2 Feechlhsstellen: Sdnvetzingen. Harl-Thebdor- Araſie 1. Telelan 645: Weinheim. Haupistr. 6à. Tel. 2241: Heidelberg. Plück 3. Telefon 4980: Locwgshaſen am Rhein. Hheinstraſlſe 37. Berugrpreis monald DRI 2.40 einschlieſich Trdgerlohm: Postbezugspreis monalt. DM 2.98 chllellnch Zustellgebühr. Hreuꝛb 0 I 225/ 2. Z gin Anzeigenpreisliste Mr. 4/ Bei Aichterrcheinen inlolge höherer Gewall besteht Pein Anspruck a. Rückerstanung d. Bezugsgeldes u. 3 Jahrgang/ Nummer 100 5 Montag, 23. August 1948 verbnenll unier Ine- Ar. U Mn 115 7 d antwurihche Herausgeber: Dr. Rarl Ackermann und E. Fri vun Sduning/ Redaktion. Verlag und Druck: Bannheim. N f. 4-6/ Fermrul 44131-53/ Bankkomoe: Südwestbank kiann- 8 0 Aarkäptat., Anlgermain Rant gesesshah Marnbeim, Patsch komtem: Rertsruhe Nr. 650 16. Berkin Kr. 96 1 85 Frscheim: Mantag. Mwadk. Frettag u. Sematf Für unverlangte Mannskridte ketnarlel Cewrälr, Ratse Einzelpreis 0.20 DM 2—¼...—-—— Diplomatie in Moskau- Stacheldraht in Berlin Zwischenfälle am Potsdamer Platz/ Maßnahmen zum Schutz der Westberliner Bevölkerung Machkriegsrekord der lndustrieprodukiion Frankfurt. OENA) Die industrielle Pro- duktion in der Bizone lag, nach Mitteilung des anglo- amerikanischen Zweimächtekon- trollamtes, im Juli um 20% höher als im juni und hat sich damit von 50 auf 60% des Produktionsstandes von 1936 erhöht. So- wohl die Höhe der Produktion als auch ihre Steigerung innerhalb eines Monats hat einen Nachkriegsrekord erreicht. Mit Aus- nahme der Sägemühlen und der Elektrizi- täts- und Gaserzeugung sind alle Industrie- gruppen an der Steigerung beteiligt. An der Spitze stehen Fertigwaren, dar- unter Leder mit 76%, Gummi mit 46 35, Papier mit 39%, Fahrzeuge mit 31 9%. Die Eisen- und Stahlerzeugung hat sich um 26 Prozent gehoben. Demontage-Appell an Hoffman Frankfurt. Or.-Rp.-Eig.-Ber.) Die aus Paris gemeldete Uebernahme der Leitung der Bizonen-Delegation im ERP durch den Stellvertreter des ERP- Administrators Hoffman für Europa, Botschafter Har- Iman, wurde in politischen deutschen Kreisen als sehr bedeutungsvoll bezeichnet. Es wurde festgestellt, daß diese aus ameri- kanischen und britischen Sachverständigen zusammengesetzte Vertretung der Bizone bei den europäischen Marshallplanländern sich entschieden für die deutschen Interessen ein- gesetzt habe. Wenn nun Harriman selbst an re Spitze tritt, unterstreicht das, nach An- zicht Frankfurter Kreise, die Bedeutung West- deutschlands im ERP. Dies ist wichtig, Weil Administrator Hoffman die endgültige Ent- scheidung über die Demontagen in West- deutschland zu treffen haben wird, da ihm das Recht zusteht, Demontagen einzustellen, die den Zielen des Marshallplanes zuwider- laufen. Die Erklärung des nordrheinischen Wirtschaftsministers N6I ting, die Zeit zu einem deutschen Schritt bei Administra- tor Hoffman sei nun gekommen, wurde in den Kreisen des bizonalen Verwaltungsrates lebhaft begrüßt. Schuld der Industriellen verneint New Vork.(UP) Der ehemalige Vor- atzende des Nürnberger Gerichtshofes, vor dem der IG-Prozeß verhandelt wurde, Cur- tis Shake, erklärte, es sei kein Beweis dafür erbracht worden, daß sich auch nur ein einziger der deutschen Industriellen der Teilnahme an der Verschwörung Hitlers zu einem Angriffskrieg schuldig gemacht habe. Shake sagte, die Beweise der Schuld der deutschen Industriellen seien nicht ausrei- chend gewesen, um ihnen eine Verantwort- lichkeit am Kriege zur Last zu legen. Sie hätten die Politik nicht beeinflußt, sondern lediglich Befehle erhalten, dieses oder jenes herzustellen. Einige leitende Angestellte der 10 seien allerdings in der Verwendung und der Behandlung von Konzentrationslager- insassen und Zwangsarbeitern entschieden zu weit gegangen. Gerste und Futtergetreide für die Bizone Washington.(UP) Die amerikanische Marshallplan-Verwaltung ECRH) hat für die Bizone soeben weitere 3 426 132 Dollar für den Einkauf von Gerste und Futter- getreide freigegeben. 5 Der australische Außenminister Dr. Herbert Ewatt stattete am Samstag dem französischen Zußenminister Schuman einen Besuch ab und besprach mit ihm die wirtschaftlichen Bezie- kungen der beiden Länder. Der amerikanische Verteidigungsminister James Forrestal hat eine Geheimkonferenz der Generalstabschefs der drei Waffengattungen in das Marineinstitut von New Port, Rhode Island, einberufen, der man in der Presse größte Bedeutung zumißt.“ Das amerikanische Außenministerium hat die gegen den stellvertretenden Militärattache bei der amerikanischen Botschaft in Moskau, Leut- nant Dreher, von den Russen erhobene Spionagebeschuldigung als„Erfindung“ be- zeichnet. Ein Komplott gegen Generalissimus Franco ist laut Radio Paris in Spanien auf- gedeckt worden. Bedeutende Waffen- und Mu- nitionsvorräte seien im Zusammenhang damit beschlagnahmt worden./ Das Zentrale Volks- komitee de sowjetischen Zone Koreas ist in eine provisorische Zentralregierung umgewan- delt worden. Allgemeine Wahlen zur Bildung einer ständigen Regierung der nordkoreani- schen Volksrepublik werden am 25. August stattfinden./ In Preßburg fanden am Samstag antisemitische Demonstrationen statt; wobei mit den Rufen„Die Slowakei den Slowaken, die Juden nach Israel“ die Stadt durchzogen.“ In Süditalien würden durch erneute Erdbeben schwere Schäden verursacht. Vier elismalige leitende Angestellte der Askaniawerke, die im sogenannten„Askania prozeß“ im Dezember v. J. von einem US-Mili- tärgericht wegen der Herstellung und des Be- sitzes von Friegs materialien zu Gefängnis, strafen verurteilt worden waren, wurden auf Grund mildernder Umstände und wegen guter Führung begnadigt und freigelassen. Fine Gruppe von sechs Bremer Schutzpolizisten stahl im Bremerhavener Kaiserhafen 60 Pfund Kattee und über 20 Kisten mit Schmalz und el aus amerikanischen Beständen./ Die Spruchkammer des Interniertenlagers in Lud- wissburg reihte den ehemaligen Reichsarbeits- führer Konstantin Hierl in die Gruppe der Hauptschuldigen ein und verwies ihn für drei Jahre in ein Arbeitslager. Das anglo- ameri- kanische Zweimächtekontrollamt hat das Ge- Setz über genossenschaftliche Vereinigungen, das den Zusammenschluss von Genossenschaf- ten in der Bizone zu wirtschaftlichen Geschäfts- betrieben vorsieht, genehmigt./ Der von Curt Hertel hergestellte Film„Das Jahr 1848“ wurde in Frankfurt uraufgeführt. 2 i EN A/YAP/ UF/ Hig-Ber.) Berlin, 21. Aug. DENA) Der stellver- tretende UsS-Militärgouverneur, General Hays, sicherte der Bevölkerung der Ber- liner Westsektoren umfassende Hilfe und Unterstützung für die kommenden Winter- monate zu.„Seit Beginn der Luftversor- gung Berlins vor zwei Monaten ist die Lei- stungsfähigkeit der Luftbrücke ständig ver- stärkt worden“, sagte der General. Die gegenwärtig nach Berlin beförderten Le- bensmittel und Brennstoffe entsprächen den laufenden Bedürfnissen. Eine vorgesehene weitere Erhöhung der Zahl der amerikani- schen und britischen Transportflugzeuge werde in Kürze die Bereitstellung von Vor- räten für Notfälle ermöglichen. Die Drei-Sektoren-Ecke am Potsdamer Platz und die Potsdamer Straße standen am Samstag im Mittelpunkt einer Anzahl von Zwischenfällen. Sowjetische Offiziere und Soldaten überschritten im Verlauf des Tages mehrmals die Grenze des Sowjetsektors und verhafteten, teilweise unter Gewaltan wen- dung, vier Beamte der Polizei der Westsek- toren, sowie einen deutschen und einen ame- rikanischen Journalisten. Der Polizeibeamte Völkel wurde dabei von einem sowjetischen Soldaten niedergestochen. Einem Polizei- beamten sowie dem deutschen Journalisten gelang es, nach ihrer Verhaftung zu ent- fliehen. 5 Als Gegenmaßnahmen wurden zum Schutz der Bevölkerung der westlichen Sektoren von amerikanischer und britischer Seite die Streifen der Militärpolizei am Potsdamer Platz erheblich verstärkt und Funkwagen eingesetzt. Außerdem wurde auf Veranlas- sung des britischen Stadtkommandanten von Berlin, General Herbert, an der Pots- damer Straße eine genaue Markierung der Sektorengrenze vorgenommen. Ein Zaun wurde errichtet, Hinweisschilder angebracht und eine 30 Zentimeter breite Markierungs- linie mit Leuchtfarbe gezogen. 5 Der suspensierte Berliner Polizeipräsi- dent Paul Markgraf bestritt die schwere Verletzung des Polizeibeamten Völkel durch einen Sowjetsoldaten. Polizeipräsident Dr. Stumm wies auf die unhaltbare Lage der Berliner Polizei durch die Uebergriffe einer Besatzungsmacht hin. Die Polizei, erklärte er, könne sich gegen derartige Uebergriffe nicht wehren., da ihr auf Grund eines Be- fehls der alliierten Kommandantur jedes Vorgehen gegen Angehörige einer Besat- zungsmacht verboten sei. Er forderte zur Unterstützung der deutschen Polizei in den Westsektoren die Hilfe der westlichen Al- lierten an. Der stellvertretender Leiter der OM GUS- Informationsabteilung Thomas Headen, der am Sonntagnachmittag am Potsdamer Platz an der sowjetischen Sektorengrenze einen vorüber fahrenden Jeep der sowjetischen Mi- litärpolizei zu fotografleren versuchte, wur- de von den Sowjets mit Gewalt in den Wagen gezerrt und mitgenommen. Der Direktor der Kriminalpolizei im so- wijetischen Sektor, Franz Erdmann, wurde von Beamten der Berliner Westpolizei ver- haftet. Gegen Erdmann liegt ein Straf- antrag wegen Freiheitsberaubung vor. Er soll die Verhaftung von Beamten des West- Polizeipräsidiums veranlaßt haben. CDU muß ihr Parteihaus verlassen. Ein starkes Kommando der Berliner Ostpolizei besetzte am Sonnabendvormittag das im sowjetischen Sektor gelegene Haus des Landesverbandes Berlin der CDU. Die Beamten erklärten, sie seien von der SMV beauftragt worden,„die Verschleppung von Akten und Material zu verhindern“. Sie hätten außerdem noch einen„Sonderauf- trag! zu erfüllen, über den sie sich nicht zußern könnten. 