Cecchühsstellen: Scrwetringen. Rart-Theser- Straſſe 1. Teleion 348: Weinheim. Naupistt. 6 2. Tel 22 41=lleldelberg. Plöck 3. Teleton 40 80; Tudwigchalen am Rhein. Rheinstraße 32: Bezugspreit monattich RAA 2.40 einsdiliefiffdh Trögerlohn: Posibezugspreis manstl. Nu 2.26 chliellich Zustellgebühr: Kreurb 0 RM 2.25/ Z. Z. gin Anzeigenpreisliste Nr. 4/ Bei Miduerscheinen inlalge höherer Cewal besteht Bein Anspruch a. Rückerziattung d. Bezugsgeldes an. 3. Jahrgang/ Nummer 53 S—— Ergebnistose Präsidentenwahl in Italien Rom.(U) Die Wahl des italienischen Staatspräsidenten, die von den Abgeordneten und Senatoren in gemeinsamer Sitzung vor- „ 2 0 — * Tägl. verein 9210 0324 48, Mal.. 9.3 genommen wurde, ist im ersten Wahlgang er- gebnislos verlaufen, da kein Kandidat die er- forderliche Zweidrittelmehrheit erhalten hat. Die endgültige Stimmenzählung ergab für den gegenwärtigen Präsidenten Enrico de Nicola 396 Stimmen, für den Außenminister Graf Carlo Sforza 353 Stimmen. g Wie bei Redaktionsschluß gemeldet wird, ist aueh der zweite Wahlgang erfolglos ge- blieben. Die Christlich- Sozialen stimmten wie bisher für Graf Sforza, während die Volks- front ihre Stimmen nicht mehr de Nicola, son- dern Bonomi gab. Wenn im dritten Wahlgang wieder keiner der Kandidaten die erforderliche Zweidrittel- mehrheit erhalten wird, entscheidet in einem vierten Wahlgang die einfache Mehrheit. Der ehemalige Ministerpräsident Ivanoe Bonomi ist mit 198 gegen 111 Stimmen zum Präsidenten des italienischen Senats gewählt worden. Der neugewählte 75 jährige Senatspräsident galt auch als aus- sichtsreicher Kandidat für den Posten des Staatspräsidenten. Für den kommunistischen Abgeordneten und bisherigen Präsidenten der verfassunggebenden Versammlung, Umberto Terraeini, hatten alle drei Fraktionen der Volksfront gestimmt. 5 Zum Präsidenten des italien zehen Abgeordnetenhauses wurde Giovanni Gron chi, ein 50 Jahre alter Ab- geordneter der Christlichen Demokraten, mit 314 Stimmen gewählt. Für den Volksfront- kandidaten Fernando Targetti waren 164 Stimmen abgegeben worden. Gronchi ist christ- cher Gewerkschaftler und Führer des linken Flügels der christlichen Demokraten. Bewegte Wahlen in Korea Korea.(UP) Zum ersten Male in der 4000 Ahrigen Geschichte Koreas fanden am Sonn- tag allgemeine Wahlen statt, die im Zeichen Leines starken kommunistischen Terrors stan- den, der 87 Todesopfer forderte. Ueber 170 Personen wurden bei schweren Zusammen- stößen festgenommen. Die Zahl der Schwer- verletzten wird amtlichen Meldungen zufolge mit 26 angegeben. Sechs Personen werden ver- mißt. Die Wahlbeteiligung war rege. In den krünen Morgenstunden des Montag wurde mit der Stimmenzählung begonnen. a Finnische Sozialisten kündigen Koalitionsabkommen Relsinkei.(UP) Die Führer der finnischen 5 haben beschlossen, ihr seit 5 Gl. Eritsc daß die sozialdemok binett verlassen werden, sondern ist nur als eine Demonstration gegen die Kommunisten anzusehen. Man rechnet damit, daß das Kabi- nett Pekkala die Amtsgeschäfte unverändert bis zu den allgemeinen Wahlen am 1. und 2. Juli weiterführen wird. 5 Dienstag, 11. Mai 1948 veröttentl. umer Lenz-r. US g fe/ 3 antwanliche H ber: Dr. Ker Ad und E. Fri von Schilling Redaklion. Verlag und Druck: Mannheim. R 1. 46/ Fernruf 44181-3/ Bankbzomo: Südwestbanß Mann- heim. Deposilenkasse Markplatz. Allgemeine Bonkgesellschaft Mannheim/ Postscheck⸗ konten: Karlsruhe Nr. 600 16. Berlin Rer. 961 95 Erscheint: Dienstag. Donnerstag und Samsieg Für unverlangte Manuskripte keinerlei. Ce. 9 Einzelpreis 20 Pfennig Gewerkschaften von Streiks überrascht Generalstreik in Niedersachsen abgewendet/ Anwachsen der Streikwelle in der US-Zone Bad Nauheim. DENA) Der besondere Cha- rakter der augenblicklichen Streiks, die fast alle ohne Mitwirkung der Gewerkschaften zu- stande kamen und trotz deren Einsprüche weitergehen, tritt immer mehr hervor. Ge- werkschaftskreise in Niedersachsen ge- ben offen zu, daß die oberste Gewerkschafts- leitung das Vertrauen der Arbeiter verloren hätte, die sich in ihrem Streik nicht voll un- terstützt fühlten. Tatsächlich wird kein einzi- ger der seit Mittwoch ausgebrochenen Streiks 5 85 Gewerkschaften vorbehaltlos unter- stützt. Durch den Beschluß der Gewerkschaftsver- treter in Hannover, am kommenden Mittwoch in Hannover die Arbeit wieder aufzuneh- men, hat sich die Lage entspannt. Der dro- hende Generalstreik, der auch die Be- triebe der öffentlichen Versorgung erfaßt hätte, 18. damit abgewendet worden. Trotzdem wer- den sich in Hannover bis Dienstagabend noch 90 000 im Ausstand befinden. In München erfuhr der Streik eine plötz- liche Verschärfung. Die Straßenbahner legten im Laufe des Samstags spontan ihre Arbeit nieder. Die Streikparole ging von Mund zu Mund, so daß die Wagen teilweise auf offe- ner Strecke stehen blieben und erst nach län- geren Diskussionen in die Depots eingefahren wurden. Die Streikenden fordern eine sofor- tige und entscheidende Besserung der Lebens- mittelzuteilungen. Auch dieser Streik über- raschte die Gewerkschaften. Bisher haben rund 20 000 Arbeiter in München die Arbeit nieder- gelegt. Zu den Protestversammlungen hatten sich die Straßenbahner in den einzelnen De- pots eigenmächtig mehrerer Wagenzüge be- mächtigt, um nicht zu Fuß laufen zu müssen. Münchener Passanten wurden mit Gewalt am Einsteigen in diese Wagenzüge gehindert. Der Münchener Oberbürgermeister Dr. Kar! Scharnagl erließ an die Straßenbahner einen Aufruf, in dem er den Straßenbahner- streik als„unsinnig“ bezeichnet. weil er er- folglos bleiben müsse. Der Streik sei von un- verantwortlichen Angehörigen des Personals angezettelt worden, Bie Stadtverwaltung werde jene Elemente, die die Ordnung störten, zur Verantwortung ziehen, Die Stadt München teilte der Gewerkschaft mit, daß die Streiken- den für die ausgefallenen Arbeitsstunden keine Vergütung erhalten werden. Die Eisenbahner- gewerkschaft teilte mit, sie werde sich unter keinen Umständen dafür einsetzen, den strei- kenden Arbeitern und Angestellten der Eisen- bahn die Streiktage zu vergüten. N Originalzeichnung: Schummer, Die Bewirtschaftung in Sprecher der Streikenden gab bekannt, daß alle etwaigen von Oberbürgermeister Dr. Scharnagl angekündigten„Repressalien“ gegen die Streikenden einen dauernden Streik der Straßenbahner bis zu dem Zeitpunkt aus- lösen würden, zu dem Scharnagl diese even- tuellen Maßnahmen wieder rückgängig mache. Die Streiks in Nürnberg, Ingolstadt und EBlingen dauern fort. Besprechungen des Vorstandes der Industriegruppe Metall haben, wie aus Nürnberg bekannt wird, zu dem Ergebnis geführt, daß die Gewerkschaften bei den deutschen und amerikanischen Stellen bis zum 18. Mai einen Ausgleich an Nahrungs- mitteln für die erfolgten Kürzungen erreichen Wollen. Sollte dies nicht möglich sein, müßte entschieden werden. wieweit die gegenwärtige Arbeitszeit aufrecht erhalten werden könne. Ueber 3300 Siemens-Arbeiter in Erlan- gen legten, wie wir bei Redaktionsschluß er- fahren, am Montag ebenfalls die Arbeit nie- der und verließen ihre Betriebe. Einige Abteilungen der Robert Bosch A. G. in Stuttgart und Feuerbach sind in einen unorganisierten Streik getreten. In dem Stuttgarter Werk hat sich die Beleg- schaft in einer geheimen Abstimmung ent- schlossen, nur noch eine dreitägige Ar- beits woche durchzuführen. f in Kassel haben die in den Streik ge- tretenen Belegschaften der Henschel- Werke, der Waggonfabrik Hermann u. Co., der Textil- fabrik C. A. Henschel und die Arbeiter der Waggonfabrik Crede u. Co. die Arbeit wieder aufgenommen. Vertreter der württembergisch- ba- dischen Gewerkschaften besprachen mit Minister Stooß erneut die Ernährungslage. Wie verlautet, hat das württembergisch- badische Ernährungsministerium den Gewerk- schaften im Verlaufe der bisherigen Verhand- lungen zugesichert, daß das Ministerium sich bei den Frankfurter Ernährungsbehörden um einen Ausgleich der fehlenden Fleisch- rationen für Zulagekartenempfänger durch andere Lebensmittel bemühen wolle. 5 Us. Eisenbahnen in Staatstegie Washington.(Ap) Vertreter der amerikani- schen Eisenbahngesellschaften und der Gewerk- schaften wurden am 8. Mai im Weißen Haus zusammengerufen, um in gemeinsamen Ver- handlungen einen für den 11. Mai geplanten Eisenbahnerstreik abzuwenden. Drei Gewerkschaften, die sich aus Lokomo- tivkührern, Heizern, Maschinisten und Wei- chenstellern zusammensetzen, würden in den Streik verwickelt sein. Die gesamte Mitglieder- zahl der Gewerkschaften beträgt etwa 150 000, aber da es sich um Angestellte in Schlüssel- stellungen handelt, würde ihr Ausstand das gesamte Eisenbahnsystem der US A lahmlegen. Den Hintergrund bildet ein seit langem im Gange befindlicher Streit wegen l und Arbeitsbedingungen.. 1 5 enbahnsyste ö eigene Regie, weil der drohende Eisenbahner- streik sonst möglicherweise das gesamte Schie- nentransportwesen der USA lahmlegen werde. Die Verhandlungen zwischen den Eisenbahn- gesellschaften und den Eisenbahnergewerk- schaften seien vollkommen festgefahren. ö Die Heilige Stadt unler dem Roten Kreuz Ein Engländer neutraler Bürgermeister von Jerusalem Jerusalem.(Ap) Der Waffenstillstand für das gesamte Gebiet von Jerusalem, auf den sieh Araber und quden zur Emöglichung fried- lieher Verhandlungen für eine dauernde Waf- fenruhe in der Heiligen Stadt geeinigt hatten, ist am Samstagmittag in Kraft getreten, doch Wird die Einstellung der Feindseligkeiten nur sehr kurze Zeit dauern, wie aus einem Tages- befehl! der jüdischen Organisation Haganah hervorgeht. Vorbehaltlich der Zustimmung der Araber und Juden akzeptierte die Regierung Palästinas das vom Delegierten des Roten Kreuzes, Ja c- e Das spanische Kabinett hat die Wiedererrich⸗ tung konsularischer, Verkehrs- und Handelsver- tretungen in den westlichen Zonen Deutschlands zur Wiegerherstellung der Verbindung zwischen Spanien und Westdeutschland in Aussicht gestellt. Frankreich und Spanien haben ein Handels- abkommen unterzeichnet, das einen Warenaus- tausch im Werte von 1,5 Milliarden Peseten vor- sieht./ Elf der am Marshallplan beteiligten Län- der haben mit den USA Noten ausgetauscht, due als Beginn der formellen ERP-Abkommen 2 W501 schen Amerikas und jedem am Marshallplan be- teiligten Land anzusehen sind./ Die zur Kontfe- renz der ITO entsandte Sonderkommission der amerikanischen Handelskammer hat der, Us-Re- Slerung empfohlen, vorläufig mit der Annahme der Welthandelscharta zu warten./ Mit Ausnahme der Sowjetunion und der Ukraine billigten alle Iitglieder der Atomenergie- Kommission der UN den Vorschlag, weitere Erörterungen über Atom- energie einzustellen. Der wegen Teilnahme am Mord von sieben burmesischen Ministern zum Tode verurteilte ehemalige burmesische Premier- minister U. Saw ist hingerichtet worden. Königin Wilhelmina der Niederlande wird aus Gesund- heitsxücksichten ihre Funktionen als Staatsober- haupt auf die Thronfolgerin Prinzessin Juliane übertragen. Der Präsident der rumänischen un. abhängigen sozialdemokratischen Partei. Titel Petescu, wurde von der rumänischen Sicherheits- polizei ohne Angabe des Grundes verhaftet. 1 König paul von Griechenland hat die umgebildete Regierung des Ministerpräsſdenten Sophoulis ig der sich acht neue Mitglieder befinden, vereidigt. Das bulgarische Parlament hat den in Prag unterzeichneten Freundschafts. und Militärpakt mit der CSR unterzeichnet. Der 50 bob. aus Frankreich naeh Württemberg Baden heimgekehrte ehemalige deutsche Kriegs- gefangene wurde im Heimkehrerlager Malmsheim keieflich empfangen. Die Landeskonferen: der württembergiscn- badischen Arbeiterwohlfahrt wählte den bisherigen Vorsitzenden, Andreas Dreher, einstimmig wieder, Die meunte Schän- dung eines jügischen Friedhofes in Baxern inner. halb von fünf Wochen wird aus Mellrichstadt (Mainfranken) berichtet. Der frühere Wwürttem- bergisch- badische Kultusminister, Dr. Theodor Heuss, und der geschäftsführende Vorsitzende der Demokratischen Volkspartei, Ernst Maxer, Wer. den an der Tagung der Liberalen Weltunion vom 21 bis 25 Mal in Zürich teilnehmen. Per bis- herige erste Vorsitzende der Berliner 85D, Franz Neumann, wurde einstimmig wiedergewählt.. Der ehemalige hessische Finanzminister, Dr. Mil- helm Mattes, bezeichnete auf einer von 2000 Flie- ger geschädigten besuchten Versammlung in Stutt- Sarf die Durchführung eines Lastenausgleiches nicht nur als eine Forderung der Gerechtisten. sondern auch als einen Akt Staatspolitischer Ver- nunft, 3 ENA AUVA Ber. d ues de Reynier, in einer Besprechung mit Sir Alan Cunningham gemachte An- erbieten, einen„Genfer Waffenstillstand“ in der Heiligen Stadt durchzuführen, Jerusalem würde damit im Sinne der Genfer Konvention unter den Schutz des Roten Kreuzes gestellt und dessen Flagge tragen. f Nach einer Meldung der„New Vork Daily News“ ist A. P. S. Clark, der britische Ge- schäftsführer der Barclays Bank in Jerusalem, zum vorläufigen neutralen Bür- ger meister der Stadt gewählt worden. Wie DENA-REUTER aus Tel Aviv meldet, nat David Ben Gurion, der Chef des provi- sorischen jüdischen Verwaltungsrates, auf einer Massenversammlung anläßlich der Auf- lage einer jüdischen Nationalanleihe von fünf Millionen Pfund Sterling die Errichtung eines jüdischen Staates innerhalb weniger Tage an- gekündigt. König bn Saud von Saudi-⸗ Arabien sei jedoch fest entschlossen, die Rechte der Araber in Palästina zusammen mit den anderen arabischen Staaten mit der Waffe zu verteidigen und die Bildung eines jüdischen Staates zu verhindern, erklärten die soeben aus Saudi-Arabien zurückgekehrten Minister- präsidenten von Syrien und dem Libanon. Aegyptische Freiwillige haben die Süd ⸗ grenze Pelästinas überschritten und sind etwa 50 Kilometer nach Palästina eingedrungen, heißt es in dem ersten amtlichen Kommuniqué des„Kommandos der Freiwilligen an der Süd- Front Palästinas“. Diese Freiwilligenarmee um- kaßt auch eine Anzahl regulärer ägyptischer Truppen, die sich für den Kampf gegen die Palästinajuden gemeldet, haben, sowie einige li- byische und andere nordafrikanische Einheiten. Der britische Kolonialminister Creech- Jones hat dem politischen Ausschuß der UN- Vollversammlung vorgeschlagen, daß Vertreter der USA, Frankreichs und Belgiens, unter Hin- zuziehung von als neutral anerkannten Per- sönlichkeiten, nach Beendigung der britischen Mandatsver waltung die vorläufige Verwaltung Palästinas übernehmen sollten. Am Montag ordnete der politische Ausschuß der UN an, den Entwurf des Planes für eine Notverwal- g tung in Palästina sofort fertigzustellen. De Gaulle- ein negativer Anti- Kommunist Toulouse.