et) der isburg mann 711500 shrner ö 1t. Land- uukel- K so Kön⸗ artige zelch⸗ vieder ampf · Iunmm V 84 mum n ept. ichte tim- 1886s elei- önte, ball- ber- E mt. jahr auen tzen der en Ceschältsstellen: Schwelzingen, Karl- Theodor- Siralle 1. Telefon 645: Weinheim. Haupistr. 63. Tel. 2241: Heidelberg. Plück 2. Telefon 4980: Ludwigshalen am Rhein. Rheinstraße 37. Bezugspreis monatlich DN 2.40 einschlieſilich Trägerlohn: Postbezugspreis monalli. DM 2.85 einschlielllich Zustellgebühr. Rreuzbandbezug DM 3.25/ Z. Z. git Anzeigenpreisliste Nr. 4/ Bei iduerscheinen infolge höherer Pewall besteht kein Anspruch a. Rücker 0 d. B. 13 „3. Jahrgang/ Nummer 102 100 000 demonstrierten in München München. DENA) Etwa 100 000 Münche- ner versammelten sich am Mittwoch auf dem Königsplatz zu der von dem bayerischen Ge- werkschaftsbund proklamierten Protest- kundgebung gegen die Preistreiberei. Die Kundgebung, deren Teilnehmer von ihren Betrieben dienstfrei erhielten, wird als die bisher größte Münchener Demonstration seit 1945 bezeichnet. In einer von der Versamm- lung einstimmig angenommenen Resolution Wird erklärt, falls nicht in kürzester Frist Löhne und Gehälter in ein erträgliches Ver- hältnis gebracht würden, müßten sich die Schaffenden zu„kampfmaßnahmen“ ge- zwungen sehen. Für die Folgen seien dieje- nigen verantwortlich, die bis jetzt keine Po- litik für das Volk getrieben. Der Vorsitzende des BGB, Lorenz Ha- gen, betonte in einer Ansprache, viele ar- beitende Menschen hätten geglaubt, mit der Währungsreform sei eine entscheidende Wendung eingetreten. Sie seien aber wieder einmal betrogen worden. Hagen verlangte die Bildung von Preisprüfungskommissio- nen. An der Kundgebung nahm außer den Delegierten des zweiten Bundestages des BGB auch die SPD-Fraktion des bayerischen Landtages teil. Einzelheiten über den Bun- destag des BGB im Wirtschaftsteil.) — Strich durch Erhards Preiskonzept Frankfurt. FO W- Eig.-Ber.) Wie ein Sprecher der 5 kür Wirtschaft bekanntgab, hat die JEIA ange- ordnet, daß für importiertes Obst und Ge- müse in Zukunft die den Inlandspreisen an- gepaßten Verbraucherpreise berechnet wer- den müssen. In den der Vf W nahestehenden Kreisen wird diese Anordnung als Todes- streich gegen Prof. Dr. Erhards Preisbil- dungskonzeption bezeichnet.(Siehe auch un- seren Wirtschaftsteil.) Meistbegünstigungsklausel für west- deutschland nicht genehm Genf.(UP) Auf der internationalen Han- dels- und Zollkonferenz der 22 Staaten, welche die Havanna-Welthandelscharta rati- flziert haben, entwickelte sich lebhafte Opposition gegen den Vorschlag der USA, den deutschen Westzonen die Meistbegün- stigung zu gewähren und sie dadurch an allen Tarifsenkungen und gegenseitigen Handelszugeständnissen der 22 Staaten teil- nehmen zu lassen. Großbritannien wies dar- auf hin, daß dieses Prinzip durch 17 i Notenaustausch mit der Reglerung der 18 kür die Bizone praktisch anerkannt wor- den sei. Es bestände daher keine Notwendig- keit einer allgemeinen Regelung. Der Be- weggrund für die britische Haltung dürfte nach Ansicht informierter Beobachter in der Befürchtung liegen, daß späterhin von ame- rikanischer Seite die Ausdehnung der Meist- begünstigung auch auf Japan gefordert werde, was eine Hemmung des britischen Handels bedeuten würde. Aehnliche Ein- wände wurden von Australien und Neusee- land geäußert. Auch Kanada äußerte Be- denken. Schließlich wurde ein Arbeitsausschuß aus Vertretern Australiens, Kanadas, Chinas, Kubas, Frankreichs, der Niederlande, Paki- stans, Großbritanniens und der Vereinigten Staaten zur Diskussion des amerikanischen Vorschlages gebildet. Italien hat an sämtliche Teilnehmerstaaten der Belgrader Donaukonferenz eine Note ge- richtet, in der es gegen seinen Ausschluß von der Konferenz und gegen seine Nichtbeteili- gung an der Donaukommission, der es seit 1856 angehörte, protestiert./ Italienisch-sowietische Handelsbesprechungen über einen jährlichen 0 Warenaustausch im Werte von 20 bis 30 Mil- liarden Lire finden augenblicklich in Moskau statt. In Rom hofft man auf einen erfolgreichen Abschluß der Verhandlungen. Das iranische Parlament ist augenblicklich mit der Ausarbei- tung eines Gesetzes zur Bildung einer staat- lichen Oelgesellschaft beschäftigt, auf Grund dessen in Zukunft keiner ausländischen Macht weitere Oelkonzessionen eingeräumt werden sollen. Bekanntlich bemüht sich die Sowjet- union seit vier Jahren um Konzessionen in Nordiran./ Die jugoslawische Regierung ver- öttentlichte eine umfangreiche Protestnote ge- gen die von der rumänischen Regierung ins Werk gesetzte Anti-Tito- Propaganda, Die Span- nungen zwischen Jugoslawien und den Komin- formländern sind ständig im Wachsen begriffen. und werden durch zahlreiche gegenseitige Be- schuldigungen genährt./ Die griechische Regie- rung plant nach Beendigung der Grammos- Oktensive eine Aktion gegen die Aufständi- schen auf dem Peloponnes./ Die seit dem Ab- bruch der diplomatischen Beziehungen zwi- schen Chile und Sowzet-Rußland in Santiago und Moskau zurückgehaltenen diplomatischen Vertreter werden dieser Tage ausgetauscht. Zum neuen französischen Botschafter beim Heiligen Stuhl wurde der bisherige Botschafter in Buenos Aires, Graf Wladimir d'Ormesson ernannt./ Ein internationaler Intellektuellen- Kongreß findet gegenwärtig in Breslau statt, an dem 500 Wissenschafler, Schriftsteller, Künstler, Geistliche und Wirtschaftler aus 14 Ländern teilnehmen. Die französische Physike- rin Irène Joliot-Curie, der englische Schrift- steller Julian Huxley ufd ein sowjetischer Ver- treter führen abwechselnd den Vorsitz. Der für den heutigen Freitag angekündigte Besuch der Militärgouverneure Clay und Robertson im Ruhrgebiet ist auf den 3. Sep- tember verschoben worden./ Die diesjährige Fuldaer Bischofskonferenz wurde in der Gruft des Domes in Fulda eröffnet./ In einer Fabrik kür Rostschutzfarben in Neuenahr ereignete sich ein Explosionsunglück, dem ein Arbeiter zum Opfer fel. während drei Angestellte schwer verletzt wurden. Die mit der Ueber- wachung der politischen Säuberung in Hessen beauftragten Sonderabteilungen bei den Mill tärregierungsstellen der einzelnen Kreise Wer- den am 1. September aufgelöst. eee 1 N 294 2 Freitag, 27. August 19418 Beschlüsse zur Staatsbildung im Mannheimer Rathaus Auf dem Wege zum Südweststaat/ Einbeziehung der Pfalz auf der Tagesordnung Frankfurt. Dr.-Rp.-Eig.-Ber.) Im Mann- heimer Rathaus wird heute der erste ent- scheidende Schritt zur Länderreform in Westdeutschland getan. Die Vertreter der Westdeutschen Länder im Grenzenausschuß der Ministerpräsidenten werden wichtige Beschlüsse über die Vereinigung von Würt⸗ temberg und Baden fassen. Die grundsätz- liche Emigung im südwestdeutschen Gren- zenausschuß in Karlsruhe, die man in Frankfurter bizonalen Kreisen als abschlie- gend betrachtet, ist von allen Mitgliedern des Ländergrenzenausschusses mit größter Befriedigung aufgenommen worden. Wenn auch die Verhältnisse im südwestdeutschen Raum begreiflicherweise den west- und norddeutschen Vertretern in den psycholo- gischen und stimmungsmäßigen Elementen nicht sehr vertraut sind. war doch durch- aus ein hohes Maß an Verständnis für mancherlei Hemmungen und Befürchtun- gen der badischen Kreise vorhanden. Es war die allgemeine Ansicht im Gren- zenausschuß, daß angesichts der Erklärung der nordbadischen Bevölkerung, an der Ge- meinschaft mit Württemberg festhalten zu Wollen, eine Wiederherstellung der alten Landesgrenzen unmöglich geworden ist und nur die Wahl bleibt zwischen einer völli- gen Vereinigung und der Fortdauer des das letzte Wort haben müsse und die Volksabstimmung allein entscheiden soll. Der„innere Föderalismus“ im Südweststaat Der Umstand, daß sich nunmehr alle drei südwestdeutschen Regierungen für einen übersieht. Aber auch bei einer Länderver- einigung in Norddeutschland, die Schleswig- Holstein, Hamburg, Bremen und Nieder- sachsen beträfe, könnte das süd westdeutsche Exempel von Wert sein. Wie man hört, wird auch diese Frage die Mannheimer Tagung Staatsvertrag ausgesprochen haben— wir beschäftigen, da die Landesregierung von berichten darüber an anderer Stelle— ent- hebt den Grenzenausschuß mancher Entschei- dung. Es wird in Frankfurt betont, daß dieser Beschluß der drei Länder beispielhafte Bedeutung habe, die über den eigentlichen engeren Rahmen hinausgehe. Als bedeutsam wird die Tatsache bezeichnet, daß man ein erstes Resultat erzielt habe und aus dem An- fangsstadium der Erwägungen, der Denk- schriften und Debatten zu Taten gekommen sei. Als wichtiger Punkt wird der Beschluß über den„inneren Förderalismus“ im neuen Südweststaat herausgehoben. Pie im Staats- vertrag vorgesehene Aufgliederung in vier Landesteile mit eigenem Gepräge und ver- hältnismäßiger Selbständigkeit hat das größ- te Interesse gefunden. a l 5 Es wird in Kreisen des Grenzenausschus- ses Zwar betont, daß man die Gefahr auch einer übermäßigen Zersplitterung sehen müsse, aber es wird auch unterstrichen, daß einne württembergisch- badische Vereinigung in einem gesunden Föderalismus ein grund- bisherigen, allgemein doch als untragbar sätzliches Beispiel für alle geben könne. empfundenen Zustandes. Dabei wurde von maßgebenden Mitgliedern des Grenzen- ausschusses stets betont, daß der Wähler Auch Südbadens Regierung zurückgetreten Gerade von bayerischer Seite wird diesem Aspekt größte Aufmerksamkeit geschenkt, da sich Bayern ähnlichen Problemen gegen- Unnachgiebige Haltung der französischen Behörden in der Demontagefrage Freiburg.(Ft.-Eig.-Ber.) Der Staats- präsident von Südbaden. Leo Wohle b, gab in der Sitzung des südbadischen Land- tags den Rücktritt seiner Regierung be- kannt. In einem Schreiben an den Land- tag teilte Wohleb mit, daß sich die Re- glerung nach den ergebnislosen Verhand- lungen zur Abwendung der Demontagen außerstande sehe, ihre Verantwortung wei⸗ ter zu tragen. Nach den Bestimmungen der südbadi- schen Verfassung wird die zurückgetre- tene Regierung die laufenden Geschäfte so- lange weiterführen, bis der Landtag eine neues Regierung und das Ver- kraden gestochen bse Wirtschaftsminister Dr. Eduard Lais gab in der Debatte über die Demontage- frage bekannt, daß die Verhandlungen mit der französischen Militärregierung über eine Einstellung der Demontagen ergeb- nislos verlaufen sind. Die ersten der zur Demontierung vorgesehenen Firmen hät- * Demonstrationen vor undd i 0* Berlin. DENA) Hunderte von Demo- stranten der SED drangen am Donnerstag- mittag in das Berliner Stadthaus ein und be- setzten die Plätze der Stadtverordneten, die ihre für Donnerstag anberaumte Sitzung wegen der von der SED angekündigten De- monstration abgesagt hatten. Der dritte stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher, Ottomar Geschke(SED), gab den Demon- stranten bekannt, daß an Stelle der abgesag- ten Sitzung der SED-Fraktionsvorsitzende Karl Litke einen Bericht über die Sitzung des Aeltestenrates geben wird, der in den Mittagstunden getagt hatte. Schon um 12.30 Uhr hatten sich die ersten von der SED organisierten Demonstrations- züge vor dem Stadthaus eingefunden und die Bevölkerung aufgefordert, mit dem „bankerotten Magistrat“ Schluß zu machen. Die„Freie deutsche Jugend“ der Ostzone FDꝗi) war mit roten und blauen Fahnen unter dem Gesang der Internationale auf- marschiert. Auf allen großen Straßen, die vom Osten zum Stadthaus führen, bewegten sich große Menschenkolonnen in ununter- brochener Folge der Stadtmitte zu. In seiner Ansprache vor den Demon- stranten im Stadthaus forderte der SED- Fraktionsvorsitzende Karl Litke den so- fortigen Rücktritt des Berliner Magistrats und die Bildung eines Sonderausschusses, der die Befugnisse des Magistrats ausüben soll. Er begründete seine Forderung mit den „spalterischen Absichten“ des Berliner Ma- gistrats und der Mehrheit der Stadtverord- neten versammlung. Auf Aufforderung Litkes wählten die im Sitzungssaal Anwesenden eine zehnköpfige Delegation, die zu Bürgermeister Dr. Frie- densburg entsandt wurde. Nachdem Litke den Versammelten empfohlen hatte, den Kampf in den Berliner Betrieben fortzu- setzen, um mit der Politik des„unfähigen Magistrats“ Schluß zu machen, entfernten sich die Demontranten aus dem Sitzungs- sdal. Während der Ansprache Litkes im Stadthaus hatte sich die Menge auf der Straße immer noch vergrößert. Gegen 15 Uhr d entfernten sich allmählich die vor dem Stadthaus versammelten Demonstranten. Kundgebung der Westberliner Als Antwort auf die SED- Demonstra- tion vor und im Stadthaus fand am Don- Nerstagnachmittag auf dem Platz der Re- publik eine Massenkundgebung statt, die von der SpD, CDU, LDP und der UO veranstaltet wurde. Dr. Kurt Lands berg, der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Berliner Stadtparlament. erklärte, die * DEN AA P/ ur/ his- Ber) Ereignisse zeigten die Einsicht der SED, dag Viermächte-Rommuniqus zu rechen ist. . ten bereits Stillegungsbefehle auf den 10. September erhalten. Südbaden weiter bemühen, sagte Pr. Lais, die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit, auf die Vorgänge in der französischen Zone zu lenken. Der Wirtschaftsminister verlas eine Anzahl der von den Militärbehörden an die südbadische Regierung gerichteten Schreiben, die eindeutig die hinnachgiebige Haltung der Franzosen dokumentieren. Protestschreiben an General Koenig Wie aus Tübingen verlautet, haben 25 5 5 der französischen Zone französischen Genera len Folgen der dargelegt. Die Regierungschefs haben in ihrem Schreiben um die sofortige Einstel- lung der Demontage nachgesucht und um einen gemeinsamen Empfang bei General Koenig gebeten. a 8 85 sie die Berliner Bevölkerung mit, legalen Mitteln nicht mehr auf ihre Seité bringen könne. Man hätte ebensogut wie die SED die eigenen Anhänger zu der Sitzung des Stadtparlamentes rufen können.