3 r 24 r Ceschässtellan: Schwetzingen. Rarl- Thestlbr- Straße J. Telelon 648; Weinheim. Hauptstr. 63. Tel. 22 4125 Heidelberg. Pläck 3. Telefon 49 60: Ludwigshafen am Rhein. Rheinstraſe 27; Bezugspreis monsiſſch HM 2.40 einsckliefllich Trögerlohn: Postbezugspreis monsil. NM 2.76 einschließlich Zustellgebühr: Kreuꝛbandberug Rx 3.28/. Z. gilt Anzeigenpreisliste r. 4/ Bei klduerscheinen iaialge höherer Bewall besteht 9 keln Auspruch a. Rückerstattung d. Bezugsdeldes . Jahrgang/ Nummer 52 rr . 82 I Den Haag.(DENA) Im Rittersaal des nie- derländischen Parlaments wurde am Freitag in Anwesenheit der Kronprinzessin und des Prinzen Bernhard der Niederlande der Europa- Kongreß der europäischen Föde- ralisten eröffnet. Hunderte von Politikern und 5 aus fast allen Ländern Spitze Winston Churchill, der französische Ministerpräsident Paul dier und der frühere belgische Pre- mierminister Paul van Zeeland nehmen an der Konferenz teil. Auch eine starke deutsche ion ist im Haag vertreten, der u. a, aus eriksnischen Zone der württembergisch- 1 Atagspräsident Keil, die baye- risch Minister Hundhammer und Dr. Pfeiffer, die schen Minister Zinn kann und Dr. pert sowie der Vor- sitzende der CDU-Fraktion des hessischen Landtages, von Brentano, angehören. Aus der britischen Zone ist u. a. Ministerpräsident Dr. Arnold, Rheinland- Westfalen, mit den Ministern Dr. Amelun xen, Frau Teus ch, Dr. Heinemann und Dr. Spiecker nach den Haag gereist. Außerdem nehmen Dr. Adenauer und der Vorsitzende der deut- schen Europa-Union, Wilhelm Hermes, an der Haager Konferenz teil. Die französische Zone hat siebzehn Ver- treter nach Holland entsandt, darunter den Herausgeber des„Rheinischen Merkur“, F. A. Kramer und den Oberbürgermeister von Freiburg, Dr. Hoffman n. Ser ebenfalls ein- geladene Justizminister von Südwürttemberg, Prof. Carl Schmidt, ist verhindert. Die britischen und französischen Sozialisten sind offiziell dem Kongreß ferngeblieben. Je- doch gehören der 160 Mann starken britischen Delegation 20 Mitglieder der Labour-Party an, obwohl die Parteileitung eine Teilnahme an dem Kongreß abgelehnt hatte. Der Kongreß wurde von dem Vorsitzenden der europäischen Föderalistenunion(UE), Henri Brug mans, eröffnet, der den Wunsch der Föderalisten nach Schaffung eines Bundes freier Völker zum Ausdruck brachte. Die Fö- deralisten, sagte er, wollten mehr als Ver- träge, die jederzeit annulliert werden könn- ten, mehr A 1s Konsultativaus- schüsse, die bei ihren Beratungen immer Gefahr liefen, in eine Sackgasse hineinzuge- raten; sie wollten europäische Bundes- organe schaffen, die mit allen Vollmachten ausgestattet, den Bund freier Völker verwirk⸗ lichen können. Die Föderalisten befürworteten die schnelle Bildung einer Reihe selbständiger, aber mit einander in Verbindung stehender Sonderorgane, wie z. B. ein europäisches Stabs- hauptqulartier, eine europäische Eisenbahn- Ua Foplekommpissjon, ein Energiekontrollorgan und ganz besonders ein europaisehes Arbeitsamt: 8 Der ehemalige britische Premierminister, Winston Churchill, ergriff sodann als Vorsitzender dieser Konferenz das Wort und forderte in einer großen Rede die Bildung eines europäischen Parlamentes als ersten Schritt auf dem Wege zu einem köderativen Europa.— „Der Kontinent könne nur gerettet wer⸗ den“, sagte Churchill, „wenn die Hafgefühle der Vergangenheit vergessen werden und mit allen nationalen Bitterkeiten und Rachegelüsten Schluß ge- 5 macht wird.“ Er forderte die Nationen Europas auf, ein ge- Wisses Maß ihrer nationalen Souveränität zu opfern, um die Bildung einer Föderation freier, demokratischer Staaten Furopas zu er- möglichen.„Wir wollen nichts weniger als das gan EZ Europa“, sagte Churchill.„Aus der Tschechoslowakei, aus fast allen osteuro- päischen Ländern und auch aus Spanien wei⸗ len hervorragende Persönlichkeiten, die emi- riesen mußten, unter uns. Unser Ziel ist die Schließliehe Teilnahme aller Völker des ge- samten Kontinents, deren Gesellschaftsord- nung und Lebensart nicht im Widerspruch zu einer Charta der Menschenrechte und dem mar g. f 2— Die spanische Regierung wird die deutschen Guthaben in Spanien enteignen und zum Verkauf anbieten./ Die Konferenz der Sonderbeauftragten fur den österreichischen Staatsvertrag wurde, nachdem in der Frage der jugoslawischen Ge- bietsansprüche keine Einigung zwischen den West- mächten und der Sowietunſon erzielt werden konnte, für unbestimmte Zeit unterbrochen. 4 Mit 802 zu 103 Stimmen haben die streikenden Pariser Untergrundbahn-Angesteliten beschlossen, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Der französi- sche General Weygand wurde von einem gericht- lichen Prüfungsauisschuß von der Beschuldigung der Kollaboration freigesprochen, und ihm die bürgerlichen Ehrenrechte wieder zuerkannt./ Der stellvertretende CSR-Ministerpräsident und ehe- malige Vorsitzende der sozialdemokratischen Par- tei, Bohumil Lauschmänn, wird bei den bevor- stehenden Wahlen nicht kandidieren./ Die Re- gierung Kolumbiens hat die diplomatischen Be- ziehungen zur sowietunion abgebrochen. Der amerikanische Senat hat das Gesetz für die Be- Willigung von 3,198 Milliarden Dollar für die Luft- streitkräfte angenommen./ Der Vizepräsident der „Chase National Bank, und ehemalige stellver- tretende amerikanische Finanzminister Charles 8. Dewey wurde zum Vorsitzenden des Kongreß- Über wachungsausschusses für das ERP ernannt./ Howard Bruce wurde von Präsident Truman zum stellvertretenden Administrator des ERP ernannt. Die amerikanischen Eisenbahnergewerkschaften haben, nachdem die Schlichtungsversuche der ame- rikanischen Regierung fehlgeschlagen sind, nun- mehr zum Streik für den 11. Mai aufgerufen. König Georg VI. hat die Ernennung Chakravanz Rajagopalacharis zum Nachfolger Lord Louis Mountpattens als Generalgouverneur von Indien bestätigt. Der katholische Bischof von Limburg, Dr. Fer- dinand Dirichs, wurde als Nachfolger füf den ver- storbenen Bischof Maximilian Faller mit der Seelsorge für die Flüchtlinge in ganz Deutschland betraut. Die Us-Militärregierung für Bayern hat bis zum Erlaß neuer Jagdbestimmungen für Zenz Bayern ein Jagdverbot für Armeeangehörige erlassen, da gegen die Jagd- und Fischereibestim- 187 98 in fl „ „1 granter Weise“ verstoßen worden Das Rücktrittsschreiben des thüringischen zministers Dr. Helmut Külz Cop), in dem er als Grund für seinen Rücktritt die Notwendigkeit angibt, den Nachlaß seines Vaters zu ordnen, wurde vor dem thüringischen Landtag verlesen. Mit der Bezeichnung„Deutschlandhiife““ wurde unter dem Protektorat der deutsch-schweizerischen Milksor ganisation„Hilfsverein und Gemeinschaft deutscher Demokraten“(Gent) unter Vorsitz des Frankfurter Oberbürgermeisters Walter Kolb eine Darteipolitisceh und Fonfessionell neutrale deut- de Hilfsor ganisation für dle Westzonen gebildet. „Unter dem Namen Sar(Rette einen Freund in Europa) trat eine amerikanische Hiifsorganisation in Aktion, die, ähnlich wie die Care- Organisation, Lebensmittelpakete im Werte von üper 40 000 Ka- lorlen vermittelt. DEN A/ AF U HEig. Ber. Europas, Kongresses der europa aufrichtigen Ausdruck einer freien Demokra- tie stehen. Wir heißen jedes Land willkommen, in dem die Regierung in den Händen des Vol. kes liegt und nicht umgekehrt die Regierung sich des Volkes bemächtigt hat.“ g . Auf das europäische Wiederaufbauprogramm eingehend, sagte Churchill:„Europa braucht alles, was Franzosen, alles, was Deutsche und alles, was jeder einzelne von uns zu geben vermag. Deshalb heiße ich hier die deutsche Abordnung Willkommen, die wir in unsere Mitte eingeladen haben. Für uns besteht das deutsche Problem darin, das Wirtschaftsleben Deutschlands wieder- herzustellen und sein altes Ansehen neu zu beleben, ohne die Nachbarn Deutschlands und uns selfbst einem Wiederaufleben oder einer erneuten Erstarkung ihrer Militär- macht auszusetzen. Das Vereinigte Europa bietet die einzige Lö- sung, durch die beide Forderungen erfüllt werden können. Ueberdies ist es eine Lösung, die ohne Aufschub vorgenommen werden kann.“ Churchill fuhr fort:„Auf diesem Kongreß eines nach Wiedergeburt strebenden Europa ruht eine hohe und feierliche Verantwortung. Wenn wir uns erlauben, uns in Kleinlich- keit und Gezänk wegen Geringfügigkeiten zu verlieren, wenn wir es an Klarheit des Den- kens oder an Mut im Handeln fehlen lassen, Abdullah wartet Samstag, 8. Mai 1948 ir wollen nichts weniger als das ganze Europa“ Winston Churchill sprach zur Eröffnung des ischen Föderalisten im Haag könnte eine einmalige Gelegenheit un wieder- bringlich verpaßt werden.“ Churchill bestritt, daß eine Föderation Euro- pas in Konflikt mit den Vereinten Nationen geraten würde.„Im Gegenteil war ich immer der Meinung, die ich auch im Kriege vertreten habe, daß ein europäischer Rat ein unter- geordneter, aber notwendiger Teil der Weltorganisation wäre.“ Es müßte mehrere „angesehene, aber untergeordnete“ regionale Räte geben, sagte Churchill. Und diese müßten die massiven Pfeiler bilden, auf wrelchen die Weltorganisation ruhen würde. Er nannte drei solche Gruppen: Die Sowjetunion, der europäische Rat, zu dem Großbritan- nien nebst seinem Empire und seinem Com- monwealth gehören würde und die West liche Hemisphäre. Er beschwor die Delegierten, in ihre Regie- rungen zu dringen,„das neue Europa zu schaf- fen.“ Aber, so sagte er,„wir sind alle beküm- mert, durch die nicht mit uns übereinstim- mende Haltung und Politik Rußlands,, ohne dessen aktive Hilfe die Weltorganisation nicht funktionieren und der Schatten des Krieges weichen kann. Für Europa gibt es nichts wei⸗ ter, als sich zu seiner eigenen Majestät und zu seinen ihm angeborenen Werten zu erheben, sich allen Formen der Tyrannei, seien sie alt oder neu, nazistisch oder kommunistisch, mit unbesiegbaren Kräften zu widersetzen. Mit Kräften, die niemals wieder herausgefordert werden können.“ auf den 15. Mai Arabische Armeen marschbereit N in der Sackgasse Beirut.(UP) Die in Damaskus zum Studium der Waffenstillstands- und Treuhänderschafts- vorschläge der UN zusammengetretene Kon- ferenz der arabischen Staaten ist abgebrochen worden, nachdem König Abdullah von Transjordanien seinen Außenminister von der Konferenz abberufen und erklärt hatte, daß er nichts von Waffenstillstand oder Treuhän- derschaft halte. Der König fügte hinzu, daß er den Juden eine letzte Chance geben werde, sich für die palästinensische Staatsbürger- schaft unter arabischer Souveränität zu ent- scheiden. Falls sie sie nicht ergriffen, würden sie sich ihr ‚eigenes Grab schaufeln“. König Abdullah will marschieren König Abdullah gab bekannt, daß er beab- sichtige, nach Niederlegung des britischen Mandats mit trans jordanischen und irakischen Truppen in Palästina einzumarschieren, auch dann, wenn die arabische Liga bis dahin einen Waffenstillstand für ganz Palästina angenom- men habe. 5 Zur gleichen Zeit erklärte der Minister- präsident von Transjordanien vor dem Par- lament, seine Regierung sei entschlossen, die arsbische Legion nach Palästina zu entsenden, während der Pressechef des Königs folgende Verlautbarung im Namen Abdullahs ver- öffentlichte:„Ich weise den Waffenstillstands- vorschlag kategorisch zurück. Es geht hier um die Ehre und Würde aller Araber. Das Palä- stina-Problem ist aus den Händen der Füh- rer in die Hände der Völker übergegangen. Jeder arabische König oder Präsident, der jetzt zögert, wird sich dem Haß seines Volkes aussetzen. Ich bin entschlossen, den Gegen Aenderung der UN- Charia Washington,(UP) Außenminister Marshall nahm gegen die zur Zeit im außenpolitischen Ausschuß des Repräsentantenhauses zur Bera- tung stehenden Vorschläge auf Abände- rung der UN- Charta Stellung. Statt Aenderungen der Charta sei die Erfüllung der bereits übernommenen Ver- pflicehtungen und die Treue zu den abge- gebenen Versicherungen nötig, erklärte Mar- shall. Die Weltprobleme könnten nicht durch neue Formen der Organisation gelöst werden. Vorschläge auf Beschränkung des Vetorechtes — mit oder ohne Rußlands Zustimmung— „würden wahrscheinlich die gegenwärtige Or. ganisation der Vereinten Nationen zerstören. Die Folge Wäre ein Auseinanderfallen der Ge- meinschaft der Nationen mit der anschließen- den Bildung rivalisierender Militärallianzen und isolierter Staatengruppen.. Auf das Verhältnis zur Sowjetunion einge- hend meinte der amerikanische Außenminister: „Es ist eine falsche Auffassung, daß die Be- herrschung der Welt durch ein einzelnes Sy- stem unvermeidbar ist. Es ist eine verkehrte herrschung der Welt durch ein einziges Sy- steme nieht Seite an Seite in Frie- den unter den in der UN-Charta beschriebe- nen Grundsätzen leben können., Diese Grund- sätze sind für alle Mitglieder der Vereinten Nationen verpflichtend.“ Kabinettsumbildung in Griechenland Athen.(Up) Eine seit einigen Tagen be- stehende Regierungskrise, die drohte, zum Zu- sammenbruch der griechischen Regierung zu führen, konnte am Donnerstagabend beigelegt werden, nachdem es den Vertretern der Libe- ralen Partei gelang, ihre mit der Volkspartei (Populisten) bestehenden Meinungsverschie- denheiten zu bereinigen. Es wurde eine Kabi- nettsumbildung vorgenommen. Der griechische Ministerpräsident Themistocles Sophoulis gab die Namen von vier neuen Kabinettsmit- gliedern bekannt, die der Liberalen Partei an- gehören. 5 Im„Namen der zivilisierten Menschheit“ ist ein„verzweifelter Appell“ um Intervention für 250 Kommunisten, die im Gefängnis in Athen ihrer Hinrichtung entgegensehen, an Henry Wallace, Marschall Stalin ünd den Ge- neralsekretär der Vereinten Nationen, Trygve Lie, gerichtet worden, wie in London bekannt wurde. Ein Sprecher des britischen Außen- ministeriums hatte bereits früher die ernste Besorgnis der britischen Regierung über die aus Athen gemeldeten 152 Hinrichtungen zum Ausdruck gebracht. MRP für Verständigung mit de Gaulle? Toulouse.(DENA) Das MRP sei zu einem Zusammengehen mit de Gaulles Volksunion unter der Voraussetzung bereit, daß diese die gegenwärtige Koalitionsregierung Robert Schu- mans unterstütze, erklärte der Vorsitzende des MRP, Maurice Schuman, in der Eröff- nungsansprache vor dem Parteikongreß der Volksrepublikaner. n Kampf aufzunehmen, wie hoch auch der Preis für den Sieg sein mag.“ In gut unterrichteten Kreisen verlautet, daß Vorgeschlagen worden war, einen zehntägigen Waffenstillstand nach dem 1 5. Mai einzuhalten, um die UN zu befähigen, in letzter Minute eine Lösung des Palästinaproblems zu finden. Abdullah habe diesen Vorschlag rundweg abgelehnt. Inzwischen gehen die verzweifelten Bemü- hungen der UN, eine für Juden und Araber gleichermaßen annehmbare Lösung in Palästina zu finden, in Lake Success weiter. Die Vollversammlung hat die sofortige Ernen- nung eines neutralen Kommissars(Bürgermei- sters) kür Jerusalem gebilligt und den Hohen Kommissar für Palästina, Sir Alan Cun- nin gham auffordern lassen, eine Juden und Arabern genehme Persönlichkeit namhaft zu machen. 5 2 3 5 7 25 5 5 e Der politische Ausschuß der Vollversamm- lung hat mit 33 Stimmen bei 13 Enthaltungen einen kubanischen Vorschlag über die Bildung eines Unterausschusses zur Ausarbeitung eines Planes für eine provisorische Re- gierung Palästinas angenommen und sich anschließend auf unbestimmte Zeit vertagt. Der britische Kolonialminister Creech- Jones hatte in der vorhergegangenen Debatte drin- gend die Errichtung einer Verwaltungsbehörde in irgendeiner Form vorgeschlagen. Sowohl der syrische wie auch der sowjetische Delegierte hatten sich diesem Vorschlag widersetzt. Abbau der Bewirtschaftung nach der Währungsreform? Spaak zurückgetreien Brüssel.