z Jahrgang/ Nummer 93 Ceschüäliswellen: Sduwetzingen. Rarl-Theodor- Krraſße 1. Telelon 645: Weinheim. Haupistr. 63. Tel 2241: Heidelberg. lack 3. Telefon 4980: Ludwigshafen am hein. heinstrae 37. Bezugspreis monallich DW 2.40 einsdiliefilich Trägerlohn: Postbezugspreis monalli. DM 2.88 chllellich Zustellgebühr. Rreuzbandbezug DM 3.25/ Z. Z. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 4/ Bei ichterscheinen infolge höherer Gewall besteht Beln Anspruch a. Rückerstauung d. Bezugsgeldes EB Demontagearbeiten verweigert Tübingen. DENA) Der württemberg- Hohenzollern als Protest gegen die von der französischen Militärregierung angeordneten Demontagen durchgeführte 1 Streik wurde am Montag von 7 bis 19 Uhr schenfälle. gschaftsbundes Besprechungen geführt. ein Vertreter einem DENA- Korrespondenten durchgeführt. Der Streik verlief ohne Zwi- Der Proteststreik war auf alle Gebiete des öffentlichen Lebens außer dem Eisen- pahnverkehr, ausgedehnt, der auf die beson- dere Anordnung der französischen Militär- regierung aufrechterhalten wurde. Der Fern- sprechverkehr war bis auf Orts- und drin- gende Dienstgespräche eingestellt worden. Streikdemonstrationen wurden von der fran- zösischen Militärregierung untersagt. Der französische Gouverneur, General Widmer, hatte noch am Wochenende mit den Vorstandsmitgliedern des Gewerk- Wie Gewerkschaftsbundes mitteilte, soll General Widmer in dieser Unterredung gesagt haben, daß durch den Streik die letztenchancen verscherzt worden seien, auf dem Verhandlungswege eine Milderung der Demontagen zu erreichen.. Laut UP erklärte ein Sprecher der Ge- werkschaften vor Pressevertretern, die Ar- des beiterschaft weigere sich, an der Durch- kührung der von der Militärregierung be- tkohlenen Demontagen mitzuwirken. Diese Weigerung werde auch trotz des Verspre- Steuersätze auf Tabakwaren und Kaffee. chens von zusätzlichen Rationen und der späteren Weiterbeschäftigung aufrecht- erhalten. Auch Holzbewirtschaftung gelockert Frankfurt. DENA) Die Holzbewirtschaf- tung in der Bizone ist aufgehoben worden. Von dieser Regelung sind Grubenholz und Massensortimente von Kiefern, Fichten und Tannen einiger Güteklassen ausge- nommen worden. Damit ist der freie Be- zug von Holz für das gesamte Kleinge- werbe, für die Bauwirtschaft und für die Landwirtschaft gesichert. Die Preisgestal- tung für Holz, für das keine Höchstpreise mehr bestehen, soll sich in Zukunft nach Angebot und Nachfrage richten. Inwieweit sich die freie Preisbildung auf die Brenn- holz. bzw. Nutzholzpreise auswirken wird, ist noch nicht zu übersehen. ehn-Pfennig-Zigarettenꝰ 1 i die Festsetzung der außerordentlich hohen Immer wieder ist von vielen Seiten be- tont worden, daß ein Steuersatz zum Bei- spiel von 30 DM für ein Kilogramm Kaffee den Konsum abdrosseln müsse. Der jahe Rückgang des Zigarettenverkaufes auf die Raucherkarte ist ein unverkennbar deut- cher Beweis. Die Zweizonenverwaltung für Finanzen hat dem Wirtschaftsrat eine beträchtliche Senkung der Verbrauchs- steuern vorgeschlagen. Der Steuersatz für Kaffee soll auf ein Drittel ermäßigt werden, so daß das Pfund Kaffee 10 bis 12 DM ko- ten würde. Zigaretten sollen infolge der Senkung der Tabaksteuer um die Hälfte roten „(U 1337 8 Pkt. billiger als bisher verkauft werden kön- nen, so daß Zehn-Pfennig-Zigaretten auf den Markt kämen. Auch die Biersteuer soll erheblich gesenkt werden. Die Flasche Branntwein soll sogar auf ein Siebentel 1 res bisherigen Preises sinken. 77 Betriebe aus dem IG- Konzern Mannheim.(Eig.-Ber.) Wie die in Zü- rich erscheinende Zeitschrift Finanz und Wirtschaft“ meldet, haben die westlichen Alliierten die Liquidation und Entflechtung des IG-Farbenkonzerns durchgeführt und bisher 77 Unternehmungen der chemischen Industrie, die früher zum IG-Farbenkon- zern gehörten, gebildet. Von diesen 77 selb- gtändigen Unternehmungen haben 51 ihren Sitz in der amerikanischen und 26 in der britischen Zone. Die neuen 77 selbständi- gen Betriebe werden in den nächsten sechs Monaten Aktien zur Zeichnung auflegen, um sich das notwendige Kapital zur Abfin- dung der alten IG-Farben- Aktionäre und der übrigen Gläubiger zu verschaffen. Der Schah von Persien, Reza Pahlevi, der sich augenblicklich auf einer Europareise 255 findet, ist mit einem Sonderflugzeug von der framôsischen Riviera kommend in Bern ein“ getroffen, wo er als Gast der schweizerischen Regierung einige Tage verbringen wird. Von dort wird sich der Schah nach Rom n Der italienische Sozialistenführer Pietro 5 hat sich zu einem Besuch nach Leningrad 5 Moskau begeben. Die bulgarischen Sozialis. schen und kommunistischen Parteien werden sich in Kürze zu einer einheitlichen Partei verschmelzen. Die„Pan-American-World-Air-Ways“ Wer- den ab 1. September Stuttgart in ihr Flugnetz einbeziehen und die Strecke Frankfurt.—Stutt, gart vorerst dreimal wöchentlich befliegen./ Der amerikanische Hauptankläger in Nürnberg, General Telford Taylor, forderte in seins Schlußplädoyer im OK W- Prozeß eine N Bestrafung der angeklagten Generale und Ad- mirale./ Das Kabinett von Nordrhein- West- kalen hat beschlossen, daß der Antikorruptions- Kommissar Werner Jakobi seine Tätigkeit vor- läufig fortsetzen soll./ Der Aufenthalt des ehe- maligen Ministers im Brüning-Kabinett, Gott⸗ kried Treviranus, in Westdeutschland soll der Prüfung der Produktion bestimmten Rohmate- rials gelten, das in den USA gebraucht Wird, und nicht, wie es ursprünglich in Presse- meldungen hieß, der Sondierung der Investi- tonsmöglichkeiten amerikanischen Kapitals Die land wirtschaftliche Ausstellung 1948 der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft DEO) wird am 29. August in Frankfurt eröffnet werden. DENATAPTUP/ Eig. Ber. in ganz Süd- Mittwoch, 11. August 1948 Das Berliner Währungsproblem im Mittelpunkt der langwierigen Moskau.(UP) Der amerikanische Bot- schafter Walter Bedell Smith, der fran- zösische Botschafter Lves Chataig- neau und der Privatsekretär des briti- schen Außenministers Bevin, Frank Ro- berts, hatten am Montagnachmittag er- neut eine Zusammenkunft mit dem sowieti- schen Außenminister Molotow im Kreml, die 3 Stunden und 10 Minuten dauerte. An der Unterredung nahm auch der Sachver- ständige für deutsche Fragen und gegen- wärtige Leiter der Nahostabteilung im so- Wjetischen Außenministerium, Andrej Smirno w, teil. Die Botschafter der Westmächte begaben sich nach Verlassen des Kremls sofort in die britische Botschaft. 5 In unterrichteten Kreisen der westlichen Hauptstädte ist man geneigt, die Montag- besprechung mit Molotow als die wichtigste der bisher stattgefundenen Unterredungen anzusehen. Die Verhandlungen scheinen in ein entscheidendes Stadium eingetreten zu sein und, wie man allgemein vermutet, das Berliner Währungsproblem zum Hauptge- genstand zu haben. In Paris glaubt man, Wie REUTER berichtet, daß die Westmächte die Ostmark in der Sowjetzone und in Berlin als alleinige Währung anerkennen, dafür aber die sofortige Aufhebung der Blockade Berlins verlangen werden. In London vermutet man, daß am Montag von beiden Gesprächspartnern die äußersten Zugeständnisse in dieser Angelegenheit dar- gelegt worden waren. Auf jeden Fall scheint es sicher zu sein, daß eine Einigung in der Berliner Frage die Vorbedingung für erneute Viermächte- verhandlungen über das gesamte Deutsch- landproblem ist. 8 In anglo- amerikanischen Kreisen Mos- kaus wird, wie UP meint, die zeitliche Ausdehnung der Verhandlungen als ermu- tigendes Zeichen angesehen. Man rechnet mit weiteren Zusammenkünften mit Mo- lotow und erklärt, daß sich die Ver- handlungen immer noch im vor berei- tenden Stadium befänden. Auch Außen- Russischer Donaukonventionsentwurf angenommen Donauländer gegen die Rechte der Nicht-Anliegerstaaten Belgrad.(UP) Die Donaukonferenz lehnte am Dienstagmorgen mit sieben gegen drei Stimmen einen französischen Zusatzantrag zu dem sowjetischen Konventionsentwurf ab, auf Grund dessen die Freiheit der Schiffahrt und des Handels auf der Donau für alle Staaten garantiert und die Arbeit der Donaukommission im Rahmen der UN- Charta festgelegt werden sollte. 5 Bei der Schluß abstimmung wurde de sowjetische Entwurf ohne Abänderungen mit sieben gegen zwei Stimmen angenom- men. Großbritannien enthielt sich der Stimme. 8. Damit hat der Block der osteuropàischen Staaten den ersten größeren Versuch der Westmächte vereitelt, in die neue Donau- konvention Garantien für eine freie Schiff- fahrt aufzunehmen. Die Franzosen hatten sich vor allen Dingen darum bemüht, eine sowjetische Klausel aus der Präambel aus- zuscheiden, nach der die Teilnehmerstaaten die„souveränen Rechte“ der Donaustaaten such widersetzen, legenheit, wie AP zusätzlich meldet, einen scharfen Angriff gegen die Westmächte. Sie erklärten übereinstimmend. auf der sowie tischen Präambel bestehen zu wollen. Der französische Vertreter erklärte. die Sowijet- union nehme zwar eine hervorragende Stellung in der Donauverwaltung ein, Frankreich würde sich jedoch jedem Ver- die Schiffahrt auf der Donau irgendwelchen Beschränkungen zu unterwerfen. Der stellvertretende jugosla- wWische Außenminister Bebler erwiderte ihm darauf, die osteuropäischen Länder würden dem System erworbener Rechte von Nichtanliegerstaaten ein Ende bereiten. Der auf jugoslawischen Vorschlag ge- bildete Hauptausschuß der Donau- konferenz hatte unter dem Vorsitz des französischen Delegierten. Botschafter Adrien Thierry, am Montag seine Arbeit aufgenommen. Einstimmig ist beschlossen worden, zu allen Sitzungen des Hauptaus- schusses d d die Oeffentlichkeit 8 3 8 orismalzeichnung: schummer Baden in der Donau fur Nicht- Anlieger verboten lizeiver waltung unter der Der vierte Besuch der Botschafter im Kreml Moskauer Verhandlungen minister Marshall sagte in Washing- ton, daß„wohl noch viele und lange Be- sprechungen“ zwischen den Beauftragten der Westmächte und den obersten sowjeti- schen Regierungsbeamten stattfinden wer- den. Interessant ist in diesem Zusammen- hang eine Betrachtung der„New Vork Herald Tribune“ über die Notwyendigkeit einer westdeutschen verfassunggebenden Versammlung. Das Blatt bezweifelt die Notwendigkeit einer derartigen Versamm- lung, die nicht von einem freien Volk ge- Wählt werden könne, da Deutschland ja ein besetztes Land sei. Jede unter der vorgeschlagenen Verfassung gebildete deut- sche Regierung würde in erster Linie den Militärgouverneuren und erst in zweiter Linie dem deutschen Volke verantwortlich sein. Auch sei, überlegt das Blatt, die Er- richtung einer solchen Regierung für den deutschen Wiederaufbau ohne jede Bedeu- tung, ja sogar hinderlich. Wesentlich sei nur die Schaffung einer Verwaltung, die bei einem Mindestmaß von Einmischung seitens der Militärgouverneure und der deutschen Länder die Wirtschaft der drei Westzonen zu leiten, imstande sei. Die von den Sowjets in ihrer eigenen Zone vor ge- raumer Zeit geschaffene entsprechende deutsche Verwaltung habe auch unter der Einmischung der Militärregierung und der deutschen Länder gelitten und deswegen nicht erfolgreich arbeiten können. Der bekannte amerikanische Kommen- tator Walter Lippman meint außerdem zu diesem Fragenkomplex, die Amerika ner wüßten nicht, was sie mit West- deutschland anfangen sollten. Denn unbe- Waffnet könne der westdeutsche Staat nicht in eine zu bildende westeuropàische Union eintreten und bewaffnet könne er zum Beherrscher dieser Union werden und in der Lage sein, selbst Verträge mit der Sowjetunion und Osteuropa abzuschließen. Kein Ost-West- Magistrat Berlin. ODr.-Sch.-Eig.-Ber) Der Spre- cher des Berliner Magistrats, Bürgermei- ster Dr. Friedensburg, dementierte auf einer Pressekonferenz die Gerüchte über eine Spaltüng des Magistrats und er- 4 ser sicht N N nen be t geword der Polizeifrage halte der wie vor an einer einheitlichen Berliner Po- Leitung Dr. Stumms fest. Dieser sei lediglich an der Ausübung seiner Aufgaben im Sowietsek- tor behindert, da die sowietische Besat- zungsmacht ihn nicht anerkenne. Wie bekannt wird, wurde in der Le- bensmittelversorgung für ganz Berlin eine Kompromißlösung erzielt. Die russische Zentralkommandantur hat den Leiter des Haupternährungsamtes, Stadtrat Füll- sac k, anerkannt, der Abteilungsleiter für die Versorgung des Ostsektors, Paul Letsch(SED), hat sich den Anordnun- gen Füllsacks unterworfen. Im Zusammenhang mit der Berliner Währungssituation erklärte der Vizepräsi- dent der Notenbank der Ostzone, Lan d- wehr, die sowjetische Militärverwaltung strebe die Eingliederung Berlins in die Ostzonen währung an. Gegen die Gründung einer Viermächte-Clearing-Bank in Ber- Iin sei wenig einzuwenden, da sie für den Interzonenhandel und für die westdeut-⸗ schen Absatzmärkte der Berliner und der Ostzonenindustrie kaum zu entbehren sei. Die ersten Federstriche für eine westdeulsche Verfassung 22 sachverständige Delegierte der Westzonen haben mit den Entwurfsarbeiten begonnen München.