„Ich weiß nicht,“ sagte Landsberg,„wieviel Blut dann heute über die Straßen Berlins geflossen wäre.“ Aus dieser Erwägung heraus und auf Grund der Tatsache, daß es die Mark- graf-Polizei auf telephonische Anfrage hin abgelehnt habe, die SED- Demonstration vor dem Stadthaus zu verhindern, habe der Aeltestenausschuß beschlossen. die Sitzung des Stadtparlaments zu vertagen. Leitende Angestellte des Magistrats sind der Ansicht, daß die SED mit der Unter- stützung der sowjetischen Besatzungs- macht am heutigen Freitag den Magistrat gewaltsam unter dem Vorwand umzube- setzen versuchen wird, daß ein„akuter Notstand“ vorliege. Damit wäre die end- gültige Spaltung der Verwaltung vollzogen. Bürgermeister Dr. Ferdinand Frie- densburg versicherte auf einer Presse- konferenz, d der Magistrat trotz der SED- Demonstrationen seinen Arbeitsplatz nicht in einen andere Sektor verlegen werde. Mas Stadthaus befindet sich im Ostsektor. D. Red.) f. 5 Kremlverhandlungen und geschlossene Konsulate (Up) in Moskauer diplomati- Moskau. schen Kreisen erwartet man für Freitag eine neue Zusammenkunft def Botschafter der drei Westmächte mit dem sowjetrussi- schen Außenminister Molotow im Kreml. Im Laufe des Donnerstag fand in der briti- schen Botschaft eine kurze Besprechung zwischen Frank Roberts, Walter Be- dell-Ssmith und ves Chataigneau statt, an der auch deren Berater teilnahmen. Man nimmt an, daß die Botschafter in der Zwischenzeit weitere Instruktionen ihrer Regierungen erhalten haben und nun die nächsten gemeinsamen Schritte überlegen. Im übrigen ergehen sich Agenturen und Journalisten sowohl in Moskau wie auch in Paris, London und Washington weiterhin in Vermutungen über die Verhandlungen, de- ren Geheimhaltung bis heute von keiner der vier beteiligten Regierungen auch nur im geringsten durchbrochen worden ist. Allein schon in dieser Tatsache glauht man ein po- sitives Zeichen sehen zu können, da eine derartig lange Geheimhaltung nicht den Gepflogenheiten der bisherigen internatio- nalen Verhandlungen entspricht. Jedoch ist man überzeugt, daß in Kürze mit einem 1 Man werde sich in 8 Schleswig- Holstein in einer Denkschrift die Länderreform im norddeutschen Gebiet an- geschnitten haben soll. Drängender allerdings als diese Frage wird für die Mannheimer Tagung die Erör- terung der Stellung der Pfalz gegenüber der neuen Ländergemeinschaft sein. Die Orientierung der Mitglieder des Grenzen: ausschusses über die pfälzischen Probleme und Wünsche dürfte das wichtigste Thema der Beratungen im Mannheimer Rathaus neben der württembergisch-badischen Ver- einigung sein. Die Lösung der südwestdeut- schen Frage wird in den Kreisen des Aus- schusses als Antrieb betrachtet, nun auch das sich daran anschließende zweite Problem der Pfalz in Angriff zu nehmen. Der Entwurf eines Staatsvertrages Ein großes Maß an Vorarbeit hat, wie unsere Stuttgarter Redaktion berichtet, der süd westdeutsche Grenzenausschuß in Karls- ruhe geleistet, der am Dienstag den Ent- wurf des Staatsvertrages für den Zusammen- schluß der Lander Württemberg und Baden mit neuen Stimmen bei einer Stimmenthal- tung angenommen hatte. Der neue süd- Westdeutsche Staat soll die Länder Nord- und Süd württemberg sowie Nord- und Süd- baden einschließlich Hohenzollern umfassen. Der Entwurf wurde inzwischen in Stuttgart von einem Redaktionsausschuß, dem je ein Vertreter der beteiligten Länder angehört, überarbeitet und paragraphiert. Er wurde nunmehr den westdeutschen Ministerpräsi- denten zugestellt. Anschließend wird er den drei Militärregierungen überreicht, die dann darüber zu entscheiden haben, ob er in der vorgelegten Form der Volksabstim- mung unterworfen werden kann. Finanzminister Dr. Heinrich Köhler gab vor der Presse einen Ueberblick über den Inhalt des Entwurfes. Der Hauptgedanke darin sei, sagte er, daß die drei südwest- deutschen Länder die ihnen zustehenden 355 fiskalischen Rechte auf den 1 desbezirke sollen gebietsmäßig Bis zu einer Neuordnung zunächst beibehalten werden, verwaltungsmäßig sollen sie jedoch in der Weise neu gestaltet werden, daß die Vollziehende Gewalt zugleich durch die Lan- desregierung, die Landesbezirksverwaltun- gen und die ihnen unterstehenden Dienst- stellen ausgeübt wird. a m Berliner Stadthaus Delegationen der SED verlangen Absetzung des Berliner Magistrats Anschließend berichtéte Dr. Friedensburg über qen Empfang der Demonstrationsdele- gation, die von den SED- Stadtverordneten Karl Maron und Hermann Schlimme ange- führt worden war. Die Delegation, sagte er, Habe vom Magistrat entscheidende Schritte zur Beseitigung der Berliner Krise gefor- dert. Die Delgation sei von ihm darauf hingewiesen worden, daß es sich nicht mit der Demckratie vereinbare, den Willen der Mehrheit des Magistrats nicht zu respektie- ren. Wenn einige mit der Arbeit des Magi- strats nicht einverstanden seien, könnten sie dies bei den kommenden Kommunalwahlen im Oktober zum Ausdruck bringen. Dr. Frie- densburg hob hervor, daß die Verhandlun- gen mit der Delegation durchaus sachlich verlaufen seien. Sie habe dem Magistrat kein Ultimatum gestellt. Auch sei kein„fe- volutionärer und putschistischer Geist“ zum Ausdruck gekommen. 5 8 Zu den Vorgängen in Berlin erklärte Ge- neral Clay in Frankfurt vor Pressevertre- tern, daß; Versuche kommunistischer„Ak- tioensausschüsse“, die Gewalt in Berlin zu übernehmen, in den Westsektoren Berlins, wo die Westmächte für die Bevölkerung verantwortlich seien, àum Scheitern verur- teilt wären. 8 f In Kreisen des amerikanischen Außen- ministeriums, wie auch in der Moskauer amerikanischen Botschaft erklärt man, daß die sich in der Zwischenzeit verschärft ha- benden sowietisch- amerikanischen Span- nungen, die durch die New Vorker Ro- senkina-Affäre hervorgerufen Wor- den Waren, keinen Einfluß auf den Gang der Kremi- Verhandlungen haben werden. Bekanntlich hatte das amerikanische Außen- ministerium die Abberufung des sowietrus- sischen Generalkonsuls in New Lork, Lo- maki n, gefordert und ihm in der Zwi- schenzeit die Beglaubigung entzogen. Nun hat die Sowjetregierung in einer nach Wa- shington adressierten Antwortnote die ge- gen Lomakin erhobenen Vorwürfe zurück- gewiesen und die sofortige Sehlie- Bung ihrer beiden Generalkon- sulate in den Vereinigten Staaten New Vork und San Francisco) angeordnet. Die sofortige Schließung des einzigen amerika- nischen Konsulats in der Sowjetunion, in Wladiwostok, wurde von der Sowjetregie- rung gefordert und von der US-Regierung ir der Zwischenzeit durchgeführt. Der so- Wietrussische Vizekonsul in New Lork hat. die Vereinigten Staaten schon verlassen, Lo- makin wird ihm in einigen Tagen folgen. dweststaat übertragen, während dieser 15 5 Ustandligbeiten den Grundsats Weit Dezentralisation anerkenne. Die 1 5 5 verdllenll. unter Lizems- Nr. U8 WA 110 J Ve antwurtliche I geber: Dr. Karl Ac ond E. Fri vun Schilf J Redablnn. Verlag und Druck: lannkeim N f. 4-8/ perneul 44181-53/ Benkkomo: Sücwes than Harn- bepdchenl Rarkeplst. Algemel Bamkgesciischan blannbeim/ Pustatheck⸗ konlen: Rarlsrühe ler. 30 168. Bertin Nr. 98 1 88. Frsheint: Nontag. Alinwoch. Freſtag u. S emrtaß Fbr unvetlangte Manusbrinta keinarlel cCeuu Einzelpreis 0, 20 D. * 8 2 2. 1 „Nicht der geeignele Teitpunkt“ Britische Reserve gegenüber Pan- Europa London.(UP) Aus einem soeben veröf- tentlichten Briefwechsel zwischen dem briti- schen Ministerpräsidenten Clemens Attlee und Winston Churchill geht hervor, dag die britische Regierung dem Gedanken eines „europäischen Parlamentes“ sehr reserviert, wenn nicht ablehnend gegenübersteht. Chur chill hatte die britische Regierung aufgefor- dert, den kürzlich von der französischen Re- gierung formulierten Vorschlag auf mög- lichst rasche Bildung einer europaischen Versammlung so tatkräftig wie nur möglich zu unterstützen. Attlee erklärte sich in sei- ner Antwort zwar mit den Ideen Churchills grundsätzlich einverstanden, nämlich, daz wenn überhaupt ein europàisches Parlament geschaffen würde, dieses von den Regierun- gen der betreffenden Mächte und nicht von irgendwelchen privaten Organisationen zu pilden sei. Er schrieb jedoch:„Ich bin der Ansicht, daß gegenwärtig nicht der geeignete Zeitpunkt ist, zu dem die Regierungen eine derartig großzügige Offensive unternehmen sollten. Diese Regierungen haben zur Zeit genügend mit dringenden und schwierigen Problemen zu tun.“ Außerdem gibt der britische Ministerprä- sident seiner Befürchtung Ausdruck, daß die Dominien einem derartigen Projekt gegen- über möglicherweise eine negative Haltung einnehmen werden. Wenn Großbritannien unwiderruflich an Westeuropa gebunden sei, könnten sich die Bande des britischen Com- mon-Wealth lösen. Attlee stellte fest, daß er eine definitive Haltung zu den Vorschlägen vor der im Oktober dieses Jahres stattfin- denden Common-Wealth-Konferenz nicht einnehmen könnte. 5 Die Einstellung der britischen Regierung wird in Teilen der britischen Presse scharf verurteilt. 7 „Privatinit. ative“ in Interlaken Vom 1. bis 5. September wird in Inter- laken(Schweiz) die„Inter parlamentarische Union“ mit den Vorarbeiten zu einem euro- päischen Parlament beginnen. Von Nord- rhein- Westfalen wird Dr. Konrad Ade nauer an dieser Tagung teilnehmen, der erklärte, daß die Anwesenheit von Winston Churchill und Paul Reynaud die Bedeutung der Konferenz unterstreiche, die angesichts der letzten französischen Vorschläge beson- dere Beachtung verdiene. Paris.(U) Die französische Nationalver- sammlung hat beschlossen, die für Oktober angesetzten Kommunalwahlen in ganz Frankreich auf unbestimmte Zeit zu ver- schieben. Der Beschluß wurde mit 245 gegen 193 Stimmen gefaßt. Der Antrag war von der MRP eingebracht und von den Soziali- sten unterstützt worden. Die Radikalsozia- listen und die Rechtsparteien stimmten da- gegen. Die Kommunisten enthielten sich der Stimme. Politische Beobachter weisen darauf hin, daß die Verschiebung der Kommunalwahlen der Partei de Gaulles eine wichtige politi- sche Waffe in die Hand gibt. De Gaulle er- klärte verschiedentlich, daß die Parteien der gegenwärtigen Koalitionsregierung die Ab- Haltung der Wahlen befürchteten, da sie ihre Schwäche klar zu Tage treten lassen 1 Würden. N Die französische Regierung hat einen Ge- setzentwurf ausgearbeitet, der allen Polizei- streitkräften in Frankreich das Streikrecht aberkennt. Der Entwurf wird voraussichtlich im September der Nationalversammlung Vorgelegt werden. 0 „Flagrante Waffenstillstands- verletzung“ Kaifa. DENA-AFP) Graf Bernadotte hat der israelischen Regierung eine Note übermittelt, in der er die Besetzung der dem internationalen Roten Kreuz unterstellten Sicherheitszone in Jerusalem durch jüdische Truppen als eine„flagrante Verletzung des Waffenstillstandes“ bezeichnete. in Sprecher des israelischen Außen- ministeriums hat bekanntgegeben, daß die über angebliche jüdisch- arabische Friedens- Verhandlungen im Umlauf befindlichen Ge- rüchte völlig unbegründet seien und nicht den Tatsachen entsprächen. Argentinien hat am Mittwoch den Staat Israel anerkannt. Für künftige Kriege. Stockholm.