1 3 5 Zahmen Ceschäflsstellen: Schwetzingen. Kerl-Theodor- Straſſe 1. Telefon 645: Weinheim. Hauplstr. 63. Tel. 2241: Heidelberg. Plöck 3. Teleion 490: Ludwigshafen am hein. Mheinstrane 32. Bezugspreis monatlich D 2.40 einschlienlich Trägerlohn: Postbezugspreis monglt. DMI 2.88 einschlieſſlich Zuslellgebühr. Rreuzbandbezug DM 9.25 /. Z. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 4/ Bel Niditerscheinen infolge höherer Cewall besteht bein Anspruch a. Rückerstattung d. Bezugsgeldes —— — Betriebsrätegesetz vor der Verabschiedung Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der württember⸗ gisch-badische Landtag nahm gegen die Stimmen der KPD ein Gesetz über den Par- lamentarischen Rat an, der die Aufgabe hat, für die in den drei Westzonen zu schaffende rechtliche Ordnung das sogenannte Grund- gesetz, zu beraten, zu beschließen und den Minister präsidenten vorzulegen. Minister- präsident Dr. Maier bezeichnete dieses Ge- setz als einen„kleinen Ausschnitt aus dem groben Werke der Schaffung einer neuen Regierung für Westdeutschland“. Der Ab- lehnung durch den KPD-Fraktionsvorsitzen- den, Abg. Leibbrand, der sagte, die An- nahme des Gesetzentwurfes sei gleichbedeu- tend mit der Annahme der Londoner Be- schlüsse schlechthin, hielt der Ministerpräsi- dent entgegen, das vorliegende Gesetz be- rühre die Londoner Beschlüsse nur insoweit, als sie sich für uns Deutsche nützlich er- Wiesen. Die Einzelberatungen des Gesetzes über die Beteiligung der Arbeitnehmer an der Verwaltung und der Gestaltung der Betriebe der Privatwirtschaft(Betriebsrätegesetz) wurden beendet und der größte Teil der Anträge des Sozialpolitischen Aus- schusses angenommen. Nunmehr erstreckt sich der Geltungsbereich dieses Gesetzes endgültig auf alle Betriebe, die minde- stens 150 Arbeitnehmer dauernd be- schäftigen. Die KPD war für die Zahl 25, die DVP für die Zahl 300 eingetreten. Die dritte Lesung wurde auf heute, Freitag, ver- schoben. Das Kündigungsschutzgesetz und das Gesetz zum Schutze der Arbeitnehmer bei Entlassungen gßeren Umfanges wur- den einstimmig angenommen. Wie unsere Korrespondenten berichten, haben auch die Landtage von Südbaden und Hessen das Gesetz über den Parlamentari- schen Rat gegen die Stimmen der KPD an- genommen. 5 Immer mehr Käuferstreiks Frankfurt. ODENA) Die in verschiedenen Ländern der Bizone ausgerufenen Einkaufs- streiks des Obst- und Gemüse-Großg- bzw. Einzelhandels wurden am Donnerstag fort- gesetzt und führten in Frankfurt bereits zu einem Teilerfolg. Ein Einkaufsstreik der Einzelhändler in der Münchener Großmarkt- halle verlief ohne Zwischenfall und wurde uch auf ausländische Gartenbauerzeugnisse edehnt. In anderen Teilen Bayerns ik die Bevölkerung selbst zu drastischen“ 8 ahmen gegen die hohen Obst- miisepreise. Der hessische Obst- und Ge- müse-Einzelhandel will zu einem Käufer- streik aufrufen, falls die von den Verbrau- chern gewünschte und notwendige Preis- senkung nicht eintritt. Aus Hannover wird gemeldet, daß der deutsche Gewerschafts- bund die Bevölkerung zu einem Käufer- streik aufgerufen hat. In ganz Hessen fan- den am Donnerstag Kundgebungen des Freien Gewerkschaftsbundes gegen Lohn- druck und überhöhte Preise, sowie für die Inkraftsetzung des Betriebsrätegesetzes statt. Eine von einer mehrere Tausend zählende Menschenmenge besuchte Ver- sammlung auf dem Römerberg in Frankfurt verlief äußerst stürmisch. Vier Urteile im Pohlprozeß revidiert Nürnberg.(DENA) Das UsS-Militär- sericht in Nürnberg verkündet im Pohlpro- zeß schriftlich ein zusätzliches Urteil. Von den damals in 15 Fällen verhängten Strafen wurden elf bestätigt und vier gemildert. Das Gericht hatte am 3. November v. J. das erste Urteil gegen Oswald Pohl und 17 wei⸗ tere Angeklagte des früheren Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes der Ss gefällt. Das Gericht war im Juli d. J. erneut zusam- mengetreten, weil bei dem Verfahren Un- klarheiten über die Möglichkeit zur Einrei- chung von Schriftsätzen entstanden waren. Einigen Angeklagten war es dadurch nicht möglich gewesen, dem Gericht schriftliche Anträge vorzulegen. mne ge, Der ehemalige deutsche Oberbefehlshaber in den Niederlanden und General der Luft- wafte, Friedrich Christiansen, ist von einem holländischen Sondergericht zu 12 Jahren Ge- kängnis verurteilt worden./ Die in der italie- nischen Volksfront zusammengeschlossenen Einksparteien(Kommunisten, Nenni-Soziali- sten, Aktionisten und Arbeiterdemokraten) aben die Volksfront aufgelöst und beschlos- Sen, sich unter einem anderen Namen und mit neuer Zielsetzung zusammenzuschließen. Die siamesische Regierung hat drastische Maßnah- men gegen kommunistische und destruktive Hlemente“ beschlossen./ In Bangkok ist ein Ausgehwerbot während der Nachtstunden er- lassen worden. Eine Kompanie ungarischer Grenzpolizisten ist mit ihren Familien aus Angst vor„Säuberungsmafnahmen“ in die tet cn besetzte Zone Oesterreichs überge- eten. Der Staatssekretär für die Luftstreitkräfte im Us-Verteidigungsministerium, Stuart Sy- mington, traf in Begleitung, des amerikani- ehen Generalstabschefs der Luftstreitkräfte, General Vandenberg, auf seiner Inspektions- reise durch Europa in Berlin ein. An der Vollversammlung der westeuropäischen inter- parlamentarischen Union vom I. bis 5. Septem- ber in Interlaken(Schweiz) werden auch elf Vertreter der Länderparlamente der Bizone teilnehmen./ Der ehemalige Oberbürgermei- ster von Prag, Dr Peter Zenkel, ist mit seiner Familie aus der Tschechoslowakei geflüchtet. in Kürze wird mit einer Verlegung der IEIA, Stelle und des Außenbandelskontofs für Nerd“ rhein-Westfalen, die bisher in Düsseldorf un- terssbracht waren, nach Köln gerechnet. Fandwirte aus, der französischen Zone im elgehiet haben aus Furcht vor den Ent- 5 der Besatzungsmacht einen Peil ihres 1 855 in das britisch-besetzte Gebiet getrie- 1 8 5 DNA VD Eig. Ber. r Vorläufig nur eine provisorische Verfassung Weitgehende Einmütigkeit der Sachverständigen auf Herrenchiemsee/ Gesetzgebung durch den„Bund“ München.(WFM-Eig.-Ber.) Der auf Her- renchiemsee tagende„erste Verfassungskon- vent des neuen Deutschland“, wie der Ver- fassungsausschuß der westdeutschen Mini- sterpräsidenten von dem Leiter der bayeri- schen Staatskanzlei, Dr. Anton Pfeiffer, bezeichnet wurde, hat sich in der General- debatte übereinstimmend darauf geeinigt, daß das zu schaffende Verfassungswerk nur ein Provisorium sein darf. Der süd württembergische Staatsrat Prof. Carlo Sehmid sagte auf einer Pressekon- ferenz, daß aus diesem Grunde auch eine überwiegende Einstimmigkeit darüber herr- sche, für den Begriff des zukünftigen staat- kinstimmigkeit im Grenzausschuß über Vereinigung Freitag, 13. August 1948 lichen Machtgebildes nicht den Namen „Staat“ zu formulieren. Man sei übereinge- kommen, sich auf ein Gebilde festzulegen, das nur Hoheitsbefugnisse ausüben könne, die einem Staat allgemein innenpolitisch zustünden. Der Darstellung Schmids zufolge kam, laut Dena, zum Ausdruck, daß ein wirk- licher Staat die Grenzen seiner Wirksam- keit selbst schaffen müsse. Auch sei man der Auffassung, daß einem Staat, dessen Grün- dung nur vorbehaltlich der Genehmigung außenstehender Mächte erfolgen könne, keine außenpolitischen Entscheidungen zu- zumuten seien, die von seinen Repräsentan- ten abgelehnt werden müßten. Von allen Vier Landesbezirke vorgesehen/ Stuttgart soll Regierungssitz bleiben Karlsruhe.(opp-Eig.-Ber.) Der auf dem Hohen-Neuffen gebildete südwestdeutsche Grenzausschuß trat, wie bereits kurz ge- meldet, unter dem Vorsitz des stellvertre- tenden Ministerpräsidenten von Württem- berg- Baden, Finanzminister Dr. Heinrich Köhler, zu seiner ersten Tagung zusam- men, um die Voraussetzungen für die Ver- einigung der südwestdeutschen Länder zu prüfen. b Nach Abschluß der Konferenz, an der Vertreter von Südwürttemberg-Hohenzol- lern, Nordwürttemberg-Nordbaden und Süd- baden teilnahmen, wurde ein Kommuniquè herausgegeben, in dem mitgeteilt wird, daß eine Uebereinstimmung aller Beteiligten er- zielt wurde. Man sei übereingekommien, den westdeutschen Ministerpräsidenten die Vereinigung der drei Länder Südwest- deutschlands zu empfehlen. Es sei vorge- schlagen worden, diesen neuen Gesamt- staat in die vier Landesbezirke Nordbaden, Südbaden, Nordwürttemberg und Südwürt- temberg zu gliedern. Die Verwaltung soll nicht zentralisiert, sondern den Landesbe- zirken übertragen werden. Stuttgart soll wegen seiner zentralen Lage Regierungs- sitz bleiben. Der Beschluß des Grenzausschusses wird an die westdeutschen Ministerpräsidenten i Abstim- Frist fi 1 0 den Grenzfrage kann, nach einer Erklärung Dr. Köhlers. eingehalten 5 Finden die Mächte einen Kompromiß in der Deutischlandfrage 7 Die Botschafter erneut bei Molotow/ Deutschlandproblem vor den Vereinten Nationen? Moskau.(AP) Die drei Botschafter der Westmächte, General Walter Bedell- Smith, ves Chataigne au und Frank Roberts, haben sich am Donnerstag, 17 Uhr Moskauer Zeit, erneut zu einer Un- terredung mit dem sowjetischen Außenmini- ster Molotow in den Kreml begeben. Die Un- terredung dauerte knapp drei Stunden. Die drei Botschafter verließen kurz vor 20 Uhr wieder den sowjetischen Regierungssitz, um sich zu den üblichen Nachbesprechungen in die amerikanische Botschaft zu begeben. Dies war der sechste Besuch der Westbot- schafter im Kreml und der vierte bei Mo- lotow. Das erste Mal waren die Botschafter von dem stellvertretenden Außenminister Zorin empfangen worden, der andere Be- such galt Marschall Stalin. Die Verhandlungen in Moskau, die sich offensichtlich noch lange hinziehen werden und die in ein kritisches Stadium eingetre- ten zu sein scheinen, werden in den Haupt- städten der Welt mit dem größten Interesse verfolgt, da ihr Ausgang für das Schicksal Europas von größter Bedeutung sein wird. Während der französische Außenminister Robert Schuman bei seinem Bericht vor dem außenpolitischen Ausschuß der fran- zö6ösischen Nationalversammlung laut REU- TER einen„vorsichtigen Optimismus“ zur Schau getragen und erklärt haben soll, daß die Besprechungen in einer„ziemlich gün- stigen Atmosphäre“ stattfinden, die jeden- falls besser sei als die der letzten völlig ergebnislosen Konferenz des Außenminister- rates, scheint man in London etwas skep- tisch geworden zu sein. e Wohlunterrichtete diplomatische Kreise der britischen Hauptstadt wollen, wie UP berichtet, wisseh, daß seit den Besprechun- gen mit Stalin in Moskau kein Fortschritt erzielt worden sei. Es scheint bisher un- möglich gewesen zu sein, eine für beide Partner annehmbare Formel für die Bei- legung der Berliner Krise zu finden. Molo- tow soll nach wie vor auf dem Standpunkt verharren, daß die Blockade Berlins durch die Einführung der Westwährung in den Berliner Westsektoren notwendig geworden sei und daß die Westmächte durch ihre westdeutschen Pläne das Recht verwirkt hätten, in Berlin zu bleiben. Die West- mächte ihrerseits scheinen nicht geneigt zu sein, die westdeutschen Pläne aufzuschie- ben, geschweige denn auf sie zu verzichten, bevor sie nicht die Garantie haben, daß zu- künftige Deutschlandverhandlungen auf Viermächtebasis von Erfolg gekrönt seien. Die Vorbedingung für Viermächteverhand- lungen hinwiederum ist die Einigung in der Berliner Frage, bei der die Russen eben auf die Aufgabe der westdeutschen Absich- ten beharren. 3 f Sg scheinen sich die Verhandlungen im Kreml auf dem toten Punkte zu bewegen. Man kann sich in London nicht vorstellen * Oktober verlängert Schaffung einer E Uf ma chte o na u: werden. Der Ausschuß hat sich an die Lon- doner Empfehlungen gehalten. in denen keine Rücksichtnahme auf die Zonengren- zen verlangt wird. Die Gesetzgebung und die Rechtsprechung werden, nach Mitteilung Dr. Köhlers, ausschließlich im gesamtstaat- lichen Gebiet erfolgen. Eine Schwierigkeit bilde augenblicklich noch die Gesetzgebung in den einzelnen Ländern, die durch die verschiedenen Länderverfassungen noch un- einheitlich sei. 7 Dr. Köhler zweifelt nicht an der Aner- kennung der Beschlüsse durch die Mini- ster präsidenten. Zum Problem des Anschlusses von Rheinland-Pfalz erklärte der Minister, daß über diese Frage nicht gesprochen worden sei, auch nicht über die hessischen Gebiets- forderungen an Nordbaden. Ein Ausschuß, der sich aus Vertretern der Regierungen der drei südwestdeutschen Länder, den Landtagspräsidenten und den Parteiführern zusammensetzt, wird am kommenden Sams- tag über die Beschlüsse beraten. Auch der Grenzausschuß wird am gleichen Tag in Karlsruhe nochmals zusammentreten. Die drei Verbindungsoffiziere der ame- rikanischen, britischen, französischen Mili- tärregierung setzten die Ministerpräsidenten Altmeier, Arnold und Stock davon in Kennt- nis, daß die Militärgouverneure die Frist uns der Lorschlige für 5 en 5. 