1 N Ceschzlisstellen: Schwetzingen. Karl- Theodar- Suuaſſe J. Telelan 645: Weinheim. Haupislr. 63. Tel. 2241; Heidelberg. Plöck 3. Telelon 4880: Ludwigshaten em bein. Rheinstraſe 2. Berugspreis monatlich DN 2.40 einschlieflnch Trögerlahn: Postbezugspreis monslt. DM 2.78. elnschlleſilich Zustellgebühr. Kreuzbendbezug DM 3.25/ Z. Z. gin Anzeigenprelsliste Nr. 4/ Bel düduersckeinen intalge höherer Cewall bestehz kein Anspruch a. Rückerstaung d. Bezugsgeldes . Jahrgang/ Nummer 86 Erstes Volum für Marie Paris.(UP) Die neue französische Regie- rung des radikalsozialistischen Ministerpräsi- denten Andrée Marie erhielt von der Natio- nalversammlung ihr erstes Vertrauensvotum dadurch, daß diese einen kommunistischen Antrag auf sofortige Debatte über die Zusam- mensetzung der Regierung mit 357 gegen 197 Stimmen ablehnte. Der kommunistische Ab- geordnete Francois Bil lo ux hatte zuvor den ersten schweren Angriff gegen die Regierung erhoben, deren Bildung nur durch die Unter- stützung Léon Blums,„des schlimmsten Feindes der arbeitenden Klasse Frankreichs“ zustande gekommen sei. 3 Mlnisterpräsident Ma- re kündigte einen neuen„Arbeitsplan“ an, den er in Kürze der Nationalversamm- lung vorlegen werde. die Regierung wird einen Gesetzentwurf vorlegen, in dem Son- dervollmachten für F- nanzminister Reynaud gefordert werden. Die Pariser Presse ist, von einigen Ausnah- men abgesehen, nicht ehr hoffnungsvoll für die neue Regierung. Jedoch bliebe den Mi- nistern nicht viel an- deres übrig, als zusam- 5 menzuarbeiten, wenn sie es nicht zur auf- lösung des Parlaments und zur Ausschreibung von Neuwahlen kommen lassen wollten. Der konservative„Figaro“ meint, daß es erst in einigen Tagen abzusehen sei, ob die neue Re- gierung Aussicht habe, für längere Zeit im Amt zu bleiben. Sie begrüßt im übrigen den Fintritt Paul Reynauds in die Regierung, dessen Finanzvorschläge heftige Debatten aus- lösen werden. Der Vorsitzende des MRP, Maurice Schuman, widmet seinem Par- teikreund Georges Bidault, der entgegen früher verbreiteten Meldungen keinen Po- Igzten in dem neuen Kabinett übernommen hat, enerkennende Worte im„Aube“. Als Außen- minister habe er sich stets bis zum letzten urn die Einigkeit unter den Siegermächten be- müht und niemals die Hoffnung aufgegeben, Frankreich zum ständigen Vermittler auf der politischen Bühne machen zu, können. Robert Schuman könne Bidaults Arbeit nur fort- kühren. i Der englische„Daily Telegraph“ schreibt zur Beendigung der Pariser Regierungskrise, diese Kabinettsbildung stelle einen neuen und offen- zichtlien nicht besseren Versuch dar, durch die sogenannte„Dritte Kraft“ die Stabilität berzustellen. Man könne zwar nieht daran zweikeln, daß Marie und seine Kollegen ihr Bestes tun würden, Wohl aber daran, daß sie eine dauernde Lösung für das Problem der schädlichen und beklagenswerten Labilität der französischen Politik finden könnten. Der liberale„News Chronicle“, der von einem „Kabinett der Talente“ spricht, sieht in dem Frtolg oder Mißerfolg Reynauds den Prüt⸗ stein für den Bestand der neuen Regierung. DENA paul Reynaud Frankreichs umstrittener Finanzminister humans Kampf gegen Preis- Hausse Washington. DENA) Präsident Truman hat den zu einer Sondersitzung einberufenen Kon- greg, laut REUTER. aufgefordert, das Anstei- gen der Lebenshaltungskosten und das Anwachsen der Inflation in den Vereinig- ten Staaten aufzuhalten und ein Acht-Fünkte- programm zur Erreichung dieses Zieles vorge- ichlagen. Durch gesetzliche Maßnahmen müß- ten die erhöhten Lebenshaltungskosten Wie- der herabgesetzt und die Wohnraumknappheit beseitigt werden. Sollte durch die mangelnde Kontrolle der hohen Preise ein großer Wirt- schaftlicher Rückschlag in den USA eintreten, 30 müsse damit die Hoffnung der ganzen Welt aut einen dauernden Frieden dahinschwinden, da die Voraussetzung hierfür, die wirtschaft- liche Erholung aller Länder, dann nicht gege- ben sei. Außerdem schlug der Präsident in seiner Rede dem Kongreß noch eine Reihe weiterer Maßnahmen vor, wie z. B. die Behebung von Migständen im Schulwesen, die Erhöhung des Mindestlohnsatzes auf 75 Cents pro Stunde, die Erhöhung der Alters- renten um etwa 50 Prozent sowie die Aus- dehnung der Rentenversongung. Die Lage der verschleppten Personen soll ver- bessert und die Einwanderung von 400 000 DPS innerhalb von vier Jahren anstatt der bisher gebilligten Einwanderungsquote von 200 000 5 in zwei Jahren genehmigt Wer- en. Ferner schlug Truman die Gewährung einer Anleihe an die Vereinten Natio; nen für den Aufbau der UN- Verwaltungsge- bäude in New Lork und die Ratifizierung des internationalen Weizenabkommens vor, um den amerikanischen Farmern innerhalb der nächsten fünf Jahre den Export von 185 Mil- lionen Bushel Weizen zu angemessenen Preisen zu sichern. Der Präsident forderte schließlich den Kon- greß auf, Gesetze zum Schutz und zur Er- weiterung der grundlegenden Bürger- rechte und der persönlichen Freiheit zu er- lassen. Hierbei handelt es sich insbesondere 80 die Behandlung der Farbigen in den Süd- staaten. Opposition der Republikaner Die republikanischen Führer im Kongreß haben die auf eine Antiinflations- und Woh- nungs-Gesetzgebung abzielenden Vorschläge Trumans abgelehnt. Die Ablehnung war von der Anschuldigung begleitet, Truman habe den Kongreß aus taktischen Gründen einberufen. In einem von republikanischer Seite veröffent- lichten Kommunique heißt es u. a., nach n- sicht der republikanischen Kongreßmitglieder würde die Wiedereinführung von Subventio- nen, Preiskontrollen und HRationierungen die wirtschaftliche Lage nur verschlechtern, Schwarzmärkte schaffen und die Produktions- steigerung, die die einzige Alternative zur Be- ämpfung der Inklation sei, verhindern. Fer- ner heißt es in dem Rommunique, die Sonder- sitzung des Kongresses müßte sobald als möglich“ beendet werder 1 ral Koti k OW, Munnheimer. Donnerstag, 29. Juli 1948 Verdllenll. unter Lirenz- Nr. US UB 110/ Ler- anbworflidte I, ber: Dr. Karl Ad und E. Fritz von Sdulling/ Redeknon. Verlag unn Drum: Nlannhelm. R 1. 4-6/ Femru 40165-53/ Bankkontw: Südwestank Bann beim. Deposiienl Markplatz. fl Bankgesellsctan Mannheim/ Fosisdiack- komen: Karlsruhe Nr. 300 16. Berlin Nr. 961 98 erecheim: Dienstag. Donnerstag und Samstag Fur unverlanqie WManusbripte Keinerlei Gewähr Einzelpreis 0.20 DM Schweres Explosionsunglück in Ludwigshafen Vier Werksgebäude der Anilin- und Sodafabrik vernichtet/ Hunderte von Toten und Verletzten Ludwigshafen.(mle.-Eig.-Ber.) Am Mittwoch um 15.44 Uhr ereignete sich bei der Badi- schen Anilin- und Sodafabrik, in der 20 000 Menschen beschäftigt sind, eine furchtbare Ex- plosionskatastrophe, von der Oberbürgermeister Bauer. Ludvrigshafen, sagte, daß sie von größerem Ausmaß sei, als das Unglück in Oppau im Jahre 1921. Allgemein wird der Bau 14 des Werkes als der Herd der Katastrophe angesehen. In diesem Gebäude wurden chemische Versuche durchgeführt. Ueber die Ursache und die Auswirkungen des Unglücks kann bisher von keiner Seite Authentisches gesagt werden. Soweit sich bis jetzt übersehen läßt, geht die Zahl der Toten in die Hunderte, während über tausend Personen verletzt wurden. Bereits eine Halbe Stunde nach der Katastrophe waren die Krankenhäuser von Ludwigshafen mit Verletzten überfüllt. Von diesem Zeitpunkt an mußten die Opfer in die Krankenhäuser in Mannheim. Heidelberg und Speyer gebracht werden. Die unmittelbare Umgebung des Kata- strophenherdes bot das Bild einer völligen Verwüstung. Alle verfügbaren Feuerwehren der umliegenden Städte wurden zur Löschung des Brandes, der sich an die Explosion an- schloß, herangezogen. Die Arbeit der Wehren wurde durch Wassermangel innerhalb des Fa- brikgeländes sehr erschwert und hält zur Stunde noch an. 5 Eine große Anzahl von Toten und durch Verschüttung Schwerverletzter konnten bereits geborgen werden. Ein wesentliches Hindernis bel den Rettungs- und Löschaktionen stellte der über das Werk und die Stadt Ludwigs- hafen streichende Giftqualm dar. In der Stadt Ludwigshafen selbst wurden ebenfalls starke Beschädigungen von Wohnhäusern verzeich- net. Nahezu alle Scheiben und Schaufenster der Stadt wurden durch den überaus starken Luftdruck eingedrückt. Die Straßen waren noch lange Zeit nach der Explosion mit Scher- ben übersät. Selbst in Mannheim wurden in mehreren Straßenzügen die gleichen Schäden angerichtet. Nachdem, durch die Wasserknappheit be- dingt, das Feuer nicht ausreichend von Land aus bekämpft werden konnte, wurde im Laufe des Spätnachmittags die Wasserlöschpolizei vom Rhein aus eingesetzt. Die Gefahr einer zweiten Explosion durch einen sich in der Nähe der Unglücksstelle befindlichen Dampf- kessel konnte unter schwierigsten und lebens- gefährlichen Bedingungen dadurch verhindert werden, daß es gelang, den Dampf abzubla- sen. Weiter war es möglich, mehrere volle Eisenbahntankwagen mit einer benzolartigen Flüssigkeit aus dem unmittelbaren Gefahren- bereich zu entfernen. Noch in den späten Abendstunden lagerte über der unmittelbaren Umgebung der IG- Werke dichter, beißender Qualm, der sich im- mer mehr verdichtet, je mehr man sich der Katastrophenstelle näherte. Amerikanisches und französisches Militär unterstützte die deut- schen Hilfsmannschaften bei den schwierigen und gefahrvollen Rettungsarbeiten. Im Ver- waltungsgebäude der BASF sieht es aus wie nach einem schweren Bombenangriff. Die Gänge sind mit Trümmern, Splittern und Scherben übersat und erschöpfte Männer sitzen m Gruppen um Kerzenlicht. Ein Beamter der französischen Verwaltung Demarche der West- Botschafter bei Molotow Ueberreichung London. DENA) Die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich sind, INS zu- folge, nach zweitägigen Verhandlungen des so- genannten Krisen ausschusses im wesentlichen übereingekommen, bei der sowjetischen Regie- rung wegen der Berliner Krise in einer münd- lichen Demarche vorstellig zu werden. Die Botschafter der drei Mächte werden in Mos- kau Außenminister Molotow einzeln die An- sichten ihrer Regierungen über die Berliner Frage vortragen und mit ihm die gesamte deutsche Lage erörtern. Die drei Botschafter werden dem sowjetischen Außenminister fer- ner ein Memorandum übergeben, das einen Ueberblick über den gesamten deutschen Fra- genkomplex enthält. 5 In Berlin ist die Situation unverändert. Wie unser Dr.- Sch.- Korrespondent meldet, sieht der von dem Berliner Bürgermeister Dr. Ferdi- nand Friedensburg entlassene bisherige Ber- liner Polizeipräsident Paul Markgraf nach Mitteilung seiner Pressestelle keine Veranlas- sung, aus seinem Amt auszuscheiden. Gene- der sowjetische Stadtkom- mandant, forderte die amtierende Berliner Oberbürgermeisterin, Frau Louise Schrö- der, auf, an den Polizeipräsidenten von Ber- lin ein Schreiben weiterzuleiten. Darin be- fiehlt Kotikow dem Polizeipräsidenten die Entlassung des stellvertretenden Polizeipräsi- denten Dr. Hans Stumm(Spo), der von Bürgermeister Dr. Friedensburg nach der Suspendierung von Polizeipräsident Markgraf mit der Uebernahme der Amtsgeschäfte des Polizeipräsidenten von Berlin beauftragt wor- den war. Der Widerstand Genera! Kotikows gegen die Amtsenthebung Markgrafs hat die Zwei- teilung Berlins bis dicht vor die letzte Zerreiß- probe vorangetrieben. Pr. Friedensburg teilte mit, daß er noch einen letzten Versuch zu Ver- handlungen über eine einheitliche Leitung der Berliner Polizei im Ostsektor mit der scowjeti- schen Zentralkommandantur machen wird. Für den Fall, daß sich jedoch Markgraf weiterhin weigere, sein Amt an Dr. Stumm abzutreten eines Memorandums zum deutschen Fragenkomplex und dabei von den Sowjets gestützt würde, sehe er(Friedensburg) keine andere Möglich- keit als die Einsetzung eines zweiten Berliner Polizeipräsidenten in den Westsektoren. Die Dienstaufsicht und der Haushalt der beiden Polizeikörper müßten dann getrennt geführt werden. l Abtransport der 300 000 Pakete Von den auf den Postämtern der Berliner Westsektoren seit April festliegenden 500 000 Paketen sind bisher rund 200 000 durch briti- schę und amerikanische Flugzeuge abtranspor- tiert worden. Ein Termin für den Abschluß der „Reparaturarbeiten“ auf der Eisenbahnstrecke Berlin Helmstedt kann, wie von der Haupt- verwaltung Verkehr der Deutschen Wirtschafts- kommission der Sowjetzone bekanntgegeben wurde, zur Zeit noch nicht genannt werden. Ein Vertreter der sowjetischen Zentralkom- mandantur unterrichtete den Berliner Magistrat Offiziell von der Anlordming der sowietischen Regierueig, derzufolge m l August die gesamte Berliner Lebensmittelversorgung durch die so- Wetischen Behörden übernemmen werden soll. Der Magistrat erhielt gleichzeitig den Befehl, eine besondere Abteilung im Haupternährungs- amt einzurichten, die die Durchführung dieser Maßnahme sichern soll. Nach der Weigerung der sowjetischen Be- hörden, den Umtausch der„Roupon-Mark“ in die neue Ostzonen währung bei den Wechsel- stellen der Westsektoren Berlins zu gestatten, sind die Inhaber der Koupon-Mark Westberlins gezwungen, vor den Umtauschstellen des So- Wietsektors zu Tausenden Schlange zu stehen. Gütertarife noch unentschieden Frankfurt. Dr. Rp. Eig.- Ber.) In einer Pressekonferenz erklärte der Direktor der Hauptverwaltung der Eisenbahnen in der Bi- zone, Dr. Busch, daß er auf Anweisung einer höheren Stelle zu der Frage der Erhöhung der Gütertarife nicht sprechen dürfe. Allge- mein wird angenommen, daß diese Anweisung Vorarbeiten lũr Neuordnung Westdeutschlands Hessen wünscht in einer Denkschrift die Angliederung Nordbadens Frankfurt. Dr.-Rp.-Eig.