deförd. ges., Rhein- 1542⁴ u, eg, u. auken Ceschähsstellen: Sdrretringem. Rarl-Thesder- Straße 1. Teleion 648: Weinheim. Hauptstr. 83. Tel. 22 41; Heidelberg. Plöck 3. Telefon 49 f0; Ludwigshalen am hein. Rheinstralle 27: Bezugspreis monatlich HAI 2.40 einschließlich Trägerluhn: Posthezugspreis monsdl. HM 2.26 inschlienlidt Zustellgebühr: Rreubandbezug RM 3.25/ Z. Z. gili Anzeigenpreisliste Nr. 4/ Bei Miduterscheinen infolge höherer Pewall besteht N kein Auspruch a. Rück 9 d. Bezugsgel e 3. Jahrgang/ Nummer 70 Dienstag, 22. Juni 1948 Veröſlenll. unter Len: · Mf. us un 110/— antworiliche Herausgeber: Dr. Kart Ad. und E. Friz von Schilling Redaklion, Verlag und Druck: Mannheim. N 1. 4-6/ Fernrum 44151-53/ Bankkonto: Südwestbank Mann- heim. D Küsse Niarktplatz. Allg 7 1 postscheck konten: Karlsruhe Nr. 800 16. Berhin Nr. 96 195 Erscheint: Dienstag. Donnerstag und Samstag Für unverlangte Manuskripie keinerlei Cewähr i Einzelpreis 20 Pfennig ——— Währungsreform— ein Sprung ins Dunkle Rundfunkansprache des Ministerpräsidenten Dr. Maier Ein Kleinrentnerversorgungsgesetz kommt Stuttgart.(tz.-Eig.-Bericht) Am Sonntag- abend sprach Ministerpräsident Dr. Reinhold Mailer über Radio Stuttgart zum Thema „Währungsreform“. Ausgehend von den Rü- stungsausgaben der Nazis, die die Vorbereitung ihres Krieges in den Jahren 1933 bis 1939 mit 90 Milliarden Reichsmark finanziert haben, kam er auf die sich daraus ergebende Ver- schuldung des deutschen Volkes zu sprechen. „1933 hatten wir einen Banknotenumlauf von 6 Milliarden Mark, am Ende des Krieges einen solchen von 68 Milliarden. Die Schulden des Deutschen Reiches betrugen 1933 5 Milliarden Reichsmark. Das Dritte Reich hat sie auf 500 bis 600 Milliarden und vielleicht noch mehr gesteigert. Der Geldumfang hat sich verzehn- facht, die Schulden verhundertfacht. Der An- teil Württemberg- Badens beträgt ungefähr 20 Milliarden Reichsmark. Ganz Baden hatte 1933 etwa über 100 Millionen Schulden, ganz Württemberg zirka 20 Millionen. Pro Kopf der Bevölkerung ist jetzt eine Schuldenlast von mindestens 5000 Mark zu verzeichnen, während es früher nur einige hundert Mark pro Kopf Waren.“. „Nur mit Rechenstift und Rechenschieber“ Der Ministerpräsident schilderte noch ein- mal den Weg des moralischen und substanziel- len Zusammenbruchs seit der Inflation 1923 und kam zu dem Schluß, daß wir als Folge heute einer zusammengefaßten Summe von Unmut gegenübergestellt seien und einen Schock zu überwinden hätten, wie noch nie- mals in unserer Geschichte. Die Notwendig- keit der Währungsreform sei seit Jahren er- kannt worden und niemand sei sich darüber im unklaren gewesen, daß Armut und Not am Tage ihrer Verwirklichung offenbar wer- den würden. Die drei Militärgouverneure hät- ten diese Reform, die Dr. Maier im Verlaufe seiner Rede als ein Dokument unserer Un- kreiheit bezeichnete, mit Rechenstift und Re- chenschleber in Gang gesetzt. Außer dem Ver- stand hätten wir aber den Urhebern der Re- korm ein warmes, mitfühlendes Herz ge- wünscht. Verluste müßten in Kauf genommen werden und es hätte keinen Zweck, ihnen nachzutrauern. Unverständlich sei es für Deutsche aber, daß der soziale Gedanke in der Weise, wie das ge- schehen sei, habe unter den Tisch 13 1len müssen. Die wirksamen sozialen Einrichtungen zum Schutze der arbeitenden Masse unserer Bevölkerung, die uns einen so- zialen Vorsprung vor der ganzen Welt ge- sichert hätten, Wollten wir uns nicht nehmen lassen. Die vollständige Vernichtung der Ver- mögensbestände von Staat und Gemeinden müßten wir in Kauf nehmen, nie aber würden unsere Proteste verstummen gegen das Hin- weggehen über unser Sozialstatut, gegen die Behandlung, die die kleinen Leute erfahren baben, gegen die Gleichstellung des Notpfen- nigs alter und alternder Mitbürger, der Spar- groschen, die sie in lebenslanger, ehrlicher Arbeit zurückgelegt hätten, mit den Bank- noten. Diese Mitbürger dürften nicht in den entwürdigenden Zustand des Ausgeliefertwer- dens an die öffentliche Fürsorge versetzt wer- den, sondern es gälte, ihnen einen gesetzlichen Anspruch auf eine Rente zu verschaffen. Des- halb werde dem Landtag unverzüglich ein Kleinrentner-Versorgungsgesetz vorgelegt werden. Her Ministerpräsident warf dann die Frage auf, warum die Währungsreform nicht schon 1945 erlassen worden sei, und warum wir vor- her drei Jahre lang durch einen wirtschaft- lichen Schwindel dieses Ausmaßes hätten gehen müssen. Die Besatzungsarmeen, 50 fol- gerte er, seien Aufgaben gegenübergestellt, die sie deshalb nicht lösen könnten, weil sie für den Krieg geschult seien und ihnen die kried- lichen Verwaltungsaufgaben fernliegen. In dem heutigen Zustand von Uneinigkeit unter den Alliierten zerfalle die deutsche Wirt- schaft und die Währungsreform stelle einen C ³˙ amerikanische Repräsentantenhaus hat emen Gesetzentwurf gebilligt, demzufolge 20 000 verschleppte Personen aus Europa in den näch- sten zwei Jahren die Genehmigung Zur. Einwan- derung in die USA erhalten sollen, Der ame- rikanische Senat hat die Gesetzesvorlage über eine 2lmonatige Dienstpflicht aller Amerikaner im Alter von 19 bis 25 Jahren gebilligt. Die Sowyjetunion die USA, Großbritannien und Frank- reich sind endgültig übereingekommen, die Do- nau-Schiffahrtskonferenz am 30. Juli in Belgrad abzuhalten. Polen und Ungarn haben einen Freundschafts- und Beistandspakt abgeschlossen. Die griechische Armee ist im Gebiet des Gram- mos-Gebirges längs der albanischen Grenze zu einem Generalangriff gegen die Aufständischen vorgegangen./ Sieben Angeklagte, die des Mor- des an dem griechischen Justizminister Christos Ladas beschuldigt werden, wurden Lon einem Athener Militärgerichtshof zum Tode verurteilt./ in Bern wurde die Jahrhundertfeier der schwei, zerischen Bundesverfassung feierlich begangen. König Abdullah von Transjordanſen wird sich mis seinem Außenminister nach Kairo begeben, um mit König Faruk von Aegypten die Lage in Palästina zu besprechen. Auf der Sitzung der Bremer Bürgerschaft wurde die Abänderung des Paragraphen 2186 ge- gen die Stimmen der Cpu angenommen. Br. Gritschneider, der Verteidiger des kürzlich ver- hafteten ehemaligen Führers des Deutsch-Ame- rika-Bundes, Fritz Kunn, hat gegen den ann 20. April 1946 setroffenen Entscheid einet Mün- chener Spruchkammer Berufung eingelegt. Die Spruchkammer Berchtesgaden hat den ehemaligen Reichsleiter Martin Bormann in Abwesenheit und den früheren Reichsmarschall Göring in die Gruppe der Hauptschuldigen eingestuft. Der ehemalige Präsident des Deutschen Roten Kreu- zes, Herzog Karl Eduard von Sachsen-Coburg Gotha, wurde in einem schriftlichen Verfahren in die Gruppe der Mitläufer eingereiht. Der bayerische Stastskommissar Dr. Auerbach. hat seinen Austritt aus der VV dN Bayern zurück gezogen und empfiehlt allen sozialdemokratischen VVN- Mitgliedern in einer Erklärung, weiterhin in der VN mitzuarbeiten. Die Karlsruher Stu. dentenschaft erklärte sich in einem Telegramm an den württembersisch-badischen Landtagsprä⸗ sidenten mit den demonstrierenden Heidelberger Studenten solidarisch und äufberte ihre Bedenken hinsichtlich der Folgen, die sich aus eme Ge- ringschätzung der geistigen Arbeit ergeben müß- ten. Die FDP beabsichtigt, unverzüglich ein demokratisches studentenhiifswerk zu errichten, das bedürftigen Studenten Studium und Arbeit für die Uebergangszeit nach der Währungsreform sichern soll. Die beiden Vorsitzenden der SEN, Pieck und Grotewonl, erklärten auf einer Presse- konferenz, ihre Unterredung mit Mitsliedern. der rumänischen Regierung habe positive Ergebnisse gezeitigt und sie hofften für die Sowjetzone Handefsbeziehungen mit Rumänien anknüpfen zu können. T Der Generalsekretär der Arbeitsge- meinschaft CDu-CSU, Bruno Dörpinghaus. Hat emen schweren Autounfall erlitten und wurde in das städtische Krankenhaus Frankfurt einge- Uefert, DEN ANU Eig. Ber. Das Sprung ins Dunkle dar, der aber gewagt wer- den müsse, da die Verhältnisse unhaltbar ge- worden seien. Mit einem eindringlichen Appell, alle Kräfte auf die Einigkeit zu konzentrieren, da keine Macht der Welt die 65 Millionen Deutschen auf die Dauer trennen könne, schloß der Mi- nisterpräsident seine Ansprache. „Wer arbeitet, wird auch leben“ Stuttgart.(DEN) Unter die Losung „Fürchtet euch nicht, wer arbeitet, wird leben“, stellte der württembergzisch- badische Finanzminister Dr. Heinrich Köhler seine Ansprache zur Währungsreform, die er am Samstagabend über Radio Stuttgart hielt. Köhler brachte sein„tiefstes Bedauern dar- über zum Ausdruck“, daß die Sowietzone nicht in die Reform einbezogen werden konnte. „Die Trennung einer Wirtschaft, die viele Jahrhunderte eng und sinnvoll verflochten War, reißt Wunden auf, deren Heilungsmittel noch niemand kennt. Es ist ein nationa- les Unglüek, dessen Größe überhaupt noch nicht zu übersehen ist.“ Die volle Tragweite der Währungsreform sei mit den Veröffentlichungen vom Freitag noch nicht erkennbar, äußerte der Finanz- minister. Die Wirksamkeit und Fruchtbarkeit des neuen Geldes werde allerdings erst durch die Lösung zweier Probleme ermöglicht, der Steuerreform und des Lasten aus- gleichs. Er gebe daher die Hoffnung nicht auf, daß die Steuerreform Gegenstand der nächsten Veröffentlichungen der Militärregie- rungen sein werde. Der Lastenausgleich solle rigkeiten in Halbjahresfrist von den deutschen Behör- den vorgenommen werden. 5 Zum Schluß seiner Ansprache bat Köhler die Bevölkerung, am Sonntag auch darüber nachzudenken, was der Gang zum Umtausch des Geldes bei den Kartenstellen bedeute. Er sei die letzte Station des Passionsweges, auf den ein Adolf Hitler das deutsche Volk ge- führt habe.„Jeder von uns,“ sagte der Mini- ster,„ob schuldig oder unschuldig, muß mor- gen den Wechsel einlösen, den das Dritte Reich ausgestellt hat.“ Schließlich rief Köhler zum„Glauben an die Deutsche Mark“ auf, denn wenn wir die Währungsreform ehrlich bejahten, hätten wir bereits teil an ihren ersten Früchten. Der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Peter Alt meier, unterstrich über den Süd- westfunk die Notwendigkeit der Währungs- reform. Altmeier sagte, die Reform sei ein alliiertes Gesetz. Deutscherseits, insbesondere von seiten der Ministerpräsidenten der deut- schen Ländet sei der Versuch gemacht wor- den, die Währungsreform nicht schematisch als eine reine Geldoperation durchzuführen, sondern sie vor allem nach sozialen Ge- sichtspunkten zu gestalten. Sie hätten insbesondere großen Wert darauf gelegt, daß die Währungsreform unmittelbar mit der Steuerreform und dem sozialen Lastenaus- gleich verbunden worden wäre, was jedoch jeider nicht geschehen sei. Nach dem Willen der Allierten solle dies in Kürze nachgeholt werden. Schutz gegen Entlassung Stuttgart. DENA) In den nächsten Tagen wird, wie Arbeitsminister Rudolf Kohl mit- teilt, das Württembergisch- badische Arbeits- ministerium dem Kabinett einen Gesetzent- wurf zum Schutz der Arbeitnehmer gegen Entlassungen größeren Umfanges vorlegen. Das Gesetz sehe vor, daß Betriebe bei Schwie- infolge der Währungsreform Mas- senentlassungen nur unter Einhaltung be- stimmter Sperrfristen vornehmen kön- nen. Insbesondere solle verhindert werden, daß die gesetzlichen Bestimmungen und son- stigen Vereinbarungen über Kündigungs- fristen, auch bei Massenentlassungen, um- gangen werden. 5 Emissionsrecht für Bank Deutscher Lander Das Gesetz Nr. 62 der Militärregierung zur Neuordnung des Geldwesens Frankfurt. DENA) Am Montagnachmittag veröffentlichte die amerikanische Militärregie- rung das zweite Gesetz zur Neuordnung des deutschen Geldwesens, das die Emission der Deutschen Mark betrifft und als Gesetz der amerikanischen Militärregierung für Deutsch- land die Nr. 62 trägt. Durch dieses Gesetz wird der Bank Deut- scher Länder das ausschließliche Recht verlieben, in dem im Gesets Nr. 6 kestgelssten Währungsgebiet Banknoten und Münzen, die auf Deutsche Mark oder Pfennig lauten, auszu- geben. Für eine Uebergangszeit von höchstens zwei Jahren nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes kann die Bank Deutscher Länder auch Noten ausgeben, die nicht ihren Namen tragen. f Aus dem Wortlaut des Gesetzes geht hervor, daß die nicht den Namen der Länderbank tra- genden Noten— also die augenblicklich im Umlauf sich befindlichen Deutschen-Mark-No- ten— spätestens bis zum 31. Dezember 1952 aufgerufen, d. h. ihrer Eigenschaft als gesetz- liches Zahlungsmittel entkleidet werden müs- sen. Die aufgerufenen Noten und Münzen sind von der Bank Deutscher Länder innerhalb eines Monats nach dem Zeitpunkt, zu dem sie aufgerufen sind, auf Verlangen in gesetzliche Zahlungsmittel umzutauschen. Des weiteren verordnet das Gesetz Nr. 62, die im Währungsebiet noch umlaufenden an- deren Geldzeichen mit tunlichster Beschleuni- gung aus dem Verkehr zu ziehen und durch eigene Noten oder Münzen zu ersetzen. Bis zum 31. August 1948 müsesn auf Grund dieses Gesetzes alliierte Militärmarknoten zum ur- sprünglichen Nennwert von 1 RM und einer % RM(heutiger Geldwert zehn bzw. fünf Deutsche Pfennige), Rentenbankscheine zum ursprünglichen Nennwert von 1 Rentenmark und die Münzen zum ursprünglichen Nenn- Wert von fünf und einem KReichspfennig sowie die Behelfsgeldscheine der Länder der Franzö- sischen Besatzungszone zum ursprünglichen Nennwert von fünf Pfennig ungültig erklärt werden. 5 Bis zum 31. Mai 1949 müssen fernerhin die Münzen zum ursprünglichen Nennwert von fünfzig und zehn Reichspfennigen sowie die entsprechenden Behelfsgeldscheine der Län- der der französischen Besatzungszone auf- gerufen werden. g Des weiteren setzt das Gesetz Nr. 62 fest, daß der Umlauf von Noten und Münzen der Bank deutscher Länder den Betrag von zehn Milliarden Deutscher Mark nicht über- steigen soll. Eine Erhöhung des Notenum- laufes, die jeweils eine Milliarde Deutsche Mark nicht überschreiten darf. kann nur dann vorgenommen werden, wenn mindestens drei Viertel der Mitglieder des Zentralbankrates und mindestens sechs Länder damit einver- standen sind. Die weiteren Paragraphen des insgesamt neun Paragraphen enthaltenden Gesetzes be- trefken die von der Bank Deutscher Länder festzusetzende Mindestreserve der Geldinsti- tute sowrie die Strafe für Vergehen gegen das Währungsgesetz. Den deutschen Gerichten obliegt vorbehaltlich der Bestimmung des Artikels VI Ziff. 10 des Militärregierungs- gesetzes Nr. 2 die Gerichtsbarkeit. Eine Alliierte Bankkommission wird ermächtigt, Verordnungen zur Durchfüh- rung und Ergänzung des Gesetzes Nr. 62 zu erlassen. Von der Bank Deutscher Länder ist schließ- lich eine Währungs abteilung zu er- richten, die unter Mitwirkung ständiger Ver- treter aus Handel, Landwirtschaft und Ge- werbe die Auswirkungen der Gesetze zur Neu- ordnung des Geldwesens zu beobachten und dem Zentralbankrat bei der Vorbereitung von Ergänzungsanweisungen zu beraten hat. Ent- sprechende Entwürfe sind nach Zustimmung des letzteren der Alliierten Bankkommission vorzulegen Diese Alllierte Benkkommission bestimmt, ob eine von ihr genehmigte An- weisung von der Bank oder von ihr selbst erlassen wird. 8 Das Gesetz Nr. 62 ist am 20. Juni 1948 in Kraft getreten. Erster Diebstahl Köln.