2 7 5 sollten die deutschen Vorschläge bis zum 25. August unterbreitet werden. schreibt ein Korrespondent der United Press, daß die Sowjetunion mit ihrer starken Position in Berlin ohne wesentlichere Zu- geständnisse als eine Währungs vereinbarung über Berlin(die Westmächte sollen sich zur Annahme der Ostwährung für Berlin unter Viermächtekontrolle bereit erklärt haben) zur Aufhebung der Blockade bereit sein sollte. Der Generalsekretär der Vereinten Na- tionen, Trygve Lie, hat, wie AP aus Lake Success meldet, erklärt, daß die Deutsch- landfrage auf der im September in Paris beginnenden Vollversammlung der Verein- ten Nationen wahrscheinlich zur Sprache kommen wird.* Neue Finanzblockade Berlin.(UP) Die westlichen Alliierten haben den Berliner Magistrat angewiesen, allen in den Berliner Westsektoren gelege- nen Filialen der unter sowjetischer Kontrolle stehenden Berliner Banken die Ueberwei- sung von Beträgen nach dem Sowjetsektor Unüberbrückbare Gegensötze in Belgrad 30 Zusatzanträge der Westmächte zum sowjetischen Konventionsentwurf Belgrad.(AP) Je weiter die Belgrader Donaukonferenz fortschreitet, desto klarer wird offenbar, wie wenig vereinbar die Ansichten der Westmächte einerseits und der unter sowjetischem Einfluß stehenden osteuropäischen Staaten und der Sowjet- union andererseits sind. Der Hauptausschuß der Konferenz hat mit der Erörterung von rund 30 Abände- rungs- bzw. Zusatzanträgen der West- mächte zu dem als Verhandlungsbasis, an- genommenen sowjetischen Konventionsent- vurf begonnen. Es ist nach den bisherigen rfahrungen kaum anzunehmen, daß Auch nur ein einziger dieser Anträge von der Konferenz angenommen wird. Von den Westmächten, die auf Grund des sowjeti- schen Entwurfes bekanntlich in Zukunft von der Donau-RKonvention ganz ausgeschlossen bleiben sollen, werden vor allen Dingen drei Bestimmungen des neuen Entwurfes bekämpft, nämlich 1. die Kontrolle der Do- naumündung durch die Sowietunion und Rumänien und die Kontrolle des„Eisernen Tores“ durch Rumänien und Jugoslawien; 2. die Inkraftsetzung der Konvention selbst bei Ratifizierung durch nur sechs Teilneh- merstaaten und 3. die, Beilegung von Streit- kragen durch eine sich nur aus Vertretern von zwei Donaustaaten zusammensetzende Kommission. Die Westmächte fordern dem- gegenüber eindeutige und schnelle Garan- tien für den freien Verkehr von Schiffen aller Nationen auf der Basis absoluter Frei- heit und ohne Diskriminierung; ferner die Verfassung stelle einen separatistischen Akt deutschen Friedensvertrages auch Deutsch- Kelzunee, Verüöffentl. unter Lizenz-Nr. US WB 110/ Ver- antwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann und E. Fritz von Schilling/ Redaktion. Verlag und Druck: Mannheim. R 1. 46/ Fernrui 4415153/ Bankkonto: Südwesthank Mann- heim. Deposilenkasse Marktplatz. Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim/ Postsdieck- homen: Rarlsruhe Nr. f 16. Berlin Nr. 96 19 Frschelnl: Montag. Minwoch, Freitag u. Samstag Für unverlangte Manusbriple keinerlei Cewähs, 5 Einzelpreis 0.20 DM Außerordentliche Vollmachlen für Paul Reynaud Paris.(UP) Mit 325 gegen 215 Stimmen, bei 49 Stimmenthaltungen, hat die französi- sche Nationalversammlung am Donnerstag das Wirtschafts- und Finanzprogramm Re y- nauds als Ganzes angenommen. Während der langen Nachtsitzung zuvor war das Ge- setz bereits Artikel für Artikel angenom- men worden. Damit hat die Regierung André Marie ihre erste Bewährungsprobe vor der Kam- mer bestanden. Die weitreichenden Regie- rungsvollmachten des Gesetzes sind durch einige kleine Zusatzanträge, die von der Kammer angenommen wurden, kaum verän- dert worden. Ministerpräsident Marie Hatte während der Debatte ausdrücklich be- tont, daß eine wesentliche Abschwächung des Regierungsprogramms den Rücktritt seiner Regierung zur Folge haben werde. Bereits vor der Annahme des Gesetzes spiegelten die Pariser Börsenkurse die Er- Wartungen wider, die man in das Programm setzt. Gold weist auf dem freien Markt einen Kursrückgang auf, woraus zu schlie- Ben ist, daß die Besitzer von Frances es nicht mehr so eilig haben, ihr Geld sicher in Gold anzulegen. Vogel-Strauß-Politik? Paris.(ap) In der französischen National- versammlung wurde von dem MRP-Abge- ordneten Jean-Marie Louvel eine Ge- setzesvorlage eingebracht, wonach die fran- zösischen Zeitungen Kriminalberichte in Zukunft nicht mehr auf der ersten Seite und nur unter der Rubrik„Verschiedenes“ ab- drucken dürften. Außerdem würde des neue Gesetz, an dessen Verabschiedung nur sehr Wenig Abgeordnete glauben, die Veröffent- lichung jeglicher Aufnahmen von Verbre- chen untersagen. Teilnehmern werde betont, es müsse das Ziel sein, alle Türen offen zu halten, um einmal zu einer gesamtdeutschen Institu- tion zu gelangen. Zu lebhaften Debatten sei es über den Aufbau des provisorischen Staatsgebildes gekommen. Die Mehrzahl der Verfassungs- sachverständigen vertrete die Ueberzeugung, daß Deutschland nicht untergegangen und als Staat noch vorhanden sei. Deutschland sei nur desorganisiert und brauche deshalb nicht neu geschaffen, sondern nur neu organisiert werden. Prof. Schmid kommentierte diese Grund- haltung des Verfassungskonvents persönlich mit der Aeußerung, eine nichtprovisorische dar. Man dürfe keine Veranlassung geben, die zur Bildung eines eigenen Staates im Osten Deutschlands führen könnte. Es sollte auch nicht von„Verfassung“ geredet wer- den, da eine Verfassung etwas sein müsse, „für das man auf die Barrikaden gehe“, und das nicht von der Genehmigung der Mili- tärregierung abhängig sei. Bei der Behandlung der Frage de „Grundrechte“ sei man übereingekommen, daß diese eine Deckung gegen die etwaige mißbräuchliche Ausübung der Bundesgewalt darstellen müßten. Die Gesetzgebung soll durch den zukünftigen„Bund“ vorgenom- men werden, während die Exekutive bei den Ländern liegen soll. Insbesondere hätten sich die Ausschußmitglieder mit der Frage, ob die Finanzgesetzgebung beim Bund liegen soll, beschäftigt, wobei sich alle, ein- schließlich der bayerischen Vertreter, für eine weitgehende Finanzgesetzgebung durch den Bund ausgesprochen hätten. Der Verfassungskonvent beschäftige sich ferner mit der Frage des Bundesorgans und des Bundespräsidenten. Die meisten Dele- gierten treten, wie Schmid sagte, für die Schaffung eines Bundesrates ein, der sich aus Mitgliedern der Länderkabinette zu- sammensetzen soll. In der Diskussion über den Bundes präsidenten habe sich noch keine Kein Wasser mehr für Jerusalem Alexandria.(UP) Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Assam Pascha, gab bekannt, daß die arabischen Staaten nicht auf den Vorschlag des israelitischen Außen- ministers Mosche Schertok eingehen werden, Friedensverhandlungen für Palästina aufzu- Nehmen, da sie weder die Existenz eines jüdischen Staates noch einer jüdischen Re- gierung anerkennen. Assam Pascha gab Das Wasserwerk von Latrun wurde am Donnerstag in den frühen Morgen- stunden von den Arabern gesprengt. Graf Bernadotte hatte sich auf jüdisches Er- suchen hin bemüht, diese für die Wasser- versorgung Jerusalems äàußerst wichtige Pumpanlage wieder in Betrieb bringen zu lassen. Sie sollte die Versorgung der Stadt am gleichen Tage wieder aufnehmen. Andererseits haben die Führer der Ara- ber, laut REUTER, einen Vorschlag des UN-Vermittlers angenommen., ab Freitag 8 Uhr DS das Feuer in Jerusalem auf bei- den Seiten endgültig einzustellen, angenom- men. Eine jüdische Antwort wird noch er- Wartet. 1 Der Kommandeur der arabischen Legion, Generalmajor J. B. Glubb Pascha, gab laut AFP seinen Oberbefehl, den er seit 1939 innehatte, an den transiordanischen General Abdul Kader Jin dhi ab. ohne besondere Genehmigung der drei west- lichen Militärgouverneure zu untersagen. Es handelt sich bei diesem Schritt um eine Ge- genmaßnahme gegen die von den Sowjets aligeordnete Kontensperre für Westberliner Firmen, die im Ostsektor Bankkonten unter- halten.. In der Anweisung wird betont, daß die sowjetischen Anordnungen den Magistrat nicht der Verantwortung zur Erfüllung sei- ner finanziellen Verpflichtungen in den westlichen Sektoren Berlins entheben. Wie von britischer Seite mitgeteilt wird, wurde dem Berliner Ernährungsamt ein bisher von der Militärregierung belegtes Gebäude im britischen Sektor zur Verfü- Sung gestellt. Ein britischer Sprecher be- tonte, daß für das Ernährungsamt keine Ost- West-Spaltung in der gleichen Art wie bei der Berliner Polizei zu erwarten sei. Stadtrat Füllsack, der Leiter des Ernäh- rungsamtes, bleibe dem Magistrat für die Versorgung von ganz Berlin verantwortlich. „Freistaat“ Triest Triest.(AP) In einem Bericht von Ge- neralmajor T. S. Alrey, dem britischen Kommandanten der anglo- amerikanischen Zone im Freistaat Triest. über das 2. Quar- tal 1948 wird zum Ausdruck gebracht, daß innerhalb der Triester Bevölkerung„ein größeres Gefühl der Sicherheit“ herrsche, da die kommunistische Aktivität im Frei- staat„weniger sichtbar“ gewesen sei. Gleichzeitig warnt der Bericht jedoch vor der immer noch bestehenden Bedrohung der wirtschaftlichen Stabilität des Gebietes. Der traurige Strom leerer Güterwagen, die auf der Rückfahrt von den Hilfelieferungen an das Hinterland kämen, deuteten auf die Unfähigkeit oder die mangelnde Bereitwil- ligkeit der Donauländer hin. die Hafen- und Umschlagmöglichkeiten Triests zu benutzen. Es sei zunehmend deutlich geworden, daß die Freistaatregelung, die durch den italienischen Friedensvertrag auf dem Kom- promißwege getroffen wurde. weder poli- tisch noch wirtschaftlich gangbar sei. Ge- neral Airey kündigte neue Vereinbarungen an, die eine„enge Zusammenarbeit“ mit Italien in der Frage der Teilnahme Triests am europäischen Wiederaufbauprogramm sichern sollen. Im Sicherheitsrat der UN wies der so- Wjetische Delegierte, Jakob Malik, die Forderung der USA-Delegation. Triest an Italien zurückzugeben, zurück und beschul- digte die Westmächte, daß sie im Gebiet des Freistaates eine„Bizone“ nach west- deutschem Muster errichten wollten. 21 Na- tionen hätten den italienischen Friedensver- trag ratiflziert. Rugland könne daher Re- visionsanträge nicht annehmen. Erigland und die USA bemühten sich, den Vertrag zu sabotieren und betrieben die gleiche Spaltpolitik wie in Deutschland. f 5 Malik unterstützte die Be schwerde Jugoslawiens, daß die USA und England bei der Verwaltung ihrer Zone in Triest die Bestimmungen des ita- kommission, in der, die drei West- mächte und Oesterreich vertreten sein sollen und schließlich die obligatorische Ratiflzie- rung der neuen Donaukon vention durch alle zehn Teilnehmerstaaten. Am Mittwochabend wurde ein britischer Zusatzantrag, der freie Schiffahrt auf der Donau einschließlich ihrer Mündungsarme, auf den Zufahrtskanälen, sowie auf Teilen der Flüsse Morawa, Drau und Theiß fordert, abgelehnt. Der entsprechende sowjetische Artikel wurde gegen die Stimmen Groß- britanniens und der Vereinigten Staaten, bei Stimmenthaltung Frankreichs angenommen. Ebenso wurde ein sowjetischer Artikel an- genommen, der lediglich den Mündungsarm Sulina, nicht aber die Zufahrtskanäle oder Nebenflüsse als zur Donau gehörig festlegt. Zu dem Artikel des sowjetischen Ent- wurfes, der nur die Teilnahme der An- liegerstaaten an der Donau- Kommission vor- sieht, hat die amerikanische Delegation einen Zusatzantrag eingebracht, auf Grund dessen auch Frankreich, Großbritannien, die USA, Oesterreich und nach Inkrafttreten eines land, in der RKommissjon vertreten sein sollen. Auch dieser Vorschlag ist auf schar- fen kommunistischen Widerstand gestoßen und abgelehnt worden. Der stellvertretende jugoslawische Außenminister Bebler er- Zone klärte hierzu, die Zulassung Deutschlands lienischen Friedensvertrages verletzt hätten. sei un annehmbar. Der Zusatzantrag diene Der Sicherheitsrat solle unverzüglich für lediglich dazu, die Donau erneut österreichi- einen Gouverneur sorgen. Malik beschwerte schen und deutschen Interessen zugänglich sich auch, die USA hätten Triest in Ver- nd den Weg für eine neue Aggression letzung der Viermächteabkommen in die ches 5 Reibe der„Marshall-Länder“ aufgenommen. . diese Erklärung nach einer langen Bespre- 5 chung mit dem ägyptischen Ministerpräsi- * 3,52 Prozent, Mord cEN 8 r reitag, 13. August 1948 2 N In die