-Ber.) Die Arbeit zur Neubildung Westdeutschlands gemäß dem Frank- furter Uebereinkommen zwischen den Militär- gouverneuren und Ministerpräsidenten ist ohne Verzögerung aufgenommen worden. Am Sitz der hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden ist ein trizonaler Arbeitsausschuß gebildet wor- den, dem die Minister Dr. Beyerle(Würt⸗ temberg-Baden), Kat z(Schleswig-Holstein), Prof. Carlo Sehmid(Süd württemberg) und der hessische Staatssekretit Dr. Brill ange- hören. Seine Aufgabe ist der Entwurf eines Gesetzes über den parlamentarischen Rat, der am 1. September zusammentreten Soll. Das Wahlverfahren ist nach den Frankfurter Be- schlüssen in das Ermessen jedes Landes gelegt worden. Es besteht darüber Uebereinstimmung. daß die Mitglieder des parlamentarischen Rates von den Landtagen gewählt werden, weil schon wegen der Kürze der Zeit keine Volkswahl möglich ist. Man will aber auch vermeiden, dag in den einzelnen Ländern in verschiedener Art gewählt wird. Darum wird ein einheitlicher Wahlmodus in diesem Gesetzentwurf ausge- arbeitet, der den Landtagen als eine Empfeh- lung und Grundlage ihrer Beschlüsse über die Wahl vorgelegt wird. Die Wahlen zum parlamentarischen Rat wer- den etwa Mitte August abgeschlossen sein. Anschließend werden die Ministerpräsidenten die gewählten Mitglieder dem in Wiesbaden bereits eingerichteten alliierten Preizonen-Büro mitteilen und den Rat auf den 1. September einberufen, Bis jetzt haben Koblenz und Karlsruhe sich darum beworben, Tagungs- ort des Rates zu sein. Doch werden auch die Namen Stuttgart, Bamberg und andere genannt. Der parlamentarische Rat soll für die West- zonen ein„Grundgesetz“ ausarbeiten und den Ministerpräsidenten vorlegen, die es den drei Militärgouverneuren zur Ratiflzierung über- geben werden. Auf je 750 000 Einwohner wird ein Abgeordneter entsandt werden. Jedoch soll mindestens ein Vertreter je Land dem Rat an- gehören. Hessen will Nordbaden und die Pfalz Der Ausschuß zur Ueberprüfung der Län- der grenzen hat seinen Sitz in Frankfurt genommen. Er besteht aus je einem Vertre- fer jedes Landes unter dem Vorsitz von Mi- nisterpräsident Lüdemann(Schleswig-Hol- stein). Der Ausschuß hat zunächst beschlos- sen, seine Tätigkeit in drei Arbeitsgruppen aufzuteilen. Eine Gruppe wird Material sam- meln über offenkundige Mißstände der der- zeitigen Grenzziehungen. Die zweite Gruppe soll die grundsätzlichen Entscheidungen für den Gebietseufbau des achten Föderativstaates * vorbereiten, die dritte die rechtlichen und historischen Unterlagen der Länderreform überprüfen. N Wie verlautet, hat die hessische Reglerung bereits eine Denkschrift in Arbeit, die sie dem Ländergrenzenausschuß vorlegen will. In dieser Denkschrift schlägt Hessen die Anglie- derung der Bezirke Rheinhessen und Pfalz des Landes Rheinland-Pfalz und der nordbadi- schen Kreise Mannheim, Heidelberg, Bruchsal und Mosbach an Hessen vor. Damit würde sich Hessen in Umfang und Bevölke- rungszahl ungefähr um die Hälfte vergrößern. Die Kreise Buchen und Wertheim wie auch das nördliche Württemberg sollen sich nach diesen Vorschlägen mit Bayern vereinigen. In Kreisen des Ländergrenzenausschusses wird sehr bezweifelt, daß sich die Bevölkerung der Pfalz und vor allem Nordbadens für die- sen Vorschlag aussprechen werde und darauf hingewiesen, daß zunächst die Frage der Ver- einigung Badens und Württembergs das Pro- blem Nr. 1 des Ländergrenzenausschusses sei. Ein Verfassungsausschuß, bestehend aus je zwei Vertretern aller westdeutschen Länder, wird, laut DENA, am 10. August in Herren- chiemsee(Bayern) zusammentreten, um die Vorbereitungsarbeiten zu einem Rahmenent- wurfk kür die vorläufige Verfassung West- deutschlands aufzunehmen. Schwierige Sozialisierung Düsseldorf.(gn.-Eig.-Ber.) Da der amerika- nische General Clay die Debatte über die Sozialisierung der deutschen Grundstoffindu- strie von der Ebene der Länderparlamente auf die des künftigen parlamentarischen Rates für Westdeutschland verlängert wissen will, ist auf Initiative der SpD in der Sitzung des Landtages von Nordrhein- Westfalen wiederum die Sozialisierung der Kohlenindustrie Gegen- stand ausführlicher Debatten gewesen. Dr. Konrad Adenauer wollte dieses Thema augenscheinlich aus der derzeitigen Landtagsperiode herausgenommen wissen. Von kommunistischer Seite wurde vorgebracht, Adenauer habe gedroht, die Landesregierung zu sprengen. Dr. Adenauer wies darauf hin, daß die vor- gesehene Sondersitzung des Landtages am 5. und 6. August über die Sozialisierung der Kohlenindustrie darum ungelegen sei, weil zahlreiche CDU-Abgeordnete verhindert sein würden. Er beantragte die Verschiebung um einige Wochen. Der CDU gelang es jedoch, ihren Antrag durchzudrücken. Hierdurch wurde die Forderung der KPD auf eine sofor- tige Debatte hinfällig. von Prof. Frohne, dem Direktor der Zwei- zonen verwaltung für Verkehr, ausgegangen ist. Im Verlauf der Konferenz wurde mitgeteilt, Prof. Frohne habe erklärt, von seiner Seite sei keine Anweisung ergangen, daß über die Er- höhung der Gütertarife nicht gesprochen wer- den solle. Von den Referenten wurde betont, daß eine Erhöhung der Gütertarife nach dem Rückgang des Personenverkehrs und angesichts der Erhöhung aller Materialpreise unbedingt notwendig sei. Es bestehe eine Lücke in der Deckung der Ausgaben von über einer halben Milliarde Mark und darum habe die Reichsbahn den Antrag auf eine generelle 40prozentige Er- höhung aller Gütertarife mit Ausnahme des Durchfuhrtarifes gestellt. Freie Preise für Holz Frankfurt.(Rp.-Eig.-Bericht) Der Verwal- tungsrat hat dem Vorschlag des Direktors der Zweizonen verwaltung für Wirtschaft zu- gestimmt, die Preise für Holz, mit Ausnahme von Grubenbolz, freizugeben. Ferner billigte der Verwaltungsrat die Durchführungsvor- schriften zu der von der Militärregierung ge- nehmigten Erhöhung der Kohlenpreise um 7,50 DM je Tonne ab 1. August. Der Wirt- schaftsrat wird die endgültige Entscheidung Fällen, ob diese Preiserhöhung bestehen bleiben soll. Roßmann für Bewegungsfreiheit Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der neue Inten- dant von Radio Stuttgart, Erich Roß mann, Auberte in einer Pressekonferenz, er an- erkennen zwar die Notwendigkeit einer öffent- lichen Kontrolle des Rundfunks, widersetze sich jedoch einer Einschränkung der Bewegungs- kreiheit auf Kosten der demokratischen Frei- zligigkeit. Er wolle den Stuttgarter Sender zum „Instrument einer echten Demokratie“ machen. Weitere Angeklagte im Dubke- Prozeß Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Am Tage nach der Verkündung der Urteile über die erste Gruppe der Angeklagten im Dubke-Reustle-Prozeß er- öfknete die Stuttgarter Strafkammer 1 das Ver- fahren gegen die übrigen Angeklagten. Auf der Anklagebank sitzt u. a. der derzeitige Leiter der Abteilung Ernährung im württembergisch- badischen Landwirtschafts ministerium, Dr. Hel- mut Eisemann, den die Staatsanwaltschaft für alle durch das Handeln Dubkes entstande- nen Schäden verantwortlich machen will. In der Vernehmung räumte Dr. Eisemann ein, die fachliche Unzulänglichkeit Dubkes erkannt und sich auch nach einem Ersatz umgesehen zu ha- ben, die„moralischen Defekte“ des nunmehr zu Zuchthaus verurteilten Dubke habe er je- doch weder bemerkt, noch seien sie ihm von anderer Seite zur Kenntnis gebracht worden. Marshallplandiskussion im Sozialrat Genf.(U. P.) Die Delegierten der Vereinigten Staaten und Großbritanniens im hier tagenden Wirtschafts- und Sozialrat der UN antworte- ten auf die kürzlich erhobenen sowietischen Beschuldigungen, daß der Marshallplan eine „Fassade für amerikanische Spionage“ dar- stelle. William Thorpe(USA) wies darauf hin, daß die europäischen Staaten den Mar- shallplan mit ausgearbeitet und sich freiwillig daran beteiligt hätten. André Marie DENA-INP Der neue französische Ministerpräsident in sorgenvollen Gedanken Über die verschieden- artigen Hlemente in einem Kabinetts, gab in einer kurzen Pressekonferenz einen Um- riß des Geschehens. Die Frage unseres Sonder- berichterstatters nach der Explosionsursache Helft den Opfern des schweren Explosionsunglücks Mannheimer, vergeßt nicht eure Brüder über dem Rhein!— Geld- spenden nimmt der„ MANN- HEIMER MORGEN“ treuhände- risch entgegen unter Kennwort: „Hilfe für Ludwigshafen!“ konnte er nicht beantworten. Auch über die Anzahl der Opfer können zur Stunde noch keine genauen Angaben gemacht werden. Auch der Landtag blickt nach Süden Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Ein Gemeinschafts- entrag der drei Regierungsparteien, in dem die Staatsregierung beauftragt wird, mit den Re- Zierungen der Länder Südwürttemberg-Hohen- zollern und Südbaden mit dem Ziel einer baldi- gen Vereinigung der südwestdeutschen Länder unverzüglich Verhandlungen aufzunehmen, wurde in namentlicher Abstimmung bei Stimm- enthaltung der Kommunisten im württember⸗ gisch-badischen Landtag einstimmig angenom- men. Abgeordneter Leibbrand(KPD) be- gründete die Stellungnahme seiner Fraktion. Die notwendigen Grenzänderungen sollten erst erfolgen, sagte er, wenn das deutsche Volk in seiner Gesamtheit darüber entscheiden könne. Innenminister Ulrich begrüßte den An- trag und sagte, interne Besprechungen seien schon eingeleitet worden, offizielle Besprechun- gen mit den Regierungen und Parlamenten folgten in nächster Zeit auf dem Hohen- Neuffen(Schwäbische Alb). Der Minister führte alle politischen und wirtschaftlichen Gründe an, die eine sofortige Vereinigung der Landesteile nötig machten und zwar unabhän- gig davon, Was in anderen Teilen Deutschlands beschlossen werde. Wir brauchen im Süg⸗ westen einen sozial gut ausgeglichenen Staat“, sagte er, und folgen im übrigen bei der Bil- dung eines großen Südweststaates nur alter Tradition.“ Gegebenenfalls werde man im Frankfurter Grenzänderungsausschuß fordern, den Militärgouverneuren die Durchführung einer Volksabstimmung in Württemberg-Baden zu unterbreiten. Im weiteren Verlauf der Landtagssitzung würde der Entwurf eines Run df un kg e- setzes auf Vorschlag des Aeltestenrates aus Zweckmäßigkeitsgründen zur nochmaligen Be- ratung an den Ausschuß zurückverwiesen. Die dritte Lesung eines Gesetzentwurfes zum Schutze der Arbeitnehmer bei Ent- lass ungen größeren Umfanges wurde nach erster und zweiter Beratung auf die nächste Sitzung zurückgestellt, um den Fraktionen Ge- legenheit zu Beratungen zu geben. In fast zweistündigen Beratungen befaßte sich der Landtag mit den Aufbaugeset- 2z e n. Der Berichterstatter Dr. Bran den- dur g machte die Abgeordneten mit den WS. sentlichen Aenderungen des Gesetzentwurfes bekannt. Er wies darauf hin, daß dieses Ge- setz nicht das Bauen an sich regele, sondern nur die rechtlichen Voraussetzungen zum Auf- bau der zerstörten Städte und Gemeinden zu schaffen versuche. In der Debatte plädierten die Sprecher aller vier Fraktionen mit gewis- sen Einschränkungen für die baldige Verab- schiedung des Gesetzes, In der Sitzung am Freitag werden die Beratungen zum Badgesetz kortgesetzt. Der vor 14 Tagen durch ein Attentat schwer Verletzte italienische Kommunistenführer Palmiro Togliatti ist soweit wiederhergestellt, daß er in Kürze das Krankenflaus wird verlassen können. 7 Die christlich-soziale Parlamentsfraktion der bel- sischen Kammer wird dem Senat einen Gesetzes- entwurf zur Vorbereitung einer Volksabstimmung über die Königsfrage unterbreiten./ 25 Beamte des ungarischen Landwirtschaftsministerlums sind ver- naftet worden, weil sie angeblich in d verschwöre- rischen Beziehungen“ zu dem Fürstprimas von Ungarn, Kardinal Mindszenty, gestanden haben. Die jugoslawische Regierung beschuldigte die USA und Großbritannien vor dem Weitsicherheitsrat des Versuches, die westliche Zone von Triest Italien einzuverleiben, Was als eine Bedrohung des Weltfriedens anzusehen sei, Die Bildung einer europäischen Gesundheitszentrale ist vom Vor- stand der Weltgesundheitsorganisation angesichts der schlechten sanitären Verhältnisse in den vom Kriege verwüsteten Ländern beschlossen worden. Der regelmäßige Passagierluftverkehr zwischen New Tork und Barcelona wird im Herbst auf- genommen werden. Die Vertreter des evangelischen Hilfswerkes, der Caritas, des Roten Kreuzes und der Arbeiter- wohlfahrt haben die Gewährung von Uebergangs- krediten gefordert, damit die freie Wohlfahrts- tätigkeit nicht zum Erliegen kommt./ Der Direk- tor der Zweizonenverwaltung für Wirtschaft, Dr. Erhard, kündigte den Abbau von etwa 30 bis 40 Prozent des Fersonals der VfW an./ Der ehe- malige Reichskanzler Heinrich Brüning, der dem- nächst zu einem privaten Besuch in Deutschlend intrifft, wird in der Berufungsverhandlung gegen Pr. Hjalmar Schacht aussagen./ Aus einem Ver- band von acht dänischen Flugzeugen stürzte bet Breisach am Oberrhein eine Maschine ab, wobel die Besatzung ums Leben kam./ Der ehemalige Intendant von Radio Stuttgart und derzeitige Hauptberichterstatter im Wwürttembergisch-badl- schen Hauptwirtschaftsministerium, Dr. Fritz Er- marth, hat sich aus unbekannten Motiven durch Gas das Leben genommen. Der ehemalige SS- Sturmbannführer Otto Skorzeny, der im Jahre 1943 Mussolini aus der Haft entführte, ist aus dem Interniertenlager Darmstadt entflohen. DENAAPUP Eig. Ber. Der„Mannheimer Morgen“ erscheint ab 1. August viermal wöchentlich am Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag. Der Abonne- mentspreis bleibt unverändert. Lesen Sie auch das Sportblatt des„MI“, Erscheinungstag Sonntagabend. Freis 10 Pfg. f, Kommentar n Donnerstag, 29. Juli 1948 Unabhängigkeit im Aether Von der Oeffentlichkeit ist sehr wenig beachtet worden, daß sich die Länderparla- mente der amerikanischen Zone seit über zwel Jahren mit der Ausarbeitung von Ent- würken für ein Rundfunkgesetz beschäftigen, das die Uebertragung der Vollmachten an deutsche Instanzen vorsieht. Während über die Beratungen in den Rundfunkausschüssen der Landtage stillschweigend und diskret ein verhüllender Schleier gezogen wurde, ar- beiteten sich die Programmverwaltungen und die Technik immer exakter aufeinander ein, wurden Sendereihen und Erfahrungen ausgetauscht und programmtechnisch