, um auch diese als Wirtschaftsobst der Verwertungsindustrie anzubieten, Ein solches Durchsortileren der auf La- ger genommenen FTafelobstbestände empfiehlt sich gerade jetzt vor Weihnachten auch deshalb, weil der Frischmarkt gegenwärtig für farbige genuß- reiche Apfel relativ gut und zu vernünftigen Prei- sen aufnahmefähig ist, ehe die Zitrusfrüchte in großen Massen an den Markt kommen. Der Landesobstbauverband dankt in einem Schrei- ben außerdem der Presse besonders dafür, daß sie sich in diesem obstreichen Jahr auf Bitte des Land- Wirtschaftsministeriums und der Organisationen hin„stärker denn je und mit größtem Erfolg in die Absatz fördernden Maßnahmen eingeschaltet hat, Die Umtauschaktion für Süssmost hat dank der Unter- Stützung der Presse einen zuvor noch nie gekann- ten Umfang angenommen, so daß der vorhandene Tankraum der Süßmostereien im Laufe der Kelter- Periode mehrfach ausgenützt werden konnte“. Er- Freulicherweise haben die Süßmosthersteller wie der Handel auch in preislicher Einsicht das ihnen Mögliche zur Absatzförderung getan. Die Einliter- Flasche neuen Süßmostes ist gegenwärtig in den großen Filialbetrieben des Lebensmittelhandels in Stuttgart zum Preise von 50 DPf ab(ohne Glas) für den Verbraucher erhältlich. Dr R. Nachlassende Umsatztätigkeit Wochenbericht der Stuttgarter Wertpapierbörse In der Berichtswoche vom 29. November bis zum 5. Dezember War eine immer mehr nachlassende Umsatztätigkeit festzustellen. Die fehlende Kom- promißbereitschaft in der Berlin-Krise hatte zu- nehmendes Glattstellungsbedürfnis seitens des In- und Auslandes ausgelöst. Nur vereinzelt bestand etwas Anlagebedürfnis beim Publikum, das sich nach den sprunghaften Auf- und Abwärtsbewegun- gen weitgehend zurückgezogen hatte. Im weiteren Verlauf der Woche verstärkte sich das Angebot, da nun auch Geldbeschaffungsverkäufe im Hin- blick auf den großen Steuertermin vorgenommen wurden. Erhebliche Kurseinbußen mußten insbe- sondere Siemens mit minus 35 und Ag mit minus 21 hinnehmen, die namhafte Interessen in Berlin besitzen. Die in den letzten Kursen speziell dieser beiden Werte zum Ausdruck kommende Nervosi- tät mancher Aktfonäre scheint jedoch nicht ganz gerechtfertigt zu sein, wie die von Siemens erst Kürzlich angekündigten großen Investitionen für 1959 in Berlin beweisen. Am Farbenmarkt Waren die Abschläge etwas geringer. Bad. Anilin büßten 14,5, Farben Bayer 9,5 und Höchster 15,5 Punkte ein. Am heimischen Markt waren Heidelberger Zement um 15, Südd. Zucker um 18 und Zellwald um 13 rückläufig. Recht widerstandsfähig zeigten sich WMF, die 1958 wiederum eine starke Umsatz- ausweitung erzielten, so daß die Aktionäre ein sehr gutes Ergebnis erwarten dürfen. Freundlich lagen einige Fahrzeug- und Maschinenwerte. Wäh- rend Daimler unverändert bei 650 aus dem Markte gingen, wurden NS in Nachwirkung der günsti- gen Verwaltungsprognose zuletzt mit 254 aufge- nommen. Montane tendierten im Rahmen der All- gemeintendenz ebenfalls niedriger. Starker abge- schwächt waren Thyssen mit minus 12 und Rhein- stahl mit minus 13. Württembergische Cattun gd den um 3 nach. Der zum 12. 12. einberufenen Hv wird eine Dividende von nur 6 Prozent(nach 8 Prozent) vorgeschlagen. Wie die Verwaltung er- klärt, seien 195½/58 sowohl die Absatzlage als auen die Preisentwicklung unbefriedigend gewesen. Renten freundlich. Da sich das Publikum an der Wochenschlußbörse wieder etwas mehr am Handel zu interessieren beginnt, waren die Käufe etwas in der Uberzahl und auf dem ermäßigten Kursniveau stellten sich hauptsächlich am Farben- und Elektromarkt Kurs- erholungen ein. Die Umsatztätigkeit nahm aller- dings kein größeres Ausmaß an. Süße Entdeckung westdeutscher Männer Seit 1950 steigt der Schokoladenverbrauch rapide an In Deutschland ist von jeher verhältnismäßig wenig Schokolade gegessen worden. Verzehrte der Schweizer oder der Amerikaner etwa 5 Ig im Jahr, so brachten wir es auf kaum zwei Kilogramm; das ist nicht viel mehr als eine Tafel im Monat. Daran vermochte auch die Tat- Sache nichts ändern, daß wir über eine Schoko- ladenindustrie verfügen, die es in Bezug auf die Qualität und dep Preis ihrer Erzeugnisse durchaus mit dem ausland aufnehmen kann. Trotz geschickter Werbung stieg der Umsatz kaum. Vor allem waren die Männer mit keinen Mitteln zu bewegen, mehr als nur gelegentlich einmal ein Stückchen Schokolade zu essen. In- zwischen ha: sich das geändert. Seit 1950 steigt der westdeutsche Schokoladen- verbrauch rapide. Verzehrten wir 1952 bereits 2,3 kg pro Kopf der Bevölkerung, dann waren es 1957 schon 3,7 kg und in diesem Jahr dürften Wir auf über 4 kg kommen. Am