ais 3 Seschäſisstellen: Schwetzingen. Rarl-Theodor- Straſſe 1. Telefon 645: Weinheim. Hauptstr. 63. Tel. 2241: Heidelberg. Pläck 3. Teleſon 4980; Ludwigshafen am Rhein. RHheinstraſſe 32. Bezugspreis monstlich DM 2.40 einsdhlieſtlich Trägerlohn: Posthezugspreis monalt. DR 2.26. chlieſhlich Zustellgebühr. Kr 9 DM 3.25 /Z. Z. git Anzeigenpreisliste Nr./ Bel daächlersckeinen infolge höherer Gewall besteht * Anspruch 8. Rückerslanung d. Bezugsgeldes 5 3. Jahrgang/ Nummer 83 . **. 8 Kein Stillstand der Bauarbeiten * im Hafen Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Die Bauvorhaben deim staatlichen Hafenneubauamt in Mann- beim werden in verstärktem Maße weiterbe- trieben werden. Im nächsten Vierteljahr wer- den durch das staatliche Hafenneubauamt Mannheim Baustoffe im Werte von monatlich einer Million D-Mark verbraucht werden. Dies geht aus einer Presseerklärung des würt⸗ tember gisch- badischen Verkehrsministeriums hervor. Für das kommende Jahr werden im Bereich des württembergisch- badischen Ver- kehrsministeriums Bauvorhaben im Werte von 7,3 Millionen D-Mark durchgeführt werden. Auch in der französischen Zone Tarifsenkung 5 Tübingen.(rg.-Eig.-Ber.) Ab 25. Juli werden dle Eisenbahntarife in der französischen Zone entsprechend den Tarifen der Bizone ebenfalls um 25 Prozent gesenkt werden. Außerdem tre- ten weitere Fahrpreisermäßigungen in Kraft. Vom 1. September ab werden die zonenbe- schränkten Netz- und Bezirkskarten sowie Sonntagskarten wieder eingeführt. Angleichung an die Bizone Tübingen.(rg.-Eig.-Bericht) Wie der süd- württembergische Landwirtschaftsminister auf einer Pressekonferenz mitteilte, ist als end- gültiger Termin der wirtschaftlichen Anglei- chung der französischen Zone an die Bizone, entsprechend dem von französischer Seite ge- nannten Termin, der 1. Oktober anzunehmen. Ab August wird sich die Fleischumlage für den Bedarf der französischen Armee, die in den vergangenen Monaten etwa 1400 Tonnen 5 betrug, auf 530 Tonnen verringern. Ueberprüfung der Kohlen- und Stahlpreise Frankfurt.(Dr.-Rp.-Eig.-Ber.) Ein Unter- dbuchungsausschuß des Wirtschaftsrates für Kohlen und Stahlpreise ist unter dem Vorsitz des Abgeordneten Dr. Heimerieh(SPD) Zebildet worden. Der Ausschuß, dem drei CDU, drei SPD- und ein FDP- Abgeordneter angehören, hat einen Bericht über die Ge- i 5 der Kohlenprodukte ange- tkordert. 5 Verfahren gegen Dubke eröffnet . Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.] Vor dem Landge- icht in Stuttgart begann das unter dem Na- men„Dubke-Reustle- Prozeß“ sichtlich der Zahl Exporterlöse in voller Höhe kanische Zweimächtekontrollamt hat nunmehr die Exporterlöse in voller Höhe dem deutschen Bergbau zugestanden. Der Kölner Bankier Pr. Menges erklärte, daß von Seiten General Qlays die Auslandskohlenpreise freigegeben Forden seien. Im westdeutschen Bergbau Wird hierzu geäußert, daß eine derartige Fest- Stellung leicht zu Schwierigkeiten führen könne, da mit einer Freizügigkeit im Handel mit deutscher Kohle aus politischen Gründen zunächst noch nicht zu rechnen sei. Der deut- che Bergbau sei nach wie vor lediglich Liefe- rant. Der Bergbau habe noch nicht einmal das Recht, Rechnungen für den Export auszu- stellen. Ein neues französisch-tschechoslowakisches Han- ſelsabkommen, das einen beiderseitigen Waren- austausch im Werte von 10 Milliarden Francs vor- steht, wird in der kommenden Woche unterzeich- net werden./ Der Freundschafts- und Beistands- dakt zwischen Rumänien und der CSR ist unter- zeichnet worden./ Eine italienische Parlaments- elegation unter Fünrung des Senatspräsidenten mvanoe Bonomi ist in London eingetroffen, wo sie ast des britischen Parlaments sein wird. Der administrator des Marshaliplans, Paul Hoffman, at den Sonderbotschafter und ehemaligen Han- gelsminister Harriman zum Verwalter des ERF für eutschland ernannt./ Das Amtsblatt der portu- lestschen Regierung gibt die Schließung sämt- leber portuglesischer Konsulate in der Bizone 5 bekannt, die nicht von portugiesischen Staats- ningehörigen geleitet werden./ Das National- komitee der belgischen Christlich- Sozialen hat sich ßesen die Einsetzung einer parlamentarischen Untersuchungskommiss on zur Lösung der Königs- krage ausgesprochen./ Die französischen Finanz- beamten haben ihren zehntägigen Streik abge- brochen, um die durch den Rücktritt Schumans hervorgerufene Krise nicht noch weiter zu ver- schärken./ Den Generalsekretär der UN, Trygve Ele, ist in Paris eingetroffen, um dort das Palais de Chaillot zu besichtigen, in dem im Herbst die nächste UN-Vollversammlung abgehalten werden Vid/ Der schah von Persien ist zu einem Besuch bach London gereist./ Die Regierung von Costa Rica hat die kommunistische Landespartei ver- 0 boten. Der Präsident von Panama, Jemenez, hat de Aufdeckung eines mplotts bekanntgegeben, ei dem er und der Chef der Staatspolizei beseitigt werden sollten. f Der ehemalige Ss-Offizier Herbert Kappler, der ander Erschießung von Geiseln beteiligt war, Durde in Rom von einem italienischen Militär- gericht zu lebenslänglicher Gefängnisstrafe ver- urteilt. Eine beschränkte Menge an streptomyein, die zur Behandlung von an tuberkulöéser Hirnhaut- entzündung Erkrankter dienen soll, wird aus den S nach Westdeutschland eingeführt werden. Der Württembergisch-badische Innenminister hat dle Kerzte kammern in Nordbaden und Nordwürt⸗ temberg angewiesen, ihre Geschäfte in vollem Um- lang und in derselben Art und Weise wie bisher bis zu einer endgültigen Regelung weiterzuführen. Nach Abschluß des Eisenacher Kirchentages empfing der Chef der sowjetischen Militärverwal- tung für Thüringen, Generalmajor Kolesnitschenko, 5 der Wartburg die Mitglieder des Rates der Vangelischen Kirche in Deutschland und einige ührende Persönlichkeiten des Kirchentages,/ Die Ortsgruppe Wiesbaden der deutschen Friedens- Sesellschaft hat dem hessischen Landtag den Ent- Furf zu einem Kriegsächtungsgesetz vorgelegt, der ein Ausführungsgesetz zum Artikel 69 der hessi- schen Verfassung darstellt. Seit Unterzeichnung es Drei-Millionen-Dollar-Lieferungsvertrages im pri d. J. trafen aus italſen über 20 000 Tonnen Jemmorobst und Gemüse in der Bizone ein,/ Der Orsitzende des Verbandes der deutschen Presse er Ostzone, Paul Ufermann, ist aus der SED aus- betreten.“ Emmy Göring wurde von der Spruch- amer Garmisch- Partenkirchen in die Gruppe der Aktivisten eingereiht und bei 30 Prozent Ver- Resenseinazug für ein Jahr in ein Arbeitslager ein- Wiesen, DNA A/ VU HHig: Ber, e Sowjetzone einz Donnerstag, 22. Juli 1948 , r mertlicbe Herzusgeber: Dr. Karl Ackerman k knn dn Schilnng Redaknlan. Veriag and Iiuck: Mannheim. R f. 4-6/ Fermrui 4182-52/ Bankkontor Südwertbank Mann- deim. Dey 1 Allgemei Beukgerellsdtalt Mannheim/ Posisckeck⸗ komen: Karlruhe Mr. 80ü 1. Bern Nr. 98 595 Dienstag. D uni Sams Für umverlangte MHanusknipie keinerlel- Law Ahr * 15 Punch! Schuman an sozialistischer Opposition gescheitert Französisches Militärbudget löst Regierungskrise aus/ Radikalsozialist André Marie mit Kabinettsbildung beauftragt Paris,.(UP) Das Kabinett Schuman ist am Montagabend nach fast achtmonatiger Regie- rungszeit gestürzt worden. Obwohl die Radi- kalsozialisten in letzter Minute— vornehm- lich dank der Intervention ihres Leaders, des Präsidenten der Nationalversammlung. Edouard Herriot— ihren Zusatzantrag auf Strei- chung von 12 Milliarden Francs Ausgaben für den Wehrhaushalt zurückgezogen hatten, nahm die Nationalversammlung den s0zia- Iis tischen Antrag auf Beschneidung des Militärbudgets mit 297 gegen 214 Stimmen an, wobei 183 Kommunisten, 101 Sozialisten und 13 Mitglieder der Widerstandspartei gegen, die Abgeordneten des MRP und die Radikalsozia- listen für die Regierung stimmten, während sich die etwa hundert Abgeordneten der rechtsgerichteten Republikanischen Freiheits- partei und einiger anderer kleinerer Rechts- parteien der Stimme enthielten. Die sieben sozialistischen Kabinettsmitglieder hatten vor der Abstimmung die Regierungsbank ver- lassen. Ministerpräsident Sehum an, der im Zu- sammenhang mit der Budgetabstimmung zum achten Male die Vertrauensfrage gestelit hatte, begab sich sofort nach seiner Niederlage ins Elysee, um dem Präsidenten der Republik die Demission seines Kabinetts zu überreichen. Die gestürzte Regierung, die bis zur Bil- dung eines neuen Kabinetts, wie üblich, die Geschäfte weiterführen wird, ist seit dem 27. November 1947 im Amt. Sie hatte, wie er- innerlich, in den letzten Monaten mit großen innerpolitischen Schwierigkeiten zu kämpfen, die insbesondere durch sein Finanzprogramm und die Beschlüsse der Londoner Deutschland- konferenz verschärft worden waren. Die Par- teien der sogenannten„Dritten Macht“ stütz- ten jedoch immer wieder das Kabinett des volks republikanischen Premierministers, um einen offenen Konflikt zwischen Gaullisten und Kommunisten zu vermeiden. Während die letzteren erneut die Ministerpräsidentschaft beanspruchen, fordert Charles de Gaulle bekanntlich die Auflösung der derzeitigen Na- tionalversammlung., die verfassungsmäßig jetzt eulässig geworden ist. Doch ist man in Paris Fowjets bieten Lebensmittel für Berlin an Verkauf nur im Ostsektor gegen Ostmark Berlin. DENA) In einer amtlichen Erklä- rung gab das Informationsbüro der Sowieti- schen Militärverwaltung bekannt, daß die so- Wietische Regierung Maßnahmen zur Lebens- mittelversorgung ganz Berlins getroffen hat. Nach der neuen Regelung habe jeder Berliner, unabhängig davon, in welchem Sektor er wohne, die uneingeschränkte Möglichkeit, gegen die Ostzonenwährung und auf Lebens- mittelkarten Brot und andere Nahrungsmit- tel im sowjetischen Sektor einzukaufen.. Die Sowjetregierung, so heißt es in der Er- klärung weiter, habe beschlossen, diese Le- bensmittel— für die erste Zeit 100 000 Ton- nen Brotgetreide und andere Nahrungsmittel — aus der UdssR bereitzustellen und sie zur Verfügung der sowjetischen Militärverwaltung nach Deutschland zu liefern. Die SM habe gleichzeitig Maßnahmen getroffen, um in Po- len, der Tsechechoslowakei und anderen Län- dern Lebensmittel für die Berliner Bevölke- rung einzukaufen. i In amerikanischen Kreisen Berlins nimmt man, laut UP an, daß der sowjetische Schritt zur Belieferung Berlins aus folgender Absicht unternommen wurde: 1. Um die Westallilerten endgültig aus Berlin herauszuzwingen: 2. Um die russischen Behörden von der Anschuldi- gung zu entlasten, sie opferten Menschen- leben für politische Zwecke. 3. Um zu bewel⸗ chigen bent, Perun ane ee t Um ganz Berlin zwangs Mark, zumindest für Berlin, zu entwerten. a Clay nach Washington Wie DNR aus Frankfurt berichtet, ist Ge- neral Cay, zusammen mit seinem politischen Berater, Botschafter Robert D. Murphy, Düsseldorf.(gn.-Eig.-Ber.) Das anglo- ameri- ö n 8 Mlilitargouverneure war Neue Besprechungen über Koblenzer Vorschläge am nächsten Montag Frankfurt. Or.-Rp.-Eig.-Bericht) In einer zweiten Trizonen- Konferenz in Frankfurt ga- ben am Dienstag die drei Westzonen-Militär- Souverneure den elf westdeutschen Regie- rungschefs ihren Standpunkt zu den Koblen- zer Gegenvorschlägen bekannt. Dabei wurde von allen grundsätzlich betont, daß sich die Frankfurter Argumente auf die von den Alliierten ratiflzierten Londoner Beschlüsse gründen. Die aus den Fragen der Minister- präsidenten sich ergebenden Diskussionen tru- gen aufklärenden und informatorischen Cha- rakter. Es wurden keine Entscheidungen ge- Fällt. Eine weitere Zusammenkunft ist vor- läufig für den nächsten Montag vorgesehen. Die Konferenz, die schon für die ver- gangene Woche vorgesehen und dann wegen neuer Besprechungen der Militärgouverneure untereinander verschoben worden war, wurde sehr kurzfristig und überraschend nach den Beratungen der Gouverneure in Berlin ein- berufen. Sie stand unter dem Vorsitz von Ge- neral Robertson, der auch— wie auf der er- sten Kofferenz— zur Frage der Aenderung der Ländergrenzen Stellung nahm, General Clay, der damals das Dokument Nr. 1 über die Verfassungs- und Regierungsbildung vorgelegt hatte, nahm diesmal zu den deutschen Vor- Originalzeichnung: Wolf Strobel „Da haben wir den Tisch 80 hübsck gedeckt und nun hat einer Appetit.“ 5 schlägen zum Besatzungsstatut Stellung, wäh- rend General Koenig, der damals über das Statut referierte, mehr die verfassungsrecht- lichen Fragen behandelte. 5 8 Unvollständige Information über Londoner Empfehlungen 5 Die Konferenz, zu der weder ausländische noch deutsche Journalisten zugelassen waren und an der auf deutscher Seite nur die Mini- sterpräsidenten ohne ihre Berater teilnahmen, diente, wie es im offlziellen Kommuniqué heißt, der Klarlegung der Vorschläge der Mi- nisterpräsidenten hinsichtlich des Londoner Abkommens. Es ist kein Zufall, daß hier von den alliierten Vorschlägen als„Londoner Ab- kommen“, und nicht von den„Frankfurter Vorschlägen“ gesprochen wird. Als wichtig- ster Punkt der Konferenz hat sich ergeben, daß es eine irrige Annahme auf deutscher Seite war, diese Vorschläge seien von den Mi- litärgouverneuren ausgearbeitet worden. Dies hing damit zusammen, daß den Ministerpräsi- denten der volle Wortlaut der Londoner Be- schlüsse nicht mitgeteilt worden war. Es wurde aber jetzt klargestellt, daß die drei Doku- mente einen Teil des Londoner Textes bedeu- ten, demnach also von den allifjerten Regie- rungen verfaßt Vorden sind. Es stellt sich sel„un- Regierunsssg 2 RES eise in die 5 verleiben. 5. Um die Deutsche am Dienstagabend nach Washington abgereist, um auf Wunsch des amerikanischen Verteidi- gungsministeriums seiner Regierung über die Lage in Deutschland zu berichten. Auch die Koblenzer Gegenvorschläge sollen erörtert werden. General Clay wird mit dem amefrika- nischen Staatssekretär für die Armee, Ken- neth Roy all, dem Xhef des amerikanischen Generalstabes, General Omar M. Bradley. und anderen führenden Persönlichkeiten zu- sammentreffen. Wie aus Washington bekannt wird, hat die amerikanische Regierung beschlossen, in der Berliner Frage eine Politik mit dem Ziel einer friedlichen Lösung des Konflikts zu verfolgen, wobei alle diplomatischen Möglichkeiten einschließlich eines Meinungsaustausches der Staatsoberhäupter in Washington und Mos- kau— ausgeschöpft werden sollen. Vor neuer Note der Westmächte London.