(zi-Eig.-Ber.) Das„Alte Schloß“ auf der Herreninsel im Chiemsee ist in den Mittelpunkt des politischen Le- bens gerückt. Die bayerische Staatsregie- rung hat 22 Delegierte der elf westdeut- schen Länder zu einer zweiwöchigen Ar- beitstagung für die Vorarbeiten zu einer vorläufigen Bundesverfassung eingeladen. Vom 10. bis 22. August werden die Räume des Schlosses von Gesprächen erfüllt sein, von deren Inhalt und Ergebnis das staats- politische Gesicht Westdeutschlands weit- gehend beeinflußt werden wird. Außer den 22 Mitgliedern des Verfassungsausschusses werden sich die Angehörigen der noch zu pildenden Unterkommissionen für die ein- zelnen Teilgebiete des Verfassungsentwur- fes einfinden. Die bayerische Staatsregie- rung wird als Gastgeber durch Dr. Anton Pfeiffer vertreten. Die Delesierten der Länder werden, wie angenommen Wird, grundsätzlich alle Verfassunssfragen ge- meinsam erörtern, ohne sich an bestimmte Entwürfe zu halten. Württemberg-Baden ist durch Justizminister Dr. Beyerle ver- treten. g In einer Begrüßungsansprache sagte, laut DEN A, der Leiter der bayerischen Staats- kanzlei, Dr. Anton Pfeiffer, der Auftrag zur Schaffung des Verfassungswerkes sei durch drei fremde Mächte erfolgt. Es sei jedoch für sämtliche Teilnehmer der Tagung 8185 Selbstverständlichkeit, ihn nach deut- schen Gesichtspunkten erneuten, Die zukünftige Verfassung müsse folgende Grundsätze sichern: Demokratie. Föderalis- mus, eine angemessene Zentralisierung, die Garantie der Freiheit des Individiums so- wie die Möglichkeit einer Aenderung der Verfassung mit der Zustimmung von zwei Dritteln der deutschen Länder. Der Auf- trag kam aus fremder Hand“, betonte Pfeif- fer,„die Erfüllung des Auftrages wird deutscher Gesinnung entspringen.“ Pfeiffer wies mit besonderer Betonung auf die Anwesenheit des Berliner Stadtver- ordneten vorstehers Dr. Otto Suhr hin und erklärte, der Ausschuß wolle sobald irgend möglich den Osten Deutschlands zu Wort kommen lassen. Es sei notwendig, daß die Tür weit offen bleibe für diejenigen, die bei diesen Besprechungen nicht anwesend sein könnten. 8 Die Tagungsteilnehmer hoben die beson- dere Aufgabe hervor, die ihnen mit der Schaffung des ersten Verfassungskonvents des deutschen Volkes nach dem Kriege auf- erlegt sei. Sie müßten dafür sorgen, daß der Verfassungsentwurf die Achtung des deut- schen Volkes finde und deshalb auch auf die überwältigende Zustimmung der Län- derregierungen und des parlamentarischen Rates rechnen könne. Schwierige Entwurfsarbeit Zum Ehrenpräsidenten der Tagung wurde der Leiter der bayerischen Staats- kanzlei, Dr. Anton Pfeiffer, gewählt. Weiter wurde ein dreiköpfiger Geschäftsführungs- vorstand, dem Staatssekretär Dr. Josef Schwalber für die amerikanische, Staatsrat Prof. Dr. Carlo Schmid für die französische und Prof. Dr. Theo Kor dt für die britische Zone angehören, nominiert. Vor Pressevertetern gab Dr. Pfeiffer In- formationen zu den Arbeiten des Verfas- sungsausschusses, der rein technische Fra- gen behandele. Der Ausschuß befasse sich nicht mit politischen, sondern mit rechtli- rungen chen Problemen. Lebhafte Diskussionen er- wartet Dr. Pfeiffer bei der Klärung der finanziellen Zuständigkeiten und der Frage, ob der Bundesrat sich aus gewählten Mit- gliedern oder aus Delegierten der Regie- zusammensetzen solle. Praktisch werde man sich darüber klar werden müs- sen, ob und welche Bestimmungen der Weimarer Verfassung berücksichtigt wer- den könnten. Die Beratungen werden nach Ansicht Dr. Pfeiffers dadurch erschwert, daß die von den Ministerpräsidenten vorge- schlagenen Aenderungen des Besatzungs- statuts noch nicht verwirklicht und die Zu- ständigkeiten noch nicht geklärt sind. Dr. Pfeiffer hält es durchaus für möglich, daß zwei bis drei Verfassungsentwürfe ausge- arbeitet werden müssen. Ländergrenzen ein Sorgenkind Karlsruhe. DENA) Der süd westdeutsche Grenzausschuß befaßte sich in seiner Sit- zung in Karlsruhe mit den Forderungen der Länder Württemberg-Baden, Südwürttem- berg und Südbaden. Die Vorschläge der Konferenz sollen auf einer endgültigen Sit- zung, die voraussichtlich in der nächsten Woche auf dem Hohentwiel bei Singen statt- kinden wird, bekanntgegeben werden. Am Donnerstag sollen in Frankfurt Besprechungen zwischen den Militärgouver- neuren Clay und Robertson und je einem Ministerpräsidenten der drei West- zonen über die innerdeutschen Grenzpro- bleme stattfinden. Wie aus Kreisen des anglo- amerikanischen Zweimächtekontroll- amtes verlautet, bemühen sich die Minister- präsidenten um einen zeitlichen Aufschub des Termins(25. August, d. Red.), der für die Beendigung der Arbeiten zur Neufestsetzung der Ländergrenzen vorgeèsehen ist. den. Auch in Magistrat nach verötleütl unter Liehz-Nr. US UB 110 J Ver lierausgeder: Ur. Kaul Ad und E. Fritz von Schülhng/ Hedektlan. Verlag und Druck: Mannheim. N l. 46/ Pernrul 4415153/ BankEOmO: Südzwestbank Ran- N. 5 rscheig; Alcnnnd. Etttrwsoch. Freitag u. Samstag pur unverlantzte Aamnsk Gin keinariel Ce Vermuiungen um das Kopfgeld Frankfurt.(Dr.-Rp.-Eig.-Ber.) Nachdem sich Prof. Dr. Erhard, der Direktor der Zweizonenver waltung für Wirtschaft, trotz volks wirtschaftlicher Bedenken für eine Aus- zahlung der restlichen Kopfgeldquote Aus- gesprochen hatte, hat auch der Vörsitzende des bizonalen Verwaltungsrates, Dr. Her- mann Pünder, erklärt, daß die zweite Rate des Kopfgeldes ausgezahlt werden müsse, da man keinen Vertrauensbruch be- gehen könne. Zu den 2. Z. verbreiteten Pressemeldungen, denen zufolge die rest- liche Kopfquote von 20 DPM am 15. August ausgezahlt werden soll, wird aus Kreisen der Bank Deutscher Länder erklärt, es sei ledig- lich bekannt, daß den Bestimmungen des Währungsgesetzes zufolge die Auszahlung bis zum 20. August erfolgen müsse. Bizonaler Frühkartoffelsegen Frankfurt. Dr.- Rp.-Eig.-Ber.) Zu der Aeußerung Dr. Pünders, daß infolge der günstigen Frühkartoffelernte die Kartoffel- rationſerung im Laufe der nächsten Wochen aufgehoben werden könnte, verlautet aus Kreisen der Zweizonen verwaltung für Er- nährung, daß die Ernte zwar sehr ertrag- reich gewesen sei, aber die eigentliche Kar- toffelernte noch nicht mit Sicherheit voraus- geschätzt werden könne. Es wird eine Ernte von 18 Millionen Tonnen erwartet, gegen- über 11 Millionen 1946 und 8,8 Millionen 1947. Bei den Frühkartoffeln sei allerdings, so wird erklärt, eine Schwemme eingetreten, die die Bewirtschaftung dieser Kartoffeln im Laufe der nächsten Wochen praktisch aufhebe. Zwei Ausschüsse- ein Lastenausgleick Frankfurt.(Dr.-Rp.-Eig.-Ber.) Der Be- schluß des Finanzausschusses des Wirt- schaftsrates, einen besonderen Ausschuß für den Lastenausgleich einzusetzen, hat einiges Befremden in den Kreisen des Länderrates hervorgerufen, dessen Finanzausschuß eben- falls die Bildung eines Sonderausschusses für den Lastenausgleich vorgesehen hat, über dessen Aufgabengebiet man sich aber mit dem Wirtschaftsrat anscheinend vorher verständigen wollte. Nachdem nunmehr der Wirtschaftsrat von sich aus gehandelt hat, werden die Finanzminister am kommenden Donnerstag den Aufgabenkreis des Länder- rats ausschusses umreißen. Die päpstliche Delegation für Köln Vatikanstadt.(Up) Das Staatssekre- tariat des Vatikans gibt bekannt, daß sich Clemente Kardinal Micara am 12. August 1s Päpstlietter Legat zur 700-Jahrfeier des Kölner Doms nach Köln begeben wird. dinal Micaraà wird vom Fürsten Giulu PA- cell, Oberst der päpstlichen Nobelgarde, Baron Edmondo Raitz von Frentz, Kämmerer mit Schwert und Mantel, Pater Folykarp Schmoll, Generaldefinitor der Franziskaner Minoriten und Pater Bruno Wüstenberg vom Staatssekretariat be- gleitet. 5 Für die Einheit aller Kirchen London.(UP) Die Weltkonferenz der anglikanischen Kirche, nach dem Sitz des Erzbischofs von Canterbury in London, La mbeth- Konferenz, genannt, ist am Montag mit einer Prędigt des Erzbischofs von Fork in der Westminster-Abtei for- mell geschlossen worden. Nach etwa zehn Tagen wird ein Hirtenschreiben, das von 330 anglikanischen Bischöfen unterzeichnet wurde, veröffentlicht werden. Wie der Erzbischof von Vork andeutete, enthält das Hirtenschreiben einen Appell zur Einheit der Christenheit, da eine geteilte Christenheit die Schwierig- keiten der gegenwärtigen Lage in der Welt nicht erfolgreich meistern könne, Wie aus Kreisen der anglikanischen Kirche verlau- tet, sollen die Bischöfe der anglikanischen Kirche im Laufe der Konferenz die mo- dernistischen Tendenzen abgelehnt haben, die eine Zulassung von Frauen zum Prie- steramt und eine Erleichterung der Ehe- vorschriften befürworten. Ein neuer Zankapfel London. DENA-REUTERH) Die Sonder- bealiftragten für die ehemaligen italienischen Kolonien sind in London zu Sinner neuen Sitzung zusammengetreten, in der die spe- ziellen Empfehlungen über die Zukunft der italienischen Besitzungen in Afrika zur Weiterleitung an ihre Begierungen abgefaßt wurden. g Nach den Bestimmungen des italienischen Friedens vertrages muß der Außenminister- rat bis zum 15. September auf Grund des Berichtes der Sonderbeauftragten endgültig über das Schicksal der italienischen Kolonien entscheiden, andernfalls muß die Angele- genheit vor die Vereinten Nationen gebracht werden. In Londoner diplomatischen Krei- sen wird nicht mit einer Einigung über die italienischen Kolonien gerechnet. Viele Beobachter nehmen es als sicher an, daß die italienischen Kolonien das wichtigste prak- tische Problem der Vollversammlung der Vereinten Nationen im September in Paris sein werden. Indien gegen Haiderabad Neudelhi.(AP) Der stellvertretende in- dische Ministerpräsident Sardar Patel teilte im Parlament mit, daß bei 197 be- Waffneten Angriffen aus dem Staate Hai- derabad auf indisches Gebiet in letzter Zeit 73 Personen getötet, 107 verwundet und 41 entführt worden sihd. Unter Hinweis auf erhöhte Spannungen in Haiderabad zwischen der herrschenden Mohammedanerkaste und der Hindubevöl- kerung sagte Patel, Indien sei„Vorbereitet, allen Eventualitäten zu begegnen“, Er be⸗ zeichnete ferner ein unabhängiges Haidera- bad im Herzen Indiens als Gefahr für den Bestand der indischen Union. Daher sei bei den indischen Forderungen nach Anschluß kein Kompromiß möglich. Mittwoch, 11. August 1948 J Nr. fh More EN Seite 2 bestimmungsrecht der Arbeiter in den Be- trieben. Wenn sie heute mit den deutschen Unternehmern in einer Front stünden, so nicht aus nationalistischen, sondern aus so- zialen Ueberlegungen. Zwar sei nicht an- zunehmen, daß der Streik eine gefährliche Situation schaffe, man müsse aber im Aus- land wissen, daß man auf keinen Fall ge- willt sei, die Demontage zuzulassen. „Schlagen Sie mit aller Macht auf die Trommel,“ meinte auch ein Wortführer des Arbeitgeberverbandes, den wir anschlie- Bend sprachen. Wir erwarten., daß uns die Demontage oder das Faß ohne Boden U Hilferuf aus Süd- Württemberg in Rottweil stehen die Fahnen auf Halbmast. Die ehemalige freie Reichsstadt trauert um ihren verstorbenen Bürger, den württembergischen Staatspräsidenten Bo ck. Vertreter der französischen Besatzungs- macht erweisen dem Toten ihre Reverenz. in der benachbarten Industriestadt Professor Dr. Karl Geiler ist am 1 Schwenningen ist ebenfalls Trauer. Aber die Straßen sind nicht feierlich ge- Als vor wenigen Wochen die Nachricht durch die Presse ging, daß zum Rektor der Universität Heidelberg der 70jährige Pro- fessor Karl Geiler gewählt worden ist, wa- ren Leser und Journalisten gleichermaßen erstaunt, und die letzteren eilten, um die Daten zu prüfen. Wie, der elegante, elasti- sche, rotblonde, kaum ergraute Mann, des- sen ganz undogmatisches und im wahrsten Sinne des Wortes erfrischendes Auftreten manche Konferenz, manche Tagung zu einem Genuß werden ließ, dieser brillante Beherr- scher diffiziler Debatten und meisterhafte Koordinierer gegensätzlicher Ansichten soll Wirklich und wahrhaftig jenes Alter er- reicht haben, in dem andere Greise sind und in dem die Frage„Weitergeben oder Ver- weilen?