(AP) Der Kongreß der Volksrepu- blikanischen Partei Frankreichs wandte sich in scharfer Form gegen die Bewegung de Gaulles. In einer Entschließung des Kongres- ses Wird festgestellt:„Ein rein negativer Anti- Kommunismus, sowohl in seinen Zielen als auch in seinen Methoden zweifelhaft, kann die Drohung des Kommunismus nur vergrößern, da er die vom Schicksal am wenigsten begün- stigten sozialen Schichten seinem Einfluß aus- liefert.“ 5 Politische Beobachter erblicken in der Re- solution eine Absage an die Gaullisten, die Kürzlich durch ihren Vertreter Renée Pleven einen Annäherungsversuch an die MRP unter- nommen hatten, Für diese Auffassung spricht auch das Telegramm, das Schuman nach seiner 7 Wiederwahl zum Parteivorsitzenden an den Staatspräsidenten Vincent Aur io! gesandt hat. Er versichert ihm darin seine Ergebenheit“ und Freundschaft. Deutschlandpolitik unverändert Außenminister Georges Bidault erklärte vor dem MRP-Parteikongreß, daß Frankreich seinen Standpunkt in der deutschen Frage Während der Londoner Besprechungen nicht geändert habe. Die Regierung halte, entgegen den umlaufenden Gerüchten, an der Ruhr- kontrolle und am föderalistischen Staats- aufbau in Deutschland fest. Man verfolge keine Politik des„Alles oder nichts“. Er ver- spreche jedoch, daß man keine Lösung an- nehmen werde, die von der französischen Re- gierung und der Nation nicht als zufriedenstel- Der franzö- Resolulionen im Haag Den Haag.(Ap) Auf der Plenarsitzung des am Montag beendeten Paneuropakongresses wurden vor der Schlußabstimmung der euro- päischen Nationen über die Forderung, einen Teil ihrer Souveränität zugunsten der euro- päischen Union aufzugeben, zahlreiche Reden gehalten.. Der ehemalige französische Ministerpräsi- dent Paul Reynaud bedauerte, daß der Kongreß nicht seinen Zusatzantrag angenom- men habe, Vertreter für die Vollversammlung der Union unmittelbar durch das Volk noch vor Ende dieses Jahres wählen zu lassen. Rey- naud erklärte, man könne in der Arbeit nicht ohne die Zustimmung der souveränen Völker „fortfahren, gab jedoch seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß die Pläne schließlich zum Ziele führen werden. f Der Ministerpräsident von Nordrhein- West- falen, Arnold, dankte dem Kongreß für die der deutschen Delegation unter seiner Führung erwiesenen Freundlichkeiten. Die Vollsitzung nahm sodann alle vom po- litischen Ausschuß vorgelegten Entschlie zungen einstimmig an. Die vorgeschlagenen Entschlie- gungen über Deutschland und Spanien wurden dem internationalen Koordiniesrungsausschuß zur Bearbeitung überwiesen. In der Entschlie- gung über Spanien wird vorgeschlagen, dort eine UVebergangsregierung zu schaffen, die es dem spanischen Volk ermöglichen würde, seine Meinung frei zu äußern und eine Regierung zu wählen.. (Wir verweisen auf den ausführlichen Be- richt über den Haager Kongreß auf Seite 2) Harriman in Europa Paris.(UF) Der„reisende Botschafter“ des ERP, Averell Harriman, ist am 10. Mai im Flugzeug in Paris eingetroffen, wo er sich drei Tage aufhalten wird. um mit der Orga- nisation für europàische wirtschaftliche Zusam menarbeit Fühlung zu nehmen. Harriman er- klärte, er hoffe, die europäischen Nöte und Gedankengänge kernen zu lernen. Er Wird auch Unterredungen mit dem frenzösischen Außenminister Georges Bidault und dem Finanzminister Rene Mayer haben. Harri- man erklärte noch, er werde Paris zu seinem Hauptquartier machen, Am 12. Mai wird der Botschafter sich nach London begeben, wo er mit General Lucius D. Clay Verhandlun- gen über die Einbeziehung Deutschlands in das ERP führen wird. WGB erörtert Lage der deutschen Gewerkschaften Rom.(DENA-REUTER) Der hier tagende Vorstand des Weltgewerkschaftsbundes hat die Frage einer Gewerkschaftsorganisation für alle Besatzungszonen Deutschlands erörtert. Der so- wietische Delegierte Wässiliji Kusnets or soll die Ausführungen des als Beobachter teil- nehmenden Vertreters der Gewerkschaften der Sovejetzone, Bernhard Göring, Unterstützt ha- ben, der sich für die baldige Bildung einer Gewerkschaftsor ganisation fü x a 11e Zonen Deutschlands einsetzte. Der britische Delegierte und provisorische Prä- sident des WGB, Arthur Deakin soll die Ansicht des britischen Gewerkschaftsbundes vertreten haben, wonach diese Angelegenheit nicht unterstützt, den deutschen Arbeitern je- doch die Möglichkeit gegeben werden soll, schrittweise und ohne jeden Druck ihre eigene Organisation zu entwickeln. 5 — „Falschverstandener Patriotismus“ Nürnberg. DENA) Der ehemalige Unter- stdaatssekretär und Leiter der Rechtsabteilung des Auswärtigen Amtes, D Friedrich Gaus, sagte als Zeuge im Wilhelmstraßen-Prozeſ aus, er habe entgegen seiner Erwartung in der Internierung und im Nürnberger Gerichtsge- kängnis feststellen müssen, daß seitens der Beamten als Ursache für den verlorenen Krieg lediglich eine angeblich von Hitlers Umgebung verschuldete Sabotage verantwortlich gemacht werde. Gaus wiederholte seine vor einem Jahr in fast allen Westzonenzeitungen veröffent- lichte Erklärung, nach der jeder Beamte sich verpflichtet fühlen müßte, die deutsche Oef- fentlichkeit über die Hitlerpolitik aufzuklären, seiner Ueberzeug standener„oberfl Korpsgeist“. Relegierte Studenten sollen gehört werden Berlin. DENA) Der Präsident der deutschen Verwaltung für Volksbildung in der Ostzone, Paul Wandel, hat dem Senat der Berliner Universität vorgeschlagen, die drei vom Stu- dium ausgeschlossenen Studenten Stolz. Schwarz und Heß entweder selbst zu hören, oder ihren Fall durch den Disziplinarausschuß untersuchen zu lassen. 8 Die drei Stodenten, die Herausgeber der studentischen Zeitschrift„Colloquium“ sind, wa- ren von der Verwaltung für Volksbildung vom weiteren Studium an der Berliner Universitat ausgeschlossen worden, weil sie angeblich durch ihre publizistische Tätigkeit Anstand 5 Würde der Universität verletzt haben sol- en. Großbrand in Viernheim In den Abendstunden des 10. Mai brach aus bisher noch ungeklärten Gründen bei der Porzellanfabrik Terrazett ein Großbrand aus. Die Nähe einer Mühle macht den Brand besonders gefährlich. Zu den Löscharbeiten wurde die Mannheimer Berufsfeuerwehr herangezogen. Bei Redaktionsschluß lagen nähere Informationen nicht vor. Weitere 1,4 Millionen RM fär Mannheims Hafen Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der Finanzausschuß des württembergisch- badischen Landtages ga auf seiner letzten Sitzung im voraus die Ge- nehmigung für einen Zuschuß in Höhe von 1,4 Millionen RM für den Wiederaufbau des Mannheimer Hafens. Bekanntlich sind schon im Staatshaushalt 10 Millionen RM zu diesem Zweck vorgesehen. Von den nun- mehr zusätzlich bewilligten 1,4 Millionen RM sind 600 000 RM für den Wiederaufbau der staatlichen Hafengebäude und 800 00 RM für die Erneuerung und den Ausbau der Hafes- anlagen vorgesehen. Um eine Kalorienrechnung Trier.(DENA-DPD) Die in Mainz er- scheinende SPD-Zeitung Die Freiheit“ teilte ihren Lesern mit, daß die französisc he Militärregierung von Rheinland-Pfalz gegen den Chefredakteur der Freiheit“ Günter Markscheffel ein Berufsverbot ausge- sprochen hat. Das Verbot gründet sich, wie aus der Mitteilung hervorgeht, auf einen am 8 April erschienenen Artikel„Ernährung und Arbeitskraft“ und eine diesem Artikel beige- gebene graphische Darstellung sowie auf die am 30. April erschienene Notiz„Ein alter Leser“. 0 Die Gesellschafter der Zeitung stellen in der Mitteilung an ihre Leser die Entscheidung der Militärregierung mit Bedauern fest und betonen, daß sie nach Ueberprüfungen der in dem Artikel enthaltenen Angaben über die Er- nährungslage keinen Grund für die Mahbrege- lung eines Mannes sehen, der seit 20 Jahren in der vordersten Reihe des Kampfes für den demokratischen Sozialismus stehe. 5 In dem Artikel, der zu dem Berufsverbot den Anlaß gegeben hat, war folgender Ver- gleich aufgestellt: 1943 wurden in der 50. Zu- teilungsperiode in Ludwigshafen Lebens- mittel im täglichen Gesamtwert von 1765 Ka- lorien an Normalverbraucher ausgegeben. Kusländische Arbeiter erhielten im Jahre 1943 in Ludwigshafen 2500 Kalorien täglich. Nach Angaben von Eugon Ko gon in seinem Buch Der Ss- Stat“ sollen Iusassen des K Buchenwald in der Stufe 2 im Jahre 1944 ohne Zulagen 1675 Kalorien täglich erhalten haben. Die in dem beanstandeten Artikel ge- gebene vergleichende Aufstellung schließt mit der Feststellung, daß in Ludwigshafen 1948 in der 100. Zuteitungsperiode 803 Kalorien ausge- geben wurden. Holzeinschlag und Marshallplan Frankfurt,(DENA] In Besprechungen zwi- schen den Vorsitzenden des Zweimächtekon-⸗ trollamtes und Vertretern der deutschen bi- zonalen Stellen sagte der britische Vorsitzende, Me Ready, wie wir nech ergänzend erfah- ren, er sei überrascht über dies Lon Pr. Sehlang e-Sehöningen am 21. vor dem Wirtschaftsrat geforderte EI Jung des Holzeinschlag es. men des Marshallplanes werde Deutschland Holz ausführen müssen. Der Holzexport könne aber nicht durchgeführt werden, wenn die erhobene Forderung erfüllt Würde, Dr. Schlange- Schöningen erwiderte, seine emerkungen über den Holzeinschlag stellten einen auf lange Sicht gesehenen Grund- satz dar. Die alliierten Vorsitzenden des Zwei- mächtekontrollamtes dankten für diese Aufklä- rung. ERP macht Reformen notwendig Tübingen.(DENA) Die Landesregierung von Südwürttemberg-Hohenzollern überreichte 31s einziges Land der französischen Zone der französischen Militärregierung eine Denk- schrift zur Währungsreform und dem Marshall- plan, in der suf die Notwendigkeit einer Revision des Preis- und Steuersystems, der Außenhendelsor ganisation und der Besatzungs- politik hingewiesen wird. In der Denkschrift heißt es, das ERP könne seinen produktions- wirtschaftlichen Efiekt in den Westzonen nur erfüllen, wenn es mit einer durchgreifenden Reform des Währungs- und Finanzwesens ge- koppelt sei. In Verbindung mit dem Hinweis darauf, daß nur ein ausgeglichener Haushalt Vertrauen in der Oeffentlichkeit beanspruchen könne, wird in der Denkschrift die Herab- setzung aller mit der Besatzung zusammen- hängenden Kosten auf etwa 10 Prozent der Verwaltungsausgaben der Länder vorgeschla- gen.. Bestimmungen über polelverkehr nicht anerkannt Britischer Sprecher: Anordnung der SM eine„einseitige Maßnahme“ Berlin. DENA) Die von der SMA erlassenen neuen Bestimmungen über den Paketver- kehr zwischen Berlin und den Westzonen hätten keinerlei amtliche Gültigkeit, erklärte ein offizieller Sprecher der britischen Militär- regierung. Es handele sich um einseitige un verantwortliche Maßnahmen der Sowiet- behörden. 5 Die Hauptverwaltung für Post- und Fernmelde- wesen dersSowietzone hatte, wie bereits gemeldet, bekanntgegeben, daß alle Paketsendungen, die vor 10. Mai aufgeliefert wurden und Gegenstände enthalten, die auf Grund der neuen Richtlinien vom 4. Mai zum Versand nicht zugelassen sind. beschlagnahmt und eingezogen werden. Nach dem 10. Mai aufgegebene Pakete dürfen da- nach auch keine Lebensmittel enthalten. In der Bekanntmachung war noch einmal darauf hingewiesen worden, daß ab 10, Mai nach den Westzonen bestimmte Pakete nur bei bestimm- ten Postämtern im Sowjetsektor aufgegeben werden können. Die stellvertretenden Kommandanten der Alliierten Kommandantur in Berlin gingen, laut UP, am Freitag nach einer z wölfstü n- digen Sitzung auseinander, ohne das ge- ringste Uebereinkommen erzielt zu haben. Sie einigten sich nicht einmal über den Zeitpunkt ihrer nächsten Zusammenkunft. In den ersten zwei Stunden der Sitzung debattierten sie über ein einziges Wort, das durch einen Ueberset- zungsfehler im Protokoll der letzten Sitzung eine Sinnentstellung hervorgerufen hatte. Eine britische Autohilfsstation an der Autobahn von Berlin nach Westdeutsch- land, die auf russisches Ersuchen hin von den Engländern verlassen worden ist, wird jetzt, wie AP erfährt, von den Russen abgebaut. Der Abbau erfolgt trotz der Abkommen, daß die Westmächte während der Wintermonate das Recht haben, derartige Hilfsstationen in der russischen Zone zu unterhalten. 5 8 Die britischen Behörden haben bei der Auf- gabe der Stationen bereits ihre Absicht kund- getan, sie im nächsten Winter wieder zu be⸗ ziehen. Trotzdem wurden die Gebäude von den Russen abgerissen. Die amerikanischen Be- hörden, die gleichfalls Autohilfsstationen un terhalten hatten, nehmen an, daß auch ihre Stationen abgebaut werden. Zunächst nur Westdeutschland? Berlin. DENA) Nach Auffassung maßgeb- licher alliierter politischer Kreise haben alle Parteien der westlichen Besatzungszonen den Wunsch, die Einheit Deutschlands verwirklicht zu sehen. Informelle Rücksprachen mit deut- schen Parteipolitikern haben jedoch, so be- tonen diese Kreise, den Eindruck entstehen lassen, daß die Mehrzahl der westdeutschen Politiker unter voller Erkenntnis der gegen- wärtigen internationalen Schwierigkeiten eine Vereinigung, die vorläufig nur Westdeutschland einschließe, einer Fortdauer des augenblick- liehen Zustandes Vvorziehe. Viele deutsche Politiker seien der Ansicht, daß Westdeutsch- land infolge einer schnellen und wirksamen wirtschaftlichen und politischen Entwieklung in kurzer Zeit auf die Bevölkerung der sowie- 8 Zone eine Anziehungskraft ausüben werde. R Dombrücke dem Verkehr übergeben Köln.(gn-Eig.-Ber.) In Köln würde die auf den Trümmern der gegen Kriegsende gespreng- ten Hohenzollernbrücke neu errichtete Dom- brücke dem Verkehr übergeben. Der feier- lichen Einweihung wohnten u. 3. Dr. Pün- der, der Direktor für Verwaltung und Verkehr Frohn e und der Generaldirektor der Haupt- verwaltung Eisenbahn Dr. Busch bei, der bekanntgab, daß mit der Kölner Brücke von den 2338 zerstörten Eisenbahnbrücken bis auf 187 alle wieder befahrbar sind. Es laufen nun- mehr wieder täglich 366 Züge, darunten 16 FD und Luxus-Züge und 102 P-Züge den Kölner Hauptbahnhof an,„„ MGE Dienstag, 11. Mai 1948 Randbemerkungen Unter Hunger den seligen Zeit Verwei 4 0 + * Sn einer LJahrung Sesätt test gegen ur e Behandlung. Mahatma Gandhi war im Leben, der Bürgermeister von Cork(Irland)— er starb daran— im Tode das ethische Vorbild Ihr Sinn war der Welt durch das f Streiks unserer Te zuviel Verzweiflung Wissen anrufen, um es auf die des unfreiwilligen Leidens hinzulenken. Ziel ist nicht politis uf des Sc 8 Sozial, denn es geht Niederlegung der Arbeit angeschlossen. len FHilflosen, gerät immer mehr in Gefahr, Lon den robusteren Vertretern der eigenen bei der spärlichen Nahrungszuteilung Sache verdrängt zu werden. Wo und wie sollten sie Streiken? Sie sind ja überdies nur noch eine Minderheit ohne sichtbare, fühlbare„volks- Wirtschaftliche! Bedeutung. 