. 30 — stellig Iberger N 1 9 1 ür as dender. f., Dr. 1 Pers Ange. einge. 5 Ober N n Peil abe Ofkent. n wẽeng Staatz. für eie (dend ner rocken Asttem. J Grad, Tlefst. Grad, derung — 1 — Kunst. ef, ischen ö ersteg sthalls nderen ein + aus- Meder- pers uf der Lehr- jologle er wal n kur. nd die Pro. maus. nam, „Stu- m. hl. Istus- eber! Worte layer. 1 r Ceschälisstellen: Sdrwetringen. Rarl- Theiler Straße l. Telelon 848: Weinhaim, Hauptstr. 62. Tel. 2241; Heidelberg. Plöck 3. Teleton 40 f0; Ludwigehajen am Rhein. Rheinsitrafte*: lich RM 2.40 einsciiefllch Trögerlohn: Postbezugspreis monsll. N 2.78 malieſſtich Zustellgebühr: Rreuzbendd NAA 3.25 Z. Z. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 4/80 Machterscheinen inlolge höherer Gewalt besteht ö bein Auspruch a. Rück ersigitung d. Bezugsgeldes 8. Jahrgang Nummer 37 —— S Das große Ideal lch gleube, daß die schöne Welt regiere eln hoher, Welser, nie begriffner Gelst. ſoh glaube, dag Anbetung ihm gebühre, doch Welg ich ncht, wie man ihn würdig preist. ſoh glaube nicht Wenn wir von lrryaahn hören der Christenglaube mache nur allein uns selig: wenn die Finsterlinge lehren: Verdemmt muß jeder andere sein!“ Das hat der Welse, der einst seine Lehre mit selnem Jod besiegelt, nie geſehrt; des hat fürwahr, dem Herrlichen sei Ehre! keln Junger je aus seinem Mung U gehört! Er lehrte Schonung, Sanftmut, Duldung üben, Verfolgung war des Hohen Lehre fern; eplehrt, ohn! Unterschied, die Menschen lieben, verzſeh dem Schwechen und dem Feinde gern, ſoh glaube an des Geistes Auferstehen, deg, wenn dereinst das Merterauge bricht, geläutert Wir uns einstens Wiedersehen, ſeh glaub ung hoff es— doch ich Welg es nicht! ſoh glaube, daß für dieses Erdenleben, gleub's zuversichtlich trotz der Deuter Zunft, zwel schöne Güter mir der Herr gegeben, des eine: He pz, des andere heißt Vernunft! Ole ſetzte ehrt mich prüfen und entschefden, Was oh für Recht, für Pflicht erkennen soll! lsut schlägt des erste bel des Bruders Freuden, nloht minder, Wenner leidet, warm und voll. So weill ioh denn mit regem Elfer üben,. Was ſoh für Wahrheit und für Recht erkannt, Will brüderlich die Menschen elle leben, am Belt, am Hudson und am Gengesstrand. Hr Leid zu miſdern und ihr Wohl zu mehren, sel jederzeſt mein herrlichster Beruf; durch Taten gleub ich würdig zu Herehren den hohen Geist, der mich hd sie erschuf Und tret job dann einst aus des Grabes Jjefen, hin vor des Weltenrichters Angesſcht, 80 Wird er meine fa ten strenge prüfen, doch meinen Glauben 7 Nein das glaub oh nicht. Praſat Frelhetr von Wessenbefg f 9. August 1860 Lebensbedingungen. befruchtend mitschwingen. auszuschauen beginnen dürfen. Zunächst wirtschaftliche Erholung Von einem schnellen Prozeß der Wirt- schaftlichen und politischen Neugeburt glaube ich noch nicht reden zu dürfen. Die politische Renaissance scheint mir überhaupt proble- matischer als die wirtschaftliche zu sein, denn noch mangelt den Trägern unseres politischen Lebens dle wünschenswerte Fumdierung in den Tiefen des Volksbewußtseins. Auf wirt- schaftlichem Gebiet möchte ich es beispiels- weise als stärkstes Positivum werten, daß durch die Kohlenförderung an der Ruhr mit rund 300 000 Tonnen täglich die Voraus- setzung für eine wenigstens bescheidene Ini- tialzündung der deutschen Wirtschaft geschaf- fen ist. Dazu kommt auf dem Gebiet der Roh- stofte und der Grundnahrungsmittel die er- hoffte und prinzipiell zugesagte Hilfe des Marshallplans, vielleicht der erste Versuch in der Geschichte der Menschheit, die Solidari- tät der Völker wirtschaftlich zu fundieren. Im Kreise der Kulturnationen Die Lebensbedingungen, die dem deut- schen Volke unmittelbar nach dem Zusam- menbruch drohten, waren die des Morgen- Der Sühne soll Versöhnung folgen Befriedung durch neue Erleichterungen in der politischen Säuberung Stuttgart.(tz. EigBerichh) Mit der Begrün- gung, das gegenwärtige Entnaxiflzierungsver- fahren behindere den raschen Aufstieg der Wirtschaft, hat die UsS-Militärregierung ein auf deutschen Vorschlägen basierendes Ab- änderungsgesetz zum Befrelungsgesetz vor- bereitet, das nach fünfstündiger Beratung im parlamentarischen Rat durch die Minister- präsidenten der US-Zone verabschiedet wurde. Das Gesetz Nr. 104 wird dahingehend geändert, daß nunmehr der öffentliche Kläger bei allen Betroffenen der Klasse II Antrag auf Ein- reihung in die Gruppe der Minderbelasteten oder Mitläufer stellen kann, wenn ihm dies nach dem Ergebnis seiner Untersuchungen ge- rechtfertigt erscheint. Die Genehmigung der Militärregierung, die bisher dazu vorgeschrie- ben war, entfällt. Nach dem ersten Abände- rungsgesetz war das Beschäftigungs- verbot des Artikels 58 für alle Betroffenen der Klassen 1 und II in aller Form aufrecht- erhalten und nur für Betroffene des Teiles B des Gesetzes gemildert worden. Mit Rücksſcht auf die lange Dauer der Säuberung werden die Milderungen des Beschäftigtenverbotes vor der Spruchkammer- Entscheidung auch auf die Betroffenen der Klasse II ausgedehnt. Diese blelben jedoch nach wie vor bis zur Entschei- dung über ihren Fall von leitenden Po- sitlonen in Wirtschaft und Verwaltung ausgeschlossen. Zusätzlich ist die Bestimmung sufgenommen worden, daß die Kammer bei Festsetzung der Dauer der Bewährungsfrist und der Sühne maßnahmen undillige Härten vermeiden kann, die durch seitherige Einschränkungen, insbesondere durch Inter- nierungshaft, entstanden sein können. Das Abänderungsgesetz, das bereits am 28. März d. J. in Kraft treten soll. wird nun der US- Militärregierung zur Genehmigung vorgelegt werden. Zustimmung der parlamentarischen Mehrheit Als Vorsitzender des parlamenterischen Ra- tes bezeichnete Landtagspräsident Wilhelm Keil in der Debatte das Aenderungsgesetz als ein„neues Blatt in der tragischen Ge- schichte unserer Entnaziflzlerung“. Die dauern- den Aenderungen an den Rechtsgrundsätzen und der Verfahrensordnung hätten in der letz- ten Zeit negativ auf das Rechtsempfinden der Bevölkerung gewirkt und zur Folge gehabt, daß die verurteilten kleinen Pgis heute ihre Strafe als ungerecht empfinden müßten. We. der der parlamentarische Rat, noch die Mi- nisterpräsidenten könnten die politische Ver- antwortung für diese Entwieklung tragen. Außer dem RPD- Abgeordneten Albert uchmann stimmten im Verlauf der De- datte sämtliche Sprecher der Parteien dem Zenderungsgesetz teils ohne, tells mit geringen Einschränkungen zu. Abgeorduster Buchmann ehrte sich gegen die Ansicht der Militär- reglerung, die Säuberung behindere den Auf- au der Wirtschaft. Die Millonen von ab- Seurtellten Mitläufern hätten von den Exleich- terungen niehts verspürt und es sei nicht ein- zusehen, weshalb man sie ausgerechnet den verbleibenden 6 bis 8 Prozent Internierten zu- sprechen wolle. Die Annahme des AKende- rungsgesetzes bezeichnete Buchmann als ver- letzend für das politische, das Rechts- und Moralbewußtsein der Bevölkerung. Abgeordneter Walter(Württemberg- Baden) umriß den Standpunkt der CDU. Trotz Starker Bedenken schlüge seine Partei, um das Volk zu einer inneren Befriedung zu füh- ren, die Annahmf der Aenderung vor. Die Entlassung aus deh Lagern soll großzügig ge- handhabt werden und die Rassationen einer scharfen Einschränkung unterworfen Sein. Abgeordneter Haußmann(Dy Württem- berg- Baden) wies darauf hin, daß seine Partei ereits im Herbst 1947 in einem Memorandum versucht hätte, die heute vorgeschlagenen Er. leichterungen durchzusetzen. Die künftige mo- ralische, rechtliche und politische Wirkung, die damals hätte erreicht werden können, Sei heute verpufft“. Hinter den Begriff der Sühne müsse endlich der der Versöhnung ge- setzt werden. Der bayerische Abgeordnete Höllerer(WAW) und der öffentliche Kläger Camille Sachs GBapern) begrüßten die Aen- derung, ebenso der bayerische Landtagspräsi- dent Horla cher. Im Laufe der Debatte wurden von der CDU, DVP und KPD Resolu- tionen eingebracht, die im Sinne einer Anglei- chung an die eingetretene mildere Auffassung abgefaßt sind und dem Säuberungsausschuß des Länderrates zur Berücksichtigung emp- kohlen werden. Die KPD forderte, alle not- wendigen Maßnahmen zu treffen, um die Spit- zen der Wirtschaft und Verwaltung von Nutz- nießern und Hauptschuldigen des Dritten Reiches zu säubern. Entflechtung des Boschkonzerns Berlin. DEN A) Die Dekartellisterungsstel- len der britischen und der amerikanischen Mi- litärregierung gaben gemeinsam eine juri-⸗ stische Entscheidung und eine Direktive ber- aus, derzufolge die Boschwerke als eine über- mäßige Zusammenballung Wirtschaftlicher Macht“ bezeichnet werden und die Entflechtung dieses Konzerns in Einzelbetriebe angeordnet wird. Hiervon sind lediglich einige in Stutt⸗ gart und bei Stuttgart gelegene Boschwerke susgenommen. Samstag, 27. März 1948 Der Vorsitzende des bizonalen Verwaltungsrates, Dr. Hermann Pünder, gab dem Korrespondenten des Mannheimer Morgen, Peter Eckart, zum Osterfest einen Ueberblick über unsere Aussichten auf Wiederherstellung erträglicher Wenn auch die großen christlichen Feste, wie das vor uns liegende Osterfest, Ansatz- punkte zur Besinnung und zu einer zukunftsgläubigen Schau zu sein pflegen, glaube ich doch, daß das sich intensivierende Gefünl einer allmählichen Schicksalswende diesmal auch realem Abwägen der politischen und wirtschaftlichen Lage entspringt. Als Christ und christlicher Politiker hoffe ich allerdings, daß im Untergrund auch christlich Gedanken Nach der Lähmung der drei enttäuschenden Jahre, die uf den Zusammenbruch kolg- ten, zeigen sich heute Ansätze der Hoffnung und einer leisen Zuversicht. Aus den an mich herangetragenen Keußerungen gewinne ich den Eindruck der sich im Volke an- bahnenden Ueberzeugung, daß der Tiefpunkt unserer Schicksalskurve erreicht ist und langsam, unendlich langsam die Bahn wieder aufwärts zu führen beginnt. Ich habe stets die Auffassung vertreten, daß der verflossene Winter der letzte der grauen Hoffnungs- losigkeit sein würde und wir nach seiner Ueberwindung nach, Silberstreifen am Horizont“ thau-Planes, dessen ganzer Inhalt nicht bes- ser als durch die amerikanische Stichwortbe- zeichnung„Ziegenweidenplan“ wiedergegeben werden kann. Deutscilands Wirtschaftsverfas- sung sollte die eines Agrarstaates sein, Was, von allen anderen Umständen abgesehen, eine dreimal größere Bodenfläche zur Voraus- Setzung gehabt hätte. Durch die Möglichkeit der Teilnahme, zu- nächst von deutschen Sachverständigen, spä- ter vielleicht von deutschen Delegierten an der Marshallplan-Konferenz ist das Eis der mernaienslen Verfemung gebrochen, das Deutschland nun fast drei Jahre umschlossen Aten Originslreichnung: Wolf Strobel A SiS 103542 Die Anprobe Vorschläge zum EH? Frankfurt. DEN A) Der Vorsitzende des bizonalen Verwaltungsrates, Dr. Hermann Pünder, überreichte dem Zweimächtekon- trollamt die Stellungnahme der Zweizonenbe- hörden zur Einschaltung der Bizone in das europàische Wiederaufbauprogramm. Der Ent- wurf wird nach Ostern zwischen dem Zwei⸗ möchtekontrollamt und dem Verwaltungsrat besprochen werden. Aus gut informierten Kreisen verlautet, daß die deutschen Vorschläge von den Militärregis- rungen nicht gebilligt worden sind. Die Ma- terial-Listen sollen zu hohe Forderungen ent- halten haben. Französisch- saarländische Zollunion Saarbrücken. DENA) Die französisch-sgar- ländische Zollunion, gemäß den Berliner Ab- machungen zwischen Frankreich, England und den USA vom 20. Februar d. I., soll am 1. April in Kraft treten. Die Zollgrenze zwischen der Saar und Frankreich wird auf die Grenzlinie verlegt, die das Saargebiet von Deutschland und den Benelux-Staaten trennt. Der Waren- verkehr zwischen dem Saarland und Frank- reich ist frei. Das Saargebiet wird hinsichtlich seiner Wirtschaftsbeziehungen zum Ausland in das Währungsgebiet des französischen Frane einbezogen. Aus der Rede von Präsident Truman und den französischen Vorschlägen spricht die Bereitschaft, Deutschland— soweit es diesem Rufe zu folgen vermag— als wirt- schaftlichen und geistigen Bestandteil der westlichen Welt anzusprechen und es ihm zu ermöglichen, wieder einen geachteten Platz im Kreise der alten Kulturnatienen zu ge- winnen. Wie die materielle oder seelische Not die einzelnen Individuen zu einer Gemeinschaft zusammenschließt, so wird die neuerliche Be- drohung der so teuer erkauften Freiheit der Welt durch totalitäre Mächte den Völkern der westlichen Hemisphäre zum Bewußtsein brin- gen, daß die alten Kulturnationen— trotz vorübergehenden Abgleitens Italiens und Deutschlands in Faschismus und National- sozialismus— immer noch unendlich mehr Gemeinsames verbindet als die Erinnerung des vergangenen Krieges zu trennen vermag. Aus dem Bewußtsein der Gemeinsamkeit von Bielt. Verbllenfl. unter Lise- Nr. US n 118/ 1 anfwortliche ber: Dr. Rarl Ac. und E. Fru von Schilling Redaktion, Verlag undd Druck: Mannheim. R f. 46/ Fernrul 4415153/ Bankkonto: Südwestbank Mann- Relm. Depositenkasse Marktplatz. Allgemeine ehen aan 3 9 4 Fonten: Rerlsrnhe Nr. 600 16, Berlin Nr. 981 93 Erscheint: Dienstag. Donnerstag und Samstag Für angie Manuskripte keinerlei Gewähr Einzelpreis 20 Pfennig OSHERN NMH CEDRNMPFIER ZNUVER SICHT Oberdirektor Pünder: Nach Ueberschreitung des Tiefpunktes Anzeichen der Erholung 5 Kultur und Humanität mag sich der Jahr- hunderte alte Traum einer wahren Gemein- schaft der Weltvölker verwirklichen, der Traum, den Grotius, Leibniz, Kant und No- valis unter den Deutschen wohl am tiefsten erlebt haben. Weltbürgerlich- christliche Synthese Wenn wir Deutschen selbst bereit sind, unsere Einkehr und unseren Willen zum friedlichen Aufbau zu beweisen, wenn Wir Opfer für den Frieden und die abendländi- sche Gemeinschaft zu bringen gewillt sind, 80 werden wir im Laufe des Jahres 1948 ein gut Teil des Weges gehen, der uns in die euro- pälsche Völkergemeinschaft führt. In diesem Sinne werden die weltbürgerlichen Ideale eines überstaatlichen Zusammenschlusses sich tit den hohen christlichen Ueberlieferungen treffen, eine Synthese, wie sie in der Schau eines der tiefsten Romantiker über„Europa oder die Christenheit“ vorweggenommen ist. Entspannung in Berlin Clay: Augenblickliche Krise hat nur politischen Charakter Frankfurt. ENA] General Clay er- klärte auf seiner monatlichen Pressekonferenz in Frankfurt, die augenblickliche Lage in Berlin trüge eher den Charakter einer poli- tischen als einer militärischen Situation. Die Ankündigung des amerikanischen Aufflenmini- steriums, daß die amerikanische Militärkon- trolle in Deutschland beibehalten werde, be- rühre nicht die bisher verfolgte Politik, dem deutschen Volk weiterhin mehr und mehr Ver- antwortung zu übertragen. Zu angeblichen Gerüchten über einen neuen Krieg äußerte der General die Hoffnung, die Furcht, die überall in der Welt vor einem neuen Krieg herrsche, werde schon genügen, inn zu verhindern. Es gebe aber Ideale, die Unbedingt hochgehalten werden müßten. Wenn man sie hoch genug einschätze, brauche man auch keine Angst vor den Kosten zu haben. Zu dem Ausgang der letzten Sitzung des AIllterten Kontrollrates hob Clay hervor, daß von den Sowiets niemals milits- rische Drohungen ausgesprochen worden seien oder dies zu befürchten gewesen Sei. 1 Vorläufig werden nur deutsche Sachver- Ständige zur ERB Konferenz nach Pa-. Is gesandt, um ie alliierten Sschverstän- digen bei ihrer Arbeit zu unterstützen, de- Tichtete der Milftärscuverneur weiter. Gegen Ende der Konferenz jedoch würden auch höhere deutsche Beamte vertreten sein. Er selbst, sagte Clay, begrüße diese Regelung Der General lehnte es ab, nähere Einzelheiten über die Londoner Dreier bes prechun- gen bekanntzugeben. Gegenwärtig würden sie noch von Sachverständigen in Berlig aus- gearbeitet. Ueber den erzielten Erfolg sei er jedoch befriedigt. Nach der Richtigkeit von Zeitungsmeldun- gen befragt, denen zufolge ein größerer Teil Württemberg- Badens in die französische Zone einbezogen werden soll, antwortete Clay, er habe von derartigen Plänen nichts genört, er glaube aber, daß jeder den Zeitpunkt herbei- sehne, an dem die deutschen Landesgrenzen wieder ihrer Tradition gemäß gezogen würden. Der General wiederholte bei dieser Ge- legenheit seine Erklärung, der deutschen Bevölkerung könne eine eigene Regle- rung nicht vorenthalten werden. Dieser Zeitpunkt sei jetzt näher gerückt. Clay ließ sich jedoch nicht näher darüber aus, um welche Art Regierung es sich dabei handele. 8 Auf die Frage, ob es in der amerikanischen Zone gestattet sein werde, Unterschriften für den vom„Volkskongreß geforderten Volks- entscheid zu sammeln, sagte General Clay, in Deutschlands Zusammenhalt steht über Parteidoktrinen Manifest zur freien Wahl einer deutschen Nationalversammlung aller Zonen Frankfurt.(en.-Eig.-Ber.] Zu Beginn der Sitzung des bizonalen Länderrates am Don- nerstag gab der Ministerpräsident Nordrhein- Westfalens, Karl Arnold, eine Erklärung ab, in der er sich erneut für allgemeine Wahlen zu einer deutschen Nationalversammlung in allen vier Zonen ausspricht und den Alliierten Kon- trollrat ersucht, die Initiative in dieser Frage zu ergreifen. „Die Einheit Deutschlands, die auf den un- verletzten Grundsätzen individueller mensch- licher Freiheit und auf den garantierten Grund- sätzen der Demokratie errichtet werden muß“, heißt es in der Erklärung,„ist keine parteipoli- tische Angelegenheit, sondern ein tiefes Ver- langen des deutschen Volkes, dem Rechnung ge- tragen werden sollte, wenn sich die Bereit- schaft, der Fleiß und das Können eines 70 Millionen-Volkes für den Wiederaufbau Deutschlands und Europas auswirken soll.“ Demokratie muß wachsen können „Aus der politischen Geschichte kann man erkernen, so fährt die Erklärung fort,„daß die Demokratie immer nur wachsen kann aus der vom Menschen selbst behaltenen Freiheit, aus der Pflicht seiner Verantwortung. Diese Demokratie konnte in Deutschland noch nicht ausreichend fruchtbar werden, weil bisher we⸗ sentliche Voraussetzungen fehlten. Es ist da- her sehr zu begrüßen, dafl nunmehr auf viele Bemühungen in politischer Hinsicht die ersten Ansätze für eine Besserung sichtbar werden. Für den Wiederausbau Europas und für die Herstellung und Sicherung des Friedens kann Deutschland dann den stärksten und fühlbar- sten Beitrag leisten, wenn die Voraussetzun- gen für seine Gesundung und eine freie, de- mokratische Entwicklung geschaffen werden und wenn seine politische und wirtschaftliche Einheit baldmöglichst wieder hergestellt Wird.“ Die Erklärung Arnolds betont dann im Hinblick auf die Notlösung der Einrichtung der Frankfurter Zweizonenbehördan, daß eine stsatsrechtlichs Ordnung diesen Zu- stand ablösen müsse.„Aus diesem runde trete ich schon seit Monaten dafür ein, daß das deutsche Volk von den alliierten Besat- zungsmächten das Recht erhält, Wahlen von Vertretern für eine deutsche Nationalver- sammlung durchzuführen, um damit eine ent- scheidende Voraussetzung für die Bildung einer neuen deutschen Staatsordnung zu schaf- ken. Eine künftige gesamtdeutsche Regle- rung, die durch ihren Grundsatz Gesetzgebung für eine einheitliche Entwicklung der poli- tischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Ver- hältnisse in Deutschland zu sorgen haben wird, muß, um schon vor dem eigenen Volk Autorität zu haben, aus allgemeinen Wah- len hervorgehen. Nur so könnte in Ueberein- stimmung mit dem Volkswille der organisa- torische Neubau Deutschlands eingeleitet und damit starke Kräfte für den Wiederaufbau Europas gewonnen werden. Ich darf mit Ge- nugtuung feststellen, daß die Diskussion die- ser Frage in der deutschen Oeffentlichkeit immer lebhafter wird.