gesthüntsstellen: Sdrwetzingen. Rafl-Thesder⸗ Sirolſe 1. Teleion 645: Weinheim. Hauptstr. 6 3. Tel. 2241; Heidelberg. Plöck 3. Telefon 49 80; Tudwigrbaſen am Rhein, Rheinstraſſe 27: 8 el lich RM 2.40 einschlieſinch Trägerlohn: Postbezugspreis monsil. RM 2.76 einschilleſſlich Zustellgebühr: Kreuzbandbezug NM 3.25/ Z. Z. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 4/ Bel Mickterscheinen infolge höherer Cewall bestehl . bein Anspruch 8. Rückertiatuung d. Beugsgeldes 8. Jahrgang/ Nummer 60 —— Samstag, 29. Mai 1948 Steuerreform für Währungserfolg unerläßlich Wirtschaftsrat lehnt Erhöhung der Preise für Strom und Gas ab Frankfurt.(ple.-Eig.-Bericht) Der Frank- furter Länderrat hielt am Freitag eine streng vertrauliche Sitzung ab, die sich mit zwei Hauptthemen beschäftigte, mit der Wäh- rungsreform und dem seit der letzten Woche im Finanzausschuß des Wirtschaftsrats zußerst lebhaft beratenen Entwurf einer Steuerreform. Der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Peter Alt meier, nahm als Vertreter der Regierungschefs der franzö- sischen Zone an den Besprechungen teil. Die Vorschläge für eine Steuerreform sollen in Kürze vor das Plenum des Wirtschaftsrates kommen, frühestens am 10. Juni. Wie General Clay in seiner Pressekonferenz(über die wir an anderer Stelle berichten) unterstrich, über- schreitet die Aenderung der Steuergesetz- gebung die deutschen Befugnisse, so daß der Beschluß der Reform der ausdrücklichen Sank- tionierung der Besatzungsmächte bedarf. In Kreisen des Wirtschaftsrates wird die Auffassung vertreten, daß etwa 50 Prozent der heutigen Einkommen verschwiegen wer- den. Eine Verminderung des Steuerauf- kommens um etwa ein Drittel, wie sie für die unteren und mittleren Einkommen- gruppen vorbereitet wird, würde zu einem wesentlichen Teil durch die Wiederherstellung der Steuer moral ausgeglichen werden. mfolgedessen besteht im Finanzausschuß des Wirtschaftsrates ebenso wie im Länderrat Uebereinstimmung darüber, daß nur bei den großen Einkommen der jetzige rigorose Steuer- satz bestehen bleiben darf. Pünder, Erhard und Hartmann geben Auskunft Auf einer Pressekonferenz nahmen Dr. Pünder, Prof. Erhard und Dr. Hart- ma nn Stellung zu den Fragen der Währungs- und Steuerreform. Dr. Pünder sagte, die end- gültige Entscheidung der Militärregierung über Art und Umfang der Währungsreform sei auch ihm noch nicht bekannt. Die deutsche Mitwir- kung in solchem Umfange, daß es ein deutsches Gesetz geben würde, sei nicht gegeben. Prof. 7 setzte auf Fragen der Pressevertreter mzu, deutschen Stellen den Militärregierungen vor- liege. Deutsche Sachverständige säßen seit lan- gem mit den Experten der Militärregierungen in ununterbrochener Beratung beisammen. Er glaube, daß die deutschen Vorschläge in we- sentlichen Punkten Berücksichtigung finden würden. Dr. Pünder drückte sich in dieser Hin- sicht skeptisch aus und meinte, daß man sich durchaus zu politischen Entscheidungen ge- zwungen sehen könnte, falls die von den Be- satzungsbehörden verfügte Währungsreform als unvereinbar mit den deutschen Notwendig- keiten zu betrachten sei. eper die geplante Steuerreform gab Dr. Hartmann, der Direktor der Finanzver- Waltung, weitgehend Auskunft. Man habe zwer Aufgaben zu lösen, die weitgehende Senkung der Steuertarife und die Beschaffung der Aus- gleichmittel für die auf diese Weise und durch das allgemeine Absinken der Einkommen aus- fallenden Steuereinkommen. Der Aus- gleich für die Senkung der Lohn- und Ein- kommensteuer müsse be i den Ver- brauchsabgaben und Zöllen gefunden werden. Angestrebt werde eine so hohe Ein- fuhr von Tabak, daß die Zigaretten zum Preise von zunächst zehn, und später acht NN, 2 7 3 Nordöstlich von Nanking sind, Reglerungsbe- kichten zufolge, erneut schwere Kämpfe zwischen chinesischen KHegierungsstreitkräften und kom- münistischen Truppen ausgebrochen. Der Präsi- dent des internationalen Roten Kreuzes, Paul Ruegger, hat sich auf eine Inspektionsreise in den Nahen Orient begeben./ Königin Mary von Eng- land, die Witwe Georgs V., hat am 26. Mai ihren, 81. Geburtstag gefeiert. Prinzessin Elisabeth von England erhielt den Ehrendoktorhut für Zivilrecht der Universität Oxford. Der bulgarische Minister- präsident Dimitroff ist mit einer Delegation zu Verhandlungen über einen Freundschaftsvertrag nach Warschau abgereist. In London sind im Exil lebende tschechoslowakische Parlaments- abgeordnete zusammengetreten, um eine Unter- suchung des tschechoslowakischen Februar-Puf- sches durchzuführen./ Von britischer Seite wird auf den privaten Charakter dieses Schattenparla- ments hingewiesen./ Die Möglichkeit einer Ab- dankung Kaiser Hirohitos am 15. August, dem Tag der Hinrichtung des ehemaligen japanischen Mi- Nisterpräsidenten und Chefs des Generalstabes, Seneral Hideki Tojo, wird in Tokio erörtert. 75 Die spanische Regierung hat beschlossen, den Alli- lerten 101,6 Kilo Feingold zu übergeben, das es Während des Krieges von Deutschland erworben hatte./ Der amerikanische Senat hat mit 40 gegen 23 Stimmen die Zahl der zur Einwanderung in die Us zugelassenen europäischen Zwangsverschlepp- ten von 100 000 auf 200 000 Jährlich erhöht./ Der Vorsitzende des politischen Ausschusses des ame- rikanischen Senats, Genator Arthur Vandenburz, Wird sich nicht als republikanischer Präsident- schaftskandidat nominieren lassen, wie er soepen in einem Offenen Brief bekanntgegeben hat. Der amerikanische Schauspieler und ehemalige Bom- benflieger Gary Davis hat in Paris auf seine ame- kanische staatsbürgerschaft verzichtet, um fortan ais„Weltbürger“ für den europäischen Wieder- aufbau zu arbeiten. Er gehört der amerikanischen Bewegung für eine vereinigte Weit“ an und ist der zweite US-Flieger, der einen derartigen Schritt unternimmt. Der erste arbeitet in Deutschland an Bauarbeiter. 5 Gegen den im Nürnberger Juristenprozeß frei- gesprochenen ehemaligen Vorsitzenden des Stutt- Sarter Sondergerichts, Hermann Cuhorst, hat der öktentliche Kläger einer Stuttgarter Spruchkami- mer die Klageschrift fertiggestellt und die Ein- stutung Cunorsts in die Gruppe der Hauptschul- digen beantragt./ Der Senat der Universitäf Ber- Un bestätigte die Relegation der drei Studenten Schwarz, Stolz und Hef, die vor einiger Zeit mrt der Begründung relegiert worden waren, sie hät- ten in Artikeln der Studentenzeitschrift„Collo- gufum Würde und Anstand der Universität ver- letzt. Die Us-NMilitärregierung hat dem Antrag Dr. Hjalmar Schachts auf Einleitung eines Haft- Prüfungsverfahrens nach dem Habeas-Corpus- Gesetz abgelehnt./ Der Rat der VVN betonte in einer anläglich einer Tagung in Frankfurt gefau- ten Entschließung den einmütigen und entschlos- senen Willen aller rassisch, religiös und politiscn Verfolgten des Naziregimes, gegenüber den Mäch- ten des Rückschritts die fortschrittlichen Krärte in Deutschland zu sammeln. Der Gewerkschafts- rat der Gewerkschaften in der Bizone wurde von den Bundesvorständen beauftragt, einen Plan füt den Zusammenschluß der Gewerkschaften auf bironagler Basis auszuarbeiten. Alle Beschlusse von Wahlen der Konferenz des Berliner FDG wurden von der dewerkschaftsopposition U80 als rechtsungültig bezeichnet und erklärt, die in deni Vorstand gewählten Vertreter der UG würden ihre Kemter vorerst nſcht antreten./ Der nord- rhein-westtälische Justizminister Dr., Gustav Heine: mann(CDU) hat Mipisterpräsident Karl Arnold semen Rücktritt angeboten. 8 NAU/ EIg. Ber. daß ein geschlossener Vorschlag der Pfennigen dennoch ganz summen aufbrächten. Ausgebombten, Flüchtlingen und politisch, rassisch und religiös Verfolgten soll die Be- schaffung von Hausrat und Betriebsbedarf da- durch erleichtert werden, dag sie im entspre- chenden Umfange wie langfristige Sparer steuerlich begünstigt würden. Wechsel- und Kapitalertragssteuern sollen wieder eingeführt werden. Die Kraftfahrzeugsteuer könne erst spät abgebaut werden, da ihre Er- trägnisse zur Wiederherstellung von Straßen und Brücken benötigt würden. In Wegfall kommen soll, wie Pr. Hartmann sagte, eine sehr große Härte, die darin bestehe, daß die Lohnsteuer monatlich gezahlt und abge- rechnet werde, ohne die Möglichkeit späterer Verrechnung. Es soll die Jahres lohn steuertabelle eingeführt werden, so daß bei wechselnden Einkommen oder Familien- verhältnissen das Gesamteinkommen des Jah- res zugrundegelegt werden könne. Lohn- und Einkommensteuer sollen auf gleiches Niveau gebracht und gleich behandelt werden. Demontagestop gefordert Am Vortag hatte sich die Vollversammlung des Wirtschaftsrates mit einem Antrag der Verwaltung für Wirtschaft auf Erhöhung der Preise für Gas und Strom auseinander- gesetzt. Der Antrag wurde mit 36 Stimmen der Linken gegen drei der FDp bei Stimment haltung der Mehrheit abgelehnt, nachdem Abg. Schoettle(Spp) die Notwendigkeit einer solchen Preiserhöhung nicht bestritten, sie aber abgelehnt hatte, solange die breiten Volksmassen, wie er sagte, nicht in den Ge- nuß einer Lohnerhöhung gekommen wären. Es gehe nicht an, das Preisniveau den vVerhältnis- sen nach der Währungsreform einseitig anzu- passen, ohne auch die Löhne entsprechend zu erhöhen... beschtliche Steuer- Abg. Bungar tz(FD) begründete den Antrag seiner Fraktion, die Militärregierung um Erhaltung der für die Demontage be- stimmten Betriebe zu bitten. Der Antrag wurde in Verbindung mit einem etwa gleich- lautenden in der Form einstimmig angenom- men, daß der Wirtschaftsrat die Militärregie- rung bittet, die zu demontierenden Betriebe für den Wiederaufbau Europas zu erhalten und zu diesem Zweck einen Ausschuß unter Hinzu- ziehung deutscher Vertreter zur Ueberprüfung der Demontageliste zu berufen. „Nicht in deutscher Hand“ Frankfurt.(Hz.-Eig. Ber.) Auf einer Presse- konferenz nahm General Clay Stellung zur Frage der Währungsreform. Eine Einigung auf Viermächtebasis habe noch keine Fortschritte gemacht, sagte der General. Clay bestritt, daß bereits Pläne für eine Währungsreform in deri drei Westzonen vorliegen. Auf jeden Fall, so erklärte er, werde die Militärregierung die Verantwortung für die Währungsreform über- nehmen, da man es keiner deutschen Regierung zumuten könne,„so unpopuläre Maßnahmen“ durchzuführen. Selbst wenn sich deutsche Po- litiker bereit fänden, eine derartige Verant- wortung zu tragen, sei es nicht angängig, sie mit der Aufgabe zu betrauen, da es keine deut- sche Stelle gäbe, die zu überzonalen Lösungen befugt sei. Es bestehe die Hoffnung, sagte Clay, daß die Mark nach der Währungsreform ein stabiles Verhältnis zum Dollar haben werde. Dennoch müßten Währungs- und Außenhan- delskontrolle bestehen bleiben, solange auch andere europàische Länder noch kontrollierte Währungen hätten. Steuerreform vorschläge seien der Militärregierung noch nicht vorgetragen wor- den. Seiner Ansicht nach sollten, wie der Militargouverneur sagte, gewisse Steuern für die Bizone einheitlich geregelt werden, wäh- rend im großen und ganzen die Steuergesetz- gebung Aufgabe der Länder sei. Zur Durch- führung der Steuerreform seien bestimmte Aenderungen der Befugnisse des Wirtschafts- rates nötig. General Clay vertrat im Verlauf der Presse- konferenz die Ansicht, er könne sich nicht vor- stellen, daß von der deutschen Bevölkerung das Schema einer deutschen Einheit angenom- men würde, das ihr die wirtschaftliche Hilfe versage, die nach seiner Meinung allein eine Gesundung Deutschlands möglich machen könne. General Clay gab laut DENA diese Antwort auf die Frage, ob bei einem etwaigen Anschluß der sowjetischen an die Bizone eine Mehrheit der Parteien der sowjetischen Zone im Wirtschaftsrat möglicherweise auch die Teilnahme an dem europzischen Wiederaufbau- programm würde rückgängig machen können. London: Uberwindung des toten Punktes? Frankreichs starre Haltung bei den Sechsmächte-Besprechungen London.(U) Nach den letzten, zus Lon; der Sechsmachtebesprechungen scheint der durch die Haltung Frankreichs verursachte tote Punkt überwunden und die Gefahr eines von pessimistischen britischen Kreisen be- fürchteten ergebnislosen Verlaufs der Ver- handlungen gebannt zu sein. Die Schwierig- keiten waren vor allen Dingen bei den Be- sprechungen über eine zukünftige deutsche Regierung aufgetreten, da Frankreich den Zeitpunkt für verfrüht ansieht und im Falle einer Annahme der von den USA und Groß- britannien gemachten Vorschläge mit einer starken innerpolitischen Opposition rechnet. Die französische Regierung habe deswegen, wie berichtet wird, vorgeschlagen, den Zu- Sd mmentritt einer verfassung gebenden Versammlung für West- deutschland nicht, wie geplant, schon auf den 1. September, sondern auf einen späteren Zeitpunkt zu legen, nachdem den franzö- sischen Sicherheitserfordernissen voll und ganz Rechnung getragen sein würde. Nun scheint zwischen den Vereinigten Staa- ten und Frankreich eine Einigung erzielt wor- den zu sein, nachdem die Washingtoner Re- gierung durch ihre Botschafter Jefferson Caf- fery in Paris und Lewis Douglas in Lon- don den Franzosen versichert haben soll, daß keine deutsche Regierung die gegenwärtigen Rechte der deutschen Länder schmälern oder aufheben würde. Auch seien die Vereinigten Staaten, diesen Londoner Berichten zufolge, bereit, gegen jeden denkbaren russi- schen schritt bei Bildung einer deutschen Regierung eine entscheidende Haltung einzu- nehmen.(Frankreich wünscht sich nicht nur gegen eine deutsche, sondern auch gegen eine eventuelle russische Aggression zu sichern.) Auch hätten die Vereinigten Staaten den Fran- zosen hinsichtlich der Ruhrproduktion Zugeständnisse gemacht und- versichert. daß diese zum Nutzen Westeuropas unter die strenge Kontrolle der westlichen Alliierten genommen werde. Bekanntlich hat Frankreich zwar der Ernennung einer Sechsmächte-Ruhr- behörde zugestimmt, aber weitgehende Vorbe- halte hinsichtlich der Befugnisse dieser infer- nationalen Instanz gemacht, und weitgehende Kontrollbefugnisse über die Verteilung von Eisen, Stahl und Kohle gefordert, während die Ruhrbehörde nach amerikanischer Ansicht mehr beratende Funktionen haben sollte. Dem Vernehmen nach haben die USA nun auch in dieser Frage den Franzosen nach- gegeben. Neues 1 der Großen Vier? Washington.(DENA) Außenminister Mar- shall gab im Verlaufe einer Pressekonferenz bekannt, daß die Vereinigten Staaten den Re- gierungen Frankreichs, Großbritanniens und der Sowietunion vorgeschlagen haben, die ur- sprünglich für Ende Mai vorgesehene Bel- grader Donauschiffahrts konferenz kür den 30. Juli einzuberufen. Neben den Ver- tretern Bulgariens, der Tschechoslowakei, Ru- mänjens, Ungarns, Jugoslawiens und der Ukraine sollen auf Vorschlag der USA auch österreichische Vertreter gleichberechtigt an dieser Konferenz teilnehmen; doch erhebt die Sowjetunion dagegen Einspruch. Krise um den Mayer-Plan Paris. UP) Der französische Ministerpräsi- dent Robert Schuman hat am Freitagabend vor der Nationalversammlung erneut die Ver- trauensfrage gestellt, nachdem sich die soziali- stische Partei gegen die Absicht der Regierung gestellt hat, ungefähr 150 000 Regierungsange- stellte in ganz Frankreich aus Ersparnisgrün- den abzubauen. Der französische Finanzmini- ster Renée Mayer, in dessen Sanierungspro- gramm diese Entlassungen fallen, hat für den Fall, daß sein Plan nicht angenommen wird, mit dem Rücktritt gedroht. Kommunisten und Sozialisten haben sich in dem dafür zustän- en, einlsutsgden Berichten üper den Verlauf digen Parlamentsausschuß gegen die Weiter- abe der entsprechenden Verlage an die Na- tionalversammlung ausgesprochen. 