(Ap) Das belgische Koalitionskabi- nett unter Ministerpräsident Paul Henri SpA k., das sich aus Sozialisten und Mit- sliedern der katholischen Partei zusammen- tzte, ist am Mittwochabend nach mehr als hriger Amtsdauer zurückgetreten. Entschluß Spaaks bil- det die Opposition sei- ner eigenen sozialisti- schen Partei gegen die Regierungspolitik in dem nun schon seit 75 Jahren andauernden Streit über die vom Staat geforderte„freie“ Katholische Schule. Die sozialistischen Mitglie- der der belgischen Ab- Regierung in der Frage der finanziellen Unter- stützung der katholi- schen Schulen durch den Staat abgelehnt Als mögliche Nachfolger Spaaks, der auf Anweisung von Prinzregent Charles die Re- gierungsgeschäfte vorläufig noch weiterführt. wurden am Donnerstag der frühere belgische Ministerpräsident Achille v. Acker und der frühere Justizminister Eugene Soudan ge- nannt. Beide sind Sozialisten. Linksgerichtete Kreise vertreten die An- sicht, daß Spaak möglicherweise nicht einma! das Außenministerium in der neuen belgischen Regierung behalten werde, das er in den letz- ten zwölf Jahren undaterbrochen innegehabt Hat. Schwierigkeiten in London London.(UF) Die Besprechungen über Deutschland sind auf unerwartete Schwierig- keiten gestoßen, die die Verhandlungen in die Länge ziehen. In unterrichteten diplomatischen Kreisen führt man die Schwierigkeiten auf die Meinungsverschiedenheiten zwischen USA und Frankreich über die Ruhrfrage zurück. Der diplomatische Berichterstatter des„Manchester Guardian“ erklärte, daß die USA besondere Rqchte in der Ruhrkontrolle verlengen. Die Amerikaner sollen angeblich für sich eine Art „Vetorecht“ bei der Verteilung der Kohlen produktion beanspruchen, da sie die Hauptverantwortung für Deutsch- land und die Hauptlasten der Besatzungskosten tragen. a In unterrichteten Kreisen wird zugleich darauf hingewiesen, daß die USA, Großbritan- nien, Frankreich und die Staaten der Benelux- union bereits früher grundsatzlich beschlossen haben, eine internationale Kontrolle des Ruhr- gebiets durchzuführen. Jetzt soll beschlossen worden sein, diese Kontrollbehörde für das Ruhrgebiet ins Beben zu ruten, Vertreten sein sollen die Us, Großbritannien, Frankreich, die Beneluxstaaten und Westdeutschland. Die Militärgouverneure der drei Westzonen sollen ebenfalls Mitglieder der Kontrollbehörde wer- den. Die Kontrolle soll auf die Verteilung der Produktion des Ruhrgebiets be- schränkt sein. Großbritannien und die US wollen sich dabei den entscheidenden Einfluß sichern. Frankreich sei damit nicht einver- standen. Zugleich wünsche Frankreich die sofortige Einsetzung der Kontroll- behörde, während die USA und Großbritannien vorher die westdeutsche Regie rung bilden wollen. AP-Bild Spaak Paul Henri PPP Veröttenil. unter Lizens- Nr. US n- 4 antwariliche H. geber: Dr. Kerl fd und E. Fritz von Schilling Redaktion, Vertag und Druck: Mannheim. R f, 4.6/ Fernruf 44151-33/ Bafkkonto: Südwestbank Mann- heim. Depositenkasse Marktplatz. Allgemeine Honkgesells chen Mannheim/ Posischeck⸗ konten: Rarleruhe Nr. 900 76. Berlin Nr. 961 98 Erscheint: Dienstag. Donnetstag ung Samstag Für unvrrlangte Manuskripte keinerlei 1 Einzelpreis 20 Pfennig — pakel- und Gütersperre Berlin—Westzonen Berlin. Dr.-Sch.-Eig.-Ber.) Die sowjetischen Behörden haben die 20 digen deutschen Stellen davon in Kenntnis gesetzt, daß neus Richtlinien über den Eisen bahngüter- transport von Berlin nach den westlichen Zonen Deutschlands an einem noch nicht fest- gelegten Zeitpunkt h ben werden sollen. Bis zum Inkrafttreten neuen Rege- lung werde die SMA kei Genehmigungen. für den Transport von n aus Berlin nach den Westzonen erteilen. Die Hauptverwaltung für Post- und Fern- meldewesen der Sowietunion hat, laut DEN A, neue Bestimmungen für den Postpaket⸗ versand von Berlin in die Westzonen her- ausgegeben. Danach sind bestimmte Waren Ssordnetenkammer hat- vom Postversand ausgeschlossen. Die Pakete ten nämlich einen Kom- müssen auf bestimmten Postämtern im sowie promißvorschlag der tischen Sektor aufgegeben werden. Deutsche bei der europäischen Wirtschaftskommission Frankfurt. DENA) Das Zweimächte- Kon- trollamt gab die Namen der alliierten und deutschen Fachleute bekannt, die an den Be- sprechungen der europ. Wirtschafts- kommission in Genf teilnehmen werden. Von deutscher Seite nehmen teil: als Berater für Eisenbahn- Angelegenheiten Walter Koch und der deutsche Leiter des Amtes fer Stahl und Eisen, Max Müller, der Direktor der Bayern- Werke, Leonhard Wolf, der Direktor der Rheinisch Wes ischen Elektrizitäts- werke, Heinrich Schöller, und von der Deutschen Kohlenbergbauleitung H. Dehnen und W. D. Ahlers. Regierungsbildung gescheitert Hannover. DENA) Der niedersächsische Ministerpräsident Hinrich Wilhelm Kopf (SPD) gab an den britischen Gouverneur des Landes, Brigadier John B. Lingham, den Auftrag zur Regierungsbildung zurück. Die Verhandlungen über die Bildung der nieder- sächsischen Regierung scheiterten an den Koa- litionsbedingungen der CD die sich in den entscheidenden und endgültigen Verhandlun- gen nur dann einverstanden erklärte, mit der SPD eine Koalition einzugehen, wenn sie die Deutsche Partei mit in die Koalition einbe- ziehen könne. Kabus begnadigt Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Siegfried K a bus, der Anführer einer Gruppe jugendlicher Nazi- Terroristen, die im Oktober 1946 Sprengstoff- anschläge auf Spruchkammern in Württem⸗ berg-Baden verübte, ist von General Glay zu lebenslänglicher Gefängnisstrafe begnadigt Worden Kabus war im Januar 1947 von einem Zmerikanischen Gerichtshof in Stuttgart zum Tode verurteilt worden. Todesopfer auf dem Hockenheim-Ring Mannheim.(MM) Wie wir bei Redaktions- schluß erfahren, ereignete sich bei den Trai- Ningsfahrten auf dem Hockenheim-Ring am Freitagnachmittag ein schwerer Unglücksfall, der ein Todesopfer forderte. Der Motorrad- rennfahrer Leo Burkard(Mainleus) verlor die Herrschaft über seine Maschine und stieß mit einem anderen Fahrer zusammen, wobei Burkard stürzte und tödlich verunglückte. Vier Zuschauer wurden verletzt. Pünder und Schlange- Schöningen empfehlen Beendigung der starren Zwangs wirtschaft Frankfurt.(p.e.-Eig.-Ber.) Die Intensivierung des deutschen Außenhandels stand im Mittelpunkt von Besprechungen zwischen den beiden Vorsitzenden des Zweimächtekontroll- amtes, den Generalen Clarence L. Adee k und Sir Gordon Me Ready sowie Vertretern des Verwaltungs- und des Länderrates in Frankfurt, Von den Generalen wurde u. a. zu- gesagt, daß ab 1. Juli sämtliche Länder der Bizone wieder gleichmäßig versorgt werden Sollten. Besonders der niedersächsische Mini- sterpräsident Kopf sprach sich dafür aus, daß die seitherige Schlechterstellung einzelner Län- der aufhören müsse. In Niedersachsen streikten, wie er sagte, die Arbeiter nicht um 2000 g Brot, sondern um einen demokratischen Grundsatz. Es sei undemokratisch und uner- träglich, daß die Normalverbraucher bestraft würden, wenn— wie man behaupte— die Landesverwaltung bei der Erfassung der land- „55 Erzeugnisse angeblich versagt abe. Auflösung der zonalen Verwaltungsstellen bis 30. Juni? 5 Der Vorsitzende des Zweizonenverwaltungs- rates, Dr. Hermann Pünder, gab, laut DENA, auf einer Pressekonferenz bekannt, daß beabsichtigt sei, nach der Währungs- reform die Funktionen der Bewirtschaf- tungsbehörden auf die Selbstverwal!⸗ tung der Wirtschaft und Industrie zu über- tragen. Zur Frage der Finanz hoheit in der Bizone sagte er, nach seiner Ansicht müsse die Gesetzgebung grundsätzlich zentral erfolgen, während die Verwaltung prinzipiell Sache der Länder sei. Die Regelung dieser Frage sei in diesem Sommer im Zusammen- hang mit einer Währungs- und Steuerreform zu erwarten. Die Auflösung der zonalen Verwal- tungsstellen und ihre Ueberleitung auf die Landesregierungen oder den Verwaltungsrat solle bis zum 30. Juni beendet sein. Dr. Pün- Drohender Generalstreik in Niedersachsen 70 000 haben in Hannove Hannover. DEN) Die Streiklage in Han- nover hat sich in den letzten Stunden immer mehr verschärft., Die Zahl der Streikenden wird auf 70 000 geschätzt. Der Streik droht sich über das ganze Land Niedersachsen aus- zudehnen. Die Angestellten der öffentlichen Dienste und des Verkehrs haben angekündigt, daß sie am kommenden Montag ebenfalls in den Streik treten werden, wenn sich bis dahin die, Versorgungslage nicht geändert hat. Am gleichen Tage werden die Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke die Arbeit niederlegen, so daß von diesem Zeitpunkt ab die Stadt Han- nover ohne diese wichtigsten Versorgungs- duellen sein wird. Auch die Post will ihren Dienst am Montag einstellen. Damit würden an diesem Tage rund 90000 Arbeiter und Angestellte Hannovers streiken. Die Arbeiter der Deutschen Messe- und Ausstellungs-AG. erklärten, daß sie ihre Ar- beit weiterführen werden, um die Durchfüh- rung der Exportmesse, die am 22. Mai eröffnet werden soll, nicht zu gefährden. Etwa 10000 Arbeiter der Betriebe Ha melns haben sich dem Streik der Hannoverschen Arbeiter an- geschlossen. Der Ausstand umfaßt alle Betriebe mit Ausnahme der lebenswichtigen Versor- gungsanstalten. Der Rat der Stadt Hannover hat in einem Fernschreiben die bizonale Verwaltung für Er- nährung, Landwirtschaft und Forsten in Frank- kurt davon in Kenntnis gesetzt, daß der Streik in Hannover sich zu einem Generalstreik aus- zuweiten drohe und die Parteien und Gewerk- schaften nicht mehr in der Lage seien, diese Entwicklung aufzuhalten. Der niedersächsische Wirtschaftsminister Alfred Kubel, Ernäh- rungsminister August Block und der Wirt⸗ schaftsoffizier bei der britischen Militärregie- r die Arbeit niedergelegt rung für Niedersachsen, Oberst Patterson, verhandelten in Frankfurt mit Dr. Schlan- ge- Schöningen sowie mit Vertretern des Zweimächtekontrollamtes. Arbeitsniederlegungen auch in der Us-Zone Die seit Mittwoch andauernde Arbeits- niederlegung dreier Kasseler Metallbetriebe dehnte sich am Freitag auf rund 9800 Strei- kends aus. Die 900 Arbeiter und Angestellten der Waggonfabrik Gebr. Crede u. Co. traten am Freitag in den Ausstand und schlossen sich damit dem Streik der Belegschaften der Henschelwerke, der Waggonfabrik Gebr. Weg- mann u, Co, und der Firma C. A. Henschel an, die am Mittwoch beschlossen hatten, die Arbeit nicht eher wieder aufzunehmen, bis die hessische Regierung die Forderung auf völlige Belieferung der Normalverbraucher- und Zusatzkarten erfüllt hat. in Nürnberg hat die Belegschaft der MN die Arbeit wieder aufgenommen, jedoch dauert der Sitzstreik in den übrigen Nürnber⸗ ger Metallbetrieben an. Auch in München waren am Mittwoch etwa 10 000 Metallarbeiter aus Protest gegen die ungenügende Lebens- mittelversorgung in den Streik getreten, Ein Weiterer Streik wird aus Bñ lingen gemel- det, wo die 2000 Arbeiter der dortigen Ma- schinenfabrik aus Protest gegen die Nicht- belieferung der Zulagekarten die Arbeit nie- derlegten.. Die Brotrationen in Niedersachsen wurden, Wie bei Redaktionsschluß bekannt wird, mit Wirkung vom 1. Mai von 7000 auf 7500 Gramm e Monat erhöht. Ab 1. Juni soll Niedersach- sen eine weitere Erhöhung der Brotration ges währt werden* der gab ferner bekannt, daß einer Mitteilung der Verwaltung für Ernährung und Land- Wirtschaft zufolge genügend Saat kartof feln vorhanden sind. In der Frage der Re- stitutionen sei zu hoffen, zu einer Ueber- einstimmung mit den Alliierten zu kommen. Von deutscher Seite werde angestrebt, für re- gulär im Ausland eingekaufte Maschinen kei- nen Ersatz zu leisten. General Clay habe vorgeschlagen, zum Zwecke des Einkaufs neuer Maschinen unter Umständen die JEIA hinzuzuziehen, wenn einem Betriebe wiehtige Maschinen durch die Restitutionen verloren gegangen sind. Schlange- Schöningen fordert„Kehrtwen⸗ dung“ in der Ernährungspolitik Der Direktor der Verwaltung für Ernäh⸗ rung, Landwirtschaft und Forsten, Dr. Hant Schlange Schöningen, forderte in einer Rundfunkansprache die große Kehrt⸗ wendung“ in der Agrar- und Ernährungspoli- tik von der mechanischen Erfassung zur orga- nischen Produktion. Er sprach sich ferner für die Beendigung der starren Zwangs Wirtschaft und für die Wiederherstellung eines normalen Güteraustausches Aus. Schlange- Schöningen wies zunchst auf die drei furchtbaren Jahre, hin, die das deutsche Volk tapfer überstanden habe. Zwar sei noch nicht alle Not, aber doch der Tiefpunkt Über- wunden. Obwohl die nächsten drei Monate noch sehr schwierige Engpässe brächten, wo- bei die Fleischlage im Augenblick als un- lösbar erscheine, hätten sich die Aussichten für Fett, Zucker und Fisch Wesentlich gebes- sert. Darüber hinaus habe sich die Welt⸗ ernährungslage in ihrer Gesamtheit erheblich aufgelockert und das günstige Frühjahr dem Bauern eine gute Bestellung ermöglicht. Schließlich kündige der Marshallplan die Hoff- nung auf eine neue Aera an. Damit aber stehen wir vor einer grund- sätzlich neuen Situation,“ sagte Schlange-⸗ Schöningen. Die bisherige einseitige Erfassung müsse durch organische Produktion abgelöst Werden, als deren Voraussetzungen die Wän⸗ rungsreform, eine Steuerreform, eine Lohn- reform für den Landarbeiter mit Angleichung an die Industrielöhne, eine Preisreform und eine Kreditreform zur Ausstattung der Land- wirtschaft mit Produktionsmitteln notwendig seien. Zur Aufbesserung der land wirtschaftli- chen Preise seien bereits Preiserhöhun- gen für Kartoffeln, Milch, Oelfrüchte und Hülsenfrüchte erfolgt. Schlange-Schöningen 7 2* pellierte an die Konsumenten, für die die Preiserhöhung eine schwere Zumutung dar- stelle, nicht mit fiktiven Zahlen, sondern mit nüchternen Realitäten zu rechnen, da der Kon- sument sien ohnehin bisher überteuerte Kar- toffeln habe zusammenbetteln müssen. Für die nächste Zeit kündigte Schlange⸗ Schöningen die Vorlage einer Denkschrift an den Wirtschaftsrat an, in der eine Neuregelung kür Obst und Gemüse, Eier, Pferde, Saatgut, Stroh, Heu, Kali und Kalk eingehend be- Sründet werden soll. ————— Seite 2 e e e ae, 0 Samstag, 8. Mai 1948/ Nr. 52 2 MG NEUEN Samstag, 8. Mai 1948 Christen und Sozialisten am Werk für Europa „Besonders erfreut war ich, daß ich am Sonntagmorgen in der Nähe von London deut- sche Kriegsgefangene besuchen konnte“, er- klärte Ministerpräsident Arnold nach seiner Rückkehr aus London, wo er an einer Ver- anstsltung der„christlichen Aktion“ teilnahm. Unsere Landsleute drüben auf der Insel hätten einen ausgezeichneten Eindruck gemacht und neben mancher Frage nach den Le ensverhält- nissen habe ihnen vor allem der Wiederaufbau Deutschlands und die politische Entwicklung am Herzen gelegen. Die meisten dieser Kriegs- gefangenen haben, wie der Ministerpräsident vor Pressevertretern erzählte, schon den Ter- min in der Tasche, an dem sie in die Heimat zurückkehren können, und es sei erschütternd gewesen, zu beobachten, mit welcher Sehnsucht diese Männer darauf warten, wieder mitbauen zu dürfen an einem neuen Deutschland. Ministerpräsident Arnold wurde von Presse- vertretern gefragt, ob es mit Absicht geschehen sel, daß gerade der Minister Prof. Grimme, der als religlöser Sozialist bekannt sei, und er von der christlichen Aktion nach England eingeladen wurden. Hierauf gab er die Ant- Wort, in England seien die Christen der ver- schiedensten Parteien zusammengekommen. Wenn man hieraus eine Lehre ziehen wolle, so sei die Frage, wie weit man in Deutschland selbst darüber nachdenken werde. Das Chri- stentum sei genau so wenig ein Monopol der