(gn.-Eig.-Ber.) 5200 Deutsche Merk würden am Sonntag in den frühen Vormit- tagsstunden auf dem Weg von der Landeszen- tralbank zur Umtauschstelle in Köln-Brück entwendet. Der plombierte Geldsack war am unteren Ende aufgeschlitzt worden. Die Polizei verweigert aus Fahndungsgründen über die 1 Ermittlungsergebnisse jegliche Aus- Unft. „Zu hohe Besatzungskosten“ Siegen.(gn.-Eig.- Bericht;„Wir stehen in den entscheidendsten Wochen seit dem Mai 194% erklärte der Vorsitzende der CDU der britischen Zone, Dr. Adenauer, am Sams- tag in Siegen. Die Währungsreform sel eine unbedingte Notwendigkeit gewesen. Deshalb helfe es auch nichts, ihre Durchfüh- rung jetzt zu kritisieren, sondern man müsse die Zähne zusammenbeißen. Deutscherseits habe der Plan bestanden, gleichzeitig mit der Währungsreform die Steuergesetze zu ändern und einen Vermögensausgleich zu schaffen. Das sei jedoch daran gescheitert, daß die Franzosen sich gegen eine starke Herabset- zung der Steuern erklärten. Dr. Adenauer sieht den Grund zu dieser neuen Haltung darin, daß mit der Senkung der Steuern gleichzeitig eine Senkung der Deutschland auferlegten Besatzungskosten erfolgen müsse. Bei einer Aufrechterhaltung ine ihrer augen- plicklichen Höhe werde aber jede Geldreform fehlschlagen. Kongreß findet Kompromiſb für ERtP-Gelder Französisch- englische Bedenken?/ Neue Bewilligungen für die Bizone ligungen für eine einzelne Woche seit Bestehen der Verwaltung für wirtschaftliche Zusammen- arbeit bekanntgegeben. Insgesamt wurden rund 215 Millionen Dollar für sieben europä- ische Staaten, Triest und die Bizone be- willigt. Damit belaufen sich die bisher für westeuropäische Staaten, Triest und China be- „ Gesamtmittel auf rund 609 Millionen Dollar. Washington.(Up) Die beiden Häuser des amerikanischen Kongresses haben die von dem gemeinsamen Ausschuß ausgearbeitete Form des Auslandshilfsprogramms in Höhe von 6,03 Milliarden Dollar angenommen. Die Bewilli- gungsvorlage geht nunmehr an Präsident Truman zur Unterzeichnung. Der Streit zwi- schen Repräsentantenhaus und Senat über die Frage, auf welche Zeitdauer die bewilligten Gelder für den Marshallplan verwendet wer- den sollen, wurde gelöst, indem man es der Regierung überließ, im weiteren Ver- lauf der Entwicklung des Programmes zu ent- scheiden, ob die Gelder innerhalb von zwölf . oder 15 Monaten aufgebraucht wer- en. Frankreich gegen ERP-Bedingungen Hohe französische Regierungsbeamte warn- ten davor, daß Frankreich und Großbritannien die vom amerikanischen Außenministerium vorgeschlagenen Abkommen über die Marshall- planhilfe ablehnen würden. Beide Regierungen sollen die Ansicht vertreten, daß die vorge- schlagenen Verträge der Wallstreet eine Kon- trolle und ungerechtfertigte Privilegien in der westeuropäischen Wirtschaft einräumen wür- den. Der französische Botschafter in Washing- ton, Henri Bonnet sei bereits angewiesen worden, die amerikanische Regierung darüber zu unterrichten, daß die in dem Abkommen enthaltenen Bedingungen für Frankreich unan- nehmbar seien, Französische Regierungsbeamte erklärten, daß die französische Koalitionsregie- rung bei Annahme dieser Bedingungen Ge- fahr laufe, gestürzt zu werden. Büchsenfleisch aus Mexiko Die der Bizone bewilligten Mittel be- laufen sich auf rund 26 Millionen Dollar und sind für den Ankauf von Weizen und Weizen- mehl in Höhe von 10 Millionen Dollar, für Büchsenfleisch aus Mexiko im Werte von rund vier Millionen Dollar, und Phosphate aus Bel- gien und Luxemburg im Werte von rund vier Millionen Dollar bestimmt. Ferner soll die Bi- zone Bindegarn, Phosphate aus Französisch- Nordafrika, Olivenöl aus Griechenland, Kar- tofkeln aus den Niederlanden und Dänemark und Büchsenfleisch aus Belgien erhalten. Die erste Bresche Frankfurt. DENA) Die am Sonntag ver- öfkentlichte Anordnung der VFW, wonach die Lieferung bestimmter Erzeugnisse durch Her- steller und Wiederverkäufer an Verbraucher und der Bezug dieser Erzeugnisse durch Ver- braucher keinen Beschränkungen mehr unter- liegen, trat am 21. Juni 1948 in Kraft und wird am 31. Dezember 1949 wieder außer Kraft gesetzt, teilte die VFW am Montag mit. Die Bestimmungen über Lieferung und Be- zug im Verkehr mit Gebieten außerhalb des Neue Bewilli 5 0 lligungen Vereinigten Wirtschaftsgebietes bleiben davon Der ECA- Administrator Paul G. Hoff- unberührt.(Weitere Ein l 1 1 5 1 1. 9 1 5 Zinzelheiten im heut man hat die bisher umfangreichsten Bewil- Wirtsch gt el) 5. unter der Herrschaft der Sowjetunion und Politik der Vorbehalte Paris. DENA-REU TER Die französische Regierung hat die Londoner Empfehlungen über Deutschland ratifiziert und die Regie- rungen Großbritanniens und der USA hiervon in Kenntnis gesetzt. In den entsprechenden Noten wird darauf hingewiesen, daß die von der Nationalversammlung formulierten Vor- behalte den Vorbehalten entsprechen, die von den französischen Vertretern in den Londoner Verhandlungen immer wieder erhoben worden waren. Die Empfehlungen der Nationalver- sammlung gäben ein Bild von der Politik, auf die die französische Regierung auch in Zu- kunft hinzielen werde. Weiter heißt es in den französischen Noten, daß der Oberkommandierende der französi- schen Zone. General Pierre Koenig, ange: Wissen Werden zei gie Oberkonmudie renden der britischen und der amerikanischen Zone von dem Beschluß der französischen Regie- rung in Kenntnis zu setzen und alle in Ver- bindung hiermit notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Charles de Gaulle in Verdun ein wiederauflebendes Deutsches Reich werde sich früher oder später anschließen. Gegen- über dieser zweifachen Bedrohung sei Frank- reich durch den unzureichenden Charakter der Regierungsvollmachten gelähmt. Auf das Lon- doner Sechsmächteabkommen eingehend, das er bereits zu einem früheren Zeitpunkt scharf kritisiert hatte, erklärte der General, die Kos- litionsregierung Schuman habe mit der An- nahme der Pondoner Empfehlungen das Schicksal Frankreichs aufs Spiel gesetzt. Rheinstaat-Gerüchte Düsseldorf. DENA) Bei den Besprechungen der Ministerpräsidenten mit den Militärgou- verneuren über die Londoner Empfehlungen, die voraussichtlich am 30. Juni stattfinden, S0l1U, wie hier aus zuverlässiger Quelle ver- lautet, unter anderem die Frage der deutschen Ländergrenzen erörtert werden. Bei diesen Besprechungen soll die von CDU-Kreisen in Rheinland-Pfalz und von französisch orientierten Kreisen betriebene Bildung eines Rheinstaates mit den Re- gierungsbezirken Köln, Aachen und dem links- rheinsichen Gebiet bis nach Cleve, beraten werden. Für diesen neuen Rheinstaat sollen Verdun.(AP) General de Gaulle erneuerte sich neuerdings auch amerikanische Kreise in Verdun seine Forderung nach einer Reform einsetzen. der französischen Verfassung, die Frankreich eine stärkere Exekutive geben müsse. Die Roa- litionsregierung Schuman, so erklärte er, stütze sich auf eine„lächerliche“ parlamentarische Majorität, die tatsächlich nur eine schwache Minderheit des Landes vertrete. Die Lehre der Schlacht von Verdun sei vergessen und die Fehler der ersten Nachkriegszeit würden wie- derholt. Frankreich sei heute vom Osten ernster bedroht als je zuvor. Zweidrit- tel Europas und ein Sroßer Teil Asiens stehe Republikaner in Philadelphia Philadelphia. DENA) Der Vorsitzende der republikanischen Partei der Vereinigten Staa- ten, Caroll Reece, hat in Philadelphia den Nationalkonvent der Partei, auf dem der re- publikanische Präsidentschafts- und Vizeprä- sidentschaftskandidat aufgestellt werden wird, am Montag eröffnet. Sokolowski kündigt Gegenmaßnahmen der Ostzone an Interzonenverkehr stillgelegt Berlin. DENA) Der oberste Chef der so- wjetischen Militärverwaltung in Deutschland, Marschall Wassilii Soko IO WS ki, richtete am Sonntag an die Militärgouverneure der drei Westzonen ein Schreiben, in dem er zur Durchführung der Währungsreform in West- deutschland Stellung nimmt. Sokolowski be- zeichnet die Währungsreform in den West- zonen als einen„ungesetzlichen Beschluß“, der ohne Kenntnis und Einverständnis des Alli- ierten Kontrollrates„hinter dessen Rücken“ durchgeführt worden sei. Durch diesen Schritt der westlichen Alliierten sei der einheitliche Geldumlauf beseitigt und die Spaltung Deutschlands vollzogen worden. Da die Wäh- rungsreform unmittelbar nach der Benachrich- tigung der sowjetischen Militärverwaltung durchgeführt worden sei,. habe man die sowie tischen Besatzungsbehörden in eine„schwie- rige Lage“! gebracht. Die sowjetischen Behör- den hätten sich, so schreibt Sokolowski Weiter, gezwungen gesehen,„dringende und notwen- dige Maßnahmen zu ergreifen, um die Inter- essen der deutschen Bevölkerung und der Wirtschaft in der Sowjetzone zu stützen.“ „Mit Befriedigung“ nimmt Sokolowski da- von Kenntnis, daß in den Westsektoren Berlins keine separate Währungsreform durchgeführt Wurde. Er halte das für selbstverständlich, da in Berlin nur eine Währung im Umlauf sein könne. Der sowjetische Marschall betont ab- schließend nochmals. daß Berlin in der sowie- tischen Zone liege und Wirtschaftlich zu dieser gehöre. Zum Schutze der Wirtschaft Berlins und der sowietischen Zone gab er die folgenden Maß- nahmen bekannt: 1. Die in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands herausgegebenen Geldscheine sind für den Umlauf in der sowjetischen Be- satzungszone und im sowjetischen Gebiet von Groß-Berlin nieht zugelassen. 2. Die SM setzt die Bevölkerung Deutsch- lands davon in Kenntnis, daß die Einfuhr der in den westlichen Zonen herausgegebenen neuen Geldscheine, sowie auch die Einfuhr von Reichsmark, Rentenmark und Alliierten Mark aus den westlichen Zonen in die Sowjetzone und in das Gebiet von Groß-Berlin verbo ten ist. 3. Die Einfuhr der in Westdeutschland her- ausgegebenen neuen Geldscheine sowie auch die Reichsmark, Rentenmark und Alliierte Mark und die Annahme der neuen Scheine der Westzonen an Zahlungsstatt in der Sowjetzone und im Gebiet von Groß-Berlin wird als eine Handlung zur Schädigung der Wirtschaft be- Kennzeichnung der Geldscheine geplant/ Berlins Lage ungeklärt wurden, die durch die plötzliche Grenzsperre nicht weiterreisen können. Die Binnenschiffahrt zwischen der briti-⸗ schen und der sowjetischen Zone ist wegen der sowjetischen Kontrollvorschriften zum Er- liegen gekommen, wie aus einer offlziellen Bekanntmachung der britischen Kontrollkom- mission verlautet. Die sowjetischen Transportbehörden haben die Schleusenwärter der Flüsse und K näle angewiesen, unter alliierter oder sowjetischer Kontrolle stehende Wasserfahrzeuge nicht ohne eine besondere Erlaubnis des Chefs der Transportabteilung bei der sowjetischen Mi- itär administration passieren zu lassen. Vor der Währungsreform? Berlin.(AP) Die deutsche Wirtschaftskom- mission für die sowjetische Zone trat am Montagnachmittag zusammen, um die Bestim- mungen für die Währungsreform in der so- wjetischen Besatzungszone und Berlin auszu- arbeiten. Die westdeutsche Währungsreform nat offenbar trotz strengster Kontrollmaßnah- men der sowjetischen Militärverwaltung eine Krise in der Preisstruktur der Ostzone hervor- gerufen. Das Berliner Stadtkontor nahm keine Ein- zahlungen auf Bank- oder Sparkonten mehr an. Bei den Einzelhändlern wird durch strenge laufende Kontrollen dafür gesorgt, daß die gesetzlich festgesetzten Preise nicht über- schritten und rationierte Waren wie Lebens- mittel und Textilien an die Bevölkerung aus- gegeben werden. Während des ganzen Wochenendes fanden in Karlshorst, dem Hauptquartier der SoWie- tischen Militär verwaltung, fast unausgesetzt Sitzungen statt, in denen die sich aus der westdeutschen Währungsreform für die Ost- zone ergebenden Probleme beraten wurden. Für Montagabend wurde ein Treffen der deut- schen Finanzminister, Bankpräsidenten und anderer Finanzsachverständiger mit dem Chef der Finanzabteilung der sowjetischen Militär- verwaltung, P. Maletin, anberaumt. Wie DENA aus Berlin meldet, wurde in Anbetracht der unmittelbar bevorstehenden Währungsreform in der Sowjetzone das Haus der Deutschen Wirtschafts kom- mission geschlossen. Zutritt haben nur Per- sonen, die zu Arbeiten bei der Kennzeichnung der Geldnoten herangezogen sind. Die Sperre des Hauses soll nach Aussagen des Wach- personals bis Mittwoch andauern. trachtet. Gegen die Schuldigen werden ent- sprechende Strafmaßnahmen angeordnet wer- den. Berlins schwierige Lage Berlin.(Ap) Die amerikanischen Militär- behörden versuchten am Montag wiederum, einen Versorgungszug für die US-Besatzung in Berlin den russischen Kontrollpunkt bei Ma- rienborn passieren zu lassen. Fünf Stunden nach der Ankunft des Zuges in Marienborn War jedoch noch nichts über seine Weiterfahrt bekannt. Es handelt sich um den gleichen Zug, welcher Sonntagabend in die britische Zone zurückgezogen wurde, nachdem die Rus- sen auf Prüfung des Inhaltes der Wagen be standen hatten. Wenn die zehntausend in Ber- lin lebenden Amerikaner nicht auf dem Schie- nenwege versorgt werden können, wird es notwendig sein, wie im April d. J., Trans- porte auf dem Luftwege durchzuführen. Originalzeichnung: Schummer Das von den sowzetischen Besatzungsbehör- den erlassene Verbot für den Verkehr von so- Wohl deutschen als auch alliierten Zügen von Helmstedt nach Berlin ist bisher nicht auf- gehoben worden, Auf der russischen Seite, etwa 20 Kilometer hinter der Zonengrenze, wurden besondere Ueberwachungsstellen ein- gerichtet, wo alle Fußgänger senau darauf untersucht werden, ob sie Geld mit sich führen. In der Nähe von Lüneburg wurde ein Lager eingerichtet, in dem die zahllosen Reisenden aus der Ostzone und aus Berlin untergebracht Dienstag, 22. Juni 1948 Die neue Lage Als ich in der Nacht vom 15. zum 16. Dezem- ber 1947, unmittelbar nach dem Eintreffen des Telegramms über den Abbruch der Konferenz des Außenministerrates in London an dieser Stelle schrieb:„Die Würfel sind gefallen— die Teilung Deutschlands nicht mehr aufzuhalten“, Waren manche Leser und auch so manche mei- ner Kollegen durchaus nicht mit dieser Wer- tung der politischen Ereignisse einverstanden. Und in der Zwischenzeit haben unzählige Po- litiker und Publizisten sich darum bemüht, zu beweisen, daß, um mit Christian Morgen- stern zu sprechen:„nicht sein kann, was nicht sein darf.