mit- unter beachtliche Leistungen geboten. Ge- rade deshalb stellte sich von selbst die Frage, welche Schwierigkeiten vorlägen, den Rundfunk nicht in deutsche Hände zu über- geben. Die Antwort darauf ist der Hinweis auf die wenig geglückten deutschen Gesetzes- vorschläge. Den von Württemberg-Baden, Bayern und Hessen vorgelegten Entwürfen, die zuvor in den Landtagen diskutiert wor- den waren, hatte die US- Militärregierung mre Genehmigung mit der Begründung ver- sagt, die vorgeschlagenen Gesetze garan- tierten nicht ausreichend die Unabhängigkeit der Rundfunkstationen vom Staat. Die in manchen Amtsstuben und auch in Landtagsfraktionen mehr oder weniger auffällig gezeigte Tendenz zum„Staats- rundfunk“ und die Neigung zu hermetisch abgeschlossener Entwurfsarbeit in den Rundfunkausschüssen hat den Radiohörer in den vergangenen zwei Jahren zwar nicht um den Genuß am Lautsprecher gebracht, aber ihn der Möglichkeit beraubt, etwas von den Absichten über die Art und die Form der künftigen Rundfunkverwaltung zu erfahren. Wir haben vor einem halben Jahr schon einmal an dieser Stelle betont, daß die Oeffentlichkeit einen Anspruch darauf habe, vom Rundfunkausschuß des württember- gisch-badischen Landtages einiges über den Stand der Entwurfsarbeiten zu hören. Nachdem nun vor ein paar Tagen die amerikanischen Militärbehörden die Staats- regierung, den Landtag und den Senat in Bayern zu der neuesten Abfassung des bayerischen Rundfunkgesetzes beglück- Wünscht, im gleichen Augenblick aber auch Einwände gemacht und Abänderungen ge- fordert hatten, und nachdem der hessische Entwurf zur Zeit dem Justizministerium zur Begutachtung vorliegt, ist auch in Würt- temberg-Baden das so streng geübte Schweigen für ein paar Augenblicke gebro- chen worden. Die Lesung des Rundfunk- entwurfes stand zwar— wie wir an anderer Stelle berichten— auf der Tagesordnung der gestrigen Landtagssitzung, wurde aber dann wieder abgesetzt. Wäre es nicht endlich Zeit, daß der Rumdfunkausschuß etwas über den Stand seiner Entwurfsarbeiten verlauten ließe? Mit noch mehr Nachdruck ist die Beschleu- nigung der Beratungen zu verlangen, wenn man bedenkt, welche führende Rolle dem Rundfunk in der Zusammenarbeit mit an- deren publizistischen Einrichtungen Eresse, Film, Theater) zufällt. mm kommt dureh sein Tempo, durch die fast unbegrenzte Reichweite und durch sein unmittelbar aus- gesprochenes, von starker psychologischer Kraft getragenes Wort eine nicht zu unter- schätzende Breitenwirkung in der öffentli- chen Meinungsbildung zu. Der neue Inten- dant von Radio Stuttgart, Erich Roßf- mann, hat erklärt, er wolle den Sender zum„Instrument einer echten Demokratie“ machen. Wäre nach diesen Worten dem Rundfunkausschuß des Landtages nicht zu Sapfehlen, die Millionen von Hörern über seine Pläne zu unterrichten? Oder ist das Dickicht, in dem sich Staatliches, Politi- sches und Künstlerisches so engmaschig miteinander verfilzt, so undurchdringlich? Unabhängig und frei von jedweder Zensur, weder an den Staat, noch an Par- teien gebunden, aber besessen von dem Ehrgeiz, objektiv und loyal zu sein, muß der Rundfunk den Weg zur Hörerschaft su- chen. Ueber den Aether hinweg, der beide voneinander trennt, wird der Kontakt en- ger, lebendiger und von größerer Dauer sein, je weniger Instanzen an den Schalthebeln Sitzen. E. Scher. Das Kabinelt des Kompromisses Die verhältnismäßig rasche Beendigung der frenzösischen Regierungskrise läßt es müßig erscheinen, die Schuld für das Ende des Kabinetts Schuman der einen oder an- deren Partei zuschieben zu wollen. Der Pra- sident der Republik, dem die Schwächen des vergangenen Kabinetts nicht unbekannt wa- ren und der demnach auch stets mit der Möglichkeit einer Panne gerechnet haben muß, hatte eine wesentlich ruhigere Auffas- sung von der Lage als das über die inner- politischen Vorgänge in Frankreich be- stürzte Ausland. Da die Berufung eines neuen Regierungschefs aus den Reihen der Sozialisten auf den Widerspruch der Volks- republikaner stoßen mußte, wie umgekehrt die Benermufng eines Volksrepublikaners Verständlicher weise den sozialistischen Wi- derstand herausgefordert haben würde, übertrug Staatspräsident Vincent Auriol die Kabinettsbildung dem Radikalsozia- len Andrée Marie, dessen Partei einst „die Königin der Schlachten“, heute mit anderen Gruppen zusammen die Inke Mitte bildet. ES kam darauf eine Konstruktion zu finden, die einige Aussicht auf Bestand hat. Nach der Reglerungserklärung des neuen Minister- präsidenten scheint dies gelungen zu sein. Die Koalitionsbasis ist etwas erweitert wor- den. Präsident Auriol als berufener Hüter der Verfassung hat bewiesen, daß er nicht gewillt ist, die Vierte Republik für Experi- mente des Radikalismus freizugeben, einer- lel, ob dieser einem Generalissimus oder einem General erbötig ist. Dem Empfang des Kommunistenführers Thorez war von vornherein nur formelle Bedeutung beizu- messen; eine Unterredung mit de Gaulle er- übrigte sich, da der General nach den gel- tenden parlamentarischen Spielregeln noch gar nicht vorhanden ist. Die Extremisten haben denn auch sofort und mit massiven . 5 f 5. 1 Schlagworten der neuen Regierung schroffe Opposition angesagt. Das neue Kabinett zeigt an wichtigen Stellen Umbesetzungen, die von entschei- dender Bedeutung sein können. Da die Probleme für die Regierung Marie im gan- zen die gleichen bleiben wie für ihre neun Vorgängerinnen, werden die Finanz- und Wirtschaftsfragen weiter im Vordergrund bleiben. Die Radikalsoziale Partei hat selbst in ihren besten Tagen den Minister für das Finanzressort nur ungern gestellt, nicht aus Scheu vor der Verantwortung, sondern weil ihre Beziehungen zu den hohen Finanzkrei- sen, mit denen in Frankreich nach wie vor gerechnet werden muß, immer heikel gewe- sen sind. Die Einbeziehung des früheren Minister präsidenten Paul Reynaud ins Ka- binett erweist sich deshalb als mehr als nur ein Rückgriff auf einen bewährten Fi- nanzfachmann, sie dürfte auch in„klimati- scher“ Hinsicht von Nutzen sein. Außerdem aber bringt Reynaud als Führer der zur rechten Mitte gehörenden Unabhängigen Republikaner eine Mitgift von 25 Stimmen ein, was bei den obwaltenden Mehrheits- verhältnissen in der Nationalversammlung ein nicht zu unterschätzendes Betriebskapi- tal ist. René Mayer, der bisherige Finanz- minister, übernimmt die Landesverteidi- gung und damit zunächst die Aufgabe, das Wehrbudget zu kürzen. Die beiden Sozia- listen, Jules Moch, der energische Innen- Fernab Zwei traditionsreiche, einst klangvolle In- begriffe deutschen Lebens, Hochschule und Student, sind in ihrem wertgebundenen Ge- halt gefährdet. Die Wege zu diesem nun dro- henden Ende begannen vor rund 15 Jahren. Daß tatsächlich noch in den letzten drei Jah- ren diese Richtung eingehalten wurde, waren die Wanderer selber schuld. Beide verpaßten in dieser Zelt ihre wirkliche Chance, Mit er- hobenen Häuptern waren die Studenten durch die Straßen der zu potemkinschen Dörfern ge- wordenen Akademien marschiert. Das Pfla- ster hallte oft wider vom festen Schritt bis 2 dem Augenblick, der die Straßenzüge in sich zusammenbrechen ließ und die Steine unter den marschierenden und demonstrierenden Schritten wegriß. Es wurde ein böses Erwachen nach einem tiefen Fall. Hochschule und Stu- dent sahen sich aus ihrer gewollten Isolierung und ihrem erträumten Reich in die wildbe- wegte Gegenwart verschlagen. Die Währungs- reform war rücksichtslos genug und warf beide in das große allgemeine Wasser. So müssen jetzt Hochschule und dent schwimmen, wollen sie auch nur it dem Schein ihres Daseins vorliebnehmen. Ihre Exi- stenz zeigt sich sowieso schon seit etlichen Jahren nur in dem Typus einer Berufsschule— an Stelle der Universität— und in einer Masse von ergeben nickenden, geistig einseitigen Schülern— an Stelle der Studenten. Beiden, der Beinahe-Univefsität und den Beinahe-Stu- denten, dämmert es kaum jetzt, wie sehr sie noch nach 1945 fast hypnotisiert, nach außen- hin getrennt und dennoch in einem den Zwek⸗ ken nach einheitlichen Block auf ein angeb- liches, in Wirklichkeit vielfach aber nur vor- geschobenes Ziel zumarschlert sind, ohne auf das Geschehen um sich herum am Straßenrand und in den Nebengassen zu achten. Der„Be- ruf“ war das Ziel, das über den Weg des schnellen Brotstudiums erreicht werden sollte. enigen, die zu„dumm“ zum 1 sich. Mochten 01 Politik, die Alliierten, Studium waren, um die die Wirtschaft, die Parteien, ten kümmern, es genügte, wenn Akademie oder Studenten mit gehobener Stimme in will- kürlichen Abständen gegen vermeintliche oder auch einmal tatsächliche Mißstände loslegten. Sollten die sich um den Weitergang des täg- lichen Lebens scheren, die sich einst kein pral- les Wehrmachtskonto anfüllen konnten, die Hauptsache blieb, man ließ die 80 auffällig eifrig arbeitenden Studiker mit politischen oder ähnlichen Gegenwartsfragen in Frieden und schaffte wenigstens das heran, was inen auf die Karten zustand. Wo das jedoch nicht die Gewerkschaf- Mod EN Donnerstag, 29. Juli 1948/ Nr. 86 minister, und Daniel Mayer, der Arbeits- minister, bleiben auf ihren bisherigen Posten. Große Schwierigkeiten scheint die Be- setzung des Außen ministeriums gemacht zu haben. Es ist allgemein bekannt, daß der bisherige Herr des Quai d'Orsay, Georges Bidault, sehr an diesem Posten hängt, den er bis auf eine kurze Unterbrechung seit 1944 innegehabt hat, aber es ist unerfind- lich, warum seine Partei ihn nochmals nachdrücklich als Kandidaten präsentierte, da ihr doch kaum verborgen geblieben sein kann, daß Bidault von den übrigen Par- teien und von der gesamten Presse fast ein- mütig, wenn auch aus verschiedenen Be- weggründen, abgelehnt wird. Erst nach längeren Verhandlungen einigte man sich auf Robert Schuman. Ursprünglich war für dieses Ministerium Frankreichs„grand old man“ Léon Blum vorgesehen gewe- sen, von dem man weiß, daß er eine sehr nüchterne Auffassung von den gegenwär- tigen Möglickkeiten der französischen Außenpolitik hat. Aber auch Schuman ist Realist und er wird in Léon Blum und Paul Reynaud besonnene Ratgeber finden. Gerade aus Anlaß der jüngsten Regie- rungskrise hat die Weltpresse wieder sehr herbe Kritik an der Pariser Außenpolitik geübt und. ihr vorgeworfen, daß sie mit mrem übersteigerten Geltungsbedürfnis und ihrer sterilen Betonung von Sonder- interessen, die in klaffendem Widerspruch zu der biologischen und wirtschaftlichen Kraft des Landes stehen, alle Wiederauf- baupläne in Europa lähme. Man erwartet auch in Frankreich allgemein, daß mit der Ausbootung Bidaults ein neuer Kurs ein- geschlagen wird, der sich im wesentlichen in einer zuverlässigen Annäherung an die beiden anderen Westmächte bekunden würde. Die Regierung André Marie stellt im Vergleich zu ihrer Vorgängerin eigentlich nur eine Umgruppierung dar, wenn auch die kleine Erweiterung nach rechts nicht gering eingeschätzt werden soll. Der neue Ministerpräsident hat bei der ersten Ab- stimmung in der Nationalversammlung 352 Stimmen erhalten, 311 hätten genügt. Die de Gaulle nahestehende Rechte enthielt sich ihrer 52 Stimmen, die Kommunisten lehnten geschlossen ab. Die Aufgabe André Maries besteht also darin, die einsichtigen Kräfte der Mitte zusammenzuhalten und sich weder durch die Jünger des Genera- Iissimus Stalin noch die Anhänger des Ge- nerals de Gaulle aus der Fassung bringen zu lassen. Inwieweit er dabei mehr Glück haben wird als sein Amtsvorgänger, ist heute noch nicht vorauszusehen. Die Le- bensdauer eines Kabinetts wird letzten Endes von der Kunst abhängen, die nicht zu leugnenden inneren Gegensätze auf- einander abzustimmen. F. H. der olympischen Höhe Zum Thema Hochschule und Student funktionierte, da vergaß man eifrigst die sonst überall herausgestrichene Offizierswürde, den heute auch schon so fraglichen Studentenstolz gänzlich und demonstrierte wegen des leeren Magens. Eine Demonstration für den Kopf, 2. B. für die akademischen Lehr- und Lernfrei- heiten, für diese berühmten, zum allgemeinen Schaden so voreilig auf deutsche Weisungen hin demontierten Motoren deutscher Wissen- schaft, könnte dem Studenten seine untergra- bene Stellung und seine angeknackte Achtung in den alten guten Stand zurückversetzen. Um diese Freiheiten geht es aber— zum Nachteil beider— heute weder der Hochschule noch dem Studenten. Beide sind nicht mehr das, was diese Worte aussagen wollen. Wie hätte es sonst nach der Währungsreform zu diesen ka- tastrophalen Verhältnissen und beschämenden Vorgängen in und um die Universität mit ihren Zöglingen kommen können. Nicht, dag die Universitäten oder Studenten hätten bevor- zugt werden sollen, nein, Geist und Haltung Honoré Daumier: Telemach vor den Alten im mündlichen Eæamen.