Du oder des Zentrums, wie der Sozialismus Privateigentum der SpD sei. Abschließend gab der Ministerpräsident auf eine Anzahl politi- scher Fragen seinem Eindruck dahingehend Ausdruck, daß sich eine wertvolle Zusammen- arbeit anbahne auf einer Ebene, auf der die Gleichberechtigung der deutschen Auffassung wohl in Betracht gezogen werden dürfe. In alle Gesprächen habe er empfunden, daß der Wunsch nach europäischer Zusammenarbeit allmählich stärker werde als die nationalen Standpunkte. Er habe auch Gelegenheit ge- habt, über sein Manifest zur deutschen Einheit seine Ansichten darzulegen. Aut der europäischen Linſe liegen auch die Ausführungen, die der Vorsitzende der SPD, Bezirk Oberrhein, Willl Eichler, der mit der deutschen Delegation an der Konferenz der europäischen sozialistischen Parteien in Paris teilnahm, nach seiner Rückkehr machte. Die deutschen Soxzialisten hätten in deutscher Sprache gesprochen und seien als vollkommen gleichberechtigt mit gleichem Stimmrecht be- handelt worden. Sie hätten ausführlich ihre Gedanken zum deutschen Problem darlegen können. Es sei jedoch zu keiner Beschluß- fassung gekommen. Dieses werde erst am 4. Juni in Wien der Fall sein, wo sich die Konferenz der sozialistischen Parteien wie- derum zusammenfindet. Auch Eichler betont, daß in Europa der Gedanke des vereinigten Europas sich mehr und mehr realisiere. Die wachsende Zahl der Fälle, in denen prominente Vertreter der deutschen Oefkent- lichkeit Gelegenheit erhalten, hren Stand- punkt im Auslande zu verfechten. oder Männer der deutschen Wirtschaft Gelegenheit bekom- men zur Mitarbeit in internationslen Organ- sationen, zeigt genau so wie die Durchbrechung der bisher hermetischen Abgeschlossenheit durch ausländische Delegierte und Persönlich- keiten, daß in der gesamten Entwicklung mehr und mehr eine Wandlung sich ankündigt. Diese Feststellung wird beispielsweise auch in einem Memorandum der niederländischen zweiten Kammer getroffen, das im Zusammen- hang mit der Genehmigung des Gesetzes- entwurfes zum Brüsseler Fünferpakt ausge- arbeitet wurde. Es heißt darin, daß der Kon- takt mit den alliierten Besatzungsbehörden in Deutschland in den letzten Wochen enger ge- worden sel, und daß man faktische Anzeichen dafür vorliegen habe, daß eine Aenderung in den Beziehungen zu Deutschland vor der Ent- scheidung stehe. Hugo Grüssen Die Deutsche Presse- Ausstellung in München Ministerpräsident Ehard läßt die erste, Tageszeitung“ anlaufen von unserem nach München entsandten z er- Redaktlons mitglied Viele Gäste aus Deutschland, Amerika, Frankreich. England, der Schweiz, Schweden und Oester- reich waren am Mittwoch zur Er- öffnung der„Deutschen Presse- ausstellung 1948“ nach München gekommen. Das Tor zur Ausstellungshalle bewachte ein etwas mürrischer Portier, der jedem, der es hören wollte, erzählte, daß er schon ein halbes Jahr vergeblich mit einem Bezugschein für 2 Quadratmeter Glas herumlaufe und hier. Dann zeigte er mit einer bezeichnenden Handbewegung auf das neue Glas- dach der Ausstellung. Eine große Weltkugel dreht sich im ersten Raum, auf der Lichter an allen Stellen aufleuchten, von denen eine Neuigkeit in der Redaktion der„Tageszeitung“ einläuft. Zugleich erscheint der Text der Nach- richt auf den Hellschreibestreifen der„Tages- zeitung“ und nun können die Besucher den Weg einer Nachricht durch die Redaktion über die Setzerei bis zur Rotationsmaschine ver- folgen. 5 5 Vom F. Mai bis 14. Juni Vorbei an einer Handdruckpresse aus dem 17. Jahrhundert, an der ein Buchdrucker in historischer Tracht Handdrucke anfertigt, geht es durch die Räume, die die Entwicklung der Presse in der Geschichte aufzeigen, bis zu den Ständen der Radiostationen und Nachrichten- agenturen. Interessante Ausgaben, sogar von Zeitungen der französischen Widerstandsbewe- gung, sieht man in den Räumen des Auslandes, Wo England, Frankreich, Holland, die Schweiz und Oesterreich neben der großen Ausstel- lungsabteilung der amerikanischen Presse ver- treten sind. Graphiker, Dekorateure und Büh- nenbildner hatten die Ausstattung der einzei- nen Kojen der deutschen Zeitung übernommen, die hier neben eindrucksvollen Bildern über ihre Größe und Arbeitsweise Aufschluß geben. Den Saal Württemberg- Baden, in dem auch der„Mannheimer Morgen“ zu sehen ist, hatte die Meisterschule für deut- schen Buchdruck. Abteilung Graphik, unter Leitung von Prof. Ege geschmackvoll nach den Vorschlägen der Verlage ausgearbeitet. Buch- und Kunstverlage, Zeitschriften und Re- klamebüros geben in eigenen Ständen Einblick in ihre Arbeit.. Von den anfahrenden Lastwagen, die ohne Pause in den letzten Stunden vor der Eröff- nung notwendiges Material heranführten, bis zu den Putzfrauen, die beinahe dem eröffnen- den Ministerpräsidenten„guten Tag“ sagten, hatte man den Eindruck einer großzügigen und von allen Seiten unterstützten Organisa- tion, die dem Zweck dieser Ausstellung, dem Betrachter Einblick in die Arbeit und den Neubau der deutschen Presse zu geben, gerecht wurde. Die 4000 Besucher, die schon am ersten Tag durch die Räume strömten, mögen das Interesse verdeutlichen, das diese Ausstellung findet. Als Vertreter der Zeitungsverleger der US-Zone begrüßte Präsident Johann W. Nau mann die Gäste. In seiner Ansprache wies er auf die Bedeutung der Ausstellung hin, die er als den Anfang einer Zusammenarbeit mit der Presse aller Länder bezeichnete. Besonders betonte er, daß es vor allem geistige Hinder- nisse sind, die der deutschen Presse in ihrem Wunsch nach internationaler Zusammenarbeit entgegenst 5 8 Der bayerische Ministerpräsident Ehär d und Dr. H. c. Scharnagl sprachen für die Staatsregierung und die Stadt Mun- chen, die, wie Oberbürgermeister Scharnagl sagte, sich freut, daß diese Ausstellung in München stattfindet, der größten Stadt der Us-Zone, dem angesehenen Mittelpunkt gei- stigen Lebens von Generationen, die durch sie die Möglichkeit erhält, einen Ueberblick über das Pressewesen unserer Tage zu bekommen. Dr. Ehard ging in seiner Rede mehr auf die grundsätzlichen Aufgaben der Presse ein und sagte U. A.:„Ich erblicke in dieser Ausstellung ein Zeichen des Mutes und zugleich eine große Ermutigung. Solche Ermutigungen tun uns bit ter not. Und wer sie zu geben vermag, erwirbt sich ein Verdienst. Von allen Fragen, die die Zukunft der Presse betreffen, ist die wichtigste wohl die, ob sie ganz in die Rolle hineinwach- sen wird, die ihr als ein wesentliches Ele- ment eines demokratischen Staatswesens zu- ktallt. Das ist keine Frage der Presse allein, sondern eine Frage der Demokratie überhaupt. Regierungen und Presse befinden sich heute in einer ähnlichen Lage. Beide müssen versuchen, den Willen des Volkes zu erspüren, seine un- ausgesprochenen Wünsche in die Helle des Be- wußtseins zu heben und seinem Wohle zu dienen.“ Auch aus den Reden der Vertreter der ame- rikanischen Militärregierung und der Gäste aus Amerika sprach die Anerkennung der Be- deutung der Presseausstellung.„Diese Ausstel- lung, die den arbeitenden Mechanismus der Zeitungen veranschaulicht, ist dazu berufen, ein besseres Verhältnis zur Presse zu schaf- ten, um ihre Aufgaben und Arbeitsweise dar- zutun“, sagte der Militärgouverneur von Bayern, van Wagoner. Der Chef der Nachrichtenkontrollabteilung der US- Militärregierung für Deutschland. Oberst Gordon E. Textor, überbrachte die Grüße General Clays und der Militärregie- rung, die„stolz ist auf die Mitarbeit der deut- schen Zeitungsverleger und ihrer Gäste aus anderen Ländern Europas, die dieses schöne Projekt unter großen Schwierigkeiten und im Wettlauf mit der Zeit ins Leben gerufen ha- ben.“ Dann ließ Ministerpräsident Fhard die Rotationsmaschine der„Tageszeitung“ die täglich während der Ausstellung mit 790 000 Exemplaren erscheint, anlaufen. Die Tagung sozialistischer Schriftsteller Von einem fahnengeschmückten Transpa- rent am Bahnhof und von hohen Vertretern des Staates und der Stadt begrüßt, fanden sich nahezu 100 sozialistische Schriftsteller zu ih- rer„dritten Tagung“ im Heidelberger Schloß- park-Kasino zusammen. Unter den Ehren- gästen des Kongresses sah man unter anderen Mr. James und Ernst Schnabel(beide vom Nord westdeutschen Rundfunk), ferner am ersten Tag Landtagspräsident Keil und Mr. Knie von der Frankfurter Militärregierung und am zweiten Tag die Witwe des ehemali- gen Reichspräsidenten Fritz Ebert, Frau Luise Ebert. Die angekündigten französischen und englischen Vertreter blieben aus, die Teilneh- merliste sprach so nur von einem ausländi- schen Gast, der aus Kopenhagen kam. „Geist und Freiheit“ stand als Motto über der Tagung. Ein Doppel-) Thema also, über das sich, sowohl getrennt wie in der Beziehung zueinander, unendlich viel sagen läßt. Und es ist tatsächlich auch— man gestatte diese mit allem schuldigen Respekt vorgebrachte Kritik — viel, zu viel ins Blaue geredet worden, 30 daß der wiederholte Einwand eines Diskus- sionsredners, man möge doch einmal die Be- griffe definieren, nicht unberechtigt schien. Manch Interessantes und Aktuelles kam, ohne Zweifel, dabei zur Sprache, aber auch manche Wiederholung und manche Mißverständnisse machten sich breit. Vielleicht darf man auch gar nicht nach einem konkreten offlziellen Er- gebnis einer solchen Tagung suchen. Der Wahre Gewinn mag für den einzelnen Teilnehmer in der persönlichen Begegnung mit gleichge- sinnten oder differierenden Geistern gelegen naben. Immerhin wurde gegen das Veto von vier Stimmen eine vom Präsidium vorgelegte Resolution gebilligt, in der die sozialisti- schen Schriftsteller erklären, daß der Sozja- lismus die Künstler aller Art zu nichts ande- rem verpflichte, als zur Wahrheit sich selbst Hat es denn Zweck? Eine Stimme der jungen Generation zur Frage der Kriegsdienstverweigerung Von Der Jammer des Pazifismus Der abendländische Mensch sehnt sich nach zwei Weltkriegen nach einem dauerhaften ubt nicht mehr an 2 In Friedensbekenntnise zitieren. läuflige, mystische Pazifismus ist tot. Wir sollten keine Minute unserer Kraft zur Er- haltung eines Leichnams verschwenden, dessen Verwesungsprozeß bereits in einem fortge- schrittenen Stadium angelangt war, als der Marschtritt der braunen Bataillone Gérechtig- keit und Menschenwürde zwischen Straßen- pflaster und Stiefelabsatz zerquetschte. Nein! Angesichts der militanten Tyrannei ist der Griff zum Schwert eine heilige Verpflichtung für den Friedliebenden! Was wollen wir? Es gehört die restlose Verdummung und Geistlosigkeit des formlosen Massenmenschen dazu, die wahren Triebkräfte jenes kleinen aktiven Teils der Bevölkerung zu verkennen, gegenüber und zur Verantwortung vor dem Gesetz ihres Werkes. Man lehne es ab, 80 heißt es weiter, daß der Staat oder sonst eine In- stitution ihnen Vorschriften über Inhalt und Form ihrer Werke mache oder auch ihnen ge- wisse Inhalte und Formen verbiete, es sei denn, daß diese zum Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufforderten. Gegenüber der Vereinseitigung durch Totalitarismus einerseits und gegenüber der Korrumpierung und Mili- tarisierung durch den Kapitalismus anderer- seits gebe der demokratische Sozialismus der Kunst die völlige Möglichkeit der freien Ent- faltung.. Nachdem Dr. Schumacher die ursprünglich vorgesehene Abschlußansprache krankheits- halber absagen mußte, blieben noch fünf Re- ferate auf der Tagesordnung, deren Inhalt hier nur in Form von Kostproben wiedergegeben werden kann. Die Ausführungen der beiden Heidelberger Universitätsprofessoren Alfred Weber und Hans von Eekardt hatten in- sofern ein Gemeinsames, als sie reale Kern- probleme des Sozialismus aufgriffen und die Gedanken darüber mit einer bei den anderen Referaten nicht im gleichen Maße zu beobach- tenden Prägnanz entwickelten. Prof. Weber stellte, indem er daran erinnerte, daß Sozia- lismus in erster Linie Befreiung des arbei- tenden Menschen bedeute, seine zumindest hier bekannten nationalökonomischen For- derungen zur Debatte. Sie lassen sich schlag- wortartig etwa so zusammenfassen: sozialisti- sche Mittelbetriebe, die von einem gewählten Verwaltungsrat gelenkt werden— Entflech- tung der Konzerne(bis auf die Grundindu- strie) weltmarktverflochtene, exportindu- strielle Wirtschaft. Auch warnte er davor, daß eine Revolte gegen die Planungsbürokra- tie unter Umständen den ganzen Sozialismus wegfegen könnte. Prof. von Eckardt unter- suchte, aus welchen historischen und soziolo- der sich im„MM“ zu Wort meldete. Was diese Menschen,— Was vor allem die fortschritt- lichsten und impulsivsten Köpfe der jungen Generation Deutschlands heute, angesichts 88 7 8 drohenden Kriegsgefahr, aufste- 5 icht 5. 4 Krieg vermeiden könne. Diese jungen Men- schen rufen dem drohenden Unheil ihr Halt entgegen— ihr Halt, das in diesem Falle in 8 Worten besteht,„Bitte, aber ohne uns!“ 8 Gewiß, das mag nihilistisch klingen. Aber es klingt eben nur so. Nüchtern betrachtet war das Unterfangen, einen Kriegsdienstverweige- rungsparagraphen in die Verfassung zu brin- gen, der Verwirklichungsversuch der einzigen real gegebenen Möglichkeit dessen, was uns Deutschen in, der augenblicklichen Situa- tion dieser Welt zu tun bleiben kann. Arthur Köstler nennt eine solche Handlungsweise „Oasen bauen“,„Oasen bauen in der Wüste“. Unsere Position Zahllose Mißverständnisse, vor allem die Notwendigkeit, die Brücken der Verständi- Z Wei begegnen sich 8 Von Kurt 5 Als Perschold, der Maler, im Abenddämmer an der Säule des heiligen Nepomuk vorbei- schlenderte und seine Blicke über die Gestal- ten der auf der Bank vor dem Denkmal Sitzen- den glitten, durchströmte ihn plötzlich ein überwältigendes Mitgefühl, ja etwas wie ein brennendes Miterleiden mit einer Frau, von der die Danebensitzenden abgerückt waren, wodurch die abgezehrte Gestalt gänzlich iso- liert, noch verlorener, gemiedener und leid- voller erschien als ein Sehender schon mit Er- schrecken aus ihren Zügen deuten konnte. Der Maler sah die Fremde eine atemlange Spanne an; ihre Blicke schienen sich ineinander zu versenken. Direkt vor dem Denkmal war die Omnibus- Haltestelle; Perschold gab sich den Anschein eines ungeduldig Wartenden. Die Verhärmte mit dem grauen und faltenreichen Gesicht. in der Perschold die in einem einzigen Wesen zusammengeströmte Not dieser gezeichneten Stadt sah, schien ihn nicht mehr zu beachten. Sies blickte mit ihren ruhigen, traurigen Augen, in denen noch ein Undeutbares War, zur gegenüberliegenden Straßenseite“ Sie be- obachtete zwel Kinder; ein kleiner Junge Steckte einem kleinen zierlichen Mädchen eine MNargueritenblume ins Haar. Dabei ging ein Lächeln über das erbarmungswürdige Gesicht der Frémden. So fühlbar drückend den Maler die Ge- walt des Leidens aus der Gestalt und den Zügen dieser frühen Greisin ansprach, so er- nod ihn der aus ihrer Pürftigkeit strahlende Schimmer von Güte. Die Not hatte den Glanz dieser Augen stumpf gemacht, aber sie hatte sie nicht hassend werden lassen. Auch ohne Lächeln war der von harten Linien umrissene Mund noch barmherzig. Perschold suchte die mit den wehen und müden Gesichtern, die Be- ladenen, um ihr Schicksal allen sichtbar zu machen, alle anzuklagen, alle wachzurufen. Aber es erschien ihm nutzlos, diese Fremde zu malen; von ihrer Not ließ sich nichts aus- sagen über einen anderen Weg als den von Angesicht zu Angesicht. Der noch junge, zu sehr vornübergebeugte hagere Maler mit dem schmalen, knochigen Gesicht schritt in seinen klobigen Schuhen erregt auf und ab. Einige jächelten über seine gefärbte, zerschlissene und zu weit gewordene ehemalige Soldatenuni- form. Das störte ihn nicht; er wußte, daß diese Stadt ihn geißeln würde, aber er wußte auch, daß sie ihn nicht zerbrechen oder in den Abgrund ziehen konnte. Ueber seine eigene Gebrechlichkeit wuchs ein Titan in ihm, ein Fitan aus Sorge, Not und Feuer. Er war sich selber nebensächlich, aber seine Bilder, die noch kaum einer zu deuten wußte, umstanden ihn wie glühende Zeugen. HpPerschold dachte angestrengt nach. Er besaß zwanzig Mark. Die konnte er entbehren. Schließlich konnte man alles entbehren. Ex überlegte: Wie kann ich ihr das Geld geben, ohne le zu kränken, wie es ihr verständlich machen, daß es für mich nichts ist. dag es flir mich erst einen wundervollen Wert bekommt, wenn sie es nicht verweigert? Er fühlte, daß diese Frau keine von denen war, die Almosen annahmen. Der Maler blickte wieder in das welke Gesicht mit den seltsamen Augen; ihre Blicke trafen sich jetzt auf eindringliche Art. Wie be- schämt senkte die Fremde den Kopf, siè big sich auf die Lippen, schien angestrengt zu überlegen. Dann gab sie sich einen Ruck, erhob sich und ging auf den Maler zu. Ihr ganzes Gesicht war Verlegenheit, ihre Bewegungen drückten ängstliche Befangenheit aus. Ver- schüchtert trat das greisenhafte Mädchen dicht vor Perschold hin, mit zitternder Bewegung griffen die abgemagerten Finger in die dürf- tige Handtasche; über ihr Gesicht kam dabei ein Schimmer von Verlegenheitsröte, der es jünger machte. Sie holte etwas Zerknittertes hervor und drückte es mit hingestammelten Worten in die Hand des Malers.