“ Nicht allein bei uns, das haben uns die Reden einiger benachbarter Staats- männer in den letzten acht Tagen bewiesen, ist der Wunsch nur zu oft der Vater eines Ge- dankens, für dessen Verwirklichung noch so viele sentimentale Gründe sprechen mögen, ohne daß sie unter den bestehenden Umstän- den möglich wird. In der äußerst gefährdeten— nicht gefähr- chen— und hilflosen Lage, in der wir uns befinden, können wir es uns noch weniger als sonst leisten, zu spekulieren, statt zu rechnen. Rechnen aber heißt, aus den gegebenen Werten die Unbekannten so genau wie möglich zu er- kassen und fern von Theorien, Dogmen und Doktrinen eine politische Plattform zu schaf- ken, die nicht in der Luft hängt, sondern fest auf dem Boden ruht. Realpolitisch klare deut- sche Politiker hätten wahrscheinlich die jetzt entstandene Situation vermeiden können. Un- sere diversen Parteiführer können aber leider die Konkurrenz mit einem Talleyrand nicht aufnehmen, schon deshalb nicht, weil sie dauernd selbst ihre Ziele begrenzen, und den Teil, den sie beherrschen, für das Ganze neh- men, um das es geht. Wie steht es also heute? Politisch ist die latente Trennung zwischen Ost und West im Begriff, aus einem gehemm- ten Miteinander zu einem noch nicht genauer definiertes Nebeneinander der beiden deut- schen Heimatteile zu werden. Daran ändern weder Demonstrationen in Thüringen und Sachsen noch Deklamationen im Westen etwas. Die einzige Macht, die die Teilung wieder auf- heben könnte, ist die Sowjetunion, die be- kanntlich eingeladen ist, ihre Zone der Wäh- rungsreform und den weiteren, in London empfohlenen Maßnahmen anzuschließen. Pa ire ganze Politik aber bisher auf eine Ver- stärkung der Gegenläufigkeit ihrer eigenen Maßnahmen zu denen des Westens gerichtet war, ist ein solcher Entschluß kaum zu erwar- ten. Das bedeutet, daß die politische Entwick- lung der beiden Teile unabhängig voneinander erfolgen wird, wobei es wiederum an der Be- grenztheit oder Weitsicht der deutschen Poli- tiker liegen wird, wieweit die Eigenentwick⸗ lung, Verbundenheit, Verbindlickeit oder Ent- kremdung herbeiführen wird. Die Edelkon- kurrenz um das wirklich deutsche Parlament und die wirklich deutsche Hauptstadt scheint mir keine sehr geistreiche Kundgebung des Bewußtseins der sogenannten Einheit zu sein. Denn was von all den Phrasen, Formeln und Organisationen am Ende übrig bleibt, ist nur, daß beide Teile dank der Eskapade in die zwölfjährige Verantwortungslosigkeit heute ziemlich tief in der Patsche sitzen, ohne daß bei dem einen oder andern der Stein der Wei- sen auch nur in Splittern zu finden wäre. Was wir brauchen, ist Klarheit. i Zum Teil haben wir sie am Sonntag be- kommen. Rechnungsmägig noch nicht ganz, Weil der endgültige Umwertungssatz für die außer Kraft gesetzte Reichsmark noch nicht kteststeht und sowohl Steuerreform wie La- stenausgleich die Sachlage noch korrigieren werden, aber immerhin deutlich genug. Der Luftballon der unsichtbaren Kriegs- und Vor- Eriegsfinanzierung ist mit einem schmerz- Uchen Aufpralf auf den Boden der Tatsachen zurückgesunken, nachdem er allzulange her- umgependelt hatte. Als er aufstieg, schien den meisten der Himmel voller Geigen zu han- gen und es fällt ihnen schwer, zu begreifen, daß die jetzige Notlandung nicht Schuld des Windes, sondern der damaligen Steuermänner ist. Die RM 7000,—(in Worten sieben Tau- send) Schulden pro Kopf der Bevölkerung, vom Säugling bis zum Greis, die jetzt nach und nach kassiert werden, in summa rund 300 Milliar- den, hat die kostbare Regierung, die sich rühmte, auch das Unberechenbare voraus- berechnet zu haben, zwischen 1933 und 1945 vergeudet. Wir können allen denen, die heute noch oder wieder sagen, daß sie ihnen teuer War, nur zustimmen, verdammt teuer sogar. Aber sei dem wie ihm wolle, wir müssen endlich aufhören, über verschüttete Milch zu greinen und uns gegenseitig gegen die Schien- beine zu treten, wenn wir verschiedener An- sicht sind. Die Lage ist ernst und der Augen- blick erfordert unsere ganze Kaltblütigkeit, wenn wir wieder auf die Beine kommen wollen. 5 Darum geht es aber und zwar so, daß nicht X oder, sondern daß wir al le, trotz und in aller Armut wieder wie Menschen leben kön- nen, die mit ihrem Arbeitseinkommen ihren Lebensunterhalt verdienen können und nicht darauf lauern müssen, ob und was ihnen zugeteilt wird. Das neue Geld und die Auf- hebung bzw. Lockerung eines Teils der Zwangsbewirtschaftung sind die ersten tat- sächlichen Schritte auf dem Wege von der Kriegswirtschaft zu normalem Leben. Es mag in späteren Zeiten durch sorgfältige Studien und Ausbildung möglich werden, in riesigen Ausmaß eines ganzen Volkes wirtschaftlich und zweckmäßig zu planen— bisher kann nur kestgestellt werden, daß alle über einen Be- triebskomplex hinausreichende Gesamt- planung unwirtschaftlich und in hohem Maße un zweckmäßig ist. Im Endeffekt ist sie auch noch unsozial, weil ihre ungeheuren Reibungs- verluste auf die Masse abgewälzt werden. Es Seil nur daran erinnert, daß jedes uns zugeteilte Ei 3 Mark Bewirtschaftungskosten verursacht und ein einfaches Herrenhemd, nach einer Be- rechnung von Prof. Röpke 2000(zweitausend) Bürostunden(ohne den Arbeitslohn der Her- stellung) beanspruchte. Am Rande sei hinzu- gefügt, daß die jüngst verstaatlichten briti- schen Eisenbahnen jetzt ihre dritte Tarif- erhöhung durchführen müssen. Der Rückweg zum normalen Leben, bei dem wieder Angebot und Nachfrage den Preis be- stimmen sollen, ist allerdings durch eine Wäh- rungsreform eingeleitet worden, die einen sehr rigorosen Eingriff in die Kapitaldecke des Ganzen wie des Einzelnen darstellt. Die Ar- beitsfähigen sind zwar ebenso hart getroffen wie alle anderen, brauchen sich aber wohl höchstens vorübergehend Sorge um ihren Lohn zu machen. Was aber sollen die Nichtarbeits- fähigen tun, die alten Leute, die von ihrem ein Leben lang zusammengesparten Geld leb- ten oder damit eine kleine Rente aufbesser- ten? Die Flüchtlinge, Gebrechlichen, Siechen, die keine Aussicht haben, selbst etwas zu ver- dienen? Die Wohlfahrtsleistungen werden nicht viel mehr als das nackte Leben sichern können. Und was. um eine andere Frage heraus- zugreifen, sollen die Studenten anfangen, die mitten oder sogar fast am Ende ihres Studiums sich plötzlich mittellos sehen? Die Möglichkeit, sich als Werkstudenten oder, nach amerikani- schem Muster, durch Aushilfsberufe Geld zu verdienen, ist ja kaum in größerem Umfang geboten. Selbst für die heftigsten Verfechter einer Beschränkung des akademischen Ueber- maßes dürfte die Alternative der Auswahl durch den Zufall eines„kapitalistischen“ . doch wohl wenig befriedigend sein. Es mag verfrüht sein, diese Fragen, dle, wie wir wissen, in deutschen Regierungskreisen keineswegs übersehen worden sind, in dem Augenblick aufzuwerfen, in dem gerade erst der erste Schritt mit dem Umtausch der Tauschquote getan und eine Art Atempause geschaffen worden ist. Aber wir wollen 3a, daß die Währungsreform nicht zu neuen Schlaganfällen, sondern zur Gesundung führt, und das bedeutet, daß wir alle uns von dem Kriegs- und Nachkrlegsegoismus des„Was geht das mich an, ich komm schon durch“ wieder lösen und den gemeinsamen Strang anpacken, an dem wir ziehen müssen— wenn wir nicht eines Tages daran hängen wollen. v. S. Dienstag, 22. Juni 1948/ Nr. 70 Mön — Ü— Französische Politik und die Realität der Gegenwart Der Geist Richelieus im Palais Bourbon/ Ein bemerkenswerter Aufsatz im„Monde“ „Politik ist die Unterwerfung der Gefühle unter das Gebot der Tatsachen“ schrieb vor wenigen Tagen ein bekannter französischer Publizist, Maurice Duverger, im„Monde“. Diese Maxime galt seinen Landsleuten im all- gemeinen und den Deputierten der National- versammlung ganz im besonderen, die sich zur Stunde, als jene Zeilen geschrieben wurden, im Palais Bourbon um die Billigung oder Mig- billigung der Londoner Empfehlungen heftig und erbittert stritten. Es mag erstaunlich sein, daß dem so weitgehend mit dem Sinn für Realität ausgestatteten Volke der Gallier, dem Volke Descartes, Pasquals, den Landsleuten Heinrichs von Navarra, Tayllerands und Thiers' ein derartiger Grundsatz in Erinnerung ge- bracht werden muß, dessen kategorischen Impe- rativ vielmehr die Deutschen so oft und so gerne die Gefolgschaft verweigern. Wir können auch nicht glauben, daß unseren westlichen Nach- barn ihr vielgepriesener Sinn für Wirklichkeit plötzlich abhanden gekommen ist, so sehr auch die Lektüre weiter Teile der französischen Presse, der Parlamentsdebatten und der mehr oder weniger demagogischen Reden gewisser Politiker eine derartige Annahme gerechtfer- tigt erscheinen lassen mag. Aber es ist ein Unglück für Frankreich un d für Europa, daß die französische Außen- politik in einer Weise von den unerträglichen inner politischen Verhältnissen bestimmt wird, die den Quai d'Orsay zwingt, bei seinen ge- ringsten Unternehmungen auf die Reaktionen von rechts und links Rücksicht zu nehmen, auf zwei Antagonisten, die mit allen Mitteln und, wir wagen es zu sagen, mit verblüffender Taubheit für die Wehlaute des Kontinents ver- suchen, die augenblickliche Regierung von ihrer schwankenden und dem Spiel des Zufalls eee Flucht nach Hause In allen Münchener Hotels begann Freitag- nacht und Samstag der große Auszug. Und nicht nur in München, in ganz Bayern(und, wie wir hören, auch in den Nordseebädern) leerten sich die bis dahin so begehrten Zim- mer. Kompensationsware war plötzlich ver- gessen und alles stürzte zu den Bahnhöfen. Man spürte etwas in der Luft: Panik! Neben- bei: Als objektiver Beobachter konnte man in diesen Tagen und Stunden verstehen, warum die„Bayern“ auf die„Preußen“ schimpfen. Es Waren einfach zu viele unten. Die Bayern Waren ausgesprochen in der Minderheit.(Aus Garmisch allein reisten 25 000 ab.) a Auf den Bahnhöfen drängten sich die Menschenmassen, die Bahnsteige am Mün- chener Hauptbahnhof waren rettungslos über- füllt, die wenigen Polizisten wurden fort- geschwemmt. Die Züge nach Hamburg, Köln, Bremen, Frankfurt wurden gestürmt. Von bei- den Seiten stürzten sich die Menschen auf die Eingänge. Kinder schrien und weinten. Frauen wurden die Kleider am Leih zerrissen. Manche verloren ihre eleganten Schuhe und standen barfuß auf dem nassen Bahnsteig, zumindest brachen die hohen Absätze. Gepäck kam im wahrsten Sinne des Wortes unter die Füße. Die Abteile(man verwendete zum Teil alte Personenwagen für die Fernstrecken) waren so überfüllt, daß die„draußen vor der Tür“ ihre Koffer einfach auf die Köpfe der anderen in die Abteile warfen. Alles in allem: Die Reichsbahn erlebte ihren(Vorläufig) letzten Rekordbesuch. zer. mmm zu oft ausgelieferten Grundlage vollends her- abzustürzen. 55 8 5 Es bedurfte nicht erst der außerordentlich knappen Mehrheit von 14 Stimmen, mit der die Nationalversammlung der Regierung Schu- man und dem Außenminister Bidault das„Pla- cet“ für die Londoner Empfehlungen hinsicht- lich der Zukunft Deutschlands erteilt hat, um die Fragwürdigkeit des mit ebensoviel Mühe nach Innen wie Geschicklichkeit nach Außen gehaltenen Kurses der französischen Außenpo- litik zu offenbaren. Die Beschlüsse von Lan- caster-House waren, wie man sich erinnert, im Palais Bourbon und in der Presse einer außerordentlich heftigen Kritik ausgesetzt, die teilweise mit sachlichen Erwägungen nichts mehr zu tun hatte, einer Kritik, die nicht ein- mal die Gefahr der Lächerlichkeit scheute, noch davor zurückschreckte, die erst vor kurzem in Brüssel feierlich besiegelte Union der west- europäischen Staaten zu kompromittieren und in einem etwas zweifelhaften Lichte erscheinen zu lassen. Denn da, wo England und die drei kleinen, so überaus verletzbaren Beneluxstaa- ten unbedenklich„Ja“ sagten, hauchte der größte Unions-Partner des Kontinents mit vie- len Vorbehalten und um seine„Sicherheit“ be- sorgt, nur eine zögernde Zustimmung, die mit einem laut geschrienen„Nein“ doch eine ver- zweifelte Aehnlichkeit hatte. Sicherheit: Frankreichs erstes und letz- tes Argument, sein Preis für das Mitspielen im Konzert der europäischen Leidensgenossen. Und da es Mode und Tradition ist, Sicher- heit gegen Deutschland— dieses Ar- gument zieht immer noch.„La Securité“ ist zu einem Schlagwort geworden in einer Welt, in der es für niemand mehr Sicherheit gibt— und nur wenige jenseits des Rheins haben er- kannt, wo wahre Gefahr für Frankreich liegt. Duvergers Artikel, den wir am Anfang die- ser Zeilen erwähnten, gehört in dieser Hin- sicht wohl zum erstaunlichsten und bemer- kenswertesten, was seit 1945 in einer franzö- sischen Zeitung, und dazu noch in einem als offlziös betrachteten und dem Quai d'Orsay nahestehenden Blatte veröffentlicht worden ist.„Die deutsche Gefahr“, heißt es in dem Aufsatz des„Monde“,„wie zu viele unserer Landsleute sie sich vorstellen, ist nur noch eine historische Erinnerung Deutschland war für Frankreich eine Be- drohung, als beide noch eine erste Rolle in Europa spielten, in einem Europa, das in einer von ihm isolierten Welt allein eine wirkliche Bedeutung hatte. Der letzte deutsch- franzö- sische Krieg fand 1870 statt. Weder 1914, noch 1939 war die Rivalität zwischen Franzosen und Deutschen der Anlaß, noch das dominierende Element... Die Sicherheit Frankreichs durch die politische Teilung Deutschlands und durch den militärischen Schutz sogenannter natür- licher Grenzen zu garantieren, war zu Zeiten Richelieus eine bemerkenswerte Erfindung. Aber Richelieusche Politik im Zeitalter der Atombombe und der Kontinenten-Staaten birgt die Gefahr eines tragischen Erwachens inmitten von Blut, Trä- nen und Ohnmacht in sich... Die wirkliche deutsche Gefahr ist nicht die deutsche Einheit, sondern das deutsche Chaos. Und die Hoffnung auf Einheit ist das einzige Mittel, ein großes Volk, das das Bewußtsein seiner selbst nicht ver- loren hat, dem Chaos zu entreißen.“ Frankreich versucht mit allen Mitteln, wir wissen es, die Bildung eines westdeutschen Staates zu verhindern. Die Schaffung eines ostdeutschen Staates, der unter einem Totali- tarismus östlicher Provenienz der Erbe Preu- Bens ist, kann es nicht verhindern. Aber der von diesem neuen zentralistischen Preußen ausgehenden Gefahr durch die von Charles de Gaulle im Namen der französischen und europäischen Sicherheit propagierten, in Frankreich sehr populären Bildung einer Menge föderativer westdeutscher Kleinstaaten begegnen zu wollen, scheint uns eine jeder geschichtlichen Erfahrung hohnlachende Utopie zu sein, in Blindheit geboren, ein Kind der Demagogie. Wenn Duverger recht hat, wenn Preußen nicht tot ist als Traditions- träger der„großdeutschen Idee“, wohin wer- den denn die Träume der ihres staatlichen Selbstbewußtseins beraubten Westdeutschen gehen? Rheinland-Pfalz etwa? Planetengleich werden die heimlichen Gedanken und Wünsche um ein fernes, verlockendes Ziel kreisen, und wenn irgend etwas geeignet wäre, den deut- schen Nationalismus in seines Wortes un- erquicklichster Bedeutung zu fördern und wiedererstehen zu lassen, dann gewiß die Ver- Wirklichung der in Kurzsichtigkeit und unter Verkennung der europäischen Gegebenheiten formulierten französischen Wünsche. Der aus Reminiszenzen und Ressentiments entstandene Alpdruck des französischen Vol- kes findet vernünftigerweise unser ganzes Ver- ständnis. Zum außenpolitischen„Credo“ er- hoben aber erschreckt er uns als Europäer viel- mehr noch denn als Deutsche. l können nur hoffen, daß sich bei unseren Nach- barn die Ansichten mehren, denen ein anderer bekannter französischer Publizist, Alexandre Marc, vor einiger Zeit in der„Gazette de Lausanne“ bewegten Ausdruck verlieh, indem er u. a. schrieb:„Es gibt kein deutsches Pro- blem mehr, sondern nur noch ein europäisches. Deutschland ist Objekt der großen internationalen Politik geworden, Frankreich sieht sich vor die unausweichliche Alternative gestellt, entweder Deutschland mehr und mehr ein ausschließlich russisch- amerikanisches Problem“ oder es eben wieder das werden zu lassen, was es zu sein nie hätte aufhören dürfen: ein europäisches Pro- blem, genauer gesagt: eines der wesentlichen Elemente des gesamten Problems Europa!