stärksten zuge- nommen hat der Absatz von Spezialitäten. Kog- nacpralinen und Tafeln mit Alkoholhaltiger Fül- lung beispielsweise werden über 30 Prozent mehr verkauft als bisher. Riesige Olvorräte im Mexikogolf Mehrere tausend Bohrungen vor Texas und Louisiana— Auch gewaltige Gasreserven Nicht weniger als 23 Millionen Tonnen Rohöl und 17 Milliarden Kubikmeter Naturgas haben die großen Olgesellschaften der USA bisher aus jenen Bohrungen gefördert, die weit vor der Küste im Golf von Mexiko, vor allem vor den Gestaden der Staaten Louisiana und Texas, vor- genommen wurden. Schon heute steht für die Förderflrmen fest, daß man bei stärkerem Aus- schöpfen der Erdölvorkommen an Land auf ge- radezu gigantische Reserven zurückgreifen kann, die tief unter dem Meeresspiegel des Golfes der Erschließung harren. Die Olgesellschaften, die in den letzten Jahren über zweitausend Bohrungen— davon allein 1150 in den Jahren 1956 und 1957— niederbrachten, sind heute sicher, daß insgesamt etwa 4 bis 5 Milliarden Tonnen Ol und 7000 Milliarden Ku- bikmeter Naturgas im sogenannten Schelf(der Flachsee) des Mexikogolfes lagern. Ohne allzu große Schwierigkeiten müßten sich hiervon nahezu eine Milliarde Tonnen Ol und über tau- send Milliarden Kubikmeter Naturgas fördern lassen. Das Ol verteilt sich über ein Seegebiet von nahezu 1110 Kilometer Länge und durchschnitt- lich 60 Kilometer Breite vor der Küste. Die Breite dieses Olgürtels ist sehr unterschiedlich. Die amerikanische Presse weist darauf hin, dag etwa vor dem Mississippi-Delta der sogenannte O und Gassockel nur etwa 20 Kilometer breit ist, während vor Texas mit einer Breite von 100 bis 200 Kilometer zu rechnen ist. Die Wasser- tiefe in diesem Kontinentalsockel beträgt bis zu 180 Meter. Man fördert gegenwärtig nur bis zu Tiefen von etwa 45 Meter unter dem Wasser- spiegel. Gefördert wird zur Zeit aus etwa 160 Bohrungen. Man braucht sich gegenwärtig mit den Probe- bohrungen noch nicht zu überstürzen, da 01 auch aus den anderen Quellen reichlich fließt. Das wirkliche Golf-Ol aber stellt eine Sparkasse für die Zukunft dar, wie sie stattlicher kaum ge- dacht werden kann. Die Frage, wer das Recht auf die Ausbeutung dieses Ols hat, dessen Bohr- stellen ja meist weit außerhalb der alten klas- sischen Drei-Meilen-Zone liegen, ist praktisch längst gelöst. Schon Präsident Truman hat be- tont, daß Amerika die Schätze, die man in der Flachsee vor seinem Kontinent finden werde, unbedingt für sich selbst in Anspruch nimmt. Und da die USA immerhin über den stattlich- sten Küstenschutz der westlichen Welt verfügen, wird es hier kaum je zu Ubergriffen anderer Mächte kommen. Große Zukunft für das Ei Bauernverband empfiehlt Geflügelhaltung— Der Bedarf steigt stetig Im bäuerlichen Hühnerstall liegt blankes Gold vergraben. Die Landwirtschaft braucht es nur zutage zu fördern! Das ist etwa der Sinn einer Empfehlung, die der Deutsche Bauernverband auf seiner letzten Präsidialsitzung in Frèédeburg äuherte. Gerade die bäuerlichen Klein- und Mit- telbetriebe sollten sich in verstärktem Maße der Geflügelwirtschaft zuwenden. Der Appetit Euro- das auf frische Eier und das sprichwörtliche Huhn im Topf sei offenbar in stetigem Steigen begriffen. Tatsächlich liegt in der Geflügel wirtschaft auch für die deutsche Landwirtschaft eine Chance, die noch immer nicht voll erkannt worden ist. Schon heute erbringt dieser Betriebszweig in der Bun- desrepublik jährlich etwa 1,35 Milliarden DM. In den vergangenen Jahren hat er bereits einen gewaltigen Aufschwung genommen, nicht zuletzt unterstützt durch den allgemeinen Zug zum gu- ten Leben und damit zum Frühstücksei und zum Sonntagsgeflügel. 1949 gab es in der Bundesrepublik insgesamt 39 957 000 Hühner, 1957 war die Zahl des Feder- Viehs suf 55 977 000 angewachsen. Daß auch die Umschlagsgeschwindigkeit zunahm, beweist der Anteil der Junghennen: 1950— 39 Prozent, 1987 46 Prozent. Der Weg vom Küken zum Schmor- topf wurde immer kürzer. Das läßt sich auch an der Schlachtgeflügelproduktion ablesen, die 1950 rund 52 000 Tonnen und 1957 rund 80 000 Tonnen betrug. Noch aufschlußreicher sind aber die Ein- fuhrzahlen. 1951 kamen nur 5200 Tonnen Schlacht- geflügel über die Grenzen. Sechs Jahre später betrug der Import 47 000 Tonnen. Das Ausland Hat also seine Chance offenbar wahrgenommen. Sollte es der deutschen Landwirtschaft nicht ge- lingen, den ausländischen Marktanteil durch ver- stärkte Eigenleistung zu verringern? Auch die Eiererzeugung stieg steil an. 1952 be- trug sie im Bundesgebiet 5,46 Milliarden, 1957 etwa 6,37 Milliarden Stück. Doch wieder war der Zuwachs des Imports noch größer: Von 1,59 Mil- iarden Eiern 1952 stieg die Einfuhr auf 4,11 Mil- liarden 1957. Während dieses einen Jahres wur- den in der Bundesrepublik 10,48 Milliarden Eier verbraucht. Je Kopf der Bevölkerung waren das 201 Stück, 63 mehr als 1952. Der Auslandsanteil an diesem Prokopf-Eiersegen stieg von 22 auf 40 Prozent. 