(AP) In der Dienstagsitzung des Internationalen Roten Kreuzes stand ein USA- Vorschlag zur Diskussion, der für Militärärzte und Sanitätspersonal den Kriegsgefangenenstatus vorsah. Der Vor- schlag stützte sich auf die Feststellung, daß die Genfer Konvention von 1929 im zweiten Weltkrieg von praktisch jeder Ar- mee verletzt worden ist. Die Forderung der amerikanischen Delegation ging dahin, dem sanitären Militärpersonal nicht nur die Rechte, sondern auch die Pflichten von Kriegsgefangenen zu geben. um die Be- handlung der Gefangenen durch ihre eige- nen Aerzte zu gewährleisten. Aenne In der heutigen Ausgabe: f Die Erzãhlung Des Vaters Segen von Johann Schuh 5 Uggten Staats ver Mannheim-Ludwigshafen an Ort 8 fest an dem 5 Bidault persönlich mochte Freitag, 27. August 1948/ Nr. 102 Morne EN Freitag, 27. August 1948 Heute muß die Glocke werden Die Politiker sind auf dem Wege zur Vereinigung von Württemberg und Baden ein ganz erhebliches Stück vorangekom- men. Nahezu einstimmig hat der südwest- deutsche Grenzausschuß in Karlsruhe den Staatsvertragsentwurf für den Zusammen- schluß der Länder Württemberg und Ba- den sowie Hohenzollern angenommen. Das Resultat, um das elf Stunden, lang im wahr- sten Sinne gerungen wurde. macht die Bahn frei für den südwestdeutschen Staat, über den in den letzten Wochen mit so viel di- plomatischer Geschmeidigkeit und Vehe- menz antichambriert und konferiert wurde. Seit dem 10. Juli, als die westdeutschen Ministerpräsidenten auf dem Rittersturz bei Koblenz den politischen Bitter wurz“ fan- den, jenes Medikament. das dem anfälli- gen westdeutschen Staatskörper helfen Soll, kreisten die Gespräche in den Regie- rungszimmern, Parteibüros und Wandel- gängen der Landtage um die Konstruktion eines gesunden und krisenfesten Staatsge- bildes in Südwestdeutschland. Ein sehr fri- scher Wind fuhr in das Gedankengebäude der Kleinstaatideologien und trieb die mehr oder weniger versteckt gehaltenen Wünsche ans Tageslicht. Die Aussicht. die vorläufig dur den Zonenschnitt noch auseinander- Kklaffenden Territorien an Rhein, Neckar, Donau und Kinzig aus partikularen Illu- slonen herauszulocken und unter dem Dach eines südwestdeutschen Staates lebensfähig zu vereinigen, hielt das politische Gespräch ständig in Bewegung. In großem Maße be- teiligte sich die Oeffentlichkeit der „Mannheimer Morgen“ war ein breites Fo- rum für die Diskussion— àn den Ueber- legungen, inwieweit es gelingen könne, die Vereinigung zu einem Land Groß- Württem- berg-Baden aus dem Bereich der Utopie herauszulösen und in die politische Realität hineinzuprojizieren. Darüber sind nun in Karlsruhe die er- sten Entscheidungen getroffen worden. Wenn man die Frage der Länderreform als einen Prüfstein für deutsche Politiker an- sieht, so haben die Karlsruher Abmachun- gen in erfreulicher Deutlichkeit gezeigt, daß Wir noch durchaus ein genügendes Re- servoir an staatsbildender Kraft haben, um die gefährlichen Katarakte lokalpatrioti- scher Demagogie zu überspringen und mit Vernunft nach Lösungen größeren Stils zu streben. Bei allen wehmütigen Reminiszen- zen ist dies auch die Ueberzeugung der Be- völkerung von Württemberg und Baden, die in einer Volksabstimmung voraussicht- lich im kommenden Monat einer vernünf- tigen Neuordnung ihr Ja geben wird. Für die Konferenz des Ländergrenzen- ausschusses der westdeutschen Ministerprä- sidenten, die heute im Mannheimer Rathaus zusammentritt, ist das Karlsruher Ergebnis ein günstiges Omen. Ihre Arbeit Wird durch den in der Fächerstadt gebil- Jesentlich ver- einfacht Werden und die Wnkreten Be- schlüsse beschleunigen. Davon dürfte dien Teil mit Hilfe Tagesordnung insofern profitieren, als der vorgesehenen Diskussion über die Frage nach der Zukunft der Pfalz ein weit- aus größerer Spielraum bliebe, zumal auch gerade der Blick vom Rathaus auf die Werk- anlagen von Ludwigshafen geeignet er- scheint, einen Anschauungsunterricht über das engverknüpfte Industriegebiet von und Stelle zu vermitteln; denn so wie die Stellwerke im Mannheimer Hauptbahnhof die Schie- nenwege nach Norden, Süden und Osten re- gulieren, münden auch die Gleisstränge aus Westen, aus Ludwigshafen und Speyer ein, aus Neustadt und Kaiserslautern, O die gleiche Mundart gesprochen wird und Mannheim als der große Zentralpunkt rechts des Rheins gilt, dessen Lebensnerv wiederum bis tief in die Pfalz hinein- reicht. Frankreichs Schlũsselstellung Der Zusammenhang zwischen den Schar- mützeln auf dem Potsdamer Platz und jenem Abkommen, das gleichfalls den Namen Pots- dam trägt, ist zu offenkundig, als daß man noch einmal besonders darauf hinweisen müßte. Anders ist es mit der Frage, ob und bis zu welchem Grade man gewillt, bereit und in der Lage ist, aus begangenen Irr- tümern Konsequenzen zu ziehen. In diesen! Tagen klingt aus Frankreich ein lange Zeit hindurch vergeblich erwarteter Ton. Er sagt „Europa“! Eine folgerichtig betriebene euro- päische Politik setzt von französischer Seite zugleich aber auch eine Wandlung in der Handlungsweise in Deutschland und im Hin- blick auf Déeutschland voraus. Die Möglich- keit abzuwägen, wie weit die französische Europakonzeption echten Kräften entspringt, steht nah bevor. Im September wird erneut das Thema„Ruhr von den sechs Mächten des Londoner Abkommens besprochen. Schon in dem Londoner Kommunigus wurde gesagt, daß eine volle Uebereinstim- mung in der Ruhrfrage einem späteren Zeitpunkt vorbehalten bleiben müsse. Was in London zustandekam, War ein Kompro- mig, mit dem keiner eigentlich zufrieden sein konnte. Französischerseits big man sich Memorandum vom 1. Februar 1947, das einen„Regiestaat' Ruhr verlangte. unter Umständen geneigt sein, dem amerikanischen Stand- Punkt mehr entgegenzukommen. Aber seine Außenpolitik lag unter der Last der Innen- politik, und tatsächlich wäre London ja bei- nahe in Paris vor der Nationalversammlung durchgefallen. Die Mehrheit von acht Stim- men war nicht sonderlich überzeugend. Um- gekehrt wiederum War es bei den Amerika- nern. Nachdem Marshall seinerseits das Lon- dener Abkommen im„Namen der Regie- rung angenommen hatte, erhoben sich in den Vereinigten Staaten zahlreiche kritische Stimmen. Der amerikanische J ournalist Felix Morley beispielsweise bezeichnete das eigen- mächtige Vorgehen Marshalls als verfas- sungswidrig. Er konnte sich dabei auf dlie Aeubßerungen bekannter Senatoren berufen Urid stellte abschließend fest, man werde in Europa gut daran tun, sich rechtzeitig dar- E. Sch-er über klar zu werden, dag das Volk der USA sich an das Londoner Abkommen nicht als gebunden betrachte. Wie sich auf diesem Hintergrund nun die September- Besprechungen anlassen Werden, ist schwer zu sagen. Jedenfalls aber werden dle Zahlenden wir, das heißt: die Arbeiten- den an der Ruhr und in Deutschland sowie der Steuerzahler in den Vereinigten Staaten, sein. Es ist von dieser Warte aus begreif- Iich, daß hier die Reaktion eine andere ist, als bei jenen Staaten, die nicht unmittelbar Leidtragende sind und bei denen vorerst noch Ressentiments, Revanchegelüste und der Egoismus der Montanindustrie in selbstmör- derischer Weise überwiegen. Vielleicht be- deutet es einen Schritt zu neuen Ufern, daß jener Paul Reynaud und sein Kreis jetzt maßgeblich die französische Politik mitge- stalten, der anläßlich der Deutschlanddebatte in der Nationalversammlung eine der klüg- sten und europäischsten Reden gehalten hat, die seit langem aus Paris zu uns herüber- schallten. 1948 gebe es nicht, so führte er aus, den gleichen Begriff von Sicherheit wie 1919. Damals sei Frankreich zerstört, Deutsch- land aber intakt gewesen. Heute sei es um- gekehrt. Kann denn wirklich jemand so naiv sein, zu glauben, fragte Reynaud, daß die Ameri- kaner zulassen werden, dag unter ihren Augen an der Ruhr Atomwaffen oder radio- aktive Bomben zur Unterstützung ihrer Geg- ner fabriziert werden? Es sei absurd, sich Weiter in der Illusion eines deutsch-franzö- sischen Duells zu wiegen, wo über allen doch das unheimliche Zwiegespräch Ameri- ka—Sowietrußland stehe.„Es gibt“, sagte Reynaud, nur einen Weg, das ist der Zu- s Ammenschluß“. Der ehemalige Kriegs- premier und heutige Finanzminister, um Augenblick dieser Rede ein umstrittener Ab- geordneter, hatte begeisterten Applaus. In der anschließenden Debatte jedoch zeigte es sich, daß seine Worte wohl in die Ohren, nicht aber in die doktrinbewehrten Herzen eingedrungen waren. Das stimmt nachdenk- lieh, wenn auch nicht übersehen werden sollte, daß Schuman, der derzeitige Außen- minister Frankreichs, sich mit den Gedan- kengängen Reynauds zu identifizieren scheint. Die führenden Köpfe in Frankreich sind sich doch nach und nach klar darüber geworden, daß eine Fortsetzung der bisherigen intran- sigenten Haltung sich immer nachdrück- licher gegen Frankreich selbst wendet. Der Ruck am Steuer, wie wir ihn im Augen- blick gezeigt bekommen, und der durch den „Le- Monde“-Artikel Duverges bereits ange- kündigt wurde, war nach den zornigen Stim- men aus Washington zu erwarten. Wird der Ruck weit genug gehen? Kann er auch in der Ruhrfrage eine verständigere Haltung, eine klügere Lösung herbeiführen? H. G. Schecks gab sie für Eisen Die Staatsanwaltschaft in Frankfurt erhob gegen Lydia Ochs, eine 27jährige An- gestellte der VELF, und gegen 16 weitere Angeschuldigte Anklage wegen Diebstahls, Urkundenfälschung, Hehlerei, Preiswucher und grober Fahrlässigkeit im Amt. Lydia Ochs soll der Anklage zufolge Eisenscheck- formulare gestohlen haben. Nach eigenen Pfälzer blicken nach Mannheim 8 Die Pfalz und die Neuregelung der Ländergrenzen Von Rechtsanwalt Justizrat Dr. Richard Müller-Matt 11 in Ludwigshafen a. Rh. Das staatsrechtliche Schicksal der Pfalz ist einmal wieder aufgerollt. Welchem deutschen Lande soll unsere Pfalz künftighin zugehören? Wenn man die Anregungen und Vorschläge hierzu überprüft, ist bereits schlägen vorhanden. 1. Verbleiben beim Lande Rheinland-Pfalz. Rückgliederung der Pfalz an Bayern. Anschluß der Pfalz an Nordbaden mit Mannheim und Heidelberg, also Wieder- herstellung der alten Kurpfalz. Anschluß der Pfalz an das neue süd- westdeutsche Land Württemberg-Baden 2. 3. 4. Die Frage kann und darf nicht nach Gefühlen oder Pietätserwägungen entschie- den werden, sondern nur nach wirtschaft- lichen, stammesmäßigen und rein deutschen Gesichtspunkten. Parteipolitix muß hierbei auch ausscheiden. Von vornherein müssen ausscheiden ir- gendwelchen dynastischen Inter- essen oder Rückerinnerungen, da die Fürstengeschlechter in Deutschland besei- tigt sind und jetzt und in absehbarer Zeit nicht mehr zur Erörterung stehen. Ausscheiden müssen auch die Vorschläge unter Ziffer 6 und 7, Anschluß an das Saar- gebiet oder Errichtung einer„reien Pf A1 z“, Die Pfälzer sind und bleiben in allen Schichten ohne Unterschied der Par- teien und Glaubensbekenntnisse kern- deutsch und lehnen daher eine Angliede- rung an das Saargebiet mit wirtschaftli- cher oder gar politischer Orientierung nach Frankreich einmütig ab. N 5 Eine„freie Pfalz“, wenn auch im Bunde der deutschen Länder. wäre ein be- deutungsloses, ja wirtschaftlich lebensun- fähiges Gebilde, ein, Ländchen“ mit einigen 100 600 Einwohnern, das in einer Zeit keine Zukunft haben kann, in der sich die Men- schen anschicken, nicht mehr in Ländern oder Reichen, sondern in Kontinenten zu denken und dię große Politik mit ihren Auswirkungen für die Menschheit von Kon- tinent zu Kontinent gemacht werden muß. Das Verbleiben beim Lande Rheinland- Pfalz— Ziffer 1— kann nicht der Weis- heit letzter Schluß sein. Wohl sehen wir dort eine kluge und umsichtige Regierung ihres Amtes walten und das Land wird verwaltungsmäßig gut geleitet. Aber die Verbindung Rheinland-Pfalz ist nicht ge- Wachsen, sondern künstlich geschaffen wor- den und hat bis jetzt keine Wurzeln ge- schlagen; man wurde nicht warm bei die- ser Verbindung. Zudem reicht aber dieses Land nicht über den Rhein rechts hinüber, was ein staatspolitischer Mangel ist, der hier im einzelnen nicht näher ausgeführt werden kann, dessen Bedeutung aber jeder politisch denkende und fühlende Mensch kennt. Für den Anschluß der Pfalz an Hessen — Ziffer 5— sind keine ausreichenden Gründe vorhanden; hier fehlen ebenfalls zum größten Teile stammesmäßige, kultu- relle und gesellschaftliche Beziehungen, wenn auch wirtschaftliche Verbindungen Angaben hat sie solche Formulare über, wohl vorhanden sind. n—— 5 3 i 3 SUI F 353 000 kg Eisen ausgefüllt und zum größen Die Rückgffederung der Ffalz an Bayern In ihres Geliebten Günther Maier auf den Schwarzen Markt gebracht. In der Anklageschrift schildert Staatsan- walt Dr. Grimsinski die Zustände in der VELF sehr eindringlich, wenn auch wenig erfreulich. Die Schecks konnten nur des- wegen gestohlen werden, weil die Formu- lare und das Dienstsiegel offen auf dem Schreibtisch lagen und nicht nur jedem An- gehörigen der Dienststelle, sondern auch fremden Besuchern zugänglich Waren. Merkwürdig an dem ganzen Vorfall ist, daß mit Ausnahme des Mitangeklagten begegnet in der Pfalz keiner großen Nei- gung der Bevölkerung. Zunächst muß dem Günther Maier, der sich etwa einen Monat in Haft befand, die Angeschuldigten nicht in Untersuchungshaft genommen wurden, wiewohl aus den Akten hervorgeht, daß Verdunkelungsgefahr besteht. Es ist weiter merkwürdig, daß die Strafkammer des Landgerichtes in Frankfurt die Anklage, die bereits Ende Juni ausgearbeitet worden ist, noch immer nicht zur Terminfestsetzung weitergegeben hat. K. eine Musterkarte von sieben Vor- und zwar ganz Württemberg und ganz Baden. 5. Anschluß der Pfalz an das Land Hessen. 