5 Der CDU-Landesverband hat bei der SM gegen diese Maßnahme protestiert. Außerdem ist der Magistrat ersucht wor- den, die politische Freiheit der Berliner Letzte Na für Montag erwartet 5 Moskau. DENA-REUTER) In diploma tischen Kreisen der sowietischen Hauptstadt erwartet man für Montag eine neue Zu- sammenkunft Außenminister Molotows mit den Botschaftern Walter Bedell Smith, Frank Roberts und yes Cha- tg ne An, Die Botschafter der drei West⸗ chte haben im Laufe des Samstag in der britischen Botschaft und am Sonntag in der amerikanischen Botschaft längere Unterre- dungen abgehalten. Verschiedene Moskauer Diplomaten sind der Ansicht, daß diese Zu- sammenkunft mit Molotow die letzte sein steriums dementierte in diesem Zusammen- hang eine in der sowietisch lizenzierten deutschen Presse erschienene Meldung, nach Welcher die Vertreter der Westmächte sich in der Unterredung mit Marschall Stalin bedingungslos mit der Einführung der Ost- mark als alleiniges Berliner Tehlungsmit- teh einverstanden erklärt hätten. Der Spre- cher des Foreign Office verwies dabei auf die Erklärung des Außenministers Bevin vom 29. Juni vor dem Unterhaus. Der Standpunkt Großbritanniens habe sich seit dieser Zeit nicht geändert. Bevin hatte da- wird. Ein Sprecher des Quai d'Orsay er- mals mitgeteilt, daß die britische Regierung Originalzeichnung: Schummer klärte am Sonntagabend in Paris, daß die drei Botschafter wahrscheinlich auch von Marschall Stalän im Laufe des Montag empfangen werden. i Die gleichen französischen Gewährs- leute betonen, daß bei den Moskauer Bera- tungen lediglich die Berliner“ Frage zur Debatte gestanden habe und nicht, wie mancherorts berichtet, das gesamtdeutsche Problem. Es sei deswegen auch nicht mit den Russen über die Ruhrfrage und das Reparationenproblem gesprochen worden Die Sprecher des französischen Außenmini- steriums dementieren nachdrücklich die Ge- rüchte, nach denen es zwischen den drei Westmächten selbst in der Berliner Frage zu Meinungsverschiedenheiten gekommen Sei. Ein Sprecher des britischen Außenmini- mit der Einführung eines einheitlichen Zah- lungsmittels für Berlin einverstanden sei, sofern dieses von allen vier Besatzungs- mächten gemeinsam herausgegeben und Kontrolliert würde. cu zu schützen. Wie aus Kreisen der Ber- liner CDU verlautet, werden die Mitglieder des in Opposition zum Berliner CDU-Lan- desverband stehenden sogenannten Arbeits- kreises Groß-Berlin der CDU in den näch- sten Tagen von General Kotikow emp- fangen werden. Man nimmt an, daß Koti- kow diese Gruppe offiziell als Landesver- band Berlin legalisieren wird. Der Geschäftsführer des Berliner CDU- Landesverbandes, Max Hampel, erklärte zu den Vorgängen um das Parteihaus, er wisse bereits zuverlässig, daß das Gebäude zugunsten des östlich orientierten CDU- Arbeitskreises beschlagnahmt werden soll. Zu den Pressemeldungen über den Um- zug von OMGuUs- Abteilungen von Berlin nach Nürnberg äußerte ein Beamter der US- Militärregierung, daß die Schlüsselab- teilungen der Militärregierung nach wie vor in Berlin verbleiben. Lediglich einzelne OMG Us-Nebenstellen würden in die US- Zone verlegt. Vorschläge zum Lastenausgleich Frankfurt. Or. Rp.-Eig.-Ber.) Der zum Studium des Lastenausgleichs gebildete Ar- HBeitskreis der sogenannten katholischen Ak- tion legte der Presse Leitsätze zum Lasten ausgleich vor, die unter der Mitwirkung des bekannten Sozialwissenschaftlers, Professor Nöll- Breuning, ausgearbeitet wurden. Diese Leitsätze fordern einen Lastenausgleich durch Vermögensabgabe, während der Ar- beitsertrag nicht belastet werden soll. Die Vermögensbelastung soll sich auf der wirt- schaftlich tragbaren Höchstgrenze halten, wobei auch Abgaben in natura vorgesehen sind. 5 In den Leitsätzen wird darauf hingewie- sen, daß dem Lastenausgleich die Schranke gesetzt sei, zu keiner Schwächung der Lei- Stungskraft der Wirtschaft zu führen. Alle Leistungen seien nach den verfügbaren Mit- teln zu begrenzen. Es sei nicht die Aufgabe des Lastenausgleichs, Einkommen und Ver- mögen einzuebnen, obgleich er auch zu einer Abflachung der Einkommens- und Vermö- genspyramide führen werde. Je Kopf 115 Mark Besatzungskosten Hamburg. ENA) Der erste Vorsitzende der FDP in der britischen Zone, Franz Blücher, gab bekannt, daß die Bizone in den Jahren 1947 und 1948 insgesamt 4,7 Milliarden Mark an Besatzungskosten auf- bringen mußte. Das bedeute 115 Mark je Kopf der Bevölkerung. Blücher knüpfte daran die Aufforderung, bei der Festlegung der Besatzungskosten die„Vernunft walten 2zU lassen.“ Nur eine scharfe Einschränkung der Aufwendungen der Besatzungsmächte und größte deutsche Sparsamkeit könnten das Bestehen der neuen Währung garantie- ren. 1 ABC für den Parlamentarischen Rat Zwischenbilanz des Chiemsee- Konvents zum westdeutschen Grundgesetz Herrenchiemsee. DENA) Die Kommis- sionen des westdeutschen Verfassungskon- vents haben ihre Arbeit im wesentlichen ab; geschlossen. Die Empfehlungen der Unter- ausschüsse für Grundsatz-, Zuständigkeits- und Organisationsfragen werden nunmehr dem Plenum des Konvents vorgelegt wer- den, ohne daß einem Standpunkt ein be- sonderer Vorrang zukommen soll. Das Ple- num wird dann versuchen, einzelne Mei- nungsverschiedenheiten auszugleichen. Die Verfassungsexperten sahen sich bei ihren Beratungen dem Chaos eines des- organisierten Deutschlands sowie einer Fülle ungeklärter Probleme, wie Lasten ausgleich, Reparationen, Sozialisierung und militärische Besetzung, gegenüber. Sie wa- ren sich deshalb darüber im klaren, daß ihr Verfassungswerk nicht nur eine technische Frage ist, sondern eine das ganze Volk an- gehende Materie. Die bisherige Arbeit des Konvents stand unter dem Zeichen eines klaren Mehrheitsbeschlusses, demzufolge das kommende westdeutsche Staatsgebilde nur ein Provisorium sein dürfe, dessen kon- stitutionelle Quellen das deutsche Volk und nicht individuelle Länderinteressen sein sollen. Die Vertreter dieses Standpunktes stießen nur bei der bayerischen Delegation auf Widerstand, die die übrigen Konferenz- mitglieder nicht von der Auffassung über- Menschliche Arbeitskraft ist keine Ware Der neue bizonale Arbeitsdirektor über die Ziele seiner Verwaltung Frankfurt. Dr.-Rp.-Eig.-Ber.) Der neu gewählte Direktor der Zweizonenverwal- tung für Arbeit, Anton Stor oh, umri⸗ auf einer Pressekonferenz die Aufgaben sei- nes Amtes. Er betonte, daß seine Arbeit der Betreuung des arbeitenden Menschen gelte, die umso wichtiger sei, als die Arbeitskraft das einzige Deutschland noch verbliebene Gut darstelle. Es sei der Rechtsanspruch des Arbeitenden an die deutsche Gesellschaft, eine Lebensgrundlage zu haben. Löhne und Arbeitsbedingungen müßten diesen Ansprü- chen gerecht werden. Der Lohnstop, sagte Storch, könne nicht aufrechterhalten werden. Eine weitere Aufgabe der Zweizonenver- waltung für Arbeit werde die Versorgung aller derjenigen sei, die heute nur noch von den Sozialrenten leben. Diese Aufgabe der Sozialversicherung müsse ö N Ebene gelöst werden, da einige Länder dazu auf bizonaler bald nicht mehr in der Lage sein würden. Ferner müsse eine Renderung der Bestim- mungen über die Arbeitsvermittlung und die Arbeits verpflichtung getroffen werden, auf deren Grundlage bisher die arbeitenden Menschen wie eine bewirtschaftete Ware behandelt worden seien. Auch sei eine Re- korm der Arbeitslosen versicherung notwen- dig. Ferner sei es wichtig, den vielen Ju- gendlichen ohne abgeschlossene Berufsaus- bildung eine fachliche Schulung zu geben. Storch schloß mit der Versicherung, aufs engste mit Arbeitnehmern und Arbeitgebern zusammenzuarbeiten, und mit der Zusage, daß die Wirtschaft aus den Händen des Staates genommen und zur Selbstverwal- tung kommen solle, wie auch das Sozial- recht des Schaffenden vor dem Steuerrecht des Staates den Vorrang habe.. zeugen konnte, die Frage der Länder sei kast wichtiger als die Frage Deutschlands. Die große Mehrheit des Ausschusses war viel- mehr der Meinung, daß ein kleindeutscher Föderalismus mit Zaunpfählen im eigenen Land im Zeichen eines föderativen Europa ein Anachronismus wäre. Bei allen Beratungen wurde größter Wert darauf gelegt, verfassungsmäßig eine Wiederholung der Vorgänge des Jahres 1933 zu verhindern, wo die Verfassung zwar for- mell intakt blieb, die Materie jedoch ver- nichtet wurde. Dies soll durch die Festle- gung der Funktionen der Bundesorgane, die gesetzlich bindenden Grundrechte und die Verteilung der Kompetenzen zwischen dem Bund und den Ländern erreicht werden. „Bund der deutschen Länder“ Das Plenum des Konvents billigte mit Mehrheit den Vorschlag, das westdeutsche Staatsgebilde„Bund der deutschen Länder“ zu benennen und 370 westdeutsche sowie 30 Berliner Vertreter in den Bundestag zu be- rufen. Die von Dr. Hermann Brill und Dr. Adolf Süsterhenn vorgeschlagenen Formu- lierungen„Deutsche Staatsgemeinschaft“ und„Union deutscher Länder“ wurden fal- len gelassen. Das Plenum nahm weiter da- von Abstand, als Flaggenzeichen für das westdeutsche Staatsgebilde die Farben Schwarz-Rot-Gold zu empfehlen, um den Charakter des Notbehelfs zu unterstreichen. Es wurde jedoch vorgeschlagen, für die See- schiffahrt und evtl. zu errichtende Außen- handels vertretungen die Verwendung der schwarz-rot- goldenen Flagge anzuregen. Mit großer Mehrheit sprach sich das Ple- num für das„Premierminister- System“ aus. Danach hätte der Bundeskanzler einen ent- scheidenden Vorrang vor den übrigen Bun- desministern. Ferner einigte sich das Plenum auf den Vorschlag, daß ein Fünftel der Bun- destagmitglieder die Einsetzung von Unter- suchungsausschüssen erzwingen kann. Die gesamten Vorschläge des Konvents kür das westdeutsche Grundgesetz werden etwa 300 Seiten umfassen und sollen den Ministerprä- 3 bis zum 28. August zugestellt wer⸗ en. Ueber die kommenden trizonalen Kon- ferenzen wird bekannt, daß die ursprünglich für den 1. und 2. September geplante Kon- ferenz der westdeutschen Ministerpräsiden- ten auf dem Jagdschloß Niederwald bei Rüdesheim auf den 31. August vorver- legt wurde. S. . Der Sport berichlel: +„ Bei den deutschen Rudermeisterschaf- ten in Duisburg holte sich der Vierer mit St. der Mannheimer RG„Baden“ den Titel eines deutschen Meisters, während der vierer ohne Steuermann den zweiten Platz belegte. Der Weinheimer Ernst Köhler brachte bei den süddeutschen Gewichtheber- meisterschaften im olympischen Drei- kampf 690 Pfund zur Hochstrecke und sicherte sich damit den Titel in der Halb- schwergewichtsklasse. 5 Zum deutschen Turnfest in Frankfurt, dem ersten großen Treffen seit Kriegs- ende, hatten sich über 6000 Teilnehmer eingefunden. Die deutsche„Nationalmannschaft“, deren Stamm die Spieler der Handball- Länder mannschaft von 1936 bildete, be- siegte die deutsche Nachwuchself mit 19:11 Toren. Auf der Tagung des badischen Fußball- verbandes in Hockenheim entschieden sich die Delegierten mit 505 zu 236 Stimmen für Beibehaltung der bisherigen Eintei- lung der Landesliga- und Bezirksklasse. Der Antrag des Verbandsausschusses, demzufolge Vereinen verboten werden soll, Sportplätze und Spieler für Werk- mannschaften zur Verfügung zu stellen, wurde angenommen. Aihen meldet Sieg Athen.(UP) Der griechische Generalstab hat am Sonntag offiziell bekanntgegeben, daß die Kämpfe in den Grammos-Bergen beendet sind. Ein Sprecher des Generalstabes der grie- chischen Regierungsstreitkräfte erklärte, daß die beiden Heeresgruppen, die den Aufstän- dischen den Rückzug abschneiden sollen, an mehreren Stellen die Verbindung hergestellt gaben. Die Partisanen halten zur Zeit nur acch ein Gebiet von etwa 20 Quadratkilo- metern besetzt. Der griechische Außenminister Constantin TSsaldaris gab am Samstag bekannt, da Griechenland bei den UN schärfstens gegen das Verhalten Albaniens protestiert hat, Weil es den griechischen Aufständischen eine Um- gruppierung ihrer Streitkräfte auf albani-⸗ schem Hoheitsgebiet gestattet habe. Friedensfühler in Palästina Tel Aviv.(AP)„Israel ist bereit, mit jedem der arabischen Länder sich über einen Se- paratfrieden zu unterhalten“, erklärte ein Sprecher des israelischen Außenministe- riums. Wenn es zu solchen Friedensgespra- chen käme, fügte er hinzu, dürfte Trans- jordanien an erster Stelle stehen. Dagegen weigerte er sich, darüber etwas zu sagen, ob Transjordanien oder sonst ein arabischer Staat bereits mit Israel Fühlung wegen derartiger Friedensgespräche genommen habe. Bewerber um die UN-Mitgliedsehaft New Vork.