(Aus„Götter und Hel- den“, erschienen im R. Piper& Co. Verlag, Munchen.) bildung mit Geist und Mut mung etwa Begabter vermittels Wissensquantitäten. von Universität und Studentenschaft hätten mannhafter und zur Selbsthilfe entschlossener sein, müssen. Diese Vorgänge seit dem X-Tag sind eine logische Folge des völlig verfehlten Bildungs- und Erziehungsganges. Unsere Akademien stel- len Fabriken mit einer Fließbandfertigung dar, bei der wohl eine Vielzahl von Händen jedem Studenten nach festem Plan bestimmte Schräubchen einsetzt, aber dennoch durch die Schematik der Arbeit schließlich nur ein totes Gebilde das Band verläßt. Es ist auf einen Führer zeitlebens angewiesen und gleicht hun- derten Maschinen vor ihm und nach ihm. Man spürt das Fehlen der liebevollen Handarbeit, des gewissen Etwas, das dem Stoff die per- sönliche Note gibt, des Geistes, der die Materie zum Eigendasein erhebt, der für den Kenner Fliegbanderzeugnis vom Qualitäts-Handarbeits- stück unterscheiden läst. Die Hochschule strebt heute nach dem Durchschnitts-Massen- produkt und bemüht sich nicht um die Bil- dung und Erziehung des Einzelmenschen zur abgerundeten Persönlichkeit im vollen Sinne des Wortes. Die Aufgabe kann jedoch nicht in der Massenfertigung gesehen werden, son- dern allein darin, zur menschlichen und gei- stigen Blüte heranreifende Generationen ver- f mittels Erziehung und Wissen zu eigenstän- digen Menschen zu fördern. Dabei liegt die Betonung auf„Menschen“., Ziel ist die Heran- ausgestatteter schöpferischer Kräfte, nicht jedoch die Nor- bestimmter Wie weit heute unsere Akademien von die- ser olympischen Höhe und dem ihnen auf- getragenen Bildungsziel entfernt sind, bewei⸗ sen Haltung und Einsatz der Hochschulen und Studenten nach der Währungsreform. Hätte die Hochschule ihre einmalige Chance seit 1945 wahrgenommen und sich energisch von dem abstrakten und lebensabgewandten Spe- zialisten- Ausbildungsgang gelöst, hätte sie nicht durch ihre vorgeschriebenen, aber ver- fehlten schematischen Studienpläne, ihre Pauksysteme, Scheinjagden, kurzfristigen Zwi- schenprüfungen und anderen Beschränkungen der Lernfreiheit einen am Gängelband ge- führten und zur selbständigen verantwort- lichen Arbeit unfähigen Einheitsstudenten ge- zeugt, sondern wäre sie ihrer ureigenen Auf- gabe als Menschenbildnerin treu geblieben, dann hätte sie im Bunde mit ihrer Studenten- schaft den Währungsschock mit dem gleichen feurigen Elan überwunden, der seit Jahrhun- — derten gerade in den Momenten von den Akademien über die Dozenten- und Studen- tenschaft auf das Volk überzuspringen pflegte, wenn das ganze Volk in den größten Schwie- rigkeiten steckte. Aber kein Lüftchen einer solchen mit- reißenden Lebensbejahung weht von der Hochschule her. Erschreckt steht der Student vor dem Phänomen, daß entgegen seiner 80 erfahrenen Meinung nun doch die Politik in seinen privaten Bereich eingreift. Wie war es doch vor einem Monat, als der Redner ver- lacht wurde infolge seiner Behauptung, die Politik komme zum Studenten, wenn er nicht zur Politik wolle. Daß es so schnell und gründ- lich wahr werden sollte, das ließ den Studiker förmlich kopflos werden. So floh in Teil zu Mutters Suppentopf, der andere wandte sich händeringend an den Papst, die Staatsmänner, eee 7 „Die Welt braucht Frieden“ Drei Jahre nach dem letzten, furchtbaren Krieg wartet nicht nur das deutsche Volk noch vergebens auf den Frieden, sondern es ist in mehr als einem Lande der Welt abermals Krieg und Blutvergießen. Ohne Frieden aber gibt es keinen Wiederaufbau im Leben der Völker, keine sittliche Gesundung der Men- schen und keine Möglichkeit, menschliches Le- ben nach dem Willen Gottes zu gestalten. Es muß das dringlichste Bemühen aller Ernst- gesinnten sein, daß endlich Friede werde und Friede bleibe. 3 Das deutsche Volk, seiner Freiheit beraubt und in der Gewalt anderer Mächte, kann we nig dazu beitragen, daß Friede werde. Dies wenige aber zu tun geloben wir eingedenk unserer Verantwortung vor dem heiligen Gott. Wir Christen müssen erklären: Bei uns ist der Kriegszustand mit den anderen Völkern beendet, auch wenn man uns den Frieden noch nicht gewährt. Wir sehen in den Angehörigen einer anderen Nation, welche es auch sei, nicht mehr Feinde, sondern Brüder und Schwestern, mit denen wir gemeinsam vor Gott stehen. Wir bitten und beschwören unsere Volksgenossen, sich vom Geist des Hasses oder der Feindselig- keit gegen andere Nationen frei zu halten. Nie- mand von uns sollte sich zum Werkzeug einer Propaganda machen lassen, durch die eine Feindschaft zwischen Staaten gefördert oder eine Handlung kriegerischer Gewalt vorberei- tet wird. Insbesondere mahnen wir alle Glieder un- seres Volkes, nicht dem Wahn zu verfallen, als könne unserer gemeinsamen Not durch neuen Krieg abgeholfen werden. Auf der Ge- walt liegt kein Segen, Kriege führen nur tie- ker in Bitterkeit, Haß, Elend und Verwahr- losung hinein. Die Welt braucht Liebe, nicht Gewalt. Sie braucht Frieden und nicht Krieg. Die Heilige Schrift sagt:„Durch Stillesein vnd Hoffen werdet ihr stark sein!“ Und unser Herr Jesus Christus spricht:„Selig sind die Fried- fertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ a Aus der Kundgebung des Eisenacher Kirchentages. Anunmmemunemmunumemmmumnmmeee Parteipolitiker, Gewerkschaften usw. Sie alle sollen nun helfen. Vergessen ist die Ab- neigung gegen Parteien und Gewerkschaften. Zur Unselbständigkeit und zum Warten auf die Anweisungen des Dozenten erzogen, un- fähig, aus der Menge sich zu lösen und aktiv zu handeln, wartet die typische Masse mit geöffneten Aktentaschen auf den Goldregen, der aber wohl auch weiterhin nur in Märchen einsetzen wird. Aufgabe der Hochschulen und Studenten ist es, sich zu besinnen und den zunehmen sowie die Lehren au 5 0 s den Ereig- nissen zu ziehen. a Vielleicht werden auch Akademie und Studentenschaft durch diese Währungsreform zur Besinnung auf ihre ur- sprünglichen Werte und Aufgaben gezwungen und damit als Hunger- und Gelddemonstran- ten von den Straßen verschwinden. Es ist höchste Zeit, daß dem deutschen Volk Ge- legenheit gegeben wird, die Worte, Akademie und Student wieder mit einem Ton der Ach- tung und stolzen Freude aussprechen zu Können. Vorläufig unterstützen die Studenten die andere Richtung! E. R. Methusalem und der Sport George Bernard Shaw, das soeben 92 Jahre alt gewordene ewige enfant terrible, wird sich wieder einmal ins Fäustchen lachen. Er hat ein Wort unter das Volk geworfen, und prompt ist eine höchst amüsante Rauferei entstanden. Man könnte sich vorstellen, wie G. B. S. verschmitzt lächelnd nach einer krassen Be- hauptung gesucht hat, die möglichst viele Menschen chokieren und zum Widerspruch rei- zen würde. Was wäre geeigneter, pour épater le bourgeois, als ein Angriff gegen den Sport, dieser verbreitetsten, beliebtesten Einrichtung der ganzen Welt? Ein Stich gegen den Sport ist ein Stich in das Herz der gesamten gutwil- ligen, noch nicht verkalkten Menschheit. Ein größeres Publikum hätte Shaw auf keinem an- dern Gebiet finden, treffen und in Harnisch bringen können. Und richtig: ein Sturm der Entrüstung hat sich erhoben! Was hat er gesagt, der notorische Spötter? „Was den Beitrag des internationalen Sports zur Völkerverständigung betrifft, erlaube ich mir zu bemerken, daß der Sport den heftigsten Haß zwischen den Nationen erzeugt und auch zwischen jenen Völkern Zwietracht sät, die ansonsten keinerlef natürlichen Grund haben, miteinander zu streiten.“ Unerhört! Empörend! Reaktionär! Eine Lügel Eine Gemeinheit! Ein Schlag gegen die Demokratie! Tausend Tatsachen, Millionen Beispiele entlarven die Unhaltbarkeit der un- sinnigen Behauptung! Hoch gehen die Wogen der Opposition. Nicht nur die Sportler sind beleidigt, sondern auch die Pazifisten, Politi- ker, Presseleute und Paneuropäer. Und G. B. S. ist zufrieden. Er hat eine all- gemein anerkannte Wahrheit bestritten und genau das Gegenteil erklärt. Sein Gedanken- gang ist sophistisch, zynisch. unhaltbar, un- beweisbar. Aber das macht nichts. Die Haupt- sache ist, daß die Gemüter in Wallung ge- raten sind. Selbst treue Freunde und Verehrer des Dichters schließen sich schweren Herzens dem Standpunkt an, Shaw habe durch seine un- verständliche Verleugnung anerkannter Er- kolge auf dem Wege zu einem menschheit- lichen, weltbürgerlichen Ideal großen Schaden angerichtet. Atmosphäre vergiftet, eine der wenigen Errungenschaften unserer sowieso schon recht dubiosen Kultur sabotiert. anstän- dige Gesinnung, Verständigungswillen und fortschrittliche Denken in den Dreck gezogen. Ist das der Fall? Oder hat der alte Men- schenkenner, der kluge Witzbold, vielleicht einen tieferen Zweck mit seiner Donquichot- terie verbunden? Sehr wahrscheinlich. Denn seine Behauptung widerspricht seinem eigenen Geist, seiner Gesinnung, seinem unermüdlichen Kampf um die hohen Güter der gesellschaft- chen Ethik. Mit seiner aufrelzenden Attacke gegen die segensreichen Wirkungen des internationalen Sports hat er erreicht, daß sich die Menschen rer Errungenschaften erneut bewußt wurden. Sturm um Bernard Shaw Er Hat sie aufgerüttelt aus der gedankenlosen Sicherheit der gewonnenen ethischen Positio- nen, er hat die anständigen Regungen und gu- ten Instinkte aktiviert. Er hat die Menschen gezwungen, für ihre Erkenntnisse und die Ver- teidigung eines fortschrittlichen Prinzips ein- zutreten. 5 Das mag der Sinn des sonderbaren Angriffs gewesen sein. Und das wäre keinesfalls über- flüssig. Denn es genügt nicht, etwas Gutes und Richtiges erreicht zu haben— das Errun- gene muß lebendig bleiben und sich immer Wieder bestätigen, um weiterwachsen zu können. Werner Ackermann. Mannheimer Nachwuchs für die Bühne. Achim Lennert, ein junger Mannheimer Schauspieler und Schüler Friedrich Hölzlins, wurde als ju- endlicher Komiker und Naturbursche an das Stadttheater Trier verpflichtet. Zum Kirchhoff-Abend. Unserm Bericht über das Konzert von Walter Kirchhoff sel noch nach- getragen, daß der Sänger von dem Mannheimer Pianisten Hein: Meyer am Flügel begleitet wurde. Zwelter Internationaler Ferienkurs. Bei der feierlichen Eröffnung des II. Internationalen Fe- rlenkurses in Heidelberg begrüßte Professor v. Campenhausen in Vertretung des Rek- tors der Universität die Vertreter des Ministe- riums und der Militärreglerung Stuttgart und gab das Thema des Kurses,„Der Mensch“, bekannt. Die Professoren aller Fakultäten werden ihre, Vorlesungen auf eine sinngemäse Deutung dieses Begriffes abstellen. Auf die kurze Ansprache des Universitäts- Offiziers, Dr. Ittner und die Aus- führungen des Vorsitzenden des ASTA, Detlof Karsten, umriß der Leiter des Kurses, Profes- sor Dr. Eduard Wahl, die besondere Bedeutung Heidelbergs als Stätte dieser internationalen Ein- riehtung und lieg eine Schilderung des studenti- schen Lebens einst und jetzt folgen. Professor Dr. Ernst Hoffmann setzte sich in seiner Rede mit der ethischen, ästhetischen und sozio- logischen Bedeutung der Begriffe Bildung und Erziehung auseinander, die, abhängig vom Ge- schichstsablauf in hrer harmonischen Ergänzung zu der Höhe führen können, die in dem kanti schen Wort vom Endzweck des Mensenen ver- ankert liegt. Das Collegium Musicum schuf den musikalischen Rahmen zu der Veranstaltung. hm. Dwinger als Mitläufer eingestuft. Der Schrift- steller Edwin Frich Dwinger wurde von einer Füssener Spruchkammer unter Auferlegung eines Sühnebetrages von 1300 D-Mark in die Gruppe der Mitläufer eingestuft. Die Kammer erklärte in ihrer Spruchbegründung, daß nach Gutachten der Sachverständigen in den Schriften Dwingers keine wesentliche Förderung oder außerordentliche Un- terstützung des nazistischen Gewaltsystems erblickt werden kann. Der Betroffene habe im Gegenteil Handlungen ausgeführt, die nahe an den Tat- bestand des aktiven Widerstandes heranreichen. Seine Haltung sei als„soldatisch-humanitär-pazi- fistisch“ zu werten. Vorbildliche Künstlerhilfe bel Radio Stuttgart. Die gesamten literarischen Sendungen von Radio Stuttgart werden angesichts der Notlage der freien Schriftsteller nach der Währungsreform den lebenden freien Schriftstellern zur Verfügung ge- stellt. Auf Manuskripte für spätere Sendungen werden Vorschüsse gegeben. Für Konzerte reife- 1 Kräfte der Stuttgarter Musikhochschule wiIII Radio Stuttgart erhöhte Honorare zahlen, die zun: größeren Studenten der Schule zufließen, während die Un- terhaltungsabteilung Kompositionsaufträge vergibt und kleinere Ensembles, die unter den gegenwär⸗ tigen Verhältnissen besonders leiden, besser be- rücksichtigt. Sp. FPhilosophenkongreß in Mainz. Vom 1. bis 8. August Wird an der Universität Mainz der zweite allgemeine deutsche Philosophenkongreß statt- finden, zu dem auch zahlreiche ausländische Gäste mr Erscheinen zugesagt haben. Argentinien sucht deutsche Gelehrte. Die ar- Zentinische Regierung hat die europäischen Ge- lehrten in einem Aufruf wissen lassen, daß sie Professoren zur Uebernahme von naturwissen- schaftlichen Lehrstühlen an den argentinischen Hochschulen suche. Das Sekretariat der Tech- nischen Hochschule Berlin wurde damit beauf- tragt, die Bewerbungen von Gelehrten aus allen vier Besatzungszonen Deutschlands entgegen- zunehmen. nf. André Gides Abkehr vom Christentum. Als eine endgültige Absage André Gides an das Chri- stentum stellt sich sein„Testament Spirituel“ dar, das der französische ter jetzt in der Pariser Literaturzeitschrift„La Table Ronde“ veröffent- licht. Side bekennt sich zu einem integralen Atheismus. nf. Kino-Leinwand mit Tiefenwirkung. Der junge Franzose Jean Stellini hat eine„perspektivische Filmleinwand“ erfunden, mit der bereits drei Kinos in Nizza ausgestattet wurden. Die neu- artige Projektionsfläche hat Aehnlichkeit mit einer photographischen Mattgalsscheibe. Sie be- steht auf der einen Seite aus einer Art Spiegel Erich Heckel Teil einem Fonds für hilfsbedürftige Erschaffung der Welt Gott hatte ein Wohlgefallen an seinen Wer⸗ ken. Goldene Lichter strah 1 und wie ein Feu e e ee, dem Meere empor. Da sprach Gott zu seinem Engel: „Steige hinab in die Flut des Meer nd 3 5 Sand, 8285 ich Will eine Erde ormen und sie Menschen machen.“„ Und der Engel ta l N Ane uchte auf den Meeres- holen. 5 Doch so oft er emportauchte spülte d Wasser den Sand aus seine Wen brachte nichts nach e e 55 85 Betrübt erschien er vor Gottes Angesicht. „Siehe, Herr, ich bringe Dir ni als ein Körnchen Sand 5. den nägeln.“ Gott aber lächelte gnädig und sagte: Ete: Gib her— das genügt!