5 Kongreß der liberalen Weltunion Zürtch. DENA) Der 2. Kongreß der libe- ralen Weltunion mit rund 100 Delegierten aus 25 Ländern, unter denen sich auch als deutsche Vertreter der ehemalige nordrhein-westfälische Finanzminister Dr. Franz Blücher befand, beendete dieser Tage in Zürich seine Arbeit. Er nahm verschiedene Resolutionen an, in denen die Errichtung einer freien Wirtschaft, die Erhaltung der Grundrechte der Berufs- und Meinungsfreiheit, sowie die Re- vision des augenblicklichen Systems der Zei- tungspapierverteilung und die Einschränkung 429 übermäßigen Besteuerung gefordert wer- en. Verbreitungsverbot wird aufgehoben Berlin.(UP) Die amerikanische Militär- regierung wird am 1. Juni ihr vor kurzem er- lassenes Verbot über den Vertrieb russisch lizenzierter Zeitungen im Gebiet der Bizone wieder aufheben. Dies gab Oberst Gordon Textor, der Leiter des amerikanischen Infor- mations-Kontrollamtes, bekannt. Textor er- Klärte, das Verbot werde aufgehoben, weil die Russen ihrerseits guten Willen gezeigt hätten. Verbllentl. unter Lizenz- Vr. US UH 710 2 antworilſche Herausgeber: Dr. Marl Adermans und E. Fritz von Schilſing Redaktion, Verlag und Druck: Mannheim. B 1. 46/ Fernrut 44151-83/ Banb kant: Südwestbank Plann⸗“ beim. Depositenkesse Niarktplalz. Allgemeins Bunkgesellschaſt Mannheim/ Postscheck⸗ konten: Rerisruhe r. 300 16. Berlin Nr. 98198. Ercheint: Dienstag. Donnerstag und Samstag Für unverlangte Mannskripie keinerlei Cewähs 5 Einzelpreis 20 Pfennig Juden kapitulieren in der Altstadt Jerusalems UN weiterhin um Beilegung des Palästina-Konflikts bemüht Lake Success.(UP) Großbritannien hat im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen vorge- schlagen, ein allgemeines Waffenaus- fkuhrverbot nach dem Nahen und Mittle- ren Osten zu erlassen. Es erklärte sich bereit, selbst sämtliche Waffenlieferungen an die Ara- ber einzustellen, wenn es zu einem solchen Verbot käme. Am Tage zuvor hatte die Sowiet- union im Sicherheitsrat den formellen An- trag eingebracht, den Arabern und Juden in Palästina mit Sanktionen von seiten der Vereinten Nationen zu drohen, falls sie nicht innerhalb von 36 Stunden die Feindseligkeiten einstellen. Dieser Antrag ist gestellt worden, nachdem die Araber die Waffenstillstandsfor- derung der UN abgelehnt hatten. Die Araber hatten bekanntlich eine Annahme des Waffen- Sstillstandes von der Zurücknahme der Prokla- mation des jüdischen Staates abhängig ge- macht. In britischen Kreisen macht man für das Scheitern der Waffenstillstandsverhand- lungen die Unterredung zwischen Präsident Truman und Dr. Chaim Weiz mann ver- antwortlich, der die Weltpresse von Anleihe- versprechungen und Waffenlieferungszusagen seitens des amerikanischen Präsidenten berich- tete, obwohl hierfür keine Bestätigung vorlag. Doch sieht man in der Tatsache des Empfangs Weizmanns im Weißen Haus einen weiteren amerikanischen„fa ux pas“ in der Behandlung der Palästinafrage, da die Unterredung gerade dann stattgefunden habe, als die Araber in Amman die Vorschläge der UN prüften. Die Möglichkeit einer amerikanischen Hilfeleistung an Israel, so sagt man in London, habe die Araber natürlich gezwungen, sich gegen den Waffenstillstand zu entscheiden. Der Leiter der britischen UN- Delegation, Sir Alexander Cadog an. hat dem Welt- sicherheitsrat mitgeteilt,. daß 21 in die trans- jordanischen Streitkräfte abkommandierte bri- tische Offiziere aus dem Dienst in der trans- jordanischen arabischen Legion, die gegenwär- tig an den Kämpfen in Jerusalem beteiligt ist, zurückgezogen werden. Außerdem werde Groß- britannien die Frage seiner Transjordanien gewährten Unterstützung„im Licht der Ent- scheidungen, die die Vereinten Nationen in der Palästina-Frage treffen“, überprüfen. Der britische Delegierte brachte anschlie- Bend eine Resolution ein, worin die Araber und Juden zur Einstellung der Feind- seligkeiten für die Dauer von vier Wochen aufgefordert werden. Während dieser Zeit sollen beide Parteien we- der Truppen noch Männer im militärischen Alter noch Kriegsmaterial nach Palästina brin- gen. Beide Parteien sollen den heiligen Stätten und der Stadt Jerusalem jeden nur möglichen Schutz angedeihen lassen. Der UN-Vermittler kür Palästina soll angewiesen werden, gemein- sam mit der Waftenstillstandskommission die Durchfünrung dieser Bestimmungen zu über- e e ö Abdullah betet für den Sieg Zu der arabischen Ablehnung sagte der jü- dische Vertreter bei der UN, Major Aubrey E b a n, daß die arabischen Staaten die Früchte eines Sieges forderten, den sie nicht errungen haben, Israel werde sieh weiterhin verteidigen. nachdem sein Friedensangebot abgelehnt wor- den sei. Solange die Vereinten Nationen Jeru- salem nicht unter ihre Obhut nehmen, würden die Juden dafür sorgen, daß es nicht in die Hand König Abdullahs falle. Der von den UN zum neutralen Bürger- meister bestellte Amerikaner Evans ist un- terdessen in Kairo eingetroffen, wo er Unter- redungen mit Juden und Arabern hat. Er wird sich dem Vernehmen nach erst nach Be- endigung der Kampfhandlungen in die Heilige Stadt begeben. Inzwischen ist König Abd- ul lach von Transjordanien in dem bereits von seinen Truppen eroberten Teil Jerusalems er- schienen und hat in der Omar-Moschee ein Gebet für den Sieg verrichtet. Die jüdischen Verteidiger der Altstadt haben sich in einigen wenigen Häusern in der Nähe der von den Arabern besetzten Hurva-Synagoge verschanzt und scheinen entschlossen zu sein, bis zum letzten Atemuge zu kämpfen. Aegyptische Truppen haben nun auch in den Kampf um Jerusalem eingegriffen, doch scheint es, daß es den Juden gelungen ist, eine gewisse Ent- spannung ihrer Lage herbeizuführen und durch einen Vorstoß das Schwergewicht der Kämpfe nach der 32 Kilometer westlich von Jerusalem an der Straße nach Tel Aviv ge- legenen Stadt Latrun zu verlegen. Von den übrigen palästinensischen Fronten werden die üblichen, unwesentlichen Kampfhandlungen berichtet. Wie wir bei Redaktionsschluß erfahren, hat laut DENA-REUTER das jüdische Viertel der Jerusalemer Altstadt am Freitag vor der aàara- bischen Legion kapituliert. Die Benutzung des Hafens Haifa wurde durch die Briten für den zivilen und militäri- schen jüdischen Schiffsverkehr mit der Be- gründung gesperrt, daß er für den möglichst schnellen Rücktransport der restlichen briti- schen Einheiten zur Verfügung stehen müsse. Der von den UN zum Vermittler in Palä- stina bestellte schwedische Graf Folke Berna- dotte ist mit seiner Begleitung via Athen in Kairo eingetroffen, nachdem er sich zuvor in Paris mit Außenminister Bidault und dem Vertreter der Jewish Agency. Dr. Nathan Goldman, unterhalten hatte. Beruhigung in Helsinki Helsinki.(UP) Die finnische Ministerkrise ist nach dem erzwungenen Ausscheiden des bisherigen kommunistischen Innenministers Leino mit der Ernennung der führenden fin- nischen Kommunistin Hertta Kuusinen, der Frau Leinos, zum Minister ohne Porte: keuille behoben worden. Der mit der Wahr- nehmung der Geschäfte des Innenministers beauftragte bisherige Erziehungsminister Eino Kilpi wurde endgültig mit der Nachfolge Leinos betraut, während der der Bauernpartei angehörende lutherische Pastor Lennart Hel- j as, der als Gegner der Kommunisten an- gesehen wird, zum Erziehungsminister bestellt wurde. Die Kommunisten erklärten nach der Er- nennung Hertta Kuusinens, daß sie volles Ver- trauen in Kilpi hätten und seine Berufung eine Garantie für freie Parlamentswahlen im Juli darstelle. Die von der Volksdemokrati- schen Union ausgegebene Streikparole, die üb- rigens gur teilweise befolgt worden War, ist wieder zurückgenommen worden. Wahlniederlage Smuls Johannesburg. DENA-REUTER) Die Unions partei des südafrikanischen Ministerpräsiden⸗ ten General Jen Smufts hat bei den am ver- gangenen Mittwoch stattgefundenen Wahlen eine Niederlage erlitten und die Führung an die Nationalisten-Partei des Dr. Daniel Ma Jan abgeben müssen. General Smuts selbst wurde in seinem eigenen Wahlkreis geschlagen und hat seinen Parlamentssitz verloren. Auf Grund des endgültigen Ergebnisses erhielten die Nationalisten 70 und die Unionspartei 65 Sitze. Die mit den Nationalisten liierte Afri⸗ kander-Partei konnte neun Sitze erhalten. General Smuts hat nach dem Bekanntwer⸗ den der Wahlergebnisse dem Generalgouver- neur Gideon van Zy! seine Demission einge- reicht. Man rechnet mit einer Beauftragung des Dr. Malan, der sich für eine Einschränkung der Einwanderung, betonte Vorherrschaft der Wei Ben, separate farbige Vertretung im Parlament und eine Verstärkung des„Südafrikanertums“ einsetzt. l Wie in Johannesburg mitgeteilt wird, hat die Unionspartei zwar die meisten Stimmen, durch das Mehrheitswahlrecht jedoch nicht die meisten Abgeordnetensitze erhalten, Nach dieser amtlichen Stimmenzählung entfallen auf die Unionspartei 524 230 Stimmen und auf die Nationalisten 401 834 Stimmen. Die Nachricht von dem Wahlausgang hat so- wohl an der Londoner wie an der Johannes- burger Börse starke Kurseinbrüche verursacht. Betriebsrätegesetz vom hessischen Landtag verabschiedef Württemberg-badisches Parlament beschäftigt sich mit Siedlungsfragen Wiesbaden. DENA) Der hessische Landtag nahm in namentlicher Abstimmung mit 70 Stim- men der CDU, der SpD und der KPD gegen 14 Stimmen der LDP das Betriebsrätegesetz für Hessen an. Der hessische Landtag ist das erste deutsche Landerpaflament, das ein der- artiges Gesetz verabschiedet hat. Das Betriebs- rätegesetz wurde in Ausführung der Artikel 37 und 38 der hessischen Verfassung beschlossen, in denen das Mitbestimmungsrecht der Be- triebsräte in der freien Wirtschaft und. in den Behörden vorgesehen ist. Der SPD-Abgeordnete Kurt Moosdorf hob in der Diskussion die Bedeutung des Be- triebsrätegesetzes hervor und betonte, daß der wichtigste Paragraph des Gesetzes das Mitbe- stimmungsrecht der Arbeiter in wirtschaft- lichen Fragen sei. Es stärke das Selbstbewußt- sein des Arbeiters und wirke ausgleichend auf das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Ar- beitnehmer. Der LDP- Abgeordnete Karl Theo- dor Bleek erklärte, seine Fraktion werde ihre Zustimmung zum Mitbestimmungsrecht in den wesentlichen Punkten nicht versagen. Die LDP ͤsei jedoch nicht bereit, ihre Unterstützung einem revolutionären Umsturz des sozialen Le- bens zu gewähren. Das Recht der Mitbestimmung sei ein Recht. das jeder demokratisch Denkende anerkennen müsse, erklärte der KPD- Abgeordnete Paul Krüger. Die chaotischen Verhältnisse der gegenwärtigen Wirtschaft erforderten eine Kontrolle des Unternehmertums, Der CD- Abgeordnete Nik. Fleckenstein sagte: „In der heutigen Zeit ist der Faktor Arbeit gleichberechtigt neben dem Faktor Kapital ge- treten.“ Die Einschaltung der Arbeitnehmer- verbände sei ein Mittel des Ausgleiches gegen- über dem anonym gewordenen Kapital. Ein von der CDU-Fraktion eingebrachter Gesetzentwurf für ein Kriegsverweige rungsgesetz wurde nach längerer Debatte in erster Lesung dem Hauptausschuß zur Be- ratung überwiesen. Alle Sprecher der vier Fraktionen setzten sich Überemstimmend für die Annahme des Entwurfes ein, warnten aber zum Teil vor voreiligen Handlungen und einer Ueberschätzung der Auswirkungen des Geset- Les, Der Entwurf enthält zwei Paragraphen und sieht vor, daß kein Staatsbürger zur Teil- nahme an Kriegshandlungen gezwungen werden kann und daß ihm aus dem Recht der Kriegs- dienstverweigerung keine Nachteile entstehen dürfen. ö Debatten über die Siedlungsfrage Vor dem württembergisch- badi schen Landtag wurden, wie unser Stuttgar- ter tz Korrespondent berichtet, verschiedene große Anfragen und Anträge des Landwirt- schafts- und Ernährungsausschusses behandelt. Nach einer langen Debatte, in der das Sied- lungsproblem Württemberg-Badens mit all sei- nen Schwierigkeiten eingehend beleuchtet wurde, nahm der Landtag die Anträge an, In dem ersten wird die Staatsregierung ersucht, als Voraussetzung für die Steigerung der eige- nen Erzeugung von Nahrungsmitteln die der Flurbereinigung dienenden Arbeiten mit allen Mitteln zu fördern und zu beschleunigen. Hier- bei wurde die Zusammenlegung der zersplit- terten Einzelparzellen der bäuerlichen Betriebe als dringende Notwendigkeit anerkannt. Der zweite Antrag wurde in der von der KpPD- Fraktion eingebrachten Fassung angenommen: Der Landteg wolle beschließen, heißt es darin u, 3. das Staatsministerium zu ersuchen, zur Sicherung der Ernährung und der Erhaltung der Existenzfähigkeit der Kleinbauern und Kleinpächter sowie zur Ansiedlung von Neu- bauern die Bodenreform beschleunigt durch- zuzführen. · Bei der Beantwortung einer Großen An- krage des LUDP- Abgeordneten Schloß über die rechtliche Stellung der aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten vertriebenen Beamten betonte Innenminister Ulrich, deren Not und die bestehende Rechtsungleich- heit der Ostflüchtlinge seien ihm bakannt. Es sei aber unter Berücksichtigung des ange- spannten Staatshaushalts unmöglich, alle ehe- maligen Beamten aus dem Osten in staatliche Stellungen einzugliedern. Annäherung CDU-Zentrum? Köln.(gn.-Eig.-Bericht) In einer Rede, die Dr. Adenauer, der Vorsitzende der CDU der britischen Zone, in Essen vor Mitgliedern der 0 Christlich- Demokratischen Union hielt, nahm er Stellung zu dem Briefwechsel zwischen Mi- Nisterpräsident Arnold und dem stellvertre- tenden Vorsitzenden der Zentrumspertei, Dr. Spie cker, der eine mögliche Verschmel- zung der CDU mit dem Zentrum zum Gegen- stand hatte. Dr. Adenauer erklärte, daß die Formulierungen Dr. Spieckers in dem Brief an Arnold unklar gewesen seien und es wärs zu beachten, daß Dr. Spiecker in seinen Aus- führungen das Wort„Zusammenschluß“ durch das Wort„Zusammenarbeit“ ersetzt habe. Dr. Spiecker erklärte zu den Aeußerungen Dr. Adenauers, daß er es begrüße, wenn Minister- präsident Arnold die Initiative ergriffen habe, da Dr. Adenauer offensichtlich die Bespre- chungen unter einem falschen Gesichtswinkel betrachtet habe. Es sei anzunehmen, daß Dr. Adenauer erneut einen Keil zwischen die Zu- sammenarbeit treiben wolle. Ruhr- Metallarbeiter wollen streiken Mülheim.(gn.-Eig.-Ber.) Die Besprechungen der Generale Me Ready und Adeoek vom Zweimächtekontrollamt mit den Leitern des Deutschen Gewerkschaftsbundes und des In- dustrieverbandes„Metall“ haben nicht dazu führen können, daß der Streik, der für den 1. und 2. Juni angesetzt ist, beigelegt werden kann. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat sein Einverständnis dazu abgegeben, daß die Arbeiter der Eisen- und Stahlindustrie als Protest gegen die Ernennung Dr. Reus ehs zum Vorsitzenden des Ausschusses zur Produk- tionsüber wachung in der Stahlindustrie den Streik durchführen. Falls die Ernennung Dr. Reuschs nicht rückgängig gemacht werden sollte, werden in der britischen Zone und in Bremen an den ersten beiden Junitagen etwa 150 000 Metallarbeiter streiken. Auf einer Pressekonferenz in Frankfurt ere klärte laut Up General Clay, wenn die Me- tallarbeiter des Ruhrgebietes den in Aussicht genommenen Streik tatsächlich durchführten, so sei diese Aktion als ein Streik anzusehen, der sich gegen die britische und amerikanische Militärregierung richte. Seiner Ansicht nach, so sagte der amerikanische Militärgouverneur, würde ein solcher Streik einer gegen die Alli- ierten gerichteten Aktion„sehr nahe kommen. dlie Dinge e ane Samstag, 29. Mai 1948/ Nr. 60 MGNU N Samstag, 29. Mai 1948 Kurzsichtigkeit oder Wenblick? Die entscheidende Frage sei an den Anfang gestellt: Ist man in der Welt bereit, als Preis Für die radikale Lähmung der Ruhrindustrie die ständige Schwächung Europas in Kauf zu nehmen? Einige Zahlen mögen die Berechti- gung dieser Fragestellung erhellen. 1938 pro- duzierte das Ruhrrevier monatlich 1 344 000 t Rohstahl und 1 075 777 t Roheisen. Die Ver- gleichserzeugung 1947 belief sich auf 201 811 t Rohstahl im Monat und 135 150 t Roheisen. Der Niedergang ist furchtbar. Er ist letztlich Aus- fluß jener Wirtschaftspolitik, die zu einer so einseitigen Forcierung des Bergbaues und an- derem hintrieb. Daß man von dieser Linie, trotz ihrer so negativen und tief besorgniserre- genden Ergebnisse, immer noch nicht abgekom- men ist, beweisen die Pariser Marshallplon- Dokumente, in denen beispielsweise ein ameri- kanischer Journalist, Alexander Boeker, den Beweis dafür erblickt, daß hier ohne Befra- Sung des Kongres Amerikanischen O Wurde, bereits der französische Ruhrplan zu Grunde gelegt und mitverarbeitet wurde. Die groben Lieferungen von deutscher Kohle und deutschem Stahl an Frankreich, die der Pa- riser Plan vorsieht, fußten auf der Annahme, daß die deutsche Industrie, besonders die Stahl- und Maschinenindustrie, gedrosselt wird. London darf man wohl als Punkt hinter diesen Satz stellen. Die Menschen, die an der Ruhr hungern und sich verzehren in der Ergebnislosigkeit ihrer Anstrengungen, sind Deutsche. Das Merkwürdige aber ist, daß re Not keine deutsche, sondern eigentlich eine europäische ist. Die Ruhr hat eine große wirtschaftliche Dynamik. Von den zwei Millionen Tonnen Walzwerkerzeugnissen, die Deutschland im Frieden jährlich ausführte, kamen 78 v. H. aus den Ruhrwerken. Der gesamte Außenhandel des inneren Ruhrgebietes belief sich 1936 auf 1100 Millionen RM. Das industrielle Kerngebiet absorbierte mit 4,7 Millionen Menschen oder 7 v. H. der Bevölkerung Deutschlands 10 v. H. sämtlicher Einfuhren. Die Ausfuhr aber stellte mit 674 Millionen RM fast ein Siebentel des deutschen Exportes, der damals neben dem amerikanischen und englischen Außenhandel führend in der Welt war, und überstieg die eigene Einfuhr um fast die Hälfte. Liest man nung in den„Monatsblätter Nordrhein-West- kalen“, daß sich der gegenwärtige Außenhan- del, laut Ausfuhrbewilligungen der ansässigen Außenhandelskontore und der JEIA-Zweig- Stellen, auf 4 347 00 RM im Januar und 8 132 000 RM im Februar 1948 stellte, dann wird einem ohne weiteres klar. inwiefern Wirtschafts wissenschaftler in der ganzen Welt immer Häufiger erklären, daß das Vakuum an der Ruhr zu schwerwiegenden Folgen für ganz Europa führen muß. Trotzdem aber werden, und das ist den meisten Deutschen unverständ- ch, obwohl alle Welt ruft, predigt, schreibt: „Bremsklötze weg!“ neue Bremsen angelegt. Ueber das Warum“ gibt die amesikanische zeitschrift„Human Events“, Washington, eini- gen Aufschluß. In einem Artikel, der über- schrieben ist: Internationalisierung def Ruhr“, wird gesagt, daß es in Amerika führende Ame- rikaner gibt, wie Baruch. John Foster Dulles und Gouverneur Dewey, die die französischen Forderungen unterstützen, während Persön- lichkeiten wie General Clay ihnen ablehnend gegenüberstehen. Die Bejaher aber der fran Zzösischen Ruhrkonzeption lassen sich dabei von der Ueberlsgüng leiten, daß einer inter- nationalisierten Ruhr keinerlei Beschränkun- 8 gen mehr aufzuerlegen sind, sondern daß dann ohne Sorge um Sicherheit alle Räder rollen können. Sie übersehen jedoch elnes. Das französische Memorandum“, 80 kormuliert „Human Events“, erstrebt deutlich eine größtmögliche Beschneidung der Maschinen-, Stahl- und chemischen Produktion, die mit französischen Produkten konkurriert. während sie die Kohlenproduktion für den Export ent- Wickeln will“. Politik ist im Grunde die Kunst einer An- leiching der Gegensätze, um zu einer ar- Peitsfähigen Basis zu gelangen. Es liegt dabei in der Natur der Sache, daß häufig der Weg des schwächsten Widerstandes gewählt wird. Wir Deutschen haben heute weder Wahl noch Stimme, während umgekehrt auf allen inter- nationslen Verhandlungen bis zur Stunde nur Diskussionsbasis wurde. Kann man es uns verargen, daß wir das Ergebnis der Londoner Besprechungen, auch wenn es sich vorerst nur um Empfehlungen handeln mag. nur in Angst und Sorge zur Kenntnis nehmen? Ist jemals ein bankerottes Unternehmen saniert worden, indem man den Hauptkonkurrenten zum Vorsitzenden oder Mitglied des Aufsichts- rates machte? Und was kann eine inter- Nationale Kontrolle anders heißen! Hier Sei das Washingtoner Blatt nochmals zitiert:„Eine internationale Verwaltung der Ruhrindustrie würde die bürokratische Kontrolle über Han- del und Industrie vergrößern zu einer Zeit, yo selbst die Anhänger einer Planwirtschaft zugeben, dag keine wirtschaftliche Erholung erfolgen könne ohne radikale Beseitigung des Buürokratismus. Die Tatsache, daß die Ruhr- dehörde sich aus Mitgliedern verschiedener Nationen zusammensetzen würde, die ver- schiedene Sprachen sprechen und verschiedene nationale Interessen zu vertreten haben, würde g kaum verbessern. Die Verwaltung der Stadt Berlin ist nun für mehr als zwei Jahre schon lahmgelegt, weil die Viermächte- Kommandanturen sich zu keinem positiven Schritt entscheiden können. Wenn es auch Wahr ist, daß die Sowiets die Hauptursache für eine mangelnde Einigung sind, muß man doch annehmen, daß eine vereinigte Behörde der Westmächte nicht immer in der Lage ist, Sich hinsichtlien der zu treffenden Maßnahmen zu einigen. In der Zwischenzeit würde die industrielle Produktion der Ruhr paralysiert werden. Was bliebe von der Produktion des Pittsburger Industriegebiets übrig, wenn seine Industrien von einem Gremium verwaltet würden, das sich aus einem Kanadier, einem Mexikaner, einem Brasilianer und einem Ar- gentinier zusammensetzt?“ N Daß Beschlüsse und Pläne in unserer drang- vollen Zeit schnell geändert werden können, vermögen wir am besten daran zu erlesen, daß sich von den ersten Plänen, die Kohlengruben der Rühr zu überfluten, bis zu dem jetzigen Stand schoen manche auch für uns erheblich hellere Variierung ergab. Heben Wir heute die FVernunft auf den Schild, so wollen wir doch nicht vergessen, daß es so manche eigene Un- vernunft gewesen ist, die nun alles so heikel und schwierig macht. Geduld und Klugheit nur sind unsere Mittel. Es mag sein, daß das Londoner Blatt„Financial Times! recht hat, wenn es uns Versagen in den letzten Monaten Forwirkt. Verzweiflung und Hunger haben uns 5 gemacht. Vor uns jedoch liegt die grö- gere europzische Konzeption, in die ein ganzes Deutschland und eine pulsende, arbeitende Ruhr einzubringen, nach wie vor unser Ziel bleiben muß. Mag der Weg bitter und grausam hart sein, er wird mit jedem Schritt ein wenig leichter. Eine andere Hoffnung bleibt uns nicht. Ob allerdings die Zeit reicht zu ihrer Erfüllung, das entzieht sich unserer Mitwärkung. Doch auch dieses kant sich zndern. Hugo Grüssen. Eine Bemerkung zum Fall Dubke Des Streitgesprächs befriedigendes Ende mit Dr. Färbers Antwort Sehr geehrter Kollege Ackermann! In einem Streitgespräch“(Nr. 56 des„MM) tadeln Sie meine Bemerkung zum Fall Dubke, die ich in den„Stuttgarter Nachrichten“ ver- öfkentlicht habe. Um das Gespräch zu einem solchen zu machen und Ihren Lesern meine Auffassung näher zu bringen, antworte ich an der gleichen Stelle, Ich habe Ihre Vorwürfe und Gedankengänge und mein Verhalten als Berufskollege ernsthaft überprüft. Ihre Aus- führungen könnten den Eindruck erwecken, als sei ich aus Gründen einer„liberalen Burg- Friedlichkeit“ oder aus irgendwie nicht sonst ganz ordentlichen Gründen für eine milde Beurteilung, Bagatellisierung oder Vernied- lichung des Falles. Sie sprechen sogar von „ewiger Angst um das Parteiprestige“. Das ist aber falsch, Kollege Ackermann. Ich bin nicht als Mitglied der CDU, sondern als Journalist gerade dafür eingetreten, daß der Fall Dubke — ich glaube nicht, daß Dubke zur CDU ge- hört— sachlich, und nicht parteipolitisch, vor- eingenommen behandelt werde. Das bevor- stehende Gerichtsverfahren wird gewiß sach- lich klären, was überhaupt vorgekommen ist. Vorher halte ich es für verfehlt, über ein Ministerium herzufallen, von dem nicht ein- mal 1 Prozent der Angestellten unter Anklage gestellt worden ist. 5 Ich sehe im Fall Dubke einen Kriminalfall, den ich nicht laxer beurteile als Sie. Die Tat- sache, daß Dubke eine Fettmenge verschoben hat— Einzelheiten bringt das Verfahren—. die nicht mehr als fünf Gramm einmalige Sonderzuteilung pro Kopf der Bevölkerung ge- statten würde, veranlaßte mich nicht, auf mil- dernde Umstände zu plädieren. Meine Be- merkung hatte einen ganz anderen Sinn. Ich wandte mich gegen eine falsche Schau des Politischen in diesem Fall. Durchaus mit Innen einig in der Beurteilung der Aufgabe unserer demokratischen Presse als eines kri- tischen Kontrollorgans— wirkliche Kontrolle verlangt mehr als Mißtrauen—, lehnte ich es dennoch ab, um eines billigen Publikumserfol- ges willen, vor genauer Prüfung der Dinge ein ganzes Ministerium deshalb anzuprangern, weil von über 1500 Beamten und Angestellten drelzehn unter Anklage der Bestechlichkeit stehen. Es ist nicht schwer, und vielleicht eine große Versuchung, die Wut der Menge in fal- scher Richtung zu dirigieren und einen parla- mentarischen Minister für Dinge verantwort- lich zu machen, die tiefer liegen und die man selbst beim besten Willen zur Kontrolle nicht vermeiden oder besser machen könnte. Jedem Amt, jedem von uns, auch dem sizen- zierten Zeitungsverleger, kann ein Dubke blühen Ob und wo da Schuld vorliegt, muß erst abgewartet werden. Und ob wir zwei 2. B. Kirschen und Gemüse besser unter die Leute brächten, oder ob die Mehrheit der Be- völkerung noch nie die Bewirtschaftung durch- brochen hat, das ist auch so eine Frage. Ba- gatellistlert man damit die Verfehlung eines Beamten im LWM? Bestimmt nicht. Kritik sollte immer positiv sein. Meine Bemerkung warnte unter schonungsloser Verurteilung vor- gekommener Veruntreuungen lediglich davor, die im Fall Dubke in Erscheinung getretene politische Hauptaufgabe zu vertuschen, Man Soll nicht das LWM in Bausch und Bogen ver- urteilen, sondern die Aufgaben der Politik überdenken, die sich in der Entwieklung un- serer Wirtschaft und in dem Zerfall des so- zialmoralischen Pflichtgefühls deutlich genug abzeichnen. Mir war es auch ganz gleichgül- tig, daß ein CDU-Minister in jenem Amte sitzt. Gleichgültiger als manchem Angreifer gegen Herrn Stoß. Ich würde dieselbe Stel- 5 jähriger e N lung einnehmen, wenn eine andere Partei dort ihren Mann hätte. Ieh bin aber auch dafür, dag man das Wirtschaftsministerium und andere Aemter überall mit gleichem Maße mäße. Es scheint mir bei dieser Gelegenheit not- wendig, zu erwähnen, daß das LWM doch mehr ist als eine Butter- und Käseverteilungs- behörde. Die Aufgaben dieses Ministeriums in Gegenwart und Zukunft sind groß und viel- seitig. Das müßte die Presse der Bevölkerung mehr klar machen. Unser württembergisch- badisches LWM kann sich mit seinen Leistun- gen sehen lassen. Es steht in der Erfassung Und Zuteilung an der Spitze vor der britischen Zone und Bayern. Die Gewerkschaften haben das mit geprüft und die vorher lautgewor- denen Bedenken widerlegt. Eine Kommission des Landtages ist bereits den Vorwürfen nach- gegangen und Kommissionen aus USA und anderswo sind nach Stuttgart gekommen, um die Einrichtungen kennenzulernen. Sie haben sich nur lobend geäußert und konnten manches lernen. Das aber ist erreicht worden, trotzdem der Nachkriegsapparat, wie ihn die nicht vom LWM geschaffenen Verhältnisse forderten, vielfach ohne bekannte und bewährte Fach- leute erst neu aufgebaut werden mußte. Da sollte man doch das Kind nicht mit dem Bade ausschütten und so tun, als habe das Ministe- rium und seine Fachleute unsere Rationen ge- kürzt. Gegen einen sinnvollen Kampf zur Eindämmung des Bürokratismus habe ich gar nichts. Kaufleute, Verwaltungsspezialisten und Ingenieure sollten beigezogen werden, um mit der Währungsreform zugleich die angemessene Verbesserung und Verbilligung der Verwal- tung zu gewährleisten. Im LWM ist aber das Uebel bestimmt nicht am schlimmsten, und ich hoffe, daß diese Dinge eventuell unter Mitwir- kung der Presse rechtzeitig erkannt und durch- geführt werden. Insofern wird auch der Fall Dubke heilsam wirken. Zu einem Punkte haben Sie meine Worte besonders falsch verstanden. Ich habe gar nicht behauptet, man fördere totalitäre Kräfte und suche grundsätzlich Korruption nur beim Parteifeind, wenn man korrupte Staatsorgane angreift. Im Gegenteil! Ich sagte, man rücke Italienische Reise 1948 Hitzige Nachläufer. Sachliche V in die Nähe totalitärer Elemente, wenn men Korruption nur beim Parteigegner suche. Mit dieser Feststellung wollte ich Sie bestimmt nicht treffen. In den totalitären Staaten ist bekanntlich immer der Parteifeind an allem schuld. Dort, wo Verbrechen und Politik in innigster Lebensgemeinschaft wachsen Können, ist immer der Parteigegner der Saboteur, der Spion, der Volksfeind, und wird in Schau- prozessen feierlich zu Ehren der unfehlbaren Diktatoren liquidiert. Seien wir dankbar, daß wir heute jeden, der korrupt ist und sich gegen die Gesetze und Interessen des Volkes vergeht— auch wenn er Minister wäre— be- langen bzw. durch seine Volksvertretung über- prüfen lassen können. Diese Freiheit verlangt aber m. E. zugleich, daß wir in der politischen Auswertung von Korruptionsfällen und in der fahrlässigen Verallgemeinerung von Vorwürfen vorsichtig seien. Die Gefahr, um der Popula- rität willen laut zu werden, ist sehr groß, und leicht geschieht ein Unrecht, das schwerwie⸗ Sende Folgen für den Wiederaufbau hat. Sie glaubten, mich streitbar anfassen zu müssen und sprachen von„Leuten, die nie in den Konzentrationslagern waren und auch nie dorthin kommen werden“. Ich darf hier sagen, daß ich die Not des Mitmenschen so gut kenne wie Sie und aus meiner christlichen Ueberzeugung heraus die sozialen Verpflich- tungen im Gewissen trage. Ich war im Kon- zentrationslager wegen meines konsequenten Kampfes gegen Hitler und habe mich mit orläufer Garibaldi-Halstücher am Tag der„Liberazione“— Von Fritz Treff z III. „Und jetzt räumen wir den Weg frei für die Arbeit“, schrieb die gefürchtete satirische Wochenzeitung„Candido“ nach der Wahl über ein Bild, auf dem die Göttin Italia einen Hau- fen Waffen von der Straße fegt. Zu gleicher Zeit wurden rote Quartiere, ganze Stadtviertel und Fabriken von den Polizeitruppen Scelba's nach Waffen durchgekämmt. Bergeweise ka- men sie zutage— Revolutionshandwerk, zu dem sich keine Revolutionäfe fanden. Die begnügten sich mit Protestmärschen, anläßlich des Befreiungstages