(AP) Von verantwortlicher briti- scher Seite wurde am Mittwoch gemeldet, daß eine neue Note der Westmächte, die Protest gegen die russische Bleckade Berlins erhebt, im Entwurf fertiggestellt und nach Washing ton gesandt worden sei, um dort von höchster Stelle im Staatsdepartement überprüft zu wer- den. Der Inhalt sei geheim, Pech erklärte der für das Thema Berlin vorgeschlagene Vier- mächtebesprechungen auf verschiedene andere deutsche Probleme zu erweitern. Es wird je- doch als beinahe sicher angenommen, daß die Aufhebung der Eisenbahn- und Straßen- blockade Berlins die Hauptbedingung für Vier- mächtebesprechungen bleiben wird. nunmehr, wie in deutschen Kreisen dazu ge- sagt wird, die Grundfrage, ob die Militär- gouverneure angesichts dieser Tatsache die Befugnis hätten, eventuell Aenderungen vor- zunehmen, oder ob diese von den Regierungen selbst entschieden werden müssen, und wie überhaupt die Koblenzer Vorschläge in die Londoner Beschlüsse eingefügt werden könnten. Nach Ansicht eines Konferenzteilnehmers sind keine grundlegenden Aenderungen der alllierten Richtlinien zu erwarten, so daß nun- mehr die Hauptsache die Verfahrensfrage ist. Dabei halte die Besatzungsmacht unbedingt daran fest, daß eine Volksabstimmung über das Grundgesetz stattfinden müsse, mit dessen Vorlage an das deutsche Volk die Verkündi- 2885 des Besatzungsstatuts verbunden sein s0lle. Interne Besprechungen der Regierungschefs Am Mittwoch berieten die Ministerpräsiden- ten zuf dem Jagdschloß„Niederwald“ bei Rü- desheim über die deutsche Antwort auf die Darlegungen der Militärgouverneure. Bei den Migtrauensantrag gegen Minister Kohl precher, man solle nicht überrascht sein, Wenn darin das Angebot erfolgt, die nur der Ansicht, daß Vincent Aur lol eine solche Möglichkeit unter keinen Umständen ins Auge faßt. Der Pariser REUTER- Korrespondent Ha- rold King schreibt hierzu, daß der Fall der Reglerung in diesem ungünstigen Augenblick der Bewegung General de Gaulles zweifellos sehr viel Vorschub leiste. Gerade eben hat der General vor dem„Nationalrat“ seiner Partei wieder die Revision der Verfassung und die Schaffung einer starken Exekutive als un- erläßliche Vorbedingung für ein starkes Frankreich innerhalb einer europäischen Fö- deration gefordert. Die Frage der Nachfolge Der Präsident der Republik hat inzwischen seine Besprechungen mit den führenden Politi- kern Frankreichs aufgenommen. Die Kommu- nistenführer Maurice Thorez und Jacques Duclos wurden von ihm als erste empfan- gen, doch schreibt man dieser Konsultation le- diglich konstithtionellen Charakter zu, da eine kommunistische Beteiligung an der zukünftigen Regierung keinesfalls in Frage käme. Man rechnet in gut unterrichteten Kreisen entweder mit einer Wiederbeauftragung Schumans oder mit der Berufung eines Radikalsozialisten, wo- bei der Name des derzeitigen Justizministers Andre Marie am häufigsten genannt wird. Auch die Namen Paul Rama diers, Paul Reynauds, Andrée Le Troquers und Georges Bidaults werden in diesen Kom- binationen genannt. Die Chancen des letzteren werden allerdings als weniger aussichtsreich beurteilt, da seine Außenpolitik in jüngster Zeit in der Nationalversammlung heftig kriti- siert worden war. In manchen politischen Kreisen wird sogar seine Wiederbetrauung mit dem Außenministerium in Zweifel gezogen, eine Frage, die naturgemäß im Zusammenhang mit der internationalen Lage besonders inter- essiert. Die Haager Fünfmächtekonferenz 18t angesichts der Pariser Regierungskrise vorzei- tig abgebrochen worden. Kritik jenseits des Kanals Die britische Presse findet für die Ereig- nisse in Frankreich recht unfreundliche Worte. So nennt, laut DENA-REU TER. der konserva- tive„Daily Telegraph“ die Abstimmung der Nationalversammlung„einen ganz ungewöhn- lichen Beweis von Unverantwortlichkeit“ und der„Manchester Guardian“ meint, die Tat- sache, daß sich die Sozialisten durch ihren Kampf mit den skrupellosen und unfähigen Kommunisten in einer schwierigen Lage be- fänden, entschuldige nicht den„verbrecheri- schen Unsinn, die französische Regierung in diesem Augenblick zu stürzen.“ Das Blatt schreibt wörtlich:„Es ist zu hoffen, daß Frank- reich eine Regierung finden wird, die seine le- benswichtigen Interessen schützen kann, aber Wenn die Vertreter der Oeffentlichkeit weiter- hin 80 8 Verantwortungsbewußtsein zei- gen, wie es die Sozialisten getan haben, dann sind die eee Tat düster.“ Wie Ap bei Redaktionsschluß meldet, ist der Radikalsozialist und frühere Justizminister im Kabinett Schuman, Andre Marie, von Prä- sident Auriol aufgefordert worden. eine neue französische Regierung zu bilden. ten n immer ab Besprechungen Waren auch der Vorsitzende der CD der britischen Zone, Dr. Adenauer, der zweite Vorsitzende der SPD. Ollen- hauer, und der gewählte Berliner Ober- bürgermeister, Professor Ernst Reuter, zu- gegen. Reuters Anwesenheit unterstrich den allgemeinen Aspekt der Entschlüsse, auf die der Schatten der internationalen Lage fällt. Im Mittelpunkt der internen Beratungen stand die Tatsache, daß die Gouverneure sich nur für die Interpretierung der Londoner Be- schlüsse durch die deutschen Gegenvorschläge für zuständig erklärt hatten, So könnten viel- leicht, wie politische Kreise äußern, für das Besatzungsstatut die deutschen Interpreta- tionen mitberücksichtigt werden; während die Regierungsbildung, die Verfassungs- und Volksabstimmung grundsätzlich Londoner Entscheidungen sind. Im allgemeinen scheint der deutsche Standpunkt der zu sein, daß die Koblenzer Beschlüsse weiterhin die Grundlage sind, je- doch der neuen Lage angepaßt werden sollen. Württembergisch- badischer Landtag vor der Entscheidung Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Im württember- Sisch-hadischen Landtag haben fünf CDU-Aßb- Seordnete dem kommunistischen Arbeitsmini- ster Rudolf Kohl das Mißtrauen ausgespro- chen. Der Antrag wird mit der Haltung der KPPD- Fraktion in der Berliner Frage begrün- det. Bei der Abstimmung über die Hilfsmaßg- nahmen Württemberg-Badens für die Berliner Westsektoren hatten sich— wie seinerzeit ge- meldet— die Landtagsabgeordneten der KPD bekanntlich der Stimme enthalten. weil sie die Meinung vertraten, einem„gegen eine ein- zelne Besatzungsmacht gerichteten Agitations- antrag nicht zustimmen zu können“.. Sofort nach der Bekanntgabe des Miß trauensantrages stimmten Spo, CDU und DV für die Vertagung des Landtages, um den Fraktionen Gelegenheit zu geben, sich mit dem zur Zeit in Rüdesheim weilenden Mini- ster präsidenten zu beraten. Entgegen dem Einspruch der KPD-Fraktion, die zur Klärung der politischen Situation eine sofortige Ab- stimmung verlangte, vertagte sich der Land- tag auf den kommenden Freitag. Diese Ent- scheidung wurde von den kommunistischen Abgeordneten Schätzle und Klaus mann mit Zwischenrufen quittiert. Zu Beginn der Tagung war das Landesbe- zirksverwaltungsgesetz auf Antrag des Land- tagspräsidenten Keil von der Tagesordnung abgesetzt worden. Der Landtag will von der Beratung dieses nur auf örtliche Landesteile abgestimmten Verwaltungsgesetzes vorläufig absehen und die weitere Entwicklung in Süd- Westdeutschland abwarten. Die Staatsregie- rung wurde beauftragt, mit den Regie- rungen der Länder Südwürttemberg-Hohenzol- lern und Südbaden mit dem Ziel einer baldi- gen Vereinigung der Länder Württemberg⸗ * Baden, Südwürttemberg-Hohenzollern und Südbaden in Verbindung zu treten. ** Zu dem Mißgtrauensantrag gegen den Ar- beitsminister Kohl schreibt unsere Stuttgarter Redaktion ergänzend: 8 5 Minister Kohl erklärte nach der Landtags- sitzung, nach seiner Ansicht sei„der Knochen Berlin“ in 14 Tagen kalt, so daß der geeignete Resonanzboden nicht mehr vorhanden sein werde. Trotz allem sei die Einschätzung der Lage falsch, weil die Arbeiterschaft von sich aus ganz impulsiv und ohne jede Beeinflus- sung durch die Bekanntgabe im Radio und in der Presse ohne Unterschied ihrer Parteizuge- hörigkeit auf die Dinge im Landtag reagiere. Deswegen könne er dem Ausgang dieser An- gelegenheit mit ruhigem Gewissen entgegen- sehen, weil er die Arbeiterschaft weiterhin über die tatsächlichen Gründe informieren werde. Auf die Frage, was er auf die Vorwürfe, er könne als kommunistischer Arbeitsminister den erfolgreichen Verlauf der Währungsreform boykottieren, entgegnen hönne, antwortete Mi- nister Kohl:„Das ist kompletter Unsinn. Ich habe als Politiker kein Interesse an einem wirtschaftlichen Chaos, dessen Auswirkungen lediglich die Arbeiter zu tragen hätten. Das Chaos und die Unruhe werden nicht von uns, sondern von anderen in die Arbeiterschaft ge- tragen.“ 5 Der SPD-Fraktions vorsitzende Rudolf G e h- ring erklärte, der von den CDU-Abgeordne- ten eingebrachte Mißtrauensantrag sei eine ausgesprochen politische Angelegenheit. Der Direktor der US-Militärregierung für Württemberg-Baden, Mr. Charles La Fol- lette, äußerte, er könne zu der Angelegen- heit erst Stellung nehmen, wenn der Land- tag seine Entscheidung getroffen habs, Mageres Ergebnis im Haag Den Haag. DENA-REUTER) Die Außen- minister der 5 Westunion-Mächte sind im Ver- lauf ihrer planmäßigen Tagung, wie es in dem am Dienstagabend berausgegebenen Schluß kommuniqueè heißt, in allen zur Diskussion stehenden Punkten zu völliger Uebereinstim- mung gelangt. f Bei dem Meinungsaustausch, heißt es in dem Kommuniqué u. a., habe es sich klar ge- zeigt, daß die Außenminister der westeuropài- schen Union in einer Anzahl internationaler Fragen, an denen sie interessiert sind. sowie in der Deutschlandfrage eine völlig überein- stimmende Haltung einnehmen. Der französische Außenminister Bidault hat zwei Resolutionen eingebracht, in denen die Westunionmächte aufgefordert werden, die Pläne zur Bildung eines europäischen Parlaments und einer Wirtschafts- und Zollunion der fünf Mächte sowie weiterer europäischer Staaten, die daran teilnehmen wollen, gemeinsam zu studieren. Der erste dieser Pläne, so schlug Bidault vor, solle von dem ständigen Ausschuß der westeuropäischen Union in London, der zweite von einem dureh den europaischen Wiederaufbaurat in Paris zu benennenden Ausschuß ausgearbeitet wer- den. Der britische Außenminister Bevin und der belgische Außenminister Spaak lehnten den Vorschlag Bidaults zwar nicht im Prinzip ab, hielten es jedoch für günstig, diese Pläne vorläufig denjenigen inoffiziellen Körperschaf- ten zu überlassen, die sich ihre Förderung zur Aufgabe gemacht haben. In unterrichteten politischen Kreisen wird indessen darauf hingewiesen, daß das Ergebnis der Außenministerkonferenz recht mager gewesen ist, da keine wesentlichen Fort- schritte zum Ausbau der Westunion zu ver- zeichnen waren. Auf der Konferenz sollen grundsätzliche Mein ungs ver- schiedenheiten aufgetaucht sein. Beson- ders soll Großbritannien darauf bestanden haben, daß die Westunion ein loser Bund sou- veräner Staaten bleibe. USA und Kanada im Militär- ausschuß der Westunion Washington. DENA-REUTER) Die Ver- einigten Staaten und Kanada haben, wie REUTER zufolge aus zuständigen Kreisen verlautet, die Einladung, dem Militärausschuß der westeuropäischen Union beizutreten, an- genommen. Amerikanische Vertreter werden Bereits in Kürze in London, dem Sitz des Mi- litär ausschusses, ex wartet, und sollen die Mi- litärsachverständigen der Westunionländer, die bereits in London tagen, beim Entwurf der Verteidigungspläne für Westeuropa beraten. Wunsch und Wirklichkeit Kairo. DENA-REUTER) Der ägyptische Mi- Hister präsident Nokraschy Pascha hat de 5 Annahme des vom Sicherheitsrat angeordneten Waffenstillstandes für Palästina seitens aller arabischen Staaten bekannt- Einzelpreis 0.20 DM gegeben. Der Irak und Syrien hatten bekannt- lich im politischen Ausschuß der arabischen Liga den Waffenstillstand zuerst abgelehnt. Trotz des Waffenstillstandes werden aus allen Teilen Palästinas weiter Kämpfe gemel- det. Besonders im äußersten Nordosten sind heftige Kämpfe mit syrischen Truppen im Gange. Ein Versuch syrischer Truppen, den Jordan nördlich des Sees Genezareth zu über- schreiten, wurde von jüdischen Kräften ver- eitelt. Ein Vorstoß ägyptischer Truppen in Süd- palästina wurde ebenfalls zurückgewiesen. Jüdische Streitkräfte sollen, INS zufolge, öst- lieh der Hafenstadt AK k a zum Angriff vor- gegangen sein. Der syrische Außenminister legte bei dem UN- Mittler, Graf Bernadotte, Protest ge- gen jüdische Waffenstillstands verletzungen ein. Aus dem jüdischen Hauptquartier dagegen wird erklärt, daß die jüdischen Streitkräfte sich ge- gen syrische und irakische Einheiten zur Wehr setzen mußten. Verhaftung amerikanischer Kommunisten New Tork. Sechs führende amerikanische Kommunisten, unter ihnen der Vorsitzende der amerikanischen KP, William Foster, sind von der Bundespolizei verhaftet, in den späten Abendstunden des Dienstags aber zunächst wie 0 der freigelassen worden. Sie müssen mit einer Kaution in Höhe von 5000 Dollar erneut vor dem New Lorker Bundesgericht erscheinen. Die Verhaftung der New LVorker Kommuni- sten erfolgte nach dem Bericht der kommunf-⸗ stischen Parteizeitung„Daily Worker“ in einem „plötzlichen Ueberfall“ auf das Zentralbüro der kommunistischen Partei in New Lork. Gegen den Herausgeber des„Daily Worker“, John Gates, und vier weitere Kommunisten, die nicht im Büro der Partei anwesend waren, wurden Haftbefehle erlassen. Jubel um Tito Belgrad.(UP) Unter dem Jubel von Über 2000 Delegierten hat Marschall TI to den 5. Parteikongreß der jugoslawischen Kommu- nisten eröffnet. Tito betonte, daß dieser Kon- greß unter„besonderen Umständen“ abgehalten Werde, und begann seine Eröffnungsrede mit einem eingehenden Rückblick auf die Ge- schichte der Partei. Darauf wurde er ein- stimmig und unter dem Beifall der Abgeord- neten zum Präsidenten des Kongresses ge- wählt. Drei weitere Parteimitglieder— der stellvertretende jugoslawische Ministerpräsi⸗ dent Kar deli, Innenminister Alexander Ranko witsch und Minister ohne Porte⸗ keulle Djilas, die vom Kominform eben- falls„nationalistischer und antisowjetischer-“ Politik beschuldigt worden waren, wurden ein- stimmig in den Exekutivausschuß des Kongres- ses gewählt. Aus Siam wird wieder Thailand Bangkok, DENA-REUTEHR) Die verfassung gebende Versammlung Siams hat beschlossen, den Namen des Landes in Thailand umzu- ändern. Vor dem Kriege hatte das Land bereits den Namen Thailend geführt, der allerdings nach dem Eintritt Siams in den Krieg an der Seite Japans gegen Großbritannien und die USA 5 85 Weltmächten nicht anerkannt wor en ist. Koreas erster Präsident 5 Seoul(Korea). UP) Die südkoreani⸗ sche Nationalversammlung hat mit 108 gegen 13 Stimmen Syngham Rhee zum ersten Präsidenten der koreanischen Republik ge- Wählt. Rhee ist 74 Jahre alt und verbrachte 26 Jahre seines Lebens in den Vereinigten Stag ten, wo er für die koreanische Unabhängigkeit tätig war, 8 05 sie würde auf einer leranz erstickt sind. Das gleich zwei, Seite getan wird, igt. bypertrophiert, verschwiegen, dias Schlechte hinzuweisen. Donnerstag, 22. Juli 1948/ Nr. 8g MONO EN n Tommeniar I n Originalzeichnung: Schummer Berliner Versorgungs wirtschaft (An Stelle eines Leitarticels) Schumans Sturz Die Regierung Schuman ist in einem Augen- blick zu Fall gebracht worden, in dem man es am wenigsten erwartet hat. Zwar mußte bei der Verschiedenartigkeit der Elemente, aus de- nen das französische Kabinett zusammenge- setzt War, stets mit der Möglichkeit einer Panne gerechnet werden, aber es mutet fast groteks an, daß die Krise über die Frage der Bewilligung des Wehretats durch die National- versammlung ausbrach. Denn nach Lage der Dinge wird das Parlament an der Annahme des Budgets doch nicht vorbeikommen, nach- dem es bereits internationale Verpflichtungen, wie den Brüsseler Pakt, gebilligt hat und das eine nur die Folge des anderen ist. Selbst in- nerhalb des Kabinetts waren die Meinungen immer wieder auseinandergegangen, doch hat- ten äußerste Kompromißbereitschaft der Betei- Ügten alle Krisen bis jetzt überwunden, und die Einsicht, daß mit einem Sturz der gegen- Würtigen Regierung nur dem Radikalismus von rechts und links die Arbeit erleichtert würde, dem Ministerpräsidenten in seiner bis- herigen Amtszeit sieben Vertrauensvoten ein- gebracht. Die latenten Spannungen mußten aber ein- mal zur Entladung kommen; ein Haushaltsvor- anschlag, der sich auf 310 Milliarden Franken beläuft, bietet naturgemäß Zündstoff genug. Radikalsoziale und Sozialisten verlangten Ren- derungen und Abstriche, zu denen sich die Re- glerung nur teilweise herbeilieg. Die Differenz, um die es sich letztlich handelte, flel in Anbe- tracht des Gesamtbudgets nicht sonderlich ins Gewicht und es wird sich bald zeigen, ob eine Regierungskrise nicht ein gar zu hoher Preis tür sie gewesen ist. Dem Sturz der Regierung Schuman muß nicht notwendig eine Auflösung des Parla- ments folgen, wie sie General de Gaulle for- dert. In der Tat versucht der Präsident der Republik, Vincent