„Ich weiß. Sie Würden es sonst nie annehmen, gerade Sie nicht. aber die Zeit. en, die Not... bitte, sa- gen Sie nichts. Ich schäme mich sonst; ma- chen Sie mich froh, behalten Sie es In Perschold war etwas Betäubendes. erst nach einer Weile öffnete er die Hand mit dem zerknitterten Papier, er starrte lange und fas- sungslos auf den Geldschein; als er den Blick wieder erhob, war die Fremde untergetaucht im großen Strom der Menschen. „ neee. „Tänze und Gestalten“ Alexander von Swaine im Nationaltheater Alexander von Sswain e hat seit seinem letz- ten Mannheimer Auftreten im Vorjahre offen- sichtlich durch eisernes Training die Sinnfällig- keit seiner tänzerischen Ausdrucksbegabung wei- ter gesteigert. Gewiß ist er kein Erneuerer des solistischen Tanzes, Er fußt auf bewährter Tra- dition, ist aber doch nicht nur Nachahmer. Seinen Körper hat er in leichter Gewalt, Arme und Hände erscheinen nicht selten an unmittelbarer tänzeri- scher Aussage und bildhafter Kraft den Beinen Überlegen, und im kompositorischen Aufbau, in der Wechselwirkung von Spannung und Entspan- nung sind die meisten Tänze klar durchdacht. Von Swaine hielt sich fliesmal(on schumann und Scarlatti abgesehen) im wesentlichen an mo- derne Musik. Am unmittelbarsten wirken seine Interpretationen ursprünglicher Tanzmusik: ein mit Elan hingestampfter Tango, ein ungarischer Tanz(Kodaly), ein slawischer Tanz Dvorak), oder der in eine ausgezeichnete Charakterstudie um- gemünzte Strawinsky-Galopp voll unwidersteh- licher rhythmischer Impertinenz— obgleich hier der Einfluß des Kabaretts das Tänzerische mehr oder weniger überschattet. Zwei schöne Debussy- Impressionen, darunter der schon bekannte„Nach- mittag eines Fauns“, nehmen ihre besondere Stel- lung in der Reihe der„Gestalten“ ein, wogegen Dinge wie Kodalys Schwur“, zwel Bartok-Kom- positionen(, Der Verworfene“ und„Der Geist der Lüge und Gemeinheit!) oder auch Mark Lothars „Gefesselter Strom“— mehr vom Geist des Thea- ters denn deès Tanzes beherrscht— bei aller äuße- ren Wirksamkeit künstlerisch problematisch blei- ben, wie überhaupt Maske und(teilweise sehr ge- schmackvolles) Kostüm den starken Publikums- erfolg des Abends wesentlich mitbestimmten. Auch das Verdſenst Rudolf Beyers am Flügel kann nicht übersehen werden. C. O. E. „Charleys Tante“ im Operettentheater. Der un- verwüstliche Schwank von Brandon ging in einer auf Tempo gehaltenen Regle Hans-Heins Klüfers über die Bretter des Mannheimer Operettenthea- ters. Günther Roeder verstand es, die Gefahren der Peinlichkeit in der Rolle als falsche Tante wohltuend zu umspielen und sich besonders zu Beginn des 3. Aufzuges mit dem eingeschobenen kaberettistisch-spritzigen Chanson starken Son- derbeifall zu sichern. seine Mitspieler bleiben jusgesamt— obwohl unter sich unterschiedlieh— hinter dieser Leistung zurück, Für das gleichblei- bende einfache Bühnenbild zeichnete Hans Rau gespielter Kompositionen sicherte. verantwortlich. Der Abend war ein Erfolg, der zu einem guten Teil durch die Zugkräftigkeit des Stückes selbst von vornherein als sicher erschien. mle. Chopin-Konzert Slavka Nikolowa. In einem Morgenkonzert im Astoria hinterließ die junge bulgarische Pianistin Slavke Nikolowa als Chopin- Spielerin bei überwiegend fachlich interessierten Hörern einen sehr gewinnenden Eindruck. Ausge- stattet mit durchgebildeter Technik, vor allem mit einem Anschlag von bemerkenswerter Glätte und Feinheit, überdies mit sozusagen authenti- scher Ueberlieferung vertraut, verfügt die Künst- lerin über das unentbehrliche pianistische Rüst- zeug, das ihr im Bunde mit geschmackvoller Auf- kasgung und innerer Wärme die Anteilnahme des Publikums für ihre Interpretation auch selten- (ch) Vier Mannheimer Bachtage. Der Mannheimer Bachchor veranstaltet am 29. und 30. Mal, sowie am 3. und 6. Junt, unter Leitung von Dr. Oskar Deffner, vier Bachtage mit einem Vortrag von Professor Nosck- Darmstadt, einem Orgelkonzert, einem Kantatenabend und einer Aufführung der Johannespassion. Namhafte Sänger und Instru- mentalkünstler sowie das Nationaltheateròrchester Wirken mit.. Pariser Streichquartett spielt in Mannheim. Das Pariser Löwenguth-Quartett gibt am Sonntag, dem 9. Mai(19 Uhr) in der Aula der Wirtschaftshoch- schule ein Konzert. Aus der Kunsthalle, Ueber„Natisse und die Fauves“ spricht am Mittwoch, 12. Mal, 18s Uhr, im Behrenssaal, Dr. G. F. Hartlaub. Graphik-Auktlon in Stuttgart. Zwei bedeutsame Hand zeichnungen von Giovanni Battista Tiepolo und eine der letzten plastischen Arbeiten von Wilhelm Lehmbruck,„Mutter und Kind.), sind dle hervorragendsten Objekte der Auktion des Stuttgarter Kunstkabinetts am 13. und 14. Mal. Das Schwergewicht der mit 830 Num- mern ausgestatteten Graphikversteigerung liegt auf dem Gebiet der modernen Kunst. Eine ganze Reihe wesentlicher Künstler des zwanzigsten Jahr- hunderts ist mit Aquarellen, Zeichnungen und druckgraphischeh Blättern vertreten,(&) Auch Münchener Staatsoper geschlossen. Die Münchener Staatsoper hat mr Haus wegen Mas- sener krankungen im Ensemble sowie im Orchester und Chor bis auf weiteres geschlossen. Die Oper will ihren Spielbetrieb erst nach Zu- sicherung besonderer Lebensmittelzuteilungen fur die Bühnenschaffenden wieder aufnehmen. Der 5 bayerische Kultusminister Dr. Alois Hundhammer richtete einen Alarmruf an die Zweizonenverwal- tung für Ernährung. Nach seiner Ansicht sei in- folge des physischen Zusammenbrechens der Bün- nenschaffenden eine völlige Schließung aller bag e- rischen Theater und Konzertunternehmen zu be- fürchten.(dena) August Strindbergs letzte stunden. Unser Am- sterdamer Mitarbeiter schreibt uns: Die letzter schienenen Mitteilungn der schydischen Strind- berg- Genossenschaft enthalten authentische Mit- teilungen über die letzten Stunden von August Strindberg, der am 14. Mai 1912 starb. Die An- gaben stützen sich auf Aufzeichnungen, welche Frau Hedwig Ljungquist-Kist, eine dreißigjährige Rote-Kreuzschwester machte, während sie den Dichter pflegte. Strindberg litt an Krebs und war ein schwieriger Patient. Die schmerzen, die ihm zusetzten, veranlagten ihn, die Krankenschwester zu bitten, ihm Opium zu besorgen; dies geschah, doch unterließ Strindberg es schließlich, das Opium einzunehmen, In der letzten Nacht erhielt er eine Morphiumeinspritzung und wurde ruhiger. Als er in der Nacht erwachte, sah er zu seinem Erstaunen die Krankenpflegerin, in einem Pelz eingehüllt, auf dem Fußboden liegen, Fr beugte sieh über den Bettrand und sagte zu ihr mit einem Lächeln, daß sie nur liegen bleiben solle. Ste wollte sich erheben, doch Strindberg sagte: „Bekümmern Sie sich nicht um mich, ich bin nicht mehr vorhanden“. Dies waren seine letzten Worte. Um ein halb fünf Uhr des Morgens trat nach heftigen schmerzen der Tod ein.(fmh.) „Trojanischer Krieg“— französisch T Heatergastsplel in Heldelberg Es War ein recht glücklicher Gedanke, zum Ab- schluß des„Monats des zeitgenössischen Schau- spiels“, der die Gegenüberstellung deutschen und französischen Gegenwartstheaters brachte, eine französische Theatergesellschaft(mit Jean Girau- doux'„Der Trojanische Krieg findet nicht statt!“) gestleren zu lassen. Der Reihe; Romain Rolland, Albert Camus, Jean Cocteau fügte sich der Name Giraudoux ein, ein Name, der ja auch nicht feh- len darf, wenn man vom zeitgenössischen franzö- sischen Drama sprechen will. Die Aufführung der„Compagnie Marchat“ selbst hielt ein gutes, wenn auch nicht überdurch- schnittliches Niveau. In jedem Falle war sie interessant und zugleich lehrreich, denn sie be- stätigte, was einem an deutschen Aufführungen (ich denke vor allem an die Mannheimer) aufge- fallen war und man da schon vermutete: daß die. Franzosen das geistvoll-blitzende Spiel Giraudoux' um ein wesentliches leichter und weniger von grundsätzlichem, grüblerischem Ernst belastet in- terpretleren würden. Es ist nun einmsl so(das muß und soll kein Werturteil sein): Über das nicht neue Problem, ob Kriege zu vermeiden sind, dis- kutjeren wir Deutschen mit wissenschaftlicher Gründlichkeit, der Franzose dagegen schreibt eine witzige aber nicht unernste oder oberflächliche Komödie. Und spielt sie auch so, brillant, fast virtuos, stets ein wenig überlegen und mit einem ironischen Zug um die Wundwinkel, selbst wenn sich herausstellt, daß der trojanische Krieg nun doch stattfindet. Gewiss— um gerecht zu sein— naben Jean Marchat(der selbst den Hektor jovia- ler gibt, ais wir ihn zu sehen gewohnt sind) und sein Ensemble den nicht einzuholenden Vorsprung der Originalsprache, und sie bedienen sich dieses Floretts denn auch mit einer unwiderstehlichen Eleganz, Geschmeidigkeit und in einem atempe- raubenden und dennoch nie flüchtig wirkenden Tempo. 8. gischen Gründen der leninistische Marxismus zwangsläufig totalitär und intolerant sein müsse. Drei Aufstände des Geistes kenne die abendländische Geschichte(nicht aber, und das sei wesentlich, Rußlend): den des Mittelalters gegen das Glaubensdogma. den der französi- schen Revolution gegen das alte Recht, den des Marxismus gegen die Oekonomik. Nun sel der vierte akut: der Aufstand des Geistes gegen die Staatlichkeit. Als ein Novum be- zeichnete Prof. Eckardt die Forderung unserer Zeit, der Farschung Grenzen zu setzen. Der Stand der Atomphysik allein bedeute höchste Gefahr für die Menschheit. Ueber Freiheit der Dichtung und der Kunst sprachen Rudolf Hagelstange und der Präsident des Kongresses, Dr. Guntram Prü- fer. Dieser von kulturphilosophischer, jener mehr von, sagen wir, aesthetischer Basis aus. gehend. Bei beiden Referaten hatte man eher den Wunsch, sie zu lesen(um ihren sprach- lichen und gedanklichen Reichtum kosten zu können), als darüber zu diskutieren. Aus den Erfahrungen, die er während seiner langjähri gen Emigration über die englische Publizistik sammeln konnte, plauderte fesselnd und an- regend Dr. Gerhard Gleißg berg. Die Pressefreiheit beruhe vor allem auf der Frei- heit des Lesers, seinen Lesestoff auswählen zu können. Ihr größter Feind sei die Gleich- schaltung(Früher die Zensur), und in Deutsch. land: die Papierknappheit. Dr. Gleißberg warnte vor der Kommerꝛzialisierung der Presse, einer Entwieklung, die heute in Eng- land sehr scharf kritisiert und neuerdings von einem Ausschuß des Unterhauses untersucht werde. Zuletzt vertagte Herbst 1948 nach Bayern, vorausgesetzt, daß es den beiden einzigen anwesenden bayerischen Vertretern gelingt, eine Einladung zu ver- mitteln. 8 5 Mannheim als Gastgeber Der in Heidelberg vom 4. bis 9. Mai tagende Kongreß sozialistischer Schriftsteller und Ver- leger war am Himmelfahrtstag einer Einla- dung der Stadt Mannheim gefolgt und trat gegen 11 Uhr mit Omnibussen von Heidelberg kommend hier ein, wo Cahn- Garnier die rund 100 Göste in der städtischen Kunsthalle herzlich begrüßte und ihnen in knappen Umrissen ein geschicht⸗ liches Bild der Stadt Mannheim entwarf, wo- bei er die drei großen Epochen der Stadt in der Kurfürstenzeit, während der Revolutions jahre 1848 und der Zeit der Blüte des Handels und der Industrie besonders unterstrich. Den Güsten war anschließend Gelegenhelt geboten, die anläßlich der Gedenkwoche für die Revolution von 1848 von der Kunsthalle veranstalteten Ausstellungen und die Bestände der Kunsthalle an berühmten deutschen und französischen Gemälden des 19. Jahrhunderts zu besichtigen. Durch den starken Regen mußte leider die nach dem gemeinsamen Male im Rosengarten vorgesehene Hafenrundfahrt ausfallen, so daß die Gäste im Laufe des Nach- mittages wieder nach Heidelberg zur Fortset- zung ihres Kongresses zurückfuhren. mle. gung zur älteren Generation nicht restlos ab- zubrechen, und vor allem das, Gefühl der Verantwortung all unseren Brüdern gegen- über, die heute noch in dumpfem Ressenti- ment verharren, macht es notwendig, daß wir ere Position— die Position 8 den . genen N nem Schießen— seinem Zuviel-Schleß die konsequente Erkenntnis gewonnen hat, Soldaten Mörder sind, gleichgültig, welche Uniform sie tragen, für welche„ deen“ sie fechten, der kann die Worte des großen 7 tulli an verstehen, der in einer Zeit, als aut dem Christentum noch nicht der Fluch lastete, Staatsreligion zu sein, in seinen Auslegungen der Lehren des Gottessohnes schrieb:„D em Gerechten ist es nicht erlaubt, Waffen zu tragen; sein Dienst st die Gerechtigkeit!“ tiger Zeit solches zu verfechten wagt, dem wird die einfache Wahrheit christlicher Exi⸗ stenz Daseinsgesetz, denn sie sagt: Der Mensch ist Gottes Geschöpf; das Leben des Menschen ist heilig und unantastbar, außer für den, der es erschaffen.— Von hier aus aber ist es nur mehr ein letzter Schritt zur Erläuterung der Basis unserer Standpunkte: Wer sich, wie Wir, zu der Erkenntnis durchgerungen hat, daß Gott im Akte der Schöpfung mit dem Men- schen ein geistiges Wesen schuf, das krel ist In seiner Geistigkeit, zu dem Gott ständig im Gewissen Spricht, daß der Mensch also aut Grund seines Freiseins ist, wozu er sich selbzt macht— daß, da die von Gott gegebene Exi- stenz als Primat menschlichen Daseins er- scheint, seine Würde eine erheblich höhete sein muß als die eines beliebigen toten Ge- genstandes—, der kann leicht ermessen, was es bedeutet, wenn wir sagen, der Christen⸗ mensch ist nicht nur der WIT klich freie Mensch dieser Erde, sondern er Ist, aus dieser seiner Freiheit heraus, verantwortlich für alle seine Handlungen und Taten. Auf ibm allein ruht die ganze schwere Verant- wortung, dfe man 80 gerne Gott. der Regle- rung oder sonst einem Vorgesetzten zuschlebt, Unsere Konsequenz Diese unsere Haltung— sie mag als Er- kenntnis dem einen mehr, dem anderen ue niger bewußt sein; sie ist jedenfalls das Fun- dament all derer, die heute mit uns einen ge meinsamen Weg gehen—, h der Fre- Entschel⸗ dung, rechte der persönlichen Freiheit duums überhaupt ist.— Es mag sein, Tag naht, an dem wir für unsere Haltung dle Nachfolge Christi im d. h. daß wir aktiv zu werden haben auf jenem Gebiete, auf dem ein Christenmensch eigen sich der Kongreß aut Oberbürgermeister Dr.