5 Aus diesen Zahlen wird schon der Lale mühe- los entnehmen können, daß die ausländischen Erzeuger offenbar die Bundesrepublik als will- kommenes Absatzgebiet entdeckt haben. Die hei- mische Produktion reicht für den Bedarf bei weitem nicht aus. Hinzu kommt, daß der Eier- und Geflügelkonsum weiterhin steigen dürfte und zudem noch neue Marktchancen innerhalb eines Agrareuropas auftauchen. Kein Wunder, wenn der Deutsche Bauernverband nachdrücklich auf die Bedeutung der Geflügelhaltung für den Bauern hinweist. Gerade den Klein- und Mittel- betrieben sagt er: Der Hühnerstall hat Zukunft! Allerdings nur dann, wenn man die Eier- und Geflügel wirtschaft auch tatsächlich als vollwerti- gen Betriebszweig ansieht. Das Ziel müßte sein, bei Möglichkeit in jedem mittleren Betrieb 300 und mehr Hühner zu halt zn. Wenn die bundesdeutsche Landwirtschaft bis vor einigen Jahren in der Geflügel- Konkurrenz noch nicht richtig mitzog, so hatte das seinen Grund sicherlich 2. T. in den hohen Futtermittel- kosten. Sie ließen das Geschäft mit dem Feder- vieh nicht sonderlich interessant erscheinen, Seit geraumer Zeit werden die Eier jedoch subven- tioniert. Eine Ausgleichszahlung aus Mitteln des Grünen Planes gleicht das Migverhältnis der deutschen Futtermittelpreise zu denen des Aus- landes einigermaßen wieder aus, Freie Bahn also für den Ausbau des Hühnerstalles! Der Deutsche Bauernverband ist allerdings der Auffassung, eine umfassende Intensivierung der Geflügelwirtschaft bedürfe noch zahlreicher wei- terer Voraussetzungen. So seien Maßnahmen für eine sinnvolle Vermarktung und Verarbeitung zu treffen. Auch über Zoll- und Steuerfragen bleibe noch manches zu sagen. Ferner müsse man dahin gelangen, alle einschlägigen Bestim- mungen in einem Geflügelwirtschaftsgesetz zu- sammenzufassen. Und schließlich sei auch eine zielstrebige Werbung ins Auge zu fassen, Immer- hin verfügten Holland, Dänemark, Schweden und Polen zusammengenommen über einen Eier- Werbefonds von jährlich 800 0 DM. Op man dieser Ei- und Huhnreklame nun nachfolgt oder nicht, der Bedarf an Geflügel steigt bei uns auch so schon von Jahr zu Jahr. Große Zukunft also für das Ei und das Suppenhuhn. Die Bauern werden sich danach richten müssen. 5 Mannheimer Produktenbörse vom 1. 12. Inländischer Weizen 45.50—45.90, inländischer Rog Sen 41.50—41.90, Weizenmehl Type 405 67.7089, Type 812 61.70—63, Type 1050 59.7061, Brotmehl Type 1600 54.70—56, Roggenmehl Type 997 60.15—61.10, Type 1150 53.15—59.10, Type 1370 56.15—57.10, Braugerste 44—45.50, Futtergerste inländische 3738.50, Sortiergerste 35 bis 36, Futtergerste 41, Inlandshafer 35.50 36.50, Aus- ljandshafer 37.50—39, Mais 40.5043, Weizenklele 24.50—25, Roggenkleie 22.5023, Weizen-Bollmehl 22.25 26.25, Weizen-Nachmehl 3237.50, Soeschrot 35—35.50, Erdnußschrot 38, Kokosschrot 36, Palm kernschrot 33, Rapsschrot 2727.50, Leinschrot 37.50 bis 38, Malzkeime 22.50—23, Biertreber 20.50—21, Trockenschnitzel 1519.75. Großhandelsdurchschnitts- Preise per 100 Kilo bei Waggonbezug, prompte Lie- terung. Speisekartoffeln je 50 kg 7.507.785. —— 5 975 Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 8. 12. Auftrieb: Großvien 719, Kälber 174, Schweine 2678, Schafe 19. Preise: Ochsen A 119-123, B 90 bis 112, Bullen A 120-130, B 112122, Kühe A 90 bis 108, B 75—90, C 7080, Färsen A 118-128, B 112—117, Kälber SKl. 210-215, A 165200, B 170-180, C 160 bis 165, D bis 153, Schweine A nicht notiert, B 1 132140, B 2 132—143, C 130143, D 130142, E 117 bis 136,& 1 124—131, C 2 114120, Lämmer und Hammel A 80—95, Schafe C 50-60. Mar ktverlauf: Froßvieh in allen Gattungen mittel, später stark Abflauend, kleiner Uberstand. Kälber mittel, ge- räumt, Schweine langsam, geräumt. TIORPEDO-Boy ist neu! Nachdem bisher rd. 75 000 000 TORPEDO- Naben das Schweinfurter Werk der Fichtel& Sachs AG verließen, berichtete Fôts in diesen Tagen von einer interessanten Neuigkeit. Die millionenfach verkehrsbewährte TORPEDO- Nabe aus der gröhten Fahrradnabenfabrik des Kontinents hat nun einen prächtigen kleinen Zruder bekommen- die TORPEDO-Boy-Nabe. TORPEDO-Boy mit Rücktrittbremse ist eine überaus zierliche und formschöne Freilaufnabe mit Konusantrieb für sämtliche Kinderfahr- zeuge, ist also für den Einbau in Kinderroller mit Kettenantrieb, Kinderzweiräder und ähn- liche Fahrzeuge bestimmt. TORPEDO-Boy