“ in imperativer Weise Antwort heischt? Aber der Ungläubigste muß sich der Evidenz beugen: Vor 70 Jahren, am 10. August 1878, ist Karl Geiler in Schönau im Wiesental als Sohn eines badischen Beam- ten geboren worden. Das Bertholds-Gymnasium in Freiburg nahm den Sextaner auf, dann kam der Knabe nach Mannheim wo der Vater vor- übergehend Oberstaatsanwalt War, bevor er in Karlsruhe als Generalstaatsanwalt seine Karriere beschloß. Das damals aus- gezeichnete humanistische Gymnasium in Mannheim(Kautzmann, Pfaff und Schmidt), das er 1896 nach der Reifeprüfung verließ, vermittelte dem Rnaben und Jüngling die Grundlage seines profunden Wissens, be- reitete seinen aufgeschlossenen Geist auf die wissenschaftliche Arbeit vor, entwickelte seine Neigung zu Klarheit, Ordnung und Form und verlieh ihm jene Weltgewandtheit und Klassische Großzügigkeit, die Freunde und Gegner, Fremde wie Vertraute, immer wieder bestechen. Nach dem Abitur studierte er die Rechts wissenschaften an den Univer- sitäten Freiburg, Berlin und Heidelberg und ließ sich schließlich als Anwalt in Mann- heim nieder, wo er sich schnell als Sachwal- ter der Wirtschaft einen bedeutenden, den Bannkreis der oberrheinischen Handelsme- tropole überstrahlenden Ruf erwarb. Neben seiner fruchtbaren Tätigkeit als Anwalt lockten ihn aber Lehramt und wis- senschaftliche Tätigkeit, wie jeden echten Pfleger des Rechts. Die 1909 begründete Marmheimer Handelshochschule verdankt re Entstehung seiner Mitwirkung. Zehn Jahre lang lehrte er an dem jungen Institut als Dozent; 1921 wurde ihm der Professoren- titel verliehen. Dann holte ihn He delberg auheror 2 on 1929 ar dentlichen Professor für Handels- und Wirt- schaftsrecht an die Ruperta- Carola. 1933 mußte er sein Lehramt niederlegen, da seine Frau, eine gebürtige Karlsruherin, den Rasseideen des NS-Staates nicht entsprach. (Sie ist während des Krieges in Baden-Baden einem langen, schmückt und auch die Vertreter der Macht sind nirgends zu sehen. Es herrscht viel- mehr Niedergeschlagenheit und beinahe Verzweiflung. Erneute Demontagen stehen bevor. Die Regierung in Tübingen ist zu- rückgetreten. 5 Der Versuch, die einflußreichen Persön- lichkeiten der Stadt zu sprechen, um sie über ihre Meinung zu der erneut angekün- digten Demontage befragen, scheitert. Der Syndikus der Uhrenindustrie ist abwe- send. Der Vertreter der Gewerkschaften Würde plötzlich dringend zu General Wi d- mer berufen. Ein städtischer Beamter, den Wir erreichen, weicht vorsichtig aus:„Fra- gen Sie die Gewerkschaften. Seit Stunden rufen hier alle Lebensmittelhändler und Ladenbesitzer an, was sie tun sollten, mit- streiken oder verkaufen. Ich sage zu Allen, fragen Sie die Gewerkschaften. Warum die Deutschen immer wieder darauf warten, daß ihnen von Amts wegen die Revolution befohlen wird? Seltsam.“ Endlich gelingt es uns, zu einem der In- dustrie-Gewaltigen vorzudringen. „Dreiundzwanzigtausend Maschinen sind bereits der württembergischen und badi- schen Uhrenindustrie entnommen worden. Lauter erstklassiges und neues Material. Was Uns blieb, ist zweite Klasse. Wir dach- ten, nun sei es genug, und man könne ver- suchen, mit Fleiß und Ausdauer und vor allem mit dem, was man nicht demontieren kann, die Erfahrung unserer Schwarzwälder Uhrmacher, neu zu beginnen. Wir sind nicht jeicht zu entmutigen, und die Welt braucht unsere Uhren.“ Er wies mit der Hand auf einen Glasschrank, voll von alten Schwarz- Wälder Kuckucksuhren, Weckern, Schotten- Uhren, feinen FTaschenchronometern, Jah- resuhren unter Glasstürzen. und eine Fülle anderer Zeitmesser aus der einheimischen Produktion. 0 „Es scheint, daß alle Zuversicht umsonst Plötzlich stellt sich heraus, daß die Maschinenentnah⸗ Demontagen sind im Sinne der Potsdamer A bma- chung. Niemand will wissen, wo die dreiundzwanzigtausend Maschinen hinge- kommen sind und wer sie bekommen Bat. Unsere berechtigten Hinweise werden mit Achselzucken quittiert. 7 1 montage- ission er„ sie kümmer 5 2 Was bisber Ohne ihr Zutun geschehen sei und verlange di Durchführung des in drei Phasen beschlos- senen Abbaus der württembergisch-badi- schen Uhrenindustrie. Das würde bedeuten, daß die Städte Schwenningen, Schramberg, Villingen, Sankt Georgen, insgesamt über hunderttausend Menschen, von heut auf morgen ihrer Existenz beraubt würden und nicht mehr wüßten, wovon sie leben sollten. Es wächst hier sehr wenig, gibt keine natür- lichen Rohstoffe noch Wasserkräfte. Vor hundert Jahren gab es nur einige armselige Bauernnester und viel Not im Schwarzwald und auf der schwäbischen Alb. Einzig eine arbeitsintensive Veredlungsindustrie, Wie 2 2 ist. bisherigen men gar keine Aufbau dieses Landes. schweren Leiden erlegen) Geiler zog sich dann ganz auf seine immer noch bestehende Mannheimer Anwaltspraxis zurück, bis er im Oktober 1945 zum ersten Ministerpräsidenten des damals neu geschaf- kenen Staates Groß-Hessen ernannt wurde. 15 Monate lang widmete sich der einzige parteilose Regierungschef Deutschlands dem Wie kein anderer in amerikanische Zone in unserem Kampf beisteht. Soll je Württemberg und Baden eine Einheit werden, so müssen wir heute die Gewißheit haben, daß der Norden uns in dieser Not nicht im Stiche läßt. Wir er- warten, daß man in Stuttgart und Frank- furt nichts unversucht läßt, um auch die amerikanische Militärregierung gegen den Unfug dieser Demontagen mobil zu machen. Die Franzosen haben offenbar kein allzu- großes Interesse an dem Abbau. Wenn Amerika„nein“ sagt, sind wir gerettet.“ Karl Ackermann * Bürge für Tradition und Erneuerung 0. August 70 Jahre alt geworden dieser damaligen allgemeinen Verwirrung verkörperte er das Prinzip der wieder- erstehenden Rechtssicherheit und damit einer gesunden staatlichen Fundamentierung über- Haupt. In den ersten Tagen des Januar 1947 wurde er von dem Sozialdemokraten Chri- stian Stock abgelöst. 8 5 DENA-Bild Prof. Dr. Karl Geiler „Es ist der Moment gekommen, wo das Recht wieder Recht sein muß“, sagte er damals, als die Fesseln der Diktatur ge- fallen waren. Nichts könnte besser die Grundhaltung dieses Mannes charakteri- sieren. Ohne Rücksicht auf parteipolitische Bindungen, die diesem souveränen Geiste mrem Wesen nach zuwider sein müssen, geht sein Streben dahin, aus unserem zer- rütteten und korrupten Gemeinwesen wie- der einen Rechtsstaat zu schaffen, der die- ser Bezeichnung würdig ist: nicht eines im verflachten Rechtspositivismus exstarrten Staates, sondern eines Staates, in dem das Recht lebendige Ordnung und Funktion der soziologischen Wirklichkeit ist. Die Wahl Professor Geilers, der seit einem Jahr den ordentlichen Lehrstuhl für tor der Heidelberger Universität, ist sym- bolisch für das Ansehen und Vertrauen zu diesem Mann, der aus jeder neuen Aufga- be neue Kraft gewinnt. Uns aber, die Wir in ihm einen der positivsten Repräsentan- ten imserer Zeit und unseres Landes neuerung gleichermaßen verbürgt, sei stattet, ihm mit unserer Hoffnung internationales Recht innehat und dessen t 2 angst H erlangt hat. zum Rek- n 2u sehen geneigt sind, der Tradition und Er- 82 und unseren Wünschen an jenes Wort Hölder- ins zu erinnern, das er selbst vor das seine Reden als hessischer Ministerpräsident ent- haltende Buch„Geistige Freiheit und so- ziale Gerechtigkeit“ gesetzt hat: Wo Aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch! H. H. 8 0 8 Paris geht in Ferien Fremdenverkehr wieder wie im Frieden/ Der billige Franc lockt Dr.-E. G. P. Paris, im August. rienschluß mit neuge wonnenen Kräften ge. Der Höhepunkt des Jahres, auf den die streikt wurde.. Pariser sich vorbereiten, sobald nur die Im gleichen Zeitpunkt, da die Pariser ersten grünen Spitzen an den Bäumen sicht- ihre Hauptstadt verlassen, halten die Frem. bar werden, ist gekommen. Der heißersehnte den ihren Einzug. Die Normalisierung dez Ferienmonat August ist da und ganz Paris, Lebens in Farnkreich, die Abwertung dez soweit es noch vorhanden ist, packt die französischen Franken haben ihre Wirkun. Koffer. Die Zeitungen bringen gewissenhafte sen auf die Belebung des Fremdenverkehr Statistiken über mehr als 800 000 Abreisen nicht verfehlt und wie einstmals Engländer in vier Tagen, wobei die Gare de Lyon den Holländer und viele Franzosen zur Sommer. Rekord erreichte und veröffentlichen eine frische ins billige Belgien“ fuhren, so fluch“ Landkarte Frankreichs, in welcher die Wet- ten sich heute selbst die Belgier vor dem ter verhältnisse in den verschiedenen Regio- allzu gut gewordenen belgischen Frank. In 17 nen des Landes täglich gewissenhaft einge- dem einst so besuchten Ostende flelen auf. zeichnet sind. Bei der unbeständigen Wetter- 11 Hotels mit 156 Angestellten 29 Kurgäste 5 lage dieses Sommers wird die Côte d' Azur, In Frankreich dagegen können die Belglet, 1 wo„Tout Paris“, der Herzog von Windsor deren Wagen man an jeder Ecke sieht, Gf 1 und die amerikanischen Filmstars längst franz. Frances kür einen belg. erhalten un vollzählig eingetroffen sind, auch von der außerdem spendet der französische Staat 10 Masse der Pariser als Reiseziel bevorzugt. noch für jeden mit einem Wagen einreisen. Trotz der alljährlichen Wiederholungen den Ausländer für 400 Huter Peremchene — die berühmten Schilder an den Geschäf- von denen der gewöhnliche Sterblichen ten„Fermeture annuelle“, der Verfrachtung Frankreich nur 20 Liter pro Monat erhäl 2 der Rennpferde nach Deauville, Vichy Da die Benzinscheine auf dem Schwan, g 80 und anderen Kurorten, den alten Concierge- markt hochbezahlt sind, garagieren pfiff Ehepaaren, die in grünen Filzpantoffeln als Belgier und Schweizer nach Einkassiermg] einsame Wächter der Hauptstadt vor den ihrer Bons den Wagen in der nächsten Ga. 5 Haustüren sitzen, um dort die frische Luft“ fas, verkaufen die Benzinbons und bezab. 10 zu genießen— unterscheidet sich der Ferien- len vom Erlös ihren Ferienaufenthalt. Dee monat August 1948 doch sehr grundsätzlich französische Staat kennt diese Migbräuch., von allen Ferien der vergangenen Jahre. drückt beide Augen zu und behauptet, tro: 80 Zum ersten Male seit Kriegsbeginn bietet dem auf seine Rechnung zu kommen, Df Paris in diesem Sommer wieder ein völlig Franzosen jedoch meinen, daß man aud le kriedensmäßiges Bild. Zum ersten Male heute, wie„Gott in Frankreich“ leben“ brauchten die Pariser bei der Auswahl ihres könne. Aber nur dann, wenn man Ausl? 8 Ferienortes sich nicht mehr von dem bis da- der ist.* hin dominierenden Gedanken leiten zu—— 4 sen, in welcher Landschaft man sich einma 2 9 richtig sattessen und einen möglichst großen Olympische. Lebensmittelvorrat für den Winter nach 8 a 5 Paris schleppen könnte. Zum ersten Male Spiele* seit acht Jahren sind die Ferien eine reine 8 8 Erholung und keine Hamsterfahrt mehr. Je- Die Siegertabelle des Tages 8 dermann weiß, daß überall, wohin er auch Rudern(1900 m) p 1 0 Hotels und Restaurants mit gedeckten Einer: I. Meran wWogd(australien) 0 5 1 Tischen und ausführlicher Speisekarte auf Min.; 2. Edouardo Risso(Uruguay) 7:38, 2 Mn!) ihn warten. 3. Romolo Catasta(Italien) 7:51, Min. 3 Mit dem Einzug Paul Rey naud's in das Zweier m. Stm.: 1. Dänemark 8: 00,5 Minz 9 Wirtschaftsministerium ist die Garantie ge- 2. Italien 8:12, Min.; 3. Ungarn 8:25, Min. geben, daß die letzten Schranken der staat- Zweier o. Stm.: 1. Großbritannien Ja. lichen r fallen und die ein- 5 0 2. Schweiz 7:23,9 Min.; 3. Italien 7855 85 zigen Mißgvergnügten sind die Angehörigen 5 5 c 88 Alen 3 England 681,3 Pain. 2. Ss. Kriegs- und Nachkriegserinnerungen, die. 1 5 115 525 f jetzt einer produktiveren Tätigkeit zuge- nemark 643,5 Min.; 3. USA 6477 Min-* kührt werden. So reagierten auf den letzten Vierer m. Stm.: I. USA 650,3 Min, 1 Regierungswechsel nicht nur die Staatsan- Schweiz 6.53, Nin. 3 Dänemark 6750 Min.. leihen, die um 15 Prozent gestiegen, die Achter: 1. USA 5:56,7 Min.; 2. Großbritu) Goldkurse, die um 12 Prozent flelen, son- nien 6:06, 9 Min.; 3. Norwegen 6:10, Min, 81 dern auch die Bauern, die zum ersten Male Fechten 8* seit 10 Jahren wieder Camembert-Käse in Degen: 1. Luigi Cantone Ctalien); 2. Zopell* großen Mengen auf den Pariser Wochen-(Schweiz); 3. E. Mangiarotti(Italien). 8t märkten zum freien Verkauf anboten, ohne Schwerathletik 86 die Wirtsckaftsinspektoren zu fürchten. Auf Gewichtheben(Federgewicht): 1. M. S. Tapas fr dem Zeitungspapier, in das diese Käse ein-(Aegypten), Gesamtleistung: 732 Pfund! 