Hand des Volkes? Mit den Stimmen der SPD, der KPD und des Zentrums hat der Landtag von Nordrhein- Westfalen in dritter Lesung den Entwurf des Gesetzes zur Sozialisierung der Kohlewirtschaft, den die SpD ausgearbeitet hatte, angenommen. Damit findet ein Vor- Sang von außherordentlicher Tragweite sei- nen vorläufigen Abschluß, der alle Symp- tome der gegenwärtigen politischen Si- tuation in Deutschland vor den Augen des Betrachters abrollen ließ, ein leidenschaft liches Für und Wider hervorrief, ohne eine Wirkliche Entscheidung auch nur im Ent- ferntesten auslösen zu können. Der amerikanische Militärgouverneur, General Clay, hat klar zu verstehen gege- ben, daß über die Besitzverhältnisse im Bergbau das deutsche Volk bestimmen soll, nicht aber Nordrhein-Westkalen alleine. Das heißt: erst, wenn eine Verfassung, wenn ein deutscher Staat vorhanden sein wird, wird endgültig befunden werden können. Einem vor Jahresfrist von seiten des Düs- seldorfer Landtags gestellten Antrag, die Besatzungsmacht möge den Bergbau aus der bisherigen Beschlagnahme freigeben, wurde bislang keine Antwort. Bei der Abstimmung der Sondersitzung, die nach einer zweitägigen spannungsvollen Debatte erfolgte, enthielt sich die CDU der Stimme, nachdem ihre Abäünderungsvorschläge ver- Worfen worden waren. Nur einer ihrer Ab- geordneten stellte sich hinter die FDP, die in ihrer Ablehnung konsequent blieb. Da- mit ist die Verantwortung über die Neu- ordnung des westdeutschen Bergbaus, gewiß eines der schwierigsten und schwerwie⸗ gendsten Kapitel der rheinisch- westfälischen Wirtschaftspolitik, auf die SPD übergegan- gen. Wie sie mit dieser Last innerhalb der Zwiespältigkeiten einer Koalitionsregierung zu Rande kommen wird, mag dahingestellt bleiben. Die KPD stimmte mit der SPD, wo- bei der Druck von linksradikaler Seite den Sozialdemokraten gewiß selten derartige Sorgen bereitet hat, wie in diesen Stunden der Sondersitzungen, während es als ziem- lich zweifelhaft bezeichnet werden darf, ob die Kommunisten der Sozialdemokratie jene Unterstützung bringen werden, die diese von seiten der CDU ablehnen zu müssen glaubte. Ueber die grundsätzliche Notwendigkeit einer Neugestaltung gab und gibt es zwi- schen den Parteien keine Meinungsverschie- denheit. Die unterschiedlichen Auffassun- gen konzentrierten sich vielmehr auf zwei Punkte: Die CDU wünschte eine stärkere Betonung des fachlichen Momentes im Kohlerat, dem entscheidenden Organ der „Selbstverwaltung Kohle“, und lehnte fer- ner kompromiBlos chung oder Ueberführung der Kohle- Wirtschaft in das Eigentum des Landes ab. In 5 1 des nunmehr angenommenen Entwurfes der SPD aber wird gesagt:„Das Eigen- tum an allen Stein und Braun- Ek oh haudrkommen steht dem Lande zu.“ Alle bisher bestehenden Rechte erlöschen mit Inkrafttreten dieses Gesetzes.& 2 erklärt, daß alle Einrichtun- gen und Anlagen des Kohlebergbaues und der Kohle wirtschaftlichen Verkaufs- und Verteilungsorganisationen sowie Vermögen, Patente, technische Zeichnungen in das Eigentum des Landes übergehen. Sollte die Militärregierung nun diesem durch den Landtag beschlossenen Gesetz ihre Zustim- mung geben, so wird ein Berg von Ent- flechtungsaktionen sich auftürmen und eine Lawine juristischer Grenzfälle ins Rollen geraten, Fallen z. B. Stahlwerke, die über Zechen verfügen, unter dieses Gesetz? Ein Bericht des Wirtschaftsministers Prof. Dr. Nölting(SPD) zeigt, wie wider- spruchsvoll sich das darlegt, was kurzhin Besitz verhältnisse genannt wird. Unter Zu- grundelegung des Anlage- und Umlauf- Kapitals wird der Steinkohlebergbau des Landes mit 3,2 Milliarden Mark veran- schlagt. Die Kriegsschäden sind auf 0,5 Milliarden beziffert. Die direkte Auslands- beteiligung gibt Minister Nölting mit 8,96 Prozent, die indirekte mit 3,26 Prozent an. Ländermäßig verteilt sich die direkte Be- telligung— laut Prof. Nölting— Luxem- burg 3,58 Prozent, Frankreich 3,29 Prozent, Holland 1,49 Prozent, Schweiz 0, 41 Prozent, Belgien 0,16 Prozent, Amerika, Italien, Spanien, Oesterreich unter 0,01 Prozent. Während bei der Braunkohle der Einfluß der öffentlichen Hand mit 73.5 Prozent der Unternehmen angegeben wird, soll er sich bei der Steinkohle auf 17,8 Prozent belau- fen. Auf die Konzerne entfallen bei einem Gesamtbesitz von 64,94 Prozent: Vereinigte Stahlwerke 20,69 Prozent, Krupp 7,91 Pro- zent, Flickkonzern 8,8 Prozent. IG-Farben 5,26 Prozent, Hösch 4.27 Prozent. Klöckner Gute-Hoffnungs-Hütte 6,75 Prozent, Mannesmann 2.92 Prozent, Deut- sche Erdöl 2,42 Prozent. Ein solches Bild wäre jedoch unvollständig ohne einen un- gefähren Umriß der Streuung dieser Betei- ligungen. Bei Mannesmann beispielsweise entfallen von einem Kapital von 176 Mil- lionen Mark 9 Millionen auf Großbesitz, 18 Millionen auf das Ausland. während der Klein- und Mittelbesitz 152 Millionen Mark vertritt. Er gliedert sich auf rund 30 000 bis 40 000 Aktionäre mit einem durchschnittli- cher Aktienanteil von 3000 bis 4000 Mark. Das Gesamtkapital der Höschwerke beläuft sich auf 135 Millionen Mark. von denen 59 Millionen in Händen von 7525 Aktionären liegen. Von 105 Millionen Mark Kapital der Klöckner-Adi repräsentieren 3547 Aktionäre 60 Millionen Mark, während bei den IG- Farben, Gesamtkapital 1.4 Milliarden Mark, 529 Millionen sich im Besitz von 41 591 Ak- tionären mit einem Durchschnittsbesitz von 12 750 ⸗Mark befinden. a . Diete Zahlen, die nicht den Anspruch aut Vollständigkeit erheben, immerhin aber eine interessante Sprache sprechen, lassen vermuten, wo die Widerstände und Pro- bleme der beabsichtigten Verstaatlichung liegen werden. Der Versuch der CDU, die die Sondersitzung durch einen Weitgehen- den Abänderungsvorschlag des Ministerprä- sidenten Arnold einleitete, die Selbstver- Waltung Kohle auf eine stärker fachliche 5 . * eine Verstaatli- 7 Ebene zu verlagern, dürfte von der Not- wendigkeit diktiert gewesen sein, dem Ge- bäude der Neugestaltung eine sichere Rechtsgrundlage und vor allem auch ein wirtschaftlich einwandfreies Fundament zu geben, denn dort, wo an den Grenzen von Wirtschaft und Politik die Strukturen ver- schwommen werden, wird zuletzt der Steuerzahler Lęidtragender sein. Tatsächlich war die SPD anfänglich auch geneigt, den beiden Einschränkungen, die sich auf die Verstaatlichung und die Orga- nisation des Kohlerates bezogen, Raum zu geben. Teilweise wird sie hier durch die Mitarbeit führender Gewerkschaftler an den Arnoldschen Vorschlägen und durch die Kräfte in ihren eignen Reihen beeinflußt worden sein, die mehr zu einer„Vergenos- senschaftlichung“ neigen. Unter dem Druck der Kommunisten, die eine ganze Abord- nung Bergleute ins Treffen führten, flel sie zu guter Letzt jedoch um. Damit sind die Würfel gefallen. Niemand kann jedoch wirklich sagen, was sie zeigen! Dr. Heine- mann, der frühere Justizminister, Oberbür- germeister von Essen und Bergwerkdirek- tor, der gleichfalls an dem Vorschlag des Ministerpräsidenten mitgearbeitet haben soll, vertrat den Gesichtspunkt, daß es schwer verständlich scheine, warum man erst eine Hyperbehörde aufziehen wolle und eine grohangelegte Zusammenfassung des Bergbaues, um dann nach drei Jahren. Wie es 8 6 des SPD- Gesetzes vorsieht, die betroffenen Betriebe nach den„Grund- sätzen gemein wirtschaftlicher Ertragsfähig- keit wieder in selbstständige Unternehmen zu überführen“. Der Eindruck, der blieb, war: babyloni- sche Sprachverwirrung, Diskussion um je- den Preis. Dokumentiert wurde eigentlich nur Uneinigkeit und wieder einmal die Schwäche unserer Politik, denn die An- nahme eines Gesetzes, dessen Durchführ- barkeit kaum gewährleistet scheint— und das vielleicht nur im Hinblick auf die kom- mende Wahl duskutiert wurde— läßt für die wirtschaftliche Zukunft trübe Aspekte aufblitzen. Immer ist es so, daß, wo die Agi- tation um ihrer selbst willen zu scharf an- geheizt wird, dort, wo die Verantwortung beginnen soll, die großen gefährlichen Lük- ken kommen. Daß eine solche„Sozialisie- rung“ mit dem Kainsmal einer Verstaat- lichung wirklich dem ganzen Volke oder auch nur dem Bergarbeiter wirtschaftlich nutzen wird, konnte bislang nicht bewiesen werden, umgekehrt sehen wir, daß alle Ein- griffe des Staates in das ökonomische Ze- füge bald zu Verkrampfung und Leistungs- abfall führen. Experimente aber können wir uns nicht gut leisten. 5 Die Stellung des Menschen in der heutigen Gesellschaft Auf der 9. Deutschen Soziologentagung in Worms steht eines der Kernprobleme der Gegenwart zur Diskussion Nach einem inoffiziellen Sitzungstag am g. eröffnete der Präsident der„Deutschen Ge- sellschaft für Soziologie“, Prof. Leopold von Wiese zu Kaiserswaldau am 10. August den offlziellen Arbeitsteil des 9. Soziologenkongresses im Mozartsaal in Worms am Tchein. Er begrüßte die Kongreg- teilnehmer, unter denen, wie bei dem All- gemeinen Philosophenkongreß in Mainz, neben den deutschen Wissenschaftlern die vielen bedeutenden Vertreter der soziologi- schen Forschung Europas und Amerikas Erof. Howard Becker(US), Prof. John A. Howgood(England), Prof. Graf Ferdinand Degenfeldt(Oesterreich), Dr. Kautsky (Schweiz), Prof. Einar Tegen(Schweden), Dr. R. Eysink(Holland) und Laurèat J. Vial Frankreich) seien u. a. genannt) den inter- nationalen oder besser übernationalen Cha- rakter des Kongresses kennzeichneten. Prof. von Wiese umriß in seinen einlei- tenden Worten die große Aufgabe der So- zlologie in unserer Zeit: Als Wissenschaft von der Gesellschaft(im weitesten Sinne) muß sie die Kernfragen menschlichen Da- seins, besonders jene der intergesellschaft- lichen Beziehungen, wissenschaftlich zu klä- ren trachten. Darüber hinaus ist es ihre Aufgabe, ein europäàisch- amerikanisches Gemeinschaftsgefühl in geistigen Bereichen a: zubahnen und den Erziehungsprozeß zu einem gesamteuropäischen Denken in unse- rem Volke einzuleiten.— In einem besonde- ren Dankeswort ehrte von Wiese namens der Gesellschaft den großen Nestor der deut- schen soziologischen Forschung und Wissen- schaft, Prof. Dr. Alfred Weber, der in diesen Tagen seinen 80. Geburtstag feierte. Im Auftrage der Landesregierung Rhein- land-Pfalz begrüßte Staatssekretär Frau Gantenberg den Kongreß, namens der Stadt Worms das Mitglied der Gesellschaft, Oberbürgermeister Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Christian Eekert, dessen besonders herz- licher Gruß den ausländischen Wissenschaft- lern galt, deren Kommen bewies, daß das vorerst noch so bitter spürbare Ab- und Ausgeschlossensein Deutschlands auf„gei- stigem Boden— dem Boden der wahrheits- suchenden Wissenschaft— überwunden ist!“ Die deutsche Jugend in der Gegenwart Nach Uebernahme des Vorsitzes über die Kongreßarbeiten durch Prof. Graf Max z u Solms sprach Prof. Litt Gonn)(„Die deutsche Jugend in der Gegenwart“) zu jenem heiklen und ungeklärten Thema, das in jüngster Zeit zu so vielen Diskussionen Anlaß gab. Litt ging es im wesentlichen um die Frage, ob mit den Mitteln soziologischer Diagnostik über ein Erfassen des Gegen- Wärtigen hinaus zukunftsträchtige Elemente und positives Wollen in den jungen Men- schen unserer: Tage erfaßt werden können. Es ist die Frage nach jener inneren Welt der Normen und Richtlinien, deren Boden in einer Zeit permanenter Existenzbedrohung für alle so schwankend geworden ist— un- abhängig von Alter und Generationenzuge- hörigkeit. Durch die Beobachtung des Da- seinsverhaltens, durch die Methode der Soziographie ist vieles feststellbar. nur das Festhalten momentaner Reak- tionen auf Außenumstände der Widrigkeit, Stimmung und Verstimmung. Es bedarf einer strengen Unterscheidung in äußere Reaktion und inneres, tieferes Schwingen, denn vom Aeußeren her ist keine Klarheit über innere Zielstrebigkeit, geschweige denn über Vorhanden oder Nichtvorhan- densein geschichtsbildender Kräfte in einem jungen Menschen zu gewinnen. Es gibt heute bereits unendlich viele positive An- satzpunkte in dieser Jugend, die man ob ihrer gesunden Skepsis so vorschnell verurteilte. Der Weg für den Soziologen zur . Aber der soziologische Aspekt fordert mehr als Jugend liegt in den übertheoretischen An- tizipationen( Vorausnahme), die in den Vordergrund treten müssen, d. h. die Be- trachtung der Soziologie darf nicht Betrach- tung vorhandener Wirklichkeiten bleiben, darf nicht nur natur wissenschaftlich- tech- nischer Denkvorgang sein, sondern muß die Frage nach den vorhandenen Möglichkeiten zu erschöpfen trachten. Der Soziologe muß die Gemeinsamkeiten in den Willensbestre- bungen zwischen sich selbst als einem Wol- lenden und den jungen Menschen, die gleich ihm Träger einer Willenshaltung sind, suchen. Unter solchen Vorausset- Zz Ungen wirdes ihm als erstem gegeben sein, der Jugend nicht in der Haltung eines gräm- lichen Pessimisten“ oder alten „Alles-Besser-Wissers“ gegen- überzutreten. Zur wirklichen soziolo- sischen Diagnostizierung findet er damit einen ersten Ansatzpunkt, der ihm die heu- tige Jugend und das Vorhandensein ihrer inneren Normen und Werte erschließen wird, wenn er als Mensch bereit ist, sich in einer„heiligen Allianz“ mit dieser Jugend zu verbinden. Der anschließende Vortrag von Prof. Howard Becker(University of Wis- consin, z. Zt. Hochschulofflzier für Hessen) war das selbstkritische Bekenntnis eines aufrechten Mannes.