am 25. April. Drei Jahre vorher hatten die Deutschen und Faschisten kapituliert. Der 25. April ist also der Tag der Partisanen. Scelba hatte Fahnen und Halsbinden zu tragen verboten, um Pro- vokationen von links und rechts zu vermei- den. Die Angehörigen von 300 000 getöteten Faschisten, Eingekerkerten und Geschlagenen leben noch. Man wollte sie nicht reizen. Man weiß auch, daß die größte Zahl der heute laut schreienden Partisanen Konjunkturkämpfer sind, die erst die rote Fahne schwangen, als die gefährliche Arbeit der alten Brigaden längst vom Siege gekrönt war. Und man be- fürchtete kommunistische Unruhen, wollte den Tag in stillem, abgeklärtem Gedenken feiern. Vergeblich: in Rom und Mailand marschier- ten die roten Kolonnen. Hammer und Sichel, rote Garibaldi-Halstücher, geballte Fäuste. Durch Mailand zogen singend Marschkolonnen zur Piazza Loreto, dem Platz, auf dem Mus- solini 16 Partisanen hängen ließ, um ein Jahr 9 5 an gleicher Stelle deren Schicksal zu eilen. a Polizeiketten hatten die Innenstadt abge- sperrt. In der Via Dante floß Blut. Ein 19- 5 wurde ersthossen, weitere verletzt. Die erbitterten Carabinſeri schlugen auf die Menge ein. Tumult schändete den Tag der Liberazione. i 5* Wenige Tage später gingen die aufgescheuch- ten, ja aufgepeitschten Wähler jedoch wieder ihrem bürgerlichen Tagewerk nach, und die er- regte Stimmung, die in der zweiten April- hälfte über ganz Italien lag, wich den wär- menden Sonnenstrahlen. Das politische Fieber hatte sich ausgetobt, und alles kam wieder in seine alten Geleise. Mehr noch: die aus Angst von einem kommunistischen Staatsstreich vor den Wahlen halberstarrte Wirtschaft holte tief Atem. Viel zurückgegammte Initiative wurde Marenhunger ist da, wieder frei. Man kalkulierte in großen Ge- schäften erneut und hoffnungsfroh auf lange Zeiträume. Die Maifeiern verliefen in voller Ruhe. Man war des politischen Gezänkes müde. Außerdem hatte die Mailänder Messe ihre Tore geöffnet und nahm kategorisch das In- teresse von jung und alt in Anspruch. Die im- ponierende Leistungsschau der italienischen Nachkriegswirtschaft sah viele Millionen Be- sucher, Käufer und Gaffer. Auch die Bizone war vertreten und Prof. Dr. Ludwig Erhard sprach uns gegenüber vom„Beginn einer neuen Epoche der Handelsbeziehungen zwi- schen unseren beiden Staaten“. 0 Der Wille, diese großen Worte in die Tat umzusetzen, ist ganz offensichtlich vorhanden. Nicht aus menschlichen Motiven(obwohl die Italiener oft gefühlvoller handeln als wir), sondern aus Selbsterhaltungstrieb. Die Furcht vor einem dauernden Abschwenken des deut- schen Marktes nach Südamerika ist die Trieb- feder zu den intensiven Anstrengungen, die gemacht werden, um mit uns wieder ins Ge- schäft zu kommen. 8 Am„Tag der Internationalen Presse“ zeigte die Messe von allem das beste. Die Journa- listen der größten Zeitungen wurden rohen Eiern gleich behandelt, von Hand zu Hand, von Stand zu Stand gereicht. Mr. Morison von der„New Vork Times“, ein älterer, auf- fallend gut informierter Herr, interessierte sich fast nur für eine Frage: Werden die neuen deutschen Waren verlangt. werden sie im Ausland gekauft werden? Im Verneinungsfall sieht er schwarz für den Mar- shallplan. Wir schleppen den Amerikaner durch die Menschenmengen von Stand zu Stand und zum Informationsbüro der Bizone. sagte man von Kompensationen jongliert man sich durch. Das große Auslandsgeschäft aber läßt noch auf sich warten. Alles hängt von der Mark- stabilisierung ab, und dann— wie seit je— von Güte, Originalität und— angemessenen Preisen. a ö Mr. Morison wischt sich den Schweiß vom Gesicht. Es ist furchtbar heiß in Mailand und sein Problem noch nicht gelöst: Wird Deutsch- land den Anschluß an die Weltwirtschaft wie- der finden?„Davon hängt nicht nur für euch Deutsche vieles ab“, sagt er.„Wir sind be- reit, zu nehmen und zu geben. wir Objekte der Weltpolitik!“(Schluß folgt) 1 nan ihm, aber ungsbasis. Mit Hilfe Frische schild sechs Kindern zwölf Jahre lang unter schwer sten Opfern und Nöten durchkämpfen müssen, Wußten Sie das nicht? Dann sage ich e Ihnen. Ich weiß. wer alles ins KZ kam, und weiß, wer wen gerne wieder dorthin schicken würde. Wir von der Presse haben auch als Leldens- 1 genossen alle Veranlassung, duldsam zu sein und verschiedene Auffassungen bei den glei- chen Zielen, dem Volkswohl, sachlich zu ver. treten. Nicht aus Angst ums Parteiprestige, Sondern zur Wahrung des Guten und des An- 4 sehens der Presse. Auch damit hoffe ich mich mit Ihnen einig, Kollege Ackermann. Ihr 5 Dr. Otto Färber. Eine Frau. über den Frauenkongreß Internationales Treffen in Frankfurt Der Interzonale Frauenkongreß anläßlich der Jahrhundertfeier in der Paulskirche gab der ersten diesjährigen Frauentagung in den Westzonen ein besonderes Gepräge und 20h Hunderte von Frauen aus allen Zonen sowie Vertreterinnen ausländischer Frauen verbände an. Dem Frankfurter Frauenverband kommt wegen der hier gezeigten Aktivität ein beson- deres Verdienst zu. Nicht zuletzt auch Ober- bürgermeister Kolb, der in seiner Fröft⸗ nungsansprache die Leistung der deutschen Frau während des Krieges und in den letzten drei Jahren hervorhob und ihre entscheidende Mitarbeit auf politischem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet als eine Selbstverständlich-⸗ keit betrachtete. 5 Ueber die Pestreden in der Paulskirche waren die Kongreßteilnehmerinnen geteilter „ Meinung. Diese historische Stätte verpflichtete zu keinerlei Pathos, um so mehr aber zu Geist. Ee wäre angebracht gewesen, die eine oder andere prominente Rednerin man könnte eine ganze Anzahl nennen— Bedeut- sames über den Geist und Ungeist der Frauenbewegung im letzten Jahrhundert sa- gen zu lassen, Aus der Unmenge von Reden und Diskussionsreden der nachfolgenden Ar- beitstagung hoben sich die Referate von Dr. Gabriele Strecker(Frankfurt) und Frau Mosolff(Hannover) besonders ab. Dr. Strecker entwickelte sehr interessante Gedan- kengänge über den Krieg wie über den Frie- en.„Das ist die Leistung des wirklich Fried- liebenden,“ so sagte sie unter anderem,„gegen die eigene Skepsis das Ideal des Friedens auf- zurichten, selbst daran zu glauben und den Glauben an den Frieden in unserer Umgebung zu stärken. Frieden ist nicht, sofern er nicht erkämpft täglich, stündlich erarbeitet und wird. Er ist mühsames Stückwerk aus unzah- ligen Kempromissen und Einsicht.“ 5 4 Frau Mosolff bewies in ihrem Vortrag „Frau und Alltag“, daß die geistvolle Form trotzdem allgemeinverständlich sein kann und daß das Ethos der Frauenbewegung von einst auch in die Gegenwart hinübergerettet werden muß.„Die Wende unserer Not kommt aus den kleinen Schritten und dem leisen Tun unseres Alltags“, betonte sie.„Gewöhnen wir es uns einmal ab, das Heil von Verfassungen, Geset- zen, grogen Programmen und Planungen zu erwarten.“ ö. Frau Dr. Falekenberg(Heidelberg) verstand es, den an sich trockenen Stoff„Frau und öffentliches Recht“ sehr fesselnd vorzu- tragen die schwachen Seiten des öffentlichen Rechts für die Frau aufzudecken und neben anderen Einzelfragen das Augenmerk der Frauen auf die Regelung der Versorgung, ins- besondere für die Frauen von Vermißten, zu lenken, die, solange keine Todeserklärung er- kolgt ist, oft nicht wissen, sich und ihre Kin- der zu erhalten. Die erste und einzige Ge- legenheit an diesen allzu ernst verlaufenden Kongreßtagen, auch einmal lachen zu können, bot eine eee In unbek rt. derte sie die Sorgen. 5 Von den ausländischen Gästen aus d Schweiz, Holland und Norwegen kamen sehr viel verbindliche Worte und der Hinweis auf die Gemeinsamkeit der Probleme insbesondere der durch den Krieg betroffenen Länder. D Helga Steane(Oslo) forderte auf, reine Ideal- politik zu betreiben, die auf die Dauer die beste Realpolitik sei. Mrs. Holt(OMGus Ber- lin) sprach als einzige Vertreterin der Besat- zungsmächte und fand wegen der ihr eigenen Herzlichkeit sehr großen Anklang. Die Be- kanntgabe verschiedener Resolutionen zum Schluß der Tagung löste eine reichlich un- disziplinierte Diskussion aus. Leider!! Hm. „Die weiße Rose“ ein konkreter Ruhrvorschlag vorlag, nämlich der französische, der somit nolens volens zur Hans Hirzel, einer der Leidenszeugen des Münchener Studentenaufstandes von 1943, der vom Volksgerichtshof zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden war, hat vor einiger Zeit in den„Studentischen Blät- tern“ zu Alfred Neumanns Roman„Es Waren ihrer seehs“ Stellung genommen und dabei den Ablauf des Münchener Gesche- hens wie folgt wiedergegeben- „1942 fand sich an der Münchener Univer- sität eine Gruppe von Deutschen zusammen, die gemeinsam gegen das Dritte Reich vor- gehen wollten. Es wurden Flugblätter gedruckt, um die Bevölkerung über die militärische Nie- derlage Deutschlands auszuklären, sie von der Notwendigkeit des Widerstandes gegen das Regime zu überzeugen. Die ersten Flugblätter der Weißen Rose wurden anfangs 1942 von Hans Scholl und Alexander Schmorell herge- stellt. Als sie— beide als Medizinstudenten in der ‚Studentenkompanie— im Dezember vom Fronteinsatz zum Studienurlaub wieder nach München kamen, entwarfen Prof. Kurt Huber und Hans Scholl ein Flugblatt der Wi- derstandsbewegung in Deutschland'; es war für ein breiteres Publikum gedacht und wurde im Januar 1943 in großer Auflage verteilt, nicht nur in München, sondern gleichzeitig in Wien, Salzburg, Saarbrücken, Stuttgart. Die Verbindung zu anderen Universitäten wurde hergestellt und es gelang, die ersten Fäden zum Ausland zu knüpfen. In diesem Augen- blick erfolgten eine Reihe von Verhaftungen, und das Unternehmen brach zusammen, ge- rade als es über seine ersten Anfänge hinaus- zuwachsen im Begriff war. Die ersten waren die Geschwister Scholl. Sie hatten(aus noch ungeklärten Gründen) die bis dahin geübte Vorsicht plötzlich offenbar mit voller Absicht aufgegeben und am 18. Februar 1943 ͤ am hell- lichten Tag einen Koffer mit Flugblättern über dem Lichthof der Universität ausgeschüttet. Auf der Stelle verhaftet, wurden sie zusammen mit ihrem Freund Christoph Probst am 22. Februar vom Volksgerichtshof(unter seinem Präsidenten Freisler selbst) zum Tode verur- teilt und am selben Tage noch hingerichtet. Am 19. April folgten die Todesurteile gegen A. Schmorell, Professor Huber und W. gleichzeitig wurden zehn Mitarbeiter zu größ- tenteils sehr hohen Freiheitsstrafen verurteilt, die sie bis zur Befreiung durch die Alliierten zu verbüßen hatten.“ 7 Das ist der nüchterne Bericht über einen Aufstand gegen die Unmenschlichkeit, den Al- fred Neumann zum Vorwurf eines Romans ge- nommen hat, der eine„dichterische Auseinan- dersetzung mit dem deutschen Problem“ wer- den sollte. Neumann wußte nur wenig von dem, was damals in München vorgegangen War. Er hat selbst sein Buch als„reine Erfin- dung und freies Spiel der Phantasie“ empfun- den. Es wurde nur ausgelöst durch jene kurze Mitteilung des„Time-Magazins!“ über die Münchener Studentenrevolte und übernahm als einziges, damals noch dubioses Faktum Graf; Erst ein Buch— jetzt ein Film Von Werner Gilles den von BBC übermittelten Text des Flug- blattes. Mehr„Material“ hatte ich nicht und brauchte ich nicht.“ Neuman wollte einen Roman schreiben, kei- nen Tatsachenbericht. Es kann also nicht dar- auf ankommen, seine Darstellung der Münche- ner Vorgänge und der Zusammenhänge, die sie vorbereiteten und bewegten, zu kritisieren, als vielmehr dazu Stellung zu nehmen, wie Alfred Neumann das„deutsche Problem“, um das es ging, gesehen hat. Dabei wird man trotz der virtuosen Technik und der Meisterschaft seiner Gestaltungskunst und seines psychologischen Einfühlungsvermögens daran zweifeln müssen, daß er das Problem, mit dem er sich ausein- andersetzt, erschöpfend gekannt hat. Nicht einmal ein Deutscher, der das alles miterlebt hat, wird heute schon in der Lage sein, die Tragik der vergangenen zwölf Jahre und die Atmosphäre zwischen Bangen und Hoffen, in der wir lebten, richtig zu erkennen und wider- zugeben. Wie aber könnte es einer, zu dem die Nachricht aus der Unwirklichkeit, die unser Volk umnebelte, nur in Fetzen und Bruch- stücken, Zerrbildern und Phantasien hinaus- drang? Wir bemerken das immer wieder in den Büchern der Emigranten, daß— Wo es um die Interna des tausendjährigen Reiches geht — Bilder entstehen, die uns fremd sind und die auch der klärende Abstand, aus dem sie verstanden sind, nicht wahrscheinlicher macht. Man reißt Kontraste auf zwischen für und wider, als habe es Dulder und Geduldete, als habe es die gleichgültige labile Masse dazwi- schen nie gegeben, und man verallgemeinert Einzelschicksale, auch wo die Wirklichkeit än- ders gewesen ist. Trotzdem: Alfred Neumann hat zweifellos einen guten„Roman“ geschrieben. Er kann das und kennt die Mittel, die dazu nötig sind. Er ist nicht sparsam damit gewesen, und sicher hat er ein wahres und aufrichtiges Buch schreiben wollen, eines, das die Auflehnung der Menschlichkeit gegen eine finstere Macht psychologisch analisiert, den Roman einer Widerstandsgruppe. Was ihm nicht gelang, ist, einen deutschen Roman zu schreiben, ein Bild des deutschen Widerstandes zu geben. Dazu reichte seine Kenntnis der Materie, der allgemeinen Zustände nicht aus, und es muß Widerspruch erzeugen, wie sich bei ihm Tat- sächliches und an echte Schicksale Angelehn- tes mit Falschverstandenem und Falschem vermengt. Er hätte sein Buch in eine andere Kulisse stellen müssen, um ihm den Geruch der„Sensation“ und der„billigen Aktualität“ zu nehmen. Inge Scholl, die Schwester von Hans und Sophie Scholl, hat sich jetzt in einem Brief gegen Alfred Neumann gewandt.„Ich lehne diesen Roman ab,“ so schreibt sie,„und ich weiß mich darin mit den übrigen Angehöri- gen und Freunden der sechs Toten einig. Diese entschiedene Ablehnung geschieht nicht etwa aus dem Grund, weil sich der Schriftsteller in manchen oder vielen Fällen nicht an die 1 0 Tatsachen gehalten hätte, Dagegen wäre, wenn es sich um ein künstlerisch echtes Werk han- delte, absolut nicht das geringste einzuwenden. Im Gegenteil, wir gestünden einem Dichter die weitesten Freiheiten zu, wenn ihm in sei- nem Werk die künstlerische Form und Kraft gelänge, die von einer solchen Darstellung unbedingt verlangt werden muß. Meiner An- sicht nach wird aber dieser Roman Alfred Fähigkeiten des 1926 mit dem Kleist-Preis aus- gezeichneten Alfred Neumann man nicht teilen muß. Nun wissen wir aber, daß die gleiche Inge Scholl an einem Projekt des augenblick- lich in der Schweiz lebenden Dichters Carl Zuckmayer beteiligt ist, der den gleichen Ge- genstand wie Alfred Neumann unter dem Titel„Die weiße Rose“ zu einem Film verar- beiten will. Man kennt die Absichten Zuck- Neumanns gerade dieser unerläßlichen Forde- mayers nicht und weiß auch nicht, wie er sei- rung nicht gerecht. Außerdem muß von einem Roman, der sich mit der Gestaltung eines mit unserer Zeitgeschichte eng verwickelten Schicksals abgibt, verlangt werden, daß er wirklich die Atmosphäre und den Geist dieser Zeit überzeugend erfaßt und zum Ausdruck bringt, wie dies etwa Hemingway in seinem Buch Wenn die Stunde schlägt! in erschüt- ternder Kraft gelungen ist. Bei Neumanns Ro- man fehlt dies völlig.