2 f 8 gepackt wurden, stand aber zu lesen, daß A. Wilkes(Trinidad), Gesamtleistung 680. minmehr auch die Fleischbewirtschaftung Pfund; 3. Saimassi Gran), Gesamtleistung: 10 a Pfund. Im Bantamgewicht errang der kleinste I. 3 USA) trek aufgehoben sei. 5 5 Freilich bringt die Rückkehr zur freien Marktwirtschaft nicht nur Annehmlichkei- en.»Mehr 55 arbeiten“, neigt das Leitmotiv. Paul Reyn hat unverblümt erklärt, daß die gegenwärtigen Pfund; 3. Tom Wahosung i Zeiten es nicht erlaubten, die Woche mit Reitsport 1. zwei Sonntagen auszustatten. Die 40-Stun- Pressurprüfung: In der Einzelwertung den denwoche wird abgeschafft, die Arbeitszeit Pferdedressurprüfung belegte Capt., Mose erhöht und der Präsident der Republik Vin-(Schweiz) mit 492,5 Fkt. den 1. Platz. Als zwe cent Kuril, hat festgestellt, daß die so- ter plazierte sich Col. Jousseaume(Frankreid genannten„Ponts“(, Brücken“ d. h. Schlie- mit 480 Pkt. vor Cpt. Boltenstern(Schweden ung der Nemter und Fabriken zn Tagen, lt 4% Fk., 8 Sen. In der Mannschaftswertung sicherte u die zwischen zwei Feiertagen allen) mit der 7 5 8 ö Zeit zu regelrechten„Viadukten“ geworden. mit 1386 Punkten die Puheng seien. Allen Teilnehmern der„Congés payés“ R. 1d. mit 1269 und den USA mit 1286 kf f 1 N„ 2 adspor. (bezahlten Ferien) ist damit von den höch-.li 2 1„ gt sten Stellen Klar gemacht, daß die Zeiten 120 Wen puter re 1 wand Sen. vorbei sind, in denen— wie noch im ver- 4000 m- Mannschaftaverfolgungerennen: 1 gangenen Jahr— am ersten Tag nach Fe- Frankreich 457,8 Min.; 2. Italien 536,7 Min. die Uhrenfabrikation, hat hier die Städte Aufblühen lassen. Welcher Widersinn wäre es, dies alles 2⁊u vernichten. Wir hätten gerne von dern Industriellen gewußt, ob auch die neue Demontage von Privatinteressen veranlaßt sei. Aber da ge- riet er offensichtlich in Verlegenheit. Er wiederholte die sattsam bekannte Erklärung des südwürttembergischen Wirtschaftsmini- sters Wildermuth, wonach offenbar die eng- sche Uhrenindustrie an der Vernichtung der deutschen Kapazität interessiert sei. Die englischen Dominions seien früher die Hauptabnehmer des Schwarzwälder Uhren- exports gewesen. Die Konkurrenz habe er- EKlärt, man wolle die demontierten Maschi- nen lieber ins Meer werfen, als sie den Deutschen lassen. 75 Das klang sehr erbittert. Immerhin sei Abschluß des Mainzer des Ehrenpräsidenten zu sprechen—. kam. Der Tag wurde mit Vorträgen von Prof. Sauer, Hamburg, und Prof. Zocher, Erlangen („Wahrscheinlichkeit und Kausalität“; Problem geleitet, während Prof. treter der französischen Besatzung hätten versichert, dag Frankreich in keiner Weise an Weiteren Demontagen interessiert sei und auch nichts unternehme, um den General- Streik der Arbeiterschaft zu verhindern. Auch sei bereits erreicht worden, daß die württembergischen Großflrmen Kienzle und Mauthe vorerst von der Abbauliste gestri- chen wurden, wogegen die badischen Fir- men, vor allem Kaiser in Villingen, noch immer bedroht seien. Uebrigens sei auch die Demontage der beiden Grohßfirmen wenig verständlich. Mauthe sei Völlig überaltert und die Kienzle-Anteile befänden sich zu einem Großteil in ausländischen Händen. Junghans, der sich während des Krieges fast um das dreifache vergrößerte, werde vor dem Abbau sichtlich geschont und es scheine kast so, als ob dieser nationalsozialistische Nutznießer vom Ausland besonders begün- stigt würde. Am Sonntagvormittag gelang es uns end lich, den maßgeblichen Vertreter der 8 wWerkschaften zu sprechen. Die Arbeiter- schaft habe beschlossen, den Kampf um die Erhaltung ihrer Arbeitssätten mit allen Mitteln zu führen. Der für Montag be- Schlossene Generalstreik in Süd württemberg habe zungchst Protestcharakter, demon- Striere aber zugleich die Entschlossenheit der Arbeiter, nicht einen Schraubenschlüssel ganzurühren, falls Brüssel auf seinen Absich- ten bestehe. Man habe mit dem Abbau . von dreiundzwanzigtausend Maschinen mehr als ausreichend den Willen zur Schadens- wyledergutmachung gezeigt, und es sei nicht Zache der deutschen Arbeiter, sich um die Ansprüche der AlHierten untereinander zu zUmmmern. Die Gewerkschaften hätten jede Jarantie angeboten, um in Zukunft eine zeimliche Rüstungsproduktion unmöglich zu; b machen, forderten aber darum auch das Mit- jene Nüchternheit, 3 8 8 2 g a „ Vortrag über das Philosophie“. Mit nung halten, kam eine andere, kritische Stimme zu Wort. dar, Philosophen die die Empirie überholt immer wieder die aprio rischen Begriffe. erkannt wurde. Aber solange wir von. ob wir in jeder Minute erfahren, Es war eine Wahrheit solche des Absoluten. neueren Philosophien nichts, den der Wahrheit glauben. Ansichseienden und der deshalb schärfster Trennung. Daran ändern auch di heit von Ideen, im System nes Wirklichkeitscharakters entledigt. solche Dialektik ist. starr. neinte Wahrheit. Hegels Philosophie, — das Leben überhaupt. aus kann ich annehmen, muß es nicht! nent, doch solange der schende Wirklichkeit“ als„unkritische Metaphysik“ sagte in seinen Schluß worten: 8 5 Nach vier Tagen angespannteri Arbeitens gönnte sich der Kongreß am Donnerstag eine Erholungspause, um am sechsten Tage Frei- tag) seine Arbeit mit einer Intensität fortzu- setzen, die— um mit den scherzhaften Worten kast emer„philosophischen Heimsuchung“ gleich „Zum der empirischen Anschauung!) ein- Viatte(von der kana- e 5 Quebec) über den Stand N a er Pascalforschung unterrichtete(,L A ologie noch nicht alle Hoffnung verloren. Die Ver- de Pascal“). e——. bardi(om) einen sehr bedeutsamen hema:„Historismus und dem menschlich ungemein sympathischen Römer, der sich unter Anspan- Aller Kräfte der Mühe unterzog, seinen Vortrag frei und in deutscher Sprache zu in höchstem Maße Lombardi legte daß bis Hegel(und heute wieder!) die Wahrheit mit einem unbeding- ten Sein— einem Sein an sich— gleichsetzen. Der geschichtliche Prozeß führt jedoch eine solche Betrachtungsweise ad absurdum, denn Wahrheit ist, was als wahr jektiven Erkenntnistheorien ausgehen, können daß das gestern als wahr erkannte heute verneint werden mug. des Augenblicks, keine die an ein Wer- Die Begriffe des Wahrheit bedürfen In einer zweiten, dialektischen Betrach- tungsweise bewies Lombardi, daß eine Gesamt- als Wirklichkeit gesetzt(Hegel), den geschichtlichen Prozeß 525 ine Sle behauptet im Augenblick der Behauptung bereits eine ver- Wahre Dialektik ist nicht sondern das Denken selbst Von diesem Standort daß meine Wahrheit morgen keine Wahrheit mehr ist, aber— ich Zwar ist der Zwiespalt perma- Mensch denkt, ringt er unter Einsatz aller Kräfte um Ueberwindung. Lombardi, der den Idealismus als„verfäl- und den Materialismus kennzeichnete, J Ich glaube nicht an das Erbauliche in der Philosophiel“ Die Aufgabe heigt Nüchternheit, und es ist die den Philosophen in die— kann die Wider die Mächte der Gewalt Philos ophenkongresses Lage versetzt, nicht als Philosoph!) zu stehen. lösen wollen, rung der Begriffe vor der Realität. Angst hat! 8 Mit Prof. Keller kam ein weiterer Aus- „länder zu Wort, der in seinem Vortrag„Der positive Begriff der Existenz und die Psycho- — den Zustand der Psychologie, als eins Krise in Permanenz bezeichnete. Diese Krise ist von besonderer Ausprägung, liegt sie doch im adäquaten der Erkenntnis- mittel. Die Frage nach dem Wissenschafts- charakter muß ansetzen bei der Frage nach dem Sein als solchem. Keller sieht eine Be- fruchtungsmöglichkeit der Psychologie in on- h. philosophi- Anthropologie im ontologi- die zuständige Disziplin wäre. Unter diesen Perspektiven zentriert sich das Problem um den Begriff der menschlichen Existenz, der— nach Keller— von höchster Positivität sein muß, soll er zugrundelegbar logie“ manifeste tologischer Aufgabenstellung, d. scher Begegnung, wobei die (als Transzendentalphilosophie schen Sinne) sein. 8 Lehre werden zu können. sophie), Prof. Stammler, probleme in der Logik“) logie) Stämmler, schungsarbeiten als Logiker. lichkeiten der mittleren Phase gien folgen, hochaktue Scheler). Er führte aus, Wissen werden müsse, geben. Es ist nicht so, in der Welt als Mensch(und Die Philo- sophen sollten nicht immer„letzte Fragen“ denn dies führt zu einer Isolie- und schließlich zur Flucht Diese Flucht aber ist letzt- lich die Kennzeichnung eines Menschen, der In der lebhaften Diskussion wies besonders Prof, von Brandenstein Budapest) auf die Ge- fahr hin, die Ungewißheit einer bestehenden Krise mit einer noch ungewisseren philosophi- schen Anthropologie lösen zu wollen, die selbst noch ein Sammelbecken von Einzelwerten ist und es auch sein muß, um wirklich ausgebaute Der Nachmittag brachte Vorträge von Prof. Hessen, Köln(, Wende in der Religionsphilo- Halle C, Kernsatz- und Prof. Dempf, Wien(, Philosophiegeschichte als Wissenssozio- dessen Ausführungen mit die tiefschürfendsten fachphilosophischer Natur waren, gewährte Einblick in seine For- Nach einer einleitenden Weltanschauungs- kritik der naiven Weltbilder, die den Gesetz- der Kosmolo- gelangte Prof. Dem pf in seinem 11en Vortrag zu den Katego- rien der„Wissenssoziologie“(einem Begriff von daß das Bildungs- wissen das alle Oeffentlichkeit bestimmende um der Menschheit die Gestaltung der Kultur autonom in die Hand zu denn der Philosophie gelingt die Gesamtbestimmung der Oeffent- lichkeit nieht, well sie sich nicht selbst zur enn Alleinbestimmerin machen kann(daher die Viel- kritischen, in den ausgeprägt expressionisti- dem Reichstagsbrand flüchten mußte, bre kalt der Philosophien), Aber indirekt durch schen, in den utopischen wie in den phantasti- dann ein Element in ihm durch, dem 1 Einbau der großen Gedanken in die Ontologie g Philosophie die anderen bedeut- kenntnis sucht und samen Mächte(Theolggie und Recht) beinflus- licher Realitäten, die Verstrebungen und de Die große klammerungen über weite Räume und lang Zeiten bedingen(Weltreligionen und politisch Dempf an Hand der Philosophiegeschichte be- warnte vor wies, mittels Namens aller Kongreßteilnehmer sandte IN bergsonienne!). i den Philosophen der Ostzone in aufriche Besondere Beachtung verdient das Anliegen von Prof. Freyer(Leipzig), dessen Ausfüh- rungen den Kongreß bis zur letzten Diskus- 1 sionsminute in Spannung hielten. Freyer be- handelte ein Thema der empirischen Ge- Schichtswissenschaft—„Die Einheit der Welt- geschichte“. Wie ein roter Faden zieht sich dieser Gedanke durch die Philosophie- geschichte, bis in der geschichtswissenschaft- 48 5 lichen Arbeit des 19./20. Jahrhunderts Bedeut- hin, dan die Philosophie, in dieser Zeit sames geschieht. Der Gedanke erfährt— nach- große Stunde hat. Die Menchen— bescnt dem bereits früher die positivistischen Wissen- die jungen Menschen— fragen, und die Pi, schaften das ihre getan hatten—, seine Auf- sophen müssen Rede und Antwort stehen. lösung, die durch das Material bedingt wird. Zibt kein Ausweichen mehr! Wir haben Funde charakterisierten Kulturen, die bisher Sendung! Wir müssen und wir werden un 4 unbekannte Machtkreise demonstrierten. Trotz weigern, vorgebetete Dinge nachzubeten. Fil,. dieser Tatsache sieht Freyer noch eine Mög- den wir die bittere Wirklichkeit, und ante lichkeit, zu einem einheitlichen Weltbild zu ten wir mit unserem Gewissen— und u gelangen, und zwar über die Verknüpfung der mit Dingen, die irgendeine Macht der 5 Kulturen und über die Großtaten geschicht- Walt zu hören wünscht!“ e, Alfred Döblin 5 Zum 70. Geburtstag am 10. August 1 5 „len hatte keinen eizenen, Stil den ich„eich drent um den haenschen und die ein für allemal fertig als meinen(Der Stil ist seiner Existenz“. Ueber 40 Jahre bat& der Mensch) mit mir herumtrug, sondern ich„Facharzt für innere und Nervenleiden“ 1 lies immer Vorsichtig den Stil aus dem Stoff med. Alfred Döblin im Berliner Osten pral kommen.“ Dieses Wortes muß man sich be- Aert, als Armenarzt, in Spitälern und Lr wuüßt sein, wenn man das Werk Alfred Döb'- anstalten. Daraus erwuchs neben den läans heute in seiner Gesamtheit überblicken Sprüngen des Wang-Lun“, sein größter 0 Und erfassen will. Ein Werk, das 80 vielgestal- Weithin wirkender Erfolg:„Berlin Alen tig und vielschichtig ist, wie kaum ein zweites derplatz.“ Nur der Maler Oskar Kokos hat Großstädte so porträtiert, wie Alfred p, 6 Un in diesem Buch— aufgerissen das Bl, in unserer Zeit.(„Jedes Buch endet— für Taler und Schluchten, voll erschreckt 5 mich— mit einem Fragezeichen. Jedes Buch Dämonie, Sammelplatz tiefster Not und 10 wirft am Ende dem nächsten Buch den Ball zu.“) Ein Werk auch, das von den ersten psy- scher Schuldhaftigkeit. Wen wundert es 1% daß die Nazis diesen unerbittlichen Rest choanalytischen Erzählungen bis zum bisher letzten Roman„Hamlet“(der das Schicksal 9 glühend haßten und fürchteten zueleich der Emigration, in die er in der Nacht u einem Niveau mit ihnen zu führen, das“ Streben ernsthafter Wissenschaftler angemee ö ist.