(AP) Bei der Generalversamm- lung der Vereinten Nationen im September wird die Aufnahme von sieben Ländern in die UNO beantragt werden, gegen deren Mitgliedschaft die Sowjetunion ihr Veto eingelegt hat. Es handelt sich um die An- träge Italiens, Osterreichs, Finnlands, Trans- jordaniens, Irlands, Portugals und Ceylons, denen der Sicherheitsrat bereits zugestimmt hatte. Der Vertreter Israels bei den UN, Aubrey E ba n, ersuchte am Samstag formell um die Zufnahme Israels in die Vereinten Natio- nen. Ein Sprecher der britischen Delegation bei den Vereinten Nationen erklärte am Samstag, daß seine Regierung unter den gegenwärtigen Bedingungen den Antrag Is- Taels auf Aufnahme in die Vereinten Natioy nen nicht befürworten könne, da sie den jüdischen Staat noch nicht formell anerkannt habe.. Lomakin muß gehen New Vork.(UP) Generalkonsul Lo ma- kin, der sich durch seine Rolle im Fall der beiden russischen Lehrkräfte in den USA stark kompromittiert hatte, rüstet zur Heim- reise, die am 28. August stattfinden soll. Lomakin suchte heute verschiedene leitende Angehörige der diplomatischen Vertretung der UdSSR auf. John Foster Dulles in Europa Amsterdam.(UP) John Foster Dulles, der außenpolitische Ratgeber des Präsident- schaftskandidaten der Republikaner, Thomas Dewey, traf im Flugzeug in Amsterdam ein, um an der Konferenz des Welt kir- chenrates als Vertreter der presbyteria- nischen Kirche der Vereinigten Staaten teil- zunehmen. Dulles ließ in einer Pressekonfe- renz, die er einige Stunden nach seiner An- kunft abhielt, durchblicken, daß ainige füh- rende Persönlichkeiten in Europa den Wunsch geäußert hätten, mit ihm über poli- tische Fragen zu konferieren, Er habe dieses Ansuchen jedoch ablehnen müssen; da er lediglich als Delegierter der Konferenz und als Privatperson nach Europa gekommen sei. Landarbeiterstreik in Italien Rom.(AP) Der kommunistisch beherrsch- te allgemeine Gewerkschaftsverband Ita- liens begann am Samstag seinen Feld- zug für höhere Löhne in der Landwirtschaft mit einem das ganze Land umfassen- den elfstündigen Streik, an dem nach Schätzungen des Verbandes ungefähr drei Millionen Arbeiter teiinehmen, lern das lose ihrer Lage in der ganzen nötigen Bru- talität offenbar werden europaischen Versammlung sene 2 Mone. Montag, 23. August 1948 Nr. 109 Montag, 23. August 1948 Iusammenschluf der Krafte Die Konturen einer neuen Welt degin- nen sich am Hintergrunde verwirrender Er- eignisse, höchster Spannungen und inten- silver diplomatischer Aktivität, an denen dieser Sommer 1948 so ungewöhnlich reich ist, mit zunehmender Schärfe abzuzeichnen. Das Zeitalter der Kontinente ist im Begriff, die Aera der Völker und Nationen abzulö- sen. Schon stehen sich der nordamerikani- sche Kontinent und die gewaltige asiatische Ländermasse— die Friedrich Gundolf in prophetischer Weise 1932 die„geschichtslo- sen Mächte“ nannte, zwischen denen der künftige Krieg spielen werde, abwartend, abschätzend, sprungbereit gegenüber. Der latein amerikanische Kontinent wächst im natürlichen Bestreben, sich aus möglichen Auseinandersetzungen herauszuhalten, unter der Führung des ehrgeizigen argentinischen Staatspräsidenten Juan Peron immer mehr zusammen. Aber Europa, der„alte Konti- nent“, ermattet, ruiniert und zerfetzt, ist widerstandslos den Entschlüssen der Riesen ausgeliefert. Das vernünftige Bestreben, der aus dem Erbe Hellas“ und Roms erwachse- nen geistigen Einheit nun endlich die politische Vereinigung folgen zu lassen, war bis jetzt immer wieder im Sande un- zähliger nationaler Bedenken und Vorurtei- le versickert. „Wir sitzen alle in demselben Boot“ sag- te dieser Tage der französische Finanzmini- ster Paul Reynaud warnend zu seinen Landsleuten und meinte dabei das lecke französische Boot. Ohne weiteres läßt sich dieses Wort auf das Schiff Europa übertra- gen, das alle trägt oder mit allen untergeht. In den drei Jahren seit dem Federzug in der Schule von Reims dürfte diese Binsen- wahrheit auch den zögerndsten und über- zeugtesten Nationalisten aufgegangen sein. Man nannte gern und nennt noch die Verfechter der europäischen Idee Phanta- sten und Ignoranten der politischen Reali- tät. Als vor wenigen Wochen der damalige französische Außenminister Bidault auf der Westunion-Konferenz im Haag seinen Kol- legen die sofortige Bildung eines europhi- schen Parlamentes vorschlug und diese Konferenz, embryonaler Beginn einer euro- päischen Vereinigung, den Vorschlag ablehn- te, erregte dies allgemeine Verwunderung, um nicht zu sagen Bestürzung bei all denen, die weiter sehen möchten als bis zur näch- sten Zonengrenze und zur nächsten Mar- shallplan-Zuteilung. Wir können nicht wis- sen, was den britischen Außenminister Be- vin und den belgischen Minister präsidenten Spaak damals bewog, Georges Bidault eine derart kühle Antwort zu geben. Vielleicht war es nur die Angst vor der eigenen Cou- rage und dem heimatlichen Parlament(die auch eben wieder die holländische Regie- rung zu reservierten Aeußerungen veran- lagte); möglich, daß auch die Zeit noch nicht reif war und es erst der harten und zähen Verhandlungen im Moskauer Kreml bedurfte, um den europäischen Parlamenta- das Verzweifelte und fa iSweg⸗ Ausweg ⸗ zu lassen.„Dum Roma deliberat, Saguntum perit— während Rom beratschlagt, geht Sagunt zugrunde“ war man versucht, zu rufen, wenn man zusah, wie Europas Wagen von einer miß- glückten Außenministerkonferenz zur ande- ren wie auf einer holprigen Straße müh- sam sich schleppte: aber die Passagiere scheinen durch die Erschütterung eines be- sonders harten Schlagloches doch aufge- schreckt zu sein. Es ist zwar eine Vermutung nur, aber dennoch glauben wir sicher zu sein, daß zwischen dem soeben gefaßten Kabinettsbe- schluß der französischen Regierung, die von der Europa-Konferenz im Haag geforderte Verwirklichung eines europäischen Parlaments mit allen Mitteln zu unter- stützen, und dem Ringen in Moskau ein un- mittelbarer Zusammenhang besteht. Die Pritische Regierung hat(entgegen ihrer bis- herigen Gepflogenheiten) den zugeworfenen Ball sofort aufgefangen und ihren Staats- minister Hector MacNeill mit der Ausarbei- tung entsprechender Mabnahmen beauf- tragt. Mit einer baldigen Einberufung einer ist nach der Sachlage der Dinge unbedingt zu rechnen. Inzwischen aber ruht die„Privatinitiati- ve, der Zweifler und Nörgler die Verwirk⸗ chung dieser„Utopie“ so gern überlassen möchten, nicht, und der zwischen dem 1. und 3. September in Interlaken fagende euro- päische parlamentarische Kongreß wird in der Hauptsache die Modalitäten der soforti- gen Einberufung einer konstituierenden europäischen Versammlung beraten, die, aus Mitgliedern der Nationalparlamente beste- hend, eine föderative Verfassung für den Kontinent auszuarbeiten haben wird. Für eine derartige Verfassung liegen im Augenblick zwei Entwürfe vor: der eine ausgearbeitet von dem Rechtsausschuß der europäischen parlamentarischen Union un- ter dem Vorsitz des ehemaligen französi- schen Justizministers Francois de Menthon, der andere ein Werk des., britischen Vize- präsidenten der gleichen Union, R. W. G. Mackay. Unter der Präsidentschaft des so- zlalistischen Fraktionsführers der belgischen Kammer, Georges Bohy— des Präsidenten der parlamentarischen Union wird der Interlakener Kongreß aus beiden Entwür⸗ ken eine Diskussionsgrundlage für die zu- künftige verfassungsgebende Versammlung schaffen. Mit Ausnahme der Staaten hinter dem„eisernen Vorhang und leider auch Portugals und Spaniens sind alle europäi- schen Länder— die Marshallplan- Staaten also— durch Parlamentarier in Interlaken vertreten, auch die 11 Länder Westdeutsch- lands. Der einzige Nicht- Parlamentarier dieses Gremiums, der dem Kongreß als Ge- neralsekretär dient, ist der Vorkämpfer der europäischen Einheitsidee, Graf Couden- hove-Kalergi. Die politische Konzeption Europas ist nicht mehr die der Zeit, in der sich der Kontinent als der Mittelpunkt der Welt be- zeicdlmen konnte. Das„Gleichgewicht der Kräfte, noch bis 1939 das Credo der euro- palschen Diplomatie, hat einer anderen ul- kima ratio“ Platz gemacht: es ist die Zu- sammenarbeit der Kräfte— ein etzter Schluß fürwahr: denn wird er nicht befolgt, ist der Ausgang tödlich. H. H. 9 Die standhaften Berliner In letzter Zeit fühlt der Berliner sich ein bißchen viel auf die Schulter geklopft, so auf die Art:„Brav, brav! Macht weiter so!“ Der Berliner läßt sich nicht gern klop- en— weder auf die Finger, noch auf die Schulter— weder mitleidig, noch strafend, und schon gar nicht etwa anerkennend. Wie gesagt, zur Zeit wird ein bißchen viel schultergeklopft. Es klopft die Presse(die einheimische wie die ausländische) und es klopfen Freunde und(einstige) Feinde, ja, es klopfen sogar die Bayern! Und was macht der Berliner? Zunächst und auf alle Fälle ein unwirsches Gesicht und dann eine passend- unpassende Bemerkung, wie etwa: „Ufk den Kalmus piepen wia nich!“— auf hochdeutsch:„Ihr zittert ja gar nicht um uns, ihr zittert um eure eigene Zukunft, denn wenn der Iwan! Berlin schluckt, wird er weder vor Westdeutschland, noch vor Westeuropa, ja, sogar nicht einmal vor Bayern halt machen!“ Einer, der es wissen muß, hat den Ber- liner als ein„mixtum compositum von Herz und Schmauze“ bezeichnet. Für den Fremdling sei ergänzend hinzugefügt, daß dieses Herz ein stacheldrahtbewehrtes, betongepanzertes ist. Aber es ist ein tap- teres Herz— ein Herz, das sich weder Sym- noch Antipathien befehlen läßt— ein Herz, das nicht zaghaft Vor- und Nachteile abwägt, ein Herz, das ebenso bedingungslos ja sagt, wie nein. 5 „Nein“, sagte das Herz eines wasch- echten Berliners Anno 1940 in der überfüll- ten Straßenbahnlinie 176. als er einer mit dem Davidstern gezeichneten verängstigten alten Jüdin seinen Platz anbot. und:„Na, denn setz dir man, olle Sternschnuppe“, sprach die liebenswert-unwirsche Berliner Schnauze, während das dazugehörige Augen- paar drohenden Blicks jeden etwaigen Pro- test der lieben Mitreisenden zu ersticken drohte. Aber es protestierte niemand. Die Berliner kriegen es zur Zeit nicht nur faustdick, sondern auch doppelt und dreifach— besonders Hellhörige munkeln sogar von einem„Vierfach“, indem sie der bereits dreimal reformierten Berliner Wäh- rung eine in Kürze folgende vierte Reform voraussagen. Bei der letzten hatten die Russen für die zweieinhalb Millionen West- berliner drei(drei) Tauschstellen ein- gerichtet— das Umwechseln war auf vier 2 U. a. hat Berlin zwei Polizeipräsidenten ctrtsinalzelehnung: Schummer „Tragik eines Berliner Polizeinundes Tage beschränkt. Wie Fliegen fielen die unterernährten Menschen in der Gluthitze um. Manche standen zwanzig Stunden und länger. Organisation und Gedränge waren unbeschreiblich. In Berlin gibt es weder Obst. noch Ge- mise, noch Kartoffeln— statt dessen aber Vitamintabletten! In Berlin gibt es Brot aus Mais-, Soja- und Weizenmehl, Nähr- mittel, Fett, Büchsenfleisch und 600 Gramm Zucker. Aus. Sonderzuteilungen wurden versprochen, aber nicht geliefert. Rund 4000 Tonnen bringen die Alliſerten zur Zeit in zirka 600 Flügen täglich