“ 5 Soweit der Brief von Inge Scholl, deren Zweifel an den künstlerischen Absichten und Ezechiel sagt: der neue Staat ist mir sym- pathisch. Er hat so viele Feiertage. Ezechiel ist mein Freund, gehört keiner Partei an, hat aber keine eigene Meinung und eine geheime Liebe zu seinem Sonntagsanzug. Mir selbst sind die Feiertage nicht so an- genehm. Aus vielen Gründen. Einmal kochen die Wirtschaften meistens nicht(Ezechiel ist nicht darauf angewiesen, er ist verheiratet), und außerdem mußte ich als Kind an solchen Tagen immer einen Bleyle-Matrosenanzug an- ziehen, der kratzt schrecklich auf der Haut. Und dann Familienausflug. Davon alp- träumt es mir heute noch. Wenn ich dann auf- wache und es ist gerade Proteststreik,, dann sehe ich sie wieder laufen, Sonntagsanzüge und die lieben Kinderchen an der Hand. Mir soll's recht sein. Ezechiel meint, das sind die besten Feiertage. Die Gewerkschaft gibt recht- zeitig Bescheid, da kann man sich wenigstens einrichten, daß Brot zu Hause und der Anzug gebügelt ist. Außerdem braucht man an diesen Tagen absolut nichts zu tun. Nicht einmai in die Kirche gehen. Wenn früher einer Hunger hatte und streikte, dann fühlte sich die Regie- rung getroffen. Heute nicht mehr. Man spricht jetzt über den Rundfunk an solchen Tagen. Rede sich wer kann, sagt Ezechiel in solchen Fällen und schaltet den Lautsprecher ab. Es tut mir leid, aber man kann nicht be- streiten, die Feiertage gebören dem Fortschritt. Nicht nur weil sie bezahlt werden müssen. Nein, aber alle feiern wie befohlen: am 1. Mai einmütig und zu allen Zeiten die Arbeit, die man an diesem Tag ausfallen läßt. Der 9. No- vember ist schon schwieriger. Die einen, Kriegs- gegner, feiern den verlorenen Krieg von 1918. Die anderen, ohne Stimmrecht, gedenken der Feldherrnhalle 1923. Der Rest verteilt seine Tagesfeierlichkeit auf die verschiedenen 9. No- vember der ganzen Geschichte. Es gedenkt, Jubiliert, trauert und was man ähnliches noch nen Stoff behandeln wird. Auf alle Fälle aber bleibt sein Werk, zu dem Inge Scholl ihre Hand reicht, ein Wagnis, nicht geringer als das, was Alfred Neumann unternahm, als er seinen Roman schrieb, und nicht weniger ge- fährlich wie alles, was sich mit der längst nicht überwundenen Last der jüngsten Vergan- genheit beschäftigt und was Schicksale von Menschen zum Gegenstand hat, die selbst nicht mehr aussagen können. On ne doit pas troubler les cendres d'un mort kranzösisches Sprichwort. 1 Von Werner Holzer tun kann, so sehr, daß dieser Tag eigentlich schrecklich friedlich sein müßte, weil sich alle der Vergangenheit erinnern, aus der sie nichts gelernt haben. Alle. So wäre dieser Tag rela- tiv erträglich, wenn er nicht Podium der gro- Ben Reden geworden wäre. Von den zustän- digen Politikern über die„Internationale Ge- sellschaft für Damenfriseure“ und den„Klein- gärtner verband“ bis zur Uns Sancta, schlagen sie Brücken von Land zu Land. So- zialismus, Dauerwellen, Blumenkohl und Chri- stentum gründen fast gleichzeitig ihre Pfeiler in dem imaginären Fluß, den zu überbrücken sie sich alle vorgenommen haben, b An den übrigen Feiertagen gehen viele Menschen nicht in die Kirche oder um 11 Uhr. Sie verteilen sich(die Feiertage) in der be- kannten Weise über 155 ganze Jahr und in guten Zeiten pflegte man bei diesen Gelegen- heiten Sodbrennen zu haben. Heute hat man Schlaf und sonst nicht viel. Die geheime Liebe zum Sonntagsanzug ist geblieben. Nicht nur bei meinem Freund Ezechiel. Die Bleyle-An- züge der Kinder sind aus der Mode gekommen. Fünf Minuten nach der Predigt oder Rede denkt man nicht mehr an das Wunder von Bethlehem oder an das Mitbestimraungsrecht, sondern an das Mittagessen. 5 5 Die Geschichte wird länger und die Ge- danken kürzer. Die Feiertage vermehren sich, Und die Karnickel und wir. Sonst nichts! Schubert-Abend des Freund-quartetts. Einem testlich gestimmten Hörerkreis in der Überfüll- ten Wandelhalle des Rosengartens bot das Freund- Quartett rof, Karl Freund, Heinrich Ziehe, Georg schmidt und Walter Reichardt), freundschaftlich unterstützt von Rich. Laugs(Klavier), Georg Ulrich von Bülow sagt ein alle (Cello) und Adolf Merz(Streienbaß) zwei Gipfel: punkte des kammermusikalischen Schaffens von Schubert: das große Streichquintett in C- dur, versponnen voll verborgener Schönheiten, ung das mit seinem sisnzenden Klevierpart ganz 3 0 a DEI F Der Wartesaal FJsoc ist es: Seit die Zeiten schlimmer, „Lebt alles wie im Wartezimmer. Man wartet, ob die Konferenzen Die allgemeine Not begrenzen, Ob etwa die Reform der Währung Hgeseitigt Hunger und Entbehrung, Und andere ganz einfach warten Auf ein paar neuèe Zusatzſcarten. Man wartet, daß die Mangelware Vicht mehr zum schwarzen Marlete fahre, Und wer das Warten sonst verlernte, Her wartet auf die neue Ernte. Der Blick nach Lebensmittelschiffen Ist in dies Warten einbegrißfen!) Das Warten strengt allmählich an, Doch jeder wartet, wie er kann. o wandelte das Erdental Sieh jetzt in einen Wartesaal, In dem, bis wirklich etwas startet, Die Hoffnung sich zu Tode wartet. g Rudolf Winkler pfarrer Hellstern in Mannheim Der Leiter des Hilfswerks der Reformierten kirchen in der Schweiz, Pfarrer He Ilstern, weilte im Anschluß an eine Rundfahrt durch Notgebiete des deutschen Nordwestens in Er besichtigte die Holzkirche in der Konkordienkirche und die im in Waldhof-Garten- 8 schenkten Baracken der Wohlfahrts- dem Q-6-Bunker i 5 befindlichen Werkstätten zeigen, ebenso das 275 Diakonissenhaus. Das Evangelische Hilfs- erk in Deutschland verdankt Pfarrer Hell- ern eine vielfältige Unterstützung auf allen ebieten. Unter den Ländern, aus denen das liswerk Liebesgaben erhält. befindet sich die chweiz nach dem Stand vom 1. Januar 1946 it 15 Millionen Kilogramm hinter den 08A nd Schweden an dritter Stelle. Sie wollten ihm behilflich sein Er rauchte gern und viel, der Us-Soldat onny Parker. Wie er auf dem Weg über seine und deren Freundin versuchte. sich PX arten für Zigaretten nachdrucken a lassen, childerte der„Mannheimer Morgen“ bereits am 15. April unter der Ueberschrift:„Es ging schief“. Wie sehr auc i üttleren Militärgeri tr. acht wurde. Urteilsaufhebung durch Militär- N regierung 25 Der Direktor der amerikanischen Militär- keglerung Württemberg-Baden, Mr. Lafollette. al in einem Brief an den Ministerpräsidenten s Urteil eines Appelations-Arbeitsgerichts r hinfällig erklärt und ein neues erfahren ungeordnet. 5 5. Das Mannheimer Gericht e 5 hemaligen polnischen Zwangsarbeiter Josef 98 85 Eels te 5 ichzablung kur, itraum vor V des- er für eine Mannhe 5 u-Firma arbeitete, abgelehnt. Löh. nd an den SsS-Gebietsführer bezahlt worden. de Instanzen des Arbeitsgerichts entschie- untersuchen,„aus f nlungen der Baufirma an den SS- Gebiets- künrer ofkenbar die vom Gebietsführer befoh- lenen Zahlungen überstiegen.“ tz ein abgewogene Spiel und die kaum zu Über- etende Disziplin im engeren Kreise von eund, man hatte auch seine helle Freude, zu beobachten, wie gut sich die Mannheimer Künst- ler mit den berühmten Gästen verstanden und zu mem harmonischen Körper verschmolzen. ch Amerikanische Komponisten im Nationalthea- r, Am Sonntag, dem 30. Mai, 11 und 18 Uhr, et im Nationaltheater ein Konzert mit Wer- ken amerikanischer Komponisten statt. Zur Auf- führung gelangen: die dritte Symphonie von n Harris, 2. Essay für Orchester von Samuel arber,„El salon Mexico“ von Aaron Copland d das Konzert für Klavier und Orchester in, F on George Gershwin. Die musikalische Leitung 15 58 Rieger, Solist ist Hermann Godess avier). 5 uber Ackermann und der Todd, Im Rahmen der Heidelberger Musiktage wird am Sonntag. d. Mai, 15 Uhr, in der Christuskirche in Hei- delberg ein Werk des Mannheimers Dr. Winelm gernsheim, das in der Nazizeit verbotene Ursterium„Der Ackermann und der Tod“(nach orten aus der Dichtung des Johannes von Saaz zelne deutsche Uraufführung erleben,(rei) Jubel um die Mannheimer Den zweiten Gastspielabend der„Heidelber- er Musiktage“ bestritt das Mannheimer Na- lonaltheater-Orehester, das damit selt mehr als Jahresfrist zum ersten Male wieder in Heidelberg sich präsentierte. Allein m äugeren Erfolg gemessen, darf man den end als verheißungsvollen Auftakt zu einer neu beginnenden, engeren Verbundenheit der beiden nachbarlichen Kulturinstitute ansehen. 9 gelungenen Versuch, aus der„splendid iso- tion“, in der sich Mannheim in den letzten Zähren gefallen hat, wieder herauszutreten. Daß aut den nun bald beginnenden„8 eh wet- Inger Festspielen“ neben Basel, Stuttgart, neben Karlsruhe und Heidelberg der Name des Mannheimer Nationaltheaters nicht kehlen wird, ist ein weiteres erfreuliches Er- Lebnis dieses neuen Kurses.— Auf dem Pro- bramm des Heidelberger Konzertes standen Hindemiths Kammermusik Nr. 4. op, 36/3, desden unerhört schwierigen Soloviolinpart Konzertmeister Berthold Cassedane vem Fationaltheater-Orchester mit großem techni- e Können und einer vorbildlichen musika- schen Zucht spielte, und anschließend Schu- rie E-dur-Sinfonſe. An diesen beiden 80 kundverschiedenen Werken konnte Fritz Re- ßer die Spannweite seines musikalischen 0 Hinkünlungsvermögens erneut beweisen: wäh⸗ 1055 er bei Hindemith, um der Durchsichtig- geit der Partitur, um der gläsernen Reinheit der Klänge, um der Oekonomie der Instru- mer ation und um der unglaublich konzentiert- ten Behandlung und Verarbeitung des thema- Aschen Materials willen, die Zügel straff ge- annt hielt, gab er sich dann der Schubert- ichen Melodienseligkeit, dem blühenden Klang. 18 dem Musizieren aus dem übervollen 0 mit der gleichen Eindringlichkeit und orbehaltlosigkeit hin. Rieger hatte an diesem end wieder einmal für beide, für die im elstig-FKormalen wie für die im Gefühl wur- nde Musik, den rechten Sinn, das rechte 67 5 a 1 K. H. 3 ee. Ein Tor zum Welthandel 30 000 Dollar für„unsichtbaren Export“ der Süd-West- Werbung Seit Oktober vorigen Jahres verschickt die „Süd- West- Werbung G. m. b. H., Mannheim,“ ein monatlich erscheinendes achtseitiges An- zeigenblatt deutscher exportfähiger Firmen in alle Welt, das in einer Auflage von 10 000 Stück gedruckt wird, um ausländische Inter- essenten mit deutschen Unternehmen und ihren Liefermöglichkeiten bekanntzumachen. Das nur im Ausland erhältliche Blatt ist für den Empfänger kostenfrei und wird finanziell durch die Anzeigengebühr getragen, die der Inserent als Gegenleistung für den ihm zur Verfügung gestellten Anzeigenraum der Süd- West- Werbung bezahlt. Eine Statistik zeigt, daß die meisten Exemplare nach Schweden, SA und Dänemark gehen. Aber auch in Australien, Indien, Iran, Südamerika, der Tür- kei u. a. besteht Interesse, mit deutschen Kauf- leuten ins Geschäft zu kommen und auch da- hin findet der„Neue deutsche Export“ — 8o heit das Blatt— seinen Weg. Ganz abgesehen von zahlreichen in Gang gekommenen Exportgeschäften hat diese Ver- öffentlichung noch eine fast wertvollere und zunächst nicht erwartete Reaktion ausgelöst: Die Süd- West-Werbung wurde mit Briefen ausländischer Geschäftsleute— manche kamen sogar persönlich— geradezu überschwemmt, in denen die Ausländer umgekehrt nach einer Möglichkeit suchten, in Deutschland inserieren zu können, um auch ihre Ware deutschen Kaufleuten anzubieten oder Liefermöglichkei⸗ ten in Deutschland selbst zu finden. Die Mannheimer Anzeigenagentur setzte sich daraufhin vor nunmehr zwei Monaten mit der JEIA Joint Export- und Importagentur), der Kontrollstelle für Dewisengeschäfte mit dem Ausland, in Verbindung und erhielt als erste deutsche Anzeigenvermittlung vor wenigen Tagen die Lizenz, ein Anzeigenblatt nur aus- ländischer Inserenten in Deutschland zu ver- treiben, die ihre Anzeigen durch diese Agen- tur nach Deutschland lancieren werden. Pro Halbjahr wurde für diesen Zweck ein Ge- samtdevisenbetrag bis zu 30 000 Dollars ge- nehmigt, den die Inserenten im Einzelfall durch ihre Banken an eine deutsche Außenhandels- bank überweisen, die die Beträge in Reichs- mark umgewechselt an die Süd-West-Werbung weiterleitet. 5 So hat hier eine Mannheimer Anzeigen- vermittlung als erstes deutsches Unternehmen dieser Art einen sogenannten„unsichtbaren Export“ in die Wege geleitet, was soviel be- deutet, daß ein Devisenbetrag nach Deutsch- land hereinkommt, für den keine sachliche Gegenleistung aufgebracht werden muß, son- dern lediglich Anzeigenraum in Deutschland für ausländische Geschäftsleute zur Verfügung gestellt wird. Somit können die 30 000 Dollars eee Die„dickste“ Stauiskasse Eine Grundlage für die Währungsreform Veber die Tagungen des Einanzaussch des württembergisch-badischen Landtags“ der vorigen Woche schreibt uns der Mann- heimer Eendtagsabgeordnete Kurt Angst- mann(SFD): 3 Württemberg-Baden hat mit 1,3 Milliarden RM z. Z. den höchsten Kassenbestand aller deutschen Länder der vier Zonen. Damit will der Finanzminister dem Staat eine gute Grundlage für die bevorstehende Währungs- reform erhalten. Es werden 2. Z. Steuerreform- pläne fertiggestellt, die eine Ermäßigung der Steuersätze bringen sollen, um die Sparmög- lichkeit zu erhöhen, damit die Wirtschaft finan- ziert werden kann. 5 Die Steuerlast je Kopf der Bevölkerung beträgt ohne Anrechnung der Gewerbesteuer 310 RM und ist gegenüber dem Vorjahr um 10 RM gestiegen, Die Lebensversicherungsein- nahmen, die für die Bizone mit 2 Milliarden RM geschätzt werden, sollen gleichfalls der Kapitalbildung dienen. Die Verwaltung des Vermögens der früheren Wehrmacht umfaßt z. Z. etwa 9000 ha Land mit rund 4000 Gebäuden und stellt einen Wert von 7-900 Mill. RM dar. Aus der Besprechung der Haushalts- pläne ging hervor, daß die Münzen in Stutt- gart und Karlsruhe z. Z. vorbereitet werden für die Neuprägungen von Hartgeld. Für die Versorgungen und Ruhegehälter wur- den 50 Mill. RM veranschlagt. Die Besprechungen über die Kapitel der Gesundheits verwaltung zeigten, daß sich der Gesundheitszustand der Erwach- senen verschlechtert hat. während der der Kinder, insbesondere durch die Hooverspeisung, eine Besserung erfuhr. Die Zahl der Geschlechtskrankheiten zeigt in Württemberg-Baden den geringsten Zuwachs gegenüber den anderen Ländern, Bremen hat die höchste Zuwachsziffer. 8 zu deutschem Ankauf aus dem Ausland in vol- ler Höhe verwandt werden. Darüber hinaus wird hier die Möglichkeit geschaffen, Angebot und Nachfrage Deutschlands und des Auslan- des zusammenzuführen und dadurch sind wir vielleicht dem für uns so notwendigen Kon- takt mit dem Welthandel wieder einen Schritt näher gekommen. Das ausländische Anzeigenblatt— der„Ex- port- Kalender“— wird als illustrierte Veröffentlichung, teilweise im Vierfarben- druck, zunächst für Württemberg-Baden zum ersten Male in den Monaten Juli—August in Deutschland erscheinen. Wie wir bei Redaktionsschluß erfahren, hat die Mannheimer Werbeagentur„Südwest-Wer⸗ bung EmbH.“ mit dem Stuttgarter JEIA-Büro einen sechsmonatigen Vertrag abgeschlossen, der sie ermächtigt, Anzeigenraum in deutschen Zeitungen an ausländische Firmen zu verkau- fen. mle. Lyrik in der Abendakademie. Die Mann- heimer Abendakademie veranstaltet am Mon- tag, 31. Mai, 19 Uhr, im Festsaal der Industrie- und Handelskammer, L I, 2, einen Rezitations- 1„Deutsche Lyrik aus dieser eit.“ „Wir heißen euch hoffen.