“ Dieses Problem aber heißt letzten Endes die Existenz des Kontinents zwischen den Mühlsteinen der Giganten, eine Existenz, die mehr ist als nur ein geographisches Vor- handensein. 0 Hans H. Hausser Jugendkundgebung Währungsreform Beobachtungen und Bemerkungen zu dem In der überstürzten Hast des Tages der Wäh- rungsreform mußten die ausländischen Gäste der 2. Internationalen Jugendkundgebung in München abreisen. Viele tausende Deutscher verließen Bayern und München am selben Tag, um noch mit altem Geld ihre Heimatstätte zu erreichen. Und in dieser Aufregung be- kamen die jungen Freunde aus den anderen Ländern wohl die ersten Eindrücke von dem wirklichen Leben in diesem Ameisenhaufen „Deutschland“. Acht Tage waren sie in Mün- chen gewesen und hatten Reden gehört, selbst gesprochen, diskutiert und gesungen, immer behütet von einer Organisation, die sich die größte Mühe gab, alles reibungslos verlaufen zu lassen, so schwer es auch war, einem Aegypter zu erklaren, warum es weder Bohnen- kaffee, Milch, noch Zucker gab. Ob dieser Ver- such, die schmutzigen Stellen und die Löcher in unserem Hemd zu verstecken, richtig war? Ich glaube nicht. Einen jungen belgischen Ju- risten allerdings(ich lernte ihn auf der ersten Kundgebung kennen) habe ich dieses Jahr wie- der getroffen. Er ging zu keiner Veranstaltung, keinem Empfang, sondern allein durch Mün- chen, fuhr nach Augsburg und Nürnberg, ohne Begleiter, und suchte nach dem wirklichen Dasein— fernab der überschwenglichen Insel- freude der Zeltstadt. Seine Eindrücke waren sicher weniger schön, aber was er mitnimmt, „Vision und Magie“ Von Caspar David Friedrich stammt das Wort, dag der Maler nicht nur malen soll, Was er vor sich sieht, sondern auch was er in Bich sieht. Die Surrealisten legen in Befolgung dieses Mahnwortes eines ihrer romantischen Vorläufers ganz augenscheinlich den Akzent auf den zweiten Teil des Satzes. Sie sehen viel und Ungewöhnliches„in sich“. Die von der rührigen Galerie Günther unter dem be- Feichnenden Schlagwort„Vision un d Magie“ organisierte„Manifestation surre- Alistischer Tendenzen deutscher Künstler“ gibt davon einen vielfältigen Begriff. Man sieht ausgewählte Werke eines Kollektivs von zwei- undzwanzig führenden Surrealisten zu einer Ausstellung vereinigt, die in Verbindung mit einem über zwei Monate sich erstrecken- den Vortragszyklus das Problem des Surrealismus— und ein Problem ist er den meisten immer noch— zur Erörterung stellt. Vor manchem dieser Bilder und der Unver- indlichkeit ihres Farbengefüges und ührer Linien steht der Beschauer, wenn er versucht, ihnen verstandesmäßig beizukommen, mehr oder weniger ratlos da, was ihn freilich nicht berechtigt, mit überheblicher Verächtlichkeit eine Kunstrichtung zu verdammen, die zumin- dest von unleugbar starken Impulsen ange- trieben scheint, und der sich Künstler von weit- reichendem Ruf verbunden fühlen. Einzelne dieser Maler wie Baerwind, Radziwill, Bern- ard Schultze und andere sind uns bereits früher in Follektiv- Ausstellungen an gleicher Stelle begegnet, so daß wir uns heute der erweiter- ten Schau gegenüber mit einigen grund- Sätzlichen Bemerkungen begnügen können. Die Surrealisten selbst versuchen immer wieder in Wort und Schrift das Wesen ihrer Kunst- bestrebungen zu„erklären“. Sie sind dabel nicht immer glücklich. Nicht Abbild, sondern Sinnbild ist ihre Losung— eine uralte selbst- verständliche Forderung, die für alle echte Kunst gilt. Auch Deutungsversuche in vor lau- ter Tiefsinn sich überschlagenden dialekti- schen Formulierungen, wie sie vielfach zu lesen sind, bleiben ohne Resonanz. Da lobt man sich die freimütige und bekenntnishafte Art, mit der Rudi Baer wind, der Mann- heimer Maler, in seiner Eröffnungsansprache das Wesen des Surrealismus und seine Schar- fensmethoden charakterisierte. Er bezeichnete die surrealistische Malerei als ein durch kei- nerlei Zwang eingeengtes, aus dem Recht inte- graler künstlerischer Freiheit heraus ausge- übtes Spiel mit Formen und Farben, ein Spiel ohne Sinn und ohne Logik, oder gar gegen Sinn und Logik. In dem Drang, die Welt als Traum- und Trugbild in spielerischer Vielfalt unwirklicher Erscheinungen, Symbolismen und dämonischen Phantasmagorien darzustellen und in dieser oft bewußt aggressiven Darstel- lung m Sinne jenes„spater le bourgeois“) die Zerbrochenheit und den Ungeist dieser Zeit der zerstörerischen Gewalt menetekelnd wider- zuspiegeln, sehen die Surrealisten nicht zu- Surrealistische Mani- festation bei Günther letzt auch ihr ethisch-humanitäres Ziel. Auch Witz, Humor und Satire ist ihnen nicht fremd, ebenso wenig ein fröhlicher Bekennermut.„Die Welt ist ein Unikum“, so schreibt Rudolf Schlichter, einer der Zweiundzwanzig im Ka- talog, und weil sie das ist, nehmen wir uns die Freiheit, die Dinge auf den Kopf zu stellen oder— wenn es uns gerade paßt— sie zu dis- lozieren“. Ja, er spricht sogar in erfrischender Photo: Canis Heidelberg 8* Gottfried Goebel: Die Unbezähmbaren Selbstironie von„in medialer Besessenheit vollführten Purzelbäumen“, doch nimmt er für den Surrealismus immerhin das Verdienst in Anspruch, daß„er allein es vermochte, die Fragwürdigkeit unseres Existenzgrundes sicht- bar zu machen“. Gottfried Goebel geht sogar soweit, zu behaupten, daß die heutige Malerei weder eine Auseinandersetzung mit der Um- Welt noch mit dem Künstler selbst sei, son- dern lediglich„ein offener Brief an das Nichts und ohne Antwort“. Wie dem auch sei, und Was die Künstler selbst zu ihrem Schaffen zu sagen haben— es braucht nicht maßgebend zu sein für den selbst urteilenden Kunst- freund. Anhänger wie Gegner der ur- realen werden in den kommenden Wochen aus- glebig Gelegenheit erhalten, sich— sei es in der Ausstellung vor den Bildern, sel es in den Vorträgen— mit den vielseitig zu beleuchten- den Problemen auseinanderzusetzen. in einem auf den 7. August angesetzten Diskussions- abend wird das Publikum sogar selbst das * Wort ergreifen und freimütig seine Meinung sagen können, und so ist denn zu erwarten, daß diese surrealistische Manifestation zu ihrem Teil zur Klärung der künstlerischen Si- tuation unserer Zeit betragen wird. An der Ausstellung beteiligen sich mit Ge- mälden und graphischen Arbeiten folgende Künstler. Rudi Baerwind, Mascha Bullinger, Edgar Ende, Max Ernst, Arnold Fiedler, Ernst Geitlinger, Werner Gilles, Gottfried Goebel, Karl Otto Goetz, Fabius Gubel, Wilhelm Heise, Paul Klee, Hans Kuhn, Curt Lahs, Otto Nückel, Franz Radziwill, Karl Rössing, Rudolf Schlichter, Bernard Schultze, Hans Thiemann, Heinz Trökes und Mac Zimmermann.— Im Nebenraum hängen einige Werke der abstrak- ten Maler Ackermann, Baumeister, Ritschl und Nay. C. O. E. „Cosi fan tutte“ in Schwetzingen Gastspiel der Württembergischen Staatstheater Neben dem sprühenden, tollen„Figaro“, neben dem dämonisch- dramatischen„Don Juan“ oder neben der tlefsinnigen, in klassischer Schön- heit erblühenden„Zauberflöte“ wirkt Mozarts „Cosi fan tutte“ wie ein verspieltes, klei- nes Mädchen. Man erfreut sich an seiner Kind- lichen Schönheit, an seiner Grazie, an seinen tändelnden Bewegungen— tiefer berührt wird man davon kaum und man vergißt es ebenso rasch und leicht Wieder, wie es angeflogen Kan. Mozart allerdings hat auch über diesen dünnblü- tigen Text da Pontes in der liebenswerten Ver- schwenderlaune des Genies das Fltillhorn seiner Musik ausgegossen. In anmutiger Gelöstheit, in schwereloser Koketterie, in zweckloser Musizier- freudigkeit gibt er sich hier ganz so, wie er zu- erst und anhaltender, als uns lieb sein kann, in die Herzen der Menschen eingedrungen ist: als der Meister des Rokoko, mit gepuderter Perücke und Spitzenmanschetten, mit Seidenstrümpfen und Schnallenschuhen. Als der Komponist liebrei- zender Serenaden, stets heiter, witzig und galant. Diesen Zug unterstreicht Heinrich Köhler- Helfer ien, den die„Württembergischen Staatstheater“ zu dieser Inszenierung eingeladen hatten, in sehr feiner und gelungener Weise. Und das mit vollem Recht. Er füllt die vielen szeni- schen Lücken mit reizenden Einfällen— ein Ma- Sier, der aus der Dürftigkeit des Vorhandenen ein entzückendes Bildehen nach dem anderen vor die Augen seiner verblüfften Zuschauer zau- bert. Stellt er doch im Garten eine Badewanne auf, der die Damen Fiordiligi und Dorabella ge- rade entsteigen, während ihre Zofe Despina mit frecher Schläue über die Männer doziert; ein ar- der Mal wieder läßt er die gleichen schönen „Ungetreuen“ in einem kleinen Planschbecken angeln. So gelingt es Köhler-Helffrien tatsächlich, lange Strecken hindurch Vergessen zu machen, daß ungeachtet ihrer musikalischen Schönheiten Cosi fan tutte im Grunde doch„gestrig“, doch „passé“ ist. Für Ferdinand Leitner wiederum bedeu- tet— und das war nach seinem Konzertgagtspiel Zu erwarten— die Partitur der Cosi eine Fund- grube kammermusikalischer Feinheiten, Wie er hier ein Stakkato aufblitzen, dort die Kantilene schwelgerisch aufblühen läst und wie er das Ganze so duftig und zart, so durchsichtig und Lein zusammenhält, hat den Kenner wie den, der das Werk zum ersten Male hörte und sah, gewiß entzückt. Und ebenso bis ins Detail hinein führt Leitner auch das Sextett auf der Bühne, das er gegangen. überdies in idealer Weise auf einander abzustim- men Weig., So hat Engelbert Czubok(Guglielmo) eine größere, tragendéere stimme— er paßt sie hier dem schönen aber doch ein wenig schwachen Tenor Hans Blessins Ferrando) an. Ein stimm- lich wie darstellerisch sehr feines Schwestern- Paar geben Lore Wissmann(Fiordilig) und Hetty Plümacher Oorabella) ab. Munter und witzig Ellinor Junker-Gießen als Despina. stimmlich ein wenig zu schwer, dafür aber im Spiel ausge- zeichnet: Heinz Cramer als Don Alfonso. Der Er- folg dieser schönen Ensembleleistung blieb denn auch nicht aus und der Beifall wollte kein Ende nehmen.. Kurt Heinz. Theater und Währungsreform Abbruch der Schwetzinger Festspiele Die Geschäftsführung der Schwetzinger Fest- spiele teilt mit, daß die Festspiele infolge der Währungsreform nicht weitergeführt werden kön- Den. Gelöste Eintrittskarten werden an den be- kannten Vorverkaufsstellen bis Mittwochabend zurückgenommen. . Die Intendanz der Städtischen Bühnen Heidel- berg teilt mit, daß zunächst am Dienstag, 22. und Mittwoch, 23. Juni, keine Aufführungen der Städtischen Bühnen stattfinden. 0 Die Preise in den meisten Stuttgarter Theatern sind ab Montag erheblich gesenkt worden. Die württembergischen Staatstheater, deren Preise bisher zwischen 1,50 und 7 Mark lagen, gingen auf eine bis drei Mark, das Stutt- garter Neue Theater auf 70 Pfennig bis drei Mark herunter. Das neueröffnete Kabarett Werner Fincks„Die Mausefalle“, dessen Preise zwischen 4 und 10 Mark lagen, verkauft seine Eintritts- karten jetzt für 1 bis 2 Mark. Die Stuttgarter Lichtspielhäuser haben ihre Eintrittspreise wie bisher beibehalten.(dena) * Das Regensburger Stadttheater wird auf Beschluß des Stadtrates ab 22. Juni auf die Dauer ron vier Wochen seine Pforten schlie- Ben, um die Auswirkungen der Währungsreform abzuwarten. Das Theater war während der Nach- Kriegsjahre ein Ueberschußunternehmen, das keinerlei Zuschüsse in Anspruch nahm.(dena) César Santelll in Heidelberg. Auf Einladung der Europa-Union(Kreisgruppe Heidelberg) wird am Donnerstag, 24. Juni(19.30 Uhr), im physiologischen Institut der Universität, Akade- miestraßge 3. Mr. César Santell i, Generalinspek- teur des französischen Erziehungswesens und Be- auftragter für Deutschland und Oesterreich, über das Thema:„Duhamel et bavenir de notre civili- sation“ Guhamel und die Zukunft unserer Zivil- ation“) in französischer Sprache sprechen. Der bekannte Schriftsteller ist mit verschiedenen Ro- manen und Theaterstücken sowie einem Essais Über Georges Duhamel an die Oeffentlichkeit ge- treten und hat sich auch durch seine dauernde Mitarbeit an bekannten französischen Tageszei- tungen und Zeitschriften einen Namen gemacht. Der Vortrag ist unentgeltlich. 2 Als Austauschstudenten nach Us A. Die Stu- denten Karl Ege sSunhild Rauschkolb und Gustav A., Krapf, sind vor kurzem als Austauschstudenten Württembergisch-badischer Hochschulen nach den Vereinigten Staaten gefahren.(dena) Marthe Harell fimt in Zürich. in dem neuesten Schweizer Film„Nach dem Sturm“ spielt Marthe Harell die Hauptrolle. Der Film ist nach einer No- velle von Carl Zuckmayer in Zürich ins Atelier Regle führt Gustav Veicks. 2 A nunft das Leben zu erhalten, Treffen in München von Werner Holzer ist ein ehrlicheres Bild. Und Wahrheit für Wahrheit, war das nicht das geheime Motto der Kundgebung. * Wer die deutschen Schwierigkeiten kennt, muß die Riesenarbeit würdigen, die mit der Vorbereitung und Durchführung dieser Kund- gebung geleistet wurde. Viel Idealismus und ein Schuß Waghalsigkeit(im Hinblick auf die zu erwartende Währungsreform) gehörten da- zu. Aber man hatte fast zuviel getan. Eine Veranstaltung betzte die andere. war knapp und die Reden waren lang. Es ist heute selbstverständlich, daß jeder eingeladene prominente Gast aus dem Ausland, wenn er schon kommt, einige Worte zur deutschen Ju- gend sagen will. Es wurden kluge Dinge ge- sagt und herzliche. Und natürlich auch solche, die an der Wirklichkeit vorbeigingen. So viele, daß es nicht möglich ist, eingehend darüber zu berichten. Aber es war wohl doch etwas zuviel. Es konnte nicht durchdacht werden und schon gar nicht zu einer persönlichen Stellungnahme, einer Konsequenz führen. Das ist bedauerlich. Es kann nur der Sinn einer solchen Kundgebung sein, Einsichten zu ver- mitteln, die nach der Rückkehr in die Heimat zu Verpflichtungen werden für die Arbeit des einzelnen. Carl Zuckmayer hatte nicht unrecht, wenn er von dem eigenartigen Ge- fühl sprach bei der Ueberlegung, daß der Fahrer, der ihn an den Ort seiner Rede brachte, eben auch nur drei schlechte Kartoffeln zu Mittag gegessen hat.