6. Anschluß der Pfalz an das Saargebiet. f. J. Welbständigkeit der Pfalz also„freie Pfalz“ im Bunde der deutschen Länder. Irrtum entgegengetreten werden, als habe die Pfalz„jahrhundertelang“ zu Bayern ge- hört. Die Pfalz war geschichtlich gesehen jahrhundertelang ein selbständiger, sehr an- gesehener und bedeutsamer Gliedstaat des alten Deutschen Reiches unter dem Namen „Kurpfalz“. Erst als der letzte Kurfürst Karl Theodor 1799 kinderlos starb— er War vor- her 1777 auch auf den bayrischen Thron ge- kommen—, wurde die sogenannte Pfälzer Linie des Hauses Wittelsbach, die Zwei- brücker Linie, Erbin der Länder Bayern und Pfalz. Von da ab bestand also eine Perso- nalünion zwischen Bayern und Pfalz. Im Grunde aber sind zwei Gebiete zusam- mengekommen, die stammesmäßig, nach Sprache, Anschauungen und Sitten ganz verschieden sind und dies auch im Laufe der 150 Jahre blieben. Die wirtschaftlichen Be- ziehungen zwischen Bayern und Pfalz ha- ben sich nicht in so starkem Maße entwik- kelt wie zwischen der Pfalz und anderen deutschen Gebieten. Die weite räumliche Prennung der Pfalz von Bayern hat sich auch nicht günstig für das Zusammenwach- sen der beiden ausgewirkt. Die Pfälzer hat- ten immer wieder das Gefühl und Beweise dafür, daß sie„das fünfte Rad am Wa- gen“ waren und auf den verschiedensten Ge- bieten eine stiefmütterliche Behandlung er- fuhren. Ich habe schon vor 20 Jahren als pfälzi- scher Abgeordneter im bayerischen Landtag öfters auf diese stiefmütterliche Behandlung der Pfalz hingewiesen, und beim Besuch des Landtags in der Pfalz 1925, den die Abgeord- neten Paul Dissinger aus Ludwigshafen und ich angeregt hatten, bekam der Landtag in zum Teil recht temperamentvollen Reden von Pfälzern in den verschiedensten Städten die lebhaften Klagen über die Be- handlung der Pfalz durch Bayern 2zu hören. Die idealste Lösung der staatsrechtlichen Zugehörigkeit der Pfalz wäre die, daſ man die alte Kurpfalz wiederherstellen würde, also Pfalz und das rechtsrheinische Nordbaden mit den Hauptstädten Mann- heim und Heidelberg, sowie den Gebieten bis Bruchsal im Süden und einem Teil des Neckartales im Osten— Ziffer 3. Seit weit über einem halben Jahrtausend lagen ja die Länder von Kurpfalz auf heiden Seiten des Rheins; schon vor einem halben Jahrtausend hatten die Fürsten der Kur- pfalz ihren ständigen Sitz drüben in Hei- delberg. Hier läge ein edler Zusammenklang von jahrhundertelanger gemeinsamer Ge- schichte, von Stammesgleichheit, von engen Wirtschaftlichen, kulturellen und gesell- schaftlichen Beziehungen vor. Diese Lösung erscheint jedoch augen- blicklich und in absehbarer Zeit nicht möglich, da die Bevölkerung von Mann- heim, Heidelberg und den anderen genann- ten Gebieten sich mit Baden so eng verbun- den fühlt, daß sie diese Zugehörigkeit nicht aufgeben möchte. So bleibt denn als augenblicklich zweck- mäßzigste und beste Lösung der Vorschlag nach Ziffer 4 übrig, Anschluß der Pfalz an das neue südwestdeut- 7 sche Land Württemberg- Baden, und zwar ganz Württemberg und ganz Ba- den. Wenn auch die stammesmäßige Verbin- dung der Pfalz mit Württemberg sowie mit Südbaden nicht gegeben ist, so ist sie aber mit Nordbaden in vollem Maße vorhanden, wirtschaftliche, auch kulturelle und gesell- schaftliche Beziehungen zu diesem ganzen Lande sind in reichem Maße vorhanden und der Anschluß der Pfalz über den Rhein rechts herübergreifend an dieses südwest- deutsche Land mit etwa 6 Millionen Ein- wohnern dürfte für alle Beteiligten Vor- teile und Vorzüge gegenüber allen anderen Lösungen bringen, zumal die Pfalz und die Pfälzer in diesem Lande, wie man allent- halben hören kann, gut und gern aufgenom- men werden. Die Volksbefragung in den betei- ligten Ländern, Württemberg, Baden und Pfalz, die in einem solchen Falle unerläß- lich ist und mit dem Grundsatz der Selbst- bestimmung der Völker im Einklang steht, wird über das staatsrechtliche Schicksal der beteiligten Länder für die weitere Zukunft entscheiden, Brüning über Thyssen In der Spruchkammerverhandlung ge- gen den ehemaligen Großindustriellen Fritz Thyssen berichtete der frühere deutsche Reichskanzler Dr. Heinrich Brüning in einer von der Spruchkammer verlesenen eidesstattlichen Erklärung, dag Thyssen von den meisten Ruhrindustriellen immer als ein„politischer Wirrkopf“ betrachtet wurde. Brüning drückt in seiner Erklärung die Mei- nung aus, daß die aus der Ruhrindustrie der NSDAP zugeflossenen Mittel keinen ent- scheidenden Einfluß auf die Ausbreitung der Partei hätten. Hitler wäre es nach der Auf- fassung Brünings unmöglich gewesen, sich über das Jahr 1935 hinaus zu behaupten, wenn er nicht die unerwartete Unterstützung ausländischer Mächte gefunden hätte. Der Kampf Thyssens gegen den Loungplan könne dem Großindustriellen nicht zum Vorwurf gemacht werden. Die Wirtschafts- krise in der ganzen Welt wäre weit weniger verhängnisvoll gewesen, wenn an Stelle des Voungplanes der Dawesplan in Kraft ge- blieben wäre. a(dena) Krupp bittet Clay um Revision Alfred Krupp von Bohlen und Halhach, der in Nürnberg zu zwölf Jahren Gefängnis und Einziehung seines Vermögens verurteilt worden war, bat in einem Schreiben Gene- ral Clay, seinen Einfluß für eine Revision des Urteils geltend zu machen. In der Be- gründung gab Krupp an, er habe den Ein- druck, vor Richtern gestanden zu haben, die das Beweismaterial keiner objektiven Prü- kung unterzogen hätten. Krupp wiederholte die bereits durch seine Verteidigung vorge- brachten Argumente. Bei der Größe seines Unternehmens, das 70 Gesellschaften um- faßte und dessen Hauptwerk in Essen aus 100 Betrieben bestand, hätten Mighandlu gen gegenüber körmen, Die Firma Krupp habe sich an kei- nem Raub fremden Eigentums beteiligt, son- dern für jedes annektierte Werk bezahlt. Krupp bat den US-Militärgouverneur, das Urteil durch ein unabhängiges Gericht überprüfen zu lassen. Ebenfalls ersuchte er, je Einziehung des Vermögens für ungültig zu erklären, da durch diesen Entscheid nicht nur die Familie Kupp, sondern auch die Kruppsche Arbeiterschaft betroffen 8 (dena) — Des Vaters Gegen Erzählung von Fran Schuh (Aus dem Novellenband„Der Dichter und die Wirklichkeit“ des Walter-Rau- Verlages) Die dunkelblaue Limousine hielt mit einem sanften Ruck. Der Major, der am Steuer saß, sprang heraus und half dem alten Herril beim Aussteigen. „Da wären wir“, sagte der Major und sah sich um. a Es waren Trümmer, was er sah. „Ich danke Ihnen“, sagte der alte Herr. Dabei schaute er vor sich hin, als suche er etwas am Boden.„Wie verabredet also, sagen wir, gegen achtzehn Uhr.“ „Ich könnte Ihnen wirklich gut einen Mann mitgeben. Es ließe sich ganz unauf- källg machen.“ „Danke, nein. Sie wissen ja, die Tage der Konvois sind vorüber. Da drüben“, sag- te der alte Herr und blinzelte vorsichtig in die genannte Richtung,„stand einmal mein Haus.“„ 5 Der Major sah hin und erblickte einen großen Trümmerhaufen aus hellem Sand- stein.„Aha“, sagte er. „So long“, sagte der alte Herr und legte zwel Finger an seinen braunen Borsalino. „Wenn Sie etwas nötig haben, Haupt- mann Snyder von der Mp ist genau im Bilde.“ „Ich weis“, sagte der alte Herr,„danke.“ Damit ging er. Er hält sich prima, dachte der Major, Während er den Wagen anließ. Es muß eine verdammte Sache für ihn sein. Der alte Herr in dem weichen, breitrandi- gen Hut und dem hellgrauen, fischgräten- gemusterten Ueberzieher schritt ohne Eile auf den Trümmerhaufen aus weißlichem Sandstein zu, der den Platz, an dem das Auto gehalten hatte, in ansehnlicher Aus- dehnung flankierte. Beim Näherkommen sah er Rauch aus einem der Souterrainfen- ster aufsteigen. Das Kellergeschoß, es konn- te nichts weiter sein als eine Höhle, schien bewohnt zu sein. Er blieb vor dem Haufen Verfall stehen, der einmal sein Haus gewesen war. Auf einem heruntergefallenen Quaderstein las er in verwischter Kreideschrift:„Wir sind am Leben. Toni und die Kinder.“ Darunter, etwas kleiner:„Adresse jetzt Alting Obb.“ Toni und die Kinder? Er hatte keine Ahnung. Eine Frau kam des Weges. Es schien noch eine ziemlich junge Frau zu sein, man merk- te es aber erst bei genauem Hinsehen. Sie sah unglaublich verwahrlost aus. An den Füßen trug sie Soldatenstiefel, und in der Hand hatte sie eine Milchkanne. „Suchen Sie wen?“ fragte sie den alten Herrn.„Da wohnen nämlich nur wir. Se- kretär Gruber.“ „So“, sagte der alte Herr,„sos“. „Mein Mann war bei der Post“, sagte die Frau geschwätzig,„aber er war halt auch in der Partei, und nun sitzt er auf der Straße. Das ist doch nichts gemacht, nicht wahr, wo wir uns doch nie was haben zu Schulden kommen lassen?“ „Wohnen Sie schon lange hier?“ „Seit dem vorletzten großen Angriff. Wir haben in der Beamtensiedlung gewohnt, da ist uns das Dach über dem Kopf weg- gebrannt. Dann haben wir uns eben irgend- Wo was gesucht. Besonders ist es da unten nicht gerade, aber es geht, solang' es nicht kälter wird.“ „Und früher? Wer hat früher da ge- wohnt?“. i „Als das Haus noch gestanden hat? Der Knebel doch. Haben Sie den nicht gekannt? Das war so ein Hundertfünfzigprozentiger. Na, Sie können sich's ja vorstellen: Augusta- platz!“ 5 Der Knebel? Er hatte keine Ahnung. „Ja doch, das war der Hausbesitzer, Wo sie hin sind, weiß ich nicht. Sie sollen in Bayern was Haben. Vielleicht sitzt er auch.“ Soso, einer namens Knebel war hier der Hausbesitzer. Der alte Herr hatte das Haus 1907 gebaut, kurz bevor Erich auf die Welt kam und ein paar Jahre vor dem Tod seines Vaters. Bis dahin hatten Edith und er in der Alten Weststraße gewohnt, einen Stock unter sei- nen Schwiegereltern.— Der Bau hier war seinerzeit übrigens recht teuer gekommen, es sprangen irgendwo unterirdische Quellen, man hatte es erst gemerkt, als die Fundamente schon standen. Es war dann, als habe man auf eine Fontane gebaut. Doch hatte sie ihm nicht allzu weh getan, diese unvermutete Verteuerung, der Junge war ja in Sicht, und seine erste große Erfindung hatte bereits Rechtsschutz. Und an Geld hatte es ohnehin nicht gefehlt, dank Papas„Goldgrube“. Er war damals drauf und dran gewesen, das Haus Villa Sonnenschein zu nennen. Edith hätte es gern gesehen. Aber er hatte dann doch zuviel Humor dafür und war auch zu vorsichtig, um so etwas zu tun. „Wissen Sie, was aus dem Laboratorium geworden ist?“ fragte er die Frau. „Laboratorium? Davon weiß ich nichts.“ „Da unten, parterre links“, er wies auf eine Geröllhalde, auf der Wiesenblumen sprossen,„war doch ein Laboratorium. Das müßten Sie eigentlich wissen.“ „Von dem Juden vielleicht, der ganz früher mal drin gewohnt hat? Das ist schon lang her, da war ich noch ein kleines Mädel. Zu meiner Zeit waren da Gesellschafts- räume. Da war vielleicht was fällig, sag' ich e bei dem Knebel. Das war so ein Typi- er!“ N V 4 2— 7 Zeichnung: A. Veil Gesellschaftsräume? Auch recht. Was ging ihn schließlich das Haus an? Es hatte Ihn eine Zeit lang besessen, aber er hatte es nie gehabt. Nie so gehabt, wie sein Vater die„Manufaktur“ gehabt hat. Es war im- mer Ediths Haus gewesen. Freilich, das La- bor! Aber da fiel ihm Kurzmann ein,— und der erste April dreiunddreißig. Vorbei. Er suchte in den Taschen nach einer Zi- garette. „Au, Amizigaretten!“ sagte die Frau. „Ihr Mann raucht wohl?“ erkundigte sich 155 alte Herr und hielt ihr das Päckchen in. „Schon“, sagte die Frau,„aber davon kriegt er nichts. Das ist doch Edelvaluta.“ „Ich danke Ihnen“, sagte der alte Herr, „kür hre Auskünfte. Sie wohnen jetzt also da unten; in der Küche wohl, im Bügelzim- mer, vielleicht ist auch noch die Garage be- wohnbar.“ f „die kennen sich aber gut aus“, meinte die Frau. „Was mich interessieren würde“, fuhr der alte Herr fort,„es ist aber eine ganz private Frage. Wenn Sie es nicht sagen wollen, las- sen Sie es bleiben. an wen zahlen Sie eigentlich Miete?“ „Wir zahlen überhaupt keine Miete“, sag- te die Frau.„Das wäre noch schöner. Wo- her denn? Wir haben doch nichts.“ „Ach 80“, sagte der alte Herr,„ja, ja, natürlich.“ Er tippte mit zwei Fingern an seinen Hut und ging. Das ist auch so einer, lachte die Frau und sah ihm eine Sekunde lang nach, von der Ze Eins Ze. So ein alter Sünder. Dann fiel ihr die Suppe ein, die sie in der Milchkanne hatte, und sie machte, daß sie in ihre Behausung kam. Der alte Herr überquerte den Augusta- platz und folgte der Saarlandstraße, die ins Stadtinnere führte. Wenigstens entnahm er einem windschief hängenden Hinweisschild, daß die Straße jetzt so hieß. Früher hatte sie nämlich Neue Weststraße geheißen und unter diesem Namen hatte er sie gut ge- kannt. Nun konnte man den Pfad durch ein Ruinenfeld kaum mehr eine Straße nennen. Links und rechts waren nichts als Trüm- mer, deren Schutt über die Vorgärten und oft weit auf das Trottoir hinaus reichte. ES ging bergauf und bergab, dem alten Herrn fiel es nicht leicht, sich einen Weg zu bah- nen. Freilich stand hie und da noch eine Fassade, oder man sah eine Brandmauer, an der ein Zentralheizungskörper, ein Gasbade- ofen idiotisch klebte. Aber selbst die hüb- schen Lindenbäume hatten die Tage des Zornes nicht überdauert. Kaum einer von ihnen war verschont geblieben. Hilflos reck- ten sie ihre Stümpfe zum Himmel. Dem alten Herrn war dieses Bild nicht neu, er kannte Aachen, er kannte Köln und Frankfurt am Main,. In Frankfurt hatte er zur Zeit sein Quartier, das vor der Auf- lösung stand, da er im Begriff war, mit sei- nen Leuten in die Staaten zurückzukehren. Hier jedoch entsetzte er sich in besonderm Maße. Zahllose Male war er früher da ge- gangen, in der Straßenbahn, im Auto gefah- ren, mit Edith, mit Erich, mit Kurzmann. Und allein. Am alleinsten, wenn es diesen Superlativ gab,— aber es schien ihn zu geben, denn 80 allein wie damals war er nie mehr in ßei- nem Leben,— am alleinsten an jenem Sep- temberabend des Jahres 1933, als er die Fahrkarte für den Zug nach Rotterdam in der Tasche hatte, Erich studierte in Berlin, und er hatte ihn dort gelassen. Es war das Beste kür inn, und der Junge wollte es auch nicht anders. 