8 * In Mannheim allerdings bildete der Streik nebenher noch eine Demonstration schneller Nachrichtenübermittlung. Als nämlich Radio Stuttgart am vergangenen Montagabend über einen Streik in Mannheim berichtete, war Zußerhalb des kleinen Kreises der unmittelbar Beteiligten in Mannheim nichts bekannt. Wer streikt wo? wurde in der Nacht zum Dienstag und am Dienstagvormittag zum ferngeschriebe- nen und telephonischen Fragespiel zwischen den in- und ausländischen Nachrichtenagentu- ren und ihren Mannheimer Vertretern. Aber niemand, weder die Gewerkschaftsleitung, noch Behörden oder politische Parteien wußten ge- naues, während die spontane Arxbeitsnieder- legung in einigen Betrieben, durch Radio Stutt- Särt angeregt, weiteren Umfang annahm. * Da wir aber gerade vom Nachrichten wesen sprechen, sei auch noch ein Wort zur Presse- Ausstellung in München gesagt. Ministerpräsi- dent Dr. Fhard war 80 liebenswürdig, einige lobende Sätze über di 8 chert 0 g Schenswert waren. Auch über die Frage der Zweckmäßigkeit eines Volksentscheids läßt sich ZWseikellos streiten, Jedoch einen Volksentscheid abzulehnen, weil das Volk zu, sagen wir, harmlos“ sei, dergleichen zu beurteilen, scheint uns denn doch etwas zu selbstherrlich. Aber lesen Sie selbst, was der Verfasser im SPD- Dienst von demokratischer Meinungsfrei- verstand man einst, zu igten Welt, die aufnahme als Pro- solcher Gesinnungstaten. Gewissens der willige Leiden. Die Hunger e aber wollen das von all- chreien abgestumpfte Ge- laufende Last Ihr — obgleich es politische Wirkungen haben kann— und nicht eigentlich i nicht um das Verhältnis zwischen Betriebsführung und Arbeiterschaft, es ist„existentiell“ schlechthin, allerdings nur Lon einem bestimmten Blickpunkt her, nämlich dem Verhältnis zwischen Ernährung und kör- perlicher Deistungsfähigkeit. Nur ganz allmäh- lich, gezwungen mehr durch den zunehmenden Verkall, als aus Neigung zur Demonstration, haben sich solch demonstrativem Anruf nun auch die geistig Schaffenden hie und da durch Der Rest der Normalverbraucher Allerdings, auf de- ren Kosten die umstreikten Zulagen gehen, Frauen und Kinder, alte Leute und all die vie- Geschehen. We tellun 1 „Die Zeiten sind für solche Späße etwas zu kritisch“, schreibt er,„Will man wirklich z. B. Kommunisten darüber entscheiden lassen, ob sie lieber in getarnter oder ungetarnter Form Propaganda machen? Sollen unpolitische Menschen über den Lesestoff des politisch be- wußten Teiles der Bevölkerung befinden? Sol- len ehemalige Nazis darüber mitentscheiden, ob die von Hitler und Streicher unterdrückten sozjaldemokratischen Zeitungen in München und Nürnberg, in Stuttgart und Frankfurt wieder erscheinen dürfen? Der Gedanke eines solchen Presse-Plebiszits ist töricht und un- moralisch zugleich. Er ist auch politisch eine Unmöglichkeit. Wollen die Verantwortlichen gegen die systematische Vergiftung und Ein- schüchterung der süddeutschen Bevölkerung Front machen, dann sollen sie schleunigst eine 8 zulassen, zu der die aktiven demo is kra- hen Elemente Vertrauen haben. Die Zeit drängt.“ v. S. Behörde · Presse · Staalsbürger Unbeachtet von der Oeffentlichkeit geht in Deutschland ein zäher Kampf zwischen höch- sten, hohen und unteren Behörden auf der einen und der Presse auf der anderen Seite vor sich, das ermüdende, erheiternde, span- nende Hin und Her zwischen Leuten, die sich nicht in die Karten sehen lassen wollen und anderen, die sich dem Gemeinwohl verpflichtet fühlen. Schade, daß die Oeffentlichkeit bei Pressekonferenzen nicht„dabei sein! kann. Es ist erstaunlich, mit welcher Zuverlässigkeit man vom„Benimm“ auf die amtliche Leistung von„Staatsdienern“ schließen kann. Da ist einer, der den wißbegierigen Vertretern der Presse, nachdem er sie zu einem demokrati- schen, also durch die Regeln der Umgangsfor- men eingeengten Frage- und Antwortspiel ein- geladen hat, nicht antwortet, sondern Zensuren erteilt.„Das war eine gescheite Frage!“, heißt es daa wohl, oder„Gut gefragt!— Das können Sie sich selbst beantworten!“— oder„Man sollte endlich aufhören, solche Dinge wissen zu wollen!“— und der Mann von der Presse setzt in Gedanken hinzu:„Solche Dinge, die dir und deiner Behörde nicht in den Kram Passen“. Andere antworten auf eine einfache Frage mit einer akademischen Vorlesung, de- ren Inhaltslosigkeit Studenten im vierten Se- mester beurteilen können. Von 60 Minuten, die sie zur Verfügung stellen, füllen solche Män- ner 35 mit Phrasen, die man oft gehört hat und noch hören wird. 10:1 ist zu wetten, dag sie„ihre“ behördlichen Mitarbeiter nicht zu Worte kommen lassen, da sie nicht wissen, wofür sie der Steuerzahler besoldet. Bei anderen wiederum gibt es überhaupt keine Pressekonferenz; sie sind auch im Büro nicht zu sprechen; ihre Referenten lassen sich notfalls verleugnen oder verlassen fluchtartig ihr Arbeitszimmer durch eine zweite Türe, während im Vorzimmer eine guterzogene Sekretärin das Rückzugsgefecht liefert. Daß zuweilen auf exakte Fragen bewußt falsche 8 gegeben werden, ist ein anderes ing. 2 Man könnte meinen, die Behörde befände sich der neugierigen Presse gegenüber im tand der Notwehr. Im Gegenteil, im Stand der Notwehr liegen jene, die sich der Allge- meinheit verpflichtet fühlen; sie sind nicht immer Dummköpfe., Sie wissen, daß der Staat auf der Zustimmung, der Kritik, auf dem teil- nehmenden Interesse aller beruht. Mancher von ihnen erinnert sich, wie sehr das un- glückliche Ende der Weimarer Republik da- durch beschleunigt wurde, daß die meisten der Staatsbürger sich für ihr Gedeihen nicht interessierten. Wenn wir alle, die wir der Staat sind—, bei aller Lust zum Schimpfen und Besserwissen an ihm Freude haben und an seinem Wohlergehen Anteil nehmen, so nur, weil wir uns beteiligt wissen hen 485 5 spielt. über- tragenen Vollmacht und der ibm anvertrauten Gelder und Einrichtungen hat er Rede und Antwort zu stehen. Sonst soll ihn der Teufel holen! General Clay beispielsweise verschanzt sich nicht vor uns, obwohl ihn niemand von uns dafür zur Verantwortung ziehen könnte. Peter Eckart Amsterdam.(UP) Winston Churchill, der mit seiner großen Rede am Freitag dem im Haag tagenden paneuropäischen Kongreß die Richtung gewiesen hatte, sprach am Sonntag- nachmittag zusammen mit dem ehemaligen kranzösischen Ministerpräsidenten Paul Ra- ma dier zu 30 000 auf dem Schloßplatz zu Amsterdam versammelten Menschen. Wie schon zwei Tage zuvor forderte er erneut die Bil- dung eines Vereinigten Europas,„dessen phy- sische Kraft so stark sein müsse, daß niemand wagen könne, seine Ruhe zu stören.“ Churchill erwähnte in seiner mehrmals von begeistertem Beifall unterbrochenen Rede mit keinem Wort den Kommunismus oder die Sowjetunion, Er sagte lediglich, daß alle Extreme sich gleichen, auch die Extreme der Tyrannei. Wenn jemand 2. B. plötzlich auf dem Nord- oder Südpol er- wache, so könne er nicht sagen, auf welchem Pol er sich befinde: auf beiden sei es bitter kalt und Winde würden blasen. Der Versuch, Europa zu einen, fuhr er fort, richte sich nicht gegen irgend eine Nation oder Rasse. Aber die Tyrannei müsse abgeschafft werden, die sich in den verschiedensten For- men auszudehnen versuche, Sie bleibe immer dieselbe, welchen Namen sie sich auch zulege oder wessen Uniform sie auch trage. Eine Vereinigung der europäischen Nationen richte sich einzig und allein gegen die Mächte des Bösen, wo auch immer sie auftreten. „Europa vereinige dich“ Vor Churchill sprach Paul Ramadier, der zu Anfang seiner Rede den Massen zurief: Eu- ropahateine Seele und diese Seele liegt in euch allen!“ Er dankte dem britischen Kriegspremier, der als erster seine Stimme für eine Vereinigung Europas erhoben häbe und begrüßte sodann den Brüsseler Fünf- mächtepaͤkt und den Zusammenschluß der 16 Nationen im Marshallplan als eine Grundlage kür die spätere Vereinigung des ganzen Kon- tinents.— Wie es auch Churchill in seiner An- sprache getan hatte, dankte Ramadier den USA für ihre Unterstützung des europäischen Wie- deraufbaues, die zu einer Solidarität führe, die in Zukunft nicht mehr gebrochen werden könne. Nach den Reden der beiden Staatsmänner sang die Menge die anläßlich des Haager Kongresses eigens komponierte Hymne„Europa vereinige dich“ das Amsterdamer Komponisten Noirat. Ueberwindung des Nationalismus Inzwischen nahm drüben im„Ridderzaa!“ des Haager Parlaments der Europa-Kongreß seinen Fortgang und suchte einen allen Be- teiligten gangbaren Weg zum Endziel. Paul Ramadier unterstrich vor der Vollver- sammlung am Freitag die Rolle Europas als Mittelpunkt eines bedeutenden Tei- legs der Welt, wie auch als Absatzmarkt und Industriezentrum für viele, weit entfernte Läffder. Graf Coudenhove- Kaler gi, der Vorkämpfer des paneuropäischen Gedan- kens, verlas eine Botschaft des„Amerikani- schen Komitees zur Unterstützung der euro- päischen Einigkeit“, dem u. a. Expräsident Herbert Hoover, der frühere Botschafter William Bullit und der AFL- Gewerkschafts- führer William Green angehören. In dieser Botschaft heißt es u. a.:„Die einzige Weise, in der sich Europa für die Opfer des ameri- kanischen Volkes in zwei Weltkriegen er- kenntlich zeigen kann, liegt in der Ueber- win dung des Nationalismus und in der Bildung einer lebensfähigen europäischen Gemeinschaft“. 5 Der Kongreß nahm einstimmig eine Reso- lution E ux pas ohne Rücks ürtig 5111 8 8 8* päische Kongreß wünsche, bei Aufnahme sei- ner Arbeit festzustellen, daß seine Ziele erst dann erreicht sein werden, wenn ganz Europa zu einer geschlossenen Organisa- tion vereinigt sei. Im Hinblick auf die Tat- sache, daß sechzehn Nationen bereits ihren Willen zur Zusammenarbeit bewiesen hätten, weise der Kongreß erneut darauf hin, daß an, in der die Föderalislerung „Europas Seele liegt in euch allen!“ Der Haager Kongreß zur Ueberwindung des Nationalismus fordert die Föderalisierung Europas diese Staaten nieht als eine geschlossene Gruppe anzusehen seien und sende seine brüderlichen Grüße an alle europäi- schen Völker. „Beratende europäische Versammlung“ Der Organisationsausschuß des Kongresses entwarf eine Resolution, in der die Einberu- fung einer„Beratenden europäischen Versammlung“ gefordert wird, die mit oder ohne die Mitarbeit der europäischen Parlamente gewählt werden soll. Sie soll die wirtschaftlichen, politischen und verfassungs- mäßigen Probleme prüfen, die sich aus der Errichtung eines vereinigten Europa ergeben würden. Der Kongreß bildete sodann einen wirt- schaftlichen, einen kulturellen und einen politischen Ausschuß, die am Samstag ihre Arbeit aufnahmen. Der politische Ausschuß unter dem Vorsitz Paul Ramadiers befaßte sich in einer äußerst lebhaften und langen Sitzung mit der Bildung einer beratenden europäischen Versammlung und sprach sich mit großer Mehrheit gegen einen Vorschlag des shema- ligen französischen Ministerpräsidenten Paul Reynaud aus, der noch vor Ablauf dieses Jahres in ganz Europa allgemeine Wahlen zur Konstituierung einer derartigen Versammlung Dienstag, 11. Mai 1948/ Nr. 53 abhalten lassen wollte. Der britische Labour Abgeordnete R. W. G. Mackay hielt einen derartigen Vorschlag für undurchführbar und schlug die Ernennung der Delegierten durch die jeweiligen nationalen Parlamente vor. Sonderausschuß für Deutschland Nach längerer Debatte einigte sich der po- tische Ausschuß auf eine Entschließung mit der Feststellung, daß nur durch eine Auf- nahme Deutschlands in die euro päische Föderation seine Wirtschaft- lichen und politischen Probleme eine Lösung finden können. Diese Entschießung wird, ebenso wie eine Spanien- Resolution, die die Hoffnung auf eine freie Wahl des spanischen Volkes für ein ihm genehmes Regierungssystem zum Aus- druck bringt, der Vollversammlung unterbrei. tet. Auf Vorschlag des ehemaligen französt- schen Botschafters in Berlin, Frangois Poncet, billigte der politische Ausschuß 80. dann mit 61 gegen 29 Stimmen die Bildung eines Sonderausschusses zum weiteren Studium des deutschen Problems. Der kulturelle Ausschuß hat die Schaffung einer ständigen„europäischen Kul- tur zentrale“ vorgeschlagen, die durch die Voll- versammlung unter dem Vorsitz des exilierten spanischen Schriftstellers Salvador de Ma- dariagaà angenommen wurde. Gespräch mit einem alten Bauern Von Wilfried H Dieses Frühjahr mit seinem regenreichen Wachswetter ist für den„normalverbrauchen- den Kalorienjongleur“ eine hoffnungsfreudige Zeit. Nachdem von höchster Verwaltungs- stelle amtlich erklärt wurde, daß„der An- schluß an die nächste Ernte“ gesichert sei, spaziert man beruhigt hinaus in die Flur, labt sich an den grünenden Feldern, und was könnte uns wohl mit größerer Zuversicht er- küllen, als die Aussicht auf eine gute Ernte? Ich bin jedoch seit einiger Zeit etwas skep- tisch veranlagt und wollte wissen, wie ein Landwirt die Aussichten beurteilt. Deswegen unterbrach ich meinen Spaziergang und sprach einen alten Bauern an, der gerade Dünger streute.„Tja“, sagte der,„eine gute Ernte könnten wir sehon brauchen, aber wo- her soll die wohl kommen?“„Ich weiß schon“, unterbrach ich ihn,„Euch Bauern gehts ja immer schlecht. Wenn die Sonne scheint, dann schimpft Ihr, regnet's, dann schimpft Ihr erst. recht. 5 gehört, daß ein Bauer verhungert wäre?“ „Bei mir sind Sie da auf dem Holzweg, mein Lieber“, antwortete der Alte.„Aber woher sollen Sie als Städter wissen, wo uns in der Landwirtschaft der Schuh drückt. Sehen Sie sich mal diese Saat hier an, ist die etwa so richtig grün, wie sie sein sollte? Die Saaten zeigen deutlich die Kraftlosigkeit der Felder, die auf die Nährstoffarmut des Bodens zurück- zuführen ist. Wir haben in diesem Jahr etwas mehr Kbnstdünger bekommen, allerdings nur für das Brotgetreide. Es ist aber immer noch zu wenig, vor allem kam die Auslieferung zu spät. Jetzt ist nur noch eine Kopfdüngung möglich.“ „Ich habe mal gelesen“, warf ich ein,„daß die land wirtschaftliche Erzeugung über den Vorkriegsstand hinaus gesteigert werden könnte, Wenn.„Ja, wenn das Wörtchen Wenn! nicht wäre“, brummte der Bauer. darf es vieler Voraussetzungen. Der e ee ee e e a von Humus, Kalk und Pflanzennährstoffen. Wenn wir ihn gesund machen wollen, dann brauchen wir Stallmist. Wo sollen wir den hernehmen, wenn der Viehbestand immer weiter abgebaut wird? Man könnte sich mit Gründüngung behelfen; denn organischer Dün- ger gibt dem Boden Humusstoffe. Aber dazu fehlt es nun wieder an Saatgut. Und Kunst- heit hält: 1848/ Mannheimer 5 a Das Nationaltheater „Wir wissen wenig von einander. Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nachein- sander àus; aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab Wir sind sehr einsam.