mit Rücktrittbremse hat einen gerillten Naben- körper und wird nur in verchromter Ausfüh- rung geliefert. Die kleine Nabe hat eine Gabel- weite von 100 mm, zwei verschiedene Achs längen 145 oder 155 mm, 16, 20 oder 24 Spei- chenlöcher mit 2,8 mm Bohrung und einem steckbaren Zahnkranz/ x Js“ ab 12 Zähnen. Wie aus Schweinfurt bekannt wird, ist die sorgfältige Daueèrerprobung der Nabe nunmehr abgeschlossen und alle Vorbereitungen sind getroffen, daß in Kürze die Serienfertigung des neuen Modells anlaufen kann. Da die TORPEDO-Boy-Freilaufnabe wirk- lich alle hervorragenden Eigenschaften ihres großen Bruders, der bewährten TORPEDO- Nabe, besitzt und— wofür der Name Fichtel & Sachs nun einmal bürgt— ihr Material und die Präzision ihrer Verarbeitung erstklassig sind, wird TORPEDO-Boy nach Ansicht von Fachleuten in Zukunft ein wesentliches Merk- mal von Qualitäts-Kinderrädern sein. Mit der neuen TORPEDO-Boy-Freilaufnabe mit Rück- trittbremse erfüllt Fichtel& Sachs die zwei⸗ fellos berechtigten Wünsche gon höchster Verben!* 3 8 1 ee VN NO BERT KIN Oopyright by Litag, Westendorf durch Verlag v. Graberg& Görg, wiesbaden (4. Fortsetzung) „Das habe ich gesagt“, bestätigte er,„und ich bleibe auch dabei. Aber es gibt Leute, deren Beruf es ist, aus anderer Menschen Leid klingende Münze zu schlagen. Auch Wölfe hetzen ein schnelles Wild so lange, bis es kraft- 1os zusammenbricht und zu einer leichten Beute wird.“ „Wie soll ich das verstehen“, murmelte sie entgeistert. „An Stelle langer Erklärungen will ich Ihnen Stwas anderes sagen, Körberchen. Verschiedene Anzeichen deuten darauf hin, daß die Tolders verfolgt werden.“ „Aber hier in Deutschland versuchen zu Wollen, ein Kind zu entführen, wäre ja Wahn sinn.“ Ingeborg Körber schüttelte den Kopf. „Ich habe nicht behauptet, daß man plant, Dorrit Tolders zu entführen. Ich habe gesagt, daß die Tolders verfolgt werden. Jedenfalls“, schränkte Jussupoff auch diese Erklärung gleich wieder ein,„deuten verschiedene Um- stände darauf hin. Doch wozu sich darüber den Kopf zerbrechen, Körberchen? Sie werden mit den Dingen, die sich vielleicht hinter den Ru- issen abspielen, kaum etwas zu tun haben. Ihre Aufgabe beschränkt sich einzig und allein auf die Sorge um Mutter und Kind.“ Sie lächelte gezwungen und ihm entging der Ausdruck micht, der über ihr Gesicht huschte Er erhob sich, ging um den Schreibtisch herum und legte die Hand auf ihre Schulter. „Ich weiß, was Sie denken. Aber stellen Sie diesmal alle persönlichen Bedenken zurück. Es handelt sich darum, den Tolders zu helfen. Sie werden nicht nein sagen, nicht wahr?“ Natürlich nicht.“ Ingeborg stand auf. Und wonin Vird nun die Reise zehenf“ e * 1 9 dringenden „Nein, so nicht. Aber er ist im Augenblick unterwegs, um— nun, das werden Sie alles selbst erfahren. Jetzt werden Sie vor allen Dingen Herrn Tolder kennenlernen wollen. Wenn es Ihnen recht ist, fahren wir hinauf. Später nrüssen Sie freilich noch einmal nach Hause zurück, um Ihre Koffer zu packen. Was werden Sie dann Ihrer Wirtin sagen?“ „Irgend etwas, nur nicht die Wahrheit.“ „Richtig“, nickte Jussupoff.„Je weniger Menschen von Tolders Anwesenheit in Deutschland wissen, um so besser. So, und nun kommen Sie.“ * Um die Mittagsstunde wies das Kaffeehaus Palladium meistens einen starken Besuch auf, und Harry Schröder, der langsam an den Tischreihen vorüberging, bot alle Aufmerk- samkeit auf, Ingeborg zu entdecken. Aber Ingeborg war nicht da. Schröder nahm in der Nähe des Eingangs Platz. Er war nervös, Wo blieb das Mädchen? Hatte sie seinen Rohrpostbrief nicht rechtzeitig genug erhalten? Er spürte, daß von irgendwoher eine Gefahr drohte. An und für sich war dieses Empfinden lächerlich und durch nichts begründet. Trotz- dem wurde er die Unruhe, die ihn seit einigen Tagen gefangenhielt, nicht mehr los, und er War entschlossen, dem ungewissen Hin und Her ein Ende zu machen. Aber Ingeborg kam nicht. Er wartete bis um eins. Bis um halb zwei. Dann hielt er es nicht mehr aus und fuhr in die Kurfürsten- straße. ES war das erstemal, daß er sie zu Hause aufsuchte, und noch auf der Treppe kamen im Bedenken. Aber er zerstreute sie und Klirigelte an Frau Bellermanns Wohnungstür. „Ist Fräulein Körber da?“ n Herrn ungeniert von oben bis unten. 1 9 doller a. denn voß det einen Rohrpostbrief!“ „Sprechen machte fe eie„ in einer Über- Angelegenheit. Ich schrieb „Ach, von Ihnen kam der?“ Frau Bellermann nickte lebhaft.„Der Brief liegt drinnen in ihrem Zimmer, aber det Frollein hat ihn noch nicht uffjemacht, weil se noch nich zu Hause 1 555 Harry Schröder big sich auf die Lippen. Da hätte er allerdings noch lange im Palladium Warten können.. 