1 Fortsetzung folgt 0 5 J ausländischen Arbeiter nicht zu Ohren der Konzernleitung kommen 102 leinte r der vate las- Sie ö Sag Wo- 5 ja, 25 n an einer, runde alter ie sie , daß usta⸗ le ins im er child, hatte und t ge h ein nnen. rüm- und e. ES Jerrn bah- eine er, an bade- Hüb⸗ e des von reck- nicht und tte er Auf- t sei- hren. derm a ge: efah- nann. lativ an 80 gel- ep- die n der „und Beste nicht folgt * n Kraft. r. 102/ Freitag, 27. August 1948 Norns Seite 4. Due ate, ee e LE „55 1 i benerul Hays in Munnheim g 55 Der stellvertretende S- Militärgouverneur für Deutschland, Gene- ralmajor George P. Hays, weilte am Mittwochnachmittag im Rahmen einer In- kormationsreise durch Württemberg Baden in Mannheim. In einer zweistündigen Bespre- chung in der Mann- heimer Militärregie- rung wurde Oberbür⸗ germeister Dr. Cahn- Garnier, Landrat Dr. Gaa, dem Vertreter es württembergisch-badischen Gewerk- gchaftsbundes E. Schwarz, dem Vertre- er der Mannheimer Industrie. Dr. Wal- em(Lanz-A), sowie Dr. Freudenberg Feinheim) Gelegenheit geboten, akute probleme der deutschen Verwaltung und Ffirtschaft in einer Diskussion zur Sprache uu bringen. So erwähnte Dr. Cabn-Gar- ner zum Beispiel die große Wohnungsnot n Mannheim und erkundigte sich in die- zem Zusammenhang über die eventuelle Freigabe von Kasernen, was jedoch damit beantwortet wurde, daß die Soldaten unter- Leebracht werden müßten. Der Vertreter des ürttembergisch- badischen Gewerkschafts- bundes E. Schwarz erklärte unter ande- rem, es sei einfach unmöglich, die Löhne zu ztabilisieren, während die Preise immer heiter steigen. C. Freudenberg wies dar- aut hin, dag diese Tendenz durch den Im- port von fertigem Leder noch gefördert perde und es daher günstiger sei, in Rah- men des Marshallplanes nur Rohhäute ein- mtfünren, um der deutschen Verarbeitungs- industrie die Arbeits möglichkeiten nicht zu tehmen. General Hays erklärte in einem Inter- ew, er werde sich, soweit es in seiner acht liege, in Berlin für die Lösung, bzw. Erleichterung der ihm bei seiner Informa- flonsreise bekanntgewordenen Schwierig- keiten und Probleme einsetzen. ht. 1 Gelbe Kartoffeln und grüner Tisch Um die Aufhebung der Kartoffelratio- mierung sind dadurch Unklarheiten ent- tanden, daß der Frnährungsausschuß des irtschaftsrates die Aufhebung nur emp- lohlen hatte, während von der Verwal- ung für Ernährung die Aufhebung als eine vollendete Tatsache betrachtet Furde, ohne daß jedoch eine offizielle An- ordnung ergangen wäre. Nun wird mitge- eilt, daß nach Ansicht des Zweimächte- Kontrollamtes ein Gesetz des Wirtschafts- kates für die Aufhebung notwendig sei. So- mit bleibt die Kartoffelrationierung noch 9 US-Auffassung setzte sich dureh Der Leiter der Gesundheitsabteilung bei der Militärregierung in Württemberg-Ba- den, Oberstleutnant Philipp Beckjord, gab bekannt, dag die Aerzte in Württemberg: baden an jedem beliebigen Platz pfaktiels- ren können. Bisher mußten Aerzte bei der hordbadischen oder nordwürttembergischen Aerztekammer ihre Niederlassung bean- tagen.(dena). Wer möchte Lehrer werden? Im Oktober beginnen an den Lehrerbil- dungsanstalten in Heidelberg und Karlsruhe Leopoldschule) für Abiturienten neue zwei- jährige Lehrerausbildungskurse. Gesuche ind bei den Leitungen der Anstalten ein- zureichen. Näheres ist aus der nächsten kummer des Amtsblattes des Landesbezirks Baden zu ersehen. a. Die neuen Akademiekonzerte Es gibt das bittere, böse Wort eines be- deutenden Theaterregisseurs unserer Tage: Aradition ist Schlampereil“, Seien wir ehrlich: das Ausruhen, das Sich-Begnügen mit den send einmal errungenen Lorbeeren— und allein dagegen wendet sich dieser Ausspruch liegt nahe, und man hat es immer wieder er- lebt. Nun— das Mannheimer Nationaltheater- Orchester scheint gewillt, seine alte, euro- baische Tradition als Verpfliehtung zu 1 nehmen. Davon zeugte eine Pressekonferenz, u der man Mannheimer und Heidelberger Pournalisten anläßlich der Wiederbegründung der„Musikalischen Akademie“ ein- geladen hatte. Vor nunmehr 109 Jahren, un- ter der Intendanz des Freiherrn von Dalberg, entschloß sich das damalige Hoftheater, Orche- ster, mit eigenen Konzerten, auf eigenes Ri- Aiko an die Oeffentlichkeit zu treten. Der Er- kolg gab den wagemutigen Musikern Recht, aus dem kulturellen Leben Mannheims, das, in den goiger beginnend, unter Bodanzkx, Furtwängler, unter Kleiber und auch noch unter Rosenstock(bis 1933) eine neue Glanz- belt erlebte, waren die Akademiekkonzerte nicht mehr wegzudenken. Und nicht wenige Mann- beimer fragten seit dem Zusammenbruqh im- mer wieder: warum„städtische“ Symphonie onzexte, warum nicht wieder unsere Aka- demie? Man hatte offenbar vergessen oder vußte es nicht. daß 1940, als spätgeborenes Kind der Gleichschaltung, auch die Musikalische Akademie aufgelöst, die Musiker abgefunden und aller Konzerte seither unter städtischer Regle geführt worden waren. Erst das Kon- krollratsgesetz 59 gab im Zuge der„Rückerstat- tung“ auch Wieder. 4 Und nun kommt das Mannheimer National- theater-Orchester am 27/28. September wieder mit dem ersten Akademiekonzert heraus. Aller Schwierigkeiten(statt des Ufas muß man sich mit dem kleineren Rosengarten begnügen), aller Mühe(die Musiker verzichten auf ihre reien Tage) und selbst der Währungsreform zum Trotz. Verbilligte Abonnements für die ontagskonzerte sollen, wie früher, auch den Unite bemittelten Musikfreund heranziehen. nd wie mit diesen„technischen“ Fragen. 80 will man auch mit dem von Fritz Rieger zukgestellten Programm dieser acht Konzerte 0 die Breite wirken. Haydn, Mozart, Beet- Oer, face Brahms vertreten die deut- che Klagzik, mit Tschaikowsky und Dvorak rd slavisches Ur-Musikantentum beschwo⸗ den. Pfitzner, dessen 60. Geburtstag mit einer sonderen Matinee gefelert werden soll, Re- ber und Richard Strauß sind, man vergesse das micht. im Grunde ebenso Zeitgenossen wie Badem th. Sutermelster and Winterberg. Bela . Jen olt und Rachmeninoff. Aus Dresden hat 58 d. Kellberth zugesagt, am 14.18. März das slebte Kopzert zu dlrigieren, und selbst unter gen Solisten findet man bedeutende Na- en: Eduard Erdmann und Carl Seemann, elde aus der ersten Garnitur“ der deutschen dem Orchester seine alten Rechte Spitzt die Bleistifte Der erste deutsche Stenografentag wird vom 1. bis 4. Oktober in Karlsruhe abgehal- ten. Hier werden zum ersten Male seit Kriegsende die Stenografen aus ganz Deutschland, vorwiegend aus den West- zonen, zusammenkommen. Die Leistungs- schreiben ab 140 Silben werden mit der Austragung der deutschen Kurzschriftmei- sterschaften verbunden. Bis jetzt haben sich über 1000 Wettschreibteilnehmer gemeldet. Meldeschluß ist am 5. September. Nähere Auskunft erteilt der Vorsitzende des Stę- Mannheim zeigt ein neues Gesicht nografenvereins Mannheim. Robert Haas, Langerötterstraße 44. Eigentümer werden gesucht Bei der Kriminalpolizei in Mannheim in LG, Zimmer 127, sind immer noch Gegen- stände, die aus den Einbrüchen der inter- nationalen Einbrecherbande stammen, sicher- gestellt. Es handelt sich dabei unter ande- rem um ein selbstgebautes Radio-Kleingeràt mit braunem Holzgehäuse und selbstgeschrie- bener Skala, 20 bis 30 Herrenanzüge, Herren- schuhe, Herrenoberhemden, einen Koffer mit Babywäsche, Damenkleider, Pullover, „ Herrenmüntel, einen braunen Ledermantel, Regenmäntel(Igelit), eine Pelzjacke Foh- len), Bügeleisen, eine braune Büffetuhr, einen Plattenspieler mit 30 Schallplatten, Herren- und Damenunterwäsche, amerikanische Mäntel und Anzüge, Schuhe, Handschuhe, ferner um Herrenarmbanduhren und gol- dene Ringe. In diesem Zusammenhang wird gebeten, daß sich die Frau, die vor einigen Tagen bei der Kriminalpolizei in Mannheim angerufen hat und die Nummer der Schweizer golde- nen Herrenarmbanduhr durchgab, meldet. da es sich um die entwendete Uhr handelt 7 Ausstellung von Aufbauplänen für die Innenstadt in der Kunsthalle Es sind diesmal weder alte Meister noch rätselhafte Kompositionen, die die Wände der Städtischen Kunsthalle zieren, sondern nüchterne Lichtpausen oder Zeichnungen von 70 Architekten, die sich an dem öf- fentlichen, von der Stadtverwaltung aus- geschriebenen Ideenwettbewerb zur Aus- Ausstellung, die erst am Sonntag der Oef- fentlichkeit zugänglich sein wird, und von da an bis zum 12. September täglich von 10—18 Uhr bei freiem Eintritt besichtigt werden kann, wurde ausgeführt, daß die Arbeiten grundsätzlich in drei Gruppen eingeteilt werden können: Solche, die sich an die Se- ere 80 Der mit dem ersten Preis ausgezeichnete Entwurf zur Neugestaltung der Heidelberger Straße zeigt in einer Ansicht die Quadrate O7 und P 7, vom Wasserturm aus gesehen. gestaltung des Platzes in Q 6, des Markt- platzes und der Heidelberger Straße betei- ligten. Die Auswahl der Preisträger war nicht einfach, denn zwei Tage benötigte das Preisgericht, um sein Urteil zu fällen. Das Kollegium setzte sich aus dem Oberbürger- meister, den Stadträten Dr. Bitterich, Dr. Waldeck und Kurt Weber., den beiden Ober- baudirektoren Platen und Elsässer, dem Ar- chitekten Anke als Vertreter des Bundes deutscher Architekten, dem Baudirektor Dr. Lochner von Ludwigshafen und dem Ober- regierungsbaurat Kölme! aus Karlsruhe zusammen. Für das Marktplatzproſekt waren 16 Entwürfe eingereicht worden, von denen jedoch keiner so ansprach, daß ein erster Preis hätte vergeben werden können. Es wurde nur ein zweiter Preis an den Ar- chitekten Dr. Ing. Schmechel vergeben und zwei weitere Entwürfe angekauft. Ebenso konnte sich das Preisgericht auch unter den 13 Plänen für den G-6-Platz nur für einen zweiten Preis entschließen, den der Architekt P. Müller zugesprochen bekam. Auch hier wurden zwei weitere Pläne durch Ankauf erworben. 5 Mit 41 Entwürfen ist die Beteiligung an dem Neubau der Heidelberger Straße(die beiden Quadrate O 7 und PI] am stärksten. Bei diesem Projekt konnte der einzige erste Preis an die Architekten W. Schmuk-⸗ ker und K. Sandreuther verliehen werden. Die Architekten Marx und Wa g- ner erhielten den zweiten Preis und fünf Ideen zur Neugestaltung wurden ange- kauft. Bei einem für den Stadtrat und die Presse veranstalteten Rundgang durch die Planisten kommend, die Amerikanerin Margot Pinter, die hier schon keine Unbekannte mehr ist, daneben den Schweizer Geiger Adrian Aeschbacher und aus Stuttgart Sigmund Bleier. Hans Adomeit, Solist des dritten Konzertes, nat sich als Solocellist der Hamburger Phil- harmonie einen Namen gemacht. Für das Tripelkonzert von Beethoven hat man sich drei Dozenten der Detmolder Musikhochschule ge- holt: Richter-Haaser, Münch-Holland, W. Reut- ling. 525 Wagnis ist groß, der Idealismus jedes einzelnen Musikers bewundernswert. Und grö- Ber als alle Bedenken, stärker als alles Ban- gen die selbstgestellte Aufgabe, das Ziel:„die musikalische Akademie als bleibender Glanze punkt des musikalisch- kulturellen Lebens Mannheims“, K. H. Mannheimer Bewegung Zu Fritz Wicherts 70, Geburtstags Ein Viertel jahrhundert ist in diesem Jahre vergangen, seitdem die Mannheimer Kunsthalle aus der Hand ihres ersten, im September 1909 nach Mannheim berufenen Di- rektors, Dr. Fritz Wiechert, in die seines Assistenten, Dr. G. F. Hartlaub, gelegt wurde. Seine vierzehnjährige Mannheimer Tätigkeit 8 für das Kunstleben der Stadt den egzinn einer neuen Epoche, deren Ergebnisse selbst zwei Weltkriege nicht haben vernichten können. Daran zu erinnern liegt umso näher, als Wichert in diesen Tagen, fern von Deutsch- land, sein slebzigstes Lebenssahr vollendet. Dem Leiter der 1906 als Bauwerk kfertig- gestellten Kunsthalle war die schon damals schwierige Aufgabe gestellt, eine Sammlung von Meisterwerken des 19. Jahrhunderts neu zusammenzustellen, also in sehr vorgerückter Stunde, als das Meiste bereits in festem Pri- vat- oder Museumsbesitz war. Wenn in der bis dahin von der neuen Kunst in einem heute unvorstellbaren Ausmaß unberührten Bevölkerung die Kunsthalle und ihr Bemühen 80 schnell einem wirklichen Verständnis be- gegnete, 80 1 das der großen kunsterziehe- rischen und örganisatorischen Begabung Wi- cherts zu verdanken, der am 27. April 1911 in einem Massenmeeting im Nibelungensaal den Freien Bund zur Einbürgerung der Bilden- den Kunst in Mannheim ins Leben rief. Zu den Mitteln und Wegen, deren er sich nach dem Hamburger Beispiel von Lichtwark bediente, gehörten die neben den eigentlichen Kunst- ausstellungen getrennt einhergehenden didak- tischen Ausstellungen, die Spezialthemen wie Reklame-, Buch-, Bühnen-Kunst, Ausdrucks- plastik, Genius im Kinde, Mensch und Mode usw. in anschaulicher Weise behandelten. Wichert, der wenig schrieb, aber faszinte- rend sprach, sah damals in der Vereinigung von Genußfreude, Willenskraft, sozialem Sinn und Bürgerstolz die vierfache Wurzel der Mannheimer Kunstbewegung, die bald zu einem 3. schaftlichen Begriff geworden ist, Dr. Ernst Leopold Stahl. gebenen Grundstücksgrenzen halten und da- her am leichtesten realisierbar