“ Diese Worte von weit- Ein strahlender Aligemeingültigkeit fallen aus Dantons Mund, kaum daß sich der Vorhang ge- hoben. Erschütternd, zu denken, daß sie die trübe Lebenserkenntnis des kaum zwanzigiäh- rigen Feuergeistes Büchner einschließen, der nicht nur seine Zeit im Herzen trug, dessen Slühendes Auge auch die großen Akte der Welttragödie erschaute, und der tief litt an der Problematik einer in Schmerz, Not, Unver- ständnis und Lieblosigkeit sich windenden Menschheit. Aus einem vielzitierten Brief an seine Braut, der Straßburger Pfarrerstochter, Wissen Wir, wie Büchner, ratlos mit sich selber, Segen den gräßlichen Fanatismus der Ge- schichte wetterte, gegen die„entsetzliche Gleichheit der Menschennatur“ aufbegehrte und voll Ekel über das menschliche Geschlecht kragt:„Was ist es, was in uns lügt, mordet, stiehlt? Büchners visionärer Geist sah die Sigantischen Schatten der„Paradegäule und eckensteher der Geschichte“ durch die Jahr- hunderte auf Lachen von Blut fallen, und es Schauderte ihn, der die Welt am liebsten mit lauter Epikurkern bevölkert zu sehen wüsnchte, deren Lebensschifflein auf ungefährdetem Mit- telkurs zwischen der Seylla der Tugend und der Charybdis des Lasters wohlgemut dahinzu- segeln hätten Doch im Angesicht der Wirklich- keit gehen diesem jungen Menschen die IIIusio- nen verloren, und in dieser Stimmung schreibt er seinen„Danton“, die erste konsequent rea- listische Bühnendichtung der Deutschen, diesen mit Vehemenz herausgeschleuderten histori- schen Bilderbogen voll politischer und sozialer Spannungen. Selber Rebell, geht er mit der kranzösischen Revolution scharf kritisch ins Sericht, doch ist er Manns genug, die Revolu- tion dennoch zu wollen. Sein Danton“ ist die. Fragödie des innerlich gebrochenen Pat- menschen, der, irre geworden am eignen Werk des Terrors, selbst von ihm verschlungen wird. Es gibt kaum ein klassisches Drama, das 80 zeitlos aktuell wäre wie Büchners Danton“ Nicht gerade das Jubiläumsstück zur Hun- dertlahrfeier für 1848, aber doch in seiner Wahrhaftigkeit der Darstellung der politischen und menschlichen Leidenschaften und der ewi- gen Problematik allen Machtkampfes als Slühendes Menetekel auch für unsere Zeit von ngeminderter Gültigkeit und somit als Dar- bietung im Rahmen der Veranstaltungen zur Revolutions-Gedachtniswoche wohl vertretbar. Allerdings hätte der Gastregisseur Klaus J e d- ek eine noch stärkere szenische Gerafftheit durch Striche und Zusammenziehungen errei- chen können(wenn wan auch die leider gefal- lene religiöse Disputation mit Thomas Payne nur ungern vermißte) und im Interesse eines rascheren Ablaufs der besonders im zweiten eil merklich ermüdenden Aufführung wäre ielleicht die öftere manspruchnahme des Proszenlums für den Fortgang des Spiels wäh- end der Verwandlung des Bühnenbildes zu len. In ihrer Gesamtheit hatte jedoch Cedenłfeiern/ 1048 spielt„Dantons Tod“ die Aufführung den heißen Atem und jenes un- heimlich Zwielichterne der Atmosphäre, wie sie aus der Dichtung erwächst und für die Heinz Daniel in seinen mit einfachen Mitteln geschaffenen Bühnenbildern durchweg die glückliche Kongruenz fand. Die Titelrolle verkörperte Hans Joachim Recknitz als Gast. Man sah einen Schau- smeler mit Qualitäten, dessen Danton freilich schon sehr weit der Seelenverfasung des ein- stigen kalten Organisators der Septembermorde entrückt schien und bisweilen in die Gefahr geriet, ein wenig ins Bürgerlich-Biedermänni- sche abzugleiten. Erst die Auseinandersetzung mit Rabespierre und vor allem seine große 9788 teidigungsszene vor dem Tribunal ließen /in ihrer sprachgewaltigen Gestaltung den noch einmal auflodernden geistigen Elan eines der Kraftkerle der Revolution hinreißend mit- empfinden. Robespierre, dem Gegenspieler Dantons, gab Günther Erich Martsch die wirksamen Züge des doktrinären schauspie- lernden Moralpaukers, dessen ideenloser Fana- tismus über den reicheren Geist Dantons triumphiert. Helmut v. Schevens St. Just kührte sein Regiment mehr mit hinterhältiger Verkniffenheit, denn seelenkalt und entschlos- sen, bewegte sich aber auf der eingeschlage- nen Linie sicher und nicht ohne Wirkung. Im Kreis der übrigen Revolutionäre ist kaum eine Gestalt von schärferer Kontur. Walter Vits- Mühlens empfindungsbelaszeter Desmou- lins und Franz Mosthavs ungestüm mah- nender Delacroix vereinten sich mit der gro- Ben Reihe unterschiedlicher Episodenspieler zu einer gut verzahnten Ensembleleistung. Die Vertreterinnen des weiblichen Elements: Heidi Kuhlmann als Julie, Gilda Vetrone als Lucile und Elisabeth Raabe in der superb angefaßten Boudoirszene der Marion umgaben das Spiel der Männer mit reizseamem arabes- kem Gerank. Hans Becker und Hanna Meyer spielten das vom Hauch des Alkohols umd der Erotik der Gasse umwehte Souffleur- Ehepaar mit betonter Realistik und die Massen- szenen zeigten in ihrer Bewegung und Gliede- rung die locker führende Hand der Regie. Und die Zuschauer? Sie folgten den Büh- nenvorgängen interessiert, doch mit eini- ger Zurückhaltung. Gegen den schleppenden Schluß hin sichtlich ermüdet, bereiteten sie dennoch dem Werk und der Darstellung nach dem letzten Vorhang eine freundliche Ovation. Carl Onno Eisenbart Z Wei Ausstellungen in der Kunsthalle „Nicht feiern wollen wir, sondern gedenken“, sagte Oberbürgermeister Dr. Cahn- Garnier in seiner Begrüßungsansprache vor geladenen Gästen bei der Eröffnung einer bemerkenswerten Doppel ausstellung in der Kunst- halle zum Gedächtnis der Deutschen Revolution von 1848/9. Das Stadtoberhaupt charakterisierte damit zugleich den Sinn des Gesamtprogramms der festlichen Veranstaltungen dieser Woche als mahnende Erinnerung an jene zwar von hohem ideslistischen Wollen getragene, doch nicht ge- meisterte und deshalb zum Scheitern verurteilt gewesene Freiheitsbewegung vor hundert Jahren. Notwendig sei es vor allem, daß die junge Ge- neration von beute aus der deutschen politischen Tragödie von 1848/9 lerne, Ihr sei deshalb die Gedenkwoche in ihren wesentlichen Teilen zu- gedacht. Als eins der Zentren des badischen Auf- standes hat Mannheim damals eine bedeutende Rolle gespielt. Dies legte Dr. Ludwig B ö hm in seiner Eröffnungsrede zu der vom Schloß- museum und der Schlogbücherei in der Kunst- halle eingerichteten Erinnerungsschau Mann- heim und die Deutsche Revolution von 1348/49“ dar. Aus der reichen Fülle glück- lich geretteter Sammlungen, vornehmlich der des früheren Mannheimer Altertumsvereins, haben Dr. Böhm und Dr. Stubrenrauch in übersichtlicher Anordnung eine fesselnde Schau von äußerst in- struktiyx beschrifteten, zeitgenössischen Bildern, Dokumenten, Druckschriften und Karikaturen zu- sammengestellt, die, von den Tagen des Vor- märz angefangen, durch die verschiedenen Ent- Wicklungsphasen der Revolution führt, bis hin zu ihrer tragischen Unterdrückung durch die ob- siegenden Mächte der Reaktion. Männer und Er- eignisse werden im Spiegel all dieser Original- zeugnisse einer bewegten Zeit wieder beschworen und es entsteht ein geschichtlich getreues Bild dessen, was damals in Baden und besonders in Mannheims Mauern geschah, und wie es wirklich War. 6 Es wirkt keineswegs abwegig, neben dieser Re- volutionsschau dem zeichnerischen und graphischen Werk Käthe Kollwitz, 1 der idealistischen Verfechterin von Freiheit und Menschenwürde, zu begegnen. Der Gedanke eines vom Geiste echter Humanität durchdrungenen So- zialismus“, den Dr. Pass arge mit Recht als das geistige Wesenselement der Kollwitz bezeich- nete, verbindet diese große Frau und Meisterin eng mit den erstrebten Freiheitsidealen von 1848. Doch abgesehen hiervon ist es schon ein künst- lerisches Ereignis für sich, das vielgestaltige gra- phische Werk Käthe Kollwitz zum ersten Male in Mannheim in solcher Geschlossenheit präsentiert zu sehen, wie es hier ermöglicht worden ist. Zum größten Teil setzt sich diese Ausstellung aus Leihgaben, insbesondere aus der bewunderungs- würdigen Sammluhg von Helmut Goedeckemeyer- Oberaula zusammen, dem Dr. Passarge für die Hergabe der unschätzbaren Werke herzlichst dankte. Der Katalog verzeichnet nicht weniger als 136 Nummern: Zeichnungen, Radierungen, Lithographien, Holzschnitte und Plastiken, darun- ter hervorragende Blätter aus den berühmten Bauernkrieg- und Weberaufstand-Zyklen und eine Reihe der edlen Selbstbildnisse der Meisterin aus allen Lebensstufen— ein faszinierender Ueberblick über des gesamte graphische Schaffen der Kollwitz, das den Zeitraum von einem halben Jahrhundert umfaßt..de Dr. Passarge mitteilte, wird Frau Kronberger-Frenzen die ausgezeichnete Kollwitz-Kennerin, in Kürze im Rahmen dieser kostbaren Ausstellung ihren vorjährigen Kollwitz- Vortrag wiederholen. C. O. Aus Mannheims Konzertsälen Evangelische Akademie und Katholische Ar- beitsgemeinschaft brachten am Sonntagnachmittag in der vollbesetzten Christuskirche unter Leitung von Günther Wilke Sehuberts große Messe in Es- dur zur Aufführung. Schubert verzichtet in diesem großartigen Werk, das in seinem Todesjahr entstanden ist, auf die Orgel, kügt aber zu dem klassischen Messeorchester Haydns noch zwei Hörner und— nach wiener Ortstradition— drei Posaunen hinzu. So lag einer der Hauptakzente beim Orchester, in diesem Fall Natjonalthesterorchester, das sich ebenso für Schwetzinger Festspiele 1948 Aut einer Pressekonferenz gab Intendant Hein- rich Köhler-Helffrich HMHeidelberg) das Programm der diesjährigen„Schwetzinger Festspiele“ be- kannt. Zur Eröffnung wird das Badische Staats- theater Karlsruhe mit einer Neueinstudie- rung von Mozarts„Figaro“ am 12. Juni gastieren. Weiter sind verpflichtet: die Stuttgarter Oper mit„Cosi fan tutte“(Regie: Köhler-Helff- rich) und das Stadttheater Basel mit der„Ente Führung aus dem Serail“, Auch das Mann- heimer Nationaltheater wird, wie bereits ge- meldet, in diesem Jahre an den Schwetzinger Festspielen wieder teilnehmen und Glucks„Iphi- genie in Aulis“ und Hindemiths„Cardillac“ bei- tragen. Die Heidelberger Städtischen Büh- nen bereiten„Die schweigsame Frau“ von Richard Strauß unter der musikalischen Leitung von Karl Elmendorff vor. Auf eine Weiterführung der Konzertreihe hat man bei diesen sommerfest- spielen, die übrigens in diesem Jahr zum ersten- mal allein unter deutscher Regie stehen werden, verzichtet. Mit Recht, denn sowohl Mannheim ais auch Heidelberg erleben zur Zeit eine wahre Inflation an„kleinen“ und„großen“ Konzerten. Anumummununmſmuuuunnunen num trud Jenne. Irene Ziegler, Theo Lienhard, Hein- rieh Hölzlin und Werner Schupp. Auch der Chor (Singakademie und Lehrergesangverein), in den. die— Übrigens gutklingenden— Frauenstimmen überwiegen, tat sein Mögliches, wenn er auch nach Klangwirkung und Präzision noch nicht alle Wünsche erfüllte. rei * Professor Walter Rehberg spielte am Sams- tag im Rosengarten mit geistiger und technischer Ueberlegenheit vier der schönsten Beethoven- Sonaten: op. 13(Pathétique), op. 26, As- dur, op. 53 (Waldstein) und op. 111, c-moll. Die klangliche Finesse seines Spieles und die bezaubernde Plastik des Vortrages trugen dem Künstler stürmischen Belfall ein. Leider begann das Konzert trotz des ohnehin späten Anfangs mit halbstündiger Ver- spätung. Auch für Sonderwagen der Straßenbahn War trotz Ankündigung nicht gesorgt, so daß Konzertbesucher aus Vororten zu Fuß heim: rei Wandern mußten. Fritz von Unruh wieder genesen. Fritz von Un- ruh, der am 18. Mai in der Paulskirche zu Frank- furt die Festrede halten wird, ist von seiner kürz- lich erfolgten Blinddarmoperation genesen, Fr gedenkt am 16. Mai aus Paris in Frankfurt einzu- treffen,(dena) Neues im Heidelberger Spielplan. Die Heidel- berger Städtischen Bühnen bereiten für Juli die zeitgenössischen Kurzopern„Die Nachtschwalbe“ von Blacher und„Moretus“ von Marcel Poot zu- sammen mit Menottis„Amelia geht zum Ball“ vor. Im Schauspiel sind vorgesehen: Shakespeares „Was ihr wollt“,„Hamlet“, weiter André Gides „Rückkehr des verlorenen Sohns“ und Roger Ferdinands„Kinder der Zeit“, Die Uraufführung des Festaktes von Ernst Glaeser„Die deutsche Libertät“ ist auf den 23. Mai angesetzt.(K. H.) Intendant Alois Johannes Lippl. Zum neuen Intendanten des bayerischen Staatstheaters er- nannte der bayerische Kultusminister Dr. Alois Hundhammer den Schriftsteller Alois Johannes LI ppl. Der neue Intendant, der bisher als Büh- nendiechter und Oberspielleiter hervorgetreten ist, hat eine Reine von Dramen, Märchen und Roma- nen geschrieben.(dena) Hilfe für Münchens Schauspieler, Die Schau- spieler der Münchener Kammerspiele werden jetzt aus den USA Lebensmittel im Wert von 240 000 Kalorien erhalten, wie die Schwelzer fahrts- Organisation Caritas“ berichtete, Die amerikanischen Schauspieler Paul Lukas. Dorothy Lamour und Robert Ryan haben auf die Nach- richt von der Schließung der Münchener Theater schönes Gelingen einsetzte wie die Solisten: Ger- hin die Lebensmittel zur Verfügung gestellt,(ap) Haben Sie aber schon einmal 8 1 8 schon, was Sie da sagen; aber dazu Wohl- ertz-Eichenrode dünger? Die Stickstoffproduktion ist zwar ge- stiegen; aber mit Stickstoff allein läßt sich àus den ausgepowerten Aeckern nichts mehr her- ausholen. Wir brauchen Phosphorsäure, Kalk und Kali, und davon bekommen wir viel zu wenig.“ „Wie war denn in diesem Jahr die Saatgut. versorgung?“ Wollte ich wissen.„Sehen Sie“, meinte der Bauer,„das ist auch eine der Vor- aussetzungen für die Produktionssteigerung. Saatgut für Brotgetreide können wir selbst er- zeugen, damit geht es also. Bei Kartoffeln und Futtergetreide sind wir dagegen auf Ein- fuhren angewiesen. Besonders bei den Kar- toffeln ist ein Wechsel des Saatguts ausschlag- gebend. Früher bekamen wir die Saaatkar- tofkkeln aus Nord- und Ostdeutschland. Das hatte gegenüber der Zeit vor dem ersten Welt. Erträge zur krieg eine Verdoppelung der Folge. Jetzt haben uns noch einmal die ameri- kanischen Saatkartoffeln geholfen. Wie soll das aber in Zukunft werden, wenn uns die früheren Liefergebiete verschlossen bleiben? Uebrigens haben die meisten Kleinanbauer noch keine Steckkartoffeln erhalten. Die Be- 2 munen Friedliebende Jäger gegen wilde Schweine Daß ein Ernährungsminister nicht nur Sor- gen wegen der fehlenden Fleischmenge hat, sondern auch solche, wie er des vorhandenen, aber noch sehr lebendigen Fleisches habhaft Wird, lehrt der Kampf des bayerischen Mini- sters Dr. Alois Schlögl. Wildschweine, die sich infolge der totalen Abrüstung Deutschlands unbeeinträchtigt durch die Gewehre der Be. rufs- und Sonntagsjäger seit Kriegsende in der Militärregierung um 1000 Gewehre A0 zusuchen, von denen 500 genehmigt Wurde Wenn auch, wie Dr. Schlögl in einem Inter- view erklärte, mit Gewehren ohne Zielfern- rohr wenig auszurichten ist, da die Wild- 1 Kut Opec schweine äußerst scheu sind, und, einmal in Aufregung gebracht, auf der Flucht bis zu 70 Kilometer Stundengeschwindigkeit entwickeln, so versuchen jetzt doch„Wildschweinsonder- jagdmannschaften“, die auf Wunsch der Mili⸗ tärregierung aus„friedliebenden Jägern älte- ren Jahrgangs“ zusammengesetzt sind, mit den Schweinen fertig zu werden. Da sich das Auftreten der Wildschweinru⸗ del nicht kartenmäßig festlegen läßt, wie es die Militärregierung ursprünglich erwartete, bleibt die Schwerpunktbildung in der Jagd- front weiterhin den Wildschweinen überlas- sen, die als unruhiges Nomadenvolk ihre Kar- toffeljagdgründe täglich um Dutzende von Kllometern verlegen. Das Auftreten von Ru- deln wird über die Militärregierung der„Con- stabulary“ gemeldet, die ihrerseits die Jäger zu fröhlicher Jagd aufruft. Hoffentlich war- ten die Schweine so lange. Die eine Hälfte der Beute soll an Waisenhäuser und bedürſ- tige Kinder verteilt werden, während die andere(vermutlich hintere) Hälfte dem Jäger verbleibt. Gouverneur Murray van Wago⸗ ner und Ernährungsminister Dr. Schlögl haben bereits die erste nächtliche Sauhatz abge- halten. Damit ist das erste deutsch- ame- rikanische Abkommen zur Vernichtung ge⸗ meinsamer Schädlinge getroffen.