„Es müßte endlich genug zu essen beschafft werden, sonst sind die vie- len Reden erfolglos“, meinte er privat. Das ist eine anständige, notwendige Form von Ma- terialismus. * Ein Wort an die Gastgeber: Zweck. Dichter, Schriftsteller un des Auslandes einzuladen, wenn man sie dann (deutscherseits) geradezu neidisch bewacht, sie allenfalls für zwei Stunden zu einer Arbeits- Semeinschaft oder Ansprache„entläßt“ und ansonsten ein Pen-Club-Treffen im kleineren Rahmen durchführt. Man sollte den jungen Leuten die Möglichkeit geben, große Frauen und Männer des Auslandes wirklich kennen- zulernen. 5 Es hat keinen d Journalisten Es scheint sich herumgesprochen zu haben, daß unter anderem auch Diskussion zur De- mokratie gehört. Nun diskutiert man. Die an- deren anzuhören, ist nicht immer angenehm, aber das geht vorüber. und dann haut man leich Wieder in die alte Kerbe und redet von seiner ganz privaten Ansicht.— 15 Arbeitsge- meinschaften arbeiteten an den verschiedensten Themen. Manches wurde geklärt, manches nicht. Film, Theater, Erziehung, Frauenpro- blem, Weltregierung— das stand zur Debatte. Nachdem alles durch die„Fleischmaschine“ ge- dreht war, kam im allgemeinen eine mehr oder minder unklare Definition des Verhält- nisses Rußland Amerika heraus. Es ist lei- der eine Tatsache, daß auch die Jugend an einem„Bolschewistenkomplex“ leidet, einer übersteigerten Angst, die sie vor den einfach- sten Entscheidungen zurückschrecken läßt, weil „die Folgen noch nicht abzusehen sind“, Man muß an die„Dreigroschenoper“ denken. Auch Frau Brails ford deren Rede so begeistert aufgenommen worden war, hatte keinen leichten Stand, als sie von dem gesprochenen Wort zu einer Tat überleiten wollte. Da wa- ren„wenne und„aber“(die man nicht gleich als Verstocktheit der deutschen Jugend bezeich- nen sollte), als sie von ihren Plänen für eine Weltregierung sprach. Es existieren„geistige Zonengrenzen“ über die ganze Welt hinweg. Dafür gibt es noch keine Pässe. Nur Angst vor Atombomben und NKWD. Und wenig Zivil- courage. * Vercors(der französische Dichter Jean Bruller) sprach Worte, die hart in den Ohren klangen. Aber sie waren ehrlich. Zeug- ten für das Mißtrauen, das noch in der Welt gegen Deutschland lebt. Man hätte sich für diese Offenheit bedanken müssen, denn sie nützt mehr als alle Konvention für die Dauer einer Jugendkundgebung. Möge die gute Absicht, mit der man an das Treffen herangegangen war, und der Kontakt, den junge Menschen trotz aller Bedenken fan- den, dazu beitragen, daß die Jugend die Hin- dernisse überwindet, die täglich von anderen neu aufgeschichtet werden. Und nicht nur über- winden soll sie, sondern eines Tages nicht mehr ihre Hand dazu reichen, der reinen Unver⸗ Nach Bayern, nach Südbaden, nach Und wir Die Zeit sein 5 . 2 c r. 70/ Dienstag, 22. Juni 1948 e eee eee Seite g N 10 Millionen Mark für Mannheim Brave Bürger schliefen noch und andere emen vielleicht gerade erst nach Hause, als 1 Sonntagmorgen 6 Uhr schlug. Viele hat- 1 oed einmal ordentlich gefeiert und die 85 Moneten„aònf den Kopf gehauen“. eie b die nächtlichen Straßen torkelten Be- 3 wie annodazumal, als eine Mark 0 eine Mark war. Aber zweifellos nüchtern e Polizeibeamten, die um Viertel nach Landeszentralbank einen PRW neuem Geld beluden, um es, von vier Mo- zu den einzelnen Um- Das ging glatt bis mit 1 5 ſaschstellen zu bringen. Jet die beim. 2 Haltezeichen hinausgefahren war. Strafe: 0 Minuten. stehenbleiben. Folge: Die Käfer- 3 Uhr ausgegeben werden konnte. 10 der Nacht hatte es zum Teil stark ge- egnet. Trotzdem waren vor Verschiedenen küsgabestellen schon morgens um 4 Uhr die Ungeduldigen gestanden. die als erste dran ein wollten. In N 7 und der Oststadt waren 5 um Beispiel einige hundert. Um 8 Uhr war de Schlange vor dem Siemenshaus auf über 2000 Personen angewachsen. In K 5 war es bei belnung der Schalter etwas lephaft her- gegangen. Jemand hatte das unsinnige Ge- nücht verbreitet; das Geld reiche nicht und die Letzten müßten leer ausgehen. Acht Po- lelbeamte stellten Ruhe und Besonnenheit ö er. . id len war in Mannheim— für alle Falle— 10 Prozent mehr Geld in Reserve, als lstenmäßig notwendig War. Knapp 10 Mil- ionen Deutsche Mark sind in Mannheim durch Umtausch in Verkehr gekommen. Jede Um- bauschstelle wurde von Polizeibeamten Über- wacht, die ein Auge auf Sicherheit und ge- kegelten Ablauf der Dinge hatten. Im allge- meinen vollzog sich das Geschäft der Geld- zusgabe überall ruhig und reibungslos. Es zam am Sonntag nirgendwo 2zu größeren Zwischenfällen. Da bereits an diesem Tag die meisten Mannheimer, zum großen Teil auch genon mit dem Buchstaben L-, ihren Zaster geholt hatten, wurde abends von dem ur- sprünglichen Vorhaben, das restliche Geld, das dann am Montag ausgegeben wurde, wieder zuf die Bank zurückzubringen, abgesehen, Wo n den Umtauschstellen kein Tresor zur Ver- fügung stand, wurde das Geld in der Nacht von Sonntag auf Montag im nächstliegenden Polizeirevier deponiert. In der Rheinstraße holten ungefähr 2500 Dr. Cahn-Garnier 59 Jahre alt Am Sonntag feierte unser Stadtoberhaupt zeinen 59. Geburtstag. Er wurde in Mannheim als Sohn eines Arztes geboren, besuchte das Fymnasium und die Universitäten Heidelberg, München, Berlin und Freiburg. 1912 bestand er zein erstes juristisches Examen und promo- zierte 1918 in Freiburg mit dem Prädikat magna cum laude zum Doktor der Rechts wis- zenschaft. 1919 bestand er in W 1 n de vorübergehend in genommen und aus Mannheim verbannt. temberg-Baden zu übernehmen, f einer Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Mannheim am 1. März 1948 bekleidete. Doppelmörder Helm gefaßt? Wie wir durch die Mannheimer Polizei er- lahren, lief am 19. Juni um 16.33 Uhr auf dem Polizeipräsidium ein Fernschreiben ein, nach dem der unter anderem wegen Mordes an einem amerikanischen und deutschen Krimi- balbeamten gesuchte 17 jährige Wilfried Helm in Lüttich durch belgische Kriminalpolizei Auf- 3 worden sein soll. Einzelheiten liegen is zur Stunde noch nicht vor. Ein Flugzeug nut amerikanischen Kriminalbeamten ist nach ekanntwerden dieser Nachricht sofort nach Lüttich geflogen. Backsteine contra Pistole oberwachtmeister Z. fährt seine letzte Runde über die Neckarvorlandstraße. Seine beiden Kollegen radeln schweigend hinter ihm ber. Es ist 2.40 Uhr, Jonntagfrüh. Gleich kommt die Drehbrücke, Mann.. Da huscht eln Mann über die Straße und will sich schnell hinter einem kleinen Häuschen verstecken. Die Beamten springen von ihren Fahrrädern und 2, fordert den nächtlichen Spaziergänger zuk, aus seinem Versteck hervorzukommen. doch erst als ein Beamter um das Haus her- umgeht, kommt der Mann langsam auf die Straße.„Ihre Papiere, bitte!“, sagt Wacht⸗ meister K. Aber der Unbekannte gibt ihm statt dessen einen Kinnhaken. Wachtmeister K. bt vorübergehend kampfunfähig.„Hände boch!“ ruft Oberwachtmeister Z. Aber der 3 springt mit einem Satz hinter einen niehohen Stapel von Backsteinen und er- öknet von hier aus ein zielsicheres Bombarde- ment auf die beiden anderen Polizisten.„Ihr Verbrecher!“ ruft er in gebrochenem Deutsch. bin Russe oder Pole? Der zweite Wacht- meister kommt nicht mehr dazu, darüber nachzudenken, denn ein schwerer Schlag am Unken Auge läßt ihn nur noch Sternchen schen. da zieht Oberwachtmeister Z. die Pistole. drei Schuß. Getrofken. Aber im nächsten Augenblick landet ein ansehnlicher Backstein zus der Hand des„Toten“ an seinem Kopf und macht auch ihn für einige Minuten be- wugtlos. Der Unbekannte will den Kampfplat⸗ verlassen, da zielt Wachtmeister K., der sich zwischen von seinem Kinnhaken erholt hat, sicher den vierten Schuß ins Herz. Die Kriminalpolizei konnte bei dem Toten keinerlei Auswelspapiere oder sonstige Dinge, die über seine Person Auskunft hätten geben önnen, entdecken Eine Reihe von beigehol- en Personen konnte den Toten ebenfalls nicht identifizieren. Photographie und Finger- dabdrücke wurden nach Stuttgart geschickt, wo alle von der deutschen Polizei Gesuchten kar- telmägig zusammengefaßt sind. Vielleicht weiß man dort, wer der geheimnisvolle Tote ist. bre Xr N Noch immer unbeständig 8—— Vorhersage bis Donnerstagfrüh. Wechselnd wolkig. Am 2 zeitweise Regen oder Schauer. Am Mittwoch überwiegend trocken. Höchsttemperatur am Dienstag 3 19—21, am Mittwoch 21—23 Grad. mäßige Winde aus Südwest bis West. * bis Dienstag äehtliche Tiefsttemperatur 912 Grad. Schwache 8 g Amt für Wetterdienst Karlsruhe. Schiffer ihr Geld. Auch hier ging es ruhig und diszipliniert zu. Ein bißchen Aufregung gab es am Montagmorgen im Siemenshaus, wo in kurzer Zeit zehn Schwarzhändler, die sich seit 1945 in Mannheim unangemeldet aufgehal- ten hatten, bei dem Versuch, auch ohne Per- sonalpapiere zu Geld zu kommen, von der Kriminalpolizei vorläufig festgenommen wer- den konnten. Wer keine 60 Mark in altem Geld besaß, hatte die Möglichkeit, entweder bei dem Wohl- fahrtsamt oder bei den caritativen Verbänden ohne Bedürftigkeitsnachweis sich das alte Geld geben zu lassen, das nicht zurückgefor- dert wird. Bis Sonntagabend hatte zum Bei- spiel das Wohlfahrtsamt auf diese Weise 160 892 Mark ausgegeben. Diese Summe läßt allerdings keinen genauen Schluß auf die Zahl des Personenkreises zu, da viele nicht volle 60 Mark, sondern kleinere Beträge erbaten, die ihnen an dem„Soll“ noch fehlten. Bereits in den Vormittagsstunden des Sonn- tag war der Schwarzmarkt an seinen gewohn- ten Plätzen wieder im Gange. Eine Kuriosität allerdings stellte die Tatsache dar, daß die Schwarzhändler nicht ver kauften, sondern a n kauften, um noch möglichst viel Altgeld loszubekommen. So verkauften ansonsten ehr- bare Bürger gewissermaßen in letzter Minute Gegenstände aller Art an die Schwarzhändler zu recht respektablen Preisen. Am Nachmit- tag, als dann neues Geld schon im Umlauf War, begann sich der Schwerpunkt wieder in die„normale““ Bahn zu verlagern. Nur mit dem Unterschied, daß die Preise erheblich sanken. Ein„Börsenbericht“ kann noch nicht aufgestellt werden, da um die Preise noch gerungen wird. Ein weiteres Kuriosum für Mannheim bot ö Am Sonntag hatten die meisten schon das neue Geld am Sonntag das Bunkerhotel. Alle Gäste waren abgereist und der einmalige Fall— sämtliche Hotelzimmer unbelegt— war ein- getreten. Als eine weitere erfreuliche Reaktion auf die Währungsreform kann die Tatsache ver- zeichnet werden, daß sich bereits am Samstag. insbesondere bei den am Hafenaufbau betei- ligten Firmen, eine größere Zahl von Arbeits- kräften um Beschäftigung bewarben. mile. . Die Einrichtung von 147 Ausgabestellen er- möglichte in Heidelberg eine reibungslose Auszahlung des Kopfbetrages, so daß beson- dere Störungen nicht zu verzeichnen waren. Lediglich in den frühen Vormittagsstunden kam es vor einigen Ausgabenstellen zu größe- rem Andrang, der jedoch durch Einschaltung der Polizei nicht zu Zwischenfällen führte. Da nicht genügend neues Geld vorhanden war, konnte an 3000 Personen die Auszahlung erst am Montag vorgenommen werden. Nach bis jetzt vorliegenden Meldungen ver- lief der Umtausch des alten Geldes in der ge- samten Westzone ruhig und ohne Zwischen- fälle. Nur in Hamburg kam es zu tumultartigen Szenen vor einigen Umtauschstellen, wo das Geld nicht rechtzeitig eintraf und die mehrere hundert Meter langen Menschenschlangen an verschiedenen Stellen die Polizeiabsperrungen durchbrachen und in die Umtauschstellen ein- drangen. Die Lokale wurden geräumt und zeitweilig geschlossen. In München mußte das Ueberfallkommando zu Hilfe gerufen werden, da die Polizeibeam- ten dem Ansturm nicht mehr Herr wurden. Die Schlangen vor einzelnen Münchener Ver- teilungsstellen waren teilweise bis auf vier- tausend Personen angewachsen. Ums liehe Beld Die ersten illegalen Grenzgänger aus den Westzonen, die große Geldmengen in die So- Wietzone zu bringen versuchten, sind bereits Wenige Stunden nach der Verkündung der Währungsreform an der Demarkationslinie in Thüringen gestellt worden. Bei Henneberg im Kreis Meiningen sind etwa 80 Personen festgenommen worden, die durchschnittlich 10 000 bis 80 000 Mark bei sich führten.(dena) * Der sowjetisch kontrollierte Berliner Rund- kunk hatte sein gesamtes Sonntagsprogramm umgeworfen und sendete wegen der Währungs- reform in Westdeutschland nur ernste und klassische Musik. Ein Sprecher gab hierzu be- kannt, daß dieser Sonntag für Deutschland ein„ernster“ Tag sei.(dena) * Der Bahnhof Garmisch- Partenkirchen wurde am Samstag polizeilich gesperrt, um den An- sturm von etwa 25 000 Kurgästen abzudämmen. Innerhalb weniger Stunden wurden 19 000 Fahrkarten verkauft. Für Zulassungskarten wurden ganze Anzugstoffe, komplette Gardinen und andere Kompensationswaren angeboten. (dena) Sonnwendfeier der Naturfreunde Am Samstag versammelten sich die Mann- heimer Naturfreunde am Naturfreundehaus auf dem Kohlhof, um zur mitternächtlichen Stunde die Sommersonnwende zu feiern. Weithin leuchtete in der Nacht ein flammender Holz- stoß, während Rezitationen, Lieder und Feuer- sprüche zum Vortrag gebracht wurden. Der Jugendleiter forderte in seiner Ansprache ein Bekenntnis zum Menschentum, sowie ein ent- schlossenes Handeln gegen Krieg und Milita- rismus, damit die Völker sich verständigen und versöhnen mögen. 8 Br Isengard beging Selbstmord In Heidelberg beging der 33jährige Kohlen- händler Kurt Isengard, der vor einem Jahr im Mittelpunkt eines sensationellen Kohlenschie- berprozesses gestanden hat, während einer po- lizeilichen Durchsuchung seiner Wohnung Selbstmord durch Einnehmen von Schlafmit- tel. Isengard war in eine neue umfangreiche Schiebung verwickelt und zog es daher vor, sich einem weiteren Strafprozeß zu entziehen, nachdem er erst vor einiger Zeit aus dem Ge- kängnis entlassen worden war. Unruhiges Wochenende. Ziemlich lebhaft ging es in der Nacht vom Samstag auf Sonn- tag in der Rheingoldstraße in Neckarau zu. Nicht weniger als 17 Personen mußten dort wegen. zur Anzeige gebracht wer- den. In Feudenhefm wurden elf Personen we- gen unberechtigten Betretens des amerikani- schen Wohngebietes vorläufig festgenommen. Straßenbahn entgleiste. Auf der Friedrich- Ebert-Brücke entgleiste am Sonntagnachmittag von einem in Richtung Feuerwache fahrenden Straßenbahnzug der Linie 3 ein Anhänger, wodurch der Straßenbahnbetrieb auf eine halbe Stunde unterbrochen wurde. Städtische Beamte stenographieren. Die Stadt- verwaltung hielt wieder für ihre Bediensteten ein Stenographiewett- und-leistungsschreiben ab. Von 143 Teilnehmern in den Abteilungen 100—200 Silben haben 93 den Anforderungen genügt. Für besonders anerkennenswerte Lei- stungen konnten 53 Teilnehmern Geldpreise zuerkannt werden. Jugend diskutiert. Der nächste Aussprache- abend für die Mannheimer Jugend, zu dem sich Prof. H. W. Langer zur Verfügung ge- stellt hat, wird am 22. Juni, 19 Uhr, in dem Jugendheim in der Käfertaler Straße 168 ab- gehalten. Gefährliche Transmission. Beim Auflegen eines Treibriemens wurde ein Arbeiter von der Transmissionswelle so unglücklich erfaßt, daß er mit schweren Verletzungen in das Städt. Krankenhaus eingeliefert werden mußte; er ist dort seinen Verletzungen erlegen. Keine Tagung der Lichtpauser. Die für 22. bis 24. Juni in Mannheim vorgesehene Tagung des Bundes der Licht- und Photopausereien muß nach Einführung der Währungsreform ausfallen. Es ist aber vorgesehen, den Bun- destag im Herbst d. J. in Mannheim abzuhal- ten. Berufsboxveranstaltung wird verlegt Der für 3. Juli vorgesehene Kampftag der Be- rufsboxer auf der Phönix-Kampfbahn wird in- folge der unübersichtlichen, neuen Verhältnisse auf einen späteren Zeitpunkt verlegt. Die bereits gelösten Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit für die nächste Veranstaltung des Boxrings Mannheim. 