Auriol, noch ohne diese „Eselsbrücke auszukommen. Dabei stehen ihm mehrere Möglichkeiten offen, deren erste die Wiederbetrauung Schumans wäre, der sei- Nerseits entweder seine bisherige Koalition Wieder flottmachen oder eine Mehrheit seiner eigenen Partei(MRP) mit den Gruppen der Rechten bilden könnte, die freilich zahlen- ma gig nicht sehr eindrucksvoll sein würde. Ein anderer Weg wäre die Berufung des von Schuman als Regierungschef abgelö- sten Sozialisten Paul Ramadier, dessen Kabi- nettsliste sich von der oder den bisherigen nicht wesentlich unterscheiden würde. Schließ- lich ist auch an die Beauftragung eines Ra- dikalsbzialisten zu denken, die am Ausbruch i des Koat! its nicht ganz schuldles sin. Es würde abwegig sein, in der Schlappe, die der Regierung Schuman durch die Natio- nal versammlung bereitet worden ist, eine Ban- Krotterklärung der gemäßigten Parteien zu erblicken; das negative Abstimmungsergebnis ist maßgeblich durch die Stimmenthaltung der Rechten zustandegekommen. Stimmenthaltung ist aber noch keine ausdrückliche Ablehnung. Aus Andeutungen des bisherigen Ministerprä- Siclenten läßt sich entnehmen, daß gewichtige Gründe ihn und den Verteidigungsminister veranlagt haben, auf den vorgeschlagenen Budgetsummeif zu bestehen. Man sollte daher dieser Krise keine zu große Bedeutung bei- messen. Wenn es dem Präsidenten der Repu- blik gelingt, die Komplikation ohne den Rück- grifk auf außergewöhnliche Mittel zu entwir- ren— und das ist ohne Zweifel sein Ziel—, dann dürfte die nächste Regierung, einerlei Wie ihr Chef heißt, wieder eine Koalition der einmal sogenannten„Dritten Kraft“ sein, aber festeren Grundlage stehen als ihre Vorgängerin. F. H Warum keine positive Propaganda? Propaganda ist ein Uebel gewörden. Tat- schlich kann den Zeitungslesern und Rund- kunkhörern übel davon werden. Besonders die politische Propaganda ist heuzutage 80 auf- dringlich und übertrieben, daß man glauben könnte, der Geist Goebbels schwebe über der Erde. Hitlers Erfindung, der- Regierung eln Propagandaministerium anzugliedern, bedeutete ein zynisches Eingeständnis, daß das Volk und das Ausland betrogen werden sollten, 8 Inzwischen hat diese Nazimethode überall Schüle gemacht. Propaganda ist ein wesent- ches politisches Mittel geworden. Kein Zweig der staatlichen Organisation klappt so gut, wie die gelenkte Meinungsbildung durch ständiges Trommeln, Hetzen und Heucheln. Propaganda erdrückt jeden Versuch, sich selbst eine Mei- nung zu bilden. Sie zwingt eine offizielle Mei- nung auf, sie erzieht“ 80 lange, bis Selb⸗ ständigkeit, geistige Unabhängigkeit und To- Ergebnis wird„Ein- sicht genannt. Propaganda ist indirekte Dik- tur. e wir eine Zeitung auf. Oder besser eine westlieh und eine östlich wird alles, was auf der eigenen in den Himmel gehoben, über den grünen Klee gelobt. aufgebauscht, bewundert, gerechtfertigt, erklärt, entschul- Statistiken und Zitate werden in Men- gen herangezogen, um einen Erfolg zu bewei- sen oder seinen Versager in einen Erfolg urn zubiegen. Und alles, was die andere Seite tut, wird in Grund und Boden verdammt. Die Fehler und Irrtümer werden hervorgezerrt, breitgetreten. Haß wird er. Ugt, Wut wird geschürt. Kampfgeist wird Orientierte. Da gaͤngestachelt, es wird gehetzt, gestichelt, ge- Böhnt, erniedrigt. es det, wird gelogen, verleum- verdreht, verdächtigt. Und geschimpft wird in allen Tönen. Das Gute wird geleugnet, a bagatellisiert, bewitzelt, auf Anlaß genommen, auf Im Grunde ist beim Gegner eben alles schlecht, und auch das Gute noch tadelnswert. Verständnis? Toleranz? damit würden wir uns ja jeden Fall aber zum Um Gotteswillen, ins eigene Fleisch Schneiden. Wir werden doch den Feinden nicht noch Wasser auf die Mühle legen! Nicht ur der politische Teil der Zeitung spiegelt diese Tendenzen. Sie schleichen sich auch in den Wirtschaftsteil, die Unterhaltungsbeilage, en Sportbericht. Und weil es auf beiden Sei- en 80 ist, Wird die Gegnerschaft immer mehr gesteigert, die Kluft immer größer und der as 80 mächtig aufgepumpt, bis schließlich ima! irgendwo der Reifen platzen wird. Dann werden die Schuldigen und ihre Mit- jaufer wie unartige Kleinkinder um sich gucken, die Faust an die Backe legen und nach „Mama Frieden“ schreien. Und im Hinter- grund wird„Papa Rüstungsindustrie“ mit sei- ner dunklen Verwandtschaft stehen und sich die Hände reiben. Die Besonneneren widert das Propaganda- geschrei an, aber ihre Widerstandskraft er- lahmt mit der Zeit. Das ist Sinn und Zweek der Methode. Vor allem aber sind ihr die Jungen, Ungefestigten ausgeliefert. Sie wach- sen in einer Atmosphäre des Hasses auf und nähren ihre abenteuerlichen Instinkte mit dem Gikt unedler Gefühle. Und eines Tages sind sie Attentäter. Mörder für die einen, Helden für die andern. Auf jeden Fall Opfer. Was ist zu tun? Das Bessere! Es kommt in der Politik und in der Wirtschaft vor, daß etwas wirklich Gutes gemacht wird. Sei es im Osten oder im Westen. Dann sagt der Gegner hämisch:„Die machen das nur wegen der Propaganda!“ Na, wenn schon! Sollen doch mal alle„nur wegen der Propaganda“ Gutes und Richtiges zum Wohl des Arbeitenden, des Konsumenten, des Volkes machen! Das wäre nämlich wirkliche Propaganda, die einzig ehr- liche, anständige, vernünftige und nützliche. Jede andere Propaganda, die ganze Methode der Gehirnverwirrung, die jetzt offlziell wie * etwas selbstverständliches angewendet wird, müßte geächtet werden, wie Raub, Mord und Krieg geächtet sind. Unser ethisches und moralisches Gebäude ist defekt. Demagogische Propaganda ist darin wie ein Loch im Dach. Positive Propaganda, Taten, die beweisen, was gut ist, müßten die hohlen Worte ersetzen und würden genügen, um der Welt zu zeigen, wo das Bessere ge- macht wird, und wo die bessere Gesellschafts- ordnung herrscht. Nicht reden, sondern han- deln! Daraus könnte ein Wettstreit entstehen, dessen Nutznießer die Allgemeinheit wäre. Utopie? Das schreien immer nur die, die Angst vor der Erneuerung haben. 60. Berliner Stimmungsbericht . Keine Briefpost zwischen den Sektoren/ Jagd nach der D-Mark Seit den ersten Tagen der Währungsreform steht die Berliner Bevölkerung unter ständiger Hochspannung, die jedoch mit erstaunlicher Ruhe und Zuversicht ertragen wird. Aus den anfänglichen Schlangen, zunächst vor den Le- bensmittelläden, um noch die alten Reichs- markbeträge unterzubringen, wurden die Schlangen auf den Geldumtauschstellen und schließlich die Schwarzmarktbörsen, wie sie in dieser Zusammenballung bisher in Berlin noch nicht in Erscheinung getreten waren. Heute sind es die Hörergruppen vor den Rias- Lautsprecherwagen, da infolge der Strom- sperren Radio kaum noch gehört werden kann. Das schmerzlichste für alle Berliner sind heute die fehlenden Kartoffeln; in den Haus- halten sind die Vorräte aufgebraucht, Kartof- feln kommen überhaupt nicht herein. Wenn man auch allen Notierungen, die man vom Schwarzmarkt hört, skeptisch gegenüberstehen muß, so sei doch vermerkt, daß z. B. im Ost- sektor Notierungen bis zu 200 Ostmark je Zentner bekannt werden. All dies illustriert wohl bereits, wie verworren die Verhältnisse durch die beschränkenden lockademaß- nahmen geworden sind. Interessant ist auch, dag Russen-Zigaretten nur in D-Mark angebo- ten werden, weil auf diese Weise von russi- scher Seite aus versucht wird, die D-Mark aufzusaugen. Durch das Verbot der D-Mark in dem Ost- Sektor ergeben sich die kuriosesten Situatio- nen. In der Stadtbahn, die russischem Befehl untersteht, sind bereits des öfteren Kontrollen durchgeführt worden, wobei Brieftaschen, Geldbörsen usw. vorgezeigt werden mußten; D-Mark-Noten wurden konflsziert. Daß die Berliner in den Westsektoren auch nicht mehr über ihre Postscheckkonten verfügen können, weil ja das Postscheckamt im Ostsektor liegt, dürfte in Westdeutschland nicht sehr bekannt sein. Ein Warenaustausch zwischen den west- lichen Sektoren und dem Ostsektor ist in der Ost-West-Richtung praktisch durch Verbote unterbunden worden. LKW«S, die versuchen, Waren aus dem Ostsektor herauszubringen, unterliegen der Beschlagnahme. Die Banken in den Westsektoren sind eben- falls von dem Osten abgeschnitten, so daß kei- nerlei Ueberweisungen oder sonstige Verrech- nungs möglichkeiten mehr bestehen. Soweit überhaupt noch Zahlungen erfolgen, können diese nur als Bargeld über die Sektorengrenze gebracht werden, Auch die Postverbindung Zwischen den Sektoren ist unterbrochen, wo- bei auch erwähnt werden muß, daß die in den westlichen Sektoren ausgegebenen Brief- marken im Ostsektor und in der Ostzone nicht anerkannt und infolgedessen Briefe nach der Ostzone als ungültig frankiert dem Absender wieder zugestellt werde. 3 Abweichend von der Währungsreform in den Weste ert it di Reform in der Sowjetzone aich hinsichtlich der Regelung der Schuldver- hältnisse. Bei der Reform im Osten sind die sowjetischen AG's, die volkseigenen Betriebe, die Konsumgenossenschaften, Parteien. Ge- Werkschaften usw. insofern begünstigt, als bei diesen die Kapitalumstellung 1:1 erfolgt. Einen gleichen Vorteil genießen stillschweigend die SED- Funktionäre und andere Begünstigte. Außerdem müssen Schulden grundsätzlich voll bezahlt werden. Ungeklärt ist die Lage zwischen den West- sektoren-Lieferanten und den Ostschuldnern. Nach dem Westgesetz müssen die Forderungen aus dem Westen Berlins auf 1:10 ermäßigt werden, nach dem Ostgesetz hat der Schuldner voll zu zahlen, In diesem Fall werden natür- lich die Schuldner auch die Vorteile der West- reform für sich beanspruchen, während die Westsektoren sodann an die Lieferanten wie- der voll zahlen dürfen. Hier sind Differenzen über Differenzen entstanden. Durch die neue- sten Stromeinschränkungsmaßnahmen sind die in den westlichen Sektoren ansässigen Betriebe größtenteils bereits zum Feiern gezwungen. Die Gefahren, die durch die Arbeitslosigkeit entstehen, lassen sich noch nicht abschätzen. Der Abendverkehr ist stillgelegt. U-Bahn und Straßenbahn stellen bereits gegen 18 Uhr den Verkehr ein. Lediglich die Stadtbahn, die zunächst auf Befehl völlig stillgelegt wer- den sollte, fährt weiter. Die russische Militär- verwaltung hat ein starkes Interesse daran, daß die Züge zwischen Karlshorst und Pots- dam weiterverkehren und hat sich infolgedes- sen bereitgefunden, den hierfür erforderlichen Strom gesondert zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus ist die Bevölkerung des Ostsektors sehr unzufrieden, weil die dort zur Verteilung kommenden Lebensmittel(Grütze, Roggen- und Hafermehl) mehr als dürftig sind. Wenn auch in den Westsektoren die Lebensmit- tel außerordentlich knapp sind und vor allem jegliche zusätzliche Verpflegung vom Schwarz- markt her so gut wie unterbunden ist, so ge- nießt der Westen wenigstens den Vorteil, daß e bessere Lebensmittel zugeteilt wer- en. Inzwischen dröhnen die Motoren der Ver- sorgungsflieger bei Tag und Nacht über Berlin. Wenn man berücksichtigt, daß vielfach diesel- ben Maschinen noch vor etwas mehr als drei Jahren aus der Luft Bomben abwarfen, heute aber Lebensmittel über die„Luftbrücke“ brin- gen, so sehen die Berliner trotz aller derzei- tigen Erschwernisse der weiteren Entwicklung mit Ruhe und Gelassenheit entgegen, in der Hoffnung, daß sich doch noch die Vernunft einmal Bahn bricht. Dr. Pr. Schmale Kassen bei der Eisenbahn Leere Wagen, leere Taschen der Reisenden Auf der Bahn billiger fahren zu können, ist eine erfreuliche Angelegenheit und jedermann wird die Tarifsenkung der Eisenbahn wohl- wollend aufgenommen haben. Daß diese Ver- billigung der Reisen aber auch ein Akt des Wohlwollens der Bahn gegenüber dem Publi- kum sei, wurde im verkehrsamtlichen Kom- mentar zu der Neuerung betont. Es gelte, hieß es da, wieder Reisen zu ermöglichen, und uns zu liebe sei eben ein übriges und das eigentlich Paradoxe getan worden, daß man trotz des Rückgangs der Einnahmen die Preise gesenkt habe. Wer nun nicht unbedingt in billigeren Fahrkarten nur eine menschenfreundliche Handlung sehen möchte, hat sich vielleicht ge- fragt, ob es nicht besser geheißen hätte, daß nieht trotz, sondern wegen des Reise- rückgangs die Reisepreise gesenkt worden selen. rapporte eine größere Rolle bei der Geburt der neuen Fahrpreise gespielt als die Hunderte von Origmalzeichnung: Wolf Strobel „Ok, mein Herr, Sie fahren jetzt billiger, bequemer und— wenn Sie wollen— dann sage ich dem Lokführer Bescheid, und wir fahren eine halbe Stunde eher ab Telegrammen, in denen der Direktor der Zwei- zonenverwaltung für Verkehr um Tarifsen- kung bestürmt worden ist, die dann nach dem offiziellen Stil als großzügiges Entgegenkom- men gewährt wurde? Daß eine Preissenkung bei verminderter Nachfrage keineswegs para- dox, sondern im Gegenteil sehr logisch ist, Haben nicht die schmalen Kassen- darüber könnte sich der Direktor der Verwal- tung für Verkehr bei seinem Amtskollegen, dem Direktor der Zweizonenverhaltung fürs Wirtschaft, Auskunft holen, der sehr betont, daß die Ware dem Kunden nachzulaufen ha- ben werde. In diesem Falle also die Bahn mit den leeren Wagen dem Reisenden mit den leeren Taschen. Allerdings könnte Direktor Frohne Direktor Erhard antworten, daß sein Unternehmen sich dieser wirtschaftlichen Norm nicht ganz an- passen könne, da es eine Ausnahme darstelle. Die Ausnahme nämlich, daß ein steiler, aber sehr starker Teilhaber seiner Gewinne besteht, die Bizonenverwaltung nämlich, in deren Kas- senschrank die Eisenbahn einiges abzuliefern hat. Auf 3,8 Milliarden war mit diesen Ablie- kerungen die Abschlußsumme im Ausgabenbuch für 1947 der Eisenbahn gestiegen. Als in die- sem Jahre der überfüllten Züge und der Schlangen vor den Schaltern der Personenver- kehr allein drei Milliarden einbrachte, war das Wort Etatsorge in der Verwaltung für Verkehr ein Fremdwort. Bei den derzeitigen Tages- einnahmen von sechs Millionen wird es im Zeitalter der D-Mark zum Alpdruck. Der Tag X war für die Bahn kein reiner Freudentag und anders sieht der Reisende, anders die Ver- kehrsverwaltung auf die Wagen mit den freien Plätzen. Es wird nicht so leer bleiben in den Zügen wie jetzt— das wissen alle, aber die Eisenbahn weiß auch und sagt es offen, daß es niemals wieder so voll werden wird wie vor- 1 00 Rei men in ih 0 5 m Männ rechnung und es gibt noch für Optimismus halten. Die Schaffner werden viele getreue Kunden nicht mehr se- hen, Stammgäste allerdings, denen sie den- noch keine Träne nachweinen werden. Die Hamsterer nämlich, deren Kartoffelsäcke die Bahn im Monat 40 000 am an Fensterglas ge- kostet haben. Die Kartoffeln werden jetzt im Güterwagen und nicht mehr im Personenzug reisen— aber wenn die großen Säcke in den Abteilungen fehlen werden, werden auch ihre Träger vor den Schaltern fehlen und aus dem Uebernormalverkehr von gestern kann ein Unternormalverkehr von morgen werden. Bleiht das gewichtige und sehr aktuelle Wort Rationalisterung. Es wird von der Dik- tatur der leeren Kasse zu jedem Betrieb ge- neue Tarif bedeutet. A. R. Rußland. Heute ersteht der deutsche Nationa- * 9 sprochen. So auch zur Eisenbahn. Aber es gibt kein laufendes Band für Züge, es gibt im Ge- genteil das Langsamfahren der Züge wegen des Zustandes der Linien und wenn der Zug Hamburg München 20 Stunden Fahrzeit Hat, statt der zwölf Stunden Friedensfahrzeit, braucht er fast das doppelte Personal. Um das Langsamfahren zu beenden, ist die Wiederher- Somn stellung des Oberbaus nötig. Zu dieser Wie-] Der Le derherstellung in zehn Jahren sind 365 000 f peuerwac Stahl notwendig. aber die Eisenbahn hat nicht bunkler einmal eine Tonne Stahl für diesen Zweck. Sie ichst ein hat kaum Stahl zur Reparatur der Wagen une ändli Lokomotiven und sie muß wegen des Stahl- ee mangels ihre verrosteten und zerschossenen esc Güterwagen reparieren, da diese nur eine Tonne Stahl brauchen, während neue Güter- Eee Sumner Welles zu Berlin „Das sich in Berlin ankündigende Karten- aufdecken ist das auffälligste der vielen An- zeichen, daß die oft besprochene europäische Krise nahe sein dürfte. In den machtpoliti- schen Auseinandersetzungen der letzten drei Jahre ist der Kreml in zweitrangigen Unter- nehmungen in Italien und Griechenland ge- schlagen worden; in Frankreich und im übri- gen Europa wurde er aufgehalten, und bisher hat er auch in Asien oder im Nahen Osten keinen entscheidenden Sieg gewonnen. Sein Prestige in Europa ist mindestens momentan durch die Balkanrevolte geschwächt. Aber er ist noch keinen Zoll von der Linie abgewi- I bochfliege chen, die er sich selbst zur Beherrschung ber Me ſbe Kontinentaleuropas und Asiens gesetzt hat, Rußland kann keine Vorherrschaft in Europ gewinnen, ohne daß es Deutschland kontrol- liert, Die Aussichten für eine eventuelle rus- sisch-deutsche Zusammenarbeit sind heute größer als zu irgend einer Zeit seit Kriegs- ende. Während das Sowjietregime in Seiner Zielsetzung festblieb, schwankten die West- alliierten. Selbst jetzt haben sie keine genau ern das umrissene Politik in Deutschland.. 