* Heinz Schneeklotk Wer aber in heu- läßt nur eine Kon- 5 Leiden anzutreten haben, lich allein aktiv sein kann; es mag aber auch sein, daß ein Tag kommt, an dem wir m Bitter nis in den Herzen zu den Waffen greifen werden, Well eh sein muß! Dies ist in dieser Welt die höch⸗ ste und letzte Entscheidung menschlichen Ge. wissens. Wir werden sie in Freiheit gol ziehen! Keinesfalis werden wir sie jenen Ubelt lassen, die die Würde des Menschen in und Silber münzen oder in Land.— E i nicht nur möglich, sondern es ist sehr Wahr- scheinlich, daß man uns noch einmal zwingen Wird. Die Zahl derer aber, die sieh wider“ setzen werden— widersetzen, weil Unrecht, Well Verbrechen geschleht!—, wird Eröber sein. Größer als das letztemal. Hat das alles Zweck? Die Frage nach dem Zweck ist hier kleich. zusetzen der Frage nach der Emanzipation 1 Menschen zur Erfassung des geistigen Pro bleins seiner individuellen und kollektiven Freiheiten. Sie ist ein Bruchteil jenes viel; und heißumstrittenen Rufes: Mensch, werde wesentlieh!“— Letztlich um schließt sie den Akt der progressiven Bewußt. werdung des menschlichen Geistes, del menschlichen Wesenheit! Damit ist die Frage erledigt. Sie ist keine solche der Zwecke, 755 dern eine solche der Not wendigke fte — Allerdings: der Weg dieser Notwendigkeiten ist ein Leidensweg, der in Bewußthelt geseb- gen werden muß!. egle· lebt. hungernden Normalverbraucher Nr. 52/ Samstag, 8. Mai 1948 8 1. D ieiensbess, f Gun EN EE o Käthe Kollwitz: Mutter und Kind Vielleicht ging es Innen ebenso wie uns: Bei dem Versuch, eindeutig festzustellen, wann in diesem Jahr nun tatsachlich der Muttertag sei, wurde die Lage immer unklarer. Alle erreich- daren Kalender wurden durchblättert, Dienst- stellen angerufen, die Blumengeschäfte gefragt und Debatten geführt. Trotzdem blieb es bei rthei Parteien: Der 9. Mai- Partei und der 16. Mal- Partei. Aber da man sich im Leben nun irgendwann mal entscheiden muß, gaben wir dem 9. Mai letzten Endes den Vorrang. Das ist nieht nur im Interesse der Blumengeschäfte, zondern auch der Mütter selbst, weil es doch immer ärgerlich ist, wenn ein„Festtag“ auf einen„Feiertag“ fällt. Im Grunde genommen haben wir uns bei diesen Diskussionen ein bißchen geschämt, weil wir dadurch plötzlich entdeckten, wie undankebar wir Töchter und Söhne eigentlich dock oft sind. Nur einmal im Jahr gedenken wir unserer Mütter, denen wir doch so unermeßlick viel verdanken. Aber wir Wollen uns dieses Jahr ganz ernsthaft vorne- men, mehr als einmal im Jahr die zu ehren, die uns mit Schmerzen geboren haben. MI Der reuige Ortsgruppenleiter Vor dem Landgericht stand am Mittwoch der Kaufmann und Weingroßhändler Karl Weick um, nach seinen eigenen Worten 1930 überzeugt in die NSDAP eingetreten, 1933 zum Stützpunktleiter von Wallstadt und 1937 zum Ortsgruppenleiter von Sandhofen ernannt, da- neben Ratsherr und Kreisfachschaftsleiter für den Weinhandel. Die Anklage lautete auf Körperverletzung in sieben Fällen. 194445 hatte unter Leitung von Weickum das sogenannte„Schlägerkom- mando Sandhofen“, dessen weitere Aktivisten Schalk und Fluhr sich vor anderen Gerichten zu verantworten haben, eine eigenmächtige „Schnelljustiz“ ausgeübt. Während der mitangeklagte 57 Jahre alte Maurer Adam Müller, der zu einer Mig handlung hinzu kam,„da es Pflicht war, daß man beisammen ist, wenn was los ist,“ nach- dem die Anschuldigungen, die zu seiner Ver- haftung führten, sich nicht beweisen lieben, freigesprochen wurde, mußte Weickum— eben- falls unvorbestraft— immer wieder bekennen. „wenn der Zeuge es sagt, wird es schon stim- men“. Nur dieser Haltung war es zu verdan- ken, daß trotz des sehr umfangreichen Tat- bestandes und der zahlreichen Zeugenverneh- mungen der Prozeß innerhalb eines Tages ab- geschlossen werden konnte. Das Gericht erkannte auf die vom Staats- anwalt beantragte Gefängnisstrafe von vier Jahren, wobei von über drei Jahren Inter- nierungslager nur fünf Wochen als Untersu- chungshaft angerechnet werden und betonte, daß ein Mehrfaches der Strafe verhängt wor- den wäre, hätte der Angeklagte nicht seine Taten zutiefst bereut und bedauert. Weickum, der noch seiner Aburteilung durch die Spruch- kammer entgegensieht, hat die Kosten des Verfahrens, soweit es ihn betrifft, zu tragen. wes. PW's betreuen Kameradengräber. Deutsche Kriegsgefangene haben im Rhönetal Frank- reich) in monatelanger Arbeit Einzel- und Massengräber gefallener deutscher Soldaten ausfindig gemacht und würdig hergerichtet Die Lage der Gräber wurde zeichnerisch und photographisch festgehalten. Die Personalien der Toten wurden, soweit sie sich ermitteln Ueßzen, in Listen aufgenommen. Das gesam- melte Material soll dem„Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ in Oldenburg überge- ben werden.(epd) Mieler gegen Mielerhöhungen In Frankfurt werden Mieterhöhungen geplant Das Verwaltungsamt für Wirtschaft hat Anordnungsentwürfe ausgearbeitet, wonach Hausbesitzern das Recht eingeräumt werden goll, Mieterhöhungen in der Form vorzuneh- men, daß gewisse Beträge wie Steuererhöhun- gen, Kanalbenutzungs- und Schornsteinfeger- gebühren ete., die bereits in der Miete anteilig berücksichtigt sind. auf die Mieter abgewälzt n. Mieferschutzverbände der reter der süd „Die. süddeutschen Mieter(Ar. beitsgemeinschaft der Mieterschutzverbände in der US-Zone) haben die Erhöhung der Mieten, wis diese von der Bizonalen Verwaltung Preisabteilung— beabsischtigt ist, abgelehnt. In den zur Zeit gezahlten Mieten sind alle Be- träge enthalten, die die Hausbesitzer in die Lage versetzen, den vertraglichen Zustand in den Wohnungen zu erhalten oder Wiederherzu- stellen. Allein für Betriebskosten sind dabei laufend 18 Prozent der Mieten enthalten und kür Instandsetzung einschließlich der Schön- heitsreparaturen 23 Prozent. Dies sind 41 Pro- zent der zur Zeit geltenden gesetzlichen oder Stop-Mieten. Es ist allgemein bekannt, daß seit nahezu 10 Jahren in den vorhandenen Woh- nungen nur ganz geringe und allernotwen- digste Instandsetzungen vorgenommen wurden. Mithin ist der Hausbesitzer in der Lage, auf Grund der nur in unbedeutendem Maße vor- genommenen Arbeiten Mittel für geringfügig- ste Belastungen aufzubringen, die ihm durch steuerliche Mehrbelastungen und sogenannte Betriebskostenerhöhungen unerheblicher Art entstehen. 5: Das Mietniveau ist mit einer der wenigen konstant gebliebenen Faktoren der Lebenshbal- tung und eine Durchbrechung dieses Miet- niveaus wäre unvertretbar. Neben den Ge- werkschaften haben die Gemeinnützig nungsbaugesellschaften sich dem Standpunk der organisierten Mieterschaft angeschlossen und vertreten ebenfalls die Ansicht, im Gegen- satz zu dem privaten Hausbesitzer, daß Miet- erhöhungen nicht stattfinden dürfen. 1 Weiter stellen wir fest, daß bis zu 3 55 Konsolidierung der Wirtschaft den Hausbesit-⸗ zern eine ganze Reihe von Beträgen der 16 gehenden Mieten zur Verfügung stehen, 0 nach dem Reichsmietengesetz nicht zur 5 5 wendung kommen. Wir verweisen auch darau 5 daß heute keine Verzinsung der Bar vermögen bei den Geldinstituten erfolgt, jedoch der 12 seiner Substanz erhaltengebliebene Hausbesi 2 laufend einen erheblichen Prozentsatz als Ver- zinsung seines Kapitals erhält. Schon aus 125 zialen Gründen wäre es nicht nur 5 11 8 billig, die beabsichtigten Anordnungen solang * Aus Briefen an den MM Antequngen und Beschwerden Ein sarkastischer Vorschlag a er- Wir sin ine achtköpfige Normalverbraue 9 familie 3913 8 acht Hühner. Im. 458 ben wir im schweige unseres Angssichtes 3 abgeernteten Feldern mühsam das e gelesen, Dafür müssen wir jetzt 80 Eier 5 oßzer Wir haben auch ein paar Hasen, die 19 0 der Mühe am Leben erhalten werden, und die Warum Viehzählung auch aufgenommen wurden. Wirk- müssen wir nicht bei jeder Schlachtung dem * ür die anderen schaftsamt einen Hasenschlegel kapgeben, oder Wenigstens den Hasenkopt? II. E., Heddesheim. Ein gefährlicher Feind kommt bünkar- N er vorkommen der ersten Früh 85 ä auch wieder ein 5 Feind ünserer Ernährung zum Vorschein, 3 der Kartoffelkäfer. Ihn wirksam zu N ist ein Gebot der Stunde, und den 8 Stellen wird empfohlen, keine Zeit zu vers 1 0 und sofort die zu seiner Vernichtung nd 5 Magnahmen einzuleiten, Wobei weder N Ausgaben gescheut werden dürfen. WEIL. 7 Die Tarife der Straßenbahn Dieser Tage fuhr ich mit meinen beiden Kin- dern(1½ 18 4 Jahre) in der Straßenbahn,. Schaffner forderte für die beiden kleinen die 5 zahlung des Fahrgeldes für einen Erurebeenen eh hatte beide Kinder auf den Schoß e 1 damit keines im Wege war, Sämtliche Fahrgäste schüttelten den Kopf über diese 3 3 Seht diese Tarifbestimmung nicht zu eit 8— nügt es nicht schon, dag Kinder über sechs. das volle Fahrgeld zahlen müssen? Von 5 5 möglichkeſt, Umsteigefahrseheine zu lösen, m 5 zurückzustellen, bis die Neuordnung der Geld- wirtschaft und des Zinsproblems geregelt ist. Bei der Gesamt-Arbeitnehmerschaft wäre eine Mieterhöhung von 80 ausschlaggebender Be- deutung, daß Konflikte und Lohnkämpfe dar- aus resultieren könnten. 135 5 Die beabsichtigte Mieterhöhung ist darum nicht nur un zweckmäßig, sondern auch unge- rechtfertigt. Die Mieter würden eine derartige Maßnahme des dwigshafen. Das Kanalnetz in Ludwigshafen 1 km lang und wies bei Kriegsende 300 schwere und 200 leichte Schadenstellen auf. Das entspricht einer zerstörten Kanallänge von 8,9 Km. Bisher sind 4,5 Km instandgesetzt worden. Am Kanalnetz befinden sich jetzt noch 390 Scha- denstellen und 170 kleine Schäden in den Senk- kästen. Mit diesen Arbeiten sind zwölf Firmen beauftragt. Auch hier macht sich der Mangel an Arbeitskräften stark bemerkbar. Während im vergangenen Jahr die Zahl der von der Industrie bereitsgestellten Arbeitskräfte für den Kanalbau 150 betrug, sind es zur Zeit nur noch 50 Mann. Im letzen halben Jahr wurden von 201,5 Tonner bizonalen Verwaltungsamtes pindungsoffizier im n Nr N Vorschrift gebeten, da in letzter Zeit wieder- n 5 5 Selte 3 Mannheimer Festwoche Im Rahmen der Festwoche zum Gedächtnis der Revolution von 1848 finden in den nächsten Tagen folgende Veranstaltungen statt. Samstag, 8. Mai: Städtische Kunsthalle, 16 Uhr, Eröffnung der Ausstellungen:„Mannheim und die deutsche Revolution 1848/49 in zeit- genössischen Bildern und Dokumenten“;„Käthe Kollwitz— Zeichnungen und Graphik“, Die Eröffnungsfeierlichkeit findet nur vor gelade- nen Gästen statt. Für das Publikum sind die Ausstellungen ab Sonntag, den 9. Mai, von 10 bis 17 Uhr, außer montags, zugänglich. Sonntag, 9. Mai: Nationaltheater, 10.30 Uhr: Feierliche Weihestunde unter Mitwirkung des Nationaltheaterorchesters. Rednef: Dr. Theo- dor Heuß.— 17.30 Uhr: Première von„Dan- tons Tod“ von Georg Büchner, mit Hans-Joa- chim Recknitz als Gast in der Titelrolle und unter der Spielleitung des Gastes Klaus Jedzek. Montag, 10. Mai: Wirtschaftshochschule, 19 Uhr: Vortrag von Prof, H. W. Langer:„Von der Freiheit des Geistes. Für die Jugend! Dienstag, 11. Mai: Wirtschaftshochschule, 18 Uhr: Gespräche mit der Mannheimer Ju- gend über„Deutschland in Vergangenheit und Zukunft“ unter Führung von Emil Henk. Mittwoch, 12. Mai: Nationaltheater. 18 Uhr: „Dantons Tod““. Freitag, 14. Mai: Ufa-Theater, 16 Uhr: Fest- liche Gedenkstunde unter Mitwirkung des Na- tionaltheaters und einer Ansprache des Ober- bürgermeisters. Die Jugendveranstaltungen sind für die Besucher kostenlos. Einlaßkarten sind bei den Jugendorganisationen und dem städtischen Jugendsekretariat(Sophienstraße) erhältlich. Rr Funkgeräte bei der Feuerwehr. Wesenheit des Inspekteurs für das Feuerlösch- wesen im württembergisch- badischen Innen- ministerium fand am 4. Mai in Mannheim die erste Kreisbrandinspektoren-Sitzung statt, an die sieh praktische Vorführungen der Mann- heimer Feuerwehr anschlossen. Aufgabe: „Feuer im Tanklager Neckarspitze.“ Zum ersten Male wurde den zahlreich erschienenen Fachleuten aus Nord württemberg und Nord- baden das Zusammenwirken moderner Nach- richtenmittel zwischen der Feuerwehrleitung an der Brandstelle und' der Zentrale durch den Einsatz von Funkwagen vorgeführt, deren Geräte eine Reichweite von 25 Kilometer be- sitzen. Ro. Tödlicher Verkehrsunfall. In Seckenheim wurde ein 5 Jahre altes Kind auf der Straße von einem Auto angefahren und so schwer Verletzt, daß der Tod sofort eintrat. E. V. Geld abholen! Wir verweisen auf Wunsch des Wohlfahrtsamtes noch einmal auf die Son- derbeihilfe für Hilfsbedürftige und Minder- bemittelte, wie sie in unserem Anzeigenteil vom 1. Mai bekanntgegeben wurde. OB und Pan- Europa. Am 10. Mai spricht Oberbürgermeister Dr. Cahn-Garnier bei einer Kundgebung der Europa-Union in der Wandel- halle des Rosengartens um 19 Uhr zu dem Thema„100 Jahre Einigungsbestrebungen.“ Kapitalismus, Kommunismus und christ- liche Kirche. Ueber dieses Thema spricht Pfarrer Bachmann aus Zürich in einem Vor- trag der Evangelischen Akademie am 12. Mai um 19.30 Uhr in der Christuskirche. Wer will nach Rußland? Ueber Repatri⸗ ierungsfragen russischer Staatsangehöriger wird am 11. Mai, 15.30 Uhr, der russische Ver- Turmsaal des Rathauses N JFCFFFC Meldekarten nicht vorstempeln! Der Präsi- dent des Landesarbeitsamtes Württemberg Baden hat in seinen Richtlinien vom 13. Fe- bruar 1946 angeordnet, daß der Bestätigungs- vermerk des Arbeitgebers nur für die nächste Perlode gegeben werden darf. Die Arbeitgeber werden nochmals um die Einhaltung dieser In An- holt festgestellt wurde, daß Meldekarten für mehrere Perioden vorgestempelt worden sind. Verbesserter Fahrplan. Ab 9. Mai wird der Verkehr auf der Strecke Waldhof Biblis durch einen neuen Zug entlastet werden. Abfahrt in Waldhof: 16.15 Uhr. Nachtschalter der Fost. Ab 10. Mai ist beim Postamt 2(Bahnhofsplatz), Eingang Friedrichs- felder Straße, von 20 bis 6 Uhr ein Nacht- schalter für die Aufgabe von Eilbriefen. Ein- schreibbriefsendungen gegen besondere Ge- bühr, Eilpaketen und dringenden Paketen, so- wie für den Kleinverkauf von Briefmarken geöffnet. Spruchkammertermine. Montag, 10. Mai(Ge- richtsgebäude, E q), 3.30 Uhr: Dr. Erich EKir maler, Schriesheim; 10.30 Uhr: Josef schien, Mannheim- Rheinau. Mittwoch, 12. Mai(im Saale der„Land- kutsche“, D 3, 3), 8.20 Uhr: Julius Schwarz, Bu- chen/ odenwald. Donnerstag, 13. Mai(K-s-Schule), 13 Uhr: Berthold Steinke, Mannheim; 14 Uhr: Ka- roline seyerle, Mannheim; 15 Uhr: Otto Keller, Mannheim; 15.30 Uhr: Dr. R. schulz, Mannheim: 16 Ohr: Kurt Carstens, Mannheim-Fſeudenheim; 16 Uhr: Karl Uehlein, Mannheim. Freitag, 14. Mai (K-s-Schule), 13 Uhr? Dr. Helmuth Lehmann, Edingen; 13 Uhr: Otto Waibel, Mannheim; 15 Uhr: Emma Tückhardt, Mannheim-Feudenheim. Mitt- woch, 19 Mai(K-5-Schule), 8.30 Uhr: Hans Metzen, Mannheim; 11.30 Uhr: Georg Dewertn, Mannheim Feudenheim. Wir gratulieren! Valentin Dörr, Friedrichsfeld, Molsheimer Straße 14, beging seinen 80. Geburts- tag. Josef Krieg, Mannheim, Mittelstr. 33, wurde 84 Jahre, Katharina Link, Mannheim, T 6, 17 und Barbara Sommer, Neckarau, Luisenstr. 81, 85 Jahre alt. Ihre goldene Hochzeit feierten Martin und Magdalena Ulbrich, Mannheim, Fabrikstations- straße 33. Auf eine 30jähriges Dienstzeit kann Ludwig Wirth, Mannheim, U 5. 