“ A. Dreßler Aiteeeneemneneenenennenenmununnnnuuummnummmmmmum mit Süberbelag, während die andere Seite nach Zwei verschiedenen, hintereinander angewandten speziellen Verfahren besonders zugeschliffen wurde. Ohne ausgesprochen plastisch zu sein, ruft die neue Leinwand eine verstärkte Tiefen- wirkung hervor. Die Bilder erscheinen auf ihr besonders leuchtkräftig und die Gegenstände in mren Konturen scharf umrissen. fl. 65 Jahre alt Der Maler Erich Heckel begeht am 31. Juli seinen 65. Geburtstag in Hemmen- hofen am Bodensee. Er gehört zu den Vätern des Expres- sionismus und gründete zu- sammen mit Ludwig Kirch- ner und Karl Schmitt-Rott⸗ luft im Jahre 1905 in Dres- den jene Künstler vereinigung „Die Brücke“, aus der her- aus der norddeutsche Expres- slonismus seinen Ausgang nahm. Heckel und die ande- ren Meister der„Brücke“, unter ihnen Nolde und Pech- stein, haben der deutschen Malerei besonders in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg auch im Ausland wieder Gel- tung und Anerkennung ver- schafft. In fast allen größeren Museen Deutschlands hängen Heckels Bilder, denen eine ruhige, nicht selten schwer- mütige Schönheit gigen ist, 4 Vorgängen gegenüber eine aktive Haltung ein- errad tauchte die Sonne aus zwischen den Finger- a 5 herabg hen ve Hoch k des Ur geben. 29 trelffen bringe Hat Ströme Sich ir 4 an der Richti 0 6 5 Weiter danebe Schrei Bombe Backkst f bei, g. Kessel e Handvoll Meeresschlamm zuuu Phosge monie! Imi Flamm mehr 206. 9 Decku — — Tagen * binübe Pur begehr verseh Schild waren Anfratg Restbe Breme karte Stadt- Stück gegebe übrige Mu; anstalt zklein lung d leiter. r. 86/ Donnerstag, 29. Juli 1948 More EN Seite 3 Die erste Explosion 15.37 Uhr. Ein ungeheurer Schlag drückt de Fensterstöcke und Fenster von vielen Mannheimer Häusern ein und wenige Se- kunden später steht drüben über dem Rhein ein schwarzer Rauchpilz. Stichflammen cchlagen aus den Gebäuden der„Badischen Anilin- und Sodafabrik“. Auf dem Weg zur Rheinbrücke sieht man die Straßen übersät von Glasscherben und von manchen Dä- chern wurden die Ziegel herabgeworfen. Autos strömen zur Tetheinbrücke. Polizei, feuerwehr, alle sind noch im unklaren über Art und Umfang des Unglücks. Sicher ist nur: Eine Explosion von gigantischem Aus- maß in der BASF. In Ludwigshafen sind alle Fensterscheiben zerschlagen, Schaufen- ter eingedrückt und Türrahmen herausge- lssen. 95 mehr man sich dem Gelände der BASF nähert, desto größer werden die Zerstörun- gen. Ganze Dächer sind abgedeckt, Trüm- mer über die Straßen gesät. Und da sieht man auch die ersten Verletzten: Männer, Frauen und Mädchen in Arbeitskleidung und in Straßenkleidern kommen uns entgegen. passanten stützen sie, die alle Schlagader- berletzungen durch Luftdruck und Splitter davongetragen haben. Manche sind eigen- ertig verfärbt durch die bei der Explosion teigewordenen Farbstoffe. Grüne, blaue und gelbe Gesichter, über die das Blut her- bläuft. Nahe bei der BASF sehen wir Elektro- karren, Lastwagen, alle möglichen Fahr- zeuge, auf denen Verletzte aus dem Werk egen. Zum Teil hat der Luftdruck ihnen Kleider vollkommen vom Leib gerissen. jele sind sehr schwer verletzt, andere nur eichter. Angehörige der Arbeiter und An- estellten stürzen auf das Werkgelände zu. leder sucht und niemand kann sichere Aus- kunft geben. Vor dem Tor des Werkes hat zich die Ludwigshafener und Mannheimer I bozei eingefunden und dirigiert die pau- bringen und den Brand zu löschen. sich in Richtung Stadt. Bombenvolltreffer I esselhaus dahinter existiert nicht Flammen im Labor-Bau mehr zu retten. zenlos unter Sirenengeheul anrollenden I euerwehren und Rot-Kreuz-Einsatzwagen der beiden Städte. In den Höfen zwischen den Verwaltungsgebäuden und der Fabrik liegen die Trümmer, die von den Dächern berabgefallen sind und Rauchschwaden zie- hen von dem Ort des Unglücks herüber. Noch kann kein Arbeiter, der aus der Nähe des Unglücksortes kommt, nähere Auskunft geben. Weitere Explosionen folgen Fieberhafte Vorbereitungen sind im Gange, möglichst schnell den unter den Trümmern Liegenden Hilfe zu bringen. Mehrmals hört man noch kleinere Explo- ionen in der Nähe der ersten Unglücks- telle. Neue Stichflammen schlagen in den Rauchpilz, der immer größer über dem Werk steht. Man spricht davon, daß im- mer noch Explosionsgefahr besteht, Weil großer Dampfkessel noch bei der Un- glücksstelle steht, aus der immer wieder Flammen herausschlagen. Da zischen weiße mit vorbel sein.“ Ueber dem ganzen Gelände liegt ein starker, mangaehmer Geruch nach Gas. Phosgengefahr. Jeder spürt wohl den bei- zenden Geruch in der Nase und im Rachen. Im Werkgelände wird dauernd Sauerstoff abgeblasen. Immer mehr deutsche, fran- Zöslsche und auch amerikanische Hilfskräfte treten ein, um den Verletzten Hilfe zu zer Am Ort der Katastrophe Haupttor der I. G.-Farben-Industrie: Ströme von fliehenden Menschen wälzen f Wir eilen vorbei an dem Riesenbetonkomplex des Bau 10 in Richtung Anilinstraße. Bereits der Bau daneben die Kaffeeküche und die Schreinerei— sehen aus, als hätten sie erhalten. Ueberheiße Backesteine, an brennenden Tankwagen vor- bei, gehen wir an den Eisbau 190. Das mehr. Phosgenschwaden und vermutliche Am- momiakdämpfe benehmen Sicht und Sinne. 5 Immer noch harte und scharfe Schläge: Weltere Explosionen. Hellauf prasseln die f 5 98, hier ist nichts Genau so im Labor- Bau Aus der 206. Um 16.30 Uhr stürzt er ein. 1 Deckung unter einer Rohrbrücke eilen Wir bdinüber zur Indigo- Straße. Neuigkeilen uus Mannheim Ein gewaltiger 5 Funktfreie Amis in Mannheim. Seit einigen Tagen sieht man in Tabakwarengeschäften die begehrten 20er-Packungen aus Uebersee liegen. versehen mit einem kleinen, vielsagenden Schildchen:„Punktfrei“. Wie uns der, Tabak- waren-Einzelhändlerverband dazu auf unsere Antrage mitteilt, handelt es sich hierbei um Restbestände aus der großen Lieferung aus Bremen, die damals auf eine Sonderraucher- karte verkauft wurde. Immerhin sind es im Stadt- und Landkreis Mannheim noch 250 000 Stück„Aktive“, die jetzt zum Verkauf frei- gegeben wurden, In einwandfreiem Zustand übrigens— wie man versicherte. Musiker sind eingeladen. Am 31. Juli ver- anstaltet der Berufsverband der Musiker im Kleinen Rosengarten“, U 6, 19, eine Versamm- lung der Fachgruppe Musikerzieher und Chor- leiter. Thema:„Berufs- und Tarif fragen. Arbeiterzug Waghäusel— Mannheim. Seit 28. Juli verkehrt auf der Strecke Waghäusel nach Mannheim ein neuer Arbeiterzug. Er Ver-. lägt Waghäusel um 5.20 Uhr, Hockenheim 3.39 Uhr, Schwetzingen 5.54 Uhr und erreicht Mann- heim um 6.28 Uhr. Der Zug fährt an allen Werktagen aufer Samstag(Schr) Wem gehört was? Im Zusammenhang mit der von uns am 22. Juli gemeldeten Festnahme einer aus neun Ausländern bestehenden Ein drecherbande, die, besonders in Weinheim, seit längerer Zeit laufend Wohnungseinbrüche aus- gekührt hattte, werden geschädigte Personen gebeten, sich zum Zweck der Indentiflzierung des zum großen Teil sichergestellten Diebes- gutes bei der Kriminalpolizei in Mannheim, 6, Zimmer 127, vorzusprechen. Raubüberfall in Ludwigshafen. In der Nacht zum 23. Juli wurde der Nachtwächter eines Ludwigshafener Unternehmens in den Büro- bkäumen der Firma von zwei Männern über- en. Die Täter trugen schwarze Kleidung, Handschune und Gesichtsmasken. Biner der Funkenregen zwingt zum Zurückweichen. Von einem Lagerplatz, auf dem nur noch meterhohe Bretterstapel zu erkennen sind, ertönen Hilfeschreie. Heraneilende Werks- angehörige vom Oppauer Werk können nie- manden finden. Der vierstöckige Bau 154 ist nur noch eine hohle Fassade. Aus dem Keller kommt gerade eine Rettungsmannschaft. Es ist ihr unmöglich, einige Schwerverletzte zu ret- ten, da sie auf entsetzliche Weise zwischen den zusammengedrückten Stahlträgern fest- geklemmt sind. Einer von ihnen, er ist sehr jung, hat einen vollkommen zerquetschten Arm. Ein alter Arbeiter springt herzu, er sucht seinen Jungen. Durch die Qualmwol- ken leuchten einige weiße Mützen, sie ge- hören zu dem Ueberfallkommando der Mannheimer Polizei. Gasschwaden erschweren das Atmen Das entsetzliche Kratzen im Rachen und in der Mundhöhle wird unerträglich, sogar Erste Eindrücke von der Kulustrophe Ursache und Auswirkungen sind noch nicht zu übersehen der Magen beginnt zu rebellieren. Jetzt stürzt ein Teil von Bau 146 ein. Einige Arbeiter geben es auf, im Bau D 200 ihre toten Kameraden zu bergen. Ein langan- haltendes Poltern und zunehmendes Zi- schen kündet neues Unheil. Werkfeuerwehr versucht, einen Zug mit Benzoltankwagen aus unmittelbarer Nähe eines brennenden Baues wegzuziehen. Während ein Trupp sich bemüht, die Schienen von Trümmern freizumachen, suchen andere eine Wasserstelle. Wasser und Strom sind im Werk ausgefallen. Nach einiger Zeit zischt der erste Wasser- strahl an den Gebäuden hinauf. Acht Stockwerke hoch auf dem Dach von Bau 10 klettern wir über Zeichenbretter und Konstruktionstische. Es sieht hier schlim- mer aus als bei den vier Bombenvolltref- fern vor vier Jahren. Schwarzgraue und weißß- bläuliche Wolken lagern über dem Werk. An einzelnen Stellen lilarote Wol- ken, giftfarben und unheimlich. Wes Im Krunkenhuus nuch dem Unglück Mannheimer Einrichtungen helfen Das Städtische Krankenhaus steht sofort nach Bekanntwerden des Unglückes in voller Alarmbereitschaft. Niemand darf das Haus verlassen. Alles verfügbare Personal wird ge- sammelt. Anweisungen werden erteilt. Büro- angestellte vertauschen ihr Straßenkleid mit Schwesterntracht. Alles ist bereit. Ein Aerzte- trupp wird zur ersten Hilfeleistung nach Lud- wigshafen abgesandt. Gegen 16 Uhr trifft der erste LKW mit Verwundeten ein. Von diesem Zeitpunkt an reißt die Kette der Rote-Kreuz- Wagen, LKWs, Feuerwehr- und Polizeifahr- zeuge und der Wagen der Militärregierung nicht mehr ab. Alle bringen Menschen, die unter großen Schmerzen nach Hilfe und Lin- derung schreien. 5 Gleich links vom Hauptportal, in der Auf- nahme, teilen geschickte Aerzte und Schwe- stern mit sicherem Blick die Kranken in Gruppen nach dem Grad ibrer Verletzungen ein. Das Innere des Krankenhauses gleicht einem Feldlazarett oder— wie ein Arzt sagt —„ganz wie in alten Tagen nach einem Bom- benangriff“. In den Gängen liegen Ve etzte, fast alle mit einem rötlichen Farbstoff be- schmiert, durch den sie im ersten Augenblick noch mehr als durch ihre klaffenden Wunden — ein Bild des grauenhaften Entsetzen bieten. Verschmutzte Verbandsstoffe liegen umher. Die Abfertigung geht so rasch wie möglich. Ein Röntgentrupp nimmt laufend Durchleuchtun- gen vor. Im sonst so stillen Operationssaal wird an allen verfügbaren Operationstischen— mit ört- licher Betäubung— gearbeitet. Während flinke Schwestern noch Wunden auswaschen, setzt der Chirurg schon sein scharfes Messer an. Vor- wiegend sind es Splitterverletzungen, Kopf- platzwunden mit Bewußtlosigkeit und bei vie- len Atemnot durch den Luftdruck. An keinem der Opfer aber läßt sich bis jetzt eine Spur ent- decken, die auf den Ursprung der Explosion schließen lassen könnte. Die rote Farbe löst keine Reizungen aus. Auch in den ehemaligen Operationsräumen im Bunker unter dem Krankenhaus werden wieder Verwundete be- handelt. Operationen, Operationen— pausen- los. Seit drei Stunden. Erst gegen 19 Uhr läßt der Andrang der Verletzten nach. Nur noch einzelne Wagen fahren in das Hauptportal ein. Bis zu dietem Zeitpunkt sind bereits Schwerverletzte durch die chirurgische Abtei- lung behandelt worden. Fünf Menschen sind ihren Verwundungen erlegen. Man rechnet mit weiteren Todesopfern. * Aus allen Krankenhäusern des Landkreises, aus Altersheimen und Fürsorgestellen laufen Telefonate ein, die ihre Hilfbereitschaft an- bieten. Die Militärverwaltung hat Instrumente, Verbandszeug und Medikamente zur Verfügung gestellt. Zwei amerikanische Ambulanzen, die Heidelberger und auch Karlsruher Kliniken haben Verletzte zur Behandlung übernommen. Das Theresienkrankenhaus beherbergt ca. 100, die Hedwigsklinik 50 und das Heinrich-Lanz- Krankenhaus 10 Verletzte. Auch Privatärzte haben sich zur tätigen Hilfe angeboten. bre. Geldansprüche gegen Länder- regierungen Die Rechtsprechung über Geldansprüche gegen deutsche Länderregierungen, die aus der Nachkriegszeit datieren, wird, wie die amerikanische Militärregierung bekanntgab, in der amerikanischen Besatzungszone Deutsch- lands ab 1. August von deutschen Gerichten ausgeübt werden. 5 Bisher war es nicht allgemein geregelt, wie bei 200 ein Anspruch gegen eine deutsche Länder- regierung gerichtlich verfolgt werden konnte. Nur in einzelnen Fällen, bei denen eine Ge- nehmigung durch die amerikanische Militär- regierung vorlag, konnte ein Verfahren an- gestrebt werden. Die neue Bestimmung bevollmächtigt die deutschen Gerichte, Recht zu sprechen über alle Ansprüche gegen die Regierungen der deutschen Länder und gegen Körperschaften des öffentlichen Rechtes. Der Anspruch muß jedoch nach dem 8. August 1945 erhobene und Tällig geworden sein. Er darf nicht die alliſer- ten Streitkräfte sowie die Militärregierung oder eine von ihnen ausgeführte Handlung oder erlassene Anordnung betreffen. Wenn es sich bei dem Anspruch um eine Haftpflicht des ehemaligen Deutschen Reiches handelt oder er sich gegen das Deutsche Reich, wie Pensionen, Einkünften oder Unterstüt- zungen irgendwelcher Art richtet, kann er nur nach erteilter Sondergenehmigung durch die Militärregierung gerichtlich verfolgt wer- den.