“ Ein Sechs-Punkte-Frogramm Für die Erreichung dieses Zieles schlägt Arnold folgende Voraussetzungen vor: 1. Die wahlberechtigten Deutschen in/ allen Zonen müssen in garantiert freier Wahl ihre politische Ueberzeugung ungehindert zum Aus- druck bringen können. 2. Die politischen Parteien, die von einer Besatzungsmacht in einer Zoe zugelassen sind und über mindestens 5 Prozent der in einem Lande ausgegebenen Stimmen verfügen, müs- sen sich vor, dei und nach den Wahlen im Rahmen einheitlich geltender Gesetze in allen Zonen Deutschlands frei und ungehindert poli- tisch betätigen können. Das gleiche Recht und der gleiche Schutz muß für die aus den Wahlen hervorgegangenen Vertreter für die Ausübung ihrer polltischen Funktion gelten. 3. Die technischen Vorbefeitungen für die Durchführung einer Wahl von Mitgliedern einer deutschen Natlonalversammlung könnten von einem deutschen Ausschuß getroffen wer den, der sich aus Vertretern der großen Par- teien und den Regierungschefs der deutschen Länder zusammensetzt. 4. Das Gebiet, in dem die deutsche National- versammlung tagt, untersteht uneingeschränkt und ausschließlich der deutschen Souveränität. 5. Die gewählte deutsche Nationalversamm- Tung hat dle Aufgabe, eine deutsche Verfassung zu verabschieden und eine Regierung zu bilden. 6. Die vier Besatzungsmächte übernehmen gemeinsam die Kontrolle und Garantie dafür, daß die Vorbereitung und Durchführung der Wahlen in allen Zonen in ungehinderter Frei- beit erfolgt und die politische Wiederaufbau- tätigkeit nach gleichmäßig geltenden Gesetzen der Demokratie und nach der von der Natio- nal versammlung beschlossenen Versamrnlung durchgeführt werden kann. General Robertson war von dem Inhalt dte- ser Erklärung in Kenntnis gesetzt worden, die schon kurze Zeit nach der Bekanntgabe star- ken Widerhall in der Bevölkerung auslöste. Die überwiegende Mehrheit der bis zur Stunde in Düsseldorf, dem Regierungssitz Arnolds, eingelaufenen Stellungnahmen drückt sich zu- stimmend aus. In den Aeußerungen führender Politiker wird betont, daß auch ihre Auffas- sung sich mit den Erklärungen Arnolds decke und daß auch sie die Ansicht verträten, daß der Zeitpunkt gekommen sei, über alle Ditfe- renzen parteipolitischer Art hinweg auf die Bildung einer neuen deutschen Staatsordnung zu dringen. „Schumacher und Pieck müssen zusammen- geführt werden“ Arnold erklärte in einem Interview laut DEN A, man müsse Politiker wie Dr. Kurt Schumacher und Wilhelm Pie ck zu ge- meinsamen Verhandlungen zusammenführen. Alle maßgebenden Politiker hätten sich zur Einheit Deutschlands bekannt. Sie dürfben nup aber nicht bei dem bloßen Bekenntnis stehen bleiben, sondern müßten auch„durch die Tat Farbe bekennen“! Ministerpräsicent Arnold erklärte, es sei nieht ausgeschlossen, daß er versuchen werde, die Regierungschefs Sämmt- lieber deutschen Länder und die Partei vorsit- zenden zu einer vorbereitenden Kommission für die Wahl einer deutschen Nationalver- gauimlung zuseramenzurufen. der UsS-Zone gebe es keine Organisation wie den„Volkskongreß“ und daher könnten auch keine Unterschriften für ihn gesammelt wer- den. Er fügte hinzu, einer Unterschriftensamm- lung stünde nichts im Wege, wenn ihre Ziele Klar formuliert seien. Der MNiljtärgouverneur erklärte auf die Frage, ob die Anwesenheit des amerikanischen Prof. Gerhard Colm in Berlin bedeute, daß sich die amerikanischen Währungsreformpläne en den von Prof. Colm gemeinsam mit Dodge und Goldsmith ausgearbeiteten Plan anlehn- ten:„Ich wünschte, daß er in Berlin wäre. Er ist es àber nicht.“ Der Colm-Dodge-Goldsmith- Plan war der erste amerikanische Entwurf, der für eine Währungsreform in Deutschland auf- Sestellt wurde. Enigegenkommen der Sowjets? Berlin. Or.-Sch.-Eig.-Ber.) Die nach dem Auszug der Sowjetdelegation aus dem Kon- trollrat entstandene Krise scheint durch die Fe- stigkeit der Haltung der drei Westmächte zum Stillstand gekommen zu sein. Der Beweis da- ftir wird in dem Inhalt eines Interviews des Stabschefs der Ma, General Lukjatschenko, erblickt, der laut Ap erklärte, daß die Sowietugien den Alliierten Kontrollrat„in der Weise unterstützen wolle, solange dieser „durch seine Tätigkeit noch imstande ist, zur Schnellen Erreichung der im Potsdamer Ab- kommen verkündeten Ziele der Besetzung Deutschlands beizutragen. Währungsreform günstig beurteilt Zwei Mitarbeiter des amerikanischen Wäh⸗ rungssachverständigen, Prof. Colm, sind in Berlin eingetroffen und haben die Ankunft Colms nach Ostern angekündigt. Prof. Colm ist der geistige Vater des nach ihm benannten Währungsplanes. Dieser wurde von den ame- rikanischen Sachverständigen im Kontrollrat bei den Verhandlungen mit den Russen so ge- schickt benutzt, daß die Währungsverhandlun- gen in allen vier Militärdelegationen durchaus optimistisch beurteilt werden. Nach dem Ein- treffen Prof. Colms und nach der von General Clay für den 10. April vorgesehenen Vollsit- zung des Kontrollrates beabsichtigt Prof. Colm, sofort eine Ausschuß- Sitzung zur Fortsetzung der Verhandlungen über die Währungsreform einzuberufen. Wie aus Kreisen der Ostzonen- Finanzverwaltung verlautet, haben die Sowiets 7 5 die Absicht, diesen Sitzungen fernzu- eilben. Verhandlungen über Konsultativrat beendet Brüssel.(Ap) In Brüssel wurde völliges Einvernehmen über die Errichtung des in Ar- tikel 7 des Fünfmächtevertrages vorgesehenen ständigen Konsultativrates erzlelt. Die Stell- vertreter der Außenminister von Großbritan- mien, Frankreich und den Beneluxländern er- klärten in einem Kommuniqué, se hätten Sich über die Empfehlungen hinsichtlich der Ver- fassung und der Funktionen des Rates geeinigt, die ihren Regierungen vorgelegt werden sollen. Italien verhandlungsbereit Rom. DENA-INS) Der italienische Außen- minister Graf Sforza brachte Italiens Be- reitwilligkeit zu direkten Verhandlungen mit Jugoslawien über die Rückkehr Triests an Ita- lien zum Ausdruck unter der Voraussetzung, daß die Unterredungen vom Geiste der bri⸗ tisch-französisch- amerikanischen Vorschläge getragen würden. ö 5 Der amerikanische Kongreß wird noch in dieser Sitzungsperiode ein Gesetz verabschieden, um 200 000 Zwangsverschleppten in den kommenden zwei Jahren die Einwanderung in die USA zu er- möglichen. als Ausgleich für die Leistungen itallenischer Kriegsgefangener, die während des Krieges in den Vereinigten Staaten arbeiteten, Will die amerikanische Regierung ftallen diie summe von 4.5 Millionen Dollar bezahlen. Die ungarische Regierung hat die Verstaatlichung aller Unternehmen angeordnet, die mehr als 100 Ar- beiter beschäftigen, Vizekonsul Dr. Metod Svozii von der tschechoslowakischen Botschaft in Paris trat wegen der letter Entwicklung in der Fsche⸗ choslowakei zurück. Der Termin für die Parla- mentswahlen in der Tschechoslowakei wurde vom tschechoslowakische Kabinett endgültig auf den 23. Mai festgelegt. Präsident Truman deutete an, daß die amerikanische Regierung, falls notwendig, den Streik der amerikanischen Bergarbeiter a1 gerichtlichem Wege beilegen wird. SCeneral Clay hat das Urteil gegen 12 im Atal⸗ medyprozeß zum Tode verurteilten Angeklagten, die schuldig befunden worden Waren, während der deutschen Ardennen-Offensive unbewaffnet amerikanische Gefangene und belgische Zivilisten getötet zu haben, bestätigt. In einem amerikani- schen Postwagen des Zuges Bremerhaven Berlin brach in der Nähe von Brandenburg aus noch unbekannter Ursache ein Brand aus, der vier Tonnen Postsendungen vernichtete. Der im ver- Sangenen Jahr gewählte weltbundespräsident der Shristlichen Vereinigung junger Männer(Meg), Forester Paton, wird am 8. April zu seinem ersten Deutschlandbesuch in Hamburg eintreffen. DENA API UP Hig.-Ber. MGNTD IN Samstag, 27. März 1948/ Nr. 37 Samstag, 27. März 1948 Friede, unser Gesetz Auferstehung! Erlebnis der Natur und Gleichnis des menschlichen Geistes. Seit Jahr- hunderten gepredigt, erhofft, erschwärmt, zum 5 politischen Testament erhoben und in 0 Deutschland nicht ein einziges Mal zur Wahr- heit geworden. Als ob wir Blinde wären und das Licht des Völkerfrühlings nimmer er— ten, Als ob wir niemals den lebendigen Odem verspürten und ewigen Landsknechten gleich, uns nur darum rauften, am Fuße des Galgens um den Mantel des Dulders zu würkeln. Ein ewiger Karfreitag hallt unsere Ge- schichte wider von Todesröcheln der Gefolter- ten und Gehenkten. Kaum drei nach Vnde grauenhaftesten Mordens am politischen und weltanschaullchen Gegner sind wir schon wieder dabei, neue Verfolgung zu treiben, neuen Kreuzzug zu predigen und die Apostel des Friedens vor den römischen Landpfleger zu zerren. Voreingenommen und blind hassend denken wir nicht daran, uns zu wandeln, son- dern speien dem ins Gesicht, dem wir gestern noch Dornen ins Fleisch drückten. 5 Dadbel werden wir morgen vielleicht schon in alle Winde zerstreut, wir, dir wir uns für eine auserwählte Natlon halten, schlimmer verworfen sein als je ein Volk dieser Erde. Wer batte Mitleid mit uns? Heute schon wird mit uns gehandelt, nicht als wären wir Erben der größten Kultur des Jahrtausends, son- dern als wären wir unverständiges Vieh, das man in Herden auf verschiedene Herren und Weiden verteilt. Und dennoch gelftern wir Weiter gegenelnander, dennoch reiben wir uns vergnügt die Hände, wenn auch anderswo Hun- ger und Migstand regiert, als ob sich dadurch das eigene Unheil im mindesten hebe. Und wir wissen es doch, daß nur Vermitt- lung und Friede uns vor dem Untergang ret- ten, dag alles Sinnen und Trachten auf den Zwiespalt und die Händel der Weit unsere Sache zerstört. Ist es so schwer, den Frieden Als einzigen wünschbaren Sinn des Gesche dens um uns zu begreifen? An den Abgrund der Atomkatastrophe gestellt, dürfte es doch nicht mehr schwer sein, zwischen Gewalt und Drohung hier, Vernunft und Gerechtigkeit dort zu entscheiden. Alle, die da mit Botaben und Feindseligkeiten drohen, wissen besser als Wir, daß ein kommender Krieg, wie Albert ö Einstem, der Atomphysiker, deutlich erklärte, 5 nicht Entscheidung, sondern nur Tod und Ver- Wüstung aut beiden Seiten bedeutet. „** Jahre Jahre Ganz gewiss kann uns die Gegenwart nicht mit Vertrauen erfüllen, Die Gewehre, die in Grtechenland losgehen und hinten in China, che Detonation in der Heiligen Stadt und der drohende Islam, der Mord am Mahatma und der entfesselte Fanstismus in Indien, das Ge- zänk im Süden Amerikas und der Wettlauf in der Antarktis sind nicht die Akkorde des Friedens. Und wenn wir in unserer engeren 5 8 8 eee 3 Irische Flüstern vom Krieg zwischen Ost un West, der N drei Jahren täglich aus- brechen soll, und das uns mehr am Wieder- ur ball hindert als selbst der Zwist der gro- n Nationen, N Migtrauen der Staatsbürger Wenn man die langwierigen Verhandlungen um eine westeuropäische Union und um die Ingangsetzung des Marshallplanes verfolgt, Fühlt man sich unwillkürlich veranlaßt, der Welt jene denkwürdige Sitzung des Völker- bundes vom 27. September 1929 ins Ge- dchtnis zurückzurufen, bel der Gustav Stresemann— damals schon vom Tode ge- zeichnet— seine letzte Rede hielt. Er sprach don dem wirtschaftlichen Widersinn, der durch den Versailler Vertrag geschaffen worden sei: Sie sehen neue Grenzen, neue Maße, neue Sewichte, neue Usancen, neue Münzen, ein ortwährendes Stocken des Verkehrs. Ist es nicht Srotesk, daß Sie auf Grund neuer prak- tischer Errungenschaften die Entfernung von Süddeutschland nach Tokio um 20 Tage ver- kürzt haben, sich aber in Europa selbst mit der Lokomotive irgendwo aufhalten müssen, weil eine neue Grenze kommt, eine neue Zoll- kroevision stattfindet, als wenn das ganze ein Kleinkramergeschäft wäre, das wir in Europa umerhalb der gesamten Weltwirtschaft noch Uhren dürfen?“ 5 Nun scheint durch die beängstigenden Ent- Wicklungen, die nach dem letzten Kriege ein- Setreten sind, und den gefahrenschwangeren Dem Alter helfen Berichte des Evang. Hilfswerks und Seit Anfang Januar bietet sich im Wart-⸗ urg Hospiz und an vielen anderen Stellen Mannheims täglich das gleiche Bild: Gegen Mittag sammeln sich dort alte Frauen und Männer mit ihren Eggeschirren, um die warme Mahlzeit in Empfang zu nehmen, Evangelische Hilfswerk ausgibt. Wer e ausgezehrten Gesichter sieht, die müh- samen Bewegungen der geschwächten Gestal- ten und ihre Hinfälligkeit, der erkennt mit einem Blick, daß sich hier eine Auslese der bittersten von Hunger und Kälte Heim- Sessuüchten zusammenfindet. Die Jüngeren hel- m sich selbst, den Kindern helfen die Eltern, ber wer sorgt für die alleinstehenden alten Leute? Wer hilft ihnen, ihre Marken vernünf- tig einzuteilen, wer steht für sie, Schlange, wer erläutert ihnen auch nur die ganzen kompli- Herten Bestimmungen unseres Bewirtschaf- ungssystems? Ihre Angehörigen sind in den Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit umge- kommen, oft sind sie verarmt, und der Kör- per eines alten Menschen vermag die ihm zu- s kührte Nahrung bei weitem nicht so gut luszuwerten wie der von Jüngeren. So ist es eden Tag eine Stunde grogen Glückes, wenn an den Ausgabestellen des Hilfswerks die arme Mahlzeit mit 300 bis 300 Kalorien, Ofen- nudeln mit Dürrobst, Griesbrei, Spätzle mit Haschee und manches andere Gute in die öpre der Alten fließen. Für viele ist das die ige warme Mahlzeit des Tages. Einige n gleich an der Ausgabestelle, die meisten men das Essen mit nach Hause, um noch inen Teil davon für den Abend zu haben. Ein von Koch- und noch mehr Ausgabestel- über ganz Mannheim mit allen seinen drorten gezogen, an denen werktäglich 900 hende alte Leute von über 70 Jabren Mahlzeit empfangen. Alle acht Wochen ohseln die Empfänger. 1 Die Speisung läuft in ganz Baden, in Nord- 1 den vier großen Städten, wobei die 15 Europa am Scheidewege/ die das. untereinander, der Zwiespalt der Zonen, die künstlich geschürte Feindseligkeit zwischen Nord und Süd, das Muckertum in den Par- teien, kurz dieses ganze heillose Delirium un- serer Nation, verheißt das denn Frieden? Das ist weder Frieden noch Krieg, wird der Geschichtsschreiber feststellen, sondern der Tag nach der Schlacht. Die Toten werden be- erdigt und Wehklage erschallt. Die Verwun- deten stöhnen und verlangen nach Hilfe. Auf den Feldern ist die Ernte verbrannt und in die Erde gestampft. Und das Fluchen und Ha- dern der um die Beute spielenden Söldner er- schrickt die düstere Stille über den geborste- nen Tempeln. Nein, das ist nicht der Krieg, der solchermaßen erscheint. Das ist die Nieder- age der Menschheit in ihrer ganzen Gestalt. Nicht die Niederlage von gestern, sondern die Niederlage von heute, das Grauen der Leben- den, der Uebriggebliebenen vor dem Abgrund im eigenen Sein: Die Gewißheit, daß die Welt wie bisher nicht weiterbestehen kann, und die Verwirrung darüber, wie sie anders zu ändern Wohl sel. Darüber werden wir sicher so schnell nicht mehr zur Ruhe kommen, denn die My- riaden von Fliegen der Rache, die sich auf den Bergen von Leichen giftig getrunken, wer⸗ den uns diesmal noch lange verfolgen. Und sie werden uns peinigen, solange wir den Elut- 0 nicht zuschütten, der sie immer wieder elebt. 5 Darum werden wir keinen Frieden haben. auch wenn die Tinte vertrocknet, mit der man Friedensverträge verfaßt, denn das alles wäre wider Vernunft und Gerechtigkeit. Nicht von ungefähr ist das Unheil auf uns gekommen. Wenn auch die Mehrzahl der Menschen sich an die Brust klopft und stöhnt: Das haben wir niemals gewollt. Das Ergebnis hat sie wider- legt: Ihr habt es auch nicht anders gewollt. „„ Nur die Besinnung auf uns alle und das Vertrauen in unseren Nächsten, kann uns aus diesem Inferno erlösen. Nicht das Hinhorchen auf die heftigen Reden an den Konferenz- tischen der Welt, nicht das düstere Rätseln aus dem Kaffeesatz der leeren Tassen der Diplomaten bringt uns aus dieser Verzweif⸗ lung. Alle Ratsversammlungen der Welt wer- den zunächst die Geschicke des Erdballs nicht zu entscheiden verstehen. Drum sollen wir uns nicht allzuviel versprechen, von dem, was die UNo, der Rontrollrat oder die Zonenversamm- lungen treiben. Dorther kommt weder Friede noch Auferstehung. Dort wird nur immer ge- würfelt um Aeußgerlichkeit. Uns Deutschen ist der Friede Gesetz, weil uns der Krieg seit Jahrhunderten Unheil ge- bracht. Unsere größten Philosophen und Dich- ter haben nie von anderem geträumt als vom ewigen Frieden. Nun muß er Wirklichkeit werden. Was auch immer geschehe, an die- sem Streben müssen wir festhalten. Die Staats- mönner, die heute das europzische Gespräch kühren und öder Krieg und Frieden verhan- deln, als wären es Bälle, mit denen man be- Uebig jongliert, sie können die Verantwortung kür die künftige Entwicklung nicht tragen, sie werden morgen schon tot sein. Völker aber leben. Darum können wir Christen und Sozia- Usten uns nicht für die Wetterwende des Ta- ges entscheiden, nicht nach Gunst und Un- gunst des Augenblickes uns richten. Wenn wir Menschenrechte verteidigen, so meinen wir niemals Vorrechte und wenn wir Frieden sagen, so binden wir nicht den Helm. Die Ent- fremdung der Menschen untereinander, das ist die Gefahr, die wir sehen und wir müssen jeden Politiker tadeln, der nicht über diesen Zwiespalt hinweghilft. Alljährlich gibt die Na- tur uns Beispiel vom Werden und neuem Be- dung des Todes. Un hrt 8 nicht Krieg störung der Sinn dieses Daseins sei, sondern Auferstehung und Leben. Karl Ackermann Ruf„Stalin ante portas“ endlich so etwas wie ein europäisches Gemeinschaftsgefühl sich an- zubahnen und Optimisten mögen in den Be- mühungen um den Marshallplan und die West- europäische Union schon das europäische Mor- genrot dämmern sehen. Nach wie vor besteht aber die Gefahr, daß nur die Schlagworte ge- wechselt haben, indes die Triebfedern die glei- chen geblieben sind. Wenn die Demokratien des Westens— an- gesichts der ihnen drohenden Gefahr— nicht schneller zu greifbaren Resultaten gelangen als dies gegenwärtig den Anschein hat, wenn nicht überholte nationale Belange, die gestern noch berechtigt schienen, entschlossen über Bord ge- worten werden, wenn nicht insbesondere die wirtschaftlichen Folgerungen klar gezogen wer- den, dann ist die Gefahr, daß die westliche Welt auch diese letzte entscheidende Chance verpaßt, riesengroß. Der Ausspruch eines deutschen politischen Außenseiters aus dem Jahre 1919:„Der Völ- kerbund wird entweder ein Freihandelsbund sein oder er bleibt eine Farce“— an dem Genfer Bund schon erwiesen— gilt heute nicht minder für die UN oder für dle sich Sbzeichnende Furopäische Union. Die euro- die Jugend fördern des Herz- Jesu-Heimes Heimenkirch zerstörten Städte besonders berücksichtigt wurden. 1800 Alte nehmen in Nordbaden an der Speisung teil. Die glücklichen Augen der Empfänger, das 80 offensichtliche Zusammen- treftken von böchster Not und nachhaltiger Hilfe sagen allen Spendern den schönsten Dank für diese tätige Hilfe, die getreu den mahnenden Geboten Christi geschieht. Dr. Sch. *. 5 Das Herz-Jesu-Heim für Jugendliche Eine Perle in dem reichen Kranz deutscher Häuser der Jugenderholungsfürsorge ist das vor dreigig Jahren in Helimenkireh im bayerischen West-Allgali entstandene Herz- Jesu- Heim. in dieser vorbildlichen Ju- gendheimstatt haben im Laufe eines Men- schenalters 12000 Kinder und höhere Schüler aus gallen deutschen Gauen, Jungen und Mäd- chen aus allen Ständen und religiösen Be- kenntnissen, von Klims und Landschaft reich begünstigte Erholungswochen genossen, die innen für Leib und Geist in gleicher Weise dienlich waren. Auch junge Mannheimer und Ludwigshafener kamen oft, gerne und in groger Zahl nach Heimenkirch. Ja, die Mann- heimer Schüler stehen im Heim in besonders gutem Andenken; ste hatten und brachten ihre eigene Note aufrichtiger Lebhaftigkeit zur Geltung.. Das Helmenkircher Herz Jesu-Heim hat sich den Kindern der deutschen Not, die der zweite Weltkrieg hinterließ, weit aufgetan. Neben Flüchtlinsskindern von überallher, die dringender sechswöchiger Erholung bedürfen, betreut es seit Monaten beimatvertriebene Ostpreuflenkinder, die ohne Eltern oder ohne Verbindung mit diesen Sind. Ihre. che und seelische Wiederherstellung war eine lohnende Aufgabe, ihre allmähliche Un- terbringung in Familien stellt eine besonders schwerwiegende menschliche Aufgabe dar, der das Herz- Jesu Heim in Heimenkirch sich widmet. 