8 Dünger für Obsthun Wie uns Inspektor Martin mitteilt, wird der für den Obstbau so dringend benötigte Kunstdünger in den nächsten Tagen zur Aus- gabe gelangen. Die Ueberweisung der Bestell- marken erfolgt an die Obst- und Gartenbau- vereine. Erzeuger, die im letzten Jahr beson- ders gut abgeliefert haben, oder solche, die größere Pflanzungen besitzen, erhalten die Bestellmarken auf direktem Wege. Die Bestellmarken sind spätestens am 25. Juni bei einem Düngerhändler abzugeben. Es sel hier besonders auf die verschiedenartige Anwendung des Stickstoff-Düngers hinge: wiesen. f Kalkstiekstoff darf nur im Herbst oder im zeitigen Frühjahr gestreut werden, weil er erst spät eine Wirkung erreicht und leicht Verbrennungen an den belaubten Bäu- men, Sträuchern oder Unterkulturen hervor- rufen kann. Kalksalpeter ist ein reiner Kopfdünger, der für den Obstbau nur noch innerhalb der nächsten vier Wochen in An- wendung gebracht werden darf. Kalkam- monsalpeter und schwefelsaures Am- moniak sollten, ebenso wie das vom Ameri- kaner eingeführte Ammoniak, sowie die kali- und phosphorsauren Düngemittel, erst im kom- menden Frühjahr gestreut werden. Zur Vermeidung von Verlusten ist es rat- sam, alle Düngerarten möglichst auf Holzunter- lagen trocken zu legen. Der Kunstdünger darf in keinem Fall mit Eisen oder irgendeinem anderen Metall in Verbindung kommen. Für die Düngung einer ertragsfähigen An- lage rechnet man ungefähr 500-800 Gramm reine Phosphorsäure, 10001200 Gramm rei- nen Stickstoff und 20002400 Gramm Reinkali 2 Originalzeichnung Wolf Strobel „Ick bin gespannt, wer nun den Auftrag er- hält— es soll ja außer der Fußbank auch noch ein Tisch zu reparieren sein.“ eee pro 100 Quadratmeter der Standortfläche. Bei größeren Bäumen ist der Dünger in der Haupt- sache im äußeren Teil der Kronentraube, in älteren geschlossenen Anlagen auf dem gesam- ten Gelände gleichmäßig zu verteilen. Für den Stadt- und Landkreis Mannheim wurden etwa 50 000 Kilogramm Stickstoffdün- ger und je 60 000 Kilogramm Kali- und phos- Phorsaurer Dünger zugeteilt, eine Menge, die bei richtiger Anwendung eine erfreuliche Hilfe für den Obstbau bedeutet. K. G. Huusfruuen fugen mil Erfolg „Bitte meine Herren, sehen Sie sich das an! Wenn man davon ausgeht, daß die berufs- tätige Frau, sei sie nun Politikerin, Aerztin oder Arbeiterin heute auch Hausfrau sein muß, um mit dem Alltag überhaupt fertig zu wer- den, so kommt der Arbeitstagung der Haus- fkrauen-Verbände aus allen Zonen in Stutt- gart einige Bedeutung zu. Irrtum, etwa anzu- nehmen, daß hfer nur die Zubereitung von Wildgemüse oder sonst einem Küchenrezept zur Diskussion gestanden hätte. Die Haus- frauen zeigten vielmehr, daß dieser Beruf, mit Verstand ausgeübt. sehr stark in die Volks- Wirtschaft hineingreift. Schon im Programm machten sich haushälterische Tugenden be- merkbar. Nicht zu viel und keine langen Re- den wurden gehalten, trotzdem ließ die Ta- gung ein bestimmtes Niveau erkennen. Es kam auch zu lebhaften Diskussionen, aber dank der Iiebenswürdig- straffen Regie von Maria Ha- mann, der ersten Vorsitzenden des Berufs- verbandes der Hausfrauen Württembergs, ver- loren sie sich nicht in die Breite. Ernährungsminister Stooß wies in seiner Begrüßungsansprache auf sein gutes Verhält- nis zu den Hausfrauen in Württemberg hin— Was die Hausfrauen in Baden veranlassen sollte, in die Fußstapfen der Schwäbinnen zu treten— und glaubte nach den augenblickli- chen Anzeichen in der Wirtschaft eine Besse- rung der Ernährung in Aussicht stellen zu können. Sein Optimismus wurde jedoch— der Minister hatte es mit geprüften Hausfrauen zu tun— mit einiger Skepsis hingenommen. Rosine Speicher, Nürnberg, schnitt mit ihrem Referat„Erarbeitung eines neuen Le- bensstils“ die Frage an, die viele Frauen seit langem beschäftigt, warum Möbel hergestellt werden, die angesichts der Wohnraumnot völ- lig überholt sind. Sie stellte die Zweckmäßig- keit in der Einrich Einfluß der Frau auf Wohnungsbau und Aus- gestaltung, wie die Wiederbeachtung von Maß und Würde in der Haltung der Frau für den geistigen Zusammenhalt in der Familie für unbedingt notwendig. Sehr viel Anklang fand der Vortrag von Frau v. Feldtmann, Ra- dio Stuttgart, über die„Disziplin beim Ein- kauf“. Ihre Anregungen und psychologischen Betrachtungen in die Tat umgesetzt, würde für die Frauen bedeuten: Keine Schlange mehr, keine Ueberforderung mehr beim Kauf von Ware. Nach ihren Ausführungen hat es die Frau in der Hand, den Markt zu bestimmen, tung heraus und hielt den 160 wenn sie vernünftig, diszipliniert und plan voll einkaufen wollte. Aus den Kurzberichten der Hausfrauen aus den überparteilichen, konfessionellen und über- konfessionellen Verbänden ging hervor, mit welchem nachahmungswerten Ideenreichtum gearbeitet wird. Besonders wichtig war allen Anwesenden die Ausbildung des haus wirtschaftlichen Nach- wuchses. Sie erwogen bis ins kleinste die Mög- lichkeiten, die jungen Mädchen wieder für den haus wirtschaftlichen Beruf zu interessieren und den Haushaltshilfen einen Anreiz zu ge- ben, um sie aus der Ablehnung gegenüber die- sem Beruf herauszureigen. Uebereinstimmend wurde festgelegt, Tarifverträge für den Beruf einer Haushaltsgehilfin und-meisterin auf eine gemeinschaftliche Linie zu bringen. Weiter kam es zu einem Zusammenschluß der Haus- frauenverbände zu einer Arbeitsgemeinschaft in der Bizone und Berlin, deren Vorsitz und Geschäftsführung im Turnus abgewechselt wird. Die Unterredung von Regierungspräsidentin Bähnisch, Hannover, und Maria Ha- mann, Stuttgart, als Vertreterinnen der Frauenorganisationen der Westzone mit den Generälen Clay und Robertson, in der Frau Bähnisch ein Tablett mit der Tagesration eines Normalverbrauchers mit den drastischen Worten:„Bitte, meine Herren, sehen Sie sich das an!“, auf den Schreibtisch stellte, gab An- lag zu einer Resolution, in der die Generäle erneut um Hinzuziehung von erfahrenen Haus- frauen bei der Planung der Lebensmittel- importe gebeten wurden. Hm. Achtung Betriebsrätel 2 In letzter Minute bittet uns der Gewerk schaftsbund um folgende Bekanntmachung. Nach uns zugegangenen Meldungen versu- chen verschiedene Betriebe, mit unerlaubten Mitteln die durch die Währungsreform hervor- gerufene zeitweilige Belastung von sich abzu- wälzen. Die Betriebsräte werden hiermit auf- gefordert, keinerlei Vereinbarungen über Kurzarbeit, Betriebsstillegungen oder Entlas- sungen einzugehen. Nehmt auch keinen unbe- zahlten Urlaub an und wendet euch in allen Zweifelsfällen sofort an eure zuständige Ge- werkschaft. Württembergisch- badischer Gewerkschaftsbund Ortsausschuß Mannheim liroßses Ruderer- Aufgebot um Siurt 61. Oberrheinische Regatta auf dem Mühlauhafen Die ideale Rennstrecke auf dem Mühlauhafen War Schauplatz der mit zähem Einsatz geführten Wettkämpfe der Ruderer. Besonders am zweiten Tag kamen die Rudersportfreunde recht zahl- reich, zumal die französische Zone erstmals mit ihren Vereinen starten durfte und viele Pfälzer von der freien Brückenpassage Gebrauch mach- ten. Nicht nur das Ziel war dicht umlagert, son- dern auch der Rennbegeisterten. „Regatta-Zug“ war gefüllt von Eine Kapelle verscheuchte die trüben Zukunftsgedanken mit flotten Märsche. Es wurden recht schöne Rennen ausgefahren, die alle bis zum Schluß spannungsvoll verliefen. Leider war das hiesige Rudereraufgebot schwach, da der Mannheimer RV Amicitia wegen interner Vereinsschwierigkeiten die meisten Nen- nungen zurückzog. Andere Vereine mußten we- gen der Währungsreform frühzeitig die Heim- reise antreten, ohne am Start teilgenommen zu haben. Sehr stark und erfolgreich dominierten die Boote der Heilbronner RG Schwaben, wäh- rend im Einer Franz Skoda(WSpy Beueh sich an beiden Tagen seinem Rivalen Hans Götz RC Worms) beugen mußte. Rennen verblieben den Mannheimer Vereinen vier Siege. W. 1. Ergebnisse vom 1. Tag: Anfänger-Vierer m. St. (Gigboot): 1. Ludwigshafener RV 1878 Sieger mit zwei Bootslängen vor Mannheimer RC v. 1675. Rennboot: 1. Heidelberger RK 7:00, Min. Senior- Vierer m. St.: 1. Heilbronner RG Schwaben, kampflos Sieger. I. Junjor-Vierer m. St.(Renn- boot): 1. Essener/ Werdener RC 651,2. II. Jung- mann- Vierer m. St.(Gigboot): 1. Heilbronner RO Schwaben 3.24. Rennbobt: 1. RG Bennrath 7:08, 4. Hochschul-Vierer: 1. Mannheimer RC 7:09,5(be- setzt von der Wirtschaftshochschule). 2. Heidel- berger RC 709,6. Junjor-Vierer m. St. Kenn- boot): 1. Ulmer RC Donau 7:18,9. 2. Mannheimer RV Amicitia 7:26,4 Jungmann- Doppelvierer m. St. Frauen): 1. RG Wiesbaden Biebrich 331,2. I. Senior-Zweler o. St. 1. RG Flörsheim/ Rüssels- heim 741,1. Senior-Einer: 1. Hans Götz(RQ Worms) 7:38,7. 2. Franz Skoda(Sp Beue) 7:50,8. II. Senjor-Achter Rennboot): I. Mühlheimer RV 625,6. Jungmann: 1. Duisburger R 632,2. I. Senjior-Achter(Rennboot): 1. RG Germ. Frank- furt 6:22,5. 2. RC Hannover 6:28, 6. Ergebnisse vom 2. Tag: I. Jungmann- Vierer m. St.(Glgboot): 1. Mannheimer RG Baden 3:27,4. Rennboot: 1. R Rheinhausen m. 1½ Rootslängen vor Ulmer RC. I. Senior-Vierer mit St.: 1. Heil- bronner Re Schwaben 6:20, II. Junior-Vierer m. sehr Von den 25 gefahrenen St.: 1. Heilbronner RG 3:26,55. II. Jungmann- Vierer m. St.: 1. R Ulm Donau 6:31,22. I. Senior- Einer: 1. Hans Götz 700,9. 2. Franz Skoda 113,6. II. Senior-Vierer m. St.: 1. Re Hannover 6:15, 4. Leichter Vierer m. St.: 1. Heilbronner RG 6:28, 2. II. Junjor-Vierer m. St.: 1. Ulmer RC 6.31.2. Leichter Vierer m. St.: 1. Heilbronner RG 6:28, 9. III. Senior-Vierer m. St.: 1. Mannheimer RG Ba- im äritten Senior-Vierer mit Steuermann, ein Gig- boot-Rennen, steuerte Herbert Dubois von der Mannheimer RG Baden v. 1880 einen Sieg gegen die gut fahrende Würzburger RG Bayern. Photo-Lenz den 3:56,3. Leichter Vierer m. St.: 1. Ra Wies- baden/ Biebrich 3:23,9. Leichter Jungmann-Viere: m. St.: 1. Duisburger RV 6:30, 3. Doppel-Vierer m, St. Frauen): 1. RG Wiesbaden/ Biebrich 2.40, d. III. Jungmann-Vierer mit St.: 1. Mannheimer Re 3:26,5. III. Vierer m. St.: 1. Duisburger RV 6:23, 1. Junior-Achter: 1 RG Benrath eine Bootslänge vor Offenbacher RV. Senior-Doppel-Zweier: 1. RC Worms vor RV Leverkusen. III. Senior-Achter: 1. Rm. Ludwigshafener RI/ RG Rheinhausen 5: 55. I. Senior- Achter: 1. Germania Frankfurt 5:41,22 Min. Augsburger Ueberlegenheit— aber VfR-Sieg Mit viel Glück und durch einen unentschlosse- nen Schwabensturm vermochte der VfR Mann- heim zu einem verdienten Punktegewinn zu kom- men. Wohl lief das Leder durch die Reihen der Augsburger flüssiger und eleganter, wohl brandete der Augsburger Angriff fast während des gesam- ten Spieles gegen das Gehäuse des vortrefflichen Jöckel; aber wenn einmal die Rasenspieler in die gegnerische Hälfte durchgebrochen waren und die Außen in schnellem Wechsel den Ball zur Mitte beförderten, dann war es vor dem Augsburger Tor höchst gefährlich. Und so schoß Löttke in der 42. Minute zum Führungstreffer ein und sicherte in der 88. Minute mit einem zweiten Tor den doppelten Punktegewinn. 5 Gr. Mühlburg: Hans im Glück Selbst der Geldumtauschtag hielt viele Mühl- burger Anhänger nicht ab, die Reise nach Mann- heim zu unternehmen. So waren 12 000 Zuschauer anwesend, darunter sehr viele enttäuschte Nek- karauer, die eine Hilfestellung von Waldhof er- Warteten. Der zu Beginn niedergehende Regen be- einträchtigte durch die entstandene Bodennässe das Spiel. Mit einer Ruhe- und Schauth- Chance begann die keine allzu große Höhepunkte aufwei- sende Begegnung. Der wieder am Waldhof-Tor stehende Vetter mußte hierbei sein Können unter Beweis stellen. In der 27. Minute fiel der 1. Tref- ker, der durch ein Kühn-Foul verursacht wurde, 7 g 0 Herbold verwandelte den gegebenen Elfmeter. Die Mühlburger ließen den Ball schneller laufen und stellten zwei Minuten später durch den Rechts- außen Traub den 1:1-Gleichstand her. Eine nach der Halbzeit vorgenommene Umstellung bei Wald- hof änderte nicht das Ergebnis, da Mühlburg mit einer besseren Gesamtleistung aufspielte. Abwehr und Läuferreinhe war diesmal standsicher und unterstützte den Sturm mit guten Vorlagen. Einen Deckungsfehler des mattwirkenden Siegel nützte Rastetter zum 1:2-Tor aus. Bei Waldhof vermißte man den guten Zerstörer Rudi Meier und den ge- Wohnten energischen Einsatz.. 5 FC Nürnberg 84:34 58:14 FC 05 Schwf. 47:48 37:35 1860 München 88:35 50:22 TSG 46 Uim 57:59 36:38 Bayern Mü. 71:36 50:24 Eintr. Frankf. 58:54 35:35 Stuttg. Kick. 111:57 47:25 VfB Mühlbg. 53:58 33:41 SV Waldhof 74:59 43:31 VfLNeckarau 46:71 30:42 VfB Stuttg. 83:55 41:31 Spogg Fürth 66:85 29:45 FSV Frankf. 65:50 41:33 Vikt. Aschaffb. 46:85 25:49 VfR Mannh. 63:55 41:33 Rotw. Frankf. 47:87 22:50 Kick. Offenb. 68:53 40:32 Wacker Mü. 41:89 21:55 Schw. Augsb. 