„Drei Jahre sind vergangen, und uns sind viele Irrtümer in bezug auf die deutsche Jugend unterlaufen. Ich selbst bin ein ganz schlechter Prophet gewesen“, sagte Howard Becker, der sich das Thema gestellt hatte:„Was können wir von der deutschen Jugendbewegung erwar- ten, was kann vor allem die Militärregie- rung tun?“ Ursprung der verfehlten Jugend- politik war die„gewaltige Ueber- schätzung“ des Grades jugend- licher Fanatisierung in faschisti- schem Sinne, die man doch recht selten ge- kunden hatte.(„Es ist eigentlich eine Jugend, die in ihrem guten Kern geistig und sozial gesund geblieben ist; wäre es nicht so, wären meine schlechten Prophezeiungen des Jah- res 1945 in Erfüllung gegangen.“). In den Einzelheiten bot der Vortrag eine Fülle kon- kreten Stoffes, der eine erstaunliche Kennt- nis um die tieferen Ursachen unserer heute oft so schalen Jugendorganisationen bewies, sich allerdings einer kurzen Wiedergabe völ- lig entzieht. Die Lösung der Problematik sah der amerikanische Wissenschaftler in einer deutschen Jugendbewegung, der man„alle Freiheiten zur Ausbildung von Eigenstän- digkeiten“ beläßt. Der ohne Zweifel notwen- dige Erziehungsprozegß muß als langsame „Verkehrung im Sinne einer Bekehrung“ Wirksam werden. Erste notwendige Voraus- setzung ist eine sinnvolle Koordinierung der schen. Als Aufgabe der ersten Phase muß „Abteilung Jugendaktivität der Militärregie- rung“ mit GVA und deutscher Initiative. Es muß weiter eine Eingliederung in den iriter- nationalen Rahmen erfolgen und— Über deutschen Jugendbewegung von der Wohl- fahrt Deutschlands in einer friedlichen Um- welt abhängig. Dies sind Ziele,„die wir er- reichen werden, wenn wir dem Besten, was rischen nicht hinauskommen! Nach Abschluß der Diskussion führte der Kongreß in einem auf Wissenschaftler beschränkten Kreise eine Aussprache über die„Möglichkeit einer Scientiflzierung der Politik“ durch. Dr. Sting Oarmstadt) entwickelte als Einleitung eine Theorie fol- genden Sinnes: Die Tendenzen moderner Zivilisation und Politik sind destruktiv. Der politischen Praxis ist Mißbrauch und Mig- W Spiele Die Siegertabelle des Tages Gewichtheben Leichtgewicht: 1. Ibrahim Shams(Aegypten 360 kg; 2. Appia Mohammed(Aegypten) 360 kg 3. Jim Falliday(Großbritannien) 340 kg.. Mittelgewicht: 1. Spellman(USA) 390 kg; 2. George(USA) 388,5 kg; 3. Kim(Korea) 380 Kg. Halbschwergewicht: 1. A. Stanczyk(USh 417,5 kg; 2. H. T. Sakata(USA) 380 Kg; 3, K Magnusson(Schweden) 375 kg.. Schwergewicht: 1. John Davis(US) 4525 Kg; 2. Norbert Schemansky(USA) 425 kg; 3 Abraham Charite(Holland) 412,5 kg. Wassersport Einer-Kajax(10 OO m): 1. Fredricsson Hugo Grüssen(schweden) 50:47, Min.; 2. Wirress(Finnland) N 51:18,2 Min.; 3. Skado(Norwegen) 51:84, 4 Min, Zweier-Kajak: 1. Schweden 46:09,4 Min,; 2 Norwegen 46:44,8 Min.; 3. Finnland 46:48, Min, Einer-Kanadier(10 00 m): 1. F. Capeꝶ (Tschechoslowakei) 62:05,2 Min.; 2. FE. Hayenz (USA) 62:40, 4 Min.; 3. N. Lane(Kanada) 64.30% Min. Zweier- Kanadier: h USA 5555,44 Min.; 2 Tschechoslowakei 57:38,5 Min.; 3. Frankreich 58:00,8 Min. Segeln: Die USA holten sich am Schlußtag der olympischen Segelregatten zwei Goldme- f daillen, und zwar in der Star- und Sechs- m.. Klasse. Die erste Goldmedaille bei den olym-. pischen Spielen erwarb sich Norwegen in der Drachenklasse, während in der Schwalben klasse Großbritannien zu olympischen Ehren kam. Im Wettbewerb der Jollen gewann Däne. f K mark die Goldmedaille. Radsport 5 5 100 m Zeitfahren(stehender Start): 1.), Dupont(Frankreich) 1.13,5 Min.; 2. J. Nihant (Belgien) 1:14,5 Min.; 3. T. Godwin(Großbri. tannien) 1:15,0 Min. 2000 m Tandemfahren: 1. Italien; 2. Grob.. britannien: 3. Frankreich. Fußball Semi-Finale: Schweden— Dänemark 4.2 Jugoslawien— Großbritannien 3:1(2:1). Mannschaftsfechten 8 55 Säbel: 1. Ungarn; 2. Italien: 3. USA. eee, achtung des Wissenschaftlichen eigen, Die Folge sind Krisen, Katastrophen, Revolu- Olympisches N 4, der spre 9 sein, verb Rhe Pla 8 tionen und Selbstentfremdung des Men- 1 die Wissenschaft ihren Mißbrauch durch Bekämpfung der Mißachtung grundlegender: Erkenntnisse, der Nichtbeachtung von Vul-“ gäreinsichten und der Mißachtung vorhan- alle Pläne hinaus ist das Gedeihen einer denen Fachwissens zu 5 1* S Insti- (Fortschreitendes Eliminieren). tution bedienen sich die Wissenschaften eines ständigen Kuratoriums, das die Po- litik(unabhängig von ihr) beobachtet, Vor- schläge macht und warnt, dabei gleichzeitig dung, des Wissens und der Erziehung, d.h. über den Weg der Universitätsreform, jener Reform, die nach wie vor unverändert die große Aufgabe der Zukunft bleibt nicht nur in Deutschland!“ Dr. Sting sah seine These als nicht widerlegt an,„denn die Wis- senschaft darf nicht nur erziehen, sondern muß selbst handeln, will sie Einfluß gewin- nen.“ Kloth — Pedro liest Zeitung 0 Von Kurt Heinze Natürlich ist die Geschichte erfunden. Wenn sie passiert wäre, hätte sie längst in den Zei- tungen gestanden. Sagen wir, sie ist ein Mär- chen. Märchen kann man drucken. 1939, an einem Augustabend, traf ein Welt- reisender in Berlin ein, winkte auf dem Bahn- hof den Gepäckträger heran, ließ seinen Koffer ins„Esplanade“ schaffen und suchte, da er Staub in der Kehle verspürte, eine Weinstube auf. Hier kam ihn eine seit Tagen in den Knochen steckende Müdigkeit mit solcher Ge- walt in die Augen, daß er ohne Hingabe mit einer einfachen Mahlzeit seinen Hunger stillte und nicht darauf achtete, daß er in das Ge- wölk einer Katastrophe geraten war, die be- reits in den Gesprächen der Intelligenz, die in dem Restaurant ihr abendliches Rendezvouz hatte, in Ansichten und Meinungen bedrohlich Wetterleuchtete. Nach einer halben Stunde brach er ins Hotel auf. Unterwegs kaufte er sich die„Times“, überflog mit den letzten wachen Blicken ihre Ueberschrift und wun- derte sich. Er hatte die„Times“ immer für ein vernünftiges Blatt gehalten. Da er aber in seinem Zimmer sofort die Bettdecke über den Kopf zog, blieb es bei der Verwunderung. Der Mann, Farmer in Argentinien und Herr über Tausende von Rindern, war zum reinen Vergnügen nach Europa gekommen, obwohl der Besitz von Rindvieh allein schon ein Ver- gnügen ist, und da Deutschland immerhin als Meilenstein in der Mitte des Kontinents lag, durch seine sagenhaft glückliche Politik damals so etwas wie Seltenheitswert hatte, konnte er es nicht gut auslassen. Weil von dem Manne in der Hauptsache die Rede ist, muß er einen Namen haben, und man kann Pedro Alvarez, Rio de Janeiro, in seinen Paß schreiben. Im übrigen war er ein friedlicher Mensch. 4 Pedro schlief tagelang, verdämmerte Wo- chen im Luxusbett des„Esplanade“. Bei sei- nem Tripp durch Afrika flatte eine kleine Fliege ihren Stachel in Pedros wohlgepflegte Haut gebohrt. Diese Fliege war schuld daran, daß er bei der Katastrophe, die gleich nach sei- ner Ankunft in Deutstmland den Seltenheits- wert des Landes erheblich herabsetzte, als Zu- schauer ausgeschaltet wurde. Für ein Hotel ist ein Dauerschläfer unrentabel. Ein Blick in die Brieftasche Pedros überzeugte den Direktor, daß er es mit einem Gast zu tun hatte, an dem er sich später schadlos halten konnte. Er no- tierte sich Namen und Adresse, ließ einen Arzt kommen und den Schlafkranken, seinen Kof- ker und den Anzug mit der einige Tage alten „Times“ in eine Klinik überführen. N Für Pedro war bestens gesorgt, um ihn herum aber ging allerhand in die Brüche und nicht nur der Hoteldirektor blieb mit berech- tigten Forderungen an die große Zeit auf den Trümmern seines Hauses. Das Institut, in dem Pedro mit seinem Schlaf beschäftigt war, hielt vor den wirbelnden Ereignisse seine Mauern besser zusammen, erst die letzte Bombe, die in die Stadt rauschte, riß ihm die Fenster her- aus. Der Farmer fiel aus dem Bett, wachte auf, gähnte eine Viertelstunde lang und war gesund. Er zog seinen alten, etwas weit ge- Wwordenen Reiseanzug wieder an, fand die Zei- tung noch in der Tasche, zog sie heraus, fal- tete sie wieder zusammen und wunderte sich. Da sich niemand sehen ließ, warf er ein Geld- stück auf den Tisch und ging. Auf der Straße schleierte Rauch. Selten traf er einen Menschen. Ein Feuerwehfmann, den er nach einer Sehenswürdigkeit fragte, lieferte ihn beinahe der Polizei aus. Keiner verstand ibn. Er stieg über kohlenden Schutt, fand Allein die Richtung, stand endlich an der im Reiseführer bezeichneten Stelle. Das Denkmal, ein Eckpfeiler deutscher Geschichte, lag im Rinnstein. Pedro wunderte sich. Er verspürte Hunger, suchte die Tür in ein vernageltes Lokal, kostete auf einer Kiste von der Illusion einer Mahlzeit In der Stadt war es still. Manchmal stöhnte aus den vier Win- den eine nicht zu beantwortende Frage. Aus — Häusern roch der Tod. Pedro wunderte sich. Am Bahnhof fragte er nach einem Zug, wurde ausgelacht. Es war ein schauriges La- chen, ein Lachen, vor dem man sich fürchtet. Selten bekam er eine Antwort, die meisten verstand er nicht. Deutschland war anders, als es sich in politischen Empfehlungen und auf Prospekten darstellte. Pedro wunderte sich. Krieg, sagten manche, wenn sie redeten. Krieg, er hatte das Wort höckistens ein paar- mal in der Schule gebraucht, hatte keine Ah- nung, was das war. Vor einem Milchladen standen müde Frauen, Säuglinge auf den Ar- men und weinten. Die sagten es ihm. Pedro flel die„Times“ ein. 1 Wer geglaubt hatte, daß nach dem glanz- vollen„Fidelio“ unter Wilhelm Furtwängler eine Steigerung nicht mehr möglich sei, wurde in dem ersten Festkonzert erneut überwältigt. Voll heiliger Inbrunst deutete Furt wäng- ler die„Palestrina-Vorspiele“ Hans Pfitzners, dem Salzburg durch ein hochherziges Angebot die Erlösung aus der Enge eines Münchener Altersheims versprochen hat. Strawinskyr 1947 geschaffene Neufassung der„Petruschka- Suite“ erklang in vitaler Rhythmik und RI- chard Strauß' sinfonische Dichtung„Ein Hei- denleben wurde zu einem hinreißenden EKlangfest. Die Wiener Philharmoniker, die von Furtwängler als das klingende Medium der deutsch- österreichischen Kulturpflege ge- priesen wurden, musizierten mit einer Kultur ohnegleichen. Im 2. Orchesterkonzert— eben- falls mit den Wienern“— dirigierte Edwin Figcher das berühmte Krönungskonzert Mozarts in brillantem Stil vom Flügel aus, Während er selbst den Klavierpart mit singen- dem Anschlag meisterte. Die Jupiter- Sinfonie 5 Von den Salzburger Festspielen Mit dem Auto gelangte er aus der Stadt, fuhr an heimatlosen Wanderern vorüber, über Straßen, an die tausend Kreuze gesetzt waren. Im Westen bestieg er den Zug. Deutschland kannte er. In Paris hörte er das gleiche schauerliche Lachen, gedämpfter und mit leise- rer Stimme, stöhnte aus milderen Wänden die furchtbare Frage, weinte das Elend in stillen Winkeln. Allein die Denkmäler waren unver- sehrt, aber sie standen ganz einsam und eigentlich umsonst. In Italien, auf dem Balkan, in allen Ländern, die er auf der Flucht vor dem Entsetzen bereiste, stoppten die Tränen das Leben. Kein Reiseführer stimmte mehr. Als er an Bord ging und die Heimfahrt an- trat, wußte er, daß es kein Vergnügen ist, Europäer zu sein. Und doch, darüber kam er nicht hinweg, je länger er das Geschehene be- dachte, wäre es gar nicht so schwer. Man brauchte nur besser die Zeitungen zu lesen und das Gedruckte ein hißchen ernst zu neh- men. In diesem Falle hätte schon ein Bruchteil genügt. Jetzt war es ihm klar, was damit zu erreichen gewesen wäre. Pedro nahm die„Ti- mes“ aus der Tasche, faltete sie groß ausein- ander, las auffällig und laut die, Schlagzeile, aber keiner von den Reisenden, die an der Reeling standen, sah ihm über die Schulter oder hörte ihm zu. Sie hatten Photoapparate in den Fingern und knipsten den Olymp. Nach Wochen, als ern von Rio auf seine Farm zurückkehrte, kam Bill, der stämmige Bulle heran und rieb zur Begrüßung seine schlei- mige Schnauze an Pedros Aermel. Pedro zog die Zeitung aus dem Rock, um sich die Hände zu wischen. Bevor er sie zerriß, packte er Bill bei den Hörnern und las ihm die Ueberschrift vor, langsam und so deutlich, daß sie auch ein Ochse verstehen mußte: Krieg— ein Weltver- brechen! Bill widersprach nicht. 