“ Das Neue Theater der Jugend bringt heute, 16.30 Uhr, im Ufa- Palast, Fred Dengers Schauspiel um die heutige Jugend:„Wir heißen euch hoffen“. Mannheimer Notgemeinschaft. Seit 26. Mai ist das Büro nicht mehr im Rathaus K 7, son- dern in E 6, Kath. Bürgerhospital.(rei) Doppelmörder Helm noch nicht gefaßt. Trotz eifrigster polizeilicher Fahndungsmaß- nahmen konnte Doppelmörder Hehn bis jetzt noch nicht festgenommen werden. Die Bevöl- kerung wird um weitere Mitfahndung gebeten. Ein aus der Fürsorgeanstalt Sinsheim ausge- brochener Fürsorgezögling, der in Verbindung mit dem Doppelmörder Helm gesucht wird., konnte in Heidelberg auf dem Meßplatz ge- stellt und festgenommen werden. Es besteht die große Wahrscheinlichkeit, daß Helm sich ebenfalls in unserer Gegend herumtreibt. Schafe verursachen Schäfers Tod. Ein gräß- licher Unglücksfall spielte sich am letzten Mittwoch auf dem Bahngelände zwischen Hauptbahnhof und Rheinbrückenauffahrt ab. Originalzelchnung: Schummer, Von einer Schafherde hatten sich einige Tiere auf das Bahngelände begeben. Bei dem Ver- such, die Schafe von dem Bahngelände her- unterzubringen, wurde der Schäfer von einer ankommenden Lokomotive 80 unglücklich überfahren, daß ihm der Kopf vom Rumpfe getrennt wurde. Guter Fang. In Verbindung mit einem Fahr- raddiebstahl gelang es der Polizei, drei Ju- gendliche festzunehmen, die sich im Laufe der letzten Monate auf den Diebstahl von Fahr- rädern spezialisiert hatten. 15 Fahrraddieb- stähle, allein in der Neckarstadt, konnten da- durch geklärt werden. Mehl auf dem Schutthaufen. Auf einem nächtlichen Ausflug im Industriehafen hielten es Diebe für ratsamer, ihre Beute, vier Säcke Mehl, auf einem Schutthaufen niederzustel- len, als sie sich von einer Polizeistreife ver- folgt fühlten. Die vier Nachtwanderer konnten anschließend verhaftet werden. Benzin-Berechtigungsscheine ungültig. Die vom Landeswirtschaftsamt ausgestellten Be- rechtigungsscheine Nr. 1714 bis 1800 zu je 50 kg Spezialbenzin, gültig vom 1. 1. 1948 bis 30. 6. 1948, sind verlorengegangen. Die Benzin- abgabe auf diese Scheine ist verboten. Jeder Besitzer ist verpflichtet, sie unverzüglich beim Landeswirtschaftsamt Stuttgart abzugeben. Wer kennt Schwarz? Bei dem am Mittwoch, 12. Mai 1948, ergangenen Spruchkammerurteil gegen den Versicherungsvertreter und Pre- diger(2) Julius Schwarz handelt es sich um den berüchtigten Gestapo- Beamten Schwarz, der schon verschiedentlich als ver- storben bezeichnet wurde. Gegen das Urteil wurde vom Oeffentlichen Kläger Berufung eingelegt. Wir fordern alle Personen auf, die von Schwarz bei Vernehmungen und Verhaf- tungen tätlich beleidigt wurden, auf, sich so- fort schriftlich oder mündlich beim Politischen Ausschuß des Polizei-Reviers I, L G6, Zimmer 4. zu melden. Spruchkammertermine. Samstag, 29. Mai(Ge- richtsgebäude, E 4), 8.30 Uhr: Max Lang, Mann- heim. Mittwoch, 2. Juni(in der Landkutsche, Ne- benzimmer), 8.30 Uhr: Alfred Christ, Mannheim- Seckenheim; 10.30 Uhr: Mathilde Kohl, Mannheim- Feudenheim; 13 Uhr: Maria Körner, Mannheim- Feudenheim. Montag, 7. Juni(K-s-Schule), 9 Uhr: Nikolaus Reinhard, Mannheim. Termin: 2. Juni, 8.30 Uhr, Käthe Sigmund, vertagt auf den 30. Juni, 8.30 Uhr, K-5-Schule. 5 Familien nachrichten. Karl scherdel, Mannheim- Lindenhof, Altersheim, begeht seinen 80. und Ge- org Muley, Mannheim-Neckarau, Schulstraße 98, seinen 82. Geburtstag mit gleichzeitigem 50jähri- gen Dienstjubiläum. Friedrich Schaaf, Mannheim. Neckarvorlandstraße 18, ist 50 Jahre Bootsführer bei der Neckarüberfahrt Adler,. Herzlichen Glück- wunsch! i Heilstälte der Kleinen Die einzige Tbe-Kinderklinik Badens— durch private Initiative Freundlich schauen in einer stillen Vor- ortstraße Käfertals Kirschenbäume unmittelbar in die Fenster der hellen Krankenzimmer und des geräumigen, luftigen Tagesraums einer privaten Tbe- Kinderklinik, über der ein fried- licher Schimmer von Idyli liegt. Ob ibn frei- lich die kleinen Kinder bis zum vierten Le- n bensjahr, die durchweg aus tuberkulösen Fa- milien stammen und für ein Viertel- oder Halbjahr zur Ausheilungskur hierher kamen, schon empfinden, steht dahin. Ie spüren sie neben der selbstverständlichen, ge- wissenhaften ärztlichen Betreuung die gerade- zu mütterliche Sorge und Güte, die jedes ein- zelne Kind umfängt. Daher sind die bisheri- gen Kurerfolge gut. 5 8 i „Wir haben schon eine Anzahl unserer klei- nen Patienten geheilt entlassen können“, be- richtet die Kinderärztin Dr. Urban, die sich mit ihrer kleinen Klinik tapfer miteingeschaltet hat in den großen allgemeinen Kampf gegen die Würgerin Tuberkulose. Und da es in Mannheim schon zahlreiche Kinder mit Hylus- drüsen- Tuberkulose gibt, baut sie jetzt auch den Oberstock ihres Hauses aus, um jeweils 50 Kinder aufnehmen zu können. Abgesehen von ein paar blassen und mageren Neuan- kömmlingen sehen die 23 z. Zt. anwesenden Kinder, die von vier Schwestern und einer Kindergärtnerin betreut werden, recht gutge- nährt und vergnügt aus. Offensichtlich mun- det ihnen auch das Mittagessen.„Leider kann ich ihnen nicht einmal dann und wann ein Stückchen Schokolade geben, weil ich keine er- halten kann. Auch bei der Apfelsinen-Zutei- lung an die Krankenhäuser, die mir wichtig ge- wesen wäre, wurden wir vergessen. Als recht hilfreich hat sich der Caritasverband erwie- sen, und sehr dankbar sind wir für Kinder- wäsche und-kleidung, die amerikanische Fa- milien in Feudenheim spendeten,“ erzählt die Aerztin. N ö 5 Beim Rundgang durch das Haus zeigt es sich, daß der Bau der sehr wichtigen großen Liegeterasse stockt, weil es an Eisen fehlt. „Sie läßt ebenso auf sich warten wie der seit 1% Jahren bestellte ebenso notwendige Eis- Zweifellos aber schrank“, sagt die Kerztin.„Es fehlt über- haupt da und dort noch eine Kleinigkeit. Aber das ist viel weniger wichtig. Hauptsache, daß die Kinder aus schlechten Wohnverhältnissen herauskommen und geheilt werden.“— Wann endlich wird das Tb- Krankenhaus für Erwach- sene auch soweit sein, das sagen zu können? 8 Sendestelle Heidelberg Sonntag, 30. Mai: 9.00—9.30 Uhr: Evan- gelische Morgenfeier, Pfarrer Stein. 11.30 bis 12.00 Uhr:„Dichterberuf und bürgerliche Exi- Stenz“. 18.30—19.00 Uhr: Chorkonzert. Werke von Leonhard Lechner und Orlando di Lasso. Chor des Musikwissenschaftlichen Seminars der Universität Heidelberg, Leitung Dr. Sieg- fried Hermelink. 22.20 22.35 Uhr: Der Kri- tiker hat das Wort. Montag, 31. Mai: 16.45—17.00 Uhr: Ulrich Seelmann-Eggebert:„Die internationale Situa- tion des Films“. Dienstag, 1. Juni: 17.00—17.15 Uhr: Dr. Her- bert Hupka:„Thomas Manns Roman von Dr. Faustus“. 17.15—17.45 Uhr: Klaviermusik rus- sischer Komponisten, gespielt von Irene Sla- vin. Werke von Prokofieff und Khatschatou- rian. Freitag, 4. Junf: 16.45—17.00 Uhr: Dr. Karl Sroka:„Aus dem Leben Shakespeares“. Samstag, 5. Juni: 18.30—19.00 Uhr: Kleines Konzert. Franz Schubert: Streichquartett, op. 125, Nr. 1. Es-dur.. 55 1 2 5 . 0— Freundlicher Vorhersage bis Dienstagabend: In den ersten zwei Tagen Überwiegend wolkig mit gelegentlichen gewittrigen Schauern. Ab Montag meist heiter und trocken. Höchsttemperatur: 19 bis 22 Grad und am Montag bis 25 Grad. Tiefsttemperatur: 8 bis 12 Grad. Schwache bis mäßige Winde aus wechselnder Richtung. 5 Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. Waldhof in der 1 Hundhull-Vorrundle Zwei Abstiegsbedrohte spielen um Oberliga- Verbleib n Von den vier angesetzten Vorrundenspielen um die deutsche Handballmeisterschaft kommt eines in Mannheim, gegen den TB Hamburg, zur Durch- führung. Die bewährte norddeutsche Mannschaft, in der besonders der Mittelstürmer Hermann und der Läufer Dörres hervorragen, werden der sud- deutschen Meisterelf des SV Waldhof alles Können abverlengen. Aber die Mannheimer Wurfkünstler Werden, wie schon so oft, ein gewichtiges Wort in der Runde der deutschen Meister mitsprechen. Mit der Begegnung gegen den VfB Mühlburg, der mit verstärktem Anhang aus Karlsruhe er- scheinen wird, haben die Spieler der VfL. Nek- karau ein schweres Spiel vor sich. Es geht end- gültig um den Verbleib in der Oberliga, Nur eine ihre Posten gut besetzende VfI.-Elf wird gegen den ebenfalls um den Abstieg kämpfenden Vi Mühlburg bestehen können. Dazu wünschen Wir rollendes Fußballglück. o. P. e. Ausgeträumte IIlusion 5 Geschäftstüchtige Manager und nicht zuletzt die Boxer selbst hatten sich im Falle eines Sieges von Schmeling einen Meisterschaftskampf zwischen ten Hoff und dem Ex-Weltmeister vor 100 000 Zu- schauern im Berliner Olympia- Stadion erhofft. Damit ist es nun vorbei! Kein vernünftiger Mensch wird dies bedauern, denn die Millionen- börsen stehen doch in einem absurden Verhältnis zu dem Gebotenen. Das haben die zehn Runden von Hamburg in aller Deutlichkeit bewiesen.(ISK) Kreismeisterschaften der Leichtathleten Das Wock enende bringt auf dem Platz der Sportgemeinschaft Mannheim die Kreismeister- schaften der Leichtathletik im Laufen, Werfen und Springen, wozu fast 300 Meldungen einliefen. Die Wettkämpfe beginnen heute nachmittag(16.30 Uhr) mit den Entscheidungen über 100 m, 1500 m, 4x 400 m. Stabhochsprung und Hammerwerfen der Männer. Bei den Frauen werden Hochsprung und Speerwerfen durchgeführt. Am Sonntagvormittag 9 Uhr werden die Kämpfe auf dem Sc-Platz fort- gesetzt. 5 5 8* 5 Kickers Vorschau Samstag, 29. Mai 5 0 Fußball-Freundschaftsspiele: ASV Feudenheim — VfB Großauheim(18 Uhr); SV Schwetzingen- SpVgg. Durlach aue(1s Uhr). Mannheimer Tra- ditions-Elf— FVgg. 98 Seckenheim. Es spielen: Rihm; H. Mayer, Krieg; Molenda, Schalk, Größle; Hessenauer, H. Siffſing, Langenbein, Pennig, Günderrot.(Waldhofplatz, 18.30 Uhr); Sd Mann- heim— 07 Mannheim(18 Uhr); vorher Schüler. ET gebnis: Phönix Mannheim— 06 Mann- heim 121. 0 Sonntag, 30. Mal 5 Süd- oberliga: VfL. Neckarau— VfB Mühlburg (15 Uhr); TSG 46 Ulm— SV Waldhof; os Schwein- kurt— VfR Mannheim; Bayern München— 1. FC Nürnberg; Kickers Stuttgart— Eintraccht Frank- furt; Spfr. Stuttgart— Wacker München; Schwa- ben Augsburg— VfB Stuttgart; Vikt. Aschaffen- burg— Fsw Frankfurt; Rotweiß Frankfurt Offenbach. Jugend- Meister- schaftsspiele: Vorrunde: A-Jugend: TSV Schönau— SV Waldhof(in Schwetzingen, 15 Uhr); B-Jugend: Fe Kirchheim 88 Rheinau(13.45 Uhr). Die Jugend erwartet die Freunde des Sports in Schwetzingen. Kreismeister schaft: Fortuna Heddesheim— Fsd Secken- neim(15 Uhr). Aufstiegspliele: 1. Fe Rödelheim— Amicitia Viernheim; Be Augsburg Spygg. Feuerbach. Freundschafts- spiele: Oberhausen— Reilingen(13 Uhr): Alt- lußbeim— Hockenheim(14 Uhr); Kirrlach— VII. Hockenheim(15 Uhr); Wiesental Oftersheim (15 Uhr); Sc Neckarstadt— Käfertal. Handball— beutsche Meisterschafts- Vorrunde: SV Waldhof— TB Hamburg(13 Uhr); Fortuna Düsseldorf— FA Göppingen; TV Winterbeck/ Kiel — 88 Berlin/ Wilmersdorf; VfL Haßloch— RS Mühlheim. Badische Jugendmeister- schaft: Sygg. Ketsch— Fsvgg. Karlsruhe. Pokalspiel: TSV 1846 Mannheim— TV 98 Seckenheim. Freundschaftsspiele: ASV Schönau— Me 0 Mannheim(id Uhr); Birkenau— Ts Griesheim(is Un). Hang 3 5. SRG ball- Lehrgang für die Spieler der Kreis- klasse unter Leitung von Morgen und Rutsch- mann in Ilvesheim(29. Mai, 14 Uhr). Fußball- Jubiläums-Turnier: Spygg. Sandhofen: Ermittlung der Faustballmeisterschaft von Nord- baden. Montag, 31. Mai: Rohrbach— Phönix Mann- heim(19 Unr), Dienstag, 1. Juni; Bürstadt— TSV 1946 Mannheim(19 Uhr). Zum 4% ährigen Bestehen des FV 1918 Brühl: FV Brühl— ASV Eppelheim. Vom 31. Mai bis 5. Juni Turnierspiele. Pferderennen: In Haßloch kommen vier Rennen für Angehörige der Besatzungstruppen und drei deutsche Vollblutrennen zur Durchführung. Ein- trittskarten berechtigen zur Brückenpassage(Be- ginn 14 Uhr). Kreuznacher Gastrenntag in Frank- furt. Fünf Flach- und zwei FHindernisrennen (15 Uhr). 6. di fed SertbenspAER Aufgabe Nr. 8(1948) Partie Heinrich Engels — W K . Wie gewann Weiß(am Zuge) sofort? (W.: Kgz, Dez, Lf5. Ter, ds, f4, g3, hz(9). Schw. Khs, Ddz, Tb, La, g6, h7(6). Am kommenden Sonntag findet in Bietig- heim der traditionelle Vierstädtewettkampf tate— Stuttgart— Heidelberg— Karis- 8. 5 J . 0 Die Soszialredaktion des„Mannheimer Mor- gen“ erteilt jeden Mittwoch, vormittags von 912 Uhr, mündliche Auskunft. Außer- dem haben wir an jedem Donnerstag, von 1719 Uhr, eine abends prechst unde eingerichtet. Abonnementsquittungen brau- chen nicht vorgelegt werden. M. L. in B. Ihre Frage, ob in dem von nen geschilderten Fall sich der Gemeindebeamte der Bestechlichkeit schuldig gemacht hat, möchten wir verneinen. Er hat in seiner Freizeit in einer Angelegenheit, die nicht zu seinen Dienstqbli heiten gehört, einen persönlichen Dienst gel Das Gesetz stellt nur eine Geschenkannahme Pflieht mäßige Handlungen unter Strafe. „Sefälligkeiten“ sind also Geschenke oder andere Vorteile im Sinne der Bestechungsvorschriften ( 331 Sto), als sie das Gefühl einer Verpflich- tung für den Empfänger mit sich bringen können. H. H. Kann ich als Hühnerhalter die abzulie- kernden Eier statt an die Sammelstelle direkt an Kranke abliefern?— Ja, wenn Sie sich dafür die Krankenmarken geben lassen. Selbstverständlich uß auch der Termin(31. Mai) eingehalten werden. Mehrere Einsender Wenden Sie sich bitte we- gen des Autos für Versehrte an Herrn Rudolf Zimmermann, Ingenieur, Mannheim-Feudenheim, Schillerstraße 29. Besorgte Mutter. Mein Sohn ist seit 1945 in Polen vermißt. Ich erhielt vor mehr als einem Jahre Nachricht, daß er sich in polnischer Ge- fangenschaft befinden soll. Gibt es eine Stelle in Polen, an die ich mich wenden kann?— Schrei- ben Sie an die folgende Stelle: Polski Cher wony Krizies, Warszawa, Papst Piusa ulica N. L. M. 67. Ein Untermieter hat zwei Zimmer. In einem läßt er auf eigene Rechnung einen Aus- guß anbringen. Preis RM 65. Beim Auszug ver- langt er diese RM 65.- vom nachfolgenden Unter- mieter und erhält Quittung darübęr. Nach vier Jahren wurde aus den Räumen eile selbständige Wohnung gemacht. vom Hausbesitzer werden nun diese besagten RM 65.— verlangt, er weigert sich aber diese zu bezahlen. Kann nun der Mieter den Ausguß wieder entfernen lassen?— Der Ausguß gehört dem Mieter, da er ihn ja käuflich erwor- ben hat. Wenn der Hausbesitzer es ablehnt, den Ausguß zu kaufen, so kann er nieht dazu ge- Zzwungen werden, Nur muß, wenn der Mieter den Ausguß entfernen läßt, er dafür sorgen, daß durch das Entfernen in der Wohnung kein sichtbarer Schaden entsteht Löcher, Abfall von Verputz us W.). Frau Martha R. Ich habe meiner Tochter eine Nähmaschine überlassen unter der Bedingung, daß sie mir die anfallenden Flickarbeiten abnimmt. Nachdem sie nun die Maschine hat, weigert sie sich, die Flickarbeiten zu übernehmen. Kann ch sie unter Umständen gerichtlich zwingen, die Flickarbeiten auszuführen? Das Richtigste wäre, wenn Sie auf die Herausgabe der Näh- maschine klagen würden. M. K. Kenn eine Frau, deren Ehe wegen Ehe- bruchs geschieden ist, den betreffenden Mann hei- raten? Die Ehe wurde aus beiderseitigem Ver- schulden geschieden.— Sie müssen beim zustän- digen Gericht einen Antrag stellen, Diesem wird ausnahmslos stattgegeben. 