66:59 40:34 Sportfr. Stg. 29:94 14:58 Oberliga Süd: SV Waldhof— VfB Mühlburg 1:2, VfL Neckarau— Ulm 46 4:1, Schwaben Augs- burg— VfR Mannheim 0:2, 1860 München— FS Frankfurt 4:1, Schweinfurt 05— Rotweiß Frank- Furt 4:0, Bayern München— Vikt. Aschaffenburg 11:0, Spygg. Fürth— Wacker München 3:0. Au- stieg spiele: Amicitia Viernheim— 1. Fe Rödelsheim 0:1, BC Augsburg— SpVgg. Feuer- bach 2:4, Rödelheim— Augsburg stehen somit als neue Oberliga-Vertreter fest. Zonen liga. 1. Entscheidungsspiel: Rastatt 1. FC Kaisers- lautern 0:3, Neunkirchen— Mainz 05 3:5. Völk- lingen— Wormatia 3:4, Trier— Neustadt 1:2. Länderspiele: Schweiz— Spanien 3:3, Ru- mänien— Bulgarien 3:2. Kostbare Punkte füf Neckarau? Im Kampf um den Ab- stieg kamen die Neckar- auer durch Tore von Balogh(2), Wahl und Wenzelburger über die ohne Turek antretenden Ulmer zu einem, dem durchweg fairen Spiel- verlauf nach, verdien- ten Sieg. Die Gäste ü kreuzten nur zweimal% gefährlich im Neckar- auer Strafraum auf, ver- loren ihren Stürmer O. Schmitt durch Hinaus- stellen wegen andauern- dem Reklamieren und kamen durch W. Schmid mit dem schönsten Tor (60. Min.) des Tages zum Ehrentreffer. Pie Uimer hatten im technischen Zusammenwirken ein leichtes Plus, dem Neckarau erhöhten Eifer ent- gegenstellte. In dem an Höhepunkten armen Tref- ken zeichneten sich bei Neckarau Feth, die Gram- mingers und Balogh aus, bei Ulm imponierte die starke Hintermannschaft und W. Schmid im Sturm. Die Entscheidungen von Schiedsrichter Müller(Griesheim) waren zuletzt stark. W. I. Amicitia Viernheim 0:1 geschlagen ö Der guten Leitung des Schiedsrichters Appis (Ulm) war es zu verdanken, daß dieser Kampf mit 0:1(0:0) glücklich über die Zeit gebracht wurde. Dem Spiel haftete eine Nervosität an, wozu bei- derseits vorgenommene Neubesetzungen beitru- gen. Viernheim spielte seinen temperamentvollen Stil, der jedoch nicht genügte, um gegen die tech- nisch besseren Rödelheimer erfolgreich zu sein. 5 9 Außer einigen erfolglosen Boleyer-Strafstößen sah man kaum eine gefährliche Situation vor dem Tor der Rödelheimer, die ihrerseits aber durch PDlanvolleres Spiel einige torreife Chancen schaf- fen Konnten, deren eine durch glänzenden Schuß des H. R. Scheppler den oberligabringenden Tref- ker erbrachte. Meisenhölder als Stopper zeigte die beste Leistung der Viernheimer, während bei Rö- delheim das hervorragende Spiel der beiden Außenstürmer besonders auffiel. WIRO. Freundschaftsspiel: ASV Feudenheim— 88 Rheinau 3:2. . Waldhof verlor das Endspiel Hassee Winterbeck Deutscher Handballmeister Die junge Mannschaft des TV Winterbeck(Kie) hat dieses Endspiel knapp, aber verdient gewon- nen. Waldhof war wohl in der ersten Halbzen überlegen, lies aer nach, so daß die Norddeut- schen bei einem Zwischenspurt die Führung hol- ten und diese bis Spielende nicht mehr abgaben. Bei Halbzeit lagen die Mannheimer noch mit 3:2 in Führung. Nach einer vielleicht zu harten 13 Meter- Entscheidung fiel Waldhof zurück. Auf- fallend ist die Gegenüberstellung der Torerfolge, die anzeigt, daß Kiel allein 8 Tore aus dem Spiel schießen konnte, während Waldhof nur eines er- reichte und zur Vervollständigung sieben Straf- Wwurftore erzielte. Die erschienenen 15 000 Zu- schauer waren mit dem Spiel sehr zufrieden, zu- mal Schnorrenberg Müsseldorf) ein gut leitender Schiedsrichter war. Die Torerfolge bei Waldhof kamen durch Kretzler und Zimmermann und bei Kiel vor allem durch Dahlinger und Rohwer. wt. Kreismeisterschaft der Schüler: Sc 99 Secken- heim— TG Laudenbach 2:1, Swvgg. Ketsch— TG Laudenbach 2:0, SVgg. Ketsch— Sd 99 Secken- heim 2:2, SVgg. Ketsch gewann das Entschei- dungsspiel mit 9:1 und wurde Kreismeister, bei der B-Jugend holte sich TG Laudenbach vor Ketsch den Titel. Kreis-Pokalrunde Mannheim: TV GCrohßsachsen blieb 5:3-Sieger über TV Edin- gen, TSV Oftersheim besiegte Sc Käfertal und Schriesheim schlug Hohensachsen mit 9:3. Die Mannheimer Stadtmannschaft, gestützt auf VfL Neckarau und TV 98 Seckenheim, verlor in Hok- kenheim mit 12:5 gegen die Kombination Ketsch/ Hockenheim/ Neulußheim. In der KEreis-Pokal- runde verlor Mannheim ebenfalls mit 6:9 gegen Heidelberg. Die 2. Kreisvertretung von Karlsruhe unterlag in Bruchsal mit 19:3. Fréeundschaftsspiel: Sg Leutershausen— TSG Darmstadt 9:7. Bezirksmeisterschaften der Kunstfahrer Acht Saal- und fünf Radballmannschaften be- geisterten in Sandhofen anläßlich der Mannheimer Bezirksmeisterschaften das Publikum. Sieger wurden: Im Vierer-Schulreigen Sandhofen; Sech- ser Kunstreigen Viernheim; Einer- und Zweier- Kunstfahren sowie Zweier-Radball Sandhofen. Das Radballturnier entschied Leimen mit 6 Pkt. 22 Flügelrad- Sportler Turniersieger Bei dem vom MF os anläßlich seines 40jähri- gen Jubiläums durchgeführten Handballturnier konnte die Reichsbahn Mannheim im Endspiel Kurpfalz Neckarau mit 3:2 Toren besiegen. Die einzelnen Ergebnisse: 8 Mannheim— RB Mann- heim 3:6; FV. Weinheim— Kurpfalz Neckarau 4:5 j MSG— VIR 0:1; RB— Tus Neckarau 3:1; Kur- pfalz— VIR 4:1. Louis verteidigt letztmals seinen Titel Am 23. Juni verteidigt der Boxweltmeister aller Klassen, Joe Louis, im New Vorker Madison Square Garden zum letzten Male seinen Titel. Herausforderer ist„Jersey“ Joe Walcott, der im Januar 1948 bereits eine vielumstrittene Nieder- lage durch den„Braunen Bomber“ erlitt. Die Meinungen über den Sieger des neuen Meisterschaftstreffens sind verschieden. Nach Be- richten aus den Frainingslagern befinden sich die Boxer in ausgezeichneter Form(dene, — GNR L. N Brsle erung der Zwungswirischuft Freigabe von 20 Textil- und zwei Schuhpunkten im Juli . Die Ausgabe einer Reihe von Verbrauchs- Sütern durch Hersteller u Wiederverkäufer Sowie der Kauf dieser Waren durch die Ver- braucher wird nach einer Bekanntgabe der Verwaltung für Wirtschaft in absehbarer Zeit keinen Beschränkungen mehr Unterliegen. Der genaue Termin der Freigabe wird noch be- kanntgegeben. Auf der Freigabeliste der VfWü stehen unter anderem: Haushaltgegenstände, wie Kochtöpfe. Wasserkessel, Wannen, Eimer, Schüsseln, Bratpfannen, Waschtöpfe, Bestecke, Ofen und Okenrohre, Gas- und Elektro- sowie kom- binierte Herde und Gaskocher. Auch der Ver- kauf von elektrischen Geräten, wie Kochplat- ten, Bügeleisen, Tauchsieder, Kühlschränken und sonstige Haushaltungsgeräten, ferner von Eisenbettstellen, Stahlfedermatratzen. Näh- maschinen und Kinderwagen soll freigegeben werden. Büromaschinen, wie Schreib- und Rechenmaschinen, Vervielfältigungsapparate, Rechenschieber, Registrierkassen, Stahlblech- schränke, Großuhren und Buchungsmaschinen, Sollen ebenfalls aus der Bewirtschaftung her- ausgenommen werden. An Kleineisenwaren für die Landwirtschaft zählt die Freigabeliste unter anderem folgende Artikel auf: Sensen, Kartoffel-, Heu- und sonstige Harken, Kar- tofkelkörbe, Gießkannen, Streuwannen, Huf stollen und Hufnägel. Ferner ist die Freigabe von medizinischen Geräten und Einrichtungs- gegenständen, Reißzeugen, Präzisionsmag- stäben, Chronometern und Stoppuhren vor- gesehen. Der Verkauf von Kraftfahrzeugen. Anhängern, Motorfahrrädern und Fahrrädern durch die Hersteller und Wiederverkäufer und der Kauf dieser Erzeugnisse durch den Ver- braucher wird keinerlei Beschränkungen mehr unterliegen. Auch Fahrradersatzteile und zubehör, insbesondere Fahrraddecken und schläuche, werden freigegeben. Schließlich sollen auch Radioapparate und röhren, Tisch-, Armband- und Weckeruhren, Brillen und Brillenfassungen nicht mehr bewirtschaftet werden. Im Vereinigten Wirtschaftsgebiet werden ab Juli die Lebensmittelkarten in jedem Monat 20 Textilpunkte und zwei Schuhpunkte ent- halten. Die Punkte werden jeweils bei Aus- gabe der Lebensmittelkarte gültig. Für Tex t11ien ist die Einführung einer besonderen Punktkarte zu einem späteren Zeitpunkt ge- plant. Schuhwerk wird in drei Gruppen ein- Zeteilt. Die erste Gruppe umfaßt Arbeits- schuhe, Bergstiefel und Berufsstiefel und wird nur gegen einen Bezugschein und Punkte ab- gegeben. Nur gegen Punkte ist das Schuh- werk der Gruppen II und III erhältlich. Gruppe I umfaßt Lederstraßenschuhe und Sportschuhe. Für diese werden bis Größe 35 einschließlich sechs und ab Größe 36 acht Punkte benötigt. Gruppe III umfaßt Sandalen, leichte Hausschuhe, Gummischuhe und Turn- schuhe. Bis zur Größe 35 sind für diese Kategorie je Paar drei Punkte und ab Größe 36 vier Punkte erforderlich. Die neuen Textil- und Schuhpunkte sind übertragbar.(dena) **. Mit der nur wenige Stunden nach Bekannt- gabe der Währungsreform veröffentlichten Liste der aus der Bewirtschaftung heraus- Senommenen Konsumgüter hofft man, die ins- besondere in den letzten Monaten im deut- schen Wirtschaftsleben als untragbar zu be- zeichnenden Zustände endgültig ausschalten zu können. Zweifelsohne werden die gewerb- liche Struktur und die arbeitsmarktpolitischen Verhältnisse einer rigorosen Aenderung unter- worfen sein und Wirtschaftlichkeitserwägun- gen werden in Zukunft in stärkstem Maße be- stimmender Faktor des Handelns werden. Aus- schlaggebend für das Gelingen dieser immer- hin als mutig zu bezeichnenden ersten Locke- rung der Bewirtschaftungsmaßnahmen. die zwar von den Verfechtern des freiwirtschaft- lichen Gedankens immer wieder mit Nach- druck gefordert, von der breiten Masse aber in diesem Ausmaß sicherlich nicht erwartet wurde, bleibt, daß für die Entlohnung der Leistungen eine ausreichende güter wirtschaft- liche Deckung vorhanden ist, d. h. also, daß für die aus der Arbeit resultierenden Bezüge nicht nur ausreichend Nahrungsmittel, son- dern auch Verbrauchsgüter in ausreichendem Maße vorhanden sind. Hortungstendenzen die besonders wenige Stunden vor dem Tage X ihren Höhepunkt er- reichten und das gesamte Wirtschaftsleben zu ersticken drohten, wird durch die Liquidations- Dienstag, 22. Juni 1948/ Nr. 70 verhältnisse der Boden entzogen. Die gehor- teten Warenbestände, sowie der kontinuler- liche Zufluß aus der laufenden Produktion werden zunächst— sofern nicht auf breiter Basis eine unökonomische Handhabung der geringen zur Verfügung stehenden Geldbeträge Platz greift— der Nachfrage in jeder Weise gerecht werden. Die Produktion der Konsum- güterindustrien beträgt aber erst ein Bruchteil der Vorkriegserzeugung. Wie weit die deut- sche Industrie in Anbetracht der vollkommen neuen Situation in der Lage ist, sie zu erwei- tern, erscheint noch recht problematisch. Ohne Kredite dürfte eine Erweiterung der Kapazi- täten selbst unter Hinzuziehung der zu erwar- tenden Lieferungen aus dem Marshallplan kaum möglich sein. In Zukunft werden bei der Kreditgewährung, vor allem in den ersten Monaten, kurzfristige Warenumschlagskredite, die in Form von Handelswechsel leicht mobili- siert werden können, die Regel sein, während Investitions- und sonstige langfristige Kredite kaum zur Verfügung stehen werden. Die erste Lockerung der Bewirtschaftung wird aber auch nach einer anderen Seite ihre Kreise ziehen. Eine Umgruppierung und vor allem ein sukzessiver Abbau der Wirtschafts- verwaltung wird die unausbleibliche Folge sein. So wird beispielsweise bekannt, daß im Zuge der Verkleinerung der Verwaltung für Wirtschaft beabsichtigt sei, die Bewirtschaf- tungsstellen, die in Frankfurt-Höchst zahlen- mäßig den größten Raum einnehmen, einzu- schränken oder aufzulösen. Dort, wo sich eine Bewirtschaftung noch als notwendig erweist, Sollen die Wirtschaftsverbände mit der Durch- führung beauftragt werden. H *. Das vom Wirtschaftrat verabschiedete„Gesetz übern Leitsätze für die Bewirtschaftung und Preispolitik nach der Geldreform“ wird aller Wahrscheinlichkeit nach vom Länderrat mit ge- ringfügigen Abänderungen bestätigt werden. Ba- mit würde nur noch die Genehmigung des Zwei- mächtekontrollamtes fehlen, um dem Direktor der Verwaltung für Wirtschaft die endgültige Vollmacht zum Vollzug der angekündigten Auf- hebung der Bewirtschaftung für eine größere An- zahl von Verbrauchsgütern zu geben.(dena) Lohn- und Gehaltszahlung noch ungeklärt Aus den uns bisher vorliegenden Meldungen über die Lohn- und Gehaltszahlungen nach der Währungsreform läßt sich noch kein klares Bild gewinnen. Eine Anfrage der Mannheimer Industrie- und Handelskammer bei der zu- ständigen Stelle in Frankfurt a. M. führte ebenfalls zu keinem Ergebnis. Da bereits im Laufe der Woche bzw. Ende des Monats Lohn- und Gehaltszahlungen fällig sind, kann stünd- lich damit gerechnet werden, daß nähere An- weisungen über den auszuzahlenden Betrag, Termin der Auszahlung und Bereitstellung von entsprechenden Mitteln für die Betriebe durch amtliche Bekanntmachung erfolgen. MM Steuerreform noch in dieser Woche Nach einer Dena-Meldung vom 19. d. M. soll die Einkommensteuer nach einem Kompromiß, der von den westlichen Alliierten nach den deutschen und diesbezgl. französischen Wünschen gefunden Wurde, um etwa ein Drittel gesenkt werden. Der deutsche Vorschlag hatte zunächst eine 50prozen- tige Senkung vorgesehen, während die Franzosen die Einkommensteuer nur um ein Viertel senken wollten. Von der Verwaltung für Finanzen wurde hierzu am Wochenende jedoch darauf hingewie- sen, daß eine endgültige Entscheidung über die Gestaltung der Steuergesetze bis jetzt noch nicht gefallen sei. Insbesondere sei nichts davon be- kannt, daß die vorgesehene Senkung der Einkom- mensteuer auf 30 v. H. festgesetzt sei. Dena er- fährt aus gut unterrichteten Kreisen, daß Anfang der Woche in Berlin Besprechungen zwischen den drei westlichen Alliierten stattfinden, auf denen diese Frage entschieden werden soll. Der Vorsitzende des Finanzausschusses des Wirtschaftsrates, Franz Blücher, gab am Sonn- tag bekannt, daß das neue Steuergesetz am Don- nerstag oder Freitag dieser Woche für die drei westlichen Zonen verkündet werden wird. Das neue Gesetz sehe eine Herabsetzung der Vermö- genssteuer auf weniger als ein Drittel des bisheri- gen Satzes und einen steuerfreien Betrag bei der Lohnsteuer von RM 52,.— vor. Bei der Kör- perschaftssteuer werde die bisherige Er- tragsstaffelung wegfallen. Weiter gab Blücher be- kannt, daß Werbungskosten und Son- derausgaben bei der Lohnsteuer sich nicht mehr gegenseitig ausschalten sollen. Für Spar- beträge, besonders beim Bausparen, sehe das Gesetz eine steuerliche Begünstigung vor. Den Einnahmeverlust der öffentlichen Hand auf Grund der neuen Bestimmungen bezifferte Blücher auf RM 1,5 Milliarden. Der Direktor der Zweilzonen- Finanzverwaltung, Alfred Hartmann, wies in einer am Sonntag- abend vom Frankfurter Sender übertragenen Rede darauf hin, daß die Steuerreformgesetze als eine Verordnung der Militärbefehlshaber erlassen wer- den. Alle deutschen Stellen seien übereinstim- mend der Ansicht, daß erhebliche Senkungen der Steuersätze gewährt werden müssen, weil die er- Wartete günstige Auswirkung der Geldreform durch eine starke„Initialzu wendung“ von der Steuerseite her nachhaltigst unterstützt werden müsse. Aus den vorliegenden Meldungen darf man mit Sicherheit den Schluß ziehen, daß der Termin für eine Neuregelung auf steuerlichem Gebiet Wahr. scheinlich noch vor der ersten Auszahlung der Löhne und Gehälter nach der Währungsreform bekannt gegeben wird. Zu hoffen bleibt, dag 018 5 Steuersenkungen für diese Auszahlungen bepeig f Anwendung finden. Bedauerlich ist, dag die 105 deutschen Stellen unterbreiteten Vorschläge(siehe 5 MM vom 12. 6. 1948), die für den Steuerzahler we. sentlich größere Erleichterungen vorsahen nicht zum Zuge kommen werden. Auch hier scheinen 1 die Besatzungsmächte den Weg zur Lösung einer rein wirtschaftlichen Frage wiederum über die politische Ebene gewählt zu haben. 