“— In seinem Schlußsatz wies Lift daun? eines Rückkehrers behandelt) brennende Aus- einandersetzung ist, das— in den gesellschafts- schen und surrealistischen Büchern— Be- — eigenem Geständnis, von früh an wege kordert, das Wxz die Relision und die Metaphysik, n ge. Arise Frem. 8 dez 8 dez rkun. rkehrz ander, mmer. Hüch.. r dem nk. un en auff gäste! elgier,, t, 61 n unt? Staat reisen. cheine che in erhäll.“ War:. pfiff zierung en Ga-: bezah · lt. Der räuche, „trotz. . Die 1 auch leben Luslän- D 8 8 2 5 ad! 2. B. g 695 ng: 689 ö chweden erte did rung 1250 PR. ella(it anen: Min. — und Ve, nd lang politisch“ ist mel“ ch solche mt pol. ing ihtss oduktio e Frehet erden dn ten. Erl Nr. 93/ Mittwoch, 11. August 1948 Qn DEN 1 Die Kehrseite der Medaille Wir haben des öfteren schon in unseren Artikeln auf die Not hingewiesen, die alten Leuten, Erwerbsunfähigen und Kleinrentnern durch die Währungsreform entstanden ist. Täglich laufen auch bei uns Briefe aus Leser kreisen ein, die sich mit dieser Situation immer wieder beschäftigen. Wir veröffent- lichen daher heute ein Gedicht, das uns von einem gojährigen Mannheimer Leser zur Ver- fügung gestellt wurde. Was tu ich da noch auf der Welt! lch bin ein armer Teufel und achtzig Jahre alt, Ich erwarte auch mein Ende, hoffentlich kommt es bald. lek habe keine Guter und habe auch kein Geid. Sagt mir, ihr leben Leute, was tu ich da noch auf der Welt! lch hatte mir auck etwas, dock nicht allzuviel gespart, Damit man dann am Ende, ein bclein wenig etwas hat. 5 Da kam die Inflation— niemand etwas behält. Sagt mir, ihr lieben Leute, was tu ick da noch auf def Welt! Nun hieß es wieder sparen 51 spũtere Zeiten in. Ich wollt es auck benützen, solang gesund ich in. 8 Da kam die Reform und nahm uns unser Geld. Sagt mir. ihr lieben Leute, was tu ich da noch auf der Welt! Ich katte auch ein Frauchen und sieben Kinderlein. Ste sind ja nun erwachsen, nur die Urenkel sind noch klein. Auch hier wurde ich betrogen. Zwei Söhne blieben im Feld. Sagt mir, ihr lieben Leute, was tu ick da noch auf der Welt! Nun kat mir auch das Schicksal mein Frauchen Weggerafft, Sie hat ja auch ein Leben lang gespart und auch geschafft. Nun ist sie eingekehrt ins schöne Himmelszelt. Sagt mir, ihr lieben Leute, was tu ich da noch auf der Welt! Das Schicksal sei mir gnädig und rufe mich bald ab. Dann komm ich zu meiner Frau ins allerselbe Grab. So ist der Grabstein g'spart und auch das Geld, Sagt mir, ihr lieben Leute, was tu ick da noch a auf der Welt! Fr. G. Abschluß des Wertungssingens 5 Mit der Vorführung der Gruppe 3, die sich überwiegend aus Gesangvereinen der Umgebung zusammensetzte, fand das Wer- tungssingen des Bezirkes I, Mannheim stadt, das wochenlang die Aktiven und Diri- genten in Atem gehalten hatte, seinen zu- kfriedenstellenden Abschluß. Für den hohen Stand, den die Kultur des Chorgesanges auch in Vororten errungen hat, zeugte die überraschende Pflege des klingenden piano und seiner Abstufungen. Die Dirigenten konnten sich durchwegs auf sparsame Zei- . Vielfach war das tenble Kolgende Dirigent zende am(Liedertafel Seckenheim), gervereinigung Feudenheim, Kathol. heim), Haag(Liederpalme Mannheim), Hart (Freie Sängervereinigung Mannheim), Lam- bert(Aurelia Mannheim), Neck Frohsinn Feudenheim u. Germania Ilversheim), Roser (änner-Gesang- Verein 1851 Seckenheim), Ruland(Aurelia Jlvesheim), Schönbrod (Männer- Gesangverein Pfingstberg und Froh sinn Seckenheim) Schubach(Sängerkreis Wallstadt), und Treiber(Sänger vereinigung Friedrichsfeld). Als Wertungsrichter beur- teilte Studienrat Neuert(Pforzheim) die Lei- stungen. ch. itt entbehrlich. Diesmal beteiligten (San⸗ Män- nerchor Mannheim, Sängerbund Secken- More EN Seite 3 * Demonsirufion gegen Obsi- und demüsepreise 1200 Mann der Motorenwerke erreichen Verkauf zu Einkaufspreisen Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Das war gestern vormittag der Fall. Zum ersten Male platzte den Mannheimern der Kragen über die unerschwinglichen Ge- müse- und Obstpreise. Um 8 Uhr morgens zogen ungefähr 1200 Betriebsangehörige der Motorenwerke Mannheim über die Brücke in Richtung Marktplatz, um einmal„nach dem Rechten zu sehen. Mitgeführte Schilder mit Aufschriften wie:„Wir fordern auf zum Käuferstreikl,„Herunter mit den Preisen!“, „Die Preise sind untragbar!“, ließen keiner- lei Zweifel an dem Sinn ihrer Demonstra- tion. Trotz dieses Massenaufgebotes verlief der einstündige Protest auf dem Marktplatz ruhig und diszipliniert(wenn man davon ab- sieht, daß zwei-, dreimal Tomaten und Zwetschgen einigen Händlern auf sehr ergische Weise„zurückgegeben“ wurden). Im allgemeinen beschränkte sich die Tätig- keit der Protestierenden darauf, mit Ver- käufern um die Herabsetzung der Preise zu verhandeln oder Kauflustige davon abzu- halten, hohe Preise zu bèezahlen. Natürlich tenden Personen des Verbandes ambulanter Gewerbetreibender fertig, daß gestern Obst und Gemüse auf dem Mannheimer Markt zum Einkaufspreis verkauft wurde. Bei den zwar lauten, aber doch im gro- gen und ganzen sachlichen Debatten zeigte sich immer wieder, wie wenig die Dinge grundsätzlich auf lokaler Basis gere- gelt werden können, da die Untragbarkeit der Situation im wesentlichen nicht in dem Verhalten einzelner Gruppen(wenn auch nicht verkannt wird, daß einzelne die Lage ausnutzen, aber letzten Endes nicht verur- sacht haben) zu suchen ist, sondern in der Gesamtkonstellation unseres wirtschaft- lichen Lebens begründet liegt. Dieser Gedanke war auch richtungge- bend für eine an die Demonstration sich anschließende Besprechung im Rathaus zwi- schen dem Betriebsrat der Motorenwerke, Vertretern des ambulanten Gewerbes, der Gewerkschaften und der Stadtverwaltung, während der Beigeordnete P. Riedel er- klärte, man könne sich nur auf das Ver- Wehrten sich die Händler zunächst gegen dieses Ansinnen und viele konnten tatsäch- lich auf Grund von Lieferscheinen und Rechnungen nachweisen, daß sie selbst zu überhöhten Preisen hatten einkaufen müs- sen. So zeigte eine Händlerin beispielsweise die Rechnung eines Weinheimer Großhänd- lers, aus der hervorging, daß sie selbst Zwetschgen für 45 Pfennige das Pfund ein- gekauft hatte und nun 50 Pfennige für den Weiterverkauf gerechtfertigt seien. Aber es gab auch eine ganze Reihe schwarzer Schafe, bei denen man sicher sein konnte, daß sie um des Profites willen die Konjunktur aus- nutzten. Schließlich brachten es die Männer der Motorenwerke durch Verhandlungen mit lei- folgen von Einzelfällen beschränken. Trotz dem halte er es für angebracitt, die Be- Zirksabgabestellen im Auge zu behalten, und sich dagegen zu wehren, daß diese Einrichtung den Erzeugern unabhängig von dem Angebot— Mindestpreise garan- tieren. Eine grundsätzliche Diskus- sion zu der Preisfrage sei nur in Frank- kurt möglich. Auch Gewerkschaftssekretär Kober vertrat die Ansicht, die Schuld der ganzen Entwicklung liege beim Verwal- tungsrat in Frankfurt, der mit der Ein- führung der freien Wirtschaft auch gleichzeitig das Preiswuchergesetz hätte erlassen müssen, das sich jetzt erst in Vorbereitung befindet. Die Arbeiter Sowieljournalisien in der BASF Fünf sowjetische Journalisten trafen am Montagvormittag zu einer Besichtigung des Werkes in Ludwigshafen ein. Nachdem in der sowietisch-lizenzierten Presse Berichte erschienen waren, die die Explosion auf die Herstellung von Treib- mitteln für V-Geschosse zurückführten, hat- ten die französischen Behörden diese fünf sowjetischen Pressevertreter zur Besichti- gung der Anlagen eingeladen. Nach ihrer Ankunft unternahmen sie einen Rundgang Die Jour en, un Vertreter der„Prawda“ zösischen Werksleitung und Vertretern des Betriebsrates des Werkes. Wie wir erfahren, wird der Besuch der sowjetischen Pressevertreter in der franzö- sischen Zone sieben Tage dauern. Hmrem Wunsch, sich in die deutsche Arbeitersied- lung begeben zu können, wurde von fran- 268ischer Seite nicht entsprochen. Vertreter der BASF dementierten alle in sowjetischen oder sowietisch- lizenzierten Zeitungen erschienenen Meldungen über die trat zum Katholizismus über und distanzierte sich vom Sozialismus, den er nun einer„klas- senkämpferischen Härte“ beschuldigt, wie sie mit christlicher Ethik nicht zu vereinbaren ist. Und so darf man dieses kleine Gedenkblatt für ihn, der ungeachtet seiner 1936 erworbenen kranzösischen Staatsbürgerschaft und ungeach- tet der fremden Uniform(die eines französi- schen Obersten), doch stets ein deutscher Dich- ter geblieben ist, und sich bald nach dem Zu- sammenbruch bewußt wieder in die deutsche Zeistige Auseinandersetzung gestellt hat, mit diesen seinen eigenen Worten beschließen: „Was kann die Existenz zum Inhalt haben, Welche Aufgabe kann sie uns stellen, wodureh die düstere Art unseres Daseins rechtfertigen wenn nicht dies: Reinigung, Erhebung, Auf- richtung verschaffen, die Befreivag von dem Bösen Vorbereiten, aus der Verstrickung, aus der schändlichen Erniedrigung durch den Böi- zen.— Wohl dem, der mehr hat als seine Augen, mehr als seine Logik und seine Ma- thematik!l“ K. H. 0 Faul Tillich spricht in Mannheim. Der Evange- Uschen Akademle und Mannheimer Vortragsge- meinschaft ist es gelungen, Prof. D. Dr. Paul Tillfen(trüner in Frankfurt, heute an der Columpla- Universität New Vork, Dozent der Phi- Osophie und Theologie) vor seiner Abreise in die Schweiz für einen Vortrag:„Ethische Grund- tragen— sittllehe Norm und geschichtllehe Be- dingtheitn zu gewinnen. Die Veranstaltung, zu der Oberbürgermeister Dr. Cahn-Garnier eröff- nende Worte sprechen wird, findet am Freitag, 10. August, um 19 Uhr, in der Aula der Wirk⸗ schaktshochschule statt. 8 Alfred Weber Ehrensenator. Anläßlich seines 80. Geburtstages wurde Prof. Dr. Alfred weber durch den Senat der Universität Heidelberg zum Ehrensenator ernannt.(dena) Professoren verzichten zugunsten der studenten. Verteten Hörgeldes zugunsten notleidender Mün- Der Senat der Universität München hat be- Schlossen, daß sämtliche o. und ac. Professoren auf 30 Prozent des aus dem letzten semester umge- chener Studenten verzichten. 8¹5 leidender Münchener Studenten verzichten, Sis Internationale Universität auf der Insel Mainau. Aut der Insel Mainau im Bodensee, die bekannt- Heh schwedischer Besitz und ein Naturparadies süUdländischer Prägung ist, will man im Laute des nächsten Jahres im Schloß der Familie Ber- nadotte eine Universftät errichten, die Studenten aus allen Ländern Europas offenstehen Wird. Eis Deutsche Studenten können nach Frankreich. Die französische Mllitärreglerung teilt mit, daß deutsche Studenten ab sofort in Frankreich Ferienarbeitsplätze antreten können. Es Bandelt sich vornehmlich um Stellen in Wirtschaftszwei⸗ Sen, die mit dem französischen Wiederaufbau be: schäktigt sind. Die Auswahl an Möglichkeiten soll vielseitig sein. Die Lohn- und Lebensverhältnisse Werden jenen der französischen Arbeiter oder An- Bestellten völlig gleich sein. Die Arbeitsverträge Werden nicht über die französische Militär pegie- rung, sondern auf prwatem Wege direkt mif den einzelnen Firmen abgeschlossen, die den interes- ierten Studenten Auskünfte über die Art der Arbeit, Lohnverhältnisse und alle sonstigen Be- ingungen erteilen. Kloth. Karlsruhe ehrt Karl Hofer. Aus Anlaß des be- Lorstehenden 70. Geburtstags Karl Hofers, der im Herbst des Jahres 1878 in Karlsruhe das Licht der Welt erblickte und an der Karlsruher Akade- mie, bel Poetzelberger und Hans Thoma, die er- 5 sten Studien absolvierte, veranstaltete der Badi- sche Kunstverein eine Ausstellung von Werken Hofers zum Ehrenbürger der Akademie bekannt u. a. der Karlsruher Oberbürgermeister Töpper und der Direktor der Akademie der Bildenden Klinste, Professor Dr. Gehrig, der die Ernennung Hofers zum Ekhrenbürger der Akademie bekannt gab— eröffnet wurde. W. Kunstgespräch über Surrealismus Freunde und Feinde waren geladen, über den Surrealismus, wie er sich in der Ausstellung der Galerie Egon Günther manifestiert, und über die in diesem Zusammenhang in einer Vortragsreihe aufgeworfenen Probleme geistig- philosophischer Natur zu diskutieren. Wer freilich von den „Freunden“ eine klare, diskusstonsreife Defini- tion des Surrealismus und von den„Feinden“ eine ebenso sachliche und prägnante Kritik er- Wartet hatte, kam nicht auf seine Kosten. Die Diskussion nahm sehr bald