5 „Wo sie hin ist, ist Ihnen wohl unbekannt?“ „Ins Alexandra-Hotel is se.“ Den Namen des Hotels schien Schröder zum erstenmal zu hören, denn er war sichtlich überrascht. Dieser Umstand veranlaßte Frau Bellermann, mit ihren Auskünften vorsichtiger umzugehen. Schließlich wußte man ja nicht, Was das für ein Mensch war. „Det heeßt“, schränkte sie darum ihre Er- klärung ein,„et is möchlich, det se dahin is. Aber ebensojut kann se ooch wo anders hin sind. Ick weeß det nich so jenau. Aber ick Kann ihr vielleicht wat ausrichten, wa?“ „Ich, ja, bitte, wenn Sie ihr sagen wollten, daß ich hier war, Schröder ist mein Name.“ „Wer' ick machen.“ g „Ich komme in zwei Stunden noch einmal vorbei. Falls Fräulein Körber hier war und wieder fort mußte, möchte sie für mich hinter- lassen, wo ich sie heute erreichen kenn Sagen Sie ihr doch bitte ausdrücklich, daß die An- gelegenheit keinen Aufschub duldet.“ Frau Bellermanns Augen bekamen wieder jenen blanken Schimmer, der sich immer ein- stellte, wenn Neugier sie plagte Aber sie fand keine Gelegenheit, sie zu stillen, weil der Herr den Hut lüftete und eilig die Treppe hinunter ing. 5 Alexandra-Hotel, dachte er. Was hat sie“ zu tun? Ob dort jemand abgestiegen war 5 mand von drüben? i i Schröders Lippen schlossen sich fest. Irgend twas lag in der Luft. Imrner G 1 5 er es. Wenn Tatsache war, was ihm da jäh durch den Kopf gegangen, war vielleicht schon de g g e Die Hände tie 15 e 71 5 ver- 2 eilte er in der Richtung zu Wilken latz davon. Alexandra-Hotel. 1 5 Ale- xandra-Hotel? War das nicht das kleine vor- nehme Hotel in der Nähe des Bahnhofs Z002? Ja, er erinnerte sich plötzlich sehr gut Zwar hatte er das Häus bisher mit keinem Fuß be- treten, aber er war oft an ihm vorbeigegangen und entsann sich jetzt sogar genau des Ein- gangs. Und dorthin war sie gegangen? Das konnte nicht ohne besonderen Grund geschehen sein Aus welchem Grund begab sie sich in ein Hotel? Doch nur, um dort ab- zusteigen oder jemand, der dort wohnte, zu besuchen. Erleichterung zum Ausdruck. die ihn besselte. blick.“ Er berührte sie am Arm Ingeborg, ien doch Zeit für mich: Nicht Eifersucht erfüllte den Mann, sondern Unruhe. Eine Unruhe, die von Augenblick zu Augenblick wuchs Er betrat eine Likörstube, trank ein Glas und lief weiter Ein feiner Re- gen sprühte nieder Schröder schlug den Manz telkragen hoch. Ein Viertel nach zwei stand er vor dem Hoteleingang, und es war wohl ein schicksal- hafter Zufall, daß just in diesem Augenblide Ingeborg Körber aus der Drehtür trat 7. Sie sah ihn ein wenig fassungslos an. „Harry? Wie kommen Sie denn hierher?“ Sein Blick bekam etwas Fiebriges Er ver- suchte, in ihren Zügen zu forschen aber er las nur Ueberraschung Das beruhigte ihn irgend- wie, und als er lächelte, kam darin die ganze Ihre Wirtin verriet mir, wohin Sie gegan- gen sind. Und Sie sehen, daß ich nicht gesäumt habe, Ihrer Spur zu folgen „Frau Bellermann täte besser, ihre Kennt- nisse für sich zu behalten“. sagte Ingeborg ärgerlich.„Wie lange stehen Ste schon vor der Türe 5 „erade eben sam iel, in desem Augen- muß Sie unbedingt sprechen Ich schrieb Ihnen einen Rohrpostbrief und habé stundenlang i. alladium auf Sie gewartet lch bin i roh, Sie noch getroffen n haben Sie hab (Fortsetzung folgt Lebend entstieg der Fakir dem. Befonklofz Swami Girnari ließ sich öffentlich eingraben- Indien feiert den„heiligen Mann“ Zweitausend Menschen hatten sich versam- melt. Sie standen um eine tiefe Grube, auf deren Boden ein schwerer Sarg lag. Der Sarg War offen, und auf seinem Boden lag ein Brett ait 5000 scharfen, aufgerichteten Nägeln. Die Menge wartete. Sie wartete auf Swami Gir- nari, einen der berühmtesten„sadhus“ In- diens. Als„sadhu“ bezeichnen die Inder jene „heiligen Männer“, die über geheime mysti- sche Kräfte verfügen, die Dinge vollbringen, die sich logisch nicht mehr erklären lassen. Die Menge wartete. Plötzlich verstummten die Gespräche. Ein 50 Jahre alter Mann bahnte sich, begleitet von zwei Gefolgsleuten, einen Weg durch die Menschenmasse. Sein Bart war struppig und man brauchte nicht sehr nahe Hinzutreten, wenn man seine Rippen zählen Wollte. Jeder Arzt hätte nach einem flüchtigen Blick behauptet, daß der Ankömmling unter- ernährt wäre, so unterernährt, daß man ihn in Europa sofort ins Krankenhaus gebracht hätte. Achtungsvoll sahen die Wartenden zu, wie der Ankömmling dreimal um die Grube ging, langsam und bedächtig, mit den Bewegungen eines Menschen, der so schwach ist, daß er sich kaum auf den Beinen halten kann. Nur seine Auger schienen wach. Sie glühten wie Feuer. Nach dieser Vorbereitung stieg Swami