0 10 Vor drei Jahren sah das besiegte und un- terwürfige deutsche Volk in den Westmäch⸗ ten seine einzige Hoffnung der Rettung vor . pausenlos. vorden. nd„Er's lismus neu, und eine wachsende Zahl von Deutschen glaubt, daß Deutschlands Ueber- leben von einer Partnerschaft mit Rußland ab- hängt... Es ist gut und schön, wenn Genera! Clay erklärt, daß nur Krieg uns aus Berlin vertreiben könnte. Wir können nur autk eine lauwarme französische und englische Unterstützung rechnen und können nicht un- begrenzt den Bedarf von 2 Mill. Deutschen durch Lufttransporte decken. Der Krem! braucht nur abzuwarten. Es sind Wunsch- träume, anzunehmen, die Russen könnten aus Furcht vor deutscher Mißstimmung nachge- ben. Verhandlungen ganz oben“ können nur den Russen eine neue Propagandachance geben. Ein Rückzug aus Berlin würde aber ein ganz großer Schlag für die amerikanische Autorität in Europa sein. Er würde die Deut- schen davon Überzeugen, daß sie von Westen keine Sicherheit zu erwarten haben. Wie Churchill warnend gesagt hat:„Dies ist der entscheidende Moment“. Die Vereinigten Staaten können es sich nicht leisten, von der vorgeschobenen Stellung zurückzuweichen, in die eine fehlerhafte Diplomatie sie versetzte, Es steht zu viel auf dem Spiel. do Weitrei⸗ chend die Entscheidung auch ist, sie wird da- durch erleichtert, daß die plötzlich sichtbar gewordenen Schwächen des Sowietsystems es unwahrscheinlich machen, daß der Kreml das Risiko von Feindseligkeiten eingehen wird.“ Aus der„New vork Herald Tribune“. eeeeeneeeeeneeeeeeeeeeeemnnun turnen 81 5 d 8 8 welche, die sogar diese man doppeltes Rangierpersonal, da man in Holzpantinen nicht über mehrere Geleise springen kann. Weil keine volle Ernährung be- steht, gibt es keine volle Leistung und so hat die Eisenbahn 500 000 Angestellte und werden von je zehn Mark sieben für Personalkosten ausgegeben. g N Hier stockt die Zunge, wenn sie„Rationa- lislerung“ sagen will. Hier wird vorläufig „Einstellungssperre“ gesagt und die Hoffnung Auf sinkenden Personalbestand bei steigender Lebenshaltung ausgesprochen. Im übrigen aber vom„Sprung ins Dunkle“ geredet, den der m russischen Königsberg kant und Schiller im bolschewistischen Ahnenhimmel! Das Grab Immanuel Kants im schwer be- schädigten Königsberger Dom ist erhalten geblieben. Auch Rauchs Kantdenkmal und Cauers Schillermonument haben das lodernde Inferno des Zusammenbruchs überstanden. Nicht nur das— sie sind inzwischen beträcht- ich avanciert und in den Rang von Gedächt- nisstätten aufgerückt; freilich nicht der ver- bliebenen Deutschen, sondern der russischen Soldaten, deren Instrukteure bei Stadtbesich- tigungen nicht verfehlen, vor den Standbildern der beiden Großen zu verweilen und diese in den bolschewistischen Ahnenhimmel zu erheben. Denn beide waren„fortschrittlichen und frei- heitlichen Geistes“ und sind daher den„Vor- läufern Lenins und Stalins“ zuzuzählen. Die Russen vernehmen solche Hinweise mit gehörigem Respekt. Die wenigen Deutschen, die in dem heutigen Kaliningrad ihr bestürz- tes, aller zivilisatorischen Werte beraubtes Dasein weiterleben, schütteln nicht einmal mehr den Kopf. Sie sind ausgebrannt wie die Häuser ihrer total zerstörten Innenstadt, und ihre Interessen werden restlos vom Alltag ab- sorbiert. 100 000 Russen haben sich in den erhaltenen Wohnungen der Stadt mit Kind und Kegel eingenistet, an ihrer Spitze ein“ Art von Gebietskommissar, der den Staat, und eine Art von Gauleiter, der die kommunisti- sche Partei verkörpert. Die Straßenbahn fährt Wieder. Die Verwaltung hat sich längst instal- liert. Die Transportverbindungen zur weiß russischen Sowjetrepublik wurden ausgebaut. Im Pillauer Hafen sind neue Getreidespeicher, Kräne und Verladeeinrichtungen entstanden. Auch die Holzindustrie arbeitet wieder, und die Königsberger Zellulosewerke konnten kürzlich in einer das Gesamtgebiet der UdssR umfassenden Konkurrenz sogar den zweiten Preis erringen. Das sind achtbare Leistungen, die auf Um- wegen auch der deutschen Bevölkerung wieder zugutegekommen sind. Mit andern Worten: ihre Lebensbedingungen sind erträglicher ge- worden. Sie hat ihre„Produktenkarte“, die wenigstens den Beschäftigten unter ihnen das nackte Leben sichert, sle hat zwei Kranken- häuser mit deutschen Aerzten und eigenem Pflegepersonal, sie kann unbehelligt zur Kirche gehen, und ihre Pfarrer dürfen standesamt- liche Funktionen wahrnehmen. Eine Zeitlang bestand sogar eine kulturelle Vereinigung. Diese ist inzwischen jedoch wieder aufgelöst. Auch Zeitungen und Schulen sind nicht erlaubt, und die deutschen Nachrichtensendungen des Königsberger Rundfunks wurden wieder ab- geblasen— es bestand ohnehin keine Möglich- Keit, sie abzuhören, da alle Rundfunkapparate unmittelbar nach dem Einmarsch der Beschlag- nahme verfallen waren! Im übrigen hat sich das Verhältnis zu den östlichen Herren ‚nor- malisiert“, obwohl es gelegentlich immer noch vorkommt, daß wildernde Jugendliche deutsche Passanten auf offener Straße angreifen. Es fehlt jedoch nicht an Mitleidsbeweisen— vor allem deutschen Waisenkindern gegenüber, die in Heimen untergebracht sind und daher als sichere Jünger der kommunistische Ideologie betrachtet werden— und jenen erheiternden Idyllen, die Überall da verzeichnet werden, wo sich die Begegnung zwischen Ost und West auf der menschlichen Ebene vollzieht. So schob bis vor kurzem der letzte Inhaber der Buchhand- lung Graefe und Unzer einen Bücherkarren durch die Stadt, der sich großen Interesses erfreute. Dieses erstreckte sich vor allem auf Noten, Bilderbücher, Lexika, deutsche histori- sche Romane und französische Literatur. Seine „best seller“ jedoch waren— von Goethes „Faust“ abgesehen, der eine tiefe Verehrung genoß—, die Bildergeschichten von Wilhelm Busch. Der Mann selber, so vernimmt man Weiter, lebte nicht schlecht dabei, obwohl die Russen gewohnt waren, von den Preisen einiges abzuhandeln. Trotz solcher Lichtblicke scheint das Schick- sal der 15-20 000 Deutschen, die die Verwand- lung Königsberg in Kaliningrad überlebten, längst besiegelt. Sie sind sich darüber klar, daß sie nur mehr einen versprengten Rest darstellen, dem keinerlei politische Bedeutung mehr zukommt. Die Mehrzahl hofft auf eine baldige Umsledlung nach Restdeutschland. Rp. Das währungsreformierte Buch/ vn Werner schumann Nun ist es da: nämlich in den Schaufen- stern. Es wird mit Wohlgefallen betrachtet, doch selten gekauft. So ist nun einmal die Situation: Geist und Kunst stehen zur Zeit niedrig im Kurs. Der radikale Szenenumbau Unseres Wirtschaftslebens stellt allen, die mit der Buchproduktion irgendwie zusammenhän- gen, die schwerwiegende Frage! was nun? Ha- ben wir es nur mit einer sogenannten Schock wirkung oder mit einer viel weiter reichen den ökonomischen Umstellung zu tun? Der Bücherfreund, der sich in diesen Tagen lieber eine schweinslederne Aktentasche als Thomas Manns„Lotte in Weimar“(falls man es ihm anböte) ersteht, handelt zweifellos aus der pu- ren Not und der verständlichen Freude her- aus, sich einen jahrelang gehegten Wunsch endlich erfüllen zu können. Wer wollte leug- nen, daß fürs erste Schnürbänder, Milchtöpfe, Hosenträger, Obst und Zahnbürsten für Mil- lionen warenhungriger und abgerissener Kon- sumenten lebenswichtiger sind als Bücher und Zeitschriften? Die große Kundschaft lebt der- zeit in einer Art Erfüllungsrausch. Sie wird zudem von der latenten Angst beherrscht, daß vieles, was jetzt käuflich zu haben ist, mor- gen vielleicht schon wieder zur Mangelware mit erhöhten Preisen gehören könnte. Von den blindwütig und völlig unüberlegt alles Zu- sammenkaufenden ganz zu schweigen. Den geistig Interessierten beschäftigt jetzt vor allem die Frage, ob angesichts unserer Verarmung das Buch, wenn Rausch und De- pression des Währungsschnitts verflogen sind, als lebendiges Warengut sich künftig nach und nach den gleichen Platz wird erobern können wie etwa vor 1933. Und es bedarf keiner scharfsinnigen Ueberlegung, um schon heute festzustellen, daß das kostspielige Buch, des- sen Preis im Migverhältnis zu seinem geisti- gen Rang steht, für lange Zeit mit keinem Ab- satzmarkt mehr rechnen kann— im Gegen- satz zum dualitativen, preiswerten Reihen- buch, das nach dem Kriege von verschiedenen Verlagen zu neuen Ehren gebracht wurde. Dieses Läuterungsprozesses sollten alle froh sein, die am Werden eines Buches aktiv beteiligt sind. Ich sehe im Geiste in den heute noch leeren Buchläden schon jene fast ver- gessenen Gestalten wieder, wie sie blätternd und wägend nach jenem Werk fahnden, das ihrem Anspruch und Bedürfnis genügt. Es sind die wahren Liebhaber, die allmählich Wieder auftauchen und sich vor allem aus den Kreisen der Gehalts- und Lobhnempfänger rekrutieren werden, die FEhrfürchtigen, die sich zu einem Opfer durchringen, das ihnen ihr Autor wert ist. Den Preislagen jenseits der 5-D-Mark-Grenze werden allerdings auch optimistischere Betrachter nur in Ausnahme- fällen Erfolgschancen geben können. Mehr denn je entscheiden jetzt das solide Können, das fundierte Wissen, die echte Begabung. Die Kalkulationen gestatten keine Beiläufig- keiten und Gefälligkeitsdrucke mehr. Der Verleger wird wieder, will er sich im schar- en Konkurrenzkampf behaupten, ein kundi- ger Schatzgräber und kühner Entdecker sein müssen, dessen Bücher ihre innere Rechtfer- tigung im Stolz und in der Erlebnisfreude der Käufer finden sollten. Badische Volksbühne aktiv, Vom 22. bis 23. Juli führt die Badische Volksbühne im„Astoria“ das „Märchen für große und kleine Kinder“ von Erien Kästner:„Emil und die Detektive! auf. Am 23. bis 23. Juli wird im Capitol die Komödie von Jo Hanns Rösler:„Die Verführerin“ unter Mitwirkung von Maria Bargheer und Ursula Schindehütte als Gäste vom Nationaltheater gespielt. Rückkehr Albert Schweitzers? Albert Schweitzer der große deutsche Arzt, Phi- losoph, Musiker und Schriftsteller, der noch immer im Innern Afrikas als Fingeborenenarzt wirkt, teilte in einem seiner letzten Briefe an Freunde mit, daß er sich infolge Nachlassens seines Augenlichts wahrscheinlich gezwungen sehe, nach Europa zurückzukehren. 8p. Thomas Mann hilft seiner Vaterstadt. Thomas Mann hat in einem Briet an die„Lübecker Nach- richten“ der Lübecker Krichenver waltung, die bekanntlich den verkauf des berühmten Mem- Sommerlicher Garten Von Rudolf Habe tin Dämmernd sanken Tal und Hügel in des Abends blauen Traum, und der Mondnacht Silberflüägel deckte Berge, Busch und Baum. Nur der Lichter kleine Flammen, zärtlich aufgereiht und bunt, halten uns vertraut beisammen in des Gartens mildem Grund. Sonne, die die Hügel streifte, 1 5 glüht im Glas aus goldnem Wein, 1 Frucht, die tags im Tale reifte, 1 mischt mit süßem Saft sich drein. keschiner Ausarbeit Landschaft, dunkel uns entfernte, die du segnend uns bedacht, mit uns dankt dir die besternte bochsehul duftberauschte Sommernacht. chlußkeie mmunmnunmnnumunmanmunun tmn Iing-Altares erwägt, um die Kosten für die Wie. derinstandsetzung der Lübecker Gotteshäuser aufzubringen, seine Hilfe angeboten. Er ist eventuell bereit, auf den Erlös seiner Urheber- rechte beim Suhrkamp-Verlag zugunsten der Wiederaufbauaktion seiner Vaterstadt zu Ver: zichten. 8. Der Fall Hanussen im Film. Das Leben des bei 1 Beginn des Hitler-Regimes auf mysteriöse Weise ermordeten„Zauberers“ Erik Hanussen wird mit allen politischen und gesellschaftlienen Hin- tergründen in einem der nächsten Filme der Real, Fülm Ambff. aufgerollt werden. Der Film Wird dasium) i. Welterzug eine Reihe interessanter, in der Gettentlichket Nach! Weitgehend unbekannter Verhältnisse der jung, um e sten Vergangenheit aufdecken. 12 Balsdl 1 Gemauste Prüfungsaufgüben. Bel der Prüfung der schriftlichen Arbeiten zur Reifeprüfung bel den Würzburger Oberschulen stellte sich heraus, daß eine ganze Anzahl schüler wesentlich besser abgeschnitten hatte, als das nach ihren früheren Leistungen zu erwarten War. in einem Fall ergab die Untersuchung, daß ein schüler zusammen mn! einer früheren Untermieterin des Pirektors aug N dessen Schreibtisch die Prüfungsarbeiten des Kul- tusministerlums gestohlen hatte. Das bayer. Kul- tusministerlum hat angeordnet, daß die Beteilig- ten relegiert werden. Ein„Vielfrag“ raubt im Moor. Ein rätselhaf- tes Raubtier, das im Lichtenmoor zwischen We- ser und Aller seit vielen Wochen sein Unwesen treibt und bereits über 100 Stück Weidevieh ge- rissen hat, geistert noch immer in den Tieten Welter Wälder und Moore. Während man zuletzt geglaubt hatte, dag es sleh um eine völlig ver- Wilderte und besonders kräftige Dogge handele, lt jetzt eine neue Vermutung aufgetaucht, Dr, Frledrien Goethe vom Lippischen Landesmuseum in Detmold vertritt die Auffassung, daß ein von Nordosten her stammender„Vieltfraßg“(Guls gulo L.) infolge der Kriegswirren hierhin ver- schlagen worden ist, Der ungewöhnlich groge Frittstegel, der runde Kopf, die curzen, kräftigen Läufe, die gelbbraune Färbung und der durch- dringende Gestank, alles was bisher über das Raubtier in Erfahrung gebracht werden konnte, spreche für die Annahme, daß es sich um jenen bärenähnlichen Großmarder handele, der sons nur in Skandinavien und Nordrugland Vor co 8 H. 00 I Staatlichen Haushaltungs- MoRNGSEN Sommerfest mit halben Preisen Der Lärm sagt es von weitem: Hinter der geuerwache ist was los! Sommerfest trotz gunkler Wolken! Tigentlich ist man sich zu- I tenst einig: Man wird in diesem Jahr selbst- gerständlich nicht... Von wegen der knap- en Groschen Aber dann gibt es irgend- de einen Ruck und man ist mitten drin im I Feiben. Doch man ist wählerisch geworden und will gein Geld„sicher“ anlegen. Lose sind cht star gefragt. Die Mddehen, die sie eigent- ch verkaufen sollten, stricken Strümpfe. neh an den Auto- Skootern braucht man nicht geh Scklange stehen. Was in den Sternen 1 gent, will ebenfalls fast keiner mehr wissen; dafür sckauen viele gern in eine Kiste, wo u Mädchen für 10 P- Pfennige beweist, wie nan gien von 20 Säbeln durchstoßen läßt und b ner noch lebt. Karussells warten manch- pal auf Kundschaft, aber„Die Raup“ fährt 9 nuusenlos. Die Männer scheinen friedlich ge- borden. Kaum einer will mehr schießen, ob- 5 wohl es nur 10 Pfennig kosten würde und