5 „ Bestandsaufnahmen für Steuerbasis Die Verwaltung für Finanzen gibt Einzelheiten über die im Zusammenhang mit der Währungs. reform durchzuführende Bestandsaufnahme zur Sicherung der Besteuerungs-Grundlagen bekannt Stichtag für die Bestandsaufnahme ist der 1 20. Juni 1948. Alle Steuerpflichtigen, die nach den Sd 160 und 161 der Reichsabgabeordnung oder nach anderen Steuergesetzen verpflichtet sind Geschäftsbücher zu führen, müssen ihre Bestände aufnehmen. Neben den nach Handelrecht zur Durchführung verpflichteten Personen einschließ. lich der zur Führung von Geschäftsbüchern ver- Pflichteten Land- und Forstwirte müssen z. B. auch diejenigen Steuerpflichtigen die Bestands. aufnahme durchführen, die lediglich ein Waren- eingangsbuch, ein Warenausgangsbuch oder be. sondere Aufzeichnungen auf Grund der Ver- brauchssteuergesetze zu führen haben. Die Bestandsaufnahme muß durch örtliche. ventur und durch Aufstellung des gesamten land- und forstwirtschaftlichen Vermögens sowie des gesamten Betriebsvermögens erfolgen. Fine Bestandsaufnahme der Lagergüter genügt nicht. Sie muß auch etwa ausgelagerte und aàuf dem Transport befindliche Wirtschaftsgüter einschlle- Den. ebenso wie Waren, die seit dem 1. Januar 1939 durch direkte Entnahme oder verdeckte Ge- Winnausschüttung aus dem Betriebsvermögen ausgeschieden sind, falls sich diese Wirtschafts- güter am 1. April 1943 im Besitz des Unterneh- mers, eines Mitunternehmers oder wesentlich be. teiligter Personen befanden. Das Verzeichnis muß von dem zur Bestandsaufnahme Verpflichteten und den Personen unterschrieben werden, die dle Bestandsaufnahme durchgeführt und das Ver- zeichnis aufgestellt haben. Eine Zweitschrift des Verzeichnisses ist innerhalb eines Monats dem zuständigen Finanzamt einzureichen. Sie gilt als Steuererklärung. Bei Wirtschaftsgütern, die àb 20. Juni zur Beförderung aufgegeben werden, ob- liegt die Meldepflicht dem Absender. Bei vorsorglichem Verstoß gegen diese Bestim- mungen ist auf Gefängnisstrafe, in besonders schweren Fällen auf Berufsverbot zu erkennen. Die Verwaltung für Finanzen weist darauf hin, daß irgendeine Bewertung der in die Bestands- aufnahme aufgenommenen Güter nicht zu erfol- gen hat.(dena) Stactgebiet: Städtische Sparkasse Volksbank Mannheim Badische Beamtenbank Badische Bank Bensel& Co. (krüher Commerzbank) Augusta-Anlage 3 Augusta-Anlage 33 Friedrichsplatz 2-4 (Parkhote) Hansastraße 2-4 Pätzold) Landteiistr. 23 Max- Joseph-Str. 1 (Eing. Mittelstr. 2) Mittelstraße 22 Seckenheimer Str. 72 listete 8 Schimperstraße 1 Schlachthof Vororte: Feudenbeim: Hauptstraße 34 (Badischer Hof) Hauptstraße 70 Zum Ochsen) Hauptstraße 130 Im Schulhaus Fxledriobhsfeld: Kolmarer Str. 56 (Krämer) Im neuen Rathaus Zur besonderen Beachtung! Buchstabe A—E 7 F—H * Hllfskasse Depka Neckarstadt Volksbank Feudenheim Rheinische Hypothekenbank Südwestbank(früher Deutsche Bank) Allgemeine Bankgesellschaft(trün. Dresdner Bank) Bankverein für Württemberg-Baden Südwestbank(früher Deutsche Bank) Depka Marktplatz/ Heidelberger Straße Allgemeine Bankgesellschaft(früh. Dresdner Bank Zweigstelle am Wasserturm Bad. Kommunale Landesbank-GIRO ZENTRALE Südwestbank(früher Deutsche Bank) Hilfskasse Depka, Heidelberger Straße Allgem. Bankgesellschaft(früher Dresdner Bank) Südwestbank(Früher Deutsche Bank) Hllfskasse Depka Lindenhof Südwestbank(früher Deutsche Bank) Volksbank Mannheim, Hilfskasse Südwestbank(früher Deutsche Bank) Depka Seckenheimer Straße 5 Städt. Sparkasse Hauptzweigstelle Neckarstadt Bayer. Hypotheken- und Wechselbank Volksbank Feudenheim, Hilfskasse Süd westbank(frün. Deutsche Bank) Hüfskasse Städt. Sparkasse, Hilfskasse Badische Beamtenbank, Hilfskasse Städt. Sparkasse, Hilfs kasse Montag, den 21. Juni Dienstag, den 22. Jun JM Mittwoch, den 23. Juni Währungsreform! Geld-Einzahlungssfellen in Mannheim und Vororien für Inhaber von bereits bestehenden Konten und für die übrige Bevölkerung Käfertal: 5 Mannheimer Str. 42 (Zorn) Obere Riedstr. 9 Albr.-Dürer- Schule Neckarau: Am Markt 2 Schulstraße 41 Fischerstraße 6 Kirchgartenschule Rheinau: Rhenanlastr. 92-102 Im Schulhaus Sandhofen: Sandhofer Str. 329 (Schützenhof) Im Schulhaus (Bartholomäusstr. 12) Wirtsch.„Z. Pflug“ Zlegelgasse 40 (Klumpp) Seckenhelm: Freiburger Str. 1 5 seckenn. kauptstr. 110 Seckenh. Hauptstr. 114 Im Schulhaus Waldhof: Karl-Reuther-Str. 14 Luzenbergstragße 90 „Zum Weinberg“ Im Schulhaus Waldhof-Oartenstadt: Freyaplatz 10-12 (Gesellschaftshaus) Wallstadt: Mosbacher Straße 9 Im Schulhaus Südwestbank(früher Deutsche Bank) Hilfskasse Volksbank Käfertal Städt. Sparkasse, Hilfskasse U Südwestbank(fr. Deutsche Bank) Depka Neckarau Spar- u. Darlehnskasse Neckarau Volksbank Mannheim, Hilfskasse Städt. Sparkasse, Hilfskasse Allg. Bankgesellschaft(fr. Dresdner Bank) Hilfskasse Städt. Sparkasse, Hilfskasse Südwestbank(früh. Deutsche Bank) Hülfskasse Städt. Sparkasse, Hilfskasse Spar- u. Darleih-Kasse Mannheim-sandhofen Bad. Beamtenbank, Hilfskasse Spar- und Kreditbank Mannheim-seckenheim südwestbank(früner Deutsche Bants) Zahlstelle Mannheim-Seckenheim Südwestbank(früher Deutsche Bank) Hilfskasse Städt. Sparkasse, Hilfskasse Bensel& Co., Hilfskasse 5 Südwestbank(früner Deutsche Bank) Hilfskasse Städt. Sparkasse, Hilfskasse Südwestbank(truner Deutsche Bank) Hilfskasse Volksbank peudenheim, Zahlstelle Wallstadt Städt. Sparkasse, Hilfskasse us wird gebeten, die Einzahlungen nach Möglichkeit nur an folgenden Tagen vorzunehmen: N—s Donnerstag, den 24. Juni Sch, St—2z Freitag, den 25. Juni 1948 Kassenstunden ab 8 Uhr vormittags Aufrut weiterer Lebensmittel: 8 g Welß- Zucker: Auf die Lebensmittelkarten 11. 12, 18, 21, 22, 23, 31, 32 u. 33 auf den Zuckerabschn. über 500 g Zucker in Verbindung mit Kontroll- abschnitt 309 mit Aufdr.„St. Mheim“ Je 500 g. Auf die Lebensmittelkarten 14, 15, 24, 25, 34 u. 35 guf den Zuckerabschnitt B= je 250 8 und auf den Abschn. EF/ 115 dieser Karten je 250 f. Frockenei: Auf Abschnitt„Ei 9d der Elerkarte „Württemberg-Baden“ mit dem Unterdruck 20³ in den Geschäften, in denen die Eier-Vorbestel- lung erfolgte 50 g Trockenei. Die Ausgabe erfolgt an Stelle von 4 Frischeiern. Zusammen mit den auf„Ei 3“ ausgegebenen 2 Frischeiern kommen im Monat Juni insgesamt 6 Eier zur Ausgabe. Davon entfallen auf den Monat Juni 5 Eier u. 1 Ei gilt als Vorschuß für die 116. Z.-P. Vorbestellverfahren für weigmenl bzw. Weis brot: Alle Verbraucher, mit Ausnahme d. Brot- Selbstversorger, haben den Abschnitt 508 der Lebensmittelkarten mit d. Eindruck LEA-Baden spätestens bis 24. Juni 48 bei dem von ihnen gewählten Bäcker oder Mehlkleinhändler ab- Zugeben. Der Stammabschnitt d. Lebensmittel- karte 115 ist mit dem Firmenstempel des Be- stellgeschäftes zu versehen. Die Vorbestell- abschnitte sind vom Bestellgeschäft bis spätest. 26. Juni 48 bei d. Markenabrechnungsstelle K 5 abzurechnen; dafür Bezugscheine über„„.. kSG Importmehl“. Ein Abschnitt hat den Wert von 700 g Importmehl. 5 Vorbestellung von Kartoffeln auf die Früh- Kkartoffelkarte: Mit den Lebensmittelkarten für die 116. Z.-P. kommen die Frühkartoffelkarten 1940 zur Auslieferung. Vorbestellung sofort vor- nehmen. Dabei ist der Abschnitt„Kartoffel- Vorbestellung“ mit der Bezeichnung„01“ u.„02“ vom Vorbestellgeschäft abzutrennen und die Vorbestellung selbst durch Aufdruck des Fir- menstempels zu bestätigen. Die Vorbestellung muß bis 3. Juli 1943 abgeschlossen sein. Ge- trennte Ablieferung der Bestellabschnitte durch den Einzelhandel bis spätestens 7. Juli 1948 bei der Markenabrechnungsstelle K 5, dafür Emp- fangs bestätigung. Ablieferung der Empfangs- bestätiung bis spätestens 10. Juli beim Groß- händler. Es kann nur ein Großhändler gewählt werden. Umgehende Weitergabe der Empfangs- bestätigungen mit Aufstellung, getrennt nach Bestellabschnitten„01“ und 02“ und Stadtteilen durch Großhändler bis spätestens 12. Juli an das Landwirtschaftsamt Kartoffelbewirtschaftung- K 3. Bei Nichteinhaltung d. gestellten Termine kann Zuteilung nicht erfolgen, Mannheim, 21. 6. „1948. Städt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt. Tkinheitliche Bezugsmarken f. Fahrradbereifungen. Auf Anordnung des Wirtschaftsministeriums Württemberg-Baden geben wir bekannt: Die Landeswirtschaftsverwaltungen des britischen Besatzungsgebietes haben bisher schon zonen- einheitliche Bezugsmarken für Fahrradberei- kungen vertellt, während. v. d. Ländern Bayern, Hessen und Württemberg-Baden landeseigene Marken ausgegeben worden sind. Obgleich von den einzelnen Ländern verschiedene Bezugs- marken verwendet werden, sind dieselben seit 1. Oktober 1947 in allen Ländern gültig. Im Interesse einer Vereinheitlichung der Bewirt- schaftung der Fahrradbereifungen werden die bisher in der Nordzone geltenden Marken mit Wirkung vom 1. Juni 1948 auch in den drei Ländern der Südzone eingeführt. Die Laufzeit der bisher gültigen Bezugsmarken en- digt spätestens mit Ablauf des 31. August 1948. Städt. Ernährungs- u. Wirtschaftsamt Mannheim. Die Lebensmittelkarten für die 116. Zut.-Periode werden in den Kartenstellen ausgegeben an die Haushalte mit den Anfangsbuchstaben: A, E, Freitag, 25. Juni 48 E. Samstag, 286. Juni 48 G, H, 1, K, L. Montag, 28. Juni 48 M, N, G, P, Q, R Dienstag, 29. Juni 48 8... 2 Mittwoch, 30. Juni 48 jewells von 8.30 bis 16 Uhr(ausschließlich Mittagspause), Samstag von 9.30 bis 11 Uhr. Für die Bewohner der schönausiedlung: Gast- stätte Erny, Memeler Str., an den obengenannt. Tagen von 9 bis 15.30 Uhr(ausschließlich Mit- tagspause), Samstag 9 bis 11 Uhr; für die Be- wohner der Blumenau: Harzburger Weg 2, bel Junghans, aber nur Freitag, 25. 6., 9—16 Uhr (ausschl. Mittagspause); für die Bewohner der Station seckenheim:„Feldschlöschen“, am Di., 29. 6., von 1415.30 Uhr. Am D., 1. Juli 1948, sind alle Kartenausgabest. geschloss. Bei verspät. Abholung erfolgt Kürzung für d. abgelauf. Zeit. Beim Abholen der Karten ist außer Haushalts- ausweis für alle vor d. 5. 3. 28 gebor. Personen die Quittung einer Mannh. Polizeiwache über d. Abgabe des„Meldebogens“ vorzulegen, sofern die Nummer der Meldebogenquittung von der Kartenstelie noch nicht vermerkt werden konnte. Die Meldebogenquittung wird ersetzt durch NB.-Bescheid d. öffentl. Klägers, Sühnebescheid od. Kammerspruch.„Meldepflichtige“— auch Aus- länder haben überdies die Meldekarte“ des Arbeitsamts mit dem Bestätigungsvermerk für die 116. Zut.-Periode vorzulegen. Die empfang. Karten sind sofort auf Zahl u. Richtigkeit nach- zuprüfen. Spät. Einwendungen werden nicht be- rücksichtigt. Unberechtigter Bezug v. Lebens- mittelk. usw., insbes. durch nach auswärts ver- zogene od. auswärts wohn. Personen od. Doppel- bezug v. Lebensmittelk. wird bestraft. Aus- länder erhalten ihre Karten, wie oben aufgeruf., nur im„Siemenshaus“, Mannheim, N 7; dabei ist auch die Kennkarte vorzulegen. Mannheim, 13. 6. 48. Städt. Ernährungs- u. Wirtschaftsamt. Zehnfahrtenkarten d. Oberrheinischen Eisenbahn- Gesellschaft mit Geltungsdauerstempel verlieren 6 Tage nach dem Eintreten der Währungsreform ihre Gültigkeit. Eine Rückerstattung nicht ab- gefahr. Zehnfahrtenkarten kann nicht erfolgen. Oberrhein. Eisenbahn- Gesellschaft A.-G. Mhm. Allg. Ortskrankenkasse Mannheim. 1. An die Be- triebe, die Krankenscheine für uns ausstellen: Die Krankenscheine sind bis auf weiteres ohne Zahlung der Gebühr abzugeben. Auf jeden Krankenschein ist an der Stelle, auf die sonst die Gebührenmarke aufgeklebt wird, zu schrei- ben: Gebühr gestundet“. Von der nachträglichen Erhebung der Gebühr wird abgesehen. Die noch vorhand. Krankenscheingebührenmarken bitten wir bis spätest. 25. d. M. an die Kasse(Schal- ter 23) zurückzugeben. 2. An unsere Mitglieder! Wir machen darauf aufmerksam, daß in den nächsten Tagen(auch bei unseren Verwaltungs- stellen in Hockenheim, Ladenburg u. Schwet- zingen) keinerlei Auszahlungen stattfinden. Die Wiederaufnahme der Auszahlungen geben Wir an dieser Stelle sofort bekannt. Auch per Post können Auszahlungen zunächst nicht erfolgen. Diejenig. uns. Mitglieder, die in den letzt. Tagen Zahlungen per Post von uns gefordert haben, bitten wir, sich bis zur Wiederaufnahme des Postzahlungsverkehrs zu gedulden. Mannheim, den 21. Juni 1948. Der Leiter: Sommer. 16092 Entsperrung von Bankkonten auf Grund rechts- kräftiger Entnakifizierungsbescheide. Ab 1. 7. 48 sind Anträge auf Kontenentsperrung f. d. Stadt- 8 u. Landkreis Mannheim nicht mehr beim Amt für Vermögenskontrolle Mannheim, K 3, son- dern bei der Landeszentralbank Mannheim, M J, Nr. 3-6, während der üblichen Schalterstunden zu stellen mit Ausnahme des Bezirkes Wein- heim. Betroffene d. Bezirkes Weinheim stellen von diesem Zeitpunkt ab hren Antrag auf Ent- Sperrung bei der Landeszentralbank Weinheim. Zum Bezirk der Landeszentralbank Weinheim gehören die nördlich der Linie Ursenbach- Schriesheim-Ladenburg-Stragenheim gelegenen Orte des Landkreises Mannheim einschl. der genannten Orte. Bei der Antragstellung sind entweder die Originale oder beglaubigte Ab- schriften od. beglaubigte Fotokopien des rechts- kräftigen Spruchkammerbescheides, d. Kosten- u. Sühnequittungen abzugeben. rung der Entsperrung wird davon abhängig ge- macht, dag der Betroffene vor einem Beamten der Landeszentralbank unter Vorlage seines Personalausweises eine Erklärung Vordruck) unterschreibt, daß kein Teil des freizugebenden Vermögens mehr unter eine der Bestimmungen des Mllitärregierungsgesetzes Nr. 52 fällt. Amt für Vermögenskontrolle. l f Unterricht ö Institut Schwarz, Mannheim, staatl. genehmigte Höhere Privatschule für Knaben u. Mädchen, Sexta bis Prima. Anmeldungen zu all. Klassen, auch zum neuen Schuljahr, Mi. vor- u. nach- mittags und Sa, vormittags: Kalmitplatz 11 od. nach tel. Vereinbarung Nr. 416 82. Die Direktion Dr. Seßler und Dr. Heckmann. Sprachschule Schüßler, Feudenheim, Hauptstr. 100. In Kürze beginnen neue Lehrgänge(2mal wö- chentlich). Englisch Anfänger u. Fortgeschrittene. Französisch Fortgeschrittene. Anmeldung tägl. 15—18 Uhr od. telefonisch Nr. 51501. Für im Herbst beginnenden Berufsfachlehrgang für Korrespondenten, Uebersetzer, Dolmetscher wer- den jetzt schon Vormerkungen entgegengenomm. Fremdsprach-Institut Mawrizki, Mannh., U 3, 18, für VUebersetzer und Dolmetscher. Lehrgänge in Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch und Italienisch. Tägliche Uebersetzer- und Lehrgangs Prüfung u. Diplom. Uebersetzungen in u. aus allen Fremdsprachen. Elisabeth-v.-Thadden- schule, Heidlbg.-Wieblingen: Anmeldungen für die im Herbst beginnende Sexta unter Vorlage der Papiere am 22., 23. u. 24. 6., von 14—17 Uhr. Aufnahmeprüfung voraus- sichtlich Montag, 19. 7. 1948. Wilhelm Müller, yeuden- Direktor Eugen Ehret, heim, Wasserbett 15. Altmeister d. Klavier- Wiederaufnahme des u. Violinspiels, erteilt Violin-Unterrichts für Privatunterricht bis 2. sämtliche Stufen in u. Konzertreife. Mannh., außer Haus. 14259 Schimperstr. 22. 04643 — s siorben: Florus Kirmse, ehem. Polizeihauptwachtmstr., 14. 12, 81, f 19. 6. 48. Mh.-Rheinau, Hallen- buckel 43. Beisetz. 22. 6. 48, 14 Uhr, Rheinau. Karl Dorner, 7. 11. 77, f 20. 6. 43, in Heddes- heim, früh. Mannheim-Erlenhof. Beisetzung 23. 6. 48, 11 Uhr, Hauptfriedh. Mannheim. Wilhelm Achtstätter, 19. 1. 74, f 20. 6. 48, Wa., Kornstr. 16. Beis. 23. 6., 11.30 U., Hauptfrdh. Ernst Votteler,„16. 4. 90, 7 20. 6. 48, Traitteur- Straße 23. Beisetzung 23. 6., 13 Uhr, Haupt- friedh. Mhm. Frau Elise Votteler u. Kinder. Stellen- Angebote IArbeltsplatzwechsel nur mit Zustimmg. G. Arbeitsamts Perfekter Schweißer f. Hochdruckanlage gesucht, der mögl. auch drehen kann. Erfahr. auf dem Gebiete von Hochdruckanlagen od. Kunstharz- Verarbeitg. erwünscht. Bei Eign. rasche Auf- stiegsmöglichk. geboten. unt. P base; an MM Obermonteure, Konstruktions- und Bauschlosser- meister, Elektr.- u. Autogen- Schweißer, Bau- u. Maschinenschlosser, Klempner, Schmiede und Hilfsarbeiter f. Baustelle in Mannheim gesucht. 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