in das blockierte Berlin. Aber selbst bei Verdoppelung die- ser Mengen hat General Clay den Ber- linern einen harten Winter in Aussicht ge- stellt. Zwei Stunden am Tag und zwei Stunden bei Nacht gibt es elektrischen Strom. Straßenbahn und Untergrundbahn verkehren nur bis nachmittags 6 Uhr. Vier- tausend Westberliner Betriebe mußten be- reits wegen Kohlenmangels schließen, weitere Tausende werden folgen, wenn ihre Roh- stoffworräte aufgebraucht sind. Will man im westlichen Berlin mit der Stadtbahn fahren, muß man, da sie russi- scher Verwaltung untersteht, seine Fahr- karte mit Ostmark bezahlen. Wenn man sie nicht hat, muß man sie sich in den neu- eingerichteten Wechselstuben oder auf dem Schwarzen Markt besorgen. Schwarzer Markt soll natürlich nicht sein. Ist aber doch. Schwarzer Markt ist u. a. auch am Bahnhof Zoo. Am Bahnhof Zoo singt auch die Heilsarmee. Ist Polizei in Sicht, lauscht man harmlosen Gesichts den frommen Weisen. Ist keine Polizei in Sicht, wird schwarzgehandelt.... und alle Englein schauen zul“ singt reinen Herzens die Heilsarmee. Wiedersehen Einmal von der menschlichen Seite aus beobachtet/ Von Undine Berg Auch ohne die Schilder an den Sek- torengrenzen weiß man genau. in wessen Machtbereich man sich befindet. Es steht sozusagen den weiblichen Einwohnerinnen im Gesicht geschrieben. Zyklamenrote Joan- Crawford-Münder und gleichfarbige Nägel an Händen und Füßen, großwellige Locken, hauchdünne Nylons und giftgrüne oder knallrote Slipons verraten das eifrige Stu- dium amerikanischer Magazine bzw. den Ami-Freund. Die betont sportliche Note, flache Absätze, ein sanftes Kirschrot auf Lippen und Nägeln und eine etwas weniger farbenfreudige Aufmachung herrschen im Britensektor. Französischen Einffuß ver- raten krause Löckchen, grelle Kriegsbema- lung und eine nicht immer geglückte Nach- ahmung dessen, was sich als Pariser Chic“ Weltgeltung verschafft hat. Im Russensek- tor gibt es nur eine Farbe: Graul „Der Weg nach Moskau ist breiter als die Luftbrücke nach dem Westen“, flötet der russische Bär und zieht plötzlich die Krallen ein. Aber Berlin wehrt sich leiden- schaftlich. Nein— tausendmal nein sagt des Berliners tapferes Herz. und„Nachti- gall, ick hör dir trappsen“ ergünzt seine kesse Schnauze. mit England Der Kuckuck ruft nicht mehr, aber die Kleider sind wohlbewahrt 4 Ich stehe vor dem Bahnhof Liverpool Street, Koffer in der Hand. Ich bin wie be- nommen. Sicher habe ich vom Fenster des Bootzuges zu viel in die Sonne gestarrt und nachgedacht. Auch habe ſch noch nicht gefrühstückt. Die paar Pennies, die ich in der Tasche habe, brauche ich als Fahrgeld. Um mich flutet und lärmt der Verkehr der engen City- Straßen. Ich sehe auf die roten, zweistöckigen Busse. Einer nach dem andern summt vorbei. Ich kenne mich nicht mehr aus. Vergebens versuche ich, mir die einzelnen Linien ins Gedächtnis zurückzurufen, Ein älterer Herr lüftet den Hut und spricht mich an:„Kann ich Ihnen helfen?“—„Den Bus nach Paddington,“ stammele ich.—„Nummer 7. Dort drüben ist die Endstation.“ Er bringt mich ein Stück, lächelt freundlich und ist im Ge- dränge verschwunden. Der Paddington-Bahnhof ist voll. Es sind noch Schulferien. Mütter mit Kindern hasten auf die Bahnsteige. Die Kleinen haben Schiffchen und Eimer in der Hand. Alle zwei Stunden fährt ein Zug nach den Seebädern des Westens. Die grüne Landschaft draußen flimmert und flackert in der Mittgsglut. Die Kühe haben sich in die Schatten der Bäume gelegt. Bei Reading baden Kinder in der Themse. Bald muß das weiße Pferd an einem Hügel erscheinen. Richtig, der Kleine im Abteil hat es zuerst entdeckt. Die Mutter nimmt das Schwesterchen auf den Schoß und zeigt mit der Hand in die Ferne. Ich kenne die Landschaft. Ieh schließe die Augen und lehne den Kopf an das Polster. The Return of the Native? lch bin kein Eingeborener, ich bin ein Fremder.. muß es auch wissen. Vielleicht weiß er es vom Schildchen an meinem Koffer, vielleicht von den wenigen Worten, die ich gesprochen habe. Er berührt plötzlich meine Schulter und weist auf eine zerbombte Fabrikanlage. „Selbst die haben sie getroffen!“ Ich weiß nicht, Was er damit meint. Ich kann nichts erwidern. Da fällt mir was ein. Ich habe in meiner Aktentasche einige Aufnahmen meiner zerstörten Vaterstadt. Er sieht sie sich genau an. Doch er sagt nichts. In Exe- ter steigt er aus. Sein Blick scheint mir Mein strenges Gegenüber nicht mehr so streng. Er wünscht mir gute Reise.. Frau Warden und ich trinken Tee in der großen Küche. Die Pensionsgäste sind alle am Strand. Das Zimmer ist mir vertraut. Bis spät in die Nacht habe ich dort gesessen und die schlimmen Radionachrichten dis- kutiert. An der Wand tickt die Schwarz- wälderuhr. Ich hatte sie Frau Warden zum 60. Geburtstag geschenkt. Jetzt ist das Haar der Wirtin schloh weiß.„Ihre Uhr geht noch, aber der Kuckuck hat seine Stimme ver- loren. Kein großer Verlust“, lachte sie. Frau Warden ist noch rüstig. Ihr Tee ist gut, wie immer. Aber nach der zweiten Tasse stehe ich auf.„Ihr alter Koffer mit den Kleidern steht oben im Zimmer. Die Motten sind nicht rangekommen. Ich habe die Kleider jeden Sommer draußen gehabt und geklopft.“ Ich habe die graue PFlanellhose und die braune Sportjacke aus dem Koffer heraus- genommen und angezogen. Ich fühle mich Auf der Promenade stehen die grünen Lie- sehr bequem darin. Ich gehe zum Strand. Gestühle, Rein an Reih. Es sind nur noch wenige frei. Ich lasse mich auf einen fallen. Nichts weiter tun, als lässig auf die glit- zernden Wellen schauen! Das Lob des Liegestuhls, das müßte man anstimmen, denke ich. Wie praktisch in diesem Lande! In den Parks, in den Gärten, auf den Plät- zen, auf den Promenaden, immer einladend zur Beobachtung und Betrachtung. In lie- gender Haltung sieht sich auch das politi- zche Leben lässiger an Natürlich, Wir hät- ten in Deutschland mehr Liegestühle haben sollen. Klick, klick, kurbelt der Strandwär- ter mit seinem Kasten und weckt mich aus meinem Dösen. Ich hole die zwei Pennies für den Liegestuhl aus meiner Tasche und reiche sie ihm. Er schaut mich verdutzt an. „Vier Pence, bitte.“ Ich räkele mich und gebe ihm noch zwei.„Zwei Pence, das war einmal. vor dem Kriege.“ 5 Ja, vor dem Kriege. Hier hatte ich das letztemal zwei Pence für meinen Liegestuhl bezahlt. Und als ich nach Hause kam, lag die Aufforderung in Frau Wardens Küche, sofort abzureisen. Rolly. Schachts gute Gründe Die vor zwei Wochen begonnene Beweis. aufnahme in der Berufungsverhandlung ge- gen den ehemaligen Reichsbank präsidenten Dr. Hjalmar Schacht brachte bisher des öfteren scharfe Auseinandersetzungen zwi- schen dem öffentlichen Kläger und Schacht über die Frage des Verhaltens im Dritten Reich. So äußerte nach der Gegenüberstel- lung einer Rede Schachts mit einer An- sprache Gördelers der ehemaligen Reichs- bankpräsident:„Zwischen Gördelers und meiner Auffassung besteht, wie Sie se- hen, völlige Uebereinstimmung auch Gör⸗ deler glaubte damals(1934 d. Red.), dab man die Dinge zum Guten wenden könne. Es besteht vielleicht nur ein Unterschied zwischen uns beiden, nämlich der, daß ich noch früher skeptisch wurde als er. Ich war seit Mitte 1934 davon Überzeugt, daß man diesem Regime nur noch gewaltsam entge- gentreten müsse, während Dr. Gördeler noch im Dezember 1934 aus den Händen Hitlers das Amt eines Reichskommissarz empfing.“ 0 Die sogenannte Königsberger Rede vom 18. August 1935, deren scharfe Kritik an der NSDAP und ihrer Politik den damaligen Reichspropagandaminister zu einem Publi- katlons verbot veranlaßte, habe, Wie Schacht sagte, die Einstellung Hitlers zu ihm entscheidend beeinflußt. Mit dem Hinweis auf ausländische Pressestimmen, die seiner in der Rede gezeigten Haltung 1 ihre Bewunderung zollten, wandte sich Schacht in scharfen Worten gegen den ökkentlichen Kläger:„Ich möchte einmal wissen“, rief er,„wer sonst in dieser Zeit noch so gesprochen hat“. In der Beweisaufnahme am Freitag wandte sich Schacht scharf gegen den Vorwurf, daß er der einzige gewesen sel, von dem Hitlers Karriere abhängig ge. wesen sei.„Am 23. März 1933 hat eine Ma- jorität“, sagte der ehemalige Reichsbank- präsident wörtlich,„einschließlich der zur Zeit am Ruder befindlichen Parteien diese Gewaltherrschaft für vier Jahre Hitler in die Hände gelegt.“ Er(Schacht) habe ledig- lich befürwortet, daß man Hitler jene Rechte zugestehe, die ihm nach dem demo- kratischen Prinzip nun einmal zugestanden hätten. Daß sich der Reichstag jedoch fü vier Jahre aller seiner Rechte begeben wer- de, habe er weder gewollt noch erwartet, „Ich habe mich nicht nur in Hitler ge- täuscht, hielt Schacht dem öffentlichen Kläger entgegen, sondern auch in jenen Männern, mit denen zusammen ich diésen Hitler im Zaune halten zu können glaub- te.“ Anwaltskosten für Kriegsgefangene Rund dreitausend deutsche Kriegsgefan- gene und nach Frankreich verbrachte Deutsche befinden sich dort in Sonderlagern 1 und Untersuchungsgefängnissen. Nur in we⸗ nigen Fällen kam es bisher zu Verhandlun- gen vor den Militärgerichten. Die Offizial verteidigung liegt in den Händen von An- 9 wülten, die für diesen Dienst von der fran- zösischen Regierung keine Vergütung erhal- ten. Sie haben sich im allgemeinen als sehr eifrig und hilfsbereit gezeigt. jedoch erledigen zu können, sind größere Geldbeträge erforderlich. Von dem zur Be- treuung der deutschen Gefangenen neu ge- bildeten Komitee, dem auch der Vertrauens. mann der Evangelischen Kirche in Deutsch- land, Dekan Lindner in Paris, angehört, wird beabsichtigt, zwei bekannte französische An- wälte zu gewinnen, die von Paris aus die Verhandlungen in ganz Frankreich in Gang bringen sollen. Die Kosten für alle Verfah- ren werden auf rund 20 Millionen franzö- sische Franken veranschlagt.