Gir- nari— der Mann, auf den das Volk so sehn- süchtig gewartet hatte— in die Grube, in den Sarg. Die am nächsten Stehenden konnten sehen, wie er Gebete sprach und sich auf dem Nagelbrett ausstreckte. Dann wurde der Sarg geschlossen und vernagelt. Einige Arbeiter gossen Zement in die Grube, bis der Sarg unter einer dicken Schicht des zähflüssigen Breies verschwunden war. Die Stunden vergingen. Aus den 2000 Zu- Schauern wurden 5000, darunter zahlreiche Re- gierungsbeamte, die weit weniger gutgläubig waren als die Anhänger des„heiligen Man- nes“. Sie wußten, daß erst einmal, es war vor sechs Jahren, ein„sadhu“ sich hatte öffentlich begraben lassen. Als man ihn einen Tag spä- ter wieder ausgrub, war er tot. Der herbei- gerufene Arzt stellte genau das fest, was die Behörden erwartet hatten: Tod durch Er- Sticken. Der Zement war längst steinhart geworden, als 24 Stunden nach dem„Begräbnis“ vier Männer mit schweren Hämmern bewaffnet dem Betonklotz zuleibe rückten. Sie brauchten eine Stunde, bis sie den Sarg freigelegt hatten. Als er geöffnet wurde, sahen die am Rande der Grube Stehenden den ausgestreckten, leb- 10s wirkenden Körper Girnaris. Die beiden Schüler des„heiligen Mannes“ hoben ihn her- aus und begannen ihn zu massieren. Nach einer Minute öffnete der lebendig Be- grabene seine Augen. Die Frauen in der Menge drängten sich nach vorn und legten Blumen vor seine Füße. Die meisten der Anwesenden begannen, eine Hymne zu singen. Innerhalb weniger Tage hatte die Kunde von der über- menschlichen Leistung Girnaris Indien durch- eilt. Viele indische Fakire und sogenannte„hei- lige Männer“ sind zweifellos Scharlatane, die die Naivität der ungebildeten Massen aus- nutzen. Girnari jedoch ist nach der Meinung der meisten wirklich ein„heiliger Mann“. Schon als Knabe wurde er in den Voga-Kün- sten ausgebildet. Auf einem Nagelbett zu lie- gen, war für ihn etwas Alltägliches, Sich für Stunden unter Wasser begraben zu lassen, war der nächste Schritt seiner„Karriere“, Schließ- lich wagte er vor wenigen Wochen das, was noch keiner vor ihm überlebt hatte: das Ein- schließen in einen Betonklotz. In der Loga-Kunst spielt die Atemtechnik eine ausschlaggebende Rolle. Ein in dieser Disziplin geübter Mensch kann die Zahl sei- ner Atemzüge und damit den Sauerstoffbedarf ganz erheblich einschränken. Bisher ist es frei- lich niemandem gelungen, mit der Luft, die ein normaler Sarg enthält, für insgesamt fünf- undzwanzig Stunden auszukommen. Ein Schlüssel zu dieser außergewöhnlichen Lei- stung mag die Tatsache sein, daß Girnari sich Englische Forstjustiz schotat den Uryoaſd von Sw] Steen In der Nähe von Lyndhurst gibt es ein Stück Wald, das sein Dasein uralten Gesetzen ver- dankt. Seit einigen hundert Jahren ist dort nichts verändert worden. Dem Wild krümmt niemand ein Haar, die urwaldartig wuchern- den Bäume schließen das nahegelegene Dorf Swan Green fast ein. Dieser Flecken urwüch- siger Natur hat einen eigenen Gerichtshof, der Über alles entscheidet, was mit dem Wald zu- sammenhängt. Richter und Anwälte tragen nicht das übliche Amtsgewand, sondern er- scheinen in grasgrünen Roben. Die Verhandlungen gehen nach altem Zere- moniell vor sich. Die Klagen, die dort vorge- racht werden, sind ebenfalls seit Jahr und Tag dieselben. Einmal geht es darum, die um- 50 liegenden Farmer vor allzu großem Wildscha- den zu schützen, ein anderes Mal müssen not- wendige Forstarbeiten durchgeführt werden. Bis jetzt hat das„grüne Gericht“ noch immer salomonische Urteile gefällt. Die Bauern sind mit ihm zufrieden. Trotzdem überlegt man sich. wie lange man den traditionsreichen Wald noch erhalten kann. Forstleute und Jäger sind dabei, Vorschläge auszuarbeiten, die den verwilderten Forst in ein von Menschenhand geordnetes Naturschutzgebiet verwandeln sollen. Das „Grüne Gericht“ soll trotzdem bestehen bleiben, denn es wird immer Wildkaninchen geben, die den Bauern den Kohl anknabbern und ihnen damit das genußvolle Schauspiel historischer Gerichtsverhandlungen bescheren. in eine tiefe Trance versetzte, ehe der Sarg geschlossen wurde. Girnari hatte bereits vor Monaten aus Ame rika ein Angebot erhalten, seine Künste in den USA zu zeigen. Eine halbe Million war ihm dafür geboten worden, aber er hatte abgelehnt. Auch als nach diesem„Experiment“ die Ga- rantiesumme erhöht wurde, sagte er nein. Indien ist noch heute ein Land der Wunder. Girnari, der asketische Mann mit den bren- nenden Augen, ist eines von ihnen. Das war nicht beabsichtigt Tumult herrschte im Krankenhaus der ame- rikanischen Stadt Memphis. Aufheulend durch- raste ein junger Ehemann die Frauenstation, in der sich seine Frau einer kosmetischen Ope- ration unterzogen hatte. Endlich konnte die Schwester ihn aufklären, daß sie ihn ver- sehentlich in das Zimmer einer 83jährigen Frau geführt hatte. Kein ungewöhnlicher Zustand „Sind Sie etwa betrunken?