sind, eine zweite, die freizügiger plant, zu deren Durch- führbarkeit eine Gemeinschaftlichkeit aller Grundstückseigentümer Voraussetzung ist. ausfallen dürfen, daß hier ein neues betontes Zentrum entsteht. Pläne dieser Art mußten daher bei der Bewertung ausscheiden, wäh- rend die in engere Wahl gezogenen jedoch auch keine entscheidende Lösung brachten. Der Preisträger habe die Bedeutung des Platzes richtig erkannt, indem er für den un- terirdischen Garagenbetrieb entsprechende Geschäfte und Reparaturwerkstätten und die Einbeziehung eines kulturellen Zwecken die- nenden Gebäudes vorgesehen habe, das mit den Lameyschen Gärten in eine gute Ver- bindung gebracht worden sei. Bei dem Marktplatzprojekt war die Auf- fassung maßgebend, daß die Untere Pfarrei mit dem Alten Rathaus als eines der we- nigen verbliebenen Baudenkmäler als we- sentlich zu berücksichtigen war, während die Rekonstruktion des Bassermannschen Hauses oder des Casinogebäudes bei dem weitgehenden Grad der Zerstörung als un- zweckmäßig erschien. Es würde eine befrie- digende freie Lösung gegenüber den histori- schen Gegebenheiten erwartet, die auch hier nicht in vollkommenem Maße gezeigt wor- den sei. Der akzeptierte und mit dem zwei- ten Preis ausgezeichnete Entwurf zeichne sich durch einen guten Maßstab in der Be- handlung der Baumassen im Verhältnis zum alten Bestand aus.. Die fast restlose Zerstörung in dem in Frage kommenden Gebiet lien den Bewer- bern bei der Planung der Heidelberger Straße die größere Bewegungsfreiheit ge- genüber den anderen Projekten. Daher ist auch die starke Beteiligung an dieser Pla- 9 r keine Vorbehalte macht. Rücksichtnahme auf Rentabilität der zu erstellenden Bauten, auf die Kostenfrage und dergleichen waren nicht gefordert worden, da es sich um einen reinen Wetbewerb von Ideen handelte, der zunächst nur Anreguneg vermitteln sollte. Zur Bedingung war jedoch die Anfertigung eines Lagsblanes, eines Schaubildes und einer Detaillierung gemacht worden. 5 Da das Preisgericht die Anschauung ver- trat, daß der Charakter des Platzes in d 6 als Parkplatz durch seine den Hauptver- kehrsadern abgelegene Lage im wesentlichen vorbestimmt sei, hätte die Planung nicht so in das 8 3 . F 8 5 A 0 nung zu erklären. Das Preisgericht hielt es hier für richtig, nach dem Gesichtspunkt der Möglichkeit zur Errichtung eines Geschäfts- zentrums zu urteilen. Diejenigen Entwürfe, die eine baldige Realisierung erkennen lie- Ben, erhielten den Vorzug. Der Preisge- krönte Plan besteche durch seine klare Auf- fassung sowie die zweckmäßigen zweige- schossigen Geschäftsräume, die durch eine gut angeordnete Treppe erschlossen seien, Wenn auch die quer zur Straße stehenden Zeilenbauten als etwas zu hoch angesehen wurden. Die Möglichkeit, die ganze Anlage etappenweise bauen zu können, War in die- sem Fall nicht ohme Einfluß auf die Ent- scheidung. 0 mile Knoll-Aü erhiell Demonfugebefehl Demontagewelle in der französischen Zone erreicht Ludwigshafen Der im Jahre 1886 gegründeten chemi- schen Fabrik Knol l-AG, sowie der Fabrik zur Herstellung von Meßgeräten und Was- serzählern, Pollux, beide in Ludwigs- hafen, wurde am Mittwoch bzw. Donners- tag der endgültige Demontagebefehl durch die französische Militärregierung überreicht. Während die Knoll-Ad zu nahezu 100 Pro- zent demontiert wird, soll die Firma„Pol- jux“, die in ihrer jetzigen Form im Jahre 1932 entstanden ist, zu etwa einem Drittel abgebaut werden. Die Knoll-AG, die zu 86 Prozent kriegs- zerstört War, konnte in den vergangenen drei Jahren wieder so weit aufgebaut wer- den, daß bis zum heutigen Tage 60 Prozent der früheren Produktionskapazität erreicht wurden. Das Werk, das in keiner Weise und zu keinem Zeitpunkt an der Kriegspro- duktion beteiligt war, stellt eines der größ: ten seiner Art in der französischen Zone dar. Durch den Demontagebefehl müssen wahrscheinlich 400 der insgesamt 1000 Be-“ legschaftsmitglieder unverzüglich oder in nächster Zukunft entlassen werden. Als Sprecher der Belegschaft erklärte uns der Betriebsratsvorsitzende des Werkes, Her- mann Krauter, die Arbeiter und Angestell- ten könnten den Demontagebefehl in keiner Weise mit dem Marshallplan in Ein- klang bringen, da das Werk durch den Ex- port pharmazeutischer Artikel zu einem großen Teil zur Befriedung der ausländi- schen Gläubiger hätte beitragen können. Krauter, der in dieser Angelegenheit vor etwa 14 Tagen persönlich bei General Koe- nig war, betonte ferner, Koenig sowie auch die französische Militärregierung hätten ihm gegenüber geäußert, daß sie ausführen- des Organ des Kontrollrates seien und so- mit nichts an den Bestimmungen ändern könnten. Demgegenüber verwies er auf eine Erklärung des Direktors der Wirt- schaftsabteilung der US- Militärregierung in Deutschland, Wilkinson, der am 23. August in Berlin erklärte, die Entscheidung über das Ausmaß der Demontagen in der fran- zösischen Zone liege allein bei der fran- sösischen Militärregierung. Die amerik a- nische Militärregierung beabsichtige nicht, sich in diese Angelegenheit einzu- mischen. Für die 270 Arbeiter und Angestellte zählende Firma Pollux bedeutet der neuer- liche Demontagebefehl eine zweite Entnahme von Maschinen seit 1946. Inwieweit Per: sonalentlassungen vorgenommen werden müssen, läßt sich zur Zeit noch nicht über- sehen. Genau so wenig kann vorausgesagt werden, ob ein Ersatz der zu demontieren- den Maschinen möglich sein wird. Für die in Deutschland auf 50 Prozent ihrer ur- sprünglichen Kapazität zusammenge- schrumpfte Industrie zur Herstellung von Wasserzählern und Meßgeräten bedeutet dieser Abbau, nach Angaben der Werks- leitung, einen spürbaren Verlust. cke. Was wird uus der BAF? In Anwesenheit von Vertretern der fran- sischen Militäregierung, der Ludwigshafener Stadtverwaltung und einiger hoher Partei- funktionäre der KPD der Westzonen fand am Donnerstagabend im überfüllten Rhein- gold-Kino eine von der Ortsgruppe Lud- wigshafen der KPD einberufene Versamm- lung statt, in deren Verlauf mehrere Red- ner Stellung zu dem Thema„Was wird nun aus der Badischen Anilin- und Sodafahrik“ nahmen. Als erster der Referenten forderte das Betriebsratsmitglied der BASF, Ernst Faß,„die Uebergabe des Werkes in die Hände des Volkes, um, wie er sich aus- drückte, das Lebensniveau aller dort Schaf- fenden zu heben, Der Vorsitzende der In- dustriegewerkschaft„Metall“ von Rhein- land-Pfalz, Fritz Baumgärtner, be- tonte, daß der Betrieb in deutschen Händen bleiben müsse, um eine Produktion zu errei- chen, die dem Frieden und dem Wohlstand diene. Baumgärtner erinnerte an den Artikel 61 der rhein- pfälzischen Verfassung, wonach bei Uebereinstimmung der Parteien und Gewerkschaften eine Lösung in dieser Hin- sicht möglich sei. Der Redner betonte sich dazu verpflichtet zu fühlen, die Gewerk- schaften zur Initiative aufzufordern. Die Parteien sollten die Gewerkschaften dabei unterstützen. Als Grundforderung stellte Baumgärtner das Mitbestimmungsrecht der Schaffenden dar, um dadurch Ausbeutungen mit den kürzlich in Ludwigshafen erlebten Folgen zu unterbinden. ö Der 2. Vorsitzende der KP der West- zonen, Walter Fisch, Frankfurt, erklärte, daß die Arbeiter der BASF, die Bevölkerung von Ludwigshafen und die Welt ein Recht Auf der Suche nach der freundlichsten Bedienung Original-Zeichnung: Wolf Strobel „Wenn Sie heulen meine Liebe, kann ich Sie nickt mit dem MM- Preis bedenken.“ eee darauf hätten, zu wissen, wer die Schul- digen an der Ludwigshafener Katastrophe seien. Fisch verlangte eine genaue Untersuchung des Unglücks unter Beteiligung der Ar- beiterschaft mit dem Hinweis, daß das ganze deutsche Volk auf Ludwigshafen schaue. Die BAasfF müsse ein Werk des Friedens werden cke. Hundeausstellung im Rosengarten Nach mehrjähriger Pause veranstaltet der Landesverband Baden für das Hundewesen. Kreisverband Mannheim, am 3. Oktober im Rosengarten eine Ausstellung für Hunde aller Rassen. Der Landesverband Baden um- faßt beide Teile des durch die Zonengrenze getrennten Landes. Darüber hinaus sind auch Hunde aus benachbarten Ländern, ins- besondere aus Hessen, der Pfalz, aus Würt⸗ temberg und anderen deutschen Ländern Willkommen, Meldeschluß ist am 16. Sep- tember. Schwerer Betriebsunfall. In elnem Kondi⸗ torelbetrieb in der Neckarstadt geriet eine 16 jährige Verkäuferin beim Reinigen einer elek- trischen Speiseeismaschine mit den Haaren in die sich drehende Spindel, wobei ihr die Haare und ein Teil der Kopfhaut abgerissen wurden. Nach“ Anlegen eines Notverbandes wurde die Verletzte ins Krankenhaus verbracht. J. S. Bachs h-moll-Messe in Mannheim, zuletzt vor 18 Jahren durch den Lehrerge- sangverein Mannheim-Ludwigshafen unter Alfred Bassermann aufgeführt, kommt am 29. August um 18 Uhr in der Christuskirche zur einmaligen Wiedergabe durch den Fr e i- burger Bachehor unter Theo Egel. Als Solisten sind Heinz Marten Gerlin), Tilla Briem Aachen), Bruno Müller(Stutt- gart) und auserlesene Kräfte der Freiburger Musikhochschule für das schwierige und nur selten aufgeführte Werk gewonnen worden. Jungtlerausstellung. Der Kleintierzuchtver- ein„Vorwärts“, Mannheim-Neckarstadt, ver- anstaltet am 28. und 29. August eine Jungtier- ausstellung, die um 15 Uhr eröffnet und am ersten Tag bis 18 Uhr und am zweiten Tag von 8—18 Uhr besichtigt werden kann. Für kriegsversehrte Studenten. Am 28. August startet um 19 Uhr im Rosengarten die Studentenschaft der Städt. Ingenieurschule einen bunten Abend mit Tanz, für den meh- rege bekannte Mitglieder ds Nationaltheaters hre Mitwirkung zugesagt haben. Der Frl. I kriegsversehrteff Studienkolleg ommen. e 3 3 5 Sudetendeutsche treffen sich, Am 28. August findet um 15 Uhr in den Motorenwerken Mannheim eine Mitglieder versammlung der Landsmannschaft Sudetenland der- Flüchtlings- vereinigung Mannheim e. V. statt. Die Lands- mannschaft vertritt auch die Belange von Deutschen aus dem ehemaligen Protektorat. der Slowakei und Oesterreich. Spruchkammertermine: Freitag, 10, Septem- ber(K-ö5-Schule), 8.30 Uhr: Kurt Hans Georg Troschke, Mannheim-Käfertal; 10 Uhr: Fried- 8 Frank, Mannheim; Ludwig Mezger, Mann- eim. Wir gratulieren! Das Fest der goldenen Hochzeit feiern Susanne und Jakob Lechleiter, Mannheim-Feudenheim, Eichbaumstraße 22. Tina Blumenstein, Mannheim, K 4, 18, wird 78 Jahre alt.— Otto Kowalski, Mannheim, Stamitzstraße 4, begeht seinen 77. Geburtstag. 4 „Eine noch nie dagewesene Blamage“ Der Hamburger Schwergewichtsboxer Ri- chard Grupe, der auf sein in den Ausschei- dungskämpfen erworbenes Herausforderungs- recht auf einen Titelkampf gegen den Meister Hein ten Hoff freiwillig verzichtete, soll nach einem Beschluß der obersten Sportaufsicht für diese in der„Geschichte des deutschen Box- sports noch nicht dagewesene Blamage“ auf ein Jahr von allen Meisterschafts- und Aus- scheidungskämpfen ausgeschlossen werden Der lange Hamburger, der sich durch eine unerhört schwere Rechte einen Namen ge- macht hat, war bereits im vorigen Jahr nach seinem Hamburger Meisterschaftskampf gegen ten Hoff, in dem er sich unter fragwürdigen Umständen in der 3. Runde auszählen lieg. der Mittelpunkt schwerwiegender Vorwürfe und vom Hamburger Berufsboxverband mit einer längeren Kampfsperre bestraft worden. (dena) Zweimal 1:0 Der Hamburger Sportverein besiegte am Mittwoch vor etwa 25 000 Zuschauern den 1. FC Kaiserslautern durch ein umstrittenes Eigentor des Kaiserslauterer Schlußmannes Hölz mit 1:0 Toren. Die SpVgg, Fürth schlug am Mittwoch vor 15 000 Zuschauern den deutschen Altmeister Schalke 04 in einem Fußballfreundschaftsspiel mit 10 Toren.. Internes Sportfest des TSV 46 Mannheim Während ihre Vereinskameraden in Frank- furt im Wettkampf standen, fanden sich die „Zurückgebliebenen“ des TSV 46 auf dem Pla- netariums-Platz zu einem Sportfest zusammen, um im internen Wettstreit ihre Besten zu er- mitteln. Bel zahlreichem Besuch und sonni- gem Wetter wiekelten sich die Kämpfe pro- grammgemäg ab. Sowohl die Fußball-, Hand- ball-, Faustball- und Hockeykurzspiele der einzelnen Abteilungen, als auch die volkstüm- chen Kämpfe wie Hammer-, Gewichtwerfen und Staffelläufe lieferten den Beweis dafür, daß der Uebungsbetrieb innerhalb des Ver- eins in allen Sparten und Altersklassen auf 3 8 läuft.