(dena) ö „Normalen Zeiten“ entgegen 45 Früher besaß Mannheim auch den Ruhm, eine„uhrenreiche“ Stadt zu sein. Heute ver- sucht nun die Stadtverwaltung, durch neue, von einer Zentralstelle aus gesteuerten Neben- uhren recht bald wieder„normale Zeiten“ zu schaffen. So wurde gestern Nachmittag an der Kreu- zung Breite Straße Planken auf dem Parade platz eine Normaluhr in Betrieb genommen, und das regelmäßige Vorschnappen des Minu- tenzeigers mutet an wie der Herzschlag einer großen Stadt. g Bleibt zu hoffen, dag das Laufwerk kein „Herzklopfen“ bekommt und das Städtische Maschinenamt den„Leitungs“ mangel überwin- den kann, um— wie geplant— auch an den Haltestellen Rheinstraße und Jungbusch. an der Auffahrt zur alten Rheinbrücke und an anderen Stellen allen daran Interessierten zu zeigen, was es geschlagen hat. Wes Palast:„Wasser für Canitoga“ Das ist eine Rolle für den prachtvollen Ko- mödianten Hans Albers. Den Mann mit den Augen, die noch blauer sind als Wasser, und dem wiegenden Seemannsgang. Um die Jahr- hundertwende: Wasser soll nach Canitoga, einer aufschiegenden Stadt in Kanada. Unsicht- bare Hände sabotieren die Arbeit. Hans schießt den bestochenen Rädelsführer über den Hau- ken. Er flieht mit einem Steckbrief im Rücken, der jedem 500 Dollar verspricht, der ihn fängt. Natürlich kehrt er rechtzeitig zurück, um ein zweites Verbrechen zu verhindern und opfert dabei sein Leben. Allerhand Komplikationen, u. a. Frauen, die sich reihenweise in diesen „wahren Mann“ verlieben und dabei unvorsich- tigerweise ihre Geheimnisse verraten und Schnaps, den er literweise in sich hineinschüt- tet, spielen auf. Man könnte fast annehmen, dieser deutsche Film, der lange vor dem Krieg gedreht wurde, sei für Albers persönlich ge- schrieben worden. Außerdem hat man Gelegen- heit, zu sehen, wie wenig sich Geschmack und Ansprüche des Publikums ändern. Ein so„buch- stäblicher Held“ zieht immer! Man spürt bei- nahe wie vielen vor Ehrfurcht eine Gänsehaut über den Rücken rieselt. Aber Ehre, wem Ehre gebührt! Der Film ist gut gebaut und photo- graphiert und spannend dazu. Was soll man von einem Reißer mehr verlangen? zer Die meisten mächien gerne studieren Wünsche und Möglichkeiten der 195 Mannheimer Abiturienten Noch vor kurzem saßen die Abiturienten Mannheims mit rauchenden Köpfen vor ihren Prüfungsarbeiten und mußten sich von neu- gierigen, gestrengen Herren ausfragen lassen. Jetzt liegen die Tage, für die sie jahrelang die Schulbank gedrückt hatten und— das ist doch wohl auch heute noch so— Zettelchen im Klassenzimmer Wandern ließen, hinter ihnen. „Gott sei Dank“ werden wohl die 195 Schüler aus sechs höheren Lehranstalten unserer Stadt gesagt haben, die nun stolzgeschwellt die Be- scheinigung in der Brieftasche tragen, daß man sie für„reif“ befunden hat. Nur zwei Schülern mußte die begehrenswerte Bestätigung versagt bleiben. Ihnen bleibt aber die Chance, im nächsten Jahr noch einmal den Versuch zu machen. Zwei weitere Schüler, die sich zur Prüfung angemeldet hatten, mußten im letzten Augenblick aus Krankheitsgründen zurück- treten. Was wird aber nun? Das ist die Frage, die wieder laut wird, nachdem die erste Freude über das„Bestanden“ vorüber ist. Denn auch für viele Abiturienten wird die Währungs- reform ein Strich durch die Rechnung sein. Im allgemeinen wird ja das Abitur doch Wohl nur erstrebt, um studieren zu können, denn als Allgemeinbildung wird es(nicht mit Unrecht) als zu kostspielig und zu zeitraubend angesehen, da Bildung— 80 sehr man es auch betonen mag— in den meisten Fällen nicht um ihrer Selbst willen erworben wird. So wollen denn auch heute noch die meisten Abiturienten studieren. Unter den Wünschen rangiert die Medizin an erster Stelle, kurz gefolgt von technischen Berufen, wie dem eines In- genieurs im Maschinenbau und der Elektro- technik. Soweit sich jetzt schon übersehen läßt, be- stehen die Universitäten jedoch immer noch auf Täter erbrach den Schreibtisch und entwendete eine Kassette mit 60, DM. Dem Nachtwächter wurden die Augen zugebunden und der Mund zugehalten. Nach der Tat wurde er wieder frei- gelassen, während die Täter unerkannt ent- kamen. a Sichergestelltes Fahrrad. Am 10. Juli wurde in einem Kleeacker an der Charlottenstraße (Grenzweg) in Eudwigshafen- Oggersheim ein Herrenfahrrad, Marke„Presto“, Nr. 799 577, gefunden. Der Eigentümer kann dasselbe beim 8. Polizeirevier— Kripo— in Ludwigshafen Oggersheim abholen. Jeep gegen PKW. Bei dem Versuch, einem in Richtung zur Stadt fahrenden Fahr- zeug auszuweichen, rannte in Seckenheim ein Jeep auf einen parkenden PKW, wobei zwei US-Soldaten schwer verletzt wurden. Lebensmüde. In der Oststadt wurde eine jüngere Frau bewußtlos in ihrem Bette auf- gefunden. Vermutlich hatte sie versucht, sich durch Einnehmen von Tabletten das Leben zu nehmen. Sie wurde in das Städt. Krankenhaus überführt. 5 Orthopädische Sprechzeiten. Die Landes- versicherungsanstalt Baden, Orthopädische Be- schaffungsstelle, teilt mit, daß für August und September die Sprechzeiten in Mannheim wie folgt festgelegt sind: 5. und 19. August und 2., 16. und 30. September: von 9 bis 13 Uhr in der Mütterberatungsstelle, Weidenstraße 16. 8 Spruchkammertermine: Samstag, 7. August, (K-5-Schule), 8.30 Uhr: Otto Sinther, Mann- heim; 9.30 Uhr: Karl Hepp, Mannheim; 10.30 Uhr: Friedrich Herrmann, Ludwigshafen; 11 Uhr: August Brenner, Mannheim. 5 Wir gratulieren! Das Fest der goldenen Hochzeit begehen Georg und Anna Jakob, Mannheim Seckenheim, Zähringerstraße 70. Heinrich Scheurich wird 82 Jahre alt. Otto Geiger, Mannheim, feiert sein 50jähriges Dienstjubiläum als Reichsbahnbeamter. 1 verschärften Zulassungsbedingungen, da bisher Überraschender weise der Andrang nicht wesent- lich nachgelassen hat, So mancher Abiturient wird sieh daher vielleicht damit abfinden müs- sen, nicht die Hochschule beziehen zu können insbesondere, wenn er. vielleicht von einer Oberrealschule kommend und zum großen Teil durch die Kriegsereignisse bedingt, beispiels- weise in Latein eine zwar für das Maturum genügende, aber eine den Anforderungen der Universität nicht gerecht werdende Zensur mit- bringt. Die Berufsberatungsabteilung des Mannheimer Arbeitsamtes versucht in solchen Fällen, den jungen Menschen von der Unhalt- barkeit seiner Wünsche zu überzeugen und ihm spätere Enttäuschung zu ersparen, wie aber diese Stelle auch bei einer durch persönliche Veranlagung und qualiflziertem Reifezeugnis vorgeschrieben scheinendem Weg zum Bestehen darauf rat. Ebenfalls verhältnismäßig stark— wenn auch nicht so bedeutend wie der Wunsch zum Studium— ist der Zug zum gehobenen Staats- dienst bei Post, Eisenbahn, Finanzwesen und innerer Verwaltung. Doch auch hier sind die Aufnahmemöglichkeiten sehr beschränkt, da der Verwaltungsapparat durch die Währungs- Blick in die Zeit Vorher ging es nicht Durch den Regen der letzten Wochen wur- den die Wohnungen von 400 Flüchtlingen in den Baracken einer Siedlung bei Miltenberg unbrauchbar. Nachdem alle Vorstellungen bei Zuständiger Stelle keine Abhilfe brachten, griffen die Flüchtlinge zur Selbsthilfe, stell- ten die Mietzahlungen ein und führten mit diesen eingesparten Mitteln die Reparaturen in wenigen Tagen selbst durch.(hs) Einstmals pries man das soziale Deutschland Aus Niederbayern wurden bisher sechs Selbstmorde gemeldet, die auf Auswirkungen der Währungsreofrm zurückzuführen sind. Bei den Opfern handelt es Flüchtlinge und Kriegsin validen.(hs) Dem Amtsschimmel verging das Wiehern Aus Protest gegen eine Entscheidung des Wohnungsamtes Garmisch- Partenkirchen, nach der ein Fhepaar mit zwei Kindern einen 32 qm großen Raum zu räumen gehabt hätte, sprang die 42jährige Frau, mit einem vier- jährigen Töchterchen auf dem Arm, aus einem Fenster des ersten Stockwerkes. Das Kind konnte von einem Polizisten aufgefangen werden, während die Mutter mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wer- den mußte.(hs) Humanismus am untauglichen Objekt In den Küstengewässern Bostons(USA) wurden kürzlich von einem Küstenfahrzeug zwei Männer geborgen, die angaben, Fischen über Bord gefallen zu sein. Der Ka- pitän des Schiffes ließ ein Polizeiboot herbei- rufen, das die beiden Männer an Land brachte. In einer Polizeiwache wurden sie dann mit trockenen Kleidern, Zigaretten und Reisegeld versehen und mit den besten Wünschen für eine glückliche Heimkehr entlassen. Kurze Zeit später— jedoch schon zu spät— stellte man fest, daß die„Fischer“ in Wirklichkeit ausgebrochene Sträflinge eines Bostoner Ge- füngnisses waren.(Es) Zweierlei Pietät Die Urheber einer kürzlich in Groß-Gerau bei Darmstadt verübten Schändung eines jü- dischen Friedhofes behaupteten, die Grab- umrandungen als Fenstereinfassungen ver- wendet zu haben. Auf die Frage, warum man denn nicht das Kriegerdenkmal abmontiert habe, antwortete der Haupttäter:„Daran erde lch mich nicht vergreifen!“(dena) sich um Rentner. zum reform zu größter Sparsamkeit gezwungen ist, und sich nur bei überragender Begabung zu Neueinstellungen und damit verbundener Weiterausbildung entschließen kann. f Nur wenige Abiturienten fühlen sich zum Handwerk hingezogen, während, entsprechend des besonderen Charakters der Wirtschafts- oberschule, die Absolventen dieser Anstalt den kaufmännischen Beruf ergreifen wollen. Als Hindernis— und wo gäbe es ein solches nicht — tritt hier der Mangel einer Regelung über die Länge der kaufmännischen Lehrzeit für Abiturienten auf. Durch die schon auf diesen Beruf zugeschnittene Ausbildung der Wirt- schaftsoberschule ist es nur verständlich und berechtigt, wenn ein Abiturient dieser Schule für sich in Anspruch nimmt, nicht eine ebenso lange Lehrzeit durchlaufen zu müssen, wie ein Lehrling, der keine Vorkenntnisse mitbringt. Im allgemeinen einigen sich erfreulicherweise die Firmen auf eine eineinhalbjährige Lehr- zeit. Trotzdem erschiene es angebracht, für diese Fälle eine Regelung durch offlzielle Sefte zu erwirken. So unterscheiden sich die Wünsche und Vorstellungen der Mannheimer Abiturienten des Jahrganges 1948 trotz der Währungsreform micht sehr wesentlich von den Absichten früherer Jahrgänge. Es dürfte aber anzuneh- men sein, daß die veränderte Situation der letzten Wochen einen vielleicht nicht un- Wesentlichen Einfluß auf das Leben, in das die durchschnittlich 19 bis 20jährigen nun hinaustreten werden, hat, und doch mancher mit dem Wissen um Homer hinter der Werk- bank stehen oder auf dem Büroschemel sitzen wird, anstatt auf den Bänken eines 1 5 mle. Heute, am Eröffnungstag der XIV. Olympischen Spiele, wird London durch den Sport in den Mit- telpunkt des Weltgeschehens gerückt. Ueber zwei Wochen lang werden die Leistungen der 61 teil- nehmenden Nationen die Welt in Bann halten. Mit Stolz, aber ohne jeden Chauvinismus werden die Nationen, deren Spieler in einer der Sportarten olympischen Ruhm ernten, auf ihre Sieger schauen. Schon durch die Teilnahme fast aller Nationen und Rassen zeigt der Sport seine große Über- parteiliche Macht. Der Christ steht im Wettkampf neben dem Mohammedaner und der Buddhist wird im Hockey neben einem Atheisten im Team um den Sieg laufen. Nicht die politische oder religibse Einstellung einer Nation auf der Olympiade ent- scheidet, sondern die Leistung und die dabei ge- zeigte Anständigkeit in der Durchführung der Sportart. Auch die Politiker, die drei Jahre nach dem Einstellen der Feindseligkeiten noch immer um den Frieden ringen, müssen die Coubertinsche Idee des friedlichen, Sportes und der Freundschaft der Nationen anerkennen. Bel dieser Olympiade fehlen in der Arena die Sportler der Sowjetunion, Deutschlands und Ja- pans und werden nur durch Funk- und Presse- berichterstatter sowie Sportbeobachter vertreten sein. Jede Olympiade und besonders die Londoner mit ihren 1800 aktiven Teilnehmern wird wieder in einzelnen Sportarten Rekorde der menschlichen Höchstleistung bringen. Gerade dieses Ringen um den Sieg und den Medaillen hält die fünf Erd- teile und insbesondere die Jugend in Bann, Viele deutsche Sportler können es nicht be- greifen, daß sie noch nicht dabei sein können. Diese Nichtteilnahme benutzen gerade jene Dun- kelmänner, die in Berlin 1936 auf dem Turm des Reichssportfeldes zwar eine Friedensglocke auf- hängten, in Wirklichkeit aber die Jugend durch vor militärische Ausbildung für einen Krieg vor- bereiteten, fur eine aus dem Hintergrund geschickt geführte Hetze. Wir können mit der noch ausge- schlossenen Jugend aus tiefstem Herzen mitfühlen, aber man solltè nicht vergessen, daß der deutsche Sport leistungsmäßig noch nicht den internatio- nalen Anschluß erreicht hat. Es muß hier ein- deutig gesagt werden, daß es keine Rache der Sieger ist, wenn noch Teile der Weltjugend aus- geschlossen sind. Wenn schon bei der Austragung der deutschen Fußballmelsterschaft Schwierigkei- ten auftreten und Deutschland noch keinen Frie- 5 Angestellte verlungen mehr Gehull Bei einer Kundgebung des Angesteliten- verbandes des GWB am Pienstagnachmittag im Rosengarten referierte Dr. Nies über Wirt- schaftliche und soziale Auswirkungen der Wäh- rungsreform.. Weitausholend ging der Redner auf die Ur- sachen des finanziellen Zusammenbruchs Deutschlands ein und verlangte eine gleich- mäßige Verteilung der daraus entstandenen Auswirkungen auf alle durch einen gerechten Lastenausgleich. Nies versicherte, in seiner Eigenschaft als Landtagsabgeordneter auch weiterhin für die Verabschiedung des Gesetzes über das Mitbestimmungsrecht der Betriebsräte und für die Ueberprüfung einer, von der Ge- werkschaft der Angestellten gefaßten Resolu- tion über die Nichtanrechnung der Kopfquote auf Guthaben bis zu 5000,— RM eintreten zu wollen. Einen Einblick in die Arbeit des Verbandes, in dem ungefähr ein Drittel aller Angestellten in Württemberg-Baden organisiert ist, gab Verbandssekretär Kloos. Während Verhand- lungen über generelle Gehaltserhöhungen bis jetzt noch nicht den gewünschten Erfolg gehabt hätten, sei in der Urlaubsfrage eine befrie- digende Lösung bereits erzielt worden. Die An- gestellten sollten sich ein Beispiel an den Ar- beitern nehmen, die durch eine fast alle erfas- sende Organisation ihre Ansprüche weitest⸗ gehend verwirklichen könnten. Zwischen dem Angestellten verband und den Arbeitgebern wurde für die Angestellten in der Industrie ein Urlaubsabkommen getroffen, in dem folgende Grund-Urlaubszeiten festgelegt sind: Für Angestellte im Alter bis zu 25 Jahren 12 Arbeitstage, bis zu 27 Jahren 14, bis zu 31 Jahren 15 und über 31 Jahren 16 Arbeitstage. Um je fünf Jahre Betriebszugehörigkeit erhöht sich dieser Grundurlaub um je einen Tag bis zur Höchstdauer von 24 Arbeitstagen. Schwer- beschädigte sowie politisch Verfolgte erhalten zusätzlich 