(epd) Das oder die Tomatenmark Von Fred Wübben. Es gibt— selbst in diesen chaotischen Zeiten— Augenblicke innerlicher Konzen- tration, da man die Dinge, die sonst wie die Spielbälle eines Rastelli um einen her- umwirbeln, klarer zu sehen vermeint: und es gibt Orte, die einer solchen kontempla- tiven Denkweise förderlich sind, und in deren Geborgenheit— vielleicht hervor- gerufen durch den wohltuenden Gegensatz zu den überfüllten regulären Räumlich- keiten— hin und wieder geradezu geniale Ideen aufblitzen, obgleich diese Orte ihrer speziellen Ausstattung nach offenbar nicht gesehen sind. Man schiebt den Riegel vor, greift zu einem der dort häufig vor- zufindenden Zeitschriftenfragmente und ist mit sich und seinen Gedanken allein. Als ich eines Morgens, alter Gewohnheit folgend, so verfuhr, fiel mein Blick auf ein Inserat mit der fettgedruckten Ueber- schrift:„Lebensfachmann“, Das war offen- sichtlich etwas für mich! Ich falle über solche Worte, sie faszinieren mich und be- flügeln meine stets startbereite Phantasie. (So glaubte ich doch neulich. wie gewöhn- lich in weltabge wandten Gedanken durch die Straßen wandelnd, für eine kurze Zeit- spanne daran, daß uns über Nacht schon Wieder eine neue Währung beschert wor- den sei, als ich an einem Geschäft das Wort „Tomatenmark“ bemerkte. Sollte die D- Mark schon wieder. Möglich ist alles. Wieviel Marken oder heißt es Marks! liegen schon hinter uns: Goldmark, Ren- tenmark, Reichsmark, Ostmark. von der alten, ehrlichen, vornamenlosen Mark ganz zu schweigen. Sollte etwa schon wieder. Uebrigens kein schlechter Gedanke, die Währung an ein so edles, südländisches Ge- wächs zu binden, das in seiner runden, prallen Röte einen recht wertbeständigen Eindruck hervorruft und durch die Jahr- hunderte immer gleich geblieben ist, wäh- rend die Mark.. Aber, lassen wir das, es gehört nicht zur Sache!) Wie gesagt, so geht es mir, und da las ich. im Fettdruck das Wort Lebensfach- mann“. Blick und Sinn waren gefangen. Sollte es wirklich so einen Mann geben, nach dem ich lange Jahre gefahndet habe, der auf dem mir so schwierig erscheinen- den Gebiet des Lebens als Fachmann an- gesehen werden kann? Schon der Mut, sich als solcher zu bezeichnen. war bewun⸗ derungswürdig, ja beneidens wert. Er war gewiß in der Lage, die Probleme des Le- bens, an denen ich ständig scheiterte, zu lösen. Zu ihm würde ich gehen, ihm mich anvertrauen und etwa so zu ihm sprechen: „Weiser Mann, der du dich Lebensfach- mann nennst, ich danke dem gütigen Schick- sal, das mich dich finden ließ. Darf ich einige mir am Herzen liegende Fragen an dich richten, und wirst du sie mir aus dem reichen Schatz deines Fachwissens beant- worten?“ Und, wenn er dann, nachsichtig lächelnd, wohlwollend Gewährung nickt. werde ich die Fragen stellen, die mich bedrücken. etwa die: Wie ich denn meine irdische Zeit — die kleine Spanne, die uns geschenkt ist— einteilen soll: ob es Zweck hat, ernst- lich zu arbeiten, so mit ganzer Hingabe, oder nur so, wie man halt arbeitet.— Wie ich meine Kinder erziehen soll. zu artigen, braven, bescheidenen Menschen. und ob sie dann auch der Härte des heutigen Daseins- kampfes gewachsen sein werden. wenn ich einmal nicht mehr bin, um ihnen Schutz und Stütze zu sein.— Ob und inwieweit ich meinen Mitmenschen in ihrer großen Not helfen soll, obgleich ich manchmal sel- ber nicht aus, noch ein weiß. auch auf die Gefahr hin, dabei zugrunde zu gehen.— Diese und andere Fragen werde ich stellen, und es wäre so bald kein Ende abzusehen. Zu ihm, dem erfahrenen Meister des Le- bens, würde ich auch alle die schicken, die in ihrer Bedrängnis zu mir kommen, weil sie nicht so recht fertig werden mit dem großen Spiel, das man Leben nennt, und denen ich nicht zu helfen vermag. Und auch sie werden fragen, fragen, fragen: „Soll ich es dulden, daß meine Tochter das Kind nicht aißtragen will, das sie ja doch nicht ernähre kann und dessen Zu- Umstrittener„Figaro“ in Salzburg Es gibt Festspielbesucher, die alles was heuer in Salzburg geschieht, unviiderspro- chen hinnehmen und die„Unwiderstehlich- keit“ der Atmosphäre auch auf die Auffüh- rungen übertragen. Aber wenn man in den Pausen den Foyer-Gesprächen lauscht, be- gegnet man doch auch einsichtigen Stimmen, die in der Diskussſon ihren Standpunkt klar zum Ausdruck bringen. Was auch von der Salzburger Presse gilt, die vom Lokal- patriotismus noch nicht angekränkelt ist. Fand schon die Inszenierung von Glucks „Orpheus und Eurydike“ in der barocken Gestaltung Oskar Fritz Schuhs berech- tigte Kritik, so war die Aufnahme seiner zwefkellos originellen Deutung von Mozarts heiterer Oper„FIgaros Hochzeit“ sehr umstritten. Salzburg führt den„Figaro“ seit Jahren in italienischer Sprache auf, wobei eine gemischte Besetzung der Partien mit deutschen und italienischen Sängern ein far- biges stimmliches Bild gibt. Herbert von Karajans Besessenheit als Dirigent stei- gerte sich auch diesmal in eine Originalitäts- sucht hinein, der eine gewisse Folgerichtig- keit nicht abzusprechen ist, wenn sie auch nicht dem Mozartstil entspricht. Die Ouver- türe nahm er in einem Prestissimo, auf das die Bezeichnung„gehetzt“ schon zutrifft. Die Partitur enthält nicht nur in den Rezitativen, sondern auch in den Arien. viele Köstlich- keiten im Klang und in der melodischen Floskel, die der Hörer„geniegen“ möchte. Ueber all diese Dinge musizierte der Diri- gent eilfertig hinweg. Allerdings baute er dafur die Ensemble-Sätze in großgartigem Aufriß hin. Aber verstanden haben wir von den Rezitativen kaum ein Wort, zumal am Anfang der Oper. Walter Höfermayer sang den Grafen. Elisabeth Schwarzkopf, eher für die Susanne prädestiniert, hat noch nicht die stimmliche Kraft, um der Gräfin jenes Künstlerische Gewicht zu geben, das sie schon in der Farbe des Soprans von der Susanne abhebt. Mit reiner Süße und Schönheit sang Irma Seefried die Susanne, der Sena Juinac als Cherubim an sinnenhafter Reinheit des So- prans nicht nachstand. Giuseppe Taddei als Figaro war ein gutmütiger Bauerntölpel, dem man den Revolutionär kaum glaubte, wenn er auch stimmlich Gutes leistete. Was selbst aus einer Nebenrolle mit künstleri- schem Instinkt herauszuholen ist, zeigte Elisabeth Höngen als Marcellina. Die Büh- nenbilder schuf Caspar Neher. Er hatte keine glückliche Hand, als er seine graue Palette ansetzte. Wo wir farbenfrohe Kostüme erwarteten, herrscht ein mattes Weiß, ein blasses Rosa, und Cherubim erhält ein graues Gewand, das eher einem Aschen puttel ansteht. Die Regie von Oskar Fritz Schuh verzichtete auf ein Ausspielen der Komödie. Knapp, ja fast marionettenhaft Wirkte das Spiel in dieser Oper, die nach Beaumarchais— da Ponte„einen tollen Tag“ verheißt.= Spätsommertag Es blieb von einem Sommertraum Ein letztes Leuchten noch zurück. Und durch den hellen Erdenraum Strahlt einmal noch ein holdes Glück. Und wundersam ist dir das Herz Von einer Fröhlichkeit erfüllt. Der herben Trennung tiefer Schmerz Ist einmal noch dir sanft verhüllt. 5 5 Franz Cingla keene kunft im Dunkeln liegt? Welche Liebe ist größer: wenn sie es zur Welt bringt, oder...“. „Soll ich alter, gebrechlicher Mann die- sen entsetzlichen täglichen Kampf weiter- führen, der mir zur Qual geworden ist“? Wird ER es mir verübeln, wenn ich ein Ende mache?“ „Seit vier Jahren habe ich von meinem Manne nichts gehört. Bei Stalingrad geriet er in Gefangenschaft. Ich kann wieder heiraten. Soll ich ihn für tot erklären las- sen? Wenn er aber doch noch zurück- kommt?“ f Und der große Mann wird hinter sich greifen in seine Handbibliothek. mit kun- diger Hand nachschlagen, und beseligt werden sie, mit seinem fachmännischen Rat versehen, von dannen ziehen. Soweit war ich in meinen Meditationen gekommen, als mein Blick, des Meisters An- schrift suchend, auf den Umschlag der Zeit- schrift fiel, und... und ich eine neue Ent- täuschung zu den übrigen legen mußte. Denn, was ich da las, klärte mich nicht nut darüber auf, daß es sich um ein Versiche- rungsblatt handelte, sondern auch darüber, daß mein Lebensfachmann einer jener mehr oder weniger urbanen Männer war, die den Abschluß von Lebensversicherungen zu ihrem Beruf erkoren haben, und die gewiß auch manche Erfahrung aus dieser Tätig- keit schöpfen, aber wohl doch nicht quali- flziert sind, die heiklen Aufgaben, die uns das Leben stellt, zu lösen. f So hieß es denn wieder., selbst mit die- sen fertig zu werden und das Leben allein zu meistern, von dem ein kongenlaler Zeit- genosse so schön sagt: a „Wenn du das Leben erkennst und entkernst. l ist es doch eigentlich furchtbar ernst. Und doch fliegt über alles ein Schimmer hin, immerhin. Rr be ann SS ren VVV Um alle Fälle Wels. 8 Se- enten 1 des ZwWI- hacht ritten rstel- An- sichs und Se- Gör- 5 das nne. chied 6 ich 1 War man ntge⸗ rdeler inden isgarg 3 vom n der Aigen dubll⸗ Wie Litlers dem men, tung sich erz 55 Anga ubm 8 ist ingt, die- iter ist? ein nem eriet eder las- ücke⸗ sich un- eligt Rat nen An- zeit- Unt iBte. nur che- ber, ehr die 2 WII tig lali- uns die; lein eit⸗ 1 Sendung OMGUs 5 5 „ Raubüberfall im Laden Unter dem Vorwand, eine Puppe kaufen a2 wollen, erschien am 19. August in einem Geschäft ein Mann, der nach erfolgter Aus- wahl mit einem 50-DM- Schein zahlte. Als die Geschäftsinhaberin dem Unbekannten das Wechselgeld zurückgeben wollte, schlug ihr dieser mit der Faust auf den Kopf, sodaß die Frau bewußtlos zusammenbrach. Der premde entwendete hierauf das in der La- denkasse und in der Geldbörse befindliche Geld in Höhe von DM 300,— und ging flüch- tig. Er wird von der Ueberfallenen wie folgt beschrieben: 30 bis 40 Jahre alt, ungefhär 170 em groß, gesetzte Gestalt, rundes Gesicht, breite Bak- kenknochen, braun verbranntes Gesicht, stechender Blick, starke Augenbrauen, klei- ner Menjou- Schnurrbart, schwarze, glatt 2 rückgekämmte, sehr ölige Haare, auffallend blaue Augen. Personen, die über den Unbekannten gachdienliche Angaben machen können, wer- den gebeten, bei der Kriminalpolizei Mann- heim, Zimmer 130, vorzusprechen. Radio Stuttgart sendet: Täglich gleichbleibende Sendungen: 6.45, 9.45, 12.45, 17.45, 19.45, 22.15 und 23.55: Nach- richten; 7.15 bis 8.00:„Morgenstund hat Gold im Mund“; 22.25: Pressekommentare. 223. August: 16.00: Nachmittagskonzert; 16.45: Die Geschichte des Surrealismus; 17.00: Kam- mermusik des 18. Jahrhundert; 19.30: Sport;: 20.00: Tanzmusik; 20.30: Sendung der Militär- regierung; 21.00: Das fröhliche Funkmagazin; 23.00: Studiokonzert. 0 24. August: 14.30: Wirtschaftsfragen; 17.00: Neue amerikanische Bücher; 17.15: Klavier- musik von C. M. von Weber; 20.00: Volkstüm- che Weisen; 20.30: Unterhaltungsmusik; 21.00: Kurzkommentar; 21.05: Bunte Stunde; 22.00: Schachfunk; 22.30: Wir bitten zum Tanz; 23.30: Melodien zum Träumen. 25. August: 12.30: Prozesse der Zeit; 17.18: Kleines Konzert; 18.20: Sport; 19.30: Salzburger Festspiele; Beethoven: I. Symphonie, Tschai- Lowsky: IV. Symphonie, Dirigent: Arthur Rodzinski; 21.30: Singender, klingender Rhyth- mus; 22.30: Tanzmusik; 23.00: Ein heiteres musikalisches ABC. 26. August: 14.30: Wirtschaftsfragen; 16,28: Kleines Funklexikon; 17.00: Das Karlsruher Ständehaus; 17.15: Kleines Konzert mit Wer- ken von J. S. Bach; 20.00: Funkkabarett; 20.30: Berlin; 21.00: Schmidt- Unterhaltungsmusik; 22.30: 23.00: Amerikanische Bölke dirigiert stunde der Dichtung; Tanzmusik. 27. August: 16.45: Dr. H. Hupka: Fritz von Unruh; 17.00: Kleines Konzert mit Werken von R, Schumann, M. Reger und Othmar Schöck, 19.30: Kammerkonzert; 21.15: Sendung für Kriegsgefangene; 23,30: Meister des Jazz. 28. August: 13.30: Meister auf dem Klavier una dem Ackordeon; 13.45. Sport, 14.00. Volks- musik; 15.00: Stimmen zur Gegenwart; 16.00: Bunter Nachmittag; 18.00: Sendung aus Eng- land; 18.30 Musik des 18. Jahrhunderts; 19.30: Zur Politik der Woche; 20.00: Bunte Stunde; 21.00: Moderne Operetten; 22.30: Tanz in den Sonntag. Eine„absurde“ Behauptung Der französische technische Direktor der Badischen Anilin- und Sodafabrik, Oberst Andre Weiß, bezeichnete die von den sowjetischen Journalisten aufgestellte Be- hauptung, daß die Katastrophe durch die Explosion von V-2- Sprengstoffen entstan- den sei, als„vollkommen absurd“. Weiß sagte, daß die früheren Anlagen zur Herstellung des Sprengstoffes Hydrat- hyrosin schon im Juli 1945 bei seinem Ein- tritt in das Werk zerstört waren. Außerdem hätten sie weit vom Explosionsherd ent- fernt gelegen. a Der Direktor gab ferner bekannt, daß die aus einem Amerikaner, einem Franzosen und einem Deutschen bestehende Unter- suchungskommission ihre Arbeit bereits seit einigen Tagen aufgenommen habe. Die Er- mittlungen der Sureté(Französische Sicher- heitspolizei) und der deutschen Kriminal- polizei seien zum Wochenende abgeschlossen worden, ohne daß jedoch schon etwas über das Resultat gesagt werden könne.