— Halalil 8 8 n. menen egla lieferung mit Saatgut für den Futteranbau st* vollkommen unzureichend. Da wird man ge- 2Wungen, Vieh abzuschaffen, damit Acker- fläche für den Anbau von Brotgetreide frei wird, aber keiner denkt daran, daß der Bauer, der nur schlechtes Saatgut für Futterpflanzen Hat, umso größere Flächen einsden muß, wenn er seinen verkleinerten Viehbestand durch- bringen will. Isf damit was geholfen, he?“ Meinem neuen Freunde war die Pfeife aus- Segangen. Er steckte sie umständlich Brand und fuhr fort:„Nun kommt noch eines dazu: wie soll ich meine Arbeit schaffen, Wenn ich keine Geräte bekomme und die Maschinen nicht instand setzen kann? Viele Landwirte können den Boden nicht mehr in- tensiv bearbeitef, weil das Inventar unfaug- lich geworden ist. Dadurch entsteht ein grö- berer Bedarf an Arbeitskräften. Suchen Sie mal heute Arbeitskräfte für die Landwirt- schaft! Alle hacken sie auf uns Bauern herum, aber es ist noch keiner gekommen, um au dem Felde zu helfen. Und dann die Preise, Geringe Einnahmen, aber große Ausgaben und hohe Steuern— wie soll man dabei existieren! Auf ehrliche Weise schafft's kein Bauer mehr. Weng er kein Geld auf der Kasse bat, dann muß er eben hintenherum verkaufen und tau- schen, Ist es deswegen ein Lump? Die Indu- strie kompensiert ja auch, ihr ist es sogar er- laubt. Die Erzeugerpreise sind noch immer dieselben wie vor 30 Jahren; aber das Binde- Zarn für einen Hektar Getreidefläche kostete wich im letzten Jahre den Wert von 4 dz Getreide.“ „Alles in allem“, stellte ich abschließend fest,„sehen Sie die Zukunft für die Landwirt- schaft nicht gerade rosig.“„Ganz ohne Hoff- nung bin ich nun auch nicht“, entgegnete der Alte,„aber einstweilen heißt es: noch gründ- Ucher überlegen und noch mehr arbeiten! Vielleicht kommen wir dann über'n Berg. Wenn bloß die Städter mehr Verständnis für unsere Schwierigkeiten hätten, in 3 0 Nr. 58/ Dienstag, 11. Mal 1948 —— Mannheimer Festwoche Im Laufe dieser Woche finden zum Ge- dächtnis der Revolution von 1848 folgende Veranstaltungen statt:. Donnerstag, 13. Mai: Rosengarten, 18 Uhr: Gedächtnisfeier des ehemaligen Reichsbanners „Schwarz-Rot-Gold“. Redner: Dr. W. Wagner Ludwigshafen. 5 Samstag, 15. Mai: Hauptfriedhof, 15 Unr: Kundgebung und Kranzniederlegung am Denk- mal der Revolutionsopfer unter Mitwirkung von Mannheimer Gesangvereinen und einer Ansprache des Oberbürgermeisters. Auto- anfahrt: Cheliusstraße, zwischen Brauerei u d Friedhof.— Nationaltheater, 18 Uhr:„Fidelio“, Oper von Ludwig van Beethoven, Inszenierung und musikalische Leitung: Fritz Rieger. Für die Jugend! Dienstag, 11. Mai: Wirtschaftshochschule, 18 Uhr: Gespräche mit der Mannheimer Ju- gend über„Deutschland in Vergangenheit und Zukunft“ unter Führung von Emil Henk. Mittwoch, 12. Mal: Nationaltheater, 18 Uhr: „Dantons Tod“. Freitag, 14. Mai: Ufa-Theater, 16 Uhr: Fest- liche Gedenkstunde unter Mitwirkung des Na- tionaltheaters und einer Ansprache des Ober- bürgermeisters. Die Jugendveranstaltungen sind für die Besucher kostenlos. Einlaßkarten sind bei den Jugendorganisationen und dem städtischen Jugendsekretariat(Sophienstraße) erhältlich. Gegen den nassen Tod Ueber 40 Menschen fanden im letzten Jahr den Tod durch Ertrinken. Hier durch plan- mäßige Arbeit einzugreifen, wurde das per- Soönliche Anliegen des Leiters der Mannheimer Schutzpolizei, Riester, der selbst auf vier- zehn anerkannte Lebensrettungen zurück- blicken kann. Die Neugründung der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft war noch nicht rest- los vollzogen, als schon der erste Lehrgang mit 240 Teilnehmern anlief, zu dessen Ab- schluß Polizeirat Riester, der ehrenamtliche Bezirksleiter der DLRG Mannheim, vor kur- zem im„Feldschlößchen“, Seckenheim, sechs- undachtzig Grundscheine und vier Leistungs- scheine ausgeben und allen Beteiligten seinen Dank sagen konnte und versicherte, in Zu- kunft auch die Polizei einzusetzen und noch mehr Strandwachen einzurichten. Wes. Naturfreunde-Kindertag Am Himmelfahrtstag versammelten sich die Mannheimer Naturfreunde mit einer großen Kinderschar auf dem Naturfreundehaus Kohl- hof, um ihr Kinderfest zu begehen. Durch eine Spende amerikanischer Naturfreunde war es möglich, den Kindern ein ausgezeichnetes Mit- tagessen sowie am Nachmittag Kakao und kuchen zu geben. Bei lustigen Wettkämpfen und Spielen, wo- bei Spielsachen und Bonbons als Preise wink ten, verging die Zeit im Fluge. Selbst der Regen konnte dem frohen Treiben keinen Ab- bruch tun. Alle Kinder sind dankbar für die schönen Stunden und freuen sich jetzt schon auf den nächsten Kindertag. Br. Die Mensa ist gut Aus einem Bericht der Wirtschaftshoch- chule entnehmen wir: 5 Vor kurzem wurden die Studenten, die am i Mittagstisch der Mensa Academica teilnehmen, mit Testzetteln nach ihrer Meinung über die Güte des Essens befragt. 0 und 50 Prozent beantworteten die Fragen, Fron denen 84 Prozent das Essen für mengen- mäßig ausreichend, geschmacklich annehmbar, markengerecht und preisgerecht hielten. Ein eigenes Kapitel waren die Wünsche. . n beim Bier, geht es über Kaffee, Seträ 5 adli g b elk* 2 Feststellung: Keine Fettmarkenabgabe mehr!. f 5 Es fehlte aber auch nicht an Bemerkungen, entlassun gsscheines und ei 5 eine amtliche Bestz ug der polizeilichen Anmeldung bei der zuständigen Spruchkammer einzureichen. Un- ter die Amnestie fallen in Gefangenènschaft geratene ehemalige Angehörige der deutschen Wehrmacht und militärähnlicher Organisa- tionen, die nach dem 8. Mai 1947 aus Kriegs- gekangenschaft entlassen worden sind, sich in der US-Zone polizeilich gemeldet haben und nach dem Befreiungsgesetz als Minderbelastete oder Mitläufer eingereiht werden müßten oder bereits eingestuft worden sind.(dena) Tagungen am laufenden Band In Heidelberg reist die Reihe der Kon- Sresse nicht ab. Im Anschluß an die Schrift- steller tagten die sozialistischen Ver- eg er, ebenfalls im Schloßpark-Kdsino, und zur gleichen Zeit kamen im„Schwarzen Schiff“ auf Einladung des Württembergisch- Badischen Gewerkschaftsbundes Lehrer aller Schulsysteme aus den drei Westzonen zusammen. Mit lebhaftem Interesse wurden auf dem Verleger-Kongreß, der sich sonst mehr auf fachlich-organisatorischer Ebene be- Wegte, die Ausführungen von Arno Scholz, des Lizenzträgers des Berliner„Telegraf“, auf- genommen, der aus eigenem täglichen Erleben heraus die Berliner Situation schilderte. Aus Oesterreich war als Ehrengast Staats- sekretär a. D. Julius Deutsch nwWesend; er gab auf der abschließenden Diskussion einen Ueberblick über die augenblickliche Situation der sozialistischen Verleger Oesterreichs und sprach zugleich seine Bewunderung aus, wie Deutschland, aller materiellen Not zum Frotz, im kulturellen und geistigen Schaffen neuen Boden gewinne. Die Lehrer wiederum beschäftigten sich na- turgemäß vor allem mit dem Problem Nr. 1, der Schulreform, die von den Referen- ten(darunter Christian Caselmann aus Stuttgart, Dr. Kauf mann- Bühler und Professor Seh ü ek, beide aus Heidelberg) und von den Diskussionsrednern teils befürwortet, teils auch zumindest skeptisch angesehen wurde, K. H. Herzliches Beileid- Herr Shaw! Nach G. B. Shaw— sehr weit nach Shaw, kommt dieser Film, Cäsar und Cleo- patra“, den Palast- und Capitol-Theater gleichzeitig bringen. Es sollte sich eigentlich darum drehen, wie Cäsar zu Cleopatra stand, Als er in Aegypten war(bei Shaw). dreht es sich um die Aufmachung. Man unterschiebt G. B. S. eine neue Anek dote: Er habe dieses Stück dem Regisseur Pas- cal nur zur Verfilmung überlassen, um end- gültig zu beweisen, daß seine Stücke für den Film ungeeignet sind. Was hiermit bewiesen ist. Wir sahen einen monumentalen Farben- klex(im ersten Drittel unerträglich farbig), in dessen Verlauf ein jovialer alter Herr Cäsar (Claude Rains) aus Rom eine junge, unendlich unerotische Cleopatra(Vivien Leigh— was Im Film In Ho 9 purzellen Reltorde Peter v. Löwis, Vorster auf AFM, Kling auf BMW- Veritas, Gg. Meier schnellste Fahrer Schon von den Zufahrtsstraßen aus, die zum Hockenheim-Ring führten, vernahm man den Widerhall des Geknatters der aufbrüllenden Motore. Diese nun zehn Jahre bestehende Rundstrecke übte infolge ihres rekordbrechen- den Rufes immer eine große Anziehungskraft auf die Motorsportfreunde aus, So konnten die Veranstalter und Rennleiter Christ, trotz zeitbedingter Reiseschwierigkeiten schon am Samstag 100 000 Zuschauer zu dem Auftakt des Rennens begrüßen. Lizenz- und Ausweisfahrer-Duell Im Rennen der I25- e m-Klasse, in dem 5 Lizenz- und 17 Ausweisfahrer zusammen sechs unden= 46,35 km fuhren, siegte der DKW. Lizenzfahrer Carl Döring(Wiesbaden) mit 28:14,5 Min.= 98,4 Std/km, vor Rolf Hammer (Reutlingen), der auf Puch 28:59,8 Min., benö- tigte, Der Ausweisfahrer Willi Thorn(Wies- baden) auf DKW ließ als Sieger mit der be- achtlichen Zeit von 28:28,2 Min. aufhorchen. Das Ausweisfahrer-Rennen der 250- Cc ,m- Klasse sicherte sich Karl Rombach(Kirch- zarten) vor Hugo Hammer Geutlingen) in einer rasanten DRW Fahrt, die mit der Zeit von 22:49,1 und 24:11,4 Min. endete. Der Oberbadener kurvte mit 124,9 Std km in seiner Klasse die schnellste Runde. Von 20 teilnehmenden Fahrern der Aus- Weisfahrer bis 350 cem siegten auf NSU Otto Strengert Binswangen) vor Herbert Mül- ler[lankstadt) mit 22:18,4 124,6 und 22:21, 1 Min. 124,4 Std/ Km. Erbitterter Führungskampf der Beiwagen Die Beiwagenklasse bis 1200 cem, die 19 Ausweisfahrer am Start sah, brachte scharfe Auseinandersetzungen. Zu Beginn der 3. Runde setzte ein Rad- an-Rad-RKampf der NSU- und BM W- Gespanne ein, den der Leiter des Stra- Benverkehrsamts Altötting, Enghofer., mit mur einer Sekunde Differenz gegen Strengert (Binswangen) auf NSU mit 23:07,8= 120,2 Std/ km verlor. So hartnäckig, wie ein Benzin- schein-Abholer auf dem Verkehrsamt kämpft, Wurde auch um den Sieg gerungen. Objektiv gesehen, verdienten beide Fahrer die gleiche Bewertung. Peter v. Löwis knackte ersten Rekord Bei dem mit 30 Fahrern gestarteten Feld der Ausweisklasse bis 500 cem lag der Mann- heimer Weingärtner mit seiner Triumph in den ersten Runden schön vorne, mußte aber dann v. Löwis(Fischbeck), der mit seiner Nor- ton in dieser Runde den alten Streckenrekord (137,5 Std./ Km) erreichte, weichen. Löwis fuhr mit 19:29,3= 142,6 Std./Km einen neuen Rekord. haben sie nur mit ihr gemacht?) mit seinen Herrscherprinzipien vertraut macht, um zu- letzt in Erkenntnis seines Unvermögens in je- der Beziehung nach Rom zu segeln. Nachdem die Handlung von Shaw erdacht worden war, ließ es sich nicht ganz ermöglichen, seine scharfe Zunge bewegungsunfähig zu machen. Der Regie allerdings gelang es immer wieder, sie lallen zu machen, sie einzusargen in er- Arückend- antike Kulissen. Warum die Englan- der diesen Streifen belichtet haben, darüber ist man sich noch nicht ganz einig. Ich meine, es mußte nach dem besten und schlechtesten endlich auch der teuerste Film(das ist er tat- sächlich) gedreht werden. er. Er geht, um wieder zu kommen Der Zirkus nämlich. Am Mittwochnachmit- tag gibt er seine letzte Vorstellung in Mann- heim. Aber Helene Althoff will die Manege im August wieder hier aufbauen. Wie gesagt: Will! Doch man soll nicht prophezeien. Erst hieß es N 1 S. ie kleine Stadt in un⸗ nun Hans Kossmayer mit seinen reizenden Ponnies ist oder die peitschenknallenden Cow- boys Coronet und Geydt. Oder seien es die eleganten Rassos unter und auf der Laterne und die Leute mit dem guten Gebiß— die Condoras. Sie sind genau so am Erfolg betei- ligt, wie Fred und Walter und die Marvells, bei denen man nicht weiß, was man für bes- ser halten soll: Ihre Einfälle oder ihre arti- stische Leistung. Die Deblars scheinen mit dem Fahrrad auf die Welt gekommen zu sein und habens genau so in den Beinen wie Hella Hodgini mit ihren Antipodenspielen. Als ruhig und sicher arbeitende Gladiatoren stellen sich die drei Pittels vor, während Wladas dres- sierte Tauben erregt durchs Zelt flattern. Noch mehr Namen verdienen genannt zu werden. Aber es ist wie mit dem Stammgericht. Man könnte anschließend was essen. Nur kann man eben nicht. Gewittrig Vorhersage bis Mittwochabend: Ueber wiegend wolkig bei zunen- mender Gewittertätigkeit. Höchst- Werte 24—26 Grad. Tiefsttempera- turen 12—15 Grad. Meist schwache Winde aus westlichen Richtungen. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe Prof. Dr. Th. Heuss spra Mit einer feierlichen Weihestunde am Sonn- tagvormittag im Nationaltheater setzte die Stadt Mannheim die Reihe der Veranstaltun- gen zum Gedächtnis der Revolution von 1848/49 fort, nachdem am Tage zuvor in der Städti- schen Kunsthalle zwei Ausstellungen eröffnet worden waren, über die wir in unserem Feuil- leton berichten. Prof. Dr. Th. Heuss, der Redner dieser Morgenfeier, verstand es, sowohl durch sein umfangreiches historisches Wissen, als auch durch einen nahezu plaudernden, geistreichen und so angenehm wenig dozierenden Ton dem aufmerksamen Auditorium die Zeit vor hundert Jahren deutlich werden zu lassen. immun Es geht alle an: Besurhltk die Hygiene-Nussfellung Turnhalle Humboldtschule tägl. 10—19 Uhr keen schehen durch die französische Februarrevolu- tion von 1848 ausgelöst worden sei, indem er nachwies, daß bereits vor diesem Zeitpunkt in Deutschland der geistige Gehalt der Revo- lution lebendig gewesen ist. Vier Motive seien es gewesen, die zu den Ereignissen geführt hätten: Der liberale Gedanke, der sich als Rechtssicherheit, Menschenrecht und Gleich- heit der Menschen vor Gott interpretieren läßt, die Auffassung, daß ein Volk das Recht besitze, seinen staatlichen Aufbau selbst zu gestalten, die Nationalidee, die später, wie bei allen Völkern Europas, in das Nationalistische ausgeartet sei und das soziale Moment. In einem interessanten Vergleich zur gegen- wärtigen Situation erläuterte Prof. Heuss, daß wir uns heute geistig in einer fast entgegen- gesetzten Gedankenwelt befinden. Während damals versucht wurde, eine geistige Einheit — durch die Klassiker geschaffen— auch zu einer politischen werden zu lassen, stünden diewerkschult empfiehlt Weiterurbelt „aber fordert Einschaltung in Exnährung und Wirtschaft 0 n, die als Ansporn zu werten sind:„Nur weiter 1. so,„wunschlos glücklich“,„die Mensa möge 8 800 bleiben“ usw. 5 Zuzug für Heimkehrer 5 Das Direktorium des Länderrats hat be- 19 dbchlossen, den Ländern der US-Zone zu emp- 6 kehlen, heimatlosen Heimkehrern die Aufent- 5 halts- bzw. Zuzugsgenehmigung grundsätzlich kflür den Ort zu erteilen, der auf dem Entlas- 50 Sungsschein angegeben ist. Sofern die vom 75 Heimkehrer als Entlassungsort genannte Ge- n meinde zum„Brennpunkt des Wohnungsbedar- 20 kes“ erklärt ist, soll das für Flüchtlingsfragen 15 ALuständige Ministerium dem Heimkehrer einen g anderen Ort des betreffenden Landes als Auf- 1 eLnthaltsort zuweisen. Mit dieser Regelung soll e vermieden werden, daß Heimkehrer wochen- 5 oder gar monatelang im Lande umherirren, 1 cke sie irgendwo eine Heimat finden können.