1 erfuhr eine„Werkaufschließung“ von echtem Affettuoso. Das Mozarteumsorchester beganr unter Prof. Bernhard Paumgartner mi seinen Serenaden, die in dem barocken Rah- men der Felsenreitschule jede Phrase und jede Linie in einzigartig geistiger Einheit Gestalt werden ließen. 5 Im Salzburger Landestheater wurde Grill- parzergs Trauerspiel„Des Meeres und der Liebe Wellen“! zum beglückenden Erlebnis, Oester- reich besitzt in Paula Wessely eine Hero von klassischem Format. Die Süße ihrer Stimme, die frauliche Wärme ihres Wesens übte einen schlichten, ergreifenden Zauber aus, gegenüber dem sich Horst Caspar als Leander männlich und herb behauptete. Die Inszenierung von Hofrat Ernst Lothar übertrug den breiten Stil des Wiener Burg- theaters auf die Kammerspielbühne Salzburgs, die in Heinz Moog, Gustav Waldau, Kar! Skraub und Lotte Medelski Schauspieler von bester Tradition herausstellte. Als erste Mozartoper entfesselte„Die Ent-, führung aus dem Serail“ alle guten Geister 5 musikalischen Komödienspiels. Herbert Wa- niek, der nach der Absage Gustaf Gründ- gens eingesprungen war, zeichnete das Mät- chenkolorit des Spiels mit drastischen Stri- chen. Endré Koreh stand als brummiger Teu- kel Osmin— ein prächtiger Baß mit satter Tiefe!— im Vordergrund des Spiels, in dem das Buffo-Paar mit Emmi Looses quirligem Blondchen und Peter Kleins burschikosem Pe- drillo den Ton angaben. Walter Ludwig gang den Belmonte mit technischer Vollendung, aber doch irgendwie unbeteiligt, während Wil. ma Lipp mit glockenklarem Sopran siegreich alle Klippen der Koloratur übef wand. Wilhelm Rein kings schön aufgeteilte Szenerie gab einen malerischen Spielraum. Joseph Kip“ straffte zügig den rhythmischen Grundcharak- ter der Musik und band den Zusammenklang der Solostimmen zu rechter mozartscher En: semblekunst.„Je mehr Lärmen— je bessel, 3e kürzer—, je besser, damit die Leute zum Klatschen nicht kalt werden“, dieses Rezept das Mozart am 26. September 1781 in einem Brief nach Salzburg schrieb, wurde in der Aufführung köstliich verwirklicht. Das Publi- kum dankte begeistert. Cs „Ende und Anfang“, die in Augsburg erschel, nende Zeitung der jungen Generation, erscheint ab 1. September wieder regelmäßig, nachdem die wegen eines Artikels in der Nummer 1½ des 3. Jahrganges von der amerikanischen Malitär- reglerung vorübergehend suspendiert worden wWak, Kongreß für seelische Gesundheit. Ein zehnts. iger internationaler Kongreß für seelische Ge. sundheit, an dem etwa 2000 Psychotherapeuten und Psychiater aus 50 Ländern teilnehmen, e in London am Mittwoch in der Westminster-Hal eröffnet. Der Kongreß wird nicht, wie Ahnliche frühere Tagungen, Einzelfälle erörtern, sondern sich mit der Massenpsychologie auseinander- setzen.(dena-Ins). Philosophen gehen nach Amsterdam. Der Mar, burger Philosoph Professor Dr. Ebbinghaus 05 Professor Dr. Sneli von der Hansischen Univers tät Hamburg werden als deutsche Vertreter 15 dem vom 11.—18. August in Amsterdam statt- kindenden ersten Internationalen Ehllo open kongreß teilnehmen. Die Tagung wird nahezu 10 Teilnehmer unter dem Motto Mensch, Menschheit, Menschlichkeit vereinigen. Radio München wird am 1. Oktober in deutsche Hände übergehen, nachdem der Bayerische Land. tag das Gesetz zur Schaffung einer Anstalt des öfkentlichen Rechts„Bayerischer Rundfunk“ an- genommen hat. Die Us-Militärregierung wird slen jedoch gewisse Sendezeiten für ihre eigenen Par. bietungen wie„stimme Amerikas“ und„Sendung der Militärregierung“ unter ihrer Verantwortuns vorbehalten. gls. Konstanz: Zuckmayers Uraufführungstheatet. Beinz Hilpert, der Intendant des bisherigen Stadt theaters Konstanz, das mit Beginn der neuen Spielzeit den Namen„Deutsches Theater e. halten hat, gab bekannt, er habe von Carl Zuck maver die Uraufführungsrechte einiger neus“ Stücke des Dichters zugesichert erhalten. d.“ Pert erklärte, er wolle das Konstanzer Deu sche Theater“ zu einem geistigen Ausstrahlung punkt gestalten und rechnet mit einer„lang Jährigen“ Zusammenarbeit.(dena) len eine! nehn sulat Ypten 60 Kg. Kg; 2. 80 kg. (Sch 3. K. 45255 Kg;% iesson nian Min, in 2 2 Mun Capex lavenz 64.80 5 in; J kreich 1 lugtag dme Nr. 94/ Freitag, 13. August 1948 — Mone. — Sous 2 La ee een Trotzdem: Meldekarte aufbewahren Das Arbeitsamt Mannheim gibt bekannt: Durch die veränderte Lage kann auch in diesem Monat auf den„Bestätigungsver- merk in der Meldekarte für den Bezug der Lebensmittelkarten verzichtet werden. Sie ist jedoch nach wie vor bei der Abholung der Lebensmittelkarten und bei jeder Vor- sprache beim Arbeitsamt vorzuzeigen. Be- gimm und Ende jeder Beschäftigung ist vom Arbeitgeber auf Seite einzutragen. Die Meldekarte ist sorgfältig aufzubewahren, da sle ihre Gültigkeit als Registrierausweis ge- mäß RKontrollratsbefehl Nr. 3 auch über die 120. Lebensmittelkartenperiode hinaus be- hält. Sollten sich die Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt grundlegend ändern oder Vn- zuträglichkeiten entstehen, so könnte es nötig werden, den„Bestätigungsvermerk“ wieder einzuführen. Bald durch die Planken Zur Zeit ist an der Kreuzung Planken 00 4 Breite Straße eine Gleisbauabteilung der Bs. m olym. in der Alben en Däne. 1. Vihant oBbrl. Grob. pelbau. Eine Bombe fiel damals— ohne Re- e, 5 as wolu- Men- muß durch ichten Insti- F laften Po- Vor- zeitig auf- Ein- Zu- haft Der 75 Die . ender Vul-⸗ rhan- städtischer Straßenbahn mit etwa 35 Ar- beitern damit beschäftigt, die Weichen anlage, die schon 1929 eingebaut wurde und durch Kriegseinwirkung stark gelitten hat, zu ersetzen. Die Arbeiten an der 1941 ge- lieferten neuen Anlage sollen mit der Er- öftnung der Rheinbrücke abgeschlossen sein, damit dann eine direkte Straßenbahn- verbindung zwischen Wasserturm und Rheinlust hergestellt werden kann. f Planetarium wartet auf bessere Tage Heute ist es ruhig in dem großen Rup- spekt vor Wissenschaft und Illusionen— in das Gebäude, und raffgierige Hande benutz- ten die Nachkriegswirren, um den Rest des unzerstörten Parkettbodens prosaisch zu verheizen. Von den 500 Stühlen verteilte man den größten Teil an inzwischen ent- standene Aemter. Die Leinwand— von der früher einmal 5400 Sterne leuchteten— ist ebenfalls dunkle Wege gegangen. Der Projektor, ein 34 Zentner schwerer Apparat, wurde während des Krieges in weiser Voraussicht des Kommenden ausein- andergebaut und in ruhigere Gegenden eva- küuiert. Nachdem nun der gröbste Schaden an dem Gebäude ausgebessert und dadurch ein vollständiges Auseinanderfallen verhin- dert ist, wartet es auf eine Besserung der nanziellen Situation der Stadtverwaltung, und trotzt als Kulturdenkmal allen Plänen, die es zum Kaffeehaus oder zur Tanzdiele machen wollen. Denn es ist sich bewußt, daß es noch immer Leute gibt, die nicht übel Lust verspüren, Wieder einmal die Sterne zu zählen. tex Briefeschreiben wird billiger Der stellvertretende Direktor der Haupt- verwaltung für Post- und Fernmeldewesen, räsident Dr. Zaubitzer, gab auf einer Pressekonferenz die Herabsetzung der wich- Bostgebühr b ch den vorgeschl- derungen Wird ein Bri künftig statt 16 nur noch 10 Pfennig, und im 5 statt 24 nur noch 20 Pfennig osten. 5 Briefe nach dem Ausland werden 30 Pfenig, Postkarten im Ortsdienst 8 Pfennig, im Ferndienst 10 Pfennig, ins Ausland 20 Pfennig, Drucksachen bis 20 Gramm 4 Pfen- nig, von 20 bis 50 Gramm 6 Pfennig, nach rtsdienst das Vermögen gemäß Gesetz Nr. 53 anzu- melden. Nähere Auskünfte erteilen die Landeszentralbanken. tZ. Militärregierung amnestiert Die französische Militärregierung in Neustadt(Haardt) leitet zur Zeit von ihr ausgearbeitete Listen nominell belasteter und zu amnestierender Personen über die deutschen Regierungsstellen den örtlichen Spruchkammervorsitzenden zu. Die der Ludwigshafener Kammer zuge- stellten Listen enthalten 400 Namen von Personen, die bei der letzten Amnestie un- berücksichtigt geblieben sind, und 1500 Na- men von Personen, die neu amnestiert wer- den sollen. Bei letzteren handelt es sich um Betroffene, die gegen die Entscheidun- gen der ehemaligen ZSK.(Zentrale Säu- Seite 8 berungskommission) hatten. Die Amnestierung soll auf Wege erfolgen. Berufung eingelegt schnellstem -Schn. * 11 Jetzt interalliie Untersuchung Eine interalliierte Kommission zur Unter- suchung des Explosionsunglücks bei der Ba- dischen Anilin- und Sodafabrik wird, wie ein Vertreter der Werksleitung bekanntgab, noch in dieser Woche in Ludwigshafen er- Wartet. Die Kommission soll von Experten geleitet werden. In Anbetracht dieser Tatsache wurden die bisher geführten Untersuchungsarbeiten der französischen und deutschen Stellen am Katastrophenort vorübergehend eingestellt. (dena) Lungenheilstätte für Verfolgte In Anwesenheit behördlicher Vertreter aus Württemberg und Baden wurde Anfang August in dem ehemaligen Kloster Frauen- alb(Kreis Ettlingen) die erste Lungenheil- stätte in Württemberg-Baden für rassisch, religiös und politisch Verfolgte eröffnet. Regierungsdirektor Dr. Sch neek (Stuttgart) begrüßte die Anwesenden im Namen der Süddeutschen Aerztehilfe. Mit der Schaffung dieses Sanatoriums für Tbe- Kranke, das in drei bis vier Wochen mit 60 bis 70 Personen belegt werden könne, sei eine empfindliche Lücke ausgefüllt worden. Der Redner dankte dann dem evangelischen Hilfswerk, dem Caritas- Verband, dem Roten Kreuz, sowie Staatskommissar Dr. Auerbach für die Unterstützung mit Geld- mitteln. Fr. Tubukwurenhändler Nordbadens prolesfierien 7 5—— . gegen Bewirtschaftung, Tabakwarensteuer, geplante Gewerbefreiheit In der„Siechen“-Gaststätte waren am Mittwoch die Tabakwareneinzelhändler Nordbadens zusammengekommen, um gegen bestehende und geplante Zustände zu Prote- stieren sowie über die allgemeine Lage in ihrer Branche zu sprechen, die sich durch die Währungsreform schlagartig verschlech- tert habe, denn, so betonte der Karlsruher Geschäftsführer des Verbandes, Ueberle, in den Industriestädten sei der Umsatz zum Teil bis um 70 Prozent gesunken. Daran sei allerdings nicht nur die geschwundene Kaufkraft, sondern vor allem eine Schwemme auf dem Sc warzen Markt schuld. Der Spre- cher vertrat die Ansicht, es liege bei den deutschen Verwaltungsstellen, hier einzu- greifen, da sie wohl kein Interesse daran ha- ben dürften, das Steuereinkommen auf diese Art und Weise geschmälert zu seher! Ueberle griff dann die Verwaltung für Wirt- schaft in Frankfurt wegen ihres Vorhabens, unbeschränkte Gewerbefreiheit für den Ein- zelhandel einzuführen, an. Der Vorsitzende der Ortsgruppe Mann- heim, Georg Kohlmeier, Zitierte einen Brief an den Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, in dem die„skandalösen“ Zu- stände der Tabakwarenhändler geschildert und radikales Eingreifen der Polizei durch Bekämpfung des schwarzen Marktes gefor- dert und der— wie der Sprecher ausführte — dahingehend beantwortet worden sei, daß hier nur der Wirtschaftsrat entscheidend eingreifen könne. Auch die Frage der Tabaksteuer war Ge- genstand eingehender Erörterung. Für 1000 40-Pfg.-Zigarren blieben nach Abzug der Steuer und der Unkosten ein Reinverdienst von 33,— DM, also eine Handelsspanne von acht Prozent, während der Textileinzelhänd- ler mit vierzig Prozent Gewinn arbeite. Die Tabakhändler hätten nicht länger, Interesse daran, ohne einen angemessenen Verdienst Steuereinzieher des Staates zu sein. Der Stuttgarter Geschäftsführer des Ver- bandes, Dr. Mayer, hielt die beabsich- tigte Gewerbefreiheit für eine Diffamierung des Einzelhandels gegenüber dem Hand- Werk, die den schwarzen Markt legalisiere, den Käufer Machenschaften unlauterer Leute ausliefere und jahrzehntelange beruf- liche Bildung der Kaufleute als unwesent- iich erscheinen lasse. Wenn auch jedem die Möglichkeit gegeben werden müsse, sich als Einzelhändler eine Existenz zu schaffen, so sei doch eine Ueberprüfung auf fachliche Kenntnisse und persönliche Eignung unbe- dingt erforderlich. 5 Die Rauchwareneinzelhändler Nord- badens faßten ihre Forderungen und Nöte in drei Resolutionen zusammen. Darin wird nachdrücklich die Aufhebung der Tabak- Warenbewirtschaftung verlangt, da man nicht tatenlos zusehen könne, wie die Kund- Die Männer mit den sturken Nerven In aller Stille entschärfen und beseitigen sie Munition Am 4. August konnten wir in einer Mel dung von einem recht ungewöhnlichen Jubiläum berichten: Der Sprengtrupp der Mannheimer Schutzpolizei machte die 250. 