“ fragte ein Rich- ter in der norwegischen Stadt Stavanger einen Zeugen, als er ihn vernehmen wollte.„Ich müßte dann die Verhandlung aussetzen!“ Dar- auf antwortete empört der Zeuge:„Ich bin nicht blau, Herr Richter. So wie jetzt bin ich im- mer!“ 8 Nicht nur das„Wiener Blut“ gerät in Wallung, wenn die Hoch- und Deutschmeister„auf die Pauke hauen“. Die in Traditionsuniformen spielenden Musiker, deren Programm vom Marsch bis zu Operettenklängen reicht, wer- den überall begeistert empfangen. Auch Ame- rika feierte die Hoch- und Deutschmeister. odetz K- Marsch, Wiener Blut und Weißes R 6B Eine berühmte Kapelle erntet überall Beifall: Die Hoch- und Deutschmeister Wer kennt nicht diese Männer aus Wien! Mit blitzenden Instrumenten bewaffnet, be- reisen sie die Welt. Wo sie hinkommen, hauen die Uniformierten auf die Pauke. Denn Uni- form ist stets modern, selbst wenn der Schnitt antik ist. Und wer könnte schließlich die bun- ten Röcke des ehemaligen österreichischen k. U. k. Inf.-Reg. Nr. 4 als letzten Schrei be- zeichnen? Das macht aber nichts; denn man ist stolz auf die alte Tradition. Bereits 1741 wurde die Hoch- und Deutsch- meister-Kapelle gegründet. Die wackeren Mannen dieses Musik-Korps sind natürlich nicht so sit. Im Gegenteil, sie legen so viel Schmiß an den Tag und in ihre Instrumente, daß man glaubt. eine Schar temperament- voller Jünglinge vor sich zu haben. Und erst der„Chef“ dieser musizierenden„Krieger“! Wenn alle Shemaligen Militärmusikmeister solch liebenswürdige Charmeure gewesen wä- ren wie Julius Hermann, das Soldatspielen müßte zu allen Zeiten eine wahre Freude sein. Das Repertoire der Hoch- und Deutschmeister findet stets begeisterten Beifall. Das verehrte Publikum klatscht zeitweise den Takt mit, und so mancher Zuhörer muß plötzlich die Ent- deckung machen, daß Marschmusik wirklich eine herrliche Sache ist. Kein Wunder, denn die Männer in den goldbetreßten, blaßblauen Uniformen gehören nicht umsonst der berühmtesten Militärkapelle der Welt an. Sie sind klassische Interpreten echter, volkstümlicher Wiener Musik. Auch die Amerikaner waren hell entzückt und zollten während der viermonatigen Tournee der Wie- ner dem zackigen Radetzky-Marsch eben- solchen Beifall wie dem„Alten Trommler“ oder den Melodien aus dem„Weißen Rög!“. Affe als Hauptzeuge In Serbien weigerte sich ein Affe, in der abendlichen Zirkusnummer aufzutreten, da er seine Hose vermißte und ohne das gewohnte Kleidungsstück die Manege nicht betrat. Auf Grund einer Beschreibung fand die Polizei einen Mann, der diese Hose trug. Es war ein Landstreicher, der den Diebstahl leugnete. Bei einer Gegenüberstellung wurde der Affe wild und versuchte, den Landstreicher anzugreifen. Das genügte dem Richter als Eigentumsbeweis. Der Affe erhielt seine Hose zurück, der Land- Streicher kam ins Gefängnis. Ende des redaktionellen Teils Was schenkt man einem Herrn? Das Schenken ist immer eine schwierige und meist nicht leicht zu lösende Aufgabe. Schenkt man doch mit dem jeweiligen Gegenstand einen Teil seines Geschmacks und des eigenen Ichs. Ein Geschenk soll dem Beschenkten etwas aussagen von der eigenen Person. 5 Schon seit Urzeiten war das Symbol des Feuer- schenkens hoch und heilig. Es ist es auch bis heute geblieben durch die weltbekannten Rowenta Feuerzeuge. Es gibt sie in allen Formen, Farben und Preislagen, für jedermanns Geschmack und Geldbeutel, und sie verleihen Ihrem Geschenk eine persönliche. wertvolle Note. Darum schenken Sie Feuer— Rowenta-Feuer. ROWꝭENTA Werkfoto Partner II, der überall beliebte Taschensuper von Tele- funken für hervorragenden Mittelwellenemp- fang, ein zierlicher Volltransistor-Empfänger mit hochempfindlicher Ferritantenne. Strapa- zier fähig und erschütterungsfest durch ge- druckte Schaltung und Tauchlötverfahren. 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Es gab doch noch eine Uberraschung Seit vielen Jahren hielt es das Fhepaer Rerg: mann so: Zum Advent bèreitete Frank sehr Frau eine Freude, Gerda revanchierte sich mit einer kleinen Aufmerksamkeit. Das hatte einen beson- deren Grund, denn es war der Jahrestag ihres Kennenlernens. Auch an diesem Advent sollte das Jubiläum wieder begangen werden. Frank kehrte von einem Morgenspaziergang mit einem Strauß roter Rosen zurück. Gerda bedankte sich, aber sie schien leicht gedrückt. Frank sagte nichts, er merkte nur, daß in seiner Frau irgend etwas vor- ging. Um es ganz offen zu sagen, wartete er Auf irgendein kleines Geschenk oder auf eine Geste von ihr. Aber nichts dergleichen geschah. Gerda bat zum Mittagessen. Kartoffelknödel gab es, dazu ein herrlich duftendes Brathuhn. Frank strahlte:„Das ist eine Ueberraschung! Solch herr- liche Kartoffelknödel habe ich noch nie gegessen. Ich finde, es ist ein großartiger Einfall von dir, daß du dein Präsent in Form eines Festessens überreichst!