4, zurückblicken. Explosion forderte zwei Todesopfer Nördlich von Sandhofen ereignete sich am Rheinufer ein schweres Explosionsunglück, dem zwei Manner zum Opfer flelen, während drei weitere schwer verletzt wurden. Wie Fachleute vermuten, befanden sich unter den Betonfundamenten einer 1945 ge- sprengten ehemaligen militärischen Bellelfs- brücke eine noch nicht entdeckte Sprengladung, die durch das Verbrennen von Pulver aus ge- borgener Munition zur Explosion gebracht wurde, die so stark war, daf 20 Ztr. schwere Betontrümmer bis zu 500 m weit geschleudert wurden. Die Opfer des Unglücks befanden sich 50 bis 60 m vom Explosionsherd entfernt auf einer erhöht liegenden Auffahrtrampe der Brücke und wurden dort von umherfliegenden Trümmern getroffen. Elg. Hilfe für 11 700 Ludwigshafener Kinder Im März bildete die amerikanische Stadt Pasadena in Kalifornien ein Hilfskomitee, das die großzügige Patenschaft über 11 700 Lud wigshafener Kinder übernommen hat. Für die Kinder wurde eine Sammlung bei 11 700 Fa- milien in Pasadena veranstaltet, die durch Ueberlassung von je fünf Dollars pro Kind für die nächsten vier Monate eine tägliche Mahlzeit ermöglicht. Auch eine Kleidersamm- lung ist beabsichtigt. Später sollen noch Bü- cher, Kindergartenmaterial und wichtige Be- darfsartikel gesandt werden. Die Kinder er- warten freudig die angenehmen Ueberraschun- gen, die bald kommen sollen. nz. Sponlune Arbeiisniederlegungen Heute vormittag entscheidet Die gekürzte Fleischzuteilung der 114. Le- bensmittelperiode, die Tatsache, daß die Zu- lagekarten von Schwer- und Schwerstarbei- tern nicht mit Kartoffeln, sondern mit Zucker beliefert werden, sowie der Ernst der allge- meinen Ernährungslage überhaupt, waren die Gründe für eine nicht gewerkschaftlich sank⸗ tionjerte, spontane passive Resistenz bei meh- reren Mannheimer Firmen, die am Montag- Vormittag in der Gießerei der Firma Daimler- Benz ihren Anfang nahm und der sich die Be- legschaften weiterer Unternehmen anschlossen. Die Arbeiter waren an ihren Arbeitsplätzen erschienen, hatten aber die Arbeit nicht auf- genommen. Im Laufe des Dienstag fanden auf Grund dieses„Streikes im Rathaus Verhand- lungen zwischen Bürgermeister Trumpfheller, Vertretern des Gewerbeaufsichtsamtes in Karlsruhe, Gewerkschaftsabgeordneten und dem Leiter des Ernährungsamtes Mannheim Statt, die zu keinem Ergebnis führten, Darauf hin wurde am Mittwochvormittag eine Ab- ordnung der Stadt Mannheim unter Führung des Bürgermeisters Trumpfheller in Stuttgart bei Ernährungsminister Stooß und Ministerial- sich der Gewerkschaftsbund direktor Eisenmann vorstellig, wobei der Mi- nister, vorbehaltlich der Zustimmung des Wirtschaftsrates in Frankfurt, die Zusicherung gab, in Mannheim die Ausgabe von Kartof- feln auf Zulagekarten zu gewähren, sowie die gekürzte Fleischration durch eine Fischzutei- lung auszugleichen. In der Zwischenzeit hatte der Ortsausschuß des Gewerkschaftsbundes die Belegschaften aufgefordert, die Arbeit wieder aufzunehmen, bis auf einer für heute vormit- tag angesetzten Besprechung des Ortsausschus- ses Mannheim des Gewerkschaftsbundes mit mren Vertretern der einzelnen Industriever- bände Stellung zu der Gesamtsituation ge- nommen sei. Am Mittwoch noch wurde die Zusage des Ministers Stooß vom Wirtschaftsrat in Frank- furt gebilligt. Insgesamt legten von Montag bis Mittwoch mehrere tausend Arbeiter die Arbeit nieder, die sie zum größten Teil inzwi- schen wieder aufgenommen haben. Es ist an- zunehmen, daß die heute stattfindende Konfe- renz, der Gewerkschaft die Ergebnisse der Stuttgarter Verhandlung bei ihrer Entschei- dung berücksichtigen wird. mle. 8 0 „Nanu, wird denn in Franhfurt auch gestreikt?“ Originalzeichnung: Wolf Strobel „Nein, das sind die Beamten des Wirtschaftsrates— die haben Feierabend!“ Meukonsiruklion uuf dem Hockenheim-Ring 345 Konkurrenzen auf dem Kurs der Rekorde. Hockenheim gerüstet Das größte motor sportliche Ereignis Deutsch- 1 Hucks, kam Rudi Pepper in der Berliner Wald- bühne vor 20 00 Zuschauern zu einem umstritte- nen Punktsieg. lap) 5 Vorschau 2 Samstag, 8. Mai „Trobadout“(Haut), 2.„Fontaine“(Gast). Toto: 173:10, E. 41410. Rennen III: 1.„Bosporus“(Un- terholzner), 2.„Brabant“(Grünnag). Toto: 2410, E. 19:10. Rennen IV: 1.„Marius“(Grünhag). Toto: 39:10, E. 67:10. Rennen V: 1.„Pankraz“(Starn- ecker). Toto; 10:10, E. 15:10. lg. * Mannheimer Mairennen in Frankfurt Das am g. Mai auf der Niederrader Rennbahn sich abwickelnde Gsstrennen des Badischen Ren- Vereins Mannheim hat mit 44 Pferden eine gute Beteiligung. Das abwechslungsreiche Programm mit 103 00 Mark Geldpreisen und Ehrenpreisen umfaßt ein Jagdrennen, ein Hürdenrennen, ein Flachrennen für Dreijährige, ein Amateurrennen auf der Flachen und drei Ausgleiche für Flieger und Steher, Im Hauptrennen, dem über 4000 m laufenden„Preis von Mannheim“, dürfte der gute Steher Kammerherr mit„Gamsbock“ und dem Halbblüter„Dandy“ zusammentreffen. H. E. Wird Waldhof süddeutsch. Handballmeister? Der SV Waldhof mußte in Göppingen mit 919 wieder die Punkte teilen. Vor 8000 Zuschauern sicherte sich Waldhof nach der Pause einen 3:9- Vorsprung, Fehler des Mittelläufers und der Ein- termannschaft jedoch ließen Göppingen mit B. Kempa und Keßler den Ausgleich erzielen, sodaß Waldhof und TV Dietzenbach mit 612 punktegleich sind. Dietzenbach— 1. Fe Nürnberg 8:5. vt. Punktsieg Peppers über Hucks In einem 1o-Rundenkampf gegen den ehemali- gen deutschen Meister im Mittelgewieht, Dietrich Iands spielt sich heute und morgen in unserer Nachbarstadt ab. auf dem 7,25 km langen traßenkurs senken sich heute ab 13.20 Uhr secbis- mal die Starterfahnen zu den je 6-Runden- 46,35-Km- Rennen der Solomaschinen bis 125 cem, und ab 14.15 Uhr für die Ausweisfahrer bis 250 cem. Um 14.35 Uhr starten die Kleinstrenn- Wagen der neuesten Amateurkonstruktionen; es werden der„Scampolo“ von Komossa, der„DV“ von Delfosse, der„Fiat-Ssiata“ von Bels, und der „Zündapp- Eigenbau“ von Sänger ihre Feuertaufe bestehen. Im Anschluß fahren Solomaschinen der 350-em-Klasse und Gespanne bis 1200 cem. Zum Abschluß des Samstag- Programms starten um 17.10 Uhr die Ausweisfahrer der C-Klasse, Solo- maschinen bis 500 cem. Am 9. Mai rollen 9 Meisterschaftsläufe über je 10 Runden= 77,25 km der Motorräder-Gespanne, Sport- und Rennwagen ab 9.30 Uhr bis 16.20 Uhr ab. In den 153 Rennen sind sämtliche deutschen Spitzenfahrer und ein großes Aufgebot von Nach- Wuchstalenten zur Stelle. So wird die neue„NSU- Fox! in der 125--œαem-Klasse Überraschen, die „Moto-Guzzi“ und die von Herz Lampertheim) neuentwickelte NSU-RKompressormaschine, sowie das von Pillenstein verbesserte Zündapp-RKom- Pressor-Gespann. Bei den drei Sportwagen-Ren- nen geben 9 BMW-Veritas-Wagen, 7 Volkswagen- Eigenbauten und 4 neue„AFrM-Fiat“ mit Falken- hausen-Motor und anderen Eigenbauten ihr De- büt. Im Meisterschaftslauf zur deutschen Straßen- meisterschaft werden sich H. P. Müller(Bielefeld), Gablenz(Karlsruhe), Lottes(Marburg) und Rudi Meier(Mannheim) einen spannenden Kampr liefern. Die Bewohner der französischen Zone können enötigten Materials nur 20 Tonnen genehmigt, nz. i Nes Das hiesige mittlere französische Mi- litärgericht verurteilte den Bürgermeister von Weingarten bei Annweiler in der Südpfalz zu vier Monaten Gefängnis und 5000 Mark Geldstrafe, Weil er im Februar in Weingarten eine Protestver- sammlung gegen die Abgabe von Vieh durchge- U hatte.(dena) f „ Die Untersuchungen im Verfahren gegen die Bauwirtschaftsstelle im Regierunssprä- siclum Darmstadt haben weiter ergeben, daß sechs der neun Dienststellen- Angehörigen selbst gebaut, Baustoffe in großzügiger Weise sich selbst zugewiesen haben. Eine Haussuchung bei dem Baudezernenten des Regierungspräsidiums Darm- stadt, Reglerungsdirektor Raupp, ergab, daß bei ihm die gleichen Bestechungsgegenstände(Oefen, elektrische Geräte, Lederwaren und Textilien) ge- funden wurden, wie bei mehreren seiner Unter- gebenen. Die Vernehmungen des Untersuchungs- Tichters gehen weiter.(hb) .. — 2 . Sommerwetter Vorhersage für Nordbaden bis Mon- tagabend: Größtenteils heiter und. ab- gesehen von vereinzelten Wärmegewit- tern, trocken. Höchsttemperatur: 23 bis 27 Grad, Plefsttemperatur: 8 bis 5 13 Grad. Schwache bis mäßige Winde 5 ichtungen. . Amt Tur wetterdlenst. Karlsruhe. Handball: Reichsbahn— TB Heidelberg, TV 46 Mannheim TV 46 Karlsruhe(Männer und Frauen). Turnhalle des TSV Mannheim, 16.30 Uhr. Frauenlehrgang im Handball in Ladenburg am 9. und 9. Mai. Treffpunkt 14.00 Uhr dei der S8/ FV Ladenburg. 2 Fußball: Badische Lendes meisterschaft: Amici!“ tia Viernheim— VfR Pforzheim(17 Uhr). Sonntag, 9. Mai Süd- Oberliga: VfR Mannheim— VfB Stuttgart, VfB Mühlburg— Sportfreunde Stuttgart, Rotweig Frankfurt— 1. FC. Nürnberg, Kickers Offenbach Fs Frankfurt, Stuttgarter Kickers— Wacker München, SpVgg. Fürth— Ts Ulm, schwaden Augsburg— Vikt. Aschaffenburg, 1960 München Bapern Munchen. Myc os Mannneim— Reichs- bahn Mannheim(10.30 Uhr). Handball: Sy Waldhof- TV Dietzenbach, Qua- Uißkationsrunde; Birkenau— Daxlanden, Rint⸗ heim— 62 Weinheim, Rot Odenheim, Linken heim— St. Leon. Hockey: VfR Mannheim— Rüsselsheimer Re (Frauen). Germaniaplatz, 10.30 Uhr. Tischtennis: VfR Mannheim— Ts 78 Heidel- berg. Luzenbergschule, 16 Uhr. 5 Boxen: sd Mannheim— Boxclub Godesberg, Zirkus Hoppe, 10 Uhr. Ringen; Viernheim— Asv Heidelberg, Schüler und Senioren. Lokal Ratskeller Viernheim, 9.30 Uhr. ASV Lampertheim— Germ. Karlsruhe „Reichssdler“, 15 Uhr. 1 Schach: Mannheim gewann den Städtekampf gegen Ludwigshafen mit 35:15. mit der Eintrittskarte die Zonengrenzen passie- ren. Mit der Erstellung neuer Sitztribünen, Steh- terrassen, bewachten Parkplätzen, eines Erfri- schungszeltes, eines fliegenden Postamtes am Startplatz, das einen Sonderstempel führt, dürfte den Wünschen aller Rennbesucher Rechnung ge- tragen sein. Der Mannheimer Groß- Staffellauf Der Staffellauf„Rund um den Friedrichsplatz.“ hatte eine groge Zuschauermenge angelockt, die in den sieben Klassen gute und spannende Läufe sahen. Bei guter Organisation und Beteiligung von 380 Läufern wurde im Hauptlauf der Vor- jahrssjeger Sc Käfertal mit vier Sekunden Ab- stand vom TV 1846 Mannheim mit 2:48 Min. ge- schlagen. Noch spannender war der Lauf der Klasse I, bei dem S 93 schwetzingen und 88 89 Seckenheim mit 257,4 Min. Brust an Brust durehs Ziel liefen. Die. Wirtschaftshochschule Mannheim lief in der Klasse II mit 2:56, die zweitbeste Zeit. Erfreulich war die rege Teilnahme der schüler, der Wasser- und Wintersportler und der Fußbal- ler, So nahmen die Spieler de la Vigne, Körber. Altig, Jäckel und Langenbein als Fußballer teil. Der Mannheimer Skiklub zeichnete sich mit 309 Minuten in der Klasse III wieder in die Sieger- liste ein, Klasse IV: VfR Mannheim 31:04, TV 1636 Mannheim 3:04, Klasse V: Jugend A;: Tulla- S022 Die Sozialredaktion des„Mannheimer Mo- gen“ erteilt jeden Mittwoch, vormittag: von 9—12 Uhr, mündliche Auskunft. Außer- dem haben wir an jedem Donnerstag, von 1719 Uhr, eine abendsprechstunde eingerichtet. Abonnementsquittungen brau- cken nicht vorget egi werden Frau F. Mein Mann ist in den letzten Jahren sehr leichtsinnig geworden. Wenn er es so Weiter treibt, wird mein elterliches Vermögen bald ver- tan sein. Ein Ehevertrag besteht nicht. Kann ich mich irgendwie schützen?— Sie können auf Grund 5 5 168 auf Aufhebung der Gütergemeinschaft klagen. K. R. in Heddesheim. Ich habe zum Weiterver- kauf eine große Zahl von Beeten mit Radieschen angelegt. Wie verhüte ich, daß die Radieschen delzig oder madig werden?— Es empfiehlt sich, ein wenig Kochsalz in die Rillen zum Samen zu streuen. Salz schützt Radieschen gegen Erdflöhe, Wurmfrag und Helzigwerden. Rad,eschen lieben nahrhaften, feuchten Boden. Sie werden in son- nigen und trockenen Lagen holzig oder klein, Sie EDK oN 1 ar nicht sprechen. Die Mannheimer Ver- 8 e Weisen in ihrem Jahresabschluß einen großen Gewinn auf.. 3 es ist hohe 1 1 arifordnung einmal zu ändern. 5 1. Herta H., Mannheim. Bezugschein oder Punkte? Ich begrüße es, daß die Frage Bezugschein oder Punkte! in Nr. 43 Ihres Blattes aufgeworfen worden ist. Um es vorweg zu nehmen: Tech meine, Wir müssen so rasch, wie es die Verhältnisse zu- lassen, zur Bewirtschaftung nach dem Punktsy- stem kommen als Vorstufe zu der anzustrebenden vollkommenen Aufhebung. Ich sehe darin eine erhebliche Vereinfachung der Bewirtschaftung, die sich nicht nur auf Schuhe erstrecken sollte. Die Umstellungsschwierigkeiten könnten dadureh Überbrückt werden, daß die Funkte dem Wirt- schaftsamt abzuliefern wären gegen Aushändigung einer Bezugsmarke. Diese vereinnahmt der Han- schule 302,2, 2. Lessingschule 3:07,83. Jugend B: vertragen aber keinen Dünger, durch den sie del zum Wiederbezug der Wäre. 5 Msd xennheim 3722, Min., 2. UR Mannheim schnelf Maden bekommen. i Es scheint mir dringend an der Zeit, die Be- 3.346 Minuten. K. M. P. Ich mietete vor zwei Jahren eine Zwei- wirtschaftung von der behördlichen Ueberbüro- kKratisierung und den menschlichen Schwächen rei zu legen und ihr eine größere Rechtssicher- heit zu verleihen; Weg mit dem Antrags-, Erklä- rungs- und Versicherungsunfug, der die Wahr- heitsliebe der Menschen schon fast zu ersticken droht! Es sind doch fast immer dieselben, die das Wirtschaftsamt belagern und zum Zuge kommen, Während der Ehrliche und Bescheidene, von die- sem Ringen um den Bezugschein angeekelt, sich Heber in das Unvermeidliche fügt und der Leid- zimmer wohnung, die stark beschädigt war. Der Haß locher Himmelfahrtsrennen Trotz heftigen Gewitterregens wurden die gut- besetzten Rennen vor 20 000 Zuschauern durchge- führt, wobei der regenweiche Boden für große Ueberraschungen, Ausfälle und verluste sorgte. Viele rechtsrheinische Besucher mußten wegen der schlechten Verkehrs möglichkeiten wieder um- kehren. Das bestdotierte 20 Oo-Mark-Flieder- Jagd- rennen über 3600 m sah Meisterwurf“ mit Jokey setzung, verlangte von mir aber die Mietvoraus- zahlung für zwei Jahre. Die zwei Jahre sind um, und der von mir bezahlte Betrag ist jetzt abge- wohnt. Als ich dem Vermieter erneut eine Miete- vorauszahlung von zwei Jahren machen wollte, lehnte er diese ab und verlangt jetzt nur monst- liche Zahlung. Wer ist im Recht?— Es handeit sich bei der Mietung der Wohnung ja zweifellos um eine einmalige Vereinbarung, weil der Hausbe- tragende ist. Ich bin überzeugt, daß nach Durch- Skryichorsky vor Junikäfer“ als Sieger. Toto: sitzer das Geld für die Reparaturen brauchte. fünrung der Finanzreform sehr bald von der 31:10, E. 30:10. Vergismeinnicht-Rennen: 1.„ Mik- Nachdem der damals bezahlte Betrag nunmehr Zwischenlösung abgesehen und dis Funktkarte kenus“(Arünhag) vor„Prachtfink“(Gast). Toto! verrechnet ist, kann der Vermieter darauf beste- 5 dtrekten Einkauf beim Handel frei gegeben 3 kann. K. R. Mannheim-Neckarau. 39.10, E. 127.10, Rennen 1:„Fliege(Flechstein) vor hen, daß die Mietezahlung wieder wie üblich mo- . 5 „Versal“(Micoh. Toto: 20:10, E. 4010. Rennen If: natlich erfolgt. bühren sind auch von oder möblierten Räumen zu zahlen, selbständige Haushalte führen. Landarbeiter, Heusbesitzer übernahm die Kosten der Instand- laupt erlaubt wandern können. schen Seneralkonsulates zuch für die Zukunft, deutsche Landwirte oder Landarbeiter auswandern können. Testament ist nicht vorhanden, meines Onkels verweigert mir kunft erteilen. 5 celnem Ockenbarunsseid gezwungen werden. 8 R. S. Nach dem Wohnungsgesetz(Gesetz des Kontrollrats Nr. 18) sind Ausländer, die sich frei- Willig in Deutschland aufhalten, Wle deutsche Staatsangehörige zu behandeln. 5 Wilhelm sch. in B. Mir wurde vom Bürgermel. ster meiner Gemeinde ein Untermieter Singe wie- sen, der nach Lage der Verhältnisse(Trumken⸗ bold) nicht in der Lage ist, mir die Miete zu zah- len. Mein Einspruch wegen der Person des Mie ters blieb vom Bürgermeister unbeachtet. Was Kann jch tun?