5 i 5„ 125 1 UFERSTEHUNG Vor mir liegt eine Schau der Bibel, die ich zu den gewaltigsten zähle. Der Prophet Hese- kiel schlidert eine Vision. Auferstehung ist's, Was er sieht. Zuerst ein düsteres Bild: Ein weites Feld, das voller Totengebeine liegt. „Mehr Prophetie“, forderte neulich ein junger Mensch. Er hat echt. Aber es ist eine leidvolle und tot- ernste Sache um die Pro- phetie. Der Prophet muß zuerst kompromißglos, radikal mit dem Willen zur Wahrheit seinen Weg „zu Grunde“,„zu Ende“ gehen. Nur die, die um die ernsten Realitäten der Geschichte wissen, sind Prophe- ten. Es gilt, das Totenfeld zu sehen, die grauenvolle Entmenschlichung aller menschlichen Beziehungen, die Entgöttlichung der göttlichen Schöp- kung, den„groben Abfall“. Alles, Was einst wie ein schützender Ring sich um das bedrohte Leben legte, ist zerbrochen.„Tod ist in der Welt!“, schreit in Byrons Mysterium„Kain“ Zillah an Abels, des Erschlagenen Leiche.„Tod ist in der Welt“, wer- fen die Berge, die Wände der Welt als grausiges Echo zurück. Es gibt kein Ostern, keine Auferstehung ohne das große Er- schrecken vor den widergöttlichen Mächten, keine Weltenwende, ohne diese prophetische Schau in die Wirklichkeit. Propheten sind erschrockene Men- schen.„Wenn Gott einen Menschen angreift und führt, ist es 80 schreck- Üch, daß es niemand begreift auher der, der so versucht wird vom ver- borgenen Gott“, hat ein propheti- scher Marin gesagt. s Aber dazu tritt das Zweite: Weissage von diesen Gebeinen,„lhr verdorrten Gebeine, höret des Herru Wort.“ Und es rauschte und regte sich. Das ist der neue Anfang. Gottes lebensschaffendes Wort ist bereit, zu helfen. Was hier geschieht, ist nichts Menschliches. Es ist die Ver- kündigung von dem Leben, das auf Gottes Wort aus dem Grabe bricht. Der Prophet hört das schöpfe- rische Wort, er sieht Erschlagene und Tote aufstehen, er sieht den, der die Schlüssel der Hölle und des Todes in Händen trägt. Hinter all den Anfechtungen des Nihilismus steht Gottes Wort, das ex nihilo ruft. Was zuerst als elementarer Ueberfall dunk- ler Mächte erschien, enthüllt sich dem prophe- ch tisch Glaubenden ais Gottes Wirken, Ein- greifen. Das ist der Ruf zu neuer Ge- s höôpfliohkeit, zu neuer Kreatur, zu neuem Menschsein. 5 Es. geht heute um ein neues Verständ- Von Dekan D. Hermann Maas nis des Menschseins. In der Schöp- fungsgeschichte auf dem ersten Blatt der Bibel ist das edelste Werk die Erschaffung des Menschen. Da erhebt sich die Sprache zu gehobener Feierlichkeit. Der Gipfel der über- einandergetürmten Quader der Schöpfungs⸗ Tuschzeichnung: Hildegart Wollenweber Werke ist der Mensch, der tiefste Gedanken Gottes will sich im Menschen verwirkli- en. Hier berührt sich der erste Schöp⸗ tungstag mit Ostern. Wie ist die Würde der Menschen zerschlagen, ver- wüstet, geschändet durch das jüngst und das im letzten Jahrhundert Geschehene! Daß sie neu geschaffen werde— darum gehts, um eine Neuorlentier ung, um eine neus Haltung des Herzens. Davon haben dig Propheten heute zu reden: vom neues Menschen. 1 ö Aber nun ist da noch ein Drittes Noch einmal ruft Gott den Prophe. ten: Weissage zum Wind(um Geist):„Komme herzu aus den vier Himmelsrichtungen. Ich will meinen Geist in euch geben.“ Und es tuts Eine letzte Steigerung. a Ein neuer Geistessturm muß die neuen Menschen zu Werkzeu- gen Gottes, zur Funktion des Schöpfers machen. Lebendigsein heißt einander die Hände reichen in wahrer Menschlichkeit, heißt Sauer- teig sein, Quell sein, Arbeiter sein, aus Erkenntnis und Solidarität der Schuld und aus dem Glauben an die Vergebung neu anfangen, von oben Wirken, so lange es Tag ist. Die geistigen Krankheiten unse- die geistige Lähmung dez modernen Menschen, der Mangel an echtem Ernst,„dem hel. ligen, der das Leben zur Ewigkeit macht.“ en gütigem Humor, der auch in dem dunkeln Wasser des Abgrundes noch die Sterne sich spiegeln sieht, die Bestialisierung Verrohung, werden nur so geheilt,, Man sagt uns heute— und nennt das Prophetie—, es müsse Kriege, Gewalttat, Blut und Eisen geben big ans Ende der Tage. Alles andere zel Schwärmerei. Der echte Prophet denkt so nicht, für ihn ist die„alte Weltzeit“ an ihr Ende gelangt, it mit der ersten Ostern die letzte Zeit „bereits angebrochen“. Werden wir des göttlichen Friedenswillens, al- len Bruder sein, allen helfen, die- nen.“ Es geht dabei nicht nur um Eine einzelne Tat echter Humanitit und Güte kann wirksamer sein als die großen Werke einer wirksamen Organisation.. Mehr Prophetiel Klingt aus die- sem jugendlichen Ruf nicht dle bange Sorge, wir möchten den Sinn dieser Stunde wieder einmal ver- säumen, statt zu erwachen aus dem Todesschlaf? Wir sind Oster-Pilger, die das Feld des Lebendigen sehen, über dem sich der alte Osterchoral erhebt: 0 Das war ein wunderlicher Krieg. Da Tod und Leben rungen. Das Leben, das behielt den Sieg Und hat den Tod bezwungen. Was ist wahr? Verantwortung moderner Publizistik Von Emil Philipp Schäfer Cordell Hull. amerikanischer Staatssekre- tür während des letzten Krieges, pflegte nie- mals ein Urteil abzugeben, ohne die Sach jedem Gesiehtspunkt aus überprüfen. Auf einer Reise, die e Freund machte, sahen beide aus dem Eisen- bahnfenster auf die Landschaft. Sie kamen Die Schicksalstrage der Gegenwart Von Hanns Schloss, M. d. L. 0 päischen Nationen werden sich— solange diese Maßnahmen nicht global getroffen wer- den können— entschließen müssen, ein ein- beitliches Wirtschaftsgebiet zu werden. sinn- los gewordene Zollschranken abzubauen und eine einzige europäische Währung einzufüh- ren. Sie werden insbesondere die katastrophale Theorie aufgeben müssen, daß es unter ihnen Völker mit verschieden hohem Lebensstan- dard geben müsse, oder auch diese große Stunde findet nur ein schwaches Geschlecht. Wir Deutschen, in deren Namen man mit dem Begriff„Neuordnung Europas“ einst an- deren Völkern eine unerträgliche Vorherr- schaft aufzwingen wollte, haben wenig Aus- sicht, daß die Welt besonders geneigt ist, auf unsere Stimme zu hören. Aber wir sind in Gefahr, eines der ersten Opfer der sogenann- ten Lebensstandardtheorie zu werden, die im Abkommen von Potsdam für Deutschland ktestlegt,„daß der durchschnittliche Lebens- standard den der europäischen Länder nicht übersteigen soll“. Großbritannien und die UdssR wurden im Reparationsplan vom 31. März 1946 in die Berechnung des durch- schnittlichen Lebensstandards nicht einbezo- gen. Diese Lebensstandardtheorie droht die Köpfe der Nachkriegsgeneration aller Länder genau so zu verwirren, wie es die Repara- tionen nach dem ersten Weltkrieg taten. Die ersten Ameichen dafür sind schon spürbar. Wenn England geltend macht, daß seine Ver- schuldung und der Verlust seiner Auslands- anlagen eine bedeutende Ausweitung des eigenen Exports erfordern, und daß daher die deutsche Konkurrenz von den Märkten fern- gehalten werden müsse, so führt diese Politik zwangsläufig zur Herabsetzung des ohnehin schon armseligen deutschen Lebensstandards. Es ist der ewige circulus vitiosus einer des- organisierten Weltwirtschaft, die an einer geradezu pathologisch anmutenden Logik krankt. Zuerst dekretiert man, daß der Lebens- standard Deutschlands niedrig gehalten wer- den müsse. Zu diesem Zwecke wird unter an- derem auch demontiert, und dann erklärt man genau 80 logisch, daß Deutschland wegen des niedrigen Lebensstandards seiner Arbeiter seine Erzeugnisse zu„gefährlich“ niedrigen Freisen auf den Weltmarkt werfen könne. Für den, der in wirtschaftlichen Zusam- menhängen zu denken gewohnt ist, ist es heute einleuchtender denn je, daß der Ge- danke einer Europäischen Unlon jetzt zu Ende gedacht werden muß. Jede nationale Selbstsucht, jedes Ausbrechen aus der abend- ländischen Schicksals gemeinschaft, jeder Ver- such, sich auf eigene Rechnung aus dem gro- Ben Abenteuer unserer Tage herauszuhalten. kann nur dazu führen, die Lawine eines nauen, primitiven Doktrinarismus ins Rollen 2¹ 5 die vor keiner Grenze haltmachen wird. 5 l Wir wollen nicht, daß die europäische Zu- sammenarbeit wieder eine Farce wird, und deswegen können wir nicht betreten schwei⸗ gen zu den Widersprüchen einer halben Lö- sung, dle, wenn sie den Dingen nicht an die Wurzel geht, zwangslkuflg Europa erneut zer- splittern muß, wo Einen das Erforderni der Stunde ist Wir erheben unsere Stimme des- wegen, weil wir zwar das erste Opfer einer drohenden Fehlentwieklung sein werden, aber bestimmt nicht das letzte. Werden Europas Staatsmänner am Scheidewege des Herakles die richtige Entscheidung treffen:? ee an einer großen Schafherde vorbei.„Diese Schafe sind frisch geschoren“, bemerkte der Freund.„Mag sein,“ sagte der vorsichtige Staatsmann,„jedenfalls auf der Seite, die Wir schen.“ a 5 vo lalt 8 abe onal Welche 1 S8 mehr und 1 tsgeschäfte vor einem wachsenden Dickicht, in dem die Forschungsreise nach der Wahrheit und der unabdingbaren Objektivität einem Wagnis gleichkommt. In dieser Lage bietet sich die Publizistik als eine ausgezeichnete Einrichtung der öffentlichen Wachsamkeit an, Sie ist die Tribüne, an deren Stufen viele tausend Zuträ- ger stehen und mit unzähligen Augen beob- achten. Hier laufen die hochempfindlichen Nervenstränge des zivilisierten Lebens zusam- men und bilden Zentren der Macht. Die ver- Wirrende Vielgestaltigkeit der modernen in- dustriallisierten Gesellschaft hat so eine ein- zigartige Konzentration erzeugt, die die Ten- denz der Verlockung und des Mißbrauchs in sich birgt. Sowohl Regierungen als auch so- ziale und politische Interessengruppen können hier ihre Einflüsse geltend machen. Sie kön- nen dle Freiheit beschützen, sind aber auch durchaus befähigt, die Freiheit zu gefährden. Vergeltungssucht, Sabotage, Erpressung und Aus woeitgestecktes Feld. Der Leiter des amerikanischen Instituts für Propaganda- Analyse, Professor Clyde R. Mil- ler, unterscheidet sieben Kunstgriffe für die Propaganda. Seine Aufzählung reicht von der Anwendung von Schimpfnamen und„schönen Redensarten“ bis zum sattsam bekannten „schlichten Mann aus dem Volk“ und der Re- klametrommel. Diese Untersuchungsergebnisse sind für uns nach der bitteren Lehre der Vergangenheit nicht neu. Sie sind aber, wenn wir uns in der Welches Netzwerk das moderne politische Le- ben überzieht, dann stehen Wir überwältigt chse des Privatinteresses finden ein Welt und im eigenen Haus umsehen, von ver· plüftender Aktualität. Die verdächtigen Ad- jektive, 1 braucht, sind nicht verschwunden. Getölschte Bilder werden von zweifelhaften Händen über- all herumgereicht und auch der betörende Champagner der Phrase wird in genügenden lem und geistigem 8 im e 1943 in London eine Abteilung kur Nachrichten wesen und Aufklärung ins Leben gerufen. Ihr Arbeitsprogramm enthält u. a. die Schaffung von Uebereinkommen für den un- gehinderten Nachrichten- und In⸗ for mations austausch. Bereits im vergangenen September forderten Aut einer Tagung in Paris Pressefachleute die Errich- turig eines internationalen Presseinstituts, das dazu dienen soll, die mit der Publizistik in Zusammenhang stehenden Fragen zu studieren und den Standard des Welt journalismus, 2 verbessern. 5 Der Schrankenlosiskeit der el genen und tremden WIIIk Ur in der Welt wären ein für allemal sichtbar Grenzen gesetzt. Im gro- gen Umfange bezöge daraus die Publizistik er- neut die Kraft und die Berechtigung für ihre Funktion als Organ der Kritik, der Warnung und der Moral. a Vielleicht liege sich dann mit etwas meht Hoffnung der Weg zu einem höheren Sinn fin. den, an den der Heidelberger Professor Karl Jaspers dachte, als er einmal sagte:„Nir-⸗ gends ist der Menschheitsgedanke mit der Energie wie in Europa vertreten. Die Befrelung der Welt liegt in diesem Gedanken. Wir kön- nen als Europaer nur eine Welt wollen, in der Europa seinen Platz hat, aber in der weder Europa noch eine andere Kultur über alle herrscht, eine Welt, in der die Menschen sich gegenseitig freilassen und in gegenseitiger Be- troftenheit aneinander teilnehmen,“ 5 * Shakespeare und das deutsche Theater Zu einem neuen Buch von Ernst Leopold Stahl Wänrend auf dem Welttheater in schrek- kensvoller Turbulenz die große Völkertra- gödie gespielt wurde, entstand— in stiller. mühevoller Gelehrtenarbeit eines Jahrzehnts mählich reifend— eine neue umfängliche Shakespare- Darstellung des Mannheimer Theaterhlistorikers Ernst Leopold Stah! a1 Dokument der Friedfertigkeit und mensch- licher Verbundenheit Aller in erdumspannen- den Geiste des großen Briten, von dem Heb- bel gesagt bat:„Shakespeare ist die Welt noch einmal, Wer die Art der Arbeitsweise Stahls kennt, seinen Bienenfleiß des Sam- melns, seine oft erprobte Fähigkeit der klä- renden Sichtung, Teilung und Ordnung selbst der verwarrendsten Materialfülle, seine boh- rende Gründlichkeit und wissenschaftliche Genauigkeit auch im Kleinen und Nebensöch- Uchen, der findet alle diese Vorzüge aufs glücklichste vereint mit einem jeder trocknen Lehrhaftigkeit entrückten vorstellungsklaren Sti! auch in dieser neuen Veröffentlichung wieder, die sich zu einem drucktechnisch sehr repräsentativen„Wälzer! von fast 800 Seiten ausgewachsen hat.(Ernst Leopold Stahl: „Shakespeare und das deutsche Theater“, W. Kohlhammer Verlag, Stutt- gart, in Halbleinen Mk. 36.9. Es geht um nicht weniger als um ein den Zeitraum von dreihundertfünkfzig Jahren um- kassendes Gesamtbild der deutschen Bühnen- geschichte Shakespeares, von den ersten An- kängen durch die englischen Komödianten im 17. Jahrhundert bis hin zur jüngsten Nach- kriegsgegenwart. In Stahls Darstellung der szenischen und schauspielerischen Shakespeare- Interpretation aus dreieinhalb Jahrhunder- ten(und besonders aus den letzten 50 Jah- ren) spiegeln sich zugleich alle großen Bühnenkünstler, Intendanten und Regisseure 5 . der verschiedenen Theaterepochen wider und die solchermaßen in grohartigem Aufriß gegebene Geschichte der Wirkung des dra, matischen Werkes enthüllt dem Leser 2 eine reizvolle Weise auch die Wandlungen des deutschen Shakespearebildes. Mannheim nimmt im Kranz der Shakespesre- Bühnen namentlich des 19. Jahrhunderts eine starke Stellung eln. Die Shakespeare-Arbeit einet Reihe berufener Intendanten brachte es bei, spielsweise dahin, daß bereits 1882 von den 86 Shakespearedramen 30 auf den Brettern des 5 Mannheimer Nationaitheaters gespielt worden waren. Mit dieser Leistung stand Mannheim damals an der Spitze aller deutschen Theater, In seiner persönlichen Haltung nimmt Sta der auch von Neben- und Seitengebieten her vielkältig belichteten Stoffülle gegenüber den Standpunkt des zwar objektiven, doch nicht meinungslosen Chronisten ein, und selegentlick — etwa bei der Behandlung des interessanten Froblems der neuzeitlichen Shakespeare- Ueber- setzungen durch Geister wie Gundolf, Rothe, Schröder, Josten und Hedwig Schwarz— klltt er mit begründetem Kritischen Urteil auf den Plan. In seiner Gesamtheit ist das unter 80 rstzvoller Themenstellung geschriebene Werk als ein wesentlicher neuer Beitrag zur Shake⸗ spear-Literatur zu werten, Als anregende op- tische Stütze wurde dem berichtenden Text eine stattliche Zahl gut reprodtzierter Bilddoku⸗ mente Marstellerporträts, Skizzen und Szenen- bilder aller Epochen) beigegeben, und schon che bunte Mannigfaltigkeit dieses angehängten Bilderbuches reflektiert bezwingend die Un- versalität Shekespeares, der, wie Goethes Freund Lenz es einmal formulſert hat,„ein Theater fürs ganze menschliche Geschlecht aufgeschlagen hat, wo jeder stehen, staunen und sich Wiederänden kann, vom obersten big zum untersten.“ Carl Onno Eisenbart die Kraft empfangen und hier unten rer Zeit: die geistige Unsicherheit, uns brauchen lassen als Werkzeuge Organisation der menschlichen Hille. 0 5 mit auffallender Beflissenheit ge-. 8 ene, Ne umheetmer Originalzeichnung: Wolf Strobel Irgendwer und Bürgermann Zwei zeitsatirische Erzählungen junger Autoren Irgendwer Von Helmut Reinke Vier Jahre war er alt, als die Mutter starb und der Vater erblindete. Vier Jahre alt und allein auf der Welt. Man brachte ihn in ein Kinderheim. Als er zehn wurde, kam er ins Dorf. Ef war ein kräftiger Junge, und wenn er aus der Schule auf den Bauernhof zurück- kehrte, arbeitete er auf dem Acker, im- Haus, im Hof. Er war fleißig und willig, und so konnte er bleiben, als er aus der Schule ent- lassen wurde. Dann brach der Krieg aus. Der Bauer wurde Soldat. Die Bäuerin und er schafften weiter. Bald holten sie ihn selbst. Er war gerade siebenzehn.. Er tauchte unter in dem großen Heer der Namenlosen. Marschierte, kämpfte, marschierte. Und bald kannte er nur noch den gleichen Schritt und Tritt, vorwärts? Zurück?— Immer nur die endlose Straße entlang. 5 Vor der Gefangenschaft, vor dem Stachel- draht floh er. Er suchte eine Heimat. Er kehrte zurück auf den Hof, von wo aus er gekommen war. Eine Heimat suchte er. Er kehrte zurück zu dem Bauernhof, auf den Acker. Er wollte arbeiten Er wollte eine Heimat finden.— Er schuftete. Tag für Tag. Er sah, wie die Saat, die er gelegt hatte, wuchs und reifte. Dann kam der Bauer zurück und bald darauf dessen Sohn. Er konnte gehen.— Er wurde ein Irgendwer auf den Landstra- gen Deutschlands. Er marschierte wieder, drei, vier, links, rechts. Wohin? Er wußte es nicht. Er erfuhr, daß er einen Vater hatte, eine zweite Mutter, auch Geschwister. Er hatte nur Kinderheim, Bauernhof, Arbeit und Land- straße gekannt. Jetzt hörte er, daß er ein Zu- hause hatte. Er kehrte heim. Er fand einen Vater, der blind war und sein Schicksal ver- fluchte, eine Mutter, die ihn kalt und fremd abtat, Geschwister, die ihm sein letztes, das er mitbrachte, stahlen und zu Geld machten. Und er wollte es dennoch wagen. Er wollte arbeiten. Er wollte eine Heimat finden. Er arbeitete Tage, Wochen. Er schuftete, quälte sich ab, litt. Dann hielt er es nicht mehr aus. Er floh. Er hatte eine Heimat ge- sucht,— nun floh er. 1 Er war wieder Namenloser, Landstreicher, Suchender. Er marschierte über die staubigen Straßen, die irgendwohin führten. Links, rechts, drei, vier.