„ erwähnenswert er Hammerwurf des badise 1 Hagenburger mit 43,57 m. e vu — 2 — Freundlich Vorhersage gültig bis Samstag früh; Heiter bis wolkig. Höchst- temperaturen 22 bis 25 Grad, Tlefsttemperaturen 11 bis 13 Grad. Schwache bis mäßige Winde aug Westen. Amt für Wetterdienst Karlsruhe, N MomerM Freitag, 27. August 1948/ Nr. 10 Arbeiten lussen- nichl demonlieren Die größte Hoffnung der deutschen Wirt- schaft liegt in der Belebung des Außenhandels. Steigerung der Einfuhr bedeutet für uns den Hoffnungsstrahl, die allzu starke Ausweitung der Preise zu hemmen, denn hohe Inlands- preise machen den Gedanken an Ausfuhr un- möglich. Das Ausland wird bei uns nicht ein- kaufen, wenn die Preise zu hoch sind. Es ist ein ewiger Kreis: können wir nicht exportie- ren, dann werden wir auch nicht auf die Dauer mit Einfuhren rechnen können. Die Preisbildungskonzeption des Direktors der Verwaltung für Wirtschaft beruht darauf, daß billige Ware aus dem Auslande eingeführt wird, und daß die ansteigende Preisbildung da- durch gebremst wird. Italienisches Obst soll auf den Markt geworfen werden, bis der in- ländische Erzeuger genötigt ist, sich den Aus- landspreisen anzupassen. Diese Pläne sind gestört. Die JEIA hat erklärt, daß in Zukunft ausländische Waren, sofern sie billiger sind als heimische Erzeugnisse derselben Qualität, zu im Inlande gebräuchlichen Verbraucherprei- sen abzugehen sind. Die Differenz zwischen dem billigeren Einkaufspreis und dem weit- aus höheren Verkaufspreis behält die Außen- handelskasse zurück. Sie finanziert damit das Defizit des Verkaufes jener Waren, die zu hö- heren Auslandspreisen importiert und zu ge- ringeren Verkaufspreisen auf dem inländi- schen Markt verteilt werden. Professor Erhards Konzeption hat durch diese Anordnung einen empfindlichen Schlag erlitten. In eingeweihten Kreisen der Verwal- tung für Wirtschaft bezeichnete man die Ver- fügung als Todesstreich der Erhardschen Pläne. Das mag wohl übertrieben sein, hat aber viel Berechtigung für sich, wenn man in Be- tracht zieht, daß ein wichtiges Hilfsmittel für eine gesunde Preisbildung beseitigt wurde. Es ist die Frage, ob wir es uns leisten können, 80 viel Waren zu importieren, daß der Waren- zufluß als solcher die Nachfrage so weit be- kriedigt, daß das Angebot größere Ausmaße annimmt, als der Bedarf. Es mag wohl rich- tig sein, daß der deutschen Wirtschaft immer wieder zum Bewußtsein gebracht wird, daß die ihr gebotenen materiellen Hilfen Dar- lehen sind, Darlehen, die einmal zurückge- zahlt werden müssen. Soll jedoch das deutsche Wirtschaftsleben wirklich gesunden, soll es sich eingliedern in den wirtschaftlichen Wie- deraufbau nicht nur ganz Europas, sondern der ganzen Welt, dann werden die Gläubiger darauf verzichten müssen, den Gedanken der Ausweglosigkeit zu vertiefen, die arge Ver- zweiflung des deutschen Volkes zu vermehren. In einer Zusammenkunft der Vertreter des Kleinhandels und Großhandels, des Bauern- verbandes, der Behördenspitzen, Verwaltungen und Gewerkschaften mit Pressevertretern wälzten die Exponenten des Lebensmittelhan- dels die Schuld auf die land wirtschaftlichen Erzeuger, diese wieder beschuldigten den Han- del, gemeinsam wandten sich beide Inter- essentengruppen gegen den das Chaos schü- renden Verbraucher, und zum Schlusse der etwa zweistündigen Diskussion, die durch das Radio übertragen wurde, war keiner und jeder an den Preissteigerungen schuld. Die Behör- den rühmten sich, daß bei einer Befragung nach dem Gallup- System ein höherer Pro- zentsatz der Bevölkerung behauptet hat, es ginge ihm nach der Währungsreform besser Als vor der Währungsreform. Der Sprecher der Verwaltung für Wirtschaft führte hier- bei folgende Verhältniszahlen an: größ. Wohlergehen grög. Not nach der Geldreform Unternehmer 20 25 44 70 Bauern 10 9 49 70 Arbeiter 31 9˙⁰ 41 2 Angestellte 54,8 00 24 90 Beamte 54 2 16 9˙⁰ Es ist aus dieser Tabelle ersichtlich, daß es sich nicht um eine Linearbesserung handelt, sondern um Erscheinungen mehr oder minder konjunkturellen Charakters, die zur Beurtei- lung der Gesamtsituation unzulänglich sind. unzulänglich aber auch für das Erzielen einer wirklichen Besserung der Wirtschaftslage. Aus eigenen Kräften wird das deutsche Volk in seiner jetzigen Schwäche, und wenn sein Wille auch Berge versetzen könnte, aus- reichende Belebung und Besserung der Wirt- schaft nicht herbeiführen können, solange De- montagen, Außenhandelsfesseln usw. es be- hindern. Die Hilfe des Auslandes ist unbe- dingt erforderlich; diese Hilfe braucht nicht in Geschenken, in Darlehen, deren Rückzah- lung stets ungewiß bleibt, zu bestehen. Wenn dem deutschen Volke keine Geschenke ge- macht werden, so ist dies ein Umstand, der von keinem Deutschen bedauert wird, denn wir sind kein Bettelvolk. Jeder Deutsche Will arbeiten, arbeiten, um die Schäden, die der Krieg des Nationialsozialismus gegen die ganze Welt verursacht hat, gutzumachen; ar- beiten, um den Frieden Europas und der Welt zu sichern und wiederherzustellen; arbeiten, um den Fortschritt der Demokratie, der Kul- tur und aller jener Dinge zu gewährleisten, die den Völkern der Welt das Leben lebens- wert machen. Deswegen heißt das Gebot der Lichiblicke/ Trübe Aussichlen Entgegen anders lauten- „ den Gerüchten stellt die VELF. fest, daß keine a Revolution in der Zucker- bewirtschaftung beabsichtigt ist, sondern daß be- wirtschafteter Konservatismus und Cubazucker triumphiert. Dafür ist auch— nach derselben Mitteilung— die Zuckerversorgung für das kom- mende Jahr gesichert. Vorausgesetzt, daß die Witterung dieser Sicherung nicht einen Strich durch die Rechnung macht, kann die bizonale Zuckerernte um 40 Prozent höher liegen als im Vorjahr, d. h., es könnten 520 bo% t mehr Zuk- ker erzeugt werden. Zusammen mit den Cuba- zuckerimporten ist mit einer gleichbleibenden Zuckerration von 1500 g zuzüglich aller Zulagen und Prämien zu rechnen. Süßes Jahr gesichert 5 i Die JETIA- Außenstellen Bizoniens Export- Bayern und Hamburg Rekord Juli 1948 melden Höchstumsätze des Exportgeschäftes. Im Juli wurden von Hamburger Firmen Eportverträge im Werte von 9 767 806 8, von bayerischen Fir- men im Werte von 8 164 000 8 abgeschlossen, die die Genehmigung der JEIA erhielten. Gegenüber Juni bedeutet dies für Hamburg eine Zunahme von 380 Millionen 3, für Bayern von 1,9 Millio- nen 8. Lediglich die Gaslaternen- anzünder haben noch Verbraucher nicht ihrem Mißvergnügen 2 über Dr. Erhards Gesetz gegen die Preistreiberei Ausdruck verliehen, Wahrscheinlich weil sie nicht mehr existent sind. Nun hat der Verbraucherausschuß bei der VELF dem Gesetz sein Lob gezollt. Allerdings mit ge- Wisser Einschränkung und zwar sei es notwen- dig, in Ausführungsbestimmungen die richtige Handhabe darzubieten, womit die„offenbare Ueberhöhung“ der Preise festzustellen ist. Daß eine Festsetzung angemessener Handelsspannen erfolgen müsse(Oh der miß verstandene Erhard, das ist gerade das, was er nicht wil). Daß die Kalkulationsgrundlagen der aufrechtzuerhalten- den Preisprüfung zugänglich sein müssen.(Siehe Mannheimer Morgen vom 20. August.) Daß Ver- braucher in die Preisüberwachung eingeschaltet werden müssen. Daß Preiswucherstrafverfahren beschleunigt durchgeführt werden müssen. Daß die Einhaltung der Vorschriften über Verbot der Warenzurückhaltung und Vernichtung kontroll- lierbar sein muß. Daß das bisher bestehende Prüfungswesen(Kostenpunkt ca. 6 Mill. DM jährlich) beibehalten werden muß. In den stundenlangen Debatten des Wirt- schaftsrates über das Preiswuchergesetz hat die „loyale“ Opposition keinen einzigen Gegenvor- schlag gemacht, der nur annähernd so konstruk- tiv gewesen ist, wie der des Verbraucheraus- schusses. Das mag wohl damit zusammenhän- gen, daß die Verbraucher wissen was ihnen not- tut. 8 8* Wortmeldung der Stunde: Aufbauen lassen und nicht demon- tieren. F. O. Weber Im Laufe des Monats Gewerbliche Frage- September wird, Wie bogenzulage die VELF bekanntgibt, eine Ueberprüfung des ge- Werblichen Zulagewesens stattfinden, um dem Ueberwiegen der Empfänger gewerblicher Zu- lagen über die hungernden Normalverbraucher abzuhelfen. In zweifacher Ausfertigung— ge- gebenenfalls getrennt nach Betriebsabteilungen — haben alle Unternehmen Listen mit folgen- den Angaben vorzulegen: Zahl der Arbeitneh- mer(fein säuberlich getrennt nach Arbeitern und Angestellten, nach Alter und Geschlecht); Dauer der Arbeitszeit; Namen der Zulageempfänger: Art der empfangenen Zulagekarten; Angabe Über die mehr oder mindere Regelmäßigkeit der Tätigkeit jeder Kraft. Falls die Gewerbeämter, die angewiesen wer den, die Lohnlisten und Schichtenbücher im Be- nehmen mit den Ernährungsämtern, Arbeits- ämtern, Krankenkassen ete. zu Überprüfen, im Laufe des XX. Jahrhunderts widerrechtlichen Zu- laseempfang feststellen, haben sie die strafrecht- 5— Verfolgung des Verantwortlichen einzulei- en. Amtliche Schwalbe 83 von e 7 elle er Ernährungs- — 85 vor Irrtum wirtschaft fronlockend die nicht 5 beruhigende Nachricht verbreitet wurde, die Kartoffelrationierung sei aufgehoben, stellt sich heraus, daß das erforder- liche letzte Wort noch nicht gesprochen ist.„Die Militärregierung hat erklärt,“ so heißt es in der züngsten Kartofelmeldung der VELF,„daß sie, bevor eine endgültige gesetzmäßige Beschluß- ktassung über die Kartoffelbewirtschaftung er- folgt ist, die Veröffentlichung über die Aufhe- bung der Rationierung für irreführend und ge- Fährlich hält. Sie erachtet eine Berichtigung der Meldung über die Rationierungsaufhebung im Sinne des Vorstehenden für erforderlich.“ Wer daraus nicht klug wird, dem sei gesagt: Es kommt manchmal vor, daß eine Hand nicht wein was die andere macht. 8 Die VfW stellt zur ver- 19 Ztr. Briketts sind meidung von Irrtümern nicht 19 Ztr. fest, dag- natürlich aus Verschulden der Bevöl- kerung— die irrtümliche Meinung entstanden sei, daß mit der Lieferung von 19 Ztr. Braun- kohlenbriketts gerechnet werden könne. Diese Annahme trifft nicht zu. Der Zuteilungssatz von 19 Ztr. Braunkohlenbriketts bedeutet lediglich, daß an den einzelnen Haushalt Brennstoffe in einer Menge zur Verteilung gelangen, die dem Heizwert von 19 Ztr. Braunkohlenbriketts ent- sprechen. Für die Erfüllung des Hausbrandpla- nes müssen neben Braunkohlenbriketts erhebliche Mengen an Steinkohle, an Brennholz, Torf und unter wertigen Brennstoffen herangezogen wer- den. Eigentlich egal. Die Bevölkerung will nur, daß sie nicht frieren muß und die Brennstoffe auch wirklich brennen. Erste Preisunterschreitungen Die bayerischen Bauern haben nach wie vor mit Absatzschwierigkeiten bei Frühkartoffeln zu kämpfen, wobei die Festpreise teilweise um 2 DM pro Zentner unterschritten e ena Münzen bleiben weiter in Umlauf Die zur Zeit im Umlauf befindlichen auf 10 und 50 Reichspfennig lautenden Münzen blei- ben, nach einer Mitteilung der Bank deutscher Länder, weiterhin gültig.(dena) Sowjet-Zone bereitet Lasten- ausgleich vor In der Leipziger Großdruckerei Gebr. Brandstedter werden, nach einer Meldung des „Sozialdemokrat“, große Mengen Formulare gedruckt, die detaillierte Fragen über das Pri- vateigentum der in der Sowietzone lebenden Personen enthalten.(dena) Amerikanisches Reflexionsseismik-Gerät eingetroffen Das erste der beiden von der Oil Branch& Po- wer Division empfohlenen seismischen Geräte für die Oelsuche, die von der JEIA angekauft Wur- den, ist in Brake an der Unterweser eingetroffen, Es handelt sich dabei um ein von der National Geophysical Co. Inc. Dallas(Texas) gebautes Ge- rät für Reflexionsseismik mit einem Wert von 35 000 Dollar. Die damit geplanten Untersuchun- gen werden vom Reichsamt für Bodenforschung überwacht und von der Gesellschaft für prak- tische Lagerstätten forschung und der Seismos G. m. b. H. durchgeführt werden. G. K. Es geht nicht ohne Frage-Bogen Alle Länder, die am Marshall-Plan teilneh- men, werden noch in dieser Woche von der ERP- Organisation in Paris einen Fragebogen er- „Der Mensch muff Mittelpunkt der Arbeit sein“ Bundeskongreß der bayerischen Gewerkschaften Auf dem Bundestag der bayerischen Gewerk- schaften in München, an dem neben den Gewerk- schaftsdeleglerten Vertreter der Militärregierung, des bayerischen Kabinetts und Vertreter des FDB der Sowietzone und der UGo-Berlin teil- nahmen, erklärte Lorenz Hagen, der Bundesvor- sitzende, daß die Gleichberechtigung aller Schaf- fenden die Maxime der 750 000 Gewerkschafts- angehörigen in Bayern sei. Nicht der Geldbeutel, sondern der Mensch müsse im Mittelpunkt der Arbeit stehen. Hagen kritisierte die Wirtschafts- politik des Direktors der VfW, Prof. Dr. Erhard, sehr scharf und warf ihm eindeutige Bevorzu- gung der Unternehmer vor. Die Gewerkschaften müßten nach wie vor die Bewirtschaftung der wichtigsten Verbrauchsgüter fordern. Bei der Frörterung von Organisationsfragen wurde von Hagen angekündigt, da die Gewerk- schaften der drei Westzonen noch in diesem Jahre ihre Arbeit koordinieren würden. Das Endziel sei weiterhin der Zusammenschluß der gesamten Gewerkschaftsorganisationen in einem politisch geeinten Deutschland. Fritz Tarnow, der Gewerkschaftssekretär der Us-Zone, forderte den Abbau des übermäßig be- setzten Handelsappafates und die Verkürzung des Weges von der Erzeugung zum Verbraucher. Pr. Preller, der schleswig-holsteinische Arbeitsmini- ster, meinte in einem Referat über aktuelle Wirt- schaftsfragen, daß, wenn man für Freizügigkeit in der Wirtschaft sei, diese auch im Lohnwesen angewandt werden müsse. Von den Delegierten wurde die bisherige Ge- schäftsführung und die Finanzpolitik der Bundes- leitung einstimmig gebilligt.(dena) Eisenbahner erheben Versicherungs- ansprüche Die Gewerkschaft der Eisenbahner Deutsch- lands wendet sich in einer der Presse übergebe- — halten, dessen Beantwortung die Grundlage einen Vierjahresplan Westéeuropas bilden Dies gab pad Hammars kJ old, Vorsſtzeg der der schwedischen Delegation und Mitgliet des Exekutivausschusses der Pariser ERP N ganisation, auf einer Pressekonferenz bekannt Bis Ende September sind folgende Fragen 41 beantworten:. 