(dena) Peinliche Fragen In einer Protestversammlung des Heidel- berger Frauenvereins, in der die anhaltende Preissteigerung behandelt wurde, hatten die zahlreichen Frauen aus allen Schichten er- Wartet, von den Vertretern zuständiger Ein- richtungen ein klares Bild über die wahren Ursachen der Preisüberforderung zu erhalten. Die einzelnen Sprecher wußten zwar auch jeder von seinem Gesichtspunkt aus— die Preisprobleme sehr folgerichtig zu begrün- den, aber es gelang ihnen nicht, die von den Frauen angeführten Beweise ungerechtfer- tigter Verteuerungen zu entkräften. Aus Fra- gen und Einwänden ließ sich erkennen, daß die Befragten die Einflüsse des Weltmarktes durchaus zu berücksichtigen gedenken, aber ebenso klar die nicht-volks wirtschaftlichen Gründe in der Preisregulierung ablehnen. In einer an den Wirtschaftsrat gerichteten Ent- schließung wurde um Kontrolle und Schutz gegen Ausbeutung der Verbraucher gebeten. 0 Wir gratulieren: Maria Rinnagel, Mannheim, Luisenring 46, wird 78 Jahre alt. Maria Pfründ- ner, Mannheim- Waldhof, Langer Schlag 48, feiert ihren 88. Geburtstag. Elisabetha Frei- höfer, Mannheim-Neckarau, Friedensstraße 5 vollendet ihr 95. Lebensjahr. Das Fest der 8110 dernen Hochzeit begehen Friedrich und Katha- rina Pfrang, Mannheim, Bürgermeister-Fuchs- Straße 33. Das goldene Ehejubiläum feiern Leonhard und Maria Vierheller, Mannheim; Wallstadt, Wallstadter Straße 164. Ladenburg. Eine Ausstellung„Seht euch Amerika an“, verbunden mit einem Film- und Aussprache-Abend wurde hier von dem Ameri- ka-Haus Heidelberg veranstaltet und fand sehr starkes Interesse. 11 Bildtafeln und Filme zelgten das Leben in den Vereinigten Staaten. Von der Aufforderung, Fragen zu stellen, machten viele der etwa 600 Besucher Ge- brauch, und die Beantwortung wurde dem Sprecher nicht immer leicht gemacht. Vom Amerika-Haus wurden amerikanische Bücher hier gelassen, die auf dem Rathaus kostenlos verliehen werden. Die D-Mark und der goldene Boden Auch beim Handwerk sind durch Aus wirkungen der Geldneuordnung Schwierigkeiten aufgetreten Die Ereishandwerkerschaft Mannheim verband gestern die Lossprechung von 968 Jungmeistern und-meisterinnen mit einer Kundgebung im Rosengarten, an der neben Oberbürgermeister Dr. Cahn- Garnier Vertreter der Stadtverwaltung, des Land- tages, des Wirtschaftsrates(J. Braun) und des Wirtschaftsministeriums teilnahmen. Der Präsident der Handwerkskammer Mannheim, Robert Sieber, wies in einer Rede darauf hin, daß von seiten des Hand- Werks zu einer rationelleren Betriebsfüh- rung übergegangen und alle Kosten über- prüft werden müssen, um eine Senkung der Preise zu erreichen. Nur durch einen angemes- senen Preis für eine gute Arbeit könne sich das Handwerk Aufträge sichern. Zur Erreichung dieses Zieles werde vor allem der harte Kon- kurrenzkampf beitragen, und eine genaue Kalkulation sei wieder zu einer unbedingten Notwendigkeit geworden. Das Handwerk dürfe sich aber unter keinen Umständen da- zu verleiten lassen, für Preise zu arbeiten, die unter den Selbstkosten und einem an- gemessenen Verdienst lägen. Man erwarte von den Auftraggebern, insbesondere den staatlichen und städtischen Stellen, daß die Notlage nicht dazu ausgenutzt werde, sich wirtschaftliche Vorteile auf Kosten des Handwerks zu verschaffen. Zur Währungsreform erklärte Sieber, daß es unter allen Umständen erreicht werden müsse, den Baukostenindex hinunterzudrük- ken, um einen für jeden erschwinglichen Wohnraum schaffen zu können. Um die Zu- kunft des Handwerks brauche man nicht besorgt sein, wenn es gelänge, preiswerte Aufträge zu bekommen. Wie die anderen Berufszweige müsse sich auch das Hand- werk mit einem bescheidenen, aber angemes- senen Verdienst zufrieden geben. Durch. das Geldumstellungsgesetz sei der Handwerker in eine verzweifelte Lage ge- raten, da er nicht, wie der Kaufmann, der im Handelsregister eingetragen ist, sofort über die vollen fünf Prozent der Freiquote habe verfügen können, obgleich es viele Handwerksbetriebe gäbe, die mehr als 100 Arbeiter beschäftigten und die nicht in der Lage gewesen seien, die fälligen Lohnzah- lungen zu leisten. Der Redner empfahl den Handwerkern, sich unter Darlegung der Ver- hältnisse an das Finanzamt zu wenden und den Antrag auf einen Genehmigungsbescheid zu stellen. In seinen weiteren Ausführungen behan- delte der Redner die geplante Wiederein- führung der Gewerbefreiheit und hielt es unter den heutigen Umständen für unmög- lich, eine völlige Gewerbefreiheit zu ge- statten, da Deutschland weder über genü- gend Rohstoffe noch über genügend Geld bzw. zahlungskräftige Auftraggeber verfüge. Zu den handwerklichen Organisationen gespräche hinter der Tür Die kommunalen Spitzenverbände ha Die deutsche Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Oeutscher Landkreistag, Deutscher Städtetag und Deutscher Gemeindetag) trat am Samstag in Viernheim unter dem Vorsitz des Präsiden- ten des Deutschen Gemeindetages, Bürger- meister W. Dey(Mühlheim /Main) zu sei- ner dritten Arbeitstagung zusammen. Unter den Delegierten befanden sich u. a. der Frankfurter Oberbürgermeister Dr. Walter Kolb, der Kölner Oberbürgermeister Dr. Schwering sowie der Heidelberger Ober- bürgermeister, Dr. Hugo Swart. Die Be- ratungen fanden bis auf einige Ausnahmen unter Ausschluß der Oeffentlichkeit und damit auch unter Ausschluß der Presse statt. Erst nachdem die Tagung ihren Anfang ge- nommen hatte, erklärte ein Delegierter bei- läufig, daß die Vertreter der Zeitungen und Nachrichtenagenturen„versehentlich“ ein- geladen worden seien. Zu Beginn der Konferenz genehmigte die Versammlung die Aufnahme des Deutschen Städtebundes in die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände. Zur Frage der Verwaltungsvereinfachung erklärte der Präsident des deutschen Landkreistages, Heinrich Treibert, bei der finanziell be- dingten„Büroreform“ gingen die Städte und Gemeinden dem Staat mit gutem Bei- tten die Presse versehentlich eingeladen spiel voran. Treibert zitierte in diesem Zu- sammenhang ein Landeswirtschaftsamt, das nach der Währungsreform die Errichtung eines Amtes zur Aufstellung von Statistiken über die Tabakbewirtschaftung angeordnet habe und betonte, daß der Gesamtheit wenig geholfen sei, wenn eine staatliche Behörde trotz aller geforderten Sparmaßnahmen Scheinstellen zur Beibehaltung, wenn nicht Vergrößerung ihres Apparates errichte. Der Redner beanstandete, daß die unteren Ver- waltungsstellen augenblicklich unter einer Flut von Aufträgen(Statistiken) von„oben“ zu leiden hätten, die eine außerordentliche Mehrbelastung darstellten. Eine längere Diskussion Über die Ver- einheitlichung des Gemeinderechts endete mit dem Beschluß, daß die einzelnen Verbände die vorhandenen Vorlagen einer Ueberprü- fung unterziehen sollen, um sie dann bei der nächsten Sitzung vorzulegen. Im weiteren Verlauf der Beratungen setzte sich die Versammlung mit der„Stu- dienstiftung des deutschen Volkes“ ausein- ander, die von allen Anwesenden wärmstens begrüßt wurde. Die Fragen üer die Wäh- rungs- und Steuerreform, der Wirtschafts- neuordnung, der Personal- und Kommunal- Wirtschaft wurden dann unter Ausschluß der Oeffentlichkeit behandelt. cke. erklärte Sieber, daß eine neue Gesetzge; bung noch immer auf sich warten ließe ung daß auch noch nicht feststünde, welche Rechtsformen den Organisationen des Hand- werks zuerkannt werden. Die Militärregie-⸗ rung aber habe bisher noch keine Schritte unternommen, um dem Handwerk seine Er- rungenschaften in Bezug auf die Selbstver- waltung zurückzugeben, auf die es fretwis, lig nie verzichten werde. Eine Pflicht mitgliedschaft bei den Innungen bestehe nicht mehr und die ent- sprechende Anordnung der Militärregierung Ueßze sich in diesem Hinblick nicht aus der Welt schaffen, doch seien auch im Hand- werk die Auffassungen über dieses Thema geteilt. Der weitaus größte Teil stehe auf dem Standpunkt daß— falls den Innungeg ihre bisherigen öffentlich- rechtlichen Aufg ben erhalten blieben— sich wenigstens& Beitragspflicht sämtlicher Angehörige des betreffenden Handwerks vertreten lasss, Zur Kreditfrage erklärte Robert Sieber, daß— infolge der hohen Zinssätze— es un allgemeinen zu empfehlen sei, wenn der Handwerker sich von Wechselgeschäften fernhielte. Handwerker, die glauben, eine Wechselverbindlichkeit eingehen zu müssen, sollten sich am besten vorher durch ihre Bank oder die Handwerkskammer beratas lassen. Robert Sieber beglückwünschte dann dis neuen Jungmeister und-meisterinnen gu Mrer erfolgreichen Prüfung und appellierte an sie, stets dazu beizutragen, den gute Ruf des Handwerks zu wahren. Der Präsident des württemberg.- badischen Gewerbeamtes, Ministerialrat Pflüger (Md“L.), unterstrich im weiteren Verlauf der Kundgebung die große Bedeutung des Hand- Werks, warnte aber vor einem übertriebe- nen Optimismus, da die größten Probleme noch lange nicht gelöst seien. Oberbürger! meister Dr. Cahn- Garnier erklärte, dag Handwerk habe erst dann einen goldenen Boden, wenn ein ausreichendes Warenange. bot bestehe und betonte die Notwendigkeit einer Wiedereinführung des Bankgeheim- nisses gegenüber dem Finanzamt, womit wahrscheinlich eine gesteigerte Benutzung der Banken und Sparkassen erreicht würde. Dr. Cahn-Garnier schloß mit einem Appell an den Geist in der Handwerkerschaft, der stets um das Wohl der Allgemeinheit be- sorgt sein müsse.. bt. Veränderlich. Vorhersage bis Mittwochfrünh: Bei wechselnder, jedoch meist stärke- rer Bewölkung zeitweise Regen oder Regenschauer. Temperaturen am Tage auf nur wenig ben g 20 Grad ansteigend, Tiefsttemps- raturen in der Nacht 12—15 Grad. Meist schwachg vorübergehend etwas stärker auffrischende 8 wWestwinde. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe. Faemiliennachrichten Meine liebe und unvergeßliche Frau, unsere gute und treusorgende Mutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, Frau Kafharina Heifz geb. Werlein ist Samstagnacht, wenige Monate vor Voll- endung ihres 75. Lebensjahres, unerwartet kur uns alle, von uns gegangen. NMhm.-Luzenberg, Flensburg, Leipzig und Grünstadt, den 23. August 1948. In tiefer Trauer: Friedrich Heitz, Schreinermeister, und alle Angehörigen. ww... w w.w——W—»——— Nach langem, schwerem Leiden starb mein Ueber Mann, unser guter Vater, Sohn, Bru- der und Schwiegervater herr Wilhelm Keßler im Alter von 44 Jahren. Mannheim-Feudenheim, Talstr. In tlefer Trauer: Katharina Keßler und Kinder, Familie Adam Keßler. Die Beerdigung fand am 21. August, 14 Uhr, in Feudenheim statt. Für die vielen Bewelse aufrichtiger Anteil- nahme sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. 