— Und als er eines Abends an einem Bahn- geleise stand, der Zug heranrollte, da griff er zu. Die Wagen hatten Pakete geladen, Pakete mit Zigaretten, Lebensmitteln, Kleidung fur die Besatzungsmacht. Er griff zu und mar- schierte dann wieder. Leben! Leben! Das War die Melodie der Landstraße, eine grausame Melodie. Mam hatte ihn gesehen, verfolgte und ver- haftete ihn. Man sperrte ihn ein, stellte ihn vor ein Gericht und verurteilte ihn. Acht Mo- nate Arbeitslager. Acht Monate Sträfling X. Wofür? fragte er. Er hatte eine Heimat ge- sucht. Nun war er Sträfling X. 5 Eines Tages war er verschwunden. Sie hat- Steine geladen, die andern Sträflinge und er. Er hatte einen Hackenstiel in der Hand gehen— und zugeschlagen. Einen Menschen niedergeschlagen, der ihm den Weg in die Freiheit versperrte. N Er lebte wieder vom Gesetz der Landstraße. Die Landstraße führte ihn in Kriegsgefange- nenlager, in Flüchtlingslager. Bis ihm irgend- jemand einen Zettel Papier ausfüllte, einen Flüchtlingsausweis, und ihm ein paar Mark gab für die Fahrt nach Hause. Nach Hause? In die Große Stadt, in der er geboren War. Er wußte nicht, was er dort wollte, Vielleicht doch noch eine Heimat finden, vielleicht ar- beiten Er arbeitet nun im Kohlenbergbau,. Tag für Tag fährt er ein, bohrt, schaufelt, bohrt. Warum? Wofür? Er fragt nicht mehr. Bürgermann Von Werner Holzer Nein. Man sollte Bürgermann nicht immer das Schlechteste nachsagen. Er hat nur einen Fehler: Seine Vergeßlichkeit ist fast noch größer als alle Gutwilligkeit. Gab ihm neulich sein Freund ein Buch. Es gefiel ihm ausge- zeichnet, so sehr, daß er in der Eile manche Seite ungelesen überblätterte. Vor Bekannten sprach er dann von der Unbestechlichkeit die- ser Gedanken. Zwar hatte Bürgermann vor zehn Jahren, empört über den Mangel an Na- tionalstolz, das Buch beiseite gelegt und aber- mals lange Jahre zuvor die Moral darin 80 sehr vermigt, daß er seiner ganzen Toleranz zum Trotz, den Dichter zu hassen begann. Auch ein erwachsener Mensch kann seine M²einung vrechseln. Nicht gerade wie das Hem, aber im Zuge der weltanschaulichen Umschich- tungen. Man kann nur hoffen, daß seine hu- mane Einstellung beständiger ist als die Ver- gangenen, moralischen und nationalen Ein- wände, gegen die vor allem ihre Kurzlebis- keit in Bürgermanns Gedanken spricht. Wie man sich kleidet, bleibt ganz sicher Sache der Mode Was der Mehrheit gefällt ist Bürger, mann Befehl. Und nützlich. Gegen sie steht er nicht gerne, weshalb er jetzt für Parlamen- tarismus ist und wieder jeden Sonntag in die Kirche geht. Dem Pfarrer darf man ſa nicht öse sein, wenn er sich über die Rückkehr der verlorenen Söhne“ freut. 3 Ich sehe Bürgermann oft aus der Kirche kommen. Fr weiß, was sich ziemt. Sein Gesicht 1 liegt um diese Zeit immer in bußfertigen Fal- ten. Jeder erkennt, daß die Predigt inm aufs neue das Sündhafte alles Menschlichen deutlich gemacht hat. Aber Bürgermann verkennt kei- neswegs die Situation. Ein Zimmer in seinem Haus hat er vermietet. Gegen gutes Entgelt und an ein Mädchen, die es(allerdings nur nachts) mit einem Sbldaten teilt. Einmal, als sein ältester Sohn gefallen war, hatte Bürger- mann der Nation dieses Soldaten ewigen Haß geschworen. Keiner kann behaupten, Bürgermann könne nicht logisch denken. Als sein Sohn gefallen war, lehnte er monatelang den Krieg ab. Wie man hört, wäre er deshalb beinahe in das Ge- fängnis gekommen. Daß sich die Lage durch die Dummheit der Menschen zusehends ver- schlechterte, ist gewiß nicht seine Schuld. Ich bin kein Politiker, pflegt er zu sagen, aber daß nur ein Krieg die Spannungen lösen kann, sieht der Dümmste. Er hat ja noch einen Sohn, der gerade das wehrfähige Alter erreicht. An ihm wird es sein, die Familie würdig zu ver- treten, und wenn es das Vaterland oder Gott oder die Demokratie oder eine kleine durarne Kugel so will..., aber so weit sind wir noch nicht. Bürgermann hat die Konsequenz aus der Geschichte gezogen. Er ist Realist. Seine Srndsätee sind so schwankend gehalten, dag sies überzeugend in jede Entwicklung passen. Alles Neue lehnt er ab, um Unstimmigkeiten aus dem Weg zu gehen. Er ist nach außen alter Demokrat, vor Gott ein guter Christ und vor Samstag, 27. März 1948/ Nr. 37 N Ostern 1848 Von Theodor Storm Es war daheim auf unsrem Meeresdeich; ich ließ den Blick am Horizonte gleiten, zu mir herüber scholl verheißungsreich ait vollem Klang das Osterglockenläuten. MRG Wie brennend Silber funkelte das Meer, die Inseln schwammen auf dem hohen Spiegel, die Möwen schossen blendend hin und her, eintauchend in die Flut die weißen Flügel. Im tiefen Kooge bis zum Deichesrand war sammetgrün die Wiese aufgegangen; der Frühling zog prophetisch über Land, die Lerchen jauchzten, und die Knospen sprangen. 1 Entfesselt ist die urgewalt'ge Kraft, die Erde quillt, die jungen Säfte tropfen, und alles treibt, und alles webt und schafft, des Lebens vollste Pulse hör ich klopfen. Der Flut entsteigt der frische Meeresduft; vom Himmel strömt die goldne Sonnenfülle, der Frühlingswind geht klingend durch die Luft, und sprengt im Flug des Schlummers letzte Hülle. O wehe fort, bis jede Knospe bricht, daß endlich uns ein ganzer Sommer werde; entfalte dich, du gottgebornes Licht, und wanke nicht, du feste Heimaterde! Hier stand ich oft, wenn in Novembernacht aufgor das Meer zu gischtbestäubten Hügeln, wenn in den Lüften war der Sturm erwacht, die Deiche peitschend mit den Geierflügeln. Und jauchzend ließ ich an der festen Wehr den Wellenschlag die grimmen Zähne reiben; denn machtlos, zischend schoß zurück das Meer— das Land ist unser, unser soll es bleiben! Auumeeeeeemnununmumemenennnuuumumumumumm seinem eigenen Stolz Patriot. Er hätte alles werden können, ein echter— Demokrat, Christ oder Patriot. Jeder nach seiner Fagçon. Aber die Umstände verlangten., daß er sein Rück- grat verlor, und in eine brunnentiefe Begriffs- Verwirrung stürzte. Wenn man Nationalstolz von ihm erwartet, doziert er unverdaute De- mokratie. Wo er Christ sein müßte, ist er Materialist. Wenn er vernünftig denken sollte, fällt ihm sein hysterischer Nationalstolz ein. Armer Bürgermann. Du bist ein Kind dei- ner Zeit und hast viele Brüder. Ueberall. uch bei den Revolutionen ist es nur ein „ vom Erhabenen zum Lächer- lichen. Beispiel dafür ist Hessen, wo die We- sterwaldbauern in den ersten Märztagen des Revolutionsjahres 1848 mit brotgefüllten Säk- ken nach Wiesbaden marschier- ten. Gold- und Silbermünzen aus der herzoglichen Kasse wollten sie darein füllen, wenn der Mundvorrat verzehrt war. Es blieb aber nur bei diesem Vor- satz, den zu verhindern sich ge- nug besonnene und tatkräftige Männer fanden. Im Rheingau war Schloß Jo- hannisberg schon lange ein Stein des An- stoßes. Bezahlte doch der verhaßte, eben in Wien zurückgetretene Fürst Metternich für diesen Besitz dem Lande Nassau seit dreißig Jahren überhaupt keine Steuern. Das wollte die Bevölkerung jetzt ändern. Sie rüstete dar- um zum Sturm auf den Johannisberg, Als die Revolutionäre aber vor dem Schloßtor an- kamen, fanden sie die Rüdesbeimer Bürger- wache damit beschäftigt, sämtliche Wappen mit den nassauischen Landesfarben zu über- streichen. Gleichzeitig wurde am Flaggenmast die Fahne des Landes Nassau aufgezogen. Jo- hannisberg sei jetzt nassauische Staatsdomäne, gab man den Sturmhaufen zu verstehen, die sich schon gefreut hatten, die guten Weine des Herrn Metternich ausgiebig kosten zu können. Unverrichteter Dinge, genau so nüchtern wie sje den Berg heraufgekommen waren, zogen die Rheingauer wieder ab. Fast schildbürgerartig mutet auch der Zug Die gefährliche Taunusbahn Von G. A. Schwietering der Hauderer und Fuhrleute zur Taunusbahn an. Unter Vorauszug von Musik riß man zwi- schen Kastel und Hochheim ein paar Schie- nen heraus und glaubte damit, diese den Fuhr- leuten unerwünsche Konkurrenz lahmzulegen. Im Triumphzug wurden die Schie- nen über die Schiffsbrücke nach Mainz getragen, wo man sie vor dem Gutenbergdenkmal nieder- legte. Nach dieser Heldentat ver- schnaufte man sich bei einem Glas Wein und kam dabei auf die Idee, zum Abschluß dieses Triumphes das Haus eines mißliebigen Bür- gers zu stürmen. Gesagt, getan. Als man alles gründlich kurz und klein, geschlagen hatte, umarmte man sich, trank weiter und ging schließlich liedersingend, aber sonst friedlich, nach Hause In den Dörfern Hessens, wo sich der Haß vor allem gegen die ortsfremden Schultheiße richtete, spielte sich die Revolution so ab, daß man zu diesen Schultheißen zog, ihnen den Aktenschrank wegnahm und diesen zu dem Bürger trug, der als Mann des allgemeinen Vertrauens als Nachfolger gedacht war. In einem Dorf zogen die Einwohner sogar mit der Forderung nach Pressefreiheit und Zen- sur zum Schultheißen. Als der ihnen klarzu- machen versuchte, daß es sich um zwei völ- lig widersprechende Forderungen handelte, er- folgte die Antwort:„Einerlei, wir wollen es aber haben.. Worauf dem Dorfgewaltigen nichts übrig blieb, als beides mit der Bemerkung zu billigen:„Na, meinetwegen, da habt ihr's. Mutterliebe und Vaterfreuden Zwei artige Geschichten von irdischer Drangsal Die Rettung der jungen Von Georg W. Pijet Mein Garten ist nicht groß. Denkt euch hundert e nebeneinander, dann habt ihr ungefähr tin ganzes Ländchen. Darauf will ich nun Kohl und Mohrrüben, Erbsen und Bohnen, Spinat und Salat, allerlei Gewürze für den Gaumen und zuguterletzt auch noch Was für die Nase und Augen ernten. Jedes Stück hat also seine Bestimmung. Jedes Fleck chen hat längst sein Samenkorn oder sein Pflänzchen weg. Alles ist schon in der Erde und blüht und gedeiht, daß es eine Freude ist. Eines Morgens bemerke ich jedoch, daß mir jemand durch den Spinat gelaufen ist. Kein Mensch, bewahre. Das muß ein ganz winziges, fixes Gesellchen gewesen sein. Hat sich ein Maul voll meines saftigen Spinats zwischen die Backen genommen und ist ins Unbekannte demit verschwunden. Dir komm' ich schon auf de Schliche, denke ich, und äuge gen Spinat ab. Da entdecke ich im Erdboden ein winziges Loch. Ein Mauseloch. Also Einquartierung habe ich. Noch dazu un angemeldete. Ich über- lege mir: wenn mir der ungebetene Gast jeden Tag ein Maul voll meines Spinats stibitzt, jeibt mir im Herbst nichts weiter als die kahle Erde. Also hieß es eine Sintflut veranstalten. Ich goß ein paar heftige Schlucke Wasser ins Loch und lieg es darin verrinnen. Es dauerte nicht lange und das Graumäulchen streckte seinen Kopf an die Oberfläche. Zwischen den winzigen Perlzähnchen haelt es wie ein hauch- e Das dumme an der Geschichte ist, daß kein Mensch aus der Geschichte lernt. Deshalb geh die Geschichte auch nicht richtig weiter. Denn wenn die Menschen aus der Geschichte lernen würden, dann würden sie ja nicht immer wie- der dieselben Geschichten machen. Aber ur- teilen Sie lieber selbst. Und passen Sie gut auf, denn Sie, meine lieben Leserinnen und Leser, Sie sind nicht nur, wie es Ihnen okt scheinen mag(und uns auch) die Gefopoten, auf deren Rücken die schon oft erprobten, nie gelungenen Experimente der Gold- und Pa- pier(geld)-Zauberer ausgetragen werden! Sie (und wir) sind an der Geschichte beteiligt, seit es eine parlamentarische Regierungsform gibt. Dafür müssen wir aber wissen, was frü- her los war. Geschichte, Geschichte! Wenn mal einer aus der Geschichte lernen würde.. Da lebte also im Jahre 301 nach Christi Ge- burt ein Kaiser namens Diocletian. Er war kein schlechter Kaiser und neben der politischen Neuordnung seines Reiches, die viel Erfolg hatte, gab er sich große Mühe, auch die unter seinen Vorgängern völlig durcheinander ge- ratene Wirtschaft wieder in die Reihe zu brin- gen. Eine gewisse Störung der Währung hatte schon einmal Augustus hervorgerufen, als er im Jahre 29 vor Christi Geburt die ägyp- tischen Schätze der seligen oder vielmehr un- seligen Kleopatra unter seine Soldaten und Anhänger verteilt hatte. Genau wie nach dem Kriegszug Alexanders des Großen die riesige Beute aus den Schatzkammern der Perser in Griechenland eine sprunghafte Teuerung, eine richtige Inflatien, wie man heute sagen würde, hervorgerufen hatte, so waren auch im alten Rom plötzlich die Preise hochgeschnellt, als die Veteranen mit den Taschen voller Gold kauf- ten, was nur zu kaufen war. Es War zwar echtes„gutes“ Geld, ja richtiges Gold, das hereinströmte, aber ebensoviel davon, dag die Ware nicht ausreichte. Und die Preise stiegen und stiegen. Nach der guten alten Regel,„We- nig Ware— Hoher Preis“. Immerhin, auffäl- lig war es doch. Denn es war ja nicht ewa weniger Ware da, als vorher, nicht weniger als bisher unter normalen Umständen ver- braucht worden war. Neu hinzugekommen war nur die Kaufkraft der Soldaten durch die nicht wirtschaftlich, sondern aus Beute oder Prämien aufgeblähten Geldbeutel. An dle Stelle des fruchtbaren Regens trat ein Wol- kenbruch— es gab Ueberschwemmung. Bei Diocletian war die Sache allerdings an- ders. Da war es so ähnlich wie jetzt bei uns hier. Seine schon erwähnten Vorgänger, die „Soldatenkaiser“ hatten nämlich, wie schon ihr Name sagt, Krieg gespielt und mehr Geld ge- braucht als da war, irrigerweise auch mehr. als durch Beute wieder hereinkam. Sie halten die Wirtschaft erpreßt, ihnen Geld zu leihen. Kreditaufblähung nennt man das heute. Wenn lange genug gebläht wird, platzt der Ballon. Als Diocletian dran kam, war der Ballon sehr prall. Kein Mensch traute mehr der Währung, niemand wollte schlechtes Geld für gute Ware nehmen— ganz wie bei uns. Und die Preise stiegen und drohten weiter zu Steigen. Da verkündete seine Majestät einen Preiss top Schön auf Steintafeln aufgezeichnet, wurden die Höchstpreise für Waren und Löhne fest- gesetzt. Nicht ohne Begründung übrigens. Eine Titelzeichnung und IIIustration von Hildegard Wollenweber EN ROM/ Begründung, die uns seltsam, seltsam bekannt vorkommt. Unredliche Kaufleute, hieß es da, hätten die Preise für Lebensmittel und andere Handelsartikel so beispiellos hinaufgetrieben, daß dies eine Schädigung des ganzen Landes zur Folge habe. Jede Uebertretung der Ver- ordnung über die Höchstpreise oder auch nur Vorschubleistung zu einer solchen Uebectre- tung werde daher mit schweren Strafen, in be- sonderen Fällen sogar mit dem Tode bestraft werden. Todesstrafe für Schwarzhändler! Alles dagewesen, man muß nur nachlesen! Aber lesen wir weiter! Ein Zeitgenosse jammert nämlich zur gleichen Zeit über die Teuerung, schreibt aber, da schau, daß für die groß Zahl der neugeschaffenen Aemter(offenba für die Preisüberwachung) und die neugeschaf- fenen Bauten(davon ist bei uns allerdings wenig die Rede) zuviel Geld ausgegeben und dadurch wieder der Verteuerung Vorschub ge- leiset werde. Also eine Geschichte ist das in der Geschichte! 55 Und wenn wir erst die Liste der preisge- bundenen Waren betrachten, können wir kaum mehr begreifen, warum sie sich bei uns die Mühe gemacht haben, soviel Papier zu ver- schwenden, denn es hätte ja völlig genügt, die alten Steintafeln wieder aufzustellen. Der Text ist zwar lateinisch, aber unsere Verord- nungen kommen uns schon so lange böhmisch vor, daß es auf etwas spanisch auch nicht an- gekommen wäre). Da stehen an der Spitze alle Ge reidesorten, Weizen, Gerste, Roggen, dann Hülsenfrüchte, Sämereien, Pfeffer, Kümmel und Senf, Fleischwaren, besonders reichhaltig, da nicht nur die Sorte, sondern auch die Art, also etwa einerseits Schweinefleisch, dann aber mit einem anderen Preis, Schinken oder Wurst, aufgezählt wird. Verschiedene Oelsorten, But- ter, Wild, Geflügel, Fisch, Gemüse, Früchte kurz alles, was das Herz begehrt, war blockiert und nichts war vergessen. Nur Milch fehlt in der Liste. Das aber waren erst die Lebens- mittel, denn ebenso gings den Handwerks- erzeugnissen. Schuhe und Pantoffeln. Stoffe und Kleidungsstücke, Nähnadeln und Tinte(), „ 8 Eine betrübliche Betrachtung Von Paul Kübler Brennholz und Edelmetalle. Alles schon erfaßt im Jahre 301. Noch bemerkenswerter ist aber vielleicht die gleichzeitige Festlegung der Arbeitslöhne! Das fing an mit einem grundsätzlichen Unter- schied: Entlohnung nach der Arbeitszeit oder Entlohnung nach der geleisteten Arbeit(also Akkord). Wir müssen uns leider versagen, die beiden Listen aufzuzählen, die übrigens auch in gewissen Kombinationen festgelegt wurden, im großen und ganzen aber für unsere Be- trachtung nicht so belangreich sind. Festgesetzt aber waren für alle Kategorien Höchstlähne. Da jedoch, wie wir schon hörten, die Preis- überwachung nebst einigen anderen Ausgaben kür den wachsenden Behördenapparat und das Heer(bei Diocletian natürlich, nicht bei uns) steigende Staatskosten verursachte, mußte, um Weiter überwachen zu können, mehr Geld ge- prägt werden, dadurch stieg die Nachfrage nach Waren weiter, die Teuerung hielt an und. aber lassen wir die Zeitgenossen sprechen! Da kostet eine Ware im Jahre 301 laut Edikt 100 Denare. Im Jahre 306 schon 300 De- nare, im Jahre 314 2800 Denare, im Jahre 360 schon 1 700 000 Denare und im Jahre 400 glück- Iich 6,6 Millionen Denare. Hübsch, nicht wahr! Wer beklagt sich da? Der modernen Zeit ent- sprechend schafften wir es allerdings in nur fünf Jahren 1918-1923 von einer Mark auf eine Milliarde, aber wir sind ja auch viel klüger!) Und flugs tauchen in den Verträgen der kleinen Leute„wertbeständige“ Objekte auf. Die Miete wird, statt in Denaren, in„Ge- treideeinheiten“ verrechnet. Streng verboten natürlich, aber was soll- man machen? Die ernsteste Folge und wichtigste Folgerung aber kommt noch. Da der Staat nämlich die Löhne festhielt, aber die Preise nicht schlüssig überwachen konnte, versuchten die fähigsten Arbeiter natürlich aus den Berufsgruppen herauszukommen, in denen für Zeitlohn ge- arbeitet wurde. Werftarbeiter, Landarbeiter, Transportarbeiter zum Beispiel. Und was tat der Staat? Er verbot den. und Ar- beitsplatzwechsel, Betriebe und Arbeiter wur- den gezwungen, zu unzureichenden Sätzen zu arbeiten, wo immer der Staat Betrieb und Arbeit für staatswichtig erklärte. Konnte der Betriebsinhaber nicht mehr zu den Höchstprei- sen liefern, weil die Rohstoffe zu teuer gewor- den waren, so wurde der Betrieb einfach ver- Staatlicht, und da aus einem Staatsbetrieb nie- mand entweichen konnte, wurden die freien Handwerker zu Zwangsarbeitern, ohne daß an irgendeiner Stelle der Zwangswirtschaft eine produktive Verbesserung eingetreten wäre. Und allmählich erweiterte sich dieser bedrückende Kreis so, daß aus den meisten freien und frei Für ihr Volk und ihr Land schaffenden Bür- gern Roms Staatsverdingte, Leibeigene ihres. eigenen Staates geworden waren. Aus dem Eingriff in das freie Spiel der Wirtschaft, der in einer Notzeit Ordnung und Planmäßigkeit verwirklichen sollte, war also durch eine kleine Abirrung des unzulänglichen menschlichen Verstandes nur Ordnung und Planmäßigkeit in die Unterdrückung un! in den staatlichen Zwang gebracht Wordep. Vor 1500 Jahren. a Wenn nun einer aus der Geschichte lernen würde.. aber wo gibts denn so Was? zartes Wurstpellchen ein Junges. Das setzte die Mäusin unter dem schützenden Dache eines be- sonders großen Spinatblatts ab und verschwand wieder eiligst in ihrer Behausung. Fünf Mäusesäuglinge versteckte sie auf diese Weise unter dem Spinat. Nun rupfte sie in der Umgebung Grashalme ab und tauchte damit im Bau unter. Ein paarmal kehrte sie wieder und holte sich eine hieue Ladung Polstermaterial. Als sie das viertemal zurückkehrte, schoß sie schnell auf ihre Klei- nen zu, griff sick eines mit allergrößter Behut- samkeit zwischen den Zähnen und verschwand damit im Loch. Schnell war sie Wieder da und holte sich die anderen. 4 Eine Mutter mit fünf Kleinen, dachte ſch, und als ich jetzt wieder die Tülle der Gieß- kanne über das Loch senkte, zitterte mir etwas meine Hand, weil ich fühlte, mein Herz wollte nicht mitmachen bei der Sache. Ein paar tüch- tige Plantscher schüttete ich in die Mäuse- kinderstube. Sofort erschien die Mäusin wie- der am Einschlupf eines ihrer Kinder im Maul. Diesmal begnügte sie sich nicht damit, es nahe beim Loch zu verstecken, sondern sie lief da- mit schnurstraks zu dem Komposthaufen, der noch vom Vorjahre her am Gartenzaun zurück- Seblieben war. Ein paar Kürbisstauden trieben Garaus. Unter ihren breiten Blättern versteckte Se das Junge und beeilte sich dann, die an- deren zu holen. Beim fünften Male kehrte sie mit leerem Maule zurück. War das letzte schon umgekommen oder hatte die Alte keinen Durchlaß mehr zu ihm gefunden? Doch der Mäusin Beine trippelten schneller als meine Gedanken. Schon war sie bei ihrer Nachkom- menschaft, schnüffelte und leckte sie gehörig ab und begann dann wie besessen um den Komposthaufen herumzulaufen. Plötzlich hielt sie mitten in ihrem Rundlauf inne. Ihre steck- nadelkopfwinzigen Augen spähten ängstlich aber abwehrend zu mir auf. Auf einmal ließ sie ein feines, dünnes Pfeifen vernehmen, zärtlicher und weicher als es die beste Flöte und Schalmei von sich zu geben vermochte. Im gleichen Augenblick kamen von allen Sei- ten vier, fünf, sechs große Mäuse unter den Blättern hervorgeschossen und umkreisten die Mausin. Die Beratung, die sie abhielten, war 80 kurz, wie sie ein Mensch nicht für möglich hält. Ohne jede Tagesordnung und Diskussion. Auch schienen die sechs der gleichen Meinung zu sein, denn sie folgten der Mäusin bedenken 108 zu ihren Kleinen, Jetzt verlief alles so flink, daß unser menschliches Auge diese Vorgänge gar nicht mehr so schnell festhalten konnte. Nur soviel blieb mir noch festzustellen übrig, daß jede der erschienenen Mäuse eines der Mäusekinder ergriffen und damit zwischen Bohnenkraut, Salatblätter und Spinat ver- schwunden war. Ehe ich zur Besinnung kam,. war die ganze Geschichte zu Ende, als hätte ich sie irgendwo gelesen imd nicht soeben mit meinen eigenen Augen erlebt. Zum Schluß schämte ich mich ein bißchen, Weil ich nur ein Mensch und kein Mäustem war. Vaterfreuden Von Helmut Greulich 5 Als ich es von meiner Frau erfuhr, ing ich in die t einkaufen. Ich brachte ein Schaukelpfe einen Flitzebogen und eine hölzerne Eisenbahn mit zurück. Meine Frau lachte mich aus:„Sag mal, was soll denn unsere kleine Tochter, die erst in sieben Mo- naten zur Welt kommen wird, mit diesen Sachen anfangen?