die Form eines „Kunstgesprächs“ an, das sich ganz allgemein Über die Form und Problematik der modernen bil- denden Kunst verbreitete und als einziges greif- bares Ergebnis eine merkwürdige Kontraststel- lung zwischen surrealistischen und abstrakten Malern zutage förderte. Man hatte den Eindruck, daß weder die Verahstalter noch der Diskussions- leiter Dr. Fuchs) sich über die in der Diskussion einzuschlagenden Wege klar und einig waren. h. Heidelberger Filmclub Er erfreut sich wachsender Beliebtheit und steigenden Interesses, wenn man den Worten sei- nes Vorsitzenden Slauben schenken darf. Ein nach bester Reichsmark-Tradition überfüllter mitternächtlicher Saal(in dem sich viele Teil- nehmer am internationalen Ferienkurs der Uni- versität befanden) überzeugte übrigens restlos. Manche waren zwar enttäuscht, nicht die ange- Kündigte monumentale„Symphonie postorale“ nach André Gides berühmtem Buch sehen zu kön- nen, andere aber machten aus der Not eine Tu- gend und freuten sieh über das Wiedersehen mit Julien Duviviers„Un Carnet de Ball, der in der(auf diesem Gebiet wenigstens) bevor- zugten französischen Zone wochenlang das Publi- kum begeisterte. Im Gegensatz zu den bisher vom Filmclub gezeigten Filmen stammt dieser Streifen aus der französischen Vorkriegsproduk- tion, die damals ihresgleichen in der Welt suchte. „Un Carnet de Bal,“ ist rund zehn Jahre alt aber ein besserer Film wurde seither nicht mehr gedreht. Er ist der Höhepunkt eines Schaffen, das dureh Titel wie„Prison sans Barreau“,„Abus de Conflance“, Le Charretier de la mort“, „Hotel du Nord“, ‚auòai des Brumes“, Les Neuf Célibataires“, um nur einige zu nennen— ge- kennzeichnet ist und das bis jetzt von nieman- dem übertroffen wurde. Eine vollkommenere Symbiose von Bild, Dialog, Darstellungskunst und Musik wie in„Un Carnet de Bal“ ist schlech- terdings einfach nicht vorzustellen. Allein schon Raimus wegen, der seine eigene Trauung voll- zleht und eine Rede auf sich selbst hält, ver- lohnt die Reise über die Zonengrenze. Wann werden, fragen wir uns immer wieder, diese stu- piden Grenzen fallen, hinter denen jede Besat- zungsmacht ihre eigene Kulturpolitik treibt? Die Achtung vor dem Können der anderen, die dem deutschen Publikum so oft abgeht und die ihm auch mit Erfolg aberzogen wurde, ist auch eine Voraussetzung für das Zusammenleben, das not- tut. Sle kann durch nichts Besseres wieder ge- schaffen werden, als durch Kunstwerke dieser Art. Ganz zu schweigen davon, daß es auch einer gar zu oft vermisten Kritikfähigkeit nicht ab- träglich wäre, die letzten Endes wieder unserer eigenen Produktion zugute käme. R 5 Herstellung von Treibstoff für V-2-Waffen in ihrem Werk in Ludwigshafen. In ihrer Erwiderung erklärten die sowjetischen Jour- nalisten, daß diese Nachricht vol englischen und amerikanischen Agenturen übernom- men worden sei und versprachen Richtig stellung. cke Fund am Katastrophenherd Der vom rhein- pfälzischen Landtag ein- 0 a1 mentarische Au 2 plosionskatastroph. m Montag in der BASF eine Stahl- flasche, in der sich eine Probe des Inhaltes des Kesselwagens befand, der explodiert ist. Die unzerstörte Flasche befindet sich ver- siegelt im Gewahrsam der deutschen Be- hörden. Der endgültige Befund des Inhaltes kann erst nach einer chemischen Unter- suchung bekanntgegeben werden. Es han- delt sich, 11 85 Sachverständige versichern, auf alle Fälle um Dimethyl-Aether, der zur Farbstoff gewinnung sollte. Ein Schwerverletzter, der im Marien- krankenhaus in Ludwigshafen liegt, hat un- terdessen mitgeteilt, daß er vor der Haupt- explosion aus der Richtung des Kessel- Wagens eine Stichflamme gesehen habe und daß kurz danach die große Explosion erfolgt sei. Damit verdichtet sich die viel verbrei- tete Annahme, daß entströmte Dimethyl- Aether-Dämpfe mit Luft zur Entzündung gekommen sind und die furchtbare Explosion ausgelöst haben.(dena) Bisher 202 Tote Die Zahl der Todesopfer der Ludwigs- hafener Explosionskatastrophe ist inzwischen aus 202 gestiegen. Zwanzig Personen wer- den noch vermißt. cke verwendet werden Organisierte Hilfe Der vom rhein- pfälzischen Ministerrat am 5. August beschlossene Landeshilfsaus- schuß für die Explosionskatastrophe in Lud- Wigshafen trat am Montag im Stadthaus Ludwigshafen unter Vorsitz von Minister- präsident Peter Alt meier zu seiner kon- stituierenden Sitzung zusammen. Dem Lan- desausschuß gehören außer dem Minister- präsidenten mehrere Minister und Staats- Sekretäre sowie Oberegierungspräsident Fritz Bigler, der Oberbürgermeister von Ludwigshafen, V. B auer, Vertreter der Wohlfahrtsverbände, der Stadtfraktionen, der Werksleitung und des Betriebsrates der BASF an. Es wurde beschlossen, daß der Landes- hilfsausschuß die Richtlinien für das Hilfs- Werk und alle durchzuführenden Maßnah- men erläßt, sowie die Kontrolle über die eingehenden Spenden ausübt und sie Verteilt. Der schon bestehende Arbeitsausschuß unter dem Vorsitz von Oberregierungspräsi- dent Bögler übernimmt die technische Durch- kührung des Hilfswerkes gemäß den Richt- linien des Landeshilfsausschusses. g Als erste Maßnahme wurden dem Ar- beitsausschuß 650 000 D-Mark zur Verfü- gung gestellt.(dena) Leicht unbeständig Vorhersage bis Freitagfrüh: Am Mittwoch Wolkig, zeitweise auf- heiternd. Tageshöchsttemperatur: 22 bis 24 Grad. In der Nacht zum und am Donnerstag vorwiegend stark bewölkt, einzelne Regen- källe; Tiefsttemperatur: 14 bis 15 Grad; Höchst- temperatur; 21 bis 22 Grad. in der Nacht zum Freitag stellenweise etwas aufklarend; Tiefst- temperatur: 12 bis 14 Grad. Schwache Winde meist aus südwestlicher Richtung. 5 8 Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. 5 3 7 5 könnten nicht warten, bis sich. nach einer Version von Prof. Erhard, die Preise von selbst„ausgependelt“ hätten. Die anwesen- den Vertreter der Händleror ganisation räumten zwar ein, daß einzelne ihrer Kol- legen sich vergehep würden. Führten aber in der Hauptsache die Preissteigerung auf rücksichtslose Einkäufer des Rheinlandes und aus Württemberg zurück, die an der Bergstraße jeden verlangten Preis an len Erzeuger bezahlen würden. Die Diskutierenden beschlossen schließ- lich, sich an der Bergstraße direkt einen Eindruck über den Einkauf und die Preis- gestaltung beim Erzeuger zu verschaffen und fuhren, von Vertretern der Stadtver- waltung begleitet, am Nachmittag des glei- chen Tages zu diesem Zweck zu mehreren Bezirksabgabestellen. Außerdem wurde man sich darüber einig, daß, um einen bleibenden und auf breiter Grundlage ge- sicherten Erfolg zu erzielen, die Gewerk- schaften der ganzen Bizone eingreifen müßten, da bei lokal beschränkten Aktio- nen immer wieder für den Handel die Möglichkeit bestünde, mit dem Verkauf zu hohen Preisen nach anderen Gegenden auszuweichen. * Die Rundfahrt am Nachmittag bei den Bezirksabgabestellen Weinheim und Hand- schuhsheim ergab keine Klärung der schwe- benden Fragen. Der Leiter der Bezirks- ahgabestelle Weinheim erklärte, daß die Situation nicht gebessert werden könne, solange ein Lohnstop, aber kein Preisstop bestünde. Die Bezirksabgabestelle arbeite mit einem fünfprozentigen Verwaltungs- kostenaufschlag auf den Erzeugerpreis und gebe die Ware an den Großhandel mit die- ser Erhöhung ab. So seien beispielsweise ab Erzeuger Pfirsiche mit 80 Pfennig an den Großhandel verkauft worden, der sie wie- derum zum Preise von 90 Pfennig an den EKleinhandel weitergebe. Der Kleinhandel verkauft dann die Pfirsiche mit dem ihm zugebilligten Aufschlag von 30 Prozent mit 1,20 DM auf dem Markt. Die Erzeuger machen geltend, daß sie mit ihren eigenen Preisen nicht herunter- gehen können, da die Preise der Industrie- produkte um mehrere hundert Prozent er- höht seien und sie, um in den Besitz land- Wirtschaftlicher Geräte zu kommen, auch entsprechende Einnahmen haben müßten. Außerdem lägen die Erzeugerpreise in die- sem Jahr nicht höher als im vergangenen Jahr. Es wurde auch hier von seiten des Handels erneut betont, daß die Preis- steigerung durch das preisliche Ueberange- bot von Einkäufern aus dem Rheinland verursacht wurde, die zum Teil die Groß- händler unseres Bezirkes zwingen würden, ebenfalls mit ihren Einkaufspreisen höher zu gehen, um überhaupt in die Lage zu kommen, Obst einzukaufen. So seien bei- etschgen von 85 DM 1e Höhe getrie- Die Tatsache, daß das Obst in der Pfalz billiger sei, hinge damit zusammen, daß durch die Abschliegung der Zonengrenze der Preisüberbietende Handel aus obstärmeren Gebieten in die Pfalz nicht einbrechen könne und dadurch auch nicht in der Lage sei, die Preise so hoch zu treiben wie in Württem⸗ berg- Baden.. Beigeordneter Paul Riedel wiederholte noch einmal die Notwendigkeit, daß der ein- kaufende Händler vom Erzeuger Schluß- scheine erhalten solle, um dadurch in der Lage zu sein, nachzuweisen, wie teuer er ein- gekauft habe. mle. Die Leichtathletik- Jugend- meisterschaften Mit kast 400 Teilnehmern Waren die deutschen Leichtathletik- Jugendmelsterschaften, die im Stuttgarter Neckarstadion zur Durchführung Ka- men, sehr gut besucht. Der Nachwuchs wartete mit ausgezeichneten Leistungen auf und stellte am zweiten Tag der Meisterschaft, trotz des an- haltenden Regens, einige neue Jahresbestleistun- Sen auf. g 3 100 m: Pfeiffer Frankfurt) 11,2. 200 m: Pfeiffer 22,9. 400 m: Perchner Darmstadt) 51,1. 800 m: Petrat(Stuttgart) 2:03. 110 m Hürden: Theilmann Eintracht Frankfurt) 16,5. 4100 m: SpVgg Feuer- bach 44,9. 3zxi00 m: Braunschweig 8:16, 8. 3000 m: Dallo Hessen-Kassel) 916,9. Hochsprung: Tilk- mann(Frankfurt) 1,80(). Kugelstogen: Rieger Tandshut) 12,68. Diskus: Luther(VfL. München) 36,61. Jugend&: 100 m: Hecker Frankfurt) 11,0; 2. Beisel Heidelberg) 11,1. 150% m: 1. Fried- rich(Müssingen) 422,0; 2. Schneider(Mannheim) 422,2 ⸗Weibliehe Jugend: 100 m: Kübert Frankfurt) 12,9. 0 m Hürden: Kreuzberg(Erlan- gen) 13,5. 4% m: Mr Stuttgart 54,0. Weit⸗ sprung: Klarner(Erlangen) 3,22. Diskus: Racko- witz(Bayreuth) 28,2. Kugelstoßen; Klerner(Er- langen) 10,47. Speerwerfen: Emmert(Ms Mann- heim) 33,86. Hochsprung: Frank(Erlangen) 1,40. K. Wohltätigkeitsspiele der Sportler Knapp für SV Waldhof 50 Kaum 3000 Zuschauer waren Zeuge eines span- nenden und jederzeit fairen Spieles, das zwischen Fhönix Ludwigshafen und So Waldhof im Bud wisshafener Stadion zugunsten der Opfer des Lud- wWisshafener Explosionsunglückes zum Austrag kam. Waldhof mit Ersatz für Fanz, Krämer und Schall, dafur aber mit Ossi Rohr als Mittelstür- mer spielend, zeigte die geschlossenere Mann- schaftsleistung und war während der gesamten Spieldauer tonangebend. Das einzige Tor fiel in der 65. Minute durch den Ex-Feudenheimer Maler, der einen haltbaren Freistoß einschießen konnte. Sehiedsrichter Neumann(Ludwigshafen) leitete korrekt.— Vor diesem Opferspiel errang die Tra- ditionsmannschaft Mannheim gegen die Hörnle- Gedächtnismannschaft Ludwigshafen einen ver- dienten 2r0-Sieg durch Tore des Neckarauers Wen- zelburger. VfL Neckarau siegt überzeugend In einem weiteren Wohltätigkeitsspiel für die Opfer der Explosionskatastrophe zwischen ASV Hochfeld und VFL. Neckarau errangen die Nek Karauer durch Tore von Balogh(3), Preschle(2) und K. Gramminger(2) vor Zirka 1000 Zuschau- ern einen überzeugenden 1:7. Sieg. ak. Württemberg gewinnt Vierländerturnier der Boxer 8 Das zweite Vierländerturnier der Amateurbox- tafeln von Hessen, Baden, Bayern und Würt⸗ temberg, das im Münchener Prinzregentenstadion ausgetragen Wurde, endete im Gesamtergebnis mit einem gi-siege der Württemberger vor Hes sen, Bayern und Baden.(dena) 5 5 Blick in die Zeit Er wollte auch ein Groher sein Der frühere Büroangestellte Kurt Reimann hatte sich 1947 als Rechtsanwalt Dr. jur. und mehrfach in der Presse auch als Ministerial- direktor im hessischen Befreiungsministerium angegeben. Als solcher wurde er zum Vorsit- zenden der Berufungskammer Fulda ernannt. Seine Verhandlungsfähigkeit ließ jedoch an seiner juristischen Qualifikation zweifeln, so daß im August 1947 ein Haftbefehl gegen ihn erlassen wurde. Die Kasseler große Straf- kammer verurteilte inn wegen Betruges zu sechs Jahren Zuchthaus und 500 DM Geld- strafe.