18. e eee — 5 lieber Mann, unser guter Vater und pa ner Georg Bender ist heute nach schwerer Krankheit im Alter von 68½ Jahren für immer von uns ge- gangen. Ah Rneingu(Waldrand), 20. August 1948. In tiefer Trauer: Familie Pauline Bender nebst Angehörigen Beerdigung: Mo., 23. Aug., 14 Uhr, Rheinau. Für dle vielen Beweise herzl. Anteilnahme am Tode meines lieb. Mannes, uns. lieb. Vaters, sagen wir allen auf diesem Wege Uns. best,. Dank. Ganz bes. danken wir der Stedlergem. Neu-Eichwald, Gr. AV, Die trauernd. Hinterbliebenen: Fam. steinheiser. 1 22 5 Bekennimachungen 3 Keine Entnahmen aus Trümmergrundstücken. In letzter Zelt wird verstärkt Nutzeisen und Schrott unberechtigt aus den Trümmern geborgen. Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß jesliche Entnahme ohne unsere Genehmigung, sei es auch in kleinen Mengen, aus den Trümmergrundstük- ken als Diebstahl verfolgt wWird. Gemeinnützige Gesellschaft für Trümmerbeseitigung und ver- Wertung Mannheim m. b. H. die Das Wasserstraßenamt Mannheim vergibt Wracktelle gehobener schiffe und andere Eisen- trümmer(insges. ca. 1400 t) zur Verschrottung ab deren Llegestellen in Mannheim am Neckaruter und bei Altlußheim am Rheinufer. Angebots- unterlagen sind kostenlos beim Wasserstraßen- Ander Perkring 29, erhültiten. Beschlüsse: Der Atbeltsplatzwechsel nuf mit Zustimmg. d. Arbeitsemis Stadtvertreter zum Ver- su Waldhof gibt bekannt: Ab sofort werden bei unserer Geschäftsstelle, Tel. 893 64, Anmeldungen „Für das Fripünen-Sitzplatz- Abonnement 1948/9 itgege 0 5 rten werden an Sieger ae Wichenmtelteder asge geben? 2218 arm 31. 1. 1914 in vesheim geb., zul, daselbst, Uferstr. 6, wohnh. gew.(Leutnant) Karl Friedrich Mayer Wird hiermit für tot er- Klärt. Zeitpunkt des Todes: 31. 1. 1945, 24 Uhr. Gemäß 98 39 ft, 9 des Verschollenh.-Ges. vom 4. 7. 39, RG BI. I S. 1186 wird der Tod der am 22. 1. 1911 in Stein a. Kocher geb., zul. in Mhm., Collinistr. 47% wohnh. gew. Selma Zwang und als Zeitpunkt des Todes der 31. 12. 1943, 24 Uhr, festgestellt. Der am 28. gew.(Obergefr.) Spengler u. Installateu Kraus wird hiermit fur tot erklärt. des Todes: 31. 5. 1944, 24 Uhr. Stellen-Angebete . 2. 1920 in Mhm. geb., daselbst wohnh. + Heinrich Zeitpunkt Buchbindermeister(Abteilungsleiter) zu sofortigem Eintritt bei guter Bezahlung gesucht. 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Im Vierer ohne Steuermann reichte es zum zweiten Platz SK) Die deutschen Rudermeisterschaf- ten gelangten in Duisburg zum Austrag. An beiden Tagen schien Regenwetter die Leistungen zu beeinträchtigen. Doch bei den Entscheidungen herrschte einigermaßen gutes Wetter. Ueberraschend konnte sich im Doppelzweier die Berliner Vertretung, der RG Potsdam, siegreich durchsetzen. Den Vierer ohne gewann überraschend die Renn- gemeinschaft Flörsheim- Rüsselsheim, wäh- rend im Vierer mit Steuermann die Mann- heimer RG„Baden“ nicht zu schlagen war und mit einer halben Länge Vorsprung in 7:14, vor dem Ruderclub Hannover und der Heilbronner Rudergesellschaft„Schwaben“ durchs Ziel ging. Eine große Ueberraschung gab es im Einer-Meisterschaftsrennen, wo nicht der Favorit Götz vom Ruderclub Worms zum Erfolg kam, sondern der 21 jährige Horst Wilke vom Mündener Ruderverein. Wilke gewann mit seinem Aluminiumboot nach kraftvollem Endspurt mit zwei Längen Vor- Sprung in 8:13,86 Minuten vor Hinz von Etuf Essen in 8,25 Minuten. Götz hatte bei 1700 Metern völlig erschöpft aufgegeben. Ergebnisse: Zweier ohne Steuermann: 1. Duisburger Buderverein 7:53,9 Min.; 2. Rundergemein- schaft Flörsheim-Rüsselsheim 7:58,7 Min. Doppel-Zweier: 1. RG Potsdam-Berlin mit Göhle-Großkopf 7:33,1 Min.; 2. RV Bayer Leverkusen 7:35 Min.; 3. Marbacher Ruder- verein 1920 7:57, Min. Vierer ohne Steuermann: 1. Renngemein- schaft Flörsheim-Rüsselsheim(Kohlmann- schaft) 7:06,6 Min.; 2. Mannheimer RG-Baden (Reichert-Mannschaft) 7:11, Min.; 3. Lü- becker Rudergesellschaft 1885 7:13, 2 Min.; 4. Ruderverein Gelsenkirchen 7:25,2 Min. Vierer mit Steuermann: 1. RG Baden (Reichert-Mannschaft) 7:14,4 Min.; 2. DRC Hannover 7:15,9 Min.; 3. Schwaben-Heil- bronn 7:17,1 Min. 8 Der Sieg im Zweier mit Steuermann für Frauen holte sich der RV Bochum mit sei- nen Ruderinnen Kubis und Sauter in 4:08, 1 Min. vor dem RV Sachsenhausen Frankfurt. In den Rahmen- Wettbewerben, die nicht als deutsche Meisterschaft gewertet werden, gewann Schwaben Heilbronn den Leicht- Sewichts-Vierer mit Steuermann in 7:35 Mi- nuten vor RV Münster- Westfalen, dem Duis- 5 Rennverein und der RG Gelsenkir- chen. Den Leichtgewichts-Vierer ohne Steuer- mann gewann die RG Flörsheim-Rüssels⸗ Ueber den Verlauf der Achter-Rennen lagen bei Redaktionsschluß noch keine Mel- dungen vor. Heute abend Empfang der Meister- mannschaft Der Empfang der Meister-Ruderer der RG„Baden“ ist am Montag, den 23. August, gegen 19 Uhr vor der Gaststätte Schellham- mer(Großer Hirsch), S 1, 15. Rott schlägt Probst In den auf der Tennisanlage von Schwarz- Gelb(Rohrbach) durchgeführten Tennis- kämpfen siegte im 1. Satz Arnold Rott (Stuttgart), 1. deutscher Tennismeister, gegen Rudi Probst(Heidelberg), 2. deutscher Meister. Probst führt im 1. Satz mit 3:2, mußte ihn dann aber doch mit 7:5 an Rott abgeben. Das Spiel wurde nach dem ersten Satz wegen der schlechten Witterung abge- brochen. E Montag, 23. August 1948/ Nr. 40 Während der favorisierte Vierer ohne Steuermann(Plumbohm, Lust, Moritz, Reichert) der Mannheimer Rudergesellschaft„Baden“ bei den Deutschen Rudermeisterschaften in Duisburg den zweiten Platz hinter Flörsheim belegen konnte, errang der Vierer mit Steuermann Splettstößer den Titel eines Deutschen Meisters in der Zeit von 7:14, 4 vor Hannover mit 7150 und der Heilbronner Rudergesellschaft„Schwaben“ mit 7:17,1. he Turnfest in Frunkfurl 6000 Wettkämpfer beim ersten großen Treffen seit Kriegsende heim mit 7:29,6 Min. vor RV Gelsenkirchen in 731,4 Min. Trolz„Kerwe“: 3:2 für Nerkuruu In diesem temperamentvoll durchgeführ- ten Kirchweihspiel siegte der VfL. Neckarau verdient mit 3:2 Toren. In der ersten Spiel- hälfte war der Neckarauer Angriff weitaus gefährlicher als der des ASV Durlachs und er- Zielte durch Balogh 2 Tore. Auch nach dem Wechsel hielt die Gefährlichkeit der Neckar- auer Stürmer weiterhin an. Durlachs Tor- hüter mußte sein ganzes Können aufbieten, um weitere Tore der Neckarauer zu ver- hindern. In der 80. Spielminute erzielte Balogh nach herrlichem Alleingang den dritten Treffer. Wenig später konnte Stelik Auf 3:1 verkürzen. Schiedsrichter Gemminger (Fhönix Mannheim) gab in der vorletzten Minute unverständlicherweise einen Elf- meter, den Biedenbach verwandelte. Im Vorspiel der Handballer siegte der 1 gegen ASV Durlach mit 21:7 * Unentschieden in Ludwigshafen Phönix Ludwigshafen— VfB Mühl 8 burg 3:3(3:2) () Eine einzige Minute war bei der hochinteressanten Begegnung im Ludwigs- hafener Stadion noch zu spielen, die Zu- schauer hatten sich schon mit einer knappen 2:3-Niederlage der im Feld zeitweise klar dominierenden badischen Gäste abgefunden, da kam der Gäste-Linksaußen Ehrmann nach einem groben Deckungsfehler der stark ersatzgeschwächten Lüdwigshafener Abwehr doch noch zu dem mehr als ver- dienten Ausgleich. Denn über weite Strek⸗ ken erwarben die munter dahingleitenden Kombinationen der Badener unter der Re- gie von Janda, Rastetter, Seeburger und Rink viele Sympathien. Die Phönix-Dek- Kung hatte wieder einmal Hochbetrieb, und ohne die hervorragende Torwartleistung von Schreiber und seiner beiden Verteidiger Wäre der mehr als flaue„Teilerfolg nicht zu realisieren e nee Bis zur Pause Waren die Pfälzer mit drei Toren von Wil- ding, Dattinger und Hag erfolgreich, wäh- rend die im Feldspiel besseren Gäste nur durch Ehrmann und Rastetter zu Erfolgen kamen. Dabei verdient das Tor von Rastet- ter besondere Erwähnung. Im zweiten Gang hatte der Ludwigshafener Sturm trotz der guten Leistung des Juniors Eckert und der Energie von Dattinger und Oster nicht mehr viel zu bestellen, da in der Mühlburger Ab- wehr Rink und Kühn bestens auf dem Damm waren. Die neue Bezirksklasseneinteilung Nach der Neueinteilung der badischen Lan- des- und Bezirksligen spielen in der Staffel Mannheim/ Heidelberg folgende Vereine: Sd Rheinau, Weinheim, Altlusheim, Hocken- heim, Oftersheim, Ilvesheim, Neulußheim, 5 Phönix 8. 3 men, Eppelheim, Walldorf und Dossenheim. E ee bene A 8. 5 8 Hoffnungsvolle Ketscher Jugendhandballer . Zum Endpiel des Schwetzinger Jugend- handballturniers qualifizierten sich Ketsch und St. Leon, die durch überzeugende Siege in das Finale gekommen waren. Die beiden Gegner erwiesen sich als gleichwertig. Ledig- lich die Ketscher Spielweise wirkte flüssiger. Mit 7:3 Toren wurde Ketsch Turniersieger und Preisträger. Ma. EKetscher Handballwoche beendet Zum Abschluß der Ketscher Handballwoche besiegte der TSV Oftersheim Schwetzingen mit 5:4 Toren. Die Tore für Schwetzingen Warfen Herb(2) und Lederich) ein. Für Oftersheim trafen Seiler 6), Kehder ) und VöIKker()) ins Schwarze. Eröffnung in der Paulskirche Mit einer Feierlichkeit in der Frankfur- ter Paulskirche begann am Donnerstag das Turnfest 1948. Nach einem feierlichen Vor- spruch, den Peter Otten vortrug, übergab der Leiter des örtlichen Hauptausschusses, Emil Bitsch, die Leitung des Festes an Eugen Eichhoff(Lüdenscheid), Oberbürger- meister Dr. Walter Kolb betonte in seiner Begrüßungsrede die bedeutsame Rolle, die die deutsche Turnerbewegung in der Ent- wicklung der deutschen Demokratie gespielt hat.„Getreu der Idee von Turnvater Jahn“, sagte er,„wollen wir aus der kleinsten Zelle der turnerischen Gemeinschaften Freiheit, Einheit und demokratische Gestaltung un- seres Vaterlandes aufbauen.