500-Kg-Sprengbombe unschädlich. Seit 1945 arbeitet dieser Trupp daran, im Stadtgebiet herumliegende Blindgänger und Fundmuni- tion zu entschärfen und zu beseitigen. Eine Wenig beachtete, aber lebensgefährliche Ar- beit. Wir können heute unseren Lesern einen Bericht geben, wie es zu dem Jubi- läum kam: 8 Das Telephon rasselt.„Hier Eeuer wer- d meldet den Fund einer 500 Bombe auf der Friesenheimer Insel. Zehn Minuten später fährt eine Gruppe von sechs Polizeibeamten, darunter der Wachtmeister, auf einem LKW. zum Fund- ort. a 5 „Dort liegt sie.“ Der Feldhüter deutet mit dem zerkauten Mundstück seiner Pfeife in die Richtung des Fundortes. Piechotta gibt kurze Anweisungen zur Absperrung des gefährdeten Geländes. Die Männer verteilen sich. Der Feuerwerker schultert Spaten und Kreuzhacke und wir gehen zur Fundstelle. Viel ist vorläufig nicht zu sehen von dem Ungetüm. Etwa zehn Zentimeter ragt die Bombe aus dem Boden. Nach einhalbstündiger Arbeit ist die Bombe soweit kreigelegt, daß der Wacht meister mit der Entschärfung beginnen kann. „Jetzt kommt das Gefährlichste,“ meint er und setzt einen großen Schrauben- schlüssel an den Aufschlagzünder. Mit aller Kraft versucht er, den Zünder abzu- schrauben. Ein hartes Stück Arbeit. Der Wachtmeister flucht und schwitzt und dem Tilo „Rückzugsgefechle der Bürokrufie Ein Briefwechsel, der keines Kommentars bedarf d dem ausland bis 50 Gramm 10 Pfennig, ae] eitcchen im Inland 60 Pfennig und Ein- 401 Schreibegebühr 40 Pfennig kosten. Auch die Tarife der Paketpost werden entsprechend — ermäßgigt. 8 Fowy 5 Rückgabe von Auslandsguthaben ründ Politisch verfolgte Personen bzw. deren Mär⸗ Erben können nunmehr die Rückgabe ihres 1 in den USA beschlagnahmten Vermögens gattet beantragen. Zu diesem Zweck müssen sie dem ein bei den Landeszentralbanken erhält- ligem liches Antragsformular APC- 1 A ausfül- n Pe. len und ihre Unterschrift gegen Vorzeigung Sang emer von der Militärregierung erteilten Ge- . nehmigung auf einem amerikanischen Kon- 10 sulat beglaubigen lassen. Gleichzeitig ist helm e gab rips arak- klang En- 5 eser, Der Landrat des Kreises Mannheim, zum Kreisernährungsamt i 1 Weinheim, 5 August. ö 5 2 5 5 8 aubli⸗ andesverband für C. Gaststätten- und Hotelgewerbe Mannheim. sche! Betrifft: Zuteilung von Handkäse für die 1 Gaststätten meines Landkreises. ges Der Präsident des Landesbezirkes Baden litzr· hat mir mit Schreiben vom 29. Juli 1948 5 mitseteilt daß von ihm aus keine Zuteilung 67 Lon Handkäse an die Gaststätten des Land- eulen reises erfolgt. ure Wie aus dem Schreiben hervorgeht, ha- 95 den die Gaststätten in Mannnheim von hes- em Lischen Erzeugerbetrieben Handkäse erhal- nder ten und diese eigenmächtig verkauft. Hand- use ist nach wie vor noch bewirtschaftet Mar- und es kann eine Verteilung bzw. Zutei- 5 lung an Gaststätten noch nicht erfolgen. r„ Wie der Herr Präsident noch weiterhin att mitteilt, werden die Mannheimer Gaststät- 90 0 ten sowie die hessischen Erzeugerbetriebe eit, Wegen eigenmächtiger Verteilung noch zur Rechenschaft gezogen werden. tsche gez. Gärtner. 17 75 Daraufhin richtete der Landesverband dm 14, August folgendes Schreiben an den Slen ſandrat: dung Wir danken Ihnen für Ihre Zuschrift tung vom 5. August. Ohne das Ernährungsamt 8.8. Mannheim kompromittieren zu wollen, tei- ater, len wir Ihnen vertraulich mit, daß die An- 8 Laben des Herrn Präsidenten des Landesbe- 1 5 zirkes Baden zum Teil nicht richtig sind. uck⸗ Tatsache ist, daß wir auf Gesamtbezug- 155 schein seitens des Ernährungsamtes Mann- ſeut⸗ heim Handkäse an sämtliche Gaststätten nes. in Mannheim-Stadt zugeteilt haben. Auf ang; Grund dessen, daß dies in Mannheim ge- schah, haben wir bei Ihnen zur Betreuung unserer Mitglieder von Mannheim-Land dasselbe Ersuchen gerichtet. Uns erscheint der Gedanke absurd, wenn der Herr Präsi- dent für den Landesbezirk Baden wegen Handkäse disziplinarisch gegen Gaststätten- besitzer und, wir wissen nicht ob das stimmt, gegen bessische Erzeugerbetriebe vorgehen will. Wir weisen darauf hin, daß andere süddeutsche Länder und Städte mit Lebensmitteln weit besser bedacht sind als gerade unsere Gegend und bringen in Er- innerung, daß allenthalben der Wunsch nach freier Wirtschaft entstanden ist, nachdem höchste Stellen in der Bizone festgestellt haben, daß die Verteilungsarbeit in den letzten Jahren versagt hat. Wir bringen derartigen Rückzugsgefechten der Bürc!kra- tie kein Verständnis entgegen und behalten uns vor, unter Umständen bei Akutwerden der von Herrn Landespräsidenten in Baden angekündigten Maßnahmen uns an die Oef- fentlichkeit zu wenden, damit endlich diese mittelalterliche Auffassung über Vertei- lungsarbeit in das rechte Licht gerückt wird. Wenn wir uns überlegen, in welchen Men- gen Lebensmittel, und zwar voll bewirt⸗ schaftete Lebensmitel, in Bayern und auch in Württemberg frei verkauft werden, 80 ist es uns einfach unverständlich, wie man wegen eines Handkäses in unserer so schlecht versorgten Umgebung besondere Maßnahmen ergreifen will. Im übrigen ha- ben wir gedacht, was das Ernährungsamt Mannheim fertigbringt, kann vielleicht das Landratsamt für Marnheim-Land auch, ohne dies den Karlsruher Dienststellen zu unterbreiten, die für uns in der Nordwest- ecke von Württemberg-Baden so viel übrig haben. Wenn dies nicht möglich ist, dann bitten wir Sie höflichst um Entschuldigung für unseren seinerzeitigen Antrag. gez. Dr. Gerber. Schellhammer. Reporter sträuben sich langsam die Haare, denn jeden Moment könnte ja Jetzt klopft er mit dem Schrauben- schlüssel an dem Zünder herum.„Damit sich der Rost etwas löst“, meint er seelen- 5 Photo: Weingart Die„Jubiläumsbombe“ wird abtransportiert ruhig, als er den entsetzten Blick des Re- Porters bemerkt. „So- das hamm' mer!“ Triumphierend hält er den Zünder in der Hand und lacht. „Die war nicht mal gefährlich— ist ne Sabotagebombe ohne Zündsatzl“ „Sind sehr selten, diese Versager, er- klärt der Feuerwerker später. Unter all den Bomben, die er seit Beendigung des Krleges entschärft habe, sei diese, seine 250 ste, erst die fünfte dieser Art. Wachtmeister Piechotta arbeitet außer an Bomben- und Munitions-Entschärfung und Sprengung mit einer Gruppe von drei Tauchern an der Bergung von rund drei- tausend Tonnen Munition aller Art und Ka- liber aus dem Rhein. Diese Bergungs- arbeit sei noch weitaus gefahrvoller, sagte er, denn die Gefährlichkeit der Granaten sei durch das Wasser nicht gemildert. Das Gegenteil sei der Fall, denn das Wasser habe die aus Leichtmetall bestehenden Zünder stark angegriffen und ein leichter Stoß genüge, um eine Granate zur Explo- sion zu bringen. So setzen diese Männer täglich in gefahr- voller Arbeit Vor einigen Wochen kamen drei der Bergungsleute bei einer Explosion ums Leben) ihr Leben ein und nur Wenige Menschen wissen davon. Leider wird die Arbeit dieser Männer von Behörden und der Oeffentlichkeit nicht immer ihrem Wert und rer Gefährlichkeit entsprechend gewür⸗ digt. Es wäre zu Wünschen, daß sie mehr als bisher Anerkernung findet. Schließlich beschäftigen sich die Beamten mit der Be- seitigung einer Hinterlassenschaft, deren Spuren Wir auch hier gerne entfernt sehen mögen. R/ Wetterdienst?—„Jai“ Bei einer kürzlich abgehaltenen schriftlichen Umfrage des„Amtes für Wetterdienst! in Karlsruhe, bei der die Fragen:„Bejahen oder verneinen Sie die Nützlichkeit und Notwendig keit des Wetterdienstes, die Richtigkeit und Brauchbarkeit der Vorhersagen, und wünschen Sie auch fernerhin dessen Fortsetzung?“ ge- stellt wurden, antworteten von 1017 Personen 988 mit„Ja“, nur 20 mit„Nein“, während 9 ohne Entscheidung blieben. Dieses alle Erwar- tungen übertreffende Ergebnis zeigt, dag das Publikum mit„seinem“ Wetteramt und dessen Tätigkeit zufrieden ist, obgleich das Wetter- amt ja leider nicht in der Lage ist, das Wet⸗ ter„zu machen“. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. Schauerwetter Vorhersage bis Samstagfrüh: Jeberwiegend stark bewölkt, mehr- fach schauerartige, vereinzelt auch gewittrige Niederschläge. Tages- höchsttemperaturen: 18—20 Grad, Tietsttemperaturen in der Nacht: Mägige West- bis Nordwestwinde. 11 bis 13 Grad. N 5 5 Amt für Wetterdienst, Karlsruhe, de schaft zum schwarzen Markt abwandere. Es Wird außerdem darauf hingewiesen, daß bei einer Verzögerung dieser Forderung der Ta- bakwareneinzelhandel gezwungen sei, zur Selbsthilfe überzugehen. Ebenso nachdrücklich richtet sich eine Forderung an die Verwaltung der Finanzen, sich für eine baldige Senkung der Tabak- Warensteuer einzusetzen, da der ursprüng- lich vorgesehene Termin am 1. Dezember 1948 durch die veränderten Währungsver- hältnisse nicht mehr verantwortet werden könne. Die Steuer solle auf das Doppelte der Vorkriegshöhe gesenkt werden. Angesichts der Tatsache, daß der Tabak- Wareneinzelhandel bereits jetzt schon über- setzt sei, wird in der letzten Entschließung die Berufsorganisation damit beauftragt, bei zuständiger Stelle gegen die Einführung der unbeschränkten Gewerbefreiheit Stellung zu nehmen und verlangt, daß bei Neuzulassun- gen Fachkenntnisse sowie persönliche Zu- verlässigkeit geprüft werden. Wes Freigabe mit Hindernissen Die Landeszentralbank gibt bekannt: Die Finanzämter haben damit begonnen, die endgültige Umwandlung der angemel- deten Altgeldguthaben in Deutsche Mark zu genehmigen. Die Genehmigungen haben folgenden Wortlaut: 5 „Die Freigabe der Altgeldguthaben zur Umwandlung in Neugeldguthaben und die Freigabe der Guthaben auf Festkonto wird nach 8 12(I), 1. DVO UG geneh- migt.“ Es könnte dadurch der Eindruck ent- stehen, daß nun auch über das Festkonto verfügt werden kann. Dies ist jedoch nicht der Fall. Ueber die Behandlung der Fest- konten entscheidet die Alliierte Bankenkom- mission innerhalb von 90 Tagen nach dem Inkrafttreten des Umstellungsgesetzes. Der Freigabebescheid des Finanzamtes bringt nur zum Ausdruck, daß keine steuer- lichen Bedenken gegen die Freigabe des Festkontos bestehen. 1 Benutzung von Kraftfahrzeugen Zur Aufhebung der Anordnungen der amerikanischen und der britischen Militär- regierung über Beschränkungen im Kraft- fahrzeugverkehr teilte die Verwaltung für Verkehr ergänzend mit, daß für Sonn- und Feiertagsfahrten die erste allgemeine Anord- nung zum Fraftfahrzeugmißbrauchgesetz vom 30. März 1948 gilt. Danach ist mit gewissen Ausnahmen die Benutzung von Personenkraftwagen und die Personenbeförderung mit anderen Kraft- Wagen an Sonn- und Feiertagen verboten. Dies gilt auch für die Benutzung von Last- kraftwager bis zu eineinhalb Tonnen Nutz- last. In besonderen Fällen können die Stra- Benverkehrsbehörden jedoch Ausnahmege- nehmigungen erteilen.(dena) Eine„Allgemeine Anordnung Nr. 2 vom 3. August 1948 des Verkehrs ministeriums Württemberg-Baden zum Kraftfahrzeugmig- brauchgesetz“ werden wir in ungekürzter Form in unserer Samstag-Ausgabe im An- zeigenteil veröffentlichen. 2 2 3 Die Mannheimer„Pfualzhilſe“ in Funktion Enge Zusammenarbeit mit der„Hilfsaktion Ludwigshafen“ Die kurz nach dem Ludwigshafener Explosionsunglück gebildete Mannheimer „Pfalzhilfe“, in der sich die Stadtverwal- tung, die politischen Parteien, die Gewerk- schaften, die verschiedenen caritativen Or- ganisationen und die Mannheimer Notge- meinschaft zur gemeinsamen Hilfe für die durch die Katastrophe Geschädigten zu- sammengeschlossen hatten, konnte bereits, wie der Leiter des Sozialwesens, R. Bött- ger, bei einer unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Dr. Cahn- Garnier stattgefundenen Besprechung am Mittwoch mitteilte, fühlbare Hilfe leisten. Eine an- sehnliche Menge von Lebensmitteln, Klei- dungsstücken und Gebrauchsgegenständen konnte an die Geschädigten weitergegeben werden, ebenso weist die Sammlung von Geldspenden bereits ein ansehnliches Er- gebnis auf. Unter anderem wurden allein vom Ortsausschuß Mannheim der Gewerkschaf- ten bisher 40 00 DM an die„Pfalzhilfe“ Ahe In der Besprechung würde unter a rem auch bekanntgegeben, daß die durch die Explosion verursachten Gebäudeschäden in Mannheim rund 600 000 bis 700 000 PM betragen! Davon entfallen allein auf den Mannheimer Hafen Schäden in Höhe von etwa 300 000 DM. Grundsätzlich jedoch soll durch die„Pfalzhilfe“ nur Hilfeleistung bei Personenschäden gewährt werden. An der Besprechung nahm auch der von dem rhein- pfälzischen Oberregierungsprä- sidenten F. Bögler mit der Durchführung der„Hilfsaktion Ludwigshafen“ beauf- tragte Oberregierungsrat Profit teil, der einen kurzen Ueberblick über diese Orga- ** Ein Schraubstock fiel aus dem Fenster. Aus Unvorsichtigkeit flel auf dem Waldhof einem älteren Mann ein etwa zwei Kilo schwerer Schraubstock aus dem Fenster seiner im drit- ten Stock gelegenen Wohnung, wodurch ein im Hof spielendes Kind derartige Verletzungen davontrug, daß es in das Städt. Krankenhaus überführt werden mußte. Handgreifliche Argumente. Während eines Wortwechsels schlug eine 28 jährige ihrem Stiefvater eine Bratpfanne auf den Kopf un verletzte ihn derart, daß er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Wir gratulieren! Das silberne Ehejubiläum feierten Hermann und Martha RKonzelmann, Mannheim-Waldhof, Hohensalzaer Straße 17. Friseur Josef Ott, Mannheim, Mittelstraße 79, keiert sein 40 jähr. Geschäftsjubiläum. 