“ In diesem Augenblick brach Gerda in Tränen aus.„Aber mein Geschenk“, schiusizte Sie,„sollte eine kleine marokkanische Statue sgig. Der Antiquitätenhändler hatte sie mir ver: sprochen, aber gestern erfuhr ich, daß lch sſe erst nächste Woche bekommen werde.“ Frank 18! auf- gestanden und streichelt über Gerdas Haar.„Aber Liebling, ich habe wirklich geglaubt. dteses Wün- derbare Essen sollte deine Ueberraschung sein! Für mich sind es jedenfalls die schönsten Fnödel meines Lebens.“ Da bricht auf Gerdas Gesſcht ein Lächeln durch.„Ich verdanke es nur Pfannſ'. Das ist das Geheimnis meiner Knödel. Ab heute wer- den wir ein paar Festtage im Jahr mehr haben, jedesmal, Wenn es Knödel von Pfanni! gibt. Kleine Schleuder— große Leistung Eine große Hie bei der Wäsche in der Wohnung ob mit oder ohne Voll- Waschmaschine— bedeutet die Kleine, leistungsfähige Siemens- Wäsche- Schleuder, die nur 58 m hoch und 35 em breit ist und deshalb überall Platz findet. Sie faßt bequem 2½ Kg Trockenwäsche is zu 10 Herren- ober hemden). Nach dem Anstellen— der Schalter ist am SCHURKO- Stecker angebracht— läuft die Trommel behutsam an, um die Gewebe nicht zu zerren. Dann aber arbeitet das Gerät mit einer hoben Drehzahl, so daß die Wäsche gründlich und dennoch schonend geschleudert Wird. Da die Trommel zudem noch glatte Wände hat, kann man auch feine Textilien der Schleuder anvertrauen. Ein durchsichtiger Kunststoffdeckel schließt die Schleuder ab. Auf Gummifüßen steht sie fest und sicher; da der Motor elastisch gelagert ist, wird- die Schleuder auch nicht„tanzen“. Ft einem gerasterten Gummibelag ist die Sthnnellwirkende Fußbremse ausgestattet. Hin- ter dem Auslaufstutzen ist als Stoßschutz eine „Gummischürze“ angebracht. Frauen haben kalte Füße Fast jede zweite Frau klagt über kalte Füße. Woran liegt das? An einer statischen Fehlbelastung des Fußes(hohe Absätze), an hormonellen Störungen(Wechseljahre) oder Blutzirkulationsstörungen? Es mögen meistens mehrere Faktoren zusammentreffen, und es ist sehr schwer, das Leiden von Grund auf zu behandeln. Fest steht, daß die feinsten Haut- blutgefäge der Füße krampfhaft verengt sind und daß die mangelhafte Durchblutung den Wärmeaustausch herabsetzt. Man kann durch Wechselbäder oder Massage dem Uebel ab- helfen; noch besser erfüllen Rheumasan„flüs- sig“ oder Rheumasan„Salbe“ diesen Zweck; ihre Anwendung ist als„medikamentöse Hautmassage“ zu bezeichnen. Der in diesen Präparaten enthaltene Nikotinsäureester und auch die ätherischen Oele lösen die Verkramp- fung der Hautblutgefäße und verbessern so die Durchblutung des Fußes. Gleichzeitig er- fährt der strapazierte Fuß eine milde kosme- tische Pflege. Kalte Füße atmen wieder und werden angenehm warm. Beide Medikamente haben darüber hinaus ein vielseitiges, erfolg- reiches Anwendungsgebiet bei allen leichten rheumatischen Erkrankungen, Muskelschmer- zen und Verspannungen gefunden. Der KIENZLE Polizei-Fahrtschreiber ermöglicht es der Polizei, einen genauen Nach- weis von Geschwindigkeitsüberschreitungen zu führen. Dieses Gerät wurde aus dem be- Währten KIENZLH-Fahrtschreiber TCO 8 ent- wickelt. Der KIENZLE Polizei-Fahrtschreiber über- nimmt die Registrierung und Anzeige der Ge- schwindigkeit, die Erfassung der Fahr- und Haltezeit, der zurückgelegten Wegstrecke und die Anzeige der Uhrzeit. Durch Betätigung des Auslöseknopfes jedoch wird 24 Sekunden lang die genaue Geschwindigkeit eines verfolgten Fahrzeugs auf der Diagrammscheibe klar und leicht ablesbar von dem Saphirstift aufge- zeichnet. Nach Ablauf dieser Zeit arbeitet der EIENZLE Poligzei-Fahrtschreiber wieder wie jeder normale Fahrtschreiber. Die Diagrammscheibe ist für die Polizei und den Richter ein eindeutiger Beweis für die Geschwindigkeitsüberschreitung. In den Fäl- len, in denen Sie sich keiner Verkehrsüber- tretung bewußt sind, ist die Diagrammscheibe des in Ihrem eigenen Fahrzeug eingebau- ten KIENZLE-Fahrtschreiber der ebenso ein- deutige Gegenbeweis. DiE NEUE DEUTSCHE volLoKk-plArrE Musik- und Sprechplatten zu beziehen durch jede gute Buch-, Musikalien- und Schallplattenhandlung. Kata- log gratis beim Fachhandel oder Generalvertrieh Rud. Erdmann, Wiesbaden, Postfach 471.