1. Welche Maßnahmen beabsichtigt ihre R. gierung zu treffen, um die Ernährung ine Landes im Rabmen einer gesunden europäische Wirtschaft zu gewährleisten? 5 2. Welche Schritte gedenkt ihr Land zur ste!“ gerung der Produktion zu unternehmen? 5 3. Wie wird sich diese Froduktionssteigeru. auf die Ein- und Ausfuhr ihres Landes Auswi“ ken? l 4. Welche Arbeits- und finanzpolitischen ah nahmen gedenkt ihre Regierung zur Belebung der Wirtschaft ihres Landes zu treffen? Hammarskjold fügte hinzu, die von da einzelnen Staaten aufgestellten Pläne u. den der OEEG(Organisation für wirtschaftlich Zusatmenarbeit in Europa— Sitz Faris g) a Grundlage tür die Ausarbeitung eines interns tionalen Hauptplanes dienen. Dieser endgültig Plan werde dan Mitte November der ERP. Ad. ministration in Washington unterbreitet. 1 Hammerskjold erklärte abschließend, es 850 damit zu rechnen, daß der Gesamtplan erheblichen Veränderungen in der Struktur de europäischen Handels bis zum Abschluß dg Marshall-Plan-Hilfe im Jahre 1952 führen würd. Handelsabkommen Bizone-Ungarn. Zwischen dem vereinigten Wirtschaftsgebiet und Ungag wurde nach einer Jeia-Mitteilung ein Hande abkommen über einen Warenaustausch in Höh von 28 Millionen Dollar abgeschlossen, Ungapg wird vor allem land wirtschaftliche Produ wie Zucker, Mais, Bohren, Kartoffeln und Rz fer, ferner samen, Düngemittel, Bauxit, di- lampen, Eisenbahnwaggons und Furnier hö im Austausch gegen Maschinen, elektrische rüstungen, Ersatzteile, feinmechanische Insu mente, optische Geräte und Chemikalien. fern.(dena) f Der Pegelstand am 26. August 1948: Mannhen 4.58(-+E 1) Caub 3,14(9. N nen Erklärung gegen die Haltung der Finammi nister der Länder der US-Zone, die sich biste geweigert haben, Zuschüsse zur Reichsversſch rung der Eisenbahner bei der Reichsbahnvet cherungsanstalt zu leisten. Die Arbeitsminist rien der Länder hätten die Forderung der Relch berechtigt anet. des Reiches die bis 1945 von diesem geleistete Zuschüsse zu übernehmen hätten. Der Widerstand liege nur bei den Finanzministerien, die es offe, bar darauf ankommen lassen wollen, ob du Reichsbahnver waltung, die nach 1945 freiwillg dh Zahlung der Zuschüsse übernommen habe, e, ter aushelfe. Bisher habe die Reichsbahn 280 M lionen Reichsmark zur Verfügung gestellt. Na der Währungsreform könne sie diese Zuschis jedoch nicht mehr leisten.(dene) Auch die Schneider wollen gerechte Lin Von der Gewerkschaft für die Arbeitnehmer da Schneidergewerbes, dem Industrieverband Ter und Bekleidung, wird mitgeteilt, daß die 9e, handlungen über die Angleichung der Löhne 10 die Maßschneider ins ene geraten sind. D, in der Herren- und Hamenschneiderei gestellten nohen Anforderungen an Qualität und Ausfll rung der Arbeit stünden, so heißt es in der l teilung, in keinem Verhältnis zur jetzigen ung, nügenden Bezahlung. Diese halte keinen Vel gleich mit den in anderen Gewerben übliche! Löhnen aus. Es sei im Interesse der im Schnef 3 Beschäftigten erforderlich, daß d. eschleunigte Verhandlungen gerechte und 3 geschaffen 7 kömmliche Lohnverhältnisse den. Lohnstop soll aufgehoben werden. Der lohnbe.“ ratende Ausschuß beim Zentralamt für Arbeit de britischen Zone hat sich für die Aufhebung des Lohnstops und die Herstellung der vollen I. riffreiheit entschieden. Der Beschluß bedarf not der Zustimmung der Militärregierung.(den 6 Unsere Sonder- Angebote fur diese Woche: deiner IB IENENHON TG eingetroffen! Lebendes Geflügel GA NSE, ENT EN eingetroffen destllachtete G ANS E auf Wunsch Iustellung innerhalb Mannheims frei Haus GEHRHANN T MARHIHAILIT JJ— Qu 2, 23 NMANN HEIN- FENRNHNREUF 43995 0 Bekanntmachungen Warenbestandsmeldungen an Schuh- u. Spinn- stoff waren, Seife u. Waschmitteln. Das Amts- blatt für den Stadtkreis Mannheim bringt in 33 vom 27.. eine längere Be- seiner Nr. kanntmachung, die Handel Beitragsrückerstattung an Rentner, die in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverkältnis stehen. Die Beitragsrückerstattung für die Mo- nate März bis August 1948 mit insgesamt DM 5,0 an Rentner, welche in einem versicherungs- pflichtigen Beschäftigungsverhältnis stehen und nicht von der Krankenversicherungspflicht be- treit sind, findet in unserem Verwaltungs- gebäude, Mannheim, Renzstrage 11/13, Zimmer 1 (Erdgeschoß), in der Zeit vom 1. September 1943 bis 10. September 1948 während den Schalter- stunden v. 8.30—13 Uhr zu nachsteh. Zeiten statt: Mittwoch, 1. 9. 48: AB; Donnerstag, 2. 9. 48: AF; Freitag, 3. 9. 48: He; Samstag, 4. 9. 48: Hi-RKe; Montag, 6. 9. 48: Ki—Ma; Dienstag, 7. 9. 48: Me- N; Mittwoch, 8. 9. 46: OR; Donners- tag, 9. 9. 48: S— Sch; Freitag, 10. 9. 48: St. Um eine reibungslose Abwicklung zu gewähr- leisten, werden die Empfangsberechtigten ge- beten, die festgesetzten Abfertigungstage genau einzuhalten. Anspruch auf Erstattung der obig. Monatsbeträge haben nur die in unserem Kas- senbezirk wohnenden pflichtversich. Empfänger einer Rente aus der Angestellten- od. Invaliden- Handwerk angeht. versicherung sowie diejenigen Rentner der Reichsbahnversicherungsanstalt, die bei, der Reichswasserstraßenverwaltung beschäftigt Wa ren. Die Rentner müssen zur Nachweisung eines Anspruches die Rentenbescheide und die roten Postzahlkärtchen vorlegen. Rentner der An- gestellten versicherung, welche nicht im Besitz eines roten Postzahlkärtchens sind, weil die Rente auf deren Postscheckkonto oder auf das Postscheckkonto eines Geldinstituts, bei dem diese Rentner ein Konto unterhalten. Über wiesen wird, haben den Nachweis der Rentenauszah- jung dureh Vorlage des Postscheckabschnittes oder durch sonstige Unterlagen zu erbringen, Außerdem haben Rentner, welche nicht bei un- serer Kasse, sondern bei einer anderen Kran- kenkasse pflichtversichert sind, eine Mitglieds- bescheinigung abzugeben, aus welcher hervor- geht, daß die Mitgliedschaft auf Pflichtversiche- Tung beruht. Die auszuzahlenden Beträge wer- den auch an Familjenangehörige oder Beauf- tragte gezahlt, wenn neben den angeführten Unterlagen eine vom anspruchsberechtigten Rentner ausgestellte Vollmacht vorgelegt wird. Rentner, die in den Bezirken der Kassen-Neben- stellen Hockenheim, Ladenburg oder Schwet- zingen wohnen, können die Beitragserstattung über diese Stellen beantragen. Mannheim, im August 1948. Allg. Ortskrankenkasse Mannheim. Unsere Sonder- Angebote . für diese Woche: erer e eee een Für die uns anlägl. uns,. Vermählung in so zahl- reicher Welse erwiesenen Aufmerksamkeiten u. Geschenke sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichen Dank. Erwin Mechler u. Frau Maria, geb. Pfister, Oftersheim, Hebelstrage 2. 97936 Mein geliebter, guter Mann, unser lieber Vater, Bruder, Schwiegersohn, Schwieger- vater, Schwager und Onkel Ludwig Spaar 5 Stadtkassenoberinspektor entschlief heute nach schwerem Leiden an den Folgen eines Schlaganfalles im Alter von 59 Jahren. Mannheim(Almenhof, Im Lohr 37), 25. 8. 48. Im Namen der trauernden Hinterblieb.: Frau Aenne Spaar, geb. Greulich Die Einäscherung findet am Samstag, 28. August 1948, um ½12 Uhr, auf dem Haupt- friedhof Mannheim statt. Nach schwerem Leiden ist unser langjäh- riges, treues Ratsmitglied, Herr Ludwig Spaar aus unserer Mitte geschieden. Die Feuerbestattung findet am Samstag, d. 28. 8., 11.30 Uhr, statt. Wir bitten unsere Mitglieder, dem lieben Freunde die letzte Ehre zu erweisen. 12 85„FEUERIO“ E. v. Der Elferrat. Nun ist es uns endgültig zur Gewißheit ge- worden, daß mein lieb. Mann, mein herzens- guter Vater, Waffen-Oberwachtm. Adolf Sernaiinger am 13. Januar 1946 in russischer Gefangen- schaft gestorben ist. Alle, die ihn gekannt, wissen, was wir verloren Weinheim(Karlstr. 15), 22. August 1948. In tiefer Trauer: Erna Sernatinger, geb. Franz, sowie Sohn Gerd-Adolf u. alle Anver wandt. . * Bruder und Schwager, Herr. V Wilhelm Schröder 5 ist im Alter von 66 Jahren plötzlich von uns gegangen. Mhm.-Seckenheim, Ettlinger Straße 24 0 (früher Stamitzstraßge 10) Käthe Schröder, geb. Geier, Kinder u. Angeh. Beerdigg.: Sa., 28. 8. 48, 10 Uhr, Hauptfriedh. Mein lieber Mann, unser guter Vater, Opa, Onkel, Bruder und Schwager, Herr August Pauker ist im Alter von 72 Jahren von uns gegangen. Mannheim, Holzstraße 9. 1 Mina Paucker und Angehörige Beerdigg.: Sa., 28. B., 10.30 Uhr, Hauptfriedh. Fischfleisch m. Kräutert. ½ Ltr. Dose Ulf 1.45 Heringe im eigenen Saft ½ Ur. Dose DN 1.55 Dorschfleisch in Oel und mal ntunke g 1 Kilo Dose! DM 2.55 Fſeige. fischngerſente: Fiſtadeſl. m. gr. Frhs., Ocnsenz. m. Erbs. u. Na, gr. krbs. u. Rar. m. Murstelnl., Ochsenschwanzrag. ul. Kart.-Hnöd., D. SSenz. Ber. M. Id. Mall. Eütelberz M. A.- Bellx- GEHTAN Nö HHARHI HAI INHABE NR: E. HE IH S H Qu 2. 23 MANNH ERH- FERNHEUF 43995 = Unsere liebe, unvergeßliche Mutter u. Oma Frau Auguste Schwing 1 geb. Göckel ist im Alter von 74 Jhr. von uns gegangen. Mannheim Dammstraße 25), 25. August 1948. Herm., Eduard und Willibald Schwing Beerdigg.: Sa., 28. 8. 48, 9.30 Uhr, Hauptfriedh. Frau susanna Loser, unsere liebe Mutter, ent- schliet, nach schwerem Leiden im Alter von 74 J. Mannheim, Seckenheimer Str. 52. Feuerbestattg. Adolf Loser u. Angehör 1, Hauptfriedh. Samstag, 28. Aug. 48, 11 Mein lleber Mann, unser guter Vater, Opa, Baustoffe von Renschler. Wir verkaufen: ab Lager Max-Joseph-Str. 19 und Lager Sellweide: Hohlblock- und Vollsteine, Dachpappe u. Teer- produkte, Kalk, Gips, Zement, Leichtbauplatten, Betondichtungsmittel ete. August Renschler, Baumaterialien, Büro: Max-Joseph- Straße 19, Telefon: 537 87 und 537 88. 23448 Währungsreform Lastenausgleich! Jetzt resig- nieren heißt, sich für alle Zukunft seines Rechts begeben! Lest unsere Bundeszeitung die„Selbst- hilfe“. Werber gesucht! Werdet Mitglied im Bund d. Flieger geschädigten, Mannheim, Kreis- Zeschäftsstelle: Humboldtstraße 3 23436 Deckbetten u. Kopfkissen mit Federnfullung fur Kinderbetten sowie Bettfedern eingetroffen. Betten-Schmalzl, Mannheim, Friedrichsring 30a. Martin Bonifer Inh. E. 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Bergstr., Pranich, Telefon 322. 22298 Neuanmeldungen für die Höheren Schulen(Karl- Friedrich- Gymnasium, Tullaschule, Lessingschule, Elisabethschule, Liselotteschule). Neuanmeldun- gen für die Klassen Quinta bis Prima finden am 1. September 1948, 8—12 Uhr, bei den Pirek- tionen der einzelnen schulen statt. Die Direk- tionen der Höheren Schulen. Ausnahmeangebot: Amerik. Selbstunterr. Anfän- ger, Fortgeschr. Engl., Franz., Spanisch, Italien., Esperanto DM 20.—. Briefsteller Engl., Span., amerik. Märchen DM 15.—. Uebersetzer- u. Dol- metscher- Prüfungen. Uebersetzungen in allen Weltsprachen. Sprachl. Institut K. A. Flatter. Frankenthal Pfalz, Postfach 156. raNZZSsCchHULE KNAPP, Schwetzinger Straße 103. Unsere Anfängerkurse beginnen Anfang Sep- tember. Einzelunterricht jederzeit. Anmeldungen täglich 17—20 Uhr. Privat: Langerötterstraße 61. Tanzschule Helm, Büro: Privatunterricht Erig- M 2, 17a, Ruf 434 71. lisch u. Französ., Aus- Wir beginnen! Anmel- landserfahr. Th. 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Anfang: Wo. 18.30 u. 21; Sa. 17.30, 19.45 u. 22; So. 16, 18.30 u. 21 Uhr; 14 Uhr Kindervorstellg. Saalbau-Theater Mhm.-Waldhof. Ab heute! Nur 4 Tage:„Das große Treiben“, ein Abenteuerfilm aus den Prärien Australiens. Mo,: 18.30 u. 21 Uhr; Sa.: 17.30, 20 u. 22 Uhr; So.: 16, 16.30, 21 Uhr und 1.30 Uhr Kindervorstellung. 234⁴¹ Roxy- Filmtheater Mhm.-Rheinau. Ab heute„Die Glocken von St. Marien“, ein schöner Film mit Sym Grosby und Ingrid Bergmann. Neue Wo- Vereinsteltungen ö chenschau. Tägl. 17.30, 20 Uhr; sonntags: 13.30, 16, 18, 20 Uhr. 5 23438 ASTORIA-THEATER, Tel. 320 56/68. Wegen des Riesenerfolges nochmals Samstag, 28. Aug., 19 u. 21.15 Uhr, Sonntag, 29. Aug., 16.30 u. 19 Uhr: PERSGUNLICH die Filmkünstler ELSE ELSTER, ERNST von KLIP STEIN, FRANZ GROTHE,. HERTA WORELL, Geschw. v. HOFYENSTHAL mit KARL RATH von d. Staatsoper München, 3 NICRKFELS v. Radio Ffm., Stuttgart, HANNS DIETRICH v. SENYDLITZ, TONI MELZER und HANNH STIBTITZ. ASTORTA-ORCHESTER. Die- ses Programm wird am Montag, 30. Aug., 18 Uhr, im Astoria v. Radio Frankfurt aufgenommen und übertragen. Karten an d. bekannten Vor- verkaufsstellen und an der Theaterkasse. Ev. Akademie u. Kath. Arbeitsgemeinschaft. Chri- stuskirche Mannheim: Sonntag, 29. 8., 16 Uhr, H- moll-Messe von Joh. Seb. Bach. Ausführende: Freiburger Bachchor und namhafte Solisten. Karten zu DM 2.— 3,.— u. 4.—. Vorverkauf bei Häffner, Werderplatz; Ev. Gemeindeamt. M 1, 3: Buchhandlg. Wohlgemuth, Mainstraße 39; Bern- hardusbuchh., D 3, 5: Zigarrenhs. Schmitt, P 3, 14. Spygg. Sandhofen. Am Samstag, 28. fl. 48, findet im Klubhaus uns. dlesjähzige Generalversamm- lung mit Neuwahlen statt. Erscheinen aller Mit- glieder ist Pflicht. Beginn 20 Uhr. Der vorstand. Kleintierzüchter-Verein Mhm.-Wallstadt. So., 29. 8. 48., Saal„Zur Krone“, Jungtierschau. 98104 Auf unserem Lager: Aheln-. Mosel“, pfalꝝ- u. Würitemb. 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