“ Anschließend hielt Karl Diemer(Lüden- scheid) den Festvortrag. Der Festakt klang mit der akademischen Festouvertüre von Johannes Brahms aus. Am Freitag fand im Rahmen des Turn- festes eine Feierstunde der Altersturner in der festlich geschmückten Paulskirche statt, bei der auch Nikolaus Bernett(Oldenburg) sprach. Der dritte Tag des Frankfurter Turn- älter. nen. Der Besuch der Kämpfe am Vormittag War besser als an den ersten Tagen. Die Tanzspiel-Studienklasse des Bremer- hafener Lehrers Grauerholz brachte wäh- rend der Festtage allabendlich im Zoo das romantische Tanzspiel„Patience“ und an- schließend in einer Vorführung des Turn- vereins 1847 Weinheim„Hundert Jahre deut- sche Turner“ ein tänzerisches Volks- 4 piel in drei Akten: Am dritten Tag des Frankfurter Turn- festes flel auch die Entscheidung im Ring- tennis. Der ausgefeilten Technik von Karlsruhe gelang es, alle Wettbewerber um deutsche Meisterehren aus Nord-, West- und Süddeutschland aus dem Rennen zu werfen, so daß die Karlsruher die Endspiele unter sich austrugen. Nur in der Jugendklasse kam Weinheim zu Erfolg und Titel. Jugendturnern fehlt Technik Bei den Jugendturnern macht sich trotz der Begeisterung und Frische ein Mangel an Technik bemerkbar. Dagegen konnte bei den Altersklassen vielfach große Konzentration und Ehrgeiz festgestellt werden, so daß gute Leistungen erzielt werden konnten. We. Bei herrlichem Sommerwetter und großer Anteilnahme der Bevölkerung nahm das Turnfest am Samstag seinen ger Reith te Weniger starke Massieruns der Wettkämpfe Wenige sich g. N erte Leis 8 N 8 bessere Vebersichts möglichkeiten. Die Kämp⸗ ke des Vormittags wurden mit dem Neun- kampf für Männer, dem Neunkampf für Frauen in der allgemeinen und der Meister- Starke Beteiligung auch bei den Frauen Die äußeren Bedingungen und das Wetter Waren ausgezeichnet und ergaben eine we- sentliche Steigerung der Leistungen. Durch die starke Beteiligung, hauptsächlich bei den Frauen, ließ sich die zeitliche Einhaltung des Programmes nicht immer bewerkstelligen, so daß die einzelnen Proben zu den Vereins- Sondervorführungen, zum„bunten Rasen der Kinder, zur„Festgymnasitk der Turner“ und zum Festspiel„Der helle Ruf“ später began- Die süddeufschen liewichiheber-Meisterschuffen Köhler(AC Weinheim) wurde Meister in der Halbschwergewichts-Klasse (W. L.) Die stärksten Männer aus den vier Ländern der US-Zone und der Pfalz gaben sich am Wochenende zur Ermittlung der süddeutschen Meister in Mannheim ein Stelldichein. Ausrichter der Veranstaltung war der KSV 84 Mannheim. Bis zur Er- War der KSV 84 Mannheim. Im Halbschwergewicht ließ sich der erst vor kurzem aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrte Weinheimer Ernst Köhler den Sieg nicht nehmen. Im Bantamgewicht stell- ten sich sieben Teilnehmer dem Kampfleiter Kestler. Hier holte sich der bayerische Mei- ster Rudi Mahin mit einer Gesamtleistung von 480 Pfund den Sieg. Am härtesten um- kämpft war das Leichtgewicht, zu dem sich 14 Teilnehmer gemeldet hatten. Bis zum letz- ten Versuch standen vier von ihnen mit glei- chem Gewicht an der Spitze. In den späten Abendstunden stand der Sieger in Fritz Schwemmer(Nürnberg) mit einer Leistung von 595 Pfund fest. Originalzeichnung: Will Schneider Ergebnisse: Halbschwergewicht: 1. und südd. Meister Ernst Köhler(Weinheim) 690 Pfd.(210, 210, 270); 2. Helmut Scheibe Marburg) 613 Pfd. (175, 190, 250); 3. Richard Benzenhöfer(Fell- bach) 605 Pfd.(195, 175, 235); 4. Fritz Lang (Neckarau) 585 Pfd.(165, 180, 240). Bantamgewicht: 1. und südd. Meister Rudi Mahn(Rosenheim) 480 Pfd.(130, 155, 195); 2. Hermann Färber Regensburg) 470 Pfund(140, 150, 180); 3. Rud. Sauerbach Fell- bach) 460 Pfd.(135, 140, 185); 4. Erwin Greu- lich(Weinheim) 435 Pfd.(125, 130, 180). 5 Leichtgewicht: 1. und südd. Meister Fritz Schwemmer 595 Pfd.(180, 180, 235); 2. Jakob Weil(Kostheim) 590 Pfd.(180, 150, 210); 3. Willi Umkehr(Würzburg) 590 Pfd.(175, 180, 235); 4. Leo Kolter(Griesheim) 365 Pfd. (170 10, 2 Die neuen süddeuis Zu den Süddeutschen Einzelmeister- schaften im Ringen der Fliegen-, Feder-, Welter und Halbschwergewichtsklassen ga- ben 41 Ringer ihre Meldungen ab. 5 Auf dem Germania- Sportplatz im wun- derschön gelegenen Brötzingen kamen die Fimpfe in den vier oben genannten Ge- wichtsklassen vor zahlreichen Zuschauern zum Austrag. Schon bei den Vor- und Zwischenkämp- ten sah man ausgezeichneten Ringsport. Ir der Fliegengewichtsklasse kam wie erwartet der ehemalige deutsche Meister der Bantam Gewichtsklasse Peter Merscheidt(Wies baden) zu den neuen Meisterehren. Die badischen Vertreter Kurzenhäuser (Wiesental) und Siedler(Bruchsah fielen schon nach der 2. Runde aus. In der Feder- gewichtsklasse brauchte der deutsche Mei- ster Bischoff(Göppingen) alles, um gegen seine beiden Landsleute Ebert Münster) und Bocklet(Untertürkheim) sowie gegen den Titelverteidiger Wagner(Lindenfels) be- stehen zu können. Aber auf Grund seiner großen Routine und Kampferfahrung be- hauptete er sich auch dieses Mal und wurde neuer Süddeutscher Meister der Feder- gewiehtsklasse? Bbert, Bocklet und Wagner * 1 Am Sonntag, dem Tag der Feder-, Mittel- und Schwergewichtsklasse, hatten die Teil- nehmer unter dem schlechten Wetter zu lei- den. Die Bühne war sehr glatt und ließ Höchstleistungen nicht zu. Ergebnisse des 2. Tages: Federgewicht: 1. und südd. Meister Max Sprügel Regensburg) 550 Pfd.(155, 170, 225); 2. Wagner(Fellbach) 520 Pfd.(160, 150, 210); 3. Frech(Stuttgart) 505 Pfd.(145, 160, 200). Mittelgewicht: 1. und südd. Meister Erich 1(München) 620 Pfd.(175, 195, 250); 2. Heinrich Böhler(Mannheim) 555 Pfd.(165, 165, 225); 3. Altmann(Möhringen) 545 Pfd. (160, 160, 225); 4.—6. Platz Theobald(Grün- stadt), Peter(Neckarau) und Kuhn(Wein- heim) mit je 540 Pfund. Schwergewicht: 1. und südd. Meister Al- tering(Fellbach) 755 Pfd.(245, 220, 290); 2. Wahl(Möhringen) 610 Pfd. 210, 180, 220), chen Ringermeister landeten auf den nachfolgenden Plätzen. Im Weltergewicht wurde der forsch angreifende Seeburger(Bruchsal) Ueberraschungssieger. Der Bruchsaler, der mit vier Punktsiegen und einem Schultersieg so gute Ringer wie Giehl(Bamberg), Gerhard Darmstadt) und Steinbeck(Großzimmern) auspunktete, war tatsächlich der beste Mann dieser Klasse und wurde verdient erstmals Süddeutscher Mei- ster. Eine leichte Angelegenheit war es im Halbschwergewicht für den deutschen Mei- ster Max Leichter(Eckenheim), zum Titel- erfolg zu kommen, Er schulterte in wenigen Minuten all seine Gegner und wurde dann auch ebenso schnell im Endkampf mit dem Bamberger Köstner, der auf dem 2. Platz landete, fertig. Eder behält seinen Titel Der vierzigjährige deutsche Weltergs- wichts-Boxmeister, Gustav Eder, vertei- digte seinen Meistertitel, den er seit 18 Jah- ren hält, zum 17. Male durch ein Unent- schieden gegen den Essener Staroch. Eder kämpfte technisch sehr sauber und Hatte einen Endspurt, den man ihm bei sei- nem Alter nicht zugetraut hat: klasse und im Siebenkampf für Frauen des Jahrgangs 20 und früher eingeleitet, die gute Leistungen zeitigten. Der Nachmittag brachte die ersten Höhe- punkte beim deutschen Frauen- Vier- kampf, wo insbesondere bei den volks- tümlichen Bewerbungen Hervorragendes ge- leistet wurde., So sprangen einige Teilneh- merinnen, darunter die junge Sportlerin Beickelmann aus Opladen, über 150 em hoch, und Frau Schulze-Endrup erzielte im Kugelstoßen die ausgezeichnete Weite von 19,14 m(zwei em weiter als die Siegerin von Nürnberg). „Nationalmannschaft“ besiegt Nachwuchs Die deutsche„Nationalmannschaft“, deren Stamm die Spieler der Ländermannschaft 1936 bildeten, besiegte am Samstag in einem Handballspiel im Rahmen des Frank- kurter Turnfestes die deutsche Nachwuchs- elf mit 19:11(Halbzeit 9:2) Toren. weit SpVgg. Sandhofen— Olympia Lorsch. Großer Beifall empfing die Teilnehmer des deutschen und olympischen ZWölf. Kampfes, die im Anschluß an das Hand- ballspiel einmarschierten. An den Schaukel- ringen, am Barren und am hohen Reck so- wie am Pferd zeigten die unerreichten Kön- ner der deutschen Turnkunst großartige zum Beifall hinrissen und einen ausgezeich- Leistungen, die die Besucher immer wieder neten Abschluß des zweiten Wettkampf. tages bildeten. Aananeumdddddddzmaddmadddmmddmmmdmmam mme Ergebnisse des Tages Fußball: Mainz 05— FSV Frankfurt SV Meiderich— 1. FC Nürnberg.. 32 Offenbacher Kickers— Vohwinkel. 0 1860 München— Schalke(4. 31 VfL Neckarau— ASV Durlach.. 3:2 VfB Kurpfalz Neckarau— Reichsb. Mhm. 20 TSV Neckarau— FT Forchheim 222 09 Weinheim— Amicitia Viernheim 22 SG Lampertheim— Phönix Mannheim. 6.2 SG Mannheim— FT Forchheim 2 4 4 SO Neckarstadt— TSV Viernheim Hockenheim— Neulußheim„ 223 Hockenheim— Sd Kirchheim„ 21 Brühl— Ketscc k 12 Edingen— 98 Seckenheim(abgebr.)., 2:3 Friedrichsfeld— Knielingen Handball: SKG Birkenau— 8d Leutershausen 7:9 8 v Schwetzingen— Kreisauswahl Mann nem TSV Oftersheim— S Schwetzingen. 34 Spygg Ketsch— SG St. Leon Gugend) 8:3 SV Waldhof— SG Lampertheim Frauen) 3:3 Boxen: BC Rüsselsheim— BR viernheim-KsV 84 Mannheim(komb.) 10:14 e emen ner Budische Fuſlhullverbunil lauge in Hockenheim Erfreuliche Solidarität der Delegierten/ Start der neuen Saison am 13. Sept. ('b.-) Der badische Fußballverband hatte als Tagungsort für seinen dritten Fußball- verbandstag 1948 die deutsche Motorsport- Metropole Hockenheim gewählt. Abgesehen von kleinen vereinsegoistischen Bestrebun- gen, verlief die Tagung entgegen dem Vor- jahr im Zeichen einer erfreulichen Solidari- tät, der 600 Delegierten, die von dem Hockenheimer Bürgermeister, Franz H u n d, begrüßt wurden. In dem Bericht des Landesspartenleiters Kuhfeld nahm das Projekt eines süd- deutschen Fußballverbandes einen besonders Weiten Raum ein. Eine Umfrage innerhalb der Vereine hatte ergeben, daß 99 Prozent die Gründung eines süddeutschen Fußball- verbandes unter Anlehnung an die ba- dischen Sportverbände befürworteten. Mit der Einführung des Fußballtotos sei in Kürze zu rechnen, nachdem die Frage der Besteuerung dadurch gelöet sei, daß der Staat und der Verband je 50 Prozent der Nettoerlöse erhalten sollen.. Nachdem die Leiter der Landesligen Schmetzer(Gruppe Nord) und Fünf- geld(Gruppe Süd), über das Endklassement und den sportlichen Verlauf des vergan- genen Spieljahres berichtet hatten, zeichnete Verbandsjugend-Obmann Maibaum(Hei- delberg) ein überzeugendes Bild von der Auf wärtsentwicklung im badischen Jugend- kußzball. Er betonte insbesondere die Wich- tigkeit der Pflege und Einführung einer Juniorenklasse. a Das Schiedsrichtermaterial könne zahlen und leistungsmäßig nicht befriedigen, er- klärte Schiedsrichter-Obmann Schmetzei (Mannheim). Groth(Karlsruhe) berichtete, daß die stichprobenweise Prüfung der Verbands- kassen keine Beanstandung ergeben habe. Im abgelaufenen Spieljahr wurden 51 651 Reichsmark eingenommen und 32 640 RMœ ausgegeben. i ö In der Aussprache über die Berichte empfahl Pr. Rutschek(KS) die einstim- mige Entlastung des Verbandsausschusses als Anerkennung für die vorbildlich gelei- stete Arbeit. Heil(Forchheim) betonte, daß der zu bildende süddeutsche Fußball- verband nicht unter dem Primat der Ober- liga stehen dürfe. Als Vertrauens votum wurde dann der ge- schäftsführende Ausschuß in seiner Gesamt- heit wiedergewählt. Zum Punkt„Spieljahr 1948/49“ erklärte Kuhfeld, daß die im neuen Spieljahr vereinigten Landesligaspitzen der Gruppe Nord und Süd das„Gespenst der 2. Division“ gebannt hätten. Die badischen Bezirksklassen wurden in die Gruppen: A— Tauberbischofsheim, Buchen, Mosbach; B— Mannheim, Heidelberg; C Pforz- heim, Bruchsal, Karlsruhe eingeteilt. N In einer geheimen Abstimmung darüber, ob man den Anträgen auf die Erweiterung der Landesliga- und Bezirksklassen auf 16 Vereine stattgeben solle, entschieden sich 505:236 Stimmen für die Beibehaltung der ſestgesetzten Klasseneinteilung. a Eine rege Debatte entspann sich nach zinem Antrag des Schiedsrichterausschusses. Der Antrag des Schiedsrichterausschusses Wurde mit großer Mehrheit angenommen, ebenso der Antrag des Verbands- ausschusses, nachdem(solidarisch mit den Gewerkschaften) den Vereinen verboten werden soll, Sportplätze und Spieler für 3535 zur Verfügung zu stel- en. 5 In der Abstimmung über die Wahl des nächsten Tagungsortes trug Karlsruhe ge- gen Weinheim mit 374:328 Stimmen den Sieg davon. Abschließend gab Kuhfeld be- kannt, daß für alle Klassen eine Startfrist bei Spielerfreigaben auf drei Monate fest- gelegt wurde.. Der Start des badischen Fußballes be- Sinnt am 13. September. 11 45 5 141 3:1(abgebr.). C