eine Jahre. Irgendwo sollen Mädcehenröcke oekfliegen. Aber die Mädchen„schlutze lie- er Meßbolle“. Doch wo der Mann vom DR Iberfanren wird, staut sick die Neugier.. Im piegelkabinett findet jeder den Mut, üder eh selbst zu lachen. Und der Graphologe nit dem weißen Bart kommt nun schon zum . Male nach Mannheim und deutet aus feuri- 1 gen Liebesbriefen die Charaktere der„Sie's“ Ind„Er'ise. Sie sterben nie aus und bevöl⸗ ern das Weinzelt, weil sie dem„Deidesheimer I bottesacher“ nicht widerstenen können. Auch nent im letzten Drittel des Monats. bre Die Preise für Obst sind zu hoch Seit der Geldneuordnung laufen bei uns täglich Zuschriften aus Leserkreisen ein, die sich mit den augenblicklich— wie meistens betont wird— überhöhten Obstpreisen be- fassen. Wir bringen daher heute einen die- ser Briefe zum Abdruck: Ich habe mir die Mühe gemacht, beim Fach- kleinhandel in Mannheim, auf den Wochen- märkten, auf dem Mannheimer Großmarkt und abends an der Bergstraße von Weinheim bis Handschuhsheim nach der Ursache der überhöhten Preise zu forschen.) Seit der Freigabe von Obst und Gemüse ist es dem Kleinhandel gestattet, neben den Groß- händlern und den Bezirksabgabestellen Waren direkt vom Erzeuger zu kaufen, wobei der Kleinhandel sich bemüht, beim Erzeuger einen Preis zu erzielen, der im Einklang mit den Einkünften der Mannheimer Arbeiter- schaft steht. So konnten bei verschiedenen Kleinhandelsgeschäften vorige Woche folgende Preise notiert werden: Johannisbeeren—,35 DM, Pflaumen und Zwetschgen—,50 DM., Mi- rabellen, Sauerkirschen und Pfirsiche—, 785 DM pro Pfund. Andererseits war festzustellen, daß Klein- händler, die ihre Erzeugnisse beim Fachgroß- handel auf dem Mannheimer Großmarkt kau- fen mußten, ihre Ware zu folgenden Preisen verkauften: Johannisbeeren 45 DM, Pflau- men und Zwetschgen—,65 DM, Mirabellen und Sauerkirschen—,85 DM und Pfirsische 1. DM bis 1,20 DM pro Pfund. Trotz dieser Differenz bestehen beide No- tierungen„zu Recht“, da die Bezirksabgabe- stellen den Obsterzeugern an der Bergstraße hohe Preise bieten, um damit dem Bauern einen Anreiz zu geben, seine Erzeugnisse bei den Sammelstellen abzuliefern, so daß der jetzt direkt einkaufende Kleinhändler das Nach- sehen hat und— wenn er in den Besitz von Obst kommen will— gezwungen ist, ebenfalls Akuushultungs- und Fruueninchschule prüffen Sehr gute Leistungen in Theorie und Praxis Im dem fast unversehrten Gebäude der und Städtischen frauenfachschule ging es in den letzten Tagen dedonders heiß her. Prüfungsfleber! Wir hatten mit einigen Stadträtinnen das ſergnügen, den Haushaltungsschüle⸗ innen bei der Zubereitung verschiedener ur Aufgabe gestellten Mittagsmahlzeiten zu- kaschauen. Keine Spur von Befangenheit hei den weig- und buntgeschürzten jungen Kö- innen, die nach einer fröhlichen Auslosung ein bestimmtes Gericht fertigzustellen hatten. gelbstsicher und mit der ausgewogenen Ruhe kklahrener Hausfrauen hantierten sie an en Tischen, regulierten sie— auf Sparsam- elt gedrillt— die Gasflamme und zauber ten die appetittlichsten Platten, Dank des plötz- chen Gemüse- und Obstsegens konnte eine kehr aufgelockerte Speisekarte gestaltet wer- en. Trotzdem mußte man sich fragen, woher del der vorherigen schmalen Zuteilung das dissen stammte, das die geschmackvolle Zu- bereitung von Eierspeisen, Fleischgerichten, Gebäck und Nachspeisen mit allem Drum und Dran nun einmal erfordert. Als punkt drei- zehn Uhr laut stadträtlicher Gewalt das Gas Setzte, stockte zwar einigen Prüflingen se- undenlang der Atem, aber dann huschten zie wie eine allen Zwischenfällen gewachsene hentes mit ihren Kochtöpfen ein Stock- „stan 3 Treles Saatgut in chwärmten von ihrem Unterricht in der raturgeschichte und unterhielten sich über Hans Sachs und Walther von der Vogel- Felde. Ver wunderlich? Nur ein Hinweis, daß Die Prüfungsaufgaben der Frauenf ach- ehüler innen erstreckten sich gleicher- eise auf den Nachweis einer fachpraktischen and kachkundlichen Ausbildung in der Haus- Mirtschaft. Bei ihnen war jedoch alles auf den Großbetrieb abgestellt. Vorrats wirtschaft, Kostenvoranschläge für neu einzusetzende Maschinen und Errechnung ihrer Rentabilität, Ausarbeitung von Rezepten und vieles mehr geuchteten den Umfang des Lehrplanes, der dle Befähigung zu gehobenen haus wirtschaft- chen Berufen zum Ziel hat. Bel der theoretischen Prüfung in der Nah- mungsmittel- und Ernährungslehre zeigte sich, da die Fachschülerinnen ihren Stoff gezelchnet verarbeitet hatten, Sehr dgenes Gedankengut entwickelten sie in der atsbürgerkunde. Auch ihre Literaturkennt- Abitur, alte Aulos un Alle hatten bestanden Im Mittwochvormittag gaben sich Chor und brehester der Less ing schule(Realgym- Aäsium) in der Aula der jetzigen Wirtschafts- kochschule alle Mühe, bei der ersten Jahres- behlußfeier nach dem Kriege den Vertretern der Stadtverwaltung, den Eltern und Schülern nd vor allem den 32 scheidenden Oberprima- ern zwei festliche Stunden zu bieten. Rektor Schulze Diesdorf schilderte e Entwicklung der vier vereinigten Real- Amnaslen Mannheims seit dem 16. Januar 1946, re Spaltung und räumliche Verteilung in mehrere Schulgebäude, was eine Erweiterung des Lehrplanes unmöglich gemacht habe. Die 1 scheidenden Oberprimaner hätten zwar eine runige Zeit hinter sich, aber das Ver- Kauen auf ihre Bestimmung gäbe ihnen die krakt, den von der Schule gezeigten Weg Velterzugehen. Nach Verteilung der Reifezeugnisse wurden Dum eine alte Tradition wieder aufzunehmen D Belobigungen für einzelne Schüler ausge- 9 Drachen und der Preis des Volksbundes für ſchtung, der frühere Scheftelpreis, an zwei Abiturlenten verliehen. Schließlich erhielten h unter stürmischem Beifall ihrer Kame- aden die Sieger bel dem kürzlich ausgetrage- nen Sportkest ihre Urkunden und Ehrenpreise. „„Mit den besten Wünschen an die Abiturien- 155 kür ihr weiteres Leben wurde die Feier beendet. Depots werden aufgelöst 4 Im Rahmen der im Januar d. J. zwischen kwarchen und amerikanischen Behörden ge- roktenen Abmachung, wonach 600 000 Tonnen ih diſcantschen Heeresgutes im Wert von rund J Mllltonen Dollars in deutsche Hände über- lassungs- u 5 alle Neuzüchtungen, sowohl bei Getreide wie nisse waren nicht nur angelernt. In der Schluß- feier der Frauenfachschule, zu der die Eltern, Vertreterinnen von der Stadt, sowie die vor- gesetzte Schulbehörde eingeladen waren, zeigte sich, daß sie aus dem FHrlernten zu ge- stalten verstanden. Unter dem Motto„Die Frau im Lied“ hatten sie selbständig ein Pro- gramm zusammengestellt, das durch die fast strenge Einhaltung des Stils in der Auswahl aus der klassischen und modernen Poesie und Prosa auffiel. Die Handarbeitsausstellung ließ erkennen, daß die Schule auch kunstgewerb- lichen Talenten die Möglichkeit zur Entfal- tung bietet.. 0 Dreißig Frauenfachschülerinnen des jetzt abgeschlossenen Lehrgangs haben bereits eine Anstellung als Wirtschafts- und Heimleite- rinnen in den verschiedenen Gegenden Deutsch- lands gefunden, Sie werden sich, nach dem, Was wir sahen und hörten, bestimmt be- währen und damit die Qualiflkation der Lehr- kräfte, einschließlich der Leiterin, Rektorin Bosch, bestätigen. Hm. die erhöhten Einkaufspreise er Sammel- Stellen zu bezahlen,. So ließen beispielsweise Anfang voriger Woche sämtliche Sammelstellen durch ihre Beauftragten den Bauern durch- sagen, daß sie von nun an statt—,23 DM —,30 DM für ein Pfund Johannisbeeren bezah- len würden. Die meisten Mannheimer Klein- händler blieben allerdings standhaft auf den von ihnen gebotenen Preis von—,25 DM oder verzichteten lieber auf die Ware. Genau so verhält es sicht mit dem übrigen Obst. Viele Kleinhändler konnten den Beweis erbringen, daß sie für Pflaumen und Zwetsch- gen nur einen Einstandspreis von—,35 bis —,40 DM bezahlen, so daß sie in der Lage waren, sie mit einem Aufschlag von—,10 oder —,15 DM pro Pfund an die Hausfrau weiter zu verkaufen. Andere bezahlen jedoch den Bauern den Preis, den die Sammelstellen bie- ten und der sich zwischen—,45 und—, 50 DM bewegt. Es ist somit festgestellt, daß die über- höhten Preise hauptsächlich durch das über- höhte Preisangebot der Sammelstellen an die Bauern zustande kommt. Da der Obstgroßg- Das Ringen zwischen Groß- und Kleinhandel erhöht die Preise handel seine Ware wiederum von diesen Sam- melstellen bezieht, ist er daran interessiert, daß der Bauer alles an die Sammelstellen ab- liefert, um somit wiederum dem Kleinhandel die Preise diktieren zu können. Nur die Tat- sache, daß im Rahmen des Marshallplanes jetzt auch italienisches Obst auf den Märkten in Er- scheinung tritt, verhindert ein weiteres An- ziehen der deutschen Obstpreise. Auch wird von seiten des Kleinhandels darüber Klage geführt, daß bei Verknappung des Obstes der Großhandel in offener oder verschleierter Form das Obst mit Gemüse kop- pelt, das vom Kleinhandel entweder wieder mit Koppelung an die Hausfrau abgegeben werden muß, oder aber— um einem Verlust auszuweichen—, preislich in die Ware ein- kalkulfert wird, so daß der Verbraucher in manchen Fällen für ein Pfund Obst ohne Koppelung auch den Preis für ein Pfund Ge- müse mitbezahlen muß. So viel mir bekannt ist, sind Koppelungen nach wie vor verboten, und es erschiene angebracht, wenn dle Auf- sichtsbehörden sich hier energischer einschal- teten, als es bisher der Fall War. hg Buu einer Brücke wurde hegonnen Die durch die Währungs- reform erleichterte Arbeiter- frage machte es möglich, die Wiedererrichtung der Mann- heimer Brücken wesentlich voranzutreiben. Vor kurzer Zeit konnten die Gründungs- arbeiten einer Straßenbe- helfsbrücke abgeschlossen und mit dem Bau der eigentlichen Konstruktion begonnen wer- den, die als Ersatz für die zerstörte Jungbuschbrücke errichtet wird. Der Wieder- aufbau der Jungbuschbrücke in der alten Form ist durch den Geld- und Materlalman- gel augenblicklich nicht durchführbar. Zum Bau der 266 Meter langen, mit einer doppelspurigen Fahr- bahn(Breite: 5,50 bzw. 6,50 Meter) geplanten Behelfs brücke können sowohl das Material der aus Sicherheits- gründen abgerissenen ameri- kanischen Notbrücke wie auch die großen Stahlträger der ehemaligen Jungbuschbrücke verwendet wer- den. Die Mittelöffnung wird durch eine 45 Meter lange, leicht zerlegbare Sonderkon- struktion überspannt werden. Die Stahlbeton- Fahrbahn, die von zwei 1,25 Meter breiten Gehwegen begrenzt und 6 Meter über dem höchsten schiffbaren Wasserstand liegen soll, wird aus der Feherstraße von der Rampe der Jungbuschbrücke über den Neckar führen und am anderen Ufer in die Bunsenstraße münden. Den Bau(vom Stadtrat wurden hierfür be- kanntlich 680 000 Mark bewilligt) führen die Firmen Vatter Mannheim) und die Maschinen- Wieder slärkeres lundw. Versuchswesen Nur einwandfreies Saatgut soll in den Handel kommen Seit Jahrzehnten ist es das Ziel von Land- wirtschaftskammern, Saatzuchtvereinen und anderen Stellen, in Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Instituten nur einwand- 5 den Handel zu bringen. Die- Ziel dienen vor allem die scharfen Zu- 5 nd Anerkennungsbestimmungen für auch bei Hackfrüchten und anderen landwirt- schaftlichen Nutzpflanzen. Die Bestrebungen gehen dahin, in den einzelnen Anbaugebieten nur solche Sorten zum Anbau zu bringen, die dort aueh tatsächlich Erfolg versprechen. Da- mit wird also dem Landwirt eine große Sorge und Verantwortung abgenommen, Vorausset- zung hierzu ist aber, daß die betreffenden Sorten in diesem Anbaugebiet bereits ein- gehenden Gesundheits-, Standfestigkeits- und Ertragsprüfungen unterzogen wurden, Diese Prüfungen werden laufend in allen Bezirken durchgeführt und zwar sowohl mit alten, be- reits im Anbau befindlichen Sorten, wie auch mit Sorten, deren Anbau erst beabsichtigt ist. Es ist also ein langer Weg, bis einem „Neuling“ der Eintritt in die Praxis gestattet wird. Aber die Vergangenheit hat gezeigt,. daß man auf dem richtigen Weg ist. Nur auf diese Weise konnte es gelingen, die Anzahl der zu- gelassenen Sorten(z. B. auf dem Gebiet des Kartoffelanbaues von über 600 auf etwa 7080) zu vermindern. Durch den Mangel an Saatgut war der Landwirt in den letzten Jahren vielfach ge- zwungen, das zu kaufen, was ihm angeboten wurde, Dadurch kamen oft ungeeignete Sorten il kein glempel mehr taßt ungefähr 1700 Fahrzeuge. Des Signal- Depot im Käfertaler Wald besteht aus etwa, 15 000 Tonnen Nachrichtenmaterial, wie Ka- beln, Trockenbatterlen, Radioteilen usw. Das Depot Mannbeim- Engineers, in dem sich Pio- niermateriallen und Fahrzeuge befinden, ist noch nicht vollständig erfaßt. Der Zustand des Materials ist sehr unterschiedlich. Für die deutschen Behörden besteht nur die Möglich- keit, in Stichproben zwei Prozent des Gesamt- materials zu Überprüfen. Da das Gesamtab- kommen aber ohnehin von deutscher Seite schon unterzeichnet wurde, ist es nicht mög- lich, gegen die Vebergabe des zum Teil sehr minderwertigen Materials Einwände zu er- heben. i Wie die Sd mitteilt, wird voraussicht- Uch ein Teil der zur Zeit durch amerikanische Einheiten beschäftigten deutschen Arbeitskräfte bis zur Verteilung des gesamten Materials an die deutsche Wirtschaft in den betreffenden Lagern weiterarbeiten können. Dabei käme man allerdings nicht umhin, eine strenge Aus- lese zu treffen, da man nur einwandfreie Leute weiterbeschäftigen könne. t- Kein Stempel für August Das Arbeitsamt Mannheim teilt uns mit: Infolge der veränderten Lage auf dem Ar- beitsmarkt hat der Präsident des Landes- arbeitsamts Württemberg Baden angeordnet, Wes daß zunächst für die Lebensmittelausgabe für den Monat August auf die Abstempe- lung der Meldekarten aller registrierpflich- tigen Personen verzichtet werden kann. Dem- nach ist in den Meldekarten der Bestätigungs- vermerk des Arbeitsamts, der Arbeitgeber oder der Bürgermeisterämter für den Monat August nicht erforderlich,. Doch sind bei der Abholung der Lebensmittelkarten die Melde- karten der registrierpflichtigen Personen wie seither vorzulegen. Frankenthaler Porzellanschau. Dr. Fritz Na- im Juli in seiner Privatgalerie, a0 oder schlechtes Saatgut, das nicht den Forde- rungen entsprach, zum Anbau. In diesem Jahre werden wieder„Landes- sortenversuche“ zn großen Stile durchgeführt. Sle sollen der Alsemeinbeit zugänglich sein und den Interessenten bereits im Versucchs- stadium Gelegenheit zu kritischer Betrach- tung geben. Die Einrichtung. Betreuung und 3 dieser Versuche im hiesigen An- baugebiet liegt in den Händen der Kreis- landwirtschaftsschule Laden- burg. In diesem Sommer sind folgende Versuche eingerichtet worden: Auf Gemarkung Heddes- heim 4 W- Weizenversuche, 4 Frühkartoffel- sorten und ein Kartoffelpflanz weite- Versuch (Ackersegen), Gemarkung Muckensturm 3 W- Welzensorten, Straßenheim 5 8S-Weizensorten, Friedrichsfeld 6 Haferserten, Leutershausen 4 S-Gerstensorten, Sandhofen 2 Mohnsorten und Schriesheim 5 Futterrübensorten. Außerdem wird der Anbau von Sonnenblumen zur Oel- gewinnung gut mehreren kleinen Versuchs- Parzellen(in Heddesheim 5, in Schriesheim J) erprobt. Sämtliche Versuche werden der Be- achtung der daran interessierten Landwirte empfohlen. Auskünfte erteilt die Kreisland- wWirtschaftsschule Ladenburg. Landwirtschaftsschule Ladenburg. Wieder Verein der Landwirtschaftsschüler Der bis 1933 bestandene Verein ehema⸗ liger Ladenburger Landwirtschaftsschüler“ ist wieder ins Leben gerufen worden., Der Verein Will alle ehemaligen Schüler der Kreisland- wirtschaftsschule Ladenburg zusammenfassen, um die Verbindung der Schüler untereinan- der, mit ihren Lehrern und der Schule auf- recht zu erhalten, Darüber hinaus ist es sein Ziel, das