70 Jahre alt werden Sophie Franz, Mannbheim-Waldhof, Herrschaftswald 103, und Johann Gleigner, Mhm.- Gartenstadt, Levkojenweg 45. Johann Volkal, Mhm.-Rheinau, Poststraße 1, feiert Seinen 73. Geburtstag und Fridolina Malmberg, Mhm.-Waldhof, Eichenweg 27 und Valentin Sprengel, Mhm.-Feudenheim, Ziethenstrage 20, begehen ihren 75. Geburtstag. Gottlieb Bech told, Mannheim, Fabrikstationstrage 14, wird 85 Jahre alt. 8 Um die„Europäische Wirklichkeit“ Der r Leiter der Volkshochschule Ludwigshafen, Mr. Bernard Manciet wurde durch die Direction de I'Education publique in Baden-Baden von seiner Stelle abberufen. Als Grund seiner Abberufung vermutet man seine Beteiligung an der vor kurzem von jungen Ludwigshafenern gebildeten Arbeitsgemein- schaft„Europäische Wirklichkeit“.. Diese Gruppe setzt nicht— wie nach unse- rem Artikel vom 24. Juli fälschlich angenom- men werden könnte— die Arbeit der„franco- allemand“-Gruppe fort, sondern distanziert sich völlig von dieser und von ähnlichen Ver- einigungen, indem sie— wie wir bereits mel- deten— die Verständigung aller Völker der Welt anstrebt. 2 Viernheim. Insgesamt 3686,48 DM wurden in Viernheim für die Hinterbliebenen der Opfer der Ludwigshafener Explosionskata- strophe auf Grund eines Aufrufes der Ge- meindeverwaltung gesammelt. Bürgermeister Neff überbrachte das Geld am Mittwoch dem Oberbürgermeister von Ludwigshafen. Heidelberg, Der Freiwirtschaftsbund für natürliche Ordnung von Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft hält vom 11. bis 15. August seine Bundesratstagung ab. Auf die verschie- denen Referate über Währungsreform und Lastenausgleich in frei wirtschaftlicher Sicht, Problematik des bargeldlosen Zahlungsver- kehrs, sowie über die Bodenreform folgt am Sonntagvormittag im Stadttheater eine öffent- liehe Kundgebung unter dem Motto:„Die abendländische Entscheidung. Kollektivismus oder aufbauende Freiheit“, nisation und ihre bisher geleistete Hilfe gab. Bei allen Beteiligten kam immer wie der zum Ausdruck, daß die Hilfe für die vom Unglück heimgesuchte Schwesterstadt im gemeinsamen Zusammenwirken aller Kräfte links und rechts des Rheines ge- bracht werden müsse. Die Verbundenheit der beiden Nachbarstädte findet auch ihren Niederschlag darin, daß die Mannheimer „Pfalzhilfe“ je einen Vertreter in den Ver- Waltungs- ufd in den Arbeitsausschuß der von der Regierung Rheinland-Pfalz ins Leben gerufenen„Hilfsaktion Ludwigs- hafen“ entsendet. 5 Es sei an dieser Stelle vermerkt, daß noch immer viel Not zu lindern, viele Schä- den zu beseitigen, viele Wunden zu heilen sind, die das Explosionsunglück hervorrief. Nach wie vor wird deshalb an die Hilfs- bereitschaft appelliert und um Geld- und Sachspenden gebeten. 5055 Ein Leckerbissen für die Freunde des Radsportes f Die am Samstag durch die Radsportgemein- schaft Mannheim auf der Phönixbahn zur Durchführung kommende Abendveranstaltung läßt in sämtlichen Wettbewerben erstklassi- sen Sport erwarten. Im Mittelpunkt der Ver- anstaltung steht das 150-Runden-Mannschafts- fahren um den Preis des„Mannheimer Mor- gen“. Der Ausgang dieses Rennens kann als völlig offen bezeichnet werden; denn das aus- gezeichnet besetzte Feld— es seien hier lediglich die Paare Westerhold-Tabbat(Köln), Intra-Böttgen Frankfurt), Klehr- Grunewald (Wiesbaden) und die neue Mannheimer Rom- bination Ziegler-Kaufmann erwähnt gibt keinerlei Anhaltspunkte für irgendwelche Prognosen. Auch das Flieger-Hauptfahren verspricht interessante Rümpfe zu bringen. Da voraussichtlich auch der schnellste west⸗ deutsche Flieger, der Kölner Trost, an dem Rennen teilnehmen wird, ist auch in dieser Konkurrenz mit einer radsportlichen Delika⸗ tesse zu rechnen. Ein Ausscheidungsfahren, an dem neben den Mannheimer Fahrern auch die Gebrüder Dangel(Landau), Hohmann(Lud- wigshafen), Traudes(Wiesbaden), sowie die Darmstädter Meng und Beutel teilnehmen werden, vervollständigt das Programm. L. B. Heinrich führt beim Schachturnier Der 22. Badische Schachkongreß ist mit einem Meisterturnier in Seckenheim eröffnet worden. Achtzehn Teilnehmer stehen im Wettstreit um den Preis des„Mannheimer Morgen“. Nach vier Runden führt ohne Punktverlust Heinrich(Mannheim) mit 4 Punkten vor dem Titelverteidiger Eisinger (Karlsruhe) mit 3½ Punkten. Sechs weitere Teilnehmer, darunter der Feudenheimer Wer- nacht und Dr. Lauterbach(Heidelberg), fol- gen mit 2½%/ Punkten auf dem 3. Platz. Im Hauptturnier sind nach 3 Runden nur noch Leonhard und Glas(Mannheim), Groll(Pforz- heim) und Ladstetter Heidelberg) ohne Punkt- Verlust. a H. Etwas für die sonntäglichen Krischer und Besserwisser Sie können Fußball-Schledsrichter werden! Es ist eine Binsen wahrheit, daß der Mangel an befähigten Pfeifenmännern nicht selten die Austragung eines Spieles in Frage stellt. In Erkenntnis dieses unhaltbaren Zustandes führt die Mannheimer Schiedsrichter vereinigung un- ter Leitung des Schiedsrichterobmannes Schmetzer einen Kursus für solche Sport- kreunde durch, die Idealismus genug besitzen, sich zur Gilde der Pfeifenmänner zu gesel- len. Der Kursus beginnt am 17. August, 18.00 Uhr im„Kleinen Rosengarten“(G6. 19) und erstreckt sich über vier Abende. Am Inde des Lehrganges wird eine theoretische und praktische Prüfung durchgeführt. g. Neue Sperrfristen bei Vereinswechsel Der Deutsche Fußballausschuß trat anläßlich des Endspiels 1. Fc Nürnberg— 1. Fe Kalsers- lautern in Köln zu einer Tagung zusammen, wo- bei die Errichtung eines Ausschusses zur Rege- lung der Amateur- und Proflfrage beschlossen Wurde. Die Schaffung des Vertragsspielertums, Wie sie in Süddeutschland bereits erfolgte, wurde im allgemeinen anerkannt und als Ausgangspunkt für spätere Beschlüsse angesehen. Die Sperrfristen bel Vereinswechsel wurden auf der Tagung von 6 auf 3 Monate herabgesetzt. Die Deutsche Fußballmeisterschaft 1948/49 soll ebenfalls im R. O.-system mit der Teilnahme von acht Mannschaften ausgetragen werden. Dr. Peco Bauwens stellte die baldige Einfün- Zerstörender, xung der ehemals volkstümlichen Pokalspi. usch,(dena) 1 Seite 4 Gesetzentwurf für oder gegen Preistreiber Dem Direktor der Verwaltung für. Wirt⸗ schaft wird von der Linken des Hauses, das ihn in sein Amt berufen hat, der Vorwurf ge- macht, daß er durch Freigabe der Bewirt- schaftung die Zügellosigkeit in der Preisbil- dung förderte. Der Vorwurf ist teilweise be⸗ gründet, denn Professor Erhard hat es unter- lassen, bei Freigabe der Wirtschaft Bremsvor- richtungen einzuschalten, die diese. tür das Gelingen der Währungsreform an sich uner- läglichen Maßnahmen bis zum Anlauf der ausreichenden Auslandslieferungen heilsam beeinflußt Hätten. Professor Erhards volks- Wirtschaftlich richtige und unanfechtbare Mei- nung, man müsse die Planung der Wirtschaft von den Behörden zur Wirtschaft selbst verla- gern, man müsse dem Konsumenten für sein eld Waren bieten, ist dahin einzuschränken, daß der Konsument und der Produzent nach 18 jähriger Führung am bürokratischen Gän- gelband jede Selbstkritik und Selbstdisziplin Ferloren hat und daher das bloße In-den- Sattelheben nicht genügen kann, wenn man dem Reitenden nicht eine gewisse Stützung angedeihen läßt. Dies erweist sich deswegen ald notwendig, weil der an sich größer als angenommene Bestand an Warenvorräten und die noch etwas spärliche Neuproduktion bei den starken Konsumentendruck Engpässe nicht vermeiden kann. 8 Professor Erhard sieht den Fehler ein und gibt ihn zu. Er will aber von der einmal ein- geschlagenen Richtung nicht abgehen und ver- sucht, nunmehr etwas verspätet, die erforder- Uchen Stützungsmaßnahmen einzuleiten. Ein Schritt auf diesem Gebiete ist der nunmehr vom Verwaltungsrat dem Wirtschaftsrat zu- geleitete Entwurf eines Gesetzes gegen Preis- treiberei, das folgenden Wortlaut Bat: 8 1 Preiswucher. Wegen Preiswuchers wird bestraft, wer in Ausübung eines Berufs oder Gewerbes unter Aus- nutzung einer Mangellage oder einer wirtschaft- Uchen Ueberlegenheit für Güter oder Leistungen des lebenswichtigen Bedarfs Preise oder Entgelte Fordert, verspricht, annimmt oder gewährt, die unter Berücksichtigung der gesamten Verhältnisse offenbar überhöht sind. 5 In Ausübung eines Gewerbes im Sinne des Ab- satzes 1 handelt auch, wer, ohne dazu berechtigt zu sein, sich wie ein Gewerbetreibender betätigt. 2 Warenzurückhaltung, Warenvernichtung. Wegen Warenzurückhaltung oder Warenver- nichtung wird bestraft, wer Gegenstände des le- bens wichtigen Bedarfs, die zur Veräußerung be- stimmt sind, zurückhält, beiseiteschafft oder ver- nichtet, obwohl er weiß oder den Umständen nach annehmen muß, daß dadurch der Preis für solche Gegenstände gesteigert oder hochgehalten wer- den kann. . 8 3 Strafen Preistreiberei(s 1 und 5 2) wird nach Maß- gabe der folgenden Absätze vom Gericht oder der Verwaltungsbehörde bestraft. Das Gericht kann auf Gefängnis und Geld- strafe in unbeschränkter Höhe oder eine dieser Strafen erkennen; es kann auf Zuchthaus bis zu 10 Jahren erkennen, wenn der Täter wissentlich und gewissenlos oder aus grobem Eigennutz ge- handelt hat, oder wenn er vor Begehung der neuen vorsätzlichen Tat schon einmal wegen vor- sätzlichen Vergehens gegen eine Bestimmung des 51 oder des 8 2 rechtskräftig verurteilt worden ist. Die Verwaltungsbehörde kann Ordnungsstrafen bis zu 100 000 Deutsche Mark festsetzen. Die Verwaltungsbehörde kann ferner neben eimer rechtskräftigen Verurteilung oder einer Ordnungsstrafe, in dringenden Fällen auch im Laufe eines gerichtlichen oder Ordnungsstrafver- fahrens, die völlige oder teilweise Schlſegung des gewerblichen Betriebs des Schuldigen oder des Betriebs, in dem die Zuwiderhandlung begangen Die unbelehrburen Illusionislen worden ist, auf Zeit oder Dauer verfügen oder seine Weiterführung von Auflagen abhängig ma- chen. Sie kann den schuldigen Personen auf dem Gebiet, auf dem die Zuwiderhandlung erfolgt ist, die Tätigkeit oder Betriebsführung auf Zeit oder Dauer ganz oder teilweise untersagen oder die weitere Tätigkeit oder Betriebsführung von Auf- lagen abhängig machen. Das Gericht oder die Verwaltungsbehörde kann die Einziehung von Gegenständen, die öffentliche Bekanntmachung der Bestrafung anordnen, sowie aussprechen, daß der Betrag, um den der Preis offenbar überhöht war(Mehrerlös), abzufüh- ren ist. Im einzelnen sind die Bestimmungen der Ver- ordnung über Strafen und Strafverfahren bei Zu- widerhandlungen gegen Preis vorschriften vom 3. Juni 1939(RGBI. I S. 999) in den innerhalb des Veremigten Wirtschaftsgebietes geltenden Fas- sungen anzuwenden. 9 4. Dieses Gesetzütritt mit seiner Verkündigung in Kraft und am 31. Dezember 1949 außer Kraft. Es ist eine Illusion, der sich sowohl der Ver- waltungsrat als auch Professor Erhard hinge- ben, daß diese kautschukartigen gesetzlichen Bestimmungen, die auf keine tatsächliche De- kinition des Tatbestandes der Preistreiberei eingehen, praktische, erfolgreiche Anwendung Aenne Unsere kurze Glosse: „Für die Katz“ Der Verfasser des heutigen volleswirt- schaftlichen Leitartikels über das Preiswucher- gesetz berichtet uns folgendes Erlebnis: Bevor er den Artikel schrieb, hbericktete ihm seine Gattin, daß sie zehn Eier gekauft Rabe, Preis 65 Pfg. je Stück. Empört über den seiner Ehehälfte abverlangten Wucherpreis eilte F. O. W. zum Telephon, rief die Zweizonen- verwaltung für Ernährung, Landwirtschaft undd Forsten an und bat um Auskunft, wel- cher angemessene Preis für Eier im Einzel- handel gefordert werden dürfe. Antwort:„Jd eigentlich jeder Preis, denn die Preislenkung ist ja aufgekoben wor- den. Die Eier dürfen frei gekauft und ver- kauft werden, Wobei es am Verkäufer liegt, welehen Preis er fordern soll, an dem Käu- fer, welehen Preis er geben will.