(tz) 8 Zur Heimkehrer-Amnestie . Das württembergisch-badische Befreiungs- „dmlnisterium fordert alle ehemaligen deutschen — Kriegsgefangenen aus Württemberg-Baden, die Pat die Heimkehreramnestie fallen, auf, eine „ eglaubigte Abschrift des Kriegsgefangenen- 1 1 1 „ 5 Im Rahmen einer am Samstag abgehalte- 5 nen Delegiertenkonferenz des Ortsausschusses Mannheim des württembergisch-badischen Ge- 5 Werkschaftsbundes, die sich mit der Erörterung — der in der letzten Woche bei verschiedenen 5 Mannheimer Firmen erfolgten Arbeitsnieder- 5 legungen befaßte, empfahl der Vorstand des „ Ortsausschusses, K. Schweizer, trotz der e behr ernsten Verhältnisse von weiteren Ar- ebeitsniederlegungen abzusehen. „Der zweite Vorsitzende, Paul Schreck, Aer in den letzten Tagen eine Interzonentagung deer Industrieverbände Metall besucht hatte, cchilderte in seinem Referat die Ernährungs- — age in den Westzonen, wie sie von den Me- 5 tallarbeiterverbänden vorgefunden wurde. Da- f nach kam bei den Besprechungen zum Aus- 5 druck, daß die Versorgungslage, soweit sie eine l deutsche Angelegenheit ist, als vollkommen zu- ö sammengebrochen betrachtet werden müsse. 5 5 Nach Angaben eines Referenten aus dem Amt Schlange-Schöningens werde von den bizona- len Behörden augenblicklich nur das erfaßt und verteilt, was vom Ausland kommend in den estzonen eintrifft. Mit anderen Worten heiße dies, so führte Schreck aus, daß die Fleischver- sorgung zum Beispiel voraussichtlich bis Wein- nachten auf der gleichen Höhe bleiben werde. Auf der anderen Seite, so erklärte der Redner, sel Vorsorge getroffen, daß aus Holland und italien Kartoffeln in die Bizone eingeführt werden. Fernerhin soll der Kalorlensatz für ormalverbraucher ab 1. Juli 1948 auf 1800 er- öht werden. 5 Auf die Arbeitsnlederlegungen der letzten Woche eingehend erklärte Schreck, es sei Un- Sinn, diese als„wilde Streiks“ zu bezeichnen. le könnten eher als ein Aufbäumen der menschlichen Kreatur gegen die unhaltbaren Zustände betrachtet werden, Es sei endlich an der Zeit, die Verantwortlichkeiten klar heraus- zustellen und den Verantwortlichen ihre Auf, gaben zu zeigen. Die Gewerkschaften könnten auf keinen Fall dulden, daß die Arbeitskrafte in der sich alljährlich wiederholenden kriti- schen Uebergangszeit verschleißt würden. Die Behauptung, daß die Betriebsräte Schuld an den wirtschaftlichen Mißständen hätten, müsse entschieden entgegengetreten werden. Der erste Vorsitzende, K. Schweizer, sprach sich anschließend für die Verteilung der durch den Exportbonus B anfallenden zusätzlichen Le- bensmittel, auch auf nicht exportierende Fir- men aus. Ferner wandte er sich gegen die „Voranmeldungen“ kommender Lebensmittel- zuteilungen und sagte, es sei ein Fehler, wenn die betreffenden Behörden schon monatelang vorher ankündigen würden, was es geben soll. Der den Referaten folgenden Diskussion schloß sich eine einstimmig angenommene Re- solution an, die wir ihrer Länge wegen nur in Auszügen wiedergeben können. . Wäre den Gewerkschaften ein Mitbe- stimmungsrecht in der Erfassung und Vertei- lung eingeräumt worden, hätte die Hortung von Lebensmitteln und Bedarfsgütern das ge- genwärtige Ausmaß nicht erreichen können. Die bewußt oder unbewußt herbeigeführte Desorganisation unserer Wirtschaft wird von interessierten Kreisen benutzt, um mit stärk- ster Aktivität die Verwirklichung einer ge- ordneten Planwirtschaft zu verhindern und die Einführung der freien Wirtschaft zu erzwin⸗ gen. Die Versammlung erhebt angesichts der gegenwärtigen Notlage der Werktätigen gegen diese Machenschaften der Reaktion schärfsten Protest und fordert: 5 5 1. Mitbestimmungsrecht der Gewerkschaften und ihre Einschaltung auf allen Gebieten unserer Ernährung und Wirtschaft. 2, Ablehnung der freien Bewirtschaftung, so- lange Mangel an land wirtschaftlichen und industriellen Erzeugnissen besteht, weil da- durch die Versorgung der arbeitenden Be- völkerung noch mehr als bislang in Frage gestellt würde. 3. Verbot jeder Warenhortung, die unter dem Gesichtspunkt der bevorstehenden Wäh- rungsreform erfolgt, schärfste Bekämpfung des Schwarzhandels, rücksichtsloseste Be- strafung der Schieber und Wucherer. 4. Die gerechte Verteilung des Erlöses aus dem Exportbonus B für alle Arbeitnehmer. ... Die Mannheimer Gewerkschaftler sind der Auffassung, daß die Gewerkschaftsleitun- gen aller vier Zonen zusammentreten müssen, um den Vorschlag zu erwägen, daß die Gewerk- schaftsorganisationen an die UN herantreten sollen, um eine grundlegende Aenderung in der Behandlung des deutschen Problems anzu- streben. Dabei soll im Hinblick auf das nega- tive Wirken der vier Besatzungsmächte die Frage der endlichen Schaffung eines deutschen Friedensvertrages erneut aufgeworfen werden unter Zugrundelegung des Gedankens, daß der UN die Initiative übertragen werden soll. .Die Erfahrungen der letzten drei Jahre haben gezeigt, daß der gute Wille nicht ausreit chend ist, solange nicht die Schaffung des Fiiedensvertrages und die schleunigste Wieder- herstellung der wirtschaftlichen und politischen Einheit Deutschlahds endlich von allen Verant- wortlichen ernsthaft angefaßt wird. Der Bundesvorstand wird beauftragt, für die Durchführung dieser Forderungen bei der Landesregierung und den izonalen Behör- den nachhaltigst einzutreten und mit den Ge- werkschaftsleitungen aller vier Zonen die er- forderlichen Schritte zur Erzielung eines bal digen gerechten Friedens in die Wege zu lei- ten. g cke Juden die Hauptverantwortung. Mit 22,8 Sekunden Abstand folgte Heinz Müller (Oberursel), ebenfalls auf einer Norton. Zweiter Renntag mit über 250 000 Besuchern Am frühen Sonntagmorgen schon setzte ein noch stärkerer Besucherzustrom als am Vortage ein. Prominente Vertreter der Staats- und Militärregierung, darunter der stellvertretende Ministerpräsident Dr. Köhler, Landesdirektor Zimmermann, und Mr. Barber von der Militärregierung Mannheim, sowie die Oberbürgermeister der Städte Mannheim, Karlsruhe und Heidelberg fanden sich zu den Rennen ein. Durch das undisziplinierte Ver- halten der Zuschauer, die auf den Grünstrei- fen entlang der Rennbahn lagen, entstand eine Verspätung beim Start der Rennwagenklasse. Die polizeiliche Absperrung ließ dabei zu wünschen übrig. eee, Presse-Bild: Fritz Jhrt. Karl Kling, Stuttgart, auf BMwòW-Veritas Sieger der Spoutwagen über 1500 cem Favoriten schieden vorzeitig aus H. P. Müller(Bielefeld), Paul (Stuttgart) und der Vorjahrsieger Kar! Lottes (Marburg), alle auf DKW, mußten wegen Ma- schinenschadens in dér Klasse bis 250 cem aus- scheiden. Der schon mit großem Vorsprung führende Müller kam durch Kettenschaden um seinen verdienten Sieg, den der schon zwanzig Jahre fahrende Bietigheimer Kohfin k mit 35:15,8= 131,5 Std./ Km vor dem Stuttgarter Daiker mit 2,4 Sekunden an sich riß. Schmitt/ Mittelmayer Sieger auf NSU-Beiwagen Die NSU-Stallgefährten führten in dem mit 32 Fahrern besetzten Feld der 600- cem Bei- wagen-Klasse mit Böhm, von Pillenstein, der schon in der 3. Runde wegen Maschinenscha- dens aufgeben mußte. Böhm erhöhte zwar den Runden- und Streckenrekord von 133,8 auf 134,3 Std/ km, schied aber wegen Defekts aus. 48 und unsere Zeil ch auf einer Morgenfeier wir heute vor der Lage, vor kurzem zwar noch eine politische Einheit besessen zu haben, aber im Augenblick Gefahr liefen, die geistige Ein- heit zu verlieren. Daß man sich vor hundert Jahren deutlich als Ganzes gesehen habe, sei das Sinnvollste der Bewegung von 1848 gewe- sen, indes wir heute oft nicht einmal von unserer gegenseitigen Fremdwerdung wüßten. Daher sei, trotz des Scheiterns der Revolution, ihre geistige Grundlage auch für unsere Tage noch von wesentlicher Bedeutung. 4 Die Weihestunde wurde musikalisch von dem Nationaltheaterorchester unter der Lei- tung von Fritz Rieger gestaltet, das die Ouvertüre zu Egmont und die Leonoren-Ouver- v Ksvoller Beseelt ie Der Dieb im Bährhok Vor dem Landgericht stand der sechsmal vorbestrafte Johani Kamper aus Düren we- gen eines schweren Diebstahls im Mannheimer Hauptbahnhof, Wwo er aus einem Eisenbahn- Wagen Speisefett, Rauchfleisch und Raucher- Waren entwendet hatte. Nach anfänglichem Leugtien gab der Angeklagte zu, aus einem Güterwagen Pakete gestohlen zu haben. Um sich vor Ueberraschungen zu sichern, habe er die Waggontür zugezogen, die ein Rangierer dann von außen schloß. Mit Hilfe eines Ta- schenmessers habe er jedoch durch das Dach des Wagens ausbrechen können, wobei er von der Bahnhofspolizei gesehen und verhaftet wurde. Das Gericht verurteilte ihn, obwohl die Staatsanwaltschaft zwei Jahre und vier Monate Zuchthaus beantragt hatte, zu acht Monaten Gefängnis, da nicht einwandfrei fest- gestellt werden konnte, ob der Eisenbahn- waggon vor dem Diebstahl verschlossen ge- N oder offengestanden sei. Oeffentliche Stadtratsitzung. Am Donners- tag, um 13.30 Uhr, tritt das Stadtparlament zu seiner nächsten öffentlichen Sitzung im Turm- saal des Rathauses K 7 zusammen. Karten 8 die Sekretariate der politischen Par- eien. 2 5 Lehrgang über Soziologie. Der Verband ba- discher Lehrer veranstaltet diesen Lehrgang, dessen erster Vortrag am 11. Mai um 15.30 Uhr in der Turnhalle der Wohlgelegenschule abge- halten wird. Es spricht Prof. Pr. von Eckardt, Dozent der Universität Heidelberg. Weitere Vorträge am 18., 19., 25. Mai, 1. und 2. Juni zur gleichen Zeit. Interessenten sind eingeladen. Beschwingte Fahrt. Auf der Luzenbergstraße kuhr ein LKW auf dem Bürgersteig gegen einen Baum. Durch die hohe Geschwindigkeit wurde der LKW noch etwa 20 m weit quer über die Fahrbahn geschleudert. Hierbei erlitt der Bei- fahrer eine Gehirnerschütterung und mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden. Der Fahrer des LKW, ein Pole, war angetrunken Und ergriff nach dem Unfall die Flucht. 2 Hypnose und Hellsehen. Am 13. Mal. 20.30 Uhr, experimentiert Carry Sunland im Rosen- garten und macht mit dem Wesen der Auto- suggestion bekannt. Weiter verspricht er Auf- klärung über Hypnose und Hellsehen. Spruchkammertermine. Mittwoch, 12. Mai(Ge- richtsgebäude E, 8.30 Uhr: Karl Becker, Mann- heim; 10.30 Uhr: Richard Buchheit, Mhm.-Wale- hof. Samstag, 15. Mai(Gerichtsgebäude E Y, 8.30 Uhr: Kurt Andrä, Mhm.-Rheinau; 10.30 Uhr: Max Lang, Mhm.-Käfertal. Mittwoch, 19. Mai(Ge- richtsgebäude E), 8.30 Uhr: Ludwig Schwartz, Obersimten; 10.30 Uhr: Karl Wittmann, Lauffen N. Freitag, 21 Mai(K-B- Schule), 8.30 Uhr: Rudoir Christian Geiger, Mannheim; 10 Uhr: Georg Mayer. Schriesheim; 11 Uhr: albert Schumann, Laden- burg/ N. Mittwoch, 26. Mai(K-5-Schule), 8.30 Uhr: Karl Zimmermann, Mannheim. Freitag, 28. Ma! (K-5- Schule), 6.30 Uhr: Valentin Mayer, Emmen- dingen. Dienstag, 1. Juni(K-5-Schule), 8.30 Uhr: Karl Müller Mhm.-Waldhof; 10 Uhr: Max Sorgatz, Mannheim. Mittwoch, 2. Juni(K-5-Schule), 8.30 Uhr: Käthe Sigmund, Mannheim. Wir gratulieren! Jakob Rupp, Mannheim, Bel- lenstraße bla, begeht seinen 33. Geburtstag. * 5 Karlsruhe. Die Spruchkammer reihte den frü- heren Kriminalsekretär und 88-Unterscharführer Adolf Rübe in die Gruppe der Hauptschuldigen ein und wies ihn auf die Dauer von 10 Jahren in ein Arbeitslager ein. Ferner ordnete sie Ein- zlehung seines gesamten Vermögens an. Damit hat die Kammer das höchst zulässige Strafmaß verhängt. Der Betroffene trägt für Morde im Minsker Ghetto an deutschen und sowjetischen Er selbst gab 14 Morde zu.—(dena) * 3 — Schwarz Beethoven in ausgefeil- Das Rennen sah Schmitt Mittelmayer(Sindel- fingen) auf NSU mit 29:33,6 125,5 Std /m als Sieger, denen Ruppert Kölling Fürth) mit 112,7 Min. Abstand folgten. Der Lampertheimer Rekordbrecher Herz Im Rennen der 350 cem Lizenzfahrer fuhr Herz(Lampertheim) auf NSU ein überlegenes Rennen. Er brach den von Fleischmann aufge- stellten Rundenrekord von 154,3 mit 158,7 Std/ km und sicherte sich 6500 Mark Prämien; ein Schweizer Sportfreund stiftete 100 Franken. Herz, der sèin zehnjähriges Lizenzfahrerjubi- läum feierte, führte mit 30:06,3 153,8 Std km vor Kurt Mansfeld(Braunschweig), der nur 144,5 Std km erreichte. Spitzenfahrer Böhm schied aus Die Matadoren Böhm, Seppenhauser und Schumann mußten schon nach wenigen Run- den das Rennen der Beiwagenfahrer bis 1200 cem aufgeben, so daß Müller Weiß(Mün- chen), BMW, in 28:55 128 Std/ km vor Klan- kenmeier/ Wolz München), BMW, mit 127,4 Std/ km siegten. Müller fuhr mit 132,8 Stdſkm von 15 gestarteten Fahrern, von denen nur neun das Ziel erreichten, die schnellste Runde. Der erste Start der Kleinstrennßwagen Die 380 kg wiegenden Kleinstrennwagen er- regten sehr großes Interesse. Georg Weiß, Eigenbau, und Kurt Dellfosse, DVD, schieden vorzeitig wegen Defektes aus, so daß Walter Ko moss a(Recklinghausen), auf Scampolo in gleichmäßiger und stetig sich verbessernder Fahrt mit 25:47,8 Min. 107,7 Std/km als ein- ziger das Ziel durchfuhr. Vorster fuhr neuen Klassen- und Streckenrekord Der von Alex v. Falkhausen konstruierte und von Emil Vorster Rheydt) gefahrene AFM bewies durch seine ruhige Straßenlage bei sich stets steigerndem Tempo sein Ueber- legenheit gegenüber den anderen Konstruk- tionen. Mit 143,9 Std. Em unterbot Vorster den bisherigen Rundstreckenrekord um sieb- zehn Kilometer und kam mit 34:09,7 Minuten ⸗ 134,4 Std km als erster durch das Ziel. Zweiter wurde Rolf Faulhaber(Hannover), Volks- wagen-Eigenbau, 36: 20,5= 127,5 Std./ Ern. 5 Falkenhausen stellte einen neuen Rekord auf Im Sportwagen-Rennen bis 1500 cem fuhr Alex v. Falkenhausen Ceonberg) ein schönes Rennen. Er gewann mit 33:101 139,6 Std/ km vor Hermann Kathrein(Cors- bach i. T.), BMW, der auf 125,8 StdſEkm kam. Die schnellste Runde fuhr v. Falhenhausen mit 145,2 Std Km. G. Meier und K. Kling schnellste Fahrer Schon in der 1. Runde der Rennwagen un- terbot der Münchener Georg Meier den von Stuck aufgestellten Rekord von 141,5 Std km. In der 3. Runde stieg der Durchschnitt und Meier führte mit 23:25, 6 158 Std Km seine BMW- Veritas zum Sieg. Egon Brütsch (Stuttgart), durch Protektor-Schaden behindert, kam durch das Ausscheiden des Maserati-Fah-⸗ rers Joa auf den zweiten Platz. Er benötigte 140 Std /K m. 5 Das Rennen der 1500 cem Sportwagen War dem Vorjahrssieger Karl Kling(Stuttgart), der eine BMW- Veritas fuhr, nicht zu nehmen. Er stellte mit 22:53,1= 161,5 Std Km eine Ta- gesbestzeit und einen neuen Streckenrekord Auf. Das gefahrvolle 500- C em-Rennen Schon im Training kollidierten die Fahrer Leo Burkardt und Hoske, wobei Burkardt tod. 5 lich verunglückte. Hoske mit leichten und fünf Zuschauer mit nicht lebensgefährlichen Ver- letzungen ins Krankenhaus eingeliefert Nu 2 85 1 5 8 n Geor Glüncnen) mit se V 164 Seam Tage bestzeit und siegte in einem überlegenen Re nen mit 28:21 Min. vor Ludwig Kraus(Mün- chen), BMW, der 29.26, 157,9 Stülkm be⸗ nötigte. Heiner Fleischmann und Kurt Nitschky, beide auf NSU, führten einen erbitterten Kampf um den 3. Platz, schieden aber vorzeitig aus, In der 6. Runde stürzte Willi Niemann Ham- burg). Er wurde im hohen Bogen aus der Fahr- bahn geschleudert und erlitt so schwere Ver- letzungen, daß er nach seiner Einlieferung in einem Fleidelberger Krankenhaus verstarb. Einige Zuschauer kamen mit leichteren Ver- letzungen davon. O. Pa ul E ble. Gastrenntag des Badischen Rennvereins Trotz der schwachen Besetzung der einzelnen Felder kann man den Besuch des Mannheimer Gastrennens in Frankfurt noch als durchaus zu- kriedenstellend bezeichnen. Mit am schwächsten besetzt war das Hauptereignis„Der Preis von Mannheim! der nur zwei Pferde am Start sah. Da„Kammerhepr“ infolge Sattelrutsches auf hal- bem Wege ausschied, Faloppierte sein einziger Gegner„Dandy“ allein durchs Ziel. Wesentlich lebhafter ging es im„Preis vom Schloß“ zu, den „Fita“ nach hartem Kampf um Kopflänge für sich entschied. Aueh im„Preis vom Wasserturm“ gab es einen scharfen Endkampf, in dem„Dirigent“ und„Irrfahrt“ in totem Rennen die Ziellinie Pas, sierten. a 1. Rennen: 1.