“„Sohn!“ erwiderte ich lakonisch und überlegte mir dabei, daß ich mich auch noch um einen Roller kümmern müßte.„Tochter!“ beharrte meine Frau ebenso kurz, worauf ich wieder„Sohn!“ ins Gespräch warf. So verbrachten wir die rest- lichen sieben Monate bis zur Geburt unseres Sohnes Thomas-Michael, denn ich hatte recht behalten; und da wir überdies gewettet hat- ten, schuldete mir meine Packung ameęrikanischer Zigaretten. Da wal er nun also, der Sohn. Und siehe: das Glück währte nur kurze Zeit; denn schon bei meinem zweiten Besuch in der Klinik drückte mir meine Frau ein riesenhaftes Pa- ket in die Hand und sagte:„Liebling, hier sind schmutzige Windeln, ich muß sie dis übermorgen wiederhaben, die Klinik kann sie nicht waschen“, Und da unsere Waschfrau auch nur montags kam, blieb mir nichts an- deres übrig, als meinem Sohn das erste Opfer zu bringen. Diese Episode wiederholte Sich zwei Wochen lang, bis meine Frau aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Nun wurde es erst schön! Meine Schwie- germutter war inzwischen eingetroffen und warf mir vor, ich hielte das Kind unsach- gemäß. Als ich darauf erwiderte, daß ihre Ansichten über Kinderbehandlung völlig ver- altet seien, griff sie zum Wellholz überm Küchentisch. Ich flüchtete mit dem Stein des Anstoßes auf dem Arm in die Toilette, denn ein zweites Zimmer besitzen wir nicht. Nach diesem Vorfall zog ich mich erbittert an meinen Schreibtisch zurück und beschloß, mich um die Erziehung meines Sprößlings nieht mehr zu bekümmern. h meine Frau von den Kripten aufgeschreckt, indem sle mir erschüttert um den Hals und ausrief:„O, Liebling. unser Sohn hat ein Streichholz ver- schluckt!“ Ich reichte ihr geistes gegenwärtig mein Feuerzeug. Damzt hatte ich es aber rest- los bei ihr verdorben. Ich kann mich noch dunkel entsinnen, daß ich zur Strafe alle schmutzigen Windeln Thomas- Michaels nach den Ueberresten des verlorenen Streichholzes durchwühlen mußte. Der Sinn dieses Unter- nehmens wurde mir nie ganz klar, denn sicher wäre es doch nicht mehr verwendungs- kähig gewesen! 8 2 1 * Frau nun eine 4 — Nr. 37/ Samstag, 27. März 1948 Selte 8 n der Morgendämmerung traten fünfzehn Mann rumänische Infanterie in dem weig- ummauerten Hofe zum Appell an. Die Nacht War noch nicht völlig gewichen, so daß der gerade ausgestreckte Körper eines Mannes, der unter den Kellerarkaden des zum Hofe gehöri- gen Hauses lag, nur durch dasg Weiß seiner sommerlichen Leinenkleidung erkennbar War. Die fünkzehn Mann militärisch geschulten Bauernnachwuchses hatten indessen keine Zeit, sich um den Farbfleck zu bekümmern, sondern präsentierten Rock, Stiefel und Gamaschen, während der Sergeant vor ihren Augen eine Art hüpfenden Hahnentanzes vollführte, indem er bald dem einen, bald dem anderen Infante- risten die Knöpfe langzog, den Daumen zwi- schen Waden und Gamaschen schob oder das Riemenzeug zurechtrückte. Dennoch wurde dem ruhevoll Hingelagerten insofern eine Art Aufmerksamkeit zuteil, als der morgendlich Appell beinahe in völliger Lautlosigkeit vor sich ging, ganz im Gegensatz zu sonst, wo der Sergeant Proben gewaltiger Stimmkraft abzu- geben pflegte. Man respektierte den Schlafen- den also durch Schweigen, und das hatte in- Sofern seine Berechtigung, als sowohl dem Ser- geanten wie dem durch eine Fensterniscne lugenden, noch im Nachtgewande befindlichen Offizier der Schlaf des Mannes höchst bedenk- ch, ja folgenschwer erchien: der Mann war tot. Er War sozusagen aus Versehen gestorben. Es hatte keineswegs die Absicht bestanden, ihn während des Verhöres totzuprügeln. Es galt einzig und allein dem Verstockten das Maul zu öfknen, um ihn nach dem entflohenen Bauern führer Stepan Varesku zu befragen, von dem man gute Gründe hatte, anzunehmen, daß er sich bei der Zigeunersippe Michalski aufhielt. Zwar hatte das Flugzeug des Aufklärungs- chenstes seine Anwesenheit in dem verlausten Lager nicht ermätteln können, und auch sonst hatbe sich kein anderer Anhaltpunkt für sein Verbleiben ergeben, als sein vollkommenes Verschwinden in der Tiefebene der Walachei. Von Norden kommend, war er nach Osten ge- wandert, an dieser Tatsache war nicht zu zwei- feln. Genaue Nachforschungen hatten ergeben, daß er von einem Hirten, der inzwischen ge- kangengesetzt worden war, Hut. Mantel und Schuhe erhalten hatte. Von dessen Lehmhäus- chen aus hatte er dann den Weg in die Steppe gewagt. Dort aber hatte zu jener Zeit ein Stamm reisender Schmiedzigeuner gerastet: eben die Sippe Michalski. Eine unbescholtene Sippe, dagegen war nichts zu sagen. Aber so gern die Regierung, an Konflikte mit Zigeunern gewöhnt, einem neuen Zusam- renstoßgß mit ihnen aus dem Wege gegangen Wäre, so zwingend waren die Gründe, sich in ckesem Fall mit den Zigeunern zu befassen und zwar— gemäß ihrer Verstocktheit— hand- greiflich. Denn wenn auch anzunehmen war, daß sich Varesku nicht mehr in ihrer Gemein- schaft befand, so war gleicherweise anzuneh- men, daß man im Stamme seinen jetzigen Auf- enthaltsort kannte, und dieses Wissen war zu erforschen, gründlich, in allen Einzelheiten. Die Vorsicht, mit der sich die Karawane der Stadt Calarasi genähert hatte, das umsichtige Vorausschicken von Boten hatte die Behörde in mrem Verdecht bestärkt. So war der erste Kundschafter, Kaliman, abgefangen und pein- lich verhört worden, und so hatte sie H and an den zweiten Boten gelegt, mit dem ihr das bedauerliche Mißgeschick geschehen war. = Ebenso wie der erste Mann, hatte sich der zweite unter den Schlägen gekrümmt und ge- geschwiegen. Aber während der erste, Kali- man, den Anschein wahrer Unschuld erweckt hatte, und— hinkend zwar, doch lebend f freien Fuß gesetzt worden war, hatte der zweite, Stolojan, die Augen mit fanatischer Hingabe auf den Steckbrief an der Mauer ge- heftet und sein Gesicht nur dann in den Hän- den vergraben, wenn die Lederkoppeln und Gürtelschnallen allzu empfindlich auf Stirn, Nase und Wangen niederschmetterten. Je in- brünstiger er schaute, desto hartnäckiger ver- tiefte sich sein Schweigen, so daß er am Ende nicht einmal mehr winselte und schrie, son- dern nur noch in langen Pausen stöhnte. Schließlich war er ganz verstummt und, auf den Knieen liegend, die Arme rechts und links flach über den Erdboden gebreitt. zur Seite gekollert. Stolojan hatte, wenn er überhaupt je an den Tod dachte, gewünscht, recht ehrenwert zu sterben, ehrenwert nach zigeunerischen Begrif- fen. Nun war es ihm gelungen, den Ehrbegriff über eigenes Erwarten auszudehnen, bis er zum kostbaren Gut aller Erniedrigten und Geschla- genen geworden war. Dem Offizier wie dem Sergeanten blieb es allerdings rätselhaft, aus welchen Gründen der Zigeunerspitzbub aus dem zweifach verschlossenen Hof in das höl- lische Fegefeuer entwischt war,— möglich, daß es ihm gelinder schien als das Feuer aus Schlägen und Blut, in dem seine Lebenskraft verglüht war. Auf alle Fälle stand die Prügelmannschaft m Schweiß gebadet, mit roten und aufrichtig erschrockenen Gesichtern, vor dem Opfer ihrer Dienstwilligkeit, dessen ehemals angenehm bübsches Gesicht langsam fahl zu werden be- gann. Die blutverklebten Augen blickten ge- brochen, mit dem Ausdruck starren Vorwurfs in die über ihm geneigten Gesichter seiner Peiniger, während der Mund unter der einge- schlegenen Nase so fest und zu unverbrüch- lichem Schweigen geschlossen war, daß ihm micht einmal ein Todesseufzer zu entschlüpfen vermochte, Dabei sah es aus, als ob er höh- nisch, kalt und ungeheuer überheblich lächelte, 80 daß es zuerst niemand wagte, seinen zusam- engezogenen Leichnam auszustrecken, damit er auf anständige Weise in sein Grab hinein- passe. Eis die Mutigsten es endlich dennoch Wugten und ihn bei den Schultern und Füßen ergriffen, um ihn wie einen Hasen in die Länge zu dehnen, zugleich auch um ihn fortzutragen, 85 5 a 1 Du sollst leben da er an jenem Platze nicht liegenbleiben konnte, knackte es in seinem Innern, und ein Schwall hellroten Blutes ergoß sich aus dem heruntergeklappten Kiefer, dem ein klebriges Gerinnsel dunkleren Blutes folgte. Das hatte die Soldaten, allesamt junge Tröpfe, entsetzt innehalten lassen, so daß der Tote eine Weile unbelästigt blieb, bis ihm der Offizier mit der Stiefelspitze sachte den Mund wieder zu- drückte. Jetzt lächelte der Zigeuner nicht mehr, sondern sah vielmehr auf sonderbare Weise zufrieden aus, als hätte es ihn erleich- tert, den Mördern zum Schlusse sein In- wendiges vor die Füge gespien zu haben Die ganze Nacht, die er in großem Frieden auf den Fliesen unter den Arkaden zugebracht hatte, besprachen der Offizier und sein Ser- geant den Fall in die Länge und Breite. Sie waren sich darüber einig, daß der Kompanie an dem Vorfall keine Schuld zuzumessen War, sondern daß es sich um einen einfachen Un- glücksfall handelte, den zu verschweigen aller- dings besser war. Es war schon betrüblich genug, daß die Sache zu Ppotokoll gegeben werden mußte, da der Mannschaft in Dingen der Uebereinstimmung mit den Vorgesetzten nicht zu trauen war und sie Gerüchte in Um- lauf setzen konnte, nach denen der Zigeuner — ein Mann des Volkes, Handwerker und ru- mänischer Staatsbürger— aus viehischer Ro- heit der Organe einer Militärbehörde nieder- geknüppelt worden wäre. Das Protokoll, das endlich zustande kam, sprach von einem Herzschlage während des Verhörs, dem der Betroffene sich infolge sei- nes herunter gekommenen körperlichen Zustan- des durch Unterernährung nicht gewachsen gezeigt hätte. Es besagte ferner, daß der Tote, dessen Name nicht bekannt war, um vier Uhr morgens zuf dem Friedhof von Calarasi bei- gesetzt den wäre 5 Das letzte entsprach der Wahrheit und war der Zweck des frühen Appells. Nachdem der Sergeant die Zeugmusterung beendet hatte, ließ er die fünfzehn Infante- risten den Toten in eine Zeltleinwand ein- nähen und auf eine bereitstehende Bahre legen. Die Soldaten, sämtlich Bauern aus dem Pra- hovatal, bekreuzigten sich, als sie den Leich- nam, der infolge der großen Schwüle in Ver- wesung überzugehen begann, in das Zelttuch schlugen. Sie begannen, ihn mit großen Sti- chen, von den neckten Zehen an aufwärts, ein- zunähen und wagten des süßfauligen Geruches wegen, der seinem geblähten Leibe entströmte, kaum zu atmen. Als sie die Schnüre über sei- ner Mannheit zuzogen, murmelte ein grob- kKnochiger Soldat, der nicht bei dem Verhör zugegen gewesen war:„Eine Schande!“ Und als die verkrampften Hände unter der Lein- wand verschwanden, knurrte ein anderer einen Fluch. Aber der Sergeant, der mit unruhigen Schritten den Hof von einem Winkel zum an- deren durchmaß, befahl in scharfem Flüsterton Stillschweigen, so daß der Kopf des jungen Stolojan ohne Kommentar hinter dem Grab- tuch verschwand. Es verschwand zuerst das Sanftgerundete Kinn, das 80 lieblich seine Ju- gend bekundete, dann der Mund, der das Ge- heimnis um Varesku binter dunkelbefleckten Lippen barg, die zerschlagene Nase, die vor kurzem noch vollen, jetzt tief eingesunkenen Wangen. Und, es verschwanden die offen star- renden Augen, die ch bis zuletzt bemühten, über den Rand des Tuches hinweg mit eisiger Anklage zum Himmel hinaufzublicken, der sich über dem Viereck des Hofes bleigrau zu färben begann. Die Armbanduhr des Sergeanten zeigte genau vier Uhr, als der steife Leib auf die Bahre gehoben wurde, wobei es sich erwies, daß sich unter ihm eine Lache gebildet hatte, als hätte es den Körper nach einer letzten, N Reinigung von aller Erdennot ver- angt. Danach bewegte sich der Trauerzus schwer- fällig durch die Gassen der Stadt Calarasi, die um diese Stunde noch schlief oder doch tat, als ob sie schliefe. Ein Landarbeiter aus den Maisfeldern, der auf einer Lehmbank am Brunnen genächtigt hatte, erwachte verwirrt von dem monotonen Gleichschritt der Soldaten und verschwand auf alle Fälle hinter dem nächsten Hause. Ein Glöckchen bimmelte, sonst war alles still. Der tote Zigeuner schwebte auf den Schultern seiner Träger, die sich um ihn Gedanken machten, von denen er nichts ahnte. Die schmal zusammengelegten Füße voraus, das eingenähte Profil der Mor- genröte zugewandt, blickten seine erloschenen Augen unter dem Zelttuch nach oben, immer nach oben. So ging es ein paar weißstaubige, äußerst ärmliche, baumlose Häuserzeilen entlang, bis der Friedhof erreicht war, von dessen einge- sunkenen Grabsteinen Dutzende von Krähen aufflatterten.“ Hier also sollte der Leichnam bestattet werden, von dem niemand wußte, welchen Glaubens er war, und ob er nicht am Ende Ilustrationen von Hildegard Wollenweber Aus dem Roman„Hüter des Bruders“ Von Jo Mihaly mobhammedanisch begraben werden mußte. Das beste War, so schnell wie möglich eine Grube auszuheben und ihn darein zu versenken. Einen Grabstein sollte er später erhalten und zwar, wie der Sergeant gerührt versicherte, eine granitene Tafel mit dem dreifachen Kreuz, damit ihm dreimal die ewige Seligkeit sicher wäre. Vorerst galt es aber, das Ginster- und Dornengestrüpp, das überall reichlich wucherte, mit dem blanken Messer zu roden, um die Erde für den Spatenstich freizulegen. Doch ehe es so weit kam, entblößte einer der Sol- daten mit der Hacke ein Vipernnest, und das Knäuel zusammengerollter Schlangen ent- wirrte sich rascher, als es sich der Menschen- verstand träumen ließ. Die Vipern, sieben oder acht an der Zahl, flitzten mit Blitzesschnelle nach allen Seiten auseinander, mit ihnen die Soldaten. Einer von ihnen stolperte bei seinen hohen Sprüngen rücklings über die Reste einer Grabeinfassung und schlug sich den Hinterkopf blutig. Während ihm der Sergeant das Sack- tuch auf die Wunde drückte und die anderen Soldaten, endlich couragiert, mit Messer und Spaten auf die Vipernjagd gingen, stand die Bahre ganz allein zwischen Unkraut und ver- dorrtem Gesträuch. Es war, als säumte der Tote mit geheimer Absicht über der Erde, als trachtete er danach, Zeit zu gewinnen, um einen Zeugen für sein namenloses Verschwin- den herbeizulocken einen Zeugen unbe- dingt, da jeder Mord einen Mund finden muß, der davon kündet. Er fand ihn. Nicht etwa, daß einer der ver- störten Bewohner der unglückseligen Stadt Calarasi auf den Einfall gekommen wäre, der geheimnisvollen Bestattung von ferne beizu- wohnen. Dazu fehlte einem jeglichen der Mut, seit das Geschrei der Geschlagenen schlimmer als Eselsklagen die Luft durchgellt hatte. Es wollte auch keiner der 15 Infanteristen gut Freund mit dem Leichnam sein, obwohl Stim- men laut geworden waren, die offen seine Partei ergriffen hatten. Wer sich einzig und allein zum Zeugen der Gewalt machte, die ihm angetan wurde, waren die Krähen, die in schwarzen Scharen zurückgekommen waren und die Kreuze gleich Trauerrändern säumten, von wo aus sie mit kluger und gelassener Neugierde alle Vorgänge der Bestattung ver- folgten. Es mußte eine gewisse Beziehung zwischen dem eingenähten Manne und den Krähen be- stehen, zu welcher Vermutung vielleicht seine zigeunerische Herkunft berechtigte. Jedenfalls Waren die Krähen, die an jenem frühen Mor- Georg zuckte ein wenig zusammen, als er den blütenübersäten Tisch sah. In der flim- mernden Wärme des Morgens, der zwischen der Kühle der Nacht und der Hitze des Tages mehr noch als der Abend die ganze Köstlich- keit tropischer Fülle ausstrahlte stieg aus den weißen und gelben Kelchen der Tempel- blumen ein kaum zu beschreibender, süß und betäubend verlockender Duft. Aber das war es nicht, was sein Unbehagen erweckte. Mitten auf dem Tisch, hineingebettet in den Schmuck der Blüten, lag kunstvoll nachgeahmt mit er- hobenem Kopf eine grüngesprenkelte Schlange. Und in ihrem Maul stak ein Ei. Ein Osterei offenbar, da die sichtbare Spitze bunt bemahlt war. 5 Welch sonderbarer Einfall, dachte Georg, statt des heimischen, gefälligen Osterhasen ein so zweideutiges Wesen wie eine grüngespren- kelte Baumschlange zum Vermittler österlicher Stimmung zu wählen. Er war aber zu höflich, seine Gastgeber nach der Bedeutung ihres Osterschmucks zu fragen. Jedoch die seltsame Beziehung des Hauses zu diesem Tier schien, wie sich bald zeigte, tiefer zu gehen, als er erwartet hatte. Zunächst waren es die Kinder, die sich für seine Be- griffe seltsam benahmen. Nicht als ob sie we- niger fröhlich oder mit geringerem Eifer auf die Suche nach den in allen Zimmern unter, Kissen und in Winkeln, auf Schränken un hinter Gardinen versteckten bunten Ostereiern gegangen wären oder ihre Funde mit geringe- rer Lautstärke verkündet hätten. Nein, all das war genau wie überall, wenn es auch verwun- derlich scheinen mochte, daß die Eier nicht in dem schönen und gepflegten Garten verborgen waren. Aber nach der Suche, als die Kinder mit ihren Körbchen an den Tisch zurückkehr- ten, ging es nicht ans fröhliche„Kippen“, nicht an das erwartete, gewohnte Wettessen, sondern an eine besondere, sorgfältige, ja, wie ihm schien, fast ehrfuchtvolle Auswahl., des schön- sten Eies oder vielmehr der schönsten Eier, denn jedes der drei Kinder suchte unter sei- nen Funden das vollkommenste aus und be- riet sich mit den andern über die Fehler oder Vorzüge der in die engere Auswahl gezogenen Eier. 8 Bei dieser Beschäftigung, die von den Eltern mit wohlwollender und begutachtender Auf- merksamkeit und nicht obne Ernst verfolgt wurde, fielen aber so seltsame Aussprüche, wie etwa, daß dieses oder jenes Ei für die Oster- schlange nicht groß oder nicht dick genug, ein anderes wiederum wohl kaum zu übertreffen sei. Die endlich erwählten drei Eier wurden sodann vorsichtig und sorgfältig im Halbrund vor dem erhobenen Kopf der künstlichen Schlange zwischen die Blüten gebettet. Dann erst begann das fröhliche Oster frühstück. Kaum aber war das Frühstück beendet. sto- ben die Kinder hinaus, um gleich darauf mit ihren breitrandigen Sonnenhüten wiederzukeh- ren. Die drei vor der Schlange aufgestellten Eier wurden in ein mitgebrachtes Körbchen gelegt, wobei jedes der Kinder nochmals die Schönheit und Identität des von ihm erwähſten Eis prüfte. Dann kam Sung, der chinesische Diener, und meldete, der Wagen stehe bereit. Es gebe nicht so sehr viel Sehenswürdig- keiten hier, meinte Georgs Gastgeber lächelnd, aber eine davon werde er jetzt kennenlernen. Und wenn er sie vielleicht nicht so schätzens- wert finden sollte, was ja auch anderswo manchmal bei Sehens würdigkeiten vorkomms, 50 bleibe immer noch die Fahrt durch die Pal- menwälder der Insel, die Dörfer der Eingebo- renen und die Gummipflanzungen, von denen er ja noch wenig gesehen habe, eine lohnende Stersc eee, Hange/ Abwechslung. Am Ostersonntag, setzte er bei- läufig hinzu, führen sie nämlich immer zum Schlangentempel. Nun wird es wohl niemand wundern, daß Georgs Neugierde sich nicht länger bezähmen ließ. Er wolle, sagte er in seiner ein wenig verlegenen Art, kaum daß sie alle im Auto verstaut waren und der Wagen zum Gartentor hinausrollte, er wolle ja nicht in ein vielleicht wyohlbehütetes Familiengeheimnis eindringen, aber die seltsame Beziehung zu Schlangen noch dazu im Zusammenhang zu Ostern, be- unruhige nachgerade seine Phantasie. Seine Gastgeberin lachte beschwichtigend. Sie müsse sich eigentlich entschuldigen, daß Ammmummummmumummunmmmummummmunnmummmunmmnmnummnm NDER von heute von Börries Freiherr von Münchhausen die Kinder von heute lachen nicht mehr, hre mageren Backen sind hohl und leer, hte blassen Lippen sind viel zu schmal, Ihre großen Augen sind ohne Strahb Fliegt ein Lächeln zo solchem Gesicht, Sucht dort ein Stöhlchen, findet es nicht, Fliegt weiter, weit übers Met,— Die deutschen Kinder lachen nicht mehr. Aber weinen? Ach, die Weinen guch nicht, Sie schleppen zu müde iht leichtes Gewicht, Sie Waten im Kot, une sie Wörgen an Not, Sie stehen quf Du und Du mit dem ſod. Zu einem sterbenden Böblein ich sprach: „Bete das Vaterunser mir nach!