Fachwissen zu fördern, Kurse, Lehr- ausflüge, Besichtigungen durchzuführen, Aus- Stellungen zu besuchen, Anbauversuche an- zustellen usw. Nähere Auskunft erteilt der Ortsbeauftragte für Landwirtschaft oder der örtliche Ver- trauensmann, bei dem auch die Eintragungen in die Mitgliederliste erfolgen können. Metereologen plädieren für Zwischenfrucht Ende Juni, Anfang Juli wurde in den tie- keren Lagen bereits mit der Ernte von Winter- raps und Wintergerste begonnen. Bald folgt die Winterroggenernte. Damit sind Acker flä- chen krei geworden, auf denen noch in diesem Jahre eine zweite Frucht— besonders Futter- Pflanzen, unter günstigen Bedingungen auch Feldgemüse— angebaut werden sollte. Ein solcher Zwischenkruchtbau liefert zusätzlich vor allem die begehrten Futtermittel für die Tierernährung und beim Unterpflügen als Gründüngung(als gewisser Ersatz für den feh- lenden Stallmist) die nötigen Humusstoffe zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit. Wer mit Erfolg Zwischenfrüchte anbauen will, muß wissen, ob die zur Verfügung ste- hende Wachstumszeit vom Erntetermin der Vorfrucht bis zum Wachstumsende im Herbst noch ausreicht und ob die klimatischen Bedin- gungen, vor allem die zum Wachstum nötige Wärmemenge und die Niederschläge in dem betreffenden Anbaugebiet ausreichen. Diese Unterlagen sind vom deutschen Wetterdienst in der UsS-Zone in Bad Kissingen gesammelt und bearbeitet worden. Nach den vorliegenden Ergebnissen kann der Zwischenfruchtbau noch weit mehr als bisher ausgedehnt, bzw. über- haupt erst eingeführt worden in trockenen Anbaugebieten wird man den Zwischenfrucht⸗ bau nur dann mit Erfolg steigern können, wenn zusätzlich beregnet oder bewässert Wer- den kann. Deutscher Wetterdienst, Zentralamt. — Vorhersage bis Samstag: Am Don: nerstag zungchst heiter, nachmittags stark gewittrig und schwül. Höchst- temperatur gegen 30 Grad. Am Frei- tag und Samstag ebenfalls vereinzelte Gewitter, Sonst meist freundlich und Warm. Gemägigte südwestwinde. Amt für Wetterdlenst, Karlsruhe. MNM-Photo: Leichsenring Im Zuge der vorbereitenden Arbeiten wurden die Trümmer der alten Jungbusckbrücke aus dem Flußdbett geräumt. fabrik Augsburg- Nürnberg aus. Bei einem Einsatz von 40 bis 50 Arbeitskräften rechnet man damit, die Brücke voraussichtlich noch Ende dieses Jahres dem Verkehr übergeben zu Können. Als gemischte Holz- und Stahlkon- struktion soll sie eine normale Verkehrsbela- stung ertragen.—ht— Die erste Schulverfassung In Groß-Umstadt im Odenwald haben sich kürzlich die Schüler des Realgymnasiums ge- meinsam mit ihren Lehrern und Eltern eine Schulverfassung gegeben. Zur letzten Lesung waren Vertreter der Militärregierung, des hes- sischen Kultus ministeriums sowie Rundfunk und Presse erschienen. Alle Gäste sprachen sich in anerkennender Weise Über diese Ver- fassung aus, die in ihrer Art etwas neues dar- Stellt. Die Verfassung setzt sich zum Ziel, ein freundschaftliches Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler herauszubilden, auf dem eine fortschrittliche Erziehung gedeihen kann. Frei von allen Respektskomplexen sollen beide ein- ander verstehen und vertrauen, Dabei soll der Lehrer in natürlicher Weise durch seine Per- S6nliehkeit(nicht mehr seine Macht) das Uebergewicht besitzen. Die 55 Punkte umfassende Verfassung ist in acht Hauptabschnitte unterteilt, die sich mit Rechten und Pflichten der Schüler, der Lehrer und des Hausmeisters, einem Elternbeirat, einem Schülergericht und einer sogenannten Schulgemeinde befassen, die sich aus Schülern der höheren Klassen, der Vertrauensleute aller Klassen, der Beamten und Angestellten der Schule und— auf Einladung— dem Eltern- beirat zusammensetzt und sich mindestens viermal im Schuljahr versammeln soll. Gegen die Beschlüsse der Schulgemeinde besitzt nur der Direktor ein Vetorecht, von dem er jedoch nur nach Rücksprache mit dem Lehrerrat Ge- brauch machen kann. Grundlegend lehnt sich die Schulverfassung an die des hessischen Landes an und fordert mit dieser die Erziehung zur sittlichen Persön- lichkeit, zur Toleranz, Humanität und Völker- verständigung. 1 ** + 22 Blick in die Zeil Krämergeist und Universitas Die Würzburger Polizei stellte kürzlich fest, daß der Inhaber einer Universitätsbuchhand- lung in Würzburg seit Jahren wissenschaft- lich und belletristische Literatur in einem Werte von mehreren hunderttausend DM ge- hortet hat. Die Studenten der Münchener Universität haben kürzlich in einem Aufruf darauf hingewiesen, daß ihr Studium im höch- sten Maße gefährdet ist, da wissenschaftliche Lehrbücher entweder nur im Schwarzhandel oder— auch nach der Währungsreform— nur zu unerschwinglichen Preisen zu haben Sind.(hs) Ein vertrauensseliges Arbeitsamt Ein mit fünfzehn Vorstrafen, darunter mehreren Zuchthausstrafen und Sicherheits- verwahrung belasteter Düsseldorfer hatte es verstanden, als„Dr. med. Neunzig“ Amtsarzt beim Augsburger Arbeitsamt zu werden. Der Hochstapler hatte Tausende von Arbeitern als „Vertrauensarzt“ arbeitsfähig oder arbeits- unfähig geschrieben, nebenbei mit Rausch- Sikten gehandelt und gegen Kompensation ge- werbsmäßige Abtreibungen durchgeführt. Er wurde zu zwei Jahren und drei Monaten Zuchthaus verurteilt.(hs) Am falschen Ort gespart? Zu einer ersten einschneidenden Sparmaß- nahme nach der Währungsreform sieht sich die Stadt Mainz gezwungen. Vier von zwölf großen Schuttbaggern, die bei den Enttrüm- merungs- und Aufräumungsarbeiten dieser schwer zerstörten Stadt eingesetzt waren, müs- sen sStillgelegt werden. Die Zeit von fünf Jahren, die für die vollständige Aufräumung veranschlagt war, wird nun als nicht mehr einhaltbar angesehen, da mit weiteren Ver- zögerungen infolge Geldknappheit gerechnet werden muß.(-kloth) 8 24 Amerikaner mußten zu Fuß gehen Das obere amerikanische Militärgericht in Frankfurt verurteilte den Autodieb Rudolf Gerber zu 25 Jahren Gefängnis und verhängte somit das bisher höchste Strafmaß. Gerber hatte gemeinsam mit dem zu fünf- zehn Jahren Gefängnis verurteilten Hans Fa- ber und vier gleichfalls zu langjährigen Ge- fängnisstrafen verurteilten Komplizen in den Monaten März und April in der Umgegend von Frankfurt und Bad Nauheim insgesamt 24 amerikanische Personenautos neuester Bau- art gestohlen und teilweise in die Sowjetzone verkauft. Bei seiner Festnahme in Hannover im April bedrohte Gerber den Polizeibeamten mit einer Pistole. Ein britischer Sergeant, in dessen Auftrag die Angeklagten einen Teil der Wagen stahlen, wird sich in Kürze vor einem britischen Militärgericht zu verantworten haben.(dena) Bartall, der Unwiderstehliche Bobet kämpft gegen Furunkel und Bartall Frankreich und die Sportler der ganzen Welt verfolgen mit leidenschaftlicher Anteilnahme den verzweifelten Kampf ihres diesjährigen„Tour- Lieblings“ Louis Bobet. Der zierliche, jungenhafte Fahrer ist die Hoffnung Nr. 1 der Mannschaft der Trikolore. Nach Lage der Dinge ist er vielleicht der einzige, der dem Italiener Bartali, den neuer- lichen Gewinner der Tour de France, nach zehn- jähriger Pause den Sieg streitig machen kann. Aber welchen heroischen Kampf muß der 283 jährige Franzose für dieses Ziel bestehen. Er kämpft nicht nur gegen den König der Berge, Gino Bartall, der ihm in den Alpen das Gelbe Trikot abjagte, er kämpft auch gegen seine mn quälende Furun- kulose. Auch eine Radikalkur mit Penicillin konnte ihn nicht von den Leiden der plötzlich aufgetretenen Geschwüre betreſen. Schon in Sag 5 Remo wollte Bobet das Rennen aufgeben, aber mit schmerzerfülltem Gesicht schwang er sien Wieder auf das Rennrad und lies sich in den Alpen nur um 13 Minuten von Bartali distanzie. ren. Er meinte:„Sollte ich nicht durchhalten, 80 nabe ich die Hoffnung, daß einer meiner Mann- schaftskameraden mieh ersetzen wird“. Und Bar- tali, der neue Spitzenreiter sagte:„Wenn ich das Feld meiner Gegner betrachte, spüre ſch, daß ich Alter werde. Aber das alte Rennfahrerherz ist noch jung genug, um die zänen Franzosen Bobet und Robe schlagen zu können“. Die letzten Etappensieger: Nr. 12, Cannes San Remo: Bobet; Nr. 13: Ban Remo— Briancon: Bartali; Nr. 14, Briancon— Aix-les-Bains: Bar- tall: Nr. 15, Aix-les-Bains— Lausanne: Bartali; Nr. 16, Lausanne— Mühlhausen: van Dyck. Ge- samtstand nach 16 von 21 Etappen: 1. Bartali, 2. Bobet(13 Minuten zurück), 3. Schotte-Belgien, 4. Lapebie, 5. Tesseire-Frankreich, 6. Canellini-Ita- lien, 7. Kirchen-Luxemburg.— In der Gesamtwer- 5 tung führt Gino Bartali mit 1038:29,3 Std vor Bobet mit 108:45,17 Stunden. 5(SKdena) Stadionkarten ausverkauft. Wie uns das Sport- amt Mannheim mitteilt, sind sämtliche Stehplatz- Karten zu 1.— DM und Sitzplatzkarten für das Zwischenrunden- spiel Fœ st. Pauli— I. Fe Nürn- berg am Sonntag ausverkauft. An den Tages- Kassen sind lediglich noch Karten für Jugendliche und Kriegsversehrte erhältlich. Frunklurt und Munnheim melden: Zu hohe Branntweinsteuer Die Arbeits gemeinschaft der Weinbrenne- reien im Vereinigten Wirtschaftsgeblet for- derte in einer dem Finanzausschuß des Wirt- schaftsrates überreichten Eingabe die Aufhe- bung der Branntweinbewirtschaftung und eine drastische Senkung der Branntweinsteuer. In der Eingabe wird darauf hingewiesen, daß die drastischen Steuern den Ländern bei einem kostspieligen Veberwachungsapparat nur gänzlich unbedeutende Einnahmen einbringen Würden und nur dann ergiebig sein könnten, wenn das besteuerte Gut von der Bevölkerung gekauft werden könne. Bei einer Branntwein- steuer in Höhe von 11 470 DM je Hektoliter Weingeist sei kein ausreichender Absatz mög- lich.(dens) Aus der Luft gegriffen Eine angebliche Rundfunkmeldung, nach der die Verwaltung für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für Eier einen Erzeugerpreis von 80 Pfennig und einen Verbraucherpreis von 50 Pfennig pro Stück für gerechtfertigt halte, wurde vom Direktor der VELF, Dr. Hans Schlange- Schöningen, als„vollkommen aus der Luft gegriffen“ bezeichnet. Zu dieser Meldung, die erhebliche Be- unruhigung“ unter der Bevölkerung hervor- gerufen habe, erklärte, Dr. Schlange-Schönin- gen weiter, die Ernährungsminister der Länder seien aufgefordert worden, die Preisentwick⸗ jung auf dem FElermarkt zu verfolgen und ge- gen Preistreiberei und Wucher mit aller Schärfe vorzugehen. Dr. Schlenge- Schöningen stellte abschließend fest, die Bevölkerung habe es in der Hand, durch Kaufenthaltung ungerechtfertigte Preise auf ein normales Maß zurückzuführen.(dens) Hüte und Kurzwaren frei Kopfbedeckungen aller Art, Scheuer- und Staubtücher, Kurzwaren, Hemdeneinsätze und Vorhemden können nach einer Mitteilung der VFW von jetzt an frei verkauft werden. Auch Schürzen aus Leder und Gummi, Gummiplatten und Austauschstoffe für Bekleidungszwecke sind von der Punktliste gestrichen worden. . ünd Textilpunkte für Heimkehrer Heimkehrer aus der Sowietunion erhalten nach einer Mitteilung der VFW 150 Punkte zu den an die Normalverbraucher ausgegebenen Textilpunkte.(dena) Wertungssingen des Sängerbundes Der Badische Sängerbund, Kreis Mannheim, veranstaltet zum erstenmal ein Wertungssingen in größerem Rahmen, an dem 47 Mannheimer Gesangvereine teilnehmen. Die erste Veranstaltung findet am 25. Juli, 8.30 Uhr, im Volkshaus Neckarau mit 16 Ver- einen statt. Weitere Veranstaltungen folgen am 1. August um 14 Uhr im„Morgenstern“, Sandhofen, mit 15 Vereinen und am 8. August um 14 Uhr im Vereinshaus Seckenheim mit 16 Vereinen. 0 Die städt. Straßenbahn bzw. OEG stellt zu allen Veranstaltungen Sonderwagen zur Ver- fügung, und zwar: für Neckarau 7.30 Uhr ab Friedrichsbrücke, für Sandhofen 13.00 Uhr ab Luzenberg, für Seckenheim 13.00 Uhr ab OEG. Bahnhof Friedrichsbrücke. Einbrecherbande gefaßt. Nach längerer Vor- arbeit gelang es, eine größere Einbrecherbande Hinter Schloß und Riegel zu bringen, die in den letzten Wochen in Mannheim und Wein- heim eine umfangreiche Tätigkeit entfaltet hatte, Ein großer Teil der Beute konnte sicher- gestellt werden. 8 Explosion im Schalthaus. Auf bis jetzt noch nicht geklärte Weise ereignete sich am Diens- tag im Transformatorenhaus des Badenwerks in Rheinau beim Einschalten des Haupttrans- formators eine heftige Explosion, Ein dadurch verursachter Brand, der durch eigenes Per- Sonal gelöscht werden konnte, richtete einen Schaden von etwa 11 00 DM an. Glück im Unglück. Am Dienstagvormittag wurden bei der Rheinbrücke zwei Lastkähne gegen die Duckdalben getragen, dle zur Siche- rung der Brückenkonstruktion errichtet sind. Die Kähne rammten anschließend einen Schifkskran, der den Stoß gegen die Stützen der Konstruktion abfing. 1 Die„Naturfreunde“ halten heute um 19 Uhr in der Turnhalle der Wohlgelegenschule hre außerordentliche Hauptversammlung ab. 5 Schlesier versammeln sich. Die Flüchtlings- vereinigung Mannheim, Landesgruppe Schle- Sten, hält am 24. Juli, um 18.30 Uhr, in der Turnhalle der Wohlgelegenschule ihre Monats- Versammlung ab. 5 Spruchkammertermine. Dienstag, 17. August, Kr5-Schule, 9 Uhr: Hans Eichelsdörfer, Mann- heim-Seckenheim; Eduard Kramer, Welnheim: Max Wai, Mannheim-Feudenheim. Wir gratulieren! Das Fest der goldenen Hochzeit begeht das Ehepaar Jakob Ecker und Frau, Mannheim-Feudenheim, Lork⸗ straße. Marla Herrmann, Mannheim- Käfertal, Wormser Straße 38a, wird 84 Jahre, und Elise Spieth, Mannheim, Bäckerweg 10, 80 Jahre alt. Friedrich Droß, Kümmelbacher Hof, feiert bei der Firma Heh. Lanz Ad sein 40 jähriges Dienstjubiläum. 5 Donnerstag, 22. Juli 1948/ Nr. 83 More N Akute Finunzprohleme Dr Erhard: Teil der Festquote zur Finanzierung der Loan- Bank Vor Presseyertretern nahm Dr. Erhard zu akuten Finanzproblemen Stellung. Dem Lastenausgleich wäre, 80 Auherte sich der Direktor der VfW, tragisches Miglingen beschieden, wenn zu große Anfor- derungen an ihn gestellt würden. Dadurch soll die Frage des Lastenausgleiches nicht negiert werden. Er ist und bleibt nicht nur soziale, sondern auch wirtschaftliche Notwendigkeit. Das Sozialprodukt der Bizone beträgt heute rund 30 Milliarden Mark jährlich; es wird sich im Laufe dieses oder des kommenden Jahres noch auf 40 Milliarden steigern lassen. Von diesem Betrag müssen für den Lastenausgleich rund drei bis vier Milliarden abgezweigt wer- den. Er stimme jenen Finanzwirtschaftlern zu, die den Lastenausgleich von der Frage der In- vestitionsflnanzierung trennen. Dr. Erhard teilte weiter mit, daß er der Alliierten Bank- Kommission den Vorschlag unterbreitet habe, die innerhalb dreier Monate nach dem Tage X auszuzahlende fünfprozentige Festquote im Hinblick auf die bereits erreichte Höhe des Neugeldvolumens, mit Ausnahme sozial und wirtschaftlich begründeter Härtefälle, noch nicht freizugeben. 2 v. H. dieser Festquote, die nach dem letzten veröffentlichten Auszug von dem Gesamtbetrag der angemeldeten Altgeld- güthaben von 118,6 Milliarden RM(s. MM vom 20. 