(dena) Sie sind eben keine Politiker 25 junge Menschen aus USA, Kanada und Schweden, Norwegen, Finnland, Indonesien, Holland und der Schweiz sind bei der Schutt⸗ räumung in Würzburg tätig. Sie arbeiten sechs Wochen lang kostenlos und werden dann von einer anderen Gruppe des internationalen Zi- vildienstes, der mit dem American Friend Ser- vice Comite zusammenarbeitet, abgelöst. hs Siedlerstolz wird gleich Kompost Gerüchten zufolge sollen Bauern und Klein- gärtner in der Umgebung Kölns Zehntausende von Tabakpflanzen vernichten, weil sie eine Kontrolle der vorhandenen Tabakpflanzen durch den Staat zur Erzielung höherer Tabak- steuererträge fürchten und ein späterer Ver- kauf des Tabaks infolge ausländischer Einfuh- ren aussichtslos erscheine.(up) Von 7“ auf 7 Liter Kennen Sie den Unterschied zwischen einem Auto und einem Durchschnittsmen- schen? Nun— das Auto ist nur in Ordnung, Wenn es normal verbraucht—. 5 Daß wir;— verbrauchen wir normal zu wenig verbrauchen, bedarf keiner Un- tersuchung. Das steht fest. Aber nicht im- mer merken wir es, wenn unser Auto zuviel verbraucht und daher„krank ist. Dem kann jetzt wieder abgeholfen werden. Seit einiger Zeit gibt es in Mannheim wieder einen Auto, doktor“. Vielleicht kennen Sie ihn noch von früher— den blau- weißen Prüfstand einer bekannten Benzinfirma, die alle Typen fachmännisch untersucht und deren Leistung vergrößert oder den Brenn- stoff verbrauch vermindert. Der fahrbare Prüfstand steht in der Käfertaler Straße und bleibt einige Wochen in Mannheim, um sich dann wieder, wie ehemals, auf Wanderschaft zu begeben. Man sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, mal Hinzufahren. Wir haben es auch getan. Seitdem braucht unser kleiner DKW einen halben Liter Benzin Weniger auf 100 km. 5 Schwarzkopf hat Köpfchen Wenn einem Menschen etwas in den Kopf steigt, ist das meistens nicht gut. Als aber Dr. H. Schwarzkopf eine Erfindung in den Kopf kam, die den Damen demnächst a uf den Kopf steigen soll, war das gewiß nicht schlecht. Um diese neue Erfindung kennenzulernen, kand sich vor einigen Tagen auf Einladung der Friseurinnung ein kleiner Kreis von Fri⸗ seurfachleuten zusammen. Zum ersten Male in Mannheim führte der Leiter der Friseur-Fach- schule die„Onaltherme- Welle“(die kalte Dauerwelle) praktisch vor. 5 N In Zukunft kann also wellenbedürftigen Damen ohne Beschwerung und Erhitzun 8 Zarten Häupter eine natur-gewellte Haarkraus verabreicht werden. Die einzige Bürde, die man dem schwachen Geschlecht noch aufzu- 5 erlegen gedenkt, sind ein paar Dutzend draht- lose“ Holzröllchen, die zusammen 150 Gramm wiegen. Mit Regen und Wind hat man einen Kontrakt geschlossen, nach dem es beiden un- möglich sein soll, aus einer duftigen Locken- fülle Strähnen oder eine starre Krause zu machen. Was will man noch mehr: Wenn „Onaltherma“ nicht mehr gefällt, läßt man sich eine geheimnisvolle Flüssigkeit über den Ropf gießen und aalglatt sind die Haare wieder. Kein Witz, meine Damen! Sie können sich also ge- trost— wenn auch nur zur Probe— die neue Erfindung„auf“ den Kopf steigen lassen Es Kostet nur dreißig D-Mark. bre Was ein Häkchen werden will. Ganz„fach- männisch“ pirschte sich die Kleine von neun Jahren im Kaufhaus Anker“ an ihr Opfer heran, um aus der Handtasche den Geldbeutel zu entwenden. Ein anwesender Kriminalbeam- ter faßte sie aber noch im richtigen Augen- blick. Nach dem ersten Geständnis der kleinen Diebin hat sie schon mehrere solche Hand- taschendiebstähle begangen. Spruchkammertermine: Donnerstag, 2. Sep- tember,(K-5-Schule), 8.30 Uhr: Erwin Frei- berger, Mannheim; Georg Freiberger, Mann- heim- Käfertal? 10 Uhr: Ludwig Ritthaler, Mannheim. Wir gratulieren! Ihren 72. Geburtstag feier ten Sophie Hofmann, Mannheim, K 3, 8, und Ambrosius Stauder, Mannheim- Sandhofen Ro- loniestraße 62. Lina Heschler. Mannheim, Sek- kenheimer Straße 59, wird 80 Jahre alt. Das Silberne Ehejubiläum feiern Emil und Maria Hünerfauth, Ludwigshafen, Schlachthofstrage 9, das Fest der goldenen Hochzeit begehen Hein rich und Elisabeth Lehmann, Mannheim, Ka- kertaler Str. 83. Firma Georg Günther, Mann- heim, Lenaustraße 2a, begeht ihr 70 Jähriges Geschäftsjubiläum. Den 80. Geburtstag feiert Klara Häfner, Mannheim-Waldhof, Gppauer Strage 32. Patenschaften für Kriegsgefangene In den nächsten Wochen und Monaten werden aus Frankreich, der Tschechoslowa-⸗ kei, Jugoslawien und den anderen Ostlän- dern Zehntausende von Kriegsgefangenen in die Heimat zurückkehren. Tausende von ihnen haben keine Angehörigen mehr. Für sie vermittelt die Kriegsgefangenen- Paten- schafts-Aktion individuelle Patenschaften unter besonderer Berücksichtigung ihrer Be- rufseingliederung in der Heimat. Unter diesen heimatlosen Kriegsgefange- nen befinden sich unter anderem Schlosser, Elektriker, Schreiner, Müller, Landwirte, Melker, Köche, Bäcker, Friseure, Bauarbei- ter, Kaufleute, Schüler und Studenten. Anträge auf Uebernahme von Paten- schaften werden erbeten an: Zentralstelle der Kriegsgefangenen Patenschafts Aktion ünchen 15, Sonnenstraße 12, Telefon 2548. An unsere auswörligen Leser! Bestellungen auf den Mann- heimer Morgen küönnen ab sofort bei allen Zeitungsstellen der Postämter aufgegeben werden. Der monatliche Bezugspreis beträgt DM 2,88 ein schließlich Zustellungsgebühr. 0 Naa Karcher G. m. b. H. Seorg Sunthler 5 Spenglerei— Installation Schweißerei Seite 4 More EN Mittwoch, 11. August 1948/ Nr. 93 Eisenbuhn korrigiert Eüteriurif 40proz. Gütertariferhöhung ohne Einfluß auf Warenpreise N Die Entscheidung über die geplante 40proz. Erhöhung der Gütertarife wird, wie ein Sprecher der Verwaltung für Verkehr mitteilte, nach Abschluß der Verhandlungen vorausichtlich am kommenden Donnerstag durch den Ueberwachungsausschuß für Wirtschaft gefällt. Der Verkehrsausschuß des Wirtschaftsrates habe erst einstimmig der Erhöhung des Gütertarifs zugestimmt. Auch die Ge- Werkschaften hätten sich der Notwendigkeit der Tariferhöhung nicht verschließen können, wobei sie jedoch die Verantwortung für eine solche Maßnahme ablehnten. Die Industrie- nd Handelskammern hätten die Notwendigkeit der Tariferhöhung eben- Falls anerkannt und eine schnelle Durchführung beantragt, um möglichst bald zu einer stabilen Preisordnung zu kommen.(dena) Die kalendertäglichen Durchschnittseinnah- men der Deutschen Eisenbahn betrugen in der Zeit vom 1. bis 15. Juni, also vor der Wäh- rungsreform, 16,0 Millionen RM, sie betrugen im Juli 1948, also nach der Währungsreform, nur 6,3 Millionen D Die Ausgaben sind je- doch im kalendertäglichen Durchschnitt vor und nach der Währungsreform die gleichen geblie- den. Sie betragen 10,3 Millionen Mark. Seit dem Jahre 1925 ist keine Aenderung in den grundlegenden Sätzen des Güterverkehrs der Eisenbahn eingetreten. Die Einnahmen betru- Sen auf dem Sektor des Güterverkehrs je Tonnenkilometer im Jahre 1923 4,81 Rpfg., si betrugen im Jahre 1947 3,92 Rpfg. Auf der anderen Seite sind beträchtliche Mehrausgaben entstanden. Die Erhöhung der Preise für Koh- len, andere Betriebsstoffe, des Stahls und Eisens und der NE-Metalle führten nicht allein zur Ausgabenvermehrung. Bedeutendste Be- lastung ist wohl der durch verminderte Lei- stungsfähigkeit und anderen Kriegsfolgen ver- ursachte Personalaufwand, der sich auf 170 000 Köpfen beläuft. Alle diese Faktoren, die bereits vor der Geldreform gültig waren, wirkten sich erst jetzt, nach der Währungsreform aus, weil die überstarke Inanspruchnahme des Personen- verkehrs nicht mehr die Kassen der Reichs- bahn in demselben Maße füllt wie vorher. Die Gewinn- und Verlustrechnung der Deutschen Eisenbahn, die für das kommende Geschäfts- 1—8 entworfen wurde, sieht einen Gesamtver- ſust von rund 635 Millionen Mark vor, ohne daß hierbei die zweite Kohlenpreis-, und die mr am Fuße folgend zu erwartende Stahl- un Eisenpreiserhöhung einkalkuliert wurde. Die Gütertartferhöhung vermindert das Defizit um 300 Millionen Mark, das Restdeflzit von 135 Millionen steigt infolge der zweiten Kohlen- preiserhöhung und ihrer Folgen wieder auf rund 200 Millionen Mark an. Die Deutsche Eisenbahn, die— wer vermag zu sagen, ob aus eigenem Verschulden oder aus Verschulden außerhalb des Eisenbahnbetriebes stehender Kräfte und Mächte— es versäumt hatte, für die kritische, unmittelbar an die Geldreform anschließende Zeit Vorsorge zur Deckung des Ausfalles zu treffen, sieht sich Jetzt genötigt, mit einer Gütertariferhöhung an die Oeffentlichkeit zu treten. Der Vorwurf, der sie hierbei treffen muß, ist, daß zur Er- Röhung der Gütertarife der denkbar ungün- stigste Zeitpunkt gewählt wurde. Die eingangs erwähnte Tatsache, daß die Gütertarife der Eisenbahn im Wesentlichen seit dem Jahre 1925 unverändert geblieben sind, genügte, um inner- halb der dazwischen liegenden 23 Jahre eine ausreichende Preiskorrektur zu begründen. Es sprachen jedoch auch andere Gründe dafür: Trotz schwerster Verkehrsstockungen war die Elsenbahngüterbeförderung stets billiger als dle Benützung der Binnenschiffahrtswege, deren Tarife sich nach den faktischen Kosten richten. Die Folge davon war, daß entgegen sämtlichen untauglichen Versuchen der kost- spiellgen Verkehrslenkung der Verfrachter den Wasserweg vermied und der billigeren Eisen- bahn den Vorzug gab. * 3 Frachtverhältnis zwischen Eisenbahn und Binnenschiffahrt Kohlen: Eisen- Binnenschiffahrt bahn Fracht i. dir. od. Verkehrs- Tarif Fracht gebr. Wasserweg, Verbindg. seit 36 wobei FEisbahn- ohne Er- fracht ohne Er- nöhung höhung Gelsenkirchen ö Mannheim 6 1 9,30 10,75 Liblar Mannheim 6 B1 7,80 8,95 Gelsenkirchen— 6 B11 Emden Exp. Ko. 3,00 Bunker 3,60 4,52 Ortsk. 5,60 Gelsenkirchen— 6 BI Bremen EXP. Ko. 3,00 Bunker 3,50 5,85 Ortsk. 5,50 Kalisalze: Sehnde Hamburg 11 B 1,90 6,87 Sehnde Bremen 11 B 1,70 5,16 Auch im Kraftwagenverkehr mit Gütern wirkte sich die Starrheit der Gütertarife der Eisenbahn ungünstig aus. Um eine Unterbie- tung der Eisenbahn durch den Kraftwagenver- kehr zu verhüten, hatte man seinerzeit die Kraftwagenbeförderungstarife an die Sätze des normalen Güterverkehrs gebunden, wobei der damals noch mit geringeren Kosten arbeitende Kraftwagenverkehr mit größeren Verdienst- spannen arbeiten konnte, als die Eisenbahn. Die seinerzeit gültigen Normen sind heute nicht mehr beizubehalten. Der Kraftwagenver- kehr weicht der Güterbeförderung aus, weil seine Eigenkosten nicht gedeckt werden können. Gründe genug um die Erhöhung der Güter- tarife nicht erst jetzt, da die Finanzlage der Eisenbahn als Folgeerscheinung der Währungs- reform kritisch geworden ist, durchzuführen. Die Auswirkungen der 40prozentigen Güter- getragen werden müssen. tariferhöhung auf die Preise der beförderten Güter wurde vielfach überschätzt. Bei Kilo- mengen und einer mittleren Beförderungsweite von 200 km verändert die Tariferhöhung den Güterpreis um kaum einen Pfennig, wie aus nachstehender Aufstellung hervorgeht. Nicht zu unterschätzen ist die psychologische Auswirkung der Tariferhöhung zu einem Zeit- punkt, da die Preisbildung an und für sich den neuralgischen Punkt der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung darstellt. Es ist not- wendig, festzustellen, daß die bevorstehende 40prozentige Tariferhöhung einmalig bleiben muß, daß die Eisenbahn sämtliche Faktoren der Unrentabilität, die noch vorhanden sind oder in Zukunft auftreten sollten nicht mehr über den Preissektor ausgleichen darf, ohne die gegenwärtig in Erscheinung tretende Disziplin losigkeit in der Preisbildung zu vermehren. Vielleicht hätte es des Opfers gelohnt, im Augenblick die Verluste der Deutschen Eisen- bahn ebenfalls über den Kreditsektor abzu- lenken. Es ist anzunehmen, daß dies auch ge- schehen wäre, wenn solche Kreditmöglich- keiten bestanden hätten, da es sich bei der Größe des Wirtschaftsbetriebes um eine vor- übergehend tragbare Belastung gehandelt hätte. Mit Ausnahme der drei Krisenjahre 1931/1933 und mit Ausnahme des Jahres 1944 war die Wirtschaft der Deutschen Eisenbahn durchwegs gewinnbringend. Sie wird aller Voraussicht nach wieder genügend Ertrag haben, um vorübergehende Scharten wieder überholen zu können. Jedoch gilt auch hier der Leitsatz, daß stete Rationalisierung und Besei- tigung der Kriegsschäden, sowie der Kriegs- folgelasten aus den Kräften der Kapitalbildung Die Eisenbahn hat zur Kapitalbildung nicht beigetragen, wenn sie unmittelbar nach der Geldreform von dem Rücktrittsrecht bei Reparaturen und Wieder- instandsetzungen weitgehend Gebrauch machte. Großhandelspreise und Eisenbahnfrachten für Produktionsgüter je Tonne in RM/DM Der größte Wirtschaftsbetrieb der Bizone darf nicht nach dem Gesichtspunkte kleinlicher eigener Belange geleitet werden, sondern muß dem gesamten Wirtschaftsgefüge weitgehend Rechnung tragen, und darf auch. nicht die wirtschaftliche Entwicklung psychologisch un- günstig beeinflussen. 