„Sturmflut!(Welz), 2.„Formarſus“; Toto: 35:10; Pl.: 14, 12; Einlauf: 62. 2 Rennen: 1. Thetis““(Gast), 2.„Organsin“; Toto: 46:10; Pl.: 11. 11, 15; Einlauf: 58. 3. Rennen: 1. Condor!(Unter- Holzner); Toto: 12. 4. Rennen: 1.„Goldpanther“ (v. Schmidt Pauli), 2.„Mairo“; Toto: 14:10; Ein- lauf: 15. 5. Rennen: 1.„Dandy“(Treg),„Kammer- herr“ gf.; Toto: 18:10. 6. Rennen: 1.„Eita(Gast), 2.„Fogato“; Toto: 18:10; Pl.: 10, 12; Einlauf: 32. 7. Rennen: 1.„Dirigent“(Arndt); 2.„Irrfahrt“ (Nordmann), 3.„Adrian“; Toto:„Dirigent“: 32:10; „Irrfahrt“: 18:10; Pl.: 18, 24, 18; Einlauf: 122. H. E. Der Sport im Zahlenspiegel a Fußball: Oberliga-süd: VfR Mannheim— VfB Stuttgart VIB Mühlburg Sportfreunde Stuttgart 2:1; Rotweiß Frankfurt— 1. FG Nürn- erg 1:2; Kickers Offenbach— FSW Frankfurt 312; Stuttgarter Kickers— Wacker München 6:0; Sps Vgg. Fürth— TSG 1846 Ulm 5:1; Schwaben Augs- burg— Viktoria Aschaffenburg 4.1; 1860 München gegen Bayern München 1:1.— Zonenliga Nord: Neustadt— Gonzenheim 2:0; Völklingen— Pir- masens 2:5; Trier— Neunkirchen 1:5. Vorrunden- spiel um die Zonen-Fußball-Meisterschaft: TSV Braunschweig— Sportfreunde Katernberg 271; As Hamburg— Hamborn 07 1:0 Badische Meisterschaft: Amicitia Viernheim gegen VfR Pforzheim 1:0. 8 Handball: Süddeutsche Meisterschaft: SV Wald- hof— TV Dietzenbach 9:4; 1. FC Nürnberg gegen Frischauf Göppingen 9:11.— Qualifikationsrunde: SK Birkenau— TSV Daxlanden 18:3; TSV Rot gegen TV Odenheim 9:3; TV Linkenheim— Sd St. Leon 2183; TSV Rintheim— TSG 62 Weinheim 7186. Badische Frauenmeisterschaft: Phönix Karis- ruhe— TSV Neulußheim 3:4.— Freundschafts- spiele: VfR Mannheim— TV Friedrichstal 18:1; Geißlingen— Rot 6:2; Altenstadt— Rot 78. Frauen: VfR Mannheim— TB Heidelberg 7:1. 5 Hockey: Süddeutsche Meisterschaft: TSV Sach- senhausen— He Heidelberg 1:6; SSV Ulm gegen Wacker München 0:4. Frauen: VfR Mannheim gegen Rüsselsheimer Re 1:0; Würzburger Kickers gegen Reichsbahn Stuttgart 3:0. Freundschafts- spiele: VfR Mannheim— Rüsselsheimer RG 0:0; HTV 46 Heidelberg— RV Offenbach 2:1. Frauen: HTV 46 Heidelberg- RV Offenbach 2:0. Boxen: berg 12:8. Ringen: KSV Dieburg— Asv Feudenheim 414 Ms Mannheim— BC Bad Godes- Auswahl Darmstadt— As Feudenheim 4; VK Oftersheim— As Heidelberg 3:4 Rustcl. Viern- heim— ASV Heidelberg 5:0.. In eigener Sache Von der Vereinsleitung des VfR Mannheim be- kamen wir keine Mitteilung von der vobgenom- menen Terminänderung des Spiels VIR- VB Un- sere Sportredaktion entdeckte den über lebten Hinweis erst nach Redaktionsschluß an den Lit- aßsäulen, durch den nicht von uns verschuldeten Irrtum, das Spiel versäumten, um Entschuldigung. Wir bitten unsere Sportfreunde, die, MM. 5 5 7 Die Erhard'schen Vorschläge/ Das„neoliberale“ Manifest von Frankfurt Zwischen den in den letzten Wochen vom Direktor für Wirtschaft, Dr. Erhard, ge- äußerten Gedankengängen zu einer Neugestal- tung der bizonalen Wirtschaft und einem vom Wissenschaftlichen Beirat bei der Verwaltung für Wirtschaft ausgearbeiteten umfangreichen Gutachten, in welchem Methoden und Maß- nahmen der Verbrauchsregelung, der Bewirt- schaftung und der Preispolitik unterbreitet werden, besteht ein gedanklicher Konnex. So- wohl Dr. Erhard als auch der wissenschaft- liche Beirat sehen als Stichtag einer in An- Srifk zu nehmenden Verwirklichung der von ihnen propagierten Maßnahmen die Geldneu- ordnung an. Jedoch will der verantwortliche Leiter unserer Wirtschaft, dessen Person in letzter Zeit verschiedentlich im heftigen Mei- nungsstreit der politischen Parteien stand, vor- sorgliche Maßnahmen im Vorstadium bereits verwirklicht wissen. Hierzu gehört in erster Linie der gewiß unpopuläre Vorschlag einer Zurückhaltung der von der Us-Militärregie- rung aus den Truppenbeständen zur Verfü- Sung gestellten Konsumgüter, deren Art und Zeitpunkt des Einsatzes Pr. Erhard als schick- salhaft bezeichnete. Alle, denen daran ge- legen ist, die Not zu bannen und unsere Wirt- schaft von den Entartungen der Kriegswirt- schaft und den Verzerrungen einer Planwirt⸗ schaft so bald wie möglich zu befreien, dürfen nicht noch unsere letzten vorhandenen und einströmenden Reserven in dieses Faß ohne Boden werfen wollen.“ Erhard will diese Gü- ter trotz der offensichtlichen Not der deut- schen Bevölkerung erst nach der Geldreform zur Abdeckung von neuer, ehrlich erworbener Kaufkraft eingesetzt wissen, um damit einen ersten, echten Kapitalstock für neue Sach- kapitalbildung zu schaffen bzw. sie zur Auf- rechterhaltung- der Beschäftigung innerhalb des Industriesektors heranzuziehen. Durch die von der Us-Militärregierung verschiedentlich kritisierte schleppende Verteilung dieser Gü- Versucht man, die Erhard'schen Vorschläge zur Neugestaltung unserer Wirtschaft stich- Wortartig zu skizzieren, so ergeben sich, ohne eine Reihenfolge des zeitlichen Ablaufes fest- zulegen: Steuerreform und Lastenausgleich im Zuge einer Geldneuordnung— Auflocke- rung der Bewirtschaftungsmaßnahmen— Auf- hebung des Preisstops— nach Ablauf einer gewissen Uebergangszeit Einführung freier Märkte— Intensivierung der Produktion un- ter stärkster Einschaltung der Serienfertigung und Belebung des Exportgeschäftes. Der wis senschaftliche Beirat unter Leitung des Frankfurter Professors Sauermann geht von der Koordinierung der Industrie-, Agrar-, Preis-, Lohn-, Beschäf- tigungs-, Investitions-, Kredit- und Finanz- politik aus. Da nach der Geldneuordnung die Nachfrage eminent eingeschränkt wird, sind nach Ansicht dieses zu 80 v. H. aus akademi- schen Kräften zusammengesetzten Gremiums die Voraussetzungen für eine Verbrauchsrege- lung und Zwangsbewirtschaftung mit Aus- nahme von Getreide, Brot, Fleisch, Milch und Fett, sowie für Mieten, gegenstandslos. Da- gegen fordern sie eine öffentliche und wirk- same Kontrolle der Monopole und Monopolpreis bildung besonders im Bergbau. Neben der Freigabe der Preisbil- dung— entstehende soziale Härten bei lebens- wichtigen Konsumgütern sollen durch Preis- ver billigungs aktionen ausgeglichen werden— müsse die Bewirtschaftung der De- visen sich auf jene Maßnahmen beschränken, die zur Verhinderung der Kapitalflucht dien- lich erscheinen. Die Aufhebung der Bewirt- schaftungsmaßnahmen soll auch die Grund- stoffe einschließen. Lohnstarrheit und Starr- heit in der Einkommensbildung gelten im In- teresse der Beschäftigungsmöglichkeit als nicht gerechtfertigt. Eine kleine Minderheit der dem wissen- schaftlichen Beirat angehörenden Mitarbeiter ist der Ansicht, daß der von ihren Kollegen der die Wirtschaftszusammenhänge störenden Zonengrenzen die notwendigen Basen und er- forderlichen Voraussetzungen für ihre Ler- wirklichung fehlen. Sie glaubt daher, für die Aufrechterhaltung teilweiser Vorausregelung, Bewirtschaftung und Preisregulierung ein- treten zu müssen. Da die wirtschaftliche Entwieklung nach einer Währungsreform von einer Reihe heute noch unbekannter Faktoren abhängt, kann der Kontroverse„Marktwirtschaft oder Planwirt- schaft“ zunächst nur theoretischer Wert bei- gemessen werden. Die Rückkehr zur Markt- wirtschaft steht mit der Forderung nach einer geplanten Wirtschaft nicht im Widerspruch. Jedes volks wirtschaftliche System, auch das der kapitalistischen Wirtschaft, geht von einer Planung aus; entscheidend bleibt einzig und allein, in welchen Händen diese Planung liegt und in welcher Form sie betrieben wird. Die deutsche Nachkriegswirtschaft kann sich nicht an ein Vorbild des Auslandes anlennen, sie muß die gegebenen Tatbestände einkalkulleren, ihre eigenen Wege finden und sie zielbewußt verfolgen. Dabei scheint auch nach der Wäh- rungsreform eine in ihrer derzeitigen Stärke zwar geminderte Beeinflussung des Staates als Uebergangsstadium noch unerläßlich zu sein. DR Die Bürokratie und das holländische Gemüse e Lieferung von 200 000 Tonnen holländischen üses in die Bizone gegen Baumwolltuch im Werte von 10 Millionen Dollar ist, da zwischen der JEIA und den niederländischen Stellen Ver- handlungsschwierigkeiten aufgetreten sind. in Frage gestellt. Die ersten Gemüsetransporte wa- ren bereits nach dem Ruhrgebiet abgegangen. In diesem Zusammenhang wird in der holländischen Tageszeitung„Nieuwe Rotterdamsche Courant“ Segen die amerikanische und britische Besatzungs- macht der Vorwurf erhoben, daß diese die hollän- dischen gemüse- und Fischangebote an Deutsch- Urklwririschuft coniru Plunwirischuft schüssige Gemise nieht dem Verderb preiszuge- ben, setzten die Niederlande ihre Lieferungen nach Deutschland zunächst fort.(dena) Neue Milch- und Kartoffelpreise Die Verhandlungen zwischen dem Direktor der Verwaltung für Ernährung und dem Direktor der Verwaltung für Wirtschaft über eine Milchpreis- erhöhung sind nunmehr abgeschlossen. Die neuer Preise für Milch und Milchprodukte werden vor- aussichtlich am 20. Mai in Kraft treten. Auf der Basis eines Erzeugerpreises für Trinkmilch von durchschnittlich 27 Pfennig je Kilo bei 3,3 v. H. Fettgehalt und von 22,5 Pfennig für Werkmilch wird sich der Verbraucherpreis für. lose Trin kmileh, 2,5 v. H. Fettgehalt, auf höchstens 36 Pfennig, der für entrahmte Frischmilen auf höchstens 24 Pfennig be- laufen. Mar kenbutter wird im Einzelhandel andwirtschaft- chaftsrat am 22. 4. 48 Hung der Erzeugerpreise ful Kartoffeln hat jetzt die Billigung der Militel- regierung gefunden. Die neuen Kartoffelpreise sind nach Preisgebieten und dem Zeitpunkt der Ablieferung gestaffelt. Erzeugerpreise für Herbstspeise kartoffeln: Sept. Dez.: Preisgebiet I 4.60 RNM, Preisgebiet II 4.80 RM. Jan./ April: Preisgebiet I 4,60 RM, Preis- Seblat II 5.— RM. Mal August: Preisgebiet I 35.— RM. Preisgebiet II 5,20 RM. dena DL Verminderte Leistungen— Speckzuteilungen Mit dem Ausbuf der dritten Care-Peket-Aktion ist im April die Stein kohlen förderung wieder gesunken. Nach den vorläufigen Angaben der Deutschen Kohlenbergbau-Leitung betrug sie arbeitstäglich 269 00 Tonnen gegenüber 238 000 Ton- nen im März ze monatliche Förderung hat sich von 7.29 Millionen auf 6,99 Millionen Tonnen im April vermindert. Die Schichtleistung fiel von 1,28 Tonnen im März auf 1,24 Tonnen im April. Die Fehlschiehten stiegen im April auf 15,7 Schichten je 100 Arbeiter gegenüber 13,5 im März. Die Zahl der Beschäftigten hat sich im April um 7200 erhöht. Etwa die Hälfte dieses Zuwachses entfiel auf die Neueinstellung von Berglehrlingen. Wie dena mitteilt, kommen neben 200 Tonnen Schmalzfleis ch, die im Rahmen des Bergarbeiter-Punktsystems verteilt werden, zusätzlich noch 200 Tonnen dänischer Speek durch die Bergarbeiterküchen zur Aus- gabe. Weitere 250 Tonnen Speck sollen voraus- sichtlich am 12. Mai zugestellt werden. beschlossene Erk Exportmesse in Hannover Am 22. Mai wird die diesjährige Exportmesse ken, von dem sich 55 den. Maßgebend war, daß nur solche Produzenten die Messe beschicken dürfen, denen 1. die not- wendigen Rohmateriallen zur Verfügung stehen, 2. die Möglichkeiten gegeben sind, Exportkon- trakte sofort, spätestens aber im Laufe von 18 Monaten durchzuführen und 3. deren Erzeugnisse auf dem Gebiet der Mangelware liegen. Der ver- fügbare Raum der Messegebäude ist gegenüber 1947 verdoppelt worden. Im Freigelände wird im „größten Zelt der Welt“ weiterer Platz geschaffen. Von den im vergangenen Jahr geschlossenen Ver. trägen konnte bis jetzt nur ein kleiner Teil reall. siert werden. Auch in diesem Jahre wird es schwierig sein, für die getätigten Abschlüsse nachträglich Lizenzen zu erhalten, da die einzige Handelsbasis weiterhin die Barzahlung in Dollar bleibt. Ho. Neuer Produktionsrekord der Stahlindustrie Die Gesamtproduktion der eisenschaffenden In- dustrie in der Bizone erreichte im April einen neuen Höchsstand. Die Rohstahl-Erzeugung stieg auf 362 649 Tonnen(März 343 070 Tonnen). Die Roh. eisenproduktion erhöhte sich auf 312 712 Tonnen (296 669 Tonnen), die Walzstahl-Fertigerzeeugung stieg auf 241 729 Tonnen(223 456 Tonnen. J Die April- Produktion ergibt einen Jahresdurch- schnitt von ca, 4,3 Millionen Tonnen Rohstahl. Für 1948/9 wird eine Produktion von sechs“ Millionen Tonnen Stahl angestrebt.(dena) Eine belgisch-deutsche Handelskammer mit dem Sitz in Antwerpen, bei der sich die Antwerpener Behörden, die Handels- u. Schiffahrtskreise Ant- Werpens, mehrere belgische Handelskammern, der Antwerpener Reederei- u. Spediteurverband, der Flämische Verband für Wirtschaft sowie zahl- reiche belgische Firmen als Mitglieder eintrugen, ist nach einer Mitteilung der Messe- und Aus- stellungs- mbH. Köln, gegründet worden,(p) Die Schweizerische Reederei AG. mit einem Stammkapital von 10 Millionen Schweizer Fran- N V. H. der Aktien in öffent. betreibt mit 200 Eahrzeugen der Schweiz. Mit neuen, licher Hand befinden, den Rheintransport schweren Dieselschleppern, die nur einen geringen Tiefgang haben, wurden die stärksten Einheiten auf dem Rhein geschaffen. Ihre vereinte Zugkrett auf der Strecke Rotterdam— Mannheim beträgt rund 27 000 Tonnen in einer Fahrt.