6 Tage Mehrurlaub. K. Wertungssingen Mannheim-Stadt Im Volkshaus Neckarau unterzogen sich 14 Gesangvereine des Bezirkes Mannheim-Stadt der ersten Prüfung in dem auf drei Sonntage verteilten Wertungssin gen, das der Kreis Mannheim des Badischen Sänger- bundes veranstaltet, um Sängern und Chor- leitern neuen Anreiz zu geben, und wie der 1. Vorsitzende des Kreisvorstandes, August Franz, hervorhob, der vertieften Pflege des deutschen Liedes zu dienen. Es traten folgende Dirigenten mit ihren Vereinen auf das. Podium: Brucker(MGV Rheinau 1896), Endlich (Arbeiter- Sängerbund Rheinau, Engel mann(Arbeiter-Sängerbund Mannheim und Einigkeit-Lyra), Gellert(Liederhalle Mann- heim), Gund(Harmonie Lindenhof, Eintracht, Flügelrad, Sängerlust), Dr. Riehl(MG Lin- denhof), Rinn(Typographia), Schönbrod (Süngerbund Harmonie Neckarau), Se huh- macher(Sängerhalle Germania Neckarau und Volkschor Neckarau, Männer- und ge- mischter Chor). Der Wertungsrichter, Bundes- chormeister Walter Schlageter, der an- schließend an das Wertungssingen die Bei- sitzer, Dirigenten und Vorstände zu einer Be- sprechung versammelte. betonte den erfreulich hohen künstlerischen Stand, den der Kreis Mannheim im Sängerbund in kurzer Zeit er- rungen habe. Als weitere Ziele bezeichnete er u. a. auch die Heranführung der Sänger an das moderne Lied, ferner das Wertungs- Singen als freundschaftlichen Wettbewerb an Stelle des Wettsingens nach Punkten. eh. Heidelberg. In Neuenheim wurde ein bensmittelgeschäft geschlossen, weil der 8 haber begonnen hatte, Rohzucker ohne Mar- ken über den Ladentisch zu normalem Preis zu verkaufen. Er begründete seine eigenmäch- tige Handlung damit, daß ihm bereits vor der Währungsreform auf Bezugsschein 140 Zentner Zucker im Hinblick auf die geplante Zuteilung von zehn Pfund Einmachzucker pro Kopf ge- liefert worden seien und der Zucker durch noch längeres Lagern immer feuchter zu wer- den drohte. Obwohl der Geschäftsmann gegen die Bestimmungen verstoßen hat, herrscht un- ter seinen 2000 Kunden große Empörung. Sie bestätigten in ihren Beschwerdebriefen an den Oberbürgermeister, daß der Kaufmann in der ganzen Zeit der Bewirtschaftung durch sein reelles Geschäftsgebaren aufgefallen sei und erblicken in seiner Handlung zwar einen for- mellen Verstoß gegen die Verordnung, aber 5 wirtschaftlich gesunde Denkungsweise. ie Hausfrauen sind der Meinung. daß mit der Schließung des Geschäftes in erster Linie Se betroffen worden seien. Im Zusammenhang damit sei vermerkt, daß in Heidelberg bei den Großhändlern große Mengen Maisgrieß lagern, die im Begriff sind, zu verwurmen. Ein be- kannter Großhändler hat wegen der bei ihm vorrätigen zehn Tonnen bereits mehrfach ver- geblich in Karlsruhe um Auslieferungsgeneh- migung nachgesucht.— Vorerst bleibt die Mol- kenkur für die Zivilbevölkerung geschlossen. Ursprünglich waren noch einmal Beratungen über elne Freigabe angesetzt, sie sind jedoch durch die endgültige Beschlagnahme durch die Militärregierung für den Civilelub aus Frank- kurt gegenstandslos geworden. a Sportliche Fest der Nulionen XIV. Olympische Spiele in London eröffnet densvertrag erhalten hat, dann darf man mit einen Anschluß an den internationalen Sport noch nic rechnen. Deshalb konnte auch in Deutschland kein Organisetions-RKomitee gegründet werden. Selbst der Sowietunſion ist es nicht möglich, an den Spielen teilzunehmen, da das internationale Orga- nisations-Komitee(COE) sich nur an die bestehen- den Komitees der einzelnen Länder wenden kann. Ohne Hag und Neid wollen wir als deutsche Sportler die großen Ereignisse in London an uns vorüberziehen lassen. Hoffen wir, daß es mög- lich sein Wird. 1952 in Helsinki mit dabei zu sein. o. Pp. e. Radioberichte aus London Zu den Olympischen Spielen, die heute, 29. Juli, eröffnet werden, hat der Nordwest- deutsche Rundfunk die Reporter Dr. Bernhard Ernst und Herbert Zimmermann entsandt. Der Sportreporter des Südwestfunks. Rolf Wernicke, wird ebenfalls als Berichterstatter teilnehmen. g Der Nord westdeutsche Rundfunk wird täg- lich in der Zeit von 22.15 bis 22.45 Uhr einen zusammenfassenden Bericht über die Olym- pischen Spiele des Tages geben. Diese Sen- dung wird von Radio Bremen, Radio Frank- kurt, Radio München und Radio Stuttgart so- wie von den Sendern des Südwestfunks über- nommen. Der NWDR gibt außerdem täglich von 7.00—7.05 Uhr eine Vorschau auf die Sport- * ereignisse des Tages. G. K. u — 2 Weiterhin . sehr warm Vorhersage bis Samstagfrüh: Beil meist schwacher Luftbewegung über- wiegend heiter und trocken. Am Freitag vereinzelt Ausbildung von a„ 4 8 raturen: rad; Tiefstwerte in der Nacht 2 Grad. 8 Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. Seite 4 Mord GEN Die Preisschruube drehl sich Eine Kette von Preiserhöhungen schließt sich an Die nunmehr in der Mittwochsitzung des Verwaltungsrates für das Vereinigte Wirt- schaftsgebiet deutscherseits durchgeführte Kohlepreiserhöhung um 7,50 DM je Tonne, die von den MNilitärgouverneuren„autorisiert“ worden war, ist nur der Anfang einer vorerst noch völlig unübersehbaren Entwicklung. Die Forderungen der Deutschen, Kohlenbergbau- leitung sind in stetem Anstieg begriffen. Wäh- rend noch am 29. Juni 1948 in einer Zusam- menkunft der Vertreter der DKBL mit den Funktionären der Verwaltungen für Wirt- schaft und für Finanzen erklärt wurde, bei völliger Freigabe der Exporterlöse für ausge- führte Kohlen ergäbe sich ein Gesamtdeflzit von DM 4,60 je Tonne, behauptet die DKBL nunmehr, daß die Gesamtdeflzite mit Rücksicht auf die Preiserhöhung der kohleabhängigen Produkte(Stahl, Eisen etc.) trotz Freigabe der Exporterlöse 8,60 DM betragen, so daß selbst nach Durchführung der Preiserhöhung noch immer ein Restdeflzit von 1,10 DM bleibt, das darauf zurückzuführen ist, daß die DRBL auch die Kosten der Bergmann-Siedlungsbauten auf- zubringen hat. Die Kalkulation der DKBL ist in geheim- nisvolle Schleier gehüllt. Sämtliche Faktoren, die für eine Preiserhöhung sprechen, werden geltend gemacht. Es werden aber auch sämt- liche Faktoren verschwiegen, die für eine bil- ligere Kalkulation sprechen. Die Verbilligung des Arbeitsprozesses infolge Wegfalles der Ko- sten für die Bergmannspunkte, für die Arbei- ter werbung etc., hat die DKBL bisher noch nicht ins Treffen geführt. Abgesehen hiervon ist es bisher nicht üblich gewesen, Investitions- auf wendungen von dauerndem Wert, die zur Kapitalvermehrung führen, in die Kostenkal- kulation aufzunehmen. Das ist aber bei den Arbeitersiedlungen, die Pacht und Miete über die Lohnberechnung abwerfen, der Fall. Der Direktor der Verwaltung für Wirt- schaft. Prof. Dr. Erhard, wird der DKBL we- nig Dank dafür wissen, daß seine Theorie von der sinkenden Preistendenz nach der Wäh- rungsreform durch die Preisregulierungen auf dem Kohlenmarkt ad absurdum geführt wird. Die Bevölkerung wird aber auch wenig Freude daran haben, denn wenn es auch nicht geleugnet werden kann, daß nach der Wäh- rungsreform Kaufkraft auf Ware stieß, daß also die Marktverhältnisse besser liegen als vor der Währungsreform, die dadurch gekenn- zeichnet war, daß wertloses Geld nicht Ware finden konnte, so droht sich eine Entwicklung anzubahnen, daß über die Preisgestaltung die Kaufkraft nicht mehr ausreichen wird, Waren zu erlangen. Dieser momentan sehr akuten Gefahr müs- sen sich auch alle Wirtschaftskreise bewußt werden, die vielleicht glaubten, in Voraussicht möglicherweise eintretender Warenknappheit bereits Knappheitsspannen einkalkulieren zu können. Es liegt an der freien Wirtschaft, zu beweisen, ob sie frei bleiben kann: nur se r große Disziplin und eine gewisse Selbstver- leugnung sind Voraussetzungen dafür. FOW Das Steinkoklenproblem in Belgien Nach einem Bericht des belgischen Ministe- riums für Brennstoff und Energie, den das ge- nannte Ministerium herausgibt, weisen die För- derungskosten je Tonne Steinkohlen 1947 anstei- Sende Tendenz auf. Sie stellen sich im: März auf 632,50 fr August auf 698,46 fr April 615,25 September 693,53„ Mai 633,20„ Oktober 691,98„ Juni 660,09„ November 715,97„ Juli 682,42„ Dezember 716,18„ Die Ursachen des Kostenanstiegs sind haupt- sächlich im Mangel an geschulten Arbeitskräften zu suchen. Nach dem Mai 19485 waren 45 000 deutsche Kriegsgefangene in die Arbeit einge- stellt worden, doch sind diese seit 1947 nach und nach in die Heimat zurückgekehrt. Die Werbung und die Schulung neuer Arbeitskräfte hat noch nicht das gewünschte Ergebnis gezeitigt. Der Staat sucht dem Arbeitseifer durch Zuweisung von Prämien nachzuhelfen. Der Erlés aus weni- ger ergiebigen Schächten wird aus dem Erlös der ergiebigeren kompensiert. 25% der Prämie kommt dem betreffenden Schacht zugute, 25% wird zwischen allen Kohlenschächten im Ver- Hältnis ihrer beziehentlichen Produktion verteilt, 50 0% wird einem Solidaritätsfonds zugeführt. Ar- beiter werden vornehmlich in Deutschland unter den„Displaced Persons“ und in Italien gewor- den. FMH. Trizone bei ungleichen Rationssätzen Der für den 1. September vorgesehene Termun zur Angleichung der Rationssätze der französi- schen Zone an die der Bizone wird, wie aus un- terrichteten Kreisen des Wirtschaftsrates verlau- tete, kaum einzuhalten sein. In diesem Zusammenhang wurde erneut be- tont, dag die Gleichstellung sich nicht auf die einzelnen Nahrungsmittel beziehe, sondern ledig- lich als Angleichung der Tageskalorienmenge er- folgen soll. Eine solche Angleichung der Kalorien- sätze könne jedoch nur dann erfolgversprechend sein, wenn die Entnahme deutscher Lebensmittel zur Versorgung der französischen Besatzungsbe- hörden eingestellt werde. Diese Entnahme wird auf 25 Prozent der gesamten Erzeugung in der Französischen Zone veranschlagt.(dena) Es geht auch ohne Formulare Für den Abschluß eines Exportgeschäftes mit der JElIA sind jetzt nur noch sieben Durchschläge von zwei Formularen und ein Zeitraum von drei Tagen erforderlich, heißt es in einer am Mittwoch von der JEIA veröffentlichten Mitteilung. Als Beispiel für die schnelle Geschäftsentwick- lung führt die JEIA die Londoner Firma Arm- strong LTD. an, die von der Shell-Petroleum Co. ermächtigt worden war, 700 000 Kilogramm Röh- ren in Nordrhein- Westfalen einzukaufen. Der Be- auftragte dieser Firma traf am 13. Juli in Düssel- dorf ein, und am 16. Juli war er schon wieder mit dem ordnungsgemäß abgeschlossenen Vertrag Suurhüllen wollen liefern/ Der Handelsverkehr der Saar mit der Bi-Zone hat von der westdeutschen Währungsreform nicht Profitiert. Die Gestehungskosten der saarländi- schen Hütten- und weiter verarbeitenden Indu- strie bei dem Umrechnungskurs über die offlzielle Dollarrate von 30 Cents für eine Mark und von 214 Franes für einen Dollar, d. h. also bei einem Franc-Markverhältnis 1:64, liegen zu hoch. Vor der letzten Erhöhung der westdeutschen Eisen- und Stahlpreise lagen die entsprechenden fran- 268ichen, bzw. saarländischen Preise in Franes etwa 103mal höher als die deutschen Markpreise. Der Export von Erzeugnissen der saarländischen Schwerindustrie war also nur möglich, wenn ein Frane-Markverhältnis von mindestens 1:100 an- wendbar gewesen wäre, und dies entspräche etwa einem Markkurs von 45-50 Dollarcents. Die Schuld an diesem Missverhältnis liegt darin, daß die westdeutschen Eisen- und Stahlpreise auch heute noch unter den Gestehungskosten liegen und subventionlert werden. Bevor diese Preise in Westdeutschland nicht den realen Kosten an- gepaßt werden, kann die Saarindustrie nicht ho- Donnerstag, 29. Juli 1948/ Nr. 86 m London. Der Wert des Geschäftes betrug 176 500 Dollar. Die erforderlichen Papiere waren: Vier Durchschläge des Kontraktes und drei Durch- schläge des Ausfuhrantrages.(dena) Schiffshebung verboten Die Hebung deutscher Schiffe unter 1500 Brut- toregistertonnen ,die im Vereinigten Wirtschafts- gebiet oder vor dessen Küste gesunken sind, wurde, nachdem erst kürzlich die Genehmigung dazu erteilt worden war, vom Bipartite Control Office(Transportgruppe) aus unverständlichen Gründen wieder verboten. Diese Maßnahme hat in deutschen Schiffahrts- kreisen stärkstes Befremden ausgelöst, denn die Gröge der Deutschland verbleibenden Handels- schiffstonnage ist für den deutschen Seetransport- bedarf unzureichend, wie vor kurzem erst in den Berichten der Ausschüsse des amerikanischen Repräsentantenhauses mit allem Nachdruck fest- Sestellt wurde. g. k. Befriedigender Geschäftsgang bei Bosch Dem nunmehr vorliegenden Geschäftsbericht der Robert Bosch-G. m. b. H. vom 1. 7. 46 bis 31. 12. 