“ Er stammelte nur, vom Fieber durchlcht: „Unser. Brot... mein täglich... ach, nor Brot!“ Unser heiß geliebtes quf der Welt, Unser kleines Kind ist vom Jammer entstellt, Es lügt um Brot,— ach, es log doch nie! Es stahl mit Seld, und ich— ich verzieh, Denn es lief zur Hökerin und fraß sich satt, Wie ein Tieflein, das mon vergessen hat, Und dann— brach es und heulte dabei vor Sier: „Ich stahl— und nun bleibt es nicht einmal bei mit!“ numme sie ihn so lange im Dunkeln gelassen habe, aber am vergangenen Abend habe weder sie, noch ihr Mann daran gedacht, ihn auf die be- vorstehenden Sonderlichkeiten des Hauses auf- merksam zu machen und bis jetzt sei keine Gelegenheit gewesen, denn Pepita, die an allem schuld sei, empfinde es als eine Entweihung ihres ureigensten Geheimnisses, wenn die Ge- schichte der Osterschlange Fremden erzählt werde. Jetzt aber, wo Pepita vorn neben ih- rem Vater sitze und sie nicht hören könne, sel der rechte Augenblick, ihn einzuweihen. Es war in dem ersten Jahr unserer Ueber- Siedlung nach Penang, begann sie dann zu er- zählen, Wir waren etwas mehr als einen Monat tropis 3. 5 5 5 e Erzählung Fritz Cannstatt hier und Ostern stand vor der Tür, Selbstver- ständlich wollten wir das Fest genau so feiern wie Zuhause. Eier gab es genug und Oster- hasen hatten die Kinder ja auch daheim nicht in natura gesehen, es machte also nichts, daß hier unter den Palmen keine Häschen herum- hüpften. Mein Mann und ich versteckten also die bunten Ostereier, wie wir und die Kinder es von Zuhause gewohnt waren, am Abend vor- her im Garten. Am nächsten Morgen stürzten die Kinder hinaus, die beiden älteren Jungens voraus, und Pepita, die damals vier Jahre alt ar, hinterher. Alles verlief auch genau 80 fröhlich, larmend und normal wie immer. Nach einer Weile waren die Körbchen gefüllt und die drei Kinder kamen zum Frühstückstisch. Nur Pepita schien noch nicht ganz befriedigt. Hinter einem besonderen Busch, hinter dem sie noch nicht nachgesehen habe, läge sicher noch ein Ei, meinte sie, und ob sie noch ein- mal hinauslaufen dürfe. Selbstverständlich ließen wie sie laufen. Erst nach einer ganzen Weile bemerkte einer der Jungens, Pepita mache es offenbar gründ- lich, da sie solange ausbleibe. Und sonderbar, in demselben Augenblick überrieselte mich ein unerklärlicher Schauder. Ich sprang auf und lief hinaus. Weit hinten im Garten glaubte ich Pepitas helles Kleidchen hinter einigen Büschen zu erkennen und rief nach ihr. Sie antwortete auch sofort und mir flel ein Stein vom Herzen. Trotzdem ging ich, nein, lief ich eilig den Gartenweg entlang zu ihr hin. Und dann stockte mir der Atem. Da stand Pepita und eine der tödlich giftigen grüngesprenkelten Baumschlangen, die Sie gleich im Schlangen- 1 sehen werden, ringelte sich um ihren Hals. 8 Ich glaube, ich muß laut geschrien haben. Jedenfalls schaute Pepita sich erschrocken nach mir um, lief mitsamt der Schlange, deren Kopf sie mit einer Hand festhielt, auf mich zu und rief zornig:„Mutti, sie will das EI nicht hergeben!“ Und tatsächlich hielt die Schlange im Maul ein buntbemaltes Osterei. von dem sie zwei Drittel schon verschlungen hatte, dessen letztes Stück aber noch hervor- ragte. Pepita aber versuchte mit ihren klei- nen Fingern, der Schlange das Ei aus den Kie- fern zu ziehen. Ich gestehe Ihnen offen, daß ich an allen Gliedern zitterte. Ich glaube, ich rief, sie solle die Schlange fortwerfen, rannte zu ihr, riß das Reptil von ihrem Hals und schleuderte es fort. Inzwischen war auch mein Mann herbei- gelaufen, nahm Pepita auf den Arm und wir jagten zum Arzt, Aber das Wunderbare war wirklich geschehen. Pepita war nicht gebissen worden. Als sie an den Busch, hinter dem sie noch ein Ei vermutete, herangekommen war, hatte die Schlange es schon gefunden und war dabei, es zu verschlingen. Pepita, un- bhekümmert um die ihr unbekannte Gefahr, hatte sich sofort auf den Räuber ihres Oster- eis gestürzt und alle Versuche der Schlange vereitelt, sieh dem Angriff, dessen sie sich mit dem Fi zwischen den Fängen nicht erwehren konnte, zu entziehen. Hätte die Schlange das Ei noch nicht oder noch nicht so fest ergriffen gehabt., daß sie es nicht mehr ausstoßen konnte, wäre Pepita wahrscheinlich nicht zu retten ge- wesen. Und sehen Sie, deshalb gibt es bei uns seit- dem keine Osterhasen mehr, sondern eine Osterschlange und abergläubig, wie es Ihnen scheinen mag, an jedem Ostersonntag fabren wir hinaus in den Schlangentempel. und opfern den grüngesprenkelten Schlangen die Eier, von denen eines Pepita das Leben rettete. * tern, in der Luft und über den fernen D i berg-Verlag, Zürich, erschienen.) 7 gen den Friedhof bevölkerten, schuld dar daß das Grab des so unheilig Verscharrten de. reits eine Stunde später an Michalskis Sippe verraten war. Sie umschwärmten es in rast losen Kreisflügen, indem sie sich bald zu gro. Ber Höhe erhoben, bald mit lautem Schellen zur Erde niedergingen; niemals aber ließen 819 Kon die Luft ohne einen Rufer, der das Unrechtn Wies die vier Winde schrie. Der unentwegt kräch. Mir zende, auf- und niedertanzende Vogelschwarnm os! mußte schließlich den Zigeunern auffallen, dig ig 8 es gewohnt waren, die geringsten Veränderun-. U 0 gen innerhalb des gewohnten Bildes der Natur Die 2 wie Seismographen zu vermerken. i 4 Borries, der Alte, Michalskis dritter Bete— 0 stand, nach seiner Art storchbeinig, auf den Prei Knotenstock gestützt, schon lange unbeweglich in 5 zwischen Maisstauden im Wasser und beob.. Hawe achtete die steigenden und fallenden Vögel.* Er ließ sich Zeit mit seiner Wahrnehmmng ach, kaute jungen Mais und störte nicht einmal de In ut Reiher, die seitab in den trüben Rinnsalen Doch kischten und schnalzten. Er, der so alt War, Der daß ihn die Jahre ehrwürdig machten, für. Die! tete weder die Menschen noch den Tod; des. Die! halb war er wie ein Baum, den die Vögel Un u liebten, von großer Ruhe umgeben. Wie Sto- Sich lojan und die meisten Männer seines Stam mes, trug er zu dieser Jahreszeit eine wei. Un d leinene, grobe Jacke, die eher ein Hemd u nennen war und seine Schenkel fast bis zu den B 8 Knien bedeckte; ein roter, gewobener Gürtel, Mett zweihändebreit, mit Muscheln und Schnecken Schw benäht, hielt sie über der Hüfte zusamme, and Still stand er, das volle Greisenantlitz mit en weißen, rundgeschnittenen Bart leicht auf die rechte Schulter geneigt, und schaute blinzelnd in die Höhe. Dabei dachte er immerzu an Stolojan.. war nicht so, daß er es geahnt hätte, Welch einen Abgang der Vetter genommen hatte. Er umgab ihn nur mit gewissen düsteren Vorstel- lungen, während er den Tanz des Krähe volkes unklar mit seiner Person verband. Vor allem sah er überall, in den grünen Maisblät⸗ chern von Calarasi sein Gesicht— das gedu dige, schöne, jungmännliche Gesicht unter de schwarzen, blumengeschmückten Hut, das warme Oliv seiner Haut, die gutanliegenden keingerundeten Ohrmuscheln, in deren rechter ein goldener Ring mit einer Koralle hing; sah den ganzen Mann in siner Liebenswürdigkeit und seinem Ernst, der ihn bedeutender Erleb- nisse würdig machte. Und da er ihn so deutlich wahrnahm, verlor er sich mehr und mehr an seinen Anblick, wobei er den Kopf immer schiefer hielt und die Lippen fragend öffnete, bis plötzlich eine Träne aus seinem Auge rann und er, dem Sinnpild zunickend, vor sich hin- murmelte:„Te trais!“ Mu sollst leben) 5 5 Darauf ging er langsam, die vorgenommene Richtung sicher beibehaltend, durch das La- byrinth des Maisfeldes, durchwatete fußtiefeß Schlammwasser, erklomm einen kleinen Hügel und betrat den Friedhof eine Viertelstunde später, nachdem die Abteilung Soldaten n Sorgen verlassen hatte. 1 terte Der Krähenschwarm stellte bei seinem L8gerne lautlosen Nahen den Rundflug um ein gewisses Fleckchen frischgeebneter Erde ein und ent- wich mit knatterndem Flügelschlag. Nur der Rufer blieb zurück, flatterte seitwärts und ging kopfnickend auf und ab, die dunkelbefiederte Brust gebläht, den Schwanz erregt erhoben Borries näherte sich dem Grabe, das kaum als solches erkennbar war, blieb vor ihm ste- hen und sah darauf herab. So verweilte er lange, indem er nichts anderes tat als lau- schen. Er lauschte dem Rascheln der trockenen Blätter im Gestrüpp, dem Nagen der Käfer und Raupen, dem Schleifen der Schnecken-⸗ leiber über Sand, vor allem aber der Stille über dem Grab. Schließlich kniete er nieder, machte die Hände zu Schalen und schöpfte die lockere Erde wie schwarzes Wasser fort. Er hatte nicht lange gegraben, als seine Finger das Zelttuch berührten und er den vermumm- ten Kopf des Leichnams bloßlegte. Tapferer Stolojan! Jetzt widerfuhr ihm die Umkehrung der Ereignisse; war er von den Füßen aufwärts eingenäht worden, so trennte nun das Zigeuner messer die Nähte über sei- nem Antlitz und machte es frei. Der Alte fuhrt zurück, als das geliebte Gesicht vor ihm lag. Borries lag auf den Knien, die Arme flach auf den Boden gestützt, aus tief verwun deter Brust stöhnend, nicht anders als Stolojan ge- legen hatte, ehe er ohne Todesseufzer zur Seite gerollt war. Das Greisenhaupt mit den weil“. geringelten, langen Haaren war drei Schun über ihn erhoben, tränenlos, aber zitternd. Der Knotenstock, Ast einer Eberesche, des Baumes der Sippe, lag im Grase. Ueber Borries“ ge- beugten Rücken blies der Gluthauch des neuen Tages, den der Tote noch einmal gläsernen Auges sah. In den zerborstenen Spiegeln glänzte kein Himmel. Nachdem Borries ihn lange un verwandt be- trachtet hatte, schnitt er eine Strähne des keuchtkühlen, glatten Haares ab, löste den Ko- rallenring aus seinem Ohr, was nicht ohne Müne geschah, und barg beides in dem abge- wetzten Fellsack an seiner Seite. Er murmelte wieder:„Te trais!“, nahm einen Beutel mit Talismanen vom False und schob ihn dem Vetter zwischen Grabtuch und Wange. Dann schaufelte er vorsichtig, die weißen Augen- brauen wie in großem Schmerz in die Höhe gezogen, Erde über des Jungen Gesicht, stan 5 stampfte den Boden mit den Sohlen Slatt. Was noch kam, war zigeunerische Art, den Stammesgenossen zu ehren: er pflanzte, da der Baum nicht in der Nähe war, den Ebereschen- stab in sein Grab, auf daß das Reis beim Stamme wäre. Dann warf er das Messer nach der Stelle, unter der er das vergrabene Her vermutete. Es fuhr zischend in den Sand un blieb dort stecken. Te trois! Der Roman„ uter des Bruders“ ist im Stein Selte 5 eine österliche Besinnlichkeiten Menschen zu vergessen und nur Bäume zu pflanzen Aber wer gibt uns das Recht. Je- menden unsere Hilfe zu versagen? Daß sie er- folglos sein könnte, ist kein Grund. Die Sonne stand schon sehr tief, Mann mit einem letzten Blick auf chen das Fenster schloß. . „Es ist schon recht schön warm hüer“, sagte die Finkin und putzte nervös ihre Flügel, Sie war gerade von Nordafrika zurückgekommen. von wo sie natürlich schrecklich viel zu er- zählen hatte. Daß es dort zwar auch niem mehr wie früher sei, aber doch noch viel bes- ser als hier im Norden. Obwohl man im Aus- lande alles, was aus Deutschland käme, immer noch etwas über die geflederte Schulter ansehe. 2s sei ein herrlicher Tag heute— 80 richtig,. sich einmal in aller Ruhe von den Strapazen des langen Heimfluges zu erholen. Ihr Gatte 2 läfrig in die pralle Mittagssonne. über Winter hier geblieben und bereute das insgeheim Sehr kalt war es zwar nicht gewesen, aber immerhin— wenn man so be- dachte, wie sich's andere draußen in dieser Zeit gütlich getan hatten nein— es war schon eine Dummheit, hier geblieben zu sein. Im Herbst würde er, ganz bestimmt auch mal wie- der nach drauſtefl fliegen. Er fühlte sich nicht ganz wohl in seiner griesgrämigen Laune. Die Menschen, die da unter ihm ihren Festtags- spaziergang machten, waren alle viel froher ale sonst und da war es nicht ganz einfach, auf . als der alte das Bäum- semnem Schmollen Gegen seinen Willen wurde er unmerklich von dem buntfarbenen Treiben und der so selten gewordenen Gelockertheit, gie über dem Tag lag, angesteckt. Es war aber auch zu merk- würdig. Alles war so anders wie sonst. Die Menschen hatten es nicht so eilig wie gewöhn- lich, und auf hren Gesichtern lag mitunter sogar der Schimmer einer Zufriedenheit. Junge Leute zogen eng aneinander gehend paarweise vorüber, obwohl doch soviel Platz da war. Auf einmal brach etwas auf in dem kleinen Vogel- herzen. Der Fink sang. Und fast hätte er sich dessen ein wenig geschämt, als ihn die Finkin verwundert von der Seite ansah. * Die rührende Sorg falt, mit der man ihn in den letzten Wochen umhegt und gepflegt hatte, war ihm gleich verdächtig erschienen. Alle paar Tage war der Herr des Hauses persönlich an seinen kleinen Stall im Gar- ten gekommen, hatte ihn angesehen und da- bei 80 merkwürdig hin- terhältig gelächelf. Ein Schauer lief ihm dann jedesmal über den Hasenrücken ein Schauer vor etwas, das er wohl kommen fühl te, äber nicht kannte. 8 Ganz ruhig und sicher War er eigentlich immer nur gewesen, wenn a8 kleine Mädchen vor dem Drahtgitter stand und ihn regungslos und schweigend aus großen Kinderaugen anschaute. Deutlich las er darin, daß ihm von da kein Unheil drohe. Er fühlte, daß ihm hier jemand um seiner selbst willen gut War. An all das dachte nach einmal sein kleines Hesenhirn, als eines Tages eine rohe Hand ihn packte und eine andere statt des gewohnten Grüpzeugs ein schweres Holz hielt. In jäher Klarheit wußte sein rasend klopfen; des Hasenherz auf einmal, daß seinem Leben mm ein Ende gesetzt würde. Den Sinn dessen zu ergründen. ging über seine Kraft. Er hätte auch keine Zelt mehr dazu gehabt. Als das kleine Mädchen wenig später den Vater fragte. wo denn der Osterhase sei, lachte er nur. Das Mädchen aber schwieg. mle laren, u N n be- r r 123 ber alte Mann bet ast. 4 Der alte Mann hatte 1 So. Schdadtrundgang das Bäumchen vor sei- an Kon n, Bu. ich will der Mannem zeige, VV Wie's triher War, vor langer Zeit; F cht in Wie's 80 3 lis Sen es 8 ganze Geschichte kann- Zzͤö; 8. te er. Heute war der 5 1 Ulkl Mei Bu, der Weg is weit oe 5 warÄm Los! große Tag: Zum ersten- n, ds pt dem Blatz do, Middelpunkt der&chse, mal zeigte sich das lerun- bie wo noch West un Norde geh, krische Grün. Es war Nat Sin Blume, Gschdräuch un Bääm gewachse; von 80, unbeschreib- Ja, der Paradeblatz war friher schee! ücher Fartheit. dag Bote Do ware aach noch Bänk druff gschdanne, man dich wundern k den Prei Schdlek, glab ich, an jedem End. mußte, Wie es auf die- esch Un so ganz aide Babbe. Mamme. Ser zerwühlten Erde 000 Hawe ihr Middagsschlef'! dort gepennt. e. 3 0. ch vor t 2 N 3 Ach, Bu, was bab eh debsene Schdunne langer Zeit zu bersten al die In unsere alde Schdadt verlebt; schien. Aber was ist Walen Doch geh mer jetzt mol hin zum Brunne, denn das alles, dachte war, ber einsam uff Blatz noch schdeht. der alte Mann ung türck Die Fisch do mit de große Mäuler,. lächelte lautlos vor sich b des- Die hawe kriher Wasser gschbuekt, hin lachten denn die Menschen tatsächlich, vögel! Un uff ihrem Buckl hawe Weiwer Sie könnten der Ewigkeit in den Arm fallen, So. Sich in de grüne Flut beguckt. 8 Wie sie jetzt denken, daß es nicht mehr Ste, 5 V Welterginge! Wie klein, wie bemitleidenswert Wels. Un des mordssroße Haus dort 1 5 2. klein sie doch sind, wenn sie sich dünken, die ad u Des war de Schmofter, guck nor hi! Welt umkrempeln zu können! Nicht weiter, als u den 3 Do drinn hoscht alles kenne lertegze: ihr Schatten reicht, vermögen sie zu sehen. fürtel* Mettworscht. Krageknepp un Schie, Sonst wüßten sie doch wohl, daß ihr Kummer e Schwademage, Handkees, Budder, nichts bedeutet und daß die Welt darüber nicht men, Handduchhalter. Eſbeschdeck. stehen bleibt. Vor uns waren zudere und nach t dem z Wollischs Halsduch for die Mudder, uns werden andere sein. Die Natur wird nicht Schoklad, Praline, Mann mer Dreck. 3 bleiben, weil wir weinen. Und die Na- 1 N. 1 ur wird nicht sterben, weil wir glauben, am Juett Wolle er er Weider elle Ende zu sein. Das glauben die e von bie Blanke nuff— Poschd, Dresdner Bank— Zeit ei 175 J Schun misse mer wider uns verweile 7Cõͤ d. 0 e 5 0 b Jahr die Bäume aufs neue, verjüngt sich alles, Dit unserm lange Schdadtrundgang. 72 5 1 7 31 N 5 a 1 8 Was gewachsen ist. Haben die Menschen denn diert ws die neie Baude sich Jet ranke, keine Augen? Sehen sie denn nicht, daß sie Sie sin Jo e 1e nicht der Mittelpunkt sind? Sie haben sich 5— 7 4 e selbst dazu gemacht, und weil es ihnen nie- N Doch is des schun e anger 20. mand verwehrt, glauben sie, daß sie recht hät- 8 n jetzt, mel Bu, mach uff die Aage! ten. Heute reden sie alle viel und kokettieren Ho schdent der alde Wasserturm, mit ihrem angeblichen Nichts. Eitelkeit ist das. Mahrzeiche noch in schennschde Dage, Nicht mehr. Sie sind stolz darauf, nur noch Hot geköppt der Bombeschdurm. abzulelmen, Mit Behagen schlagen sie sich ins ff alde Bilder siehscht'n rage eigene Gesicht. Aber sie merken es nicht. Doch Hoch iwer Mannems Häusermeer. a gerade deswegen muß man sich um sie küm- ich kann sein Anblick nit vertrage, mern. Obwohl es vielleicht schöner wäre, die Mei Bu, mir werd mei Herz so schwer. i . Sin Mannemer Ruwe Lortsezoge regte Onkel beruhigte sich und sein Gewissen — Naus in die Welt, so frei un frank, und wollte die Sache wied ückgängig Dann ware se— es is nit geloge 1 0 e Sache wieder rückgängig ma- . Recht bald an Heemwehschmerze Krank cen. Kurt aber befahl ihm, Nummern- und — 8 1 1 5 Sternstempel zu„besorgen“. Der Onkel ge- Sie sin dann iwer lange Schdroße Nach Mannem wider heemmarschiert. Der Turm hots Beemweh fortgeblose, Der Wasserturm hot se kuriert. horchte zerknirscht, brachte beides und noch- mals Bezugscheine für 30 000 Liter. Jakob, der Kommissionär(Hehler nannte ihn prosaisch der Staatsanwalt) hatte inzwischen„umge- horcht“. Er war bereit, den Liter für RM 2,50 zu kaufen. Kurt vergaß Weihnachten und die Feiertage und stempelte 40 000 Liter. Nacht um Nacht. Inzwischen hatten sich noch vier wei- tere„Provisions reisende“ gefunden, die in dieses Geschäft auch einsteigen wollten. Aber immer noch fehlte der Endabnehmer. Endlich hatte man einen beziehungsreichen Wirt und Metzger gefunden, der bereit war, das„Ab- fallpapier, wie Gustav die Marken vor dem Gericht bezeichnete, zu kaufen. Für 7—8 Mark sollte der Liter an den Mann gebracht werden. Stempler und Provisionsreisende frohlockten. Die„laxe Tätigkeit der Schieberdilettanten“ (So nannte sie die Verteidigung) erfuhr durch die Abnehmerseite neuen Auftrieb. Der Kauf- vertrag sollte zustande kommen. Fünf Ver- mittler waren anwesend. Der Wirt, der die Menge, die dem Monatskontingent der Stadt Mannheim entspricht, kaufen wollte, prüfte die Marken sorgfältig und erklärte dann, daß er nicht Wirt, sondern Kriminalkommissar sei. Vor dem Amtsgericht Mannheim endeten di 2 nie wieder Andreas Betriebsrätinnen beraten ber gewerkschaftliche Frauenausschuß Mannheim kand sich zu einer Aussprache zu- sammen, in der der Vorstand gebildet und dle Frauen bewegenden Fragen in kurzen Zü- gen aufgeworfen wurden. Zur Debatte stand unter anderem der zwar gesetzlich verankerte, aber in den Betrieben noch nicht einheitlich durchgeführte elnmonatliche bezahlte Frauen- Arbeitstag. Der Vorsitzende des Gewerkschafts- brachte eine 4.