8 F. O. Weber Lichtblicke Wieder Nähmaschinen i Die Nähmaschinenproduktion in den„Industrie- Werken Wittenberge“, den früheren Singer-Wer- ken, soll ab sofort wieder aufgenommen werden. Zu Beginn des nächsten Jahres wird die serien- mäßige Herstellung zweier Modelle von Industrie- Nähmaschinen beginnen. Für das 2. Halbjahr 1949 ist die Produktion von 1200 Maschinen vor- gesehen.(dena) Württemberg-Badens Export verdoppelt Die zögernde Haltung, die durch die bevor- stehende Währungsreform anfangs Juni hervor- gerufen wurde, verursachte ein Herabsinken der Lieferungen von 14 Prozent im Verhältnis zu dem Vormonat. Der Wert der Ausfuhren hat sich je- doch von 1 213 186 Dollar im Juni auf 2 507 000 Dollar im Juli erhöht. 8. Im gleichen Zeitraum sind dagegen die Ein- kuhraufträge mit 76 850 Dollar auf den tiefsten Stand dieses Jahres herabgesunken. tZz. Alle Räder sollen rollen Die Verwaltung für Wirtschaft hat den Ent- wurf zu einem Gesetz über den Einsatz unaus- genutzter Produktionsmittel fertiggestellt und dem Verwaltungsrat zur Stellungnahme über- geben. Bevor die Verwaltung die zwangsweise Ab- tretung bestimmter Produktionsanlagen anordnet, soll der Verfügungsberechtigte auf deren frei- Willige Ueberlassung hingewiesen werden. Von der allgemeinen Abgabepflicht unausgenutzter Anlagen, Maschinen, Apparate und anderer Ge- genstände wurde deshalb abgesehen, weil die Erfahrung gelehrt hat, daß die begehrten Ob- jekte in diesem Falle„schlagartig verschwinden“. (dena) Trotzdem nichl verzugl! Rückschlag in Steinkohlenförderung Die Steinkohlenförderung in der britischen Zone betrug in der letzten Juliwoche nach einer Mit- teilung der Zweimächte-Kohlenkontrollgruppe 1 699 991 Tonnen. Damit wurde eine arbeitstägliche Durchschnittsförderung von nur 283 332 Tonnen gegenüber 292 068 Tonnen in der vorhergehenden Woche erzielt.(dena) 600 Damoklesschwerter Das Wirtschaftsministerium von Nordrhein-West- falen hat, wie aus unterrichteten Kreisen ver- lautet, etwa 600 seiner Angestellten Kündigungs- schreiben zugestellt, von denen etwa 300 als end- gültig zu betrachten sind. Der Personalbestand des Wirtschaftsministeriums umfaßt nach Durch- führung dieser Entlassungen rund 350 Ange- stellte.(dena) Preise klettern Die Preise der Rohstoffe für die chemische und pharmazeutische Industrie sind nach einer Auf- stellung der Industrie- und Handelskammer Wies- baden seit der Währungsreform zum Teil stark angestiegen. Der Preis für schwefelsaures Am- moniak ist von 14,48 pro hundert Kilo auf 19 Mark gestiegen. Für Schwefelsäure erhöhte sich der Preis von 7,15 auf 10,25 Mark, bei Chlormethyl von 156 auf 130 Mark und bei Zellstoff von 57 auf 63 Mark für je 100 Kilo.,(dena) Die Preise für Nichteisen-Metalle in der Bizone sind jetzt, wie die Verwaltung für Wirtschaft mit- teilte, den Weltmarktnotierungen angeglichen und Je 100 Kilogramm Metall wie folgt festgesetzt Worden: Aluminium 167 DM, Magnesium 180 DM, Antimon 280 DM, Blei 150 DM. Cadmium 1600 DM, Kobalz 1600 DM, Kupfer 175 DM, Nickel 270 DM, Hüttenzink 103 DM, Zinn 900 DM, Quecksilber 650 DM, Wismut 1730 DM.(dena) 8 Pegelstand am 10. August. Mannheim: — 50, Caub 311 m 3). 450 cm 4 FDGB für Gewerkschafts-Zentralrat Kommt eine Zentralinstanz der deutschen Gewerkschaften? Der geschäftsführende Bundesvorstand des FDB der sowjetischen Zone hat seine Vertreter verpflichtet, auf der neunten Inter zonenkonferenz der deutschen Gewerkschaften, die vom 17. bis 19. August in Lindau am Bodensee stattfinden soll, nachdrücklich für die Schaffung eines Zen- tralrates der deutschen Gewerkschaften einzu- treten. Der Vorstand des FDGB begründet dies damit, daß sich die Lage der deutschen Werk- tätigen in letzter Zeit auffallend verschlechtert Rabe und deshalb eine verstärkte Interessenver- tretung für alle schaffenden in Deutschland drin- gend erforderlich sei. Der Zentralrat soll auf der Grundlage der bis- her erreichten Uebereinstimmung des Arbeits- ausschusses der deutschen Gewerkschaften gebil- det werden. Die Delegierten für den Zentralrat sollen durch die satzungsgemäßen Körperschaften der Bünde gewählt werden, und zwar für je 150 000 Gewerkschaftsmitglieder je ein Vertreter. Nach diesem Vorschlag würde der FDGB der so- Wjetischen Zone und Berlins 31, die westdeur- schen Gewerkschaftsbünde 32 Mitglieder in den Zentralrat entsenden, die Berliner UGO wurde bei dieser Aufstellung nicht berücksichtigt. 60 lehnt ab Nach Auffassung maßgeblicher Kreise der Berliner Gewerkschaftsopposition GO) würde die Annahme des FDGB- Vorschlages dem neuen Zentralrat der deutschen Gewerkschaften ein kom-. munistisches Uebergewicht geben, weil die 31 Delegierten des FDGB fast ausnahmslos Kommu- nisten sein und sich unter den 32 Vertretern der Westzonen- Gewerkschaften auch mehrere Kom- munisten befinden würden,(dena) Lohndifferenzen im Einzelhandel Die zu einem Tarifabschluß bevollmächtigten Vertreter des Groß- und Einzelhandels hatten am 22. Juli 1943 mit dem Angestelltenverband Württemberg-Baden eine Gehaltserhöhung von 12 Prozent ab 1. Juli vereinbart. Wie der Ange- stelltenverband dazu mitteilt, bringt der Groß- handel diese erhöhten Gehälter zur Auszahlung, Während der Einzelhandel sich nicht an die von seinen Vertretern getroffene Vereinbarung hält. Bemerkenswert sei, sagt der Angestelltenverband Weiter, daß der Widerstand gegen diese rechts- Verbindliche Vereinbarung nicht vom württem⸗ bergischen, sondern vom badischen Einzelhandel, und hier insbesondere vom Mannheimer und Hei- delberger Einzelhandel ausgegangen sei. Das Ar- beits ministerium, aber auch die Angestellten und Arbeiter Mannheims würden sich mit diesem son- derbaren und einzigartigen Verhalten, das beim Abschluß und der Einhaltung von Tarifverein- barungen ein Novum und eine Herausforderung darstelle, zu beschäftigen haben. Die Situation sei ernst. Die Verantwortung hätten die kurzsich- tigen und unsozialen Unternehmer des Einzel- handels zu tragen. K. Eisenbahnergewerkschaft für Lohnerhöhung Entgegen anderslautenden Pressemeldungen steht die„Gewerkschaft der Eisenbahner Deutsch- lands“ nach einer Mitteilung ihres ersten Vorsit- zenden Hans Jahn nach wie vor zu ihrer Forde- rung auf eine 15prozentige Lohnerhöhung für Eisenbahner, die bereits vor kurzem durch den Direktor der Hauptverwaltung Eisenbahn, Dr. Fritz Busch, zugesichert wurde. Jahn wandte sich damit gegen Pressemeldungen, wonach die Eisenbahner gewerkschaft auf eine Lohnerhöhung verzichtet habe, falls die Erhöhung der Gütertarife nicht durchgeführt würde,(dena) Die Arbeitslosenziffer steigt. rischen Arbeſtsämtern wurden Anfang August rund eine Viertelmillion Arbeitslose registriert. Damit ist die Zahl der Unbeschäftigten in Bayern Bei den baye- seit der Währungsreform um 66 Proz. gestiegen. Arbeitsminister für beschleunigte Lohnerhöhung. Die Arbeitsminister der französischen Zone be- schlossen, laut SUDENA, in Baden-Baden ein Komitee einzurichten, das u. a. die ständige Ver- bindung mit der Bizone aufrechterhalten soll. Die Arbeitsminister kamen ferner Überein, daß die Verhandlungen über die bereits angekündigte 15prozentige Lohnerhöhung beschleunigt werden zollen, Gg, Verbraucht es zu wel Benzin 8 Dann kommen Sie zum BV- Wagenprüfstand Mannheim, Käfertaler Str. 26 (bei Permagastankstelle) Tul l Aut. Vergaser und Zündung werden kachmännisch überprüft u. ein- gestellt! Mangelhafte Leistung verbes- sert, der Benzinverbrauch ver- mindert! Anmeldung unter Ruf-Nr. 529 5/53 od. direkt b. Prüfstands-Ingenieur MANNHEIM, Dammstraße 37 . 2 1878 1848 Inhaber: Kur f E. Günfher Mannheim, Lenausfr. 2a Telefon 327 18 Spezialausführungen: Fabrikation von 5 5 5 Kaminaufsätzen- Be- und Entlüftungsanlagen. „Sommerkleider groe AUS N jefzt fur 10 Punkie Iaufmaschen- Reparaturen in 6 lasen 2. AND NEN 77 U Preis e Mittlere Frachtkosten Frachtbelastung 3 der 1936 1948 1936 1948 1948 Frachten Warengattung 4936 1948 3 4 40 7% in% 40% Sessnüber 1936 RM DR i 8 in DM in% Steinkohle 19.— 32,.— 189 6,80 9,50 36 2¹ 30 2,70 8,4 Braunkohlenbriketts 13,60 17,20 147 5,60 7,80 4¹ 34 45 2,20 12,8 Eisenerz 27,70 41,40 105 1.80 2,50 7 4 6 0,70 1,7 Roheisen 78.— 145.— 139 6,50 9,10 8 5 6 2,60 1,8 Stabstahl 115.— 2125,50 221 14.— 19,60 13 7 9 5580 2,6 Formstahl 112,50 209.— 221 14.— 19,60 13 5 9 5,60 2,6 Zement 37,70 41,70 139 6,50 9,10 17 16 22 2,560 6,2 Mauersteine 9,70 20,90 100 5,20 7,30 57 25 35 2,10 10,0 Grubenholz 45,70 73.— 405 9,60 13,40 2¹ 13 18 3,40 5,2 Baukalk 18.— 36.— 77 3,40 4, 76 19 9 13 1,36 3,8 Düngekalk 8.— 13.— 13⁴ 1,30 1,82 16 10 14 0,52 4,0 Kleinhandelspreise und Eisenbahnfrachtkosten für Lebensmittel, bezogen auf 5 To. Ladungen je kg Dpfg. N Deutsches Weizenmehl! 34 36 259 1,63 2,28 3,8 4,5 6,3 0,65 1,0 Roggen- u. Mischbrot 37 35 30 0,40 0,56 171 11 1,6 0,16 0,5 Juli- Speisekartoffeln 16 25 186 0,52 0,73 3,3 2,1 2,9 0,21 0,8 Weißgzucker 92 118 258 2,41 3,37 2,9 2,0 2,9 0,96 0,8 Butter 316 312 474 3,62 5,06 2 0,7 1,0 1,44. 0,3 Eier 170 660 165 1,21 1,69 0,7 0,2 0,3 0,48 0,07 Erbsen 40 64 259 1,63 2,28 4, 1 2,6 3,6 0,65 1.0 Teigwaren 92 96 259 2,41 3,37 25,6 353 0,96 1,0 Kase 160 300 474 3,62 5,06 2,3 1,2 1,7 1,44 0,5 5 0 Gsschätts-Empienſungen 1 In Ausübung seines Berufes verunglückte bei uns am 9. d. M. unser langjähriges Be- legschaftsmitglied Herr Karl Schwind Wir verlieren mit ihm einen fleißigen. treuen, pflichtbewußten Mitarbeiter u. einen lieben Arbeitskameraden. Ueber das Grab hinaus werden wir seiner stets ehrend gedenken. „Anker“ Kohlen- und Briket-Werke Gesellschaft mit beschränkter Haftung Frau Elisabeth Filb, geb. Elseshans, meine liebe, immer hilfsbereite Lebensgefährtin, wurde von ihrem schweren Leiden erlöst. Mhm.(Langstr. 49), 9. Aug. 48. Dennoch in großem Schmerz: H. Eilb. Feuerbestattung Mi., 11. 8. 48. 14.30 Uhr, Hauptfriedhof. Meine liebe Mutter, unsere liebe Schwester, Schwägerin u. Tante, Emma Brückelmayer, ist nach schwerem Leiden im Alter v. 35 J. für immer von uns gegangen. Mannheim (Laurentiusstr. 7), 7. Aug. 1948. In tiefer Trauer: Tochter Mathilde Brückelmayer, Geschwister und Angehörige. Beerdigung: Mittwoch, 11. Aug. 48, 14 Uhr, Hauptfriedh. Für die herzl. Anteilnahme u. zahlr. Kranz- u. Blumenspenden b. Heimgang unseres Ib. Vaters, Herrn Albert Venter, sagen wir innig. Dank. Besond. danken wir Hrn. Pfr. Weber f. seine trostr. Worte. Mhm.(Sand- hofer Str. 21), 9. 8. 43. Mina Venter, geb. Ohr; Rud. Rothermel, Elfr. Rothermel, geb. Venter Möbel-Zahn Wiedereröffnung! Eigene Polsterei u. Schrein. üb. 40 J., f. Qual. bek. Jungbuschstr. 19. Wir laden alle Interessenten v. Neubau, Wieder- aufbau und Hauskauf ein, unsere sehenswerte Modellschau neuzeitlicher Eigenheime etc., ver- bunden mit aktuellen Vorträgen, am Sa., 14., u. 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Circus Helena(Direktion: Helene Althoff). Ab 12. 8. an der Friedr.-Hbert-Brücke, tägl. 16 Uhr: „Die große Parade“ Sensationsluftreckakt Trampolinspringer- Mexikanische Messer werfer Drahtseilattraktion— Wurf- und Schleuder- sensation- Clown-Trio- Ausstattungs-Ballett Tanzende und rechnende Liliputpferde- Frei- heitsdressuren in höchster Vollendung Großes ungarisches Tableaureiten u. a. m. Volkstüml. Preise 50 Pfg. aufwärts, Kinder ab 2. Platz halbe Preise. Kartenvorverkauf an der Circuskasse von 10 bis 20 Uhr. Schwetzinger sommernachtsfest! Zugunsten der schwerbeschädigten Arbeiter Norbadens findet am 14. Aug. 49, 20.30 Uhr. im Schloßgarten ein Sommernachtsfest statt. Es spielen die Badisch. Philharmoniker unter der Stabführung von Gg. Albert Keck Werke des Walzerkönigs Johann Strauß. Es tanzt das Donalies-Ballett, es singt Eyvia Manjoky(ehem. Staatsoper Budapest). Große Schloßgartenbeleuchtg. Bahnverbindungen nach allen Richtungen sind sichergestellt. Am Sonntag, 13. 8. 48, Tanzveranstaltung im südlich. Zirkelsaal des Schwetzinger Schlosses. ES Wer- den Arbeiten Schwerbeschädigter verlost. Jede Eintrittskarte ein Los! 1 8786 Bitte ausschneiden und aufbewahren! Ab 4. September 46 wieder regelmäßig die seit 1928 beliebten HOF FAEIsTER-BaRHNUNMAUSsREIsEN ab Mannheim. Allgäu: 8 Tage DM 98.—, Oberbayern: 8 Tage DM 102.—. Prospekte und Anmeldung d. alle Reisebüros oder REISE-HOFFMEITISTER, Heidelb.-Sschönau Telefon 94, früher Mannheim. Feinkost 0 3, 3 Für die uns ais Anlaß der Wiedereröffnung unseres Geschäftes erwiesenen zahlreichen Aufmerksamkeiten und Glückwünsche dan- ken wir herzlichst. 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