(W. H.) Für Einfuhren im Rahmen des Devisenbonus- B- Programmes hat die JEIA eine weitere Million Dollar bereitgestellt. Die Gesamtsumme der für solche Einfuhren bewilligten Beträge hat sſch. damit auf ingesamt 3,5 Millionen Dollar erhöht. Der neu bereitgestellte Betrag soll hauptsächlich für den Ankauf von Olivenöl, Sardinen, Kakao und anderen hochwertigen Nahrungsmitteln ver- ter Seitens des Wirtschaftsr tes Kann die Er- angestrebten ungesteuerten Marktpreisbildung Bc%% K wendet werden,(dena) a hard sche Argumentation nicht als wenig infolge über kommener Entwieklungsverschie- angeboten nachtellig behandelten.— In 11885 r. gegeben, daß von 6000 Firmen, Idle einen Die Flensburger Export-Musterschau 1948 Wird stichhaltig oder gar verwerflich bezeichnet bungen, jahrelanger Weltmarktentfremdung, wartung, so heißt es in dem Blatt weiter, dag Antrag auf Zulsssung stellten, nach sorg- am 13. Mal Wieder eröffnet.(S.-k.) Werden. Ihr Fehler liegt offensichtlich in derzeitiger geringer Beweglichkeit im Export, doch noch eine Regelung bezuglich der Art mit kältiger Auswahl durch die Verwaltung Cauber Pegel am 10. Mai: 1,60 m(— 6), Mann. ihrer Unpopularität. 0 Demontagen, Verlusten an Arbeitskräften und der Bezahlung gefunden wird, sowie um das über- für Wirtschaft nur 2036 zugelassen wur- heim 2,41 m( J). * 2 in Anspruch nehmen, erfolgt dagegen erst nach Tüchtiger Bezirksvertreter od. vertreterin für den 2 5 ff Es starben besond. Aufruf durch das Landes wirtschaftsamt. Vertrieb einer bekannten Schnittmustermappe 8 Geschölfts- Empfehlungen Immobilien 1 Gustav Schennen, 73 J., am 8. 5,48. Feuerbest. am 11. 5. 48, 13.30 Uhr, Hauptfriedhof. Georg Röth, Krim.-Obersekr. 1. R., 63 J., Zep- pelinstr. 45. Beisetz. 11. 5., 14 Uhr, Hauptfrdh. Emille Klein, geb Broß, L'hafen, Rohrlachstr. 3. Beerdigg. 11. 5., 14 Uhr, Hptfrdh. Ludwigsh. Karoline Leize WWe., 77 J., Mh.-Käf., Lauben- heimer Str. 22. Beerd. 1 11 Uhr, Hptfrdh. Magdalene Fischer, verw. Abendschein, 93 J., Rledfeldstr. 93. Feuerbestattg. 12. 5., 8 Marie Schmitt, geb. Rettig, 82 J., Neckarspitze. Feuerbestattg. 12. 5., 13.30 Uhr, Krematorium. Adam Wacker, 68 J., Neckarau, Friedensstr. 34. Beerd. Do., 13. 5., 14 Uhr, Friedh. Neckarau. Karoline Kraft Wwe., 82 J., Mh.-Neckarau, Ger- maniastr. 24. Beerdigung hat stattgefunden. Lina Nonnenmacher, geb. Fhrle, 68 J. Rheinau, Rohrhofer Str. 20. Beerdigg. hat stattgefund. Katharina Klumpp, 73 J., früh. Augartenstr. 44. Beerdigung hat bereits stattgefunden. Pauline Menkel Wwe., 30 J., NMhm., F 1, 9. Beerdigung hat bereits stattgefunden. Heinrich Würtele, 54 J., Waldhof, Hainbuchen- Weg 29. Beerdigung hat stattgefunden. Magdalena Ehret, geb. Baumüller, 81 J., Wein- heim. Beerdiguſ hat stattgefunden. 1 Bekannimachungen f Beiträge zur Arbeitslosen versicherung. In Nr. 37 vom 27. 3. 48 wurde ein Erl. d. Präs. d. Landes- gbbeltsamtes Witbg.-Bad. v. 4. 3. 43 bekannt- Ssgeben: Unter Buchst. e und d wurde bemerkt, Jag die nach 5 15 d. Ang. G. v. d. Ang.-Vers. hefreiten 50ähr. Angestell u. die nach 8 1. c. Ang. V. G. in d. Ang.-Vers. vers.- freien 60 jähr. Angestellten bisher beitragsfreien Versicherten ab 1. 3. 48 Wieder beitragspflichtig zur Arbl.-Vers. geworden sind. Zur Vermeidung von Irrtümern Wird hierzu auf Veranl. d. Präs., ergänzend er- klärt, daß für die obengenannten Personen nur dann Beiträge zur Arbl.-Vers. zu erheben sind, wenn sie mit einem versicherungspflicht. Jah- reseinkommen von weniger als RM 3600.— in einem krankenversicherungs- und arbeitslosen versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis stehen.(8 165 RVO, 5 69, Ziff. 1 AVAVOC0). Da- gegen sind Angestellte, die wegen Ueberschrei⸗ tens der Jahresarbeitsverdiensfgrenze von R 3609.— nicht mehr Krankenversicherungspflichtig sind, oder die in einer höheren oder leitenden Stellung beschäftigt werden u. deshalb nicht der Krankenversicherungspflicht unterliegen, auch nach dem 1. 3. 48 versicherungsfrei in der Ar- beitslosen versicherung. Für sie sind daher keige Beiträge zur Arbeitslosen versicherung zu er- richten, sofern sie auch in der Angestellten- versicherung versicherungsfrei sind. Mannheim, 3. Mai 1948. Allg. Ortskrankenkasse i usstellung endgültiger Entlassungspaplere f. 8 Kriegsgefangenen u. Angehörigen der krüheren deutschen Wehrmacht Heimkehrer). 788 nicht oder nicht mehr im Besitz ordnungsmäg. Intlassungspapiere sind, haben sich bis 10. 6. 48 beim Paß- u. Meldeamt Mannheim, L. 6, 1. 21. 21, zu melden. N die lediglich als Luftwaffenhelfer eingezogen Waren. Bei der Meldung sind sämtl. noch vor- handenen Ausweis- u. Personalpapiere, Z. B. Ge- Burtsschein, Kennkarte, Reisepaß- Wehrpaß, Sold- buch u, 4. vorzulegen. Die Heimkehrer erhalten sofort bei der Meldung eine vorläufige Heim- Kkehrmeldebescheinigg. Ber endgült. Entlassungs- schein, der auch zur Einlösung der Gertifikate of Credit berechtigt. wird dem Heimkehrer nach Unterzeichnung durch die Militärregierung aus- gehändigt werden. Diejenigen Heimkehrer, die sich bereits im Laufe der letzten Monate bei den Landratsämtern bzw. Bürgermeisterämtern ge- meldet haben u., im Besitze einer Heimkehr- meldebescheinigung sind, haben sich nochmals beim Paß. u. Meldeamt zu melden u. die Aus- stellung des endgültigen Entlassungsscheines 2 Deantragen. Den Meldepflichtigen werden dar- ais, daß sie Entlassungspapiere nicht besitzen od. bisher nicht beantragt haben, 0 telle in strafrechtlicher Hinsicht entstehen. Heim- kehrer, die sich jetzt keine ordnungmäßigen Pa- piere besorgen, haben dagegen die hieraus sich ergebenden Folgen selbst zu tragen. Städt. Amt kur ötkentliche Ordnung, Abt. II. N Jie Stadtverwaltung Mannheim beabsichtigt die Feststellung von Bau- u. Straßenfluchten im Ge- piet der Neckarauer Straße unter teilweiser Ab- nderung der früher genehmigten Fluchten u. gleichzeitig die Genehmigung zur Verbreiterung der Neckarauer Straße zu beantragen. Per hier- über gefertigte Plan nebst Beilagen liegt Lom Tage der Ausgabe der diese Bekanntmachung enthalt. Nr. des MM während zwei Wochen im Städt. Hochbauamt, Abtlg. Stadtplanung, U 2. 55 3. Stock, Z1. 23, zur Einsicht der Beteiligten auf. Etwaige Einwendungen geg. die beabsichtigte Anlage sind innerhalp der oben bezeichn. Frist bei Ausschlußvermeiden bei der Stadtverwaltg. Mannheim, Abteilg. V, schriftlich geltend zu machen. Stadtverwaltung, Abteilung V. f Je wirtschaftung von Seife u. Waschmitteln, Die Rohstoffe zur Herstellung von Seife u. Wasch- mitteln reichen z. Z. nicht aus, um die vor- gesehenen Zuteilungsmengen voll ausgeben 2u Können. Das Verwaltungsamt für Wirtschaft nat daher angeordnet, daß die Rationen der 113. Versorgungsperiode im gesamten amerik.- britisch. Besatzuhgsgebiet vorläufig nicht auf- Serufen werden dürfen. Die mit den Lebens- mittelkarten der 114. Zut.-Periode zur Ausgabe gelang. Seifenkarten sind vom 1. 5. bis 31. 8. 48 gültig. Sie berechtigen zum Einkauf in der ge- samten Bizone. Die Zuteilungen erfolgen nicht mehr wie bisher für die Dauer einer 4: Wochen- periode, sondern für einen Kalendermonat. Sämtliche Seifenkarten sind mit je 4 Aufruf- Abschnitten ausgestattet. Die Umstellung von Periode auf Monatszuteilung bedingt kene Kürzung der Zutellungsmengen. Die Seiten- Karte„Mai bis August 1948“ enthält gegenüber der Seifenkarte für die 109.) 112. Periode zusätz- lich je 2 Abschnitte für 62,5 f Waschpulver und 62,5 f Waschhilfsmittel, die für die Dauer der Seifenkarte(4 Monate) gültig bleiben und für die Abgabe an Wäschereien verwendet werden Können, Die Belieferung dieser Abschnitte an Verbraucher, die keine gewerbliche Wäscherei J 0 Nicht meldepflichtig sind Personen, keinerlei Nach- Die Belieferung der Abschnitte der Seifenkarte „Mai bis August 1948“ durch den Handel darf erst nach Aufruf durch das Wirtschaftsamt er- folgen. Die aufgerufenen Abschnitte der Seifen- karte sind nur für die Zeit des auf den Abs: schnitten aufgedruckten Monats gültig. Jeder Vor- u. Rückgriff ist verboten. Von der Be- schränkung des Vorgriffs sind nur die Binnen- schiffer ausgenommen. Die Abschnitte der Sei- fenkarte verfallen nach Ablauf des bezeich- neten Monats, wenn die Gültigkeitsdauer nicht vom Wirtschaftsamt verlängert wird. Für ver- lorene od. abhanden gekommene Seifenkarten dürfen Ersatzkarten im allgemeinen nicht aus- gegeben werden. Ein Anspruch auf Ersatz be- steht nicht. Sofern in besonders begründ. Aus- nahmefällen ein Ersatz erfolgt, sind vor Aus- händigung der Seifenkarten die für die laufende und die bereits abgelaufene Periode fällig ge- wordenen Waren- Abschnitte abzutrennen. Bei Einbrüchen in Verkaufsstätten wurden wieder- holt auch größere Mengen Kartenabschnitte ent- wendet. Um eine nochmalige Verwendung der bereits belieferten Abschnitte zu verhüten, dür- ken abgetrennte Seifenkartenabschnitte keines- falls beliefert werden. Die zusätzliche Ver- sorgung der gewerbl. Wäschereien mit je 10 g Waschpulver für je 1 kg Trockenwäsche wird ab 1. Mai 1948 aufgehoben. Die Wirtschafts- ämter dürfen für die zusätzl. Versorgung der gewerbl. Wäschereien letztmals für den Monat April 8 3 tur i 135 ausstellen. e Mmüsseln dh 15 28 28. Wäschereien bei Entgegennahme von Wasch- sufträgen Seifenkartenabschnitte oder Bezug: scheine über Waschpulver u. Waschhilfsmittel von den Verbrauchern aushändigen lassen, Sie sind berechtigt, für je 8 kg Trockenwäsche Be- zugsrechte für 125 g Waschpulver und 125 8 Waschhilfsmittel zu fordern. Die vereinnahmten Seifenkartenabschnitte sind von den Wäschereien in gleicher Weise wie vom Handel aufzukleben und werden von dem für den Sitz des Betriebes zuständ. Wirtschaftsamt in Einzelbezugscheine umgetauscht. Die für gewerbl. Wäschereien ausgest. Bezugscheine sind von den Wirtschafts- ämtern mit dem Vermerk„nur für Wäschereien“ zu versehen. Die so gekennzeichneten Bezug- scheine können von den FHerstellungsbetrieben an Stelle von Waschpulver auch mit Feinwasch- mitteln oder g en Seifenflocken im Ver- nältnis von 250 g Waschpulver zu 100 g Fein- Waschmittel zu 25 g Seifenflocken beliefert wer- den. Nach einer Absprache mit der Firma Stock- hausen& Co. in Krefeld kann Praecutan 41 in Württemberg-Baden vom Fachhandel über das Auslieferungslager dieser irma(Dr. Seidel, Stgt.-O., Ameisenbergstr. 30, bezogen werden. 100 g Praecutan, 1 Stück Fein- od. Kernseife 300 K Praecutan abgegeben. Eichbaum-werger- Brauereien A. G. Worms a, Rh. Freitag, 4. 6. 48, 11 Uhr, im Restaurant„Dom- schänke“(Stephansgasse 16) zu Worms ordentl. Hauptversammlung. Tagesordnung: 1. Vorlage des Geschäftsabschlusses nebst dem Bericht des Vorstands u. Aufsichtsrats u. dem Beschluß über die Gewinnverteilung 1942/3 und 1943/44, zur Kenntnisnahme. 2. Vorlage des Jahresabschlus- ses für die Jahre 1944/45, 194% 6 und 1946/47 so- wie des Berichtes des Vorstandes u. Aufsichts- rats. 3. Beschlußfassung über das Geschäfts- ergebnis für die Jahre 1944/8, 194% 6 und 1946/7. 4. Entlastung des Vorstandes u. Aufsichtsrats für die Geschäftsjahre 1942/43, 1943/44, 1944/5, 19456 u. 1946/47. 5. Neuwòwahl des Aufsichtsrats. 6. Wahl des Abschlußprüfers für das Geschäfts- Jahr 194% 8. Die Aktionäre, welche an d. Haupt- versammlung teilnehmen wollen, haben während der übl. Geschäftsstunden mre Aktien(Mäntel) spätest. am 31. 5. 40 bei einer der nachstehenden Stellen zu hinterlegen u. bis zum Ablauf des Versammlungstages zu belassen: bei der Gesell- schaftskasse in Worms; bei der Rhein. Credit- bank, Ludwigshafen u. Niederlassungen; bei der Südwestbank, Mannheim u. Niederlassungen; bei der Allgem. Bankgesellschaft, Mannheim und Niederlassungen; bei der Frankenthaler Volks- bank, Frankenthal; bei dem Bankhaus Alwin Steffan, Frankfurt/Main. Die Hinterlegung ist auch dann ordnungsgemäß erfolgt, wenn Aktien mit Zustimmung einer Hinterlegungsstelle für sie bei anderen Banken bis zur Beendigung der Hauptversammlung im Sperrdepot gehalten wer- den. Ebenso kann bei einem deutschen Notar, wie auch bei einer Wertpapiersammelbank Hin- terlegung erfolgen. Worms a. Rh., 4. Mai 1948. Der Vorstand. Stellen- Angebote Atbeitsplstzwechsel nur mit Zustimmg. d. Arbeltsamts Mehrere Bezirksvertreter für Nordbaden u. Pfalz, die b. Papier warenhandel best. eingeführt sein müssen, zur Mitnahme v. Sammler- Briefmarken, Wasserfarben, Postkarten, Handarbeitshefte usw, gesucht. Schreibtisch werbung ausgeschloss. Es werden daher nur Herren gesucht, die dureh intensiv. Arbeiten Durchkämmen u. Ausschöpfen jeder Verkaufsmöglichkeit überhaupt) gewillt sind, sich einen ausgedehnten Kundenstamm zu erwerben u. zu erhalten. mit genauer Angabe des Bezirkes, der durch persönl. Werbung auch tatsächlich(nicht nur theoretisch) bearbeitet Werden kann, unter P 10222 an MM Gut eingeführter Vertreter auf Provision v. be- deutend. Stahl- u. Eisengroßhandl. f. Baden f. d. Verkauf v. Edelstahl, Walzstahl, Blankmaterial u. Walzeisen ges. m. Angabe d. bish. Tätig- keit, d. Alters u. Referenzen u. P 10223 an MM Provisionsvertreter für den Stadt- u. Landkreis Mannheim f. Markenartikel gesucht. Nur Herren, die in Drogerien, Gemischtwaren-, Haushalt- u. Küchengeräte-Handlungen bestens eingeführt sind, senden 2 unt. F 2240 an Annoncen-Ex- pedition H. Stutz& Co., Stuttgart-S. 10225 Erfahrener, gewandter Herr, der in der Lage ist, einer größeren Verkaufsabteilung vorzustehen, von maßgebender Treibstoff-Firma gesucht. Bei Bewährung ist Aufstiegsmöglichkeit geboten. mit Lebenslauf, Zeugnisabschr., mögl. Licht- bild unter P 900 an MM Eingef. Provisions-Vertreter v. Mineralölgroßhan- delsfirma z. Vertrieb hrer Schmierstoffe b. Ver- braucher gesucht.= unt, F 10221 an MM 2 Spitzendrehe schinensch innerhalb des Stadtkreises Mannheim gesucht. Sehr lohnende Tätigkeit. Ernsth. Interèssenten wollen sich bewerben bei Dr. Haas Vertriebs- G. m. b. H., Mannheim, R 1, 4-6. 8066 Einige Kundendienststellen von Großunternehmen f. elektrisch- automatische Kühlanlagen u. Kühl- schränke zu vergeben; spätere Uebertragung d. Generalvertretung ist vorgesehen. Bewerber m. entsprech. Erfahrungen u. Einrichtungen senden ausführliche 2 unter H 136 an Ann.-Exp. Jak. Vowinckel,(20a) Hannover, Gerberstraße 17. Mehrere Herren od. Damen f. Heidelberg, Mann- heim, Weinheim, Sinsheim, Mosbach, Eppingen Zz. Werbung u. Verkauf volkswirtschafts wichtiger Apparate àn Privat-Haushalte gesucht. Sofort. Höchstverdienst. Gute Garderobe u. 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