* e* 0 0 in Zusammenarbeit mit ander bestehenden Verbänden eine Klärung an ober- ter Stelle herbeizuführen. Interessant waren die Ausführungen einer Betriebsrätin, die von der erfolgreichen und zeitsparenden Einrich- tung einer Verkaufsstelle des Konsumvereins kür die in einem großen hiesigen Betrieb ar- beitenden Frauen berichten Konnte. Hm. 1„ „Verdunstetes“ Benzin Kurt und sein Onkel Gustav dachten an elne Geschäftsgründung. Leider mangelte es an Kapital. Bei Kurt erweckte dieser Um- zu tun, s. mit zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe von RM 10 000 zu ver- güten, Gustav Rullmann büßte seine Wil- ſensschwäche mit zwei Jahren Gefängnis und RM 10 000. Jakob Weber kostete das„Rum- horchen“ ein Jahr und zwei Monate und RM 5000. Die vier geprellten Provisionsreisenden erhielten eine Gefängnisstrafe von je sieben Monaten. Der Mann, der die Benzinmarken „besorgte“, wird seine Sorgen dem Gericht in Ofkenbach vortragen können. iskeit Irleb- utlich hr an mmer nete, rann 1 hin- . s La- l 1 11 stand ungeshnte Impulse. Anläßlich eines Be- f 1 suches in Frankfurt machte man die Bekannt- Sendestelle Heidelberg tunde schaft eines Mannes, der Benzinmarken„be- 2 e 7.00.45 Uhr: Morgenstund hat 1 old im Mund. sorgen“ konnte. Onkel Gustav dachte an seinen „Tempo“ Sein Nefte dachte weiter. Er wit⸗ terte Morgenluft und überredete den zunächst z0gernden Gustav, zuzugreifen. Auf Pump wurden ihm Marken für 30 000 Liter 3 RN- Ostermontag: 6.30.50 Uhr: Aus der Welt des Glaubens. 9.30 10.00 Uhr: Besinnlicher Morgen. Mittwoch, 30. März: 17.00—17.15 Uhr: Für den Bücherfreund. 17.117.486 Uhr: Lieder und Kla- viermusik. ent. I- aufgedrängt. Inzwischen beauftragte Kurt Freitag. 2. April: 18.517.900 Unr; Aus der Welt r der emen Ferrn Jakob, die Marken zu„ver- literatur. 5 eins scheuern“. Da entdeckte man, daß die Marken Samstag, 3. April: 186.3019, Uhr: Virtuose derts weder Nummer noch Stempel trugen. Der er- Violoncello-Musik des 48. Jahrhunderts. oben. a 1 Ei 6„kum uus Sinshe u Ste: 1 Ein„Oslerhuse“ kum uus Sinsheim au- a 2 Freundschaft zwischen Stadt und Land 8 Erühll trahlt Mitt 8 durch die Stadt, zur Tierschau in den cken rühlingssonnenschein strahlte am— 8. e Stille Vochvormfttag über dem nüchternen Mann, Zirkus und schließlich zum Mittagessen in die leder heimer Hauptbahnhof und dem Getriebe auf Schwelzer Baracken auf dem O-ö- Bunker. Da e die Bahnsteig 1. 120 kleine Mannheimer(aus die Sinsheimer Gäste bereits um 15 Uhr ab- t. ET Uhland- und Schönauhort, Kinderheim fahren mußten, mußten der geplante Kino- inger fheinau, Schifkerkinderheim, Seckenheim St. besuch und der Imbiß im Jugendheim 5 5 umnm⸗ Anton und von der Arbeiterwohlfahrt), Major fallen. Dafür sollen 100 Kinder aus den Ge- rophy und andere Vertreter der Militär- meinden, die am meisten gespendet haben, m die reglerung, Oberbürgermeister Dr. Gah 455 105 e„„ nach Mannheim ein- SGarnler, Bürgermeister Böttger. e Seladen i 1 Leiter des Städtischen Wohlfahrtsamtes und Inzwischen war der eee 5 sel- der kreien Wohlfahrtsverbände Waren er, die Cüterbe ten ire 3„ 8 fuhr schienen, um den Sinsheimer„Osterhasen“ entladen und sein Inhalt zu je 1. kür M gen. kein Wunder, an die städtischen Kinderheime und die N FVV haft verteilt wurde daß er mit lautem Jubel begrüßt wurde, als Verbände der Notgemeinse 1 5 klach er— in Form eines ganzen Güterzuges—. mit die noch vor Ostern die Gaben an bedürktise VVVVVVVVV%V%00CCCCCCCCC . 1 Willens offentlie el 5 2— Seite ii dongen kreig gespendeter Lebenswtel takt zur Freundschaft zwischen 5 und well nach Mannheim zu führen, und zwar 27 Ton- Land nicht vereinzelt, sondern 1 0 nen Kartoffeln, 16 Tonnen Aepfel, 4 Tonnen 9 5 8. ume 5 8 1500 Eier und 4 Tonnen Verzehtesener„ 1915 1% Auf Anregung von Col. Ru e und dank der 5 ne Initiative von Landrat Dr. Bernheim, egeln Sinsheim, hatten Kinder der zirka 57 Gemein- zen den des Landkreises Sinsheim für die not- leidenden Mannheimer Kinder diese Gaben t be.. gesammelt. Wenn etwa das Altersheim in des Habstadt aut eine ganze Mahlzeit und eine Ko, mehrköpfse Plöchklingstamilie auf jedes 505 zugeteilte El zugunsten dieser Spende Ver, 1 zlchteten, so bedeutet das eine Tat. die nicht 1 hoch genug gewertet werden Kann. dem Aus der warmherzigen und für die Lage Dann Mannheims sehr verständnisvollen Ansprache 5 von Landrat Dr. Bernbeim ließ sich entneh⸗ 5 men, daß er dieses brüderliche Händereichen Höne tand blen von Land und Stadt als Beginn einer Paten- schaft des Landkreises Sinsheim für Mann- heim betrachtet, der sich über seine Abliefe- rungsverpflichtung hinaus immer wieder der Photo: Pfau den Stad vill. 8 b t e, Sheer Saaten rere an en e der 8 neee a r em dig dende der Sinebeliner Eater deenerken⸗ Horttemberg⸗ Baden, Charles Lapolle tte. 6 eimer Oberbürgermeister, der in anerken- r. Bernheim, daß die wen an D 1 denden und herzlichen Worten den Dank g. 1 eee dieses Freund- 31 Her Stadt Mannkeim aussprach. Kinder der 48, 5 1 8 t 5 zeln 3 zuges“ ein Zeichen für die Bereitschaf 5 beiternonlkshrt der lansren. en n e Not mit seinen Mitmen- Wort, eren Diese Haltung sel grund- Caritasverbandes dankten in Bestehen einer Wirkliehen De- und Handharmonikaspiel! und auch die Sins heimer Kinder trugen Lleder vor. Eine teuto⸗ dus⸗Rundfahrt zührte dann die Jungen N schen zu teilen legend für das 5 mokratie. 5 Und das gerade zu Ostern nötigt, die„Arbeit“ des Kurt Kohlbaue 15 Blick in die Zeil Die Deutschen leben ewig Eine englische Lebensversicherungsgesell- schaft hat mit der Begründung, daß Fettleibige viel früher sterben als Schlanke, die Tarife für Korpulente erhöht. Er konnte nicht sanft ruhen Als die Leiche sines 1946 in Freyung be- erdigten Flüchtlings umgebettet wurde, stellte man fest, daß die Leiche unbekleidet war, während sie vor der Beerdigung einen neuen, schwarzen Anzug trug. Nach Ermittlungen der Landespolizei soll der damalige Leichenwär- ter such mehrere andere Leichen ausgeplün- dert haben.(hs) * Die Leiterin einer Eiersammelstelle im Kreis Ulm veruntreute im letzten Jahr über 4770 Fler. Die inzwischen Verhafteten haben seit dem Zusammenbruch mindestens 10 000 Eier der Bewirtschaftung entzogen.(tz) „Was Rast du denn da, Hans?“ „leh weiß nicht— ich kabe es eben im Gras gefunden!!“ Das Braune Haus wurde schwarz Das ehemalige„Braune Haus“ und der frü- here„Verwaltungsbau der NSDAP“ am Königs- platz in München wurden aus der Kontrolle des Landesamtes für Vermögensverwaltung in den Besitz des bayerischen Staates überge- führt.(dena) Nicht festgemauert in der Erden Etwa 28 000 eingemauerte Dosen mit Fleisch wurden im Keller einer Firma in Braunschweig von der Kriminalpolizei entdeckt. Der Direktor und zwel Angestellte wurden in Untersuchungs- haft genommen.(dena) Die russische Revolution Der Gewerkschaftsbund schloß mit diesem Vortrag von Willi Bohn seinen Zyklus „Wandlung des Geschichtsbildes“ in der Wirt- schaftshochschule ab. Der Redner schickte den historischen Daten Ausführungen voraus, wonach gerade über diese Revolution zwar sehr viel, aber selten objektiv geschrieben worden sei. Man müsse, um die Ereignisse in Rußland richtig zu verstehen, das Geschehen aus der russischen Perspektive und Mentali- tät heraus ansehen und sich abgewöhnen, sie durch die Brille des Landes, in dem man selbst lebe, zu betrachten. Der Redner interpretierte die Revolution als Folge einer allzu lang einge- dämmten Evolution, die ihre Ursache in dem zäristischen Unterdrückungssystem des rück- ständigen Agrarlandes gehabt habe, in dem erst 1861 die Leibeigenschaft, aber nicht die Pachtherrschaft des Großgrundbesitzes aufge- hoben worden sei. Die FPolizeiaufsicht sowie die Verhinderung des Selbstdenkens habe ihr übriges getan, um individuelle Gruppen in op- positionelle Geheimbünde zu drängen, aus denen heraus dann über Streiks und Auf- stände der Widerstand gege das Zarentum gewachsen sei, das 1917 unter Lenins Führung endgültig überwunden wurde. Eine anschlie- gend leidenscheftlich diskutierende Zuhörer- schaft dankte dem Referenten mit starkem Beifall. mle. „Selbstmord“ Dr. Marums aufgeklärt Es erregte vor 14 Jahren stärkstes Aufsehen, eis die Naziregierung„amtlich“ bekanntgab, er im Konzentrationslager Kizslau inter- erte Sozialdemokratische Reichstagsabgeord- nete Dr. L. Marum habe Selbstmord be- gangen. Nun ist die Wahrheit endlich ans Ta- zeslicht gekommen. Den Ermittlungen der Karlsruher Kriminalpolizei gelang es, ein- wandfrei festzustellen, daß Dr. Marum nachts in seiner Zelle überfallen, mit einer Paket schnur erdrosselt und dann, um Selbstmord vorzutäuschen, am Fensterkreuz aufgehängt wurde, Die Täter sind bereits verhaftet. Es sind dies der SA-Hauptsturmführer Paul Reu- pel, der Ss Sturmführer Müller, der Kauf- mann Heinrich Stix und der Kriminalkommis- sar der Karlsruher Gestapo, Karl Sauer, der damals einige Tage als stellvertretender La- gerkommandant des Lagers Ki slau fungierte. Die Täter haben bereits umfassende Geständ- nisse abgelegt. R. 0. 8 Taschendilebe am Werk. In letzter Zeit mehren sich die Fälle, wo in überfüllten Straßenbahnen, hauptsächlich auf der Strecke wischen Feuerwache und Waldhof, Lebens- mittelmarken und Ausweispapiere entwen- det werden. Es ergeht daher an die Bevölke- rung die Mahnung, besonders in den Haupt- verkehrszeiten der Straßenbahn größte Vor- sicht walten zu lassen. Erfolgreicher Mannheimer Architekt. Bei dem für alle badischen Architekten ausge- schriebenen Wettbewerb für die Gestaltung der Gewerbeschule in Gaggenau wurde unter 126 Bewerbern der junge Mannheimer Archi- telt H. Ulrich Schlünz mit dem 3. Preis in Höhe von 2000 RM ausgezeichnet. Orthopädische Sprechtage. Die Landesver- sicherungsanstalt Baden teilt uns mit, daß die Sprechtage der orthopädischen Beschaffungs- stelle für April auf den 8. und 22., von je wells 9 bis 13 Uhr in der Mütterberatungsstelle, Wei- denstraße 16, festgelegt worden sind. Reisen in das Saarland. Mit sofortiger Wir- ung tritt für deutsche Reisende eine neue Be- numung in Kraft, nach der der jeweilige nzösische Verbindungsoffizier erst dann ein Jisum ausstellen kann, wenn dem Paßantrag eine Befürwortung einer französischen Dienst- stelle aus dem Saarland beigefügt ist.(dena) Post an Kriegsgefangene. Nach Mitteilung r hessie aundesa! Kriegsgefange ragen sind für Gefangene in der Sowjetunion nur die von den Gefangenen mitgesandten Rückantworten zugelassen. An Gefangene in allen anderen Ländern können Postkarten und Briefe bis zu 20 Gramm por- tofrei gesandt wenden, wenn sie die Aufschrift „Kriegsgefangenenpost“ tragen. Päckchen bis zu 2 kg können nach Polen, der Tschechoslo- Wakei und Pakete bis zu 5 kg nach Frankreich, Großbritannien und Jugoslawien portofrei und mit der Aufschrift„Kriegsgefangenenpost“ versandt werden. Für Gefangene in Uater- suchungs- oder Strafhaft sind gebührenpflich- tige RKleinpakete bis zu 1 kg zulässig. Päckchen und Pakete an Kriegsgefangene in Aegypten aus der amerikanischen Zone müssen frankiert werden.(dena) Zeitungen für Kriegsgefangene. Das Direk- torium des Landerrats beschloß, die US-Militär⸗ * 422 regierung zu bitten; bei den zuständigen fran: zösischen Stellen die Genehmigung zu erwir- ken, daß amerikanisch lizenzierte Tageszeſtun- gen und Zeitschriften an deutsche in der US- Zone beheimatete Kriegsgefangene in Frank- reich gesandt weyden dürfen. Den Gefangenen ist es gegenwärtig nur möglich, französisch Uzenzierte Zeitungen zu beziehen. Wir gratulleren! Marie Paul, Ladenburg, Haupt- straße 4, feiert ihren 80. Geburtstag. Probleme um den König Verfall des Amateurwesens 2 Die kortschrittlichen Männer, die vor 76 Jah- ren in Hannover den ersten deutschen Fuß- ballverein gründeten, konnten nicht ahnen, daß dieses Ballspiel sich an die Spitze aller Sportarten emporschwin- gen würde. König Fuß- Dall dominiert in allen Kontinenten, und allein in England sahen in einer Saison 40 Millionen Zuschauer die Spiele der rel Divisionen. Auch in Deutschland nehmen die Besucher auf den Fuß- ballplätzen ständig zu. Die wenigen Akteure auf dem Rasen verstanden es, eine sich immer mehr steigernde suggestion aus- zuliben, und bei entsprechendem Können Liebling der Massen zu werden. in den Gründungsjahren D und jetzt noch bei dem„Kleinen“— ist der Sport einzig aus Llebhaberei und zur Steigerung der Lebensfreude betrieben worden. Sie sind Antateure. Heute erhalten viele Spitzenspieler mehr als die festgesetzten Spesen, direkt oder verschleiert, Geld- oder Sachwerte. Selbst auf der Tagung der süddeutschen Ober- liga in Fellbach mußte man bekennen, daß „der bereits durchlöcherte Amäteurbegrift nicht aufrechterhalten werden kann“. Noch ist kein entscheidender Eingriff vorgenom- men worden, obwohl man von Bezügen der„ro- gen“ weiß die für ein Spiel 80 bis 150 RN be- kommen. Kluge Rechner kamen, wie die„Neue Zeitung! schon vor längerer Zeit, berichtete, auf 4 800 000 RI unversteuerter Jahresbezüge der Spitzenspieler in der Bizone. Humanum Rundfrage zum Berufsfußball-Froblem Die Sportredaktion wünscht allen Sport- freunden ein frohes Osterfest und bittet um einige Feiertags-Minuten zur schriftliehen Be- antwortung folgender Fragen: J. Sind Sie für reinen Amateur- SportFH 2. Für verkappte Halb- Professionals? 3. Für den Voli-Professſo nal anne menumnmnnneunnnnnmeneennnſenen * rbeitsgemeinschaft für Zur Beförderung auf der Berlin sind Rur solches assen, die eine Dring- US- Militärregierung eisen können. Die Bundeszentrale befindet sich in Ol⸗ Eine Zentral- 4. Flugzeuglinle Frankfurt deutsche Passagiere zugel lichkeitsbeschemigung der für Deutschland(OMGUS) vor w Geschäftsreise 4 M. P., Rheinhäuserstraße. tür die RKriegsgräberfürsorge denburg, Baumgartenstraße Nr. 2. kartei der Kriegsgräber ist zwar schon angelegt, doch muß sie noch vervollständigt werden. Wer- den Sie sich also bitte an die genannte Stelle direkt. 5 Frau Luise B. Mein Sohn ist aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt und bedarf infolge seiner schlechten körperlichen Verfassung dringend der Erholung. Ich habe einmal von einer Kriegsgefangenenhilfe ur erholungbedürftige Heimkehrer gehört. Wo befindet sich diese?— Es besteht eine Patenschaftsaktion der Kriegs- gefangenenhilfe aus allen Zonen für erholung- bedürftige Heimkehrer. Diesen Wird ein kosten- loser dreiwöchiger Erholungsurlaub gevrährt. Wenden Sie sich bitte an die Zentralstelle für die Patenschaftsaktlon in München, Erich Wollen berg., Löwengrube 22, oder an, die deutsche Kriegsgefangenenhilfe Hamburg. Große Bleichen 23—27. L. 22 B. Heidelberg F. M. Anwerbung deutscher 6 Textilarbeiterinnen in Engla lungen noch nicht abgeschlossen. Kommission weilt zur Zeit in Hann wir weitere Mittellungen erhalten, lichen Wir sie an dieser Stelle. Streitfrage. Es entstand zwischen mir und einem Freund eine Meinungsverschiedenheit dar- über, ob auch ein Zählerableser als Beamter an- zusprechen ist, d. h. ob man sich strafbar macht, wenn man ihm eine Kleinigkeit, z. B. einige Zi- garetten, anbietet?— Wenn Sle dem Zähler ableser in der Absicht, ihn zu einer pflicht widri-⸗ gen Handlung u verleiten, Zigaretten anbieten, so machen Sie sieh einer Beamtenbestechung nach 8 333 de s schuldig. Beate un Sinne dieses Gesetzes sind nicht nur die eigent-: lichen Beamten mit Pensionsberechtigung, son- dern alle bei einer Behörde Beschäftigten, wenn sie eine öffentliche Funktion ausuben. Karl 8. Ich stehe vor meiner Scheidung und werde vermutlich für allein schuldig befunden werden, so daß meine Frau das Sorgerecht FUr unsere zwei Kinder erhalten wird. Ich Wäre da- mit einverstanden, möchte mir aber das Recht, das nicht unerhebliche Vermögen meiner Kinder Weiter zu verwalten, nicht nehmen lassen. Wie ist die Rechtslage?— Unter Sorge für die Person des Kindes versteht man im wesentlichen das Recht der Beaufsichtigung und Erziehung des Kindes. Das grundsätzliche Recht des Vaters, kur das Vermögen des Kindes zu sorgen und es in Vermögenssachen zu vertreten, wird durch die Scheidung nicht berührt. Hausfrau in Waldhof. Ich hörte, daß man sleh ein vanilleartiges Gewürz durch Trocknen irgend- welcher Blätter herstellen kann. Um welche Pflanze handelt es sich dabei?— Sorgfältig ge- trocknete Pfirsichbiätter in gut verkorkten Glä-⸗ sern geben ein vanilleartiges Gewürz. Schrebergarten in 8. Einer mittelschweren Glucke können sie zwölt Hünnereier, aber nuf Vier bis fünt Gänseeier unterlegen. Die Brutzeit für Hünnereier beträgt 20 bis 21 Tage, für Jänse- eler 28 bis 32 Tage. und Mädchen als nd sind die Verhand- Eine britische over. Sobald veröffent- 5 2 Fra 5 Strafgesetzbuche 2 7 . Scho 8 chönes — do gsterwetter Vorhersage bis Dienstagabend. Sams- tag und Ostertage Überwiegend heiter. Höchsttemperatur am Samstag um 15 Grad, aàn den Ostertagen 18 bis 20 Grad. Nachts um d Grad. Leichter Bodenfrost bis minus 3 Grad. Schwache Ostwinde. Dienstag etwas mehr bewölkt, doch noch meist trocken. Nachts frostfrei. Höchst- temperatur um 18 Grad. Südostwinde. MM i-. Schacms EEB Wer wird Weltmeister? In Den Haag besiegte der russische Champion Botwinnik den ehemaligen Weltmeister Dr. Euwe Überzeugend. Botwinnik führt nach der 3. Runde mit 4 vor Reres(4 Punkten). 5 Nachstehend die Partie Botwinnik— Pr. uwe. Partie Nr. 5— 1948—(Halbslayischh Weis: Botwinnik warz: Dr. EU We Sec gesunden Entwieklungszügen in Frage). 11. 0-0 0—0, 12. Tael Le7? Tempoverlust, wir empfehlen 16. Dh es(Tes) 17. Ses Lxes? erzwingt Bauern- gewinn,— aber um welchen Preis(richtig 17. Les nebst Ldß) 18. dxes Dxes, 19. Les Def, 20. 3 Käthe R. Ueber die hier Tes. 13. Seat Sxes, 14. Dxes aß, 18. La Sf%% Sd, 21. Der Sxe7. 22. fxes be(auch auf Les! hat Weiß treffliche Chancen, jetzt ist Schwerz verloren). 23. Tdi Sg, 24. Tas Lag, 25, T2 Lbs, 26. E51! Se7, 27. es cb, 286 esl f6, 29. Tx bs Les, 30. Tres Sxcs, 31. e Tf7, 32. Lds aufgegeben. Matt! W.: Kal, Das, Bb, ba( Schw.: Kas, La, Bb, b, bs(5) ö Für richtige Lösungen der neben- stehenden Gsterpreisaufgabe stif- tete der Mannheimer Schachklub 1865 zwanzig wertvolle Preise, dar- unter zwei Schachspiele. Einzel- heiten sind in den Schaufenstern des Kunstgewerbehauses Traub, % Q 1, 2, und der Fa. Engelhorn Sturm, O 5. 4—6, ersichtlich. Ein- sendungen nur an den Schach- klub 18551 G. Heinrich-. Fußball Keine Halb-, sondern Voll professionals Dennoch führt man eine heftige Fehde gegen — W C ä* wels zieht und setzt in fünf Zügen * die„Interessengemeinschaft des deutschen Berufs- Fußballs“ und deren von Militär- und Länder- reglerüngen anerkannten Lizenzträger. Wenn 120 Spleler einiger süddeutscher Vereine Angestellte eines Berufsunternenmens werden und ein sasube- res, auf Niveau stehendes Klassesplel dem zahlen- den Publikum hinlegen, sollte kein Geschrei er- hoben werden von denen, die zwar die Rein- haltung des Amateurgedankens predigen, gegen ein verkapptes Profitum aber nicht einschreiten, Schon lange sind in England 88 Vereine, in drei Divisionen spielend, Träger des Berufs-Fußbalis ohne eine Gefahr für die Amateure zu sein. Beim Boxen, Ringen, Radfahren, Tennis und Eislauf haben die Profis sich auch in Deutschland durch- gesetzt. Warum sollten nicht alle 14 Tage einmal eine Profimannschaft in Mannheim und Kerlsruhe in der I. Division(von 18 geplanten Klubs in der Us-Zone) und evtl. in Pforzheim ein Klub der H. Division(von 8 Klubs) spielen? Die Profi- spleler erhalten von hren Unternehmern einen Sozialen Arbeitsvertrag und sind an dem Gewinn beteiligt. Ueber ihr Schicksal werden die Millio- nen Zuschauer entscheiden, deren Gunst sich die Spieler der Profiklubs durch Vorführung hoch- stehender Spiele selbst erwerben müssen, . Otto Paul Ele. Sport- Vorschau Ostersanntag, 28. März Fufball: SV Fehdenheim— VfR Pforzh (Platzanlage Feudenheim, 18 Uhr). 