— Der Bürgermeister hat nach dem Wohnungsgesetz die Pflicht, zu prüfen, ob der Mieter in der Lage ist, die Verpflichtung des Mietvertrages zu erfüllen, namentlich ob er die kestgesetzte Miete zahlen kann. Erheben Sie So- fort Einspruch beim Landrat. Franz B. Ich habe die Möglichkeit, im vorde- ren Odenwald ein Wochenendhäuschen zu mieten. Riskiere ich, daß mir dadurch meine Wohnung in Mannheim genommen werden kann?— Nieht Winterfeste Wochenendhäuser sind nach den Be- stimmungen nicht als Wohnraum zu zählen, da sle in der Regel die Voraussetzungen des Woh- nungsgesetzes nicht erfüllen. Frau M. Ich bewohne ein Zimmer, das von mir selbst möbliert wurde. Habe ſeh auch das Treppen- licht anteilig zu bezahlen? Ja, Treppenlichtge- Untermietern mit leeren wenn diese Robert B., Hockenheim. Ich hörte, dag deutsche sobald eine Auswanderung über- ist, bevorzugt nach Amerika Us Kann man sich irgendwo vor- merken lassen?— Nach Mitteilung des amerikani- in Hamburg besteht, kein Plan, nach dem in die USA Else B. Vor kurzem verstarb mein Onkel. Ein so daß ich als al- Die Baushälterin aber Auskunft einiger Erbe in Frage komme. darüber, was mein onkel hinterlassen at.— Nach 202 des BGB muß die Haushälterin genaue Aus- Ste kann unter Umständen zu Seite 4 MG NEN Samstag, 8. Mai 1948/ Nr. 52 — Auswirkun; en ler Mohsluhl-Preiserhöhung wettbewerbskähigkeit mit dem Ausland gegeben/ Erhöhung des inländischen Preisgefüges nicht zu umgehen des Rohstahl- pro Tonne unter der bisherigen Sub- mit der Bedir vollen Weltmarkt- 1.—) eingeführt werden Stahlindustrie kosten- arte ein Vertreter Die Erhöhung Preises um RM gleichzeitigem Fortf, ventionen und verknüpft dag; Auslandse preis 0 Cent müssen, sei für mäßig unauskömm der Wirtschaf Stahl und (St). Die Bedingungen der Hereinnahme der Auslandserze im Weltmarktpreise sei bei der seinerzeitigen Einreic der deut- schen Vorschläge nicht berücksichtigt wor- den, weil sie damals noch nicht bekannt war. Den deutschen Vorschlägen lag die einiger- maßen ausreichende Subv ion von RM 50 pro Tonne zugrunde, wobei vom Weltmarkt- preis 1944 ausgegangen würde. Die Anord- nung der Hereinnahme des Auslandserz zum Weltmarktpreise wirkte sich aber als eine Erhöhung des Stahlpreises um etwa RM 16,.— pro Tonne aus, so daß den bisherigen Subventionen von RM 50,— pro Tonne heute praktisch nur ein Preisausgleich von RM 34. gegenüberstehe. Dieser Betrag sei jedoch zu niedrig. In der Stahlpreiser höhung, 80 teilte der Sprecher weiter mit, sind der Koh- lenpreiserhöhungsausgleich mit RM 12,50 pro Tonne Rohstahl, der Ausgleich für die zu er- Wartende Schrottpreiserhöhung mit RM 8,50, die Verteuerung von feuerfestem Material, Kalk, Kokillen und Aglomeraten mit RM 280 und der Ausgleich für die mutmaßliche Verteuerung der RM 2,15 enthalten, so daß ich für die eigent- che Subvention RM 40,.— verbleiben. Hinzu komme die Verteuerung von RM. 9,50, die durch die Verwendung von Auslandserzen dedingt sel, so daß sich die der Subvention entsprechende Summe von rund RM 50,.— er- gibt. Dieser Betrag ermäßige sich um die oben erwähnten RM 16.— auf RM 34.—. Die Verwaltung für Wirtschaft, erklärte der Sprecher, bemühe sich um einen vernünf- tigen Ausgleich für diesen Ausfall, nament- lieh auch im Hinblick darauf, daß die man- gelnden Reserden der Industrie, vor allem der verselbständigten Konzerngesellschaften, 66 12e sofort in Erscheinung treten würden und der Ausfall daher durch die Werke nicht getra- gen werden könne. Jedenfalls werde die Stahlindustrie bis zum Eintreffen der Aus- landserze und bis zur Erreichung einer Pro- duktionshöhe von 6 Millionen Rohstahl mit erheblichen Schwierigkeiten rechnen müssen. Ueber das Verhältnis der Preise für deut- sehe Walz werkserzeugnissse im Vergleich zu denen ausländischen Ursprungs äußerte der Sprecher, daß der Preis für amerikanischen Stabstahl unter Berücksich- tigung der letzten amerikanischen Kursnotie- rungen— in deutsche Währung umgerechnet bel RM 246,.— pro Tonne franko New Vork liege, während der Preis für deutschen Stab- stahl auf der Frachtgrundlage Oberhausen RM 212,50, der englische Inlandpreis für Stab- stahl(bei einem Umrechnungskurs von 1 Pfund gleich RM 13,40) RM 274.— und der belgische Exportpreis RM 232,— betrage. Die Wettbewerbs fähigkeit der deut- schen eisenschaffenden Industrie sei daher als günstig anzusprechen. Eine von der VfW e aufgestellte Berechnung ergebe, daß die Verteuerung von Eisenwaren und HFlaushaltsgeräten bei Zugrundelegung einer normalen Versorgungslage die Le- benshaltungskosten eines fünfköpfi- gen Arbeiterhaushaltes jährlich um RM 24,10 verteuere, während sich unter gleichen Vor- aussetzungen die Verteuerung für einen land- wirtschaftlichen Betrieb in einer 1, 5prozen- tigen Verminderung des Umsatzes auswirken werde. Abschließend erklärte der VtwW. arbeite gegenwärtig Pläne für eine gleichmäßige Lastenverteilung der erhöhten Grundstoffpreise auf alle Stufen der Erzeu- gung aus, und vertrat die Ansicht, daß die verarbeitende- und die Investionsgüter-Indu- strie stärker von der Umlage betroffen werde als die Konsumgüterindustrie und damit der Endverbraucher.(dena) Sprecher, die Die Zukunit der Iü-Furben Die nach dem Zusammenbruch von den Sieger- müächten vorgesehene Lösung der Bindungen zwi- schen den in den Westzonen arbeitenden 1G Werken im Rahmen der Konzern-Entflechtung ge- staltete sich schwieriger als man ursprünglich glauben mochte. Ein amerikanischer Fachmann, John J. Christle, hat darüber in der bekannten a kanischen Zeitschrift„‚ Chemical Enginee- r einige interessante Ausführungen gemacht. Es hat sich gezeigt, daß eine Reihe von Verknüp- kungen zwischen einzelnen Werken rein technisch durch die moderne Arbeitsteilung bedingt sind und daß eine Trennung bestimmte Produktionen unmöglich machen würde. Eine Aufsplitterung 2. B. der Höchster Farbenwerke ist praktisch nicht durchführbar. Ursprünglich war daran ge- dacht, dieses Werk in drei unabhängige Teile auf- zugliedern, ein Werk für Kunststoffe, eines für Stickstoff und Dünger und ein drittes für Farben und pharmazeutische Produkte, Die Durchfüh- rung dieser Maßnahme erwies sich als nicht möglieh. Zunächt würden große und lang- fristige Investierungen und Umbauten der Werke notwendig sein, um sie in bezug auf Energie, Bahnanschlusse und Lagerhäuser unabhängig zu machen. Des weiteren sind diese Werke in der Herstellung von Grundstoffen und Halbfabrikaten gegenseitig so aufeinander angewiesen, daß eine Auflösung praktisch ihre Vernichtung bedeuten würde. Deutscherseits ist vorgeschlagen worden, zwei Gruppen von IG-Werken in der Bizone ge- meinsam weiterarbeiten zu lassen. Eine Stellung- mahme der amerikanischen und britischen Mili- tärregierung ist jedoch noch nicht erfolgt. Nach dem deutschen Vorschlag würde eine gruppe in der UsS-Zone die Werke in Höchst, Mainkur und Offenbach umfassen und die andere Gruppe die fünf IG-Werke in der britischen Zone. Es war seiner Zeit ein Grundsatz der IG-Far- ben, hre Werke so aufzubauen, daß jeder Betrieb auf bestimmte Produktionen spezlalisiert war und mit höchster Rentabilität arbeitete. Die Zusam- menarbeit aller Werke ergab dann die hohe End- leistung der IG-Farben. Würden dagegen heute die in ihrer Produktion aufeinander eingespielten Werke auseinandergerissen, so müßte jedes der neuen Werke sich auf eigene Spezialitäten ein- richten, ohne dabei Rücksicht auf die anderen zu nehmen. Die Produktionsplanung hat sich seit dem Krieg in den einzelnen IG-Werken allerdings schon in dieser Richtung etwas umgestellt. Hler sind jedoch technische Grenzen gesetzt, bei deren jeberschreitung, wie immer in der chemische In- große Ka n neu investiert werden Bten. Schon unter den de itigen Bedingungen ber klar, daß bei re- duktions konzern Halbfabri en der in der IG zu 8 mehr auf G dem wird kellos steigen werden, da der tausch von Grundstoffen und en den einzelnen Werken, stkosten erfolgte, sich nun- abwickeln müßte, Außer- ützung der Abfallprodukte nicht mehr 18 möglichen Höchstprozent- satz je wieder erreichen können, Damit ist aber nicht gesagt, daß aus diesen Gründen die Ver- kaufspreise künftig eine steigende Tendenz anneh- men müßten. Die IG-Farben konnten auf Grund ihrer hervorragenden technischen Organisation immer zu ungewöhnlich niedrigen Preisen produ- zieren und Gewinnspannen erzielen, die Schwan- kosten zwe 481 Al ge kungen in den Herstellungskosten ausgleichen ließen. Interessant ist an dem Bericht von„Chemical Engineering“, daß nach Ansicht amerikanischer Fachleute die 16-Farben noch rationeller hätten arbeiten können, wenn sie bestimmte, in Amerika übliche, arbeitssparende Methoden stärker ange- wandt und vor allem die automatische Kontrolle der Produktionsphasen in den Werken noch Wei- ter ausgedehnt hätten. PR. Rekordumschlag im Mannheimer Hafen Mit 283 224 Tonnen Umschlag für April konnte der Mannheimer Hafen sein bestes d hriges d' gleichzeitig höchstes Er nis seit Kriegsende 18 Seit Anfang 19 zurden 793 354 Tonnen iter im Handels-, Ind und Rheinauhafen zu- bzw. abgefahren. Das Schwergewicht lag da Mannheim als Verteilerhafen gilt— auf der Zufuhr. Wenn die Entwicklung in dieser Form anhält, wird der Jahresumschfag 1946 die 27 Millionen-Grenze erreichen. 1947 wurden insge- samt 1 386 129, 1946 1 117 245, 1945 231 520 Tonnen umgeschlagen. Die Frieder fern lagen 1928 bei 5,828 und 1938 bei 6,286 Millionen Tonnen. P. 1,67(-= 8), Mannheim Cauber Pegel am 7, Mai 2,52 nn(E 2). Gewerkschaften finden Anerkennung Der Direktor der amerikanischen Militärregie- rurig für Württemberg-Baden, E a F o 11ette, hat- in einem Schreiben an den Württemberg-Badi- schen Gewerkschaftspund seine Freude über die Entwieklung der Gewerkschaften ausgedrückt. Die freien und demokratischen Gewerkschaften in Württemberg-Baden seien eine Organisation für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit, heißt es in diesem Schreiben. Die Hauptlast des Wieder- aufbaues falle den arbeitenden Männern und Frauen zu, und nur durch eigener Hände Arbeit könnten die Bewohner aus Württemberg-Baden aus dem Zustand des Hungers und der Zerstörung wieder herausfinden.(dena) Lohnerhöhungen in Fluß Die deutsche Angestelltengewerkschaft der bri- tischen Zone forderte Verhandlungen über Ge- haltserhöhungen der angestellten im öffentlichen Dienst. In einem Schreiben an die Länderregie- rung und das Zenitralhaushaltsamt der britischen Zone beantragte die DAd dle sofortige Aufnahme von Besprechungen mit dem Ziel der Gehaltser- höhung. Die von der britischen Militärregierung geneh- migte 15prozentige Lohnerhöhung r die in der holz verarbeitenden Industrie beschäftigten Arbei- ter wurde in einer Delegiertenversammlung der Industriegewerk aft Holz des Bezirks Nieder- sachsen als nicht ausreichend bezeichnet. Auf Grund der neuen Lohnbestimmungen wurde zwi- schen der stadt Hamburg und der Gewerkschaft „Oeffentliche Dienste, Transport- und Verkehr“ eine Tarifvereinbarung abgeschlossen, die eine künkzehnprozentige Lohnerhöhung für die Arbei- ter der einschlägigen Betriebe vorsieht.(dena/gk) Interzonenkonferenz ohne französische Zone. zu der vom 12. bis 15. Mai stattfindenden Inter- zonalen Gewerkschaftskonferenz in Feidelberg wird die französische Zone keine Delegierten entsenden Die Vertreter der Gewerkschaften der französischen Zone sind durch ein Verbot der französischen Militärregierung an der Teilnahme verhindert. Deutsche Vertreter Werkschaften. An der schaftskonferenz am 18. N. Vertretern der west- und osteuropäischen Länder Delegierte aus den vier Besatzungszonen Deutsch- lands eingeladen worden. Als Vertreter der Ge- Werkschaften der US-Zone wird Lorenz Hagen, München, an der Konferenz teilnehmen. österreichischen Ge- sterreichischen i in Wien sind neben Postgewerkschaft international anerkannt. Die Fachabteilung„Deutsche Post“ in der Gewerk- „Oeffentliche Dienste, Transport und Ver- ngeladen, sich der internationalen Gewerkschaft der Post-, Telegraphen- und Tele- phonbetriebe anzuschließen. Gewerkschaftsvertreter als Sachverständige, Der Wirtschaftsrat hat auf Vorschlag des Deut- schen Gewerkschaftsbundes die Milftärregierung gebeten, einen dritten deutschen Vertreter in 18 gemischte amerikanisch- britische Sachverständi- genkommission aufzunehmen, die die Möglich ⸗ Keiten einer Erhöhung der Stahlproduktion pru- ken soll.(dena) Internationaler Textilarbeiter-Besuch, Eine De- legation der Internationalen Föderation der Textil- arbeiter- Gewerkschaften wird auf Einladung der deutschen Textilarbeiter-Gewerkschaften die bri- tische Zone besuchen, um dort mit deutschen Ge- werkschaftlern Besprechungen zu führen. eee eee eren e rein Es leben:!— Franz Eckert, Vers.-Beamter 1. R., 63 J. Be- erdigung 8. 3., 9.30 Uhr, Hauptfriedh. Nm. Greta Stoll, geb. Wünler, 68 J., Mh., N 4. 21. Beerdigung 8. Mai 1948, 11 Uhr, Hauptfriedh. Frledrich Weller, städt. Amtsrat, Augartenstr. Nr. 134, a. 5. 5. Feuerbest. 8. 3., 11 U., Kremat. Philipp Netzer, 91 J., Neckarau, Rosenstr. 11. Beerdigg. 8. 5., 11 Uhr, Friedh. Neckarau. Hugo Landes, 23 J., Akademiestr. 13. Feuer- bestattung 8. 3., 12 Uhr, Krematorium Mhm. Walter Löffler, 32 J., Baldurstr. 49, am 20. 4. 46 in russ. Gef. Trauerf. 9. 5., 9.30 U., Auferst.-K. E Bekanntmachungen 1 Stadtwerke Mhm. geben bekannt: Seit MI., 5. Mal 48, ist die Omnibuslinie A 3 Waldhof— Garten- stadt(Cesellschaftshaus) wieder in Betrieb. Dis Abfahrten erfolgen: Ab Bahnhof Waldhof: 3.27, 5.34, 3.42, 5.49 us W. alle 7½ Min. bis 19.49 Uhr, dann 20.04, 29.20, 20.35, 20.50 Us W. alle 15 Min. bis 21.50 Uhr. Ab Gesellschaftshaus: 5.33. 5.40, 5.49, 3.58, 6.03 Usw. selle 7½ Min. bis 19.55, dann 20.10, 20.28, 20.41, 20.38 Us W. alle 15 Min, Bis 21.56 Uhr, An Sonn- u. Feiertagen verkehrt die Om- nibuüsimie A 3 vorläufig nicht. Städt. Straßen- bahn Mannheim-Ludwisshafen. 9923 oeffentliche Erinnerung! An die Zahlung folg. Steuern und Abgaben wird erinnert: 1. Lohn- steuer für April 1948(Monatszahier) nebst Eir- chenlohnsteuer, ausgeschieden nach Relig.-Be- Kenntn.(Anmeldg. nach Viertelj.-Sschluß), fällig 10, 3. 49. 2. Umsatzsteuer f. April 1948(Monats- zahler). Voranmeldg. nach Viertel i.-Schluß, källig 10. 3. 38.„ 3. Vermögenssteuer 2. Vierteljahr 1948, Fällig 10, 8. 48. 4. Abschluß- bzw. Vorauszah- lungen auf Grund d. zugestellt. Steuer- us W. Be- Scheide. 5. Sübhnebeträge auf Grund zugestellt. Sühnebescheide bzw. Spruchkammerurteile. Beachten! Die Vorauszahlungen auf Gewerbe- steller sind ab 1948 an die Stadtkasse bzw. Ge- meindekasse u. nicht mehr an die Finanzkasse zu entrichten. Ennzelmahnungen erfolgen nicht mehr. Rückstände werden unter Berechnung d. Sdummiszuschl., Gebühren u. Kosten im Voll- streckufgsverfahr. eingezogen. Steuer-Nr. an- geben! Briefsendungen, die Schecks od. sonst. Zahlungsmittel enthalten, bitte an die Finanz- asse und nicht an das Finanzamt senden. Die Finanzämter Mannheim, Schwetz, u. Weinheim. Oeffentliche Aufforderung zur Abgabe der Steuer- erklärungen für das Kalenderjahr 1947. Die Ex- klärungen für die Einkommensteuer, Gewinn-; teststellung, Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer für das Kalenderjahr 1947 sind in der Zeit vom 1. Mal bis 31. Mal 1948 bei den Finanzämtern abzugeben.) Einkommensteuer- erklärungen haben abzugeben: 1. Unbeschränkt Steuerpflichtige, a) wenn ihr Einkommen im Kalenderjahr 1947 mehr als 600 RM betragen Hat u. darin weder lohnsteuerpflicht. Einkünfte noch Einkünfte aus einem nichtbuchführ. land- und korstwirtschaftl. Betrieb enthalten sind; b) wenn ihr Einkommen im Kalenderjahr 1947 ganz od. teilweise aus lohnsteuerpflichtigen Einkünften bestanden hat und entweder aa) die Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit 24 0% RM od. mehr betragen haben oder bb) die Einkünfte, von denen der Steuerabzug vom Arbeitslohn nicht vorgenommen worden ist(sonstige Einkünfte), mehr als 600 RM betragen haben; c) wenn ihr Einkommen im Kalenderjahr 1947 ganz od. teil- weise aus Einkünften aus einem nichtbuchfüh- renden land- od. forst wirtschaftlichen Betrieb bestanden hat und die sonstigen Einkünfte mehr als 600 RM betragen haben. 