7.) mit rund 2,3 Milliarden D-Mark be- rechnet wurden, könnten zur Finanzierung der Loan-Bank verwendet werden. Der dreipro- zeitige Rest, d. s. 3,558 Milliarden Mark, sollte wieder mit Ausnahme sozialer und wirtschaft- licher Härtefälle weiter blockiert bleiben, um einerseits einen Schock auf dem Gütermarkt, andererseits einen neuen Kaufkraftüberhang zu vermeiden. Dr. Erhard führte weiter aus, daß er nach wie vor bemüht sei, die ERP-ETIGSe zur Stammfinanzierung der Loan-Bank durchzu- bekommen, daß jedoch seitens der Militär- reglerungen wenig Neigung dazu bestünde, diese Erlöse als Stoßpuffer für etwaige Haus- haltsdeflzite der Länderverwaltungen bzw. der Verwaltung der Bizone freizuhalten. Haus- naltsdeflzite seien aber im Hinblick auf das Ansteigen der Steueraufkommen infolge der Sozialprodukterhöhung nur eine vorüberge- hende Erscheinung, so daß die ERP-Erlöse letz- ten Endes doch der Loan-Bank zufließen kön- nen. Dies ist unbedingt notwendig, wenn eine 3 Arbeitslosigkeit vermieden werden 501I. 8 Dr. Erhard hofft bestimmt, durchsetzen zu können, daß die STFEFG-ETIGSe von rund 338 Millionen Mark im Kapitalstock der Loan- Bank Aufnahme finden. Die der STEG seitens der Länder gewährten Uebergangskredite, die Gegenstand heftiger Angriffe der Bank deut- scher Länder gegen die Länderregierungen waren, verteidigt Dr. Erhard damit, daß die Altgeldbestände der STEG restlos annulliert wurden, so daß selbst bei schnellstem Ausver- kauf der Waren nicht rasch genug die erfor- derlichen Mittel hätten herbeigeschafft werden können. Die Kredite hielten sich bislang in sehr bescheidenem Rahmen. Sie werden nicht erhöht. Der STEG stehe jetzt der Weg offen, über Handelswechsel-Kredite Neugeldquellen durch Warenverkäufe zu erschließen. Auf die Frage, warum er für eine Herab- setzung der 30-Cent-Grenze auf 25 Cents im Umrechnungsverhältnis zur D-Mark gestimmt habe, entgegnete Dr. Erhard:„Ich befürchtete einen Einbruch in unser noch nicht richtig ein- gespieltes Preissystem. Die Wareneinfuhr be- rast rund 2 Milliarden Dollar jährlich, d. 8. bei der Relation von 30 Cents rund 6 Milliar- den D-Mark und wären bei dem Umtauschkurs von 1 25 Cents 8 Milliarden D-Mark. Eine Anpassung des Preiss ys tems an diese Relation brachte die Notwendigkeit der Reallohnerhöhung mit sich. Die Stetigkeit der bereits erreichten Stabilisierung der Wirt- schaft würde dadurch gestört werden.“ Er sei, so meinte Prof. Erhard, davon fest überzeugt, daß die Preisentwicklung sinken würde. Auf einigen Gebieten sei bereits eine erhebliche Preissenkung eingetreten, wenn auch auf dem Großteil des Gütermarktes vorerst noch stei- gende Tendenz zu beobachten sei. Das seien Anfangserscheinungen, die unvermeidlich wä- ren. Die Wirtschaft müsse durch einen Druck, der vom Geldsektor her auf sie ausgeübt würde, Zusammenbrüche unrationell betriebe- ner Unternehmungen ergeben, das gehöre je- doch zum Gesundungsprozeß der Wirtschaft, die eine leichte deflationistische Entwicklung nehmen müsse. In begründeten Ausnahmefäl- jen könnte durch Preissteigerungen. die von den Außenhandelskassen finanziert würden, Wirklich notleidende Exportflrmen das Um- tauschverhältnis des Dollars in sukzesivem Uebergang von B Cents auf 30 Cents erleichtert werden. Die Währungsgewinne dureh Warenhortung zu erfassen, bezeichnete Dr. Erhard als verhältnismäßig leichte Auf- gabe, wobei er die gerüchtweise aufgetauchte Version, es sei ein nochmaliger Geldumtausch geplant, als zu kompliziert und zu umständlich in ihrer Durchführung zurückwies. Wie DENA aus Wetzlar ergänzend erfährt, erklärte Dr. Erhard zu dem von ihm kürzlich gemachten Vorschlag, die Kohlebe wirt- schaftung in der Bizone allmählich abzu- bauen, dies sei allein seine persönliche An- sicht zu diesem Problem. Entscheidende Ver- handlungen über eine Aufhebung der Kohlen- bewirtschaftung seien jedoch noch nicht ge- führt worden. Erhard betonte, Grundvoraus- setzung für eine derartige Maßnahme sei, daß dle Verfügungsgewalt über die in der Bizone geforderte Kohle allein deutschen Stellen über- tragen werde. FOW Verordnung über Vermögensteuerzahlung Die Verwaltung für Finanzen erließ auf Grund des Artikels 12 des Anhanges zum Gesetz Nr. 64 über die Steuerreform eine Verordnung über Ver- mögensteuer zahlungen im zweiten Kalenderhalb- jahr 1948. Die Verordnung bestimmt, daß am 10. August 1948s und am 10. November 1948 die Zah- lungen auf die Vermögensteuer 1948 unter Anwen- dung des bisherigen Steuergesetzes in D-Mark zu leisten seien. Die Vermögensteuerzahlungen sind vom Steuerpflichtigen auf Grund des der letz- ten Vermögensteuerveranlagung zugrunde geleg- ten Vermögens in der Weise zu ermitteln, daß RM. Geldbestände und Guthaben bei Gelflinstitu- ten und RM- Forderungen mit 10 v. H. des bei der letzten Vermögensteuerveranlagung zugrundege- legten Wertes angesetzt werden. Ebenso sind RM- Schulden bis zur Höhe der RM- Vermögenswerte mit 10 v. H. des bei der letzten Vermögensteuer zugrunde gelegten Wertes anzunehmen. Alle übri- gen Vermögensgegenstände und die übrigen Schulden sind mit 50 v. H. des bei der letzten Vermögensteuerveranlagung zugrunde gelegten Wertes einzusetzen. Eine besondere Feststellung des Vermögens oder eine Vermögensteuerveranla- gung ist bei diesem Vorgang nicht durchzuführen. Vor dem 21. Juni 1946 in RM geleistete Steuer- zahlungen können einstweilen auf die am 10. August und 10. November 1948 fällige Vermögen- steuer zahlungen nur insoweit im Verhältnis 10 RM= 1 DM angerechnet werden, als die Zah- lungen vor dem 21. Juni 1948 auf Vermögensteuer verbucht worden sind oder zu verbuchen* FO Tabak- Steuer zu hoch Der Finanzausschuß des Länderrates beschloß nach sammlung eingehender Unterlagen, bei den Militärregierungen wegen einer etwaigen Sen- kung der Tabaksteuer vorstellig zu werden. Fer- ner setzte er für Bonus B- und Bergarbeiter- Kaffee die Kaffeesteuer von DM 30 auf DM 10 herab und ab ssfort werden pro Empfänger und Monat 2½ kg Bohnenkaffee aus Llebesgaben- paketen von der Zahlung der Kaffee- Steuer frei- gegeben. Dr. Rp. Ledige Frauen steuerbegünstigt Neuregelung in der Sowietzone in den bisherigen Steuergesetzen der Sowiet- zone sind folgende drei grundlegenden Aenderun- gen vorgesehen: 1. Erhöhung der steuerfreien Beträge, 2. 3 der Lohn- und Einkommensteuer arife. 3. Niedrigere Besteuerung der unverheirateten Frauen. Eine Erhöhung des steuerfreien Einkommen- Betrages entfällt, wenn es sich um Gewinne aus Kapitalvermögen handelt. Eine Steuersenkung bei hohen Einkommen hängt nech Ansicht der Steuerfachleute in der Sowjetzone davon ab, in- wieweit sich eine Verlagerung des Steuerauf- kommens von der Einkommensteuer auf andere Steuern als möglich erweist.„Dem schweren Los der durch die Kriegsereignisse unverheiratet ge- bliebenen Frauen“ soll dadurch Rechnung getra- gen werden, daß sie nicht wie bisher erst ab 65 Jahren, sondern bereits etwa von dem 40. Le- bensjahr an in die Steuergruppe 2 eingegliedert werden. Für Sparer soll dadurch ein Anreiz ge- schaffen werden, daß die Zinsen aus Anleihen steuerfrei bleiben. Weiterhin sind steuerliche Er- leichterungen bei sahlung von Lebensversiche- rungsprämien, bei Akkordmehrarbeit und Lei- stungsprämien vorgesehen.(dena) Weitere 90 000 t Oel Nachdem vor einiger Zeit 105 o t Rohöl aus Venezuela für das zweite Halbjahr 1948 eingekauft worden waren, hat die JEIA nunmehr 90 O0 t Rohél aus dem Mittleren Osten für die Bizone gekauft, die ebenfalls im zweiten Halbjahr 1946 geliefert werden. Bei der Verarbeitung des Roh- les werden im wesentlichen Treibstoffe und Leuchtpetroleum anfallen, außerdem Petroleum- koks, den man für die Herstellung hochwertiger Elektroden braucht. Durch die Verarbeitung des importierten Oeles in der Bizone werden große Dollarbeträge für den Import fertiger Treibstoffe eingespart. FO W Ein neuer Mercedes-Benz- Personenwagen! Ein 1,5 Liter Mercedes wird von der Daimler- Benz- Ad in Stuttgart-Untertürkheim vorbereitet. Es ist dies die erste deutsche Nachkriegskonstruk- tion und die erste Neukonstruktion von Daimler- Benz seit 10 Jahren. Dieser neue Personenwagen wird erstmals die konservative Linie der Auto- mobile dieser Firma verlassen und durch leichte Angleichung an amerikanische Vorbilder der letzten Geschmacksrichtung entgegenkommen. Die Karosserie wird von einem Plattformrahmen getragen. Als Motor wird ein obengesteuerter 1,5 Liter 4- Zylinder mit einer Leistung von 45 bis 50 PS verwendet. N WF. Exporte 64 Mill. 535— Importe 125 Mill. 8 Neuer Wirtschaftsplan der französischen Zone Durch die französischen Militärdienststellen in Baden-Baden wurden jetzt die geplanten Ein- und Ausfuhrzahlen für die Zeit vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 1948 publiziert. Vor- behaltlich einer ausreichenden Rohstoffversorgung wird der Gesamtbetrag der vorgesehenen Aus- uhren mit ca. 64 Mill. 3 beziffert. Aufgrund des vorhandenen Waldreichtumes steht der HOoIlz ex pOrt mit 16 Mill. 8 an der Spitze der Zahlen- Werte. Die Textil- und Lederwaren industrien sind zusammen mit rd. 7 Mill. 8 am Gesamtbetrag beteiligt, während auf die ehemische Industrie 11 Mill. 3 und auf Metallerzeugnisse 12 Mill. 8 entfallen. Bedeutend geringer sind die Exporte der Hepurulurprogrumm der Binnenschiffahrt gefährde Das Verkehrswesen ist bekanntlich in die Gruppe 1 der mit Material und Rohstoffen zu versorgenden Dringlichkeitsstufen eingereiht wor- den. Damit hat die Verwaltung für Wirtschaft bestätigt, daß der derzeitige Tonnageraum aller Verkehrsträger— Eisenbahn, Schiffahrt und Last- kraftwagen— den auftretenden Bedarf nicht zu bewältigen vermag, wenn die Wirtschaft trotz der jetzigen Deflationserscheinungen eine Belebung erfährt und wenn die Lieferungen des Marshall- planes voll anlaufen. Im Rahmen der Neubau- und Repara⸗ tur programme ist auch die Schiffahrt, nächst wenigstens papiermägig, mit ausreichendem Material für die Durchführung ihres Reparatur- programms versorgt worden. Im Gegensatz zur Materialseite des Reparaturproblems hat in der Vergangenheit die Finanzseite keine besondere Schwierigkeiten bereitet. Die notwendigen Mittel standen im Rahmen der Geldflüssigkeit und der vorhandenen Ersparnisse in weitgehendem Umfang zur Verfügung. Wo diese nicht ausreichten, hat in Württemberg-Baden die Staatsregierung einen namhaften Kredit zu günstigen Bedingungen zur Verfügung gestellt. Besonders durch diesen Kredit war es den Werften in der Us-Zone möglich, be- schädigten Schiffsraum der Reedereien und der Partikuljiere bis zur äußersten Einsatzfähigkeit rer Betriebe auf Helling zu nehmen. Eine er- hebliche Anzahl von Reparaturen wurde durch- geführt und viele Schiffe wurden wieder: in Fahrt gesetzt. i Im Gegensatz zu früher ist seit dem 21. Juni infolge der Währungsumstellung auf der finanziel- jen Seite des Reparaturprogramms eine Krise eingetreten, die eine Stillegung des gesamten Reparaturbetriebes herbeizuführen droht. Wie in der gesamten Wirtschaft, so sind auch bei den Schiffswerften ebenso wie bei den Schiffseignern, Reedereien und Partikulieren, die baren Betriebs- mittel auf das stärkste zusammengeschrumpft. Die Schiffseigner sind daher nicht mehr in der Lage, zu- Weit er zugesagt, aber noch nommen Wurde, auf ein den Werften die für die Weiterführung der Ar- beiten notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Ebenso wie in der Bauwirtschaft, setzt die Durchführung der Reparaturen in der Schiffahrt den Einsatz langfristiger Mittel und die Aufnahme langfristiger oder zum mindesten mittelfristiger Kredite voraus. Ebenso wie die Produktionsgũuter- industrie, ist auch für die Schiffsreparatur ein solcher Kredit bisher nicht in Aussicht genommen. Mit Sola-Wechseln und Akzepten können indessen keine Reparsturen durchgeführt werden. Der Kredit des Württ.-Bad. Staats i8teriuir n. 5 auf ein Zehntel zusammenge- schmolzen. Die Kreditnehmer, die bisher damit rechnen konnten, jeweils nach Vorlage ihrer Re- paraturrechnungen die Bezahlung mit den Kredit- mitteln des Staates bewirken zu können, warten vergeblich auf diese Zuweisungen. Die Notlage hat den Verband süddeutscher Schiffswerften aus diesem Grund dazu veranlagt, in einer seiner letz- ten Sitzungen eine Resolution anzunehmen, in Welcher auf die vorstehend geschilderten Schiff- fahrtsverhältnisse und ihre Folgen in aller Ein- dringlichkeit hingewiesen wird. Es wird klar zum Ausdruck gebracht, daß die Werften gezwungen sind, die Reparaturen an den auf der Helling liegenden Schiffen einzustellen. Eine Wieder- belebung der Hellinge ist jedoch nicht möglich, da die vorliegenden Schiffe meist Bodenschäden haben und nicht zu Wasser gelassen werden können. Die augenblickliche Lage droht alle bis- herigen Bemühungen und Anstrengungen Uluso- risch zu machen, wenn nicht eine Mögllehkeit der Kreditgewährung geschaffen wird, durch welche die Zeit bis zur Eröffnung von Konto-Korrent- Krediten Überbrückt wird. Daß der Verband gleichzeitig eine weitgehende Vereinfachung des Kontingentverfahrens verlangt, ist für jeden ver- ständlich, der den umfassenden Apparat der bisherigen Kontingentierung kennt. Dr. HIIden brand Landwirtschaft, die mit ungefähr 2,8 XIII I., 3 angegeben werden. Hlerin sind 1,4 Mill. 8 tür Weinlieferungen und 1 Mill. 6 für Tabak- Warenexporte enthalten. Als Abnehmer der Exportgüter sind in erster Linie das benachbarte Frankreich, die Schweiz und die Beneluxländer zu erwähnen. Weitere Verbindungen bestehen nach dem Bal- kan, Italien und Skandinavien. Der Gesamt- wert der Importe übersteigt mit annähernd 125 NMIII.& die Ausfuhren um 61 Mill.. In der Hauptsache ist die Einfuhr von Rohstoffen(61 Mill. g) und von Lebensmitteln 666 Mill. 8) vor- gesehen. Lieferungen von 8 Mill. g für die Tex- tilindustrie nehmen wertmäßig die erste Stelle ein, wobei noch zusätzlich 1,5 Mill.& für Wolle und 3,7 Mill. g für Baumwolle aufgeführt sind. Ebenfalls 8 Mill. g betragen die Einfuhren von Roheisen, ferner werden 4,5 Mill. g für Metalle Wie Aluminium, Zink, Blei und Kupfer, veran- schlagt. Weitere Posten sind u. a. 4,6 Mill.& für Leder, 1 Mill. 3 für Kautschuk und 200 000* Pflanzenborsten für die Bürstenindustrie. Gerade dieser letzte Posten ist von Bedeutung, denn nach Kriegsende lag die Bürstenherstellung völ- lig darnieder und mußte erst langsam wieder aufgebaut werden. Die Lebensmitteleinfuhren umfassen hauptsächlich 200 00 t Brotgetreide, Zucker, Fische und Trockenmilch, Die Landwirt- schaft ist an der Importquote mit Düngemitteln (3 Mill. g für Phosphate) und Saatgut beteiligt. Für Treibstoffe ist ein Betrag von 5,7 Mill, g ge- plant; ferner sind 7,6 Mill, g für die Vervollstän- aan des Transport wesens in Anschlag ge- racht. Die beiden essentiellen Lieferanten sind die Us und Frankreich mit seinen Kolonialbesitzun- gen. W. Ft. Internationales Weizenabkommen gescheitert Das im März d. J. unterzeichnete internationale Weizenabkommen, dem Rußland und Argentinien sich nicht angeschlossen hatten, ist durch den in diesen Tagen erfolgten Rücktritt der britischen Regierung von dem Abkommen endgültig ge- scheitert. Auch die USA haben das Abkommen nicht ratifiziert. Das Abkommen sah vor, durch Kauf und Ver- kauf von Weizen die Lieferungen der Einfuhr- länder sicherzustellen und den ausführenden Län- dern Absatzmärkte zu garantieren. Dabei sollten die Preise stabilisiert und auf die Dauer von fünf Jahren garantiert werden. Nach britischer Ansicht sind die USA dem Wod Agreement vor allem deswegen nicht beiget 5 weil damit eine Kontrolle der US-Binnenwirtsch durch ein außenstehendes Organ, den Internatſo nal Wheat Council, verbunden gewesen wäre, wird erwartet, das der Zusammenbruch der mühungen zur Stabilisierung des Weizengeschafz im Himblick auf die zu erwartenden Rekorg. Welzenernten in der westlichen Hemisphäre nd Europa möglicherweise zu einem Preiskampf fit ren, wobei es darauf ankommt, mit welchen Pre, sen die Sowjetunion am Weltweizenmarkt aul. treten wird. Demontagefreikauf. Der FDP-Abgeordnete 9g Friedrich Middelhauve teilte dem Landtag cn Nordrhein- Westfalen mit, daß die zur Demontage bestimmten Rheinischen Röhren werke in Mülheim(Ruhr) jetzt Bescheid erhalten hätten, daß sie sich mit 3 Millionen DM von der Demqh- tage freikaufen könne.