8 Frau Dora 32. Ich habe mir vor einigen Wochen in Bayern zwel Pfund Bienenhonig gekauft. Nun muß ich feststellen, daß der Honig harzig gewor- den ist und am Geschmack eingebüßt hat. Woren kann das liegen? Kann der Honig gefälscht sein? — Wir vermuten, daß Sie den Honig in zinn- oder eisenhaltigen Gefäßen aufbewahrt haben, Er geht dann eine Verbindung mit diesen Metallen ein und wird harzig. Zur Aufbewahrung von Honig derf man grundsätzlich keine Metallgefäge neh- men. Eine Fälschung läßt sich leicht fe indem Sie in einem Glas etwas Honig mit Ubergießen. Ist der Honig gefälscht, so sink Beimischung zu Boden. Frau Rosa in Waldhof. Dunkelgewordene Alu- minjumtöpfe werden durch das Kochen von Rha- barber wieder hell. 5 Streit der Kleingärtner. Der Ertrag von Stan- genbohnen ist um 50 bis 79 Prozent höher als der von Buschbohnen. Außerdem werden Stangen- bohnen weniger von Krankheiten befallen. Be- sonders gut gedeihen Bohnen auf vorjährigen Spinatfeldern. Gartenfreunde, Gartenstadt. Die Erdbeerzeit naht, und nicht wenige Gartenbesitzer werden ihren Rerger mit den Schnecken haben, Mit Wel⸗ chen Mitteln kann man sich vor Schaden h 1 ren?— Das beste Mittel ist immer nach, oder in der e eventuell einer Lampe, die gefährdeten Beete absuchen, die Sebnecken in einen Eimer werfen und mit hei- gem Wasser übergießen. Auch Brausen oder Spritzen mit Alaunwasser(einen Teelöffel Alaun auf einen Liter Giegwasser) ist ein gutes Mittel. Das Verfahren darf aber nur einmal im Jahr an- gewendet werden, weil es den Boden zu sterk sauert. Ferner können die Beete mit Düngesalz, voran Kalnit und Thomasmehl, überstreut wer- den. Kröten, Salamender und Igelpärchen sind ausgezeichnete Schneckenvertilger. Aus Briefen an den MM Aren N. z BESSg Hu EN „„ ist es nicht dasselbe“ 5 Bin Arbeiter und im Besitze von 3 Hünnern und muß laut Verfügung 30 Eier abliefern. Der Klein- Särtner dagegen, der, sagen wir einmal 8—10 Obst- bäume besitzt und einige Zentner Obst erntet, ist von jeder Abgabepflicht befreit. Er erhält noch obendrein die Obstkarte, mit der er die kleine Menge Obst, die der Normalverbraucher zugewie- sen bekommt, ebenfalls in Empfang nimmt. Kann man da noch von Recht sprechen: Auf der einen Seite, Wegnahme der Eierkarte und Ablieferungs- Pflicht und auf der anderen Seite, bei reichem Obstsegen, noch dazu eine Obstkarte. St. S., Feudenheim. Und wieder geht die Hausfrau leer aus Warum werden amerikanische Zigaretten nur an Personen über 18 Jahre, die in abhängiger Stellung sind, ausgegeben? Wo bleibt mal wieder die Hausfrau? Wer sorgt von morgens bis abends kur das Wohl der Familie? ist die Hausfrau nicht auch in abhängiger Stellung, wenn auch ohne Vertrag? Kann sie vielleicht tun und lassen, Was Sie wil! Wo käme dann die Familie hin? Sind 80 viele Zigaretten„verschimmelt“, daß es für die Hausfrau nicht wenigstens für fünf Zigaretten langt, wenn ihre Arbeit schon nicht voll gewer⸗ tet werden soll? Frau K., Mannheim 0 Ja, die Bestimmungen! 5 In einem Straßgenbahnwagen der Linie 7 hat sich vor Kurzem folgende Geschichte zugetragen: Ein Fahrgast trug auf seinem Schoß eine nor- male Schuhschahtel mit einigen zwei oder drei Tage alten Küken, in dem Wagen Waren noch Sitzplätze frei. Bei Lösung der Fahrscheine stritt der Schaffner mit dem Fahrgast wegen eines Fahr- scheines tür die„lebenden Tiere“ und berief sich dabei auf die Verkehrsbestimmungen. Der Fahr- Sast glaubte an einen Witz! Am Tattersall aber rief der Schaffner einen Kontrolleur herbei und der Wagen durfte vorerst nicht weiterfahren. Der Kontrolleur machte Sanz deutlich klar, dag auch tür die Küken ein Fahrschein gelöst werden müsse! Daraufhin bezahlte der Kükenbesltzer nochmals 20 Pfennig und die Fahrt mit den„le- benden Tieren“ konnte weitergehen! Es ist doch Sut, daß es für alles Bestimmungen gibt! H. H. Tierschutz tut not! In letzter Zeit hat sich, wie ich selbst mehr- fach beobachten konnte, bei der e eee Send eine Unsitte herausgebildet, die sowohl vom Standpunkt allgemeiner Menschlichkeit ais von dem der Nützlichkeit recht bedenklich erscheint. Es wird gegenwärtig eifrig Jagd auf Eidechsen Semacht; die gefangenen Tiere werden dann in Pappschachteln u. dgl. eingesperrt und gehen dort natürlich an Licht- u. Luftmangel elend zugrunde. Es dürfte auch den Mannheimer Schulkindern nicht ganz unbekannt sein, dag Eidechsen durch die Vertilgung von schädlichen Insekten und Un- Zeziefer der Land- und Gartenwirtschaft Nutzen bringen. in einer Zeit, wo alle Möglichkeiten der Ernährung aus eigenem Boden ausgenutzt wer den müssen, konnen wir uns die mutwillige Ver- nichtung nützlicher Tiere wohl kaum leisten, Es ist in den letzten Jahren ohnehin eine starke Zu- nahme des Ungeziefers zu bemerkten, die nicht zuletzt durch unverständige Dezimierung tieri- scher Helfer bedingt ist. Es sei an die Katastro- Phale Abnahme unseres Bestandes an Singvögeln dureh Abschießen und Nesterausnehmen in den letzten Jahren erinnert. Abgesehen davon sind Tlerquälereien nichts anderes als Vergehen Se- gen die Menschlichkeit, von deren wir ja Wohl alle gerade genug haben, und die wir in unserer Jugend nieht großziehen wollen. Wer Tiere schlecht behandelt, wird Menschen gegenüber icht besser handeln, Dr. G. H., Feudenheim. 8 9 2 Samstag, 25. Nat 1948/ Nr.% Unsere Eigenversorgung mii Agrur-Produklen 12 Mill. ha oder 120 000 qkm Fläche mußten nach Kriegsende östlich der blk sklssTVERS0RSU Ne DEN 1 AubER ben BlzöüE Oder- Neiße- Linie von 1 Deutschland geräumt wer- den. Das entspricht der 1 ext nens Größe Dänemarks, Hol- lands und der Schweiz zusammen, und ist, um einen noch treffenderen SRT EVO N V bes EterusEDaRVs cmebe en Vergleich heranzuziehen, nur um 1 kleiner als die Doras 4 Acurn Gesamtfläche Großbritan- niens. Zwei Drittel die- ser Gebietsverluste um- kassen bestes, landwirt- schaftliches Kulturland, das zur Ernährung von 10 Millionen Menschen ausreicht. Während der Gesamtverlust 25 v. H, der Altreichsfläche umfaßt, beläuft sich die Ab- gabe an landwirtschaftlichem Kulturland so- gar auf 27 v. H. Da der Gesamtertrag an Nahrungskalorlen auf dem Acker etwa zehnmal höher liegt als delm Grünland, bietet die russische Zone in ihrer agrarischen Zusammensetzung von 80 V. H. Ackerland und 20 v. H. Wiesen und Wei- den für die Erlangung kalorienreicher Nah- rungsmittel wesentlich günstigere Vorausset- zungen als die Bizone, die etwa 60 v. H. Acker- 3 und Gärten und 40 v. H. Grünland um- aht. Bei der auf unserer Darstellung skizzier- ten Uebersicht, die von der derzeitigen Ver- sorgungslage der Bizone ausgeht, umreißt die eingezeichnete Linie die Unzulänglichkeit der Erzeugung des Eigenbedarfs in den vier Frundernährungsmitteln Getreide, Kartoffeln, Fett und Fleisch für die sechs Länder des wirtschaftlich vereinigten Gebietes. Die Ei- gen versorgung mit Getreide liegt in allen Ländern mit Ausnahme von Nieder- sachsen und Bayern, die je 51 v. H. der Eigen- Versorgung erreichen, weit unter dem erfor- derlichen Soll. In der Versorgung mit Kartoffeln nimmt Niedersachsen eine Sonderstellung ein. Eine bessere Erfassung und die Ueberwindung des Länderegoismus bei der Verteilung könnte sich hier zum Vor- teil aller Länder auswirken. Die Fett- er zeugung zeigt die größten Lücken bei Nordrhein-Westfalen, das auf Grund seiner in- dustriellen Orientierung von allen bizonalen Ländern die geringste land wirtschaftliche Er- zeugung zu verzeichnen hat, sowie bei Hessen und Württemberg-Baden. Die einheimische Fetterzeugung ist im Jahre 1948 gegenüber 1947 bedenklich zurückgegangen. Wenn nach einer DENA-Meldung die Ablieferung(nach deutschen Unterlagen) zu 98 v. H. erfüllt wur- de, so muß berücksichtigt werden, daß die Ab- leferungsquoten für 1948 erheblich niedriger angesetzt waren als im Vorjahre. So betrug die Ablieferungsquote für April 1948 7300 f Fett gegenüber einer tatsächlichen Produktion im April des Vorjahres von 10 500 Tonnen. Für Mai lautet das Verhältnis 13 400 zu 15 400 im Vorjahre. Bei der Fleischeigener- zeugung ist besonders Bayern und Schles- wig-Holstein Abgeber freier Spitzen. Jedoch bleibt hier wie bei allen anderen auf unserer Darstellung über der Eigenversorgung liegen- den Erzeugungen zu berücksichtigen, daß die derzeitige Kalorlenzuteilung ohne Berücksich- tigung ihrer stofflichen Zusammensetzung weit unter dem uns zugestandenen Soll von 2650 Kalorien, wie sie von der amerikanischen Militärregierung in einem Gutachten vom Ja- nuar 1946 niedergelegt wurde, liegt. Je mehr wir uns dem angestrebten Soll nähern, umso geringer müssen— gleichbleibende Erträge vorausgesetzt— die Quoten der Eigenbedarfs- erzeugung werden. Die Erträge der bizona- len Ackerfläche ließen sich durch bessere Dün- gung und intensivere Bearbeitung der Böden, durch Umbruch von Grünland, durch den An- bau von Intensivfrüchten wie Zuckerrüben und Kartoffeln, durch Einschieben von Zwi- schenfrüchten, durch Flurbereinigung und rationellen Maschineneinsatz, sowie durch eine moderne Betriebsweise noch erhöhen, der Landmangel setzt aber diesen Bestrebungen eine Grenze, die nach Erreichung des optima- len Punktes nicht überschritten werden kann. Selbst mit Einschluß der russischen Zone konnte 1946/47 bei einem eingeschränkten Ver- v. H. der Selbstversorgung mit erzeugt werden. Dieser Anteil geht, bezogen auf den angestrebten Normal- verbrauch, auf 40 v. H. zurück. Diese beiden Relativzahlen sind in ihrem Aussagewert aber noch geringer, wenn man berücksichtigt, daß gegenüber dem mittleren europäischen Le- bensstandard z. Z. der Jahreswende 1946/47 bei der deutschen Eiweiß versorgung ein, Fehl- betrag von 38 v. H., bei Fett sogar ein solcher von 63 v. H. und selbst bei den Kohlehydraten noch ein Fehlbetrag von 20 v. H. bestand. In deutschen Darlegungen wurde seit Kriegsende immer wieder auf diese unhaltbare Situation hingewiesen und realisierbare Vorschläge, die auf eine Verbesserung der Versorgung beson- ders zur Ausfüllung der Fettlücke abzielen, unterbreitet, Vorschläge, die von den Okku- pationsmächten bisher nicht akzeptiert. brauch nur 70 Lebensmitteln 8 Nachtrag zur Exportmesse Hannover Neben den in unserer Dienstag-Ausgabe im Messebericht erwähnten Mannheimer Unternehmen bleibt nachzutragen, daß drei weitere Firmen un- serer Stadt im größten Zeilt der Welt(Halle vIh) ihre Stände aufgeschlagen haben. Vo m a, Inhaber Friedrich Alles, Mannheim-Wallstadt, zeigt S Ag e- scohärf automaten in verschiedenen Aus- führungen. Schweden, Argentinien und Kanada sind lebhafte Interessenten für diese in der Schweiz zum Patent angemeldeten Neukonstruktionen.— Joseph Vögele A. führt eine Beton- Mischmaschine für 250 Ltr., eine Bau- Winde von 600 Kilo Hubkraft, ein Drei walz Werk zum Reiben und Feinzerkleinern von Nah- rungsmitteln und Farben, sowie einen Fett- sc hmier apparat und einen Hochdruck- 5 ler vor. Diese Maschinen, die zu den Vor- kriegsfertigungen des Werkes gehören, erfreuen sich auch heute lebhafter Nachfrage. Die Ver- einigten Chinin- Fabriken Zimmer & Co. Gm b H., Waldhof, die mit der Firma Boehringer im gleichen Stand untergebracht sina, stellen ihre chemisch- pharmazeutischen Erzeug- nisse aus,(p.) Westdeutscher Kohlenexport führend Ble westdeutschen RKohlenexporte an europa- ische Staaten lagen in den letzten Monaten kon- stant bei 1 349 000 Tonnen, während die Kohlen- lieferungen der USA nach Europa von 2 288 000 Tonnen im März auf Grund des Bergarbeiterstreiks auf 916 000 im April flelen. Polen konnte seinen Kohlenexport im April auf 1 075 000 Tonnen stei- ern.(dena) Die Arbeits gemeinschaft der Rauchwarenver- bände in der Bizone erhielt von der JEIA einen Sonderkredit von 250 000 Dollar, mit dem sie inner- halb von vier Monaten nach Einkauf der Felle una Häute Waren im Werte von 130 v. H. des Kredites exportieren muß.(dena) Als erste Zonenbank in der Sowietzone wurde am 26. Mai die„Deutsche Emissions- und Giro- bank! mit dem Sitz in Potsdam gegründet. Dieses Institut entspricht in seiner Konstitution etwa der Bank deutscher Länder in der Bizone. Eine„Deutsche Zentrale für Fremdenverkehr“ mit Sitz in Frankfurt a. M. wurde durch Beschluß der an der Förderung des Fremdenverkehrs inter- esslerten Körperschaften, Verbände und Vereini- gungen gegründet.(dena) Cauber Pegel am 28. Mai 2.87(.), Mannheim 1.76 m(A. 2). 2 Neuordnung der Eisen- und Stahlindustrie Der Deutsche Gewerkschaftsbund der britischen Zone hat den Militärgouverneur General Robert- son einen Vorschlag zur Neuordnung der west- deutschen Eisen- und Stahlindustrie unterbreitet, der sich in folgende Punkte gliedert: 1. Loslösung organisatorischer Aufgaben für die eisenschaffende Industrie aus der Treuhandverwaltung der Nord- deutschen Eisen- und Stahlkontrolle Nis) und ihre Uebertragung auf eine neuzubildende Körper- schaft. 2. Umbildung der Treuhandverwaltung der Nals in eine deutsche Treuhandverwaltung un- ter Kontrolle der Militärregierung entsprechend der allgemeinen Uebernahme der Verantwortung für beschlagnahmte deutsche Vermögen durch deutsche Stellen, und 3. Umbildung des Amtes für Stahl und Eisen in Düsseldorf in ein Planungs- und Lenkungsorgan nach den Grundsätzen demo- kKratischer Selbstverwaltung.(dena) 5 Wirtschaftssenator gegen Warenhortung Der Senator für Wirtschaft in Bremen, Her- mann Wolters, wandte sich in einer Stellung- nahme gegen die Warenhortung in der gewerb- — lichen Wirtschaft, deren Dimensionen alle Vor- stellungen übertreffe. Dabel griff er besonders den Direktor des Zwelzonen-Wirtschaftsamts, Prof, Erhard, an, dessen Begründung zur Warenhortung er ablehnte. In Frankfurt, sagte er, scheine man die Tatsache Übersehen zu wollen, daß die In- dustrieproduktion von schätzungsweise 12 bis 16 Monaten gehortet werde, während auf der an- deren Seite in den Krankenhäusern die Sang. linge in Lumpen gehüllt werden müßten und di entlassenen Kriegsgefangenen mit ihren zer schlissenen„Wehrmachtsklamotten! einen augen. fälligen Beweis für die soziale Problematik Nach. kriegsdeutschlands bildeten. Bei der Verlauf. barung der Verwaltung für Wirtschaft, daß wegen Papiermangels keine Schuhbezugscheme verteiſt werden könnten, obwohl genügend Schuhe beim Handel voxhanden sind, werde man die Empfin. dung nicht los, daß die„hortungsfreudige“ Ver. waltung versuche, bis zur Währungsreform Zeit zu gewinnen,(dena) Ein Jahr Arbeitsgerichte Die Arbeitsgerichte in Württemberg-Baden ar- beiten jetzt seit einem Jahr wieder. Aus einer Uebersicht ihrer Tätigkeit geht hervor, dag bei den Landesarbeitsgerichten und den elf Arbeits- gerichten insgesamt 2989 Klageanträge eingingen. 211 dieser Klagen mußten in Berufungsverhand. lungen erledigt werden. 2589 Klagen wurden von Arbeitnehmern, 207 von Arbeitgebern und 13, von anderer Seite eingereicht. Von insgesamt 2818 er- ledigten Fällen koennten 1150 im Vergleichswege, 615 Fälle zugunsten der Arbeitnehmer und 193 Fälle zugunsten der Arbeitgeber entschieden wer- den. Die Arbeitsgerichte behandelten im wesent- lichen Fragen des Kündigungsschutzes, der Ar beitszeit sowie Entlassungs angelegenheiten und Streitfragen über die Anwendung und Auslegung von Gesetzen. t Interzonale Angestelltengewerkschaft? Auf dem außerordentlichen Verbandstag d. deutschen Angestelltengewerkschaft in Bielefeld erklärte der Vorsitzende des Angestelltenverban- des Württemberg-Baden, Max Ehrhardt, dag bei den Angestelltengewerkschaften der US-Zone der Wille zur Vereinigung mit der DAG vorha den sei. Eine schaft in einem einzigen Gewerkschaftsbund werde gegenüber der Zeit vor 1933 ein großer Fortschritt sein. Der außerordentliche Verband, tag wählte Wilhelm Dörr, Hamburg, wieder zum ersten Vorsitzenden der DRG.