2. Beschränkt Steuerpflichtige über die inländischen Einkünfte im Kalenderjahr 1947, a) wenn diese Einkünfte ganz Od. teilweise aus Einkünften aus Land- u. Forstwirtschaft, aus Gewerbebetrieb oder aus freier Berufstätigkeit od. anderer selbstängiger Arbeit bestanden haben oder b) wenn diese Ein- künfte nach Abzug der Einkünfte, von denen ein Steuerabzug vorgenommen worden ist oder die nach der Verordnung über die Aufstellung von Durchschnittsätzen vom 31. 12. 1936 zu be- rechnen sind, mehr als 600 RM betragen haben.- B) Eine Umsatzsteuererklärung für 1947 ist von allen Unternehmern abzugeben, deren umsatz- steuerlicher Umsatz im Kalenderjahr 1947 mehr als 1000 Reichsmark betragen hat. Land- und Forstwirte, deren Gesamtumsätze nach Richt- sätzen ermittelt werden, und Straßenhändler, die ein besonderes Straßensteuerheft führen, brauchen eine Umsatzsteuererklärung nur ab- zugeben, wenn sie vom Finanzamt dazu auf- gefordert werden.) Eine Steuererklärung at außerdem abzugeben, wer vom Finanzamt dazu besonders aufgefordert wird. Die Zu- sendung eines Steuererklärungs-Vordrucks gilt als besondere Aufforderung, Für die Steuer- erklärungen sind die amtlichen Vordrucke zu Bekanntgaben des städt. Ernährungsamts für die 11. bis einschl. 20. Mai 48. II. Dekade der 114. Zuteilungsperiode, d. I. vom (Gültig nur für Mannheim- Stadt.) 5 Zuteilung öber 20 Johre E 10-20 g Kertenkennzahl 11,21,31 13, 23, 3-6 Klk 14. 24, 34 1-3 Kler 15, 25, 35 10 91 501 ſſi N 16 70 R-Brot 9 2 A 20 1000 8 0⁰⁰ 2. 20 2 20 L 200 2b. 200 20 5⁰⁰ 2 1 200 2c I 200 20 1 200 2 1 200 2c 1 200 2d 1 200 1000 1000 1000 5⁰⁰ K. K. Z. Wie bei R- Brot Teigwaren bzw. Nöhrmittel 9 Nährmittel Ab. 2 2802 Ab. 2 250 12.2 1, N Fl. Ab. 5 50 H.. 5 50 l. kelsch 13, Ab. 5 30 11 12 n 6 808 0 1 17404 5⁰ Margarine bzw. Schweineschmalz N 30 N E 16 ter 0 2 1 13 5⁰ Stek. 1 21 Eier In den Geschäften, in denen mit Bestellabschn. A Eier bestellt worden sind: Auf 5 „EI 6“ 21 K. K. Z. Vie bei g · Brot Datteln und Trockenfrüchte * 3 N Auf Nährmittelabschnitt 2⁵⁰ 250 Kartoffeln(lebe Az] 9. Fische 9 35 E- Milch je nam Anlieizri. Vollmiich ö 7 7. 5 Die Berechtigung z. Verkauf oben aufgeruf. Lebens- mittel beginnt am 11. Mai 48. Die alten Mannh. Einkauüfssusweise dürfen nicht vernichtet Wer den. Brot:; Nicht alle mit„Brot“ gekermzeichn, Aufruf- abschnitte werden zur Belieferuns treigegeben, deshalb uf Dekadenaufrufe achten. Nur gie mit Mengeneindruck verseh. Brotabschn, an- derer Landesernährungsämter sind wechselseitig gültig; HKufrufabschn. von nicht württemb.- bad. Narten gelten nur nach Abstempelung, berech- tigen aber nicht zum Weinbrotbezug. Auf Alle Zulagekarten der II. Dekade Brof nach Men- genaufdr; außerd. auf Brotabschn. N/50 1147. 5 500 g, suf Brotabschn. MS /64/114 2b 300 8, Auf Brotabschn. Sst/63/114/2 1000 8. 5 8 Fleisch: Zum Bezug von Fleisch berechtigen in der 114. Z. P. nur die Fleischabschn. 4 U. 5 der Karten 11—15 und 21—25 mit je 50 8. Alle Fleisch- Kleinabschn, u. alle übrigen Fleischabschn. ohne Mengenaufdruck dieser Karten sind ungültig. Ebenso sind ungültig sämtl. Fleischabschn. mit od. ohne Mengenaufdr. der Zulagekarten 60—64, 70, 71, 74, 75 und 76. a Freibankfleischverkauf mit obig. Einschränkungen: 50. 13. Mal: 7-13 Uhr pol. Verfolgte, 14—19 Uhr Werd. Mü. Fr., 14. Mal: 713 u. 14-16 Uhr an AuUsweisinh. Nr. 20014200; 16—19 Uhr an Aus- wWeisinhaber Nr. 30 50139 800. Fett: Außer auf die mit Mengeneindruck verseh. Fettabschn, der Zülagekarten 60—64 ist noch auf folg Abschn. dies. Karten Margarine auszugeb.: FZ A 2/62/14 50 8; FZ B 262/114 50 8 EZ 2062114 50 8; FZ /B 263114 30 F MS/64%/114/ 50 g. Die Fettabschn., dier Karten 1135 sind ungültig. Datteln je 250 g und Trockenfrüchte= je 230 g, zusammen auf einen Nährmitt.-Abschn.& im PDattelvorbestellgeschaft. Kartoffeln: aut Abschnitt 114% ½ der Kartoffel- Karte in Lerbindung mit Abschn. 417 des grünen do. lschsta benen od. gelben Sd. Rellbraunen Mann Finkaufsauswelses 2000 g: 114% der Kar toffelkarte in Verbindung mit Abschn. 417 d, weißen od. roten Mannh. Einkaufsaus weises= 1000 g. An Stelle fehlender Kartoffeln ist auch tür die Zulagekarten die Ausgabe von Zucker vorgesehen. Aufruf erfolgt später. Außer den mit Mengeneindrucken verseh. Karftoffelabschn. der Zulagek. 60—64 werden noch folg. Kartoffel- Abschn., dieser Karten wie folgt mit Kartoffeln bewertet: 61/114%/ 1000 g; 63/114/2 1000 g. Milch: Auslieferung entsprechend dem Anfall. Gemüse für Schiffer: Auf Abschnitt 114 Gemudse 1. Dekade des Sonderbezugsaus weises für Bin- nenschiffer(67 250 g Frischgemüse. Schifferläden dürfen nur solche Abschnitte der Lebensmittelkarten für Binnenschiffer beliefern, die mit dem Aufdruck„Schiffer“ versehen sind. Lebensmittelkarten, bei denen nur der Stamm- abschnitt d. Aufdruck Binnenschiffer trägt, miüis- sen vor Belieferung bei unserer Abtig, Schiffer, Rheinstr. 1, mit dem Aufdruck„Schiffer“ ver- sehen werden. Mannheim, 3. Mai 1948. Städt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt. Elerablieferungsnachweis. Alle Hühnerhalter, auch die in Vororten wohnen, werden bei Straf- vermeiden erneut darauf hingewiesen, daß sie den Ablieferungsnachweis bei der Abt. f. Selbst- versorger in C7 vorzulegen haben, HK am 10. und 11. Mai: LO am 12, und 13. Mal: PR àm 14. und 16. Mai: 8, Sch. St am 19 u. 20. Mai: TZ am 21. und 24. Mal. An diesen Tagen ist die Dienststelle der Abt. für Selbstversorger von 3.30 12.30 und von 13.3016 Uhr geöffnet. Auf die Bekanntmachung vom 21. April 48 im Amtsblatt Nr. 17 vom 23. 4. 48 wird hingewiesen. Abrechnung der Rasierklingen-Bezugsmarken. Die im Monat März aufgerufenen Bezugsmarken sind in Bogen zu je 350 Stück bel unserer Punkt- verrechnungsstelle in der U 2-Schule, 21. 17, bis 31. 3. 1948 abzurechnen. Städt. Ernährungs- u. Wirtschaftsamt. K 108 Berichtigung: Rote Butter-Reisemarken über 50 g sind nicht bis 5. 8., sondern bereits bis zum 8. 5. . 62/114½ 1000 8 486 abzurechnen. Städt., Ernähr,- u, Wirtsch.-Amt, verwenden. Diese sind bei den Finanzämtern erhältlich. Unrichtige oder unvollständige Er- klärungen sind unverzügl. nach der Fntdeckung zu berichtigen. Wegen der Bekanntmachung in erweiterter Fassung wird auf die Amtstafeln der Finanzämter und auf den Aushang bei den Gemeinden hingewiesen. Karlsruhe, 27. 4. 1948. Landesfinanzamt Baden. Hirnverletzte des 1. Weltkriegs haben wegen ihrer Neuerfassung einen Fragebogen auszufüllen, der der Hauptfürsorgestelle die Unterlagen für etwaige Fürsorgeleistungen liefern soll. Wir fordern daher die Hirnverletzten im Stadtkreis Mannheim hiermit auf, wegen Beantwortung des Fragebogens unter Vorlage des letzten Ver- sorgungsrentenbescheides u. einer Einkommen- bescheinigung des derzeitigen Arbeitgebers sich bis spätestens 25. 5. 1948 beim Städt. Wohlfahrts- amt zu melden. Die Meldungen werden ent- gegengenommen von Bewohnern: a) rechts des Neckars sowie der Innenstadt, einschl. Jungbusch. u. Neckarspitze, bei unserer Kreisstelle Mittel- straße 42; b) links des Neckars Kaiserring- Frledrichsring ostwärts linke Neckarseite, Neu- ostheim, Lindenhof: in der Luisenschule, Tatter- Sallstr. 28-30; c) des Almenhofes, von Neuherms- heim, Neckarau u. Rheinau: in unserer Neben- stelle im Rathaus Neckarau, Rheingoldstr.; und 5. u. 8 in Unserer Nebenstelle im Rathaus Seckenheim, Hauptstr, Sprechstunden: Mo., I. on Uhr. Städt. Wohlfahrts 5 5 Mannheimer Abendakademie. In der Arbeits- gemeinschaft„Geschichte der Phllosophie“ spricht Herr Wilken über„Descartes bis Kant“ jeweils Mi. v. 18—20 Uhr in d. Wohlgelegenschule, Zi. 7. Stellen-Angebote Arbeltspistzwechsel nut mit Zustimmg. d. Albeltsamts Hauptamtl. Stadtbaumeister f. d. rd. 7000 Ein- wohner zähl. Stadt Ladenburg 2. 1. 6. gesucht. Geeignete Bewerber senden unt. Vorlage von Zeugn, u. d. Spruchkammerbescheids u. Angabe d. Gehaltsanspr. bis spätest. Samstag, 15. 575 an das Rathaus in Ladenburg, Zimmer 7. 9880 Serisse Herren u. 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Eggenstr. 6 9 Hg., Lic. Lehmann. Me- lanchthonkirche 9.30 Hg., Dr. Stürmer; 20 Ge- meinde versammlung. Städt. Krankenhaus 10,30 Hg., Steeger. Theresienkrankenhaus 9.15 Hg., Steeger, Neckarau Rosenstr. 25: 9 Hg., Kühn; Kath. Kirche: 10.13 Hg., Kühn. Auferstehungs- kirche 9.30 Hg., Walter. Pauluskirche 9.30 Hg., Hörner. Feudenheim 9.30 Hg., Dr. Hirschberg. Friedrichsfeld 9.30 Hg., Schönthal, Käfertal 10 g., Schäfer. Käfertal-süd 9.00 Hg., Schäfer. Rheinau 10 Hg., Fritz. Pfingstberg 9 Hg., Luger. Sandhofen 9.30 Hg., Fest der goldenen Hochzeit mit hl. Abendmahl, Bartholoma.“ Schönau 9 Hg., Ewald. Seckenheim 9.30 Hg., John. Wallstadt 9.30 Hg., Gscheidlen. 9931 Evang. Gemeinschaft, U 3, 23. So, 9.30 Gottssd. 15 Kindertagsf. Mi. 19.30 Jugendkt,, Do. 19.30 Bibelst. Landeskirchl. Gemeinschaft Liebenzeller Mission. Sonntag 19.30 Uhr, Turm, R 2. 9930 Methodistenkirche, z. Z. Stamitzstr. 13: So., 9.30 Gottesdienst. Waldhof, Soldatenweg 119: Fr. 19 U. Heilig-Geist-Pfarrei. Mit Rücksicht auf d. Rennen in Hockenheim ist die 1. heilige Messe in der Heilig-Geist-Kirche am So,, 9. 5., um 6 Uhr. Alt- Katholische Kirche. Schloßkapelle: 10 Uhr; Erlöserkirche(Gartenstadt): 8.30 Uhr. 9915 Jehovas Zeugen, Mannheim. So., 9. 5., 16 Uhr, in der Wohlgelegenschule, Turnhalle, Vortrag:„Ist die Christenheit christlich?“ 93133 Adventmission: So., 9. 5., 18 Uhr, Saal Mhm., J 1, 14, öffentl. Vortrag„Was ist Zionismus?“ Versammlungen ü Verein Naturschutzpark E. V. Stuttgart, ortsgr. Mannheim. Mo., 10. Mai 48, 19 Uhr, in d. Kunst- Halle, Eingang Tattersallstr., Hauptversammlung, anschl. Lichtbildervortrag d. Herrn Stadt-Gar- tendirsktor Bußjäger über Naturschutzpark. Gäste willkommen. 9922 535 38. Nationaltheater Mannheim. Spielplan vom 9. 8. bis 18. 5. 48(Freiverkauf FV, Platzsicherung PS, Bremieren- Abonnement P). Feierliche Weihestunde (anl., der Revolution 1648) o. K. Dantons Tod Dantons Tod 12 Cardillac PS B/ Dantons Tod Dantons Tod Kabale und Liebe Fidelio Die Hochzeit des Figaro ENV Der Vetter aus Dingsda FV Ballett-Abend. Die Kirmes von Delft u. Scheherazade FV PS F 1 0. K. PS E015 * D een en e en g en Ma 8 Sa., 8. Mai, 16.15„Die lustige Witwe“ 19 Uhr: Gastspiel in Sandhofen für das„Rote Kreuz“:„Charleys Tante“. S0. 9. Mai, 15,15 Uhr: „No, no Nanette“; 18.15 Uhr:„Die lustige Wit wel, Mo,, 10. Mai, 18.15 Uhr:„Die lustige Witwen. Ol., 11. Mai, Mi., 12. Mai, jeweils 18.15 Uhr:„No, no Nanette“. Do., 13. Mal, Fr., 14. Mal, Sa., 15. Mai jeweils 18.15 Uhr;„Die lustige Witwe“. Gastspie *. 13. Mai,. 21.30 Uhr:„Charleys Tante 5 N palast- Theater Mannheim, J 1, 6. Heute bis ein grandioser Farbgroßfliim mit Stars von Welt. ruf:„Cäsar und Cleopatra“, mit Vivien Leigh, Claude Rains, Stewart Granger. Neueste Wo- 9 Gewerk- F beschr. 7 chenschau. Beginn: 9.25, 12.05, 14.50, 17.35, 7 5 So, ab 12; Kassenöffng. 9, So. 11 Uhr. 9 Capitol- Filmtheater. Täglich bis Do., keine Ver- längerung. Erstaufführung für Mannheim: J. Arthur Rank zeigt den Prünk- u. Ausstattungs- lm in Farben„Cäsar und Cleopatra“. Ein Eagle- Lion-Film in deutscher Sprache, Im Vorprogr. neueste Wochenschau„Welt im Fm“, Beginn; 12.30, 15.30 und 18.30 Uhr. 9937 Saalbau-Theater Mh.-Waldhof. Ab heute:„sommer- liebe“, ein heiterer Wien-Füm mit Winnie Mar- kus, W., O. Fischer, Siegfried Breuer u, a. We,! 16.30 und 21, Sa. 17.30, 20 und 22, 80 16, 18.30 und 21 Uhr.; 1.0 Uhr Kinder vorstellung. 9920 oOodeon-Lichtspiele, G 7, 10. Des grogen Erfolges Wegen verlängern wir bis einschl. Do.:„Der weiße Traum“. anfang: Wo. ab 15 Uhr. S0. 14, 16, 18, 20; Vorverk. ab 13 Uhr. Zentral- Theater Mh.-Waldhof bringt:„Der Herr der sieben Meere“, Anf.: Wo. 18, 20,30, Sa. 17.15, 19.45, 22.15; S0. 15.30, 18, 20.30. So. 1.15 KEindervorst. Ferry-Filmtheater Mh.-Neckarau bringt den amil- santen deutschen Film:„Wir machen Musik“ mit Ilse Werner, Viktor de Kowa, Grete Weiser. Beginn tägl. 18.30, 20.30, So. 16, 18.30, 20.30 Uhr. Vorverkauf täglich ab 17.30 Uhr. 9919 Roxy- Filmtheater Mh.-Rheinau. Ab heute:„Kollege kommt gleich“ u. neue Wochenschau. Täglich 17.30 und 20, S0. 13.30, 16; 18 u. 20 Uhr. 9921 80., 9. Mai, 19 Uhr, Aula d. Wirtschaftshochschule, das berühmte Löwenguth-Quartett, Paris, spielt: Mozart, Brahms u. Honegger, Karten zu RM 3. bis 6.— in d. Vorverkaufsst. u. a, d. Abendkasse. Veranst.: Heinz Hoffmeister, Mannheim, N 7, 6. Astoria-Theater, Mittelstr. 41, Tel. 520 56-58. Die neue lustige Revue Im Zickzack-Kurs“ mit vie- len Ueberraschungen! sie sehen: H. W. Neuss u. H. Schattel und hören: Inge Vesten, die be- lebte Rundfunksolistin. Premiere Samstag, d. 8. Mai, 18.45 Uhr. Tägl. 18.45, Sa. u. So. auch 21 Uhr; So, auch 13.30 Uhr.(Lizenz 5031.) 9965 11. und 12. 5., jeweils 19 Uhr, im Rosengarten Mannheim; 10. 5., 20 Uhr, in Sandhofen,„Mor- genstern“ und 13. 5., 20 Uhr, in Rheinau,„Bad. Hof“; 17, 3. in Waldhof„Saalbau“, 11 Uhr, jew. Gastspiel„Spinnstube“, das führende literarisch- Satirische Kabarett Nordwesdeutschlands bringt „Es ist zum heulen“. Karten in den bek. Vor- Verkaufsstellen. Veranstalter: Scheftelowitsch. Klosterkirche Maulbronn. S0., 9. Mai, 15 Uhr: Das Heidelberger Bach-Guartett spielt Bach und Bruckner(Quintett in F). 9924 Besucht die Ausstellung„Schutz vor Geschlechts- Krankheiten“ in Mannheim-Neckarstadt, Turn- halle der Humpoldtschiule Ganſe 3 u. 100, Täg. bis 30. Mai geöffnet von 10 bis 19 Uhr. Pferderennen in Frankfurt/ NM.-Niederrad. Gast- rennen d. Bad. Rennvereins Mannheim. 80. 9. 5. 48, 15 Uhr: Flach- u. Hindernisrennen, Ein- tritt: Sattelplatz Sitzplatz 10.—, Sattelplatz Steh- platz 3.—, Schwerbeschäd., u. Kinder 2.—. Vor- verkauf It. Plakatanschlag. Bad. Rennverein Mannheim, Telefon 410 87. 9210 032⁴² Festwoche zum Gedächtnis der Deutschen Revo Iution 1848/0: Mo., 10. Mai 48, 19 Uhr, Aule der Wirtschaftshochschule spricht Professor H. W. Langer über das Thema:„Von der Freiheit des Geistes“. Pie Bevölkerung Mannheims ist herz- lich eingeladen. Gewerkschaftsbund Württemb. Baden, Ortsausschuß Mhm., Kulturabteilung. Europa-Union. 10. Mai 48, 19 Uhr, Rosengarten, Wandelhalle, Kundgebung. Es spricht: Ober- bürgermeister Dr. Cahn-Garnier. Thema: 2100 Jahre Einigungsbestrebungen“.. 9961 Amerika-Haus, wirtschaftshochschule. Mo., 10, 5, 13.30 Uhr: Bookworm Club, Diskussion über Vietor Heisers Buch:„An American Doctor's Odyssey“, Ol., 11. 5., 18,30 Uhr, u. Sa,, 15. 8 15.30 Uhr: Tonfiim u. Disk.„Great Britain and her Empire“ und„Ireland“, Mi., 12.., 18.30 Uhr: 3. Vortrag über American History“, Thema: The Lars of Doubt“, Sprecher: Mr. G. Kern. Do., 13. 5., 18.30 Uhr: Engl. Vortrag mit Licht- bildern: u. Disk. Thema:„Finnland“, Sprecherin: Miß N. Foster. Eintritt frei u. für jedermann. Psychol. Arb.- Gemeinschaft f. prakt. Lebenskunst. D1., 11. 8., 19 U., Pestalozzischule, ZI. 3, Vortrags- u. Disk.-Abend;„Erfolgs- u. Lebensmeisterung“ „Vom Flüchtlingsvater zum Bischof einer weit⸗ welten Gemeinde“(Graf Zinzendorf, der Be- Sründer von Herrnhut), Farblichtbildervortrag. Pastor Schaberg, Heidelberg, im. Christi, Verein Junger Männer(MCU,& 4, 12, S0. 9. 5,, 19.0, 16, 18. 20; Vorverk.