(dena) möglicher weise Restliche omgus Gewebe freigegeben. dye ViW hat nunmehr den dritten und damit ef. ten Teil der sogenannten OMGus- Gewebe, von der Militärregierung für die Bizone zur ver. fügung gestellt worden waren, in Höhe von ub. gefähr 27 Millionen Meter freigegeben. Insgesamt wurden damit 55 Millionen Meter OMGUS-Wars der Bizone zur Verfügung gestellt. Von den bie. ner freigegebenen Mengen sind ga. 10 Millionen Meter von den Webereien und Druckereien u Handel und Industrie weitergeleitet. Dr. Rp. Die Einnahmen der deutschen Eisenbahn g der Bizone sind nach dem Halbmonatsbericht det amerikanischen Militärregierung wieder langen im Steigen begriffen. Während am 21. Juni, dem Tage nach der Währungsreform, nur DM 1 300% an Fracht- und Fahrkartengebühren eingenom. men wurden, betrugen diese Einnahmen am; Juli bereits wieder PM. 9 037 000. Die Barbeständ der deutschen Eisenbahn der Bizone betrugen 1. Juli DM 170 580 000.(dena) cauber Pegel am 21. Juli 4,17 m(4 0), Man neim 6,00(T 20). f 0 0 UAngestellie gegen willkürliche Entlussungen Unbillige Härten müssen vermieden werden/ Gehaltserhöhung dringend erforderlich Eine in Stuttgart tagende Konferenz der Vorsitzenden der Verwaltungsstellen des An- gestelltenverbandes Württemberg-Baden sprach sich nach einem einleitenden Referat des Ver- bandsvorsitzenden Max Erhardt in scharfer Form gegen die im Paragraph 27 des Umstel- lungsgesetzes Nr., 63 angeordnete Einschrän- kung der Kündigungsbestimmungen für Ange- stellte aus. Die Konferenz bezeichnete die Ein- schränkung des gesetzlichen Kündigungs- schutzes als eine soziale Härte, die im Hin- blick auf die besonders schweren Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt der Angestellten dazu führen kann, daß dieses Gesetz nicht nur auf die Abänderung von Dienstverträgen, sondern mehr noch zu echten Entlassungen von Ange- stellten ausgenutzt wird. Die Konferenz ver- langte ferner schnellste Verabschiedung des Kündigungsschutzgesetzes durch den Landtag, um gegen unbillige Kündigungen einen rechts- wirksamen Einspruch erheben zu können. Des weiteren stellte die Konferenz fest, daß die Ablehnung der Erhöhung der Angestel. 5 tengehälter in dem von den Besatzungsmäd. ten zugelassenen Ausmaße ein unsoziales uu“ un verantwortliches Verhalten der Unternehme darstelle. Die Angesteltengehälter seien schön längst unzulänglich und korrekturbedürti gewesen. Nunmehr nutze aber das Un nehmertum die durch die Währungsreform ge. schaffene Situation aus und sperre sich gegen die längst fälligen Erhöhungen der Gehälter deren Kaufkraft durch die täglich neu auffte.“ tenden Preiserhöhungen noch mehr vermn, dert werde. 5 In einer Entschließung wird die Angestel tenschaft eindringlich darauf hingewiesen, dad sie dem Widerstand des Unternehmertum nur wirksam begegnen kann, wenn sie sich n allen Betrieben geschlossen gewerkschaftlich organisiert und damit der Gewerkschaft di Basis gibt, die zur Wahrnehmung der Wirt schaftlichen Interessen der Angestellten erfor. derlich ist. 5 K Verteilung von Arbeitskleidung Us-Ware nicht im freien Handel sen gemeinsame n der Gewerkschaften und der 5 führung der Verteilung vorgeschlagen. Die von der VFW dem Amerikaausschuß des Wirt- schaftsrates unterbreiteten Vorschläge sehen die Ubergabe der wesentlichen Warengattun- gen aus den alliierten Heeresgütern als unbe- Wirtschaftete Waren an den freien Markt vor. Dadurch werde, so heißt es in dem Schreiben, der Charakter einer Hilfsaktion für die an Kaufkraft schwache Bevölkerung nicht ge- währt und eine gegenteilige Wirkung erreicht. Eine aus Vertretern der Gewerkschaften und der VFW bestehende Kommission soll daher eine Liste der Waren aufstellen, die unter „Arbeits- und Berufskleidung“ zu rechnen seien und somit nicht frei verkauft werden könnten, Die Preise für diese Waren sollten von Vertretern der VFW, der Gewerkschaften und des Großhandels gleichzeitig mit einem Verteilungsschlüssel für die Länder festgelegt werden. Die Verteilung der Arbeitskleidung soll nach Ubernahme durch die Länder von den Landeszentralen der Gewerkschaften über deren Unterbezirke vorgenommen werden. Darauf sei in Zusammenarbeit mit den betre, fenden Arbeitsbehörden die Aufteilung auf di in Frage kommenden Betriebe durchzuführen Die Verteilung innerhalb der Betriebe 80 nach direkter Zuweisung über die Großhänd ler durch die Betriebsräte erfolgen. Die Angleichung der untersten Gehält e kur N 5 19 9 2 Wirtschaftst Ane n Gehaltsgruppen des stes zugestimmt und die Einbeziehung Wei Gehaltsgruppen in die Neuordnung empfohlen Die Entscheidung des Haushaltsausschusses stel noch aus. Dagegen haben die Finanzminister det Länder diese Gehaltserhöhungen bereits für un tragbar erklärt. Es handelt sich um Zulagen un 150 bis 300 D-Mark jährlich für Jahresgehälter d 1900 bis 3000 D-Mark. Diese Neuregelung soll dd allem die Eisenbahn- und Postangestellten de untersten Stufen den vergleichbaren Lohnarbel tern und Angestellten der freien Wirtsche gleichstellen. RO Saarländische Arbeitnehmer fordern Lohner hung. Die in der Einheitsgewerkschaft des Sag. landes organisierten Arbeiter und Angestellta der Metallindustrie forderten laut süddena als füllung der von der saarländischen Reglerung e“ gebenen Versprechungen eine Aufbesserung hee Löhne. 2 3 Einheitliche deutsche Postgewerkschaft. 5. Landesgewerkschaften Post- und Fernmeldewese von Bayern, Württemberg-Baden und Hessen, ben, wie die Pressestelle des Gewerkschaftsrate mitteilt, beschlossen, sich innerhalb der US-Zůut zu einer deutschen Postgewerkschaft zu der einigen.(dene Miaclas Haualugẽugæ Herren-Anzüge Herren-Hosen Knaben-Anzüge Knaben-Hosen Wir bitten um Ihren Besuch Mannheim K 1, 1-3 Breite Straße des leistungsfähige Kaufhaus Kaffee Konditorei Eden D 1 Nr./ Hansa-Haus) a m Paradeplatz Das Tages kaffee für das seriöse Mannheimer Publikum ED EN- Gesellschaft m. b. H. Geschäftstuhrer; Karl Hartmann Sandstrahlentrostungen, Handentrostungen, schuf fun dos 1 75 5 Hallenkonstruktlonen Verladebrücken, Kranbahnen Eisenkonstruktionen usw. Helnt ich Schreiner- Rostschutzunternehmen Mannheim, Speyerer Str. 123, Telef. 484 04 — Bekanntgaben des Städtischen Ernährungsamts: Fleisch-Zuteilung: Auf die Zulagekarte 70 der 116. 2.-P. für werdende und stillende Mütter u. 2 war auf die Abschnitte: Fleisch 70/116/ 100 g; Fleisch 70/116 100 gf. 8 Kartoffel-Zutellung: Auf die Frühkartoffelkarte 1948: Abschnitt 01/ A= 3500 g: Abschnitt 02A Bekanntmachungen f 2750 g. Die im Monat Juli 1948 aufgerufenen Kartoffelabschnitte verfallen am 31. Juli 1948. Maisgrieß-Restbestände beim Einzelhandel sind nach dem Stand vom 31. Juli 1948 schriftlich Bis 2. August 1948 an das Sekretariat des Ernäh- rungsamts, K 7, ZI. 410, zu melden. Mannheim, 20. 7. 48. Städt. Ernährungs- u. Wirtschaftsamt. Spruchkammerverfahren geg. den früheren Kreis- leiter der NSDAP, Schneider. Der Oeffentliche Kläger bei der Spruchkammer d. Internierungs- lagers Ludwigsburg fordert alle, die im Spruch- kammerverfahren gegen den früheren Kreis- leiter der NSDAP in Mannheim, Schneider, Aussagen zu machen haben, auf, diese schrift- lich od. mündlich bei der Spruchkammer Mann- heim(K 5) abzugeben, Da das Verfahren bereits am 286. 7. 468 in Ludwigsburg zur Durchführung kommt, müssen die Zeugenaussagen sof. erfolg. Kirchensteuerzahlung betreffend. Auf den Steuer- bescheiden über Kirchensteuer für Grund- vermögen u. Gewerbebetrieb für 1946 und 1947 ist die auf 15. Juli 1948 fällige Rate der vor- läufigen Kirchensteuer für 1948 angegeben. Wir bitten dringend um Begleichung dieser Schul- digkeiten in D-Mark bis zum 15. August 1948. Evang. Kirchengemeindeamt Mannheim, M 1, 3. Beschlüsse: Der am 5. 2. 1907 in Mhm. geh., da- selbst Bürgermeister-Fuchs-Str. 15 Wwohnh. gew. Maler(Obergefr.) Wilheim Renz wird für tot erklärt. Zeitpunkt des Todes: 31. 1. 1943, 24 Uhr. Der am 4. 4. 1907 in Neckarsulm geb., zul. in Mh., Bismarckplatz 19, wohnh. gew. Schneider- meister(Wachtm.) Gottlieb Wurster wird für tot erklärt. Zeitpunkt d. Todes: 31. 1. 1943, 24 Uhr. Der am 16. 10. 1914 in Berlin geb. Werkzeug- schlosser(Obergefr.) Heinrich Emil Hermann Bollack, zul. wohnh. gew. in Mhm.-Feudenheim, Hauptstraße 85, wird für tot erklärt. Zeitpunkt des Todes: 23. März 1944, 24 Uhr. Der am 28. 11. 1906 in Augsburg geb., zuletzt in Mhm., Untermühlaustr. 140, wohnhaft gewes. Michael Creutz(Obergefr.) wird für tot erklärt. Zeitpunkt des Todes: 30. 6. 1944, 24 Uhr. Der am 7. 9. 1923 in Mhm.-Neckarhausen geb. Friedrich Hermann Beedgen, zuletzt wohnh. in Neckarhausen, Hauptstraße 49, wird für tot er- klärt. Zeitpunkt des Todes: 10. 5. 1945, 24 Uhr. Der am 22. 10. 1906 in Mhm. geb., zuletzt Mhm.- Neckarau, Im Wörthel 26, wohnh. gewes. Farb- Spritzer(Panzergren.) Oswald Fahrian wird für tot erklärt, Zeitp. des Todes: 4. 10. 1943, 24 Uhr. Der am 4. 10. 1909 in Metz geb., zuletzt in hm., G 3, 12, wohnhaft gewesene Elektriker Josef Graeske wird für tot erklärt. Zeitpunkt des Todes: 20. 7. 1944, 24 Uhr. 5 Der am 22. 6. 1897 in Mhm. geborene, zuletzt in Mhm., Lenaustr. 15, Wwohnh. gew. Maler Gustav Adolf Konrad Essert wird für tot erklärt. Zeit- punkt des Todes: 31. 12. 1929, 24 Uhr. Gemäß 58 39 ff., 9 des Verschollenheitsgesetzes vom 4. 7. 29, RG Bl. I, S. 118868 wird der Tod des am 3. 6. 1909 in Weingarten geb., zul. in Mhm. wohnh.-gew. Regierungsrats Ernst Karl Schwai- ger und als Zeitpunkt des Todes der 7. 3. 1943, 24 Uhr, festgestellt. Gemäß 88 39 ff., 9 des Verschollenheitsgesetzes vom 4. 7. 39, RGBl. I. S. 11886, wird der Tod des am 15. 3. 1886 in Haslach im Kinzigtal geb., zul. in Mum. wohnh. gew. Kaufmanns Julius Weil und als Zeitp. des Todes der 31. 8. 1942, 24 Uhr, Testgestellt. mm., 1. 7. 1948. Amtsgericht FG. Familiennachriehten 1 Herzlichen Dank allen, die uns während der Krankheit u. nach dem Hinscheiden meines Ib. Mannes ihre Anteilnahme bewiesen haben. Bes. Dank f. die Kranzspenden sowie dem Geistl. Rat Matt b. d. Niederbronner Schw. Ebenso dem Männerchor d. Fleischerinnung. Mannheim, Schwetzinger Straße 18. 5 Luise Bender. ee 5 n ͤ dd ͤVT Wünhelm Rohr, g. 10. 72, f 19. 7. 48, Lange rötterstr. 73. Feuerbestatt. 22. 7., 13.30 Uhr. Frau Christina Göller, geb. Dewald, 3. 9. 70 1 19. 7. 48. Beisetzg. 23. J., 11 Uhr, Hptfrdn. Fridolin Borho, 23. 10. 18, f 16. 2. 45 in russ. Gefangenschaft. Neckarau, Rheingoldstr. 45. Für die vielen Beweise herzl. Teilnahme b. Heimgang meines lb. Gatten u. treubesorgt. Vaters, sagen wir allen viel. Dank. Besond. Dank d. Schwestern f. re liebev. Pflege, dem Herrn Pfarrer für seine trostr. Worte am Grabe, dem Kinderchor f. den Gesang sowie f. d. zahlr. Kranz- u. Blumenspenden. Wallstadt, 22. Juli 1948. Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Ritter und Kinder. Für d. Beweise herzl. Anteiln. b. Heimg. uns. 1b. Mütterleins, Frau Katharina Streiner, sa- gen wir innig. Dank. Mhm., H 4, 23. Fam. Schwöbel, Famil. Fries, Famil. Hörnig. Für die innige Anteilnahme b. Heimgang uns. Ib. Verstorbenen sagen wir allen herzl. Dank. Frau Anna Velte, Waldh., Hubenstr. 11 Für die überaus große u. wohltuende Anteil- nahme sowie für die zahlr. Kranz- u. Blu- menspenden b. Heimgang meines Ib. Man- nes sage ich herzl. Dank. Mannheim, L 7, 9. Wlisabeth Schneider, geb, Hagemeister. a 55 1 Fercnstaftungen 5 Capitol- Filmtheater. Heute, Donnerstag, letzter Tag! Der spannende Abenteuerfim„Kalkutta“. Beginn 14, 16.30, 19 u. 21 Uhr. 19 063 Capitol- Filmtheater, das Erstaufführungstheater der Weltproduktionen, bringt in Uraufführung Für die aàmerikan. Zone von Freitag, 23. J., bis einschl. Donnerstag, 29. 7., den Eagle-Lion-Film in deutscher Sprache:„Schicksal von gestern“. Ein Film unserer Zeit, voller dramatischer Kon- flikte. Ein Film um die Legitimität eines Kin- des. mn der Hauptrolle der Star engl. Spitzen- flime Anna Naegle in Hrer bisher größten Rolle. In der männlichen Hauptrolle Michael Wilding. Im Vorprogramm Neueste Wochenschau„Welt im Film“. Beginn: 14, 16.30 u. 19 Uhr; Montag bis Donnerstag auch 21 Uhr. Kartenvorverkauf ab 10 Uhr an der Capitol-Kasse sowie bei Zig.- Schmidt, P 3, 14. Benützen Sie bitte d. Vorverk. Odeon-Lichtspiele, G 7, 10. Freitag bis Donners- tag! Bezaubernde Melodien, amüsante Ueber- raschungen in d. Prag-Film„Seine beste Rolle“ mit Hans Hotter Kammersänger der Münchener Staatsoper), Marina v. Ditmar, Camilla Horn Paul Bahike u. a. Anfang: Täglich 18, 18. 20 Uhr; Vorverkauf ab 15 Uhr. 3 19 0³³ Palast-Theater Mannheim, J 1, 6 Wir verlängern des großen Erfolges wegen bis einschließlich Sonntag 2 5 „FILM OHNE TITEL“ m. Hans Söhnker, Hildegard Knef, Willy Fritsch u. a. Beg. 11.40, 18.40, 15.50, 18, 20.10 Freitag bis einschl. Montag Spätvorstel- lung, jeweils 22.30 Uhr, u. Sonntagvorm. 11 Ubr: der aufsehenerregende Kriminal- lm der Eagle-Lion in deutscher Sprache „Achru Nd: RUN“ mit Sally Gray, Trevor Howard u. a. Tentral-Theater Mh.- Waldhof. Freitag bis Don- nerstag:„Anna und der König von Siam“, An- „ kang: Wo. 18, 20.30 Uhr; Sa. 17.30, 19.45, 22 Uhr; S0. 15.30, 18, 20.30 Uhr. So. 1.30 Kindervorstellg. Saalbau- Theater, Mh. Waldhof. Ab Freitag:„Die Brüder“, eine abenteuerl. Geschichte zweier Brüder, die um die Liebe eines Mädchens kämpfen. Wo. 18.30 u. 21 Uhr; Sa. 17.30, 20 u. 22 Uhr; S0. 16, 18.30 u. 21 Uhr; 1.30 Kindervorstell. Rosengarten! Samstag, 24. Juli, Beginn 19 Uhr, und Sonntag, 25. Juli, Beginn 20 Uhr: Schwä⸗- bischer Humor, vereint wie nie zuvor! Alle auf einmal: Lieblinge von Radio Stuttgart: Albert Hofele, Barbara Müller, Silcher-sextett, Stutt- garter Volksmusik. Karten zu DM 1.20 bis 3.50 in den bekannten Vorverkaufsstellen. Samstag ab 14 Uhr ständig im Rosengarten. Veranst.: Heinz Hoffmeister, Konzertdirekt., Mhm., N 7, 8. Capitol: Die„Badische Volksbühne“ bringt am Freitag, Samstag u. Sonntag, um 21 Uhr die bezaubernde Komödie„Die Verführerin“ von Jo Hanns Rösler mit Maria Bargher, Ursula Schinde- hütte, Tony May, Herbert G. Doberauer, Fritz Dühse u. H. J. Hachgenei. Eintr.—.50, 1.50, 2.—. Im Astoria: Täglich 15.30 Uhr:„Emil und die Detektive“, Eintritt: Kinder—.50, Erwachs.—. 75. Benutzen Sie den Vorverkauf in den Theatern und bei Zigarrenhaus Schmidt, P 3, 14, Kiosk Schleicher, am Tattersall. 19 067 Palmgarten am Tattersall, Konzert-Caté, Tanz- Kabarett, Bar, Bürgerliche Restauration. Täglich ab 10 Uhr geöffnet. 1618.25 Uhr Konzert. Ein- tritt frei(kleine Preise); 19.30—24 Uhr Tanz. Sonntag 1618.15 Uhr Tanz zur Kaffeestunde. Bewachter Auto- u. Fahrrad- Parkplatz am Hause. Pferderennen in Hafloch am Sonntag, 25. Juli 48, 14 Uhr: 7 deutsche Vollblutrennen, darunter 5 Flach- u. 2 Jagdrennen.(Reiten durch d. See). Oeffentl. Totalisator. Sonntagsverkehr für Autos u. Motorräder freigegeben. Die Eintrittskarten gelten als Paß Über die Rheinbrücke. Pfälzischer Rennverein Haßloch. Vorverkauf durch Hapag Lloyd Reisebüro, O 4, 4(Planken). Kiosk Schleicher, am Tattersall, Telefon 420 53 und Verkaufshaus Schleicher, P 7, am Wassert. Gewerkschaftsbund württ.-Baden, Industrieverband Textil u. Bekleidung, Mannheim, L. 4, 15. Am Freitag, 23. Juli 1948, 17 Uhr, findet im Gasthaus „Zum großen Hirsch“, Mannheim, 8 1, 15, eine Versammlung aller im Schneidergewerbe be- schäftigten Schneider- und Schneiderinnen statt mit dem Thema: Die Währungsreform und die Löhne im Schneiderge werbe, 19057 Flüchtlingsvereinig., L'schaft Schlesien, Sa., 24. 7., 15.30 Uhr, Monatsvers, 1. d. Wohlgelesenschule.. kunststopferel„EI“ e Preise um 50 ½ erm A516 Lleferzelt 10-12 Tage Annahmestellen, Mannheim, Anker EKaufstätte Heidelberg, Hauptstraße Nr, bl Weinheim, Fa. Jakob, Hauptstr. N N 8000 N date . Seid lings- HDeftümpfungs? 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