(dena) 2 Akademie für Gemeinwirtschaft. Nach einem Entwurf des Hamburger Senats soll in Hamburg eine Akademie für Gemeinwirtschaft errichtet werden, die der Ausbildung des Nachwuchses für gemein wirtschaftliche Unfernehmungen dienen soll. Den Absolventen der Akademie soll bei überdurchschnittlichen Leistungen die Möglich keit für das rechts- und staatswissenschaftliche Studium gegeben werden. Bei den von ihnen benannten Studenten wollen die Gewerkscheften einheitliche Angestelltengewerk⸗ 4 assen Wirtsc rungen Verore Wie stellve Gener Konfer eine v land 3 mächt für den Lebensunterhalt und die Studienkosten aufkommen.(gk.) Bekanntgaben des städt. Ernährungsamts tür die dis 10. Juni 1948. und nach dem Kontrollratsgesetz Nr. 30 vom (Gültig nur für Mannheim- Kanntgaben macht straffällig nach der Verbrauchs I. Dekade der 115. Zuteilungsperiode, d. I. vom 1. Stadt.) Zuwiderhandlung gegen nachstehende Be- regelungs-Strafverordnung vom 26. November 1941 30. März 1947. Zuteilung öber 2 Jahre E Kartenkennzahl 1 2 13, 2, 33 10 K 3e Kix 14. 24, 34 1 Kler 91381 15. 2. 35 15 N- Brot 1 le 4 Nl. Ab. 10 1000 1000 1000 E 3⁰⁰ 10 I 200 1b W 200 1e 1000 A 10⁰⁰ Kl. Ab. 75010 N 1b Je 1 Id I Lal ul. a pengrtengeee Ab. 1 250 Jeigwaren Ab. U 250 Ab. U 250 Ab. U 250 Nöbrmittel Ab.! Ab. 7 Maerz Aiscetrickemedl KF. F. 250 N.. K. K. K. Z. 2 12 U Fl. Ab. 4 H.. 4 E 14 H. B. 4 30 K. K. Z. 9 1 12 Kl. Ab. Kl. Ab. 50 14 Fe] 75 Fett K 75 16 KI. Ab. 25 Fett Ja 80 Fett 1b 50 Fett Ab. Felt Ab. K Fett] 75 Aargarine Fett K 75 E. Hitch je noch Aanteteryg. Veſſmch 3 U Siehe 5 Fische 9 ich- Abechuit! 150 150 Tasch-Aschnit 2 150 1³⁰ 1⁰ 120 Kaffee- Ersatz 12⁵ 12⁵ 12⁵ se 2 6255 225 225 25 2 55 Die Berechtigung zum Verkauf oben aufgerufener Lebensmittel beginnt am 1. Juni 1948. Die Be- Ueferung der aufgeruf. Abschnitte erfolgt ent- sprechend der Vorratslage beim Einzelhandel bzw. nach Belieferung des Einzelhandels. Die Versorgung der Verbraucher ist sichergestellt. Ungültig sind alle Krankenzusatzkarten bis ein- schliegl. 113.(114.) Z.-P. Weiter sind ab 1. 6. 48 ungültig: rote Reisemarken m. Aufdr.„109.113.“ Z. P.(kein Umtausch u. Tageskarten m. Aufdr. „109.—113.“ Z.. Interzonen-Reisemarken dienen nur dem Umtausch; dürfen also nicht beliefert Werden. Im Einzelhandel dürfen nur württ.- badische Lebensmittelkartenabschn, über Fleisch, Fett u. Nährmittel beliefert werden; Fleisch-, Fett- u. Nährmittelabschnitte and. Länder des Vereinigten Wrtschaftsgebietes nur nach vorher. Abstempelung durch die Kartenhauptstelle C T. In den Gaststätten, die bei der Abtlg. f. Groß- verbraucher EA abrechnen, dürfen sämtl. Le- bensmittel- und Zulagekarten des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, entsprechend unseren Auf- rufen, eingelöst werden. Für Brot gilt, daß nur die mit Mengeneindruck verseh. Brotabschnitte aller bizonalen Karten sowohl vom Einzelhandel wie durch die Gaststätten beliefert werden dür- ten. Anordnungen von längerer Wirksamkeit werden nur einmal bekanntgegeben. Sprech- stunden d. Sekretariats des Ernährungsamts K 7 Eimmer 417) werktäglich von 8 bis 12 Uhr. R- Brot: Brotabschn. B u. C der Karten 11, 21 u. 31 dürken nach Aufruf nur dann beliefert werden, wenn sie den Eindruck„Württ.“ od.„Baden tragen. Brotabschn. C der Karten 12, 22, 32 sind ungültig. Auf Abschnitt 20 der Karten 11—14, 21—24 U. 31-34 und Abschn. 22 der Karten 13, 25 u. 35 kann in der III. Dekade 113, statt 500 f Brot- 350 g Weißmehl bezogen werden. Die Brotabschnitte der Lebensmittelkarten und der Brotkarten für Selbstversorger berechtigen zum Bezug von R-Brot zdie W-Brot-Reisemarken zum Bezug von W-Brot(Krankenbrot). An Stelle von Brot kann auf alle Brotabschnitte Brot- mehl im Verhältnis 4:3 bezogen werden. Die mit„ZW a überdruckten Brotapschnitte berech- tigen zum Bezug von Zwieback bzw. Dauer- gebäck(aus Importmehl od. Kochmehh im übl. Imrechnungsverhältnis,. Personen über 70 Jahre haben die Möglichkeit, ohne ärztl. Attest gegen Abgabe des Brotabschn. 3a mit einem Mengen- eindr. v. 1000 g der Lebensmittelkarten f. Erwach- sene, nach dessen Aufruf, W- Brot-Reisemarken Uber 1000 g bei ihrer Kartenstelle zu erhalten. Nährmittel verschied. Arten: Auf die Nährmittel- abschnitte 1 mit einem Mengeneindruck von 250 f aller Lebensmittelkarten, mit Ausnahme dieser Nährmittelabschnitte der Karten 13, 23 u. 23, sind 250 g Mais- od. Suppenerzeugnisse abzugeb. Die Nährmittelabschnitte U sind mit je 280 8 Teigwaren zu beliefern. Zum Bezug sämtlich. Nahrmittelarten berechtigen die Ahrmittel- abschnitte der Lebensmittelkarten für Säuglinge (16), der Zulagekarten für Normal-, Teilschwer-, Schwer-, Schwerst- u. Mittelschwerarbeiter, der Krankenzulagekarten, der Lebensmittelkarten f. werdende u. stillende Mütter u. Wöchnerinnen (0h sowie d. Vollselbstversorger(4145). Ebenso die Nährmittelabschnitte der Tageskarten und die Nährmittel-Reisemarken. Auf die Abschn. „230 fg Kinder- Puddingpulver“ ist Kinder-Pudding- pulver in Höhe der Mengeneindrucke abzugeb. Die mit„Kinder-Sstärkemehl“ bezeichneten Ab- schnitte sind in Höhe ihrer Mengeneindrucke m. Kinder-Sstärkemehlen zu beliefern. Die ab- zurechnenden Abschnitte über„Kinder-Pudding- pulver“ und„Kinder-Stärkemehl“ sind in die entsprech. Bezugscheine über diese Erzeugnisse umzutauschen. Kleinstkinder(13 Jahre) erhal- ten auf die Brotabschnitte 1a u. 2a über qe 500 f Brot der Lebensmittelkarten für Kleinstkinder (18, 28 Uu. 35) an Stelle von je 300 g Brot wahl- Welse je 375 g Kinder-Getreidenährmittel. Fur Säuglinge können auf 6 besond. e Nähr- mittelabschnitte der Lebensmittelkarte 16(Saug- linge) insgesamt 1500 g Einder-Getreidenähr- mittel bezogen werden. Fleisch: In der 113. Zuteilungsperiode wird die Fleischration der über 1 J. alten Versorgungs- berechtigten auf 100 g festgesetzt. Zum Bezug von Fleisch berechtigen nach erfolgtem Aufruf nur die Fleischabschnitte 4 und 3 der Lebens- mittelkarten 11—15 und 21—25 mit je 50 fl. Die Kleinabschnitte dieser Karten werden nicht mit Fleisch beliefert u. sind daher ungültig. Sämtl. Fleischabschnitte der Zulagekarten 70, 71, 74, 75 u, 78 sind ungiltig und durfen nicht beliefert werden. Die Belieferung der Fleischberech- tigungsscheine wird während der Dauer der 115. Z. P. ausgesetzt, auf diese dürfen somit im Juni 1948 Fleisch u. Fleischwaren nicht abgegeben werden. In der 115. Zuteil.-Periode kann Fleisch nur noch auf Fleisch-Reisemarken und Fleisch- abschnitte der Tageskarten abgegeben werden. Freibankfleischverkauf im Rahmen obig. Aufrufs: Do, 3. Juni: 7—13 Uhr pol. Verfolgte; 119 Uhr werd. Mü. Fr., 4. Juni: 7—13 u. 1416 Uhr Ausweisinhaber Nr. 360110 9000 u. Nr. 11600; 13—19 Uhr Ausweisinhaber Nr. 30 101—30 600. An diesen Tagen kein freier Freibankfleischver kaut. Fett(Butter bzw. Margarine): Es wird darauf hin- gewiesen, daß die Fettabschn. ohne Mengen- aufdr. bei den verschied. Karten verschieden be- wertet werden, deshalb auf Aufrufe achten. Außer den oben aufgeruf. Abschn. sind mit Margarine zu beliefern: Karte 31 Abschn. Fett Sch. mit 100 g; Karte 32 Abschn. Fett sch mit 100 g; Karte 33 Abschn. Fett Sch mit 100 g; Karte 34 Abschn. Fett 1 mit 50 g; Karte 34 Abschn. Fett 3 mit 50 g; Karte 35 Abschn. Fett 1 mit 50 g; Karte 35 Abschn. Fett 3 mit 50 g. Die Fettabschn. der gewerbl. Zulagekarten sind mit Margarine zu beliefern. Die nachgenannt., über Butter lautend. Abschnitte der Krankenzulage- karten sind statt mit Butter mit Margarine zu beliefern: Krankenzulagekarten 71 u. 77: Butter- abschn.„A, B., C u. P“; Krankenzulagekarten 73, 74, 75, 76 und 78: Butterabschn.„A u. B.. Reisemarken sind entsprech, mmren Eindrucken mit Butter bzw. Margarine, die Fettabschn. der Tageskarten mit Margarine zu beliefern. E- u. Voll-Milch: Bestellung sofort. Fische: Auf einen Abschnitt Fische mit einem Mengeneindruck von 180 g sind abzugeben: 150 f Salzheringe, Lachsheringe, Bückclinge, geräuch. Makrelen, ger. Sprotten, ger. Stückenfisch od. 300 g Frischfisch mit Kopf u. Schwanz od. 225 8 Frischtheringe, gefrorene Heringe, ger. Fische, od. 120 g Fischfilet, Marinaden, Fischkonserven u. Anschosen, Seelachs in Scheiben od. Seelachs- schnitzel od. 210 g Frischfisch ohne Kopf. Fisch- abschnitte, die den Eindruck eines Ernährungs- amtes tragen, berechtigen nur im Bereich dieses Ernährungsamtes zum Bezug, d. h. zum Beisp.: Fischabschinitte mit dem Eindruck„Stuttgart“ dürfen nur in Stuttgart beliefert werden. Biese Regelung gilt nicht für Gaststätten; in diesen Selten die Fischabschnitte aller Lebensmittel- u. Zulagekarten ohne Rücksicht auf Kreis- oder Ländereindrucke, ebenso Reisemarken, Fisch- bezugsabschnitte, auch die der Krankenzusatz karten, verfallen jeweils am letzten Tage eines jeden Monats. Ein Uebertrag nicht belieferter Abschnitte in die folgende Zuteilungsperiode kann nictit erfolgen. Die Abrechnung der Fisch- bezugsabschnitte hat durch d. Fischeinzelhandel, einschl. der Berufsfischer(Flußflscher), setrennt nach Fischabschnitten u. Krankenzulagekarten- abschnitten über Fische innerhalb der ersten 5 Tage eines jeden Monats für den verflossenen Monat zu geschehen. 5 Kaffee-Ersatz: Die Kaffee-Ersatzabschnitte aller Lebensmittel- u. Zulagekarten berechtigen zum Bezug in Höhe rer Mengeneindrucke. Käse: Auf alle Käseabschnitte mit dem Aufdruck „Baden“ ohne Mengeneindruck der Lebensmit- telkarten u. der Zulagekarten sind 62,5 g Käse abzugeben. Die Käseabschnitte der Kranken- zulagekarte 71 berechtigen in Höhe ihrer Men- geneindrucke zum Bezug von je 125 g Käse. Soweit Kräuter- und Sauermilchkäse zur Abgabe kommen, können die Käseabschnitte mit der doppelten Menge beliefert werden, d. h. 125 f auf einen Abschnitt im Werte von 62,5 g. Nährstangen: Einzelhändler haben die Brot- abschn. und die Kontrollabschn. E 410 mit dem Aufdr. St. Mannheim getrennt aufgeklebt bei unseren Markenannahmestellen abzuliefern. Da- für Abdeckungsbezugscheine, die an den Liefe- ranten weiterzugeben sind. Mannheim, 26. 5. 48. Städt. Ernährungs- u. Wirtschaftsamt Mannheim. Ausgabe gewerbl. Zulagekarten für die 116. Zut.- Periode, d. i. für Juli 1948. Die Abrechnung der Großflirmen mit der Abteilung für Arbeiter- zulagen hat vom 3. bis 10. Juni zu geschehen. Die Abteilg. für Arbeiterzulagen(Werderstr. 28) ist vom 11.—19. Juni geschlossen. Die Ausgabe der Zulagekarten für die 118. Zut.-Per. geschieht wle folgt: für Firmen mit Buchstaben: A—B Mo,, 21. 6. C- F Di., 22. 6. G—-+HMI., 28. 8.; JK D., 24. 6.:-M Fr., 25. 8. N- Sa., 28. 8.; R Mo., 28. 6. 8—85t Di., 29. f.; T2 MI., 30. 6. Dahm, 26. 5. 48. Städt. Ernähr.- u. Wirtsch.-Amt. —. Sterben: Karoline Zimmer, geb. Küppers, 68 J., Neuosth., Böcklinstr. 29. Beerd. 29. 5., 10 U., Hauptfriedh. Elisabeth Hofmann, geb. Schabacker, 50 J., Zel- lerstraße 51. Beis. 29. 3., 11 Uhr, Hauptfrdh. Sofie Reibold, geb. Wenzel, 84 J. Felidenh., Wein- bergstr. 18. Beerdigg. 29. 5., 14 Uhr, Feudenh. Peter Kissel, Assist., 54 J., Mhm., Möhlstr. 18. Beerd. 31. 5. 48, 9.30 Uhr, Hauptfriedh. Mhm. Karl Metzger, 57 J., Mhm., Dalbergstraße 1. Beerdigung 31. 5. 48, 11 Uhr, Hauptfriedhof. Anna Gleich Wwe., 79 J., Hdlbg., Hauptstr. 226. Mannh., H 7, 19. Beerd. 31. 5., 11.30 Uhr, Mh. Valentin Kupferschmitt, 76 J., Neckarau, Rhein- goldstr. 35. Beisetzg. 31. 5., 14 Uhr, Neckarau. Dr. jur. Otto Ulm, Schwetz., R.-Wagner-Str. 5. Feuerbestattg. in Mhm. am 31. 3. 48, 14 Uhr. Karl Klein, 41 J., Mh.-Käf.-sud, Mannheimer Str. 129. Feuerbest. hat am 238. 5. 48 stattgef. Amerikanische Zigaretten. Sprechtage bei den Zweigstellen werden für den 1. 6. 486; D- Mi., 2. 6. 46; H—L Fr., 4. 6. 48 MR Mo., 7. 6. 48; S Mi., 9. 6. 48; 72 Fr., 11. weist Wiederholt darauf Bin, dag die Versor- gungslage immer größere Schwierigkeiten be- Monat Juni Überhaupt nicht gestellt Werden. Auch sonstige Anträge können nur in den drin- Auch dann wird es jedem Antrag zu entsprechen. i 5 Warenverkehr mit anderen Besatzungszonen. Ut. Verfügung des Wirtschaftsministerſums Wirt- Pflicht der Firmen bezüglich ihrer Umsätze im Interzonenhandel ab sofort aufgehoben. Städt. Stragenbahnumleitung. Am So., 30. Mai 48, wird die Strecke Kaiserring— schloß in der Zeit von betrieb infolge Oberleitungsarbeiten gesperrt. Der Straßenbahnbetrieb wird deshalb wie folgt Friedrichsbrücke Breite Straße Schloß— Fried- richspark—Rheinlust— Rheinstraße— Friedrichs- Mhm.—Wasserturm—Friedrichsbrücke— Rheinstr. Rheinlust—Friedrichspark Schloß— Breite Str. Linie 16 fährt in beiden Richtungen ab Tatter- sall bzw. ab Friedrich-Ebert-Brücke über Was- normal durchgeführt. Städtische Straßenbahn Mannheim-Ludwigshafen. 12 357 nische Lehranstalt für Maschinenbau u. Elektro- technik. Anmeldungen z. Ingenieurstudium d. gegengenommen vom Sekretariat der Ingenieur- schule(Diester wegschule auf d. Lindenhof), uo Die zum Vertrieb von Tabakwaren zugel. Einzelhandelsgeschäfte kön- Tabakwarengroßisten einreichen. Bedienung er- kolgt sofort nach Eintreffen. Emil Albert Six, bandes, Mannheim, Mittelstr. 93, Telefon 524 69. Stellen- Angebote Monat Juni 40 wie folgt festgesetzt: A- C Di., 8. 48. Das Städt. Ernänrungs- u. Wirtschaftsamt reitet. Anträge für Spinnstoff waren können im es leider nicht möglich sein, temberg-Baden ist die bisher bestehende Melde- Ernährungs und Wirtschaftsamt Mannheim. 7 bis 12 Uhr für den gesamten Straßenbahn- umgeleitet: Linie 1: Hbf. Mhm.— Wasserturm brücke Wasserturm—Hbf. Mm.- Linie 2: Hbf. — Friedrichsbrücke— Wasserturm—Hbf. Mannhm. serturm. Ab 12 Uhr wird der Betrieb wieder Städt. Ingenieurschule Mannheim Höhere Tech- Fachrichtung Elektrotechnik werden wieder ent- auch die Vordrucke erhältlich sind. 10 706 nen die aufgeklebten Bestellscheine bei jedem Bezirksleiter des Tabakwarengroßhändlerver- epi ese nut mit Zustimmg. d. 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So., 30. 5. 10.00. 5 „Was bedeutet Harmagedonz“- Vortrag So,, 30.% 18 Uhr, Saal Mhm., J 1, 14. Adventmission. Faddel- gesellschaft Mannheim e. V. So., 30. 3. Tang Ausflug nach Seckenheim, Treffpunkt 13 Unt, Turnhalle 1898 in Seckenh., gegenüb. OEG-Bht. E Kirchliche Nachriehten Evang., Kirche Mannheim. Sonntag, 30. Mal 90 15 Trinitatiskirche: 9.30 Hg., Scharnberger; 20 Eins. Konkordienkirche: 9.30 Hg., Weigt. Kkrber kirche: 9.30 Hg., Dr. Weber; 19.30 Orgelkonzen; Neuostheim: 9.30 Hg., Blail. Friedenskirche: 9730 Hg., Staudt. Johanniskirche: 10 Hg., Eanlein. Markuskirche; 9.45 Hg., Dr. Hirschberg. Luther kirche: 9.30 Hg., Simon,. ggenstr. 6: 9 Hg., Lie. Lehmann. Melanchthonkirche: 9.30 Hg., Dr. Stür⸗ mer. Steeger kath. K. Veranstalter: 5 12 350 U 3, 23: 80. 9.30 Sottesd 10.45 Kg. Mi. 19.30 Jug.-Krs, Bo. 19.30 Bipelste. Katertal-süd 89, 15 Emder tagsfeier(eigen Hof). Fr. 19.30 Bibelstunde. a 1 Evang. Ereikirchl. Gemeinde(Baptisten), Bias, Joseph. Str. 12. So., 9.30 Predigt; 11 Sonntassch, 15 Frünlingsfest der Sonntagsch. Mittwoch 19, Bipelstunde. Freitzg 13 Jugendstunde. Alt-Katholische Kirche. Schloßkapelle: 10 Un. Erlöserkirche(Gartenstadt): 9.30 Uhr. Die ton u Colun stroph in Ore nichte Notste beben liehe Ceylo