“ Frage:„Wie soll dann das Gesetz gegen Preistreiberei durehgeführt werden, wenn die teilung der Verwaltung geführt.(Die Red.) eee finden können. Ein Strafgesetz muß auf kon- krete Fälle angepaßt Werden. Weder der „Volks wirtschaftlich gerechte Preis“, der auf Kostenfestsetzung basiert, noch die weit- gehende Maximierung von Gewinnstspannen, sondern lediglich der Grundsatz des contra bonus mores soll straffällig sein. In aller Strenge angewendet und bei rücksichtsloser Durchführung des Gesetzes könnte es sich wohltuend auswirken, denn mitunter ist die allzu genaue gesetzliche Definition von Nach- teil, weil sie Gelegenheit bietet, dureh Lücken hindurchzukommen. Es ist jedoch heute bereits offensichtlich, daß die notwendige Härte un- durchführbar ist, weil sie ein für die demokrati- sche Staatsform zu großes Risiko des Unrechtes in sich birgt. Besonders gefährlich, vom wirt- Freitag, 13. August 1948/ Nr. 94 - MoneRER schaftlichen und juristischen Standpunkt aus gesehen, erscheint der zweite Paragraph, der darauf basiert, daß Händler oder Produzenten schnellem Verderb(mitunter binnen weniger Stunden verderbende) anbeimfallende Waren auf jeden Fall verkaufen müssen und nicht vernichten dürfen. Bei der ungünstigen Lage der Transportverhältnisse sind Notverkäufe mit Verlust unvermeidlich. Ja, bei rigoroser Durchführung des Gesetzes ist es denkbar, daß der Verkäufer vor Ladenschluß die unver- kaufte, am Tage nachher nicht mehr genieß- bare Ware verschenken muß. Die Erfahrung der letzten Monate müßte zur Genüge bewiesen haben, daß nichts schlechter ist als Gesetze zu schaffen, die un- durchführbar sind und eine Ilusion bleiben. Eine Illusion in seiner Durchführbarkeit dürfte jedoch auch das Gesetz gegen die Preistrei- berei sein, wenn es in der vorliegenden Fas- sung des Entwurfes vom Wirtschaftsrat ange- nommen wird. Sowohl in seiner Freizügigkeit als auch— wie paradox es klingt— in seiner Härte birgt es größte Gefahr für die deutsche Wirtschaft in sich. F. O. W. Pegelstand am 12. August 1948. Mannheim: 4,35 m(- 9); Caub 2,99 m- 9. Neues von der Beldretorm 50 Milliarden werden eingestampft Die Bank deutscher Länder hat folgende Ver- ordnungen erlassen: Die Geldinstitute, mit Ausnahme der Landes- zentralbanken und der Bank deutscher Länder haben ihre Bestände an eigenen und an abgelie- ferten Altgeldnoten bis zum 31. August 1948 an die Landeszentralbanken gegen eine Bestätigung abzuliefern. Die Landeszentralbanken und die Bank deutscher Länder haben ihre Bestände an eigenen und an abgelieferten Altgeldnoten unter Aufnahme eines Vernichtungsprotokolls zu ver- nichten. Mit der Einstampfung der abgelieferten Bank- noten wurde— wie wir erfahren— bereits be- sonnen. Insgesamt werden 135 Tonnen Banknoten eingestampft werden. 5 Pfennige rollen unter den Tisch Bei der Umwandlung von Altgeldguthaben in Neugeldguthaben werden nur volle Reichsmark- beträge berücksichtigt. Dies gilt auch für die von der Abwicklungsbank vorzunehmende Zusammen- rechnung der Guthaben auf verschiedenen Kon- ten und für die Mitteilungen der beteiligten Geld- institute und der Abwieklungsbank über die Höhe des Kontostandes. Soweit FPfennigbeträge bereits berücksichtigt worden sind, finden die vorstehen- den Vorschriften keine Anwendung. Auch Lieferanten können von Lieferungs- verträgen zurücktreten Nach 5 20 des Umstellungsgesetzes konnten Käufer einer vor dem Wwährungsstichtag bestell ten Ware, die erst nach dem Währungsstichtag geliefert worden ist, bis zum 10. Juli 1948 vom Vertrage zurücktreten. Auch bei Werkverträgen war den Bestellern unter den gleichen Voraus- setzungen ein Rücktrittsrecht eingeräumt, das ebenfalls bis zum 10. Juli 19486 ausgeübt werden mußte. In einer Durchführungsverordnung hat die Alliierte Bankkommission bestimmt, daß der I. ie ferer seinerseits von seinen Verträgen mit Vorlieferanten zurücktreten kann, wenn sein Ab- nehmer ihm gegerüber das vorstehend erwähnte Rücktrittsrecht ausgeübt hat. Das Rücktrittsrecht gegenüber den Vorlieferern muß unverzüglich ausgeübt werden, d. h. so schnell, wie es nach Lage der Dinge möglich ist. Auch der Vorlieferer kann, sobald er die Rück- trittserklärung des Lieferers erhalten hat, ge- gebenenfalls von den Verträgen mit eigenen vor- Ilieferern zurücktreten; dieses Rücktrittsrecht muß unverzüglich nach Eingang der Rücktrittserklä- rung des Lieferers ausgeübt werden. Zu be- achten ist, daß die Durchführungsverordnung der Bankkommission nur demjenigen ein Rücktritts- recht einräumt, der seinerseits von einer Rück trittserklärung seines Abnehmers oder Bestellers betroffen worden ist. Das Rücktrittsrecht gilt auch nur für Verträge, die er im Zusammenhang und zur Erfüllung eines durch den Rücktritt seines Kunden aufgelösten Vertrages abgeschlos- sen hat. Der Lieferer muß gegebenenfalls sei- nem Vorlieferer nachweisen, daß diese Voraus- setzung gegeben Ist. Lichiblicke Endlich Geld von Onkel Sam Die Bank deutscher Länder ist ermächtigt wor- den, Dollarbeträge auf einem für sie bei der Federal Reserve Bank of New Vork zu errich- tenden„Remittance Account“ entgegenzunehmen und den D-Mark-Gegenwert zum jeweiligen Um- rechnungssatz(z. Z. US-8 0, 30. DM 1,—) an deut- sche Begünstigte in der amerikanischen, briti- schen und französischen Zone Deutschlands zur Auszahlung zu bringen. Damit ist die Möglich- keit gegeben, daß Amerikaner— aber auch An- gehörige aller anderen Länder auf dem Wege über New Vork— Dollarbeträge zugunsten von in Deutschland wohnenden Personen verwenden können. Zinsfreie Wechselkredite für Düngemittel Mit Rücksicht auf die Geldverknappung der Landwirtschaft gewährt jetzt die Düngemittel- industrie zinsfreie Wechselkredite für Super- phosphatlieferungen, teilte die kurhessische Landwirtschaftskammer mit. Die Kredite werden für alle Aufträge, die auf sofortige Lieferung lauten und bis zum 30. November bei der Phos- phatindustrie eingehen, eingeräumt.(dena) Schweiz lobt Volkswagen Die„Automobil-Revue“ Bern schreibt in einer ihrer letzten Ausgaben über die Volkswagen- Werke: Hler werden dem Automobilisten in einem Wagen der niedrigen Preisklasse Neuerun- gen geboten, die das Fahren geradezu revolutio- nieren. Man denke nur an den ausschließlich luftgekühlten Motor: kein Kühlwasser, kein Sie- den im sommer, keine Frostschäden im Winter. Rasse, Bergtüchtigkeit und Straßenhaltung sind phantastisch; der Volkswagen kann slch in men- cher Hinsicht mit den teuren europäischen Sport- marken messen! Wi. Fu. Die Ford-Werke in Köln werden am 1. Oktober hren ersten Nachkriegs- Personenwagen in Deutschland herausbringen, den„Taunus“, einen zweitürigen Vierzylinder für 925 Dollar. Der Wa- gen ist für den Export bestimmt, kann aber auch mit Bonus-A- Scheinen gekauft werden. RH Preisverstöſſe sollen geuhndel werden Der Gewerkschaftsbund Württemberg-Baden gegen Preiswucher Der Gewerkschaftsbund Württemberg-Baden hat seine Ortsausschüsse und Industrieverbände in einem Rundschreiben aufgefordert, die einge- tretene Verschlechterung der Lebenshaltung der Arbeiterschaft mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu bekämpfen. Die Aussicht auf behörd- liche Maßnahmen gegen Wucherpreise dürfe den Gewerkschaften nicht genügen. Sie müßten viel- mehr, so heißt es in dem Rundschreiben, die Preisentwieklung unter eigene regelmäßige Kon- trolle nehmen, weil es nicht möglich sei, allein von der Lohnseite her dem Preiswucher zu steuern. Das bedeute nicht die Beibehaltung des Eohnstops, es werde im Gegenteil bei der Mili- tärregierung die* Aufhebung des Lohnstops unter Garantie eines Mindestlohnschutzes angestrebt. Weiter wird die Forderung erhoben nach Festsetzung von Verbraucherhöchstpreisen, die Herabsetzung der hohen Handelsspanne sowie die Preisauszeichnung sämtlicher Waren. Im Zu- sammenhang damit wird darauf hingewiesen, daß ohnehin die Preisauszeichnungs- und Preisnach- weispflicht des Handels und der Industrie noch bestehen. Verstöße dagegen sollen der zuständi- gen Behörde gemeldet werden. Weiter mahnt der Bundesvorstand des GWB die Verbraucher zur Wahrung von Käuferdiszizlin (diese Mahnung gilt besonders den Hausfrauen), weil nur auf diese Weise sich die Preise vom Verbraucher aus regulieren ließen. Besonders krasse Preiserhöhungen, die bei der ständigen Beobachtung der Preisentwicklung festgestellt werden, und andere schwerwiegende Preisver- Indienreise gefällig Im Zuge des kürzlich abgeschlossenen deutsch- indischen Handelsabkommens interessiert, dag zwei holländische und eine indische Reederei ihre Liniendienste zwischen Europa und Indien in beiden Richtungen auf Bremen ausdehnen wer- den. Die erste Abfahrt von Bremen erfolgt be.“ reits am 12. Kugust. Die Frachttarife sind die gleichen wie von holländischen Häfen. en Trotzdem gehis weiler Befreier der Kartoffeln in Amerika 1 Die gegenwärtig lebhaft diskutierte Frage der? Aufhebung der Kartoffelbewirtschaftung ist zr 3.J5 Zeit Gegenstand eingehender Erörterungen be!“! der Verwaltung für Ernährung, Landwirtschaft 2 und Forsten. Zu den Beratungen wurden auch Vertreter der Genossenschaften und Bauernver. bände hinzugezogen. 5 Wie zuverlässig verlautet, will man die Rück. kehr des zur Zeit in den USA weilenden, Plrek- tors der Verwaltung, Dr. Hans Schlange-Schönn-“ gen, abwarten.(dena) J Weg mit den Kartoffeln Im Hinblick auf die Kartoffelschwemme 1 7 Niedersachsen richtete das niedersächsische Land. Mü wirtschaftsministerium ein Schreiben an die VBI, der in dem die Einschränkung der Kartoffelein fuhren aus dem Ausland, die Herabsetzung der Kar- storl toffelpreise auf 5 Mark pro Zentner und die Ver- von arbeitung der nicht als Speisekartoffeln absetz- 8 baren Kartoffeln in Brennereien gefordert wird. n Falls diese Maßnahmen sich als unzureichend 95 erweisen, so heißt es in dem Schreiben, sollen ber: die Kartoffeln konserviert bzw. den Landwirten gew zur Verfütterung freigegeben werden. Das Land ordi Niedersachsen verfügt zur Zeit über einen Kar- 1 toffelüberschus von 100 000 Tonnen, von genen für bisher rund 40 000 Tonnen un erheblichen! fkfün Schwierigkeiten abgesetzt werden konnten. ef der weiter verlautet, hat die VELF eine Preissenkung f auf 5 Mark pro Zentner abgelehnt, jedoch gegen 5 die industrielle Verarbeitung keine Einwände er 1900 hoben. 5(Kr. In einem weiteren Schreiben hat der nieder- bort sächsiche Landwirtschaftsminister Dr. Günther 5 Gerecke erklärt, er werde die Kartoffelpreise aut 15945 eigene Verantwortung herabsetzen, falls die VIII nhhlist an dem bisherigen Preis von 8 Mark pro Zentner!“ WI festhalten werden.(dena)* Le 1 für 3 Dr. Rott 1 der stöße sollen sofort dem Bundesvorstand gemelde Wr werden, um die entsprechenden Maßnahmen bel 1 den zuständigen Behörden einleiten zu können, trel 2. Streikrunde: Einzelhandel gegen zdchha 1 Großhandel trat Der Landesverband des bayerischen Finz. zum handels, Abteilung Nahrungs- und Genußmitte, gesc nat zu einem Einkaufstreik ab 12. August auf- erte gerufen. Unter der Devise„Wir wollen eine 5 zufriedene Kundschaft“ werden von den t. Tk gliedsbetrieben ab Donnerstag im gesamten baye⸗ ö Staa rischen Gebiet den Erzeugern und Großhändlen weder deutsches Obst und Gemüse noch Tier abgenommen.. A Als Grund für den Streik gibt der Landesve: 0 band an, in den letzten Tagen sei der. Klein:: handel von der Oeffentlichkeit für die überrfr F höhten Preise verantwortlich gemacht worden, Der Kleinhandel sei aber an der Preisentwick⸗ lung schuldlos und müsse nun niedrigere Hin- kaufspreise erzwingen, nachdem die vorausge-. Dire gangenen Bemühungen des Verbandes zu keinen* 1 Erfolg geführt haben.(dena) 9 Frauenlöhne angeglichen ursp 8 Auf Grund einer getroffenen Vereinbarung mun zwischen der Gewerkschaft Handel und ver-“ Wirt wandte Gewerbe und dem Landesverband des 5 Groß- und Außenhandels für Hessen erhalten die Weiblichen Arbeitskräfte, die im Handel tätig sind, rückwirkend ab 1. Juli für Jeweils Zleiche Arbeit den gleichen Lohn wie ihre männlichen Berufskollegen.(dena) 5 — ä———— 35 8 Weile Masche leere Schranke aber nicht mehr die An- N schaffungssorgen wie vor einigen Wochen. In reich- haltiger Auswahl bieten wir Ihnen für Ihr gutes Geld d. vollsten Gegenwert Denn bei — S—ç———.——ß—ß—— S 2— 2 1 2 susorgende„unsere 1b. Mutter, . Schwes er, Schwägerin, Tante u. Oma, Frau Johanna Defren, geb. Habermaier ist für immer von uns gegangen.. 5 Richard Defren und alle Angehör. Beerdigung: Sa., 14. 8., 11 Uhr, Hauptfriedh. rr a Stellen- Angebote atbeitspletzwechsel nuf mit Zustimmg. d. 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