1937 zufolge hat sich der Geschäftsgang des Un- ternehmens im großen und ganzen befriedigend entwickelt. Der Umsatz konnte 1947 um über 16 Prozent gegenüber 1946 gesteigert und der Exportanteil erhöht werden. Der erzielte Ge- Winn ist so klein, daß jede Stockung Verlustab- schluß nach sich ziehen kann. Trotz des Stillstandes der meisten Werke im Winter 1946/47 konnte das Interzonengeschäft mit dem französisch unqhz russisch besetzten Gebiet bedeutend gesteigert werden. Jedoch blieb der Export trotz erfreulicher Ansätze hinter den Er- Wartungen zurück. Die Besatzungsmacht trat im letzten Jahr immer stärker als Käufer auf. In- folge der großen Maschinenverluste während und nach dem Kriege— es handelt sich um über 6000 Maschinen reicht der Maschinenpark nicht mehr aus. Durch„Restitutionen“ besteht die Ge- ahr weiterer Maschinenverluste. Da keine Mög- lichkeit besteht, ausfallende Maschinen zu er- setzen bzw. den bestehenden Maschinenpark zu modernisieren, ist zu befürchten, daß die Wett- bewerbsfähigkeit mit dem Ausland ganz erheb- lich beeinträchtigt wird. Bei den einzelnen Toch- ter gesellschaften der Bosch-G. m. b. H. entwickelte sich der Geschäftsgang befriedigend. tz. Zuversicht bei Hanomag. Die Nachfrage nach Straßenschleppern hält unvermindert stark an, sodaß die Hanomag Maschinen- ba u A. G., Hannover, zuversichtlich in die Zu- kunft schaut. Sie hat bereits Barverkäufe in DM getätigt, ist aber auch zur Bewilligung von Abschlagszahlung en geneigt. Man hofft nach der Ernte, wenn die Landwirtschaft flüssige Gelder in der Hand hat, besonders in Acker- schleppern den Absatz noch steigern zu können. Kredite brauchten bisher nicht in Anspruch ge- nommen zu werden, Auch sind keine Entlassun- Sen erfolgt. Die Belegschaft der Werke beträgt unvermindert 45 000 Mann. GR. Pegelstand am 28. Juli: Mannheim 3,18 m(- 7) Caub 3,74 m- 10). Getrennter Handelsvertrag mit der Bi-Zone? ken, neue Exportabschlüsse mit der Bi-Zone zu tätigen. Ausgenommen ist allerdings die Abwiek- lung der alten Emser und Mindener Abkommen, die noch bis in das Jahr 1949 reicht und für de- ren Verrechnung bekanntlich ein Markkurs von 40 Dollarcents vereinbart ist. 1 Neuerdings sind in Saarbrücken Bestrebungen im Gange, im Rahmen der französischen Außen- handelsordnung zu saarländischen Sonderab- machungen mit der Bi-Zone zu kommen, also eine Art saarländischen Handelsvertrag mit West- deutschland in der französischen Handelspolitik einzubauen. Wenn die Vorbereitungen zu solchen Arbeiten im Augenblick auch noch im Anfangs- stadium sind, so ist man in Saarbrücken doch der vollen Unterstützung der französischen Be- hörden in Paris und Saarbrücken sicher. Even- tuelle Schwierigkeiten, die von seiten der Be- satzungspehörden in Westdeutschland gemacht Werden könnten, glaubt man ebenfalls überwin- den zu können, wenn die erwartete Anglelchung der westdeutschen Stahl- und Elsenpreise an die Gestehungskosten Wirklichkeit wird. G. F. Gefährdung der Eisen industrie Demontage im Eisenwerk Kaiserslautern Das Eisenwerk Kaiserslautern, an dem zu mehr als einem Drittel USA-Kapital beteiligt ist, soll jetzt in seinen Abteilungen Dreherei, Werkzeugmacherei, Modellschreinerei und Emaillierwerk mit Apparatebau demontiert werden, nachdem die Firma durch sogenannte „wilde“ Entnahmen bereits Maschinen im Werte von rund 170 000 Mark eingebüßt hat. Außerdem sollen aus der Abteilung Brücken- bau vier hochwertige Radialbohrmaschinen, Marke Raboma, entnommen werden. Die Demontage der Hilfsbetriebe würde u. a. den Stahlbaubetrieb der Firma härtestens treffen und damit die Lok-Kesselreparatur zum Erliegen bringen. Französischerseits ist bereits vor längerer Zeit der betroffene Ma- schinensatz als unentbehrlich für die Ausfüh- rung der Eisenbahnaufträge anerkannt wor- den, Im Brückenbau, bei dem die Firma we- gen der Dringlichkeit zum Mehrschichten- betrieb übergegangen ist, sind u. à. folgende größere Brücken in ihrer Fertigstellung in Fyage gestellt(Stand am 1. April 1948): Nahe- brücke Münster am Stein(Eisenbahn), Stra- Benbrücke Ebernburg, Saarbrücke bei Konz, Rheinbrücke bei Speyer, Eisenbahn- Wied brücke bei Fahr-ITrlich, Eistalbrücke(Eisen- bahn), Kinzigbrücke bei Offenburg; an son- — le Lu Ba Tr stigen größeren Aufträgen: Kranportal Mar 5 seille, Schienenkranz Marseille, Hammerkrag 0 Marseille, Funkmast Kaiserslautern. Das J N Demontage vorgesehene Emaillierwerk ist nach Angabe der Firma das einzige derartige Werk innerhalb der drei Westzonen, dessen Er. zeugnisse bestimmten Anforderungen der che. mischen. pharmazeutischen und Nahrungs- mittelindustrie in bezug auf Säure- und Hitze- beständigkeit genügen. In langjährigen For- schungen wurden hier im Einvernehmen mlt der ehemaligen IG-Farbenindustrie Spezial- verfahren entwickelt, die allein in dem zu 0 demontierenden Werk angewandt werden, Die 5 Keine Entlassung von Eisenbahnern? Dementi eines Dementis Pressemeldungen, wonach die Eisenbahn der Bizone 150 000 Angestellte entlassen will, wurden von der Hauptverwaltung der Eisenbah- nen als unzutreffend bezeichnet. kann, falls sie ihre betriebliche Leistungsfähig keit aufrechterhalten wolle, nicht an einen g 6 Beren Personalabbau denken, heißt es in der Mitteilung. Die gespannte Finanzlage zwinge zwar auch die Eisenbahn dazu, sämtliche Einsparungs- möglichkeiten auszunutzen und den Betrieb zu rationalisieren, doch soll dieses Ziel durch eine Srundsätzliche Einstellungssperre, dureh Entlas- sung von arbeitsunwilligen und fachlich nicht Seeigneten Kräften sowie durch natürlichen Ab- Sang erreicht werden. Entgegen dieser Meldung betonte der Vor- sitzende der Gewerkschaft Oeffentlicher Dienst, Transport und Verkehr für die britische Zone, Heinrich Malina, nochmals, daß der Direktor der Verwaltung für Verkehr, Professor Pr. Edmund Frohne, geäußert habe, die Eisenbahn beabsich- tige, 150 000 Angestellte zu entlassen.(dena) in Gewerkschaftskonferenz der französischen Zone Die Gewerkschaftsbünde der Länder in der französischen Zone nahmen auf mrer Zonenkon- ferenz am vergangenen Wochenende zu der dureh die SGeldneuordnung geschaffene Lage in der französischen Zone Stellung. Die Gewerk- schaften verlangen in erster Linie Aufrechterhal- tung der Preisbildung, verstärkte Preisüber- Wachung für Konsumwaren, Senkung der zur Zeit überhöhten Preise und Sicherung des be- reits stark herabgesetzten Realeinkommens der Lohn- und Gehaltsempfänger. Ferner wird 8 fordert, den Kampf gegen Schieber und Schwarz- nändler nicht nur durch Verhängung von Geld- strafen zu führen und vor allem nient die Wa- renhortung durch eine allgemeine Amnestie zu legalisieren. Die Wirtschaft sei nach volkswirt⸗ schaftlichen Gesichtspunkten umzugestalten, wo- bei die Konsumgüterproduktion und der Export besonders zu berücksichtigen sind. Nach einem Hinweis auf die Notwendigkeit einer vordringlichen Förderung des Bauwesens fordern die Gewerkschaften entscheidende Mit- Wirkung in der Produktionslenkung und Kredit- Verteilung. In einer Entschliegung zur Sozial- politik verweisen die Gewerkschaften auf die Die Eisenbahn Demontage des Werkes würde außerordent- Bud liche Rückschläge auf die Produktion der dent 2 Nachindustrien haben, u. a. im Sektor der treten. Präparate zur Seuchenbekämpfung. Es wird wird r bei der Demontage im übrigen auch der Ab. Verhaf bruch eines aus Chamottesteinen hergestellten von sé großen Emaillierofens verlangt. Das Ab. etrebe bruchmaterial ist hinterher nicht mehr z 1 verwenden; es kann mit ihm anderwärts kein erat. neuer Ofen erstellt werden. Die vorgesehene 555 Zerstörung empfinden Angehörige des Werkes dem R selbst und Kreise der deutschen Wirtschaft 5 M Als sinnlos im Hinblick auf die Anstrengungen, 0 ir die gemacht werden, gerade die Produktion, a industrie anzukurbeln.„ Als tenen Grafer Notwendigkeit einer Vereinfachung und organ. kas i schen Entwieklung des Sozialversicherungsrecht Pereir unter Berücksichtigung des Selbstverwalt gedankens, einer Ermäßigung des Beitragssatzes in der Rentenversicherung und der Bereitstel. lung von erforderlichen Mitteln für diese Ver sicherung durch den Staat.(dena) 1 Bel 5 am Fr Erst Streik, dann Massenentlassung 0 Die Firma Vorwerk& Sönn in Wuppertal het außer etwa 750 von ihren rund tausend Betriebsangehörl. Staate Sen ab sofort gekündigt Die Belegschaft der Vor- Frank Werk-Gummiwerke befindet sich seit 1. Juli ads lad Protest gegen die fristlose Entlassung ihresBetriebs. gelade ratsvorsitzenden im Ausstand. Die Entlassu Die des Betriesratsvorsitzenden geht auf Streitigkeiten Leitus Zwischen dem Betriebsrat und der Betriebsleitung die f zurück, die wegen häufiger Diebstähle bei de? 2 Firma Leibesvisitationen der Betriebsangehörigen der angeordnet hatte, ohne den Betriebsrat vorker Thie davon zu verständigen. vertre Nach Ansicht des Arbeitsamtes ist eine Zustim- treter mung zu der Massenkündigung nicht erforderlich. ꝓrau Die örtlichen Gewerkschaften erklärten, der Ge. danke, für den Betrieb einen Treuhänder einzu- 5 setzen, habe nunmehr so konkrete Formen ange- 5 nommen, daß sich der Landtag damit beschäftigen müsse. Der Betriebsinhaber vertrat die Auf fs. sung, daß hei einer Wiederaufnahme des Betriebes nur solche Leute wieder eingestellt werden He könnten, deren persönliche Einstellung eine ge. Sozia ordnete und harmonische Zusammenarbeit ge. holt Währleiste.(dena). neues Anschluß der Postgewerkschaften an Ir... 85 Der Ausschuß der Postgewerkschaften aller vier 1 Zonen Deutschlands und der Stadt Berlin hat be. ernen schlossen, der„Internationale des Personals de:? Fir Post-, Telegraphen- und Telephonbetriebe“ bildet PTT) als Arbeitsgemeinschaft mit Wirkung 1 vom 1. Oktober 1948 beizutreten. Die Deutschen 1 Postgewerkschaften sind somit die ersten, dle Es 18 sich nach Kriegsende auf Vierzonen-Basis einer: Pim! internationalen Gewerkschaftsorganisation an. schließen.(dena) 5 Jugend-Gewerkschaftler nach Us A. Der Pirek! tor der Gewerkschafts-Akademie in Oberursel im Te Taunus, Wilhelm Birkelbach, wird nach den Us4 Mosc reisen, um dort an einem sechs- bis neunmonatl⸗ g prov: gen Jugendleiterlehrgang im Rahmen der Rocke. 5 keller- Stiftung tellzunenmen. Außer Birkelbach 1 85 sollen gleichzeitig drei weitere Gewerkschafts-. milit und Jugendleiter aus den übrigen Ländern der Foxis⸗ Us-Zone nach den Usa fahren. 25 J Blstzlich u, unerwartet wurde mein Ib. treu- sorgender Mann, unser gut. Vater, Schwie- gervater u. Großvater, Herr Paul Naumann Telegrafeninspektor in dle ewige Heimat abberufen. In tiefer Trauer: Berta Naumann, Fam. Naumann, Ladenburg. Beerdigung: 29. 7. 48, 11.30 Unr, Hauptfriedh. Femiliennechrichten Dr. Paul S aer rer Anna Lambert, geb. Geiser, e am 2 nach kurzem, schwerem Leiden 5— von 38 Jahren. Mannheim, Gärtner- Str. 883. Josef Lambert u. Kind. Beerdigg. atm 29. 7. 48, 11 Uhr, Hauptfriedhof. Alfons Stahl, mein Ib. Mann, unser herzens- gut. Vater, Schwiegervater, Bruder u. On- Keil wurde unerwartet 1. Alter v. 60 J. aus uns. Mitte gerissen. Mh.-Almenhof, Friedr.- Böttger-Str. 6, In tiefer Trauer: Magdalena Stshl, geb. Knörzer, nebst Anfebortsan. Beerdigung: 29. 7. 48, 11.30 Uhr, Hauptfruh. Emma Klinger, geb, Bechtold, meine 5 gute Frau. ist nach lang., schwer. Leiden im 36. Lebens]. zur ewigen Ruhe eingegang. Mhm., Uhlandstraße 48. Eritz Klinger. 18. erdigung Freitag, 30. 7., 11 Uhr, Hauptfrdh. die àufrichtige Teilnahme b. 1 serer Ib. Verstorbenen sagen wir herzl. Dank. Bes. danken wir Hrn. fr. 5 f. seine trostr. Worte am Grabe. 3„ Soldatenweg 128. Fdch. Göller u. Angeher. Für die herzl, Anteilnahme sowie für die Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang uns. lieb, Verstorbenen, Herrn Johannes Heintzmann, sagen wir innig. Dank. Beson- deren Dank d. Herrn Pfarrer für die trost- reichen Worte. Katharina Heintzmann. A 5 2 Bekanntmachungen 1 Ru- enlesen! Das Aehrenlesen ist erst nach 5 e der mit Getreide bestellten Felder 10 Zuwiderhandlungen werden als Feld- N Städt. Landw.-Abtig. 19952 Hundesteuer. Wegen Entrichtung der Hunde- 5. 1949) wird auf die steuer für 1948(I. 6. 1948—31.. iche Bekanntmachung —. 5 9 gemacht. Stadtkasse Mhm. Beschlüsse. Der am 1. 4. 1912 in Mhm. geb., zul. in Nhm.-Luzenberg, Eisenstr. 12, Wohnh. t. Schiffer(Gren.) Rudolf Nicola; wird 5 Für tot erklärt. Zeitp. d. Todes: 30. 12. 8 8 Der am 20. 1. 1920 in Schörfling, Ers. 5 25 bruck, geb., zul. in Stadl-Paura 116 b. Lam 5 (Oberdonau) wohnhaft gewes. Tlefbauarbei er Friedrich Gollner wird für tot erklärt. Zeit- punkt des Todes: 18. 8. 1944, 24 Uhr. Stellen- Angebote Arbeltsplazwechsel nur mit Zustimmg. d. Arbeltsamts spektor gegen Zahlung von festen Bezügen u. . für das Stadtgebiet gesucht. erbet, an EOS u. EXCEL.SIOR, Dtsch. Volks- u. Lebensvers.-A.-G., Bez.-Dir. Frankfurt à. 51 Lindenring 18 1996 Vertreter! Die Allgem. Zusatzkrankenkasse Lud- Wigsh.- Oggersheim, Schillerplatz 27, hat die Or- ganisation nach Mannheim, Heidelberg u. Karls- ruhe verlegt. Wir suchen an diesen Plätzen mit unseren konkurrenzlosen Tarifen gegen fest. Gehalt u. Provision tücht. Damen u. Herren. an Allgem. 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Freitag bis Sonntag jeweils 22.30. Eine spannende Liebesgeschichte:„Roman einer Tänzerin“. 19 984 Capitol-Filmtheater. Heute, Donnerstag, letzter Tag! Das herrliche Filmerlebnis:„Schicksal von gestern“, ein Film unserer Zeit voller drama- tischer Konflikte. In den Hauptrollen Anna Neagle, Michael Wilding. Beg.: 14, 16.30, 19 u. 21. Capitol- Filmtheater. Voranzeige! Ab morgen Frei- tag! In Erstaufführung! Der spannende Farb- Alm der Eagle-Lion in deutscher Sprache:„Zwel Welten“. Abenteuer zweier Erdteile. Außer- dem neueste Wochenschau„Welt im Film“. Be- Zinn 14, 16.30, 19 u. 21 Uhr. Kartenvorverkauf ab 10 Uhr an der Capitol-Kasse sowie bei Zigar- renhaus Schmidt, P 3, 14. 5 19 977 Saalbau-Theater Mhm.- Waldhof. Ab Freitag: „Wenn die Sonne wieder scheint“ mit Paul Wegner, Paul Klinger, Maria Koppenhöfer und Bruni Löbel. Im Beiprogramm auf der Bühne: Gesangshumoristen„Pfälzer Krischer“, Wo.: 18.30 und 21 Uhr; Sa. 17.30, 20 und 22 Uhr; 80. 16, 18.30 u 21 Uhr. ½2 Uhr Kinder vorstellung. Zuschlag f. d. Bühnensch. auf all. Plätzen 10 Pf. Odeon-Lichtspiele, G 7, 10. Freitag bis Donnerstag „Herz ohne Heimat“ mit Albrecht Schönhals, Anneliese Uhlig, Gustav Dießl, Camilla Horn u. a. Anfang tägl. 16, 18, 20. Vorverkauf ab 13 Uhr. Zentral-Theater Mhm.- Waldhof. Freitag bis Don- nerstag! Bezaubernde Melodien, amüsante Ueber- raschungen in d. Prag-Film:„Seine beste Rolle“ mit Hans Hotter(Kammersänger d. Münchener Staatsoper), Marine v. Ditmar, Camilla Horn, Paul Dahlke u. a. Anfang: Wo. 18, 20.30 Un; Sa. 17.30, 19.45, 22 Uhr, So. 15.30, 18, 20.30 Uhr. S0. 13.30 Uhr Kinder vorstellung. 1.9940 Roxy- Filmtheater Mhm.-Rheinau. Ab Freitag! Ein deutscher Fim mit Olga Tschechowa:„Der ewige Klang“. Tägl. 17.30, 20, S0. 13.30, 16. 18, 20. Rosengarten! Sa., 31. 7., Beginn 19 Uhr: Experi- mentalabend Leon Hardt, suggestion- Telepathie — Fellsehen. Was bringen die Jahre 19481949 für uns und Europa? Karten zu DM 1.—, 2.— u. 3.— in den bek. Vorverkaufsstellen: Buchhandlg. 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