5 Radrennen: Rund um den 14 Unr). 8 Schwerathletik: Werbeabend des ASV Laden- burg im Ringen und stemmen gegen Spygs. Neckarsulm(Bahnhof-Hotel, 10 Uhr).. 5 Handball-Freundschaftsspiele: TV Odenheim Vin Mannheim: TV Auerbach— 88 Hemsbach; Sc Leutershausen— TV Geislingen; S Schwet⸗ zZingen-TV Hardtheim; TV Edingen— FV Malsch; 86 Rellingen— TV Blankenlech; Ty Brün!- Diehlheim; Sugg. Ketsch— TV Eßlingen. Hockey: VfR Mannheim— Msd Mannheim. Ostermontag, 29. März Handball: 88 Leutershausen— TV Eglingen: Sc Reilingen— ra Laudenbach; TSV Neuluß⸗ heim— IV Oberhausen; TV Großsachsen— Erbach; TSV 1846 Mannheim— TV Hardtheim“ * Hockey: VfR Mannheim— Ms Mannheim Frauen) 5 5 Tischtennis: Msc Mannheim— 788 78 Hel berg(Turnhalle Humboldtschule, 9 Uhr). Dienstag, 30. März Fußb („Kleiner Rosengarten“, U 6, 19, 16.30 Uhr). 9 ein Wasserturm, . 3 all-Sitzunz der Schüler- und Jugendleiter 15 5 5 Es starben: Karl Scheringer, Kaufm., 47 J. Neckarau, Fried- hokstr. 29. Beerdigg. 27. 3., 11 Uhr, Neckarau. N Friederike Veith, 67 J. Mannheim, Mittelstr. 48. Beerdigung 27. 3. 48, 11.30 Uhr, Hauptfriedh. Marx Dürr Rentner, 70 J., U 4, 28. Beerdigung Di., 30. 3., 11.30, Hauptfriedhof Mhm. Eduard Müdenberger, Rentner, 77 J. Neckarau, Germaniastr. 56a. Beerdigg. hat stattgefund. 8 Bekanntmachungen 4 Beiträge z. Arbeitslosen versicherung. Nach einem Erl. d. Präs. d. Landesarb.-Amtes Wttbg.-Bad. V. 4. J. 48 wurde 1. 5 17 d. D. v. O. zur 2. L.A. V. IL. 15. 6. 42(RGBI. I, S. 403) 2. der Erl. d. fr. R. A. Min. v. 5. 8. 43(RGBI. 1943 S. II 378) betr. Beitragspflicht zur Arbeitsl.-Vers., der selbständ. Handwerker, die während d. Krieges vorüber- gehend abhängige Arbeit übernommen haben, Ab 1. 3. 48 aufgehoben. Es sind somit von diesem Tage ab wieder Beiträge z. Arbl.-Vers.(Arbeit- geber- u. Arbeitnehmeranteile) zu entrichten: ) kür die nach 5 17 befreit gewes. Personen, so- kern sie in einem versicherungspfl. Beschäft.- Verhältnis stehen; b) für die unter Ziff, 2 gen. selbständigen Handwerker, welche als Arbeiter od. Angestellte versicherungspfl. beschäftigt u. in die Handwerksrolle eingetragen sind; e für die nach 8 15 des Ang. V. G. von der Ang.-Vers. befreiten 50 jähr. Angestellten; q) für die nach 1 des Ang. V. G. in der Ang.-vers. vers.-freien 60 ähr. Angestellten; e) für Beschäftigte, welche das 65. Lebensjahr vollendet haben; f) für die nach 8 8 der B. V. O v. 13. 9. 41 in der Renten- versichg. vers. freien Ehefrauen(Beamtenehefr). Beiträge zur Arbl.-Vers.(Arpg.- u. Arbeit- nehmeranteile) werden wie bisher bis auf weit. nicht erhoben: 1. von Personen, die z. Bezug iner Rente aus der Inv.- od. Ang.-Vers. berech- tigt sind u. in einer kranken- u. arbeitslosen- Versichg. vers.- freien Ehefrauen Beamtenehefr.) die Krankenvers. d. Rentner v. 4. 11. 11.). 2, von den Versich, d. knappschaftl. Rentenversicherg. . von Pers., die nach 5 1234 RVO invalidenvers.- Frei oder nach 5 11 AV. G. angestelltenvers.-frei Lind u. desh. nach 5 14 Abs. 1 D. v. O. 2. 2. L. A. v. vom 15. 6. 42 nicht der Krankenvers.-Pflicht un · terliegen; 4. von selbst. Handwerkern, welche in d. Handw.-Rolle eingetr. sind u. in höh, od. leit. Stellg. als Angestellte mit einem Jahres- arbeitsverd. v. mehr als 3600 RM beschäft. sind. Wir werden die Beitragserhebg. zur Arbl.-Vers. von Amts wegen durchführen. Betriebe, welche A. Beitr. selbst errechnen u. an uns. Kasse ab- Zühren, werden hiermit auf d. Aend. d. Bestim- mungen aufmerks. gemacht u. gebet., Beitr. z. Arbl.-Versich, für die nunmehr pflichtig. Per- sonen ab 1. 8. 1948 an unsere Kasse abzuführen. Allgem. Ortskrankenkasse Mannheim. Die Vorerhebung zur Bodenbenutzungsaufnahme lendwirtschaftl. Betriebsverlegung. Die Badische Kommunste Lan- 1948 und Erhebung über den voraussichtlichen Anbau 19486 von Gemüse u. Erdbeeren auf dem Freiland zum verkauf wird im März u. April 48 an Benehmen mit dem Landwirtschaftsministe- rum unter Bezug auf die Verordnung Über die Bewirtschaftung von landwirtschaftl. Erzeug- nissen v. 27. 8. 39(RGBI. I. S. 1521) u. die Ver- ordnung üb. Auskunftspflicht v. 13. 7. 23(RG RBI. I. S. 723) durchgeführt. Zweck der Vvorerhebung ist die Feststellung aller veränderungen im Be- sitz u. in den Kulturarten der landwirtschaftl. genutzten Grundstücke. Die Erhebung umfaßt Sämtl. Betriebe, die 1948 beabsichtigen, Gemüse zum Verkauf anzubauen. vom 30. J. bis 3. 4. 48 werden alle Betriebe mit einer Bodenfläche von 9, u. mehr ha- Erwerbsgartenbaubetriebe auch unter o, ha- durch Angestellte des Stat. Amts der Stadtverwaltung Mannheim aufgesucht. Die Betriebsinhaber od. deren Vertreter sind gesetzl. Ferpfl., die erford. Auskünfte zu erteilen. Wer falsche od. unvollst. Angaben macht, hat Be- Strafung zu gewärtigen,. Alle Bewirtschafter v. genutzten Flächen mit Besitz- größen unter 30 Ar, die seit 1. 6. 47 landwirt- Schaftl. Grundstücke neu gepachtet, verpachtet, gekauft, verkauft od. durch Erbgänge erhalten Haben, müssen diese Besitzver änderungen v. 30. 3.—3. 3. 48 beim zust. Gemeindesekretariat od. beim Statist. Amt(K 8, Zim. 2) anzeigen. Ebenso haben alle Betriebsinhaber mit Boden- Hachen von o, u. mehr ha u. Inh. v. Erwerbs- Zartenbaubetrieben(auch unt. 0,5 ha)- sofern Sie bis zum 3. 4. 48 nicht von einem Angestellten des Statist. Amts aufgesucht sein sollten, alle Besitzveränderungen b. Gemeindesekretariat od. Statist. Amt am 8. 4. 48 zu meiden. Alle unter clie beid. Erheb. fall. Anbauer werden gebet., die Ang. f. d. Zähler bereitzuh., damit die Erheb. 8 durchgeführt werden können. Mann- Beim, 23. 3. 48. Statistisches Amt. 3330 desbank Girozentrale Mannheim, kehrt von 4 wieder in die alte Betriebsstätte Augusta- Anlage 33 zurück und öffnet dort ihre Schalter Lehrer für Deutsch von am 1. April 1948. Badische Kommunale Landes- bank„ Girdzentrale SOffentliche Bank- und Pfandbriefanstalt, Mannheim, Fernruf: 419 83, 423 63 U. 431 63. Kassenstunden: v. 9 bis 12.30 Uhr. Ausführung sämtl. Bankgeschäfte. Als Außen- Handelsbank zugelassen. 5283 Stellen- Angebote Arbeltspletzwechsel nut mit Zustimmg. d. Arbeltsemts I. Fachkraft, m. allen Sachversicherungszweigen best. vertraut, i. ausbaufäh. Stellung, mit Sitz in Mannheim od. Heidelberg, f. Organisations- gebiet Nordbaden, Pfalz, Südhessen ges. vorh. Vertreterstab vornehml. 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April 1943.(Gültig nur für Mannheim Kanntgaben macht straffällig nach der Verbrauchs Zuteilungsperiode, d. 1. vom Stadt.) Zuwiderhandlung gegen nachstenende Be- regelungs-Strafvenordnung vom 26. November 1941 und nach dem Kontrollratsgesetz Nr. 50 vom 20. März 1547. öder Jahre 1 Zuteſlung Karten-Nr.„21.31 2. lo K 13, 2, 7 l 14 24, 44 122 Klier 91.881 15.28. 2 6 Kl. Ab. 100⁰ 5 A . De R. Brot. Ab. 730 i 1 1000 1000 le 800 14 800 Kl. Ab. 750 10 1b le Kl. Ab. 750 10 300 1 1 200 Je N 200 1000 1000 5⁰⁰ 5⁰⁰ 75⁰ E 2³⁰ 3³⁰ Nährmittel Ab. Ab.! 250 . 5 KI. Ab. Kl. Ab. 225 Ab. 1 20 Kl. Ab. 225 25.1 250 Kl. Ab. 125 Cbab. 728 eee Ninderstarbemenl K. P. f. 250 1. 2 Kl. Ab. 12. 2 Al..! 100 Karten · Nr. Flolsch E . 40.2 100 Hl. A5. . 5 14. 24 N. B. 1 100 Karten- Nr. 8 E- Milch e nach Aulleferg. 1 Vollmilch U Weißzöcker z. Aumert. g Nebrebr zucker Am. g 2 1 2 1 120 1 Fische 9 5 2 2. 1⁵⁰ 22 1 2 — 8 125 Naährmittel. Freibankfleischverkauf: Do., 3 Kaffes- Frsatz 9 8 8808 8, 888 Die Berechtigung zum Verkauf oben aufgerufener Lebensmittel beginnt am 1. April 1948. Die bis- herigen Mannh. Einkaufsausweise dürfen nieht vernichtet werden. Ungültig sind alle Kranken- Zusstzkarten bis einschl. 111.(112.) Z.-P. An- bHordnungen von längerer Wirksamkeit werden nur einmal bekanntgegeben. R-Brot: Nicht alle mit„Brot“ gekennzeichneten Aufrufabschn. werden z. Belieferg. freigegeben, deshalb auf Dekadenaufrufe achten. Auf alle Tulagekarten der I. Dekade, Brot It. Mengen- Aufdruck. Außerd. auf Abschn. Brot Sst 63/113/1 = 1000 g. An Stelle v. Brot auch Brotmehl in Verhältnis 4:3. Auf Zw- Abschn. Zwieback bzw. Dauergebäck aus Import- od. Kochmehl im übl. Umrechnungsverhältnis. Für Kranke(auf ärztl. Anordnung) Umtausch von R- in W- Brot durch Ueberstempelg. d. R-Brotabschn. in d. Kartenst. Zum Bezug sämtl, Nährmittelarten berecht. die Nährmittelabschn. d. Lebensmittel- karten f. Säuglinge, der gewerbl. Zulagekarten, der Krankenzulagekarten, der Lebensmittelk. 70 sowie der Vollselbstversorgerk.(41-45). Fbenso die Nährmittelabschn., der Tageskarten und die Nährmittel-Reisemarken. Für die abzurechnend, Abschnitte über Kinderpuddingpulver“ un „KRinderstärkemehle“ Bezugscheine Über diese Erzeugnisse. Kleinstkinder erhalt. auf d. Brot- abschn. 1a u. 22 über je 500 f Brot an Stelle von Je 500 g Brot wahlw. je 378 g Kinder-Getreide- Nährmittel. Für Säuglinge können auf 6 bes bezeichnete Nährmittelabschn. insgesamt 1500 g Kinder-Getreide-Nährmittel bezogen werden. Fleisch: Nicht alle Fleischaufrufabschn. kommen Z. Belieferung, desh. auf Dekadenaufrufe achten. Auf alle Fleischabschn. der I. Dekade der Zu- Jagekarten Fleisch nach Mengenaufdruck; außer- dem auf: N 60/113/1= 100 g; 8 62/113/1= 100 g: Sst 63/11/1100 g; MS 64/ö11/ 3 100 g. 1. 4. 48, 713 polit. Verfolgte; 14—19 Uhr werd. Mü. Fr., 2. 1. 40, 713 U. 14-16 Uhr an Ausweisinhaber Nr. 8801 bis 10 000 u. Nr. 11000; 16—19 Uhr an Ausweis- inhaber Nr. 30 0000 300 gegen Vorlage des Be- zugsberechtigungsscheines. An diesen Tagen findet kein freier Verkauf statt. 5 Butter Margarine: Nicht alle Fett-Aufrufabschn. werden beliefert, deshalb auf Dekadenaufrufe achten, Fettabschn B der Karte 16 ist ungültig, ebenso die Abschn.„Fett Sch“ der Karten 3135. Die Fettabschn. der gewerbl. Zulagek. werden mit Margarine beliefert. Weiter werden zur Be- Uefeſuns mit Margarine aufgerufen; 48 61/113/1 2 50 g; 8 6211/50 g: Set 63/113/½ A 1= 50 63 Sst 63/11/88 /1 50 B; MS 64/½11/%. 80 f. * Käse: Auf die Käseabschn. der Zulagekarten 61—64 u. 70= je 62,5 g; auf die Käseabschn. der Kran- kenzulagekarten nach Mengenaufdruck, jedoch erst nach Belieferung des Einzelhandels. E-Miich Vollmilch: Sofort. Bestellung; Beliefe- rung entsprechend der Anlieferung. Weis-Zucker: Auf die Zuckerabschn.„250 f Zucker od. 450 g Marmelade“= je 250 g. Auf alle Zucker- abschn. der Karte 186(ssh kann Weigzuccer ab- gegeben werden. Rohrohrzucker(Gelbzucker): Auf die Zuckerabschn.„250 g Zucker od. 312,5 8 Kunsthonig“= je 250 f. sowie auf die Klein- abschnitte über je 10 g. Weitere Zucker-Aufrufe in der II. und III. Dekade 113. Wahlweise: Zuckerwaren auf die Zucker-Klein- abschnitte. Marmelade auf den entsprech. Ab- schmitt und auf den Abschn. Zucker od. Kunst- honig“. Kunsthonig auf den entsprech, Abschn. (250 8 Kunsthonig u. 50 fg Gelbzucker). Die Zuk- Kkerabschn. der III. Dekade der Zulagekarten 112. Z.-P. sind nach Vorratslage mit Roh- od. Weißzucker zu beliefern. 5 Fische: Auf 1 Abschn. über 150 g sind abzugeben: 3) 150 g Salzheringe, Lachsheringe, Büecklinge geräuch. Makrelen, ger. Sprotten, ger. Stücken- Asch od. b) 300 g Frischfisch m. Kopf u. Schwanz od. c) 228 f Frischheringe, gefror. Heringe, ger. Fische od. d) 120 fg Fischfilet, Marinaden, Fisch konserven, Anchosen, Seelachs in Scheiben od. Seelachsschnitzel od. e) 210 g Frischfisch ah. Kopf. Die Fischabschn. d. Krankenzulagek. Üb, 230 8 sind zu beliefern: mit a)= 230 g. mit b)= 500 g mit c)= 375 g, mit c)= 200 g, mit e) 3380 8 Kartoffeln ersatzweise Kuba-Weigzucker: Auf Abschn. 112/01 HI= 400 g, auf Abschn. 112/01% = 400 g, auf Abschn. 112/0/ 1 400 g. An Stelle kehlender Kartoffeln wird in der 113. Z.-P. so- wohl auf die Kartoffelkarten wie auf alle Zu- lagekarten Rohzucker aufgerufen, sobald der Handel beliefert ist. 5 Kaffee-Ersatz: Auf die Abschn. oh. Mengeneindr. je 125 g. Die Kaffee-Ersatzabschn. der Karten 13, 23, 35 u. 43 dürfen nicht beliefert werden. Die Kaffee-Ersatzabschn., der Zulagekarten sind n Höhe der Mengeneindrucke zu belief. Publikumsverkehr in der Abt. f. Schiffer, Rhein- strafe 1, ab 30. 3. 48: Mo. bis Fr. 6.30 12.30 u. 13.3018, Sa. 8.30—11.30. Am 10., 20. u. letzten jed. Jonats nachm. weg. Abrechnung geschlossen. Allitigkeitsdauer der Seifenkartensbschnitte für Raslerselfte für die 108./112. sowie für Seifen u. Waschmittel der 111/112. Versorgungsperiode bis 30. 4. 48. Die Zuteillungsmengen für die 112. Pe- riocde sind vorlaut, von der Verweltg. 2. Wirtsch. nicht kreigegeb. St, Ernähr. u, Wirtschaftsamt. Apotheker Praktikant (Abitur) in größere Mannh. Apotheke soft. gesucht. m. Zeugn,, Lebenslauf und Photo unter P 5258 an MM Erstkl. Lohnbuchhalter, der mit allen einschl. Vorschrift. u. Gesetzen vertraut ist, sofort ge- sucht. Ausführliche unter P 5232 an MM Seriöser Vertreter von leistungsf. Unternehm. fur Photovergr., kon- kurrenzlose Ausf., ges. Hoh. Verdienst. EII A= u. K 8281 f an Ann.-Exp. Carl Gabler G. m. b. H., Frankfurt am Main, Steinweg 9. 522 Tüchtige Mitarbeiter im Außendienst von alt- eingef, Bausparkasse Sesucht. Gute Ver- dtenstmöglichkeit. unt. K 48 an REUTER- WERBUNG, Darmstadt Landwehrstr. 55. 5250 Gut eingef. Einkaufs- u. Verkaufsvertreter für Textilwaren, Bezklei- dung usw. gesucht. unter P 5244 an MM Gut. Nebenverdienst dch. Inkasso u. Werbearb. Anlernung durch Alte Volksfürsorge, K 1, 16. 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Wit“ Mannheimer Operettentheater, Volkshaus Neckarau Ostersonntag, 17 Uhr, Premiere:„Die using Witwe“. Ostermontag geschl. Di., 30., U. Mi., J., Do., I., Fr., 2., u. Sa, 3. 4., jeweils 18.15 Uhr: 110 lustise Witwe“. Voranzeige! So., 4. 4., 11 U einmal. Wiederholung„Kurt Edelhagen mit nem Schau- und Tanzorchester“. 0 550 Rosengarten! Ostermontag, 29. 3., 19 Uhr, Kammer sänger Karl Schmitt- Walter; am Flügel: Huben Giesen. Karten 3—7 RM im Vorverkauf und beiden Feiertagen im Rosengarten. Rosengarten! D0., 1. 4., 19 Uhr„Perlen d. Operette Melodien aus: Zigeuner baron, Fledermaus, Vogel, händler usw. mit Hildegard Thies, Arthur Chwyr lek, Rüth Löser, Ernst Aug. Waltz Ul. Rolf Schi vom Bad. Staatstheater Karlsruhe. Karten 3. RM in den bek. Vorverkaufsstellen und der Abendkasse. Veranstalt.: Heinz Hoffmeiste Konzertdirektion, Mannheim, N 7, 8. E Astorla-Theater, Mittelstraße 41, Telef. 320 58 Dir. Max Paulsen. Das große Varieté- Program mit H. W. Neuss u. Helmut Schattel und Walihs Berrhardy. Tägl. 18.45, So. auch 15.30, Sa, u., 80 auch 21 Uhr. An beiden Osterfeiertagen tägl. 3 Vorstellungen: 15.30, 16.45 u. 21 Uhr.(Liz. Rosengarten, 30. 3. 48, 19 Uhr:„Its Swing Time Gastspiel des bek. Tanz- u. Schauorch RNud. Wittmann:„1000 Takte Melodie u. Rhythm Karten in den bekannten Vorverkaufsstellen Veranst.; Konzertdirektion Ebner, Wiesbad 0 0¹ Spanien bleibt, e Holland, Schidan u. Schwering-Düss krittskerten v. z 30 RM in d. bee 6 Verkaufsstellen sowie an der Circuskass Ostersonntag von 15—20 Uhr montag von 15-23 Uhr Tanz. Jeden Mi. u. von 19.3023 Uhr Tanz. Jeden Sont- u. Feler von 13—23 Uhr Tanz. Bei jeder Witterung! Spielt die Hauskapelle Sperber. a „Neuer Neckarpark“, Waldhofstr, 76. Oster monte Er. Ball von 19.2 Uhr, jeweils Mi., Sa, ab Uhr, So. ab 1d Uhr Tanz der„6 Emilſos“, 1 Restaurant„Gold. Löwe“, Luzenberg. Ml., 83 U, sohnt, Tanz, Eröffnung Ostermontag. E Badischer Hof, Mh.-Rheinau. 28. 3., 20 Uhr: 2 800 Frohsinn m. Künstl. v. Bühne u. Funk.(Liz. 0 CVI(Mc, d 1, 12. So., 28. 3., 19.30:„Ren brandt erzähit die Passion Christi“, Lichtbilde, vortrag von O. Sinther. i LE Kirchliche Nachrichten f N Evang. Kirche Mannheim. Osersonntag, 28. Mär Kollekte f. das Hllfswerk: Trinitatiskirche:% Sd. m. hl. Abendm,; 18 Gd, m. hl. Abendm Pfr. Scharnberger. Konkordienkirche: 9.30 60 m. hl. Abendm.; 186 Gd., Pfr. Weigt. Christ kirche: 9.30 Gd. m. hl. Abendm., Pfr. May Neuostheim: 9.30 Gd., Pfr. Blail,. Friedenskirch 9.30 Gd. m. hl, Abendm., Pfr. Staudt. Johann Kirche: 10 Gd. m. hl. Abendmahl, Pfr. Emlen Markuskirene: 9.43 Gd. m. hl. Abendm., Pn Lutz. Lutherkirche: 9.30 Gd. m. hl. Abend, Efr. Heinzelmann; 18 Gd., Pfr. Simon., Mela, thonkirche: 9.30 Gd. m. hl. Abendm.; 10 Gd. U Abend-Andacht, Pfr. Dr. Stürmer. stadt. kr k kenhaus: 10.30 Gd., Pfr. Steeger, Theresienkru kenhaus: 9.15 Gd., Schmiedinghoff, Patthäm Klrche: 8.30 Gd. m. hl. Abendm.(Rosenstr. 9.43 Gd. m. hl. Abendm.(kath, Kirche), P Kühn. Auferstehungskirche: 7 Gd.; 9.30 Gd. nl. Abend., Pfr. Walter, Pauluskirche: 9.30 00 m. hl, Abendmahl, Pfr. Weber. Feudenheim Osterfeler auf d. Friedhof m. Posaunen FEfr. Kammerer; 9.30 Gd. m. hl. Abendm., Kammerer. Friedrichsfeld; 9.30 Gd. m. hl. Abend mahl, Pfr. Schönthal. Käfertal: 8 Gd.; 10 Gden Bl. Abendm., Pfr. Schäfer. Käfertal-süd: 9 15 Gd. m. hl. Abendm., Pfr., Schäfer. Rheins d. auf d. Friedhof; 10 Gd. m. hl. Abendm, Pfr. Luger. Pfingstberg: 9 Gd. m. hl. Abendm, Vik. Erſtz. Sandhofen: 9.30 Gd. m. hl. Abendm, Pfr. Bartholomä. Siedlung Schönau: 9 Gd nations ni. Abendm, Vik. Ewald, seckenheim: 90 30955 m. hl. Abendm., Pfr. John, Walistadt: 9.30 6 er m. heil. Abendmahl; 14 Gd., Pfr. Gscheidlen Ostermontag, 29. März 1948: Trinitatiskirche: 9% Ad., Studienrat Fink. Eonkordienkirche: d., Pfr. Scheel. Christuskirche: 9.30 Gd. m. U Abendm., Pfr. Dr. Weber. Neuostheim: 9.30 60, Pfr. Heinzelmann. Friedenskirche: 9.30 Gd., Staudt. Johanniskirche: 10 Gd., Vik. Sielen Markuskirche: 9.45 Gd., Weiz. Lutherkirchef 9% d., Vik. Seegmüller. Melanchthenkirche?“ Gd., Pfr. Dr. Stürmer. Städt. Krankenhaus: 10% Ad., Pfr. Blall. Matthäuskirche: 8.30 Gd.(Rosen straßze 25); 9.43 gold. Konfirmation m. hl. Ab mahl(kath. Kirche), Pfr. Gänger, Auferstehung Kirche: 9.30 Ad., Pfr. Walter, Pauluskirche: 9% d., Pfr. Hörner. Feudenheim: 9.30 Gd., Dr. Hirschberg. Friedrichsfeld: 9.30 Gd, Schönthal. Käfertal: 10 Gd., Pfr. Schäfer, Käfer tal-süd: 9 d., Pfr. Schäfer. Rheinau: 10 Vik. Fritz. Pfingstherg: 9 Gd., Vik. Fritz. Saul. hofen: 9.30 Gd., Vik. Ewald. Siedlung Schönen Gd, Pfr. Kretzer, Seckenheim: 9.30 Gd, N. Singer. Wallstadt: 9.30 Gd., Pfr. Gscheidlen Evang. Gemeinschaft, U 2, 23. Ostersonntag: 50 Frünbetstd. 9.30 Föstgottesd.; 10.45 Kl.- Gottes Ev.-lutherische Gemeinde, Jungbuschstr. 9. Oster montag 15 Uhr Festgottesdienst, Pfr. Wilken Evangel. Freikirchl. Gemeinde(Baptisten), Mer Joseph-Str. 12, Ostersonntag: 3 Festgottesd. hl. Abendmahl; 14 Einweinung des wWiederhef, gestellten Gemeindesaales. e Die Christengemeinschaft, Beweg. f. relig. Erne rung, Mhm., B 2, 18. Ostersonntag: 10 Mensen. 1555 Nethehandl. m. Pr.; 11.10 Sonntagsndig. f. Ein Ostermontag: Menschen weihehandiung. 0 Methodistenkirche, z. Z. Stamitzstr. 13. Osterson tag, 9.30 Uhr, Festgottesdienst. 50 Eirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Ta (Hauptsitz Utah, Usa). Maädchenberufsschule Mannheim, Weberstr.: Ostersonnt, 10 Uhr Som- taßssch. f. Er wachs. u. Kinder; 18 Hauptgott Alt- Katholische Kirche. Schloßg kapelle(Bisma 3 straßs gegenub. A 2) Ostersonntag 10; Oste, montag 10 Uhr.— Erlöserkirche(Gartens ad Ostermontag 9.30 Ur. i Jehovas Zzeuten: 28 8., 16 Unr, Wohigelegenschig Vortrag:„signal für alle Nationen“ 01 Adlentmisslon, J 1, 14 28.., 17 Uhr, Vortr. „christ! Aufersteß s. in ihrer Bedeutung 4 ud lade 5 2 8 Pol